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Fine. a Wirtſchaftsumſchar * Die wachſenden finanziellen Schwierigkeiten des Reiches und das immer ſtärkere Drängen ber Oeffentlichkeit nach Bekanntgabe des ſeit lungem angekündigten Finanzprogramms, nicht zuletzt auch das Memorandum des Reichsbank— präſidenten Dr. Schacht zum Youngplan haben die Reichsregierung veranlaßt, ihre Pläne zu einer umfaſſenden Finanzreform entgegen ihrer ürſprünglichen Abſicht nun doch vor der zwei— ten Haager Konferenz bekanntzugeben. Die un— geheure Tragweite dieſer finanzpolitiſchen Ent⸗ ſcheidungen erhellt am eindringlichſten aus der Tatſache, daß die Regierung den Entſchluß faßte, ihr Schickſal von dem des Finanzprogramms abhängig zu machen, indem ſie im Zuſammen⸗ hang damit an das Parlament die Vertrauens- frage ſtellte. Wenn auch bei den ins Auge ge— faßten Maßnahmen noch manche Abänderungen ſich als notwendig erweiſen dürften, bedeutet das Reformprogramm immerhin den erſten ent— ſchloſſenen Schritt auf dem Wege zu einer durch⸗ greifenden Sanierung, ohne die zur Durchfüh- rung des Youngplanes einerſeits überhaupt keine Möglichkeit gegeben wäre und andererſeits allein die Auswirkung dieſer drückenden Laſten auf die deutſche Wirtſchaft gemildert und ihr allmählicher Abbau erreicht werden kann. In weit höherem Maße noch als die reparations— politiſchen Entſcheidung im Haag wird daher eine geſunde Finanzpolitik für die Zukunft Deutſchlands entſcheidend ſein. Die Ultimoſchwierigkeiten des Reiches, letzten Monaten mehrfach Anlech Aufnahmen von Krediten in letzter Stun⸗ de noch überbrückt werden konnten, drohen zum Jahresultimo beſonders ernſthafte Form anzu⸗ nehmen. Das Reich muß nämlich zum 31. De⸗ zember ſeinen bei der Reichsbank in Anſpruch genommenen Betriebskredit im Betrage von 100 Millionen zurückzahlen und ferner auch gemäß den Beſtimmungen des Haager Protokolls die Differenzbeträge zwiſchen den Zahlungen des Dawes-Plans und den Leiſtungen nach dem Young⸗Plan in Höhe von 250 Millionen Mark, die ihm vom Reparationsagenten zur Verfügung geſtellt wordn ſind. Außerdem ſind Millionen Mark erforderlich, für e am 31. Dezember fällige Anleiheablöſung Ser zu dek⸗ kende Fehlbetrag in den Klaſſen würde ſich dem— nach in günſtigem Falle auf mindeſtens 400 Mil⸗ lionen Mark ſtellen. Mit einer amerikaniſchen Gruppe werden Verhandlungen wegen einer An⸗ leihe geführt. Im Zuſammenhang damit ſteht das von der Regierung ausgearbeitete Sofort— Programm. das die Erhöhung der Tabakſteuer und der Beiträge der Arbeitsloſenverſicherung vorſieht, und das zur Beſchleunigung auf dem Wege eines Initiativantrages im Reichstag er⸗ ledigt werden ſoll, damit das Reich eine Stei— gerung ſeiner Einnahmen nachweiſen kann. Den öffentlichen Stellen, die die Aufnahme von Anleihen im In⸗ und Auslande beabſich⸗ tigen, wie die Reichsbahn, der Giroverband und eine Anzahl von Großſtädten, hat ſich auch die Reichspoſt angeſchloſſen, nachdem ſie bisher ihren Bedarf gegenüber den noch dringenderen Anſprüchen des Reiches und der Reichsbahn zu⸗ rückgeſtellt hatte. Geplant iſt die Aufnahme einer Anleihe von 200 Millionen Mark, die zur Ab⸗ deckung von Vorſchüſſen aus Poſtſchechguthaben dienen ſoll, weil deren Inanſpruchnahme die Grenze überſchreitet. die mit Rückſicht auf die Flüſſighaltung der Scheckgelder und ihre ſonſtige Zwecksbeſtimmung eingehalten werden muß. Ueber den Antrag der Reichsbahn auf Tariferhöhung iſt die Entſcheidung trotz ſeiner Dringlichkeit nochmals vertagt worden. Es haben inzwiſchen wohl Verhandlungen über dieſe Frage zwiſchen einem Ausſchuß des Reichskabinetts und der Reichsbahngeſellſchaft ſtattgefunden; ſie haben jedoch zu keinem Ergebnis geführt und ſollen im Jannar nach Abſchluß der Haager Konfe⸗ rent erneut aufgenommen werden. Schiffszufammenſtöhe Der Dampfer„Duqueberbes“ iſt an der Küſte von ſpaniſch Marokko gefunken. 12 Mann der Beſatzung ertranken. i Der ſpaniſche Dampfer„Antonio Garcia“ iſt 0 Meilen von Vigo entſernt mit dem griechi⸗ ſchen Dampfer„Hydra“ zuſammengeſtoßen. Der ſpaniſche Dampfer ſank innerhalb weniger Mi⸗ unten. Von der Beſatzung ſind vier Mann er⸗ trunten, während die übrigen 20 Mann gerettet werden bonnten. Die„Hydra“ wurde ſchwer be⸗ 3 0 e l de Der stoß iſt auf dichten Ne⸗ noch 200 8 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ 2 r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Blageerſchrften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Auſnahme am beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ember 1929 2 5 Zum Abſtimmungsergebnis im Reichstag Verfallserſcheinungen bei der Negierungsmehrheit * Das Ergebnis der Abſtimmung über den Vertrauensantrag der Regierungsparteien im Reichs lag iſt trotz des ziffernmäßig mehr als aus reichenden, äußerlich beinahe ſtattlich zu nennen— den El ſolges, nicht gerade beruhigend für die Regierung und überhaupt für die Freunde einer gewiſſen Stabilität der Geſchäftsführung im Reich. Nicht weniger als 14 Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei haben gegen die Regierung geſtimmt. in der ihre eigenen Miniſter ſitzen, drei weitere haben ſich der Stimme enthalten ein Vorgang, der nicht nur äußerlich ungewöhnlich iſt, ſondern im Reichstag zu Betrachtungen darüber Anlaß gab, ob die volksparteiliche Fraktion, von der faſt ein Drittel gegen die eigene Regierung ge— ſtimmt hatte, ihre Miniſter überhaupt noch im Kabinett belaſſen könne. Natürlich iſt das für den Augenblick eine rein akademiſche Betrachtung. Wohl aber läßt dieſe uneinige Haltung der Re— gierungsparteien die Schwierigkeiten, die bei der Durchführung des Finanzprogramms hinter dem Sofort-Programm auftauchen, ſchon voraus ahnen Aber noch vorher ſchon in der Agrardebatte. die wegen der nötig werdenden Zollregelungen ſchon in dieſer Woche ſtattfindet, und wahrſcheinlich zu ausgedehnten Nachſihungen des Reichstags füh— ren wird, dürften ſich neue Verfallserſcheinungen innerhalb der Regierungsmehrheit zeigen. Selbſt in Kreiſen. die nicht zum Peſſimismus neigen. zieht man aus den letzten Vorgängen die Folgerung. daß die Regierungsmehrheit