600374 S. so37o.„Biedermeierfüngling'. G. oosos.„Der Königegrenadler“ Hoſe aus modesblau-rot kariettem tſt elnes der flotteſten Maskenkoſtüme. Wollſtoff. Die Jacke iſt aus braunem Enganliegendes Leibchen aus weißer Seide mit aufgenähter Goldkordel⸗ verſchnürung. Höschen und Schärpe aus roter Seide. zwelſpitz aus ſchwar⸗ gem Samt. O- Schnitt(1,38 M.) Gr. Samt, evtl. aus Neſſel. Schwarzer Vatermörderſchlips Brauner Masken⸗ zylinder. Hackebell G-Lindaſchnitt Ur. 00370(15 M.) füt 92 em Oberwelte. G. o037 1.„Biedermelerpuppe“. Welß⸗ rot⸗gelb karierteo Kattunkleid mit welten Puffärmeln. Rock, über elner Hüſtſtütze zu tragen, hinten lang, vorn kurz, ſo daß die weiße Batiſt⸗ hoſe mit Rü enabſchluß ſichtbar wird. G-⸗Schnin o0571(1.35 M.) Gr. II. G. ooss7. Relzende Japanerin. Der elfenbeinfarbene Kimono iſt mlt Drachen, Hackebeil Farbenwunder Fe. 250(3 Muſter 8% Mark). geſchmückt. Breiter toter Kunſtſeiden⸗ gürtel rückwärts zur Gelſhaſchleife geordnet. O⸗Schnitt(5 M.) Gr. I. G. oos86.„Chineſe“. 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Januar 1980, findet unser diesjähriger Fan bend im Gasthaus zum„Schützenhof“ statt, bestehend in Konzert, ſheateraufführungen und Ball. l pale J 1 fil 1 0 5 0 f f al d Gh 1. 1115 Hierzu laden wir alle Mitglieder einschließlich Schützen des Vereins, sowie deren Familienangehörige freundlichst ein. DER VORSTAND. bd Kha FCC A // ccc Beginn pünktl. 8 Uhr. Beginn pünktl. 8 Uhr. FP Cc eee e e Pfg. zu haben viernheimer Anzeiger. E b Oereins-Anzeiger e SD N ee Uhr Vorſtandsſitzung. abends 8 Uhr Samstag, Generalverſammlung Der Vorſitzende. MRabfahrer⸗Perein Vorwärts. zum Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. liches Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. ſportabteilung) bei Kamerad Brechtel zum„Anker“ ſtatt. Jungkameraden und ſolche die es werden wollen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. ſtunde verbunden. Ludwigshafen. der Verſammlung zu erſcheinen. Der Schutzſportleiter. Geſ.-Verein Sängerbund. 8 Uhr Singſtunde. Alles muß erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Turuerbund. Dienstag, 7. Jan., abends 9 18. Januar, im Lokal zum Freiſchütz. Pünktl. Erſcheinen iſt Pflicht. 5 Samstag, den 4. Januar, abends 8 Uhr findet im Lokal Pünkt⸗ Reichsbanner Ichwarz-Rot Gold(Schutz- Unſere Sportlerverſammlungen finden künftig jede Woche und zwar Freitags F Alle! Jeder Ver- ſammlung iſt mit einer Vorleſe und Diskuſſions- Am Sonntag, den 5. d. Mts. Handballſpiel in Die Spieler haben reſtlos in Freitag Abend Wes Rsspar a8 de Zweigstelle Memneim. Kaſſeſtunden: Jeden Tag von 39—12 nachmiitags 2— 5 Uhr Samstag nachm. geſchloſſen. Morgen Freitag von nachm. 3 Uhr ab 2 Aecher zu pachten geſucht Im Tivoli 10. wolle per Pfd. 2.50 RMark Vertreter gesucht. Strick wolle per Strang 40 Pig, Ramm- bei Jakob Knapp Spinnorel Hrschenreuin 239 (Bay.) ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Täuferſchweine Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. Zwangs-Versteigerung. Morgen Freitag, den 3. Jannar verſteigere ich in V'heim, teilw. im Verſteigerungslokal, teilw. an Ort und Stelle, öffentlich zwangsweiſe, meiſt⸗ gietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchs⸗ gogenſtände aller Art, darunter im beſon⸗ deren: 2 Kleiderſchränke, 3 Chaiſelongues, 2 Büffets, 1 Kredenz, 1 Holznagelmaſchine Moenus, 1 Kayſer⸗Nähmaſchine, 1 Damen⸗ fahrrad, feruer Stoff für 2 Deckbettbezüge, 4 neue Kopfkiſſenbezüge, 1 Mutterſchwein, 1 Kuh und verſchied. andere. Zauſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus z. Pflug, Weinheimerſty. Lampertheim, den 2. Januar 1930. Köhler, Gerichts vollzieher in Lampertheim. . berelnsdan e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze U einne auf genoſſenſchaftlicher Geundlatzt Gegen 3000 Mitglieder Geſchäſtsantelle, Neſerven u. Haftſummey Goldmark 3 000 0. Weſsogung aller 00 ee Angelegenheiten wie folgt feſtgeſetzt: Koks J. 60/90 mm Gparhaſſe Bekanntmachung. Betreffend: Abgabe von Gaskoks. Die Kokspreise werden ab 1. Januar 1930 2.90 RM. pro Zentner ab Lager 2.35 frei Haus Koks II. 40%0 mm 2.30 RM. pro Zentner ab Lager 2.45 frei Haus Koks III. 90¼0 mm 2.20 RM. pro Zentner ab Lager 2.35 frei Haus Viernheim, den 31. Dezember 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 4 Inſerieren bringt Gewinn Kabliau, Bratſchellfiſche, Fiſchfilet Lebensmittekhaus Peter Roſchauer, z. Rebſtock Gebetzeiten der jüd. Gemeinde Mickez 4. Tewet 4,30 Uhr 80 3,30„ 5,30„ 6,00„ 7,00„ Fische Seefsche eingetroffen. Koleletis bratfertig geputzt lebe I en is Heimann, am Haltepunkt und bel Mikel. mar, Lerſcherſtraße 16 4. Januar Sabbat⸗Anfang 60 Morgen 0 Nachm. 1 Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 150 Ni. 510 19 5 Haus 9— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte onntags latt„Sterne und B umen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Hurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin. Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ran Deutſches Reich Unſaubere Geſchäfte in der Wupperſtadt? Elberfeld⸗Barmen, 2. Jan. Der Stadtverord— netenverſammlung liegt eine förmliche Anfrage an die Stadtverwaltung vor, in der Auskunft über angebliche Monopollieferungen von Stadt- verordneten an die Bergiſche Elektrizitäts⸗Ver⸗ ſorgungs-G. m. b. H., das Elberfelder Verkehrs⸗ unternehmen verlangt wird. Es iſt in der Preſſe behauptet worden, daß zwei der Deutſchen Volks— partei und den Deutſchnationalen angehörende Stadtverordnete in ihrer Eigenſchaft als von der Stadtverordnetenverſammlung in die Geſellſchaft entſandte Aufſichtsratsmitglieder bei der Liefe— rung von Kohlen auf der einen und Oele auf der anderen Seite bevorzugt worden wären. Die Angelegenheit war Anlaß zu kommuniſtiſche; Radauſzenen in der letzten Stadtverord ne“ ſitzung. Zuſammenbruch einer Geireideſirme WTB Schwibus 2. Jan.(Radio). Die Getre defirma Karl Eitig, eine der größten Getreide firmen in Brandenburg und der Grenzmark he ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Die Aktive belaufen ſich auf und 2000 000 Mark. Durch d Zahlungsſtockung ſind annähernd 16 große Gi ter und etwa 40 Bauernſtellen in Mitleiden ſchaft gezogen wo n. Durch Vermittlung de Reichsbank ſind Sanierungsverhandlungen m der Darmſtädter und Nationalbank angeknö! worden. die Maſern bei den deutſchruſſiſen Auswanderern In den verſchiedenen Lagern, in denen d aus Rußland zugewanderten deutſchſtämmig, Flüchtlinge untergebracht ſind, nehmen die M. ſern und maſernartige, fieberhafte Erkrankun gen bedenklichen Umfang an. So iſt u. a. im L. ger Hammerſtein ein beträchtlicher Teil der Au— wandererkinder ſchwer erkrankt. Die erfoderlich— Maßnahmen zur Unterbringung der Erkrankte in Baracken und ſonſtige Quarautänemaßnahme ſind behördlicherſeits getroffen worden. Glückwunſchaustauſch mit Staatsoberhäuptern des Auslandes. witb. Berlin, 2. Jan.