. ie Filmbühne am Platze. Heute Samstag letzte Nachtvorstellung Vor übervollem Hauſe zeigte man geſtern Abend den ſexualen Aufklärungsfilm Heute letzter Tag. Kaſſenöffnung: 8 Uhr, Anfang 9 Uhr. Jugendliche unter 18 Jahren iſt der Zutritt polizeilich verboten. Ailinanmmmannnatadnammananunantnggadaannadtanntadanmeg mung gudaaalgunaneagangaendnt Achtung. Morgen Sonntag. Nur 1 Tag Der National-Spitzenfilm Eine Filmkanone erſten Ranges in 10 Rieſenakten 2. Schlager: Der Film der Hochſpannung Der Herzens⸗Dieb Ein Film von erſter Qualität in 6 Akten 3. Schlager: Ein 2 Akter⸗Luſtſpiel.— Das Bomben⸗ programm in 18 Akten. Anfang 6 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. Ende 12 Uhr. Sonntag mittag große Rinder⸗Vorſtellung Zur Aufführung: Der Herzensdieb, Wildweſt Der Cowboyſtudent und 2 Luſtſpiele, 15 Akten. umme Achtung— Aufklärung— Am Montag findet die Gratis- Vorstellung für die Arheitslosen stalt. Anfang halb 8 Uhr. Ein Bomben-Programm. Verſammlung findet nicht ſtatt. Die Direktion. heute Abend im Vereinslokal aufmerkſam und Kaninchen⸗ und ene 1916. Wir 11 0 die 1 auf das Vereins⸗Gchlachtfeſt bitten dieſelben pünktlich um 8 Uhr ſich einzufinden. Der Vorſtand. Sonntag, den 5. Januar: Verbandsſpiele Fußball⸗Nachrunde: ¼3 Uhr Viernheim 1. Rüſſelsheim 1. Handball: Nach. ½ uhr Viernheim 1. Worms 1. Fußball: Viernheim 3.— Mörlenbach 1. Worms 1.— Viernheim Privat Montag abend 8 Uhr Führerſitzung im Löwen. Die Sportleitung. ee 1893. Samstag, den 11. Januar, i bee 8 Uhr findet im Lokal z.„Karpfen“ unſere diesjährige 5 außerordentliche General⸗ 2 Verſammlung 1 n ſtatt mit der üblichen Tagesordnung. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herzl. ein Der Vorſtand. NB. Anträge zur Generalverſammlung ſind bis 10. Jan. bei unſerem Vorſtand A. Becken- bach einzureichen. 1/212 Uhr Radfahrer- Verein„ Eintracht“ Gegründet 1907 e eeeeeeneunenenmemnmnummmmamnnmnmmmnmmmmmamümknnamunmmmm e Zu unſerer am morgigen Sountag, den 5. Jaunar im „Vorſtadtſaale“ ſtattfindenden winterfeſtlichkeit laden wir unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen, ſowie 4 f Freunde und Gönner des Vereins frdl. ein. N Offene Getränke. Beginn 8 Uhr. Der Vorſtand. NB. Das Stuhlumlegen iſt nicht ſtatthaft. Muſik: Kapelle Hanf-⸗Blank. Eintritt frei. SSS——— . fang a hes adde Wahn. eee eee III„Laulanld Sonntag, den 5. Januar 1930, findet unser diesjähriger Familien-Abend im Gasthaus zum„Schützenhof“ statt, bestehend in Konzert, ſheateraufführungen und Ball. Hierzu laden wir alle Mitglieder einschließlich Schützen des Vereins, sowie deren Familienangehörige freundlichst ein. DER VORSTAND. Beginn pünktl. 8 e Nee ee 8 Uhr. 1 en ee ee e ehe Wadde dh Turnerbund Viernheim. . Wettſpiele für Sonntag auf unſerm Platze Miernneim 1.— Sechanneim l. 0 Beginn 3 Uhr Viernheim 2.— Seckenheim 2. Viernheim Jugend— Seckenheim Jugend. Der Spielwart. * Mir übernehmen: Verkäufe und Versteigerungen aus Konkursen, Nachlässen und sonst. Gelegenheiten. Wir bieten an: Zimmereinrichtungen Einzel- möbel usw. gebraucht und neu zu niedrigsten Anschlagspreisen. Jul. Schüuber. beeld Verstelg 1 Grüges Hais Tel. 2 7337 Achtung! —— betreibe ich in unveränderter Weiſe weiter. Annaſtraße 20 Gpeiſelartoffeln geibe Induſtrie, Pfund 5 Pfennig Rotkraut, Weißkraut, Wirſingkrant Gelberüben, eingemachte Roterüben, Zwiebel Trauben Pfund 90 Pfg. Lebensmittelhaus Sporiplat:— Die ſeither in meinem Elternhauſe betriebene Jahob Benz, Schuhmacher Salzgurken, Orangen Pfd. 25 Pfg. Mandarinen Pfd. 35 Pfg. Bananen St. 10 u. 15 Pfg. Feigen Pfd. 45 Pfg. Peter Roschauer Die erſte und führende Filmbühne Viernheims J.. Samstag und Sonntag Das unüberbietbare 3 1185„Programm. Ein Weltſtadt⸗ programm 1. Ranges. Das Aber hach tige Filmwerk ie Frau die jeiler lieht hist Du Ein ganz hervorragender Spitzenfilm, dem überall ein großer Erfolg ſicher iſt in 8 entzückenden Akten. Neben Lya Mara ſieht man noch Haus Mierendorf, Fritz Kampers, Adele Sandrock u. Bobby Burns in den Hauptrollen. Berliner Zeitung ſchreibt: „Mary Lou“ zählt zu den ſchönſten u. beſten deutſchen Filmen, gehet hin und ſehet ihn an, einfach fabelhaft. 2. Abermals ein Großfilm 1. Ranges Aeschugge 8. Trump Bubenſtreiche eines jungen Mädchens von heute, in 6 köf ſtlichen Akten.— In der Hauptrolle: Die vielgefeierte Künſtlerin Auny Ondra. 3. Als Einlage: Die größte Lachkanone Die Vermännlichung der Frau Alles lacht Tränen. Dieſes hervorragende Programm wird jeden Beſucher hoch erfreuen. Auch wir freuen uns, unſeren Beſuchern was Außergewöhnliches zeigen zu können. Anfang Samstag ab ½8 Uhr, Sonntag 7 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. Sonntag Mittag Große Kinder⸗Vorſtellung Carlo Aldini, der Mann aus Stahl. Das verſchwundene Teſtament. Meſchugge iſt Trumpf und die feindlichen Nach⸗ barn, Luſtſpiel. FFC Fur die anläßlich unſerer Verlobung übermittelten herzlichſten Dank! Hans Dewald nebſt Braut. Geſchenke und Glückwünſche ſagen wir auf dieſem Wege unſeren Dearkssparnasse Lorsch Zweigstelle Viernheim. Kaſſeſtunden: Jeden Tag von 8—12 nachmittags 2—5 Uhr Samstag nachm. geſchloſſen. 1 „„ n zum Rebſtock. 2 9 Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) k. frei ins Haus gebracht.— Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fran 15 60 0 5 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin. Geſchäftsſtelle Rathausſtr. im Haag wtb. Haag, 3. Jan.(Radio.) Die deutſche Delegation mit den Reichsminiſtern Dr. Cur⸗ Mus, Prof. Moldenhauer, Dr. Wirth und Robert Schmidt an der Spitze, traf heute vor⸗ mittag um 10,40 Uhr im Haag ein. Zum Em⸗ pfang waren der niederländiſche Außenminiſter, von der deutſchen Geſandtſchaft Legationsrat Dr. Rüdiger und andere Herren ſowie viele deutſche und holländiſche Journaliſten und Mitglieder der deutſchen Kolonie am Bahnhof erſchienen. Der deutſche Geſandte raf Zech war der Delegation bis Utrecht entgegen! gefahren. Die Eröffnungsſitzung im Haag Viernheimer Zeitung e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sema kat„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger . Inzwiſchen iſt auch die Delegation Bulga⸗ riens ſowie die unter Leitung von Bundes⸗ kanzler Schober ſtehende öſterreichiſche Delega⸗ tion angekommen, desgleichen der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch, der japaniſche Dele⸗ gierte Adatſchi, der griechiſche Delegierte Politis ſowie der portugieſiſche Vertreter Fernandez. Mit der franzöſiſchen Delegation kamen Tardieu, Briand und Loucheur an. Heute Nachmittag um 2 Uhr ſoll zur Vor⸗ bereitung der um 5 Uhr beginnenden öfſent⸗ lichen Plenarſitzung eine interne Beſprechung zwiſchen den Vertretern der ſechs einladenden Mächte ſtattfinden. Jaſpar begrüßt die Delegierten— Optimismus in Berlin Die erſte Fühlungnahme. wib Haag. 3. Jan.(Radio). Reichsaußenmi⸗ niſter Dr. Curtius beſuchte heute vormittag gleich zechniſchen Angelegenheiten und den bisherigen Präſidenten der Haager Konferenz. den belgi⸗ schen Miniſterpräſidenten Jaspar, um über die fechniſchen Angelegenheite nẽ und den bisherigen Verlauf der Vorarbeiten mit ihm Rückſprache zu nehmen. Eine weitere Fühlungnahme fand heute nach⸗ mittag zwiſchen 2 und 3 Uhr im Konferenzge— bäude zwiſchen den Delegierten der ſechs Mächte ſtatt, wo man ſich über die Prodezurfragen vor— behaltlich der Zuſtimmung der übrigen Konfe— venzmächte verſtändigte. Morgen mittag findet ein Frühſtück der deut— 1 0 Delegierten mit den franzöſiſchen, alſo Tar— ieu, Briand, Cheron und Loucheur, ſtatt. Die Eröffnung sſitzung wib Haag, 3. Jan.