Ab morgen Niiffw¾och frun Großer Geſhnachts-Reste-Verkauf Jluununmmummunmumunumumummunummnunmmmmummmunnunmmumelennnenmummmumunmmuuunumummmnmnunnumunmnmnammnnngnnnummn Mannheim/ an den Planken neben der Hauptpost gu. Wr ſernheimer Finzeiger Viernheimer Zeitung — vorhanden sind eine Unmenge Reste und Kupons in allen Stoffarten, auch Seide 12400 für Kleider, Mäntel, Kinderkleider, Blusen, Hauskleider, Jumper etc. Baumwoollouren- und Welgouren-Reste Sobole Rupons Berworneen le! Große Freude und geringe Kosten: Ein Geschenk von Fuchs! Qiernheimer Tageblatt— eee Nachrichten) (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) — — Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis onn⸗ ö monatl. 150 k. frei ins Haus aa— Face wbchentl. das achlſcttige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117— Felegramme: An, ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. e e Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Neue Orangen— Neue Kranzfeigen Bananen, goldgelbe Frucht fatsutrie Füller- Arulel barsie at 12 Kochbirnen Wirtſchaftsäpfel Eingetroffen: Spaniſche Tafeltrauben Nüſſe, vollkernig Pfund 55 Pfg. 3 Pfd. 25 Pfg. Pfund 10 Pfg. Tafelobſt 5 Proz. Rabatt! Alois Walter. Mandarinen Pfund 35 Pfg. Stück 10 Pfg. Friedrich Vehrenkamp u. Frau. mit Glückwünſchen und Seſchenken beehrten. f Herzlichen Dank all denen, die uns anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit Weizen 3 15 ele B. 10 Welschkorn ufd. 13 irse b 32 Hunneriutter id. 20 Aachonluller Bib 24 fullor-els Bb. 21 Spralis Hundekuchen 9 Pd. Nad. auf obige Artikel Gatten, Schwager und sich in die Ew Einige Damen u. Herren können noch an einem guten bürgerlichen Matags sch Todes-Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen treubesorgten unseren herzensguten Vater, Onkel, Herrn jakob ferdinand Sattig Lehrer i. R. heute Abend 9¼ Uhr, nach längerem, geduldig ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, igkeit abzurufen. Wir bitten seiner im Gebete zu gedenken. VIERNHEIM, Curityba, Waldhof, Bensheim, Dieburg, den 25. November 1929. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Frau Franziska Sattig Familie Hans Sattig Familie Georg Grab. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28. November, nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Hofmannstrabße 4 aus, statt. —— teilnehmen. E SS A AAA* Wo, ſagt der Verlag. — ͤ— Schwiegervater, im Alter von 76 Jahren, zu Achtung! Ein guterhaltener Gasherd zu verkaufen oder gegen Umtauſch gegen ein Fräulein oder Frau von 40 bis 45 Jahre. Goetheſtr. 28 3. Stock. W. H. Jagen ucher. Auskunſt koſtenlos! Sanitas⸗ Depot, Halle a. S. 201 T. Mehrere Zentner Kohlraben zu verkaufen. Wo, ſagt die Exped. d. Bl. Unreines Geſicht Pickel, Miteſſer werden in wenigen Tagen durch das Teintverſchönerungs⸗ mittel. Venus(Stärke A) Preis, 2, 75 unter Garantie beſeitigt. 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Fußballſpiele, Handballſpiele ſind Wettkampf. Es geht um die Ehre. Die jungen Sportler ſollen zeigen, daß ſie aus den Anleitungen ihrer älteren Kameraden etwas gelernt haben. Sie ſollen zei⸗ gen, daß ſie auch ſchon etwas vom Kombinieren, vom Decken und Freiſtellen verſtehen. Sie ſollen zeigen, daß ſie wiſſen, daß nur elf Freunde eine fiegreiche Mannſchaft darſtellen. Und weiter ſollen ſie wiſſen, daß nur der Schiedsrichter recht hat, rechten Sportmannes ſind. Achtung vor dem Gegner hat nur die gute Mannſchaft, die gut erzogene. Selbſtzucht heißt es offenbaren. und Beinbruch ſpielen. doch vornehm jederzeit, gibt Gewähr, ſpäterhin ein rechter Fuß⸗ oder Handballer zu werden. Nicht auf Hals Schneidig geſpielt und Anſtändiges, ritterliches Benehmen auf dem Spielfeld! Nicht lärmen und ſchreien! Ihr ſollt nicht Maulball ſpielen, ſondern Fuß⸗ und Hand⸗ ball! Die dem Sport Fernſtehenden urteilen ſcharf nach dem Benehmen einzelner. Diszipliu und Ord⸗ nung ſind daher die Wahrzeichen einer ſich ſelbſt⸗ leitenden Jugendmannſchaft. Wer zur Jugendelf gehört, muß ein rechter Sportsmann ſein, zur eigenen Freude und zun Freude ſeines Vereins, zum Nutzen und Frommen des ſchönen Sportes! Wochenplan Dienstag, 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum, Mittwoch, ½2 Uhr ö Mſch. Halb 3 Uhr alle übrigen Schüler, ½9 Uhr Spielausſchußf, in der Harmonie. Donnerstag, 5 Uhr Schülertürnſtunde im Eichbaum, 8 Uhr Training im Löwen, 1., 2. u. 3. Fußballmſchft., 1. u. 2. Hand⸗ ballmannſchaft u. der Jauſtballer. 8 Uhr Tr. der Privatm, int Eichbaum. Freitag, 2—5 Uhr Training auf dem Sportplatz für alle Sportler, die Feahanen, 8 Uhr 1 185 11 750 8 N 7½19 Uhr Spielerverſammlung im der Harmonie. Montag, 5 Uhr Sch ade im Eichbaum, 1. und 2. Handballjugend, 70 Uhr Führerſthung en owen. daß Lamentieren, Proteſtieren nicht Eigenheiten des Schülerübungsſt. 1., 2. u. 3. 8 Uhr Tr. im Löwen Fußballj, Junforen Bekanntmachung. Betr.: Viehzählung am 2. Dezember 1929. Am 2. Dezember 1929 findet eine Vieh⸗ zählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, Mauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Bienenſtöcke. Es iſt dabei zu beachten, daß dieſe Viehgattungen auch bei Nichtlandwirten ge⸗ zählt werden müſſen, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattun⸗ gen vorkommt. Es wird beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß außer der bisherigen Feſtſtellung der Milchkühe wie der Feſtſtellung der weiblichen Tiere bei Schafen und Ziegen wegen der leichteren Schätzung der deutſchen Milcherzeugung bei dieſer Zahlung aus e Gründen f der Jeſt⸗ ſtellung des Zuchtviehs beim Rindvieh auch die trächtigen Zuchtſauen bei den Schweinen von ½ Jahr alt und älter feſtgeſtellt werden ſollen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtat⸗ tet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvoll⸗ ſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis 15 echs Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft. Auch kaun Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil klaͤtt werden. „ ee der hieſtgen Einwohner⸗ ſchaft, gewiſſenhafte Angaben unſeren Beamten zu machen, welche die Zähli 11 hen. i Viernheim, den 19 mene 1929. de Poliz Miernheim. Ludwig. für den Staat verfallen er⸗ Zugeführt: 328 Stück Verkauft: 256 Stück Ohne Reklame kein Erſolg Milchſchweine das Stück 17—32 Mk. Läufer das Stück von 35—48 110 44% Maker- Ranmasenigen zum Sticken und Stopfen eingerichtet in moderner Ausführung Schwingſchiff, Rundſchiff u Centralſpuler bei geringer Anzahlung u. wöchentlich Rm. 3,— Mikolaus Effler Tel. 29— Fahrräder u. Nähmaſchinen eee SSO J bros Gelebennell 8 Ein Poſten Teinwollener Strick- Weslen Gr. 35— 40 Mk. 4,50 Gr. 45—50 Mk. 5,50 Gr. 55-60 Mk. 6,50 Robert Steiert Weinheimerſtraße 62 Sesso e am aghdanddangeundaenpdagamaca D SSS SSG eee m. b. H. 5 3 Mannheim, Tattersallstrasse 12 (Näne Hauptbahnhof) lee-Butter Ein Molkersf- Erzeugnis von überragender Büte jeien 2. rise 1 Pfund 25. Tafelhutter Pfund 1. 