Gewerbe⸗Verein. Donnerstag, den 5. Dez., abends 8 Uhr im Gaſthaus zum„Engel“ Verſammlung aller Handwerker und Gewerbetreibende. Vortrag von Dr. Kaiſer, Worms über„Altersverſicherung für ſelbſtändige Gewerbetreibende“. N 8 2 ,. 1 viernheimer Anzeiger Eternheimer Tageblatt— Blernheimer Nachrichten) Viernh eimer eitung e 17 7 mit Ausnahme der Sonn⸗ unb Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 2 Anzeigenpreiſe: Die einſpattige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Rieklamezeile 60 Pfg., (Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Alle Handwerker über 65 Jahre bei denen Bedürftigkeit vorliegt, können Renten bewilligt werden durch die Handwerkskammer. nns Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Um zahlreiches und pünktl. Erſcheinen bittet onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Wlatvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Der Vorſitzende: Wunderle. Lelnen u. Zettwäsche rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Jungbauernverein Zu der am Freitag Abend im Gaſthaus „zum Engel“ ſtattfindenden m Verſammlung machen wir ſämtliche Milchproduzenten beſtens aufmerkſam. Der Vorſtand. eingetroffen.— Pfd. 50 Pfg. Koteletts bratfertig geputzt ö im Llebensmittelhaus Hofmann, am Haltepunkt und bei Mikol. Sommer, Lorſcherſtraße 18 Gegen 9 Schnupfen und Erkältung Forman-Schnupfenwatte Doſe 60 Pfg. Schneeberger„ plr. Doſe 5 Pfg. Po- Ho Fl. 1.50, Po-Ho Inhalator Stück 1.50 Huſtentropfen Fl. 90 Pfg. Flaſche 55, 90 und 1.50 Flaſche 1.25 Fenchelhonig Reichels-Keuchhuſtenſaft Emeucal ſtbee Huſtenbonbon Beutel 30 und 50 Pfg. Einlegeſohlen empfiehlt Nalhaus-Dro gerte Peter Mosgong Kissenbezüge x. 230 280 Oberlaken Hic. Halbleinen„M. 3.25 2.80 160 om breit Bett- Damaste Bettuch-Molton u. 300 280 260 1.95 Mtr. 10 it 25 2 cht be f ebt 2 e esc N K 2. a. f 5 1 recher 117.— Felegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Sie finden in meiner Spezialabteilung die größte Auswahl von der einfachsten bis zur elega 1.9 Stück 5.40 Stück 5 2.4 Mtr. 200 275 2.30 Nier. M. 9.80 8.75 M. 3.60 ntesten Ausführung, zu vorteilhaften Preisen. Woll. 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Er schildert den Rachefeldzug des plötzlich sounermeßhlich reich geworde- nen Edmund Dantes, jetzi- gen Graf von Monte Christo gegen seine Feinde Mon- dego u. Staats- anwalt Villefort, die ihn vor langer Zeit einker- kern ließen. Dies ist der letzte und schönste Teil allerersten Ranges. Der aktuellste Film des Jahres Achtung im Behprog ram m Amundsen im ewigen Eis 1 Ae jeder Deutsche muß diesen Film sehen. Einlage. Das fle aus gem mouenaus Ealess. Groteske in 2 Akten. Anfang der Vorstellungen: Werktags ab 7 Uhr, Sonntags ab 6 Uhr, ab 9 Uhr nochmals.— Besuchen Sie die ersten Vor- wmctellungen wegen des großen Andranges. Sonntag mittag Große Kinder vorstellung Zur Aufführung: Der Graf von Monte Christo. Amundsen im owigen Eis und Lustspiel. Parole: Achtung. Auf ins U.-T. 6 Der erste Teil wird nochmals kurz wiederholt 2 Frische Seefische Kabliau, Schellfiſche, Fiſchfilet, Bratſchellfiſche Lebensmittelhaus Peter Roſchauer, z. Rebſtock Friſche Seeſfiſche 1a. 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Dezember abends präzis 8 Uhr im„Freischütz“ i Aufführung Lebens Ein Spiel von den klugen und törichten Jungfrauen in einem Vorspiel und drei Aufzügen mit Gesang und Reigen von P. Paul Humpert O. M. l. J. Platz l.— Mk. 1 II. Platz CO. 80 Mk. e e We eld e Zur Milchhändler⸗Erklärung. In der Dienstag-Nummer dieſer Zeitung operieren die hieſigen Milch— händler gegen unſere Erklärung und wollen der Einwohnerſchaft ein Bild über die Milchfrage geben. Zur Rechtfertigung führen ſie ſieben Punkte an. Wir wollen ſie der Wahrheit entſprechend beantworten: 1. Der Bauernverein hätte es nicht nötig gehabt, für unſere Landwirte einzugreifen, wenn die Händler, wie ſie ſagen, die Milch reſtlos abgenommen hätten. Vielmehr iſt es richtig, daß die Milchhändler nur inſoweit unſere Milch abgenommen haben, ſoweit die auswärtige nicht ausreichte. 2—3 führt die Ueberproduktion der ganzen Umgegend an, was ein Un— ſinn iſt. Wir ſind in Viernheim und wollen unſere Bevölkerung mit unſerer Milch verſorgen, auch müſſen wir beſtrebt ſein, die Zeit der erwähnten Not (vielleicht Feſtlichkeiten!) zu meiſtern. 4. Iſt es unwahr, daß in einer Verſammlung über Reduzierung des Milchpreiſes geſprochen worden iſt. Auch hat der Bauernverein keinen Milch— händler angeſtellt. Wenn ſich fraglicher Händler die Gelegenheit zu Nutze machte, können wir es nur begrüßen, zumal er uns verſprochen hat, nur Viern⸗ heimer Milch zu verkaufen. Die Preisfrage iſt ſeine Sache. Wie er verkauft, kann uns gleich ſein. Wir haben bis zur Stunde noch keinen hieſigen Händ— ler bekämpft, nur müſſen wir proteſtieren gegen die Einfuhr enormer Milch— mengen zum Nachteil der hieſigen Milchproduktion. Auf die Punkte 5, 6 und 7 der Erklärung gehen wir nicht ein, da wir dem Frieden dienen wollen. Hoffen wir, daß unſere Milchhändler nun einig bleiben, einig auch ſein in dem Beſtreben, zu fördern die Produktion und Abnahme hieſiger Milch! Auch unſeren Landwirten müſſen wir zurufen, ſeid einig und verſorgt unſere Bevölkerung mit Viernheimer Milch! Den Milchkonſumenten aber rufen wir zu: heimer Milch! Rauft nur Viern⸗- Bauernverein Viernheim. Rankekessel, Roederherde, fleischständer, Zimmeröfen, Fettöpfe, Räucherschränke, lauchenumnen„Iriumn!“ das Beste duf dem Markt empfiehlt zu Außerst kalkulierten Preisen Melnheimer- Val. Winkenbach, 5s 5 Haushaltungaswaren. F Pyozent Rabatt l „ Morgen 7, . 