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Wir vergeſſen all zu ſchnell die Ereigniſſe in der Politit, weil wir ſie meiſt nur betrachten vom reinen Intereſſenſtandpunkt aus. Je nachdem wir perſönlich von der Politik einen Nutzen ziehen oder nicht, ſetzen wir unſere Kritik ein. Das iſt aber falſch. Das iſt auch der Grundfeh— ler, den wir immer wieder begehen und der uns oft genug in der Entwicklung und im Aufſtieg hemmt. Es iſt ſchließlich der Fehler, der als Ur— ſache der ewigen Volksentzweiung angeſehen wer— den muß. So war es auch im vergangenen Jahr. Die bittere Not hielt an, die harte Laſt des verlorenen Krieges drückte, ſoziale und wirtſchaftliche Span— nungen blieben. Noch zitterte aus dem Jahre 1928 in der Sozialpolitik jener Eiſenkampf nach, der große Erbitterungen ſchuf und das ſo notwendige Vertrauensverhältnis zwiſchen Ar— beitgebern und Arbeitnehmern ſtörte. Dazu kam dann das rieſenhafte Anſchwellen der Arbeitsloſenziffern. Ueber zwei Millionen Arbeitskräfte mußten brach liegen, müſſen jetzt noch vor den Toren der Werke warten, bis ſie Einlaß finden. Das lähmt den Lebenswillen, untergräbt die Lebensfreude. Und doch hat ſich das Reich bemüht, ſoweitſes in ſei— ner Kraft ſtand, wenigſtens die härteſte Not zu lindern und für praktiſche Hilfsmaßnahmen zu ſorgen, die nicht den bitteren Beigeſchmack eines Almoſens haben. Umſomehr allerdings hätte man erwarten dür— fen, daß die allſeits als notwendig erkannte Reform der Arbeitsloſenverſicherung gefördert und durchgeführt worden wäre. Dafür ſtritt man ſich monatelang um parteitaktiſche Ziele, vergaß daneben das große Ganze und übrig blieb ein Flickwerk, welches den Erſorder— niſſen der Stunde nicht gerecht wurde, obwohl wir die guten Seiten nicht vergeſſen wollen. Für das neue Jahr wird in dieſer Hinſicht noch vieles zu ſchafſen übrig bleiben, ebenſo wie auf den anderen Gebieten der Sozialpolitik. Denken weir nur an die Behebung der Not der Kleinrentner, an das Arbeitszeitgeſetz, an die Schutz- und Hilfsmaßnahmen für den Mitetlſtand, die Wirt— ſchaft insgeſamt. Aber alle dieſe Fragen können nur gelöſt wer⸗ den im eintrüchtigen Zuſammenwirken aller Berufe und Stände, weil ja letzten Endes die Not jedes einzelnen Standes auch die übrigen mit ſich reißt, die ge— ſamte Wirtſchaft in einem Kriſenzuſtand halten muß. Daß ein Weg gefunden werden kann, wo ein Wille iſt, ſahen wir bei dem noch vor Weih⸗ nachten beſchloſſenen Agrargeſetz. Wenn auch dieſes noch nicht das ganze Reſorm⸗ werk darſtellt, ſo ſahen wir zum erſten Male,— und das war der erfreulichſte Lichtblick in der innerpolitiſchen Geſtaltung des letzten Jahres— daß ſich Produzenten und Konſumenten hemüh⸗ ten, einen vernünftigen Ausgleich und ein ver⸗ ſtändnis volles Zuſammenarbeiten zu finden und zu ermöglichen. Wir wollen hoffen, daß dieſer Geiſt nun auch im neuen Jahre bei den noch viel ſchwierigeren Geſetzesproblemen anhält, welche der ſofortigen Löſung harren. Wir meinen die große Steuer⸗ und Finanz“, auch Wirtſchafts⸗ reform. Alles was nach Intereſſenpolitik ausſteht, muß ausgeſchaltet werden. Wir kommen keinen Schritt r 8, wenn wir nicht endlich die Fehler der letzten Jahre abſtreiſen und uns ſelbſterzieheriſch zwingen, nur von ganz großen Geſichtspunkten dieſen Notwendigkeiten wenig verſpürt. Parteienſtreit loderte oft genug gefahrdrohend für Manches Mal ſchien es, eee n eee 1 31. Dez 29 — enst aus, die Reformen zu ſuchen und zu ſchaffen. Es iſt das nicht leicht. Aber wir müſſen jetzt handeln. Das ewige Experi⸗ mentieren hat uns ſchon genug geſchadet. Wir müſſen des weiteren uns ſtets klar vor Augen halten, immer wieder mit Eindringlichkeit das Volk darüber aufklären, daß harte Wochen und Monate kommen werden, welche die letzte Hin— gabe von uns erfordern, wenn wir den Auſſtieg erzwingen wollen. Niemals werden ſich uns Licht⸗ punkte zeigen, ſollten wir im Intereſſenklüngel verharren und uns nicht dazu verſtehen wollen, auf die Zähne zu beißen und mit ſtarker Energie dem harten Geſchick zu trotzen. Dabei verlangen wir von den Parteien wie von den Regierungen, daß ſie mit rückſichtsloſer Offen⸗ heit die großen Probleme dem Vulle erſchlie⸗ ßen, keine Verſprechungen machen. die doch nicht gehalten werden lönnen. Vielmehr müſſen wir eine wirkliche Sammlung aller Volkskräfte erſtreben, welche allein unſerer Innenpolitik das feſte Gefüge verleiht, welches jeder Staat in unſerer Lage braucht, um Wunden zu ſchließen, neue Lebensquellen zu eröffnen. Be— ſonnenheit, Pflicht- und Verantwortungsbewußt⸗ ſein werden die Höchſtgebote der kommenden Stunden für Volk, Parteien und Regierungen ſein. Rückſchauend auf das alte Jahr haben wir von Der alte jede Geſetzesarbeit auf. Ausbrechen aus der Front. Sonderaktionen, Parteienzerſplitterungen und Zerſetzungen waren dafür an der Tagesord— nung. Kriſen bis zum Höchſtgrade der Möglich— leit taten ſich auf. Ständekämpfe entbrannten. als ob ſich alles gegen unſer Volk verſchworen hätte, als ſollten wir wirklich nicht weiterkommen können. Aber wir haben geſehen, daß in unſerem Volke doch ein geſunder Kern ſteckt, daß ein gro— zes Wollen und ein ſtarker Wille in ihm ruht, es Pflicht- und Verantwortungsbewußtſein kennt, wenn man es auf geſunden Bahnen führt, wenn es zu dieſer Führung auch das entſpre— SN Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Nfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an 2 ee . 0.% J. o 00 8* ue 0 V chende Vertrauen haben kann. Und ſo ſind die Ausſichten für das Neujahr verheißungsvoll gün— ſtig. Eine Konſolidierung hebt an. Die zwiſchen— durch ertönte parteiradikale innerpolitiſche ſik dürfen wir wohl zu den Tageserſcheinungen rechnen. Oft war es die Flucht eines Teiles un— ſeres Volkes, der am politiſchen Geſchehen ver— zweifelte, ſich in die Selbſtbetäubung durch Kra— wall, durch Negieren, durch blinden Haß gegen die vermeintlichen Schuldigen warf. Die Auf— gabe des Staates und der ſtaatsbejahenden Par teien wird es ſein, dieſe Radikaliſierung einzu— dämmen durch Schaffung des richtigen Vertrau ensverhältniſſes zwiſchen Volk, Staat und Regie rung, durch zielbewußte Führung, durch zielklare Geſetzesgebung. Das allein ſind die praktiſchen ſtaatlichen Aufklärungs- und Erziehungsmethoden. Mit Gewalt wird man nur Augenblickserfolge erzielen, die Gärung geht aber weiter. Mu⸗ Aus den Erfahrungen des alten vor allem die einzelnen Wahlen mit ten, können wir ſehr viel für die Zukunft nen.— Und das iſt auch der Hauptzweck unſerer politi ſchen Jahresſchau. Die Regiern ſie zu führen hat, nicht aber di hrung den Parteien überlaſſen darf. Dieſe! rum haben ſich zu der Erkenntnis durchzuringen, daß über dem Parteiintereſſe das Volks- und Staatsinte— reſſe ſteht, daß Rückſichten auf die We nicht zu nehmen ſind, wenn es ſich 5 ſalsgeſtaltung für die Allgemeinheit handelt. Das Volk ſchließlich muß durch Selbſtbeſinnung nötige Energie und Tatkraft aufbringen, daß es die Rechte und Pflichten, welche ihm die Verfaſ— ſung gegeben hat, auch im richtigen Sinne aus⸗ zuüben und zu erfüllen vermag. Dann hören von ſelbſt alle die trüben Erſcheinungen von Regie— rungskriſen, alle die Taſtverſuche nach neuen Parteienbildungen, alle die Zerſplitterxungen des politiſchen Volkes in Sondergruppen auf. Wir ſchaffen dafür ein politiſches Machtinſtrument, das die Schwere der politiſchen Aufgaben richtig erkennt uno ſich bei allen Handlungen deſſen be— wußt iſt, daß Erfolge nur erzielt werden können, ß jetzt, daß Zum neuen Jahre In ſeinem Verhältnis zum Neufahrsfeſte Kimmt der Menſch, wenn er in die vorgerückte— ren Jahre kommt, eine deutliche Achſendrehung vor. Stand ihm in ſeiner Jugend das Geräuſch und die etwas krampfhaft gewollte Fröhlichkeit des Neujahrsrummels meiſt recht vorne an ler konnte manchmal mit faſt rührender Hingabe dabei ſein) ſo rückt ihm mit der Zeit und der ſtändig wiederholten Enttäuſchung der Neu⸗ jahrstag in ein anderes Licht. Es ſcheint der Jugend ja ſo leicht, daß ſie und alle Welt im neuen Jahre das Glück finden könnten. Ha, bloß dieſer oder jener Umſtand brauchte ſich um ein Kleines zu ändern, dieſer oder jener Fall brauchte bloß um ein Härchen anders zu laufen, der oder jener Menſch brauch⸗ te bloß eine andere Laune zu kriegen, gleich kam das Glück wie aus Gießkannen über einen herein. Nur daß eben— na, das wiſſen wir ja. Dieſe Kleinigkeiten wollen ſich eben doch nie⸗ mals ſchicken, es ſei denn bei dem oder jenem wahren Glückspilz. Und ſo tritt man au Silve⸗ ſter des gleichen Jahres noch auf derſelben Stel⸗ le, wie zu Neujahr. Man muß das, ſcheints, erſt anderthalb Dutzendmal bewußt mitgemacht ha⸗ ben, bis man entweder„geſcheit“ oder— weiſe wird. Wer bloß geſcheit wird, der verachtet dann „den ganzen Dreck“ und findet keinen Sinn mehr in allem, lacht über all die Menſchen, die heute noch ganz ſo dumm ſind, wie er ſich erinnert, geſtern ſelber geweſen zu ſein und ſitzt wie ein Uhu im Neſte ſeiner eigenen Enttäuſchung und der daraus entſpringenden Verzweiflung an al⸗ lem. Kein erfreulicher Zuſtand. Ein Zuſtand, der gehäſſig und verantwortungslos macht und ſich mehr oder weniger zerſtöreriſch auswirkt. Die Revolutionäre aus Weltüberdruß, die Arnachi⸗ ſten aus gelangweilten Herzen ſind die hart— näckigſten und die ſchlimmſten. Sie ſchneiden ſelbſt dem Neuen, das ſie erzwingen zu wollen vorgeben, die Wurzel ab und knüppeln jede gu— te Abſicht zu Tode. Wer aber weiſe wird, der hält ja wohl auch nichts mehr vor den Erwartungen einer uto— piſch denkenden Jugend. Er verkrampft ſich nicht mehr in der Sehnſucht nach allen Herrlichkeiten der Welt. Er nimmt ſie dankbar an, wenn ſie kommen, verbittert ſich aber nicht, falls ſie aus— bleiben. Er ſtellt vielmehr die Enttäuſchung in dieſen Dingen als das ſtändige Lebensgewürz von vorne ab in die Jahresrechnung. Im Grun⸗ de kann er überhaupt nicht von ihr betroffen werden, weil er den Sinn des Lebenskreiſes und ſeines Stehens in ihm ganz anders erkannt hat. Setzt einen Adler ins Waſſer und einen Fiſch in die Luft. ihr wißt, was geſchieht. Und wenn ihr einen Menſchen, ſeeliſch geſprochen, in ein ander Element hineinſetzt, als das ihm beſtimmt iſt. wer kann da erwarten. daß er glücklich ſei? Soll er etwa hinter der übrigen Kreatur zurückſtehen müſſen? Und was iſt ſein Element? Dem Chriſten braucht es niemand zu ſagen ſelbſt die Heiden haben es geahnt und in ihren Beſten auch gewollt. Von denen aber, die ihr Element gefunden haben und in ihm heimiſch wurden, geht ein Strom warmen Lebens aus. ſie ſind im Gegen⸗ ſatz zu den bloß geſcheiten Menſchen die Aufer⸗ bauer der Welt und tragen ſie auf ihren Schul⸗ tern. Dem aber, der Gott dient und in allem nur Gott will, dem iſt Fehlſchlag wie Gelingen gleichermaßen Erfüllung. Darum iſt er immer voller Hoffnung und voller Mut und eben dar⸗ um der aller Enttäuſchung Enthobene, der wahrhaft Glückliche. gan der Erreichung des