(Radio). Die förmliche Er— öffnungsſitzung der 2. Haager Konferenz begann pünktlich um 5 Uhr(6 Uhr Mg) in dem Sit⸗ aungsſaal der 2. Kammer der Generalſtaaten. Für die Delegierten waren grüngedeckte Tiſche im Viereck aufgeſtellt, in deſſen Mitte Tiſche für die Schriftführer und Ueberſetzer ſtanden. Auf der der Präſidententribüne zugewandten Seite nah⸗ men die 6 einladenden Mächte in alphabetiſcher Reihenfolge, auf der gegenüberliegenden Seite des Vierecks wiederum unter ſich alphabetiſch ge—⸗ ordnet die übrigen Mächte Platz. Dadurch kamen die 4 deutſchen Miniſter in der Reihenfolge: Schmidt, Moldenhauer, Wirth und Dr. Curtius neben die belgiſchen Miniſter Hymans und Jas— par, dieſe wiederum neben die Franzoſen Tardieu, Cheron und Loucheur zu ſitzen. Es ſchloſſen ſich Snowden und Graham für Großbritannien, Mosconi, Grandi und Pirelli für Italien und Adatſchi für Japan an. Unter den übrigen Dele⸗ gierten fielen als neue Erſcheinungen im Haag der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober, der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen u. der bulgariſche Außenminiſter Buroff auf. Amphitheatraliſch angeordnet, zu beiden Sei⸗ ten des Mitteltiſches, hatten die verſchiedenen Übrigen Delegationsmitglieder Platz genommen. Dort hielt ſich auch der holländiſche Ar ußenminiſter Heelaerts van Blokland als Zuhörer auf. In den Logen befand ſich das Haager diplomatiſche Korps, darunter auch der deutſche Geſandte Graf Zech, auf den beiden Seitengalerien die Preſſe u. die Photographen. Wenige Minuten nach 5 Uhr eröffnete Jaspar die Sitzung mit einer kurzen Anſpra⸗ che, in der er zunächſt der Königin und dem hol⸗ Mändiſchen Volke für die Gaſtfreundſchaft dankte. Dann erklärte er die 2. Tagung der Konferenz für eröffnet und gedachte in warmen Worten des verſtorbenen Außenminiſters Dr. Streſemann der die letzte Kraft trotz ſichtbaren Fortſchreitens ſeiner Erkrankung den Arbeiten der erſten Haa⸗ ger Konferenz, wie ſchon jahrelang denen des Friedens gewidmet habe. Jaspar begrüßte dann die anweſenden Miniſter, wobei er Tardieu we⸗ n. ſeines„Optimismus, der eine der ſicherſten rundlagen des Erfolges ſei“, lobte; er fand Worte des Willkommens für die neu erſchienenen geutſchen Miniſter Prof. Moldenhauer und Schmidt und für die zum erſten Male anweſen⸗ den Bundeskanzler Schober, Graf Bethlen und Huroff. Er erwähnte die Schwierigkeiten, die ſich . le der erſten Konferenz gezeigt hatten, u erfolgreichen Bemübungen zu ihrer Vebebung während der Konferenz ſelbſt und in der Zwi— ſchenzeit. Um 5.27 Uhr war dieſe formelle Sitzung be— endet, und es ſchloß ſich nach 10 Minuten Pauſe die erſte nichtöffentliche Sitzung an. Der erſte Konferenztag Haag, 3. Jan.(Radio).(Privatinformation.) Der Verlauf des erſten Tages der 2. Haager Kon— ferenz wird in Berliner politiſchen Kreiſen recht günſtig beurteilt. Die Aufgabe für heute be⸗ ſtand darin, die Fühlungnahme mit den anderen Delegationen herzuſtellen und die Konferenz zu inſtallieren. Das iſt geſchehen. Man hat in Ber⸗ lin den Eindruck, daß es der deutſchen Delegation gelungen iſt, dieſe Fühlung bereits ziemlich ſtark auszubauen. Organiſatoriſch liegt das Ergebnis des erſten Tages bei den beiden Komitees. Das Komitee für die deutſchen Reparationsfragen hat ſeine erſte Sitzung unter dem Vorſitz von Jaspar auch bereits abgehalten und einen Finanzaus⸗ ſchuß der Experten gebildet. In der Sitzung dieſes Komitees gab es gleich ein intereſſantes Intermezzo: Der polniſche Delegierte ver— langte die Deponierung des deutſch-polniſchen Liquidationsabkommens bei der Haager Konfe— renz und zwar im Zuſammenhang mit dem Voungplan. Die Polen legen Wert darauf, in dem Liquidationsabkommen und dem PMoung⸗ plan eine rechtliche Verbindung herzuſtellen. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius machte den pol— niſchen Vertreter aber darauf aufmerkſam, daß das deutſch-polniſche Abkommen kein rechtliches Element des YPoungplans darſtellt, ſondern, daß es ſeine Rechtskraft in ſich ſelbſt trägt. Damit war der polniſche Vorſchlag abgewehrt. Die De— ponierung des Abkommens erfolgt zwar entſpre— chend den Empfehlungen zum Poungplan im 1 jedoch ohne Rechtsbindung für den Poung— plan. Die Feſtſtellung des Reichsaußenminiſters iſt übrigens nach Anſicht Berliner politiſcher Kreiſe auch für die ſpätere parlamentariſche Erledigung des Liquidationsabkommens von Bedeutung. Bei der Einſetzung der Expertenkommiſſion für die Finanzfrage erhob der rumäniſche Vertreter Titulescu Einſpruch dagegen, daß dieſer Aus— ſchuß nur von den 6 Einladenden gebildet wer— den ſollte. Er verlangte die Zuziehung auch der kleinen Gläubiger, die ein ſtarkes Intereſſe an der Mitwirkung hätten. Der Vorſitzende Jaspar hat dieſen Einſpruch aber damit abgebogen, daß den kleinen Mächten verſprochen wurde, man werde ihnen den Bericht des Expertenkomitees zuleiten bevor er an das Komitee gelangt. Im ganzen läßt ſich nach dem Urteil Berliner po— litiſcher Keiſe feſtſtellen, daß die Konferenz heute im Organiſatoriſchen be⸗ reits ſtark vorwärts gekommen iſt, ſodaß die Verhandlungen morgen in die ſach⸗ liche Materie eindringen können. Die vermutliche Dauer der Haager Konferenz. wib Haag, 3. Jan.(Radio). Ueber die Dauer der Konferenz läßt ſich naturgemäß noch nichts Beſtimmtes vorausſagen; doch kann ein Anhalts⸗ punkt für die mögliche Längſtdauer die Tatſache bilden, daß am 18. ds. Mts. Maurice Hankey, der Generalſekretär der Konferenz, der auch zum Generalſekretär der Seeabrüſtungskonferenz er⸗ nannt iſt, mit ſeinem Stabe abreiſen muß. Die Längſtdauer der Konferzen kann damit als bis aum 17. ds. Mis, reichend angeſehen werden. Das amtliche Communique im Zuſtand Folge hatten. nzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Nfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Haag, 4. Jan. Das amtliche Communique über die erſte Sitzung der Konferenz enthält ein Verzeichnis der Sitzungsteilnehmer, aus dem ſich ergibt, daß 19 Mächte vertreten ſind. Es führt über den Tod Dr. Streſemanns u. a. aus:„Wir neigen uns bewegt vor dem Andenken dieſes Großen. Dr. Streſemann hat ſich ſeit mehreren Jahren in den Dienſt des Friedens und der Völ— kerverſöhnung geſtellt. An dieſer Stelle haben wir ihn im verfloſſenen Auguſt im Verlaufe un— ſerer arbeitsreichen Tagung von den gleichen Einigungsbeſtrebungen durchdrungen geſehen, an der Arbeit ſo viel wie möglich zur Schaffung der Friedenslöſungen und der Verwirklichung des Moungplanes beizutragen. Er hatte ſelbſt in den Stunden, in denen die Krankheit ihn zu über— mannen ſuchte, ſeine Rede, ſeine Anſtrengungen, ſeine Gedanken über alles neben den unſrigen beigeſteuert, um den Erfolg zu erſtreben. Wir neigen uns in Verehrung vor dem Grabe Dr. Streſemanns.“ Im weiteren Verlaufe gibt das Tommunique ausführlich die Begrüßung wieder, die Jaſpar dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu. den neuen Reichsminiſtern Moldenhauer und Schmidt zuteil werden läßt, die, ſo führte er aus, „eine der Traditionen Tr. Streſemanns und ſicherlich eine ebenſo wünſchenswerte Mitwir— kung bei der Befriedung und Einigung gewähren werden, wie es diejenige des leider verſtorbenen war“. In der Rede Jaſpars wird ſodaun auf die Zweifel und Beſorgniſſe während der erſten Haa— ger Konſerenz eingegangen und betont, daß die Regierungen vor den Völkern verantwortlich für die Liquidation des Krieges ſeien.