zwar unch über die Haager Kunferenz, aber knen üher die Beratunnen der einzelnen Be⸗ ſtandteite des großen Finanzprogramms hin⸗ aus beſtehen werde. Aber ſelbſt den Augenblickserfolg hätte die Re— gierung nicht zu erringen vermocht wenn ſie ſich nicht in den letzten fünf Tagen ſtärker als die unter ſich und an ſich ſchwankenden Fraktionen er— wieſen hätte Selbſt dieſe Regierung die ja keine geſchloſſene Koalition zur Verfügung hat, ſondern mit ihren fünf Parteien von Fall zu Fall pak tieren muß, hat alſo die Erfahrung erneuert, daß eine feſte Haltung viele Widerſtände überwindet. Wieviel größer könnte ein ſolcher Erfolg ſein, wenn dieſe Feſtigkeit nicht im letzten Augenblick. ſondern von vornherein vorhanden und zu ſpüren geweſen wäre. Die Ahſtimmung Bei der Abſtimmung haben für das Ver— trauensvotum geſtimmt: Geſchloſſen die drei Re— gierungsparteien der Sozialdemokraten, das Zentrum und der Demokraten ſowie von der Deutſchen Volkspartei 24 Mitglieder. Dagegen haben geſtimmt: Geſchloſſen die Parteien der Deutſchnationalen. der Kommuniſten, der Wirt— ſchaftspartei, der Deutſchnationalen Arbeitsge— meinſchaft, der Chriſtlichen Bauernpartei, der Nationalſozialiſten und von der Deutſchen Volks— partei 14 Mitglieder, von den vier Deutſch-Han— noveranern drei Mitglieder. ferner die beiden Mitglieder der Volksrechtpartei Beſt und Lobe und die keiner Partei angehörenden Abgeord— neten Bruhn und Frölich-Leipziz Die Gegenſtimmen aus der Deutſchen Volks— partei wurden abgegeben von den Abgag. Becker— Heſſen, Gramm. Dauch. von Gilſa, Havemann. Hintzmann. Heck. Dr. Hugo, Janſon. Kön Dr. Pfeffer. Schmid⸗-Düſſeldorf, Dr. Schnee und Winnefeld. Die 22 Stimmen der Enthaltung wurden abgegeben von der Bayeriſchen Volks— partei mit 12 Stimmen, von drei Mitaliedern der Deutſchen Volkspartei(Albrecht, Cremer. Leutheußer, von ſechs Mitglieder der Deut ſchen Bauernpartei und dem Deutſch-Hannove— raner Abg. Alpers. Von der Deutſchen Volks— partei entſchuldigt fehlten die Abgg. Dr. Scholz, Beythien und Güther. Von der kommuniſtiſchen Partei ſind zurzeit noch ausgeſchloſſen die Ab— geordneten Koenen, Jadaſch. Papke und Beut⸗ ling. Befreiungsfeier in Bad Ems Koblenz, 15. Dez. Heute haben auch die Lahn⸗Städte Bad Ems, Dietz und Naſſau ihre Befreiungsfeiern begangen, die ſie auf den 15. Dezember verſchoben hatten, den Tag, an dem auf alle Fälle die zweite Zone frei wer⸗ den mußte. Der Zuſtrom der Bevölkerung von rechts und links des Rheins, namentlich nach Bad Ems, war außerordentlich ſtark. Hier leitete Dankgottesdienſt die Feier ein und in der Mittagsſtunde wurde auf der für die Beſatzung erbauten Kaſerne von der Em⸗ ſer Reichsvermögensſtelle unter begeiſtertem Jubel der Bevölkerung die Reichsflagge gehißt. Das Deutſchland⸗Lied begleitete den bedeutſamen Akt, an den ſich eine Kranznieder⸗ legung am Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkriegs ſchloß. Um 20 Uhr traten die ſämtlichen Vereine zum Fackelzug an und um 21 Uhr fand auf dem Kurhof die eigentliche Befreiungsfeier ſtatt. Bürgermeiſter Schreck wies in ſeiner Feſtrede auf die Schädigungen hin, die gerade das Weltbad Ems durch die Beſatzung erlitten hat, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr nach der Befreiung ein neuer Auf⸗ ſchwung kommen möge, der der Bürgerſchaft die erwünſchten Früchte bringe. Oberpräſident Dr. Schwander⸗Kaſſel überbrachte die Glückwünſche der Neichs⸗ und preußiſchen Staatsregierung und verlieh ſeiner Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß Bad Ems bald wieder auf ſeiner früheren Höhe anlangen werde. Während die vieltauſendköpfige Verſamm⸗ lung das Deutſchland⸗Lied ſang, ging auf der Nuine der Mooshütte die Reichsflagge hoch und flammten vom Bismarckturm auf der Moos⸗ hütte, an der Bäderlay und auf dem Malberg die Freudenfeuer auf. Mit dem Niederländi⸗ chſen Dankgebet, das von dem Läuten der Kirchenglocken begleitet war, und dem Abbreu⸗ nen eines Feuerwerks ſchloß die erhebende Feier. Die Feier wurde auch durch Rundfunk übertragen. Auch Mayer nicht der Düſſeldorfer Mörder? Berlin, 16. Dez. Zu den widerſprechen⸗ den Gerüchten über die Bedeutung der in Eger erfolgten Verhaftung des Joſeyh Mayer für die Aufklärung der Düſſeldorfer Morde er⸗ klärte lant„Montag“ Kriminalrat Momberg, der Leiter der Düſſeldorſer Mordinſpektion, daß das Unterlagen material der Kriminal⸗ polizei in Eger inzwiſchen in Düſſeldorf ein⸗ getroffen ſei und augenblicklich geprüft werde. Obwohl bezweifelt werde, daß es ſich bei Mayer um den Mörder handle, finde jeder Anhalts⸗ punkt, der für eine eventuelle Täterſchaft ſprechen könne, eruſte Beachtung. Die über Mayers Vorleben verbreiteten Gerüchte würden durch die in Düſſeldorf vor⸗ genommenen Nachforſchungen nicht geſtützt. Auf ſeinen mannigfachen Wanderungen habe ſich Mayer lediglich geringſiigige Strafen wegen Landſtreicherei und unbedeutender kleiner Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß Mayer, der die Neiſe nach Eger von Düſſeldorf aus mit einem Fahrrad zurückgelegt hat, die Tybechoflowakei zu einem Zeitpunkt erreichte, der es ausſchließt, daß er für die letzte Bluttat, nämlich dem an der Gertrud Albermann am 8. Navember verübten Kapitalverbrechen, in Frage kommt. Die Mutter Mayers iſt infolge der Beſchul⸗ digungen, die in ſo beſtimmter Form gegen ihren Sohn in aller Oeffentlichkeit erhoben wurden, ſeeliſch zuſammengebrochen. ** 5 4. eueſte Telegramme Rechtswirkſamkeit der kommunalen Neu⸗ gliederung. Berlin, 15. Dez. Wie der Amtliche Preu⸗ ßiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche Miniſter des Innern folgenden Erlaß an die nachgenannten Behörden gerichtet: Der Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich hat durch ſeinen Spruch vom 10. Dezember 1929 die gegen die Verfaſſungsmäßigkeit des Geſetzes über die kommunale Neugliederung des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietes vom 29. Juli 1929 gerichteten Anträge zurückgewieſen. Damit iſt die Rechtswirkſamkeit dieſes am 1. Auguſt 1929 in Kraft getretenen Geſetzes end⸗ gültig beſtätigt. Ich habe die feſte Zuverſicht. daß damit in den neugegliederten oder vergrö⸗ ßerten Gemeinweſen die Vorausſetzung geſchaf⸗ ſen iſt für die Erfüllung des Zweckes des Neu⸗ gliederungsgeſetzes, in einträchtiger Zuſammen⸗ arbeit die Entwicklung dieſes Gebietes und ſei⸗ ner Bevölkerung zu fördern. Der Krakatau in Tütigkeit. Amſterdam. 