central 7 74 Ein tragiſche Geſchichte einer Offiziersfr IN ler Wüste in 15 Fort 5 e ee 3.1 2 g i Das ſchonſte Nachkirch⸗ 100 f kehtwals über die Seite. Woll 10 S der Nachki ih 4 1 il 5 6 4 21 10 81 weih⸗ Programm läuft Hole Montag noch was haben, ſo iche Sie die 7 oe 1 0 0 . 74 Die Liebesgeſchichte d f i 3. 1. Herzog Hans 1 ie Liebesgeſchichte des Erzherzogs von Oeſterreich 2. Ein Weih mit der Poſtmeiſters⸗Tochter Anna Plochl. .— un 1 Luſtſpiel⸗Groteske Anfang halb 8 Uhr, ab 9 Uh ls. Ex Mückliche Bräutigam zum totlachen. eng 1 0 Mac„Programm. Verſäume Hofreite 5 Anzüge, Kittel, Hosen, 0 Uhren, Schuhe, Gramo- 0 phone, Schallpiatten u. sonstiges finden Sie am billigsten bei Bartmann Mannheim R 4, 18. umzugshalber aus freier Hand zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Nas 7 7010 4. RN kosten 19 der zur Zeil besten Operellen- Ianz-· und 58 Lieder- Schlager fur Klavier Zu kaufen geſucht jedes Quantum FJutter⸗ Kartoffel Heinr. Frank, Ww. Hansſtraße 21 S FFs 3 Achtung! Achtung! 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Ar 274 ee Neue Belastung des Konſums Aus ſüddeutſchen Parlamentskreiſen wird uns geſchrieben: So oft eine neue Steuererhöhung angekün⸗ digt wird, kann man mit Wahrſcheinlichkeit damit rechnen, daß der Konſum abermals be⸗ laſtet werden ſoll. Aus den Zöllen der Tabak⸗, Zucker⸗ Bierſteuer und aus dem Spiritusmono⸗ pol, ferner aus kleineren Steuern, ſind im letz— ten Geſchäftsjahre 2800 Millionen RM. in den Staatsſäckel gefloſſen. Eine Steuerleiſtung, die ſchwerlich von einem anderen Volke übertroffen werden kann. Dennoch wird uns eine weitere Belaſtung des Konſums durch den Reichsfinanz⸗ miniſter Hilferding angekündigt. Die beiden ſeit jeher äußerſt beliebten Steuerobjekte, Tabak und Bier, ſollen noch ſchärfer von der Steuer⸗ ſchraube angezogen werden, als dies der Fall war. Ueber die Tabakſteuererhöhung iſt noch nichts bekannt geworden, doch liebäugelt die Regierung mit einem Tabakmonopol. Dagegen nimmt die Beſteuerung des Bieres ſchon greif⸗ bare Formen an. Es verlautet, daß die Bier⸗ ſteuer eine rund 50⸗prozentige Erhöhung er⸗ fahren ſoll. Es würden damit einer einzelnen Induſtrie Laſten auferlegt, die ſich notwendig als Konſumſteuer auswirken müſſen, da man ſchwerlich an die Produzenten das Anſinnen ſtellen kann, die erhöhte Steuer aus der eigenen Taſche zu zahlen. Mit der Verteuerung des Bieres würde aber auch ein Produktionsrück⸗ gang einhergehen und den Beſchäftigungsgrad aller direkt und indirekt im Braugewerbe Täti⸗ gen, der Arbeiter und Angeſtellten drücken. Das Heer der Arbeitsloſen würde abermals eine Steigerung erfahren. Das wäre eine Folge einer etwaigen Steuer— erhöhung des Bieres. Die andere, vielleicht noch schlimmere Folge, würde in einer Neubelaſtung d. Landwirtſchaft zu ſuchen ſein. In der Theorie ie ſich freilich alle Parteien darin einig, daß ie um ihre Exiſtenz ringende Landwirtſchaft keine weitere Belaſtung verträgt. In der Praxis muß ſich aber die projektierte Bier⸗ ſteuererhöhung, die notwendig eine Produk⸗ tionseinſchränkung im Gefolge hat, als eine indirekte Beſteuerung der Landwirtſchaft aus⸗ wirken. Denn die Rohſtoffe des Bieres, Gerſte und Hopfen, ſind landwirtſchaftliche Erzeug— niſſe, von deren Preisgeſtaltung in vielen Tei⸗ len Deutſchlands die Höhe der landwirtſchaft⸗ lichen Bodenrente weſentlich abhängt. Der Wert der jährlich von der deutſchen Landwirt ſchaft erzeugten Braugerſte wird auf rund 300 Millionen RM. geſchätzt. Man kann danach er— meſſen, was ein Rückgang der Nachfrage nach Braugerſte für den Landwirt zu bedeuten hat. Selbſt wenn es der Landwirtſchaft gelänge, ſich auf Futtergerſte zum Zwecke der Schweine— maſt umzuſtellen, ſo iſt die Rentabilität damit keineswegs garantiert, da eine verſtärkte Schweinezucht ſich in Deutſchland, wie das Jahr 1927 beweiſt, als gänzlich unrentabel heraus- geſtellt hat. Schon die Ankündigung der Bier⸗ ſteuererhöhung hat eine Depreſſion auf dem Gerſtenmarkt bewirkt. Was haben da die der Landwirtſchaft vom Reich zugeſagten Subven— tionen zu bedeuten, wenn gleichzeitig durch an⸗ gekündigte Steuererhöhungen alle wirtſcha““ lichen Dispoſitionen der Landwirtſchaft übe In Haufen geworfen werden: Wer auch nur eine Ahnung von den Zuſammenhängen zwi⸗ ſchen der Landwirtſchaft und der landwirtſchaft⸗ liche Erzeugniſſe verarbeitenden Induſtrie hat, fei zu einer glatten Ablehnung des vom teine Amis ee, Seer ſpſtems e Penn Hilferding, in dem die Konſumſteuer einen breiten Raum einnimmt, gelangen. (Wir geben der Zuſchrift Raum, ohne in allen Teilen mit dem Verfaſſer des Artikels einig zu gehen. Auch eine größere Belaſtung mit direkten Steuern, der Real⸗ und Einkom⸗ menſteuer, iſt nicht tragbar, vor allem auch nicht für Landwirtſchaft, Handel und Gewerbe. Um einen gerechten Ausgleich für die Beſteue⸗ rung von Bier und Tabak zu ſchaffen, müßte eine ſcharfe Beſteuerung aller Luxuswaren ge⸗ Fer werden. Jedenfalls wird es ein ſchweres Stück ſein, die notwendige Finanzreform in halbwegs befriedigender Weiſe zu löſen. 3 Die Red.) Diensta Verſtändigung über die Frage der deutſchſtämmigen Bauern in Rußland? wtb. Hamburg, 24. Nov.(Radio.) Der Moskauer Korreſpondent des Hamburger Frem⸗ denblattes meldet: In der Frage der deutſchen Abwanderer aus Moskau hat ſich jetzt eine ge⸗ wmiſſe Ausſicht auf Annäherung der deutſchen und der ſowjetruſſiſchen Auffaſſung eröffnet. Der Abtransport der Koloniſten ins Innere des Landes, der bis zum Mittwoch acht Züge mit durchſchnittlich 200— 300 Perſonen um⸗ faßte, iſt eingeſtellt worden. Als Ziel des Mei⸗ nungsaustauſches zwiſchen dem deutſchen Ge⸗ ſandten u. dem ſtellvertr. Volkskommiſſar wird von deutſcher Seite verſucht, die Ausreiſeerlaub⸗ nis für diejenigen deutſchen Koloniſten zu er⸗ halten, die ſich bereits in Leningrad bejinden oder ſich bei Moskau angeſammelt haben. Es ſind die noch rund 10 000 Perſonen, wie z. Zt. durch Miliz regiſtriert wird. Für andere Grup⸗ pen Abzugsfreiheit zu erreichen iſt ausſichts⸗ los. Deutſches Reich Die erforderlichen 10 Prozent der Ein⸗ tragungen zum Volksbegehren überſchritten. wtb. Berlin, 25. Nov.