„Das Ge— meinwohl“, ſo betont Jaſpar ſchließlich,„iſt der Friede, den unſere Völker erwarten. Er entwik— kelt ſich in kleinen Schritten, und man kann ſich beglückwünſchen, jedesmal, wenn er einen Schritt vorwärts gemacht hat, daß man nicht auf der Stelle getreten und nicht zurückgetret en iſt. Im Auguſt haben wir weder das eine, noch das an— dere getan und wir werden jetzt im Januar, nach meiner Ueberzeugung, gute und nützliche Arbei— ten vollbringen.“ Jaſpar ſchließt mit einem an die Niederlande. nochmaligen Dank Die Seuche im Lager Hammerſtein zum Stillſtand gebracht wib Hammerſtein, 3. Jan. im Laufe des Freitags noch einige Kinder im Lager Hammerſtein der furchtbaren Streptococcen— Seuche erlegen ſind, wird an maßgebender Stelle angenommen, die Seuche jetzt gebannt zu haben. Heute früh wurden an den kranken Kin⸗ dern Schutzimpfungen vorgenommen, die vieler Kinder weil we⸗ als vier Jahren von der Krankheit ergriffen wor— den ſind. Die Beiſetzung der geſtorbenen Kin— der erfolgt auf einem beſonderen Flüchtlings⸗ HFfriedhof. Der Zuſtand der in Prenzlau erkrankten 40 Kinder iſt zufriedenſtellend. Tſchitſcherin kehrt nach Rußland zurück. wib. Wiesbaden, 3. Jan.(Radio.) Der ruſ— ſiſche Volkskommiſſar des Aeußeren Tſchitſcherin, der bekanntlich wegen eines Zuckerleidens ſeit April v. Is. zur Kur in Wiesbaden weilte, iſt heute von hier abgereiſt, um nach Moskau zu— rückzukehren. Diphterieerkrankungen.— Sieben Opfer. Hersfeld, 4. Jan. Einer hier aufgetretenen Diphterie-Epidemie, die unter außerordentlich ſchweren Symptomen auftritt, ſind bisher ſieben Kinder im Krankenhaus erlegen. Deutſches Reich Einberufung des Reichsparteivorſtandes des Zentrums. wtb. Berlin, 3. Jan.(Radio.) Der Reichsparteivorſtand der deutſchen Zentrums⸗ partei iſt vom Parteivorſitzenden, Prälaten Dr. Kaas, zum 26. Januar nach Berlin ein⸗ berufen worden. Es handelt ſich neuen einer Beſprechung der allgemeinen politiſchen Lage vor allem um organiſatoriſche Fragen. Der Reichsparteiausſchuß ſoll anfangs Februar zuſammentreten. eine Beſſerung zur Die nicht von der Krankheit be- fallenen Kinder haben eine Sch utzimpfung mit Erwachſenenblutt erhalten, der Erwachſene noch Kinder im Alter von mehr 47. Jahrgang Die Epidemie in Hammerſtein. Berlin, 3. Jan.(Radio.) Zu den Vor⸗ gängen in Hammerſtein erfahren wir, daß 2 Herren, Direktor Frey vom Reichsgeſund⸗ heitsamt und ein Baktereologe von Berlin nach Hammerſtein abgereiſt ſind, um die Er⸗ ſcheinungen der Epidemie an Ort und Stelle zu unterſuchen. Gewaltiges Anwachſen der Arbeitsloſenziffern. wt. Berlin, 3. Jan.(Radio.) Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung hat in der 1. Dezem⸗ berhälfte eine verſtärkte Zunahme, um 233 000 oder faſt 20 Prozent erfahren. Am 15. Deze m⸗ ber wurden rund 1,4 Mill. Perſonen in der Ar⸗ beitsloſenverſicherung unterſtützt, davon 1, Mill. Männer. In der Kriſenunterſtützung be fanden ſich Mitte Dezember 194 000 Perſonen die Zunahme belief ſich gegenüber dem letzte. Stichtage auf 4 Prozent. Politiſche Auseinanderſetzung mit der Schußwaffe. Alzey, 3. Jan. In der Nacht auf 31. De. kam es zwiſchen dem 24jährigen Kaufman! Richard Kahn und dem der Nationalſozialiſti ſchen Partei angehörenden Reviſionsbeamte, Rebhan aus Darmſtadt zu einem Streit, de in Fätlichkeiten ausartete. Als Kahn Reha einige Fauſthiebe verſetzte, zog R. feine Dienſtrevolver und gab zunächſt zwei 1 ab. Als Kahn ihm die Waffe aus der Hag ſchlagen wollte, traf ihn die Kugel, die in di linke Hüfte eindrang und auf der rechten Sei ſtecken blieb. Krankenhaus. Rebhan ſtellte ſich der Polize— Kahn kam ſchwerverletzt in da wurde ſpäter aber wieder freigelaſſen. Aus aller Welt Den Schwiegervater erſchoſſen. wtb Gmünd, 3. Jan.(Radio.) Der ver⸗ heiratete Hilfsarbeiter Tanwolf hat geſtern nach einem Streit ſeinen Schwiegervater, den Landwirt Schweizer, erſchoſſen. Der Täter brachte ſich nach der Tat einen unbedeutenden Handſchuß bei und ſtellte ſich ſodann der Po⸗ (Radio). Nach dem et. Gegen die belgiſche Schmähſchrift „Das Märchen von den Franktireurs von Dinant“. odz. Berlin, 3. Jan.(Radio.) Die Chriſt⸗ lich-Nationale Arbeitsgemeinſchaft hat dem Reichstag einen Antrag eingebracht, der die Reichsregierung erſucht, der Verunglimpfung des deutſchen Heeres und damit des deutſchen Volkes durch die Schmähſchrift der Stadt Dinant„Das Märchen von den Franktireurs der Stadt Dinant“ mit allen Mitteln entgegen⸗ zutreten und alle Maßnahmen zu ergreifen, die zur Wahrung der Ehre des deutſchen Heeres und des deutſchen Volkes notwendig ſind. Auland Grandi und Stimſon treffen ſich in London. wtb. Rom, 3. Jan.(Radio.) Außenminiſter Grandi empfing den Botſchafter der Vereinig— ten Staaten, der ihm eine Einladung des Staatsſekretärs Stimſon zu einer Vorbeſpre— chung vor der Londoner Konferenz übermit⸗ telte. Die Zuſammenkunft, zu der Grandi per⸗ ſönlich eingeladen wurde, ſoll in London am 19. Januar ſtattfinden. Verwegener Raubüberfall. wtb. Köln, 3. Jan.(Radio.) Im Büro einer Bankfirma in Köln-⸗Kalk erſchienen geſtern nach⸗ mittag zwei unbekannte Männer und forder⸗ ten die anweſenden zwei Perſonen mit vor⸗ gehaltener Schußwaffe auf, ihre Hände hochzu⸗ heben und keinen Laut von ſich zu geben. Die beiden Angeſtellten wurden in einen Neben⸗ raum gedrängt und eingeſchloſſen. Ehe es ihnen gelang, die Tür des Raumes von innen aufzudrücken, waren die Räuber mit der Geldkaſſe, die 2 140 Mark enthielt, verſchwun⸗ den. Die Schußwaffe ließen die Täter zurück. Sie flüchteten über das freie Feld, wo ſpäter 2000 Meter von dem Büro entfernt, die beere Kaſſette gefunden wurde. 8 Das Kapitol in Flammen Waſhington, 4. Jan. Freitag abend un 7 Uhr bemerkte man im Kapitol Feuer, das im Archivzimmer des Repräſentantenhauſes entſtan. den war. Auf die Großfeuermeldung hin eilte ſofort die geſamte Feuerwehr zur Brandſtelle. Flammen und Rauch, die vom Kapitol aufſtiegen. konnte man faſt eine Meile weit ſehen. Vermut⸗ lich hatte das Feuer bereits ſeit einigen Stunden geglimmt. Zuerſt war es ſchwierig, an den Brand heranzukommen, da die Bürotüren geſchloſſen waren. Bald nach Entdeckung des Feuers ſchoſſen die Flammen 20 Fuß hoch über die Kapitolkuppel in die Höhe. Es wird befürchtet, daß viele hiſtoriſche An⸗ denken zerſtört ſind. Um 7.35 Uhr abends ſchien der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt zu ſein. Der verſchwundene Geheimrat.