viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung —— 5 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige ee koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 11 größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Film⸗ Palast 40 22 2 7 Erſcheint tägli it Aus der Sonn⸗ und Fe 0 i Die erste und schönste Oergnügungsstätte Oiernbeims e. 3 f e Sonntagsblatt„Sterne und B umen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim e 17—Kelegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zwei wunderbare Kirchweihfeſt⸗ Programme. Achtung! Ar. 268 46. Jahrgang Zwei Spitzen- Filmwerke von 1. Qualität in 18 Akten. Der Name Douglas farhanke sagt alles. Der deutsche N Jackie Coogan Bobby Burns läbt alle Herzen höher schlagen DiE EISENNE Diese 2 Großfllmwerke sind eine Sehenswürdigkeit Viernheims. Das schönste u. billigste Vergnügen über Kirchweih ist ein Besuch im Central. Bobby Burns der deutsche Jackie Coogan Bobby der Benzinjunge Montag u. Dienstag: Vollständig neues Programm Ein großartiges Kirchweihfestprogramm wie noch keins 90 War 3 i MIIHTON Dopoftty N Montag und Dienstag 5 Akte 1 Zwei der schönsten Filmwerke d. Jahres. Zwei Sehenswürdigkeiten, die an der Spitze aller Darbietungen stehen. Ein Besuch lohnt sich. Auek dieses Programm sind 2 auser- lesene Weltstadt. Großfilme I. Ranges- 772 4717 D. W Criffith Anfang 7 Uhr, ab 9 Uhr ist jeden Lag nochmals das ganze Programm zu sehen. Hione/ otrijmots Don Hood 2— dür. in Luer dutr An Mel Sonntag u. Montag halb 4 Uhr Extra gr. Kinder⸗Vorſtellung 1— 38. ⸗tin-tin.— 4. Benxinjungse. ie el Maske Douglas Fairbanks.— 2. Der Deserteur. 3 Rin tin · tin e 1 5. Der eiserne Esel.— 6. Der Expreß- Imbiß . 1 0 0 f. f f 7 4 ** 5 15 15 5. 8 Konmunalwahl⸗Ergebuiſe in Reit Zunahme der Radikalen von Rechts und Links Darmſtadt, 17. Nov. Soz. 16(20), Zentrum 3(3), Deutſche Volkspartei 10(14), Natſoz. 5(0), Deutſchnationale 3(5), Demokraten 3(3), Volksrecht 1(0), Kommuniſten 1(), Gewerbe und Handel 3(2), Datterichliſte 3(0). Wahlbeteiligung 61,3 Prozent. Ergebnis der Stadt Mainz. Bei den Kom⸗ munalwahlen erhielten nach amtlicher Feſt⸗ ſtellung SPD. 18(21), Zentrum 14(10, Deutſchnationale und Deutſche Volkspartei 4 4), Evangeliſche Volksgemeinſchaft 3(0), Kommuniſten 3(4), Demokraten 3(4), Not⸗ gemeinſchaft des Mainzer Mittelſtandes 0, Partei für Volkswohlfahrt(Sportler 1(2). Frankfurt a. M.(vorl. amtl. Ergebnis): Soz. 75 773(91 258), Zentrum 34 339(30 208), DVP. 35 263(28 979), Deutſchnationale 12788 (22463), Demokraten 15 012(22 094), Kommu⸗ niſten 35 731(35 899), Mittelſtandspartei 18 560(18 573), Arbeitnehmer 8893(10 216), Ey. Pereinigung 7676(3 988), Nat.⸗Soz. 27191 (12 526), USPD. 645(832), Volksrecht⸗Partei 1788(3541), Waßmann 1290(0). Worms, 17. Nov. Abgeſtimmt 22 161, Be⸗ teiligung 66 Prozent(61 Prozent).— Soz. 5382 11 Sitze(15), Zentrum 2656, 5(5), Deutſchnationale 1382, 2(2), Volksrechtpartei Komu riniſten 2338, 5(2), Demokraten 1052, 2(3), Nationalſozialiſten 1869, 3(1), Deutſche Volkspartei 5855 12(14). 1 Der erſte Eindruck in Berlin. Berlin, 18. Nov. Die Ergebniſſe der geſtrigen Kommunalwahlen liefen in den erſten Stunden nur recht ſpärlich ein. Erſt zwiſchen 10 und 11 Uhr abends vermehrte ſich der Zuſtrom. In ſaſt allen bisher vorliegenden Meldungen kommt eine ſtarke Zunahme der Nationalſoziali⸗ ſten zum Ausdruck, die z. B. in einer Reihe ſächſiſcher Städte im Vergleich zu den letzten Kommunalwahlen die dreifache Stimmenzahl aufgebracht haben. Dieſer Gewinn geht offenbar auf Koſten der Deutſchnationalen Volkspartei, die in den meiſten Städten, aus denen bereits irgebniſſe vorlagen, Verluſte erlitt. Die Mittelparteien und die Sozialdemokraten ſcheinen ſich im weſentlichen gehalten zu haben. Bei der DVP. iſt vielſach eine gewiſſe Zunahme zu verzeichnen. Die Wirtſchaftspartei iſt in einer Reihe von Städten unverändert aus dem Wahl⸗ kampf hervorgegangen, in anderen hat ſie ver⸗ loren.— Die Kommuniſten haben bisher nur an einzelnen Stellen die unerwartete Zunahme zu verzeichnen, an anderen, z. B. in Sachſen, haben ſie verloren. In den Meldungen aus Sachſen iſt die ſtarke Einbuße der Altſozialiſten bemerkens⸗ wert. Das gilt auch allgemein für die Splitter⸗ parteien überhaupt. Im übrigen zeigt ſich aber aus allen bisheri⸗ den Meldungen, daß örtliche Beſonderheitei bei dieſen Wahlen eine erhebliche Rolle ſpielten, ſo⸗ daß die politiſche Linie, die ſich bisher abzeichnet, nur mit allem Vorbehalt vermerkt werden kann. 72 Prozent Wahlbeteiligung in Berlin. Berlin, 18. Nov. Für die Groß⸗Berliner Kom⸗ munalwahlen wird mit einer Wahlbeteiligung von 75 bis 77 Prozent gerechnet. Das würde gegen die letzte Berliner Stadtverordnetenwahl von 1925, bei der nur 64 Prozent Beteiligung war, eine erhebliche Zunahme bedeuten. Wie bei faſt allen letzten Wahlen war die Beteiligung in den Arbeitervierteln erheblich ſtärker als in den anderen Gegenden. Um Mitternacht wurde aus 306 von 2412 Ab⸗ ſtimmungsbezirken, die ſich auf alle 20 Verwal⸗ tungsbezirke erſtrecken, eine Zuſammenſtellung gemacht, die folgendes Ergebnis hat: Gültige Stimmen 258 406. Davon entfallen auf Sozial⸗ demokraten 71 536, Deutſchnationale 40 105, Kom⸗ muniſten 57 062, Demokraten 17854, Deutſche Volkspartei 18 712, Wirtſchaftspartei 11 645, Zen⸗ krumspartei 9 707, Chriſtlicher Volksdienſt 3537, Nationafſozlaliſten 15 185. f Wenn man annimmt, daß ſich die abgegebenen Stimmen in demſelben Verhältnis weiter ent⸗ wickeln wie bisher, ſo würden die Sozialdemokra⸗ ten 64(vorher 73), Deutſchnationale 44(47), Kommuniſten 52(43), Demokraten 15(21), Deut⸗ ſche Volkspartei 16(14), Wirtſchaftspartei 10(10), Zentrumspartei 9(8). Chriſtlicher Volksdienſt 2(2), Nationalſozialiſten 13(3) Mandate erhal- ten. Zuſammenſtöße bei der Wahlpropaganda in Berlin. Berlin, 17. Nov. In der vergangenen Nacht iſt es in Zuſammenhang mit der Wahlpropa⸗ ganda an