(Radio.) Der Reichswahlausſchuß trat heute vormittag unter Vorſitz des Reichswahlleiters, Prof. Dr. Wage⸗ mann, zuſammen, um das Ergebnis der Ein⸗ tragungen zum Volksbegehren zu prüfen. Nach längerer Ausſprache wurde feſtgeſtellt, daß im ganzen Eintragungsgebiet 4 135 300 unzweifel⸗ haft gültig und 24 326 ungültige und zweifel⸗ hafte Eintragungen vollzogen worden ſind. Es ſind alſo etwa 8 000 Eintragungen über die erforderlichen 10 Prozent hinaus vorhanden, ſodaß 10,02 Prozent der Wahlberechtigten ſich für das Volksbegehren eingetragen haben. Von den 24 326 beanſtandeten Eintragungen waren 3119 von den Abſtimmungsausſchüſſen für gültig und 21207 für ungültig erklärt worden. Es handelt ſich zumeiſt um Eintragungen außerhalb des Eintragungsraumes, Eintragun⸗ gen von fremder Hand, unvollſtändige Ein⸗ tragungen, Doppeleintragungen. Eintragungen unter Vorbehalt, Eintragungen von nicht be⸗ rechtigten Perſonen und ähnliches. Zahlungseinſtellung des Bankhauſes Mueller⸗Gotha. wtb. Gotha, 25. Nov.(Radio.) Das Bank⸗ haus Max Mueller hat ſich gezwungen geſehen. am heutigen Tage die Schalter zu ſchließen. und beim Amtsgericht Gotha die Eröffnung des Vergleichsverfahrens zu beantragen. Es ſind ausſichtreiche Verhandlungen mit einer größe⸗ ren Bank eingeleitet mit dem Ziele, einen Teiſ des Geſchäftes auf dieſe Bank zu übertragen. Emma Bachem geſtorben. witb. Königswinter, 25. Nov.(Radio.) Die Landtagsabgeordnete Frau Emma Bachem (Ztr.) iſt heute früh nach längerem ſchweren Leiben geſtorben. Tagesnachrichten Ein Dampfer in Seenot. Paris, 25. Nov.(Radio.) Havas berichtet aus Marſeille, daß ein dort aufgefangener Funkſpruch beſagt, daß der Dampfer„Leonidas“ in der Gegend von Falmouth ſich in Seenot be⸗ findet und abtreibt. Furchtbares Unglück in Lothringen. Metz, 25. Nov.(Radio.) In der Nähe von Erzangen iſt geſtern nachmittag ein Laſtkraft⸗ wagen, der mit 20 Fußballſpielern beſetzt war, mit einem Straßenbahnwagen zuſammenge⸗ ſtoßen. Der Anprall war fürchterlich. Der Laſt⸗ wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Drei Inſaſſen wurden auf der Stelle getötet, fünf erlitten ſchwere Verletzungen. * Reichspräſident von Hindenburg überreichte Montag vormittag dem Sportflieger von König⸗Warthauſen unter Glückwünſchen für die außergewöhnliche Leiſtung den ihm zuge⸗ ſprochenen Ehrenpokal. Zeitung Anzeigenpreiſe: bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— (Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Ae e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Entſchoſdende Wendung in Mittelchina London, 25. Nov.(Radio.) Times meldet aus Peking: Eine neue erſtaunliche Wendung iſt zu verzeichnen. Fenjühſiangs Armee hat ſich zurückgezogen und den Regierungstruppen die Stadt Loyang überlaſſen. Man vermutet, daß dies auf einer Vereinbarung beruhe und daß Tſchangkaiſchek daher habe die Front ver⸗ laſſen können. Inzwiſchen iſt Tſchangfatkwai, deſſen vernichtende Niederlage vor einigen Wochen gemeldet wurde, mit einem großen Heer in ſüdlicher Richtung marſchierend, in Kwantung einmarſchiert, während die Kwangſi Führer die Provinz von Weſten her bedrohen. Vom Jangtſe werden Verſtärkungen geſandt. Times meldet: Tſchangkaiſchek iſt am Sonntag von Hankau und Nanking abgereiſt. In Han⸗ kau nimmt man allgemein an, daß der Krieg im nördlichen Teil von Mittelchina zuende ſei. Man glaubt, daß Geld hierbei die entſcheidende Rolle geſpielt habe.„ Siegelsdorfer Prozeß Nürnberg, 24. Nov. Am 14. Verhandlungs ag, an dem die Beweisaufnahme nur ſehr wenig geſördert wurde, brachten der Vorſitzende, der Staatsanwalt und verſchiedene Sachverſtändige den Wunſch zum Ausdruck, daß ſie nun einmal klar ſehen müßten. Der Vorſitzende fordert die Angeklagten und Sachverſtändigen auf, ihre Pläne und das bevorſtehende Beweismaterial möglichſt dem Gericht zur Kenntnis zu bringen, um dieſen Strafprozeß nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Er machte darauf aufmerkſam, daß nach der Strafprozeßordnung Beweismate— rial auch als verſchleppt zurückgewieſen werden kann. Der Anlaß zu dieſer Aufforderung war, daß Stuhlfath zu Beginn der Sitzung mit einem ganz neuen Plan hervortrat, der auf einem dem Gericht bisher noch unbekannten Material fußt. Es wurde eigens eine Konferenz der Sachver— ſtändigen anberaumt, der das geſamte Beweis— material vorgelegt werden kann. Die Beweis— aufnahme dieſes Verhandlungstages erſtreckte ſich auf die nochmalige Vernehmung der Reichsbehör— denzeugen, ſowie auch verſchiedener Inſaſſen des Unglücks zuges.— Letzter Verhandlungstag Mon lag vorm. 9 Uhr Der Entwurf des neuen Reichsbahn⸗ Geſetzes Köln, 26. Nov. Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht heute früh die weſentlichſten Aen⸗ derungen des Reichsbahn⸗Geſetzes und der Ge⸗ ſellſchaftsſatzungen der Reichsbahn, die die Reichsregierung auf Grund der Pariſer Ver⸗ handlungen vorſchlägt. Danach muß der Reichs⸗ verkehrsminiſter künftig zu Tarifänderungen der„Deutſchen Reichsbahn“ ſeine Genehmigung geben. Verweigert er ſie, ſo entſcheidet das Tarifſchiedsgericht, das als Beſchlußſenat des Reichsverwaltungsgerichtes anſtelle des bis⸗ herigen Reichsbahngerichts eingerichtet wird. Der Reichsverkehrsminiſter kann ferner ſelbſt Tarifänderungen verlangen, über die das Ta⸗ rifſchiedsgericht als letzte Inſtanz entſcheidet. Der Miniſter hat das Recht, in gewiſſem Rah⸗ men an den Verwaltungsratsſitzungen teilzu⸗ nehmen. Er übt als Vertreter des Reiches ein weitgehenbes Aufſichtsrecht aus und beſtimmt endgültig über Neubauten oder bauliche Aen⸗ derungen. Die Reichsregierung ernennt ſämtliche 18 Verwaltungsratsmitglieder, die nach dreijähri⸗ ger Amtsdauer ausſcheiden. Die Berufsverhält⸗ niſſe der Beamten ſind den für Reichsbeamte geltenden Vorſchriften anzupaſſen. Hält die Bahn Aenderungen für erforderlich, ſo kann ſie dieſe nur nach Erörterung mit der Regierung vorſchlagen. Die Entſcheidung