— Eine Spur. Berlin, 4. Jan. Die Angehörigen des plötz⸗ lich verſchwundenen Geheimrats Becker vom Auswärtigen Amt haben geſtern eine Mitteilung erhalten, nach der es nicht ausgeſchloſſen iſt, daß der Vermißte in geiſtesgeſtörtem, vollkommen hilfloſem Zuſtand in Berlin umherirrt. Es hat ſich nämlich ein Zigarrenhündler aus der Steg⸗ litzer Straße gemeldet und mitgeteilt, daß der Vermißte am Sith eſterabend in ſeinem Geſchüft geweſen ſei, um etwas einzukaufen. Der Käufer, der den Eindruck eines Geiſtesgeſtörten gemacht habe, habe erklärt, daß er vor kurzem aus einer Nervenheilanſtalt e aſſen worden ſei und ledig⸗ lich 20 J beſitze. De. Jigaxrrenhändler ſchenkte ihm eine Zigarre und ein Paket Tabak und unter⸗ hielt ſich dann mit dem Fremden eine Weile, der verſprach, den Tabak zu bezahlen, wenn es ihm wieder beſſer gehe. Der Zigarrenhändler hat den Geheimrat an einer Photographie wiedererkannt, die ihm von den Angehörigen vorgelegt wurde. ö Papageienkrankheit in Prag? Prag 4. Jan. Wie die Blätter berichten, iſt in einer der Prager ein kinderloſes Ehepaar unter verdüchtigen Symtomen erkrankt. Das Ehepaar erwarb kürzlich einen Kaladu, der bald darauf einging und vom Tierhändler durch ein anderes Exemplar erſetzt worden war. Da man nach den Krankheitserſcheinungen Papagei⸗ enkrankheit annimmt, wurde das Ehepaar in das Infektionsſpital überführt. Das Ergebnis der Unterſuchung liegt noch nicht vor. Tetzner wird ausgeliefert. wtb Colmar, 3. Jan.(Radio.) Das Gericht hat heute die Auslieferung des auf franzöſiſchem Gebiet verhafteten Deutſchen Erich Tetzner ange— ordnet. Tetzner hatte, wie ſeinerzeit berichtet. mit der Abſicht. eine Lebensverſicherung damit zu er⸗ halten, einen Unbekannten in ſein Automobil ge⸗ nommen und den Wagen dann in Bran ſodaß der Eindruck entſtand. er ſelbſt ſei bei dem Autobrande ums Leben gekommen. Frankreich proteſtiert gegen die Abſchaffung der Exterritorialität. Paris, 4. Jan Havas berichtet aus Peking, der franzöſiſche Geſandte habe der chineſiſchen Regierung eine Note überreicht. die eine Ant— wort auf die chineſiſche Erklärung betreffend die Abſchaffung der Exterritorialität darſtelle. Ob— wohl es wahrſcheinlich ſei. daß dieſe chineſiſche Erklärung nicht in die Tat umgeſetzt werde, habe die franzöſiſche Regierung dieſe den chineſiſch— franzöſiſchen Verträgen zuwiderlaufende chine— ſiche Geſte nicht ohne zu proteſtieren hinnehmen wollen. In der franzöſiſchen Note wird die Nanking— regierung auf die Beachtung der internatienalen eryflichtungen aufmerkſam gemacht. geſetzt, Ausbau der Angestelltenversitherung Die bisherige Handhabung ſoll Geſetz werden odz. Berlin, 3. Jan.(Radio.) Dem Reichs⸗ rat ging ein Geſetzentwurf zum Ausbau der Angeſtelltenverſicherung zu. Bei den vorgeſchla⸗ genen Aenderungen handelt es ſich zunächſt um den Ausbau der Selbſtverwaltung, dann um einen Ausbau der Verſicherungs⸗ leiſtungen und ſchließlich um einige Aenderun⸗ gen verſchiedener Art. Beim Ausbau der Ver⸗ ſicherungsleiſtungen handelt es ſich zunächſt um eine Beſtimmung, wonach im Falle der Scheidung eine Witwenrente für die frühere Ehefrau des Verſicherten, ſolange Bedürftigkeit beſteht, gewährt werden ſoll. Ferner wird für die Eltern⸗ und Großeltern eine Rente vorgeſchlagen, wenn ſie vom Ver⸗ ſicherten überwiegend aus ſeinem Arbeitsver⸗ dienſt unterhalten wurden und bedürftig ſind. Schließlich wird beſtimmt, daß einer weiblichen Verſicherten, die heiratet, ein Anſpruch auf Erſtattung der halben Beiträge zuſteht. Damit wird die bisherige Verwaltungsübung zum Geſetz erhoben. Frauenverſammlung durch Brandbombe geſprengt Anerhörter Zwischenfall in Oſtoberſchlefſen— Große Panik Nur mit Mahe Katastrophe vermieden Berlin, 3. Jan.(Radio.) Die„Germania“ meldet aus Kattowitz: In Janow bei Katto— witz wurde in einem Saal, in dem der Katho— liſche Deutſche Frauenbund eine religiöſe Feier abhielt, durch das Fenſter eine Brandbombe geworfen, wodurch eine Panik unter den An- weſenden entſtand. Nur dem Umſtand, daß der Saal zu ebener Erde lag, iſt es zu verdanken, daß eine größere Kataſtrophe vermieden wurde. Verſchiedene Teilnehmerinnen erlitten ſchwere Nervenzu⸗ ür Deutſchland verloren ſammenbrüche. Nur mit Mühe konnte der anweſende Ortspfarrer die ſchreienden Frauen und Kinder beruhigen und die Bombe, die bereits den Foßboden des Saales und verſchie— dene Gegenſtände in Brand geſetzt hatte, be— ſeitigen laſſen. Der Vorfall hat in Polniſch⸗ Oberſchleſien unter den deutſchen Katholiken ungeheure Erbitterung hervorgerufen, zumal es ſich um eine rein religiöſe Veranſtaltung handelte, die nur von Frauen und Kindern beſucht war. renn Ein Hauptbeſtandteil des Welfenſchatzes: Ein Reliquienbehälter in Geſtalt einer byzantiniſchen Kirche. Die Stadtverordneten von Hannover lehnten den Erwerb des Welfenſchatzes ab, der etwa 10 Millionen Mark erfordern würde. Der Verkauf des Schatzes durch den Herzog von Braunſchweig an ein Konſortium ausländiſcher Kunſthändler iſt damit nicht mehr zu verhindern D eman Das Spiel unter der Maske. Driginalroman von Lola Stein. (38. Fortſetzung.) „Was ſoll denn vorgefallen ſein? Unſinn iſt das. Meine Nerven gehen in dieſem Schloß kaputt! Ich möchte heraus. Das iſt alles. Ich fühle mich elend. Sag das doch allen, die es intereſſiert.“ „Aber, ſagen!“ „Wenn der Arzt eine nervöſe Herzſchwäche bei mir konſtatiert und mir ſofort Höhenluft verordnet, ſo kannſt du das nicht ſagen? Du biſt ein komiſcher Vater!“ „Aebr der Arzt hat gerade konſtatiert, daß hir nichts fehlt!“ „Ach, dieſer alte Schafskopf! Heute nachmit— tag wird ein anderer aus London kommen. Ein junger, moderner Arzt, der mehr verſteht. Der wird dir beſtätigen, was ich dir eben ſagte.— Willſt du denn, daß ich krank werde, daß ich zugrunde gehe, Vater?“ „Um Gottes willen, Darling! Ich verſtehe nur nicht „Ich verſtehe mich ſelbſt nicht, Pa! Das iſt eben ein Zeichen für meine Krankheit. Wenn 11 mir doch nur glauben wollteſt, daß ich elend it Wieder weinte ſie. John Baſſett war bereit, alles zu glauben, alles zu tun, was Dorothy wollte, wenn er ſelbſt auch ganz faſſungslos war und vor ſeinem Kinde wie vor einem unlösbaren Rätſel ſtand. Am frühen Nachmittag kam der junge Arzt aus London. Er beſtätigte der reizenden Doro⸗ thy Baſſett in einer Konſultation unter vier Augen, daß eine nervöſe Herzſchwäche ſofortige Höhenluft für ſie notwendig mache. Er wieder⸗ holte ſeine Diagnoſe dem beſorgten Vater. Dorothy, das kann ich doch nicht Dorothy in die Schweiz. 22. Nach langer Ueberlegung und furchtbarer Ueberwindung entſchloß ſich Evelyn noch einmal, Max Erkner um ſeine Hilfe zu bitten. Vier Wochen war ſie als Statiſtin bei der Helios-Filmgeſellſchaft ganz gut beſchäftigt ge— weſen. Nicht täglich zwar, aber doch ſo oft, daß ſie ihr beſcheidenes Leben in Frau Doktor Kug— lers Penſion beſtreiten konnte. Und nun war alles ſeit zehn Tagen plötzlich wie abgeſchnitten. Man brauchte ſie nicht mehr, man wich ihren Fragen aus. Keiner der maßgebenden Herren war für ſie zu ſprechen. Auch Erkener ſchnitt ſie, war nie mehr für ein Geſpräch zu haben. Heute ſtellte ſie ſich ihm in den Weg, als er das Eßzimmer verlaſſen wollte.„Ich bitte Sie um eine Unterredung, Herr Erkner.“ In ſeinen Augen war ein triumphierendes Licht.„Habe ich dich endlich ſo weit?“ dachte er. Aeußerlich blieb er kühl. „Ich ſtehe zu Ihrer Verfügung, Fräulein.“ Evelyn warf einen verzweifelten Blick durch den Raum. Einige der Penſionäre waren noch anweſend. Es war unmöglich, in dieſem Hauſe jemals ungeſtört zu ſprechen. Auf ihrem Zim⸗ mer wollte ſie Erkner nicht empfangen. „Warten Sie einen Augenblick“, bat ſie.„Ich hole nur meinen Hut. Dann können wir ein Stückchen zuſammen gehen.