(Radio.) Anläßlich des Jahreswechſels hat zwiſchen dem Herrn Reichspräſidenten und eine Anza l weiterer Staatsoberhäupter ein Glückwunſchaustauſch ſtattgefunden, ſo mit dem König von Bulga⸗ rien, Dänemark, Norwegen und Schweden, mit dem Verweſer des Königsreichs Ungarn, dem Schah von Perſien und dem Präſidenten der chineſiſchen Republik. Ausland Rücktritt der ſpaniſchen Regierung? Paris. 2. Dez. Havas berichtet aus Hendaue Der giemens⸗Aing für Prof. Junkers Prof. Dr. h. c. Junkers erhielt von der Siemens⸗Ring⸗Stiftung für ſeine Verdienſte um die Wärme⸗ und Flugzeugtechntk den Werner⸗Siemens⸗Ring überreicht. Vor Jun⸗ ters wurde der Siemens⸗Ring bisher Karl Linde, Auer v. Welsbach, Karl Boſch und Oskar v. Mil⸗ ler verliehen. VW Freitag, den 3. Januar 19 daß nach Gerüchten, die aus Madrid ſtammen, im Laufe des geſtern abgehaltenen Miniſterrates General Primo de Rivera dem König den Ge— ſamtrücktritt der Regierung überreicht habe. Der König habe ſich vorbehalten, in drei Tagen eine endgültige Antwort zu geben. Andererſeits ſolle der Finanzminiſter Primo de Rivera im Laufe des geſtern abgehaltenen Kabinettsrates ſeine Demiſſion überreicht haben. die angenommen worden ſei. Der Trauerfall im Vatikan. Rom, 2. Jan. Anläßlich des bereits ge⸗ meldeten Todes des Bruders des Papſtes wurden die Audienzen im Vatikan unterbro⸗ chen. Der deutſche Botſchafter beim Vatikan und der franzöſiſche Botſchafter erſchienen, um einen Kondolenz⸗Beſuch abzuſtatten. Die Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten finden heute vormittag in der Kirche Santa Maria de li Nageli ſtatt. Aus aller Welt Schiffe in Seenot. Paris, 2. Jan. Havas berichtet aus Breſt, daß der polniſche Dreimaſter„Pomorze“ noch immer ich in ſchwerer Seenot befindet; der 12 Mann ſtarken Beſatzung konnte noch keine Hilfe ge— zracht werden.— Der Dampfer„Algeria Mari— a“ iſt von einem Schlepper ins Schlepptau ge— nommen worden.— Der engliſche Dampfer Winſlo“ hat 240 Meilen weſtlich von Breſt ein Rotſignal gegeben. 2 Todesopfer eines Automobilunglücks. wtb. Altenburg, 2. Jan.(Radio.) Ein iraftwagen, der mit den Kaufleuten Emil niebmann und Wilhelm Jakubwoſki aus Chem⸗ itz beſetzt war, fuhr gegen einen Vaum. urch den Anprall geriet der Vrennſtoffbehäl⸗ er in Brand, der in kurzer Zeit auf das anze Auto überſprang. Liebmann trug ſo chwere Brandwunden davon, daß er bald da⸗ auf ſtarb. Sein Begleiter erlag ſeinen Ver⸗ etzungen im Altenburger Krankenhaus kurz nach ſeiner Einlieferung. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 1 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- F größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte e u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 30 Snowden über die Haager Konſerenz. London, 3. Dez. Schatzkanzler Snowden und der Präſident des britiſchen Handelsamtes, Gra— ham, ſind geſtern abend nach dem Haag abgereiſt. Snowden erklärte einem Vertreter des Reu— terbüros in einer Unterredung, er rechne damit. daß die Verhandlungen leichter ſein würden wie bei der erſten Haager Konferenz. In der Zwiſchenzeit ſei viel vorbereitende Arbeit gelei— ſtet worden. Den Delegationen bleibe nur die Aufgabe, die letzte Hand anzulegen. Verwickelt ſei die Frage der Bank für internationale Zah lungen, aber er ſei der Meinung, daß auch die— ſes Projekt angenommen werden mürde. Abreiſe der deutſchen Delegation nach dem Haag. Berlin. 3. Jan. Die deutſche Delegation für die Haager Konferenz hat Donnerstag abend 9.47 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge Berlin verlaſſen. Auf dem Bahnhof waren zur Verabſchiedung erſchienen der ſpaniſche Botſchafter. der nieder⸗ ländiſche Geſandte, Reichswehrminiſter Dr. Groe⸗ ner ferner Vertreter der Reichskanzlei, des Auswärtigen Amtes und der Preſſeabteilung der Reichsregierung. Eintreffen der Delegationen. Haag, 3. Jan. Die belgiſche Abordnung mit Miniſterpräſident Jaſpar und ein Teil der Dele⸗ gationen Frankreichs, der Tſchechoſlowakei. Grie⸗ chenlands und Portugals trafen geſtern nachmit⸗ tag und im Laufe des Abends hier ein. Am Vor⸗ mittag war die rumäniſche Abordnung angekom⸗ men, während der Generalſekretär der Konfe⸗ renz. Sir Hankey, bereits ſeit Mittwoch abend mit einem Teil des Perſonals der engliſchen Ah vrdnung im Haag weilt. Der Hauptteil der engliſchen Abordnung mit den Miniſtern Snowden und Graham wird da⸗ gegen— ebenſo wie die Ankunft der übrigen Abordnungen— erſt für heute vormittag erwar⸗ tet.— Die Epidemie in Hammerſtein. Hammerſtein, 2. Jan. Die Epidemie unter den Kindern der deutſch-ruſſiſchen Flüchtlinge im „er kleine lefunt eupen Halmedy“ Eine bemerkenswerte belgische Stimme * Die„Derniere Heure“, das am mei— ſten verbreitete liberale Blatt Belgiens, hat ſich ſchon wiederholt mit der Frage Eupen-Malmedy beſchäftigt. Schon immer ſtand das Blatt auf dem Standpunkt, daß die Alliierten Belgien mit Eupen und Malmedy ein„klägliches Ge⸗ ſchent“ gemacht haben, das man auf eine ſchick⸗ liche Art wieder los zu werden verſuchen ſollte. Bei einer Würdigung des Ergebniſſes der Kam— merwahlen vom Mai dieſes Jahres in den Ge— bieten Eupen und Malmedy hat das Blatt ofſen zugegeben, daß ſich die überwältigende Mehrheit der ſogenannten„wiedergefundenen Brüder“ als Nelgier wider Willen bekannt hätte. Dieſer Tage hat nun lt. K. V. die„Derniere Heure“ dieſer Frage einen neuen Artikel gewid⸗ met, dem ſie die bezeichnende Ueberſchrift gibt: „Der kleine Elefant Eupen-Malmedy“. Man weiß, wie ſchwer es für eine belgiſche Zei⸗ tung iſt, Deutſchland gegenüber objektiv zu blei⸗ ben. So fehlen in dem genannten Artikel nicht die Hinweiſe auf die angebliche deutſche Propa⸗ ganda in Eupen und Malmedy, und auf die von der„Wilhelmſtraße inſpirierte Kampagne“. Das Blatt glaubt, daß Deutſchland alljährlich meh⸗ rere hundert Millionen Goldmark ausgebe, um eine„ſtändige Agitation“ zu unterhalten in den Gebieten, die es verloren habe oder die es zu— rückgeben mußte und auch in anderen. Aber der Artikel enthält auch manche ſatiriſche Bemerkung über die belgiſchen Nationaliſten, die mit dem „kleinen Korporal von Auſterlitz und von Water— loo“ in bezug auf Eupen und Malmedy aus⸗ rufen:„Gott hat ſie uns geſchenkt, wehe dem, der ſie anrührt“. Das Blatt ironiſiert die angebliche Unverletz. kichteit des Verſailler Vertrages und ſtellt feſt, daß Belgien jedenfalls in der Lotterie von Verſailles einen zwar kleinen, aber doch ſehr hinderlichen Elefanten gewonnen habe. Fer⸗ ner meint das Blatt, daß die flümiſche Frage ſchun kompliziert genug ſei und es wirklich nicht nötig geweſen ſei, ſich auch noch ein deutſches Problem uf den Hals zu laden. Die Schlußfolgerungen des Blattes ſind ſo intereſſant, daß man ihm gerne nachſieht, auf ſo krauſen Wegen zu denſelben gelangt zu ſein. Es erhebt die Frage nach dem„wirklichen Streit— punkt“ und antwortet:„Wollen die Bewohner von Eupen-Malmedy, wenn ſie ſich frei ausſpre— chen können, Belgier bleiben? Wenn nicht, iſt es richtig, iſt es klug, iſt es mit unſerer nationa— len Tradition, mit unſeren demokratiſchen Grund— ſätzen, mit unſerem wohlverſtandenen Intereſſe vereinbar, daß wir ſie dazu zwingen? Wenn ſie in Prodeutſche und Probelgier geteilt ſind, ſollen wir von ihrem Zögern und Zweifeln profitieren? Was uns betrifft, ſo beharren wir dabei, das nicht zu glauben. Die Unverletzlichkeit des Va— terlandes beruht nicht auf Geſetzestexkten und Mi— niſtererklärungen, nicht einmal auf der Wärke der Armeen. Sie erhält ſich durch die Jahrhun— derte hindurch nur durch die Liebe zur Heimat- erde und durch den ausdauernden Willen der Bürger.