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Dezember Klubabend. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1916. Unſere Monatsverſammlung findet am Donnerstag, den 5. Dez., abends 8 Uhr im Lokal zum goldenen Stern ſtatt. Zahlreichen Beſuch erwartet Der Vorſtand. N. u. 5. P. Teutonia.(Schützenabteilung). Mittwoch abend, wie gewöhnlich Uebungsſtunde. Leſeprobe Donnerstag abend 8¼ Uhr, wenn nicht anders verabredet. Der Vorſtand. Operetten⸗ u. Theatergeſollſchaft. Das für den 8. Dez. angegebene Schauſpiel„Der Fremdenlegionär“ muß leider wegen Erkrankung eines Spielers ausfallen und auf einige Zeit zurückverlegt werden. Dafür haben die vorver— kauften Karten Gültigkeit zu unſerm Weihnachts- ſchauſpiel am 25. Dez. Zur Aufführung kommt „Zwei rote Roſen“. Ein Schauſpiel von Weih— nachtsfreud u. Leid. Die Muſik wird von der bekannten Kapelle Gärtner-Seibert ausgeführt. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen und ſind zu haben bei Friſeur Lang und bei den Mitgliedern. G. G. Geſ.⸗ V. Liederkranz. Donnerstag Theater- probe für Damen. 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Meldungen mit Preisangabe an die Expedition d. Bl. 1 Deutſcher Neichstag Berlin, 4. Dez.(Radio.) Auf der Tagesord— mung des Reichstages ſteht die erſte Beratung des neuen Republikſchutzgeſetzes, „Geſetz zum Schutze der Republik und zur Be— wedung des politiſchen Lebens“. Abg. Torgler(Kom.) beantragt, die Vor— lage, die ein ausgeſprochenes Antikommuniſten— geſetz ſei, von der Tagesordnung abzuſetzen und dafür die Beratung über die Ablöſung der Mark— anleihen ſortzuſetzen. Abg. Dr. Frick(NS.) ſtimmt dem kommuni— ſtiſchen Antrag zu und beantragt außerdem Ab— ſtimmung über den nationalſozialiſtiſchen Miß— trauensantrag gegen Severing. Gegen die Stimmen der Kommuniſten, Deutſch— nationalen und Nationalſozialiſten wird die Aen— derung der Tagesordnung abgelehnt. Abg. Pick(Kom.) führt aus, es handele ſich hier um ein Kommuniſtengeſetz, mit dem Seve— ring das Bismarckſche Sozialiſtengeſetz kopiert habe. Severing fühle ſich als der Gendarm der Bourgeoiſie gegen die werktätige Maſſe. Abg. Dr. Everling(Dnatl.) erklärt, der Terror gegen die Beamten beim Volksbegehren habe bis zum Nachtwächter gereicht. Das neue Republikſchutzgeſetz ſei ein Geſetz gegen die in— nere Freiheit. Es ſei nicht nur verfaſſungsän⸗ dernd, ſonden ſogar verfaſſungsſtürzend. Als Reichsinnenminiſter Severing hierauf das Wort nehmen will, rufen die Kommuniſten: „Muſſolini! Henkerminiſter! Bluthund!“ Nach dem erſten Worte des Miniſters ruft Abg.“ Neubauer(Kom.):„Sie haben den Mut, Ar— beiter zu morden!“ Entrüſtungsrufe der Sozial demokraten antworten. Vizepräſident von Kar dorff verſucht, zu beruhigen. Miniſter Severing durchdringt nur mi Mühe den Lärm: Der Vergleich mit dem Bis marckſchen Sozialiſtengeſetz ſei unmöglich, denn der vorliegende Entwurf ſei kein Ausnahmegeſetz Er fährt fort:„Sie dürfen nicht vergeſſen——“ Darauf ruft ein Kommuniſt:„... daß Sie ein Henker ſind!“ Von den Sozialiſten kommen ſtürmiſche„Raus“-Rufe gegen die Kommuniſten. Die Sozialdemokraten rufen dem Vizepräſidenten zu, er möge doch für Ruhe ſorgen. Vizepräſident von Kardorff erſucht um Ruhe, aber der Kom— muniſtenlärm verſtärkt ſich. Sie rufen dem Abg. Dittmann zu:„Achtgroſchen junge!“ als Dittmann an den Vizepräſidenten herantritt Schließlich erſucht v. Kardorff einen kommunifti— ſchen Zwiſchenrufer, den Saal zu verlaſſen. Die Kommuniſten fragen, wer denn gemeint ſei. Der Vizepräſident bezeichnet ſchließlich den Abg. Dr. Neubauer, der ſich auch zum Verlaſſen des Saa les anſchickt. Der Lärm bei den Kommuniſten ſteigert ſich jedoch ſo, daß Vizeprüſident von Kardorſf un ler lautem Gelüchter der Kommuniſten ſeinen Platz verläßt und dadurch die Sitzung abhricht. In der Sitzungspauſe tritt der Aelteſtenrat zuſammen. Nach halbſtündiger Unterbrechung wird um 5½ Uhr die Sitzung wieder eröffnet durch den Vizepräſidenten von Kardorff, der er klärt:„Wegen ſchweren Verſtoßes gegen die Ord nung des Hauſes ſordere ich die Abgeordneten Jadaſch. Könen und Papke auf, den Saal zy verlaſſen. Die drei kommuniſtiſchen Abge ordneten bleiben im Saale. Von den Kom muniſten wird laut gegen die Ausweiſung pro“ ſtiert. Vizepräſident von Kardorff erklärt, de die Ausgewieſenen im Saale geblieben ſind, un— fterbreche er die Sitzung um eine Viertel unde. Vizepräſident von Kardorff eröffnet die Sitzung und ſtellt feſt, daß Abg. Könen ſich den Ausſchluß für 8 Sitzungen zugezogen habe. Er fordert den immer noch im Saale anweſenden Abg. Könen auf, nunmehr den Saal zu verlaſſen. Abg. Könen ruft:„Der Bluthund Severing arf nicht zum Wort kommen! Nieder u. Die Kommuniſten klatſchen Beifall. Vizepräſident von Kardorff verha ſeinen Platz und unterbricht dadurch die Sitzung zum dritten Male. Abg. Könen bleibt auf ſeinem Plaz. Die meiſten ſozialdemokratiſchen Abgeordneten verlaſſen in der Sitzungspauſe den Saal. Bald darauf aber verlaſſen auch verſchiedene Kommu⸗ niſten mit dem Abg. Könen den Saal. Die So— gialdemokraten lachen laut und rufen den Kom— muniſten zu:„Ihr Feiglinge!