15. Dez. Meldungen aus Batavia zufolge hat die zunehmende Tätigkeit des Inſelvulkans Krakatau unter der Bevölke⸗ rung Weſtjavas lebhafte Beuwruhigung hervor⸗ gerufen. Der Vulkan entfaltete nach längerer Ruhepauſe am vergangenen Sonntag eine ſtarke Tätigkeit. Man zählte eima 400 Ausbrüche mit einer Durchſchnittshöhe non 300 Metern und etwa 1060 ſchweren Expluſionen. Es wurden drei gewaltige Waſſerſäulen beobachtet. Wahlergebniſſe aus Oſtuberſchſeſien. Sorau, 16. Dez. der Gemeinden Das vorläufige Endergebnis en lautet: Von 2427 Wahlbe⸗ rechtigten haben) abgeſtimmt. Davyn entfal⸗ len auf die pyolniſchen Liſten 1450. auf die deut⸗ ſchen Liſten 829. An Mandaten erhalten die Po⸗ len 15(13), die Deutſchen 9(1). Loslau, 16. Vorläufiges Endergebnis. Von 1939 Wahlberech igten wurden 1836 gültige Stimmen abgegeben, von denen auf die deutſchen Liſten 466(624), auf die pylniſchen 1370(1056) Stimmen entfallen. Die Deutſchen erhalten 5(7), die Polen 13(11) Mandate. D Dez. Die Sturmſchäden auf Sylt.— Neue Land⸗ verluſte. Weſterlang, 15. Dez. Wie von amtlicher Seite zu den Sturmſchäden auf der Infel Sylt noch mitgeteilt wird, ſind an der Steilküſte bei Wen⸗ ningſtedt erhebliche Landverluſte eingetreten. Bor der Wenningſtedter Badeanlage wurde der Land⸗ verluſt auf 12 Meter beziffert, und zwar an der⸗ ſelben Stelle, wo in den letzten beiden Jahren be⸗ reits 60 Meter verloren gegangen ſind. Die Abbringung der drei geſtrandeten Motor- leichter mit ihrer umfangreichen Maſchinenanlage, die einen Wert von je 160 000 Reichsmark dar⸗ ſtellt, wird ſich ſchwierig geſtalten und hängt nach den Erfahrungen völlig vom Wetter ab. Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans. Kapitän Calle und Oberſt ſind am Sonntag mittag 12,30 Uhr auf dem Flugplatz von Sevilla zur Ueberquerung des ſüdlichen Atlantiſchen Ozeans geſtartet. * Die franzöſiſchen Ozanflieger über Mio de Oro geſichtet. i Paris, 16. Dez.(Radio.) Die franzeſeſchen Flieger, die am Sonntag zum Flug über den ſüd lichen Teil des Atlautiſchen Ozeaus geſbartet find, wurden 5.40 Uhr nachmittags über Nie de Dos(Weſtoftitaniſche Küßte) geßchet. Lare Berges 1 7 Aus Nah und Fern Darmſtadt, 14. Dez. Liebestragödie. Ein Student aus Darmſtadt und ein ebenfalls von hier ſtammendes Mädchen hatten ſich vorletzte Nacht in Aſchaffenburg in einem Hotel eingemie— tet. Als die beiden bis geſtern mittag nichts von ſich hören ließen, ſah man in ihrem Zimmer nach und ſand ſie in ihrem Blute liegend auf. Sie hatten ſich mit Glasſcherben die Pulsadern ge— öffnet, um ſo aus dem Leben zu ſcheiden. Nach Anlegung von Notverbänden wurden ſie ins Krankenhaus geſchafft. Lebensgefahr beſteht nicht mehr. Darmſtadt, 11 Dez. Tagung des heſ⸗ ſiſcher Heilſtätten vereins. Hier fand dieſer Tage die Tagung des Landesverbandes Heſſen zur Bekämpfung der Tuberkuloſe(Heil— ſtättenverein) ſtate. Aus einer Erklärung des Vorſitzenden iſt zu entnehmen, daß Anfang April nächſten Jahres eine neue Heilſtätte in Selters— berg(Heilſtätte ſür Tuberkuloſe der oberen Luft⸗ wege) eröffnet werden wird, die über 100 Betten umfaſſen ſel. Reich und Staat haben über drei— viertel Millionen Mark zur Verfügung geſtellt, den Reſt trägt die Landesverſicherungsanſtalt.— In abſehbarer Zeit ſeien auch die Mittel(etwa 600 000 Mark) für Errichtung einer Kinderabtei— lung an der Lupusheilſtätte in Gießen beiſam— men. Der nächſten Generalverſammlung ſollen Vorſchläge undn Pläne zur Errichtung eines Mittelſtandsſanatoriums für ältere Leute, deren Monatseinkommen 500 Mark nicht überſteigt und die die Koſten teurer Kuren nicht aufbringen können, zur Beſchlüßſaſſung vorgelegt werden. Frankfurt, 14 Dez. Von der Rhön-Ro-⸗ ſittengeſellſchaft. Die diesjährige Schu— lungsperiode der Geſellſchaft hat ihren Abſchluß gefunden. Sie hat gegenüber dem Vorjahre be— deutende Fortſchritte ſowohl hinſichtlich der Schü— lerzahl(572 in beiden Schulen) als auch der ſportlichen Erfolge gebracht. Während des Win— ters ruht der Lehrbetrieb auf der Rhön, in Roſit— ten werden nach Weihnachten neue Kurſe durch— geführt werden. Alles in allem kann die Rhön— Roſitten-Geſellſchaft mit der geleiſteten Arbeit vollauf zufrieden. Frankfurt, 14. Dez. Todesſturz beim Fenſterreinigen. In einem Haus der Al— ten Mainzergaſſe ſtürzte heute nachmittag beim Fenſterreinigen ein etwa 50 Jahre alter Mann aus dem Fenſter. Er trug ſo ſchwere innere Ver— letzungen davon, daß er kurz nach ſeiner Einlie— ſerung in das Heiliggeiſthoſpital verſtarb. Mannheim, 14. Dez. Mannheimer Nationaltheater bleibt beſtehen. Der Mannheimer Bürgerausſchuß bewilligte mit ganz knapper Mehrheit den Voranſchlag des Mannheimer Nationaltheaters mit einem jährlichen Betriebszuſchuß von 1100 000 Mk. auf die Dauer von drei Jahren, nachdem Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ausführlich die kulturelle und wirtſchaftliche Notwendig— keit des Nationaltheaters für Mannheim be— gründet hatte. Bekanntlich war in der letzten Bürgerausſchußſitzung der Etat abgelehnt wor— den, wodurch die Gefahr der Schließung des Nationaltheaters in unmittelbare Nähe ge— rückt war. Frankenthal, 14. Dez. Betriebsunfall In der Armaturenfabrik Klein. Schanzlin u Becker A-G., ereignete ſich geſtern mittag ein ſchwerer Betriebsunfall. Beim Herrichten von Schmelzgut explodierte, als man zur Vermei dung der Schaumbildung Chlorzink zuſetzte, plötz lich ein Schmelztiegel. Zwei kan dem Tiegel be ſchäftigte Arbeiter erlitten Verletzungen. Wäh rend die des einen Arbeiters leichter Natur baren, mußte der andere, der Vorarbeiter Fuß aus Bobenheim a. Rh. ins Städt. Krankenhaus arſchafft werden. Er erlitt Verbrennungen an Kopf, Geſich! Armen und Beinen. Lebensgefahr ſeſteht jedoch nicht. Ludwigshafen, 14. Dez. Die Derun a mietet Hafengelände. Wie der Oberrh. Landesdienſt von durchaus