trifft wieder das Schiedsgericht. Die bisherigen Beſtimmungen über Beamte nach dem Stande vom 1. Oktober 1929 ſollen als im Einverſtändnis mit der Regierung erlaſſen gelten. Damit iſt der Grund⸗ ſatz des Berufsbeamtentums gewahrt. Die Entſcheidung über den vorliegenden Ent⸗ wurf wird im Haag fallen. Aüifktritt des belgiſchen Kabinetts Brüſſel, 26. Nov. Der belgiſche Mini⸗ ſterrat trat geſtern nachmittag zu einer Be⸗ ſprechung über die Genfer Univerſitätsfrage zuſammen, die um 6.30 Uhr unterbrochen 46. Jahrgang wurde. Die Miniſter gaben über den Gang der Verhandlungen keinerlei Erklürungen ab. Die Sitzung wurde abends 9 Uhr wieder aufgenom⸗ men. Sie endete bereits um 10 Uhr damit, daß das Kabinett ſeinen Rücktritt beſchloß. Miniſterpräſident Jaſpar wird ſich heute vormittag zum König begeben. Mißglütktes Attentat in der Peterslirche Ro m, 25. Nov. Geſtern nach dem Abend⸗ gebet in der Peterskirche verſuchte die Schwedin Gudrun Margarethe Ramſtad einen Revolver⸗ anſchlag auf den ehemaligen katholiſchen Vikar für Schweden, Migr. Smith. Als die Kanoniker die Kirche verließen, bemerkte der Kanonikus Prinz Georg von Bayern, wie eine Frau den Revolver gegen Smith richtete und abzudrücken beabſichtigte. Mit einem Fauſthieb ſchlug er der Frau die Waffe aus der Hand. Die Attentäterin wurde verhaftet. Bei der Namſtad handelt es ſich anſcheinend um eine Bittſtellerin, die von Smith abgewie⸗ ſen worden war. Die Kugeln des RNevolvers zeigten deutlich, daß die Frau bereits dreimal abgedrückt hatte, daß glücklicherweiſe die Waffe verſagte. Da der italieniſche Botſchafter beim Vatikan einen Beſuch abſtattete, nimmt man an, daß die Frau der italieniſchen Regierung aus⸗ geliefert werden wird. Es ſoll ſich um ine Gei⸗ ſtesſchwache handeln, ſodaß man ſie wahrſchein⸗ lich ohne Beſtrafung des Landes verweiſen wird. Eine Köpenickiade in Darmſtadt Darmſtadt, 25. Nov. Eine kleine Köpenickiade ereignete ſich heute vormittag im ſtaatlichen Mi- niſterialgebäude. Als einer der Diener vor 8 Uhr ſeinen Dieaſt antrat, fand er im Vorzimmer des Miniſters einen Herrn in Generaluniform, der in befehlendem Tone verlangte, daß ſofort der Oberſtaatsanwalt, die ſämtlichen Miniſter und Staatsräte herbeigerufen werden. Alle Zim— mer ſeien abzuſchließen. Er wolle dafür ſorgen, daß die Zuſtände geändert werden. Der Diener eilte ſofort zu der im Hauſe befindlichen Schu— powache, die den Mann hatte paſſieren laſſen, auch das Ueberfallkommando eilte alsbald in ſtar⸗ ker Zahl herbei. Man konnte nun in dem ſonſt unſcheinbaren Männchen einen in den 30er Jahren ſtehenden Althändler Größmann von hier feſtſtellen, der im Krieg ſtark verletzt wurde und einen ſteifen Unterarm davongetragen hat. An⸗ ſcheinend hat er in einem Anfall von Geiſtes— ſtörung das Intermezzo herbeigeführt, das zu ſtarter Heiterkeit veranlaßte. Immer neue Vankinſolvenzen Kaſſeler Bankhaus ſtellt Zahlungen ein. wtb. Kaſſel, 25. Nov.(Radio.) Nach der am Samstag erfolgten Einſtellung der Zahlungen durch das Privatbankgeſchäft Fiorino und Sichel hat heute auch die Kaſſeler Privatbankfirma H. Schirmer ihre Zahlungen eingeſtellt, nachdem die für eine Stützungsaktion eingeleiteten Ver⸗ handlungen ſich zerſchlagen haben. Inſolvenz des Bankhauſes Max Sichel u. Co. in Düſſeldorf. wtb. Düſſeldorf, 25. Novy. Das Bankhaus Max Sichel u. Co., das ſich ſeit einiger Zeit in Zahlungsſchwierigkeiten befand, die durch Be⸗ reitſtellung eines Ueberbrückungskredites von be⸗ ſreundeter Seite beſeitigt erſchienen, iſt nun durch die Verluſte an der Börſe und bei der Kundſchaft zur Zahlungseinſtellung gezwungen worden. Die Firma beſteht ſeit etwa 20 Jah ren und hat nur lokale Bedeutung. Raubüberfall auf ein weſtſäliſches Sihl wtb. Arnsberg(Weſtſalen), 25. Nov.(Radio.) Einen verwegenen Raubüberfall führten heute vormittag drei bewaffnete Männer im Schloß Wockleum aus. Sie drangen mit dem Rufe „Hände Hoch!“ in den Kaſſenraum ein, und wäh⸗ rend zwei die Beamten mit ſchußfertigem Revol⸗ r in Schach hielten, raubte der dritte aus der Kaſſe einen Betrag von 600 Mark, worauf Räuber entflohen. Der Beſitzer, Graf Lane berg, verſcheuchte ſie und gab mehrere Schüſſe auf ſie ab, ohne ſie jedoch zu treffen. Bevor noch das alarmierte Iſerlobner Ueberfallkomman de eingetroſſen war, hatten ein Oberlandläger und ein Forſtbeamter die Räuber eingeholt. Dieſe eröffneten ſofort Feuer auf die Verfolger, die die Schüſſe erwiderten. Zwei der Räuber wur⸗ den durch Schüſſe kampfunfähig gemacht, und der dritte ergab ſich. Aus Nah und Fern Mainz, 24. Nov. Vom Eiſenbahnzug überfahren und ſchwer verletzt. Zwi⸗ ſchen Heidesheim und Ingelheim wurde der 49 Jahre alte Schuhhändler Jakob Huſter aus Ober⸗ ingelheim in ſchwerverletztem Zuſtand zwiſchen den Gleiſen aufgefunden. Der linke Arm war vollſtändig zermalmt. Am Hinterkopf waren ſtark blutende Wunden. Der Verletzte wurde in das Ludwigsſtift in Niederingelheim verbracht. Genaue Aufklärung des Vorfalles konnte noch nicht erſolaen. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet Schweinfurth, 25. Nov. Der Stier vor dem fahrenden Zug. Dieſer Tage reizte folgendes luſtige Stückchen die Lachmuskeln: Beim Verladen am Hauptbahnhof entſprang ein dreijähriger Stier und trollte zwiſchen den Ge— leiſen in Richtung nach der Stadt. Als ein Per— ſonenzug daherbrauſte, ſprang der Stier vor dem Zug her auf den Bahndamm weiter. Der Loko— molivführer mußte wohl oder übel das Tempo verlangſamen und den Stier durch Dampflaſſen vor ſich hertreiben. Erſt am Perron des Stadt— bahnhoſes gelang es einem Bahnbeamten, das Tier einzufangen. Freiburg, 25. Nov.(Kraftrad geg Telegrafenmaſt.) Unweit Krozingen woll⸗ te ein Kraftradfahrer auf der Fahrt nach Frei⸗ burg einen Kraftwagen überholen, ſah aber im Nebel zu ſpät ein entgegenkommendes Fuhr⸗ werk. Um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, riß er ſeine Maſchine herum und rannte gegen einen Telegrafenmaſt. wobei er ſchwer verletzt wurde. Vom deutſchnationalen Parteitag in Kaſſel Die Führer der deutſchnationalen Partei in Kaſſel. Von links nach rechts: Dr. Weiß, Haupt⸗ geſchäftsführer der DRVP., Geheimrat Hugen⸗ berg, 1. Vorſitzender der Deutſchnationalen Volkspartei, Broſius, Leiter der Preſſeabtei⸗ lung. Das Spiel unter der Maske. Originalroman von Lola Stein. ech.