0 3 1 ee 1 3 den, enthalten teilweiſe Nr. 283 5 Die Generalabrechnung mit Hugenberg * Die Schreiben, in denen die aus der deutſchnationalen Reichstagsfraktion ausge— ſchiedenen Abgeordneten ihren Schritt begrün⸗ intereſſante Bemer— kungen über die Hugenbergſche Politik. Von beſonderem Intereſſe iſt der Brief, den der Ab⸗ geordnete Lambach an ſeinen Parteichef gerichtet hat. Darin wird eine Generalabrech—⸗ nung mit Hugenberg vorgenommen. Lambach ſagt u. a.: Die konſervativen Brücken ſind durch Sie zerſtört worden. Die Deutſchnationale Volls— partei hatte durch den Vorſitzenden eine Brücke über die Kluft zwiſchen den Städten geſchlagen Sie hatte das Arbeitgebertum in Stadt unk Land mit dem von der geſamten deutſchen Ar beitnehmerſchaft als aufrichtigen Führer aner kannten chriſtlich-nationalen Gewerkſchaftle auf dem Boden weltanſchaulich begründete politiſcher Willensbildung verbunden. Sie ha ben durch Ihre Förderung der„Irrwege de Sozialpolitik“, durch Ihren Brief nach Amerik ſich außerhalb der Willensgemeinſchaft jene geſtellt, die eigene Note aus eigener Kraft, i eigener Würde überwinden wollen. Die Deutſchnationale Volkspartei hat— Brücken zu den politiſchen Chriſten in beide Konfeſſionen geſchlagen. Der von Ihnen angeordnete Gewiſſen zwang gegen die katholiſchen Abgeordnete im Preußiſchen Landtag hat die Katholik von ihr weggedrängt. Auch Ihr Canoſſagang auf dem Kaſſeler Pa teitag kann nicht auslöſchen, daß Sie da— fähig geweſen ſind. Nachdem dann der an der kultur⸗ und ſittenzerſetzenden Wirkung d⸗ Boulevard⸗Blütter und an den nüchtern Tönen des Preſſe⸗ und Filmunternehme! von Geheimrat Hugenberg Kritik geübt hatte, behandelte er in ſeine Brief weiter ſeine und ſeiner Freunde Ste lung zu dem Zuchthausparagraphen des Vol! begehrens. Die aus der Fraktion ausgeſchiedenen Abgg. Behrens und Dr. Mumm erklären in einem Schreiben an Weſtarp: Da Herr Geheimrat Dr. Hugenberg, d derzeitige Vorſitzende unſerer Partei, in Kaſſ des Herrn Reichspräſidenten nicht gedach auch nicht ein Telegramm an ihn in Vorſchla brachte; da der Antrag auf Ausſchluß dre Arbeitnehmervertreter unſer Verhältnis z der chriſtlich⸗nationalen Arbeitnehmerbew— gung auf das ſchwerſte geſchädigt hat, in Ka ſel einen Privatbrief ohne Genehmigung de Schreibers und des Adreſſaten dem Parre vorſtand zur Kenntnis brachte, und weder an vergangenen Freitag noch jetzt am Dienste ein löſendes Wort gegenüber Herrn Kolleg, Treviranus, gegen den er den Ausſchluß beantragen erlhhärt hat; da durch die Holtung der„Nachtausgab wie durch gewiſſe Filme der Ufa die ichn ren Angriſſe ernſter Hriſtlicher Kreiſe oh die Möglichkeit ausreichender Verteidigu! gegenüberſtehen, ſind die Unterzeichneten gezwungen, bei volle Anerkennung des Programms der Deutſe nationalen Volkspartei die Fraktionsgemein ſchaft zu löſen. Deutſcher Neichstag vdz Berlin, 5. Dez.(Radio). Bei Eröffnung der Donnerstagsſitzung des Reichstages teilt Präſident Löbe mit, daß ihm ein Abg. den Aus⸗ tritt aus der deutſchnationalen Fraktion mitge⸗ teilt und um andere Plätzeverteilung gebeten habe. Pr Löbe bittet die übrigen in Frage kom⸗ menden Mitglieder, ſich nach Schluß der Satzun. Abgeordnete Lambe gleichfalls an ihn zu wenden(Heiterkeit). Ohne Ausſprache wird zunächſt in 2. und 3. Beratung die Novelle zum Genoſſenſchaftsgeſetz ange⸗ nommen durch die der Zuſammenſchluß von Genoſſenſchaften und Reviſionsverbänden er⸗ leichtert werden ſoll. Der Geſchüftsordnungsausſchuß berichtet dann Freitag; den 0 Über Anträge auf Strafperfolgung verſchiedener Abgeordneten. Der Ausſchuß lehnt in den mei— ſten Fällen die Anträge ab. beantragt aber, die Genehmigung zur Strafverfolgung der Abg. Dr. Göbbels(Nat.⸗Soz.), Straßer(Nat.⸗Soz). und Könen(Kom.) wegen Beleidigung durch die Preſſe und der Abg. Blenkle(Kom.) und Den— gel(Kom.) wegen anderer Delikte zu erteilen. Der Ausſchußantrag wird angenommen. Es folgt der Bericht des Wohnungsausſchuſſes über die Reichsrichtlinien für das Wohnungsweſen. Der Ausſchuß hat den Regierungsentwurf in manchen Punkten geändert. Als weitere Aufgabe der Wohnungs- und Siedlungspolitik iſt von Ausſchuß eingefügt worden: Durchgreifende Wohnungsaufſicht und Wohnungspflege zur Sicherung einer pfleglichen Behandlung de Wohnräume. Ueber die Höhe der Miete wird u. a geſagt. daß für minderbemittelte kinderveiche Familien die Miete 15 Prozent des Einkommens nicht überſteigen ſoll. Es ſoll nach den Richtlinien angeſtrebt wer— den, das volle Aufkommen aus der Hauszins— ſteuer für den Wohnungsbau zu verwenden. Die Mieterſchutzgeſetzgebung ſoll aufrechterhalten, eine Angleichung der Miete ſoll durch Senkung der Neubaukoſten erreicht werden. In einer Entſchließung wird verlangt, daß durch Reichs- geſetz feſtgelegt werde, wenn die Hauszinsſtener— hypotheken gehören; daß die Rückflüſſe für die Zwecke des Wohnungsbaues und der Siedlung feſtgelegt werden und eine ſtete Nachprüfung der Verwendung dieſer Mittel erfolgt. Abg. Büll(D) bedauert das geringe Inte— reſſe des Reichstags an der Arbeit des Woh— nungsausſchuſſes.(Der Saal iſt ſehr ſchwach be ſetzt). Wichtiger als die Frage. wie gebaut wer— den ſoll, iſt die Frage, wo die Geldmittel für die Bautätigkeit herkommen. Abg. Bielefeld(Z). Die Reichsrichtlinien ſind reichlich ſpät gekommen. Sie dürften auch nicht als ſtarre Vorſchriften für den Wohnungs— bau betrachtet werden. Die Hauszinsſteuererträ— ge ſollten nicht für allgemeine Verwaltungaus— gaben, ſondern nur für den Wohnungsbau ver— wandt werden. Wir werden hinwirken auf eine AMöbau der Wohnungszwangs wirtſchaft. Abg. Strötzel(K) erklärt: Mit den Richt⸗ linien der Regierung und den Ausſchußbeſchlüſ— ſen ſei das Wohnungselend nicht wirkſam zu be— kämpfen. Abg. Winnefeld(DVp) warnt vor Ueber— treibungen bei der Darſtellung der Wohnungs— not. Vieles ſei allerdings noch nachzuholen. Abg. Lucke(WP) führt aus, das Syſtem der Wohnungszwangswirtſchaft habe vollkommen verſagt. Die Richtlinen bezwecken nur eine Ver— ewigung der Zwangswirtſchaft. Nach drei Uhr wird die Weiterberatung auf Dienstag, den 10. Dezember 3 Uhr vertagt. Au⸗ ßerdem ſtehen auf der Tagesordnung die An— el auf früheren Ladenſchluß am 25. Dezem— her. e schacht gegen neue Nepara⸗ kianslaften Berlin, 