zuverläſſiger Seite erfährt, hat die Deutſch-Ruſſiſche Naphtageſell⸗ ſchaft am Kaiſerwörth⸗Hafen einen Geländekom⸗ plex von rund 20 000 qm. auf längere Zeit (wahrſcheinlich 20 Jahre) gemietet. Die Firma beabſichtigt, auf dieſem Gelände mehrere Benzin— und Oeltanks zu erſtellen und hat mit den Erd⸗ arbeiten für die erſten Tanks bereits begonnen. Der Ludwigshafener Arbeitsmarkt wird durch dieſe Arbeiten beträchtlich entlaſtet, da bei an— haltendem guten Wetter zahlreiche Bau- und Erdarbeiter Beſchäftigung finden. Kaiſerslautern, 14. Dez. Straßenſper⸗ ren in Kaiſerslauteern. Das Polizei— amt teilt mit: Mit Rückſicht auf den ſehr ſtarken Perſonenverkehr in den Hauptgeſchäftsſtraßen vor Weihnachten iſt erforderlich, dieſe Straßen vorübergehend für den Wagenverkehr zu ſperren. In Frage kommen die Marktſtraße und ihre Zu— gangsſtraßen. die Münchſtraße, die Eiſenbahn und Kerſtſtraße, ganz oder ſtreckenweiſe, ſowie verſchiedene andere Straßenzüge während d Hauptgeſchäftsſtunden. Aus aller Welt Schweres Exploſionsunglück. wtb. Sofia, 14. Dez.(Radio.) In Popovo einer kleinen Ortſchaft im Departemen! Schulma ereignete ſich in einem Laden eine Exploſion, die auf die Entzündung von Pulver zurückzuführen war, das von dem Geſchäz! in unerlaubter Weiſe im Kleinhandel ver— kauft wurde. Die Exploſion verurſachte eine Feuersbrunſt, die das dreiſtöckige Gebäude vollſtändig zerſtörte. Zwei Perſonen erlitten ſchwere Brandwunden. Eine von ihnen ſtarh auf dem Wege zum Krankenhaus. Mehrere Schüler wurden von einer einſtürzenden Mauer ſchwer verletzt. Der Schaden wird an! mehrere Millionen Leva geſchätzt. „Kolumbus“ läuft aus. . remen, 14. Dez.(Radio). Der Schuel! dampfer„Kolumbus“ des Norddeutſchen Lloyd trat heute nach Einbau der neuen Maſchinenanlage ſeine erſte Reiſe nach New— hork an. Der Storch im Straßen beanbagen. Berlin. 14. Dez. Ein nicht alltäglicher Vo. ſall hat ſich heute vormittag in einem Straßen bahnwagen zugetragen. Während der Fahr durch die Schönhauſer Allee wurde plötzlich eine Inſaſſin, eine 24jährige Frau, von einem Mäd chen entbunden. Der ungewöhnliche Vorgang rief natürlich unter den übrigen Fahrgäſten leb hafte Bewegung hervor. Kind und Mutter wur den von einem Schupobeamten mittels Droſch' in das Virchow-Krankenhaus gebracht. Folgenſchwerer Streit. wib. Eſſen, 14. Dez.(Radio.) In der verga, genen Nacht wurden vor einem Hauſe der 30 Jahre alte Bergmann Ney erſchoſſen und der 1“ Jahre alte Arbeiter Aloys Islaker ſchwer ver letzt auſgeſunden Nach Zeugenausſagen ſind die beiden mit zwei Männern in Streit geraten und n einem von dieſen niedergeſchoſſen worden Die Täter konnten noch nicht e werde slaker liegt noch beſinnungsle N haus. Fabritbrand in Böhmen Millionenſchaden. 14. Dez. Bei dening ſtesen in den Glaswerken der Firma im bengchbarten Hundorf das s abgebrochen und auf die Offenbar enr⸗ wib. Teplitz, Sturm wurde Gebrüder Frankl Dach»ines Lagerhauſe Gochſpaunungsleitung geſchleudert. ſtand dabei Kurzschluß, der einen Brand in einem zweiten Lagerhaus verurſachte. Das Feuer dehnte ſich mit großer Schnelligkeit auf die angrenzenden Lagerhäuſer aus, und bald ſtand ein ganzer Kompler von Gebäuden in Flammen. Die in den Lagerhäuſern aufgeſtapelten Waren wurden vollſtändig vernichtet. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Kronen geſchätzt, iſt aber durch Verſicherung gedeckt. die Unterſuchung der Vombenangelegenh. wtb. Berlin, 14 Dez.(Radio.) In ber Vor⸗ unterſuchung der Sprengſtoffattentate iſt es den Unterſuchungsbehörden gelungen, aufzuklären, woher der Sprengſtoff ſtammt. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß er aus dem Steinbruch des Mül— heimer Steinbruchbeſitzers Karl Weyand entwen⸗ det worden iſt und zwar durch Einbruch in die Pulverkammer. Des Diebſtahls dringend ver- dächtig ſind die Angeſchuldigten Hans Nickels aus Heide und der Juwelier Fritz Rehling aus Mülheim. Rehling iſt erneut verhaftet worden. Der Beihilfe verdächtig iſt der Bruder des Stein— bruchbeſitzers Robert Weyand, der vom Unterſu— chungsrichter wieder freigelaſſen wurde, weil die Verdachtsgründe zum Erlaß eines Haftbefehls nicht ausreichten. Handel und Indunrre. Die Großhandelsindexziffer. ib. Berlin, 14. Dez.(Radio.) Die auf den Stichtag des 11. Dezember berechnete Großhandelsindexziffer des ſtatiſtiſchen Reichs— amts iſt mit 134,4 gegenüber der Vorwoche (134,6) leicht zurückgegangen. Von den Haupt— gruppen iſt die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 0,3 Prozent auf 129,3(129,7) geſunken. Die Indexziffern für Agrarſtoffe und für induſtrielle Fertigwaren ſtellten ſich unverändert auf 126,5 und 156,2. Nund funk ⸗ Programm Frankfurt. Dienstag, 17. Dezembe. 06.30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 14.00: Schallplattenkonzert; 12.00: Börſen-, Nach⸗ richten⸗, Wetter- und Waſſerſtandsdienſt; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.15: Werbekonzert; 13.30: Symphoniekonzertz 15.00: Wirtſchaftsfunk; 15.15: Jugend ſtunde; 15.45: Wirtſchaftsfunk; 16.00: Aebertragung von Stuttgart; Anſchl.: Wirtſchafts— funk; 18.00: Mit dem Mikrophon auf dem Poſt— amt 9; 18.35: Uebertragung von Stuttgart; 19.05: „Das Steuerreformprogramm der deutſchen In duſtrie und Handelskammer“; 19.30: Uebertra— gung von Stuttgart; 20.45: Uebertragung von Ba ſel; 21.45 und 23.00: Uebertragung, von Kaſſer Anſchl.: Nachrichtendienſt; 00.30: Nachtkonzert. Stuttgart. Dienstag, 17. Dezember. 10.00 Uhr: Schallplattenkonzert; 11.00: Nach⸗ richtendienſt; 12.00: Wetterdienſt; 12.15: Hiſtoriſche Inſtrumente(Schallplatten); 13.15: Wetterdienſt; Aunſchl.: Leichte Miſchung(Schallplatten); 14.45: Nachrichtendienſt; 15.30: Frauenſtunde; 16.00: Nachmittagskonzert; 17.45: Wetter- und Land— winden; 18.05:„Der ruſſiſche Tanz“; 18.35:„Deutſche Bildungsarbeit in Polen“; 19.05: Uebertragung von Frankfurt; 19.30:„Die Berg— königin“, Weihnachtsmärchen von Joſef Haas; 20.45: Uebertragung von Baſel; 21.45 und 23.00: Uebertragung von Kaſſel; Auſchl.: Uebertragung on Frankfurt. e...... ͤ wd WIe eee ee 55 Das Spiel unter der Maske. Originalroman von Lola Stein. (24. Fortſetzung.) „Weil ich traurig darüber bin, datz alles ſo anders kam, als ich es erhoffte, Percy.