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Freitag Abend DK. Verſammlung, beides im Lokal. Süßer Apfelwein Liter 30 Pfg. Alter Apfelwein Liter 40 Pfg. Backäpfel und Kochbirnen Pfund 10 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. Danksagung. Für die uns anläßlich des Heimgangs meines lieben Gatten, un- seres lieben Vaters und Großvaters 8 Ludwig Lautenschläger entgegen gebrachte Aufmerksamkeit sagen herzlichen Dank. Christine Lautenschläger und Kinder. Viernheim, den 20. November 1929. „Turngenoſſenſchaft 1893“ Iußball: Der 1. Klaſſe zugeteilt kommt Sonntag Oppau 1. an 2. Stelle ſtehend in 1. Kl. Ein ſchöner Kampf ißt zu erwarten. Zu dieſem Spiel ladet der Verein das geſamte Arbeiterſportkartell ein. Eintritt 20 Die Leitung. Freitag abend Spielerverſammlung im Lokal. Wald⸗ Gportplatz Nachkerwe⸗Sonntag, 24. Nov. nachm. 3 Uhr Viernheim 1.— Rohrbach 1 Bezirks⸗Liga Wir laden zu dieſem intereſſanten Spiele die Viern⸗ heimer Sportgemeinde frdol. ein. 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A Sruchleiden aa Gute Heilerfolge wurden in Fällen, wo andere ee ohne Erfolg verſucht inſpritzung, ohne Berufsſtörung 0 Neueſte Telegramme 27 Erdbebenopfer. Newyork, 22. Nov. Aus St. Johns(Neufund⸗ land) wird zu dem Erdbeben ergänzend gemeldet, daß eine 15 Fuß hohe Flutwelle die Südtüſte Neu⸗ fundlands überſchwemmte. Drei Orte wurden zerſtört, wobei 27 Menſchen, meiſt Frauen und Kinder, umkamen. Autounglück.— Fünf Tote. Dallas(Texas), 22. Nov. Während eines hef⸗ tigen Schneeſturmes wurde an einem Bahnüber⸗ gang ein Kraftwagen von einem Zuge erfaßt und zertrümmert. Fünf Frauen fanden dabei den Tod. König⸗Warthauſens Weltflug beendet. Bremerhaven, 22. Nov. Der junge Welt⸗ flieger Frhr. König von Warthauſen traf geſtern an Bord der„Bremen“ hier ein. Er hat mit der glücklichen Ankunft in Newyork die vorletzte Etappe ſeines Weltfluges überwunden, der heute mit dem Fluge Bremerhaven-Berlin beendet werden wird. Exploſion.— Fünf Tudesnpfer. Waſhington. 22. Nov Im Keller eines La⸗ dengeſchüftes exv'odierte die Oelheizungsanlage. Ein Teil des Häuſerblocks wurde zerſtört, eine Frau auf der Stelle gelötet: vier Perſonen wur— den tödlich verletzt. Weitere 25 Perſonen erlitten zuelir oder weniger ſchwere Verletzungen. Durch die Explosion wurden 40 Quadratmeter des Bürgerſteigs hoch in die Luft geſch'eudert. Die meiſten Verletzungen ſind durch Steintrüm⸗ mer und Glasſplitter zerſtörter Schaufenſterſchei— ben entſtanden. Dreiſter Juwelenraub. Berlin, 22. Nov. Aus dem Schaufenſter eines Jußweljergeſchäftes in der Brunnenſtraße entwen⸗ dete geſtern abend negen 10 Uhr ein etwa 2—23. Hhriger Mann nach Einſchlagen der Scheibe ein Tablett mit ungefähr 40 Ringen. Der Täter er— griff die Flucht und kunnte noch nich“ feſtgenam⸗ men werden. Der Wert der geraubten Ringe ſteht noch nicht feſt. Vortranensvotum für Tardſen Paris, 22. Novy. Miniſterpräſident Tardien ſtellte geſtern in der Kammer die Vertrauens⸗ frage. um eine Vertagung der Ausſprache über die Interpellationen betr. das Saarnrobhlem auf unbeſtimmte Zeit zu erreichen. Die Kammer ſtimmte ihm mit 337 gegen 244 Stimmen zu und faßte einen entſprechenden Beſchluß. Maſſenmorde auch bei Wien? Wien. 22. Nov. Die Düſſeldorſer Maſſenmör der⸗Pſychoſe hat jetzt auch auf Wien übergegrif⸗ fen. In Reichenau im Nax⸗Gebiet bei Wien wur⸗ den eine 64jährige Frau und ihre Tuchter ermor— det aufgefunden. Das ſpurſoſe Verſchwinden von fünf Wanderern wird mit dieſer Murdtat in Zu⸗ ſammenhang gebracht.— Auſterdem wird ein Wiener Monteur, der ſich in die gleiche Gegend begeben hatte, ſeit einigen Tagen vermißt. Von den Tätern, die man in zwei Wanderburſchen vermutet, fehlt bis jetzt jede Spur. Hrienterpreß ausgeplündert Wien, 22. Nov.(Radio.) Der Simplon⸗Orient⸗ Expreß iſt zwiſchen der ſerbiſchen Grenze und Zaribrod von Banditen angegriffen worden. Das Schickſal der Reiſenden iſt unbekannt. Nach einer Reutermeldung aus Wien murde der Expreß ausgeplündert, 2 Paſſagiere getötet und mehrere verwundet. * In einer Verſammlung des Republikaniſchen Reichsbundes in München, in der Oberbürger⸗ meiſter Luppe⸗Nürnberg ſprach, kam es zu einer Schlägerei. Ein Verſammlungsteilnehmer wurde ſchwer und mehrere andere leichter verletzt. 1* Mit der ruſſiſchen Regierung ſollen Verhand⸗ kungen Über die Ausſtellung der beantragten Viſa für die deutſch⸗ruſſiſchen Auswanderer ſtattfinden. Im Befinden Clemenceaus iſt Donnerstag vor⸗ mittag eine beſorgniserregende Verſchlechterung eingetreten. Frei Dietrichs Agrarprogramm Umfaſſende Reform auf dem Weizen⸗, Noggen⸗ und Futtermittelmarkt Berlin, 21. Nov.(Radio). Ueber das auf Vor— ſchlag des Reichsernährungsminiſters vom Reichskabinett beſchloſſenen Agrarprogramm weiß des„B. T.“ u. a. fogendes mitzuteilen: Solange die Preiſe für Weizen und für Roggen unter einem gewiſſen Richtpreiſe blei— ben, wird zum autonomen Zollſatz von 7,50 Mk. und 7 Mark ein Ausgleichszuſchlag in Höhe von 2,50 Mark erhoben werden. Die Richtpreiſe ſind noch nicht endgültig feſtgeſetzt, man darf aber annehmen, daß ſie ungefähr in der Höhe von 270 Mark für die t. Weizen und 230 Mark die t. Roggen liegen, da der tatſächliche Marktpreis am Sonnabend für Weizen 227 Mark und für Rog— gen 165 Mark betragen hat. Das Reichskabinett hat ferner beſchloſſen, daß ein beſtimmtes Roggenquantum in einer noch feſtzuſetzerden Höhe auf Lager genommen wird, um den Roggenmarkt von dem unmit⸗ telbaren Preisdruck zu befreien, der von dem ſtarken landwirtſchaftlichen Notangebot aus⸗ geht. Dieſer Roggen wird durch Vergällung für die menſchliche Nahrung unbrauchbar gemacht und durch eine Prämie in Höhe von 40 Mark für die ſpätere Verwendung zu Futterzwecken verbilligt. Grundſätzlich tritt eine befriſtete Zollerhöhung für Futtergerſte von 2 auf 5 Mark ein, jedoch mit einer ſehr weſentlichen Einſchränkung, die die Intereſſen der weſtdeutſchen Schweinezüchter wahrt. Der alte Zollſatz für Futtergerſte bleibt nämlich für diejenigen weſtdeutſchen Landwirte erhalten, die ein Quantum vergällten Roggens, beziehen, das in einem