“ Er ſah mit einem höhniſchen Lächeln hinter ihr her. Ihr ſelbſt fiel plötzlich ein, wie oft der Mann um einen Spaziergang, um ein Zuſam⸗ menſein außerhalb der Penſion, um einen Aus⸗ flug gebeten hatte. Immer hatte ſie ihn abge⸗ wieſen, wie es ihr natürlich erſchien. Sie hatte nie weiter darüber nachgedacht. Nun überfiel ſie die Erkenntnis, daß dies wohl der Grund war, gnädiges warum Erkner ſie mied. Was aber hatte ſie den Zwei Tage ſpäter reiſten John Vaſſett und Nundfunk⸗Programm i Frankfurt. Sonntag, den 5. Jan. f 07,00 Uebertragung von Hamburg; 09,00: Uebertragung von Kaſſel; 10,30 Uhr: Zwei Legenden; 11,00: Erziehung und Bildung; 11,30: Programmgeſtaltung des Frankfurter Senders; 12,00: Konzert; 14,00: Jugendſtunde; 15,00: Stunde des Landes; 16,00: Uebertza⸗ gung von Stuttgart; 17,50: Stunde des Rhein-Mainiſchen Verbandes für Volksbildung; 18,20: Wilhelm Schäfer lieſt aus eigenen Werken; 18,50: Preſſedienſt; 19,20: Debatte über das Thema:„Student und Volk“; 20,09: Uebertragung von Stuttgart. Montag, den 6. Jan. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 12,00: Börſen⸗, Nachrichten⸗, Wetter⸗ und Waſ⸗ ſerſtandsdienſt; 12,15: Symphoniekonzert; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,15: Werbekon⸗ zert; 15,00: Wirtſchaftsfunk; 15,15: Jugend⸗ ſtunde; 15,45: Wirtſchaftsfunk; 16,00: Haus⸗ frauendienſt; 16,50: Uebertragung von Kaſſel; 17,20: Uebertragung von Stuttgart; Anſchl.: Wirtſchaftsfunk; 18,05:„Ueber Kunſtkritik“; 18,35:„Moderne Plaſtik“, 19,05:„Die Frage der Rückgliederung des Saargebietes“; 19,36: 4. Montagskonzert; 21,30: Literariſche Pars⸗ dien; 22,15: Nachrichtendienſt; 22,30: Schach⸗ ſtunde; 23,00: Tanzmuſik. Stuttgart. Sonntag, den 5. Jan. 11,00 Ahr: Uebertragung von Freiburg; 12,00: Promenadenkonzert; 13,00: Heroiſche Muſik; 14,00: Uebertragung von Frankfurt; 15,00:„Repue und Kabarett in Deutſchland“; 15,30: Nachmittagskonzert; 18,20: Uebertra⸗ gung von Frankfurt; 18,50: Sportdienſt; 19,00: „Eine Stunde Klaviermuſik“; 20,00:„Lied und Operette; 21,00:„Die Werbung“, Heitere literariſch-muſikaliſche Stunde; 22,15: Unter⸗ haltungskonzert; 23,15: Nachrichtenſportdienſt 23,00: Tanzmuſik. Montag, den 6. Jan. 11,00 Uhr: Uebertragung von Freiburg. 12,00: Promenadenkonzert; 13,00: Zum Drei— Königstag; 14,00: Uebertragung von Freiburg; 15,00:„Eindrücke von einer Seereiſe nach den „glückſeligen“ Inſeln; 15,30:„UAnſere Heimat“; 17,00: Nachmittagskonzert; 18,05: Uebertra⸗ gung von Frankfurt; 18,30:„Aus der guten alten Zeit: Vom Wein und Weintrinken“; 19,00:„Eine halbe Stunde bei deutſchen Tom— poniſten“; 19,30: Uebertragung von Frankfurt; 22,30: Sportdienſt; 23,00: Uebertragung von Frankfurt. Aus Naß und Fern Worms, 3. Jan. Eine Exploſion ereignete ſich am 2. Januar 1930 kurz vor 15 Uhr im erſten Obergeſchoß des Hauſes Eisbachſtraße b. Die 23jährige Tochter der dort wohnenden Mieterin war damit beſchäftigt in der Küche in einer Schüſſel mit Benzin ein Kleid zu wa⸗ chen. Die Schüſſel ſtand auf dem Waſſerſtein, etwa 3 Meter von dem brennenden Herd ent⸗ ernt. Als das Kleid bereits zum Aufhängen ertig war, entzündeten ſich die Benzindämpſe in dem Herdfeuer und explodierten. Die Fen⸗ terſcheiben wurden zerſtört und die in der Kü⸗ he anweſenden Perſonen, das Mädchen, ſeine anderen Herren vom Film getand Wenige Minuten ſpäter ſchritt ſie neben dem Mann die Lützowſtraße entlang. Er ſchwieg, er erleichterte ihr die Ausſprache nicht. Sie fragte zaghaft nach einer Weile: „Können Sie mir ſagen, warum ich ſeit zehn Tagen nicht mehr gebraucht werde? Kennen Sie den Grund, Herr Erkner?“ „Vielleicht“, verſetzte er kurz. Es machte ihm Freude, ſie zu quälen, ſie merkte es. Sie fühlte ſich gedemütigt, ihr Stolz wollte wieder durch— brechen. Aber ſie bezwang ſich noch einmal. „Wollen Sie vielleicht nicht, daß man mich beſchäftigt?“ f „Sehen Sie, gnädiges Fräulein, wie gut Sie den Grund ſelbſt wiſſen!“ „Ich merkte ihn in dieſem Augenblick an Ihrem Ausdruck! Was habe ich Ihnen denn nur getan?“ „Sie ſollten es wirklich nicht ahnen, Fräulein Graced Sie haben meine Einladungen ſtets aus⸗ geſchlagen. Ich exiſtierte als Menſch und als Mann überhaupt nicht für Sie. Um Ihnen zu helfen, dazu war ich Ihnen gerade recht, aber daß man ſich für eine Hilfeleiſtung auch dankbar erweiſen muß, davon wollten Sie nichts wiſſen!“ „Ich dachte, Sie hätten mir aus Menſchen⸗ freundlichkeit geholfen“, meinte ſie traurig. Er lachte häßlich.„Sehe ich ſo aus? Nein, Fräulein Grace, eine Liebe iſt der anderen wert. Ich habe Ihnen einen anſtändigen Verdienſt verſchafft, habe mich für Sie eingeſetzt. Sie ſind ein ſchönes, junges Mädchen, Sie gefallen mir. Ich würde gern mehr für Sie tun, aber Sie müſſen ſich auch erkenntlich zeigen. Sie verſte⸗ hen ſchon, wie ich es meine. Sie dürfen nicht gar ſo ahweiſend zu mir ſein.“ Ihr ſchönes Geſicht war wie mit Blut über⸗ goſſen. „Und die anderen Herren...“ ſtammelte ſie. „Dachten, daß Sie unter meinem Schutz ſtän⸗ den, daß ich Rechte an Sie habe. Sonſt hätten ſie ſich Ihnen auch genähert, davon dürfen Sie überzeugt ſein. Und jetzt wollte ich Sie draußen nicht mehr ſehen. Man kann auch intrigieren, oder haben Sie das bisher nicht gewußt, Fräu⸗ lein Grace?“ Sie war wie vor den Kopf geſchlagen, ant⸗ wortete nicht. Er fuhr ſiegesſicher fort: „Nun, alles läßt ſich wieder gutmachen, wenn Sie wollen. Ich bin nicht rachſüchtig und nicht unerbittlich. Wir gehen jetzt zuſammen eſſen, Sie werden heiter und ein bißchen lieb zu mir ſein, und ich garantiere Ihnen dafür, daß man Sie morgen beim Helios-Film nicht abweiſen wird, wenn ich Sie mit mir hinausnehme. Was haben Sie denn, Fräulein Grace?“ Sie hatte ihn einfach ſtehen laſſen, hatte ſich brüsk abgewandt und war in ſchärfſter Gangart den Weg zurügeſchritten. Ihren Mienen ſah er an, daß es nicht ratſam war, ihr ſeine Beglei⸗ tung jetzt noch aufzudrängen. Aergerlich zündete er ſich eine Zigarette an und bummelte allein weiter, nach einem anderen kleinen Abenteuer Ausſchau haltend. Evelyn ſaß in ihrem Stübchen. Noch brann⸗ ten ihre Wangen vor Zorn, vor Empörung. Welche Schmach war es, dieſe Worte anhören zu müſſen. Wie ſehr hatte ſie ſich überwunden, um dem Mann nicht einfach in ſein freches Ge⸗ ſicht zu ſchlagen. So alſo ſah in Wahrheit die Welt aus, die ſie zu erobern ausgezogen war. So war der Alltag, den ſie, ehe ſie das Palais in der Fünf⸗ ten Avenue verließ, niemals gekannt. So war die Arbeit, auf die ſie ſich gefreut hatte, ohne ſich überhaupt einen richtigen Begriff von ihr machen zu können. Fortſetzung folgt.) ſchritte macht Mutter und ein 7jähriges Kind erlitten er⸗ hebliche Brandwunden. Die verletzten Perſo⸗ nen wurden nach der Privatklinik in der Hoch⸗ raße verbracht, und dort verbunden. Die utter wurde alsbald wieder entlaſſen, das äbchen und das kleine Kind mußten in der linik verbleiben. „Rüdesheim, 3. Jan. Doppelſelbſtmord auf den Schienen. Dieſe Nacht wurde auf den Geleiſen zwiſchen Rüdesheim und Aßmanns⸗ aauſen die Leichen eines Wilhelm Linder und er Kläre Hipp, beide aus Frankfurt, überfahren mufgefunden. Man nahm zuerſt an, daß es ſich m einen Unglücksfall handelt, die genauen Un⸗ terſuchungen ergaben daß beide gemeinſam in den Tod gegangen ſind. Das Motiv des Doppelſelbſtmordes iſt nicht bekannt. Kaiſerslautern, 3. Jan. Gefaßte Diebes⸗ bande. In letzter Zeit wurden hier mehrere Einbruchs⸗ bezw. Einſteigediebſtähle verübt, wo⸗ ei größere Mengen Flaſchenwein, eingemachte Früchte, Eier und verſchiedene andere Sachen ent— wendet wurden. Als Täter wurden jetzt ermittelt: Adam Mehrhof, Wilhelm Decker, Eugen Sche— manek und Ernſt Liebrich, alle von Kaiſerslau— tern. Dieſelben hatten ſich zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam Diebſtähle auszuführen. Die ge— ſtohlenen Sachen verbrachten ſie teils zu Be— kannten, wo ſie gemeinſchaftlich verzehrt wurden und teils haben ſie dieſelben verkauft. Es konn— ten ihnen 26 ſolcher Diebſtähle und 6 Diebſtahls— verſuche nachgewieſen werden. Außerdem haben ſie auch auswärts Diebſtähle verübt. Weiter wur— den in dieſer Sache wegen Hehlerei die Witwe Karolina Wilchow und Karl Adam feſtgenom— men. Sämtliche wurden dem Gerichte zugeführt und in Unterſuchungshaft genommen. Kaiſerslautern, 3. Jan. Eiſenbahnräu⸗ ber. Am 1. Januar 1930, vormittags gegen 9.30 Uhr bemerkte ein Mann hinter dem Waldſchlöß— then im Walde drei ſich durch ihr Gebaren ver— dächtig machende junge Männer, die zwei Hand— koffer hatten. Ein benachrichtigter Polizeibeam— ter nahm mit ſeinem Polizeihund die Spur auf und fand im Walde zuerſt die beiden Handkof— fer, die inzwiſchen erbrochen und entleert waren. Alsdann verfolgte der Hund eine Spur bis in die Nähe des Waſſerreſervoirs der Eiſenbahn auf dem Lämmchesberg. Dort ſtöberie er in einer Mulde verſteckt den Inhalt der beiden Koffer auf. Das Verſteck wurde nun überwacht. Nachmittags erſchienen die Täter wiederum am Platze, wo ſie von Polizeibeamten feſtgenommen wurden. Es find: Georg Schneider, deſſen Bruder Friedrich Schneider und Daniel Köhl, alle von hier. Ein weiterer Täter wurde ſpäter noch feſtgeſtellt. Bei den Koffern handelt es ſich zum Zollgut, das aus einem Eiſenbahnwagen geſtohlen wurde. Die Täter wurden dem Gericht übergeben. Salem, 3. Jan. Brand. In Altenbeuren iſt heute Nacht 9.30 Uhr die große freiſtehende Scheuer des Landwirts Johann Näckle vollſtän— dig eingeäſchert worden. Es verbrannten 600 Zentner Heu und 300 Zentner Stroh ſowie zahl— reiche landwirtſchaftliche Maſchinen., Die Bewoh— ner des Nachbarhauſes mußten aus dem Schlaf geweckt werden. Mit knapper Not konnte man 14 Stück Vieh in Sicherheit bringen. Der Gebäude— und Fahrnisſchaden beträgt etwa 20000 Mark. man vermutet Brandſtiftung. Die Gendarmerie ahndet nach dem Täter. Kranlenhauspflege oder Heimuflege? * K. G.S. Der ärztliche Rat, zur Behandluue, ein Krankenhaus aufzuſuchen. wirkt auf die Er— krankten auffallend verſchieden. Für die einen iſt das Wort„Krankenhaus“ unlösbar mit Menſchen— ſchinderei, ſchlechtem Eſſen, Meſſer und Leichen⸗ halle verbunden. Dem anderen gaukelt ein Mär— chen vor, in dem verblüffende techniſche Wunder bei Unterſuchung und Behandlung, detektivmä— ßiger ärztlicher Scharſſinn, aufopfernde Hingabe der Pflegerinnen eine bezaubernde Rolle ſpielen. Für den einen iſt die Uebe weiſung in ein Krankenhaus der ſichere Bew ichwerſter, viel⸗ leicht tödlicher Krankheit, der andere kommt ſich nur intereſſant vor. Deſe verſchiedenen An— ſchauungen beruhen nicht nur auf Temperaments⸗ unterſchieden, ſondern noch mehr auf Unkenntnis der wirklichen Verhältniſſe. Jeder Art von Krankenbehandlung ict es eigen, daß der Kranke dem häuslichen Einfluß, abge- ſehen Beſuchen Angehöriger, entzogen iſt. Sein Zuſtand kann ruhiger und fachlicher beurteilt werden. Nur der Allgemeinarzt, der ſeine Kran⸗ ken in ihrer Wohnung aufſucht, kennt die Schwie⸗ rigkeiten, die die häusliche Behandlung mit ſich bringt. Die Angehörigen glauben in berechtigter Sorge um den Leidenden vom Arzt fordern zu müſſen, daß er ſofort die Krankheit erkennt, ſofort das geeignete Heilmittel angibt; ſie können ſich meiſt nicht enthalten, ihrer Meinung Ausdruck zu geben, aus welcher Urſache die Krankheit ent— ſtanden ſei und welches Mittel„bei derſelben Krankheit“ beim Vetter oder hei der Tante Wun— der gewirkt habe. Sie werden leicht, ungeduldig, wenn die Geneſung nicht die erwarteten Fort— und verſtimmen dam nicht nur den Arzt, was nicht ſo wichtig iſt, als vielmehr den Kranken. Es iſt aber bekannt, in wie hohem Grade die Heilung von der Gemütsſtimmung des Kranten abhängt. Auch allzu ängſtliche Sorgfalt kann auf den Kranken ungünſtig einwirken, wenn ſie bei ihm die Vorſtellung auslöſt, ſterbenskrank zu ſein. Dazu kommen die Hinderniſſe bei der Unterſuchung durch mangelhafte Beleuchtung und Lagerung. Die Krantenbeobachtung, ſoweit ſie nicht durch Schweſtern verſehen wird, iſt ungeüb⸗ ten Händen anvertraut und meiſt mangelhaft. Alle dieſe Hemmungen fallen im Krankenhaus fort. Es iſt ſachverſtändige Beobachtung gewähr⸗ leiſtet; die Aerzte können in aller Ruhe, geſchützt vor dem Drängen der Familie, ihre Ueberlegun⸗ gen anſtellen und das Ergebnis der Beobachtun⸗ gen abwarten. Wenn das Krankenhaus einiger— maßen gut eingerichtet iſt, ſo ſtehen auch Unter⸗ lüchungs⸗ und Behandlungsarten zur Verſugung, die im Haushalt mangels der nötigen Gerätſchaſ⸗ ten nicht durchführbar ſind. Von großer Bedeu⸗ tung kann es ſein, daß der Kranke nicht durch familiäre oder berufliche Fragen geſtört wird, deren Fernhaltung im Haushalt ſelien gelingt. Ebenſo kann bei Krantheiten, die eine beſondere Art der Ernährung verlangen, z. B. bei Zucker⸗ krankheit oder bei Entſettungsbehandlung die Krankenhauskoſt der häuslichen überlegen ſein. Aber gerade auf dem Ernährungsgebiet kann unter günſtigen Umſtänden die Heimpflege vorzu⸗ ziehen ſein. Es iſt nicht zu beſtreulen, daß be— ſonders in großen Kraukenanſtalten viele Kranke ſich an die Krankenhausnahrung nicht gewöhnen können. Auch wenn man davon abſieht, daß häu⸗ fig eine aus mangelhafter Erziehung ſtammenve Ueberempfindlichkeit im Geſchmack die Urſache der Abneigung iſt, bleibt doch die Tatſache be— ſtehen, daß im Kraukenhausbetrieb leine auf bie Perſon abgeſtimmte, ſondern nur Durchſchnitts⸗ koſt verabreicht werden kann. Vielleicht hängt der von der häuslichen Koſt abweichende Geſchmack damit zuſammen, daß die Speiſen größtenteils im Dampfkeſſel, nicht wie in der Häuslichkeit, über der offenen Flamme zubereitet werden; und daß dadurch auch bei Verwendung beſter Stoffe andere Geſchmackswirkungen erzeugt werden. So wie die Ernährung kann auch gie Pflege im Krankenhaus ſelbſt bei beſtem Willen auf den Einzelnen nicht die Rückſicht nehmen, die im Hauſe geübt werden kann. So iſt von Ausnah⸗ men in gutem und ſchlechtem Sinne abgeſehen, die Krankenhauspflege ſachlich, gleichmäßig, aber auch unn erſönlich. Sie kann auf ten Kro ſiken je nach ſeiner Art beruhigend oder erkältend wirken. Schließlich iſt noch die Art der ärztlichen Behand— lung meiſt nebenamtlich in Händen von Aerzten, die auch außerhalb des Krankenhauſes die Tätig- keit privater Allgemein- oder Fachärzte aus— üben, ſich alſo von dieſen in ihrer Erfahrung und ihrem Können nicht weſentlich anders un— terſcheiden, als auch ſonſt ärztliche Tüchtigkeit verſchieden verteilt iſt. Damit ſoll keineswegs etwas gegen ihre Eignung als Krankenhausleiter geſagt werden. Es kann ſogar vorteilhaft ſein, wenn ſie in hausärztlicher Eigenſchaft ihre Kranken bald zu Hauſe bald in der Klinik behandeln önnen. Die Leiter großer Krankenhäuſer hingegen, die häu⸗ fig in wiſſenſchaftlicher und praktiſcher Be— ziehung zu den ärztlichen Führern gehören, ver— fügen wohl über große Erfahrung und hervor— ragende Kenntniſſe; aber ihnen mangelt oft das Vertrautſein mit den Schickſalen und Eigenſchaf— ten der Kranken, das der Hausarzt beſitzt. Aus dem Geſagten geht hervor, daß die Kran— kenhausbehandlung am Platze iſt, wenn in der Häuslichkeit die notwendigen Einrichtungen