98 Kristallzucker a 29 Grienzucher Pana 31 Staubzucker rng 34 Wartelnc ker, Pfund 33 offen, klein Dom Wuürtelzu cher 4 klein Domins in Paketen Pfd. d feines amerl m. Sehlwelneschmafz pfund 70 in Histen von 50 Plaut Pfund G7 pfene Ai 275 Neueſte Telegramme Das Zentrum des Preußiſchen Landtags udet ſich gegen eine Zerſchlagung Preußens. 2 Näumung von Hailar.— Die Stadt in Brand 1 J geſteckt. Waſhington. 27. Nov. Wie aus Charbin gemeldet wird, haben die Militärbehörden von Hailar Befehl erhalten, beim Abtransport ſämt⸗ r Amerikaner aus der Stadt mitzuwirken. Auf Befehl der chineſiſchen Behörden wird ilar niedergebrannt. Die Brandlegung hat am 25, 5. Mts. im Chineſenviertel begonnnen. Beitritt Mexikos zum Kellogg⸗Pakt. Waſhington, 25. Nov. Die mexikaniſche Bec gen hat dem Staatsdepartement offiziell hren Beitritt zum Kellogg⸗Pakt bekannt gegeben —— 7 0 0 iſt dey 55. Staat, der den Pakt rati⸗ iert. Defizit bei der Reichsbahn? Berlin, 27. Nov. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, der in den letzten Tagen ſich mit der Finanzlage der Reichsbahn⸗Geſellſchaft beſchäftigt hat, kündigt in einem Communique die Möglichkeit eines Fehlbetrages an. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß damit auch die Frage der Tariferhöhung wieder akut wird. Für Clemenceau fand geſtern in der fran⸗ züſiſchen Kammer eine Trauenfeier ſtatt. Die bom Senat angehörten Gedächtnisreden des Rammerpräſidenten Doumer und des Miniſter⸗ präſidenten Tardieu ſollen durch Maueran⸗ ſchlag bekanntgegeben werden. * Die beiden Operationen Poincares ſind in leder Hinſicht derart gut verlaufen, daß nach Anſicht der Aerzte irgendein Rückſchlag in Zu⸗ kunft nicht mehr zu erwarten iſt. * Nach den letzten Meldungen aus Moskau iſt der erſte Zug mit deutſchſtämmigen Aus⸗ wanderern geſtern von Moskau abgegangen. * Die Seidenweberei Aretz und Behlen in Rheydt hat ihre Zahlungen eingeſtellt. 531 000 Mark Aktiven ſtehen 668 000 Mark Paſſiven gegenüber. i * Der Kölner Kaufmann Hubert Jeſſen, der früher deutſcher Ofifzier war, wurde in Znaim unter Spionageverdacht feſtgenommen. Er ſoll bereits früher ſchon einmal bei Troppau aus dem gleichen Grunde verhaftet worden ſein. Der Kaſſierer der Genoſſenſchaftsmühle Kreuzburg hat im Laufe eines Jahres 123 000 Mark unterſchlagen. Er hat das Geld durch Rennwetten wieder verloren. Die Doberaner Raiffeiſenkaſſe in Konkurs. witb. Vad Doberan, 26. Nov.(Radio.) Ueber das Vermögen der Doberaner Raiffeiſen⸗ kaſſe iſt geſtern nachmittag das Konkursver⸗ fahren eröffnet worden. Die Kaſſe hatte bereits ſeit Jahren mit Verluſten gearbeitet. Haupt⸗ ſächlich ſind es mittlere und kleinere Beamte, die durch den Zuſammenbruch betroffen werden. * Ueber das Vermögen des Hofbankhauſes Max Müller⸗Gotha iſt nach Ablehnung des Vergleichs- antrages das Konkursverfahren eröffnet worden. a. Miniſterpräſident Jaſpar überreichte Dienstag früh dem König das Rücktrittsgeſuch des belgi⸗ chen Geſamtkabinetts. In einem Flugzeug, das in Höhe von 800 Me, ern dahinflog, fand eine Trauung ſtatt, die mit zem Fallſchirmabſprung des Brautpaares und der 12 Hochzeitsgäſte ihren Abſchluß finden ſollte. die junge Frau ſprang zuerſt ab und verunglückte ödlich, auch dem Bräutigam mißglückte der Ab vrung, ſodaß er tot liegen blieb. Die Gäſte ver chteten hierauf auf den Abſprung. Das Unglück eignete ſich in Ryoſevelt⸗Field(Long Island). Solch ein Unfug kann auch nur in Amerika vor⸗ ommen. Red.) Mittwo 3 Die Regierungsbeſchlüſſe zur neuen Agrarzollvorlage Preisſtabilinerung durch bewegliche Zölle wtb. Berlin, 26. Nov.(Radio.) Von zuſtän⸗ diger Stelle hören wir über den agrarpolitiſchen Inhalt der neuen Zollvorlage: f Die Reichsregierung beabſichtigt durch eine Reihe von Maßnahmen für die einzelnen Ge— treidearten die Stabiliſierung der Preiſe auf einem angemeſſenen Niveau zu er⸗ reichen. Es ſollen deshalb bewegliche Zölle eingeführt werden. Als Normalzölle für Getreide ſollen die gegen⸗ wärtigen autonomen Zölle gelten. Eine Ver— änderung dieſer Zölle ſoll eintreten, wenn je— weils für die Zeitdauer zweier Monate die für die einzelnen Getreidearten feſtgeſetzten Normal- preiſe überſchritten oder unterſchritten werden. In dieſen Fällen werden bei Unterſchreitung der Preiſe die gegenwärtigen autonomen Zölle um je zwei Reichsmark erhöht, während ſie bei Ueber ſchreite der Normalpreiſe um je zwei Reichs⸗ mark ermäßigt werden. Als Normalpreiſe wer— den bei Weizen und Braugerſte Preiſe zwiſchen 250 und 270 Mark und für Hafer und Roggen zwiſchen 220 und 240 Reichsmark je Tonne ange— ben. Der Mehlzoll ſoll in Zukunft auf das 1½% fache des jeweils gel— tenden Weizenzolls zuzüglich einer Schutzſpanne von 3,75 Reichsmark feſtgeſetzt werden. Eine Stützung des Weizenpreiſes wird außerdem durch die Beibehaltung des Ver— mahlungszwanges für Inlandsweizen in der bisherigen Form auch für die zwei nächſten Mo⸗ nate erreicht werden. Es iſt vorgeſehen, den Vermahlungszwang ſolange beizubehalten, als die Preisentwicklung für Inlandsweizen und die Vorräte dies angezeigt erſcheinen laſſen. Um eine weitere Handhabung für die Stützung der Roggenpreiſe zu bekommen, ſoll ein verſtärkter Anreiz zur Ver fütterung von Roggen gegeben werden. Es ſoll Roggen, für deſſen Verbilligung bis zu 20 Mil— lionen Reichsmark bereit geſtellt werden ſollen, aus den Erzeugergebieten des Oſtens nach den Hauptverbrauchsgebieten, namentlich im Weſten, gebracht und dort an Schweinemäſter geliefert werden. Nur ſolchen Schweinemäſtern, die der— artigen verbilligten und gekennzeichneten Rog— gen beziehen.(min Zukunft die Einfuhr von Futtergerſte zu dem bisherigen niedrigen Zoll⸗ ſatz von Futtergerſte auf 5 Mark feſtgeſetzt wer— den. Dieſe ganze Regelung ſoll aber nur für dos Jahr 1930 gelten Es iſt zunächſt daran gedacht, den Zollſatz für Futtergerſte von 2 Mark an die Bedingung zu knüpfen, daß für 7 Zentner Gerſte 3 Zentner gekennzeichneter Roggen abgenommen werden müſſen. Die Reichsregierung ſoll die Möglichkeit haben, dieſes Verhältnis zu ändern, wenn die Entwicklung des Schweine- oder des Roggenpreiſes dies er— forderilch macht. Hand in Hand mit der vermehrten Verfütte- rung von Roggen ſoll die Einlagerung einer größeren Menge Roggen gehen. Die Neuregelung der Getreidezölle macht es erforderlich, auch die Einfuhrſcheine neu zu regeln. Wenn in Zukunft bewegliche Zölle in Kraft geſetzt werden ſollen, beſteht die Gefahr, daß das Syſtem der Einfuhrſcheine zu Spekula— tionen auf Koſten der Reichskaſſe ausgenutzt wird. Es iſt deshalb notwendig, den Wert des Ein— fuhrſcheines nach dem niedrigſten für die Zu⸗ kunft vorgeſehenen Zollſatz zu bemeſſen. Das bedeutet, daß der Wert der Einfuhrſcheine bei Roggen und Hafer von 6 auf 5 Mark und bei Weizen von 6.50 auf 5,50 Mark herabgeſetzt wird. Entſprechendes gilt für die Einſuhrſcheine für Müllereierzeugniſſe. 