“ „Aber wie kann man ſein Herz ſo ſehr an ein Phantom hängen, Silvia? Das vermag ich doch nicht zu verſtehen. Auch ich war enttäuſcht, weil ihr beide, Oliver und beſonders du, mich ange— ſteckt hattet. Aber lieben, Silvia, lieben kann man einen Menſchen doch erſt, wenn man ihn kennt. Du wollteſt vor allem eine geſicherte Zu— kunft für mich, Sorgloſigkeit, Ruhe, wünſcheſt unſerem Namen den alten Glanz zurück. Das alles ſollte eine amerikaniſche Erbin uns brin- gen. Nun, Silvia, ich habe ſie mir und euch allen ins Haus geholt.“ „Mir ſcheint, ohne Liebe von deiner Seite, Percy!“ Er verſetzte ausweichend:„Wer ſagt dir, daß ich Evelyn Catlin geliebt hätte, wie ſie die trau⸗ ernde Braut geweſen wäre, wie ſie es uns vor- ſtellten. Auch das iſt ganz ungewiß.“ „Ich glaube es. Aber an den Dingen iſt nun ja nichts mehr zu ändern. Die Hauptſache iſt, daß du glücklich wirſt, Percy. Dann will ich auch zufrieden ſein.“ Evelyn hörte Pereys Antwort nicht mehr. A ſchlich ſie aus dem Zimmer, floh über den rridox, bog in einen halbdunklen Seitengang ein, blieb dort ſtehen mit laut klopfendem Her⸗ zen, mit einem Gefühl von Jammer und Ver⸗ sweiflung, wie ſie es niemals zuvor empfunden 3 Nein, niemals zuvor. Selbſt in jenen ent⸗ ichen Augenblicken nicht, als ſie von Edward 2 hörte, daß ſte nicht ſein Lind ei. We 0 7 7 New Iich war Die! Ex. RNuüng gewelen. Hr. gg Leben harte ſie in andere Bahnen gelenkt. Abe! was ſie heute erfahren, was ſie gehört warf ſie in einen Reue, der Qual. Abgrund des Schmerzes, der Percyval Carlington, der Mann, den ſie liebte und der ihr jetzt unerreichbar war, war mit der Abſicht nach Newyork gekommen, ſie, Evelyn Catlin, zu umwerben, wenn ſie dem Bild ent— ſprach, das Oliver Gordon von ihr gemalt hatte. f Sie war mit einem anderen Manne verlobt, als er landete, ſie war dadurch für ihn verloren. Und er machte auch keinen Verſuch, ſie kennen— zulernen. Später, als ſie unter falſchem Namen, in vor— getäuſchter dienender Stellung in ſein unbedeutenden Grace Miller gelang, ja auch hätte gelingen müſſen: Percy Carlington zu feſſeln. Sie ſelbſt alſo hatte ſich ihr Glück verſcherzt. Sie ſelbſt hatte ſich durch töxichtes, unüberlegtes Handeln für immer den Weg zu einem Glück ſver— ſchloſſen, das ihr heute grenzenlos und unaus— denkbar ſchön erſchien. Den Mann, den ſie liebte und der ſie wieder— geliebt hätte, was ſie nun ja wußte, hatte ſie verloren, weil ſie ihr Herz ohne Liebe und ohne Zwang einem anderen Menn geſchenkt hatte. Es war nicht nur töricht was ſie getan. Evelyn weſen, oberflächlich und eitel. Und batte geglaubt, über Gefühle gebieten zu können. Als dann die Liebe, gnadenvoll und ver⸗ 5 1 N 1* 2 tat, war es zu hatte, rührte in noch höherem Maße ihr Inneres auf, Leben trat, flog ſein Herz ihr entgegen. Der armen, was der umworbenen, ſtrahlenden Evelyn Catlin dann und unüberlegt, erkannte es ganz klar in dieſen Minuten. Sie hatte ein Verbrechen auf ihre Seele geladen, ſie hatte geſündigt gegen den heiligen Geiſt der Liebe. Ungeduldig war ſie ge⸗ ſie ihn tannte, auf ewig von ie geſchſede u, als ſie die Braut James James Whitlocks wurde. 14. Als Evelyn Lord Carlingtons Schritte auf dem Korridor hörte, und ihn an ihrem Verſteck vorübergehen ſah, kam ſie in die Wirklichkeit zu— rück.— Das Leben ging weiter, auch wenn man ſelbſt das Schwerſte erfuhr. Sie beſann ſich, daß Lady Silvia ſie vor ge— raumer Zeit zu ſich hatte rufen laſſen und daß ſie noch immer auf ſie wartete. Sie ging in das Zimmer zuxück, aus dem ſie geflohen war, ging mit müden, hoffnungsloſen Schritten. Auch vor dem erlauſchten Geſpäch war ihr Percyval Carlington, der Verlobte Doro⸗ thys, ja unerreichbar geweſen. Aber das Wiſſen, daß er nach Newyork gekommen war, um ſie zu erringen, ſchmerzte und brannte, wie nichts zu— vor im Daſein in ihr geſchmerzt und gebrannt. Lady Silvia lag auf einem Ruhebett, als Evelyn zu ihr eintrat. Sie ſah noch bleicher aus als am Morgen. Jetzt erſt bemerkte Evelyn dunkle Schatten unter den wundervollen Augen der ſchönen Frau, ſah die krankhafte Bläſſe der ſehr weißen Haut durch die feine roſa Puder— ſchicht durchſchimmern, entdeckte die ſtark hervor— tretenden blauen Aederchen an der wie gemeißelt wirkenden Stirn und den Händen. vollendet geformten In all ihrem Schmerz, in all ihrer Verwir⸗ rung um ihr eigenes vernichtetes Glück, ihr zer⸗ daß Lady wie ein neues, unfaß⸗ ſtörtes Daſein, traf ſie die Erkenntnis, Silvia ſchwerleidend ſei, liches Leid. „Setzen S kurzem Geſellſchafterin bei Miß Evelyn Catlin waren. Und ich möchte 0 N über dieſe junge Sie ſich zu mir, Miß Miller“, bat die weiche, dunkle Stimme der Frau.„Sie werden überraſcht ſein, daß ich Sie zu mir gebeten habe. Aber ich hörte von Miß Baſſett, daß Sie bis vor Schlaf Himmelsſöhnchen. Schlaf wohl, du Himmelsknabe du, Schlaf wohl, du ſüßes Kind, Dich fächeln Engelein in Ruh' Mit ſanftem Himmelswind. Die armen Hirten ſingen dir Ein herzig Wiegenliedchen für: Schlafe, Himmelsſöhnchen, ſchlafe. Maria hat mit Mutterlieb' Dich leiſe zugedeckt, Und Joſef hält den Hauch zurück, Daß er dich nur nicht weckt. Die Schäflein, die im Stalle ſind. Verſtummen vor dir, Himmelskind: Schlafe, Himmelsſöhnchen, ſchlafe. Altes Lied. 4 - A Handel und Induſtrie. Schifferſtadter Gemüſeauktion. Schifferſtadt, 14. Dez. Bei guter Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe er— zielt: Zwiebeln 4,75 bis 5, Rotkraut 5 bis 7, Weißkraut 1 bis 2,25, Krotten 2,50 bis 2.75, Wirſing 5 bis 7, Spinat 5 bis 10, Aepfel 11, Tomaten 12, Feldſalat 25 bis 75, Schwarz wurzeln 25, Roterüben 3,50 bis 4, Blumen— kohl 7 bis 8, Sellerie 8 bis 26, Endivienſalat 2 bis 9. Loſales Die moderne Fremdenbellehrswerbung bedient ſich nicht mehr nur der hergebrachten, bewährten Mittel des Plakats, Proſpektes uſw., ſondern ſie beſchreitet auch ganz neue Wege praktiſcher Werbung. In Düſſeldorf hat das italieniſche Generalkonſulat jetzt koſten⸗ loſe Sprachkurſe für Italieniſch eingerichtet. zeder Kurſus umfaßt 30 Lektionen. Die Teil⸗ Nehme haben lediglich 10 RM. für Lernmittel zu entrichten. Innerhalb der Lehrkurſe, die ja an und für ſich bereits die Teilnehmer für Italien intereſſieren, wird auf die Schönheiten des Landes aufmerſam gemacht und dadurch indirekt für den Beſuch Italiens geworben. In anderen deutſchen Städten iſt die Einrich— tung ſolcher verkehrswerbenden Sprachkurie ebenfalls geplant.