Zieles. e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden wenn wir in den Entſcheidungen die Kraft auf— bringen, über die Grenzpfähle der eigenen Par⸗ tei hinauszuſehen und die Hand jedes einzelnen Volksgenoſſen zu ergreifen, der mit uns gehen will, mit uns arbeiten will an dem Wiederauſ⸗ bau unſeres Vaterlandes, an der Sanierung der Finanzen wie überhaupt an allen notwendigen Reformen auf den Gebieten der geſamten Innen⸗ politik. Was vergangen, kehrt nicht wieder— ſo wün⸗ ſchen wir im neuen Jahre ſagen zu können, wenn die Pflichten der Stunde uns rufen zur gemeinſchaftlichen ſtaatlichen und volklichen Ar⸗ beit. Dornenvoll war der Weg und wird er auch weiterhin ſein. Aber mit dem großen Ziele vor Augen, das wir uns geſteckt haben, werden wir auch die Kraft finden, die Zwiſchenfülle des politi⸗ ſchen Lebens zu überwinden, die eigenen Sorgen unterzuordnen unter die gro— ßen Sorgen der Allgemeinheit und des Staates. Wir werden vorwärts- und auſwärtskommen, wenn jeder Deutſche auf dem Platze, wohin ihn das Schickſal geſtellt hat, mit aller Kraft arbeitet Und wir haben den Glauben, daß wir es ſo ſchafſen, weil gerade wir Deutſche in den letzten zehn Jahren den Be— weis dafür erbracht haben, daß wir in keiner noch ſo ſchweren Stunde gewillt ſind, uns ſelbſt aufzu⸗ geben. Sondern wir ſtreben und wirken und ſchaffen nicht nur für uns, ſondern für die kom⸗ mende Generation, welche ein beſſeres, freieres Deutſchland finden ſoll. Prophet zu ſein in der Politik, iſt gefährlich. Das iſt auch nicht unſere Abſicht. Wenn wir an eine glücklichere Zukunſt unſeres Volkes glauben und von ihr ſprachen, dann nur weil wir eben den unerſchütterlichen Glauben an den ſtarken Willen und das ſtarke Wollen unſeres Volkes ha— ben, weil wir ſeine Vaterlandsliebe und ſeine Vaterlandstreue kennen, weil wir wiſſen, daß dieſes Volk dann auch praktiſche, geſunde und er— ſolgſichere Politik zu machen in der Lage iſt, wenn es die von ihm erſehnte große Führung nicht nur durch die Regierung, ſondern auch durch die Par⸗ teien endlich erhält. Und darum ſchließen wir unſere hoffnungsvollen Loſung: Betrachtung mit der Aus dem grauen Alltag leuchten uns die Sterne des Aufſtiegs. Sie finden uns ge⸗ wappnet und gerüſtet. Nützen wir die Stunde! humaner em e Jahreswende Von Berend de Vries. Das Jahr geht nun zu Ende, Die Zeit läuft ihren Gang. Und wieder kommt die Wende Beim letzten Glockenklang. Das alte iſt vergangen In Glück und auch in Not. Mit winddurchpfiff'nen Wangen Hockt hinter ihm der Tod. Laßt uns die Herzen heben: Wir grüßen dich, Neu⸗Jahr!— Horcht! herriſch ruft das Leben Und hart und wunderbar. Lokale pachrichten Gemeinderatsbericht am Montag, den 30. Dezember 1929. Zu ſeiner letzten Sitzung in ſeiner vierjähri⸗ gen Amtsperiode war der Gemeinderat faſt voll⸗ zählig erſchienen. Herr Bürgermeiſter Lamberth ſagte eingangs der Sitzung in herzlichen Worten den ausſcheidenden 13 Gemeinderatsmitgliedern für ihr uneigennütziges ſelbſtloſes Wirken im Dienſte der Allgemeinheit innigen Dank. Sodann wurde eine Reihe von Kommiſſionsbeſchlüſſen bekanntgege⸗ ben von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Die Kokspreiſe wurden erneut auf 2.20 Mk. und 2.30 Mk. pro Ztr., frei Haus 15 Pfg. mehr, feſt⸗ geſetzt.— Im Sinne der Gaspropaganda ſollen die Koſten für Vergrößerungen der Zuleitungen auf Antrag von der Gemeinde übernommen werden.— 100 Zähler a 23 Mk. wurden bei der Fa. BBC beſtellt.— Eine evtl. Gaspreisermäßigung wurde erwogen.— Für Neubauten 1924—1929 werden von Staat und Kreis die Sonderſteuer erlaſſen. — In der Beſetzung der Totengräberſtellen wer— den ab 1. April 1930 Veränderungen vorgenom- men.— Dem Reichsbund und der Jungfrauen— Kongregation wurden die Luſtbarkeitsſteuer erlaſſen. — Dem Erwerbsloſen-Ausſchuß wurde auf Koſten der Gemeinde ein Raum im„Trauben“ gemietet. — Der Freiw. Sanitätskolonne wird zu Unter— richtszwecke ein Schulſaal zur Verfügung geſtellt. — Ein Geſuch des Turnerbundes um Erweiterung des Sportplatzes wird bis 1. April 1930 zurück- geſtellt.— Dem Jakob Wedel wird die Erſtellung einer Verkaufsbude am Denkmal und am OCEG.- Bahnhof wiederholt abgelehnt.— 200 mtr. Feuer- wehrſchläuche werden dem Submittenten, Gummi— warenhaus Hoock zur Lieferung übertragen.— — Dem Jean Wunderle wird für Reparatur eines an Kirchweih beſchädigten Abflußrohres 11.20 M. vergütet. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Herſtellung des Sandhöferwegs. Das zur Durchführung dieſes Projektes, das 9000 Mark koſtet, notwendig gewordene Gelände ſoll er— worben werden. Als Preis hierfür werden 709 pro qmtr. als angemeſſen erachtet. Punkt 2. Unterhaltung der Waſſermeſſer; Rückerſtattung der hälftigen Reparaturkoſten ſeitens der Grundſtückseigentümer. Verſchiedene Liegen— ſchaftsbeſitzer weigern ſich, die hälftigen Koſten für die Reparatur der Waſſermeſſer zu bezahlen und verlangen, daß die Gemeinde die ganzen Koſten bezahle. Dieſes Anſinnen wird von der Sozd. Fraktion unterſtützt. Der Gemeinderat bleibt jedoch bei ſeinem alten Beſchluß, ſodaß alſo die Hälfte der Koſten zu bezahlen ſind. Punkt 3. Antrag auf Beihilfe für Ausge— geſteuerte. Bei der von der Gemeinde gewährten Winterbeihilfe wurden ca 150 der Bedürftigſten nicht betroffen, weshalb erneut ein Antrag vorge— legt wurde. Der G.-R. iſt der Anſicht, daß die Gemeinde an die Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit gegangen iſt und lehnt den Antrag ab. Es ſoll jedoch verſucht werden aus den evtl. Reſervemitteln des Kreiſes etwas zu bekommen. wozu dann ein entſprechender Zuſchuß der Gemeinde gewährt wird. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Vernemer Plauderei zum Jahresſchluß. Jetzt ſinn ma wia glücklich an de Schwell vuneme neie Johr angelangt. Nochzugreine brauche ma dem Alte net, denn des hott ſich ſchlechta age— loßt als wis agfange hott. Wie werd aber deß Neie wern? Do muß ich mei ganzi Energi zamme nemme, daß ich net peſſemiſchdig werr; denn wann ich ä biſſel vornenaus guck, da häb ich wennig Hoffnung uff beſſer. Uewerall häwe ſä ka Geld. S' Reich, die Länder, die Gema. Ich unn die annern wern a kans hu. In Berlin häwe ſä de Hilferding gſchuckt, weil s' Geld all wovn is. Awa dodra is er doch net äla ſchuld. Er kann ſich awer domit tröſchde, daß ſchunn vorher vun ſeine Kullege g'floge ſinn und valleicht noch fliehe wern. Mit dem Ruhegehalt wu er jetzt kriegt, kann er auskumme, wann er ſich ä biſſel eiſchränkt. — Die Arweitsloſe erhalte menſchdedals noch net emol 25 Prozent vum Vadienſcht, unn die Kla— bauern unn Handwerker kriege gar nig. Na an de Reichskaſſ häwe ſä ſich doch zu helfe gewißt, Sie häwe ſich doch Geld gelehnt. Ich man awer deß wer net s'richtige,— Geld lehne for di Haus- haldung!— Wanns bei mer knapp is in de Kaſſ, do ſag ich meiner Fraa unn Kinner; Härt emol, mer meſſe uns eiſchränke, ich muß es nadierlich a mache. Ich möcht blos wiſſe, wu's Geld ſtickt wu gemacht worre is! Ah— alleweil is mers eigfalle! Neilig häb ich geläſe, daß an manche Stelle s' Geld nausgſchmiſſe werd. Ich häb zwar kans fliehe ſä, aber s'muß doch äbs dran ſei. Die Leit wu viel häwe, die ſolltes fortgſchafft hu. Ich glab, daß ſe dodezu ä Flugzeig benutzt häwe, weils ſo ſchnell fort war. Ja warum häwe ſes fortgſchafft und wu hi? Weil Viel bei uns ſo mit dem Geld umgeh unn weil bei uns die Bänk krache. In de ausländiſche Banke ſoll s'menſcht vunn unſerm Geld ſein, weils dort ſicherer is wie ba uns. Beſſer wärs va uns, wanns rumgedreht wär.— Jetzt muß ich a emol vun Verne vazähle. Auswärts här ich immer deß reich Verne, unn ba uns arem Verne. Well is do s' richtige. Ich glaab des letſchde. Unſa Gemeinderechna hott a ſei liewe Not, denn ſei Kaſſ is a ball leer. Awer deßwäje jage mern doch net fort. In Beſſeren kriege mer doch net. Der bezahlt net me aus als RRC uff de Anweiſunge ſtätt. Was awer mache, daß die Kaſſ net ganz leer werd. Do muß halt me bezahlt wern. Deß werd awer net gut geh, denn die menſchde kenne neme unn die wu noch kenne, die ſchille de Kopp. Do bleibt blos noch a Aus— weg unn der wer, daß ma die große Zahle uff de Aweiſung niedriger ſchreibt. Ich könnt noch weira vazähle, awer der Zeirungsdrucker hott noch me in die Zeirung zu drucke. Ich will Schluß mache unn hoff daß deß neie Johr ſich aläßt als wie's ofengt und wünſche Eich allen ä glücklich Neijohr. Hansjörg. Hurra, ein Junge. Was der Volkschor über die Weihnachtsfeier— tage mit dem Zaktigen Schwank„Hurra ein Junge“ über die Bretter brachte, reiht ſich denen in den letzten 5 Jahren zur Aufführung gebrachten Theater- ſtücken würdig an. Seit Jahren ſchon verfolgt der Volkschor nur das eine Ziel: in der Auswahl der Theaterſtücke ſeinen Mitgliedern und Freunden nur das Beſte zu bieten und ſcheut hierbei ſelbſt die mit hohen Koſten verbundene Erwerbung des Auf⸗ führungsrechtes nicht, um dieſem geſteckten Ziele Rechnung zu tragen. Im Gegenſatz zu dem voriges Jahr aufgeführten Stück„Die Rabenſteinerin“ von E. O. Wildenbruch, wählte man dieſes Jahr den Zaktigen Schwank„Hurra ein Junge“, von den be kannten Schwank-Autoren Franz Arnold und Ernſt Bach verfaßt.„Es jauchzen die Leute, das Pub⸗ likum brüllte vor Lachen und raſte vor Begeiſterung — weil es tatſächlich urkomiſch iſt. Es gab ſtür⸗ miſchen Beifall, es war ein Jubel ohne Ende.“ So urteilt die Berliner Preſſe. Dieſe Kritik iſt für dieſes Stück berechtigt. Schon nach den erſten Szenen wurden die Zuſchauer in die heiterſte Stim⸗ mung verſetzt, die ſich im Laufe der Aufführung derart ſteigerte, daß das Spiel oft durch nicht endenwollenden Beifall unterbrochen wurde. Es war ein Abend unbändiger Heiterkeit und frohen Genießens. Man muß den täöpplichen Profeſſor (Georg Pfenning) geſehen haben, wie er mit ſeinem Freund Welling(Jakob Wiegand) und dem urko— miſchen Pappenſtiel(Hans Haas) den Bann voller Irrungen, Wirrungen und Schickſalſtücken errichtet. Es war zum piepen,(um mit den Verfaſſern zu reden) wie der olle Herr Geheimrat(Gg. Herbert) und ſeine beſſere Ehehälfte(Lina Hanf) unterſtützt durch Helga Lüders alias Erik Helgers(Johanna Herbert) den Bann zertrümmerten. Selbſt des Profeſſors holde Gattin(Anna Beckenbach), deſſen reſolutes Dienſtmädchen(Eilli Wiegand) und der Tiſchler Behnke(Fritz Froſchauer) konnten ſich erſt am Schluſſe des Stückes mit dem Herrn des Hauſes verſöhnen. Man muß es dem Volkschor laſſen, daß er für alle Stücke über eine ganze Anzahl vorzüglicher Spieler und Spielerinnen verfügt, deren Einzel⸗ und Zuſammenſpiel bewundernswert iſt. Dieſe Anerkennung würde beeinträchtigt werden, wenn einzelne Spieler, die bei dieſem Schwank mitgewirkt haben, hervorgehoben würden. Unter der Leitung hingebungsvoller Mitglieder hat ſich der Volkschor einer Spieler- Enſemble herangebildet, das allen Anſprüchen dilettantiſcher Schauſpielkunſt Genüge leiſtet. Wir erinnern uns bei dieſer Gelegenheit an den„Meineidbauer“ von Anzengruber, die „Rabenſteinerin“ von Wildenbruch, die Operetten „Das Mädel vom Neckarſtrand“,„Verliebte Leut“, „Der Maler von Florenz“ u. a. m. Immer hatte der Verein bei ſeinen Aufführungen die Unterſtützung der Viernheimer Einwohnerſchaft, die er auch jetzt wieder zu der nochmaligen Aufführung von„Hurra ein Junge“ am Sonntag, 12. Januar, im Karpfen⸗ ſaal freundlichſt einladet. Nummerierte Eintritts⸗ karten zu Mk. 1.