5 i Nachdem für das Jahr 1930 zwei Futterger— ſtenzölle gelten ſollen, wird es möglich ſein, den Einfuhrſchein für Braugerſte, deſſen Wertbeſtim— mung bisher der Zollſatz für Futtergerſte von je 2 Mark zu Grunde gelegt wurde, auf 3.50 Mark je Doppelzentner zu bewerten. Dadurch wird bis zu einem gewiſſen Grade dem ſeit langer Zeit geäußerten Wunſche der Braugerſte bauen⸗ den Landwirtſchaft auf Erhöhung des Wertes der Einfuhrſcheine Rechnung getragen werden. Euntſprechend den Beſchlüſſen des handelspo— litiſchen Ausſchuſſes des Reichstages ſollen die Zölle für Rindvieh auf 27 Mark und für Schafe auf 22,50 Mark je Doppelzentner, die Mindeſtzölle auf 24.50 und 22,50 Mark feſtgeſetzt werden. Hinſichtlich des Schweinezolles wird davon ausgegangen, daß bei einem Preisſtande von 70—85 Mark je Zentner Lebendgewicht der gegenwärtige Zoll je Doppel zentner ausreicht. Wird der Preis von 70 Mark unterſchritten, ſo wird der Zoll um 50 v. H. er höht, wird der Preis von 85 Mark überſchritten. ſo wird der Zoll um 50 v. H. ermäßigt. Ent— ſprechendes gilt für die Regelung des Mindeſt zolles für lebende Schweine.— Der gegenwärtige autonome Teilzoll für Fleiſch(45 Mark je Dop pelzentner) wird beibehalten. Der Reichspräſident empfängt König von Warthauſen König v. Warthauſen mit dem Hindenburghokal beim Verlaſſen des Reichspräſidenten⸗Palais. Neben ihm ſeine Eltern. Der Roichspräſident empfing den Weltflieger Baron König v. Warthauſen, um ihm den Ehrenpokal zu überreichen, den er bereits für den Flug Berlin Moskau erworben hatte. Baron König v. Warkhauſen hatte von Moskau aus im Kleinflugzeug ſeinen Flug fortgeſetzt Japan, Mexiko, Nordamerika bis Newnork gekommen. war über C⸗ und die 3 Räuber, die geſtern Ausland Expreßzug von einem Näuber ausgeraubt wtb. Cheyenne(Wyoming), 26. Nov. (Radio.) Ein nach Weſten gehender Expreßzug der Union Pacific wurde drei Meilen öſtlich von Cheyenne von einem Räuber angehalten. Dieſer hatte den Zug durch Lockerung der Schienen zum Entgleiſen gebracht, war dann durch den Zug gegangen und hatte fämtlichen Paſſagieren die Wertſachen geraubt. Das Zug⸗ perſonal fuhr mit der Lokomotive los und überbrachte auf ihr die Nachricht von dem Ueberfall, worauf alle verfügbaren Polizei⸗ kräfte entſandt wurden; doch war der Räuber bereits entflohen. Beſatzung eines geſtrandeten Dampfers in Todesgefahr. wtb. Lon don, 26. Nov.(Radio.) Am Wooltack Point ſtrandete geſtern der Dampfer „Moleſey“. Das Schickſal der 30 Mann ſtar⸗ ken Beſatzung iſt noch ungewiß. Der Dampfer wurde geſtern abend vom Sturm faſt ganz zertrümmert. Die Beſatzung war aber noch an Bord, da mehrere Verſuche ſie zu retten, fehl⸗ geſchlagen waren. Seitdem hat man von ihr nichts mehr gehört. Ein Zerſtörer iſt von Queenſtown zur Hilfe entſandt worden. Studentenausſchreitungen in Warſchau. wtb. Warſch au, 26. Nov.(Radio.) Wie Gazeta Warſzaſka meldet, wurde geſtern abend auf eine von einigen 1000 nationa⸗ liſtiſchen Studenten beſuchte Verſammlung von einem Trupp regierungsfreundlicher Studen⸗ ten ein Ueberfall verübt. Plötzlich wurde es im Saale dunkel und man hörte das Krachen von Naketen, die an verſchiedenen Stellen des Saales explodierten. Gleichzeitig fielen Revolverſchüſſe. Nachdem die Ruhe wieder hergeſtellt war, wurde die Verſammlung fort⸗ geſetzt. Später kam es noch zu Prügeleien zwi⸗ ſchen nationalen und regierungsfreundlichen Studenten. Deutſches Neich Die Exploſion in Eſſen. wtb. Eſſen, 26. Nov.(Radio.) Der Zu⸗ ſtand der nach dem geſtrigen Exploſionsunglück auf dem Weberplatz in die Eſſener Kranken⸗ anſtalten eingelieferten 21 Verletzten, iſt bis auf 2 gebeſſert. Der Inhaber des Haushalts- warengeſchäftes in dem Unglückshauſe liegt be⸗ denklich darnieder, ſeinem Sohne mußten beide Beine abgenommen werden. Die Urſache des Unglücks konnte noch immer nicht aufgekläet werden. Die weſtfäliſchen Räuber als die Bucher Flüchtlinge entlarvt. wib. Berlin. 26. Nov.(Radio.) Nach den Feſtſtellungen der hieſigen Kriminalpolizei ſind den Raubüberfall im Schloß Wucklum i. W. verübten, die am letzten Donnerstag aus der Heilanſtalt Buch entflohenen Sträflinge Sarde und Lieſegang und ihr Kom⸗ plize, der von den Landjägern erſchoſſen wurde. Ausreiſ genehmigung für die deu“-vuiſiſchen Bauern Nach Bericht der deutſchen Botſchaft in Mosk« ditwinow dem deutſchen Botſchaf⸗ ter mitgeteilt, daß der Rat der Volkskommif⸗ ſare beſchloſſen habe, die Ausreiſeerlaubnis für die noch bei Moskau befindlichen deutſchen Flüchtlinge zu geben. Die zurückgezogene Aus⸗ reiſeerlaubnis iſt damit wieder in Kraft ge⸗ ſetzt. Noch 3— 4000 Koloniſten befinden ſich vor Moskau, während die übrigen zurücktrans⸗ portiert ſind. Die deutſche Regierung iſt be⸗ reit, dieſe 3— 4000 Koloniſten ſofort aufzu⸗ nehmen. Warum iſt der Vollsentſcheid verfaſſungsändernd? Berlin, 26. Nov. Die Erklärung der Reichs⸗ regierung zum Volksentſcheid enthält, wie ge⸗ neldet, auch die Feſtſteuung, daß der Entwurf verfaſſungsändernd iſt. Die gutachtliche Aeußerung zu dieſer Frage hat folgenden Wortlaut: Der Geſetzentwurf iſt verfaſſungsändernd. Die Beſtimmung des§ 1 verpflichtet die Reichs⸗ regierung, den auswärtigen Mächten in feier⸗ licher Form Kenntnis davon zu geben, daß das erzwungene Kriegsſchuldanerkenntnis des Ver— ſailler Vertrages völkerrechtlich unverbindlich iſt. Damit wird die Reichsregierung beauftragt, eine völkerrechtlich rechtserhebliche Erklärung für das Reich abzugeben. Das ſteht im Widerſpruch mit Artikel 45 der Reichsverfaſſung, nach dem der Reichspräſident das Reich völkerrechtlich vertritt und ſomit ausſchließlich befugt iſt. völkerrechtliche Erklärungen für das Reich abzugeben. Der Ent— wurf enthält Eingriffe der Geſetzgebung in die auswärtige Politik. Damit ſteht er im Wider ruch zu dem Grundſatz der Trennung der C walten, auf dem die Reichsverfaſſung beruht Nach der Verfaſſung iſt es Sache des Reichspräſi— denten. völkerrechtliche Akte vorzunehmen(Art 45 RV.) und Sache des Reichskanzlers, die Richt linien der Politik zu beſtimmen(Art. 56). Nach dem Entwurf ſoll die Geſetzgebung die Initia- tive für einen den auswärtigen Mächten gegen— über namens des Reiches vorzunehmenden völker— rechtlichen Akt ergreifen(8 1), ſoll Richtlinien für die Reichspolitik aufſtellen(8 2) und ſoll die Initiative der berufenen Organe in beſtimmterer Hinſicht ausſchließen(S8 3 und. Zur Annahme des Geſetzes durch Voltsent⸗ ſcheid iſt demnach gemäß Art. 76 Abſ 1 S. 4 der Reichsverfaſſung die Zuſtimmung der Mehrheit der Stimmberechtigten erforderlich. Die Mannſchaft des Dampfers„Moleſey“ gerettet. wöb. London, 26. Nov.