— Einen ungewöhnlichen Weg praktiſcher Verkehrswerbung beſchrit kürzlich die Budapeſtere. Meſſe. Sie lud über 100 Hotelportiers und Fremden⸗ führer aus Prag, Wien und Berlin nach Bu— dapeſt ein, wo ihnen in den alles Sehens⸗ werte ge eig und erklärt wurde. röße, Zef immungen für koſten ſowe oh! im 1 Dresber* als auch im Fernſpret erte en in dieſen Karten außer Ab rang Aben(Abſe ndungs nd und N hnort nebſt Wohn ing des ſenders) noch weitere 5 Worte, die mit dem gedruckten Wortla: ut im Zuſammenhang ſtehen müſſen, handschriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche ſuläſſige Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze„ſendet“,„Ihre“,„Dein Freund“, ſendet i„ſendet mit beſten Grü⸗ ßen Ihre“ uſw. Werden ſolche Karten im of— fenen Umſchlag verſand, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch nach außerhalb 5 Pfg. Evelyn war verblüfft. War es nicht, alr ol ſie ſich in einem verzauberten Kreiſe drehte und immer wieder drehte? Zuerſt war Percyval Tar⸗ lington es nicht müde geworden, über Evelyn zu ſprechen und ſie nach ihr auszufragen, und nun wollte Lady Silvia dasſelbe tun. Er war entſetzlich, immer über ſich ſelbſt ſprechen zu müſ⸗ ſen, wenn man für eine andere galt. Je länger die lächerliche Komödie dauerte, in die Evelyn ſich verſtrickt hatte, deſto ſchwerer fiel ſie ihr.— Wer hätte auch ahnen können, als ſie von einer Evelyn Catlin zu einer Grace Miller ward, daß ihr früheres Ich ſie überallhin verfolgen würde? Seltſam, ſeltſam hatte ſich alles geſtaltet und ganz anders, als Dorothy und ſie es Mnarſet, hatten.— Wenn ſie unbeteiligt über den Dingen hätte ſtehen können, ſo hätte ihr die ganze Komödie vielleicht ſogar Spaß gemacht. Aber ſeit ihr Herz ſo tief getroffen war, hatte ſich alles für ſie zur Tragödie gewandelt. „Ich habe Miſter Gordon, den Freund meines Neffen, in der kurzen Zeit, in der 1 unſer Gaſt war, ſehr lieb gewonnen,“ fuhr Lady Silvia fort, als Evelyn in Befangenheit ſchwieg.„Er hat beinahe nur von ſeiner Braut geſprochen, ihr Schickſal, als er ſtarb, ging mir nahe, ob⸗ wohl ich ſie nicht kannte. Wollen Sie mir nun von dieſem traurigen Todesfall erzühlen, was Sie davon wiſſen, Miß Miller?“ N „Das will ich gern tun, Mylady“, verſetzte Evelyn. Plötzlich war der Wunſch heiß und kat in ihr, das Bild Evelyn Catlins, ihr eigei Bild, reinzuwaſchen in den Augen 17 Frau, wie es zuerſt ihr Beſtreben Men eweſen Pereyval Carlington eine 9 ere ug 5 die vor ihm Verleumdete b 1 10 St als ſein Intereſſe für ſie, 1— f Grace Miller war, ſtärker und ſtärker ſun Lätte iſicht mehr von Evelyn Catlin geſprochen. U.-J.-Filmpalast Auf ins.-. 2. Schlager: Der S8ertubefgrog fil Der großen Nachfrage wegen ist es uns gelungen, für heute Montag nochmalszd. großen Aufklärungsfilm zur Aufführung zu bringen. „ Moderne Piraten“. Zur Be- kämpfung der Synhilis- krankheit Auf ins B.-: Gaſe ums Leben gekommen. jährige Weißbindermeiſter Jährling von hier war in einem Raum beſchäftigt, in dem ein Gasofen aufgeſtellt war. Durch die giftigen Dämpfe, die ſich erlitt der Mann eine Gasvergiſtung, an der er erlag. Weiteres Anſteigen der Arbeitsloſenziffern Die andauernden Entlaſſungen in faſt allen Berufsgruppen, hauptſächlich im Baugewerbe, in der Metallverarbeitungs⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie und im Holzgewerbe brachten in der abgelaufenen Woche wieder eine ſtarke Zu— nahme in den Ziffern der Arbeitsloſen und zwar ſtieg die Zahl der Arbeitſuchenden von 4923 auf 5334. In derſelben Zeit erhöhte ſich die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger von 3278 auf 3653. Im Baugewerbe ſind jetzt faſt ſämtliche Bauhandwerker entlaſſen. Ein größerer Teil der neuen Zugänge iſt bedingt durch die zahlreichen Entlaſſungen bei der Zuk— kerfabrik infolge Beendigung der Kampagne. Auch bei der Reichsbahn iſt eine weitere An— zahl von Zeitarbeitern wegen Einſchränkung der Arbeiten entlaſſen worden. Offene Stellen waren am Stichtage(11. Dez. 29) noch vorge— merkt: 6 für männliche und 24 für weibliche Arbeitſuchende. ſha. Auerbach, 11. Dez. Dur 0 giftige Der 38* in dem Ofen entwickelten, meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verſtoß gegen die Straßenverkehrsordnung und 1 wegen Diebſtahl. den Beſuchern des aus ſchöne Filmwerke gezeigt, die wirklich des Lobes verdienen. nach Hauſe, mit dem Bewußtſein, was Großartiges und Erbauendes geſehen zu haben, was allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. letzte Gelegenheit geboten, ein ſtadtprogramm zu ſehen, das wirklich verdient, von vielen noch geſehen zu werden. nur jedermann empfohlen werden. Lokale Hachrichten Der Polizeibericht der letzten Woche 2 wegen Ruheſtörung; * Hente letzter Tag. Geſtern wurde Zentral-Film-Palaſtes zwei über— Alle Beſucher gingen frohen Herzens Heute iſt die erſtklaſſiges Welt— Ein Beſuch kann * Jer geſtrige Jonntag war verhält— nismäßig ruhig. Als ſilberner Sonntag iſt er von der Geſchäftswelt waren geöffnet und der Geſchäftsbetrieb recht rege. Nachmittags war auf der Heddesheimer Hochbetrieb. Heddesheim bei dem Fußballkampf.— Das Reichs— banner Schwarz-Rot-Gold hielt am Saftladen des 5jährigen Beſtehens der Saal war dicht beſetzt. lich.— Die mals das Schauſpiel„Licht des Lebens“ auf und; hatte bei gutbeſetztem Saale wieder einen vollen! Erfolg. ſehr geſchätzt. Die Läden Straße 5 bis 600 Sportanhänger waren in Abend im eine Feier anläßlich Ortsgruppe. Der Der Abend verlief gemüt— Jungfrauen-Kongregation führte noch— zum grünen Laub Hohnſprer chende Tabakpreiſe im Amtsbezirk Weinheim. Unter dieſer Ueberſchrift iſt in einer Wein- heimer Zeitung folgendes zu leſen: In H ed des- heim wurde dieſer Tage Tabak aufgekauft zu dem kaum glaublichen Preiſe von 25 bis 28 Mk. pro Zentner. Anbaukoſten, geſchweige von einem Verdienſt zu ſprechen. Tabakbauern zu dieſem Spottpreis? lautet: treideverkauf war gleich Null. gaben ſollen bezahlt werden. Haus und Familie ſind notwendig. ſteht vor der Tür! Weihnachtsgeſchenk für unſern Bauernſtand! Wie ſoll das enden? noch 3000 Zentner 28er lagert und 11000 Zentner 1929er. von 25— 28 wurden bisher 3— 500 Zentner ab— geſetzt. zweifelten Stimmung.