“ Bei Wiedereröffnung der Sitzung bleiben die letzten drei Ausgewieſenen außerhalb des Saa⸗ les. Abg. Dr. Neubauer(Kom) ſitzt wieder auf ſeinem Plau, da Vizepräſident von Kardorff im 1 4 D * Onners ee* 2 25 Aelteſtenrat erklärt hat, daß deſſen Ausweiſung auf einen Irrtum in der Perſon zurückzuführen war. Vizepräſident von Kardorff eröffnet die Sitzung und weiſt den kommuniſtiſchen Abgeord— neten Maddalena aus dem Saale. Er teilt mit, daß die Abg. Jadaſch, Goldling und Papſtge ſich den Ausſchluß auf 8 Sitzungstage zugezogen haben. Als Reichsinnenminiſter Severing wieder an das Rednerpult tritt, ruft Abg. Könen(K.): „Nieder mit dem ſchändlichen Arbeitermörder Se— vering!“ Könen wird aus dem Saal gewieſen und die Sitzung auf 5 Minuten unterbrochen. Abg. Könen(Kom), der während der Pauſe den Saal wieder betreten hatte, wird durch eine Polizeiabteilung aus dem Hauſe geführt. Eine 2. Polizeiabteilung wandte ſich gegen die übrigen kommuniſtiſchen Abgeordneten, um einen etwaigen Befreiungsverſuch zu verhin— dern. Nach dreiviertelſtündiger Pauſe eröffnet Vi— zepräſident Kardorff die Sitzung wieder und er— teilt dem Miniſter Severing das Wort. Ehe der Miniſter zum Wort kommt. tritt der linke Kom— muniſt Fröhlich vor und gibt eine Proteſt— erklärung ab, die durch die Glocke des Vizepräſi— denten übertönt wird. Fröhlich verläßt dann. den Saal. Die Kommuniſten machen dem Präſidenten lärmende Zurufe. Vizepräſident von Kardorff fordert die kommuniſtiſchen Abgeordneten Stöcker, Torgler, Heckert, Rädel, Blenkle und Dr. Neubauer zum Ver⸗ laſſen des Saales auf. Die Ausgewie⸗ ſenen fügen ſich dieſer Aufforderung nicht. Abg. Heckert ruft: 1 5. Deze „Wir denken nicht daran, dieſen Sauſtall zu verlaſſen.“ Vizepräſident von Kardorff nochmals die Sitzung durch Verlaſſen des Präſidentenſtuhles. unterbricht ö N 1 0 1 0 In der Pauſe ſehen Präſident Löbe und Vi⸗ zepräſident von Kardorff das Reichstaashand 7 7 5 zuch durch. Abg. Dr. Alexander ruft:„Habt Ihr noch nicht alle beiſammen, die Ihr raus ſchmeißen wollt“? Vizepräſident von Kardorff eröffnet die Sitzung wieder und weiſt wegen großer Ordnungsverletzung die Kom. Abg. Hoernle, Münzenberg, Gräf⸗Dresden, Kippen⸗ berger, Pfeiffer und Geb ke aus dem Saale. Die Kommuniſten antworten mit Proteſtrufen. Der Vizepräſident ſtellt feſt, daß die Ausge— wieſenen noch im Saale ſeien. Er unterbricht die Sitzung zum 5. Male.. Nach dieſer Pauſe eröffnet unter lauten „Ah“-Rufen Präſident Löbe die Sitzung und erteilt dem Miniſter das Wort. Die Kom. Abg. Frau Overlach, Dahlem, Loer und Theſen werden zwiſchendurch eben— falls aus dem Saale gewieſen. Reichsinnenminiſter Sepering kann ſich endlich verſtändlich machen und führt u. a. aus: Ich bin ein Gegner des Faſchismus, aber der Kampf gegen ihn kann nicht geführt wer— den nach dem Syſtem der Kommuniſten, die auffordern, jeden Faſchiſten niederzuſchlagen. Die Vollmacht zu bewaffneter Aufrechterhal— tung der Ordnung kann nur ſtaatlichen Or— ganen gegeben werden. N Das vorliegende Geſetz richtet fich gegen alle, die mit Gewalt oder mit Beſchimpfungen die Staatsordnung und den Staat bekämpfen. Dabei wird kein Anterſchied zwiſchen rechts u. links gemacht. Daß dieſes Geſetz kein Ausnah⸗ merecht gegen die eine Seite ſchaffen will, er— gibt ſich daraus, daß heute der deutſchnationale Abg. Dr. Everling die Vorlage mit der glei— chen Schärfe bekämpft hat wie der kom. Abg.! Pieck. Auf die Interpellation wegen des Stahl— helmperbots werde ich im Ausſchuß die Ant— wort erteilen. (Schluß folgt.) Erttoæõ Bild non daun blitzen Prätidentenwahln in Mexiko. Polizei geht gegen Demonſtranten vor. Die noch immer geſpannte innenpolitiſche wahl zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den wurden 21 Perſonen getötet, während 50 weitere gebracht werden mußten. Lage Mexikos führte am Tage der Präſidenten Anhängern der Kandidaten. Allein am Wahltag zum Teil ſchwer verletzt in die Krankenhäuſer Von aks; Geheimrat Hugenberg, der Parteivorſißende, Abg. Treviranus, Abg. Lambach. In Verfolg der geſtrigen Fraktionsſitzung der Deutſchnationalen Volkspartei haben, wie gemeldet, zuerſt die Abgg. Lambach, Hartwig und Huelſen und dann auch die Abgg. Trevi— ranus. Leſeune Jung und Dr. Klönne ihren Austritt aus der Deutſchnaltonglen erklart. Partei und Fraktion der e e 5 W Deutſcher Neichstag (Schluß.) Dieſe Organiſation ſollte eine innerpolitiſche Macht aufrichten, um einen Kampf gegen die Stagtsordnung nach Muſſoliniſchem Muſter zu führen. Eine zweite Interpellation fragt nach den Koſten, die das Reich für die Organiſation gegen das Volksbegehren aufgewandt hat. Wir weichen dieſer Frage nicht aus. Die Reichsregie rung ſteht zu dieſen Ausgaben für die ſie dem nächſt beim Haushaltsausſchuß Indemnitä nachſuchen wird. In einem Nachtragshausha! werden 500 000 Mark angefordert werden. Di Ausgaben der Agitation gegen die ſinnloſe Aktio— des Volksbegehrens ſtehen aber in keinen Verhältnis zu den Koſten, die Herr Hugenber mit ſeiner Aktion ſelbſt dem Reiche aufgebürd— hat. Das Volksbegehren koſtet 600 000 Mark u: der Volksentſcheid wird ungefähr 217 Millione koſten.