6. Dez. Reichsbankprüſident Dr. Schacht hat den zuſtändigen Stellen ein Memorandum zum Moungplan überreicht, in dem er betont, daſt es ihm unmöglich ſei, weiter zuzuſehen. wie die Abſichten des Poungplanes verſchoben und ſeine Erſolgsausſichten gefährdet werden. Das, mas inzwiſchen geſchehen ſei, oder angeſtrebt zu wer⸗ den ſcheine, erfülle ihn mit der allergrößten Be⸗ ſorgnis. ö Der Umſtand, daß die deutſchen Sachverſtän⸗ digen die Tragbarkeit der Young Ziffern nicht anerkannt haben, lege auf das klarſte die Größe der Verantwortung dar, die die Gläubiger⸗Sach⸗ verſtändigen auf ſich genommen hätten, indem ſie die Ziffern für tragbar erklärten. Wenn in den Verhandlungen mit den auswärtigen Regierun⸗ nen über die Inkr ſetzung des Poungplanes nunmehr von Deutſchland über den Poungplan hinaus weitere große Opfer verlangt werden, ſo ſei von vornherein klar, daß die Tragbarkeit der Ziffern des Mpungplanes noch viel mehr in Frage geſtellt und die Verantwortung der Gläubigerſach⸗ berſtändigen von den ausländiſchen Regierungen noch ſtärker belaſtet werde. Damit, daß jetzt nahezu jede einzelne Gläubi⸗ gerregierung verſuche, über den Voungplan hin⸗ .. meilere seossieſſe und mirtſchaftliche Lei⸗ ſtungen aus Deutſchland herauszupreſſen, verſtie⸗ ßen die ausländiſchen Regierungen gegen die nusdrücklich im Poungplan ihnen zur Pflicht ge⸗ machte Zuſammenarbeit. Im zweiten Teil des Memorandums wird ausgeführt, welche neuen kinanziellen Zumutungen an Deutſchland geſtellt worden ſind. Alle dieſe Verpflichtungen, die zu⸗ ſammen in die Milliarden gingen. ſuollten uhne irgendeine nennenswerte Gegenleiſtung erfolgen. (Näheres folgt.) * Ueberraſchung über Schachts Schritt. Berlin, 6. Dez. Das Memyrandum des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht zum Poungplan, das er den zuſtändigen Stellen zugeleitet, aber auch der Oeffentlichkeit übergeben hat. hat in Berliner po⸗ litiſchen Kreiſen allgemein Ueberraſchung hervor- gerufen. In dem Vorgehen Schachts wird ein Eingriff des Reichsbankpräſidenten in Angelegen⸗ heiten, für die allein die Reichsregierung zuſtändig iſt, erblickt. Andererſeits verſchließt man ſich aber nuch nicht der offenkundigen Beſurgnis, die in den Ausführungen des deutſchen Delegationsfüh⸗ rers auf der Pariſer Konſerenz zum Ausdruck kommt. Dr. Schacht unternehme den Verſuch, allen in⸗ und ausländiſchen Kreiſen die Schwie⸗ rigkeiten der gegenwärtigen Lage, in denen ſich Deutſchland augenblicklich befindet, klarzumachen ö und gerade das beteiligte Ausland darauf hinzu⸗ weiſen, daß über den Poungplan, von deutſcher Seite wenigſtens, noch keineswegs das letzte Wort geſprochen ſei. Man hält es auch für durchaus begründet, daß Dr. Schacht Die neue nationale 4 beſunders auf die Notwendigkeit hinweiſt, den Reichshaushalt ſchleu⸗ nigſt in Ordnung zu bringen und für eine weit⸗ gehende Entlaſtung der Wirtſchaft auf dem Wege der Finanzreform ſo raſch wie möglich zu ſorgen— Partei im Werden — r⸗Wildau v. Keudell, Schiele, Lejeune⸗Jung, Behrens. Von links nach rechts: Hartwig, Hülſer, Schlange⸗Schöningen, Die Spaltung der Deutſchnationalen iſt vollzogen. Hoetzſch, Klönne. Die hier abgebildeten Abgeordneten wollen mit weiteren Geſinnungsgenoſſen eine neue Partei unter dem Namen„Deutſchnatio⸗ nale Arbeitsgemeinſchaft“ gründen. Wie ſieht es aus? Von einem parlamentariſchen Mitarbei⸗ ter, der in Wirtſchaftsfragen beſonders tätig iſt, wird uns geſchrieben: i Zunächſt einige Notizen: Das Defizit des Reichshaushalts wird ſich bis Ende dieſes Mo- nats auf mindeſtens 1000 Millionen, rund eine Milliarde Reichsmark, belaufen. In dieſer Sum⸗ me ſind die Fehlbeträge aus der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung, die auch ſchon mehrere Hundet Millio⸗ nen ausmachen, noch nicht einmal einbegriffen. In dieſer Kaſſen- und Geldnot ſieht ſich die Reichsverwaltung ſchon wieder genötigt, an die Banken wegen eines Ueberbrückungskredits heran⸗ zutreten, der ihr nach Lage der Dinge teuer zu ſtehen kommen wird. Zum zweiten hat ſie ſich genötigt geſehn, beim ſchwediſchen Zündholztruſt, alſo von einer priva- ten Seite, eine Anleihe von 500 Millionen Mark gegen Gewährung des Zündholzmonopols aufzu— nehmen. Und das Groteske dieſer Situation iſt, daß das Reich als gewaltige koporative Organi— ſation für dieſe Anleihe 7 Prozent bezahlen muß, während der ſchwediſche Zündholzkönig für ſich privat in der ganzen Welt Geld, ſo viel er ha— ben will, zu nur 5 Prozent bekommt. Tun ſich nicht hier Differenzen auf, die ihre Begründung weniger in wirtſchaftlichen als pſy⸗ chologiſchen Momenten haben? Iſt es nicht viel mehr, ja wohl ausſchließlich, eine Frage des Ver⸗ trauens, ob und wieviel Geld und zu welchen Be— dingungen man es erhält? Was aber geſchieht in Deutſchland, um dieſes Wirtſchaftsvertrauen zu fundieren?... Seit Wochen iſt die Diskuſſion über die Not⸗ wendigkeit der kommenden Wirtſchafts⸗, Seuer- und Finanzreform im Gange. Dutzende von Plänen und Problemen ſind aufgeworfen, Hunderte von Vorſchlägen gemacht worden. Aber in der Reichsfinanzverwaltung rührt ſich nichts. Und nun müſſen wir wieder einige Notizen anführen: Die kurz- und die langfriſtigen Schul den der deutſchen Wirtſchaft an das Ausland ſind mit mindeſtens zehn Milliarden, davon die kurz- friſtigen mit mehr als ſechs Milliarden Mark zu beziffern. An Zinſen und Speſen gehen ſährlich an das Ausland mindeſtens zwei Milliarden, faſt ſu viel, wie die ganze Reparationszahlung beträgt. Die Kommunen ſtecken bis in den Ohren in Schulden, den Ländern geht es nicht beſſer. Der Preußiſche, dieſer Tage herausgekommene Etat für das Jahr 1930 weiſt einen Fehlbetrag von 90 Millionen Mark auf, den man kurzer Hand da— durch auf dem Papier beſeitigte, daß man die Steuerzuwendungen des Reiches an Preußen um die gleiche Summe erhöhte. Und noch ein euderes Bild: Immer wieder wird, ſelbſt von o, ziellen Stellen, ſo zuletzt von den preußiſchen Handelskammern, auf