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Die Stimmung der einzelnen Delegationen im Haag war am Montag abend im großen und ganzen optimiſtiſch, nachdem die Montag⸗ Beſprechungen zu einer gewiſſen Einigung in den finanziellen Streitfragen, die mit dem Poung⸗Plan und ſeiner Inkraftſetzung zuſam⸗ menhängen, geführt haben. Die Streitfrage über den Zahlungstermin für die deutſchen Jahreszahlungen iſt noch nicht beigelegt wor⸗ den. Der Poung⸗Plan ſelbſt iſt in dieſem Punkt ſo undeutlich abgefaßt, daß eine Ve— fragung der deutſchen Sachverſtändigen not⸗ wendig erſcheint. Dr. Kaſtl wird am morgigen Mittwoch im Haag eintreffen, während Dr. Schacht erſt am 12. Januar mit den anderen Mitgliedern des Anterausſchuſſes für die Or⸗ ganiſation der Internationalen Bank aach dem Haag kommen wird. Dr. Schacht dürfte ſich, um die Verhandlungen nicht unnötig zu verzögern, bis Mittwoch ſchriftlich äußern, worauf dann die Beſprechungen der Delegatio— nen über dieſen Punkt wieder aufgenommen werden. Die deutſche Delegation hält an der Feſtlegung der Zahlungstermine für Monats- ende nach wie vor feſt. Der geſtrige Tag hat der deutſchen Dele⸗ gation einen Erfolg gebracht, indem ſie es durchſetzen konnte, daß in der Einleitung zum Pariſer Sachverſtändigenbe⸗ richt enthaltene Formel, die von einer voll— ſtändigen und endgültigen Regelung des ge⸗ ſamten Reparationsproblems ſpricht, gegen den Wunſch der Gläubigermächte auch in die Einleitung zum Haager Schlußprotokoll auf— genommen wird und damit Geltung im allge⸗ meinen Sinne erhält. Die Gläubig rmächte verlangten, daß dieſe Formel aus der Einlei⸗ tung ausgeſchaltet und an anderer Stelle angewendet werden ſollte, wo lediglich von den deutſchen Zahlungsverpflichtungen geſprochen wird. Dieſer Erfolg iſt inſofern bedeutungsvall, als dann der Poung-Plan einen nicht nur gegen Deutſchland, ſondern auch gegen die Gläubigermächte anwendbaren Charakter er⸗ hält, und beide Teile in gleicher Weiſe be— rührt. Ungeklärt ſind noch die Beſtimmungen über die Rechte des Sonderausſchuſſes bei der Internationalen Bank und über das deutſch⸗amerikaniſche Schuldenabkommen. Hier geht es um die in dem deutſch-amerikani⸗ ſchen Abkommen enthaltene Möglichkeit eines Zahlungsaufſchubs und um die Frage, was mit den Summen geſchehen ſoll, die beim Transker⸗ Aufſchub bei der Internationalen Bank an⸗ geſammelt und nicht transferiert werden. Weiter iſt noch über die Aufnahme der ver⸗ ſchiedenen zwiſchen Deutſchland und anderen Ländern abgeſchloſſenen Liquidationsabkom⸗ men in das Haager Schlußprotokoll zu beraten. Nachdem mit England, Frankreich und Polen eine Einigung erfolgt iſt, ſoll auch mit Italien eine ſolche in Ausſicht ſtehen. Die Abreiſe Briands und Tardieus nach Menf, die am Freitag erfolgen ſoll, wird hin gedeutet, daß auch in der Sanktions⸗ frage bis dahin ein Einverſtändnis erzielt werden wird. Bis Montag abend waren die franzöſiſchen Borſchläge der deutſchen Delegation noch nicht iberreicht. Ebenſo wenig wurde über die San⸗ zanen am geſtrigen Montag verhandelt. Die Berliner Preſſe wendet ſich faſt ein⸗ timmig gegen die Einberjehung von Sanktions— beſtimmungen in den Poung⸗Plan. Die„Ger mania“ bezeichnet Englands Vermittlung als einen höchſt bedenklichen Verſuch, da die eng⸗ liſche Regierung einmal jede militäriſa, Sanktion weit von ſich weiſt, andererſeits aber Frankreich gefällig ſein möchte. Das Blatt kagt, ob auch hier die engliſch⸗franzöſiſche Vorverſtändigung bereits Erfolg gehabt habe und eine Front gegen Deutſchland geſchaffen . Umſo notwendiger werde es ſein, eine Hanz eindeutige Regelung für den Fall deut⸗ cher Zahlungsſchwierigkeiten zu finden. Der Kampf werde hart werden, denn in dieſem einen Punkte lönne und werde die deutſche Delegation keinen Schritt zurückweichen, ohne den Poungplan zu einem Siegesinſtrument zu degradieren. In ähnlich ſcharfer Weiſe äußert ſich die „D. A.3.“, die die Sanktionswünſche als von fairer Verhandlungsmethode weit entfernt be⸗ zeichnet. Der Verſuch, dieſes Verhalten w' dem Volksbegehren oder gar mit dem Memo— randum des Reichsbankpräſidenten zu begrün⸗ den, ſchlage völlig fehl. Ueber ihre Geſchicklich⸗ keit, einigermaßen plauſible Vorwände für neue Erpreſſungen zu finden, brauchten uns die Vertreter der früheren Entente nicht mehr zu belehren. Deutſches Reich Strafantrag des Neichsinnenminiſters gegen die„Rote Fahne“. wtb Verlin, 7. Jan.(Radio.) Wegen der in der„Roten Fahne“ vom 4. Jan. aufge⸗ tellten wahrheitswidrigen Behauptungen, daß ein im„Hamburger Anzeiger“ veröffentlichtes amtliches Rundſchreiben der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands vom Preſſereferenten im Reichsminiſterium des Innern Dr. Haubach im Auftrage des Reichsminiſters des Innern ge⸗ fälſcht worden ſei, hat der Reichsminiſter des Innern Strafantrag gegen die„Rote Fuhne“ zeſtellt. Das Diſziplinarverfahren in Sachen Sklarek. witb. Berlin, 7. Jan.(Radio.) Nach um⸗ fangreichen Ermittelungen iſt jetzt die Arbeit des vom Oberpräſidenten zur Feſtſtellung der diſziplinariſchen Verfehlungen eingeſetzten Un⸗ terſuchungskommiſſars Kapolſki ſo weit gedie⸗ hen, daß in einigen Fällen die Vorunterſu⸗ chung bereits geſchloſſen werden konnte. Die Ermittlungen im Falle Böß dauern noch an. Kein Verbot der Nationalſozialiſtiſchen Partei. Berlin, 7. Jan.(Radio.) In der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Preſſekorreſpondenz wird be⸗ hauptet, es ſei dem Abg. Kube aus der Um⸗ gebung des Reichspräſidenten mitgeteilt wor⸗ den, daß ein Verbot der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei beabſichtigt ſei, und daß der preußiſche Miniſterpräſident Braun ſich des Einverſtändniſſes mit dieſem Verbot verſichert habe. An zuſtändiger Stelle verlautet, daß hiervon kein Wort wahr ſei. Ausland Tſchitcherin als Somjethotſchafter in Paris auserſehen. wtb. Paris, 7. Jan.(Radio.) Das Jour⸗ nal glaubt zu wiſſen, daß Tſchitcherin anſtelle des gegenwärtigen Botſchafters Damaalemti dei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— viernheimer Anzeiger (Biernheimer Bürger-Zig.