zahlreichen Stellen der Stadt zwi⸗ ſchen politiſchen Gegnern zu Zuſammenſtößen und ſonſtigen Ausſchreitungen gekommen. Die Polizei nahm insgeſamt 104 Perſonen feſt, darunter 28 Sozialdemokraten, 15 Kommuni⸗ ſten, drei Nationalſozialiſten und 58 Perſonen, die angeblich keiner Partei angehören. Die Feſtgenommenen wurden nach ihrer Verneh⸗ mung zunächſt wieder entlaſſen. Der Wahlſonntag im Weſtdeutſchland Eſſen⸗Ruhr, 17. Nov. Die Großſtädte des Rheinlandes und Weſtfalen berichten überein⸗ ſtimmend: Bei dem kalten und regneriſchen Weiter ſind die Straßen faſt menſchenleer. Die Wahlbetei⸗ ligung war bis in die Nachmittagsſtunden ſehr ſchwach und erreichte etwa 30 bis 40 Prozent. Im Münſterland und Südweſtfalen war ſie ſtärker. Man rechnet mit etwa 60 bis 70 Proz. Wahlbeteiligung. Der Wahlſonntag iſt überall vollkommen ruhig verlaufen. Eisenbannattentat auf der Skreche Haedehure-Sraunschwdeig Magdeburg, 17. Nov. Die Reichsbahn⸗ direktion Magdeburg teilt mit: Geſtern gegen 9.40 Uhr abends wurde auf der Strecke Magde⸗ burg Braunſchweig in Höhe des Vorſignals vor Bahnof Weddel hinter Schandelah wiede⸗ rum ein Eiſenbahnattentat verübt. Es waren eine Laſche vom Schienenſtück gelöſt und meh⸗ rere Schwellen auf das Gleis gelegt worden. Der Lokomotivführer des Güterzuges 8300 fuhr auf das Hindernis auf, ohne daß jedoch ein Schaden entſtand. Der Bahnſtreifdienſt, der ſich in der Nähe aufhielt, nahm ſofort die Verfolgung der Täter auf. Die Spur war aber durch den Regen verwiſcht worden. Die Täter haben, ſoweit feſtgeſtellt werden konnte, an⸗ ſcheinend auf Rädern die Flucht ergriffen. Die Reichsbahndirektion Magdeburg hat auf ihre Ergreifung eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt.,„ eee Zugzuſammenſtoß bei Herne. Eſſen⸗Ruhr, 17. Nov. Am 16. November um 8 Uhr abend iſt eine aus dem Güterzug⸗ gleis Nr. 7 nach Wanne ausfahrende Lokomo⸗ tive dem aus Gleis 1 ausfahrenden Eilzug 358 am Weſtende des Bahnhofs Herne in die Flanke gefahren. Zwei Perſonenwagen ſind entgleiſt. Beide Hauptgleiſe waren etwa zehn Stunden geſperrt. Der Perſonenverkehr erfolgt über die Güterzugſtrecke. Bis jetzt haben ſich zehn Reiſenden mit geringfügigen Verletzungen ge⸗ meldet. Sie haben ſämtlich ihre Reiſe fort⸗ ſetzen können. Die Urſache des Anfalles iſt noch nicht geklärt. Eine Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. Die Düſſeldorfſer Mordſache Düſſeldorf, 17. Nov. Die Düſſeldorfer kom⸗ muniſtiſche Zeitung„Freiheit“ hat einen neuen Brief des vielgeſuchten Düſſeldorfer Mörders erhalten, in dem es u. a. heißt: „In Langenfeld(bei Köln) war der Anfang, und, wenn meine Stunde dafür gut iſt, dann auch das Ende meiner Not. Dort lebt ein Weſen, das im moraliſchen Leben und auch im Denken kaum einem Menſchenkinde zu vergleichen iſt. Daß dies mir nicht gehören kann, hat mich zu all' zu dem furchtbaren Tun getrieben. Dies muß noch ſterben und wenn es mein Leben koſtet. Vergiften habe ich ſie wollen, doch der gänzlich reine Körper hat das Gift überwunden“. Im letzten Satz des Briefes werden die Na⸗ men Dr. Kehrmann und Dr. Müller als Ge⸗ währsmänner genannt. Dieſe zwei Genannten ſind, wie feſtgeſtellt wurde, in der Nähe von Langenfeld in Ohligs anſäſſig. Dr. Kehrmann iſt Arzt, Dr. Müller Paſtor. 9 Berlin, 17. Nov. Der genannten Düſſeldorfer Zeitung iſt es nun dem„Tempo“ zufolge gelun⸗ gen, feſtzuſtellen, daß ſich die Angabe des Brief⸗ ſchreibers über das„Weſen“ nur auf ein junges Mädchen beziehen kann, das zwiſchen Langen⸗ feld und Hilden in dem kleinen Ort Richrath wohnt und eine gemeinſame Bekannte von Dr. Kehrmann und Dr. Müller iſt. An ihr iſt zwar nie ein Giftmordverſuch verübt worden, doch wurde vor zwei oder drei Jahren ihr Hund von fremder Hand vergiftet. Ob das Tier die giftige Speiſe zu ſich genommen hat, die ur⸗ ſprünglich ſeiner Herrin zugedacht war, oder ob ſich die Tatſachen in dem offenbar erkrankten Gehirn des Briefſchreibers verwirkt haben, dar⸗ über kann man ſich zur Zeit nur in Vermutun⸗ gen ergehen. Jedenfalls ſcheint der Brief auf eine wichtige Spur des geſuchten Mörders zu weiſen. Helmut Reinhardt aufgefunden! Düſſeldorf, 17. Nov. Der als vermißt gemel⸗ dete neunjährige Schüler Helmut Reinhardt wurde geſtern nachmittag gegen fünf Uhr in Wülfrath von der Polizei aufgegriffen und ſei⸗ nen Eltern zugeführt. Der Junge hat ſich um⸗ hergetrieben. EEC Neueſte Telegramme Jm Wahlkampf zu Tode geprügelt. Breslau, 17. Nov. In der vergangenen Nucht wurde ein Mitglied des SPD. namens Schröder von einer Klebekolonne der Kommuniſten über⸗ fallen und miſſhandelt. Der Ueberfallene mußte in das Krankenhaus geſchafft werden, wo er am Sonntag nachmittag ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Von den Tätern fehlt jede Spur. Kommuniſtiſches Propagandaauto verunglückt. Berlin, 17. Nov. Bei einer Propagandafahrt löſte ſich geſtern abend in Lankwitz von einem mit 50 Kommuniſten beſetzten Laſtkraftwagen die linke Seitenwand. Etwa 20 Perſonen fielen her⸗ unter. Acht Perſonen wurden ins Lankwitzer Kran⸗ kenhaus gebracht. Sieben Verunglückte hatten nur leichte Hautabſchürfungen erlitten und konn⸗ ten wieder entlaſſen werden. Der achte, der eine leichte Gehirnerſchütterung davongetragen hatte, blieb im Krankenhaus. 41 Großfeuer. Dresden, 17. Nov. Geſtern abend brach in Graupe bei Niederſedlitz ein Brand aus, der auf fünf Bauerngüter übergriff, die zum Teil bereits niedergebrannt ſind. Soweit feſtgeſtellt werden konnte, ſind Menſchen bisher nicht zu Schaden gekommen. 