(Lebh. Hört. hört!) Der Stahlhelmführ hat bereits mehrere neue innerpolitiſche Vol begehren angekündigt. Wir werden Reviſion der Reichsſtim: ordnung und des Volksentſcheides nach der Rie rung vorſchlagen. daß wer ſo leichtſinnig Vol! begehren heraufbeſchwört auch für die Koſt aufkommen muß. Nachdem noch die Abgg. Frick(NS.) u Hänſe(Chr. N. Bp.) das Geſetz abgelehnt h ten, wurde die Vorlage dem Strafrechtsausſch jüberwieſen. Das Haus nahm dann den Recht des A: lieferungsgeſetzes in dritter Leſung an und v tagte ſich gegen 10 Uhr auf Donnerstag mat 12 Uhr. Heſſiſcher Landtag Darmſtadt, 4. Dez. Der heſſiſche Landtag befaßte ſich heute vormittag auf einen volks⸗ parteilichen Antrag hin auf Einführung der Mietberechtigungskarte eingehend mit der Wohnungszwangswirtſchaft. Der volkspartei— 170 rch die zuſtimmende Re— se U 1 1 erledigt 5 liche Antrag wird du gierungsantwort für erklärt. Der Miniſter wird den Gemeinden, die dieſe Kac— ten einführen wollen, die Genehmigung ertei— len. Man unterhielt ſich dann ſehr lebhaft über die Frage der Pflichtarbeit der Wohlfahrtsun— terſtützungsempfänger und über die Erhöhung der Bezüge der Sozial- und Kleinrentner, wo- hei es Orbnungsrufe über die Kommuniſten gagelte. Der Fünfuhr⸗Ladenſchluß am heiligen hend gab dann ebenfalls Anlaß zu außer— dentlich temperamentvollen Auseinanderſet- igen zwiſchen den Kommuniſten und den Hriſtlichen Parteien. Die Verlegung eines Feldbereinigungzamtes von Oberheſſen nach Rheinheſſen wurde angenommen.— Die Sit- zung dauert noch an U. a. ſteht noch die Re⸗ gierungsantwort wiegen der Stahlhelmaus— ſchreitungen in Darsaſtad am vergangenen Sonntag auf der Tagesordnung. Der Reſt der Woche iſt ſitzungsfrei e Sitzung am Dienstag. der Mord im Auto aufgeffärt Der angeblich Verunglückte Straßburg i. E. verhaftet.— Verſicherungsbetrug zu Gunſten ſeiner Frau. wtb. Leipzig, 4. Dez.(Radio.) Nach einer bei der Leipziger Kriminalpolizei eingegange— nen Meldung iſt der aus Leipzig ſtammende Kaufmann Kurt Erich Tetzner, der angeb— lich in einem Auto bei Regensburg ver⸗ brannt iſt, heute nachmittag in Straßburg i. Elſ. verhaſtet worden. Seine Frau, die durch die Leipziger Kriminalpolizei verhaftet wurde, hat geſtanden, daß er einen Unbekannten er⸗ mordet und mit dem Kraftwagen ver⸗ brannt habe. Er wollte dadurch den Anſchein erwecken, als ob er ſelbſt verunglückt ſei, um auf dieſe Weiſe ſeine Frau in den Genuß einer Unfallverſiche⸗ rung zu bringen, die er vor etwa vier Wochen in Höhe von 142 000 Mark abgeſchloſſen hatte. Frau T. wird nach Regensburg überführt. Ge⸗ gen Tetzner wird bei der franzöſiſchen Regie⸗ rung das Auslieferungsverfahren beantragt werden. Ausland Dankſchreiben des Papſtes an Hindenburg Rom, 4. Dez. Das Blatt des Vatikans veröffentlicht heute den Text des handſchrift⸗ lichen Glückwunſchſchreibens des Reichspräſiden⸗ ten zum goldenen Prieſterjubiläum Pius' XI. und berichtet, daß der Papſt dieſer Tage ſchrift⸗ lich Hindenburg ſeine Dankbarkeit für das herrliche Jubiläumsgeſchenk gleichzeitig mit innigen Wünſchen für den Reichspräſidenten ausgeſprochen habe. Meuterei in Japan. wtb. London, 4. Dez.(Radio.) Times meldet aus Schanghai: Ein Regiment der 24. Diviſion in Bukau, der Endſtation der Eiſen⸗ bahn gegenüber Kanton, hat geſtern früh ge⸗ meutert und die Stadt geplündert. Der Fähr⸗ dienſt zwiſchen Nanking und Bukau iſt unter⸗ brochen. Die Meuterei ſoll darauf zurückzufüh⸗ ren ſein, daß das Regiment ſich weigerte nach Kanton zu gehen, um gegen die aufſtändiſchen Truppen Tſchangfatkwais zu kämpfen. Nach japaniſchen Meldungen greift Tſchangfatkwai im Samſchuibezirk 50 Meilen von Kanton an. Aus Nah und Fern Mainz, 4. Dez. Diſziplinarverfal! ren gegen Gemein debeamts. Der Provinzialausſchuß für Rheinheſſen verhandelte geſtern gegen drei ſtädtiſche Beamte von Mainz und Bingen auf Dienſtentlaſſung ohne irgend welche Anſprüche. Im erſten Fall handelte es ſich um den verheirateten Verwaltungsinſpektor Karl Klotz aus Mainz, der vor etwa einem Jahr nach Unterſchlagung von 38000 Mark geflüchtet und ſeitdem ſpurlos verſchwunden iſt. Seine Entlaß ſung ohne irgendeinen Anſpruch wurde beſchloſ ſen.— Eine weitere Klage richtete ſich gegen der 61 Jahre alten Direktor Battermann vom Fahr und Reinigungsamt der Stadt Mainz, der ſich in Laufe der letzten Jahre an weiblichen Angeſtell ten unter Mißbrauch ſeiner Dienſtgewalt inner und außerhalb des Dienſtes in ſittlicher Beziehun ſchwer vergangen hatte. Der Provinzialausſchus erkannte auf Dienſtentlaſſung mit 40 Prozen ſeines Ruhegehalts auf Lebensdauer. Ixheim(Weſtpfalz). 