für Operationen, für Unterſuchungen mittels beſon— derer Apparate, oder für eine ſachverſtändige Pflege nicht herzuſtellen ſind. Krankenhauspflege iſt vorzuziehen, wenn die Wohnungs- und Er— nährungsverhältniſſe ſchlecht ſind; oder wenn die Angehörigen nicht über die notwendige Selbſt— zucht oder über genügendes Anſehen verfügen, um die notwendigen Anordnungen auch gegen den Willen des Kranken durchzudrücken. Iſt aber die Behandlung im Hauſe ſachlich durchführbar, und die Pflege in den Händen ver— ſtändiger, liebevoller Angehöriger geſichert, ſo ſollte der günſtige Einfluß auf den Kranken durch das Verbleiben in der Familie voll ausge— nützt werden. Darüber allerdings muß Klarheit herrſchen, daß gute Krankenpflege eine nicht zu unterſchätzende körperliche und geiſtige Aufopfe— rung verlangt. Wie die weibliche Polizei entſtand. Der Siegeszug der Frauenpolizei in Deutſchland. — Mary S. Allen, die Kommandantin der eng— liſchen Frauenpolizei, über Anſänge und Zukunft dieſer Organiſation. Immer wieder ſtellen Zeitungsberichte ſeſt, daß die Entwicklung der weiblichen Polizei in Deutſch— land einen raſchen und unaufhaltſamen Auf— ſchwung nimmt. Ende 1928 konnte Preußen über 70 Beamtinnen verfügen, Baden folgt jetzt dem Beiſpiel Dresdens und Hamburgs, wo ſich dieſer Gedanke längſt verwirklicht und bewährt hat, über den man noch vor einem Jahrzehnt gelä— chelt hätte. Da wird es weite Kreiſe intereſſie— ren, zu erfahren, wie die erſte weibliche Polizei— organiſation entſtand. In dem ſoeben bei Ernſt Reinhardt in München erſchienenen Buch:„Füh— rende Frauen Europas“, erzählt Mary S. Allen, die Kommandantin der engliſchen Frauenpolizei in London, vom Werden einer ſegens- und zu— kunftsreichen Organiſation. Sie ſchildert die moraliſchen Zuſtände in London während des Krieges, wo aus allen Provinzen Frauen zu— ſammenſtrömten, um die von den Männern ver— laſſenen Poſten zu übernehmen und gutbezahlte Arbeit zu finden, wo ſich durch die jahrelange Trennung der Ehegatten, durch die Abweſenheit der Väter die Bande frommer Scheu in erſchrek— kendem Maße lockerten.„Unerfahrenheit“, ſo ſchreibt Miß Allen, iſt oft genug ein Anreiz zur Originalität, was die Behandlung von ſozialen Aufgaben betrifft. So konnte unſere Unwiſſen⸗ heit nur übertroffen werden von unſerer Unver— zagtheit. An der Spitze einer Anzahl von ver— wandten Seelen begannen wir unſer Werk. Wir hatten keine Regeln, nicht Gleichgeſtimmtes, vor— her Beſtehendes, das wir hätten befolgen können. Unſere Richtlinien entwickelten ſich unter der Einwirkung der täglichen Notwendigkeiten. Trotz⸗ dem waren wir aber vielleicht doch nicht ſchlecht vorbereitet, denn wir fühlten uns— wie Solda⸗ den im Feuer— nicht durch unſer Gepäck behl“ bert. Das Grundprinzip unſerer Arbeits reger, war die Beſchützung der Frauen einzig und allein durch Frauen. Dieſe Einſtellung wurde durch die anfänglich recht merkwürdige Beobachtung auch in der Folge immer wieder neu beſtätigt, daß nämlich im allgemeinen die Frauen ſich faſt unwillkürtich und bereitwillta ibren„Gesc echts⸗ genoſſinnen im Vienſt“, den beamteten Frauen, fügten. Bei polizeilichen Streifen in anrüchigen Häuſern war von Anfang an immer feſtzuſtellen, daß die auf der Tat ertappten Frauen den Poli— zeibeamten mit einer ſchamloſen Herausforde— rung gegenübertraten, was gewiß im inſtinktiven Vertrauen auf ihre Angriffswaſſen geſchieht; während dagegen beim Auftauchen einer Poli— zeibeamtin eine ganz entgegengeſetzte Wirtung erzielt wird. Die in ſolch prekärer Lage angetroſ— fenen Männer zeigen beim Erſcheinen der Poli— zeibeamtin eine große Abneigung, einer Frau gegenübergeſtellt zu werden, was pſpchologiſch ſehr wohl zu erklären iſt, wenngleich die tieſſte Urſache dieſer Abwehr nur eine unangebrachte Ritterlichkeit iſt. Wer in dieſer Zeit der Zei— tungsveröffentlichungen, der Kinos, der Theater— vorſtellungen, der Büchererzeugniſſe ſich der Hoff— nung hingeben kann, die Frauen müßten vor der unausbleiblichen Bekanntſchaft mit den häßlichen Formen der heutigen Ziviliſation bewahrt wer— den, der erinnert an die ſprichwörtliche Nethode des Vogel Strauß; wir müßten blind und taub und ohne Hirn geboren ſein, dann könnte man uns vor dieſen Auswüchſen beſchützen. Nach mancherlei großen und kleinen Schwie— rigkeiten, die unſere Willenskraft nur noch anzu— ſpornen vermochten, wurden im November 1914 die erſten uniformierten Frauen polizeclich be— dienſtet. Die weiblichen Polizeibeamten von heute vermögen ſich wohl kaum ein Bild zu ma— chen von den unzähligen Zweifeln und dem ſtän— digen Druck, unter dem wir Neulinge damals ſtanden. In einer uns beſonders kenntlich ma⸗ chenden Uniform und ohne den ſicheren Rückhalt der Erfahrung ſtanden wir inmitten der bran— denden Wogen. Als wir am 2. November in Begleitung unſerer Kommandantin, die uns die erſten Tage zur Seite ſtehen ſollte, in Grantham gekommen waren, breitete ſich vor uns e. Pflichtfeld voll der außergewöhnlichſten, zeit— lichen Bedingungen. Da waren keine Beſchrän— kungen, was die Gaſt⸗ und Wirtsſtätten anbe— langte, und keinerlei Kontrolle über Männer und Frauen, welcher Art ſie immer angehörten. Jede Möglichkeit für Verfehlungen und Verbrechen war gegeben, der Verführung war Tür und Tor geöffnet. Die Gaſthäuſer und die Straßen wa— ren eine offene Gefahr für die Jugend beiderlei Geſchlechts. Viele der Rekruten faſt noch Kin— der, welche noch vor wenigen Tagen ſchulpflich— tig waren! Dazu kam, daß alle möglichen Ge— fahren im Verborgenen aufwuchſen, die erſt ſpä— ter in ihrer ganzen Tragweite erkannt werden konnten. Und endlich die außerordentliche Empfindlichkeit der ganzen Bevölkerung. Ob— gleich wir von Anfang an von einer großen Ner— voſität, von der Furcht, wir könnten jend etwas falſch angreifen, beherrſcht waren, ein Zu— ſtand, der von uns beſonders deshalb unange— nehm empfunden wurde, weil wir die ſtändige Neugierde vonſeiten der Bevölkerung und unſe— rer männlichen Mitarbeiter auf uns gerichtet wußten, ſo zwang uns doch bald Pflicht und Ar— beit, unſeren ganzen Mut dem entgegenzuſetzen. Was die Frage der weiblichen Polizei nun heute betrifſt, ſo ſind dabei zwei hauptſächliche Seiten zu betrachten; in erſter Linie die Jerhü— tung von Verbrechen und zweitens die Pehand— lung nicht der Verbrecher, ſondern auch der Opfer von Verbrechen, die ſchon tatſächlich geſchehen ſind. So iſt es in erſter Linie die Aufgabe der weiblichen uniformierten Polizeibeamten, allein ſchon durch ihre Anweſenheit auf diejenigen, welche in Verſuchung ſind, in gewiſſem Sinne ab ſchreckend zu wirken. Hierbei iſt beſonders her— vorzuheben, daß die männlichen Mitglieder der bislang beſtehenden Polizerordnung, wenngleich ſie ihren ſchwierigen und verantwortungsreichen Pflichten in hervorragender Weiſe gerecht erden, nicht in erſter Linie und beſonders dafür ange— worben ſind, um die allgemeine Moral zu ſtär— ken und zu erhalten; das Volk aber erkannte außergewöhnlich ſchnell dieſe Begrenzung. Da— gegen haben wir Frauen von Anbeginn der Be— wegung unſere Hauptkräfte gerade in dieſer Blickrichtung eingeſetzt; wir haben aͤnſere Pflich— ten ganz beſonders darin geſehen, und zwar von allem Anſang an, die Jugend zu beſchützen und die Unerfahrenen, die Schwachen, die Irregeführ— ten, die Gefährdeten vor allem äußeren und in— neren Unheile zu