5 Au“ en ng iliſche Umſch un Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter: Zwei weltpolitiſche Konferenzen. Im Ringen um die künftige Geſtaltung der Weltpolitit finden zwei Konferenzen, die Ende dieſes Jahres ſtattfinden werden, unſer größtes Intereſſe: die Haager Schlußkonſerenz und die Londoner Flottenkonferenz. Die zweite Haager Konferenz, welche den neuen Zahlungasplan endgültig ſeſtzulegen haben wird, fußt wieder auf dem im weſentlichen ſchon formulierten Youngplan, hat daneben noch die Arbeiten der Ausſchüſſe zu berückſichtigen, welche teilweiſe inzwiſchen ihre Arbeit beendet haben, zum Teil noch weitere ſtrittige Fragen klären müſſen. Das Organiſationskomitee zur Schaffung der Weltbank hat zuerſt eine Einigung erzielt und kann einen fertigen Bericht vorlegen. Ueber die Statuten und die Möglichkeiten der Tätigkeit wollen wir uns nicht ausſprechen. Wir begrüßen es aber vom deutſchen Standpunkt aus ganz be— ſonders, daß als Sitz dieſer Bank Baſel ge wählt wurde, während bekanntlich Frankreich und vor allem Belgien ſich bis zur letzten Stunde bemühten, den Sitz nach Brüſſel zu bekommen. Wenn auch die Belgier nunmehr gegen die Wahl von Baſel ankämpfen und beſonders Deutſchland deswegen angreifen, ſo liegt das eben in dem leider in weiten belgiſchen Kreiſen immer noch vorhandenen Revanchegeiſt. Es gibt jedoch noch eine Fülle gerade für Deutſchland ungemein wichtigen ſtrittigen Fra⸗ gen, über deren Löſung noch nichts Beſtimmtes geſagt werden kann. Am bedauerlichſten iſt es, daß trotz aller Verſprechungen von franzöſiſcher Seite es bis heute noch nicht gelungen iſt, in die Verhandlungen über das Saar⸗Problem einzutreten. Hier ſind heiße Kämpfe zu erwar⸗ ten, da die franzöſiſche Regierung ſtärker als wie früher ſich abhängig fühlt von der Laune der Kammer. Wenn aber Briand wirklich der Mann des Friedens iſt. für den er ſich ausgibt, dann wird er nur nach Recht und Billigkeit entſcheiden können und jede Rückſicht auf private wirtſchaft⸗ liche Sonderintereſſen fallen laſſen müſſen Ebenſo unklar iſt weiter noch die Endlöſung der 5 Liquidationsverhandlungen mit England. Wir haben berechtigte Hoffnungen gehabt, daß die engliſche Arbeiterregierung unter Führung Mae— donalds die Barbarenpolitik aufgibt und der Stimmung einer großen Mehrheit des engliſchen Volkes in der Liquidationsfrage gerecht wird. Der letzte Vorſtoß liberaler Kreiſe kann vielleicht noch eine vernunftgemäße Einkehr der engliſchen Regierung erwarten laſſen. Wenn auch in den weſentlichen Grundzügen ſonſt die Baſis für die Haager Schlußkonferenz geſchaffen iſt. gibt es doch noch viele Fragen, die bei dieſer Gelegenheit harte Kämpfe entfachen müſſen. Wir haben noch keine völlige Klarheit über die Konziliationskommiſſion und die der Reparationsſanktionen. Hier werden wir mit beſonderem Nachdruck auf ſcharſe Formulierun⸗ gen im Haag drängen müſſen. Es ſoll ſich ja um die völlige Liquidierung des Weltkrieges dabei handeln, was für eine dauernde Feſtigung des Weltfriedens nur dann geſchehen kann, wenn auch die letzten Zweifel und die letzten Deutungs⸗ möglichkeiten ausgeſchaltet ſind. Daß Frankreich nicht kampflos die notwendigen Zuſicherungen machen wird, geht ſchon daraus hervor, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardien ſelbſt die franzöſiſche Delegation führen wird. Deshalb wäre es auch wünſchenswert, wenn neben den Reichsminiſtern Dr. Curtius, Hilferding, Dr. Wirth und Dr. Moldenhauer, ebenfalls Reichs⸗ kanzler Müller im Haag anweſend wäre, ſoweit es natürlich ſein Geſundheitszuſtand zuläßt. Nun zur Flottenkonferenz in London. Für ſie liegen eigentlich vorläufig nur als Ver⸗ handlungsgrundlagen feſt die engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Abmachungen. Wir rechnen auch auf die⸗ ſer Konferenz mit großen und heftigen Debatten, weil Entſcheidungen von eminenter Tragweite zu fällen ſein werden. Wir Deutſche ſind zwar an dieſer Konſerenz nicht direkt beteiligt, haben aber ein großes Intereſſe an ihrem Ausgang, weil in London ebenfalls über die friedliche Ge⸗ ſtaltung der Weltpolitik gerungen wird. Alles in allem: die nächſten Wochen und Monate ſind entſcheidungsvoll nicht nur für die europäiſche, ſondern für die geſamte Weltpolitik. Reueſte Te Im Hoſpital der Unſperſitüt von San ran⸗ zisto entſtand durch Ezploſion ein Brand, der ſich ſehr bald auf das ganze Gebäude au ksſte⸗ te. Nach den vorliegenden Meldungen iſt nie⸗ mand ernſtlich verletzt worden. * In den Nord⸗Oſt⸗Staaten Amerikas hat man Montag nachmittag etwa zirei Minuten anhal⸗ tende leichte Erdſtöße verſpürt. Schaden wurde nicht angerichtet. Sechs ſomjetruſſiſche Flugzeuge warfen auf einen chineſiſchen Bahnhof bei Mandſchuli Bom⸗ ben ab. . Aelteſtenrat.— Großes Arbeitsprogramm des Reichstags. Berlin, 18. Nov. Der Aelteſtenrat des Reichs⸗ tages beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, daß; das ſogenannte Freiheitsgeſetz, zur Beratung ge⸗ treten ſoll. Am 28. ſoll das Volksbegehrensgeſetz, das ſogenannte Freihietsgeſetz, zur Beratung ge⸗ ſtellt werden. Die Tage 6. und 7. Dezember bleiben ſitzungsfrei wegen der Landtagswahlen in Thüringen und der Gemeindewahlen in Bayern. Der jetzige Tagungsabſchnitt wird ſich bis zum 20. oder 21. Dezember ausdehnen. England im Nebel.— Deutſcher Dampfer geſtrandet. London, 19. Nov. Ueber England herrſchte geſtern, mit Ausnahme des äußerſten Weſtens, dichter Nebel, der naturgemäß die Schiffahrt ſtart behinderte. Mehrere Ueberſeedampfer hat⸗ ten beträchtliche Verſpätungen. Der deutſche Dampfer„Geheimrat Mahn“ lief an der Küſte von Linſolnſhire auf Grund. Kapitän und Mann. ſchaft ſind wohlauf. In der Nähe von Leeds ſtießen zwei Auto⸗ buſſe im Nebel zuſammen; es gab zwölf mehr oder weniger ſchwer Verletzte. Exploſion im Fahrſtuhlſchacht.— Fünf Verletzte. Berlin, 18. Nov. Im Stadtteil Moabit er⸗ folgte heute nachmittag im Hauſe der Handels⸗ geſellſchaft Deutſcher Apotheker in einem Fahr⸗ ſtuhlſchacht eine ſchwere Exploſion, durch die fünf Perſonen verletzt und Wände und Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. 2000 deutſch⸗ruſſiſche Bauern in Moskau verhaftet. Berlin, 18. Nov.