Beſſerungs— erſcheinungen innerhalb der deutſchen Wirtſchaft, neuerdings namentlich in der Kohlen- und Eiſen- induſtrie— und das iſt ſehr bedeutſam, weil dieſe Induſtrien ſogenannte Schlüſſelinduſtrien ſind— hingewieſen. Es wird auch oft geltend gemacht, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe gar— nicht ſo ſchlimm ſind, wie ſie der Situation der Börſe entſprechend beurteilt werden könnten. Da— bei ſind in den letzten paar Monaten nicht weni— ger als 60 Privatbanken, darunter 50, 60⸗, 80⸗ und 100jährige Geſchäfte, angeſehene und ſolide, einſt für alle Ewigkeiten feſtbegründete Häuſer, zuſammengebrochen. Zu dieſen Inſolvenzen ge— ſellen ſich Hunderte in anderen wirtſchaftlichen Sparten im Textil-, Metall- und Produktenhan⸗ del und dergleichen. Ein großes Sterben ging in dieſem Jahre 1929 und in ganz gewaltiger Kon— zentration gerade in den letzten Monaten, durch die deutſche Wirtſchaft! Kein Wunder, daß ſich unter ſolchen Verhält- niſſen ein tiefgehender Peſſimismus bhreitmacht, der die en Regungen geſchäſtlichen Initiative einfach tecſchlägt. Woher, ſo ſagt man in weiten Schichten der Wirtſchaft, ſoll denn auch eine Anregung zu produktivem Schaffen kommen, wenn die Steuern und Laſtepß all das, was man müh⸗ ſam geſchaffen hat und darüber hinaus noch die Subſtanz ſelbſt, in Anſpruch nehmen? Und dieſe Stimmung, die lähmend durch das Land geht, findet ihren verhängnisvollſten Aus⸗ druck in einer Kapitalflucht, wie wir ſie in dieſem Umfang ſeit der Inflationszeit nicht mehr geſehen haben. Wer wirtſchaftlich hinter die Ku⸗ liſſen zu ſchauen vermag, dem bietet ſich gerade in dieſem Punkte ein überaus trübes Bild. Nicht handelt es ſich um die paar Hundert oder paar Tauſend Franken oder Dollars oder Gulden, die ein kleiner Sünder über die Grenze ſchmuggelt und ſie dort irgendwo ſicher unterbrinat, ſondern um die nach Hunderttauſenden und Millionen zählenden Beträge, die ſich dem Zugriff der deut⸗ ſchen Steuer- und Finanzpolitik auf ihre Weiſe entzogen haben. Und es iſt ja eine altbekannte Tatſache, daß, je höher die Geldſumme, umſo leichter ihre Transferierung in das Ausland iſt! So kann, ſo darf es nicht weiter gehen! Es iſt ſelbſtverſtändlich von der Reichsregierung, daß ſie, bevor ſie in den außenpolitiſchen Dingen und insbeſondere vor Erledigung der mit dem Voungplan zuſammenhängenden reparationspo⸗ litiſchen Fragen nicht klar ſieht, kein im einzel⸗ nen formuliertes Finanzreformprogramm zur =Iffentlichen Debatte ſtellen kann. Aber ſie könnte ch jetzt ſchon ſagen, in welchem Geiſte un. mit welchen Zielen ſie ſich dieſe Finanz-, Steuer— und Wirtſchaftsreform vorſtellt. Der Plan gar, daß eine ſolche Reform innerhalb eines Zeitrau— mes von fünf Jahren durchgeführt würde, iſt ganz und gar nicht akzeptabel, ſchon deshalb, weil dieſer Reichstag ja ohnehin nur noch etwa zwei Jahre zu leben und zu amtieren hat und es eine Unmöglichkeit iſt, einem kommenden Reichstag in dieſen wichtigen Fragen die gege— benenfalls notwendig werdenden neuen Entſchei— dungen vorweg zu nehmen. Die Prüfung der Frage: aus? muß zu einer ernſten und nachdrücklichen Wie ſieht es ö Gewiſſenserforſchung bei allen Beteiligten, den wirtſchaftlichen, den politiſchen und parlamenta— riſchen Faktoren, führen mit dem Ziele. durch eine grundſätzliche und ſyſtematiſche Reform dev beſtehenden Wirtſchafts- und Steuerpolitik wie⸗ der die Votansſez ungen für eine produktive Tä— tigkeit zu ſchaffen, die den arbeitenden Schichten Exiſtenz und Brot, der Wirtſchaft ſelbſt die Möglichkeit gibt, unter Erhaltung und Verſtär⸗ kung der Subſtanz d Aufgaben, ons⸗ und Kapitalbildungsprozeß., ihr verlangt, auch gerecht im Produkti— die man von zu werden. Aus aller Welt London, 4. Dez.(Schiffbruch eines Dampfers.) Der Dampfer„Irongate“ mel- det, es ſei ihm gelungen, drei Mann der Be— ſatzung des geſtrandeten Dampfers„Norwich City“ zu retten. Elf Mann ſind bei der Stran— dung ertrunken, 21 werden noch vermißt. Der neue portugiſiſche. Gesandte in Berlin. Aulonib da Coſta Cabral, der bisherige Abteilungschef der Völkerbunds— abteilung im portugieſiſchen Außenminiſterium, iſt zum Geſandten in Berlin ernannt worden. Da Coſta war lange Zei Delegierter beim Völkerbund in Geuf 2 1 1 Portugals .... c...—. eee eee 221. et eee 1 Das Spiel unter der Maske. Originalroman von Lola Stein. (17. Fortſetzung.) 1 Nacht war das Wetter Der ſchone Friede des Ozeans den. Hohe, graugrüne Wogen mit weißen Schaumkronen ſchlugen gegen das mächtige Schiff, das gelaſſen und unbeirrt ſeinen Weg weiterfuhr. Aber die gleiche Gelaſſenheit hatten nicht alle Paſſagiere. Die Salons, die Decks blieben heute ziemlich leer. In der Bar war ſchon am Vor— mittag gre⸗ trieb, die Herren wollten ſich mit alkohol! Getränken ſeetüchtig machen und die drohende Seekrankheit verſcheuchen. Auch Percyval Carlington gehörte zu ihnen. Seinem zukünftigen Schwiegervater war er früh begegnet. Nun hatte John Baſſet ſich zurückge⸗ zogen, um den Schlaf der letzten unruhigen Nacht nachzuholen. Percy ſah immer wieder ver— geblich nach den Damen aus. Schließlich ging er in Dorothys Appartement. Er fand ihre Geſellſchafterin leſend in dem kleinen Salon. Sie ſah friſch, ausgeſchlafen, bild— hübſch wie immer aus, aber ſie ſagte gleich bei ſeinem Eintritt: „Miß Baſſet bedauert ſehr, Sie heute nicht ſehen zu können, Mylord. Miß Baſſet fühlt ſich ſehr elend, ſie hat eine ſchlechte Nacht gehabt und iſt erſt vor kurzem ein wenig eingeſchlafen.“ „Vielleicht wird es nach dem Schlaf beſſer.“ „Miß Baſſet fürchtet nein, Mylord. Solange dies unruhige Wetter anhält, wird ſie wahrſchein⸗ lich nicht ſehr friſch ſein. Sie verträgt wohl die See nicht ſo beſonders gut.“ „Das tut mir ſehr leid“, ſagte Pereyval, „denn ich fürchte, dieſes Wetter wird einige Tage anhalten. Verſpätete Frühlingsſtürme, ſagen die umgeſchlagen. war verſchwun— U Schwere Brandkataſtrophe in einem thüringiſchen Dorf 12 Gebände eingeäſchert wtb Mühlhauſen(Thür.), 5. Dez.