“ Der Artikel der„Derniere Heure“ iſt ein weis mehr dafür, daß die Frage Eupen⸗Mulmedy heute in Belgien offen erörtert werden kann. Der Siegestaumel'ſt vergangen und hat nüchternen Erwägungen Platz gemacht. Weite belgiſche Kreiſe haben eingeſehen, daß Eupen-Malmedy weder politiſch noch wirtſchaft⸗ lich ſich als ein Geſchäft für Belgien erwieſen hat, und nur Betigiens innere Schwierigkeiten vermehrt, und zudem die Bereinigung des Ver- hältniſſes zu Deutſchland verhindert. So iſt ver⸗ ſtändlich, daß der Wunſch entſteht, die Gebiete auf eine gute Art wieder loszuwerden. Sicher iſt, daß die belgiſche Oeffentlichkeit, von den Ul⸗ tranationaliſten vielleicht abgeſehen, die Rückkehr von Eupen und Malmedy an das Deutſche Reich ohne jede Erregung hinnehmen würde. Unter dieſen Umſtänden iſt die Hoffnung nicht unberech⸗ tigt, daß die Frage in abſehbarer Zeit och noch ihre naturgemäße Löſung findet. Es kommt nur darauf an, im rechten Augenblick zu handeln und die richtige Methode anzuwenden. 4² Lager Hammerſtein hat ſich wie der Reichskom, miſſar für die Deutſchruſſen-Hilfe mitteilt, wei ter ausgebreitet. Es handelt ſich nicht um rein Maſernerkrankungen, ſondern um eine eigenar— die Fieberkrankheit., die in den meiſten Fälle: in wenigen Stunden zum Tode führt Man ken bisher kein Mittel zur Bekömpfung der Kra. heit. Der Reichskommiſſar hat ſofort weitere Lazarettbaracken in Hammerſtein aufſtellen laſſen und eine Anzahl weiterer Aerzte vugezogen Bisher ſind über 40 Kinder der Seuche erlegen, 50 Kinder liegen noch krank darnieder Daneben waren noch mehrere hundert Kinder an Maſern erkrankt die jedoch größtenteils meiſt wieder ge— ſunden. Es ſind ſtrenge Vorbeugungsmaßnah⸗ men getrofſen Die Flüchtlinge erkennen die Maßnahmen an. Es iſt jedoch in einer Anzahl von Fällen vorgekommen, daß die Mütter erkrankte Kinder verſteckt haben, weil ſie ſich nic't von ihnen trennen wollten. Sämtliche Kinder ſind in Einzelräumen ſondiert worden. Im Flüchtlingslager Prenzlau iſt eine Anzahl von Kindern an Maſern erkrankt. Es ſtehen meh⸗ rere Aer, e und Krankenſchweſtern ausſchließlich für dieſe Kinder zur Verfügung. Sechs Kinder verbrannt. Newyork, 3. Jan. Nach einer Meldung aus Ormſtown(Provinz Quebeck) kamen in der Neujahrsnacht bei dem Brand eines Wohnhau⸗ es ſechs Kinder ums Leben. Austritt aus der DNVP. Duisburg, 2. Jan. Der Vorſitzende dei deutſchnationalen Arbeiterbundes am Nieder rhein Gewerkſchaftsſekretär Dudey, hat wegen der letzten Vorkommniſſe in der Deutſchnationa len Volkspartei ſeinen Austritt erklärt. Sitzung des Reichskabinetts. wtb. Berlin, 2. Jan.(Radio.) Dei Reichsfinanzminiſter berichtete in der heutigen Sitzung des Reichskabinetts über den augen⸗ blicklichen Stand des Haushaltsnachtrags 1929 und gab einen Vorbericht über die Geſtaltung des Haushalts 1930. 8 Ein Rechtsanwalt verhaftet. Gießen, 2. Jan. Unter der Anſchuldigung den Veruntreuung von Klientengeldern wurde au] Anordnung des Unterſuchungsrichters beim Ober⸗ heſſiſchen Landgericht der Rechtsanwalt Nobert Schlink in Gießen verhaftet und in das Unker⸗ ſuchungsgefängnis des Landgerichts in Gießen eingeliefert. Rechtsanwalt Schlink, der als Treu⸗ bänder des Bundes der Kriegsblinden fungierte, hat von einem großen Betrag des Bundes zum Ankauf eines Hausgrundſtückes in Bad Salz⸗ hauſen für die Kriegsblinden die Summe von rund 9000/ für ſich verbraucht. Er gibt an, daß er zu der Veruntreuung gekommen fei, weil die ihm zuſtehenden Anwaltsgebühren ſehr ſpärlich ingingen und er dadurch in eine wirtſchafchiche zotlage geraten ſei. Dr Der neue Leiter des Miniſterbüros im Auswärtigen Amt — 22. Legationsrat Reinebeck, der bisherige Referent für die Minderheitenfrage, im Auswärtigen Amt, iſt anſtelle von Konſul Bernhard zum Leiter des Miniſterbüros ernannt worden. Dieſe Stelle wird jeweils mit dem be⸗ onderen Vertrauensmann des amtierenden Außenminiſters beſetzt. 2 Aus Nah und Fern Mainz, 2. Jan. Eingemeindungs⸗ feiern. Am geſtrigen Neujahrstage wurden die Verwaltungen der Gemeinden Bretzenheim, Weiſenau, Guſtavsburg, Biſchofsheim und Ginsheim offiziell von der Stadtverwaltung Mainz, nachdem das Eingemeindungsgeſetz in Kraft getreten iſt, übernommen. Bei den Uebernahmeakten, die ſich in den einzelnen Gemeinden vollzogen, waren der Oberbürger— meiſter der Stadt Mainz, die Beigeordneten der Stadt, die Bürgermeiſter der Ortſchaften, die Stadträte von Mainz und der Ortſchaften ſowie Vertreter der Kreisämter und Provin⸗ zialdirektionen von Mainz, Rheinheſſen, Groß⸗ Gerau und Starkenburg vertreten. Die Aeber— nahme der Ortſchaften vollzog ſich in feier— licher Weiſe. Mainz, 2. Jan. Gründung eines Weltmuſeums der Druckkunſt in Mainz. Die im Jahre 1901 gegründete In⸗ ternationale Gutenberggeſellſchaft hat jetzt einen Aufruf erlaſſen. In dieſem wird der Ausbau des gegenwärtigen Gutenbergmuſeums zu einem Weltmuſeum der Druckkunſt propagiert. Das Programm war ſeit Gründung international ſein Sammel- und Arbeitsgebiet erſtreckte ſich auf alle Länder der Erde, um die Gefßichte der Druckkunſt in allen Zeiten von Gutenberg bis zur Gegenwart zu erforſchen. Dieſes Pro⸗ gramm ſchließt den Anſpruch des Gutenberg— muſeums in ſich, das Weltmuſeum der Druck— kunſt zu werden. Zahlreiche edelmütige Stifter haben die Internationale Gutenberggeſell— ſchaft bisher ſo ſtark geſtützt, daß ſie in der Lage war, aus dem Gutenbergmuſeum jetzt ſchon einen kleinen Ausſchnitt des Weltmuſeums zu machen. Man hofft in kürzeſter Zeit, das augenblickliche Gutenbergmuſeum zu eigem Weltdruckmuſeum ausgeſtattet zu haben. Ottenau b. Gernsbach, 2. Jan. Brand. Am Neujahrstag, morgens gegen 5 Uhr, brach in der Scheune des Bäckers Schmitt ein Brand aus, der ſich in kurzer Zeit über das ganze Anweſen erſtreckte und es in kurzer Zeit in Schutt und Aſche legte. Von dem Gebäude ſtehen noch einige Mauerreſte, die Scheune iſt völlig niedergebrannt, große Erntevorräte wurden ein Raub der Flammen. Der Gebäudeſchaden dürfte 10— 12 000 Mark betragen. Auch der Fahrnisſchaden iſt erheblich. Die Brandurſache ſoll in dem Abſchießen