beſtimmten Verhältnis mit der von dieſen Landwirten ſonſt allein be— zogenen Futtergerſte ſteht. Im Anſchluß an die handelspolitiſche Verſtändigung mit Polen iſt anzunehmen, daß der Getreidehandel, ſoweit er ſich mit der Roggenausfuhr beſchäftigt. in beiden Ländern in einer ſyndikatsmäßigen Bindung zu— ſammengefaßt wird. Kommunique über die Saarverhandlungen wib. Paris, 21. Nov. Ueber die erſte Sitzung der deutſchen und franzöſiſchen Delegation zur Behandlung der Saarfrage iſt von deutſcher und franzöſiſcher Seite folgendes gemeinſame Kom⸗ munique veröffentlicht worden: „Die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Saarfrage haben heute um 11 Uhr im fran⸗ zöſiſchen Außenminiſterium begonnen. Der Mi⸗ niſter für öffentliche Arbeiten, Pernot, der Vor— ſitzende der franzöſiſchen Delegation, hat die deutſche Delegation begrüßt, die Aufgabe der Kommiſſion dargelegt und den Wunſch der fran— zöſiſchen Delegation zum Ausdruck gebracht, zu einer Verſtändigung zu gelangen, die geeignet iſt, die wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen den beiden Ländern zu fördern. Herr von Simſon, der Präſident der deutſchen Delegation, hat auf die Anſprache des Miniſters Pernot geantwortet, indem er zum Ausdruck brachte, daß die deutſche Delegation den gleichen Wunſch habe, und indem er das von Deutſchland in dieſen Verhandlungen verfolgte Ziel darlegte. Im Anſchluß hieran wurde geprüft, welche Arbeitsmethode die zweckmäßigſte ſein würde. Es wurde die Bildung von drei Unterausſchüſſen be— ſchloſſen: 1. ein Unterausſchuß für die Berg— werksfragen, 2. ein Unterausſchuß für Handels— und Zollfragen, 3. ein Unterausſchuß für juriſti— ſche Fragen. Ferner wurde vereinbart, daß die Unteraus— ſchüſſe zuſammentreten ſollen, ſobald ihr Arbeits— programm von den Vorſitzenden der beiden De— legationen feſtgelegt worden iſt. wib. Paris, 21. Nov. Wie verlautet, wird vor Montag oder Dienstag kommender Woche keine weitere Sitzung der deutſchen und franzö— ſiſchen Saarverhandlungsdelegationen ſtattfinden, da die Einſetzung der Unterausſchüſſe einige Tage in Anſpruch nehmen wird. Zu den Prager Studentenunruhen Die Vorleſungen an den deutſchen Hochſchulen in Prag wieder aufgenommen. wib Prag, 21. Nov.(Radio). Heute wurden die Vorleſungen an der deutſchen Univerſität und an der deutſchen techniſchen Hochſchule in Prag in voller Ruhe wieder aufgenommen. Die tſchechoſlowakiſchen Mediziner für Ein⸗ führung des numerus clauſus. witb Prag, 21. Nov.(Radio). Im Hörſaal des hiſtologiſchen Inſtitutes der mediziniſchen Fakultät der Karlsuniverſität fand heute vormit⸗ tag eine Verſammlung des Vereins tſchechoſlo— wakiſcher Mediziner ſtatt, an der der Rektor der Univerſität, der Dekan der mediziniſchen Fakul⸗ tät, eine Reihe von Profeſſoren und Vertreler der Studentenorganiſationen teilnahmen. Es wurde eine Entſchließung angenommen, die den ſofortigen planmäßigen Ausbau des Inſtitutes und Kliniken ſowie die Einführung des numerus clauſus für Ausländer an allen Hochſchulen in der Tſchechoſlowakei fordern. Nach der Ver— ſammlung zogen die Studenten über den Wenzel— platz und veranſtalteten lärmende Kundgebun— gen. Die Polizei mußte eingreifen und die De— monſtranten zerſtreuen. Commander Byrds Flug zum Südpol Little America, an der Grenze der Ant arktis 21. Nov. Commander Byrd hat geſtern lt.„NB.“ einen erfolgreichen Erkundungsflug nach dem Süden unternommen. Der Flug führte bis zu der 700 Kilometer ſüdlich auf dem Polar⸗ plateau gelegenen Queen Maud⸗Kette. Auf dem Rückweg war das kleine Expeditionsflugzeug zu einer Notlandung gezwungen, wurde aber von einem größeren Apparat. der vom Hauptlager aufſtieg, wieder flottgemacht und konnte nach einigen Schwierigkeiten, trotz des beſonders un⸗ günſtigen Wetters, der Kälte und des Schnee⸗ ſturmes ſeinen Rückflug ins Lager glücklich voll⸗ enden. Die dabei gemachten Erfahrungen haben gezeigt, welch ſehr große Bedeutung ähnlichen Erkundungsflügen beizumeſſen iſt, und was ein ſtarker Wille ſelbſt unter ſchwierigſten Umſtünden zu leiſten vermag. Die neue badiſche Negierung witb Karlsruhe, 21. Nov.(Radio). Der Land— tag hat heute abend die Wahl der neuen Re⸗ gierung vorgenommen. Mit den Stimmen der neuen Koalitionsparteien, Zentrum und Sozial— demokraten wurden gewählt: Der bisherige Prä— ſident des Rechnungshofes Joſef Wittemann (Ztr.) zum Miniſter des Innern, der bisherige Innenminiſter Dr. Remmele(Soz.) zum Mi⸗ niſter für Juſtiz ſowie zum Miniſter für Kul⸗ tus und Unterricht, der bisherige Finanzminiſter Dr. Joſef Schmitt(Ztr.) wiederum zum Finanz⸗ miniſter und der von den Sozialdemokraten vor— geſchlagene erſte Vizepräſident des Landtags Maier zum Staatsrat. Die Wahl des Staats⸗ präſidenten fiel auf den Finanzminiſter Schmitt, die des ſtellvertretenden Staatspräſidenten auf Dr. Remmele. die Kommuniſtengranate im Reichstag vor Gericht Berlin, 21. Nov.(Radio). Bei der Beratung des Wehretats im Reichstag war ſeiner Zeit eine angeblich verbotswidrig hergeſtellte Granate von einem kommuniſtiſchen Abgeordneten vorgezeigt worden. Dieſe Granate war auf Veranlaſſung des kommuniſtiſchen Betriebsvorſitzenden Schillak u. unter Beteiligung einer Reihe weiterer kommu⸗ niſtiſcher Arbeiter auf den Werken des Bochumer Vereins entwendet worden. Vor dem Bochumer 46. jahrgang 1 e großen Schöffengericht wurde nunmehr nach ei⸗ ner Meldung der„Voſſ, Zeitung“ gegen die Be⸗ teiligten verhandelt. Wie ſich aus der geführten Verhandlung ergab, handelte es ſich um eine 15 em. Haubitzengranate, die nach Art. 167 des Ver— ſailler Vertrages zur Beſetzung der Deutſchland gebliebenen Feſtungen erlaubt und von der in- teralliierten Militärkommiſſion ausdrücklich ge⸗ nehmigt worden iſt. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten und die beiden Mittäter Gebr. Meiſinger auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Polizeibeamter an Naubüßberfall beteiligt? Geſtändnis eines der Gerolſteiner Räuber. witb Trier, 21, Nov.