(So, hier geſchildert ſind, ſo wird es wohl auch bei uns in Viernheim ausſehen. Schneewillchen nächſt: ein ſo großes, ſo aufnahmebereites, gängen auf der Bühne ganz hingegebenes und des— halb dankbares Publikum, melt war, beſten Tagen geſehen. lungen aus ſolchem Anlaß, wie dem geſtrigen, ſind auch ſelten. mann& Co. hatte Mannheim und Ludwigshafen, ſchiedene Schulen mehr als 1200 Eintrittskarten zu einer Märchenvorſtellung mit anſchließender Be— ſcheerung an bedürftige Die Eingeladenen kamen alle, mehr. Das Aber das trug nur zur Erhöhung der freudigen Stimmung bei, d. traurigen Geſchick des armen„Schneewittchen“, das, Dieſer Preis deckt noch nicht einmal die Man wird fragen, warum verkaufen die Die Antwort Der Ge— Steuern und Ab— Neuanſchaffungen in Weihnachten Solche Preiſe ſind ein ſchönes Aus Not! aus bitterer Not. Dazu wird noch gemeldet, daß Tabak in Heddesheim Zum Preiſe Die Bauernſchaft befindet ſich in einer ver— wie die Verhältniſſe Die Red.) bei Kupfermann. K. Märchenvorſtellung im Apollo-Theater. Zu— den Vor⸗ wie es geſtern verſam— Theater nur in ſeinen Allerdings, Theatervorſtel- hat das Apollo Das bekannte Möbelkaufhaus Kupfer— durch die Wohlfahrtsämter ſowie durch ver— Kinder verteilen laſſen. ſogar noch etliche Theater war jedenfalls überfüllt. h. vorerſt ließ man ſich von dem von Frl. Bühne ging, erſchüttern. ſchlimme nicht tötete, Zwerge“ Schule Kerſebaum ſehr nett dargeſtellt), ihm freund— lich Aufnahme gewährten, hätte am liebſten vor der böſen Stiefmutter gewarnt, der es dann doch gelang, Schneewittcheu umzubringen, liebſten mit den Zwergen auf der Bühne herum— geſprungen, als der ſchöne, j kam und das vom Tode wieder wittchen(von Frl. Anna Vorgeiz mit allem Lieb— reiz ausgeſtattet) zur Frau nahm. ſpiel war für viele, viele der ſucher, von denen mancher wohl das erſte Mal in die Welt der Wunder ein Ereignis. bei den Kinderliedern der Kapelle nahm zum Schluß mit aller freudigen Ueberraſchung eine Weihnachtstüte in Tüten hatte die Firma Kupfermaunn& Co. zur Verfügung geſtellt. werden nocheinmal etwa 200 geſtern leer ausgingen, zur Das eine aber mit dieſer hochherzigen Tat Weihnachtsfreude(für manche vielleicht die einzige) bereitet hat. Der größte Aufklärungsfilm des Jahres Heute Montag nochmals im Grete Kerſebaum einſtudiert, über die Man freute ſich, als der Jäger(Herr Lehmann) Schneewittchen freute ſich ebenſo, daß„Die ſieben (von fünf- und zehnjährigen Mädels der und wäre am junge Prinz(Herr Jauch) erwachte Schnee— Das Märchen— kleinen Theaterbe— (und der Man kargte Kuliſſen) blickte, nicht mit Beifall, ſang fröhlich mit und Empfang. 1200 ſolcher Sie reichten nicht ganz. Heute Tüten an die, die Verteilung kommen. ſteht feſt, daß Kupfermann& Co. Und das verdient Anerkennung. vielen Kindern eine * 2 Filmſchau zur Be⸗ der Syphiliskrankheit U.⸗T.⸗Film-Palaſt. kämpfung Wegen der großen Nachfrage des NI Väter, Töchter und Abſchied des Nuntius Pacelli von Verlin. Das offizielle Deutſchland gab ihm das Geleit Von links nach rechts: Staatsſekretär Dr. Meißner, Staatsſekretär Dr. amerikaniſche Botſchafter Schurmann, tius Pacelli. mmm nm:::: Zitk⸗Zal Vorſicht. junge Mädchen.— Diamanten und Strickſtrumpf.— Paris.— Beim Oberbürger⸗ meiſter.— Deutſchland und Frankreich. Reiſebüros. Man muß ſie immer ieder warnen, unſere lieben jaunen Mädchen. die ſo friſch und frei in die Welt ſchauen. Gewiß macht die Sitten— verderbnis Fortſchritte. aber es gibt Gott ſei Dank doch auch heute noch Reinheit und Un— ſchuld. auch noch die ſchöne Blüte der Jung— fräulichkeit und die herrliche Treue von Gattin und Mutter. Aber gerade die Unſchuld muß man in unſern Zeiten mehr behüten, als frü⸗ her. Zwar nicht ſo, wie man Treibhauspflanzen hütet, denn die Menſchen ſind einmal von Gott dafür beſtimmt, ihre Probe mitten im Sturm des Lebens abzulegen. Dafür muß man die Ju— gend heranbilden, inzwiſchen aber auch wiſſen, daß ſie manche Erfahrung noch nicht haben kann mit der wir ihr helfen müſſen. Da kommt neulich ein Auto gefahren und hält vor einem Hauſe an. Einige Geſchäfte werden erledigt, und dann ſoll es weitergehen. Das harmloſe Töchter— lein bittet den Herrn des Autos, der ein alter Hausfreund iſt. ſie mitzunehmen bis an das Ende des Städtchens, wo ſie eine Tante wohnen hat. Was iſt auch dagegen einzuwenden? Alſo aufgeſtiegen und davon. Aber an der Tante wird vorbeigefahren, und ſie will immer weiter, im⸗ mer weiter, aus lauter unſchuldiger Luſt an dem Auto. Bis ſie 19 1 in einer großen frem⸗ s ſie abſteigen vor 1 0 e n ſeiner Mutter ſo einem es beinahe um die Nut einem Zufall war zurückgegeben werden konnte. wie es das Eltern⸗ haus verlaſſen hatte. Sie hatte beſtimmt nichts Böſes vor, aber wer kennt das Raffinement mo— derner Verführung. Laßt doch die Autos fah— ren! Vertraut euch doch nicht Menſchen an, die ihr nicht ganz genau kennt! Nehmt in ſoſchen Fällen vom Nächſten lieber das Böſe an! Achtet doch die ſehr chriſtliche Tu— gend der Klugheit! Womöglich iſt dieſer Teufel von einem Mädchenräuber nicht einmal vor Ge— richt zu verlangen. Allerdings, dem Richter da oben entgeht er nicht... Uebrigens muß ich geſtehen, daß doch bei uns manche alte ſchöne Sitten ſchneller abhanden kom— men, als in andern Ländern. Da ſah ich neulich in der zweiten Klaſſe eines Zuges, der von Aachen nach Paris fuhr, eine vornehme Dame. Ich be— merkte ſie, weil mir ihre koſtbarrn Ringe in die Augen blitzten. Aber was war in dieſen rein ge— pflegten Händen? Mit Erlaubnis zu ſagen: Ein Strickſtrumpf. So ein richtiger, blauer, aus dicker Wolle. Die Nadeln tanzten, wie zu der ſeligen Großmutter Zeiten. Ueberall bemerkte ich in Frankreich, daß die Leute gewiſſermaßen altmodiſcher oder genügſamer ſind, als bei uns. Natürlich gibt es auch Pläſiermenſchen. aber alles in allem lebt man ſeiner kleinbürgerlichen Art getreu. Ganz beſtimmt lebt man billiger und das deshalb, weil man geringere Auſprüche macht. Das war alſo auf der Reiſe noch Paris, und nun wird man fragen, was ich eigentilch in Paris zu tun hatte. Wir waren dort zuſammen im Namen der internationalen Weltpreſſe. Chefredakteure und Direktoren von Holland, von Spanien. von Deutſchland, von Frankreich. O du wunderbare Stadt Paris! Wenn der Deutſche nach Berlin fährt, nun, daun macht er ein grimmiges Geſicht. es ums liebe Geld zur Bahn. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, Schubert(zweite Reihe), rechts hinter dem Sekretär des Nuntius der neben ihm Kultusminiſter Dr. Becker, davor Nun⸗ Oder er zwinkert luſtig mit den 1 Augen denn kann ſich der arme Provinzler für manche Enibel rungen des Wohllebens entſchädigen. Wenne der Franzoſe nach Paris fährt, daun leuchtet ſein Auge! Paris, das iſt ein Märchen, das iſt Frankreich, das iſt die Welt! Als ich eine Stunde vor Paris fragte, wir ſeien wohl ſchon dan da erhielt ich als Antwort ein ſtaunendes Geſicht. Wie, ſchon da? Nein, Paris. Sie wiſſen nicht... das dauert noch eine Stunde... und verzückt ſchmunzelte er noch einmal: Paris! Man bleibt auch nicht am Platze, bis man da iſt. Man ſteht lange vorher auf. Man rüſtet die Koffer. Man ordnet ſeine Kleider. Man macht ſich zu— recht, wie vor dem Gang auf eine Hochzeit, oder auch wie der Liebhaber vor der Brautſchau. Eine herrliche Dame iſt ſie ja. Paris, die Königin von Frankreich. die ſich in tauſend Spiegeln immer fort hetrachtet. Schließlich brauſen wir in den Nordbahnhof ein. Und dann gleich zur Sitzung. Vorbei an den Boulevards, an den Denkmälern. an den alten Denkmälern, an den alten Paläſten, an den Kirchen, oft aufgehalten vom Andrang des Ver— kehrs, dann aber pieilgeſchwind durch den Regen hindurch, und da ſind wir ſchon am Ziel. Wie ſich doch die Zeiten geändert haben. Man begeg— net uns da freundlich, gerade auch den Deutſchen. Die Idee der Verſtändigung hat wirklich Fort⸗ ſchritte gemacht. Wir ſind herzlich zueinander, und wo die Sprache nicht reicht. da ſprechen Auge und Herz deutlich genug. Dank allen jenen Men⸗ ſchen die nun jahrelang an dem großen Gedan⸗ ken der Verſtändigung unter den Völkern Euro⸗ vas gearbeitet haben. Laſſen wir uns nicht ſchrecken durch das Bild offizieller Verhandlun⸗ gen in Finanzſachen, denn bei derlei Dingen, wo Filmes iſt es dem Unternehmer Herrn Wamſer gelungen, den Aufklärungsfilm für heute Montag der heimer Einwohnerſchaft vor Augen zu führen. Des- halb alle Viernheimer Mütter, Söhne, ſeht euch dieſes Werk an. Sie ſehen die Viern⸗ Würde, die wir [Dann ein geht, werden ſelbſt gute Ge. armes Kind. der Me 1 Gefahren der Syphiliskrankheit und ihre Bekämp— fung. Beſuchen ſie heute die letzte Aufführung, den einzigartigen Aufklärungsfilm„Verheiſlichte Sünden“ oder„Küſſe, die töten“. Hunderte Viern⸗ heimer ſahen ſchon dieſen Film. Auch Sie müſſen das Werk ſehen, denn ein Kuß kann euch töten. Im zweiten Teil zeigt man den Seeräuber— Groß- film„Moderne Piraten“. Verſäumen Sie nicht die letzte Gelegenheit; es iſt eure Pflicht, die Vor⸗ ſtellung zu beſuchen. Alles geht ins U. T. heute Montag. f Sport u. Spiel Kreis Unterbaden Die„Grünen“ ſind in Fahrt. Dem Neu— ling Heddesheim wurde auf eigenem Gelände der erſte Sieg abgerungen. Mit 2:0 mußten ſich die Fortunen dem beſſeren Können der„Grünen“ beu— gen. Nur immer weiter ſo, der Lorbeer winkt. Die Reſultate: Heddesheim— Viernheim 2 Rheinau— Feudenheim 2 Weinheim-—1913 M'heim 1 Tabelleuſtand am 15. Dez. l. Tore P. 30:9 19 36:16 15 31:14 27:14 22:20 25:38 13:20 12:36 20:43 Vereine Sp. gew. un. Viernheim 119 1 Friedrichsfeld 10 Phönix Mannheim 10 Feudenheim 10 Heddesheim 11 Weinheim 11 Käfertal 9 1913 Mannheim 11 Rheinau 11 95—— D 2 9 0 e— — 8 0— FP Jereins⸗Anzeiger Dees eee eee Verein für Sport- u. Körperpflege 1893. Dienstag abend 8 Uhr Vorſtands-Sitzung bei Mitglied Val. Froſchauer. Um reſtloſes und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Weinheimer Schweinemarkt. führ 219 Stück Verkauft: 204 Stück jſchweine das Stück 15— 25 Mk. Läufer das Stück von 28—50 Mk Neu hinzutretende Abonnenten 9 den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats Gratis! Mildes Abführmiſtel We zer pillen Schachrel. AR · 9.50 Ae MEN AO reeE ND EHE ra ſchwiſter grätig. Wir waren auch bei aller Herz— lichkeit nicht ſentimental, ſondern wußten um die zu vertreten hatten. Verhandlungen ſind ſchwer und trocken, wie alle ernſte Arbeit. Davon will ich ſchon nicht plaudern, wohl aber von dem Beſuch im Hotel de Ville. dem prachtvollen Rathaus der Stadt. Säle ſind da, flutend in Licht. An den Wänden Gemälde aus der franzöſiſchen Geſchichte. In koſtbaren Truhen Geſchenke der Welt an die Stadt Paris. Schon erſcheint der Oberbürger— meiſter, ein ſeiner Menſch, mit elaſtiſchem Schritt. Von einem Blättchen lieſt er ſeine Begrüßung ab. Tröpflein Schaumwein zur Beſtätigung der Herzlichkeit. Das verſtehen die Franzof— man muß es ihnen laſſen. Wären ſie nur en wieder ganz aus dem Rheinland beraus, wir würden ihre Vorzüge noch viel herzlicher aner⸗ kennen. Ganz ſicher, es wächſt eine neue politi— ſche Idee empor. Sie heißt: Verſtändigung zwi ſchen Deutſchland und Frankreich. Es iſt die beſte Garantie Europas. Amerika muß einen Schuldner haben, der ihm an Macht gewachſen iſt. Dann wird es ſchon beſcheidener werden. Weiteres ein ander Mal. Für heute noch einen Dank an unſere freundlichen Reiſebüros. Sie ſind eine Wohltat der reiſenden Menſchheit, das muß ich geſteben. Du kannſt dich verſchlafen. und ſie finden doch noch einen Zug, der zeitig ge⸗ nug ankommt. Iſt es kein Zug, ſo iſt es ein Flugzeug. Liebe macht erfinderiſch. Und läßt du ein Buch liegen, wie ich in Frankfurt, ſie ſtellen es dir gratis wieder zu.— Ein Häslein habe ich mir mitgebracht, das ſollteſt du ſehen. Drücke 9 auf ein Gummihällchen an einer 0— Schn dann ſpringt es wie im jungen meinem Tiſch. Bis Weihnacht e mein Vergnügen e m 2 in 5 5 me Zeuline. 5