— ſind erhältlich bei: Michel Müller, Neuhäuſerſtr. 10; Karl Schalk, Lampert⸗ heimerſtr. 10; Schweikart, Rathausſtr.; Matthias Mandel, Friedrichſtr. 10; Jakob Wiegand, Hans- ſtraße 4; Karl Martin, Bertholdus-Pfenningſtraße und im Vereinslokal zum„Gold. Karpfen“. Ergänzend zu dieſem Bericht ſei noch erwähnt, daß ſich um die choriſtiſchen Darbietungen insbe⸗ ſondere Herr Chormeiſter Lipp verdient gemacht hat. Ergreifend war der gemiſchte Chor„Holder Friede“ aus Schillers„Glocke“ von E. Romberg. Es ſind jetzt gerade zwei Jahre her, daß der Volks- chor die„Glocke“ geſungen hat. 170 aktive Sänge— rinnen und Sänger folgten damals den Weiſungen des Dirigenten. Um dieſe Zahl wiederum zu er⸗ reichen, richtet deshalb der Vorſtand einen flam⸗ menden Appell an alle Mitglieder, ſich reſtlos der Aktivität wieder zur Verfügung zu ſtellen. Ausbau des Männerchors, des Frauenchors und des Theater⸗ ſpieler-Enſembles ſoll in nächſter Zeit unſere Auf⸗ gabe ſein. Nur dann werden wir allen Anſprüchen, die das diesjährige Arbeiterſängerfeſt in Mannheim, ſowie das 35 jährige Stiftungsfeſt im Jahre 1931, verbunden mit 25 jährigem Dirigenten- Jubiläum unſeres hochgeehrten Herrn Chormeiſters E. Lipp, an uns ſtellt, gewachſen ſein. Unſere Singſtunden finden ſtatt: Samstags für Männerchor, Mittwochs für Frauenchor. Dortſelbſt werden auch ſtets Anmeldungen von Theaterſpielern und Spielerinnen entgegengenommen. * Hänger-Ginheit. Auf den morgen im großen Freiſchützſaale ſtattfindenden Unterhaltungs⸗ abend, ſei auch an dieſer Stelle beſonders aufmerk⸗ ſam gemacht. Selbſtverſtändlich iſt die Veranſtal⸗ tung nur für die Vereinsmitglieder und deren An⸗ gehörigen gedacht. Außer einigen Chören ſteht im Mittelpunkt der Darbietungen das Zaktige Bolks⸗ ſtück und Singſpiel„Heimchen am Herd“. Ein ge⸗ nußreicher Abend ſteht ſicher jedem Beſucher bevor. 5 5 1 „Operetten- u. Theatergeſellſchaft Viernheim 1928. Da das romantiſche Weihnachts- ſchauſpiel„Zwei rote Roſen“ guten Anklang gefun⸗ den hat und vielſeitig gewünſcht wird, daß es noch einmal aufgeführt wird, ſo kommt es am 1. Jan. 1930(Neujahr) zur nochmaligen Aufführung. Der Beſuch lohnt ſich. Siehe heutiges Inſerat. Des Zeitungsboten Neujahrsgruß. Ein Proſit Neujahr den lieben Leuten, Die Tag für Tag mein Zeitungsblatt Von all geſchehnen Neuigkeiten Stets ſchnellſtens unterrichtet hat! Ich bin ja nur der Zeitungsbote, Kann ändern nicht das Weltgeſchehn, Kann Wirtſchaft, Politik und Mode Noch wen'ger als Ihr ſelbſt verſtehn. Doch fühl' ich mich in meinem Amte So wichtig wie der Redakteur, Denn wer brächt' Euch bei Wind und Wetter Das Zeitungsblatt— wenn ich nicht wär? Wie Bienchen fliegt von Blüt zu Blüte, So laufe ich von Haus zu Haus Und teile, bin ich auch oft müde, Ganz pünktlich meine Blätter aus. Und wie ich es bisher gehalten, So treib' ichs auch im neuen Jahr, Das ſich— Gott geb's mög' ſo geſtalten Daß es für uns von Segen war. Ich wünſch nun noch aus Herzensgrunde Nächſt dem, was ſonſt ſo üblich iſt; Stets eine recht erquickte Stunde Dem, der aus meiner Zeitung lieſt. Daß der Roman in ihr nie fehle, Man einen Preisabbau oft find', Sie manche Senſation erzähle Und von des Rheines Freiheit künd'. D. J K.⸗Woachenplan Donnerstag, 8/10 Uhr Training im Löwen 1., 2. u. 3. Fußballmannſchaft, 1. und 2. Handballmſcht.; anſchließend im Löwen Zu— ſammenkunft der 1. Fußballmannſchaft. Freitag, 9— 11 Uhr morgens Schülertraining. 2— 5 Uhr Training für alle Sportler, die Zeit haben. Montag, 8— ¼ 10 Uhr Training im Löwen für Jungendmannſchaften. Aus Nuß und Fern Leimersheim, 30. Dez. Sich ſelbe verletzt. Mit Flinten ſoll man vorſichtiſ umgehen. Dieſe Wahrheit mußte auch ein hie ſiger Handelsſchüler erfahren, der mit einen Kameraden Spatzen ſchoß. Ein Schuß gin plötzlich vorzeitig los und verletzte den Han delsſchüler ſo ſchwer am Kopf, daß ſeine ſo fortige Ueberführung ins Krankenhaus nötit wurde. Pirmaſens, 30. Dez. Spurlos ver ſchwunden. Seit Samstag abend iſt dis Ehefrau Lydia Franzreeb aus Waldfiſchbac abgängig. Sie iſt am Samstag abend 5 dem Zug von Waldfiſchbach nach Pirmaſent gefahren und iſt nicht mehr nach Waldfiſchbach zurückgekehrt, trotzdem ſie am ſelben Aben! beſtimmt wieder dort ſein wollte. Da die Ehe leute Franzreeb in harmoniſcher Ehe lebten nimmt die Polizei beſtimmt an, daß die Frau Franzreeb einem Verbrechen zum Opfer ge— fallen iſt. Es wird nach ihr gefahndet. Aus NRheinheſſen, 30. Dez. Humor! ſtiſche Steuererklärung. Eine Steuer erklärung, die in ihrer lakoniſchen Kürze doch Bände ſpricht, hat der„Pf. Rundſchau“ zufolge ein rheinheſſiſcher Landwirt ſeinem Finanzamt eingereicht. Der biedere Landwirt fixiert ſeine Notlage und damit die ſeines ganzen Standes folgendermaßen:„Wein erfroren, Reſt ſelbſt getrunken, Kartoffeln verdorrt, Gruß Fuer Lord!“ Odernheim, 30. Dez. Zum Odern⸗ heimer Gleisabbruch. Den Gleisab⸗ brüchen im beſetzten Gebiet, beſonders denen in der Pfalz, ſchenkt man auch im unbeſetzten Ge⸗ biet ſtärkſte Beachtung. So werden zurzeit in der Wochenſchau eines der bedeutendſten deut⸗ ſchen Filmunternehmen Aufnahmen der Ab⸗ brucharbeiten an der Bahnſtrecke Odernheim⸗ Münſter a. St. gezeigt, wodurch weiteſte Voiks⸗ kreiſe auf die Vorgänge in unſerem Weſten hingewieſen werden. Turngenoſſenſchaft 1893. Am Neujahrstag ſpielt unſere 1. u. 2. Mann⸗ ſchaft in Käfertal. Wir machen die Intereſſenten auf dieſes Spiel aufmerkſam, denn ein ſchbnes Spiel iſt zu erwarten.— Wie alljährlich, findet im Lokal am Sylveſterabend eine Zuſammenkunft ſämtlicher Kräfte im Vereinsſälchen ſtatt. Zu dieſer kleinen Feier werden alle Mitglieder freundlichſt eingeladen. Zum Schluß ruft die Turngenoſſen⸗ ſchaft ihren Mitgliedern, Freunden und Gönnern, ſowie den angegliederten Vereinen des Arbeiter⸗ Sportkartells ein herzliches„Proſit Neujahr“ zu. 3 6717 c Gotlesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde B'heim Feſt der Beſchneidung des Herrn. Neufahr. Oktavtag von Weihnachten. ¼½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Ahr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Donuerstag: ¼8 Uhr 1. S.⸗A. für Ad. Baureis 1 38 Uhr beſt. Amt für Joh. Schneider 3., Ehefrau Eliſabeth geb. Hoock, Tochter Apoll., geehl. Hanſt und Anverwandte. Freitag: 8 Uhr 1. S.A. für ledig J Eliſabeth Winkenbach. 3/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Georz Helfrich, Geſchwiſter und Eltern. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Sophie Hoock gebor. Seib, ledig 7 Tochter Anna, beiderſeitige Groß⸗ eltern, Enkel Joſ. Stumpf und Angehörige. Samstag: ½8 Uhr 2., ¾98 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſ. Gutperle geb. Mandel. ¼8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Stephan Adler, den in Amerika f Frz. Adler und ledig Marg. Adler. Am Tonnerstag iſt bei Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstag iſt Gelegenheit zur heiligen Beicht wegen des Herz Jeſu Freitags. Am Frei- tag Abend um halb 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Mohr, Rettinger, Weidmann, Frl Haas u. Hanſt Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Dienstag, den 31. Dezember 1929. Sylveſter. Abends 8 Uhr: Sylveſtergottesdienſt. Kollekte für die Ortsarmen. Mittwoch, den 1. Januar 1930. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Ortsarmen. den Barmherzigen Neujahr. Kollekte für die Turngenoſſenſchaft 1893. Eylveſter-Abend Zuſannenbunſt aller aktiven Kräfte.— Neujahrstag Spiel der 1. und 2. Mannſchaft in Käfertal. Abfahrt wird im Lokal bekanntgegeben. Das Trommler und Pfeiferkorps, ſowie Mandolinen-Abteilung wird ge— beten, zu erſcheinen. Die Leitung. Piernheimer Filmſchan zum Neu⸗ jahrsfeſt im Central⸗Film⸗Palaſt. Zwei ganz ausgezeichnete Großfilme„Der lebende Leich— nam“ und„Jugend im Mai“. Dieſes Programm iſt eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges. Noch nie hat man zwei ſo ſchöne und ergreifende Filmwerke g ſehen wie dieſe, die einem ſo viel ſagen, das man überhaupt nicht mehr vergeſſen wird. Ueberall wo dieſe beiden Filmwerke gelaufen find, war großer Andrang und der Spielplan mußte verlängert werden. Drum Eltern, Söhne und Töchter ſeht Euch alle dieſe beiden Filmwerke an die aus dem Leben des Alltags geboren ſind und die für alle eine Lehre ſein können. Ein Beſuch iſt beſtimmt für jeden das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Auch wird der Central-Film⸗Palaſt wie ſeither ſtets die beſten Filmwerke des Welt⸗ markts ſeinen verehrten Beſuchern zur Aufführung bringen. So bringen wir demnächſt den größten Weltfilm des Jahres 1930: Die Arche Noa. Allen unſeren werten Beſuchern ein glücklich neues Jahr. des Heimwehrführer⸗ Küchktritt f Dr. Steidle? Dr. Steidle, der erſte Bundesführer der öſterreichiſchen Heimwehren wird nach Wiener Meldungen von ſeinem Poſten zurücktreten, da ſeine Stel⸗ lungnahme in der Südtiroler Frage ſchärfſte Oppoſition fand. b — 70 . * VVVJJVJJV)))))%VVVVVCC e eG ο N Se Statt Karten! Frieda Kumpf * Robert Schweigert Verlobte Viernheim, Neujahr 1930. .. K. K G..... 2 5 0 24 * e Julius Oppenheimer Stall Harten! Fride] Oppenheimer Derloble Als Verlobte grüßen: Elfriede Schmich Nikolaus Schmitt Seckenheim Neujahr 1930 Viernheim 6 8 Buchen i. Baden Diernheim J. Heſſen F Allen Kunden, Freunden u. Bekannten entbieten wir zum Jahreswechsel die besten Wünsche FF : f f 5 b f 5 Zum jlahreswecksel entbiete meiner wt. Kundſchaft, allen Verwandten, Freunden u. Gönnern die herzlichſten Glückwünſche Nlois Walter und Frau. ö 7 — e Robert Steiert Manuſaktur- und Modewaren 6 Seeed eee 5= — a Für Sylveſter empfehle Rotwein Flaſche von 1,10 an Weißwein„„ 0,95„ FF A zum lahreswechsel entbiete meiner wt. Kundſchaft, allen Verwandten, Freunden u. Gönnern die herzlichſten Glückwünſche Bäckerei Weidner Rathausſtraße 3 Arrac, Rum und Punſch-Eſſenz Feuerwerkskörper Rathaus- Drogerie Tel. 1988 PETER MOSKOPP Tel. 198 7 Y Meiner werteu Kundſchaft, Freunden und Bekannten Unſerer werten Kundſchaft, Gäſten Verwandten und Nachbar— ſchaft wünſchen wir ein glückliches Neujahr! Familie Café Brechtel Nik. Brechtel 5. Rathausſtr. die besten Glückwünsche zum neuen Jahre Ph. Krumm und Frau Conditorei und Café Marktplatz Mannheim Ou 1, 9 81 2 Beknantmachung. Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Neujahrsentſchuldigungskarten haben gelöſt: BB Allen meinen Kunden ein herzliches „Prosit Neujahr“ Joh. Valt. Hofmann 2. Dünger u. Futtermittel. . re Meinen wt. Kunden die beſten Glück u. Segenswünsche zum neuen Jahre! Johann L. Kirchner Mineralwaſſergeſchäft und Bierdepot. SSD eee ee eee Lamberth, Bürgermeiſter Dr. Ekert, Zahnarzt Heckmann, Gg. Val. Metzgerei Alter, M. Verw.