(Radio). Der Kranken⸗ kaſſenkontrolleur Stark aus Daun hat ſich der Polizei geſtellt und geſtanden, daß er an dem verſuchten Raubüberfall auf die Stationskaſſe Gerolſtein am 30. Oktober, der durch die Geiſtes⸗ gegenwart des Stationsvorſtehers vereitelt wor— den war, gemeinſam mit dem ſ. Zt. verhafteten Rendanten Mengelkoch aus Daun, dem Polizei⸗ beamten Munkler aus Gerolſtein und noch meh— reren anderen Perſonen beteiligt war. Aufgrund dieſer Ausſagen wurde der Polizeibeamte Munk⸗ ler verhaftet. Er leugnet jedoch jegliche Beteili— gung. Der Fal Lamnel witb. Breslau, 21. Nov.(Radio.) Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle des Landgerichts teilt zu den letzten Blättermeldungen in der Sache Lampel mit: Rechtsanwalt Dr. Flato hat bezüglich der An- geſchuldigten Lampel und Schweninger den Antrag auf Außerverfolgungsſetzung geſteilt, und zwar aus tatſächlichem Grunde unter Be— zugnahme auf den Notſtandsparagraphen 54 des St. G. B. und ſchließlich unter Bezug— nahme auf die deutſch-polniſche Amneſtie. Es dürfte im Laufe des heutigen Tages darüber entſchieden werden, wenn der Oberſtaatsanwalt von ſeiner Dienſtreiſe bis dahin zurückgekehet iſt. Rechtsanwalt Dr. Kelber-Nürnberg hat angefragt, gegen welche Sicherheit Schweninger von der Unterſuchungshaft verſchont werden würde. Rechtsanwalt Flato hat nachträglich mit— geteilt, daß ſich inzwiſchen ein Dr. Kandt ge⸗ meldet habe, der in der fraglichen Zeit Leut— nant in der Sturmfahne„Ritter von Fin— ſterling“ geweſen ſein will, und der Köhler kennen will. Kandt hat dem Rechtsanwalt Flats erklärt, im Juli 1921 ſei ein Offizierſtellver— treter Köhler mit einer Abteilung von 40 Mann ſeiner Kompagnie zugeteilt worden. Köhler habe ſich aufſäſſig gezeigt und ſeine Leute gegen die Stammkompagnie aufgewiegelt u. a. habe er auch gedacht, Kandt, der, um zu ſeinen Leuten zu gelangen, ein größeres Feld durchreiten mußte, zu erſchießen, ſobald er ihn treffe. Die Abteilung Köhler habe auch einen Usberfall auf die Stammkompagnie geplant, aber nicht über genügend Waffen verfügt. Ein von Köhler zur Beſchaffung von Wajſen erbetener Urlaub ſei ihm von Kandt verweigert worden. Darauf habe ſich Köhler entgegen dem Beſehl entfernt und ſei verſchwunden, nachdem er offenbar davon Wind bekommen habe. daß die Ortsausgänge beſetzt und er verhaftet wer— den ſollte. Das ſoll in den erſten Tagen des Juli 1921 geweſen ſein. Hiermit hat Rechts⸗ anwalt Flato vorgelegt: 1. Einen Antrag mit der angeblichen Un- terſchrift des Köhler auf Ausſtellung zweier Ausweiſe zur Bewaffnung der Abteilung. 2. eine vom Schweninger beglaubigte Ab⸗ ſchrift eines Schreibens vom 25. Juli 1921 mit der Ortsbezeichnung Dittersdorf, in dem es ſich um gewiſſe Abrechnungsgelder des Köhler handelt. Zu der vom„Berliner Tageblatt“ am 19. November gebrachten Meldung, es hätten ſich mehrere Zeugen gemeldet, die über die Per⸗ ſon des Köhler und den Tathergang beſtimmte Angaben machen könnten, iſt dem Unter⸗ ſuchungsrichter nichts bekannt. Der Unterſuchungsrichter hat nunmehr ent⸗ ſchieden, die Angeſchuldigten gegen Stellung einer Kaution von 20000 Mark aus der Un⸗ terſuchungshaft zu entlaſſen. Tagesnachrichten 13 Selbſtmorde und Selbſtmordverſuche am Bußtag. witb. Berlin, 21. Nov.(Radio.) Nicht weniger als 13 Perſonen verübten geſtern am Bußtag in Berlin Selbſtmord oder verſuchten ihn zu begehen. Beſonders bemerkenswert iſt, daß ſich unter den Selbſtmördern eine Frau von 84 Jahren befindet, die ihrem Leben mi⸗ „ilfe von Leuchtgas ein Ende machte. Das G.. ſpielte auch ſonſt bei den Mördern die Haupt⸗ rolle. Andere bedienten ſich des Stricks, des Revolvers oder Meſſers. Unter den Gründen zum Selbſtmord oder Selbſtmordverſuch wird vor allem Liebes... und Arbeits loſigkeit genannt. gehen, daß, je länger damit gezögert wird, durch⸗ Am eine Steuerreform Senkung direkter, Aufbau indirekter Steuern. * Zur Wirtſchaftspolitik hat die Kölner In- duſtrie- und Handelskammer eine bemerkenswerte Entſchließung gefaßt. Der Wert dieſer Entſchließung liegt weniger in der Formuile— rung neuer Gedanken ſchläge, hier iſt im weſentlichen der Wunſch nach ſtärkerer Belaſtung des entbehrlichen Verbrauchs zu verzeichnen, der bei einer Geſamtkörperſchaft der Wirtſchaft hervorgehoben zu werden verdient. Aber die Entſchließung iſt beachtenswert als Symptom der Unruhe, die ſich politiſch maßvoll denkender Kreiſe der f: g N Wir leben aber von der Subſtanz, ſolange di— Wirtſchaft gegenüber der Reformfreudigkeit der Regierung bemächtigt hat. Die Entſchließung, die vom Kammerpräſidenten Geheimrat Hagen vorgetragen und von Vertretern aller wichtigen Berufszweige bejaht wurde, hat folgenden Wort— laut: Angeſichts des ſeit vielen Monaten ſtetigen Rückgangs der geſamten deutſchen Wirtſchaft, da— bei unmittelbar vor dem Winter, in welchem die Zahl der Arbeitsloſen eine große Höhe anzu— nehmen droht, und in Anbetracht der ſeit Jahr und Tag vielfachen Ankündigungen von Refor— men der Verwaltung ſowie der Finanz- und Wirtſchaftspolitik, von denen kaum eine ein— zige verwirklicht worden iſt, glaubt die Induſtrie- und Handelskammer zu Köln, gegenüber Zuſtänden zu erheben, die nach Ab— hilfe ſchreien, zu deren Abſtellung aber bisher Durchgreifendes nicht unternommen wurde. Zugegeben, daß in den letzten Jahren und namentlich auch in den letzten Monaten die au— ßerpolitiſchen Intereſſen des Reichs und die volle Aufmerkſamkeit und Arbeitskraft der Reichsregie— rung in Anſpruch nahmen, kann die Entwicklung der Dinge ſo nicht fortgehen und darf gleichzeitig die Regierung nicht taten— dos verharren, wenn nicht die Entwicklung ſich ſchon bald verhängnisvoll für unſere geſamte Sirtſchaft auswirken ſoll. Kein Land der Erde lann es auf die Dauer ertragen, daß es ſeine Subſtanz ſchwinden ſieht und gleichzeitig Abga— ben zahlen muß, die zu ſeinem Ruin führen müſſen. Der aufgeblähte Beamtenkörper Deutſch— nds verſchlingt Summen, die ſchon lange nicht mehr tragbar ſind, die Zahl der Aemter wird auf faſt allen Gebieten vermehrt, die Gehälter und Löhne und damit im Zuſammenhang auch die Penſionsverpflichtungen ſteigen und der Ertrag der Produktion und des Handels vermindert ſich