4. Dez. Selbſtmor einer Greiſin. Aus dem Hornbach in de Nähe der Zweibrücker Gemarkung wurde geſter! die Leiche der 76jährigen Witwe Seibert von hier geländet. Ein Leiden hat anſcheinend di Frau in den Tod getrieben. Gries(Weſtpfalz), 4. Dez. In der Pfuhl grube ertrunken. as J4jährige Söhnche des Hüttenarbeiters Simon ſtürzte in eine Pfuh! grube, wo es nach längerem Suchen tot aufge funden wurde. Edenkoben, 4. Dez. Der Weinmar: an der Oberhaardt. In der letzte Woche und Anfang dieſer ging die Nachfrag nach neuem Wein an der Oberhaardt etwa reger. Man hört Preiſe von 420 bis 430 M' die von württembergiſchen Händlern in de Edenkober Gegend bewilligt wurden. Südli— der Queich iſt das Weingeſchäft ruhig. J Leinsweiler und Birkweiler wurden einig Poſten nach dem Heſſiſchen zu Preiſen ve 460 Mark je Fuder verkauft. Schweigen, 4. Dez. Tödlicher Stur Am Dienstag abend ſtürzte der 59 Jahre a! Landwirt Johannes Hitzinger ſo unglückl von ſeiner hohen Haustreppe herab, daß mit gebrochenem Genick tot liegen blieb. Niederhorbach, 4. Dez. Verkehrsun fall. Das Lieferauto des Frankenthaler Bran hauſes kam avf der abſchüſſigen Straße be 0 D D Erbenheim ins Gleiten und ſtürzte, ſich übe ſchlagend. die ſteiſe Böſchung hinunter Zur Spaltung in der 1 Deutſchnationalen Volkspartei Auch von Lindeiner⸗Wildau, Schlange⸗shöningen, von Keudell, Hoetzſch, Mumm und Behrens treten aus— Weſtary legt den Fraltionsvorſitz nieder * Die nunmehr vollzogene Spaltung in der Deutſchnationalen Volkspartei bedeutet für Eingeweihte keinerlei Ueberraſchung. Die Be⸗ urteilung, die der Austritt der deutſchnationa⸗ len Abgeordneten in der Preſſe findet, geht dahin, daß nun die Spaltung zwiſchen den der chriſtlich⸗nationalen Gewerkſchaftsbewegung an⸗ gehörenden Abgeordneten, den anderen auf dem linken Flügel der Partei ſtehenden Vertretern und dem unbedingt dem Parteiführer Gefolg— ſchaft leiſtenden Teil ſich vollzogen habe. In der„D. A..“ beſchäftigt ſich der Abge⸗ ordnete Klönne, der ebenfalls den Austritt aus der Partei erklärt hat, in einem Artikel „Die deutſchnationale Parteikriſe“ mit dem tieferen Grunde, der zu der Spaltung geführt hat. Er erklärt zu Anfang ſeines Artikels, daß die Frage des Paragraph 4 des Volks⸗ begehrens und der ſog. Fall Treviranus nur Erſcheinungsſormen, aber nicht der Inhalt und der Urſprung der Kriſe ſeien. Der Verfaſſer weiſt auf die Gedanken hin, die ſ. Zt. bei Gründung der Deutſchnatio— nalen Volkspartei verfolgt wurden, nämlich, unter Beachtung richtig verſtandener konſer— vativer Grundſätze diejenigen Kräfte zu ver— einigen, die ſich das Ziel geſetzt hatten, das Diktat von Verſailles durch zielbewußte Oppo— ſition zu bekämpfen und einen Kurs zu ſteuern der unter Ablehnung marxiſtiſcher Theorien einen gerechten ſozialen Ausgleich ſicherie. Unter Helfferichs Führung wäre wahrſchein— lich dieſes Ziel erreicht worden. Der Kampf um ſeinen Nachfolger, das ſei die Kriſe! Hugenberg habe geglaubt, eine große Par⸗ tei wie ein Armeekorps befehligen zu lönnen, um auch Andersgeſinnten ſeine Meinung aufzuzwingen. Nur der übergroßen Loyalität der deutſchnatio— nalen Reichstagsabgeordneten habe er es zu verdanken, daß dieſes Syſtem nicht längſt zu— ſammengebrochen ſei. Bei ſeinen Anſtrengungen alle nationalen Kräfte zu ſammeln, habe er den ſtrategiſchen Blick und das Gefühl für die Grenzen des Möglichen durchaus vermiſſen laſſen. Es ſei nun zwar nicht gleichgültig, wie dieſe Kriſe parteipolitiſch ausgehe, ober es ſei auch nicht entſcheidend, denn die Macht der Hugenberg-Diktatur ſei heute bereits gebrochen. Es gelte jetzt, die richtige Front aufzurich⸗ ten, die Front der Männer, die bereit ſeien, auf der Hrundlage des jetzigen Staates, auf der Grundlage der heute ge⸗ gebenen Verhältniſſe für ihr Vaterland zu arbeiten und zu kämpfen. Is dieſem Sinne beurteilt auch die„Germa— nia“ den Austrittsbeſchluß der ſechs Abgeord— neten, wenn ſie meint, daß ihm jedenfalls eine außerordentliche Bedeutung zukommen. Er ſei in ſeiner Auswirkung auf die Parteien der Rechten zwar noch nicht klar zu erkennen, aber daß er ein ſtarker Faktor der politiſchen Beſundung der Rechten ſein könne, das ließen Das Spiel unter der Maske. Driginalroman von Lola Stein. (16. Fortſetzung.) „Es iſt ſchwer, gegen Ihre Voreingenommen— heit anzukommen, mit der Wahrheit durchzu— dringen. Aus Ihnen ſpricht die Marquiſe de la Pagerie, Miß Catlins Feindin.“ „Warum aber ſind dieſe Frauen, die verwandtſchaftliche Bande verbunden ſollten, Feindinnen?“ „Weil die Marquiſe eine Heirat ihres Stief⸗ bruders, den ſie abgöttiſch liebte, nicht wünſchte. Weil ſie ihn für ſich allein haben wollte. Frauen⸗ feindſchaften ſind oft unerklärlich für Männer- empfinden glaube ich. Ich weiß, daß ſie Evelyn Catlin das Sterben Oliver Gordons nicht ver— zeihen kann, obwohl Evelyn ebenſoſehr und viel— leicht mehr unter dieſem Tod gelitten hat. Die Marquiſe hat Ihnen die ſchlechte Meinung über Miß Catlin eingegeben. „Nicht ſie allein. Von allen Seiten ſprach man abfällig über Miß Catlins neue Verbin- dung.“ „Als ob andere Frauen länger trauern, län— ger einſam bleiben! Sehen Sie ſich doch nur einmal unſere Cronique ſkandaleuſe an, Mylord. Da wimmelt es von Scheidungen und Wieder— verheiratungen, von aufgehobenen Verlöbniſſen und Treubrüchen in jeder Form. Ich weiß wirk⸗ lich nicht, warum die Geſellſchaft gerade Evelyn Catlin mit ihrem ſtrengen Gericht ſo ſehr ver— folgte. Andere gaben weit mehr Anlaß zum Klatſch.“ „Vielleicht weil dieſe Evelyn Catlin vorher das verzogene Lieblingskind der Newyorker Ge⸗ ſellſchaft war? Ich habe mir wenigſtens ſagen laſſen, daß kein anderes Mädchen ſo ſehr gefeiert worden iſt wie ſie. Man traute ihr alles Gute durch werden und Schöne zu, weil ſie ſelbſt ſo ſchön und reiz— voll war und dann von ihr und ihrem Tun er— nüchtert. Dieſe neue Verlobung war eine Ent— täuſchung.