⸗Inſp. Effler, Nik. 3. Haushaltwaren Klee, Georg 2. Weinhandlung Berberich, L. Gemeindebaumeiſter Elektro- und Radiohaus Hanf Lamberth, Karl 2. Gaſtwirt und Großhandlung Eiſele, Gärtnerei Pfenning, Joh. Schuhhaus Werle, Nik. 2. Kolonialwaren Mayr, Rektor Dr. Rudershauſen San.⸗Rat Dr. Günther prakt. Arzt Weißenberger, Joſeph Dentiſt Fiſcher, Anton Mineralwaſſerfabrik Helbig, Georg 10. Küferei und Weinhandlung Rückert, Joſ. Anton Kolonialwaren Bugert, Nik. und Sohn Malermeiſter Renner, Joh. 5. Lebensmittelgroßhandlung Kalt, P. J. Lehrer i. R. Adler, Joh. Ad. 2. Mühlenfabrikate Oppenheimer, B. Manufakturwaren Brechtel, Nik. 3., Sägewerksbeſitzer Knapp, Hans Fahrzeug- und Maſchinenhandlung Koch, Friedrich Bäckerei Brückmann, Joſ. Söhne Sägewerk Klee, Karl Joſ. Gaſtwirt Deeg, Joh. Heſſ. Mühle Sax, Nik. Sattler und Polſterer Dewald, Nik. 7. Haus- und Küchengeräte Rudershauſen, Gebr. Zigarrenfabrik Adler, Valt. 1. Ww. Metzgerei Druckarbeiten jeder Art, werden geſchmackvoll, ſchnell und billig ausgeführt. Viernheimer Anzeiger ECC 1 Walter, Aloys Saatguthaus Schumacher, Hans Manufakturwaren Wir danken allen Gebern und fügen an, daß die eingegangenen Beträge zu wohltätigen Zwecken verwendet werden. Viernheim, den 31. Dez. 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. S besglg- ren 2 8 2 Heute Sylvesterabend und morgen Meufjabhrstag. Nur 2 Tage. Das Bombenprogramm zum Neujahrs-Beginn von 1. Qualität. Das ergreifende Hochseedrama des Jahres Den kedlel um Herzen 7 Akte. oder: MENSCHEN AM MEER. 7 Akte Ein grandiöses und hochdramatisches Prachtwerk 2. Maddy Christians in Ein Groſßzlustspiel, das allen Kinofreunden noch lange in Erinnerung bleibt. Alles jubelt und lacht. 3. Die Lachkanone des Jahres. dat Der Riesen-Zirkus g Anfang Heute Sylvesterabend 7 Uhr, morgen 6 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. Achtung Kinder Große Kinder vorstellung Zur Auff. Den Teufel im Herzen“„Fräulein Chauffeur“ „Der Riesen-Zirkus“, Lustspiel und das Filmmärchen „Das Märchen vom Salz“. 17 Akte. Auf ins U.-T. Meinen werten Besuchern ein glückliches neues Jahr! Wamser. hpoο e DS „Kaiperbund. 8 2 P g Zu unserem am Sonntag, den 5. Januar 1930, abends 8 Uhr, im„Karpfensaale“ stattfindenden mit anschließendem Ball laden wir hierdurch unsere werten Mitglieder nebst Angehörige, sowie Freunde und Gönner des Vereins herzlichst ein. DER VORSTAND. Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg. pro Person. Mit- glieder haben die Berechtigung, eine Dame frei ein- zuführen. Musik: Kapelle Schneider- Schmitt. Offene Getränle Hassonlerbfmnung? Uhr. Anfang 9 Unt SoSe 000000 555888 Scec ec Für die erwiesene herzliche Anteilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkel, Herrn Adam Baureis 1. ferner für die so überaus zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geistliehkeit für den trostrei- chen Beistand, den Barmh. Schwestern für die aufopfernde pflege, ferner dem kathol. Arbeiterverein für die erwiesene letzte Ehre, für die Kranz- und Blumenspenden und den Stiftern von hig. Messen, Viernheim, den 31. Dezember 1929. Die trauernd Hinterbliebenen. 8 8 3 1 W 1 nn —. Gleich zu Beginn des neuen Jahres die beliebte Kaufgelegenheit der sparsamen Hausfrau Donnerstag, den 2. Jantar und soweit Vorrat Freitag u. Samstag 506 * Neste von Seiden u. Wollstoffen aller Art Mantelstoff-, Waschsamt- u. Seiden trikot? Reste etc., Herrenstoff-Neste für Anzüge lälfte und zwei Driffel der resulärem Preise este von Weiß- und Baumwollwaren Nessel, Hemdentuch, Crolse, Bettuchstoff mit ganz erhebl. Preis-Nachlaß Pfemleils zur 13639 Flanell, Schürzenzeug, Zefir etc. Motorrad steuer- u führerschein- frei, preiswert zu ver- kaufen Kiesstr. 2 Aeiderstol aste für Pale Mlelachen enorm billig Nobert Steiert Weinheimerstr. Anzüge, Kittel, Hosen, Uhren, Schuhe, Gramo- phone, Schallplatten u. sonstiges finde n Sie am billigsten bei Bartmann Mannheim R 4, 18. enn fn nt Heute Sylveſter⸗Abend und morgen Neujahrs⸗Feſttag Nur 2 Tage Das glänzende Neujahrsfeſtprogramm 1. Das grandioſe Standartwerk der Welt oder: Das Chegeſetz Nach dem gleichnamigen Drama von Leo Tolſtoi. Dieſes Filmwerk iſt ein Mahnruf an alle Brautleute und die es ein- mal werden wollen und zu Herzen geht. kommt ſchönen Ein Filmwerk das von Herzen Noch nie werden ſie einen ſo und ergreifenden Film geſehen haben. Ein Filmwerk nach den Worten Schillers:„Drum prüfe wer ſich ewig bindet, ob ſich auch Herz zum Herzen findet“. Wie überall ſo wird auch in Viernheim mit einem Andrang u. vollem Haus zu rechnen ſein. Spiel⸗ Karten für Wirtſchaften zu 75 Pfg. Mk. 1,— und 1,25 Würfel und Würfelbecher Spielteller d. Schwelart Schreibwaren 9 715 anzuſehen. massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei Zum Jahreswechsel! Heute abend um 8 Uhr laden wir hiermit sämtliche Mitglieder des Kaninchen- und Geflügel- zuchtvereins, des Brieftauben- vereins Heimatliebe nnd der Operetten- u. Theatergesellschaft sowie meine werte Kundschaft u. Nachbarschaft freundlichst ein. Hop tohaluipt: Mich. Froschauer u frau. Malztreber Malzkeime Futtermehl Roggen- und Weizenkleie und Sogaschrot In Futterartikel grober Preisabschlag! Wir haben am Lager: Erdnubkuchen Erdnußmehl Rapskuchen Fischmehl Dorschmehl Gersten-, Hafer-, Mais- Gew. Futterkalk Hühnerfutter Pre- und Zuckerrübenschnitzel Uhrmachermeister e eee Glück ſein. Im 2. Teil des Programms zeigt man oder: Die Jugend von heute und geſtern Ein Großfilm der uns alle angeht, der zu uns allen ſpricht. Eltern, Söhne und Töchter laßts Euch nicht nehmen, dieſes hochintereſſante überaus ſchöne und ſpannende Schauſpiel ſich Dieſes hochwertige Programm kann für Jeden ein Darum kann die Parole heute und morgen nur heißen: Zum Central⸗Film⸗Palaſt. Heute ab halb 8 Uhr, Neujahr ab 7 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Neujahrs Mittag Große Kinder⸗Vorſtellung 1. Rin⸗-tin⸗tin, der König der Wildnis. die Polizei. 2, Die 3 3. Die beſſere Hälſte. Hund Allen unſeren werten Beſuchern wünſchen wir ein glückliches neues Jahr! igll a Betten 2 Stahlmatratzen, Kir-deu betten, Schlafzimmer, „ Chaiselongues an Pri- vate, Ratenzahlung, Kat Viehſalze ul talog frei 283. Bei Bestellungen liefern wir frei Haus. Dünger-Kainit und Thomasmehl FEisenmöhelfahrik Suhl(Thür.) Der Vorstand. Auf vielseitigen Munsch führt die OPERETTEN- UND THEATERG ESELLSCHAFT am 1. Januar 1930 Neujahr, abends 8 Uhr, im„Kaiserhof“ das romantische Weihnachtsschauspiel „Zwei rote Rosen“ in 3 Akten und einem Traumbild nochmals auf. Eintritt: Ehapepreis 50 Pfg. Kapelle Güärtner-Seibert. Rankekessel, Roederhertde, fleischständer, Zimmeröfen, Fettünte, Räucherschränke, jauchenumnen„Triumnk“ das Beste auf dem Markt empfiehlt zu Außerst kalkulierten Preisen Val. Minkenhae Meinheimer- 5 strasse 53. ore n dati haltungs maren. ſitzung. T bereins Anreiger Oereins-Anzeiger rr Waldſportplatz. Neujahrstag nachmittag halb 3 Uhr: Laudenbach 1.— Viernheim 3., 1 Uhr Laudenbach 2.— Viernheim Prival. Turnerbund. Dienstag, Uhr Vorſtandsſitzung. Samstag, 18. Januar, abends 8 Uhr Generalverſammlung im Lokal zum Freiſchütz. Pünktl. Erſcheinen iſt Pflicht. Wünſche allen Mitgliedern nebſt Angehörigen ein glückliches neues Jahr! Der Vorſ. Radf. P. Eintracht. Dienstag abend halb 9 Uhr im Vereinslokal Mitgliederverſammlung. Nach der Verſammlung gemütliches Beiſammen⸗ ſein(Sylveſterfeier). Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder bittet Der Vorſtand. Küänger-Ginheit. Am Neujahrstag punkt 3742 Uhr Chorprobe. Kein Sänger darf fehlen. Der Vorſtand. Geſ-Perein Fängerbund. Neujahrstag vor⸗ mittags 10 Uhr Chorprobe im Lokal; alles muß erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Gef. Verein„Flora.“ Heute Abend Silveſter⸗ feier. Morgen Nachmittag um 1 Uhr Vorſtands⸗ Der Vorſtand. 2 7. Jan., abends 9 Unreines Geſicht Pickel, Miteſſer werden in wenigen Tagen durch das Tein tverſchönerungs— mittel. Venus(Stärke A) Preis A 2, 75 unter Garantie beſeitigt. Gegen Sommerſproſſen (Stärke B) Preis 2, 75 Flora ⸗ Drogerie, E. Richter Rathausſtr. 13 Machts unruhigen Mindern gebe man Dr. Bufles wohlſchmeckenden Kindertee. Rathaus Urogerie osheng Bekanntmachung. Betreffend: Abendfachkurſe an den Handelsſchulen und ll in Mannheim. Um allen Intereſſenten(nicht mehr ſchul⸗ pflichtigen Kaufleuten, Gewerbetreibenden, Ange— ſtellten, Beamten uſw.) Gelegenheit zur Erwerbung kaufmänniſcher Kenntniſſe u. Fertigkeiten zu geben, haben die Handelsſchulen J und ll auch für das kommende Dritteljahr(Weihnachten 1929 bis Oſtern 1930) beſondere Kurſe vorgeſehen, worin in elementarſter Form die Einführung in die kaufmänniſchen Fächer gegeben wird, bezw. die Weiterführung von bereits beſtehenden Kenntniſſen erfolgen ſoll. Auskunft und Anmeldung: 5 Sekretariat der Handelsſchule 1 C 6, Eingang gegenüber B 6 4 1„ l i Viernheim, den 27. Dezember 1929. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth ——— S OO Dee Herzliche Glückwünſche unſeren geſchätzten Abonnenten, Inſerenten und Mitarbeitern zum Jahres wechſel Viernheimer Anzeiger. 8 . hape vpe Jahreswende Still am Dome ſitzt ein Greis— grau iſt ſein Gewand— und weiß weh'n ihm Bart und Haare— —... Knabe, hier verwahre, es iſt„Schmerz und Leid“ find der Menſchheit Loſe, tief in deinem Kleid!— — Hier, die Loſe„Freud und Luſt“ trag' in beiden Händen, zannſt die Loſe roſenrot, königlich verſchwenden!“— Und dem Daſein froh gegeben ſtürmt der lichte Knab ins Leben. — In der Jugend Silberlkleid, — ſeliges Gewander— wirft er jubelnd„Freud— und Leid“ jauchzend— durcheinander.— G. Migeod. dae hhgdgganmg Neujahr. Daß die Menſchen dem Neuen immer ſoviel Begeiſterung entgegenbringen, iſt zu verſtehen. Haben ſie doch meiſtens 1000 Urſachen, mit den Dingen, die um ſie ſind, ſehr wenig zufrieden zu ſein? Liegt da nicht die Vermutung nahe, es werde, wenn es nur anders ſei, auch gleich ſehon beſſer ſein? Merkwürdig iſt nur, daß ſie ſo ſelten ein— ſehen, daß es zu 90 Prozent nur und allein von ihnen abhängt, ob das andere auch wirklich beſſer ſei. Sie haben mit dem„Neujahr“ doch nun ſchon reichlich ihre Erfahrung. Kommt aber Neujahr, tuen ſie mit rührender Einfalt wieder ſo, als ſtehe nun und jetzt das Schlaraf— fenland vor der Tür, oder vielmehr es ſei ſchon da, und als ſei nun nichts nötiger, als daß ein jeder ja immer ſeinen Mund weit geöffnet halte, damit doch ja nicht etwa die gebratenen Tauben vor das verſchloſſene Tor kommen. Lieber Freund, es iſt erſtens gar keine kommode Art, ſo mit ſtets offenem Maule durch den Tag zu gehen, zweitens aber kann einem auch mal— was anderes reinfliegen. Merke. für das, was du dir vom neuen Jahre Gutes wünſcheſt, dafür ſind deine Arme unweit wichtiger, als dein Mund. Dieſe Neujahrsweis⸗ heit geb ich dir ganz umſonſt, weil ſie mich auch nichts gekoſtet hat. Bisweilen iſt aber das, was nichts koßtet, dennoch etwas wert. Aus Nah und Fern Kaiſerslautern, 28. Dez.