(Radio). Nach einer Meldung des Berliner Tageblattes aus Moskau ſind im Laufe der letzten zwei Tage über 2000 der in Moskau lagernden deutſchſtämmigen Bauern ver⸗ haftet worden. Es wurde von ihnen verlangt, daß ſie eine Erklärung unterſchreiben, in der ſie ſich zur freiwilligen Rückkehr nach ihren Heimat⸗ orten verpflichten ſollten. Ein Teil von ihnen hat die verlangte Unterſchrift geleiſtet. Die Ab⸗ transporte haben bereits begonnen. In einer Blutlache aufgefunden St. Ingbert, 18. Nov. In der Nacht zum 18. November wurde auf dem Wege zwiſchen St. Ingbert—Spießen am Waldrande ein junger Mann im Alter von etwa 18 Jahren in bewufßſtt⸗ loſem Zuſtande, in einer Blutlache liegend, auf⸗ gefunden. Der Schwerverletzte wurde in das hie⸗ ſige Bezirkskrankenhaus eingeliefert, wo er nach einigen Stunden verſchied, ohne das Bewußſein wieder erlangt zu haben. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt der Getötete der am 9. April 1911 in Spieſen geborene Johann Ruffing. Die Jememorbſache Lampel Berlin, 18. Nov.(Radio). Wie das„B. T.“ berichtet, haben die Verteidiger von Lampel und Schwenninger aufgrund neuer Zeugenbekun⸗ dungen bei dem Unterſuchungsrichter in Neiße Antrag auf Haftentlaſſung und Außerverfol⸗ gungsſetzung ihrer Mandaten neſtellt. die vorhergehenden Wahlen. Die Ergebniſſe ſind führen, durch die ein größerer Wahlquotient er⸗ Die Wahlen im Aar augen Wahlbetellgung— Erhehnſſe örtütch z. Tell ſehr derſchieden Berlin, 18. Nov. Die geſtrigen Provinzial⸗ landtags⸗ und Kommunalwahlen wieſen faſt durchweg eine höhere Wahlbeteiligung auf, als entſprechend den örtlichen Verhältniſſen teilweiſe ſehr verſchieden, ſodaß man nicht von einem all⸗ gemeinen Rechts⸗ oder Linksruck oder Anwachſen der Mitte geſprochen werden kann. Wenn auch die Deutſchnationalen in zahlreichen Kommunen ſtarke Verluſte erlitten haben, ſo ſtehen dem ge⸗ genüber Städte, in denen ſie Erfolge verzeichne⸗ ten, ſo beiſpielsweiſe in Breslau, Beuthen und anderen oberſchleſiſchen Städten. Dagegen haben ſie in Köln zwei Drittel ihrer Sitze verloren, in anderen Städten des beſetzten Gebietes, ſo in Trier, Aachen und Wiesbaden ein bis zwei Man⸗ date gewonnen. Ebenſo ſtark ſchwanken die Er⸗ gebniſſe der Sozialdemokraten, die ſtellenweiſe ſehr große Erfolge erzielt haben, in anderen Ge⸗ genden aber auch Mandate verloren, ſo in Bres— lau, Hindenburg und Ratibor. Die Parteien der Mitte weiſen ähnliche Ergebniſſe auf. Von Aus⸗ nahmen abgeſehen haben die Nationalſozialiſten faſt überall Erfolge zu verzeichnen. Dieſe Schwan⸗ kungen in den Mandatszahlen ſind in erſter Li⸗ nie auf die ſtärkere Wahlbeteiligung zurückzu⸗ rechnet wurde, ſodaß ſich das Verhältnis der Mandatsziffern verſchob. Am deutlichſten wird die Verſchiebung bei dem Berliner Wahlergebnis klar, wo infolge der höheren Wahlbeteiligung alle größeren Parteien außer den Demokraten, Stimmenzuwachs zu verzeichnen hatten infolge des veränderten Wahlquotienten, aber teilweiſe Mandate verloren, ſo die Sozialdemokraten 8 und die Deutſchnationalen 7. Gewonnen haben die Volkspartei 1 Mandat, die Kommuniſten 13, die Nationalſozialiſten 13 und der Chriſtliche Volks⸗ dienſt 1 Mandat. Der abſoluten Mehrheit, die die Sozialdemokraten und Kommuniſten mit 121 Stimmen behauptet haben, ſtehen 103 der übrigen Parteien gegenüber. Die Wahlen zu den preußiſchen Provinzial⸗ landtagen weiſen faſt überall ähnliche Verhält⸗ niſſe auf, wie die Kommunalwahlen. Auch bei den Provinziallandtagwahlen hat ſich die ſtärkere Wahlbeteiligung auf das Verhältnis der Man⸗ datsziffern ausgewirkt. Hinzu kommt noch, daß meiſt andere Parteigruppierungen beſtehen, und die bürgerlichen Parteien in vielen Fällen Ein⸗ heitsliſten aufgeſtellt haben. Nennenswert iſt, daß in den öſtlichen Provinziallandtagen die Po⸗ len Verluſte erlitten haben. So iſt im oſtpreu⸗ ßiſchen Provinziallandtag die Stimmenzahl der polniſchen Volkspartei von 5 750 auf 3 200 zurück⸗ gegangen. Auch im oberſchleſiſchen Provinzial⸗ landtag haben die Polen ein Mandat verloren. Die mexikaniſchen Präſidentenwahlen Mexiko, 18. Nov. Geſtern fand in Mexiko die Präſidentenwahl ſtatt. Von den beiden Kandidaten Vaſcocelos und Ortiz Rubio dürfte nach allgemeiner Anſicht der letztere gewählt werden. Ortitz Rubio war Verkehrsminiſter im Kabinett Obregon und wird von General Cal⸗ les forciert. Sein Programm ſieht u. a. die Verteilung des unbebauten Landes an die Bauern vor. Im Verlauf der Wahlen ereig⸗ neten ſich in der Hauptſtadt verſchiedene Zwi⸗ ſchenfälle, die jedoch bis mittags keine Opfer forderten. Patrouillen durchziehen die Stra⸗ ßen der Stadt, Frauen und Kinder ſind auf⸗ gefordert worden, ſich von den Wahllokalen fernzuhalten. Die Reſtaurants waren den gan⸗ zen Tag über geſchloſſen. Auch in der Provinz kam es hie und da zu Handgemengen zwiſchen den Anhängern der Kandidaten, bei denen nach den bisher vorliegenden Meldungen fünf Perſonen getötet und mehrere nerlet muv⸗ den. 4 ee 2 2 biochemiſchem Gebiete dient. Die Einweihung des Inſtitut für Strahlenforſchung in Berlin Dis neue Inſtitut für Strahlenforſchung. Im Kreis: Profeſſor Dr. W. Friedrichs, der künftige Leiter des Inſtituts. 5 i itut für e l ierlich ei eiht, das hauptſäch⸗ wurde das neue Inſtitut für Strah lenſorſchung feierlich eingeweiht, das 1 een 00 Pen aller Wel lenlängen auf phyſikaliſchem, mediziniſchem und Aus Nah und Fern Mainz, 18. Nov. Wegen Rug ellſam⸗ mellns verurteilt. Wegen 3 5 bien B. tretens von Militärgelände und Kugelſammelns hatten ſich drei arbeitsloſe Familienväter aus Darmſtadt vor dem franzöſiſchen Militärpolizei⸗ gericht zu verantworten. Die Angeſchuldigten gaben an, angenommen zu haben, die Franzoſen ſeien abgerückt und ſie dürften deshalb die Ku⸗ geln ausgraben. Auch hätten ſie in großer Not gehandelt. Der Vertreter der Anklage beantragte hohe Strafen, da durch das Ausgraben von Ku⸗ geln an den Schießſtänden große Schäden ange⸗ richtet würden. Das Gericht verurteilte den einen Angeklagten zu 15 Tagen, die beiden an⸗ deren zu je 20 Tagen Gefängnis. Alzey, 