(8. Fortſetzung.) Für Evelyn bedeutete die Summe eine Baga⸗ telle, die Kette war ihr als Andenken lieb, gro— Ben Wert hatte ſie in ihren Augen nicht. Aber der mittelloſen Grace Miller erſchien das Geld und die Kette ein kleines Vermögen. Sie würde ohne Sorgen, behütet und gepflegt, dieſe Krank— heit überſtehen können, die ihre größten Schrek— ken nun plötzlich verloren hatte— ſie willigte ein.—— Als die Freundinnen im dumpfigen Treppen— haus ſtanden, fiel Evelyn Dorothy um den Hals. Ich danke dir tauſendmal!“ flüſterte ſie. Tocothy fühlte ihre Tränen. „Kopf hoch,“ ſagte ſie lachend.„Nur nicht ſen⸗ timental werden, Eve. Nimm das Ganze nicht für mehr als es iſt: Ein Abenteuer mit gutem Ausgang“. „Der iſt nicht gewiß.“ murmelte Evelyn.— „Aber wie es auch ſei und werden mag: Vor— 2242 U wär ts. eee ee 5 be e, ö Zum Mittageſſen ließ ſie ſich entſchuldigen. Sie hätte Kopfweh und habe ſich niedergelegt. Sie lag auch wirklich mit ſtarkem Herzklopfen in ihrem Bett, hörte den Schritt des Vaters, ſeine Hand an ihrer verſchloſſenen Tür. „Evelyn, ich möchte dich ſprechen.“ f „Laß mich“, bat ſie.„Ich habe Pulver genom⸗ men und will ſchlafen. Wenn ich jetzt aufſtehe iſt die ganze Wirkung zerſtört.“ g „Wirſt du denn morgen früh wieder friſch jein, Evelynd“ 8 a „Wenn ich jetzt Ruhe habe, ſicherlich.“ Da ging er ohne ein weiteres Wort. Sie wartete eine halbe Stunde, ſchellte dann nach Mary, fragte nach dem Vater. Er ſei in! Furchtbare Gasexploſion in Eſſen wtb. Eſſen, 25. Nov.(Radio.) Heute vor⸗ mittag gegen 10 Uhr ereignete ſich auf dem Weberplatz eine furchtbare Gasexploſion. Ein Gebäude, in dem ſich ein Haushaltungsgeſchäft ſowie eine Kaffee⸗ und Frühſtücksſtube befin⸗ det, flog mit furchtbarem Krachen in die Luft. Das Haus wurde vollſtändig demoliert und auseinandergeriſſen. Die Straßen liegen voll von Haushaltungsgegenſtänden, viele ſind durch die Fenſter in die benachbarten Gebäude geflogen. Die Nachbargebäude ſind gleichfalls ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die Fenſter ſind faſt gänzlich zertrümmert, die Decken und Wände geborſten. Die großen Schaufenſter⸗ ſcheiben der benachbarten Läden wurden voll⸗ ſtändig zertrümmert und unter die Waren ge⸗ ſchleudert. Die Wucht der Exploſion war der⸗ artig. daß die großen 3— 4 Zentner ſchweren Steinſtufen der Treppe über die Häuſer hin⸗ weg auf die Dächer geſchleudert wurden und dort große Verwüſtungen anrichteten. Alle Feuerwehren mit ihren Krankenwagen ſind an Ort und Stelle. Bisher ſind aus den Trümmern cht Schwerverletzte und vier Leichtverletzte geborgen worden. Man ſucht noch nach zwei Perſonen, einem Knaben und einem Mädchen. Von den Schwerverletzten iſt ein Mann kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ge⸗ ſtorben. 1 c wtb. Eſſen, 25. Nov.(Radio.) Das ſchwere Gasunglück auf dem Weberplatz hat bisher drei Todesopfer gefordert. Eine Marktfrau wurde von einem ſchweren Stein getroffen und aur der Stelle getötet. Bei den Aufräumungs⸗ arbeiten wurde bisher eine weitere Leiche ge⸗ borgen. Mit dem im Krankenhaus verſtorbenen Schwerverletzten ſind bis jetzt drei Tote zu verzeichnen.* * 5 Eſſen, 25. Nov.(Radio.) Wie wir hien ſind bei der Gasexploſion auf dem Webermarkt im Ganzen 26 Perſonen betroffen worden. Entgegen den früheren Meldungen ſind nur 3 Tote zu beklagen. 17 Perſonen liegen ſchwer⸗ verletzt in den Krankenhäuſern. Die Feuer⸗ wehren ſuchen nach den noch vermißten Per⸗ ſonen, einer Verkäuferin und einem Mann. Zum Glück hat ſich die Kraft der Exploſion nur nach der Häuſerfront hin ausgewirkt. Wären die Steine nach der Marktſeite hin geſchleudert worden, ſo wären die Folgen unabſehbar ge⸗ weſen, da der Markt von Hunderten bevölkert war. An der Unglücksſtätte herrſcht das größte Chaos. In Wilder Haſt ſuchten die Markt⸗ beſucher ſich in Sicherheit zu bringen. 10 Mannheim, 25. Nov. Aufgeklärte Raub⸗ überfälle in Mannheim. Hier wurden ein 19jqähriger Kaufmann, ein 23jähriger Kraft⸗ wagenführer und deſſen Bruder, ein 20jähriger Packer, alle drei arbeitslos, feſtgenommen und ſechs Handtaſchenräubereien, davon eine in Heidelberg, überführt. Die Räuber haben ihre Ueberfälle zum Teil mit geſtohlenen Kraft— wagen ausgeführt. Wegen eines kürzlich verüb⸗ ten Schauferſtereinbruchs in einem Juwelierge— ſchäft befinden ſich ein 48jähriger Händler und Wirt, deſſen 32jährige Ehefrau, eine 67jährige Witwe und deren Sohn, ein Matroſe aus Eltville, in Haft. Die beiden Frauen konnten beim Ver— kauf der geſtohlenen Brillanten in Wiesbaden verhaftet werden. Die ſchweren Raubüberfälle auf die Schauburgkaſſiererin, auf eine ältere Frau und auf zwei Schreiberfilialen ſind noch nicht ganz geklärt. Bamberg, 25. Nov. Mord verſuch. In das hieſige Landgerichtsgefängnis wurde der 23 Jahre alte ledige Bauernſohn Johann Günther aus Buttenheim eingelieſert, der ſeiner Gelieb— ten, der 28 Jahre alten Dienſtmagd Margarete Fuchs aus Eſchlipp, die ſich zum zweiten Mal von ihm Mutter fühlte, die Schädeldecke einge— ſchlagen hatte. Das Mädchen liegt ſchwer ver— letzt im Forchheimer Krankenhaus. Nach der Tat ging Günther ins Wirthaus und zechte bis zum Eintritt der Polizeiſtunde. Müllheim, 25. Nov. Mörder perhefz tet.) Den Bemühungen der Gendarmerie von Schliengen und Müllheim iſt es gelungen, den Mörder Joſeph Waiz, der am Freitag abend di⸗ 21 Jahre alte Margarete Poſlomſki wegen ve ſchmähter Liebe erſtochen hatte, in der Nacht zum Sonntag in Steinenſtadt ſelbſt feſtzunehmen. Waiz. der ſich nach der Tat ruhelos in der Nähe dor Gemeinde Steinenſtadt herumtrieb, wurde 4 Sonntag morgen gegen 4 Uhr in der Schli kammer bei dem Knecht des A. Keßler verhaftet und ſofort ins Bezirksgefängnis nach Müllheim eingeliefert. Bei der am Sonntag erfolgten Ei vernahme gab der Täter ſeine Tat unumwunden zu. Waiz wurde dann wegen Mordes in Unter⸗ ſuchungsbaft genommen. Der gleichzeitig mit eee feſtgenommene Knechr C. Dorr wurde nach eim⸗ gehender Vernehmung wieder freigelaſſen. Neuſtadt a. d. Hdt., 25. Nov. Weinpro⸗ ben und Wein verſteigerungen. Vom 21. bis 28. November finden im Winzerverein Kallſtadt Weinproben ſtatt. Weinverſteigerungen ſind vorgeſehen für den 28. November: Winzer— verein Kallſtadt; 4. Dezember: Grünſtad Weinmarkt; 5. Dezember: Winzervereinigung Wachenheim, 1. Verſteigerung von 1928er Wei— nen; 16.