(Beſatzungs⸗ gwiſchenfall.) Im Verlaufe eines Beſat⸗ zungszwiſchenfalles wurde die Kellnerin Roſa Hlaab aus Kaiſerslautern von der franzöſiſchen Gendarmerie in ihrer Wohnung verhaftet und nach dem Landauer Unterſuchungsgefängnis verbracht. Hierzu erfährt der Oberrheiniſche Kandesdienſt, daß die Verhaftete in Kaiſers⸗ lautern einem Notzuchtsverbrechen durch fran⸗ zöſiſche Soldaten zum Opfer gefallen war und auf ihre Anzeige bei den franzöſiſchen Behör⸗ den jetzt verhaftet und ins Landauer Gefäng⸗ nis gebracht worden iſt. Gegen die Glaab iſt ein Verfahren wegen Kergerniſſes() eingeleitet worden. Nach der Schilderung der Angeklagten Kell⸗ nerin Glaab iſt ſie nach Schluß der Wirtſchaft, in der ſie bedienſtet war, von einem franzöſiſchen Sergeanten, der öfter in die Wirtſchaft gekommen war, eingeladen worden, in einem Perſonenauto den Weg zu ihrer Wohnung zurückzulegen. Sie willigte ein und fand im Wagen weitere vier Soldaten vor. Das Auto ſchlug dann aber eine andere Richtung ein und fuhr über Land nach Enkenbach. Der Einſpruch und die Proteſte der Kellnerin nutzten nichts Der Wagen fuhr nach dem Uebungsplatz in Enkenbach, wo die Frau aus dem Wagen gezerrt und von mehreren Sol⸗ daten vergewaltigt wurde. Die Kleider wurden iht vom Leibe geriſſen und in ihrer Abwehr zog e ſich eine Sehnenzerrung zu. Die Soldaten gingen flüchtig. Man darf auf die Verhandlung, die vor dem Landauer Militärgericht ſtattfindet, geſpannt ſein, insbeſondere auf die Begründung der franzöſiſchen Anklage. Darmſtadt, 30. Dez. Heſſiſcher Lan⸗ veslehrerverein. Der Hauptvorſtand des Heſſiſchen Landeslehrer-Vereins und der ge⸗ ſchäftsführende Ausſchuß beſchäftigten ſich die⸗ ſer Tage mit der ſchulpolitiſchen Lage in Heſſen, ſo vor allem mit dem angekündigten, Schulabbau, der Anſtellungs⸗ und Beförde⸗ rungsſperre und anderen Sparmaßnahmen. Das Sparprogramm der Regierung iſt noch nicht fertiggeſtellt; Sparmaßnahmen ſind auch auf kulturellem Gebiet zu erwarten. Man hört vom Aufheben zahlreicher Schulſtellen, vom Abbau der jüngeren Schulanwärter, von einer Aenderung der Altersgrenze, von Er⸗ höhung der Klaſſenſtärken. Genaue Vorſchläge der Regierung liegen noch nicht vor. egen die Beförderungsſperre iſt bereits der tatho⸗ iſche Lehrerverein vorſtellig geworden; der Vandeslehrerverein dürfte folgen. Die Ver⸗ zütung für den nebenamtlichen Unterricht in den Fortbildungsſchulen wurde in dem neuen tat von leſetzt. Der Vorſtand befaßte ſich mit der 320 000 auf 200 000 Mark herab⸗ — Erregung öffentlichen 1 Frage der Einſtufung der akademiſch gebildeten Junglehrer, er verlangte für ſie Gleichſtellung mit den akademiſch gebildeten Beamten. Darmſtadt, 30. Dez. General Hahn 70 Jahre alt. von ſein 70. Lebensjahr. General von Hahn war u. a. 1903 Oberſtleutnant und Kommandeur des Huſarenregiments 14 in Kaſſel. Als Be⸗ neralleutnant war er mehrere Jahre General- adjutant des früheren Großherzogs von Heſ— ſen. 1913 wurde er in den erblichen Adelsſtand erhoben. Im September 1917 erhielt Exzellenz von Hahn den Charakter als General der Kavallerie und ſchied 1918 aus dem Dienſt. Seit dieſer Zeit wohnt er auf dem Hofgut Illbach unweit Darmſtadt. Politiſch gehört Exzellenz von Hahn der Deutſchnationalen Volkspartei an. Die Wetterlage Wetterlage. Mittleres Norddeutſchland. Fort⸗ dauer des veränderlichen Wetters, zeitweiſe Re⸗ gen, weſtliche Winde.— Uebriges Deutſchla nd: Ueberall unbeſtändig, vielſach Regen, Temperatu— ren immer noch über Null. Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Mittwoch, den 1. Jan. 1930. 09,00 Uhr: Morgenfeier; 11,00: Ueber⸗ tragung von Leipzig; 12,00: Die Mailänder Scala; 14,00: Uebertragung von Stuttgart; 15,00: Klavierkonzert; 15,30: Chorkonzert; 16 Uhr: Konzert, 18,00: Uebertragung Stuttgart; 19,45: Sportdienſt; konzert; 20,00: AUnterhaltungskonzert; Uebertragung von Stuttgart. Donnerstag, den 2. Jan. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 12,00: Börſen⸗, Nachrichten-, Wetter⸗ und Waſſerſtandsdienſt; 12,15: Schallplattenkonzert; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 15,00: Wirtſchafts⸗ 21,30: funk; 15,15: Jugendſtunde; 15,45: Wirtſchafts⸗ funk; 16,00: Uebertragung von Stuttgart; An⸗ ſchließend: Wirtſchaftsfunk; 18,35:„Friedrich Liſt“; 19,05: Franzöſiſcher Unterricht; 19,80: Aus älteren Operetten; 20,00: Konzert, Hugo Kaun⸗Abend; 21,30: Anterhaltungskonzert; Anſchließend: Nachrichtendienſt; 22,45: Unter⸗ haltungsmuſik. Stuttgart. Mittwoch, den 1. Jan. 1930. 11,15 Uhr: Evangeliſche Morgenfeier; 12,00 Muſikaliſche Morgenfeier; 13,00:„Zum neuen Jahr“; 14,00: Märchen im Winter; 15,00: Uebertragung von Frankfurt; 18,00: „Ernſt Barlach, der Gottſucher“; 18,30: Kleine Klavierſtücke; 19,30: Uebertragung von Frankfurt; 21,30: Neujahrskonzert: 22,15: Nachrichten⸗ und Sportdienſt; 23.00: Tanz⸗ nuſik. Donnerstag, den 2. Jan. 06,30 Uhr: Uebertragung von Frankſurt; Mii⸗ und cytl. Reichspoſtreklame; 19,00: Schallplattenkonzert tetlungen der Deutſchen 11,00: Nachrichtendienſt; 12,15: Das deutſche Lied nach Schumann; tenkonzert; 14,15 Nachrichtendienſt, 15,45 Blumenpflege; 16,00; 17,45: Wetter⸗ u. Landtrolriſchaftsdienſt; 18,05: „Karl Guſtav Carus, ein Vorläufer moderner Seelenlehre“; 18,35: Uebertragung von Frank⸗ urt. Am 28. Dezember vollendete General der Kavallerie a. D. Ferdi⸗ nand von Hahn in Hof Illbach bei Reinheim von 19.30: Orgel⸗ nigſten dann, wenn er„eingeſchrieben“ Nachmittagskonzert; 0 f zu 1 worden. Demzufolge entſchied das Hericht, daß Bunte Zeitung. Krankheit durch Umtauſch. Wenn die Weihnachtstage vorüber ſind, dann geht's noch einmal in hellen Scharen an die Kauf— läden und Warenhäuſer; aber icht zum Ein⸗ kauf, ſondern— zum Umtauſch! Wacum ſoll man nicht den Regenſchirm gegen ein Opernglas, die Kaffeetaſſen gegen Grammophonplatten, den Pho— toapparat gegen einen Füllfederhalier ſchen? Alles dies war doch ausdrücklich gekauft unter der Zuſicherung„Umtauſch vorbehalten“. Gewiß wird man gegen ſolches Entgegenkommen der Geſchäftsinhaber gegenüber dem Käufer nichts einzuwenden haben. Anders liegt dagegen der Fall, wenn es ſich um den Umtauſch von Klei— dungsſtücken handelt, zumal von ſolchen, die mit dem Körper in unmittelbare Berührung kommen. Nur zu leicht werden auf dieſem Wege z. B. allerlei Hautkrankheiten übertragen. Ganz be— ſonders gefährlich iſt es, wenn Familien, in ſtücke oder dergl. weil ſie zu groß oder zu klein ſind, zum Umtauſch bringen. Hier liegt eine Ge— fahrenquelle für die Allgemeinheit, auf die mit allem Nachdruck hingewieſen werden muß. Man ſtelle ſich nur einmal vor, was man wohl dazu ſagen würde, wenn man gezwungen wäre, ein Kleidungsſtück zu kaufen, das bereits ein ande⸗ rer getragen hat, von dem man nicht weiß, ob er krank oder geſund iſt. Es wäre zu wünſchen. daß jeder Einzelne, den es angeht, ſich dieſe Warnung. die vor Jahresfriſt vom Verein des Breslauer Einzelhandels ſchon einmal ausgeſprochen wurde. zu Herzen nehme und zeige aß er das beſitzt, was man mit Recht zu nennen pflegt:„hygieni— ſches Gewiſſen“. Muß man einen eingeſchriebenen Brief annehmen Dieſe Frage wird ſehr oft geſprächsweiſe erörtert, und man iſt dabei in der Regel ge⸗ teilter Meinung. Wenig bekannt iſt, daß dieſe Frage ſchon mehrere Gerichte beſchäftigt hat, und juriſtiſch ganz klar liegt. An ſich i be⸗ kanntlich niemand verpflichtet, irgendwie„in⸗ beſtellte“ Sachen anzunehmen, folglich auch nicht einen Brief. Da nun aber briefliche Mitteilungen eine der vielen Formen darſtel⸗ len, in denen ſich unſer geſamter gegenſeitiger geſchäftlicher und privater Verkehr abwickelt, ſo kann man einen Brief nicht ohne weiteres als etwas„Anverlangtes“ betrachten, am we⸗ ſt, wenn man alſo ſchon hierauf ſchließen kann, daß der Inhalt des Briefes ſehr wichtiger Na⸗ tur ſein muß und auch ganz ſicher zu unſerer perſönlichen Kenntnisnahme gelangen poll. Lehnt man alſo die Annahme eines ſolchen Briefes ab, ſo hat man dazu das Recht, man iſt aber auf alle Fälle haftbar, d. h. man hat die Folgen zu tragen, wenn der Inhalt des Briefes ſich auf irgendwelche Rechtsverhältnif⸗ ſe bezogen hat. So hat das Oberlandgericht Celle einen Fall entſchieden. Jemand n einen eingeſchriebenen Brief nicht an, angeb— lich, weil auf dem Amſchlag der Abſender nicht vermerkt war. Der Brief enthielt die Kündig⸗ ung des Arbeitsverhältniſſes. Der Abſender wies vor Gericht nach, daß die Kündigung Inhalt des eingeſchriebenen Briefes war, dieſer 12.00: Metterdienſt? rechtzeitig dem Adreſſaten vorgelegt, die An⸗ 13,15: Wetterpienſt, Anſchließend: Schallplat⸗ auch rechtzeitig zur Poſt gegeben, von eſer nahme aber abgelehnt worden ſei. Irzend⸗ welche Portokoſten uſw. wären dem Adreſſaten bei Annahme des Briefes nicht zugemutet der Inhalt des Briefes dem Adreſſu— über vollſtändig zu Recht beſtehe. eg en⸗ Geſchenke für die Hochzeit des italieniſchen Kronprinzen Nömiſchen Schülerinnen ſticken kunſtvolle Tischdecken, die der Prinzeſſin Marie Joſe 1 7 als Hochzeitsgeſchenk überreicht werden. f Zur Hochzeit Kronprinz Umbertos von Italien mit Prinzeſſin Marie Joſe von Bel⸗ gien, die ſchon Anfang Januar ſtattfinden wird, werden in gan allen Schulen Roms wird an Geſ dem königlichen Brautpaar überreicht werden ſollen Vorbereitungen getroffen. In Italien umfangreiche nken gearbeitet, die 1 81 ö umtau⸗ Samstag, 31. Dez. 1929 Neueste Telegramme Zunehmende Spannung Nanking⸗Tokio London, 31. Dez. Im Zuſammenhang mit dem wenig befriedigenden Verlauf der zwi⸗ ſchen Japan u. China ſchwebenden wirtſchaftlichen und ſtaatsrechtlichen Verhandlungen mehren ſich die Zeichen einer zunehmenden Spannung zwiſchen beiden Ländern. In Tokio iſt man be⸗ ſonders verärgert über die Verweigerung des Agreements für den vorgeſchlagenen neuen ja⸗ paniſchen Geſandten Obata. Von cglineſiſcher Seite wird als Grund der Verweigerung die kannten japaniſchen Forderungen Beteiligung Obatas an der Uebergabe der be⸗ im Jahre 1916 an China angegeben, zu einer Zeit alſo, wo der jetzt vorgeſchlagene Geſandtſchaftskandi⸗ dat als Geſandtſchaftsrat der japaniſchen Ge⸗ denen eine anſteckende Krankheit herrſcht, Wäſche— ſandtſchaft in Peking tätig war. Da jedoch dieſe 21 Forderungen in der Zwiſchenzeit völlig ihre Bedeutung verloren haben, iſt das Erſtaunen der japaniſchen Regierung über die Begrün⸗ dung der Ablehnung umſo größer, zumal Japan in der Frage der Exterritorialität mit China in Verhandlungen ſteht. Endgültiger Abbruch der deutſch⸗ polniſchen Vertragsverhand⸗ lungen Die Warſchauer Preſſe berichtet überein⸗ ſtimmend, daß die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen nunmehr endgültig ab⸗ gebrochen ſeien. An deutſcher zuſtändiger Stelle wird demgegenüber erklärt, daß von einem Abbruch der Verhandlungen bisher nichts be⸗ kannt geworden ſei und daß die Verhandlungen noch ſchweben. Es ſcheint aber, als ob ſich die Mitteilung der polniſchen Preſſe beſtätigen würde. Bekanntlich ſtocken die Verhandlungen ſchon ſeit langem. Schon wiederholt wurde be⸗ hauptet, daß ein Weiterverhandeln ſich als zwecklos erwieſen habe, da ſich die beiderſeitigen Gegenſätze über die von Polen verlangte Schweine⸗ und Kohlenkontingente bisher nicht haben überbrücken laſſen. Neue Momente haben ſich auch nicht ergeben, ſodaß alle Verhand⸗ lungsverſuche bisher an der erwähnten Kon⸗ tingentfrage geſcheitert ſind. Gaſparri erkrankt. Stadt des Vatikans, 31. Dez. Staats⸗ ſekretär Kardinal Gaſparri iſt an Influenza er⸗ krankt, das Allgemeinbefinden iſt jedoch zu⸗ friedenſtellend. Flugzeugabſturz.