18. Nov. Gefährliche Zigeu⸗ nerbande. Den Bemühungen der Alzeyer Polizei iſt es gelungen, einer großen Reihe von Diebſtählen, die ſchon lange als Seriendiebſtähle bezeichnet wurden, auf die Spur zu kommen. Am geſtrigen Sonntag wurde nämlich eine zwiſchen Alzey und Odernheim lagernde Zigeunerbande mit ihren ſämtlichen Mitgliedern verhaftet und die ganze Geſellſchaft mit vier Wagen zur Gen⸗ darmerie des Amtsgerichts geführt. Eine ſofort an Ort und Stelle angeſtellte Unterſuchung ergab, daß die Zigeunerbande ſich ſchon ſeit längerer Zeit nur von Einbrüchen unterhielt. Es wur⸗ den ihr eine große Anzahl von Diebſtählen nach⸗ gewieſen und ſchwer belaſtendes Material gefun⸗ den. Ebenfalls wurde feſtgeſtellt, daß Mitglie⸗ der dieſer Bande in Schlägereien verwickelt wa⸗ ren und daß von Mitgliedern Ueberfälle verübt worden waren, deren Täter bisher nicht hatten feſtgeſtell. werden können. Darmſtadt, 18. Nov. Die Darmſtädter Aerzte. Im Jahre 1927 entfielen hier auf ei⸗ nen praktizierenden Arzt 803 Einwohner, auf einen Zahnarzt 3 211. Darmſtabt ſteht mit dieſes Zahl mit an der Spitze ber deutſchen Städte. Im ſelben Jahre entfielen in Mannheim auf einen praktizierenden Arzt 1927, in Judwigshafen 1176 in Heidelberg 801, in Mainz 871, in Wiesbaden 586 und in Koblenz 801 Einwohner. Die Zahn⸗ ärzte verteilten ſich wie folgt: Mannbeim 4357 Ludwigshafen 8 628 Heidelberg 3 048, Mainz 3687. Wiesbaden 006. Kohlenz 57s Perſone/ Mannheim, 18. Nov. Muro Aberſchlug ſich. In der Nacht vom 16. zum 17. November gegen 12,30 Uhr, geriet ein Perſonenauto in der Mundenheimerſtraße in Höhe der Stadtgärtne⸗ rei, infolge der Glätte der Straße ins Schleu⸗ dern, drehte ſich um ſeine eigene Achſe und fuhr rückwärts die 5 Meter hohe Straßenböſchung hinunter. Hierbei überſchlug ſich der Wagen, drückte den Drahtzaun der Stadtgärtnerei ein und blieb auf der rechten Wagenſeite liegen. Während der Führer unverletzt blieb, erlitt ein 20 Jahre alter Kraftfahrer, der im Wagen ſaß, durch die Zertrümmerung der Glasſcheiben au beiden Händen und am Kopfe leichte Schnitt⸗ wunden. Das Auto wurde durch die Berufsfeuer⸗ wehr abgeſchleppt. Ludwigshafen, 18. Nov. Toter auf dem Bahnkörper. Die Reichsbahndirektion Lus⸗ wigshafen teilt dem Oberrheiniſchen Landesdienſt mit: Am Montag, den 18. November gegen 7.38 Uhr wurde der 19jährige Schloſſer Hermann Buhlers aus Niedermieſau, in einer Entfernung von etwa 400 Meter vom Bahnhof Bruchmühl⸗ bach, Richtung Eichelſcheid, auf dem Bahnkörper tot aufgefunden. Vermutlich verſuchte Buhlers auf den um 4,4 Uhr in Bruchmühlbach nach Homburg⸗Saar abgehenden Perſonenzug 22 aufzuſpringen, wobei er zu Fall kam und über⸗ fahren wurde. 5 Das Spiel uer der Maske. E Driginalroman von Lola Stein. (2. Fortſetzung.) enen — 7 7 7 1 ·1 5 „Verſchaſſen Sie mir eine Unterredung mit ich muß unbe⸗ e e meinem Vater, Miſter Brown, dingt den Vater ſprechen.“ „Jetzt gleich?“ Ex zögerte ſichtlich. „Ja, gleich auf der Stelle, Mein Gott, iſt es denn etwas ſo unerhörtes, was ich verlange?“ „Unerhört gewiß nicht, Miß Catlin, aber au⸗ Fergewöhnlich. Und Miſter Catlin wünſcht keine Veberraſchungen.“ „Aber ich kann ſie ihm nicht erſparen. Ich bitte Sie, Miſter Brown.“ Ihrem Ton und ihrem Blick konnte der Se⸗ kxetär nicht widerſtehen. Er ging mit ein wenig zögernden Schritten in das Arbeitszimmer des Chefs. „Als ob er ein Fürſt wäre, bei dem man eine Audienz nachſuchen muß“, dachte Evelyn bedrückt, als ſie allein in dem Vorzimmer ſaß und wartete. e Brown lam zurück. 1 f „Miſter Catlin läßt bitten, ſich noch wenige Minuten zu gedulden. f 1 Es war alſo wirklich eine Audienz, die ihr gewährt wurde. Es war nicht ſo, daß eine Toch⸗ tex einfach zu Vater ging, und ihm ſagte, was ſie bedrückte und ihn bat, ihr zu helfen. Es war anders in dieſem Hauſe, und daß es anders war, erfüllte Evelyn mit großer Bitterkeit. Sie fühlte ſich plötzlich unendlich allein. Die Mutter war geſtorben, Oliver, den ſie lieb hatte, avar tot, Die Freundinnen boten keinen Erſatz r dieſe beiden Menſchen, die ihr ganzes Ver⸗ auen beſeſſen hatten. James Whitlock war ihr fremd und fern, ſie fürchtete ſich vor ſeiner Art, vor ſeiner Verliebtheit, 4 ſie ihm ausgeliefert werden ſollte als Beſitz.— Nein, dazu durfte es niemals kommen. Aber fremd und ſern war ihr auch der Mann, der ihr Vater war, und zu dem ſie ſich jetzt flüch⸗ tete in der Not ihres Herzens. Fremd war er ihr und konnte ihr doch allein helfen. Nur er. Ohne ihn war ſie nichts, vermochte ſie nichts. In ſeine Hand war ihr Schickſal gegeben, in ſeinen Willen ihr Glück oder Unglück. Sie erſchauerte, als ihr das alles in dieſen Minuten des Wartens ſo furchthar klar wurde. 268. Sie hörte ein Klingelzeichen aus dem Arbeits⸗ raum des Vaters. Miſter Brown durchquerte geräuſchlos das Zimmer, in dem ſie wartete, ver⸗ ſchwand hinter der Tür. Kam nach wenigen Au⸗ genblicken wieder und machte eine einladende Be⸗ wegung: 2 „Miſter Catlin läßt bitten.“ 5 Evelyn ging in das Arbeitszimmer ihres Vaters. 0 „ ö Edward Catlin ſah von len 1 1150 auf, als er den Morgengruß ſeiner Tochter kurz erwiderte. Evelyn ſehte 0 in den tlefen Leber. ſeſſel, der neben 1 f e tand, und blickte dee auf den in Berechnungen und Ziffern vertieften Mann, J „Was iſt denn?“ fragte er nach einer Weile, „Iſt etwas vorgefallen, Evelyn, weil du mich zu dieſer ungewöhnlichen Stunde ſprechen willſt?“ Sie nahm all ihren zuſammen.„Noch nicht, Vater, aber ich bitte dich, mich anzuhören.“ „So feierlich, Kind? Mach es kurz, du weißt, ich hab' keine Zeit.“ a Sie hatte eine bittere Antwort auf den Lip⸗ pen, aber ſie unterdrückte ſie. Wann hätte er wohl je Zeit für ſie oder die Mutter gehabt. 4 alle Umſchweife, 3 er in wenigen Tagen Rechte an ſie haben, daß ſchrei. Den kühlen, beherrſchten Mann verließ ſeine Ruhe. Die Adern ſeiner Stirn ſchwollen an, ſein von der Stubenluft bleiches, ziemlich ausdrucksloſes Geſicht färbte ſich rot.