“ „Ich ſagte Ihnen ja, wie ſie zuſtande kam.“ „Aber woher wollen Sie es ſo genau wiſſen, woher Miß Catlins Gefühle ſo gründlich ken— nen, Miß Miller?“ „Wer ſollte das alles beſſer wiſſen als ich, Mylord? Ich erlebte dieſe Zeit doch mit.“ „Sie waren mit in Miami?“ „Ja,“ ſagte ſie leiſe,„ich war in Miami und erlebte das alles.“ „So trennten Sie ſich erſt vor kurzem von Miß Catlin?“ „Ja, erſt vor ganz kurzer Zeit.“ „Aber wenn die Welt und auch ich Evelyn Catlin wirklich Unrecht tun in der Beurteilung, warum gibt ſie immer neuen Grund zu Klatſch u. Senſation? Warum nun wieder dieſe jüngſte Affäre, die friſchen Staub aufwirbelt?“ „Sie ſelbſt billigten die Verlobung mit James Whitlock nicht. Um der Heirat mit ihm zu ent⸗ gehen, iſt Evelyn Catlin jetzt geflohen.“ „Was wiſſen Sie denn von dieſer Flucht, Miß Miller?“ Das junge Mädchen errötete.„Ich weiß nichts anderes, als was Sie uns vorhin melde⸗ ten, Mylord. Aber ich kann mir die Dinge er— klären.“ „Nachdem Sie vorhin die Verlobung vertei— digten?“ „Ich ſuchte ſie Ihnen verſtändlich zu machen. Ich weiß, daß Evelyn Catlin ſich ſelbſt und ihre Stimmungen aus jener Zeit ſpäter nicht mehr begriff. Daß ſie nach einem Weg ſuchte, um wie⸗ der frei zu kommen. Wahrſcheinlich gelang es ihr nicht auf gütliche Weiſe, darum hat ſie zu dieſem letzten Mittel gegriffen.“ „Nein, das iſt keine Erklärung, Miß Miller. Schließlich kann ja kein Mann eine Frau zwin⸗ gen, mit ihm die Ehe zu ſchließen. Das Senſa⸗ die Kräfte erhoffen, von denen die Bewegung getragen ſei. 2 Die Austrittsbewegung bei den Deutſch⸗ nationalen. Berlin, 4. Dez. Zu den Austritten aus der DNVP. erfährt die„Börſenzeitung“ aus beſter Quelle, daß ſchon für den heutigen Tag und vorauszcchtlich auch für den nächſten Tag mit weiteren, zahlenmäßig noch erheblich größeren Austritten zu rechnen iſt. Die Austrittsbewe⸗ gung werde ſich auch auf die preußiſche Land⸗ tagsfraktion ausdehnen, wo zahlreiche Abg. (Kliſch, Lindner, Meier-Hermsford) bereit ſeien, ſich den vorangegangenen Reichstagsab⸗ geordneten anzuſchließen. Die Zahl der zu er⸗ wartenden Austritte im Reichstag werde ſich zweifellos weit über Mindeſt-Fraktionsſtärke ausdehnen. Bedeutſame Erklärung des Abg. Lejeune Berlin, 4. Dez.(Radio.) Der aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgetretene Abg. Lejeune hat heute früh erklärt: Trotz der Vorgänge, die ſich im letzten Jahre in der Deutſchnationalen Volkspartei, insbeſondere in der Konkordatsfrage abſpielten, habe ich es bisher für meine Pflicht gehalten, im Intereſſe der vaterländiſchen Sache in der Partei auszu⸗ harren, in der Hoffnung, neue Möhlichkeiten für ein überzeugtes und freudiges Mitarbeiten auch für die kath. Mitglieder der Partei wieder zu ſchaffen. Hierzu veranlaßte mich nicht zum wenigſten, auch die durch langjährige Arbeit in der Partei unter der Führung von Hergth und Graf Weſtarp nur beſtärkte Uebeczeugung, daß zwiſchen dem poſitiven evangeliſchen und dem kath. Volksteil eine ſchickſalsbeſtimmte Abwehr und Angriffsgemeinſchaft gegenüber dem verletzenden Zeitgeiſt beſtehen muß. Heute habe ich die ſchmerzliche Gewißheit, daß ſich dieſe Schickſalsgemeinſchaft, das ſich überhaupt chriſtlich⸗konſervatine Weld⸗ anſchauung unter dem jetzigen Partei ſitzenden in der deutſchnationalen Val tei nicht mehr in der erforderlichen 8 0 auswirken kann. Aus dieſen Gründen habe ich mich mit dem Reichstagsabgeerd⸗ neten Treviranus ſolidariſch erklärt und meinen Austritt aus der Partei und der Fraktion vollzogen. Wie das Nachrichtenamt des Vereins deutſtche: Zeitungsverleger erfährt, hat der deutſchnationale Reichstagsabgesrd⸗ nete von Linbeiner Wildau heute vormi tee in einem Schreiben an den Fraktionsgor⸗ ſitzenden Grafen Weſtarp gleichfalls einen Austritt aus der deutſchnationglen Nerrog⸗ tagsfraktion erklärt. Entſprechende Schritte der Partei gegend her behält er ſich vor, nachdem er ſich mit beinen Wahlkreis in Verbindung geſetzt hat, q%q%„%œ„%œ. d Cy ⁊ ⁵ ⁵. ⁵VVUVUuUL. V] ².. Auch Schlange⸗Schöningen und von Keudell treten aus Berlin, 4. Dez.(Radio.) Die Wahlkreis leitung Heſſen⸗Naſſau iſt ſofort vom Abg. von Lindeiner⸗Wildau um die Einberufung einer Vertrauensmännerverſammlung erſucht wor⸗ den. Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Schlange-Schöningen hat folgenden Brief an den Fraktionsvorſitzenden Graf Weſtarp gerichtet: Hochverehrter Herr Graf! Nachdem die Entwicklung der deutſch⸗ nationalen Partei in den letzten Monaten einen Weg genommen hat, von dem ich nicht glauben kann, daß er uns zu unſeren nationalen Zielen führt, und nachdem ich die Ueberzeugung gewinnen mußte, daß auf dieſe Weiſe meinem um ſein Leben kämpfenden landwirtſchaftlichen Berufs- ſtande ohne deſſen Rettung es keinen deut⸗ ſchen Wiederaufbau gibt, keine wirklich praktiſche ſchnelle Hilfe geleiſtet werden kann, ſcheide ich hiermit aus der Fraktion aus. In unveränderter perſönlicher Ver— ehrung, Ihr ſehr ergebener. Wie wir erfahren, hat auch der frühere Reichs⸗ innenminiſter, Abg. von Keudell in einem Schreiben an den Fraktionsvorſitzenden ſeinen Austritt erklärt. Im Reichstag fand im Laufe des heutigen Vormittags eine Beſprechung von Deutſchnatio— nalen und ausgeſchiedenen Abgeordneten ſtatt, an der u. a. teilnahmen die Abg. Dr. Klönne, Dr. von Dryander, Schlange-Schöningen, von Lindeiner⸗-Wildau, Behrens, Dr. Mumm, Dr. Fromm, Dr. Strathmann, Leopold, Dr. Rade⸗ macher, Schiele, der frühere Miniſter Koch und einige deutſchnationale Landtagsabgeordnete u. a. der Abg. Rippel. England feiert General v. Lettow⸗ Vorbeck. 