durch zunehmenden Mangel an Abſatz. Unſere Zahlungsbilanz droht von Monat zu Monat ſchlechter zu werden. Die Konkurrenz der Län— der, bei denen billigere Löhne maßgeblich ſind als bei uns, macht uns unfähig, uns am Export im Wettbewerb zu beteiligen. Mit ernſter Sor— ge beobachten Wirtſchaftsführer und Wirtſchaft— treibende, daß eine Kapitalanſummlung im Deutſchen Reich unmöalich ſich häufen, die kann kaum mehr zu überwinden ſein werden. oder Einzelreformvor⸗ ben, ohne Eingehen von Schulden, ſtelligen. Wir leben von der Subſtanz, ſolange nicht länger zögern zu dürfen, ihre warnende Stimme geworden iſt; mit größter Sorge ſehen das In⸗ und Ausland eine immer ſtärker werdende Ver⸗ ſchuldung des Reichs, ſeiner Länder und Kom⸗ munen und ſeiner Wirtſchaft und trotz aller Auf⸗ merkſamkeit und trotz des weiteſtgehenden Ver⸗ antwortlichkeitsbewußtſeins, die Verzinſung und die Amortiſation der geliehenen Kapitalien wie bisher auch in Zukunft pünklich zur Ausführung zu bringen, mahnt der Stand der Geſamtver⸗ ſchuldung mehr als je zuvor, jede neue Ausgabe aufs genaueſte zu prüfen und eine Zurückhaltung zu betätigen, weit über das bisherige Maß hin⸗ aus. Wir ſind uns bewußt, indem wir den großen Fragenkomplex, um den es ſich hier handelt, in voller Oeffentlichkeit beſprechen, daß wir eine große Verantwortung auf uns laden; wir dürfen aber anderſeits an der Tatſache nicht vorüber— greifende Aenderungen, namentlich in der geſam⸗ ten innern Politik, zu treffen, Schwierigkeiten Wir wollen mit der Flucht in die Oeffentlich⸗ keit erreichen, daß, bevor es zu ſpät iſt, die dazu berufenen Regierungen und Parlamente ſich der Schwere ihrer Verantwortung bewußt werden, wenn unſere öffentlichen Ausgaben gigantiſch ſtei⸗ gen und unſere privatwirtſchaftlichen Einnah⸗ men dagegen immer mehr zurückgehen. Spar⸗ ſamkeitsmaßregeln, welche beſchleunigt durch⸗ geführt werden müſſen, können allein nicht mehr helfen. Es muß umgehend dafür geſorgt werden, daß wir aufhören, von der Subſtanz zu leben. rekte Steuern bezahlt werden, die es un⸗ möglich machen, Erneuerungen in den Betrie⸗ zu bewerk⸗ nur ein verhältnismäßig ungenügender Teil der Bevölkerung wirklich arbeitet und ein anderer großer Teil von der Arbeit der übrigen ernährt werden muß. Sobald wie möglich müſſen vor allen Dingen die indirekten Steuern eryoyt f werden, die von denjenigen getragen boerden, die den Konſum von Genußmitteln vermehren über die Bedürfniſſe einer geſunden Lebensführung hinaus. Dazu gehören vor allen Dingen Steuern auf Tabak und Alkohol von denen ein nicht unerheblicher Teil der Be⸗ dürfniſſe befriedigt werden kann, die zum Aus⸗ gleich des Haushaltes des Reichs notwendig ſind, Unſere Land wirtſchaft in erſter Reihe benötigt der Fürſorge. Die alljährlich wiederkehrende Ausgabe großer Summen für Import von Getreide zur notwen⸗ digſten Verſorgung der Bevölkerung verſchlechtert die Zahlungsbilanz, und in der ſeit Jahren mit unerträglichen Zinſen belaſteten Wirtſchaft iſt eine ſehr ſtarke Anzahl von Einwohnern des Deutſchen Reichs in ihrem Einkommen unter das Exiſtenzminimum gedrückt. Wir rufen alle Gleich: geſinnten, an der deutſchen Wirtſchaft Beteiligten zur wirkſamen Mitarbeit auf, unbekümmert un jede Parteipolitik und unbekümmert um Preſti⸗ gefragen, die bei der Not unſeres Volkes kein Rolle ſpielen dürfen. Aus Nah und Fern Darmſtadt, Ergebnis 20. Nov. des (Endgültiges Volksbegehrens in Heſſen.) Die amtliche Feſtſtellung der Eintragungen zum Volksbegehren„Freiheits⸗ geſetz“ weiſt von 28 072 Eintragungen im Stimmkreis 33(Volksſtaat Heſſen) an ungül⸗ tigen Stimmen 367 auf. Die Nachprüfung iſt ſehr ſchonend vorgenommen worden. Auch dort, wo Anklacheit beſtand, ob mehrere Ein⸗ Eintragungen nicht doch von einer Hand er⸗ folgt ſeien, verließ man ſich auf die Erklärun⸗ gen der Bürgermeiſter. Geſtrichen wurden je⸗ doch die Stimmen, die, wie es in den oberheſ⸗ ſiſchen Landorten vorgekommen iſt, im Hau⸗ ſierverfahren aufgebracht wurden. Der Prü⸗ funasausſchuk mit Ausnahme des deutſchna⸗ tionen Vertreters ſchloß ſich der Sitzung abgegebenen b. e des Stimmkreisleiters, Miniſterialdirektor Vorne⸗ mann an, der ſich gegen den beleidigenden Zei⸗ tungsartikel Hugenbergs verwahrte, in dem von der Retuſche des Ergebniſſes durch die Be⸗ hörden des Reichsinnenminiſters die Rede war. Darmſtadt, 20. Nov.(Die Ergebniſſe des Darmſtädter Plakatwettbe⸗ werbs). In dem Plakatwettbewerb für die internationalen ſtudentiſchen Meiſterſchaften Darmſtadt 1930 wurde der erſte Preis zuer⸗ kannt dem Architekten Otto Schneider 1. in Mainz für den Entwurf„Ziel“. Das Pla⸗ kat ſtellt einen Läufer dar, der das Zielband zerreißt. Den zweiten Preis erhielt The Garvee aus Frankfurt a. M. für ſein Plakat „fair play“, den dritten Preis die Herren Pützer und Fritzler⸗Darmſtadt für ihr Plakat „Stoppuhr“. 5 Mannheim, 20. Nov.(Erſchoſſen). Um 11 Uhr heute abend ſchoß ſich ein älterer Mann in den Anlagen am Tatterſall auf ei⸗ ner Bank einen Schuß mitten in die Stirne und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er nicht mehr mit dem Leben davonkommen dürfte. Es han⸗ delt ſich um den am 11. Februar 1861 in Land⸗ ſtuhl(Pfalz) geborenen und in Saarbrücken wohnhaften Johann Müller. Was den Mann zu dieſer Tat veranlaßte, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Er wurde ins Allgemeine Krankenhaus überführt. WMetterlage Die Wetterlage: Allgemein Fortbeſtand des heiteren Wetters. Nachts verbreitete Fröſte und Nebelbildung. Guſtav Streſemann, Günther Frhr. v. Hünefeld der mit der Bremen den Reichsminiſter des Aeußern. Ozean überquerte. Fürſt Bernh. v. Bülow, Geheimrat Dr. Clemens der vierte Kanzler des Deutſchen Reichs. v. Delbrück, der große Hiſtoriker. deutſchen Geſangskunſt. Due Jeten des Jaftes Heinrich Zille, der geniale Zeichner des Berliner Milieus. Carl Benz, der Vater des Automobils. Lilli Lehmann, die Altmeiſterin der der letzte Kanzler des Kaiſerreichs. Prinz Max v. Baden, P Wilhelm v. Bode; der große Kunſt⸗ hiſtoriker. Arno Holz, der Bahnbrecher der naturaliſtiſchen Dichtung. * rinz Hch. v. Preußen, Hugo v. Hoffmannsthall Bruder des Exkaiſers der Begründer der neu⸗ Wilhelms II. klaſſiziſtiſchen Dichtung. 