—21. Dezember: Trierer Verein von Weingutsbeſitzern der Moſel, Saar und Ruwer. Andernach, 25. Nov. Folgen des Ne⸗ vels. Zwiſchen Andernach und Namedy ſtie— ßen im dichten Morgennebel, der über dem Rheintal lag, fünf Autos zuſammen. Zwei von Richtung Köln kommende Autos kollidierten und legten ſich zur Seite. Im ſelben Augenblick fuhr ein Opelwagen, deſſen Führer nicht mehr recht— zeitig bremſen konnte, in die beiden verunglückten Wagen hinein. Der Wagen überſchlug ſich und blieb, die Räder nach oben ſtehend, am eiſernen Straßengeländer hängen. Kaum hatten ſichk! Inſaſſen des Autos die Situation vergegenwär— at, da rannten zwei weitere Wagen ſeitlich in z Straßengraben. Das Ganze geſchah in we— nigen Augenblicken. Die Inſaſſen der Autos ka— men glücklicherweiſe mit leichteren Verletzungen davon. Alle Wagen wurden, teils ſehr erheblich, beſchädigt. Drei davon mußten abgeſchleppt werden. Aus aller Welt Ein Oberregierungsrat verſchyllen. Berlin, 25. Nov.(Radio.) Die„Nachtaus— gabe“ meldet aus Weimar: Der Oberregierungs— rat im thüringiſchen Juſtizminiſterium, der 44 Jarhe alte Dr. jur Samſon Himmelsſtjerna hat am vorigen Dienstag, den 19. Nov., während ſeine Gattin verreiſt war, ſeine Wohnung ver— laſſen und iſt ſeitdem verſchollen. Da der Ober— regierungsrat ſich in letzter Zeit überarbeitet hatte, iſt es möglich, daß er einen Nervenzuſam— menbruch erlitten und ſich ein Leid angetan hat. dos eltner stolen met wtb. Eſſen, 25. Nov. Radio.) Die Ver⸗ letzungen der im Eliſabethenkrankenhaus be⸗ findlichen 12 Perſonen ſind teilweiſe lebens⸗ gefährlicher Art; bei den im Huyſſen⸗Stift untergebrachten Verletzten beſteht im Augen⸗ blick keine Lebensgefahr. Die Aufräumungsarbeiten nehmen ihren Fortgang, da man in der unter dem zuſam⸗ mengeſtürzten Haus befindlichen Bedürfnisan⸗ ſtalt noch weitere Opfer vermutet. Ueber die Urſache der Exploſion ſchweben die wildeſten Gerüchte; die Anterſuchung iſt jedoch noch nicht abgeſchloſſen. gllarel⸗Affäre Stadtrat Neuendorff beantragt Diſziplinar⸗ verfahren. g Berlin, 25. Nov.(Radio.) Auf verſchie⸗ dene Angriffe, die gegen den unbeſoldeten Stadtrat Neuendorff vom Bezirksamt Mitte im Zuſammenhang mit der Sklarekaffäre erhoben worden ſind, hat dieſer die Einleitung eines Viſziplinarverfahrens gegen ſich beantragt. Der Antrag wird den Oberpräſidenten zur Ent⸗ ſcheidung übergeben. Zu den Düſſeldorfer Mordtaten Die Bemühungen der Polizei. wib. Düſſeldorf, 25. Nov.(Radio) Die Polizei macht jetzt den Verſuch, näheres übe Ein Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen Matroſen in Kiel. Das im Nohbau fertiggeſtellte Rieſenmal am Eingang zum Kieler Hafen. Auf den Trümmern des laut Verſailler Ver⸗ trag geſprengten Panzerturms von Laboe am Eingang der Kieler Förde wird ein Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen deutſchen Matroſen errichtet, deſſen Rohbau ſchon fertig⸗ §geſtellt iſt. Mit ſeiner gewaltigen Höhe von 83 Metern beherrſcht es den Eingang des Reichskriegshafens Kiek, T ³⁰Üw¹1ꝛ¹¹AA ˙ mm ꝛ D ß“ auf. Schickte ſie brauchte ſie heute nicht „zimmer. Sie das Madchen fort, mehr. „Wenn es ganz unerträglich wird, gehe ich noch einen Augenblick in den Gorten“, erklärte Evelyn.„Aber Sie können ſich ſchlafen legen, oder meinethalben auch ausgehen, Mary, ich ziehe mich ſchon allein an, wenn es notwendig wird.“ Als die Zofe gegangen war, ſtand ſie auf. Ging in ihr Ankleidezimmer und machte ſich dort für die Reiſe fertig. Den kleinen Koffer mit Wäſche und Kleidern hatte ſie ſchon vorhin ge⸗ packt, er war kaum größer als die Stadtkoffer heute früh und würde ſie hoffentlich nicht ver⸗ raten, wenn einer ſie ſehen ſollte. Was ihr nun noch fehlte, mußte Dorothy ihr leihen, bis ſie in England waren. Sie öffnete behutſam die Tür, lauſchte hin⸗ aus. Alles war ſtill in dem großen Haus. Nun wollte ſie es denn alſo wagen. Alles ging überraſchend gut. Das Perſonal ſaß um dieſe Zeit beim Abendeſſen zuſammen. In der Halle lagen die beiden Windhunde. Sie ſprangen ihrer Herrin entgegen, aber auf einen Wink von Evelyns Hand legten die edlen Tiere ſich gehorſam wieder auf ihre Plätze. Sie öffnete geräuſchlos die Tür, war draußen beſchleunigte ihre Schritte. Schlich um das Haus herum, weil ſie es gefährlich fand, durch den vorderen Ausgang zu gehen, eilte durch den Park und verließ ihn durch die Seitenpforte, zu der ſie den Schlüſſel vorhin an ſich gebracht hatte. So war es nun alſo geſchehen. Sie konnte plötzlich nicht weiter, ſo ſehr zitterten ihr die Knie. Sie winkte ein Auto heran, ſank aufſeuf⸗ 9 117 Sitz. e c eee „Freil,. 0 3 Aber was nund 2 Wie ſollte ihr Daſein weitergehen? Sie war zu erregt, um jetzt zu denken. Alles würde ſich finden. Dorothy würde ihr beiſtehen. Das Waldorf⸗Aſtoria⸗Hotel. Wie oft batte ſie hier in der Halle nachmittags getanzt. O Gott, nur jetzt keinem Bekannten begegnen. Aber schließlich konnte ſie immer erklären, daß ſie ihre Freundin zum Schiff bringen wollte. Sie fragte nach Miß Baſſett. Fuhr hinauf in Dorothys Zimmer, betrat ihren Salon. Das junge Mädchen kam ihr entgegen. Auf⸗ geregt, wie ſie ſelbſt, blaß, heftig atmend. „Gott ſei Dank, daß du da biſt, Eve! Ich habe um dich und unſeren Plan gezittert. Sei willkommen!“ Sie küßten ſich.„Hab tauſendfachen Dank, Dorothy! Und nun ſchwöre mir noch bei unſerer alten Freundſchaft, keinem Menſchen, nicht dei⸗ nem Vater, nicht deinem Verlobten, zu ſagen, wer ich wirklich bin, bis ich ſelbſt es dir erlaube.