— Biernh. Volksblatt) Annahmeſchluß für Inſerate unb Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſtelle 15 von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Saen— Für die Aufnahme en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewä als Votſchaſter der Sowjetunion in Paris auserſehen ſei. Dowgalewfki ſoll die Erwar⸗ tungen, die man an ihn geknüpft hatte, nicht erfüllt haben. Amerikaniſche Anregungen zur Flottenkonferenz. Waſhirgton, 7. Jan.(Radio.) Tie amerikaniſchen Delegierten fur die Londoner Flottenkonferenz begeben ſich heute nach einem Abſchiedsfrühſtück beim Präſidenten Hoover nach Newyork, von wo ſie am 9. Januar nach Lon⸗ don abreiſen werden. Wie verlautet, ſind die amerikaniſchen Delegierten bereit, eine neue Einſchränkung der Flugzeugmutterſchiffe mu er⸗ örtern, falls dieſe Frage aufgeworfen wied. Nach der Nemyork World ſollen die Del gierten auch für den Abſchluß eines Ergän⸗ zungsvertrages bereit ſein. Dieſer Vertrag würde dem Vier⸗Mächtepakt über den Stillen Ozean entſprechen und einen Meinungsaus⸗ tauſch der Signatarmächte des Kelloggpaktes im Falle der Kriegsgefahr vorſehen. Aus Nah und Fern Mainz, 7. Jan.(Boden- und Woh⸗ nungspolitik in Mainz.) In ſeinem Jahresbericht über die Entwicklung der Kommu⸗ ne Mainz führte Oberbürgermeiſter Dr. Külb über den Geländeankauf in den letzten vier Jah- in aus: Wir haben aufgewendet im Jahre 1926: 6900000 F,, 1927: 1600000 /, 1928: 1600000 im Jahre 1929 240 000 // Beſonders zu nen iſt hierbei die Erwerbung des Karthäu Hofes, des Geländes Werth-Erben an der phan⸗Karl-Michelſtraße, des Geländes der ehe— maligen Lederwerke ſowie die Erwerbung von reicheigenem Gelände. Nur auf dieſe Weiſe war die Stadt in der Lage, im letzten Jahre 841 800 Quadratmeter Baugelände zum Preiſe von 1170000 Mk. an Baugenoſſenſchaften abzugeben. Leider müſſe ſich die Stadt jetzt auf dieſem für die öffentliche Hand ſo wichtigen Gebiete ſtarke Beſchränkungen auferlegen und ſich zufriedenge— ben, wenn die noch ausſtehenden Verträge über die Erwerbung von Reichsgelände zu einem gu— ten Abſchluß gebracht werden. Auch über die Verweruung des bebauten reichseigenen Grund— beſitzes kteht die Stadt in ſtändiger Fühlung mit dem Reich. Ueber den Wohnungsbau wird feſt— geſtellt, daß von dem Baufonds ſeit dem Jahre Jahre 1926 insgeſamt 18 955000% für die Er⸗ ſtellung von 1468 Neubauwohnungen aufgewen— det worden ſind. wovon 14361000% auf den ſtädtiſchen und 4954000 Mk. auf den genoſſen⸗ ſchaftlichen und privaten Wohnungsbau entſal⸗ len, und daß weiter für zur Zeit im Bau be⸗ findliche Neubauwohnungen noch 6700 000 Mk. erforderlich werden, wovon wiederum 4500 000 Mark auf den ſtädtiſchen und 2200 000 Mark auf den genoſſenſchaftlichen und privaten Wohnunas— hau entfallen. Frankenthal, 7. Jan. Arbeitsgemein- chaft im Stadtrat). Im Anſchluß an die Stadtratsſitzung vom Freitag abend haben De— mokraten. DVP. Wirtſchaftspartei und Natio— nalſozialiſten in gebeimer Beratung die Bildun⸗ N 725 1 Auf dem Friedhof in Stahnsdorf bel Berlin ſand die ſeie riiche Beiſetzung des Tennismei⸗ ſters Hans Moldenhauer ſtatt. Angehörige und Spartofreunde gaben dem Sarg das letzte Geleit. r nicht übernommen werden Jahrgang N d einer Arbeitsgemeinſchaft beſchloſſen. Zentrum und BP. beteiligen ſich an dieſer neuen Ar⸗ beitsgemeinſchaft nicht. Kaiſerslautern, 7. Jan. Landwirtſchaft⸗ liche Woche in Kaiſerslautern. Zwei⸗ ter Tag. Am Dienstag vormittag fanden die Vortragskurſe der Landwirtſchaftlichen Woche ihre Fortſetzung. Gegen 10 Uhr begrüßte der Präfident der Kreisbauernkammer. Held, die wiederum zahlreich Erſchienenen, darunter auch wieder Regierungspräſident Dr. Pfülf. In dem anſchließenden Referat über„Die Durchdringung des bäuerlichen Betriebes mit kapitaliſtiſchen Geſichtspunkten“ bezeichnet Ge⸗ heimrat Prof. Dr. Kuliſch⸗Weihen⸗Stephan die Rapitalnot als die Hauptnot des Bauern. Präſident Held begrüßte nunmehr den inzwi— ſchen erſchienenen bayeriſchen Landwirtſchafts⸗ miniſter Dr. Fehr. Es folgte dann ein Referat des Oekonomierates Stadelmann⸗Eglfing, der intereſſante Ausführungen über Staats⸗ und Selbſthilfe in der Landwirtſchaft machte. Pirmaſens, 7. Jan.(Geheimrat Strobel nimm: an.) Geheimrat Strobel hat ſich, nach⸗ dem er ſich mehrere Tage lang die Entſcheidung vorbehalten hatte, nunmehr heute vormittag end⸗ gültig entſchloſſen, ſeine Wahl zum 1. Bürger⸗ meiſter von Pirmaſens anzunehmen. Freiburg, 7. Jan.(Geheimnisvoller To d.) Ein hieſiger Blechnermeiſter, der mit ſer⸗ nem Motorrad in der Umgebung weilte, wurde auf dem Heimwege von heftigem Unwohlſein und Schmerzen im Unterleib erfaßt. In ſeiner Wohnung verſtarb er nach kurzer Zeit. Die Leiche wurde beſchlagnahmt. Eine Leichenöffnung wird vorgenommen. um die genaue Urſache dieſes plötzlichen Todes feſtzuſtellen. Menzingen(Amt Bruchſal), 7. Jan.(nau deklärter Unfall.) Geſtern Morgen wurde der Eiſenbahnſchaffner der Nebenbahn, Eugen Bauer, der den Dienft des Nachtheizers verſah, auf der Maſchine vor dem Maſchinenhaus mir einer ſchweren Kopfverletzung tot aufgefunden. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um ei nen Unfall handelt, deſſen Einzelheiten bisher allkr⸗ dings nicht aufzuklären waren. Bauer iſt 30 Jah⸗ re alt und erſt ſeit kurzem verheiratet. Mannheim. 7. Jan.(Selbſtmordverſuche Geſtern nachmittag verſuchte die 49 Jahre alte Ehefrau eines Viehpflegers in ihrer in der Schwetzingerſtraße gelegenen Wohnung durch Oeffnen des Gashanes in ihrer Küche ſich das Leben zu nehmen. Sie wurde mittels Kranken- wagens in das Krankenhaus eingeliefert. Es be⸗ ſteht keine Lebensgefahr. Ein Nervenleiden dürfte die Frau zu ihrer Tat veranlaßt haben. NRundfunk⸗Pragramm Frankfurt. Donnerstag, 9. Januar. 6.30 Wetter, Morgengymnaſtik, 1200 Nachrich⸗ ten, 12.30 Schollplattenkonzert, 15.15 Jugendſtun⸗ de, 16.00 Konzert. 1805„Pubertät, Klimax und Greiſenalter“, 1835„Menſch und Maſchine“, 19.05 Franzöſtſch. 