„Biſt du verrückt geworden, Kind?“ a „Verrückt, Vater, war ich eher, gls ich meine Einwilligung zu dieſer Heirat gab. Ich liebe Whitlock nicht, habe ihn nie geliebt.“ bung gezwungen hätte, Evelyn!“ g „Nicht gerade actes Vater, aber doch überredet. Damals war alles ſo wund und wehe in mir, ſo troſtlos. Ich hatte gar keinen Willen mehr. Du kamſt und ſtellteſt mir vor, daß die Ehe mit James Whitlock ein großes Glück für mich ſein würde, wie die Dinge nun einmal la⸗ gen. Sagteſt mir, daß mit dieſer Verbindung dein Herzenswunſch erfüllt würde, dein einziger Wunſch, wie du be teſt. Du ſprachſt ſo lange auf mich ein, bis ich nachgab.“ f Alles, was ich dir damals ſagte, be geändert. Wenn dir Whitlock nicht gefüllt, ſo hät⸗ teſt du das früher ſchon wiſſen ars Ein Zu⸗ rück gibt es vier Tage vor der Hochzeit nicht 5 geben, Vater“, verſetzte ies Whiklock ſchien mir ange er mir ein Fremder zu umperben, geſtel mir ba dhe „Es muf ein Zu ck 1 wär. Sei ie 1 0 ſante 10 war. ürftig 10 5 amkeiten un a dafür. Aber fel er m abe 1 zuerſt, dieſen Widerwillen vor ſeiner „Evelyn!“ Es klang wie ein zorniger Auf⸗ „Du redeſt, als ob man dich zu dieſer Verlo⸗ „Das iſt lächerlich, Evelyn. Du biſt kein Kind mehr, du haſt ganz genau gewußt, was du tateſt. 0 auch heute noch. Meine Wünſche haben ſich in keiner Weiſe „Das ſind Verſchrobenheiten, Evelh chenlaunen, auf die ich nicht hören kan 5 „Es ſind keine Lapnen, glaub' es mir doch!“ „Du warſt immer ein exaltiertes, extravagan⸗ tes Kind. Aber ſoweit dürfen deine Kaprizen nicht gehen, daß du mit den Schickſalen ernſthaf⸗ ter Männer ſpielſt.“ „Ich ſpiele nicht! Mir war niemals ernſter zumute als jetzt! Ich habe ja gekämpft und mit mir gerungen, mich ſelbſt immer wieder be⸗ ſchwichtigt, ich müſſe mein Wort halten. 0 da der Termin unmittelbar bevorſteht, weiß ich“ daß ich es nicht kann. Lieber ſterben, Vater, als James Frau werden.“ a 0 g „Gebrauche nicht ſo große Worte, Evelyn. Man müß für ſeine Daten einſtehen, immer und über⸗ all. Du haſt dieſem Mann dein Wort gegeben, er wird dich nicht davon entbinden, du mußt es alſo halten.“ 1 „So hilf mir doch, Vater“, rief ſie verzweifelt Stele 1 ihm, ſag' ihm, daß ich ibn nich beltaten ke 166 0 3 „ 4 705 f. ine ortbrüch, deine rale tig 10 J ne Ideen noch b 1 wit, ds diese. elt weh 79 5 15 7—8——— at re inen 8 1 „So kurz es geht“, antwortete ſie dann.„Ohne ch kann 5 5 Whitlock chlimmer geworden, wen 5 ich mit winden zu können, aber es geht nicht. Es iſt f ihm. 9 Feen, 18. Nov. In einer Blu k⸗ che aufgefunden. Hier wurde in der eeſtraße nachts ein Mann in einer Blutlache egend aufgefunden. Er wurde durch die Sani⸗ ätskolonne dem Krankenhaus zugeführt und hach Anlegen eines Verbandes wieder entlaſſen. ie feſtgeſtellt werden konnte, iſt der Mann in er Trunkenheit geſtürzt und hat ſich dabei die lutigen Verletzungen zugezogen. Pirmaſens, 18. Nov. Tod durch Verbrü⸗ hen. Am Samstag nachmittag verbrühte ſich das chtjährige Töchterchen des Fabrikarbeiters Karl Babilon durch heißes Waſſer derart, daß es ge⸗ tern nachmittag den erlittenen ſchweren Brand⸗ unden erlag. Die Mutter wollte für das Kind n Bad bereiten u. war eben dabei dem kochenden iſſer kaltes zuzugießen, als das Kleine plötz⸗ ich ſtrauchelte und in die Wanne fiel. Es war as einzige Kind. St. Ingbert, 18. Nov. Rückgang der För⸗ derung auf den Saargruben. Im Mo⸗ nat September ds. Irs. hat— nach jetzt vorlie⸗ gender Statiſtik— die Förderung der Saargru⸗ ben im Vergleich zum Monat Auguſt einen Rück⸗ gang um rund 120 000 Tonnen zu verzeichnen, aden die Septemberförderung 991000 Tonnen etrug. Die Zahl der Arbeiter und Beamten be⸗ lief ſich Ende September auf 63 290. St. Ingbert, 18. Nov. Ein Todestrunk. Um ſeinem Leben ein Ende zu machen, trank hier der ledige Schweißer Karl Ruf aus dem Ortsteil Schnappach ein größeres Quantum Eſſigeſſenz. Obwohl er nach der Tat ſofort in ärztliche Be⸗ handlung kam, iſt er an den Folgen des Gift⸗ trunkes geſtorben. 5 f Mannheim, 18. Nov. Schwindelig. Am Sonntag wurde eine 20jährige Hausangeſtellte beim Reinigen einer Hängelampe ſchwindelig und ſtürzte von einem auf einen Tiſch geſtellten Stuhl herunter. Dabei zog ſie ſich eine ſo ſchwere Rük⸗ lenquetſchung zu, daß ihre Ueberführung in das Allgemeine Krankenhaus notwendig wurde. Mannheim, 18. Nov. Rabiater Gaſt. Ge⸗ ſtern abend geriet ein 31jähriger Bauarbeiter in einer Wirtſchaft in der Dammſtraße in der Trun⸗ kenheit mit Gäſten in Streit, wobei er dem Wirt ein Bierglas auf den Kopf warf. Der Wirt er⸗ litt eine erhebliche Verletzung und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Mannheim, 18. Nov. Eine Lebens- müde. Geſtern abend verſuchte eine 31jährige ledige Modiſtin in der elterlichen Wohnung durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde in das Allgemeine Kran— kenhaus geſchafft. Lebensgefahr beſteht für ſie nicht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Mannheim, 18. Nov. Tod eines Nacht⸗ wächters. Am Sonntag abend wurde ein 65 ähriger verheirateter Wächter aus der Neckne⸗ kad! auf dem Wege zum Dienft plötzlich von Un⸗ wohlſein befallen. Auf dem Weg zum Allgemei—⸗ nen Krankenhaus verſchied der Wächter. Bonn, 18. Nov. Zweifacher Mord und Selbſtmord. Am Samstag abend erſchoß der 67⸗jährige frühere Jagdhüter Heine in Buſchof bei Bonn ſeine beiden Söhne an Alter von 8 und 15 Jahren und dann ſich ſelbſt. Heine und die beiden Söhne waren auf der Stelle tot. Die Tat ſcheint in einem An⸗ fall geiſtiger Umnachtung geſchehen zu ſein. Die in der Wohnung krank darniederliegende Frau ſoll von den ganzen Vorgängen nichts erfahren haben. Breslau, 17. Nopv. Mord in Nieder⸗ ſchleſien. Wie die„Schleſiſche Zeitung“ aus Wartha bei Glatz meldet, wurde die 45⸗ jährige Frau Frieda Bartſch aus Johnsdorf bei Wartha geſtern abend in einem Gebüſch in der Nähe des Bahnhofes Franzenberg er⸗ droſſelt aufgefunden. Sie war in Breslau bei Verwandten zu Beſuch geweſen und mit dem Mittagszug in ihre Heimat zurückgefahren. An⸗ ſcheinend iſt ſie auf dem Wege vom Bahnhof Johnsdorf von einem Unbekannten erdroſſelt worden, nachdem er ein Sittlichkeitsverbrechen an ihr begangen hatte. Die Breslauer Mord⸗ kommiſſion d die Staatsanwaltſchaft in Glatz haben ſich an den Tatort begeben. Geſamtergebnis der Provinzialtagswahl in Rheinheſſen. Mainz, 18. Nov. Soz. 11(13) Sitze; Zentrum 11(1 Sitze; Deutſch⸗Nat. 1(1) Sitze; Chr. Nat. Bauern 3(4) Sitze; Volksrecht 0(0) Sitze; Evg. Volksgen. 