“ „Das iſße in ſelbſtverſtändlich, Eve. Ich ſchwöre es dir bei unſerer Freundſchaft.“ Sie fuhren auseinander, denn die Tür öff⸗ nete ſich. John Baſſett war ein jovialer, rund⸗ licher, gutmütiger Mann, in allem der Gegen⸗ ſatz zu Edward Catlin. Ein tüchtiger, geriſſener Geſchäftsmann, der es auch aus kleinen Anfän⸗ gen zum vielfachen Millionär gebracht hatte, aber im Privatleben war er um den Finger zu wik⸗ keln. Vor allem von Dorothy, die er vergötterte, deren Lieblichkeit, Klugheit und Bildung er an⸗ ſtaunte wie ein Wunder. „Mein Vater, ſagte ſie lächelnd zu Dorothy. „Pa, dies iſt Miß Grace Miller, meine Geſell⸗ ſchafterin.“ N John Baſſett ſchüttelte Evelyn die Hand. „Sehr erfreut,“ ſagte er.„Hoffentlich haben wir eine gute Ueberfahrt.“ „Ein entzückendes Mädchen,“ meinte er leiſe zu ſeiner Tochter, als Evelyn in den Hintergrund des Zimmers trat und dort abwartend ſtand. „Eine vollendete Dame. Iſt ſie nicht vielleicht etwas zu hübſch, Darling?“ 1 „Aber, Pal Sie iſt mir als beſonders liebens⸗ würdig und begabt empfohlen und ſcheint es auch zu ſein. Da kommt Perey, wir können gehen.“ Sie hatte noch immer eine leichte Scheu uno Fremdheit in der Nähe ihres zukünftigen Man⸗ nes zu überwinden, Gefühle, die die ſehr ſichere und ſelbſtbewußte Dorothy Baſſett ſonſt nie ge⸗ kannt hatte. Vertraut und nahe fühlte ſie ſich ihrem Verlobten noch nicht. Aber er gefiel ihr immer von neuem und immer mehr. Auch jetzt hatte ſie wieder das Empfinden: Wie hübſch er iſt und wie ritterlich in ſeiner Art. Er küßte ihre Hand. Bemerkte plötzlich Eve⸗ lyn. Sah einen Augenblick ſtaunend, beinahe er⸗ ſchrocken in ihr ſchönes, junges Geſicht. „Sie haben Beſuch, Dorothy?“ „Meine neue Geſellſchafterin, Perey.“ Und wieder ſagte ſie lächelnd wie vorhin:„Lord Car⸗ lington, Miß Grace Miller.“ Percyval Carlington verbeugte ſich ſchweigend. 95 ließ ſeine Augen auch jetzt nicht von Evelyns ntlitz. Als er mit ſeiner Braut im Lift hinunter⸗ fuhr, ſagte er:„Im erſten Augenblick, als ich Ihre neue Geſellſchafterin ſah, glaubte ich, dieſes Geſicht zu kennen. Aber ich habe mich geirrt. Irgend etwas war mir vertraut in dieſen 37 gen, erinnerte mich an etwas. Aber ich we nicht an was.“ g „Sie iſt nie in England geweſen.“ „Nein, ich habe mich getäuſcht, ich ſtutzte auch nur im erſten Moment. Bei längerem Hinſehen wußte ich, daß ich dieſes Mädchen nie zuvor ge⸗ ſehen hatte. Wie kommen Sie zu ihr, Dorothy?“ „Sie wurde mir empfohlen. Wie finden Sie ſie denn, Perey?“ forſchte Dorothy mit einem be⸗ luſtigten, kleinen Lächeln neugierig. „Sie iſt ſehr ſchön. Aber wichtig iſt ja doch nur, wie ſie Ihnen gefällt, Dorothy,“ verſetzte Lord Carlington. a Fortſetzung folgt.) 1 19 1 die Hausangeſtellte Maria Hehn zu erkahren die am 15. ds. Mts. bei Papendelle ausgegra⸗ ben wurde. Es wird darauf hingewieſen, daſß ie am Sonntag, den 8. Auguſt ds. Is. nach⸗ mittags zwiſchen 4 und 6 Uhr im Ausffugs⸗ lokal„Stindelmühle“ in Begleitung eines Mannes geſehen wurde, der mit ihr auf der oberen Teraſſe ſaß und Rotwein krank. Es war helles Wetter und einzelne Perſonen machten photographiſche Aufnahmen. Da Maria Vahn ein ſehr hübſches Mädchen war, hält die Poli⸗ zei es für möglich, daß auch ſie mit ihrem Be⸗ gleiter photographiert wurde. Die Bemühungen der Behörde gehen dahin, derartige Bilder oder Platten in ihren Beſitz zu bekommen. Im Anſchluß an das Verſchwinden der 20⸗ jährigen Elſe Weber teilt die Polizei mit, die Annahme, daß die Weber ermordet ſei, erſcheine durchaus unzutreffend, da ſie ſchon einmal verſchwunden war und ohnedies geſucht wird, weil ſie ihrem Dienſtgeber in Burg einen größeren Geldbetrag entwendet hat. Sie iſt noch am 28. Oktober ds. Is. am Korneliusplatz im Düſſeldorf geſehen worden und man nimmt an, daß ſie ſich weiter dort aufhält. Neueſte Telegramme Der Reichsinnenminiſter hat das Volks. begehren„Freiheitsgeſetz“ nunmehr der Reichs⸗ regierung unterbreitet. Die Reichsregierung nimmt in einer amtlichen Erklärung zu dem Entwurf Stellung und bringt ihre großen Be⸗ denken zum Ausdruck. Das Geſetz könne in keiner Weiſe den deutſchen Intereſſen dienen. Ausdrücklich wird feſtgeſtellt, daß der Entwurf verfaſſungsändernd iſt. * Der Reichskanzler hatte mit den Führern der Reichstagsparteien geſtern Nachmittag eine Beſprechung, die u.a. die Behandlung des Volks- begehrens zum Gegenſtand hatte. Die Beratung des Freiheitsgeſetzes in einem beſonderen Reichs⸗ tagsausſchuß wird von den Regierungsparteien nicht zugeſtanden. Ueber das Schickſal der Vor⸗ lage wird in der Freitagsſitzung des Reichsta⸗ ges beſchloſſen werden. * Das Dorf Brunnen bei Landeck in Tirol iſt durch eine Feuersbrunſt bis auf ein Wohnhaus zerſtört worden. Durch Waſſermangel wurden die Löſcharbeiten erheblich behindert. * Zuchthausurteil gegen Reichsbahnbeamten. Glogau, 26. Nov. In dem Strafprozeß gegen den Reichs bahnoberſekretär Albert Pohl und den Kaufmann Paul Laris aus Glogau erfolgte am Montag die Verurteilung der bei⸗ den Angeklagten. Pohl, dem zur Laſt gelegt wurde, fortgeſetzt Frachtſendungen unterſchla⸗ gen und an Laris weitergegeben zu haben. wurde zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und 300 Mark Geldſtrafe, Laris wegen ge⸗ werbsmäßiger Hehlerei zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Beide wurden ſofort verhaftet, Zum Eſſener Exploſionsunglück. Eſſen. 26. Nov. Die Feuerwehr hat die Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtelle ein⸗ geſtellt, da mit der Auffindung weiterer Toten nicht zu rechnen iſt. Ueber die Urſache der Exploſion herrſcht noch Unklarheit. Die Möglichkeit einer Gasexploſion verliert an Wahrſcheinlichkeit. Nach Zeugenbe⸗ richten wurden zwei Detonationen feſtgeſtellt. und es beſteht die Erwägung, ob nicht etwa Ex⸗ bloſivſtoffe in den Kellerräumen lagerten. Handel und Indultrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 25. Nov. Auf die in Ausſicht üde Erhöhung der Getreidezölle hin verkehrt. die Börſe in feſter Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12 Uhr in/ per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 27.25, ausl. 28—32, Roggen inl. 20, Hafer inl. 17.50—18, Braugerſte bad., württbg. und heſſiſch. 