(Radio.) Die Beſat⸗ zung des Dampfers„Moleſey“, der, wie gemel⸗ det, an der Küſte von Pembroke geſtrandet iſt und vom Sturm faſt vollſtändig zertrümmert wurde, konnte nach mehreren vergeblichen Ret— tungsverſuchen heute glücklich und unverſehrt an Land gebracht werden. Die Perſönlichkeit des auf Schloß Wockum erſchoſſenen Räubers. Berlin, 26. Nov.(Radio.) Das„Tempo“ mel⸗ det aus Arnsberg(Weſtfalen): Die Perſon des bei dem Raubüberfall auf Schloß Wockum er— ſchoſſenen Räubers iſt jetzt einwandfrei als Heinrich Weichert feſtgeſtellt worden. Der Schwerverletzte iſt nicht Lieſegang, ſondern Gg. Garde. Lieſegang iſt unverletzt geblieben. Deutſches Reich Die Pariſer Reichshahnverhandlungen. Berlin, 26. Nov.(Radio.) Die Meldung der Köln. Zeitung über die Pariſer Reichsbahnver— handlungen iſt, wie wir erfahren, nur teilweiſe richtig. Der wiedergegebene Text ſtammt von ei— nem überholten Entwurf. Richtig wiedergegeben ſind darin nur die Beſtimmungen über das Per— ſonal. Der genaue amtliche Entwurf kann noch nicht veröffentlicht werden, da die Delegierten beider Seiten ſich zur Vertraulichkeit bis nach den Haager Verhandlungen verpflichtet haben. Das Lager der„Nemſelfkoſojus“, der landwirtſchaftlichen Genoſſen ſchaft der Wolgadeutſchen in Aſbrachan wohin die deutſchen Bauern aus den umliegen den Dörfern ihre Produkte abliefern. Den Zwang zur Genoſſenſchaft halten die Wolgadeutſchen für die Arſache ihrer wirtſchaftlichen Notlage. Clemenceau in Verſailles Ein Mitglied der deutſchen Delegation von Verſailles ſchreibt uns zu dem Tode Cle⸗ menceau's aus eigenen Erinnerungen fol⸗ gendes: Nie werde ich den Augenblick vergeſſen, als Clemenceau jene fürchterliche Sitzung in Verſailles eröffnete, in welcher der deutſchen De⸗ legation die Friedensbedingungen überreicht wurden. An der großen, hufeiſenförmigen Tafel ſaß Clemenceau als Präſident, ſeine Augen funkelten, nervös trommelte er mit den Fingern auf den Tiſch, und er konnte den Augenblick nicht erwarten, in welchem die deutſchen Dele⸗ gierten, faſt wie Angeklagte, an dem für ſie be⸗ reitgehaltenen Tiſch, der ſorgfältig getrennt war von der großen Tafel, um auch ſchon äußer⸗ lich den Abſtand zu markieren, Platz nehmen würden. Und als es ſoweit war, als die Deutſchen ſtumm und bleich, einige erkrankt und ſchwan⸗ kend, in den Saal traten, da erhob ſich Clemen⸗ ceau, nahm tief Atem, wie wenn er dieſen Au⸗ genblick, auf den er wartete, nachdem er das erſte Verſailles ſchon erlebt, ſein eigenes ganzes Leben lang darauf hingearbeitet hatte, noch be⸗ ſonders durchkoſten wollte. In einer aufreizend ſchroffen, ſtahlharten und empörend herzloſen Tonart, ſich kaum ſelber zu zügeln, vermögend ſprach er: „Meine Herren Delegierten des Deutſchen Reiches! Wir haben hier keine Zeit für über⸗ flüſſige Worte. Vor Ihnen ſehen Sie die be— glaubigten Vertreter derjenigen Mächte, die ſich zuſammengetan haben, um den furcht⸗ baren Krieg, der ihnen aufgezwungen wurde, zu Ende zu führen. Nun iſt die Stunde der Abrechnung da. Sie haben um den Frieden gebeten. Dieſer Friede iſt aber zu teuer erkauft, als daß wir nicht entſchloſſen ſein ſollten, von Ihnen alle berechtigten Ge— nugtuungen und Garantien für die Durch— führung dieſes Friedens zu verlangen.“ So ſprach am 7. Mai 1919 der Mann, den nun der Raſen deckt. Man ſagte von ihm, er ſei ein großer Haſſer geweſen. Er war es nicht nur nach außen, er war es auch nach innen. Mehr noch aber war er ein unerbittlicher Streiter, ein rückſichtsloſer Kämpfer. Lieſt man aber dieſe Worte vom 7. Mai 1919, und vergegenwärtigt man ſich die heutige Lage Deutſchlands, ſo wird man doch nicht umhin können, zuzugeben, daß dieſe Haß- u. Vergewaltigungspolitik, die Clemen⸗ ceau damals proklamierte, und als deren Ende man ſchon das Ende Deutſchlands gekommen ſah, überwunden iſt, und daß das Deutſchland von heute dank ſeiner unabläſſigen, aufbauen⸗ den Arbeit nun wieder in der ganzen Welt und nicht zuletzt bei denjenigen Völkern ſich durchge— ſetzt hat, deren Vertreter damals den Worten, Clemenceaus ſich unterwarfen. der Siegelsdorfer Prozeß 15. Verhandlungstag Nürnberg, 26. Nov. Am 15. Verhandlungs⸗ tag gab zunächſt der als Sachverſtändiger und Zeuge geladene Reichsbahnrat Bleifuß⸗Nürnberg ein Gutachten darüber ab, inwieweit die dem Ge⸗ richt während der Verhandlung bekannt gewor⸗ dene ſchadhafte Schraube am linken Treibrad der Unglücksmaſchine für die Fahrweiſe der Maſchine ausſchlaggebend war. Der Sachverſtändige kam dabei zu dem Ergebnis, daß die bereits vor der Entgleiſung vorhanden geweſene Beſchädiguns hieſer Schraube die Entgleiſung verurſacht haben ann. Der Reſt des Verhandlungstages war mit der Vernehmung einiger unweſentlicher Zeugen und der Beſprechung eines von dem Angeklagten Stuhlfath vorgelegten Planes ausgefüllt. Verhandlungs⸗Fortſetzung am Dienstag, den 26. November vormittags halb 9 Uhr. Aus Nah und Fern Mainz, 26. Nov.(Die Mainzer Einge⸗ mein dungen.) Nachdem durch die innerpoli⸗ tiſchen Auseinanderſetzungen in Heſſen der Ab⸗ ſchluß der Eingemeindungsverträge ſich verzö⸗ gert hatte, iſt jetzt, wahrſcheinlich durch einen Regierungsakt, die Eingemeindungsaktion ſoweit vorwärts getrieben worden, daß mit dem 1. Jan. die Gemeinden Weiſenau, Bretzenheim, Biſchofs⸗ heim und Guſtavsburg⸗Ginsheim durch Geſet⸗ zeskraft mit Mainz verbunden ſein werden. In den Fällen Hechtsheim und Laubenheim ſteht die Entſcheidung der heſſiſchen Regierung noch aus. Darmſtadt, 26. Nov. Neueinteilung des Sängergaues Lahn. Der hier ta⸗ gende geſchäftsführende Vorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes beſchloß die Aufgliederung des Gaues Lahn in ſolgende vier Gaue: 1. Gau Gie⸗ ßen, 2. Gau Lahntal-Sängerbund, 3. Gau Ohm⸗ Lumdatal-Sängerbund und 4. Gau Solms-Wetz⸗ lar. Als Vertreter für den Geſamtausſchuß des Deutſchen Sängerbundes wurden Miniſterialrat Dr. Siegert und Schulrat Haſſinger-Darmſtadt einſtimmig wiedergewählt. Frankfurt a. M., 26. Nov. Zwei Schwer⸗ verletzte bei Straßenbahnunfall. In der Kaiſerſtraße wurden zwei Frauen von einem Straßenbahnzug erfaßt und überfahren. Der einen Frau, einer Krankenſchweſter, wurde ein Bein zerquetſcht, die andere erlitt einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch. Der Zuſtand der Kranken⸗ ſchweſter iſt beſorgniserregend. Gießen, 26. Nov. Der oberheſſiſche Skiſport wird organiſiert. Unter Lei⸗ tung des hieſigen Skiklubs fand hier eine Vertre- terverſammlung oberheſſiſcher Skiſportvereine ſtatt, die eine größere Skiſportorganiſation für Oberheſſen bezweckte. Und zwar wurde einſtim⸗ mig die Gründung eines„Skigaues Vogelsberg“ beſchloſſen. Das Gießener Skivereinsrennen ſoll zu einem Gaurennen ausgebaut werden. Straubing, 26. Nov. Schweres Motor⸗ radunglück.