2(0) Sitze; Kom. 2(1) Sitze; Dem. 3() Sitze; Nat. Soz. 2(0) Sitze; DBP. 4(5) Sie Mittelſtand 1(1) Sitze; Leninbund 0(0) itze. Das Ergebnis der Provinzialtagswahl in Starkenburg. 1 6 In den ſieben Kreiſen der Provinz Starken⸗ burg wurden für den Provinzialtag insgeſamt abgegeben: S.: 99 382 St., 20(20) Sitze. Z.: 44515 St., 8(8) Sitze. L.: 22 106 St., 566) Sitze KO.: 12 626 St., 2(—) Sitze. Dyp.: 25 230 St. 5(6) Sitze. NS.; 15 152 St., 3(0) Sitze Mittelſtand: 6478 St, 1(0) Sitze. Du.: 6781 St., 1(3) Sitze. D. 13 008 St., 2(3) Sitze. Volksrechtp.: 2873 St., 0 0) Sitze. K.: 15 633 St., 3() Sitze. Ev.: 4127 8.(0) Sitze. Linke Komm.: 4111 St. 0(0) 24 Auto fährt in Kindergruype Erl 1 95 9 25 In der Luitpold angen, 18. Nov In uitpold⸗ b un en e 7 75 in e 77 der Frziehu N⸗ ſtalt B denhof die im Sande ter eine Kinder. 1 1 Cokale Hachnchten * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl (Motorrad), 2 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Ver⸗ ſtoß gegen das Meldeweſen und 3 wegen Vergehen gegen das Rad- und Kraftfahrzeuggeſetz. 8 700 0 Gomeinderatswahl iſt bei ei⸗ ner Beteiligung von kaum 45 Prozent außerordent⸗ lich ruhig verlaufen. Von 7000 Wahlberechtigten ſtimmten etwa 3 200 ab. Trotz aller Wahlpropa⸗ ganda wahrlich ein klägliches Ergebnis. Und das an Kirchweihe, wo doch die moiſten Ortseinwohner ausgehen. Auf das Wahlergebnis war man ge⸗ ſpannt. Trat doch bei der diesmaligen Wahl eine eigene Sportliſte auf, die in der Werbung neben dem Zentrum am meiſten tätig war. Am wenig⸗ ſten Wahlreklame machte die„Vereinigte Bürger⸗ Partei“, die nur einen kleinen Teil der Stimmen des früheren Volksblocks auf ihre Liſte vereinigen konnte. Gut abgeſchnitten hat ſowohl das Zentrum als auch die Sozialdemokratie, die nicht nur ihre früheren Stimmen behaupteten, ſondern noch be⸗ trächtlich vermehren konnten. Die Kommuniſten hatten wohl größere Hoffnungen, als nur das eine Mandat. Leer ausgegangen ſind die National- Sozialiſten und die Bürger⸗Vereinigung. Letztere Partei hat in einem Wahlflugblatt die lokalen Verhältniſſe in ihrer Weiſe geſchildert. Und doch blieb der Erfolg aus. Nach der abgegebenen Stim- menzahl verteilen ſich die Gemeinderatsſitze wie folgt: Zentrum 1681 Stimmen 15 Sitze Sozialdemokraten 669 Volkswohl u. Körperpflege 263 Vereinigte Bürgerpartei 191 Kommuniſten 168 Bürger⸗Vereinigung 76 National⸗Sozialiſten 64 * Der neue Kreistag. Zentrum 10(10), Sozialdemokraten 6(6), Heſſ. Landbund 2(2), DVP. 1(2), Nat.⸗Soz. 1(0), Demokraten 2(1), Kommuniſten 2(2), Verein. Bürgerpartei 0(1). * Das Kirchmeihfeſt, das von Groß und Klein mit Freude erwartete Feſt iſt da. Was brachte es uns alles? Vor allem ſchlechtes Wetter wie immer, doch das ſind wir auf Kirchweih ja gewöhnt Einen großen Kerwe⸗Markt mit Karuſ⸗ ſell, Schiffſchaukel, Schaubuden, Zuckerpalaſt uſw. mit einem Wort einen Rummelplatz auf dem ſich beſonders unſere Jugend austobte, doch auch die „Alten“ hatten ihre Freude an dem Trubel.— Tanz, Muſik und Geſang an allen Ecken und En⸗ den. Das ſchon über 30 Jahre alte Lied„Es war einmal ein treuer Huſar“ fchallte einem über⸗ all entgegen, es wurde populär. Die Liebe nahm kein Ende mehr. Es wollte wirklich kein Ende nehmen mit all dem Getrubel Tag und Nacht. Und doch ſteht das Ende aller Kirche eihfreuden vor der Tür. Heute Mittag und heute Nacht noch einmal und dann iſt Kirchweih 1929 geweſen. Deshalb noch einmal alles mitgemacht, es iſt in jedem Jahr nur einmal Kirchweih und die nächſte iſt erſt in einem Jahr. Wir wünſchen allſeits viel Vergnügen. 'Die großartige Tilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt. Heute, Kirchweih⸗Diens⸗ tag ab 7 bis 12 Uhr finden Sie die ſchönſten u. billigſten Abendunterhaltungen im Viernheimer Film⸗Palaſt. Ein Weltſtadtprogramm 1. Ranges. Unterhaltend und ſpannend 3 Stunden lang. Ein Beſuch erfreut und hat noch niemand gereut. Alle die über Kirchweihe den Central-Film⸗Palaſt be⸗ ſuchten, erlebten das ſchönſte Vergnügen. Heute muß für alle die Parole lauten: Wir gehen heute Abend in den Viernheimer Film Palaſt, das ſchöne Kirchweihprogramm wollen auch wir ſehen. Auch Sie kommen heute! Ja. Heute Nachm. ½4 Uhr nochmals große Kinder-Borſtellung.„Bobby der Benzinjunge“ und Douglas Fairbank.„Die eiſerne Maske“. * Schutzſport des Reichsbanners. Das am vergangenen Sonntag abſolvierte Hand— ballſpiel endete mit dem Reſultat 1:2 für Mann- heim. Die junge Handballmannſchaft der Ortsgr. Viernheim, hat ſich trotz der Niederlage, gegen den Gaumeiſter Mannheim wacker gehalten. Gleich von Beginn entwickelt ſich ein forſcher aber fair durchgetragener Kampf. So mancher von den Gäſten eingeleiteter Angriff, ſcheiterte an der gut kämpfenden Hintermannſchaft der Einheimiſchen und manch gutgezielte Bombe, wurde eine ſichere Beute des Torwächters, der es verſtand, ſein Heiligtum rein zu halten. Jedoch auch der Gäſtetorwart mußte öfters eingreifen, denn Viernheims Sturm konnte oft gefährlich werden. Halbzeit 0:0. Nach Wiederbeginn waren zunächſt die Gäſte glücklicher und konnten den Führungstreffer erzielen, dem un- einfachen Bürger Der Diktator zu Hauſe Marſchall Pilſupſti, der Diktator, mit ſeinen beiden Töchtern beim Kartenſpiel. i Auch die großen Männer der Weltgeſchichte haben ein Familienleben, das ſich von dem der wenig unterſcheidet. Anſer Bild zeigt den ebenſo gefürchtetn wie gehaßten Diktator Polens beim Spiel mit ſeinen Kindern. Alle Amtswürde und alles politiſche ane“ rament ſind im Miniſterium geblieben und Pilſudſti iſt nichts als ein guter Familienvater. Zuſammenbruch eines bayeriſchen Bankgeſchäftes witb. München, 18. Nov.