eines Feuerwerkskörpers liegen. Speyer, 2. Jan. 900 Jahre Dom zu Speyer. Bei der Jahresſchlußfeier im Dom gedachte Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian bei einem Ausblick ins neue Jahr der 1930 ſtatt— findenden 900-Jahrfeier des Doms zu Speyer. Durch eine große Volkskommiſſion ſollen die Feſtlichkeiten und Veranſtaltungen im März eingeleitet werden. Der Mai werde Tagungen der deutſchen Frauenverbände, Cäcilienvereine uſw. nach Speyer bringen. Den Höhepunkt er— reichen die Feierlichkeiten Mitte Juli, wo am 12. und 13. ein Euchariſtiſcher Kongreß in Speyer abgehalten wird, der Vertreter der Geiſtlichkeit aus ganz Deutſchland nach der alten Kaiſerſtadt am Rheine bringt. Guntersblum, 2. Jan. Kriegsopfer. fer war im Kriege Immer noch Der Handarbeiter Gg. Schä— durch einen Granalſplitter verwundet worden, der nicht reſtlos entfernt werden konnte. Nun ſtellten ſich am Kinn Eite— rungen ein, die eine Operation nötig machten. Der Splitter muß von der Schädeldecke bis zum Kinn heruntergewandert ſein. Darmſtadt, 2. Jan. Der„Miniſterſtür— zer“ verübt Selbſtmord, Vor einiger Zeit erſchien bekanntlich im Innenminiſterium ein * Franzoſen begleiten den Sarg des engliſchen Soldaten Ein engliſcher Soldat der Wiesbadener Be ſatzungstruppen, der nach dem Abzug ſeiner Ka⸗ meraden im Krankenhaus zurückgeblieben war, iſt dort ſeiner Krankheit erlegen. Die Franzoſen, die uun die Wache für die interalliierte Rhein landkommiſſion übernommen haben, begleiteten den letzten Toten der engliſchen Beſatzungsarmee zu Grabe. Mann in Offtziersuniſorm, um den Miniſter zu b man ſtürzen. Die Ermittlungen ergaben, daß es mit dem Althändler Georg Größmann zu tun hatte, der nicht mehr im Vollbeſitz ſeiner geiſti— gen Kräfte war. Allerdings ſchrieb er ſpäter an die Zeitungsredaktionen, daß er in voller Abſicht den Regierungsſturz vorgehabt hätte. Dienstag vormittag wurde ſein Vater durch das anhal— tende Heulen des Hundes aufmerkſam und er fand bei einer Durchſuchung im Magazin ſeinen Sohn erhängt vor. Der Selbſtmord, der auf zer⸗ rüttete Familienverhältniſſe und Lebensüberdruß zurückzuführen iſt, muß allerdings bereits am Sonntag der vergangenen Woche erfolgt ſein. St. Goarshauſen, 2. Jan. Rabiate Bett⸗ ler. Zwei bettelnde Handwerksburſchen ſchlugen einen hieſigen Händler in ſeinem Verkaufs⸗ ſtande nieder, als er ihnen den geforderten Tabak verweigerte. Auf ſeine Hilſerufe flüchteten die beiden. Einem Oberlandjäger, der die Burſchen auf dem Motorrad verfolgte, gelang es, ſie in dern Nähe der Loreley feſtzunehmen und dem Amtsge— richt zuzuführen. Oggersheim, 2. Jan.„Guter“ Jahres- anfang. Wie in vielen anderen Orten kam es in der Neujahrsnacht auch in einer hieſigen Wirtſchaft zu einer ſchweren Prügelei zwiſchen jungen Burſchen. Aus geringfügiger Urſache ge— rieten ſich die Streithähne in die Haare. Der 23 Jahre alte Arbeiter Robert Barthel erhielt da— bei von einem andern Arbeiter cinen Stich in die Leiſtengegend, der ſeine Ueberführung in das Krankenhaus erforderlich machte. Oggersheim, 2. Jan. Ueberfahren. Am 1. Januar fand ein Streckenwärter am frühen Vormittag auf dem Geleis der Bahn nach Frankenthal eine gräßlich verſtümmelte männliche Leiche. Der Körper des Toten war in zwei Hälften getrennt, wovon die eine etwa 25 Meter vom Zug mitgeſchleift worden ſein muß. Es ließ ſich nicht feſtſtellen, von welchem Zug der Unbekannte überfahren worden iſt und ob er Selbſtmord begangen hat oder einem Unfall zum Opfer fiel. Die Reichs⸗ bahndirektion teilt hierzu mit: Am 1. Januar 1930 um 7,35 Uhr wurde auf der Bahnſtrecke Frankenthal⸗-Oggersheim neben dem Heleis in der Nähe des Wärterpoſtens 140 der 30⸗ jährige Handlungsgehilfe Renner aus Bautzen tot aufgefunden. Allem Anſchein nach liegt Selbſtmord durch Ueberfahren vor. Fußgönnheim, 2. Januar. In der Nacht zum Dienstag erhielt im Verlauf einer Stecherei der 155 Landwirt Handrich von einem Händler namens Barthel mehrere Meſſerſtiche. Der liegt ſchwer verletzt darnieder. Bruchweiler, 2. Januar. l ruch Beim ſterſchießen getötet. Sylve⸗ In der geladenen Waffen ein Todesopfer. Der 21jährige Karl Singer geriet in die Schußlinie eines Schützen und wurde auf der Stelle getötet. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat bereits die Unterſuchung aufgenommen Mannheim, 2. Januar. Unglückliche Schü tze n. Ins allgemeine Sraßten pa muße ein achtjährige Knabe eingeliefert werde. dem von einem gleichalterigen Knaben aus Sand⸗ hofen mit einem Stoppenocmaehr in das linke Auge geſchoſſen wurde. Ferner wurde ein 19jäh⸗ riger Bäcker eingeliefert, der in ſeiner Wohnung mit einer Piſtole hantierte, losging und ihn in den Unterleib traf. Mannheim, 2. Januar. Kind im Bett erſtickt. Letzte Nacht fanden im Jungbuſch Wirtsleute ihr acht Monate altes Kind im Bett tot auf. Der herbeigerufene Arzt ſtellte feſt, daß das Kind unter dem Deckbett erſtickt iſt. Aus aller Welt Opfer des Neujahrsſchießens in Württe: wtb. Stuttgart, 2. Jan.(Radio.) Nach en bisher vorliegenden Meldungen hat das Neu⸗ jahrsſchießen in Württemberg und Hohenzol⸗ lern bisher zwei Todesopfer gefordert. In zahlreichen Fällen wurden Perſonen verletzt. Kraftwagen ⸗xploſion auf der Landſtraße. witb. Grabow(Mecklenburg), 2. Jan. Ein Hamburger 4 Tonnenlaſtkraftwagen geriet zwiſchen Barſtaedt und Grabow in der Nähe der Ortſchaft Warnow in Brand. Den beiden Inſaſſen gelang es gerade noch, den Kraft— wagen, der mit 4 Tonnen Waren und drei Fäſſern Oel geladen war, zum Halten zu brin⸗ gen und auf die Felder zu flüchten, bevor das Oel explodierte, den Wagen auseinanderriß und in einen Trümmerhaufen verwandelte. Peſt in Tunis. wtb. Tunis, 2. Jan.(Radio.) Im Ein⸗ geborenenviertel iſt vor einigen Tagen eine Peſtepidemie ausgebrochen. Es ſollen nur An⸗ gehörige eines einzelnen Stammes davon be— troffen worden ſein. Die Zahl der Erkrankten Geſtochene Neujahrs⸗ nacht forderte der Unfug des Schießens mit ſcharf wobei ein Schuf ſoll nicht ſehr groß ſein. Die betreffenden Häuſer im Eingeborenenviertel ſind geräum! und die Eingeborenen in Barackenlazarette ein⸗ geliefert worden. ö Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Samstag, den 4. Januar. 06,30: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik, 12 Uhr: Börſen⸗, Nachrichten-, Wetter⸗ u. Waſſer⸗ ſtandsdienſt; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,15: Werbekonzert; 13,30: Tanz vor 25 Jahren; 14,15: Uebertragung von Stuttgart; 14.50: Nachrichten; 15,15: Uebertragung von Stutt⸗ gart; 16,00: Symphoniekonzert; Anſchließend: Wirtſchaftsfunk; 18,05:„Der Stern von Vethle⸗ hem“; 18,35: Stunde des Arbeiters; 19,05: Spaniſcher Anterricht; 19,30: Uebertragung von Stuttgart. Stuttgart. N Samstag, den 4. Januar. 06,30 Ahr: Uebertragung von Frankfurt; „00: Schallplattenkonzert und evtl. Mit⸗ ilungen der Deutſchen Reichspoſtreklame; 00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterdienſt: 2,15:„Was Sie wollen!