— Zwei Todesopfer. In der Nähe von Alburg ereignete ſich nachts ein ſchweres Motorradunglück. Der Bauersſohn Reif von Guntina geriet mit ſeinem Motorrad, auf TEM SE Sich HE WAS Ctif N GFScHONT MIT N55 SUNUCHT GES LLSCHAFT A. G. Deen MANNHEIM. 54 330.189 . 5 5 bas Spie unter der Maske. 1 Driginalroman von Lola Stein. (9. Fortſetzung.) 6. Evelyn ſtand an die Reling gelehnt und ſah in die Nacht hinaus. Die„Mauretania“ fuhr. Fuhr nun ſchon eine Stunde lang. Newyork lag hinter ihr. Mit der verſinkenden Stadt war ihr bis— heriges Leben verſunken. Ein neues begann. Ob ein beſſeres? Ihr war ſchwer zumute. Die furchtbare Aufregung hatte ſich allmählich gelegt. Sie konnte wieder klar denken und über— legen. Die Zukunft lag ſehr dunkel vor ihr. Lange wollte und konnte ſie nicht Dorothys Ge— ſellſchafterin bleiben. Das war ein Uebergang. Später mußte ſich ihr Schickſal anders geſtalten. Das Rätſel ihrer Geburt beunruhigte ſie. Zwanzig Jahre hatte ſie ſich als Evelyn Catlin betrachtet und nun erfahren, daß ſie es nicht war. Wenn dieſes Wiſſen ihr wenigſtens Klar⸗ beit über ihre Herkunft gegeben hätte oder eine öglichkeit, dieſe Klarheit ſich irgendwie zu ver⸗ chaffen, eine Hoffnung, ihre wirklichen Eltern einſt zu finden. Eine große Troſtloſigkeit er⸗ füllte ſie, eine bange Angſt vor der ungewiſſen Zukanft Dorothy hatte mit ihren Herren im Rauch⸗ lon geſeſſen. Nun kam ſie auf Deck, um nach er Freundin zu ſehen. „Wir ſind alle müde, wir wollen ſchlafen gehen, Evelyn— Grace,“ verbeſſerte ſie ſich lachend. „Ich muß mich an den neuen Namen für dich erſt gewöhnen, Eve. Aber du mußt dich an mehr 1 öhnen, Darling. Es geht natürlich nicht, daß due vorhin einfach erklärſt, du wollteſt noch f Deck den ſchönen Abend genießen und allein in, wenn ich in den Rauchſalon oder ſonſt wo⸗ in gehe. Was ſollen Pa und Perey denn nur von dir denken? Wenn du die Rolle meiner Ge⸗ ſellſchafterin ſpielen willſt, und ich dich nicht ver⸗ raten darf, ſo mußt du ſie auch durchführen.“ Evelyn war ſehr erſchrocken.„Du haſt recht, ſei nicht böſe, Dorothy. Mein Gott, in mir iſt alles durcheinander, ich weiß gar nicht mehr, was ich tue. Ich bin ganz beſchämt. Was haben deine Herren denn geſagt?“ 10 Dorothy lachte und zog Evelyns Arm in den ihren. „Percy meinte ein wenig erſtaunt, du ſchieneſt ja eine ſehr ſelbſtherrliche junge Dame zu ſein, und ich habe ihm erklärt, uns in Amerika ſei das nun einmal ſo. Pa findet dich ſo entzückend, daß ihm dein ſeltſames Benehmen wohl kaum ſtörend auffiel. Er bedauerte nur, dich nicht bei uns zu haben. Er iſt ganz verliebt in dich, paß auf, am Ende macht er dir noch einen Heirats⸗ antrag.“ „Du ſollſt mit ſolchen Dingen nicht ſcherzen, Dorothy!“. Die jungen Mädchen hatten die Luxuskabine erreicht, die Dorothy bewohnte. „Biſt du müde, Eve?“ „Müde ſchon, aber zu erregt, um ſchlafen zu können. Darf ich noch ein wenig bei dir bleiben?“ „Ich wollte dich darum bitten. Alles iſt heute ſo überſtürzt gegangen. Wir wiſſen doch eigent⸗ lich noch recht wenig voneinander. Erzähle mir von Oliver Gordon und von ſeinem Tod.“ „Oliver gehörte zu meinem Kreis junger Mädchen und Männer, die immer beiſammen waren. Unter den jungen Leuten war Oliver der Hübſcheſte, der Begabteſte, aber auch der Exaltierteſte. Er dilettierte in allen möglichen Künſten, war ein glänzender Geſellſchafter, hatte nichts zu tun und widmete mir ſeine ganze Zeit. Er war ſo rettungslos verliebt in mich, daß es ihm, der ſo viel Charme beſaß und über ſo viel Geiſt und Ideen verfügte, in deſſen Geſellſchaft man ſich nie langweilte, nach einiger Zeit gelang, mich ſeinen Wünſchen geneigt zu machen. Die e Mädels heirateten ja alle ſehr jung. Eine über⸗ bot auch darin die andere. Und Oliver gefiel mir. Ich hätte mich wohl nie von ſelbſt, ohne ſeine großen Bemühungen in ihn verliebt, aber ſo wie die Dinge lagen, fand ich es ſehr nett, ſeine Frau zu werden. Seine Stiefſchweſter Maud hatte ſich vor einem Jahr mit dem franzöſiſchen Marquis de la Pagerie verheiratet. Sie iſt vier Monate älter als ich. Sie war die Extravaganteſte aus unſe⸗ rem Kreis. Dabei nicht einmal beſonders hübſch. Zuerſt hatte ſie mich mit ihrer Freundſchaft und ihren Zärtlichkeitsbeweiſen überſchüttet, aber ſpäter wurde ſie auf mich eiferſüchtig. Sie ſchien ihren Stiefbruder Oliver am meiſten von allen Menſchen zu lieben, weit mehr als ihren Mann, denn ſie wohl nur ſeines Titels wegen geheiratet hat. Jedenfalls wollte ſie Oliver mit keiner an⸗ deren Frau teilen, wenigſtens vorläufig noch nicht, wie ſie ihm erklärte. Er lachte ſie natür⸗ lich aus und entfernte ſich innerlich immer weiter von ihr, je mehr er ſich mir näherte. Ich glaube, damals fing Maud an, mich zu haſſen. Oliver und ich waren uns einig. Er hatte nach keinem Menſchen zu fragen. Meine Eltern waren einverſtanden. Onkels, des einzigen Bruders ſeines richtigen Vaters, in England. Er erinnerte ſich nicht an ſeinen Vater. Seine Mutter hatte wieder ge⸗ heiratet, als er ein Baby war, und ſein Stief⸗ vater hatte ihn ſpäter adoptiert. Er hatte dieſen zweiten Vater ſchwärmeriſch geliebt, mehr als ſeine eigene Mutter, und hatte auch ſehr an Maud gehangen, bis ich zwiſchen die beiden trat. Nun rief ihn die Erbſchaftsangelegenheit nach England. Damals nannte er zuerſt den Namen deines Zukünftigen, Dorothy, ſagte, daß das Wieder⸗ ſehen mit ihm das einzig Schöne an dieſer Reiſe ſei, die er ſonſt verfluchte, weil ſie uns trennte.“ „Hat er dir erzählt, Eve, daß er Pereyval das Leben gerettet hat!“. Da kam der Tod ſeines „Nein, davon wußte ich bisher nichts. ö „Sie waren beide Etonſchüler, das weißt du?“ „Ja, Oliver ſollte ſeine Erziehung, wenigſtens zum Teil, in England erhalten. Das hatte ſein richtiger Vater angeordnet, der als junger Menſch, aus England eingewandert war.“ „Bei einem Schwimmfeſt überkam Percy, ganz kurz vor dem Ziel, ein Schwindelanfall. Er ſank. Sein einziger Gegner war Oliver Gordon bei dieſem Wettſchwimmen. Alle anderen Jungen waren weit hinter den beiden zurückgeblieben. Oliver wäre glatt als Sieger durchs Ziel ge⸗ gangen, wenn er Percy nicht geholfen hätte. Aber obgleich die Jungens ſich kaum kannten und Oli⸗ ver drei Jahre jünger als Percy war, ſprang er ihm bei, gab ſeinen Sieg auf, um den Kamera⸗ den zu retten. Ein anderer Junge ging durchs Ziel an dieſem Tag. Aber die beiden wurden Freunde und blieben es. Percy hat Oliver dieſe, Tat nie vergeſſen. Er freute ſich unendlich, ihn ſpäter wiederzuſehen und war tief erſchüttert über die Todesnachricht. Ich ſagte dir ja, daß er nur nach Newyork kam, um Näheres zu erfah⸗ ren und auch, um Olivers Angehörige kennenzu⸗ lernen.