5 N Das Spiel unter der Maske. Originalroman von Lola Stein. (5. Fortſetzung.) Und nun gib die Hand. Verſprich mir, jetzt wieder ein gutes, vernünftiges Kind zu ſein, kei⸗ nen Skandal hervorzurufen und dich an dein Wort zu halten.“ Sie überließ ihm willenlos ihre Hand.„Sag mir nur noch das eine,“ bat ſie.„Wußte Oliver, daß ich nicht euer Kind war?“. a f „Oliver? Wie kommſt du darauf? Nein, kei⸗ ner, hörſt du wohl, keiner hat es jemals erfahren. Und mir tut es leid, daß ich mich heute hinreißen ließ. Aber nun wollen wir dieſe Stunde vergeſ— ſen, Kind. Geh jetzt! Ich habe ſchon viel zu viel verſäumt, ich muß ungeſtört bleiben. Heute abend beim Diner ſehen wir uns wieder, und morgen holen wir gemeinſam James Withlock von der Bahn.“ Sie widerſprach nicht mehr. Der Mann nahm ihr Schweigen als Zuſtimmung. Er ſchob ſie mit ſanfter Gewalt zur Tür und hinaus. Dann atmete er tief auf. Ein unange⸗ nehmer Zwiſchenfall. Eine peinliche Epiſode. Aber ſchon wandte er ſich ſeinen Berechnungen wieder zu, die die bevorſtehende Fuſion ſeiner Firma mit den Withlockſchen Werken betrafen, und vergaß Evelyn. 95 „Ich bin für keinen Menſchen zu ſprechen, für keinen,“ ſagte Evelyn, als ſie ihre Zimmer wie⸗ der erreicht hatte, zu Mary, die ſie erwartete. Die Zofe blickte entſetzt in das fahlblaſſe und ganz verſtörte Geſicht, in die erloſchen ſcheinen⸗ den Augen des jungen Mädchens, aber ſie wagte keine Frage. Sie ließ ſie allein. Evelyn warf ſich, von einem trockenen, ver⸗ iflungsvolle luchzen geſchüttelt, a. Ruhebett. Sie ſchloß die Augen. Nichts hören und ſehen O, wenn man die Gedanken doch fort— jagen, wenn man doch vergeſſen könnte. War es nicht, als ſei der Himmel über ihr herabgeſtürzt, als ſei die Welt um ſie her zuſam— mengebrochen, als babe ſich ein Abgrund vor ihr aufgetan, in den ſie hineinſtürzen mußte, vor dem es kein Zurück, keine Flucht gab? Lüge alſo alles, ihr gaues weiches, ſchönes, behütetes Leben Lüge! Sie gehörte nicht hier— her, nicht in dieſes Haus, das ihre Heimat gewe⸗ ſen war, nicht zwiſchen dieſe vertrauten Möbel, Bilder und Teppiche, nicht zu dieſen Menſchen. Sie hatte Anſprüche geſtellt, ſie hatte alles als ſelbſtverſtändlich empfunden und verlangt, was Güte und Gnade und Geſchenk geweſen war. Aber ſie konnte ja auch nichts ahnen. Und ohne dieſe törichte, dieſe übereilte und ihr ſeit langem unfaßliche Verlobung mit James Withlock und ihre heutige Weigerung, ihn zu heiraten, hätte ſie wohl niemals die Wahrheit gehört. Und wäre glücklich geweſen in ihrer Ahnungsloſigkbeit und geborgen. ö So beſaß ſie denn keinen Menſchen mehr, der ihr nahe ſtand. Sie wimmerte vor ſich hin, ſo grenzenlos verlaſſen und elend fühlte ſie ſich. „Mutter!“ dachte ſie,„Mutter“! Ob ſie ſie ge⸗ boren oder nicht, ſie war ihre Mutter geweſen, konnte. Wenn ſie wüßte, was man ihr heute an⸗ getan hatte! Fort von hier! Um James Withlock und Eduard Catlin zu entfliehen, die das gleiche Un⸗ mögliche von ihr wollten. Wohin aber? Um Gottes willen wobin? 0 Sie fuhr auf. Mary war behutſam eingetre⸗ ten, meldete:„Es iſt eine Dame am Telephon, die ſich abſolut nicht abweiſen läßt. Sie müſſe Miß Catlin heute noch ſprechen. Es iſt eine Miß Do⸗ rothy Baſſett.“ 1 „Dorothy!“ Evelyn ſprang auf, trocknete die gütigſte, zärtlichſte Mutter, die es geben „Bringen Sie mir das Telephon.“ Vielleicht war Dorothy der einzige Menſch auf der Welt, mit dem ſie in dieſer Stunde ſpre⸗ chen konnte. Der Himmel ſchickte ſie ihr. Sie ſtand ihr ja ſoviel näher, als die Newyorker Freundinnen, ſie, mit der ſie das vertraute Jahr in dem Inſtitut in Los Angeles verbracht hatte. Damals hatten ſie ſich ewige Freundſchaft ge⸗ ſchworen und ſich in den zwei Jahren der Tren⸗ nung und des immer ruhiger werdenden Brief⸗ wechſels beinahe ſchon vergeſſen. „Ich bin für einen Tag in Newyork,“ erzählte Dorzthy, als Evelyn ſich meldete.„Ich möchte dies beſuchen und dir jemanden vorſtellen.“ „Ich bin krank, Dorothy, ganz verſtört, ich kann heute keinen Fremden empfangen, nur dich.“ „Aber wir fahren heute abend ſchon nach Eng⸗ land, Evelyn. Ich wollte dir nur ſo gern mein Hochzeitsgeſchenk ſelbſt bringen— und noch je⸗ manden.“ „Das Hochzeitsgeſchenk!“ Evelyn weinte auf. „Behalt es, Dorothy, ich kann es nicht brauchen.“ „Iſt denn nicht in vier Tagen deine Hochzeit?“ „Nein, nein!“ f „Iſt ein Unglück geſchehen, Evelyn?“ „Nein, ich kann dir das alles nur perſönlich erzählen. Wo biſt du jetzt?“ „Wir ſind in Waldorf abgeſtiegen!“ „Alſo biſt du in nächſter Nähe. Komm ſchnell.“ „Allein? Wie ſchade!“ „Biſt du denn verlobt, Dorothy?“ f „Noch nicht, aber auf dem Wege dazu. Und ich wollte ihn dir ſo gern zeigen.“ „Später, ſpäter. Bitte, komm allein. Vielleicht kannſt du mir raten und helfen.“ Die Freundin verſprach zu kommen. Ein we⸗ nig gefaßter ging Evelyn in ihr Ankleidezimmer, um die Tränenſpuren zu verwiſchen. Sollte ſie Dorothy alles geſtehen? Eine tiefe konnte ihr keiner, und es ſprach ſich ſo ſchwer über dieſe Dinge. „Vielleicht leben ſie beide ſchon nicht mehr!“ Die liebloſen Worte des Vaters, mit denen er von ihren Eltern geſprochen tönten in ihr fort. Wieder ſchluchzte ſie verzweifelt auf. 5 So fand ſie die Freundin. Die Mädchen fielen ſich in die Arme und begrüßten ſich ſtürmiſch. „Hilf mir, Dorothy, rate mir! Du biſt meine letzte Hoffnung. Am Sonnabend iſt meine Hoch⸗ zeit angeſetzt, aber ich kann James Whitlock nicht heiraten. Mein Vater verlangt es von mir. Ich weiß nicht, was ich tun ſoll, aber ich fühle, daß aus dieſer Ehe nichts werden darf!“ „Du mußt mir der Reihe nach erzählen, wenn ich dir raten ſoll,“ ſagte Dorothy und ſtreichelte beruhigend die Hände der Freundin.„Warum haſt du dich verlobt, wenn der Mann dir zu⸗ wider iſt?“ „Ja, warum? Jetzt iſt es mir ſelbſt unbegreif⸗ lich. Er war mir damals nicht zuwider. Ich fühlte mich ſchutz⸗ und troſtbedürftig. Ich war ſo traurig. Mie Mutter war kurz vorher geſtorben, wenige Monate vor ihr— Oliver. Ich hatte dir doch von ihm geſchrieben“ „Ja, du wollteſt dich mit ihm verloben, als das Unglück geſchah, ich weiß.