“ 13,15: Wetterdienſt; aſchließend: Schallplattenkonzert; 14,00: Nach⸗ ichtendienſt; 14,15: Jugendſtunde; 14,56: ebertragung von Frankfurt; 15,15:„Verſchol⸗ ne Vorläufer“; 16,00: Uebertragung von rankfurt; 17,45: Zeitangabe, Sportdienſt; „05:„Hans v. Bülow, der Menſch und Künſt⸗ (zu ſeinem 100. Geburtstag); 18,35: Ueber⸗ agung von Frankfurt; 19,30: Violin⸗Soli; „15: Streifzug durch den Aether; 21,15: err Biedermeier und Frau“, Singſpiel in em Akt; 22,15: Nachrichtendienſt; 22,30: Nerſtunde; 23,30: Schlagerſtunde; 23,30: ſik. der Sternenhimmel im Jannar Der erſte Stern, der mit Dämmerungsein⸗ bruch im Südoſten ſichtbar wird, iſt der Planet Jupiter im Stier. Um Monatsmitte ſteht der Planet bereits etwa um 9 Uhr in der Südlinie (er„kulminiert“). Mit zunehmender Dunkelheit leuchten dann die Fixſterne allmählich auf. Da finden wir in der Nähe Jupiters den rötlichen Aldebaran, den Hauptſtern des Stiers, s. ie die Plejaden, über dem Oſthorizont ſteht der Orion. Links vom Stier finden wir die Zwillinge mit Kaſtor und Pollux. Von hier läuft die Milch⸗ ſtraße durch Fuhrmann, Perſeus, Caſſiopeia(im Zenith), Zepheus, Schwan, Leier, Adler zum Weſthorizont. Die Milchſtraße zeigt in dieſem Monat ihre größte Pracht. Schon ein Opern⸗ glas enthüllt herrliche Sternanſammlungen und haufen, von denen nur der Doppel-Sternhaufen zwiſchen Caſſiopeia und Perſeus beſonders her⸗ vorgehoben ſei. Im Süden finden wir Andro⸗ meda, Widder. Fiſche und ganz am Horizont den Walfiſch. Am Südweſthimmel ſtehen Pegaſus und Waſſermann. In ſpäterer Abendſtunde gehen im Oſten Procyon im Kleinen Hund und der Große Hund mit Sirius, dem hellſten Fix⸗ ſtern des Himmels, auf. Noch ſpäter folgen der Krebs(mit dem Sternhaufen Proeſep- oder Krippe) und der Löwe mit dem Hauptſtern Re⸗ gulus. Von den Planeten iſt Merkur anfangs Abend- ſtern, ſeine größte Sonnenferne tritt am 5. ein, dann ſolgt raſche Sichtbarkeitsabnahme. Die Ve⸗ nus iſt Morgenſtern, doch verſchwindet ſie gegen Monatsende in der Morgendämmerung. Mars iſt von ſeiner Konjunktion im Dezember her zu⸗ nächſt wegen Sonnennähe noch unſichtbar. All⸗ mählich taucht er rurz vor Sonnenaufgang, im Schützen ſtehend, über dem Südoſt⸗Horizont auf und iſt zu Monatsende etwa eine halbe Stunde vor der Sonne ſichthar. Das aleiche ailt vom 2 Das Spiel unter der Maske. Driginalroman von Lola Stein. (37. Fortſetzung.) „Ich bin leichtſinnig geweſen, Dorothy, viel⸗ leicht auch ſchlecht. Aber Jugendtorheiten laſſen ſich ſühnen. Ich habe einen neuen Beruf gefun⸗ den und mich anſtändig ernährt, aber ich tat es ohne rechte Freude. Da fand ich dich wieder. Wenn du mir noch einmal deine Hand reichſt, wenn du mich nicht von dir ſtößt, dann werde ich wirklich ein vernünftiger und ein guter Menſch werden. Wenn du dich aber jetzt von mir wendeſt, werde ich in meinen alten Leichtſinn zurückfallen. Denn dann wird mir das Daſein nicht mehr lebenswert, dann wird mir alles glechgültig ſein!“ „Das iſt— Erpreſſung, Bobby!“ „Nenne es, wie du willſt, aber hilf mir, kleine Dorothy!“ „Was verlangſt du eigentlich von mir?“ „Daß du dieſe Verlobung, die du ohne Liebe geſchloſſen haſt, auflöſt, wage ich nicht zu ver⸗ langen »Ich würde es auch nicht tun! Du biſt wirk⸗ lich verrückt, Bobby! Ich will Lady Carlington werden!“ Iſt es nicht beſſer, eine glückliche Mrs. Mil⸗ ligan zu ſein, als eine wenig glückliche Lady Carlington, die in einer gleichgültigen Ehe da⸗ hinlebt?“ „Wer ſagt dir das alles eigentlich? liebe Percy Carlington!“ 5 9 „Du belügſt dich mit dieſem Gefühl! Mich kannſt du nicht täuſchen! Du liebſt mich, mich allein, Dorothy!“ „Du biſt noch der gleiche eingebildete Junge, du immer warſt. Ich werde dir beweiſen.“ „Daß du die Frau biſt, für die ich dich halte! Daß du Verſtändnis für mich haſt! Daß du mich nicht verſtößt! Daß du mir helfen willſt, ein nützlicher und glücklicher Menſch zu werden, das wirſt du mir beweiſen, Geliebter!“ Sie lachte. Es ſoll überlegen ſein, aber ein weher Ton war in dem Klang. Der Mann hörte ihn wohl. „Und wie denkſt du, ſoll ich dir dies alles be⸗ weiſen?“ „Indem du den Termin der Hochzeit auf⸗ ſchiebſt! Aus irgendeinem Grunde! Indem du ſo lange warteſt, bis ich meine Aufgaben gelöſt haben werde, mit deiner Hilfe vollbracht!“ „Ich habe Evelyn ſchon einmal verraten! Sie dir beinahe ausgeliefert. Ich bereue es tief. Nie wieder....“ „Du ſollſt nichts gegen ſie unternehmen,“ fiel er ihr ins Wort.„Ich werde ſchon ſelbſt mein Ziel erreichen. Helfen ſollſt du mir, indem du mir den Mut zum Leben gibſt. Indem du mir ermöglichſt, dir zuweilen zu ſchreiben, dich manchmal zu ſehen und zu ſprechen!“ Ich kann immer nur wieder ſagen:„Du biſt wahnſinnig geworden, Bobby!“ Er lächelte.„Ich liebe dich, Darling! Und ich gehe jetzt. Sonſt könnten wir uns zu leicht verraten. Und wir wollen doch klug und geſchickt ſein. Es gilt ja unſere gemeinſame Zukunft, Dorothy!“ Ehe ſie noch zur Beſinnung kam, lag ſie wieder in ſeinen Armen, fühlte ſie ſeinen lei⸗ denſchaftlichen Mund auf dem ihren, auf ihren Augen, ihrer Stirn, ihrem Nacken. Dann war ſie allein. Sie war halb betäubt von dem Erlebten, pu⸗ derte ſich mechaniſch, kehrte mit nachtwandleri⸗ ſchen Schritten in die unteren Feſträume zurück. Perey Carlington kam ihr entgegen. „Ich ſuchte dich, Dorothy! Wo biſt du ge⸗ weſen? Und wie ſiehſt du aus?“ „Ich „Ich hatte mich eine kleine Weile zurückgezogen. Jetzt geht es ſchon beſſer.“, Aber ſie blieb beinahe ſtumm in dieſer Nacht und als ſie endlich zur Ruhe ging, vermochte ſie nicht zu ſchlafen. Am nächſten Vormittag ſaß John Baſſett unruhig und enttäuſcht am Bett ſeiner Tochter. Dorothy erklärte, krank zu ſein, weigerte ſich aufzuſtehen. Der Arzt der Carlingtons konnte kein Krankheitsſymton an ihr entdecken. „Was haſt du mur, Darling?“ fragte der be⸗ ſorgte Vater.„Alles könnte ſo ſchön, wir könn⸗ ten ſo glücklich ſein, was machſt du für Ge⸗ ſchichten?“ „Ich kann eben nicht glücklich ſein! Und nichts iſt ſchön, Pa! Ich habe übereilt gehan⸗ delt. Um dir eine Freude zu machen, wollte ich Lady Carlington werden. Aber ich fühle mich jetzt unglücklich und weiß nicht, wie alles weiter⸗ gehen ſoll!“ „Um mir eine Freude zu machen?“ John Baſſett war ſo verblüfft wie ſelten in ſeinem Leben.„Aber Dorothy! Du fandeſt Percy doch entzückend, du warſt es doch, die dieſe Heirat wollte...“ „Weil ich ſah, wie ſehr du ſie wünſchteſt!“ „Und darum hätteſt du? Gegen deinen Wil⸗ len? Dorothy!“ „Nicht gegen meinen Willen, Pa! So verſteh mich doch! Aus Uebereilung! Ja, ich fand Perey entzückend und finde ihn auch heute noch zu⸗ weilen ſcharmant! Aber wir kommen uns nicht näher! Wir bleiben uns innerlich ganz fremd! Und dieſe Frauen, die um ihn ſind, mag ich nun einmal nicht. Nie werde ich eine von ihnen gern haben können außer Lady Silvia. Und ſie wird fortreiſen und wird überhaupt nicht mehr lange leben, wie mir Violet geſtand. Dieſes alte Raubritterſchloß finde ich entſetzlich. Ich mag uhlte mich plötzlich ſchlecht“, erklärte ſie. hier nucht ſein. Du ſiehſt doch, uch werde hier noch krank.