“ „Und dann ging er natürlich zu Maud de la Pagerie und erfuhr ſo Entſetzliches über mich, daß er es aufgab, meine Bekanntſchaft zu machen, Dorothy, nicht wahr?“ „Er hatte ſchon vorher von deiner neuen Verlobung gehört und war empört, daß du den armen Oliver ſo ſchnell vergeſſen hatteſt. Er iſt ein ſchwerblütiger Menſch, mußt du wiſſen, der auch von anderen ſehr ſtarke Gefühle erwartet und immer wieder enttäuſcht iſt, wenn er ſie nicht findet. Aber dieſe Maud ſcheint ihm wirklich viel Schlechtes über dich erzählt zu haben, er deutete es nur ganz flüchtig an. Er iſt wohl zu ritterlich, um mir über eine Freundin Unaſin ges zu berichten, aber ich werde ihn ſchon nochſ aushorchen. Nun erzähle weiter Coe, wie war es mit Olivers Tod?“(Fortſ. folgt.) dem noch der Wauerſohn Hauer ſaß, auf eine Schotterhaufen und fuhr mit voller Wucht 4155 einen Straßenbaum. Reif und Haller wurden auf die Straße geſchleudeut und waren ſofo Wurzburg, 26. Nov. e An der Nähe von Steinfeld bei Lohr wurde im Walde der Reiſende Guſtav Wahl rücklings über⸗ ſallen und durch Hiebe mit einem Prügel auf Kopf und Schultern niedergeſchlagen und ſeiner Mappe mit Barſchaft von 260 Mark beraubt. Der Täter, ein Schloſſe jeſelle namens Wunderlich konnte bald darauf feſtgenommen werden. 0 Ludwigshafen a. Rh., 26. Nov.(Zugatten⸗ 1 55 Wie uns die Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ f fen mitteilt, wurden am 26. Nov. um 4 Uhr auf der Strecke Jockgrim⸗Wörth von einem Ei⸗ ſenbahnbeamten drei ſteinerne Treppenſtufen auf dem Gleis vorgefunden. Das Hindernis konnte rechtzeitig entfernt werden, ſodaß Züge nicht gefährdet waren. Die Gendarmerie hat die Unterſuchung eingeleitet. Eiſenberg, 26. Nov.(Ueberfall.) Am Sonntag abend wurde auf dem Heimwege von der Waldarbeit die Ehefrau Eliſe Diehl von Carlsberg von ihrem Manne überfallen und mißhandelt. Dem die Frau begleitenden 59 Jah⸗ re alten Wilhelm Krämer entriß Diehl den Gehſtock und ſchlug derart auf ihn ein, daß Krämer ſtark blutende Kopfverletzungen erlitt. Frau Diehl lebte von ihrem Manne getrennt. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 26. Nov. Heute vormittag trat der heſſiſche Landtag zu ſeiner 53. Sitzung im neuhergerichteten Sitzungsſaale des Landtags zu⸗ fammen. In Anweſenheit der Miniſter und bei gutbeſetztem Hauſe entſpann ſich ſofort eine lebhafte Debatte über die Gewährung einer Win— terbeihilfe. Hier machten ſich die beiden kommu⸗ niſtiſchen Gruppen und die Sozialdemokratie in ſehr heftiger Weiſe den Vorrang ſtreitig. Die Vertreter des Bauernbundes lehnten die Vor— lage ab. Der Antrag wurde ſchließlich in der Ausſchußfaſſung gegen die Stimmen des Bau⸗ ernbundes, zweier Deutſchnationaler und Kom— muniſten angenommen. Es wird alſo den Un— terſtützungsberechtigten eine durchſchnittliche Win⸗ terbeihilfe von 40 Mark gewährt. Gegen die Stimmen der Rechten wurde ein Antrag auf Strafverfolgung des Abg. Ritzel(Soz.) abge⸗ lehnt. Auch kommuniſtiſche Anträge wegen des Verbots des Rotfrontkämpferbundes und angeb⸗ licher Mißbräuche bei Beſchlagnahmungen ver— fallen der Ablehnung. Ohne Debatte wird die Neueinrichtung des Lehrſtuhles Elektrotechnik 2 an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, die Erhöhung des Aktienkapitals des Südd. Holz— wirtſchaftsbank A. G. und die Rechenſchaftsbe— richte der Staatseinnahmen und-ausgaben 1924. der Staatsſchuldenverwaltung für 1925 und der Landeskreditkaſſe für 1926 genehmigt. Schweres Vrandungliick 50 Verletzte. Newyork, 26. Nov. Auf Long Island entſtand in den Ankleideräumen der bei dem Bau einer Untergrundbahn beſchäftigten Arbeiter nach einem exploſionsartigen Kurzſchluß ein Brand der unter den Arbeitern eine Panik hervorrief. Viele von ihnen ſprangen aus den Fenſtern des zweiten Stockwerkes auf die Straße hinab 50 Arbeiter wurden verletzt, darunter mehrer ſchwer. Verbrechen nach ſieben Jahren aufgeklärt. Amberg, 26. Nov. Vor ſieben Jahren wurde das 22jährige Dienſtmädchen Anna Siegl in einem Weiher ertrunken aufgefunden. Man kam lange nicht hinter das Geheimnis, und war ſich im Unklaren darüber, ob Selbſtmord oder ein Unglücksfall vorliegt, oder ob der Tod auf Ein⸗ wirkung von dritter Seite eingetreten war. In dieſem Herbſt fiel der Verdacht des Mordes auf den früheren Gutsbeſitzer von Gnadenberg Georg Bechinger. Bechinger wurde damals verhaftet und zur Unterſuchung nach Amberg eingeliefert. Dort hat er nun ein Geſtändnis abgelegt. Er ſieht ſeiner Verurteilung entgegen. Praktiſche Weihnachtsgeſchenke Mag ſich über die Anſicht, was man im ge— wöhnlichen Leben als„praktiſch“ anſehen kann, bis zu einem gewiſſen Grade ſtreiten laſſen, ſo dürfte doch darüber Einſtimmigkeit herrſchen, daß alles das, was der Geſundheit förderlich iſt, als im beſten Sinne praktiſch angeſprochen wer⸗ den muß. In den Wochen, die dem Weihnachtsfeſte vor— Augehen, werden durch Ausſtellungen in den größeren Geſchäften, durch Auslagen in den Schaufenſtern, durch Zeitungsanzeigen und durch ſonſtige Mittel der Reklame die Käufer ange— lockt, die ihre Lieben durch Weihnachtsgeſchenke zu erfreuen wünſchen. Geſundheit iſt Lebens⸗ glück! Wer alſo ſeinen Lieben dieſes zuteil wer den laſſen will, der möge ſie zum Weihnachtsfeſte mit ſolchen Gaben zu erfreuen ſuchen, die ihrer Jeſundheit möglichſt förderlich, zumindeſt jedoch, inter keinen Umſtänden abträglich ſind. So empfiehlt ſich z. B. zum Schutz gegen die anbill des Winters der Kauf von warmen Schuhen und Handſchuhen, von warmen Strümp⸗ ſen oder warmen Mänteln. Auch eine Fußmatte oder ein Fußteppich wird geeignet ſein, die Kälte abzuhalten und Erkältungskrankheiten zu verhin⸗ dern. Gegen die Gefahren, die der Staub, ins⸗ beſondere in den Wohnungen, mit ſich bringt, bildet der Staubſauger einen wertvollen, der Ge⸗ ſundheit dienlichen Schutz. Weſſen Portemon⸗ naie für derartige Ausgaben nicht ausreicht, der ſoll von der Möglichkeit von Ratenzahlungen in dieſem Falle gern Gebrauch machen. Daß ein Stück gute Seife nicht nur ein angenehmes, ſon⸗ dern auch ein nützliches Geſchenk iſt, iſt geeignet, manchen ſchädlichen Krankheitserreger fernzuhal⸗ ten, bedarf wohl nur eines Hinweiſes. Eine ſehr zweckmäßige und der Geſundheit dienliche Gabe ſind Schlittſchuhe und Sportgeräte aller Art. Haben doch die Beſtrebungen, die ſich auf die Förderung der Leibesübungen beziehen, gerade Preſſeſtelle in der letzten Zeit mit volem dtecht immer wer⸗ tere Kreiſe für ſich gewonnen. Bei der Auswahl von Spielzeug, das unter den Weihnachtsgaben eines Kindes kaum ſehlen darf, laſſe man wenigſtens eine gewiſſe Vorſicht walten. Insbeſondere ſei vor farbig bemalten Gegenſtänden im Intereſſe der Geſundheit, be⸗ ſonders kleinerer Kinder, die alles in den Mund ſtecken, gewarnt. Auch ſpitze Gegenſtände aus Metall werden ſich zum Weihnachtsgeſchenk für kleinere Kinder wegen der Gefahr von Verletzun⸗ gen nicht eignen. Eß⸗ und Zuckerwaren aller Art ſind gewiß eine begrüßenswerte Weihnachts- gabe, und ihr geſundheitlicher Nutzen ſteht auß Trage. Allein, Maß halten iſt das Gebot der Stunde, wenn man Erkrankungen infolge Ueber⸗ füllung des Magens uſw. vermeiden will. Schließlich ſei noch auf den Nutzen eines guten Buches als Weihnachtsgeſchenk hingewieſen, das geeignet ſein dürfte, nicht nur für das leibliche, ſondern auch für das ſeeliſche Wohl des Men chen in zweckmäßiger Weiſe Sorge zu tragen. Das Befinden des Reichspräſidenten. 