2020.50, pfälz. 20.50— 21.50, Futtergerſte 18.00, Mais mit Sack 19—19.25, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 38.75, ſüdd. Weizenauszugsmehl 42.50, ſüdd. Weizenbrotmehl 29.00, ſüdd. Roggen⸗ mehl 29.25— 33.50, Weizenkleie 1010.25, Lein⸗ ſaat 47. Amtl. Frankfurter Getreidebericht vom 25. November. g Weizen, neuer 26.60 26.80, Roggen 19.25, Sommergerſte 19.25—19.80, Hafer 18.00, Mais für Futterzwecke 19.00—19.25, Weizenmehl, ſübd. 38.50— 39.00, Roggenmehl 28.00— 29.50, Weizen⸗ kleie 10.75, Roggenkleie 10.25 10.50.— Erbſen 31—44, Linſen 55—100, Heu, gut, geſund, trocken 11.00 11.25, Weizen⸗ und Roggenſtroh, draht⸗ gepreßt 6.—, geb. 5.75—6.—, Treber, getrocknet, mit Sack 16.50.— Tendenz: anziehend, im Ein⸗ klang mit den angekündigten Regierungsmaß⸗ nahmen. ö Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 25. Nov. Bezahlt wurden auf dem heutigen Großviehmarkt für Ochſen 30 50, Kühe 16—50, Färſen 44—61, Kälber 5884, Schafe 50 bis 54, Schweine 64—85, Arbeitspferde 8001800, Schlachtpferde 30—110, Ziegen 1224. Marktverlauf mit Großvieh ruhig, Ueberſta nd, mit Kälbern mittelmäßig geräumt, mit Schrei⸗ nen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, mit Ar⸗ its und Schlachtpferden ruhig. Lokale Hachriehten Lehrer Sattig geſtorben. Geſtern Abend um 1/10 Uhr wurde unſer hochachtbarer Mitbürger, Herr Lehrer i. R. Jakob Ferdinand Sattig, nach längerem, mit ergebe⸗ bener Geduld ertragenem Leiden, von Gott in ſein Reich hinweggenommen. Jakob Ferdinand Sattig wurde am 30. Mai 1853 in Dieburg geboren. In den Jahren 1869 bis 1872 beſuchte er das Seminar in Bensheim um ſich zum Lehrer auszubilden. Als Schulver⸗ walter war er in Heppenheim, Heinbrunn, Ocken⸗ heim und Mombach tätig. Im Jahre 1875 kam er nach Viernheim. Hier wurde er definitiv als Lehrer angeſtellt und ſo wirkte der geſchätzte Ver⸗ ſtorbene, der ein ausgezeichneter Pädagoge war, volle 45 Jahre, bis zu ſeiner Penſioniernng im Herbſt 1920, ſegensreich in unſerer Gemeinde. Zwei Generationen, Vater und Tochter, Mutter und Sohn haben an ſeinem vorbildlichen Können teilgehabt. Er war ein Volkserzieher ſeltenſter Art. Ueberall war er beliebt und jederzeit hatte er ein warm mitfühlendes Herz und einen guten Rat für die Sorgen und Nöten ſeiner Mitmenſchen. Auch im Vereinsleben war er aktiv. So leitete er 19 Jahre lang als Dirigent den Männergeſang— verein, wo er in Anerkennung ſeiner Verdienſte zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Dem arbeits— reichen Leben waren 9 Jahre der Ruhe beſchieden. Nun iſt er eingegangen in das Reich Gottes, wo ihm ſicherlich der wohlverdiente Platz bewahrt war. Er ruhe in Frieden.— Die Beerdigung ſindet am Donnerstag nachm. um 3 Uhr vom Trauer— hauſe, Hofmannſtraße 4 aus ſtatt. * Vom Staatsdienſt. Am 15. Nov. 1929 wurde der Polizeihauptwachtmeiſter Franz Winkler vom Polizeiamt Viernheim vom Mini⸗ ſter des Innern mit Wirkung vom 1. Januar 1930 unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten, langjährigen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt. Waldſportplatz. Sportvereinigung ſchlägt den Bezirksligaverein Rohrbach 6:2. Priv.⸗M. 1:3 gegen Waldhof 1. Jugend gewinnt gegen Sandhofen 3:1. Beide Mannſchaften traten mit je 2 Erſatz⸗ leuten an. Ein„gigantiſcher“ Kampf war es zwiſchen Kreisliga und Bezirksliga, aus dem die beſſere Viernheimer Elf als verdienter Sieger her— vorzing. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 2:1 und dann wurde im Sturm die Kombinationsmaſchine aufgedreht, wodurch in kurzen Abſtänden noch 4 Tore erzielt wurden. Dieſes Reſultat ließ die Vereine der Umgebung ſehr aufhorchen, denn Viern— heims Spielſtärke wurde dadurch am beſten doku— mentiert. Wenn ein Wille vorhanden iſt, fällt der Sieg ſtets zu Euch! In dieſem Geiſte müſſen auch die Verbandsſpiele nunmehr durchgeführt werden. Trainings- u. Vereinsabend der Spar- Vg. Umieitia 09 Waldsportnlatz mit Vereinshaus Donnerstag abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Ju— gend⸗ und Schülermannſch. im Vereinslokal betr. weitere Verbandsſpiele. Freitag abend 8 Uhr Hallentraining 1. Mſchft. in Sport— alles erſcheinen, N 9 Uhr Spielausſchuß und Zuſammenkunft des Vorſtandes. Sonntag, 1. Dezember auf dem Waldſportplatz: Verbandsſpiele aller Mſchft, gegen Weinheim. Beginn 1/3 Uhr, Vorſpiele untere Mſchft. An unſere Zuſchauer! Wir bitten, künftighin Zurufe an Spieler und Schiedsrichter gefl. unter⸗ laſſen zu wollen, da hierdurch unnötige Störungen verurſacht werden. Die Sportleitung. F Uereins-Anzeiger CCC ² A Männergeſang⸗ Verein. Heute abend halb 9 Uhr Geſamtſingſtunde. Wegen Ableben unſeres Ehrendirigenten, Herrn Lehrer Sattig, wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Präſident. Turnerbund. Heute Dienstag und Freitag Abend beginnen wieder die regelmäßigen Turn— ſtunden. Beginn pünktlich halb 9 Uhr. In Anbetracht des bevorſtehenden Retourkampfes in Neckarau mögen ſich doch die Muſterriegenturner vollzählich einfinden. Der Turnwart. Odenwaldklub.(Ortsgruppe Viernheim! Donnerstag, den 28. Nov., abends 20,30 Uhr Sitzung des Vorſtandes, Wander- und Ver— gnügungsausſchuß im Gaſthaus z.„Tannhäuſer“. Reſtloſe Beteiligung iſt unbedingt erforderlich. Der Vorſitzende. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch Abend 8 Uhr wichtige Beſprechung des Ver— gnügungs-Ausſchuſſes. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. K. u. 8. B. Teutonia.(Schützenabteilung). Mittwoch Abend, wie gewöhnlich Uebungsabend im Schützenhof. Jungſchützen pünktlich erſcheinen. Die Theater-Leſeproben finden ſtatt wie verein— bart. Der Vorſtand. Geſ.-B. Liederkranz. Aus Anlaß des Ab— lebens unſeres ehemaligen Dirigenten, Herrn Lehrer Sattig, findet heute Abend Singſtunde ſtatt. Es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß alles erſcheint. Der Vorſtand. Reichsbanner Schmarz⸗ Rot Gold. Am Freikag abend 8 Uhr im Nebenzimmer des Frei— ſchütz dringende Vorſtandsſitzung. Die Herren Vorſtands⸗Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſitzende. 