behüten. Zu allen Zeiten wurde den beſonderen Machtbefugniſſen der Polizei die allergrößte Wichtigkeit beigemeſſen, was bei der Anſtellung der Frauen in ganz gleicher Weiſe wieder berückſichtigt werden muß. Vir wünſchen nicht— als Frauen— irgendwelche Machtmittel zu haben, welche Männern nicht eignen. noch wollen wir unſere Kräfte auf Sonderprobleme ausdehnen, weil wir hierin eine Gefahr erblicken, die nicht nur mit größter Wahrſcheinlichkeit alle Frauen des ganzen Lebens gegen uns ſtimmen würde, ſondern die auch die ganze Bewegung in ein falſches Licht rücken müßte. Unſere Vorfahren kam es niemals in den Sinn, daß der Mann für irgendwelche Fragen nicht allein zuſtändig, daß er nicht befähigt wäre, noch es jemals ſein könne, allen polizeilichen Auf— gaben, ohne Rückſicht auf die beſonderen Forde— rungen und Vorausſetzungen der Geſchlechter, zu genügen. Jetzt aber, in klarer Erkenntnis die— ſes Irrtums, drängt ſich uns die Wahrheit auf, daß in zwanzig Jahren die Welt wit größtem Erſtaunen auf die Tatſache zurückblicken wird, daß dieſe allen Naturgeſetzen gemäße Reform je— mals Gegenſtand ſolch heftigen Streites habe ſein können. In zwanzig Jahren— das prophe— zeien wir,— wird die weibliche Polizei jedem geſunden Menſchen— ob Mann, ob Frau— al wichtiges Glied des ſozialen Lebens erſcheinen welches weder die Arbeit des Mannes ſich aneig nen noch ſein Anſehen irgendwie verringern will, ſondern ſinngemäß und in ganz ſelbſtver⸗ ländlicher Weiſe des Mannes Leiſtungen ergän. zen wird. Und was von höchſter Bedeutung i“ e von Mann und Frau gemeinſam geleiſt. Arbeit wird die im ganzen wirkſamer geſtalten. Und wir werden dann mit mehr Vertrauen in die Zukunft ſchauen können, wenn das Verbrechen anſtatt beſtraft, vorbeugend verhütet werden wird: wenn weniger Gefängniſſe und Irrenhäuſer notwendig hohen Aufgaben der Polize“ 0 ö 0 ö 0 J ſein werden, und der wirrſame Beamtentörper von Männern und Frauen, der die polizeiliche Macht in Händen hält, mit ſeiner täglichen Ar⸗ beit die Wahrheit des Wortes verwirklichen wird: „Zu verhüten iſt beſſer als zu heilen.“ Vumerang. Von Hans Bramkamp. Mein Neffe, ein ſechzehnjähriger Pennäler pflegt mir einmal im Jahre einen faſt liebevollen Brief zu ſchreiben. Darin ſteht in ſauberer Steilſchrift etwas von ſeinen Jortſchritten in den Fremdſprachen, von den kühnen Fernflügen netter Brieftauben und dem letzten Klaſſenaus⸗ flug. Dem Brieſe liegt die beliebte Auſſatzſtruk⸗ tur(Einleitung, Hauptteil, Schluß) ſehr deutlich zu Grunde, und er iſt ſo artig und akkurat abge⸗ faßt, daß er meinem Neffen Peter hölliſch ſchwer gefallen ſein muß, denn Peter iſt ein Fül⸗ len. Eigentlich brauchte ich das Schreiben nicht erſt gründlich durchzuleſen, denn den wichtigen Satz, auf den es meinem Neffen ankommt, kenne ich ſeit langen Jahren auswendig. Mein Neffe weiß. und es wird auch ſeinen lieben Eltern nicht unbekannt ſein, daß ich mich nicht vier Stunden in den Zug ſetze, um die ab— gelegene, ziemlich reizloſe Kleinſtadt aufzuſuchen und dem Peter heftig die Hand zu drücken. Er tut es aus anderen, ſozuſagen egoiſtiſchen Mo— tiven. Denn Jahr für Jahr habe ich ihm irgend⸗ ein Geburtstagsgeſchent geſchickt; vom Taſchen⸗ meſſer angefangen über den dreibändigen Winne— tou bis zur Hängematte habe ich mich anläßlich ſeines Wiegenfeſtes geradezu an ehm verſchwen— det, denn ich bin ein Junggeſelle und die find dafür da.(Sagt der Volksmund.) Diesmal aber ſtand ich ziemlich ratlos. Aus Knaben werden über Nacht Männer. Sa lte teh etwas Praktiſches kaufen? Doch da denkt man ſogleich an Strümpfe, Hoſenträger und Lehrbücher und weiß niemals die verbindlichen Größen. Dem Zug der Zeit und einem Zeitungsinſerat fol— gend, ging ich dann in ein Sportartikel-Haus Auf dem Heimwege ſtaunten etliche Leute über das zackige Stück Holz, das ich mit einigen Zei⸗ tungen gelaſſen unter dem Arm trug. Es war ein Bumerang. Ein Bumerang iſt ſchlecht zu verſchicken. Ich machte verſchiedene Anläufe. ihn muſtergültig zu verpacken, aber ſie mißlangen. Dann drückte ich meiner(nur für einen Augenblick ratloſen) Wirtin das auſtraliſche Wurfholz in die Han? Sie packte es in einen großen, flachen Pappkarton. ſchmückte die zahlreichen leeren Stellen mit ita— lieniſchem Obſt und heimiſcher Schokolade und ieß das helle Holz des Bumerang freundlich durchſchimmern. Es ſah ſehr anſprechend aus. Befriedigt betrachtete ich ihr Werk.— Eigentlich war ich gewohnt, auf das Geburts— agspaket hin von Peter einen, allerdings etwas lüchtigen Dankesbrief zu erhalten. Seltſanter— veiſe blieb er aus. Nach Wochen ſchrieb mein Bruder ganz beiläufig. das Obſt ſei etwas ange ault geweſen und habe die Schokolade in Mit eidenſchaft gezogen. Kein Wort vom Bumerang Sollte der Bumerang heimtückiſch den Pappkar⸗ on durchſtoßen haben? Beſorgt ſchrieb ich eine Anſichtskarte: Was nach de imerang? Daraufhin bekam'n eine niederſchmetternde Antwort. Wie geſagt, dei Wohnort meines Bruders iſt eine ſehr abgelegen Kreisſtadt. Meine Schwägerin hat beim Aus⸗ packen verſtändnislos das Wurfholz betrachte! und da auch die allwiſſende Minna die Achſe! zuckte, hatte man ſchließlich einen Aufhänger in das Holz gebohrt und an ihm eine dünne Som— merbluſe der gnädigen Frau aufgehängt. Poſtwendend ſchrieb ich einen ſachlichen Leit⸗ ſaden über den Gebrauch von Wurfhölzern und ſchloß mit einigen Bemerkungen über die Intel⸗ ligenz der Frauen im allgemeinen und über ihre Unkenntnis auf ſportlichem Gebiet im beſonde⸗ ren. Als ich ſchon nach acht Tagen von meinem Bruder einen Brief erhielt, freute ich mich über die ungewohnt lebhaften brieflichen Beziehungen. Doch die Antwort enthielt nur wenige Zeilen, u. a. dieſe:„Peter hat nach Deiner Gebrauchsan— weiſung den Bumerang auf dem Karlsplatz ver— ſucht. Das Holz kehrte ſchon beim erſten Wurf nicht(wie angegeben) zum Beſitzer zurück, ſon— dern zerſchlug im Gaſthof zur Krone eine große Schaufenſterſcheibe und beſchädigte werwolle Blattpflanzen. Der mir erwachſene Schaden iſt nicht unbeträchtlich. Daß Du als gereifter Menſch ſolche Inſtrumente an Knaben verſchenken magſt. läßt in mir allerdings Beſorgniſſe aufkommen. Auf dieſem Briefbogen war in kräftigen Zahlen, die nicht überſehen werden konnten, das Poſtſchecktonto meines Bruders angegeben. Ich bezahlte alſo den vermutlichen Schaden in der „Krone“. Was aber, liebe Leſer, ſchenke ich nur im nächſten Jahre? 2 Verkehrsflugzeuge zufſammengeſtoßen 10 Tote? witb Santa Monica(Kalifornien), 3. Jan. (Radio.) Zwei Verkehrsflugzeuge, die je fünn Perſonen an Bord hatten, ſtießen 3 Meilen von der Küſte entfernt zuſammen und ſtürzten ins Meer. Man befürchtet, daß alle Inſaſſen ums Leben gekommen ſind. wtb. Santa Monica, 3. Jan.(Radio.) Die beiden Flugzeuge, die, wie gemeldet, über dem Meere in einer Höhe von etwa 1 000 Metern zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt ſind, waren mit Kinooperateuren beſetzt, die Auf⸗ nahmen für einen Film machten, der das Ende des bekanntlich im Jahre 1928 über dem Kanal aus dem Flugzeug geſtürzten bel⸗ giſchen Finanzmannes Löwenſtein darſtellen ſollte. Der Zuſammenſtoß ereignete ſich in dem Augenblick, als ein Fallſchirmabſprung aus einem dritten Flugzeug photographiert werden ſollte. An Vord der verunglückten Flugzeuge befanden ſich 10 Perſonen, von denen bisher drei Leichen geborgen wurden. eee eee 3