1 Berlin, 26. Nov.(Radio.) Wie wir erfahren. iſt die Blättermeldung, wonach der Reichspräſi⸗ dent infolge Ueberarbeitung eines Erholungsur⸗ laubs bedürfe, durchaus unzutreffend. Der Ge— ſundheitszuſtand des Reichspräſidenten iſt nach wie vor befriedigend. Keine Grenzregulierung zu Gunſten Frankreichs. Berlin. 26. Nov. Gegenüber Blättermeldun⸗ gen, wonach der Reichstagsabgeordnete Hof— mann⸗Ludwigshafen auf einer Bezirkskonferenz der Zentrumspartei in Landau mitgeteilt habe. daß auf einer Karte der franzöſiſchen Unterhänd— ler im Haag das Gebiet des Flugplatzes Lud— miasminfel hei Bitſch als franzöſiſches Gebiet eingezeichnet geweſen ſei, wird von unterrich⸗ leter Seite erklärt, daß eine Grenzregulierung für Deutſchland niemals in Frage kommen kann. Ausland Die Sprachenfrage in Elſaß⸗Lothringen. wtb. Paris. 26. Nov.(Radio.) Die Kammer hat heute das Budget für Elſaß-Lothringen ver— abſchiedet. Dabei kam es zu einer Debatte über die Sprachenfrage. Der Unterſtaatsſekretär bei der Miniſterpräſidentſchaft, dem die elſaß— lothringiſchen Angelegenheiten unterſtehen, Mar— cal Heraud, gab über die Frage folgendee Er— klärung ab:„Ich wiederhole, daß die deutſche Sprnche im Elſaß alle Bürger lernen müſſen. damit alle die, die elſaß-lothringiſcher Abſtam— mung ſind, untereinander die Sprache verſtehen. mier der ſie aufgewachſen ſind. Ich wiederhole aber auch, daß alle franzöſiſchen Bürger die franzöſiſche Sprache lernen müſſen. Ich werde dafür ſorgen. daß die elſaß-lothringiſche Ver— waltung, namentlich die Juſtiz. der deutſchen Sprache mächtig iſt, weil ich als Rechtsanwalt chon von berufswegen, den Wunſch habe, daß die deutſche Verteidigung vor Gericht gewahrt bleibt. Ich habe des öfteren peinliche Fälle dieſer Art erlebt und will Schwierigkeiten in weiteſtem Ausmaße begegnen.“ Der Rücktritt des Kabinetts Jaſpar. wtb. Brüſſel. 26. Nov.(Radio.) Der König hat das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts Jaſpar angenommen und die Miniſter mit der vorläu— figen Weiterführung der laufenden Geſchäfte be— traut. Der König wird erſt morgen vormittag ſeine Beſprechungen zwecks der Bildung eines neuen Kabinetts beginnen. Stelzer nicht der Düſſeldorfer Mörder Ueberführung in eine heilanſtalt wtb. Düſſeldorf, 26. Nov.(Radio.) Wie die des Polizeipräſidiums mitteilt, laſſen ſich die in der Mordaffäre gegen Stelzer erhobenen Verdachtsmomente nicht auf⸗ recht erhalten. Stelzer, der als Täter für die Düſſeldorfer Morde alſo nicht mehr in Be⸗ tracht kommt, wurde der Mettmanner Polizei⸗ verwaltung überwieſen, die ihn durch den Kreisarzt unterſuchen ließ. Dieſer ordnete die Ueberführung Stelzers in eine Heilanſtalt an, wo er auf ſeinen Geiſteszuſtand beobachtet werden ſoll Doch in den Rhein gefahren Die Leichen der 3 verſchollenen Koblenzer Zahnärzte gefunden. wtb. Mainz, 26. Nov.(Radio.) Seit ver⸗ gangenen Mittwoch wurden bekanntlich der 50⸗ jährige Zahnarzt Dr. Arthur Salomon, die 28. jährige Zahnärztin Dr. Elfriede Heinzmann und der 28jährige Zahnarzt Dr. Karl Meyer aue Koblenz. die an einer Aerzteverſammlung teil genommen haben und abends bei ſtarkem Nebe. die Rückreiſe nach Koblenz mit dem Auto antra⸗ ten, vermißt. Fieberhaft forſchte man nach dem Verbleiben der Vermißten. Man rechnete mit einem Unglücksfall; ein Verbrechen lag uber im Bereich der Möglichkeit. Man ſuchte den Rhein zwiſchen Mainz und Koblenz mit mehreren Boo⸗ ten ab und auch im Taunus ſtellte man mit Hilfe der Förſtereien Nachforſchungen an. Auf Veranlaſſung des Bürgermeiſters von Frei⸗ Wein he im wurden auch in der Gemarkung von Frei⸗Weinheim Nachforſchungen nach dem Auto angeſtellt. Heute nachm. um 5.45 U hr fand man an der Anlageſtelle der Rhein⸗ dampfer, ungefähr 10 Meter vom Ufer entfernt, beim Abſuchen des Fluſſes das Auto mit den 3 Inſaſſen. Die Leichen wurden auf den Frei⸗Weinheimer Friedhof gebracht. Die Staatsanwaltſchaft wurde verſtändigt. Man nimmt an, daß das Auto auf dem Weg von Mainz nach Koblenz bei Nieder⸗ Ingelheim, ſtatt geradeaus zu fahren rechts ab⸗ iog und auf der Straße nach Freiweinheim, die A fie am Rhein endigt, im Nebel in dem dein fuhr. Lokale Hachrichten BVorſicht beim Legen von Glft. Seine Nach⸗ läſſigkeit bei der Legung von Giftweizen zur Be⸗ kämpfung der Mäuſeplage auf den Feldern mußte ein Landwirt aus Sennfeld(Baden) teuer bezah⸗ len. Er hatte das Gefäß mit dem giftigen In⸗ halt in ſeinen Hof geſtellt. Nach kurzer Zeit mußte er zu ſeinem Schrecken die Wahrnehmung machen, daß der Inhalt des Gefäßes von den Gänſen aufgezehrt worden war, ſo daß dieſe dem Gift zum Opfer fielen. 4 Firma als Unterſchrift im Rechtsverfahren. Der Strafſenat des preußiſchen Kammergerichts hat entſchieden, daß ein Antrag auf gerichtliche Entſcheidung gegen eine polizeiliche Strafver⸗ fügung nicht unter einer Firma geſtellt wer⸗ den kann, ſondern von dem Beſchuldigten mit ſeinem Namen unterzeichnet werden muß, ſelbſt wenn die Strafverfügung geſchäftliche An⸗ gelegenheiten betrifft. Nur bei rechtsgeſchäft⸗ lichen Willenserklärungen im Handelsverkehr kann der Kaufmann mit ſeiner Firma zeich⸗ nen. eee Achtet auf die Kinder!! In Kadenzhofen löbef das zweieinhalbjährige Kind des Schuhmachers Benz beim Spielen mit anderen Kindern in das Nachbarhaus. Dort erwiſchte es eine Flaſche wit Eſſigeſſenz und trank davon. Dabei zog dch das Kind ſo ſchwere innere Verbrennungen zu. daß es verſtarb. 