(Radio.) Das ſchon im vorigen Jahre von ſchweren Bränden heimgeſuchte Dorf Ammern bei Mühl⸗ hauſen wurde geſtern Nacht von einer ſchweren Brandkataſtrophe betroffen, bei der 12 Gebäude bis auf die Mauern niederbrannten. Das Feuer brach in einer Scheune aus und verbreitete ſich infolge des ſtarken Windes mit raſender Ge— ſchwindigkeit, ſodaß bald die angrenzenden Scheunen anderer Einwohner in Flammen ſtan— den. Bei der Ineinanderſchachtelung der Ge⸗ bäude mußte ſich die Feuerwehr auf die Rettung der Wohnhäuſer beſchränken, die teilweiſe gro⸗ ßen Waſſerſchaden erlitten. Außer den 12 Gebäuden ſind große Futter⸗ vorräte und viel Kleinvieh dem Brande zum Opfer gefallen. Es wird Brandſtiftung ver⸗ mutet. Zwei Verhaftungen ſind erfolgt. Das italieniſche Königspaar beim Papft witb. Nom, 5. Dez.(Radio.) Das niſche Königspaar begab ſich heute in Be⸗ gleitung des Außenminiſters Grandi und meh⸗ reren Groß⸗ Würdenträger im Kraftwagen nach der Stadt des Vatikans, um dem Papft einen Beſuch abzuſtatten. Der aus ſieben Autos beſtehende königliche Zug wurde unter⸗ wegs von einer großen Volksmenge, die die Straßen ſäumte, mit Begeiſterung begrüßt. Am Eingang zur Stadt des Vatikans hieß de von Groß⸗Würdentrügern umgebene Gauver eur der Stadt des Vatikans italie⸗ Serefini das; Königspaar willkommen. Dieſes begab ſich dann über den Petersplatz und den Borgiahof nach dem Santa⸗Amaſo⸗Hof. Die päßſtlichen Truppen, die in der Stadt des Vatikans auf⸗ geſtellt waren, erwieſen dem Königspaar die militäriſchen Ehren, während die Kapellen der päpſtlichen Garde die Königshyumne ſpiel⸗ ten. Das Königspaar wurde darauf in Be⸗ gleitung der Groß⸗Würdenträger des püäpſt⸗ lichen Hofes in den kleinen Kronſaal geii 9o der Papſt es erwartete. Hauses Savoyen 5 Veſuch des italieniſchen Königspaares beim Papſt witb. Nom, 5. Dez.(Radio.) Die Audienz des e beim Papſt dauerte 20 Minuten. Im Anſchluß daran beſuchten der König und die Königin den Petersdom, und kehrten dann in den Quirinal zurück, wo ſie alsbald den Gegenbeſuch des Kardinalſtaats— ſekretärs Gaſparri, der vom Apoſtoliſchen Nuntius beim König, Borgnini Duca beglei— tet war, empfinden. Das große Ereignis, durch das die Aus— ſöhnung des Hauſes Savoyen mit dem Papſt vor aller Welt zum Ausdruck kam, vollzog ſich heute bei herrlichem Sonnenſchein. Auf dem geräumten Petersplatz hatten päpſtliches Militär, Gendarmen, Palatin- Harden und Schweizer Garde Aufſtellung genommen. Außerhalb der Kolonnaden des Petersplatzes bildete italieniſches Militär Spalier. Das Königspaar wurde in das Zimmer des Pap— ſtes geführt, wo es etwa 20 Minuten ver— weilte, worauf die Vorſtellung der beider— ſeitigen Hoſchargen erfolgte. Alsdann fand ein Beſuch beim Kardinalſtaatsſekretär ſtatt. Dann zogen König und Königin mit dem ganzen Gefolge in die Peterskirche, wo ſie zunächſt eine kurze Andacht vor dem Sakra— ments-Altar verrichteten und ſich darauf zum Grabe des Heiligen Petrus begaben. Kardinal 9 del Val, umgeben vom Kapitel von Petri, empfing das Königspaar, das kurz 510 die Peterskirche verließ. Der König Seeleute. Sie aber, Miß Miller, ſcheinen mir ſeeküchtig zu ſein.“ „Ich glaube, es geht ganz gut mit mir. Ich bin wenigſtens noch niemals ſeekrank geweſen.“ „Sie haben ſchon einmal eine Europareiſe ge— macht?“ „Ja, vor zwei Jahren.“ „Und auch— mit Miß Catlin?“ Da war er ſchon wieder bei ſeinem Lieblings— thema Es war doch ſchrecklich, daß er ihre Per— ſon nicht in Ruhe ließ. Evelyn ſagte kühl: „Allerdings.“ „Sie haben ſich ſehr jung auf geſtellt, Miß Grace.“ „Gleich nach meiner Ausbildung in der Schule und im Inſtitut.“ Wenn er doch nur nicht ſo viel fragen wollte, und immer Dinge, die ſie ſchlecht beantworten konnte. Und heute hatte ſie auch Dorothy nicht zur Seite, war ganz auf ſich ſelbſt geſtellt. Wenn er nur aufhören wollte zu forſchen. Nicht zu ſprechen. Denn es plauderte ſich ja ſehr gut mit ihm, ſie hörte ſeine dunkle, wohlklingende Stimme gern. Es gab doch ſchließ⸗ lich in der Welt noch andere Themen, als Grace Miller und Evelyn Catlin. Aber da klang auch ſchon die mungsloſe Frage: „Sie ſtehen allein in der Welt, Miß Miller?“ „Ja, allein!“ ſagte ſie ſchwer. Und diesmal wichen ihre Augen den ſeinen, die ſie ſuchten, nicht aus. Denn ſie ſprach ja die Wahrheit. Sie war allein. Sie ſeufzte, ihr ſelbſt unbewußt. Der Ausdruck ihres ſchönen Geſichtes hatte ſich um⸗ düſtert. Carlington betrachtete ſie mit warmer Anteilnahme. „Das tut mir unendlich leid. Miß Miller. Ich bedaure eine Frau, die ſo jung allein im Leben ſteht und gezwungen iſt, ſich ihr Brot ſelbſt zu verdienen. Sie haben gar keine nahen Verwandte?“ „Nein. Aber auch wenn ich ſie hätte, würde ich ihnen niemals zur Laſt fallen. Ich mag nicht eigene Füße neue erbar⸗ war genau drei Minuten vor elf Uhr im päpſt⸗ lichen Vorzimmer angelangt und verließ die Peterskirche etwa um 12,20 Uhr. Nachdem das päpſtliche und das italieniſche Militär gegenſeitig die Gewehre präſentiert und die päpſtliche Hymne und den italieniſchen Königsmarſch geſpielt hatten, löſte ſich bie große Militärparade auf. Der Beſuch des italieniſchen Königspaare⸗ beim Papft. Rom, 5. Dez.(Radio). Ueber den Beſuch des Königspaares beim Papſt werden noch folgende Einzelheiten mitgeteilt. Der Gouverneur der vatikaniſchen Stadt erklärte bei der Begrü— (Fung der Gäſte an der Grenze des vatikani— ſchen Gebietes, der Königsbeſuch bedeute die Krönung einer ſehr glücklichen Entwicklung und entwickle die beſten Möglichkeiten für die Zukunft. Im Verlauf der Audienz überreichte der Papſt dem König in einem Schrein aus— wertvollem Holze das vierbändige, in Leder gebundene und mit dem Wappen des Hauſes Savoyen geſchmückte Werk:„Beſchreibung und Abbildung der Medaillen des Vatikans“, ſowie ein Lederetui mit drei großen Medaillen in Gold, Silber und Bronze zur Erinnerung an das achte Jahr des Pontifikats Pius 11. Der Königin überreichte der Papſt eine Mo⸗ ſaiknachbildung der Raphaelſchen Madonna della Sedia und einen Roſenkranz aus Gold mit wertvollen Steinen. .... eee e übe eee eee abhängig von anderen Menſchen fein. ſelbſtändig ſein, Mylord.