0 1 Den hieſigen Einwohnern zur Kenntnis, daß mein Unterrichts kurſus für Violin- Harfe im Schillerrafe, Lampertheimerſtraße 3 gegenäber der Schillerſchule mit einer größeren Anzahl Schüler angefangen hat. Intereſſenten können noch daran teilnehmen und wollen ſich dieſe dortſelbſt melden. In Anbetracht der be— quemen Anſchaffung des Inſtrumentes iſt das⸗ ſelbe als Weihnachtsgeſchenk beſonders zu empfehlen. Für einen guten Unterricht habe ich eine bewährte Kraft zur Stelle. Franz Hennigfeld. Fertig für Weihnachten. Zwei Arme voll Puppen. Puppenjungen und Mädchen in allen Prößen und von oben bis unten fertig eingekleidet wandern nun in die Warenhäuſer und 0 da in die Hände der Eltern, um endlich am Weih⸗ nachtsabend in den Beſitz ihrer kleinen 1 ütter zu gelangen. i 1 Die Geſundheit der Hausſrun Von Dr. Ilſe Szagunn⸗Verlin. Die Arbeit der Hausfrau iſt an ſich eine ge⸗ ſunde. Schon in der Abwechſlung der Arbeits⸗ haltung, durch die Vielgeſtaltigkeit der Tätigkeit iſt ſie körperlich und ſeeliſch zuträglicher als die mechaniſche Teilavbeit der außerhäuslich erwerbs⸗ tätigen Frau, beſonders auch, da ſie meiſt mit innerer Befriedung für die eigene Familie ge⸗ ſchieht. Trotzdem gibt es zahlreiche Hausfrauen, die, oft ohne eigentlich krank zu ſein, Leiden ha⸗ ben, die ſie in ihrer Leiſtungsfähigkeit und Le⸗ bensfreude herabſetzen. Ich denke an Schwellun⸗ gen der Beine, Krampfadern, Plattfüße, an Ver⸗ lagerungen und Senkungen der inneren Organe an die allgemein überlaſtete, nervöſe Hausfrau. Darum verlagt gerade die heutige Zeit mit ih⸗ rer wirtſchaftlichen Enge, mit ihrem Mangel an häuslicher Hilfe, mit ihren Wohnungs- und Er⸗ ziehungsſchwierigkeiten der Kinder ein Mehr an Körperlicher und geiſtiger Leiſtung, dem nur die geſunde, leiſtungsfähige Hausfrau gewachſen ſein wird. Hausfrauenvereine und Hausfrauenzeitun— gen haben in letzter Zeit der Geſunderhaltung der Hausfrau ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu⸗ gewandt. Ich erinnere an die Ausſtellung des Berliner Hausfrauen-Vereins„Hausfrau hüte Dich“, die durch die verſchiedenſten Städte des Reichs gewandert iſt, an die gemeinſame Arbeit von Hausfrau, Aerztin und Architektin auf die⸗ ſem Gebiet, an die— größtenteils erſt im An— fang ſtehende— wiſſenſchaftliche Analyſe der Hausfrauenarbeit. Ihre Ergebniſſe, ſo wichtig ſie ſind, brauchen nicht abgewartet zu werden. Schon jetzt laſſen ſich wertvolle Fingerzeige geben, die dazu dienen können, Schäden bei der Ausführung häuslicher Arbeit vorzubeugen und dieſe Arbeit ſelbſt zu einer geſunden, natürlichen Leibes⸗ übung zu geſtalten. Einige Beiſpiele ſollen das zeigen. Von größter Wichtigkeit iſt zunächſt die rich⸗ tige Körperhaltung. Am anſtrengendſten ſind langes Stehen, beſonders in gebückter Haltung. Nun laſſen ſich aber beſonders viele Tätigkeiten, die bisher aus Gewohnheit im Stehen verrichtet wurden, kräftſparender im Sitzen erledigen; ſo Kartoffel ſchälen, Gemüſe putzen, aber auch Ge⸗ ſchirr ſpülen und plätten. Man verſuche nur ein⸗ mal durch Abſägen der Tiſchbeine ſich einen niedrigen Plättiſch oder durch das Legen des Plättbretts auf die etwas erhöhten Sitzflächen zweier gegeneinander gekehrter Stühle die rich⸗ tige Höhe zu ſchaffen, und man wird ſehen, wel⸗ che Erleichterung das Plätten im Sitzen bietet. Ueberhaupt iſt die richtige Arbeitshöhe von gro⸗ ßer Bedeutung. Der Waſchkorb, beim Aufhängen auf einen Tiſch geſtellt, ſtatt auf den Fußboden, ſpart viel unnötiges Bücken. Das erhöhte Un⸗ tergeſtell beim Waſchtrog(meiſtens ſteht er zu niedrig) erleichtert das Waſchen erheblich. Ein in der Höhe verſtellbarer Küchenſtuhl vermag viele Möglichkeiten für eine richtige Arbeitshöhe zu geben. Daß richtiges Gehen, richtiges Stehen(mit aufgeſetztem äußeren Fußrand und ausgeſpann⸗ ten Fußgewölbe), ja ſelbſt richtiges Sitzen(nicht mit hohlem, ſondern mit angelehntem Kreuz; nicht hart auf der Stuhlkante, ſondern tief und feſt auf dem Stuhl, ebenſo wie richtiges Bücken, ſondern aus den Schultern heraus durch Muskel⸗ kraft) oft erſt gelernt werden muß, will mancher Hausfrau nicht einleuchten. In vielen Köpfen ſpukt noch die alte über— kommene Idee, daß„eine gute Hausfrau“ nie müßig ſein darf, keine Zeit zum Ausruhen oder Krankſein habe. Die Folge iſt die immer gehetzte, über ihre Kräfte arbeitende, nervöſe Frau und Mutter. Die heutige Zeit dagegen verlangt die zielſichere, disziplinierte Hausfrau. die ihren Arbeitsplan ſo aufzuſtellen vermag, daß für ſie ausreichend Zeit zum Ausruhen, auch während der Tagesarbeit bleibt, am beſten nach dem Mit— tageſſen und in liegender Haltung. Auch eine ge— nügende Nachtruhe iſt zur Erhaltung der Ner⸗ venkraft nötig und einmal im Jahr ein längerer „Urlaub von der Wirtſchaft“ und, wenn es ſein muß, auch von den Kindern. Dieſer, zunächſt ſo unausführbar ſcheinende Gedanke wird immer mehr als notwendig anerkannt, und die Mütter⸗ erholung beginnt in die Praxis umgeſetzt zu werden. Erhält ſich ſo die Hausfrau einen gefunden, ſtraffen Körper und ein richtiges Gleichmaß der Seele, ſo wird ſie auch den mannigfachen beſon— deren Anforderungen, die aus ihrer Frauen— natur erwachſen— während der Periode, der Schwangerſchaft, der Stillzeit und der Wechſel— jahre— gerüſtet gegenüberſtehen. Zu alledem aber braucht ſie— ebenſo. und manchmal ſogar noch mehr aber auch ihr Mann — eine innere Einſtellung, die nicht in der nie raſtenden, ewig abgerackerten, nervöſen Hausfrau die gute Hausfrau erkennt, ſondern die mit vol⸗ lem Bewußtſein einen neuen Typ herausarbei⸗ tet: die gut disponierende, ſich rationeller Ar— beitsmethoden und Werkzeuge bedienende, ge⸗ ſunde, körperlich geſchulte und geiſtig bewegliche Hausfrau der Zukunft und bald auch der Ge⸗ genwart. Friſchen weißen 2 Räſe Rahm Butter zu haben bei Martin Alter Waſſerſtraße 44.