(Radio.) Wie aus Pfarrkirchen gemeldet wird, hat ſich der Mitteilhaber und Hauptleiter Ecker des dorti⸗ gen Bankgeſchäfts Sinzinger und Eſſer, das zu⸗ ſammengebrochen iſt, der Staatsanwaltſchaft in Paſſau geſtellt. Es heißt nach Blättermeldun⸗ gen, daß verschiedene Unregelmüßigteiten bei Wechſeln und im einzelnen Depot vorgekommen nd. Eine Reihe von Firmen iſt ſchwer in Mit⸗ idenſchaft gezogen worden. Es handelt ſich vereinzelt um Beträge bis zu 100 000 Mark. Als rluſtträger bei Spareinlagen kommen etwa 1500 Kunden, meiſt kleine Leute in Frage. Tagesnachrichten Miſſionsgebäude in China in Brand geſtetkt. b Paris, 17. Nov. Havas meldet aus Hankau daß die Kirche und das Miſſionshaus von Siaotang in der Gegend von Itſchang in Brand teckt worden ſeien. Die chineſiſche 1 Biſchof Jans und zwei Miſſionare ermorde! worden waren, die Verpflichtung übernommen, das Eigentum und das Leben der Ausländer dieſer Gegend zu ſchützen. Zwei Todesopfer eines Scherzes. witb. München, 18. Nov.(Radio.) In der letzten Nacht gerieten auf dem Bahnhof Aubing drei Reiſende auf dem Bahnſteig, als ſie mit⸗ einander ſcherzten, ins Geleiſe des eben ein⸗ fahrenden Perſonenzuges. Zwei von ihnen wur⸗ den überfahren. Der eine war ſofort tot, der andere ſtarb im Krankenhaus. 2. Haager Konferenz. Paris, 18, Nov.(Radio.) In einer Havasnotiz wird gemeldet, daß die zweite 1 N. 5 3. November beginnen oll, vorher jedoch die Saarverhandlungen auf⸗ 3 ſeien. 15 ch iſt davon nichts be⸗ Man rechnet immer noch mit einem Ter⸗ f 8 65 iſt Ausſicht vorhanden, rt rhandlungen nächſte Woche be⸗ 41 a, de mittelbar darauf das 2. Tor folgte. ae U nicht entmutigt, ließ nicht locker und konnte n ſchönem Kombinationsſpiel durch den R. A. verdiente Ehrentor einſenden. Der Schlußp trennte beide Mannſchaften, ein in kameradſchaftl. Weiſe durchgeführtes Spiel geliefert zu haben. Unſer neuer Gemeinderat ſetzt ſich nach den Wahlen vom Sonntag aus fol⸗ genden Parteien und Herren zuſammen: Sentrumspartei: Zöller, Joſef 1., Gemeinderat Mandel, Michael 7.,„ Hofmann, Georg 13., Zimmermann Brechtel, Nik. 3., Gemeinderat Kühlwein Michael 4., Ecker, Joſef 5 Schloſſer, Frz. Jak.„ Herſchel, Adam 1., Maurer Helbig, Franz 1., Gemeinderat Belz, Franz Peter, Landwirt Beikert, Johann 7., Bankkaſſier Müller, Peter Joſef 2., Fabrikarbeiter Bläß, Wilh. jr., Landwirt Gärtner, Gregor, Schreinermeiſter Brechtel, Adam 2., Landwirt Sozialdemokratiſche Partei: Schalk, Karl 1., Friſeur Schneider, Chriſt. Emil, Inſtallateur 3. Mandel, Johann 19., Agent Adler, Heinrich Nikl. 1., Agent Klee, Jak. 2., Kriegsbeſchädigter Partei für Volkswohl und Körperpflege: 1. Kiß, Math. 3., Fabrikarbeiter 2. Bender, Friedr. Kaufmann Vereinigte Bürger⸗Partei 1. Lahres, Philipp 1., Bauunternehmer Rommuniſtiſche Partei Deutſchlands: 1. Schloßhauer, Alex, Schreiner DJK ⸗Sport Wochenplan Mittwoch, ¼½2 Uhr Schülertraining 1., 2. u. 3. Mſch. Halb 3 Uhr alle übrigen Schüler, auch die Turner. Donnerstag, halb 9 Uhr Spielausſchußiſitzung in der Harmonie. Freitag, halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. 1 FFT —————— Sees eee Uereins⸗Anzeiger Dee eee ee eee Club der Gemütlichen 1915. Heute abend 8,11 Uhr Eröffnungsſitzung vom Elferrat im „Anker“. Humoriſtiſche Einlagen. Kein Eintritt. Es ladet ein Der Elferrat. Odenwaldkluh. Kirchweih⸗ Dienstag 20 Uhr Klubabend im Klublokal. Um zahlreiches Er- ſcheinen bittetſtz Der Vorſtand. Gperetten- u. Theatergeſellſchaft. Mitt⸗ woch Abend um 8 Uhr wichtige Mitgliederver- ſammlung im Lokal zum„Walfiſch“. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Auto- und Motorradklub. Die Plaketten für die Veranſtaltung vom 20. Okt. ſind eingetroffen und können im Lokal abgeholt werden. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: Am 5. Nov.: der Rechnungsrat Adolf Orth in Darmſtadt zum Oberrechnungsrat und der Ober— reviſor Otto Kißler in Darmſtadt zum Rech⸗ nungsrat, beide mit Wirkung vom 1. Dezember 1929, ſowie der Finanzpraktikant Haus Geb hardt in Darmſtadt zum Oberrechnungsreviſor, mit Wirkung vom 19. November 1929 an; ſämt⸗ lich bei dem Reviſionsamt 2. Abteilung Oberrech⸗ nungskammer; am 12. Nov:: der vortragende Rat Oberveterinärrat Dr. Albert Gadow zum vor⸗ tragenden Rat mit der Amtsbezeichnung„Mini— ſterialrat“ bei dem Miniſterium des Innern, mit Wirkung vom 1. Dezember 1929; der Miniſterial⸗ rat Ludwig Schwamb in Darmſtadt zum Staatsrat bei dem Miniſterium des Innern, mit Wirkung vom 1. Dezember 1929; der Miniſterial⸗ rat Dr. Wilhelm Wehner in Darmſtadt zum Provinzialdirektor der Provinz Rheinheſſen und Kreisdirektor des Kreiſes Mainz, mit Wirkung vom 1. Dezember 1929.— In den Ruheſtand ver⸗ ſetzt wurde: Am 1. November 1929 wurde auf Grund des§ 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezem⸗ ber 1923 der Provinzialdirektor der Probi Rheinheſſen und Kreisdirektor des Kreiſes Mainz Geheimrat Dr. Karl Uſinger, mit Wirkung vom 390, November 1929, in den Ruheſtand ver⸗ ſetz. Geheimrat Dr. Carl Uſinger iſt beauftragt, die Dienſtgeſchäfte als Landeskommiſſar für das beſetzte heſſiſche Gebiet bis auf weiteres welter zu verſehen. Heſſ. Perſonalnachrichten. Zum Rektor der Techniſchen Hochſchule iſt der ordentliche Profeſ⸗ ſor Dipl. Ing. Karl Roth für den Reſt des Studienjahres 1929-30(bis 31. Auguſt 1930) ge⸗ wählt und vom Geſamtminiſterium beſtätigt worden. Ernannt wurde: Am 13. Nov.: Lud⸗ wig Hofmann aus Leeheim zum Pfleger bei der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Alzey, mit Wirkung vom 1. November 1929 an. Erledigt iſt. Eine Lehrerſtelle für einen e Lehrer an der eg in Wieder Pere t iſt: betes e Förſterei 1 haus