“ Er hatte ſich ihr wie ſelbſtverſtändlich gegen— übergeſetz zt und ſagte obenhin: „Sie erlauben doch, daß ich Ihnen ein wenig Geſellſchaft leiſte, Miß Miller? Ich nehme an, daß Sie hierbleiben wollen, um da zu ſein, wenn Miß Baſſet aufwacht. Und auch ich möchte gern in der Nähe ſein, um gleich zu wiſſen, wie es ihr geht.“ Evelyn neigte zuſtimmend den Kopf. Sie konnte Lord Carlington ja nicht verbieten, hier zu warten. In den Zimmern ſeiner Braut zu bleiben, um in ihrer Nähe zu ſein. Aber ſie fühlte ſehr deutlich, daß dieſer Grund nur ein Vorwand war und daß Carlington einzig blieb, um mit ihr zu plaudern. Es war ja auch eigent⸗ lich nichts dagegen zu ſagen. Nur— ob es Do⸗ rothy recht ſein würde? Warum ſchließlich nichtd Aber geſtern hatte ihr Ton ſo ſeltſam geklungen, als ſie von Evelyn gefordert hatte, Perey Car— lington nie zu geſtehen, wer ſie in Wahrheit war. Evelyn fand keine Zeit. weiter über dies Thema nachzuſinnen. Carlington ließ ſie nicht dazu kommen. Er ſagte, auf ihr Geſpräch zurück⸗ greifend: „Ich bewundere Frauen, die ſo denken wie Sie. Ich finde den Mut, die Tatkraft der moder⸗ nen Frau überhaupt, erſtaunlich und verehrens⸗ wert. Nur, wenn ich Ihnen gegenüber ganz auf⸗ richtig ſein darf, finbe ich den Beruf, den Sie ſich erwählt haben, nicht ſehr glücklich. Sind Sie nicht ein wenig un'rei, immer auf die Launen und Wünſche eines anderen Meaſchen angewie⸗ ſen? Gibt es nicht leichtere, angenehmere Betä⸗ tigungen? Ein Mädchen von Ihrer Intelligenz und Ihrem Bildungsgrad kann doch weit beſſere Arbeitsmöglichkeiten finden.“ „Meinen Sie wirklich?“ forſchte Evelyn inte⸗ reſſſert. Denn ihre Rolle als Dorothes Geſell⸗ ſchofterin konnte ja nur ein(le net gang in ihrem Ich will ae der Bank Heinrich Emden & Co. Berlin⸗Frankfurt a. M. wtb. Berlin, 5. Dez.(Radio.) Die ſeit 1875 beſtehende Bank H. Emden& Co. Berlin⸗ Frankfurt a. M. hat ſich an ihre Gläubiger gewandt und ſtellt einen Vergleichsantrag. Unregelmäßigkeiten ſind nicht vorgekommen. Deutſches Reich Der neue Vorſtand der Zentrumsfraktion Berlin, 5. Dez. Die Reichstagsfraktion des Zentrums wählte heute ihren Vorſtand. Zum erſten Vorſitzenden der Fraktion wurde, wie bereits gemeldet, der Abg. Dr. Brüning ein⸗ ſtilumig gewählt, zu ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden die Abgg. Beſſert und Perlitius. Als Beiſitzer wurden gewählt die Abgg. Dr. Bell, Gieſberts, Joos, Blöckner, Ulitzka, Weber. Der Abg. Erſing wurde als Beiſitzer neu hinzugewählt. Ehrenvorſitzende ſind die Abgg. Prof. Kaas, Herold und Dr. Marx. Zu den Vorſtandsſitzungen iſt außer den drei Reichs⸗ miniſtern Dr. Stegerwald, von Guerard und Dr. Wirth, auch der Abg. Gerig geladen. Ausland Erkrankung des Königs von Albanien. Rom, 5. Dez. Der Geſundheitszuſtand ves Königs Zogu von Albanien ſoll Neſorgnis er⸗ regen. Zwei italieniſch⸗»ſind nach tra⸗ na abgereiſt. Neue Flüchtlingstranszurte aus dingen. wib Riga, 5. Dez.(Radio). Der erſte und bisher größte Flüchtlingstransport aus Rußland iſt mit 625 Perſonen heute hier eingetroffen. Unter den Flüchtlingen befinden ſich mehrere Schwerkranke. Ein Kind iſt unterwegs geſtorben. Weitere 570 Auswanderer treffen heute abend auf der Grenzſtation Zilupe ein. Ein neuer Transport wird morgen erwartet. Der berühmte Gift⸗Forſcher Louis Lewin geſtorbe Prof. Louis Lewin, der berühmte Erforſcher der Gifte, iſt im Alter von 79 Jahren geſtorben. Er war Profeſſor an der Berliner Univerſität und galt als Autorität für alle Fragen der Toxikologie. Auch als gerichtlicher Sachverſtändiger hatte Prof. Lewin oft Gelegenheit, ſein gefährliche Wiſſen in den Dienſt der Rechtsfindung zu ſtellen. neuen Leben ſein, nb ste hatte ich un dieſen Tagen wieder und wieder gefragt, was ſie päter beginnen ſollte?. „Ich habe auf meinen zwei Stellungen bis— her Glück gehabt. Meine Damen waren beide nicht launiſch, weder Miß Catlin, noch ſcheint es Miß Baſſet zu ſein.“ „Auch Miß Catlin nicht? Ich denke, ſo ein exzentriſches Geſchöpfchen wie ſie, muß launen— haft, kapriziös im höchſten Grade ſein.“ Sie ſagte wieder ſehr ablehnend, denn ſie wünſchte dies Thema nicht:„Ich habe davon nichts bemerkt, Mylord.“ „So iſt ſie es vielleicht nur in ihrer Stellung zu den Männern. Es gibt auch ſolche Frauen.“ „Wollen wir nicht die Perſon Evelyn Cat⸗ lins beiſeite laſſen, Mylord? Sie ſind nicht zu überzeugen, daß ſie in einer irrigen Meinung befangen ſind, und mir tut es weh, immer wie⸗ der Schlechtes über Miß Catlin zu hören.“ „Ich würde mich gern bekehren laſſen— vue Ihnen, Miß Miller. Aber dazu iſt nötig, daß wir Über Ihre einſtige Herrin ſprechen.“ „Ach nein, Mylord, Sie wollen ſich von Ihrer vorgefaßten Meinung nicht abbringen laſſen, das merke ich wohl. Es iſt wirklich ſchade, daß Sie Miß Evelyn nicht kennengelernt haben, dann würden Sie anders über ſie denken.“ Ihre Stimme klang ſo voller Bedauern, war ſo traurig bei ihren Worten, daß ſie ihn ergriff. Sie wußte ſelbſt nicht, wie ſehr ihre eigene Be⸗ trübnis, dieſen Mann nicht früher getroffen zu haben, als ſie noch Evelyn Catlin war, aus ih⸗ rem Tonfall klang. Carlington aber nahm wie⸗ der für Anteilnahme an einer anderen, was Evelyn für ſich ſelbſt empfand. Er ſagte:„Sie ſind ſehr ſelbſtlos in Ihrem 11 Miß Miller.“ Evelyns Antlitz färbte ſich unkelrot, und ſie wandte den Blick von ihm ab. Wenn er ahnte! Fareſeh ug folg!“ Central-Fi m-Pal 281 Heute Freitag 1. Unter falschem Namen„ Panik auf d. New⸗Norker Untergrundbahn. Ein Abenteuerſenſationfilfm 1. Ranges. Anfang Das Mädchen aus gutem Hauſe im New⸗Yorker Nachtleben. halb 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. Freitagsvorſtellung. Zur 36. Sonder- Vorsteliu beliebten Freitagsvorſtellungen empfohlen. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte. Ein Beſuch lohnt ſich. en ae. Wiederum 2 ausgezeichnete Großfilme in 14 ieſenakten. Dasſelbe wird den Beſuchern der „„ 2. Der geheimnisvolle Ozeanflug e Ein Film von atemraubendender Senſation. Heute gilt Ar. 26. Achtung! Was kommt ab morgen? Das Schickſal eines im Weltkrieg Verſchollenen. Man beſuche die überaus reichhaltige und beliebte Todes-HAnzeige. ache, Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforsch— lichen Ratschlusse gefallen, unsere liebe Mutter, Schwieger mutter, Großmutter und Urgrobmutter, Frau Katharina Frank Nun. geb. Helbig Wohlversehen mit den hl. Sterbesakramente neten Alter von 88 Jahren, gestern Nachmittag in die Ewig- keit abzurufen. Wir bitten, unserer lieben Verstorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 6. Dezember 1929. Die teftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sonntag Nachm. nach der Andacht vom Trauerhause, Ludwigstr. 24 aus, statt. Schafwieſen, Derbſtangen: (Gerüſtſtangen). 4. bis 6. Kl.(z. 2,2 Buche; pel, Rm.: 94 Buche; pelreiſig, Rm.: 412 n, im gottgeseg- Rm.: 4,3 Kiefer. ausgeſchloſſen. Wer für eine tragten vorlegen. Heff. Holzverſteigerung. Mittwoch, den 11. Dez. 1929, Vormittags 9 Uhr werden im Gaſthaus zum Freiſchütz zu Viernheim aus den Staatswald⸗Diſtrikten Ameiſen— Minnigſtück, ſowie Dürrholz aus ſämtl. Förſtereien verſteigert: Fichte: 209 St. 1. bis 3. Kl. Reisſtangen: Teil Bohnenſtangen). 78 Eiche; 221 8 Eiche; 44 Buche, Steigerer, die mit Holzgeld aus 1928 und früher noch rückſtändig ſind, ſind vom Mitbieten andere Perſon Holz will, muß einen ſchriftl. 1 Vi Bürſtädterſchlag, 520 St. Scheiter, Knüp⸗ Knüp⸗ Stöcke, Fichte: Kiefer. Kiefer. 2,9 Kiefer. n Viernheim, ſteigern Ausweis ſeines Beanf— werden zu der heute Freitag Abend 8¾ Uhr im Gaſt⸗ Engel“ ſtattfindenden haus zum„Goldenen herzlichſt eingeladen. Die Leitung der Verſammlung übernimmt Herr Dr. Thoma, Darmſtadt. Der Vorſtand Holzverſte den im Saale des Lampertheim, öffentlich verſteigert: 1: Scheiter, rm: 30, Knüppel, rm: Reisknüppel, rm: Buche 80, Eiche 51, Ob. Wildbahn 11: (Stangen), die ſtand oder Zuſchlag. Nähere Förſter Zimmermaun; — Donnerstag, den 12. Dezember 1929 wer— Gaſthauſes von 9 Uhr vormittags, meiſthietend Aus Abteilung Ob. Wildbahn 17 u. Buche Buche 66 Buche 53, Kiefer 59; Lang⸗Nutzreiſig in Schichthaufen Nr. Steigerer, die mit Domanialgefällen im Rück— zahlungsunfähig ſind, Auskunft zu Forſthaus Wildbahn bezw. al Schwarz zu Forſthaus Heide. die 5. De Lampertheim, den vom Trauerhause, een neige Schmerzgebeugt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser lieber, treu- sorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herr aus Lammer 2. nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von 75 Jahren, Uhr, sanft im Herrn entschlafen ist. heute Nacht um Wir bitten, seiner Seele im Gebete zu gedenken. den 6. Dezember 1929. Die fieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sonntag nachm. halb 4 Uhr Annastr. 21 aus, statt. „Rheingold“ Heide geladen, 132, Eiche 62, Kiefer] Beſchuß gefaßt: „Eiche 45, Kiefer 40, Zur Begründung Eiche 43, Stöcke, rm: ferner Schichthaufen] der Vorſtand des 1— 39. in der Lage iſt, erhalten keinen gung fühlten ſich die durch die Herren ö abends 8/ em Vertre Dez 1929 945. N 1 65 1. 600 Bauern 2 des Jungbauern⸗Bereins He. Forſtam L 2 zamperth. eim. Bauen. Bekanntmachung. Verordunng zur Durchführung des Zweiten Volksentſcheids. Auf Grund des§ 4 des Geſetzes 155 den Volks entſcheid vom 27. Juni 1921(RGGBl. S. 790) und des§ 18 der Reichs. ung vom 14. März 1924(RGBl. 11924 S. 173) wird auf Be— ſchluß der Reichsregierung ſiermit verordnet: 8 1. Nachdem der Reichstag in ſeiner Sitzung vom 30. November 1929 den im Volksbegehren ver— langten, aus der Anlage erſichtlichen Entwurf eines „Geſetzes gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes“ abgelehnt hat, wird dieſer Geſetzentwurf zum Volksentſcheid geſtellt. Gegenſtand des Volksentſcheids iſt die Frage, ob der im Volksbegehren verlangte, vom Reichstag: abgelehnte Entwurf eines„Geſetzes gegen die Ver— ſtlavung des deutſchen Volkes“ Geſetz werden ſoll. 82. Die Abſtimmung findet am Sonntag, den 22. Dezember 1929, ſtatt. Der Stimmzettel erhält folgenden Aufdruck: Soll der im Volksbegehren verlangte Ent— „Geſetzes gegen die Versklavung Volkes“ Geſetz werden? wurf eines des Deutſchen Die Stimmabgabe erfolgt zweckmäßig in der Weiſe, daß der Stimmberechtigte, der die zur Ab- ſtimmung geſtellte Frage bejahen will, das mit „Ja“, der Stimmberechtigte, der ſie verneinen will, das mit„Nein“ bezeichnete Viereck durchkreuzt, möglichſt in der Weiſe, daß er ein Kreuz in den vorgeſchriebenen Kreis ſetzt. 8 4. Die Stimmliſten und Stimmkarteien ſind aus⸗ zulegen vom 8. bis einſchließlich 15. Dezember 1929, in Bayern und in Thüringen vom 12. bis einſchließlich 15. Dezember 1929. Die Gemeindebehörde kann die Ausl. ſchon früher beginnen laſſen. Berlin, den 30. 1929. Der Reichsminiſter des Innern Severing. egung November Anlage. Eutwurf eines Geſetzes gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes. Das deutſche Volk hat auf Volksbegehren im Volksentſcheid das folgende Geſetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird. § 1. Die Reichsregierung hat den auswärtigen Mächten unverzüglich in feierlicher Form Kenntnis davon zu geben, daß das erzwungene Kriegsſchuld— anerkenntnis des Verſailler Vertrags der geſchicht— lichen Wahrheit wöerſprich, auf falſchen Voraus- ſetzungen beruht und völkerrechtlich unverbindlich iſt 8 2. Die Reichsregierung hat darauf hinzuwirken, daß das Kriegsſchuldanerkenntnis des Artikels 231, ſowie die Artikel 429 und 430 des Verſailler Vertrages förmlich außer Kraft geſetzt werden. Sie hat ferner darauf hinzuwirken, daß die beſetzten Gebiete nunmehr unverzüglich und bedin— gungslos, ſowie unter Ausſchluß jeder Kontrolle über deutſches Gebiet geräumt werden, unabhängig von Annahme oder Ablehnung der Beſchlüſſe der Haager Konferenz. 