— Fünf Tote. Newyork, 31. Dez. In Amarillo(Texas) ſtürzte ein Flugzeug, das eine Anzahl kurzer Paſſagierflüge unternommen hatte, beim letzten Fluge kurz vor der Landung aus 65 Meter Zöhe ab. Die fünf Inſaſſen wurden getötet. Zuſammenrottungen in Köln. Köln, 31. Dez. In der geſtrigen Stapt⸗ verordnetenſitzung ergriff nach Ablehnung kom⸗ muniſtiſcher Anträge der kommuniſtiſche Stadt⸗ verordnete Etzborn unaufgefordert das Wort und ſetzte trotz wiederholter Aufforderung durch en Oberbürgermeiſter ſeine Rede fort. Die ärgerlichen Parteien verließen darauf den Sitzungsſaal. Etzborn, der— umgeben von ſei⸗ nen Parteifreunden— weiter redete, wurde schließlich durch Kriminalbeamte aus dem Sitzungsſaal entfernt. Vor dem Rathaus und an verſchiedenen Stellen der Altſtadt kam es zu Zuſammenrat⸗ tungen. Die Polizei verhaftete mehrere Rädels⸗ führer. In der Bolzengaſſe gab die Polizei einige Schüſſe ab, durch die ein Kundgebungs⸗ teilnehmer leicht verletzt wurde. Etwa 30 Per⸗ ſonen wurden vorläufig in Haft genommen. Der weiße Tod. Innsbruck, 31. Dez. Der aus Wien ſtammende 22⸗jährige Student Karl Haas, ein Sohn des Zugſpitzbahndirektors, iſt am Sonn⸗ tag am Zugſpitzplatt durch eine Lawine ver⸗ schüttet und getötet worden. Die Leiche konnte erſt am Montag vormittag geborgen werden. Dammbruch in Belgien. Brüffel, 31. Dez. Der Damm der zu Sol vay⸗ Werken gehörenden Kläranlagen, die mehrere tau⸗ ſend Kubikmeter Flüſſigteit enthielt, brach unter dem Druck des Waſſers. Die Waſſermaſſen floſ⸗ ſen in raſender Geſchwindigkeit den Hang hinun⸗ ter nach dem Dorf Couillet, riſſen Kohlenhalden und Erdmaſſen mit ſich und drangen in etwa zehn Häuſer ein. Die Bewohner mußten vor dem etwa 1,50 Meter hoch ſteigenden Waſſer in die oberen Stockwerke flüchten. Der Schaden iſt heute 2 Blätter eee Gi de me Berliner Bilderbogen. Die Schuldenlaſt.— Verſchwendung.— Kinder als Warenhausdiebe.— Verteuerte Straſten⸗ bahnfahrt.— Schlemmerei an Silveſter. Berlin, 30. 3 3. 1929. Zur Jahreswende möchte man der Reichs haup'adt nur zu gern ein Loblied ſingen. Aber leider iſt dies nicht möglich. Anſtelle eines Lob— liedes wäre es beſſer, einen Trauermarſch zu ſpielen. Denn es geht in Berlin ſehr„mit ge⸗ dämpftem Trommelklang“. Die verantwortlichen Männer der Reichshauptſtadt haben ſo echt ge— wirtſchaftet, daß der Oberpräſident ſich gezwungen ſah, als höchſtes Aufſichtsorgan die ſtädtiſche Selbſtverwaltung aufzuheben. Recht lange konn⸗ ten die Berliner Stadtväter fortwurſteln, bis end— lich ein Machtſpruch erfolgte. Es hat nun den Anſchein, ats ob man tatſächlich den Ernſt der Lage begriffen habe. Denn Bürgermeiſter Scholtz, der den wegen der Sklarekafſäre beurlaubten Oberbürgermeiſter Böß vertritt, hat eine beſon⸗ dere Kontrollſtelle eingerichtet, die ihm unmittel⸗ bar unterſtellt iſt. Dieſe Kontrollſtelle hat die Aufgabe, zu überwachen, daß Zahlungen nur noch dann geleiſtet werden, wenn Zahlungsan⸗ weiſungen von dieſer Kontrollſtelle unbeanſtandet in den Kaſſenverkehr gegeben werden. Die Stelle wird unnachſichtlich alle Anweiſungen urückrei⸗ chen, die den freigegebenen Rahmen der Ausgabe- wirtſchaft überſchreiten. Man hat alſo, wie man ſieht, allen Verwaltungsorganen Berlins eine finanzielle Zwangsjacke angelegt, in denen ſie ſich nur einigermaßen noch bewegen können. Aber es mußte ja ſo kommen. Denn in ge— radezu un verantwortlicher Weiſe wurden im Stadtparlament Ausgaben von der Mehrheit be⸗ willigt, die durch dieſe Ausgaben in keiner Weiſe betroffen wird. Man glaubte, dem Mittelſtand forigeſetzt neue Laſten aufhalſen zu können und wollte nicht einſehen, daß es auf dieſem Wege zum Zuſammenbruch kommen muß. Dieſen Be⸗ willigungen ins Blaue hinein ſteht die Ueberorga— niſation Berlins ebenbürtig zur Seite. Um ein Bild von der ganzen Ent'icklung zu bekommen, braucht man ſich nur einmal zu ver⸗ gegenwärtigen, wie großzügig die Verkehrsgeſell— ſchaft im letzten Jahre gewirtſchaftet hat. Der Laie ſtaunt zwar über die Fortſchritte der Tech⸗ mit, die bei dem Bau der Untergrundbaha. beſon— ders bei der Umgeſtaltung des Alexanderplatzes wahrzunehmen ſind. Aber noch mehr ſtaunt man. wenn man erfährt, welch ungeheure Preiſe die Stadt für den Grund und Boden bezahlen mußte, um die begonnenen Bahnbauten weiterführen und ſertigſtellen zu können. Die Zahlen gehen ins Phantaſtiſche. So wurde für ein altes, beinahe abbruchsreifes Haus am Alexanderplatz der unerhörte Preis von 28 Millionen Mark bezahlt. Wie bei der Verkehrs— geſellſchaft das Geld mit vollen Händen ausge— geben wird, ſo kannte bisher auch die Schulver— waltung bei Neubauten kaum eine Grenze. Ge⸗ gen den Bau neuer Schulhäuſer wird niemand etwas einzuwenden haben. Werden aber Paläſte im wahrſten Sinne des Wortes errichtet, die ßee⸗ ben bis acht Millionen Mark koſten, ſo iſt dies des Guten doch zu viel. Nicht nur, daß durch ſolche Ausgaben die ſtädtiſchen Finanzen ſchwer belaſtet werden, tragen dieſe Luxusbauten auch zu einer Verwöhnung der Schuljugend bei. Die Kinder ſehen die prächtig ausgeſtatteten Bäder, die mit allem Raffinement verſehenen Turnhallen, die aufs Beſte eingerichteten Laboratorien und kommen dadurch zu der Auffaſſung, daß im Le— wen alles erſtklaſſig ſein müſſe. Sie ſehen den Widerſpruch mit den häuslichen Verh'tniſſen und fangen bereits in den früheſten Johren an, aus dieſem Widerſpruch heraus'n kommuniſti— ſche Gedankengänge hinein zu geraten. Nimmt man dazu noch den Geiſt, der in den freien Schu⸗ den Berlins herrſcht, ſo verſteht man es, daß auch die Zabl der Kinder wächſt, die aufs Stehlen ausgehen. CCC Gerade in der Weihnachtszeit wird man wie⸗ der mit Schrecken gewahr, daß beiſpielsweiſe bei den Warenhausdieben die Kinder einen äußerſt hohen Prozentſatz bilden. Unter den jugendlichen Dieben ſind alle Altersklaſſen vertreten. Ganz kleine Knirpſe, die kaum in die Schule gekommen ſind, wurden erwiſcht und ebenſo ertappte man junge Schuldämchen, die ſchon mit Puderquaſte und Lippenſtift umzugehen verſtehen. Dieſe Dieb⸗ ſtähle von Kindern ſind ein trauriges Kapitel. 111 gehören auf das Verluſtkonto der Stadt Ber— in. Zur Linderung der ſeeliſchen Not können keine Beſchlüſſe gefaßt werden. Dagegen will man der finanziellen Not durch Erhöhung der ſtädtiſchen Tarife zu Leib erücken. Es trifft wohl zu, daß Gas, elektriſches Licht. und Benutzung der Ver⸗ kehrsmittel in Berlin nicht teurer ſind als in an⸗ deren Städten, teilweiſe noch unter dem Tarif größerer deutſcher Kommunen liegen. So haben Köln und Leipzig ſchon ſeit längerer Zeit für eine einfache Straßenbahnfahrt den Preis von 25 Pfennigen ſeſtgeſetzt. In Berlin koſtet ein Fahr⸗ ſchein, der ſogar einmal zum Umſteigen berech⸗ tigt, zwanzig Pfennige. Nun ſoll der Fahrpreis auch 25 Pfennige ſein. Dieſe Erhöhung des bis⸗ herigen Preiſes um 25 Prozent wirkt beſonders deswegen ſo ſtark, weil in Berlin wegen der gro— ßen Entfernungen jeder gezwungen iſt. irgendein Verkehrsmittel zu benutzen. Wenn es ſich im Einzelfalle auch nur um fünf Pfennige handelt, ſo macht es im Lauſe des Monats doch ein ſchö⸗ nes Sümmchen aus und der Erſolg iſt, daß die kleinen Haushalte die Belaſtung recht erheblich ſpüren. Alles in allem geſehen geht man in Berlin dem neuen Jahre entgegen, ohne eine rechte Freude zu empfinden. Aber obwohl die ſchlechte Finanz— lage nicht zu verheimlichen iſt und obw hl man an allen Ecken und Enden vom Sparen redet, wird in Berlin noch teilweiſe gewirtſchaftet, als ob wir ein eminent reiches Voll ſeien. Man muß nur einmal die Ankündigungen der großen Lokale für die Silveſternacht unter die Lupe nehmen. Etwas weniger„geſalzen“ als früher ſind zwar die Preiſe für ein Menü. Aber in den großen Hotels muß man doch. enn man in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Ja⸗ nuar ſich ein gutes Eſſen leiſten will, dreißig bis vierzig Mark aufwenden. Die Speiſekarte eines ſolchen Hotels ſieht für dreißig Park Fol⸗ gendes vor: Beluga Maloſſol Ausleſe auf Eis⸗ block; echte Schildkrötenſuppe,. indiſche Art, Zu⸗ preme von Seezunge mit friſchem Hummer und gebackene Auſtern a la„Eden“; getrüffelte Brüſ⸗ ſeler Poularde vom Spieß, Nußkartoffeln im Neſt, Salat Caprace; friſche Artiſchocken oden mit grünen Spargelſpitzen„Grand duc“. Surprice St. Silveſter-Mignardiſes, Berliner Pfannkuchen. Mancher, der all dieſe Speiſen verzehrt, wird ſich wohl über die Bezeichnung nicht ganz im Klaren ſein. Aber Fremdworte gehören nun einmal zum guten Ton in Berlin. 3 Anſcheinend ſoll„s auch im neuen Jahr ſo bleiben. E. F. G. Das deutſche Lied in aller Welt. Nicht Deutſchland und Oeſterkeich Sind ſtammverwandt und brudergleich— Soweit die deutſche Seele ſingt Und deutſcher Laut zum Himmel dringt, Glüht Herz an Herz und Hand in Hand: All deutſchland heißt mein Vaterland! Das deutſche Lied erklingt heute in aller Welt! Es muß immer wieder betont werden, was durch das gewaltige Bekenntnis vom.). Deuz⸗ ſchen Sängerbundesfeſt in Wien 1928 zum Aus⸗ druck kam: das deutſche Volk iſt nicht: gleichbe⸗ deutend mit dem Deutſchen Reich, es gat Viel⸗ mehr ſeine Kultur übr das geſamte Erden rund Sprachgemeinſchaft. Der Deutſche Sängerbun⸗ getragen. Deutſches Volkstum iſt die treffende Bezeichnung für dieſe weitverzweigte Blute u. Das Spiel unter der Maske. Originalroman von Lola Stein. 