“ 14 „Ich werde dir ein anderes Schloß kaufen, Dorothy. In London!“ ö „Ich will keins in London, Pa!“ „Dann einen ſchönen, modernen Herrenſitz, wo du ihn haben willſt!“ „Ach, ich möchte erſt einmal fort aus Eng⸗ land, Pa! Nun, nachdem wir öffentlich verlobt ſind, iſt es doch überhaupt ſchicklicher, wenn wir nicht mehr unter einem Dach bleiben bis zur Hochzeit!“ „Die wir heute beſprechen und für die näch⸗ ſte Zeit anſetzen wollten, Dorothy!“ N Sie begann plötzlich zu weinen.„Das eben will ich nicht! Keine baldige Hochzeit! Heute noch kein Termin!“ Wie immer, wenn er ſie weinen ſah, wurde John Baſſett ſofort hilflos und unglücklich. „Nicht weinen, Darling, um Gottes willen nicht traurig ſein! Sag mir, was du willſt?“ „Erſt einmal fort! Reiſem! Mit dir, Pa! Nur wir beide! Wir wollen uns die ſchönſten Länder Europas ausſuchen und ſie anfehen. Zuerſt die Schweiz. Alles andere wird ſich dann finden.“ „Dorothy, wie ſoll ich den Carlingtons das erklären?“ „Nun, du wirſt ſchon etwas finden“, meinte ſie zuverſichtlich. „Mir fällt nichts ein. Ich bin wie vor den Kopf geſchlagen. Unberechenbar und launenhaft warſt du ſtets, aber dies überſteigt doch alle Grenzen, Darling! Iſt denn zwiſchen dir und Percy etwas vorgefallen?“ Sie begann wieder zu ſchluchzen, hemmungs⸗ los wie ein verzogenes Kind, das ſie ja auch war. 1 ö 25 Fortſetzung folgt.) des Mars und der des Jupiter um die Sonne Saturn, der ebenfalls im Schiitzen ht und ge⸗ gen Monatsende ſchon eine Stunde vor der Sonne ſichtbar wird. Sternenfreunde, die über ein kleines Fern⸗ rohr und eine gute Sternkarte verfügen, können im Januar und Februar„Planetoiden“ beobach⸗ ten, jene Himmelskörper, die zwiſchen e Bahn kreiſen, aber oft nur wenige Kilometer Durch- meſſer haben. Man hat bis jetzt über 1000 der⸗ artige Planetoiden beobachtet. Sichtbar iſt auch mit kleineren Hilfsmitteln die„Veſta“, ein Pla⸗ netoid, den der Aſtronom Albers im Jahre 1807 entdeckte. Der kleine Planet ſteht am 30. in Op⸗ poſitionsſtellung zur Sonne. Unſer treuer Erdbegleiter, der Mond, iſt am 8. im erſten Viertel ſichtbar, am 14. iſt Vollmond, letztes Viertel am 21. am 29. Neumond. Die Sonne ſteigt langſam wieder in größere Höhen empor, die Tagesdauer nimmt deshalb(mi: Einſchluß der Morgen⸗ und Abenddämmerung) von 10 auf 11 Stunden im Monatsende zu. Am 1. Januar befindet ſich die Erde auf ihrer ell ey tiſchen Bahn in größter Sonnennähe Die Hand im Dunkeln wtb Berlin, 2. Jan.(Radio.) Mit einem To⸗ desſturz aus dem vierten Stockwerk in den Hof endete ein ſeltſamer Vorgang, der ſich in der Silveſternacht in einem Hauſe der Wilhelm Stolzeſtraße abſpielte. Eine Dame, die einen Sil⸗ veſterbeſuch die Treppe hinunterbegleitet hatte und in ihre Wohnung zurückkehren wollte, ſpürte als ſie im Dunkeln nach dem Lichtſchalter im Treppenhaus griff, wie ihre Hand plötzlich feſt⸗ gehalten wurde. Sie ſetzte ſich zur Wehr und alarmierte mit ihren Hilferufen die Hausbewoh⸗ ner, Es entſpann ſich eine wilde Jagd nach dem Urheber des Ueberfalls, einem im Hauſe unbe⸗ kannten jüngeren Mann, der ſich ſchließlich in den vierten Stock des Hintergebäudes flüch⸗ tete, dort zum Fenſter heraufkletterte und auf einem ſchmalen Sims an der Außenwand des Hauſes Zuflucht ſuchte. Er mußte ſich dabei mit der Hand an dem Fenſter feſthalten. Als die Ver⸗ folger nunmehr ſich ſeiner Hand zu bemüchtigen ſuchten, ließ er los und ſtürzte auf den Hof hin⸗ unter. Was ihn zu ſeinem merkwürdigen Ver⸗ halten bewogen hat, iſt nicht geklärt. Ausweis⸗ papiere burden bei ihm nicht gefunden. Perſonenzug überfährt ommibus 6 Tote, 10 Verletzte. Königsberg, 1. Jan. Am Silveſterabend überfuhr ein Perſonenzug zwiſchen Inſterburg und Blumenthal einen Perſonenomnibus der Stadt Inſterburg. Von den Inſaſſen des Kraft⸗ wagens wurden 5 Perſonen getötet, 6 ſchwer und 4 leicht verletzt. Der Uebergang iſt mit Schran⸗ ken verſehen, die aber nicht geſchloſſen waren. Der dienſttuende Schrankenwärter wurde in ſei⸗ ner Wärterbude bewußtlos aufgefunden und mußte ins Krankenhaus überführt werden. Nach dem ärztlichen Gutachten iſt alkoholiſche Einwir⸗ kung als Grund der Bewußtloſigkeit ausgeſchloſ⸗ ſen und vorläufig nur anzunehmen, daß die Be⸗ wußtloſigkeit auf einen durch Schwindel hervor⸗ gerufenen Schwächeanfall zurückzuführen iſt. Ob möglicherweiſe eine Kohlenoxyoͤgasvergiftung vorliegt, muß erſt durch genaue Blutunterſuch⸗ ung feſtgeſtellt werden. Bei dem Unfall entgleiſte die Lokomotive und ein Wagen des Zuges. Die Strecke war mehrere Stunden geſperrt. Die Ver⸗ letzten wurden in das Kreiskrankenhaus Inſter⸗ burg befördert. Ein ſechſtes Todesopfer. Inſterburg, 2. Jan. Als ſechſtes Todes⸗ opfer des Autobusunglücks iſt im Krankenhaus die ſchwer verletzte Frau Wilſimzig ihren Verlet⸗ zungen erlegen. Teilamneſtie in Italien. Rom, 3. Jan. Der König von Italien hat aus Anlaß der Vermählung des Kronprinzen für alle gemeinen und militäriſchen Delikte eine Amneſtie gewährt, die mit einer Freiheitsſtrafe von einem Jahre und darunter oder einer Geld— ſtraſe geahndet werden. Bei Frreiheitsſtrafen über ein Jahr wird ein Jahr erlaſſen. Von der Amneſtie ausgeſchloſſen ſind die ſchwer vorbeſtraften oder beſonders gelährkichen Verbrecher ſowie diejenigen, die die Geſellſchafts— ordnung ſchwer gefährden. Die Amneſtie finde; auf ungefähr 400 000 Perſonen Anwendung Todesopfer des Alkohols. Rotterdam 3. Jan. Am Neujahrstage mit dem norwegiſchen Dampfer„Zeta“ aus Ber⸗ gen hier eingetroffene ſieben norwegiſche Studen⸗ ten mußten mit ſchweren Alkoholvergiftungen in ein hieſiges Krankenhaus eingeliefert werden. Drei von ihnen ſind bereits geſtorben. Die Polizei beabſichtigt. im Einvernehmen mit dem norwegiſchen Konſulat, eine Unterſuchung des Schiffes vorzunehmen. Die Ungarn kommen am 5. Januar 1930 im Mannheimer Siadion. Die„Hungaria“, Budapeſt, die, wie be— richtet, am 5. Januar 1930 im Mannheimer Stadion gegen eine aus Sp.-Vgg. Waldhof, VfL. Neckarau und VfR. Mannheim beſtehende Mannſchaft antritt, iſt der Rechtsnachfolger des auf der ganzen Welt bekannten M. T. K., welcher im Auguſt 1926 in den Berufsſpieler⸗ ſtand überging. „Hungaria“-MTK. iſt der ungariſche Mei— ſter 192829, das heißt, unſere Gäſte gewannen vor den berühmten Terenovaros(FTC.) und Ujpeſt den Titel. Die letzte Italienreiſe endete: Juventus 4:2 Toren Stadt Rom 41:3 Toren Genova 5:1 Toren. Auch die Reiſe nach Aegypten brachte aus— gezeichnete Reſultate. 4 Siege, 1 Unentſchieden und eine 1:2-Niederlage feſtigten den nachhal⸗ tigen Eindruck, demzufolge Ufpeſt an Stelle des uns beſuchenden MTK. nach Aegypten ein⸗ geladen wurde. Die Gaſtſpiele in Nürnberg und Fürth brachten erneuten Beweis, daß„Hungaria“ MTK. einer der beliebteſten Vereine Europas iſt.