5 Uhr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend. Die Sozialdemokratiſche Fraktion hat im Reichstag ein Initiativ⸗Geſetz eingebracht, wonach offeve Verkaufsſtellen, auch ſolche von Konſum⸗ und ähnlichen Vereinen, auch wenn in ihnen keine Ar⸗ beitnehmer beſchäftigt werden, am 24. Dezember nur in der Zeit von 7 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmitian ür de—eſchäftlichen Verkehr geöff⸗ net ſein dürfen Die Nachkommen Luthers Nach Mitteilungen, die Paſtor Sartorius, der, ſelbſt ein Nachkomme Luthers, ſich ſeit langem mit der Erforſchung der Familien— geſchichte des Reformators beſchäftigt, im Hiſto— riſchen Verein in Darmſtadt machte, hat er bis jetzt 646 lebende Abkömmlinge Martin Luthers ermittelt gegenüber 612, die ihm vor etwa zwei Jahren bekannt waren. Dies iſt aber wohl noch nicht die volle Zahl, da einige Zweige immer noch unauffindbar waren. Keiner dieſer Nach— kommen trägt den Namen Luther, und daher kommt der bis in die neueſte Zeit in der Lite⸗ ratur verbreitete Irrtum, Luthers Nachkom— menſchaft ſei ausgeſtorben. Zu mehr als der Hälfte haben die Glieder der Familie ihre Wohnſitze noch Thüringen und Sachſen, andere ſind“ nach Amerika, Afrika und Auſtralien zer ut. Unter ihnen kommen vie verbreitete Namen wie Becker, Bender, Bür⸗ ger, Böhne, Hoffmann, Lange, Lindner, Schubert vor, auch ſonſt bekanntgewordene Namen wie Avenarius, von Lettow Vorbeck, Macdonald, von Marſchall, von Tippelskirch Von Luther ſtammte auch der Begründer der Zeißwerke, Dr. Karl Zeiß, während der früher Reichskanzler Luther ein Nachkomme von Mar— tin Luthers Bruder Jakob iſt. Slarel⸗Affäre Diſziplinarverfahren gegen Obermagiſtrats⸗ rat Schalldach.— Schwerwiegende Beſchuldigungen. Berlin, 26. Nov.(Radio.) Der Oberpräſibent von Brandenburg hat gegen den Obermagi⸗ ſtratsrat Schalldach, den Geſchäftsführer der Ber⸗ liner Anſchaffungsgeſellſchaft, das förmliche Diſ⸗ ziplinarverfahren mit dem Ziele auf Dienſtent⸗ laſſung eröffnet. Schalldach, ein als beſonders korrekt bekannter Beamter, hat ſich von dem kommuniſtiſchen Aufſichtsratsvorſitzenden, den jetzt verhafteten kommuniſtiſchen Stadtrat Gae⸗ bel, dazu verleiten laſſen, falſche Beſchei⸗ nigungen auszuſtellen, nach denen die Brü⸗ der Sklarek größere Anſprüche an die Berliner Anſchaffungsgeſellſchaft zu ſtellen hatten. Auf Grund dieſer von Schalldach ausgeſtellten Be⸗ ſcheinigungen haben eine Reihe von Banken den Sklareks Kredite gewährt. 2 Bunte Zeitung. Blühende Baumwolle in Heidelberg. Dem Hausinſpektor Knörzer an der Gewer⸗ beſchule in Heidelberg iſt es mit viel Liebe und Geſchick gelungen, aus kleinen Samenkörnern, die aus Olinda, von einer Miſſionsſtation, nach Heidelberg geſchickt wurden, eine prächtige Baum⸗ Beine zu ziehen und ſie hier zur Blüte zu bringen. i Jagdſcheine nur nach Abſchluß einer Lebens⸗ verſicherung. Im Hinblick auf die zahlreichen Fälle, in denen Jäger harmloſe Spaziergänger aus ir⸗ gend einem Grunde mit Hirſchen, Rehen oder Haſen verwechſelten und infolgedeſſen mit einer Schrotladung oder Kugeln beglückten, hat ein franzöſiſcher Abgeordneter jetzt den Antrag in der Kammer eingebracht, daß Jagdſcheine nur dann erteilt werden ſollen, wenn ihr Inhaber vorher eine Unfall- oder Lebensverſicherung über mindeſtens 100 000 Franks für ſeine etwaigen Opfer abgeſchloſſen hat. Der Abgeordnete weiſt in ſeinem Antrage darauf hin, daß ſehr häufig Jäger, die einen Menſchen durch einen unvor⸗ ſichtigen Schutz verletzten, nicht in der Lage wa⸗ ren, die Summen zu bezahlen, zu denen ſie ſpä— ter verurteilt wurden. Die Verlegung der Havelmündung. Schon ſeit langem trägt man ſich mit dem Gedanken, die Havelmündung um etwa 16 Kilo⸗ meter elbabwärts zu verlegen, weil dadurch die Vorflut- und Schiffahrtsverhältniſſe in der Ha⸗ vel unterhalb von Rathenow weſentlich verbeſ— ſert werden. Die Havelmündung bildet in ihrem gegenwärtigen Zuſtand für die Schiffahrt große Schwierigkeiten; denn bei Hochwaſſer iſt trotz der vorhandenen Baken die Fahrtrinne nur ſchwer erkennbar. Zudem überflutet die Elbe dann die zwiſchen beiden Flüſſen liegende Land— zunge und erzeugt dadurch eine gefährliche Quer⸗ ſtrömung. Im Frühjahr 1930 ſoll mit den Ar⸗ beiten, die einen bei Havelberg abzweigenden und bei Sandkrug an die Elbe ſtoßenden Kanal vorſehen, begonnen werden. Man rechnet mit einer Bauzeit von 9 Jahren und veranſchlagt die Baukoſten auf 41 Millionen Mark. Weinleſe im Schnee. Die Mehrzahl der Weine des Jahres 1929 hat ſchon ſeit Wochen die Gärung hinter ſich und erwartet in wenigen Wochen den erſten Anſtich; trotzdem iſt die Leſe auf einigen gro— ßen Gütern Nierſteins noch nicht beendet. Vor einigen Tagen konnte man ſogar Scharen von Leſern durch die weißen Weinberge ſchreiten ſehen. Die Trauben ſind allerdings ganz einge— ſchrumpft, ſodaß ſie nur einen geringen Men— genertrag geben werden; aber die Qualität iſt nicht für den gewöhnlichen Sterblichen. In die en Tagen werden jene Spitzenweine geleſen, die en Ruhm und den Ruf eines Weinbaugebietes be— gründen. Schweres Straßenbahnunglück bei Athen. Sechs Tyte, zehn Schwerverletzte. Athen, 26. Nov.(Radio.) Bei einem Wagen der nach dem Stadion fahrenden Straßenbahn— linie verſagten die Bremſen, ſodaß der Führer auf dem abſchüſſigen Gelände den Wagen nicht zum Halten bringen konnte. Unter den Fahr— gäſten brach eine Panik aus. da die Gefahr be— ſtand, daß der Wagen in den Fluß Jliſſos ſtür⸗ zen könnte. Sie verſuchten daher während der Fahrt abzuſpringen oder wurden heruntergeſto— ßen, wobei ſechs Perſonen tödlich, zehn ſchwer' und viele leicht verletzt wurden. Schließlich ge⸗ lang es, den Wagen doch noch zum Stehen zu bringen. Der Führer iſt ſpurlos verſchwunden. Eine Unterſuchung wurde eingeleitet. Sport u. Spiel DJK ⸗Sport Viernheim hat Flörsheim nach einer übertrefflichen Leiſtung bezwungen 2:1! Handball: Viernheim 1.— Lorſch 1. 1:0. Ein Kampf von ſeltener Schönheit und fieber⸗ haſter Spannung iſt vorüber, wenn auch infolge ſchlechter Witterung und vorübergehend eingetretener Dunkelheit vom Schiri 15 Minuten vor Schluß abgebrochen. Bei einer Nichtverzichtleiſtung auf die Punkte wird das Spiel wiederholt. Das Spiel zeigte Spannung von Anfang bis zu Ende. Viern- heim führte in der 1. Hälfte das Kommando. Flörsheim konnte mit ſeinen Angriffen die gegne⸗ riſche Verteidigung kaum überwinden. Viernheim kombiniert flüſſig und exakt. Die Ausweitung waren Strafſtoß⸗ und Angriffslattenſchüſſe. Eine feine Kombination von rechts führt von St. zum unhaltbaren Torſchuß. 1:0. Gleich darauf 11 Meter für Flörsheim. Derſelbe wird bei der Wiederholung verwandelt. 1: 1. Das Eckballver⸗ hältnis ſteht bei Halbzeit 7: 1 für Viernheim. Die 2. Halbzeit gleichwertiger Kampf. Das zahl- reiche Publikum erwartet fieberhaft den Sieges⸗ treffer. Auf einmal fällt der Siegestreffer. Eine Flanke von der Eckball-Linie des R. A. wird von dem H. L. direkt eingeköpft. Großes Siegesge⸗ ſchrei hinter der Rampe. Bis zum Schluß ſpielt Viernheim offenſiv und Flörsheim defenſiv. Die Gaſte waren körperlich und zeigten eine forſche Spielweiſe. Viernheim an Technik und Routine. überragend.— Die Handballer ſorgten für eine weitere Verbeſſerung ihres Tabellenſtandes. Lo ch wurde nach hartnäckiſchem Kampfe mit 1:0. dergerungen.— Weitere Reſultate: Viernheim 3. — Mörlenbach 1. 2:0(Fußball). Viernheim 3. — Lorſch 2. 1:0(Handball)..