“ f „Und dann entſtand der Klatſch, ich wurde plötzlich von allen Seiten ſcheel angeſehen. Der Vater kam und meinte, rat war ſo ſehr fein Wunſch. 15 hat mi ſtürmt, Ja zu ſagen. Ach, Dorothy, verſte⸗ nicht, daß man ſich über eden laſſen kann, etwas zu tun, ohne daß das Herz es wirklich will?“ „Das verſtehe ich gewiß“, entgegnete die Freun⸗ din leiſe.„Auch ich, Evelyn, werde mich ja ohn; die wirkliche, große Liebe verlo 8* einer zu Beginn durch eine Verlobung mit Whitlock würde ich ſogleich die frühere geſell⸗ ſchaftliche Stellung zurückerobern. Und 1 7 U. I.- Filmpalast: Bob Buſter der Arizonareiter in dem Wildweſt- Schlager Der Scharfschützenbob„ Heute Freitag 1 Motto: Jeder Beſucher hat das Recht n Teine Perſon gratis einzuführen. Das Volksprogramm erſten Ranges Meinen werten Beſuchern empfehle ich ganz beſonders dieſes ganz außergewöhnliche Programm. Zerbrochene Ehe Das ergreifende Lebensſchauſpiel — Beſuchen Sie heute Abend den in Viernheim beliebten Volks- Abend oder: Der Heuchler 7 Akte. Heidelberg, 21. Nov. Die Dedi ver⸗ kauft. Der Vorſtand der Heidelberger Orts⸗ krankenkaſſe hat geſtern den Ankauf des gro⸗ zen Bankgebäudes der Rheiniſchen Kredit⸗ bank am Werdeplatz zum Preis von 575 000 Mark beſchloſſen. Er wird dem Ausſchuß, der die Sache endgültig zu entſcheiden hat, dem⸗ nächſt einen entſprechenden Antrag vorlegen. Auf die notwendigen Umbauten würden fer⸗ ner noch etwa 150 000 Mark Koſten entfallen. Arzheim b. Landau, 21. Nov. Tragiſcher Tod. In den Sandgruben der Bieberſchen Ziegelhütte wurde am Mittwoch die Leiche der 31 Jahre alten Witwe Anna Maria Frohn⸗ häuſer aus Arzheim gefunden. Die bedauerns⸗ werte Frau war ſeit dem 18. ds. Is. von zu⸗ hauſe abgängig. Die Greiſin war leidend und ſtieg in jener Nacht halb bekleidet, mit ihren Spargroſchen und ihrem Kopfkiſſen zum Fenſter hrer Wohnung hinaus. Mit dieſen Habſelig⸗ eiten fand man ſie auch an ihrem Sterbeplatz auf. Die Todesurſache ſoll Erſchöpfung und Frfrieren ſein. Mainz, 21. Nov. Der Führer eines Finſterwalde aus Rothenheim fuhr am 5 September ds. Is. in Zweibrücken mit einen Omnibus durch eine marſchierende Truppe franzöſiſcher Soldaten. Das franzöſiſche Mili⸗ tärgericht in Landau verurteilte deshalb den Kraftfahrer zu drei Tagen Gefängnis mit Strafaufſchub und 150 Mark Geldſtrafe, weil er durch das Durchfahren durch die Abteilung die Soldaten vor dem Publikum habe verächt— lich machen wollen. In der Berufungsverhand— lung erklärte der Angeklagte, daß er infolge der Anüberſehbarkeit der Straße die zweite Abteilung nicht geſehen habe. Das Berufungs— gericht hob das erſtinſtanzliche Urteil auf und Militärgericht erkannte wegen beleidigender Haltung gegen über der Beſatzungsmacht auf 100 Mark Geld— ſtrafe. Wiesbaden, 21. Nov. Eigenartiger Selbſtmord. In Wiesbaden wurde ver— gangene Nacht in ſeiner Wohnung ein Toten⸗ gräber erhängt aufgefunden. Seit einigen Tagen machte er, wenn er zu ſeinen Amtshand⸗ lungen ſchritt, ſchon ſehr ſonderbare Bemer— kungen, die auf einen bevorſtehenden Selbſt⸗ mord hindeuteten. Er redete die Toten perſön⸗ lich an und ſagte ihnen, er würde bald folgen. Man nahm ſeine Aeußerungen nicht ernſt, his man ihn geſtern nacht erhängt auffand. Baden⸗Baden, 21. Nov. Eröffnun 0 des Reemtsma⸗Zigaretten⸗Walz⸗ werkes. Nach einer Mitteilung der Firma Reemtsma⸗Gmbß. in Altona-Barenfeld an die Stadt Baden-Baden ſollen die Arbeiter-Ein⸗ ſtellungen in dem am 18. November eröffneten Walzwer!l Baden-Baden entſprechend der ſchrittweiſen Fabrikationsaufnahme von Ab— teilung zu Abteilung allmählich erfolgen und bis Mitte Dezember zunächſt zu einem gewiſſen Abſchluß kommen. In Baden-Baden wird es ſehr begrüßt, daß über den Winter dadurch eine weſentliche Entlaſtung des lokalen Ar— beitsmarktes eintritt. Kraftomnibuſſes Taſſile; Lokale Hachrichten Eine Gemeinderatsſitzung findet heute Freitag abend 8 Uhr ſtatt. Unter Poſition 6 der Tagesordnung ſteht der Prozeß der Gemeinde gegen den Kreditverein; hier Abſchluß eines Vergleichs. * Bekenntnis zur Republik. Der neuernannte Biſchof von Berlin, Dr. Schreiber, hat bei ſeinem Amtsantritt ein Bekenntnis zur Republik abgelegt. Vadiſche Politik. Die neue Regierung in Baden iſt gebildet. Es teilten ſich in dieſe das Zentrum und die Sozialdemokratie. Staatspräſident wurde Dr. Schmitt vom Zentrum, die gleiche Partei ſtellte auch den Miniſter des Innern Dr. Wittemann. Der Sozialdemokrat Dr. Remmele, früher Redakteur an der Mann- heimer Volksſtimme wurde Juſtizminiſter. Ferner ſtellt die Sozialdemokratie einen„Staatsrat“ den Abg. Maier-Heidelberg. Da die Demokraten nicht zur Regierung kamen, ſind ſie darüber ſehr böſe, ſie ſchimpfen heute über die Schwarz-Rote Koali— tion. Die„Neue Mannh. Ztg.“ tröſtet ſich mit dem Wort„Philippi“, das ſicher kommen würde. Geſellenprüfung. Der Schneider Val. Faltermann, Sohn von Herrn Adam Faltermann, Kreuzſtr., der ſich dieſer Tage der Geſellenprüfung unterzogen hat, hat dieſe mit der Note„Sehr gut“ beſtanden. Wir gratulieren! „ Mleihnachtsgabe des Weinheimer Einzelhandels. Die durch Plakate beſonders kenntlich gemachten Geſchäfte veranſtalten einen großzügigen Weihnachtsverkauf. Jeder Käufer er— hält, trotz der außerordentlich billigen Preiſe, bei einem Bareinkauf von je 5 Mark einen Gut— ſchein. Näheres erſehen ſie aus der heutigen Beilage. Dieſe Vergünſtigung, die bis zum Weih— nachtsfeſt gewährt wird, ſollte ſich Niemand ent— gehen laſſen; darum ſcheuen Sie die Fahrt nach Weinheim nicht, dieſelbe macht ſich bezahlt. Achtung heute Freitag: Die große Filmſchan im Central⸗Film⸗Palaſt. Zur 34. Propagandavorſtellung zeigt man heute wieder ein ganz fabelhaftes Großſtadtprogramm. So zeigt man 1. Wilh. Dieterle in ſeinem neueſten Groß— film„Ritter der Nacht“. Wir ſehen Wilh Dieterle in dieſem Film als Abenteurer. Im 2. Teil kommt Tom Tyler in„Toms gefährlichſtes Aben— teuer“. Ein echter Original Wildweſtſchlager voll Tempo und Spannung. Als Einlage kommt: 1 Zweiakter⸗Luſtſpiel⸗Schlager zum totlachen. Alles in allem ein ganz ausgezeichnetes Propaganda⸗— Programm, wo wieder jeder Beſucher voll u. ganz auf ſeine Rechnung kommt. Daher ſind auch die Freitags vorſtellungen ſehr gut beſucht u. wer noch nicht Freitagsbeſucher iſt, der möchte es heute werden. Bequeme Sitzgelegenheit, ausgezeichnete Filme ſowie Centralheizung machen den Beſuch ſehr angenehm. Jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte für nächſten Freitag. Heute gilt Nr. 24. Parole: Auf zur heutigen Propagandavorſtellung im Central Film-⸗Palaſt. Turngenoſſenſchaft 1393. Um den Bez. Meiſter 1:2 Toren. Das Spiel in Mannheim, um den Bez. Meiſter, ging knapp verloren. Die Preſſe ſchreibt: Viernheim war techn. unbeſtreitbar beſſer, aber der Berliner Bilderbogen Aus einer„modernen Schule“.