— Dem Spiel in Mannheim ſieht man mit großer Spannung entgegen. Der Spielbeginn iſt auf nachmittags 2,30 eſtgeſetzt. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 2. Jan. Es wurden notiert: Weizen inl. 27,50 bis 27,75, ausl. 29,50 bis 33, Roggen inl. 19,75, ausl.—, Hafer inl. 17 bis 17,75, Braugerſte mit 20 bis 22, Futtergerſte 16,75 bis 17,75, Mais mit Sack mit 18,25, Weizenmehl Spezial Null 40, ſüdd. Weizenaus— zugsmehl 44, ſüdd. Weizenbrotmehl 30, Rog— genmehl 70 bis 60-ige Ausmahlung 28,50 bis 33, feine Weizenkleie mit 9,50, Biertreber mit Sack 14,50 bis 15 RM. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 2. Jan. Kälber 68 bis 85, Schafe 45 bis 46, Schweine 80 bis 85, Ferkel bis vier Wochen 25 bis 32, über vier Wochen 34 bis 44, Läufer 48 bis 56. Marktverlauf mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läu— fern mittelmäßig. Lokale Hachrichten Januar Es will wieder einmal nicht Winter werden. Immer noch macht nach alter Gepflogenheit die⸗ ſer alte Herr uns„etwas weiß“, wenn nicht in Schnee und Eis, dann in Vorſpiegelung von Tatſachen durch vorzeitige Aprilſcherze. Denn immer noch war ja wohl kalendermäßig am 21. Dezember Winters Anfang. Schon tritt als erſter Herrſcher des neuen Jahres der Januar ſein Regiment an und, wenn nicht alle Kalender täu⸗ ſchen und gelogen haben, ſoll im Januar Re— gierungspräſident der Winter ſein. Unverläßlichkeit macht mißtrauiſch und genüg! zum„Unken“.— Der erſte Monat im Jahr! Aber gerade deshalb wollen wir aller Kopfhängerei einen friſch-fröhlichen Krieg erklären, um uner⸗ ſchüttert allen Hoffnungen Raum zu geben, die ſich an das neue Jahr knüpfen. Alſo weg mi: allem Geſtöhn! Ein klein wenig ſchämt man ſich wohl ſeines Schwächeanfalles und gedenkt der Kindheit, in der man weder nach Wind noch Wetter fragte, ſondern unentwegt durch den dick⸗ ſten Schmutz ſtampfte, der Mahnungen nich achtend, die Schnupfen, Huſten uſw. prophezeiten Wie oſt hat man nicht mit Lachen geantwortet: „Ach, das macht nichts, morgen ſcheint wieder die Sonne!“ Nur dies kleine Stückchen Kindheit braucht man ſich hervorzuholen, um ſchon mit etwas fröhlicheren Augen in das trübſte Vetter zu ſchauen. Und gibt man ſich noch etwas mehr Mühe und holt die Privatſonne aus des Her— zens Kämmerlein, ſo hat auch die trübe Zei: einen Lichtſtreifen. Am Ende kommt dann don die Sonne.— Darum alſo, dem Januar vertrauend, ihm die Hand gereicht. Er hat ja alle Jahre brav ſeine Pflicht getan und wird ſie ſicherlich auch wieder tun. Einſtweilen regnet es...- Filmſchau Viernheimer Filmſchau im Central-Film⸗Palaſt. Wieder treffen ſich die Kinofreunde heute Abend im Central⸗Film⸗Palaft. Ein jeder weiß, daß ſtets ein ausgeſuchtes und erſtklaſſiges Senſa⸗ tionsprogramm zur Vorführung gelangt. So ſehen wir heute wieder 3 Senſationsfilme 1. Ranges. 1. Carlo Aldini in ſeinem allerneueſten Schlager „Das verſchwundene Teſtament“, 2 Rin-tin-tin in „Der König der Wildnis“, 3.„Die Vermännlich— ung der Frau“. Dieſes hochaktuelle Programm muß ſich jeder Kinofreund anſehen. Drum heißt die Parole: Beſucht die beliebte Freikarten-Vor— ſtellung auf daß dieſelben dem Viernheimer Kino— Publikum noch lange geboten werden kann. Iſt der Beſuch immer ausreichend, dann kann auch die Freikarten⸗Vorſtellung bleiben. Ein jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte für nächſten Freitag. Heute gilt Nr. 30. Die Aufſehen erregende ſexuale Nachtvorſtellung Heute Freitag und morgen Samstag im U. ⸗T.⸗Filmpalaſt. Dem Unternehmer iſt es gelungen, den größ— und gewaltigſten ſexualen Aufklärungsfilm„Die Ehe“ von H. van de Velde der zurzeit das Tages- geſpräch der ganzen Welt iſt, für heute Freitag u. morgen Samstag in zwei Nachtvorſtellungen für Viernheim zur Aufführung zu bringen. Der Film behandelt das brennende Thema„Was jeder von der Ehe und in der Ehe wiſſen muß. Die Er— regung zwiſchen Mann und Weib, Schwangerſchaft der Frau, Periode des Weibes, Grund zu Ehebruch“. Kein einziger Film klärt Sie ſo auf wie dieſer. Original⸗Aufnahmen aus den Frauenkliniken, daher Wie ſollen die Ausländer behandelt werden? Von unſerem Genfer Mitarbeiter. Wenn es Herrn Meier zuhauſe nicht mehr ge— fällt...— Beſondere Steuern für Ausländer. Südamerika, der ideale Erdteil für Zugewan⸗ derte.— Der Völkerbund und die Ausländer- behandlung. Die Vorgeſchichte einer Konferenz. Man kann ſich immer noch nicht einigen.— Die deutſchen Auswanderer und das Fremdenrecht. Genf, im Dezember 1929. Wenn es Herrn Meier nicht mehr in ſei⸗ nem Lande gefällt, wenn das Leben zu teuer wird und er nicht mehr genug verdient oder wenn er gar abgebaut wird, ſo denkt er wohl daran, in ein anderes Land zu gehen und dort zu verſuchen, ſich ſein Leben aufzubauen. Er vird dann an ein Land denken, in dem es noch keine überfüllten Städte, noch keine überfüllten Berufe und noch nicht ſoviele Ar⸗ beitsloſen gibt wie in ſeinem eigenen. Er wird in ein junges Land gehen wollen, wo das Handwerk oder der Beruf, den er gelernt hat, noch einem Menſchen die Möglichkeit gibt, Beſchäftigung zu finden und ſich ſein Brot zu verdienen. Unzählige Deutſche, Schweizer, Ita⸗ liener, Ruſſen, Polen und andere Landsleute haben in den vergangenen Jahrzehnten außer⸗ halb der Heimat ihr Glück geſucht und gefun⸗ den. Aber allmählich iſt es immer ſchwieriger geworden, in einem fremden Land zugelaſſen zu werden. Die Regierungen knüpfen die Er⸗ laubnis zur Einwanderung an allerlei Bedin⸗ zungen. Sie ſetzen entweder in jedem Jahr eine beſtimmte Zahl feſt, die nicht überſchrit⸗ en werden darf, oder ſie begrenzen die Zahl ogar für die einzelnen Berufe und Berufs⸗ kweige, oder ſie verlangen von jedem Fremden, 93 der ſich im Lande anſäſſig macht, daß er eine gewiſſe Summe Geldes vorweiſen könne, wo— durch ſie auch wieder viele Ausländer von ihren Grenzen fern halten. Iſt aber der Aus— länder erſt einmal im Lande und hat ſich dort anſäſſig gemacht, ſo wird er durchaus noch nicht wie der Bürger des Landes ſelbſt behandelt. Es kann Herrn Meier, der vielleicht nach Italien oder nach Spanien oder in eines der neu entſtandenen Länder im Oſten oder Süd— oſten Europas ausgewandert iſt, und der mög— licherweiſe ein Uhrengeſchäft hat, dort ge— ſchehen, daß die Uhren, die er macht, wie aus— ländiſche Waren behandelt und verzollt wer— den, oder daß er als Ausländer höhere Steuern zahlen muß als ein Inländer. Nur in den ſüdamerikaniſchen Ländern iſt das noch anders. Hier kann ſich jedermann an⸗ ſiedeln, wenn er nur— nachweiſen kann, daß er in den letzten fünf Jahren nicht wegen ſchwerer Verbrechen beſtraft worden iſt, und. einmal im Lande, wird er genau ſo behandelt mie jeder Inländer auch. In Argentinien kann ſogar ein Anſiedler, der eine Obſtkultur