25 7 General v. Lettow⸗Vorbeck, der deutſche Führer der Oſtafrika-Kämpfe, der zu dem großen Londoner Feſteſſen der engliſchen Afrikakämpfer geladen war, an dem auch ſein ehemaliger Gegner General Smuts teilnahm, hielt eine mit brauſendem Jubel aufgenom— mene Rede, in der er die Tapferkeit und Ehren— haftigkeit ſeiner Feinde hervorhob und der Hoffnung auf einen dauernden Weltfrieden Ausdruck gab. FEET 72 tionelle und Gewaltſame liegt eben in der Na— tur dieſer Dame. Sie iſt ſehr extravagant. Sie hat es gern, wenn über ſie geſprochen wird.“ Sie irren, Mylord. Ich kann Ihnen dieſe Flucht nicht erklären, aber ich meine, wir ſollen alle nicht über andere Menſchen und ihre Taten richten, wenn wir ſie nicht genau kennen. Und Ihnen und allen Fernſtehenden iſt doch wohl verborgen, was ſich in Evelyn Catlins Leben in der letzten Zeit abgeſpielt haben mag.“ Lord Carlington fühlte die Zurechtweiſung in des Mädchens Worten und ſchwieg. Was ging ihn Evelyn Catlin ſchließlich noch an? Er war ihretwegen nach Amerika gekommen, gewiß, aber da er dort alles anders gefunden, als er es ſich vorgeſtellt hatte, war ſie ihm ganz fern und fremd geblieben. Er hatte ſie nicht einmal geſe— hen, weil es ihn nicht lockte, James Whitlocks Verlobte kennenzulernen, da er gekommen war, um Oliver Gordons verlaſſene Braut zu finden und— vielleicht— zu tröſten. Durch ſeine Verlobung mit Dorothy Baſſett war ſein Leben ja auch in ganz neue Bahnen ge⸗ kommen, und jedes Intereſſe an Evelyn Catlin hätte erlöſchen müſſen und wäre wohl auch er⸗ loſchen, wenn dieſes Mädchen nicht immer aufs neue die Gemüter in Aufruhr verſetzte. Mochte es ſein, wie es wollte mit Evelyn Catlin. Gewiß war, daß Grace Miller ein un⸗ gewöhnlich reizvolles Weſen war, und daß der Gegenſtand der Unterhaltung beinahe gleichgül⸗ tig ſchien, wenn man nur überhaupt mit ihr ſprechen und diskutieren konnte. Wie ihre Augen in Empörung über ſeine vermeintliche Ungerech⸗ tigkeit blitzten, wie ihre Lippen gezittert hatten. Es war geſtern ſchön geweſen, mit ihr zu tanzen, es war heute ſchön, mit ihr zu reden und ſogar zu ſtreiten. Mit Dorothy kam man aus der küh⸗ len Reſerve eigentlich nie heraus, wurde nie bei einem Thema wirklich warm. Lag es an ihr, an ihm ſelbſt? Evelyn ſagte ſpäter zu Dorothy: e 1 NN „Wie ſoll ich dir nur danken, daß du mir ſi wunderbar beigeſtanden und mir geholfen haſt! Ohne dich hätte ich mich verraten!“ „Danke mir dadurch, daß du dich immer darch erinnerſt, daß du es nie vergißt, Eve!“ „Das iſt doch ganz ſelbſtverſtändlich, Dorothy. Wie meinſt du das nur?“ „Ich meine, daß Percy nie, hörſt du wohl, niemals erfahren darf, wer du biſt, Eve. Denn er würde mir dieſe Lüge, dieſen Betrug nicht verzeihen. Vielleicht war es ja auch verkehrt, ihn und den Vater zu täuſchen? Sie beide hätten dich gewiß nicht verraten.“ „Um Gottes willen, Dorothy! Wenn din. Menſchen ein Geheimnis wiſſen, dann iſt es bald keins mehr.“ „Das mag ſein. Aber nun mußt du für N. ſtets Grace Miller bleiben.“ „Das iſt auch meine Abſicht, Dorothy.“ N „Die du nie ändern darfſt, das mußt du mir verſprechen, Eve.“ 3 „Du biſt ſo ſeltſam Dorothy! Was meinſt du eigentlich, was fürchteſt du?“ 125 „Fürchten? Ich weiß nicht... Mir iſt nur ſo als ob Percy, dieſer Wahrheitsfanatiker und Moraliſt, mir dieſe Komödie, die wir ihm vor⸗ ſpielen nie vergeben würde. Und ich will nicht deinetwegen mit ihm auseinanderkommen, Eve.“ Ihre Stimme klang dunkel, fremd, ihr fehlte die ſonſtige warme Herzlichkeit, die ſie für Evelyn empfand. a 5 „Du um meinetwillen mit ihm auseinander⸗ kommen? Du biſt nicht recht geſcheit, Dorothy! So ſchlimm iſt dieſer Betrug doch wahrlich nicht! Alles, was du tuſt, geſchieht ja einzig und allein, um mir zu helfen! Jeder Menſch wird dir deine Hilfsbereitſchaft hoch anrechnen, wie ich es tue.“ „Das ſind ſchöne Worte, Eve. Und ich will ein Verſprechen, daß Percy nie erfährt, wer du biſt.“ „Ich verſpreche es dir, Dorothy.“ (Fortſetzung ſolgt.) ARRAS ANI Die schönste Schau zweier Welten Siegreich heimgekehrt von Amerika Persönlie geleitet von Hans Stosch-Sarrasani schen und staatlichen Behörden. 10000 elektrischen Lampen. Nicht 2, nicht 3, nicht 10 Manegen, sondern eine einzige, riesenhafte Arena, von allen Seiten und Plätzen deutlich übersehbar, durchflutet von grandiosen Bildern aus allen Erdteilen. Raubtierschau, sondern ein reisender Kongreb aller Zonen, Farben und Rassen, ein Welttheater der Tiere aller Kontinente. kulturellem Wert, von künstlerischer Bedeutung, anerkannt als einzig- artig von der Weltpresse, vom Publikum aller bereisten Länder, von städti— Kein flüchtiger Bluff, kein Reklame- Zirkus, sondern ein Erlebnis für jedermann aus dem Volke. aller Zonen, 500 Künstler aller Nationen. konstruiert wurde, 10000 Zuschauer fassend, 200 eigene Autolastzüge. Sarrasanis„Rollende Zeltstadt“ als unvergleichliches Meisteétwerk mo— dernster Technik, bewundert von Europa und Amerika, leuchtend mit Kein Menageriezirkus, keine Eine Schau von l 400 Tiere Das größte Rundzelt, das je kröllnung Kommt mit dem heizbaren Winterpalast nach Mannheim! Schlangentänzerinnen.