55 (35. Fortſetzung.) ö Und ſie hätte ja auch nicht ſprechen können, nicht ſprechen dürfen. Dorothy hatte ihr Schwei— gen verlangt als Geggendienſt, als Dankbarkeits⸗ beweis für das, was ſie für die Freundin getan atte. 5 Aber war das alles nicht, um verrückt darüber zu werden? Als Evelyn unter dem Zwang von Dorothys Worten und Bitten für die Freundin eingetreten war, da hatte ſie ja noch nicht gewußt, was es für ſie bedeuten würde, Golden Air zu verlaſſen, Percyval Carlington auszuſtreichen aus ihren Tagen. Sie hatte immer gewußt, daß es einmal geſchehen mußte. Sie hatte immer ge⸗ fühlt, daß es unausdenkbar ſchwer werden würde. Aber ſo ſchwer doch nicht, wie es in Wirk⸗ lichkeit geworden war. Und neben dieſem Wiſſen, daß alles anders hätte kommen können ohne ihre Sünde am hei⸗ ligen Geiſt der Liebe, ohne ihr Verlöbnis mit James Whitlock, durch das ſie ſchuldig und un⸗ ſelig geworden war, neben dieſem fürchterlichen Wiſſen, daß ſie heute Percyval Carlingtons glück⸗ ſelige Braut hätte ſein können, wenn ſie damals aufrecht und tapfer und unbeirrt ihren Weg ge⸗ gangen wäre, war es jetzt ja auch noch die Angſt vor der nun plötzlich ganz nahen ungewiſſen Zu⸗ kunft, die Evelyn quälte. Sie hatte England verlaſſen und ſich nach wohin ſie ging. Aber es hatte ſie ein wenig gereizt, dieſes daß ihre geweſen war. In Berlin würde ſie ebenſogut oder ebenſoſchlecht vorwärts Berlin gewandt. Es war ganz gleich, Land kennenzulernen, ſeit ſie wußte, Mutter eine Deutſche kommen, wie in Paris oder Wien oder Rom. Was aber ſollte ſie nun das weſentlich größer war, beginnen? Dorothy hatte darauf beſtanden, ihr ein Gehalt zu zahlen, nen es ſonſt zu kommen pflegen. 2 würde dieſe kleine Summe ja auch nicht reichen. Sie hatte Dorothy nicht wiedergeſehen, ſie hatte Golden Air ohne eine Zeile an ſie verlaſſen, ohne ihr zu ſagen, wohin ſie ſich wenden würde. Dorothy hatte ihre Freundſchaft verraten, als ſie Bobby Milligan geſagt, daß er Evelyn Catlin vielleicht näher ſei, als er dächte. Und Dorothy hatte ihre Dankbarkeit in unerhörter Weiſe miß⸗ braucht, indem ſie beinahe Uebermenſchliches von ihr verlangte. Sie hatte das Opfer gebracht— aber nun war auch das Kapitel Dorothy für Evelyn erledigt. Jetzt mußte ſie zeigen, daß ſie arbeiten, etwas leiſten konnte. Dann wollte ſie um keinen Preis wieder zurück in ihres Vaters Haus. Was ſie ar⸗ beiten wollte, wußte ſie freilich heute noch nicht. Ein Gong ertönte, er rief zur Hauptmahlzeit. Evelyn hatte nach langem Suchen dieſe Penſion gefunden, die ihr einigermaßen erträglich und nicht zu teuer ſchien. Seit ſie hier wohnte, be⸗ griff ſie erſt ganz, was es bedeute, an ein arm⸗ ſeliges, geſchmacklos möbliertes Zimmerchen ge— bannt zu ſein, das ein Heim erſetzen ſollte. Ge⸗ meinſame Wohnräume gab es in dem Penſionat von Frau Doktor Kugler nicht. Sie vermietete beinahe nur an erwerbstätige Leute, die den ganzen Tag außerhalb des Hauſes zu tun hat⸗ ten, abends zuweilen im Eßzimmer nach dem Abendbrot zuſammen ſaßen und an den Sonn⸗ tagen meiſtens ausgingen oder ſich ausſchliefen. Aber dieſes Speiſezimmer, das ſogenannte Berliner Zimmer, halbdunkel und als Verbin⸗ dung zwiſchen den vorderen und hinteren Räu⸗ men der Wohnung dienend, war für Evelyns verwöhntes Empfinden ſo geſchmacklos, ſo dumpfig und trübſelig, daß ihr jedesmal der Appetit verging, ſobald ſie es betrat. Frau Dr. Kugler aß mit ihren Penſionären zuſammen und bemühte ſich, eine Unterhaltung über alle möglichen Themen anzuregen und auf⸗ als Geſellſchafterin⸗ recht zu halten. Sie ai eine vom Leben mürbe und müde ge betrachtet es neben der künſtleriſchen als ſeine vornehmſte Aufgabe dieſes Volkstum durch das deutſche Lied zu erhalten, zu ſtützen und zu för⸗ dern. Bei ſolcher Zielſtellung drängen zwei Fra⸗ gen zur Beantwortung: Wo wohnen Deutſche? Wo erklingt das deutſche Lied? Das Deutſche Reich umfaßt nach dem Zäh⸗ lungsjahr 1925 63,2 Millionen Einwohner ein⸗ ſchließlich Saargebiet. Unſer Bruderſtaat Oeſter⸗ reich zählt mit einer unbedeutenden ſlawiſchen Minderheit 6,6 Millionen. Zu den deutſchen Staaten Europas gehört ferner die Schweiz mit 17 deutſchen Kantonen von insgeſamt 21 und einem deutſchen Bevölkerungsanteil von 28 Millionen. Das kerndeutſche, aber durch erzwun⸗ gene Verträge abgeſchnürte Danzig hat 0%4 Mil⸗ lionen Bewohner. Auch Luxemburg mit 0,3 Mil⸗ lionen Einwohnern, deſſen Smatsſprache zwar franzöſiſch iſt, hat ſich in Kirche, Schule und Preſſe den deutſchen Laut bewahrt. Schließlich ſind die 12000 Bewohner des Fürſtentums Liech⸗ tenſtein als rein Deutſche anzuſprechen. Weitere Volksteile ſind unſere Grenzlanddeutſchen, die am Rande des deutſchen Sprach- oder Reichs⸗ gebietes anſäſſig, aber durch ſinnwidrige Ge⸗ waltverträge Bürger fremder Staaten geworden ſind, ſo 70000 Deutſche des unter Litauen ſte⸗ henden Memelgebietes, 50 000 Deutſche im däni⸗ ſchen Nordſchleswig, 50 000 Deutſche im belgi⸗ ſchen Eupen⸗Malmedy. Auch im autonomiſtiſchen Elſaß⸗Lothringen findet ſich noch echt deutſches Volkstum mit 15 Millionen. Im oft genann⸗ ten Hultſchiner Ländchen iſt die Geſchäftsſprache durchweg die deutſche. In den jetzt polniſchen Gebieten von Poſen, Weſtpreußen und Oſtober⸗ ſchleſien kämpft das Deutſchtum mit zäher Aus⸗ dauer. In der Tſchechoſlowakei werden 3,5 Mil⸗ lionen Deutſche bedrängt, in Südtirol 230 000 Brüder vergewaltigt. Trotz hoher Kultur und wirtſchaftlichem Fleiß leben meiſt ſchwer be⸗ drückt in Rußland 16 Millionen, in Rumänien 900 000, in Südſlawien 700000, in Ungarn 500 000 Deutſche. In den übrigen Erdteilen ver— teilt ſich das deutſche Volkstum mit 10 Millio⸗ nen auf die Vereinigten Staaten, 400 000 auf Kanada, 800 000 auf Süd- und Mittelamerika, 100 000 auf Auſtralien, 500 000 auf Aſien, und 30 000 auf Afrita. Dies alles ſind Zahlen— zu— ſammengefaßt im ſummariſchen Begriff: 30 Millionen Deutſche in aller Welt— die an das deutſche Mutterland den nie verhallenden Ruf richten:„Auch wir ſind die Deinen, vergiß uns nicht!“ Und wo erklingt das deutſche Lied? Ueberall, wo Deutſche wohnen! Die überzeugende Ant⸗ wort auf dieſe Frage gab das Wiener Sänger— bundesfeſt, das 140 000 deutſche Sänger aus Deutſchland, Oeſterreich, allen Ländern und Erd⸗ teilen bis zum fernen Windhuk vereinte und der Welt die große deutſche Lied- und Volks- gemeinſchaft vor Augen ſtellte. Für die Grenz— landdeutſchen und alle bedrängten Brüder und Schweſtern in fremden Landen bedeutete dieſe Heerſchau mehr als eine bloße Kundgebung, ſie war ihnen eine befreiende Tat von elementarer Kraft. Konnten ſie doch ihr deutſches Volkstum, ihre Volkstracht, ihr Volkslied, viele Jahre mit Treue und Zähigkeit gehütet auf einſamer Wacht, einmal hineinſtellen mitten in die große deutſche Bruderſchaft mit dem erlöſenden Ruf: „Volk will zu Volk!“ Peter Roſegger hat ge— fungen:„Der Gott der Eiſen wachſen ließ, er⸗ ſchuf auch klingende Kehlen, und manches, was das Schwert zerriß, das Lied kanns wieder ver— mählen.“ Die abertauſende Deutſchamerikaner in Wien haben der Welt ein beredtes Zeugnis fün die völkerverbindende Macht des deutſchen Liedes gegeben. Erſchöpfenden Aufſchluß über die Verbrei⸗ tung des deutſchen Liedes auf dem Erdenrund bringt auch das eben im Wilhelm-Limpert-Ver⸗ ſag. Dresden⸗A., erſchienene Jahrbuch des Deutſchen Sängerbundes 1930, die wichtigſte Veröffentlichung dieſer Organiſation. 1½ Mil⸗ eee A lionen iſt die Zahl deutscher Männer und dear en, deren Herz im D. S. B. verankert iſt. Ein⸗ halbe Million iſt die Zahl deutſcher Brüder und Schweſtern, die das deutſche Lied erklingen laf⸗ ſen. 39 Bünde mit über 15 000 Vereinen ſind in 23 große Kreiſe eingegliedert. Kreis 1, der Sän⸗ gerbund Oſtpreußen, umfaßt das Reichsgebiet öſtlich des Korridors mit Danzig und Memel⸗ land, Vorort Königsberg, 252 Vereine mit 11000 Sängern; er bildet ein Bollwerk gegen Oſten. Als Treuwacht im Weſten ſei der Saar⸗Sänger⸗ bund(Kreis 19) mit dem Vorort Saarbrücken erwähnt! Er zählt ſeit ſeinem Zuſammenſchluß im Jahre 1922 291 Vereine mit 14000 Sängern, ein ſeltenes Beiſpiel für die Kraft des deutſchen Geiſtes unter fremdem Joch:„Brüder! Das iſt des Saarvolks Schwur! Deutſch bleiben Berge, Saar und Flur, deutſch bleibt das Blut, das uns durchzieht und ewig deutſch des Saarlands Lied!“ Den Schutzwall gegen Süden bildet Kreis 22, er umfaßt das Gebiet der öſterreichi⸗ ſchen Alpenländer mit dem Steiriſchen, Kärnt⸗ ner, Oberöſterreichiſchen, Salzburgiſchen und Ti⸗ roler Sängerbund. Der beſondere Hort des deut⸗ ſchen Liedes in aller Welt iſt Kreis 239. Er um⸗ faß zunächſt den Sängerbund der Sudetendeut⸗ ſchen mit 945 Vereinen und 24000 Sängern, Sitz Auſſig. In ihn ſind ferner ſämtliche Aus⸗ landbünde und-Vereine mit faſt 10 000 Sän⸗ gern eingegliedert. Gerade dieſen Einzelpoſten auf deutſchen Sprachinſeln, in fremden Groß⸗ ſtädten oder jenſeits der Meere widmet der D. S. B. beſondere Aufmertſamkeit und Fürſorge. Das „John P. Frenzel-Zimmer“ im Deutſchen Sän⸗ germuſeum zu Nürnberg— ſo genannt nach dem uneigennützigen und ſtets opferwilligen deutſchamerikaniſchen Sängerführer gleichen Na— mens— legte in zahlreichen Belegen Zeugnis davon ab, daß unſere Auslandsdeutſchen im deutſchen Liede dauernd die Liebe zum Mutter⸗ lande wachhalten. Ein wertvolles Kartenwert zeigt dort, wo das deutſche Lied auf dem Erden— rund erklingt. In rechter Erkenntnis der Schutz⸗ arbeit für die große deutſche Schickſalsgemein— ſchaft bringt das neue Jahrbuch des D. S. B. im beſonderen Aufſätze, die tiefen Einblick gewäh⸗ ren in das deutſche Sangesweſen bei den Su— detendeutſchen, im Banat, in Lettland. Profeſ— ſor E. Maenner, Obmann des Landesverbandes Baden des Vereins für das Deutſchtum im Aus⸗ land, weiſt in dringender Mahnung darauf hin, daß die Erhaltung der deutſchen Schule im Aus⸗ land unſere wichtigſte Aufgabe ſein muß; denn „ohne deutſche Schule gibt es keine deutſche Spracherziehung, ohne deutſche Spracherzie hang gibt es kein deutſches Lied.“ Mit warmherzigen Worten fordert er den Eintritt der reich? deut⸗ ſchen Sängerſchaft in den Verein für das Deutſchtum im Ausland. Zum 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Frankfurt ſollen wir unſe⸗ ren ringenden Brüdern aus fernen Landen ſa⸗ gen können:„Wir ſind des Glaubens, daß eines jeden Menſchen Daſein bei ſeinem Vo'ke an⸗ fängt. Wir ſind für eure Rechte eingetreten, als ob wir es für uns ſelbſt getan hätten. Und wir haben gehandelt nach dem Grundſatz: Einer für alle, alle für einen!“ Dies iſt die vaterländiſche Sendung des deutſchen Liedes! Aus aller Welt Die Vernehmung des Mädchenmörders Kräutler. München. 30. Dezember. Der Elektromonteur Peter Kräutler, der vor kurzem die Näherin Berta Weinmann ermordete, blieb bei ſeinen Vernehmungen durch die Beamten der Mord⸗ — eilung und den Unterſuchungsrichter bei der Behauptung, daß er die Mordtat nach ei Streit mit der Weinmann veranlaßt 10 Frage, ob er das Beil vor der Tat geholt oder draußen am Mordplatze ſchon bereit gelegt hatte, iſt noch nicht geklärt. Es werden darüber noch weitere Erhebungen gepflogen. * achte, verarbeitete Frau. Und ihre Penſionäre waren auch beinahe alle abgearbeitete, hart kämpfende Berufsmen⸗ ſchen, die ohne Freudigkeit ihre eintönigen, ſich den Mahlzeiten einnahmen. 271 691 Evelyn in ihrer Jugend und Schönheit, mit ihren reizenden und eleganten Tailetten, paßte nicht recht in dieſes Milien. Sie wirkte wie ein verflatterter Wundervogel zwiſchen den grauen Alltagsmenſchen. Und ſie hatte auch bisher noch mit keinem mehr als wenige konventionelle Worte gewechſelt. 