ein— richten will,— einerlei ob er Argentinier oder Ausländer iſt— heute noch an die Regierung ſchreiben und ſoviele Obſtſorten zur Aus⸗ ſaat verlangen wie er will,— ſie werden ihm koſtenlos geliefert. Wäre Herr Meier nach Südamerika gegangen, ſo brauchte er dort auch keine Steuern zu bezahlen, denn faſt alle ſüdamerikaniſchen Länder, die größten on der Spitze, beſtreiten ihre ganzen Staatsausgaben aus indirekten Steuern. die ſie auf Tabak, Alkohol und andere nicht unbedingt zum Le⸗ ben notwendige Dinge legen. Nur in einigen Ländern dieſes Kontinents kennt man direkte Steuern, aber auch hier wird der Auslänb er nicht höher beſteuert als der Einheimiſche. Da aber nicht alle Auswanderer nach Süd⸗ amerika ziehen können, und da auch dort natürlich allmählich in gewiſſen Berufen— N* 1. für Jugendliche unter 18 Jahren ſtreng polizeilich verboten. Im zweiten Teil zeigt man den Wild⸗ weſtſchlager„Der Cowboyſtudent“, ein Luſtſpiel und Kulturfilm. Spielzeit 3 Stunden. Kaſſener⸗ öffnung 8 Uhr, Anfang 9 Uhr. Alle Eheleute und ſolche die es werden wollen, beſucht„Die Ehe“. Sporlberpg. Amel 8. 0. Terminliſte der letzten Meiſterſchaftsſpiele! 12. 1. Rheinau Viernheim Feudenheim— Friedrichsfeld Heddesheim— Phönix 1913— Käfertal Viernheim Friedrichsfeld Phönix— Rheinau Weinheim— Käfertal Phönix— Viernheim Friedrichsfeld— 1913 Weinheim—Feudenheim Käfertal— Heddesheim Friedrichsfeld— Weinheim Heddesheim—- Rheinau 16. 2. Feudenheim— Käfertal Phönix— 1913 Käfertal— Friedrichsfeld 1913—Feudenheim Spielbeginne 2,30 1,45 11 Uhr. N. B. Heute Abend: Hallentraining der 1. M. Sonntag vorm. 10.15 auf d. Waldſportpl. Viernh. Priv.⸗Phönix Priv. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 347 Stück Verkauft: 306 Stück Milchſchweine das Stück 10— 29 Mk. Läufer das Stück von 35—62 Mk. 23. 2. Eine Hausapotheke ſollte in jedem Haushalt ſein! In einem Haushalt, wo mehrere Kinder un! auch Dienſtboten ſind, ſollte ſtets eine Hausapo theke vorhanden ſein. Sie nimmt uicht viel Plat weg; ein kleines Wandſchränkchen kann ſchließlich im Schlafzimmer der Eliern immer noch unter kommen. Und wie gute Dienſte kann der Inhal' dieſes Käſtchens in vielen Fällen leiſten. Die An⸗ ſchaffung der Medikamente iſt nicht teuer und jeder Apotheker wird gern bereit ſein, bei der Zuſammenſtellung der notwendigſten Mittel bei plötzlichen Erkrankungen oder Unglücksfällen hils. reich mit Rat und Tat zur Hand zu gehen. Um nur einige, die allernötigſten Dinge für die Hausapotheke zu neunen: Verbandwatte und Binden in verſchiedener Breite, blutſtillende Watte, Heftpflaſter und Leukoplaſt. Ferner Aſpi⸗ rin oder Pyramidon gegen Kopfſchmerzen oder ſonſtige Nervenſchmerzen; doppelkohlenſaures Natron, das bei Sodbrennen beſonders gute Dienſte leiſtet. Auch Laxiermittel vie Rizinusöl und verſchiedene Tabletten zum Larieren(Leo⸗ pillen), darf man nicht vergeſſen; ferner ein Fläſchchen mit Hoffmannstropfen und noch andere Medikamente, die man ohne ärztliches Rezept er— halten kann. Auch vergeſſe man nicht, eine Schere, Nähnadeln und weißen Zwirn in dein Schränkchen aufzubewahren, außerdem auch Si⸗ herheitsnadeln in verſchiedenen Größen. Vor allen Dingen aber muß ein Fieberthermometer dec i ſein, wie es in jeder Apotheke erhält⸗ ich iſt. vor allem bei Kaufleuten— das Angebot von Arbeitskräften ſehr groß geworden iſt, langte man immer dringender, daß die Be— handlung und Beſteuerung der Ausländer grundſätzlich für alle Länder gleichmäßig ge— regelt werden müßten. Wer aber hätte das beſſer zu tun vermocht, als die Inſtitution, die für die Regelung ſolcher Fragen im allgemeinen verbindlichen Sinne geradezu geſchaffen iſt, — nämlich der Völkerbund? Schon vor Jahren hat man ſich denn auch in Genf mit der Frage der Behandlung der Ausländer, mit dem„Fremdenrecht“, beſchäf— tigt. Die große Weltwirtſchaftskonferenz wid⸗ mete einige ihrer Leitſätze dieſem Problem. Sie hielt es ſogar für ſo wichtig, daß ſich eine beſondere Konferenz mit ſeiner Löſung befaſ— ſen müſſe. Dieſe Konferenz hat in den letzten Wochen getagt und ſowohl ihre Vorgeſchichte wie auch ihre Geſchichte iſt recht intereſſanr. Eigentlich ſollte die Konferenz über die Behandlung der Ausländer in Genf ſtattfin— den. Aber die Stadt Genf hat anſcheinend den Südamerikanern, die ſowieſo nicht viel vom Völkerbund und allem was mit ihm zuſam— menhängt, halten— nicht ſehr gut gefallen. Sie wollten lieber in Paris ſein, und da Süd⸗ amerika, das zwar jetzt die Ausländer noch genau ſo wie ſeine eigenen Staatsangehörigen behandelt, aber für die Zukunft doch das wich— tigſte Auswanderungsland bleiben wird, da— rum bei der Konferenz nicht übergangen wer⸗ den durfte, hat man ſich ſeinem Wunſche ge— fügt. Die Konferenz wurde nach Paris ner⸗ legt, von dem einer der ſüdamerikaniſchen Delegierten feſtſtellte, daß es„beaucoup plus amuſant que Geneve“(viel amüſanter als Genf) ſei,— womit der gute Mann ſicher nicht Unrecht gehabt haben dürfte. Aber bei dieſer Konferenz, die vier Wochen lang gedauert hat, zeigte es ſich, daß auch di: amüſanteſte Stadt die Delegierten nicht nach⸗ der⸗ 3 n enn giebiger und friedfertiger machk. Denn auf der Konferenz hat man ſich trotz langer Debat— ten einfach nicht einigen können, und gerads die jungen, neu entſtandenen Staaten, in denen für die Bewohner übervölkerter Länder noch am meiſten Ausſicht wäre, Arbeit zu fin— den, zeigten ſich einer liberalen Geſtaltung des Fremdenrechtes und der Ausländerbehandlung am abgeneigteſten. So iſt denn dieſe große, mit vielen Koſten vorbereitete Konferenz unver- richteter Dinge auseinander gegangen, und man hat nur den Troſt, daß ſie ſich in einem Jahr noch einmal verſammeln ſoll. Dieſes Ergebnis iſt namentlich Deutſche nicht ſehr erfreulich. Man hat uns vor zehn Jahren die Kalo— nien weggenommen und ganze Stücke unſeres Landes abgetrennt. Die Bevölkerung iſt zum Teil in das noch verbleibende Deutſchland zu— rückgeſtrömt, das ſeine Einwohner kaum noch alle ernähren kann. Wäre es da nicht eine große Erleichterung, wenn man auf dieſer Konferenz, ſo wie es vorgeſehen war, die Regelung gefunden hätte, daß überall Aus— länder und Inländer gleichmäßig behandelt werden ſollten? Dann hätten viel mehr Deutſche die Möglichkeit gehabt, ſich, ohne ihre Natio⸗ nalität aufzugeben, in anderen Ländern nie⸗ derzulaſſen, was ſich bei den jetzt noch vielfach geltenden ſcharfen Fremdengeſetzen nicht lohnt. Dann könnten wir das Ausland in ganz an⸗ derer Weiſe als jetzt wirtſchaftlich durchdrin⸗ gen und intereſſieren. So bleibt uns nur die Ausſicht, daß die Staaten bei einer ſpäteren Konferenz ihren eigenen nationalen Egoismus bereitwilliger zurückſtellen als ſie es diesmal getan haben. Die neue Konferenz ſoll dafür auch in Genf ſtattfinden, das zwar keine„am ſante Stadt“ iſt, aber ein„lien de voncitiation“ ein Platz zur Verſtändigung. f für uns ————