— Der Polizei⸗ zeipräſident ſorgt für ſeine Berliner. Der witzige Straßenbahnſchaffner. Von unſerem beſonderen Berliner Mitarbeiter. „Herr Lehrer“ und„Fräulein Lehrerin“— das paßt nicht mehr in unſere moderne Zeit. Wer bislang geglaubt hat, daß die Erwachſenen die jugendlichen zu erziehen und zu bilden haben, iſt auf dem Holzwege. Schon früher tauchten in den Monaten der„Aufklärung“ die „Schülerräte“ auf. Man kennt ſie. Sie haben manche gute, aber auch manche nicht jeder Kritik ſtandhaltende Seite. Dann kam der Bund der„entſchiedenen Schulreformer“. Alles nur im Intereſſe der Jugend natürlich. Dieſe will Schluß machen mit der Tyrannei, mit den „werknöcherten Lehrern.“ Wohin will eigentlich dieſe Jugend? Was erſtrebt ſie? Lange forſch⸗ ten wir vergebens nach. Jetzt wiſſen wirs. Wenigſtens in Verlin herrſcht Klarheit. Der„moderne Geiſt“ wird in den auch ſonſt bekannten Gemeinſchafts⸗ ſchulen gepflegt. Wir„Alten“ können da nicht mehr mitkommen. Und das iſt vielleicht gut ſo. Denn ein gütiges Geſchick möge die Aufklärung dieſer Art da laſſen, wo ſie nichts mehr verderben kann. Neukölln heißt die Stätte. die Schülerinnen eines Ober⸗ 1 1 5 125 es, die nach ihrer Weiſe von ſich teden machen. Im 9 5 allerdings mit dem Lehrk. gab den Ton an, gab das 0 28 4 der heutigen Zeit doch nicht mehr ſo achtungs⸗ los nur mit„Sie“ und dem Vor- und Zunamen angeredet werden dürfen, wie in den anderen Schulen„alter Syſteme“, auch nicht mit den ſchon weitergehenderen Prädikat„Fräulein“, ſondern vollkommen ſollen ſie fortan dem„er⸗ wachſenen aufgeklärten Geſchlecht“ angehören und die Anrede„Frau“ erhalten. Nicht etwa „Frau Schülerin“. Nein, das iſt nicht modern genug. Nur„Frau“. Was ein Wunder, wenn nun dieſe Frauen in der Schule ſich nicht fortſchrittlicher erweiſen wollen. Der Beſchluß des Lehrkörvers genügte ihnen nicht. Sie fanden in der ihnen zugedach⸗ ten Ehrung noch Reſte einer„nicht mehr zu ertragenden Autorität“. Darum echter Fort⸗ britt! Und rundheraus erklärten ſie in einem einmütigen Beſchluß ihren ſogenannten Lehrern und Lehrerinnen, ſie wünſchten ſie von jetzt an nur noch mit einem„herzlichen, vertrauten und die Gleichberechtigung voll zum Ausdruck brin⸗ genden„Du“ anzureden.“— Wie die Lehrer⸗ konferenz ſich dazu ſtellte, wiſſen wir nicht. Aber der Fortſchritt iſt da. Ein Segen nur, daß dieſer„moderne Geiſt“ nicht weiter um ſich greift und nur in Neukölln ſich einniſten kann: Sag' Du, ſag' Du zu mir! Wir haben noch nicht viele Verfügungen, die von Berlin aus gingen, geleſen, welche unſere reſtloſe Billigung finden konnten. Da⸗ her auch das viele Schimpfen über den „Waſſerkopf“. Doch zu Unrecht. Manches Mal gibt es doch Erlaſſe, die auch draußen im Lande zur Nachahmung veranlaſſen können. So hat der Polizeipräſident vor kurzem einem kerung Orgeruf 90 üſig Otgeruſen 9 ifug geſteuert, der längſt ſch te Wagen Sturm zu weich. Am Sonntag lag kein Schmiß und kein Temperament im Spiel. So richtige Kerweſtimmung.— Nachdem Viernheim in die erſte Klaſſe eingereiht wurde, kommt am Sonntag (Nachkirchweih) die ſpielſtarke Mannſchaft Oppau. Oppau liegt in Tabelle der erſten Klaſſe mit nur einem Punkt Abſtand hinter dem Meiſter. Hier iſt der Turngenoſſenſchaft Gelegenheit geboten, ihr Können zu zeigen. Hoffentlich wiſſen nun die An— hänger und Mitglieder des Arb.⸗Sport-⸗Kartells, wo ſie hingehen müſſen. Eintritt 20 Pfg. Ein Zeichen des Arb.⸗Sports. A. Der Kampf um die Tabellen⸗ führung am Lorſcher Weg! Um 3 Uhr am nächſten Sonntag fallen die Würfel über 2 Spitzenkandidaten Viernheim— Flörsheim Dieſe beiden Namen ſpielen in der Erringung der diesjährigen Gaumeiſterſchaft im Fußball ſeit Wochen die größte Rolle. Atemhaltend wird man in Mainz geſpannt ſein, über den Ausgang des größ— ten Spieles der Saiſon. Und es wird ſich zeigen, welcher von beiden als der würdigſte Vertreter des Gaues Heſſen-Darmſtadt anzuſehen iſt. Beide Mannſchaften ſtehen ungeſchlagen mit 11 Punkten auf dem 1. bezw. 2. Platz der Tabelle. Voriges Jahr verlor Viernheim in Flörsheim den Gau— meiſtertitel als die hieſigen mit 0:1 geſchlagen waren. Und nun entbrennt am Sonntag ein ſchweres Ringen zwiſchen den Großen. Die Par— tei, welche in dieſem Spiel als Sieger hervorgeht, wird das ſchwerſte Hindernis das zur Meiſterſchaft führt, hinter ſich haben. Wird Viernheim in der Lage ſein, mit ſeiner neuen Mannſchaftsaufſtellung ſeinen Gegner aus dem Sattel zu werfen? Hier gibt es kein Tippen und Raten. Aber das kann man ſagen, ſie könnten es ſchaffen, bei einer guten Geſamtleiſtung. Wir ſetzen die größte Hoffnung in die jetzige Mannſchaft, daß ſie die Feuerprobe beſteht ſo gut wie ſeither, vielleicht noch beſſer. Friſcher, lebendiger Kampfgeiſt der Mannſchaft muß dafür ſorgen, daß am Sonntag abend der Sieg auf unſerer Seite iſt. Sportler von Viern— heim! In eurem Nachkerweprogramm darf dieſes Spiel unter keinen Umſtänden fehlen. Es iſt kein gewöhnliches Fußballſpiel, es iſt etwas Außerge— wöhnliches, es geht um den traditionellen Ruhm der hieſigen 1. Fußballelf, den ſie bis heute noch inne hat. Ihr könnt ſie begeiſtern mit dem Loſungswort: Maſſenbeſuch! Bekanntmachung. Betr,: Ausſtellung von Wandergewerbeſcheinen für das Jahr 1930. Die Wandergewerbetreibenden werden hiermit zwecks Erneuerung ihres Wandergewerbeſcheines für das Jahr 1930 aufgefordert, Antrag hierzu alsbald bei uns, Zimmer 17, zu ſtellen. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß den Anträgen ein unabgeſtempeltes Lichtbild aus neueſter Zeit beizufügen iſt. Unbrauchbare Lichtbilder werden zurückgewieſen. Diejenigen Perſonen, die ab 1. Jan. 1930 bei der Ausübung des Gewerbes ohne Wanderge— werbeſchein betroffen werden, haben Strafe zu er— warten. Nr rug c graſſiert auch in anderen Städten. Er hat näm⸗ lich eine Nebengebühr gebrandtmarkt, welche in den meiſten Berliner Gaſtſtätten zur direkten Gewohnheit geworden war. Wir wollen etwas verſchleiert darüber ſprechen. Die In⸗ haber der Lokale haben vom Gaſt für eine Tätigkeit die Entrichtung eines beſonderen Obelus verlangt, zu der dieſer nur veranlaßt wurde, durch die ihm im gleichen Lokal verab— folgten Speiſen und Getränke. Nun lautet in Zukunft die Verfügung:„In jedem Etabliſſement muß mindeſtens ein Toilettenraum dem Publikum unentgeltlich zur Verfügung ſtehen.“ Selbſtverſtändlich bleibt es den Wirten anheimgeſtellt, wenn ſie wollen, noch beſondere Luxuskabinen zu unterhalten. Der gewöhnliche Sterbliche wird aber ſicher in Zukunft dahin gehen, wo es nichts koſtet. Iſt dieſer Raum nicht vorhanden, wird die Rude polizeilich geſchloſſen. Und da ſage noch einer, daß die Berliner Verwaltung nicht für die Be⸗ dürfniſſe der Bevölkerung ſorgt. * Nichts iſt ſchlimmer, als wenn man auf den vielen Verkehrsgelegenheiten mürriſchen und unzufriedenen Geſichtern ſeitens derer begegnet, welche den Verkehr zu regeln, die Fahrgäſte abzufertigen haben. Denn zumal nach getaner Arbeit will man ſchon auf dem Nachhauſeweg eine gewiſſe Entſpannung erleben. Die Groß⸗ ſtadtmenſchen, ſoweit ſie ums tägliche Brot zu kämpfen haben, ſind ohnehin ſelbſt ernſt und mißmutig genug. And es gibt Gott ſei Dank Ausnahmen, die ſofort ein ganzes Abteil, einen g öhli ſte 0 e um un liner Witzbold in Betr.: Ausſtellung von Legitimationskarten für das Jahr 1930. Auf Grund der§§ 44, 44a der Gewerbe⸗ ordnung fordern wir alle diejenigen Perſonen, die im Jahre 1930 eine Legitimationskarte benötigen, auf, alsbald Antrag auf Ausſtellung bei uns, Zimmer 17, zu ſtellen. Dabei machen wir darauf aufmerkſam, daß für die Ausſtellung von Legiti⸗ mationskarten nur unabgeſtempelte Lichtbilder aus neueſter Zeit zur Verwendung kommen dürfen. Nicht brauchbare Lichtbilder werden zurückgewieſen. Perſonen, die nach dem 1. Januar 1930 ohne Karte betroffen werden, haben Strafe zu gewärtigen. Viernheim, den 20. November 1929. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. . Ä Oereins- Anzeiger eee eee Geſ-P. Bängerbund. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Sonn⸗ tag, 24. Nov. findet in Weinheim im Gaſthaus zur deutſchen Eiche eine Geflügelausſtellung ſtatt. Mitglieder, die dieſelbe beſuchen, treffen ſich am Staatsbahnhof. Abf. 12,42 Uhr. Odenwaldklub.(Ortsgruppe 14. Pflichtwanderung am Sonntag, 24. Nov. Viernheim—Bürſtadt. Treffpunkt: 11,30 Uhr Lampertheimerſtr. am Hauſe des Herrn Stockert. Zahlreiche Beteiligung erwartet Radf.⸗ B. Eintracht. Samstag, 23. Nov., abends pünktlich 8 Uhr im Lokal zur Porſtadt Mitgliederverſammlung. Der wichtigen Tages⸗ ordnung wegen wird um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. Geſ.- Y. Flora. Sonntag vorm. halb 10 Uhr vollzählige Singſtunde. An das Pllichtgefühl der ſäumigen Sänger wird beſonders appelliert. Handel und Induntrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 21. Nov. Auf kleineres An⸗ gebot in Inlandsware verkehrte die Vörſe in ſtetiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12,30 Uhr in RM. pro 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim: Weizen inländiſchen 26,50, ausländiſchen 26,75 bis 32, Roggen inl. 19, Hafer inl. 17,50 bis 18,50, Braugerſte badiſche, württembergiſche und rheinheſſiſche 20 bis 20,50, pfälziſche 20,50 bis 21,75, Futtergerſte 17 bis 18, Mais mit Sack 19,25, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null 38, desgl. Sorte 2 36,50, ſüdd. Weizenauszugs⸗ mehl 42, ſüdd. Weizenbrotmehl 28, ſüdd. Rog⸗ genmehl 27,25 bis 31,75, feine Weizenkleie 9,50 Biertreber mit Sack 16 bis 17, Leinſaat 47. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 21. Nov. Dem heutigen Klein⸗ viehmarkt waren zugefahren: 149 Kälber, 50 Schafe, 86 Schweine, 699 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 60—80, für Schafe 52 bis 56, Schweine nicht notiert, für Ferkel bis vier Wochen 22 bis 26, über vier Wochen 28 bis 36, für Läufer 40 bis 54. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Viernheim]. Schaſſneruniform das Publikum zu unterhalten verſuchen, wie wir es vor kurzem erleben konnten. Ein Straßenbahn⸗ wagen war vollgepfropft mit Menſchen. Ein regneriſcher Tag. So recht angetan zur Auf⸗ füllung der Kaſſen der Verkehrsverwaltung. Alles drängte und ſchob. Jeder wollte noch mit. Mit der fröhlichſten Miene kaſſierte dieſer Schaffner das Fahrgeld, gab ſeine Scheine aus, kontrollierte die„Amſteiger“.„Bedauere, ab⸗ gelaufen“. Sie hätten Ihren Kaffee ſchnelle⸗ trinken müſſen, gnädige Frau“ und ſie war ent⸗ waffnet und bezahlte noch einmal gerne.„Gehn Sie nur nach vorne mein Herr, dort habe ich grade noch eine gute Stellung für Sie!“ „Potsdamer Platz. Kaffee Vaterland. Da muß jeder mal drinn geweſen ſein. Und brauche Platz für neue Fahrgäſte.“ „Ich habe keine Zeit zu langer Unterha tung, da vorne warten noch einige Kunden auf mich.“—„Jetzt kommen wir zum Muſeums⸗ und Parlamentsviertel. Auch wer nicht Ab⸗ geordneter iſt, kann mal im Landtag zugucken.“ —„Ob wir zur Garniſonkirche fahren? Gewiß meine Gnädige. Aber jetzt iſt es Abend, da müſſen Sie früher aufſtehen, wenn Sie in die Kirche wollen“. Und ſo geht es die ganze Fahrt hindurch. Für jeden etwas. Die Grimmigſten werden zum Lachen gebracht. And ſchließlich unterhält ſich beinahe jeder mit ſeinem Nachbarn. Ein jeder weiß ſich was zu erzählen. Das alles be⸗ wirkte der einfache Schaffner, der von Mutter Natur mit der köſtlichen Gabe eines gefunden Humors und treffenden Witzes ausgestattet iſt.