—“ Bläserkorps. exotische Tiere, darunter 29 24 1 Der souveräne Häuptling der Sioux-Indianer, mit Kriegern, Frauen und Kindern, empfangen vom Lordmayor von London, vom Oberbürger— meister von Dresden, vom Rat der Stadt Frankfurt a. M., vom Berliner Magistrat, vom Hamburger Senat. Cowboys. Cowgirls, Mexikaner, die verwegensten Reiter der Welt. — Südamerikanische Iadios, Brasilianer, Kreolen, Mulatten, Argentinier, Gauchos.— Ein komplettes japanisches Theater.— Eine Truppe chine- 91 sischer Gaukler, tibetanische Gladiatoren, der„Teufel des Tibet“.— In- 138 9.1 der, Fakire, Türken, Rifkabylen, Marokkaner, Araber, Kongoneger, 28 4 scherkessen, Kosaken, Grusiner, die wilden a KNeitervölker Kublands.— 80 Sarrasani-Girls, ausgesuchte Schönheiten nachmittag 3 Uhr aus allen bereisten Ländern.— Die beéerühmte argentinische Militärkapelle Sesso.— 400 2 indische Elefanten, 42 Löwen, 14 Tiger, 100 Musiker, Deutschlands größtes Eeoparden, Polarbären, Nilpferd, 200 Pferde, Kamele, Büffel, Seelöwen, Hur Schlangen, ganz Kurze Zeit! Känguruhs usw. Der Sklarek⸗Anterſuchungsaus⸗ ſchuß des nreußiſchen Landtags Berlin, 4. Dez.(Radio). Bei den Verhand- lungen des Eklarek-⸗Unterſuchungsausſchuſſes des preuß. Landtages wurde der ſoz. Abg. Leinert vernommen zu der geſtrigen Behaup— tung Novarras, Leinert habe als Oberbürger— meiſter von Hannover Waren von der BAG bezogen und auch unſeriöſe Vertreter des Va— terlandsdankes an die BAG empfohlen. Abg. Leinert(Soz.) erklärte hierzu: Ich kenne No— varra überhaupt nicht und muß ſagen, daß es abſolut unwahr iſt, daß ich mit ihm wegen Lieferungen für Hannover geſprochen hätte Dann wurde die Befragung des Stadtrats Be— necke fortgeſetzt. Benecke äußert ſich zu den verſchiedenen gegen ihn erhobenen Vorwürſe Er erklärt im Verlauf ſeiner Ausführungen daß er nähere Beziehungen nur zu Max Skla rek gehabt habe. Die Frage, ob der Zeuge auch Zuwendun gen von den Sklareks genommen habe, und ob man ihm bei Antritt der Amerikareiſe 100. Mark in die Taſche geſteckt habe, erwidert der der Zeuge: Dieſe Angelegenheit betreffe ledig lich ſeine Frau, mit der er einen Ehevertrag geſchloſſen habe, und die auch in der Ehe dir volle wirtſchaftliche Freiheit habe. Den frag lichen Brief mit den 1000 Mark übergab mi Sklarek mit der Bemerkung:„Da iſt ein Renn— bahngewinn drin.“ Er habe keine Bedenkei gehabt einen Vertrag mit zu unterſchreiben, wenn der Oberbürgermeiſter, der Kämmerer u. dergl. ihn dazu aufforderten. Frl. Agnes Wittke, die dem Betriebs- rat angehörte, erklärte, daß die Kredite in den meiſten Fällen ſchon vollendete Tatſache waren. Die Zuſtimmung des Aufſichtsrates war vor— ausgeſetzt worden. Protokolle ſeien über die Aufſichtsratsſitzungen ſeit Jahren nicht ge— führt worden.(Bewegung). Im weiteren Verlauf wird der Direktor Brolat von der Verkehrsgeſellſchaft vernom— men, der ſich über ſeine Idee zur Errichtung eines Wochenendhauſes für die Arbeiterſchaft der Brennſtoffwerke, deren Leiter er zu die— ſer Zeit war, äußerte. Ferner erklärte er, daß von einer Unterſtützung des Reichsbanners durch die Sklareks keine Rede ſein könne. Oberbürgermeiſter Böß erklärt: Als die Liquidation der KVG beſchloſſen war, mußten die vorhandenen Beſtände möglichſt günſtig verwertet werden. So kamen die Liquidatoren in Beziehung mit verſchiedenen Firmen. Skla⸗ reks wurden als außerordentlich leiſtungsfähig bezeichnet. Cglales 5⸗Uhr⸗Ladenſchluß am Heiligen Abend. Nach einem Beſchluß des Reichstagsausſchuſſes für ſoziale Angelegenheiten dürfen am Heiligabend offene Verkaufsſtellen nur bis 5 Uhr, Lebensmit— telgeſchäfte und Blumengeſchäfte ſowie Genuß— mittelgeſchäfte bis 6 Uhr geöffnet ſein. Heſſ. Perſonalnachrichten. Der Oberamtsrich— ter bei dem Amtsgericht in Ulrichſtein, Karl Bach— mann wurde zum Amtsgerichtsrat des Amtsge— richtes Gießen, der Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Wörrſtadt Dr. Ant. Hermann Reu— ter zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Mainz, der Gerichtsaſſeſſor Dr. Haus Ko— warzit in Alsfeld zum Staatsanwalt bei dem Amtsgericht in Gießen, der Gerichtsaſſeſſor Dr. Joſef Eckert in Mainz zum Oberamtsrichter des Amtsgerichts in Wörrſtadt mit Wirkung vom 1. Dezember ds. Is., der Gerichtsaſſeſſor Dr. G. J. A. Su der in Mainz zum Staatsanwalt bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen, der Gerichtsaſſeſſor Dr. E. Göckel in Groß⸗Umſtadt um Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Groß⸗Umſtadt. der Gerichtsaſſeſſor Dr. W. Eber⸗ hard in Butzbach zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Ulrichſtein mit Wirkung vom 4. Dezember, der Gerichtsaſſeſſor Fritz Müller in Morms zum Staatsanwalt bei dem Amtsge⸗ richt in Offenbach mit Wirkung vom 5. Dezem- ber, der Gerichtsaſſeſſor Walter Aſcher in Darm⸗ ſtadt zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht in Offenbach a. M. mit Wirkung vom 6. Dezem— ber ds. Js. ab ernannt.