15 e ee Heute hatte ſie einen neuen Tiſchnachbar. Ge⸗ ſtern hatte ſie neben einer alten ſchweigſamen, leidenden Dame geſeſſen. Der junge Mann be⸗ mühte ſich ſogleich, ſie in ein Geſpräch zu ziehen. Er ſtellte ſich vor: Max Erkner, Filmregiſſeur. Er verſuchte, ſich intereſſant zu machen, als aber ſeine Erzählungen ſeine ſchöne Nachbarin teil⸗ nahmslos ließen, begann er Evelyn geſchickt aus⸗ zufragen. Sie wollte nicht unhöflich ſein, ſie gab ausweichende Antworten, aber der junge Mann hörte doch ſehr bald aus allem heraus, daß das ſchöne Mädchen ſich für einen neuen Beruf ent⸗ ſcheiden mußte und nicht wußte für welchen. „Gehen Sie doch zum Film', ſchlug er ihr vor. „Wenn man ſo ſchön iſt wie Sie, gnädiges Fräu⸗ lein, hat man Ausſichten, etwas zu werden“ „Auch ohne Talent?“ fragte ſie zaghaft. „Warum ſollten Sie kein Talent haben, gnä⸗ diges Fräulein?“ Und als ſie mutlos die Achſeln zuckte, erkundigte er ſich: 5 „Haben Sie noch mehr ſo entzückende Kleid⸗ chen wie das, das Sie heute tragen??. Sie ſah ihn verſtändnislos an, nickte dann: „Kleider habe ich, auch hübſchere als dieſes, aber iſt das ſo wichtig?“ ö std Sie könnten zur Komparſerie“ überlegte er, „und auf dieſe Weiſe zuerſt etwas verdienen. Hübſche und elegante Statiſtinnen werden beim e Film ja immer geſucht. Wenn ſich dann heraus⸗ und verſorgte ſtellt, daß ſie Talent haben, werden Sie vielleſcht in der Reihenfolge ewig und genau wiederholen 0 0 dacht. Es erſchien ihr ſchrecklich, daß Evelyn Cat⸗ ſpäter in kleineren Rollen beſchäftigt. Zur Sta⸗ tiſterie kann ich Sie vielleicht bringen, gnädiges Fräulein, wenn ſie wollen. e Sie hatte an dieſe Möglichkeit Koch iche ge lin Statiſtin beim Film werden ſollte. Aber ſie ſah vorläufig auch leinen anderen Weg. Etwas lernen', dachte ſie. Sprachkenntniſſe beſaß ſie ja die konnten eine große Hilfe für ſie werden. Aber ſie mußte ſich eine kaufmänniſche Ausbildung an⸗ eignen, um in einen Beruf hineinzupaſſen.. Sie berechnete am Nachmittag die Koſten ihrer künftigen Lebenshaltung. Erkundigte ſich nach Abendkurſen für Stenographie und Buch⸗ haltung. Fand alles ſchrecklich teuer, unglaublich ſchwierig, beinahe unmöglich. Begriff, daß ſie mit ihrer kleinen Barſchaft nur ſehr kurze Zeit reichen würde. Und was dann, wenn das Geld zu Ende war? Wenn der Mangel kam, die Sorge, die wirkliche Not? Zum erſtenmal in ihrem Le⸗ ben erfaßte die verwöhnte Evelyn den Begriff des Geldes, erkannte ſie den Segen der Arbeit, die ihr jetzt einmal helfen konnte. ee So kam es denn, daß ſie beim Abendeſſen das nochmalige Angebot ihres Tiſchnachbarn, ſie beim Film zu empfehlen annahm. e Sie fuhr nach einer durchweinten, durchwachten Nacht mit hinaus in den Vorort, wo ſich die rie⸗ ſigen Ateliers der Helios⸗Filmgeſellſchaft befan⸗ den. Hier draußen ſtellte ſich heraus, daß Max Erkner nur Hilfs⸗Regiſſeur, daß er nur ein un⸗ bedeutendes Rädchen in dem großen Werk, ein gehetzter, gejagter, angebrüllter, mit tauſend Ne⸗ benſächlichkeiten geplagter Mann war, auf deſſen Wort und Rat keiner hörte., eee e Schließlich aber gelang es ihm! doch, Schutzbefohlene die durch das ſtundenlange War⸗ ten, durch den Lärm, das Haſten und lebhafte Treiben der vielen fremden Menſchen erſchöpft und müde war, dem allmächtigen Regiſſeur, un ler dem er arbeitete, vorzeſtllen. A.Gorffz fokale a 1 1 Die erste Sensation im neuen fahr, aber gleich eine, die in ganz Mann- heim von sich reden machen wird. Und die Sie fühlen lassen wird, daß Sie sich auch im neuen Jahr auf uns ver- lassen können, wenn es heißt: billig!— billig! Dur er. elf rein ob an 10 Walt und Bld bels . cc a — Solbad dehnt b S dle eee — Zu unſerem am Neufahrstag im großen„Freiſchütz⸗ ſaale“ ſtattfindenden r d ct laden wir alle Mitglieder nebſt Angehörigen recht herzl. ein. Eintritt frei! Saalöffnung: 7 Uhr. Anfang: 8 Uhr. NB. Das Stuhlumlegen iſt unſtatthaft. Der Porſtand. — . S 8 FEE * va A ere ee ß ß agg d addddgdd dkhd dcdgdhto cc ghge adddddd Aach: asddddd, Kdded Kaffe Aldadaa S Sees ee eee Au/ wd wp dld o p ac h a ag 9—— Danksagung. Für die wohltuenden Beweise innigster Teilnahme beim Heimgange unserer lieben, nun in Gott ruhenden Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Elise WMWinkenbach danken wir herzlichst. Besonderen Dank den Barmh. Schwestern für die liebe- volle Pflege und der Hechw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand. Auch sei bestens gedankt für die zahlreichen Kranz- spenden und den Stiftern von Seelenmessen, sowie ferner den erren Peibel und Bugert für die ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegungen im Namen der Fa. Levinger& Feibel bezw. derer Arbeiter und Arbeiterinnen. VIERNHEIM, den 31. Dezember 1929. Die trauernd Hinterbliebenen. der Verordnung auſmerkſam. Am Mittwoch, den 1. Neujahr findet ab nachm. 4 Uhr Po880 Janz. agg 0 1 Al mit Vorführungen der neueſten Geſellſchafts-Tänz durch die ſtatt. — Erſtklaſſiges Tanzorcheſter— Januar Ulerhahung em Tanzſchule Geisler, Mannheim d Adddddn dHdddb flddgp ggg gfgdggp n ghd addaddp addddnplddgd dh adde - besangverein 1846. 8 E ein. Gemeindehaſſe. Donnerstag Vormittag Auszahlung der Sozial und Kleinrentnerbezüge pro Januar. c N J. V.: Zöller. laden wir alle Mitglieder nebst Angehörige herzlich Nichtmitglieder haben keinen Zutritt. Zu unserem am Neujahrs- tag im„Goldenen Engel“ stattfindenden pa Uh Adddgp ang Gangs Aung Wg DER VORSTAND. . Saalöffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Bekanntmachung. Betr.: Holzabgabe. Die Holzliſte für 1930 Tagen und zwar am 2., 3. und 4. Viernheim, den 27. Dezember 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. liegt während drei Jan. 1930 auf unſerem Büro zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen. NB. Verlosungs-Gegenstände können im Lokal ab- gegeben werden. p u uvm ay m ux u Mad vun Bekanntmachung. Betr.: Verbot zur Abgabe von Feuerwerkskörpern. Im Hinblick auf den bevorſtehenden Jahres- wechſel machen wir auf die Vorſchriften der Ver— ordnung, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend vom 21. September 1905, beſonders auf 8 26 Hiernach iſt die Ab- gabe von Sprengſtoffen an Perſonen, von welchem ein Mißbrauch zu befürchten iſt, beſonders an Perſonen unter 16 Jahren verboten. Dies gilt be— ſonders auch von ſolchen Feuerwerkskörpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Per⸗ ſonen oder Eigentum verbunden iſt,— Kanonen⸗ ſchläger, Fröſche, Schwärmer und dergl.— Zu— widerhandlungen ſind nach§ 36 der genannten Verordnung ſtrafbar und ſind unſere Beamten an— gewieſen, dieſe zur Anzeige zu bringen. Das Schießen ſowie Abbrennen von Feuer⸗ werkskörpern innerhalb der Straßen und Hofreiten der Gemeinde iſt verboten. Zuwiderhandlungen ſind in 88 367 und 368 des Reichsſtrafgeſetzbuch mit Geld oder Haftſtrafen bedroht. Auch tritt Wegnahme der Schußwaffen ein. Viernheim, den 27. Dezember 1929. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig Deaurksst Zweigstelle Viernheim. rasse Lorsch Kaſſeſtunden: Jeden Tag von 8—12 nachmittags 2—5 Uhr Samstag nachm. geſchloſſen. Daunlalze zu verkaufen Auguſt Hanf. einen guten Schoppen trinken? Beim Faltermanns Heiner auf dem Muckensturm A Mann man Sonntags e duibrebe Die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche zum Neuen Jahre entbiete ich meiner werten Kundſchaft, allen Freunden, Verwandten und Bekannten M. Kühlwein, Architekt, nebſt Familie Zum neuen Jahre entbieten wir allen unſeren Kunden, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünsche Familie Werle u. Heckmann. 5 U. für Naexanser“ wozu höflichſt einladen Georg Mirchner, Tanzlehrer. Manelle Hanf-Blank. Meinen jetzigen und früheren Tanzſchüler ſowie Freunden und Kunden ein recht gutes neues Jahr . e Weinreiſender und Tanzlehrer. Georg Kirchner, Fc n D e e eee 2CCͤͤ ˙ A AA 4 5 Zum Jahreswechsel unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzl. Glück⸗ u. Segenswünſche Familie Georg helbig Küferei und Weinhandlung Meiner geehrten Kundſchaft ein glückliches froͤhlſjehes Neufahr Karl Krack, Damenfriſeurmeiſter. EE ⁵.] 2 ¼ S O o οπο οονπτν οοοντ D οο f eee Seen eee eee eee een 2 8 Zum Jahreswechsel die herzlichſten Glückwünſche meinen werten Kunden, Freunden und Bekannten Flora- Drogerie— E. Richter O e eee FFC Zum neuen Jahre allen meinen werten Kunden, Freunden und Bekannten herzlichen Glückwunſch Leonh. Hofmann Schuhgeſchäft und Schuhmachermeiſter. Meinen werten Kunden die beſten Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahre! 5. Tann, Friseur 2 0 Prosit Peujahr allen meinen werten Gäſten, Freunden und Bekannten Mich. Froschauer u. Familie „Zum Kaiſerhof“ Theater- und Konzertſaal eee e 2 EE ˙ Sum Jahreswechſel unſerer werten Kundſchaft, und Bekannten herzl. Glück u. Segenswünſche Freunden Ludwig Krug Uhrmachermeiſter e Die besten Glück⸗ und Segenswünsche zum neuen Jahre Familie Jean Haas „Zum Tannhäuſer“ R a Zum Jahreswechsel entbiete meiner werten Kundſchaft, allen Verwandten, Freunden und Gönnern die herzl. Glückwünſche Familie ikolaus Brechtel Lorſcherſtraße Unſerer geſchätzten Kundſchaft herzl. Glückwünsche zum Jahreswechsel Familie Peter Moskopp Rathaus⸗Drogerie See 9 E 4 Meinen werten Kunden die beſten Glück⸗ und Segenswünſche zum neuen Jahre Schnellsohlerei„Hassia“ Schnellbächer Waſſerſtraße 47 eee EEE eee ee EEE — 0. FEE 4 Allen unſeren werten Tanzfreunden ein glückliches neues Jahr Zum Deutschen Kaiser Kapelle Gärtner-Seibert Herzl. Glückwunsch zum neuen Jahr an unſere werte Kundſchaft, ſowie Nachbarn, Freunde und Bekannte wünſcht Frau Ehrhardt und Tochter „Zum Brauhaus“ 2 0 ae ea See S5 Allen unſeren Gäſten und Gönnern ein glückliches neues Jahr Cafe Alter Lampertheimerſtraße ae 2 ä 8 ess 9888 88 Ein kräftiges Prosit Heujahr wünſcht allen ſeinen Kunden, Freunden, Nachbarſchaft nebſt Bekannten und Gönnern. Willi Stein nebst Frau Friſieurmeiſter Herren- und Damenſalon. Viel Glück zum neuen Jahre bie Zeitungsträger Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel herzl. Glückwünsche Karl Winkler Hutgeſchäft, Marktplatz Herzliche Gratulatſon zum neuen Jahre nete. Robert Weissmann. Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel die herzl. Glückwünsche Familie Bäckermeister gäger. des Oierubeimer Nuxeſger oe Unſerer ſehr verehrten Kundſchaft, Verwandten und Bekannten die herzl. Glückwünsche zum neuen Jahre Famile 6g. Haas Metzgermeiſter Lampertheimerſtr. Herzl. Glück⸗ und Segenswünsche zum Jahreswechsel entbietet allen unſeren Kunden, Freunden und Bekannten Hans Jôst und Frau. Unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten die beſten Wünſche zum neuen Jahre Gg. Friedr. Klee und Frau Schreinermeiſter O Olf O G O e S O NN e ee. FF Allen meinen werten Gönnern, Kunden, Verwandten und gutgeſinnten Nachbarn ein glückliches neues Jahr Karl Eppel Kolonialwaren- und Milchhandlung 5 Kiesſtraße 23, Telefon 168 5 ö Die beſten Glück⸗ und Segenswünſche zum Jahreswechſel entbietet i . e Familie August Specht Rathausſtraße 68 8 U