8 Auswärtigen Mächten gegenüber dürfen neue Laſten und Verpflichtungen nicht übernommen wer— deu, die auf dem Kriegsſchuldanerkenntnis bernhen. Hierunter fallen auch die Laſten und Ver— pflichtungen, die auf Grund der Vorſchläge der Pariſer Sachverſtändigen und nach den daraus her— vorgehenden Vereinbarungen von Deutſchland über— nommen werden ſollen. 9. 4 Reichskanzler, Neichsminiſter und deren Be— vollmächtigte, die entgegen der Vorſchrift des 8 3 Abſ. 1 Verträge mit auswärtigen Mächten zeichnen, unterliegen den im§ 92 Nr. 3 StGB. vorge- ſehenen Strafen. 3 3. 8 4. Dieſes Geſetz tritt mit Peiner Verkündung in Kraft. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 5. Dez. 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Inſerieren bringt Gewinn! 2 Zwecks dieſe veranlaßt, händler zu erfolgte. An der n man keine Bei der heutig er don ein Ber, ſagt der Men Sie sich vor Nieren- und Blaſen— leiden. Jeder Einſich— tige trinkt regelmäßig „Jes Phase“ zur dauernden Geſunderhal— tung d. lebenswichtigen— Organe. Rathaus- Drogerie Moskopp ſich vor allem eine auß den früheren Mi Milchhändler den Preis ihre Milch nicht reſtlos Viernheim, den 4. Vereins Bauern-Verein— Wenne in Gang zu *) ern und Preis von Herhalten bleibt. Ar mit den duzenten kein 1 ung 1 4 mochmaltgen gung m 4. Dez. einhält. Es wurde eine Kommiſſion gebildet, mit Hilfe der Bürgermeiſterei die Milchfrage regelt abſetzen der Verſammlung im Gaſthaus zum Engel Zur Aufklärung! au Bei der geſtern abend im„Engel“ ſtattgefundenen Beſprechung ſämtlicher Milchhändler und des Vorſtandes des Jungbauern-Vereins und Mitgliedern des Bauernvereins, auch waren die Herren Vertreter des Bauernverein-Vorſtandes ſind aber nicht erſchienen. Es wurde in dieſer Sitzung nachſtehender vorübergehenden Preisabſchlages der Milch von Seiten der Milchhändler das Folgende: aus Abt. Auf die Erklärung des Bauern-Vereins in der Samstagsnummer, wobei Bauern⸗ die anfallende hat der neue Milchhändler den Preis um 2 Pfg. k Milchhändler veranlaßt, eine erwähnte, daß der gewonnene Milchhändler Milch zu verf ſchteußen, Bei dieſer Gelegenheit herabgeſetzt. Auf dieſe Täti— Sibung der Vertreter des leiten, welche am Montag, den 2. Dez., waren anweſend: ſämtliche Milchhändler, ſowie Jungbauern. N Einigung zu Stand, daß die Milch auf den alten ei hat ſich der führende Vertreter des nen Milchhändlern die Vereinbarung erlei zu ſchädigen, alſo der Preis muß gewon in der ſo erfolgt am Bauern-Vereins der Milchhändler in die ler beantragt, den Beſchluß ies nicht geſchehen, Vertreter des leußerung 0 Vorſtand der Jungbauern hatte deshalb die Herren Milch— höflichſt gebeten. Dieſe es Bauern-Vereins in der Mittwochsnummer will grundſätzlich als nichtig erſcheint. Beſchluß zu Stand. Es ergab och „ weil ſie jedoch kam folgender erordentliche gütige Einigung. Die Herren Milchhändl er erklärten die Milch reſtlos abzunehmen, preis von 32 Pfg. ſowie wenn der gewonnene welche Die Landwirte, welche es heute Freitag Abend in weiter zu halten, können, ebd. melden. Dezember 1929. Jungbauern⸗Verein. Tokale Hachrſchten *Filmſchau im Central-Film⸗Palaſt. Heute Freitag treffen ſich alle Kinofreunde wieder bei den beliebten Freitags-Vorſtellungen im Central— Film⸗Palaſt. Zwei Großfilme in 14 Rieſenakten ſtehen auf dem Programm, das niemand verſäu— men darf. 1.„Unter falſchem Namen.“ 2.„Der geheimnisvolle Ozeanflug.“ Beide Filme reich an Senſationen, Abenteuer, Spannung und Tempo, ſo richtig, wie es die Beſucher gern ſehen. Heute gilt Nr. 26. Jeder Beſucher erhält beim Löſen einer Karte eine Freikarte für nächſten Freitag. Darum auf in den Central-Film-Palaſt. Ein Be— ſuch iſt das ſchönſte und billigſte Vergnügen am Platze. * Etwas Sportſtatiſtik aus der Sportvereinigung. Wenn ſo die Sportler und Anhänger der Vereinigung jahraus, jahrein auf den Sportplatz pilgern, intereſſiert ſie auch ſicherlich, wieviel Tore ſo im Jahre geſchoſſen werden. Wieviel Tore hat die erſte Mannſchaft in dieſem Jahre geſchoſſen. Es wurden 34 Spiele ausgetragen, darunter nur ein Spiel torlos— unentſchieden. In 33 Spielen wurden 108 Tore geſchoſſen, während dagegen nur 58 Minustore ſtehen. Man kann daraus erſehen, daß ein ſchuß— freudiger Sturm beſteht, aber auch eine ſehr gute Verteidigung mit Torwächter. Den Sportfreunden eine kleine Anregung: wieviel haben die 2. und 3. Mannſchaft Tore getreten und dagegen. Im Vergleich zu anderen Fußballvereinen hat die Sportvereinigung mehr als das Doppelte an Mann- ſchaften als dieſe Vereine: allein an Fußballmann— ſchaften ſtellt die Bereinigung augenblicklich neun Mannſchaften ins Feld. Für den Verein die beſte Ausſicht für die Zukunft. Spielerneuanmeldungen jeweils Freitags abends beim Spielausſchuß im Vereinslokal zum goldenen Stern, Waldſtr. Spiel gegen Südfrankreich fällt aus. Sonntag vorm. halb en Uhr Jug. Uerbandsspiel Oiernheim 5— Frledrichs⸗ feld 5 Jugend. Vereins⸗Anzeiger Ge-. Sängerbund. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Die Sänger werden gebeten, die Singſtunden nunmehr pünktlich und vollzählig zu beſuchen. Der 1. Vorſitzende. Känger-Einheit. Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Alles zur Stelle. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer u. Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Samstag, den 7. Dez., abends 8 Uhr im Gaſthaus z.„Eichbaum“ Vorſtands⸗ Sitzung. Vollzähliges Erſcheinen aller Vor⸗ ſtandsmitglieder erwartet Der Vorſ. Nadf. V. Vorwärts. Sonntag, 8. Dez., vorm. halb 10 Uhr findet im Lokal z. Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen Wichtigkeit iſt es dringend notwendig, alle zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Kanin. und Geflügelzuchtverein 1916. Freitag Abend um halb 8 Uhr pünktlich Vor⸗ ſtandsſitzung. Auch muß die Ausſtellungsleitung zugegen ſein. Der 1