— Ernannt wurden: am 23. November 1929: der Gendarmeriehauptwacht— meiſter auf Probe Heinrich Stör zu Friedberg i. H. zum Gendarmeriehauptwachtmeiſter mit bFirkung vom 1. November 1929 ab; am 26 No vomber 1929: der Polizeihauptwachtmeiſter au, wWrobe Emil Braun zu Neu-Iſenburg zum wolizeihauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 16. Nov. 1929 ab.— Verſetzt wurde: am 26. No- vember 1929: der Förſter Emil Oberheim zu Rackenberg in die Förſterei Lißberg des Forſt— amis Konradsdorj vom 1. Januar 1930 ab. Der Stimmzettel zum Volksentſcheid. Der Reichsanzeiger veröffentlicht die angekün— dat Verordnung zur Durchführung des zweiten Volksentſcheids. Der Stimmzettel enthält danach folgenden Aufdruck: Soll der im Volksbegehren verlangte Ent⸗ wurf eines„Geſetzes gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes“ Geſetz werden? Darunter befindet ſich unter den Ueberſchriften „Ja“ und„Nein“ je ein in einem Viereck einge— ſchloſſener Kreis. Die Stimmabgabe erfolgt zweckmäßig in der Weiſe, daß der Stimmberech— tigte, der die zur Abſtimmung geſtellte Frage bejahen will, das mit„Ja“, der Stimmberech— tigte, der ſie verneinen will, das mit.„Nein“ be— zeichnete Viereck durchkreuzt. möglichſt in der Weiſe, daß er ein Kreuz in den vorgezeichneten Kreis ſetzt. l Ie * 75 Jahre alt. Herr Nik. Mandel 7., Louiſenſtraße 6, feiert morgen Freitag, den 6. Dez. 1929 ſeinen 75ſten Geburts- u. Namenstag. Dem greiſen Jubilar unſere herzlichſten Glück- und Segenswünſche. Möge ihn der liebe Gott noch recht viele Jahre, in voller geiſtiger und körper— licher Friſche, im Kreiſe ſeiner Lieben verweilen laſſen. »Perkaufsſonntage vor Weihnach⸗ ten. Nach einer Entſchließung des Bezirksamts ſind in Mannheim die Läden an den letzten drei Sonntagen vor Weihnachten in der Zeit von 1 bis 6 Uhr, die Zigarrengeſchäfte in der Zeit von 11 bis 6 Uhr geöffnet. Frohes Feſt durch ein Geſchenk von Rander. Unter dieſer Deviſe veranſtaltet das bekannte Warenhaus Kander, Mannheim einen großen Weihnachtsverkauf. Unſerer heutigen Zeitung iſt eine reich illuſtrierte Beilage beigefügt, die äußerſt vorteilhafte und billige Angebote enthält, weshalb wir dieſelbe unſeren geſchätzten Leſern zur Durchſicht beſtens empfehlen. * Sarraſani kommt nach Mann ⸗ heim. Die unvergleichliche, einzigartige Sarra⸗ ſani-Schau kommt nach Mannheim. Am erſten Weihnachtsfeiertag findet die Eröffnungsvorſtellung in dem transportablen gut geheizten Winterpalaſt ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind trotz dreifacher Steigerung der Betriebskoſten, Vorkriegspreiſe. Jeder muß Sarraſani ſehen. FF A A A Vereins- Anzeiger FFP Geſ.⸗ V. Liederkranz. Donnerstag Theater- probe für Damen. Freitag für ſämtl. Herren, jedesmal in der Wohnung des Dirigenten. Es muß unbedingt ein jeder erſcheinen. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Unſere Monatsverſammlung findet am Donnerstag, den 5. Dez., abends 8 Uhr im Lokal zum goldenen Stern ſtatt. Zahlreichen Beſuch erwartet Der Vorſtand. Geſ-B. Fängerbund. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Die Sänger werden gebeten, die Singſtunden nunmehr pünktlich und vollzählig zu beſuchen. Der 1. Vorſitzende. Tumenge del sparen Sie, wenn Sie jetzt bei mir Kaufen. Meine eihnachtspreise sind so billig gestellt, daß sich der weiteste Weg lohnt Häntel zu Mk. 20. 28. 58. 65. 12929 Anzüge * 36. 45. 52. 75. 85. 95. Keinbach Mannheim Eckhaus D Auswärtige Kundschaft erhält Fahrtvergütung Nadf.-B. Vorwärts. Sonntag, 8. Dez., vorm. halb 10 Uhr findet im Lokal z. Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen Wichtigkeit iſt es dringend notwendig, alle zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Odenwaldklub.(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, den 8. ds. Mts. 15. Programm- Wanderung Weinheim—Hirſchkopf— Birkenau— Weinheim. Abfahrt OEG. 12,43 Uhr(Sonn- tagskarte). Um rege Beteiligung bittet Der Führer. Nanin. und Geflügelzuchtverein 1916. Freitag Abend um halb 8 Uhr pünktlich Vor— ſtandsſitzung. Auch muß die Ausſtellungsleitung zugegen ſein. Der Vorſitzende. Achtung Hausfrauen! Morgen Freitag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr, im Gasthaus zum Freischütz Probewaschen mit dem neuen Waschblitz- Apparat, der kleinsten, besten und billigsten Waschmaschine der Welt. 8 Kein Bürsten u. Reiben der Wäsche N mehr notwendig. Größte Schonung der Wäsche! Jede Hausfrau ist freundlichst eingeladen, etwas schmutzige Wäsche Eintritt frei! 25 4 05 mitzubringen. Eintritt frei! 2 J. K. — Sportplatz— 932 Sonntag, den 8. Dezember fandbaltRacnrunde In Lampertheim halb 3 Uhr Viernheim 1. Lampertheim 1. Lampertheim 2. halb 4 Uhr In Viernheim: Fußball-Nachrunde Viernheim Privat— Bensheim 1. Viernheim 3.— Weiher 1. Zum Handballſpiel in Lampertheim machen wir alle DIK'ler beſonders aufmerkſam u. bitten um zahlreiche Begleitung der Mannſchaft. Abfahrt 1,27 Uhr Staatsbahn. Freitag abend 8 Uhr DIA.- Versammlung. Die Sportleitung. — Viernheim 3. halb 3 Uhr Wer hat guterhaltenes Herren-Fahrrad billig abzugeben? Meldungen mit Preisangabe an die Expedition d. Bl.