19.30 Aus italieniſchen Opern, 20.45 „Ueber das Weſen des Madrigals“., 21.00 Alte n. neue Chormuſik, 22.00 Schallplattenkonzert, 23.30 Nachrichtendienſt. Stuttgart. Donnerstag, 9. Januar 07,00 Uhr: Morgengymnaſtik; 10.00: Schak⸗ plattenkonzert und evtl. Mitteilungen der Deut— ſchen Reichspoſtreklame; 11.00: Nachrichtendienſt; 12.00: Wetterdienſt; 12.15: Das Neueſte: Tri⸗ Ergon-⸗ Schallplatten); 13.00: Wetterdienſt; An⸗ ſchl. Strawinsky(S. plattenkonzert); 14.18: Nachrichtendienſt 16.00: Uebertragung von Frank— furt; 17.45: Wetter und Landwirtſchaftsdienſt; 18.05: Dr. Rud. Fried ann Paris:„Die moder⸗ ne deutſche Literatur in Frankreich“; 18.35:(bis Schluß): Uebertragung von Frankfurt. Eilenbar urnglün in Spanien 1. Toter. 13 Verletzte. . wib Madrid, 7. Jan.(Radio.) In der letzten Nacht iſt der D-Zug Sevilla Barcelona 1 0 des Bahnhofes von Santa Cruz de Mudela auf einen ſtehenden Güterzug aufgefahren. Beide Lokomotiven wurden zerſtört, Der Packwa zen und der Speiſewagen des D⸗Zuges wurden le⸗ trächtlich beſchädigt. Ein Beamter der Speiſe⸗ wagengeſellſchaft wurde getötet. 5 Beamte find ſchwer, 6 leicht verletzt. Außerdem wurden zwe Reiſende verletzt.. Vom geſundheitlichen Wert der Freude. Von Dr. Bella Kalb⸗Müller, München. Ein Menſch iſt ſo krank, wie er freudig ſein kann, ſagte einmal der große Arzt und Menſchen⸗ freund Karl Ludwig Schleich. In dieſem Aus⸗ ſwruch kommt eine tiefe Erkenntnis unſeres Le⸗ bensbedürfniſſes zum Ausdruck. Unentbehrlich iſt die Freude für die körperliche und ſeeliſche Geſundheit. Sie iſt eine Lebenskraft und eine unſchätzbare Arbeitsgehilfin. Vergegenwärtigt man ſich, wie die Freude rein körperlich in Er⸗ ſcheinung tritt, wie ſie das Herz, die geſamte Muskulatur zu erhöhter Tätigkeit anregt, ſo daß man vor Freude ſpringen mag, wie der Atem raſcher geht, wie ſelbſt in ein vergrämtes, blaſſes Geſicht friſche Röte ſteigt, ſo wird man an dem unmittelbaren Lebenswert der Freude nicht zu zweifeln brauchen. In wunderbarer Weiſe offen— bart ſie ſich geiſtig-ſeeliſch in einer Steigerung der Vorſtellungstätigkeit einer Beſchleunigung des Gedankenablaufs und einer beſeligenden Empfindung von Luſt am Leben. Viele Zuſam— menhänge hellen ſich plötzlich auf, manche Einſicht kommt; was lange unverarbeitet blieb, woran man lange krankte, kurz, womit man nicht fertig— werden konnte, erſcheint plötzlich einfach, löſt ſich unter dem Einfluß der Freude. Es iſt nun einmal Tatſache, daß das moderne Leben ſich unter ſtarkem Hochdruck abſpielt. Die⸗ ſes Leben in ſteter Anſpannung überzeugt eine eigenartige„Krankheit, die nur wenigen unbe— kannt bleibt, die große Freudenverderberin Ner— voſität. Sie iſt die Antwort auf eine Unzahl von Schädigungen des Nervenſyſtems. Die Grund— forderungen der Hygiene, Reinlichkeit, Luft, Licht und gute Ernährung verſteht man gewöhnlich lediglich in Bezug auf den Ausgleich oder Ver— meidung körperlicher Schädlichkeiten. Aber es iſt ein„Etwas“ in uns, das uns ſich freuen läßt, das uns lachen und trauern, lieben, glauben und hoffen macht. Unſere Seele, auch ſie braucht ihre Hygiene. In dumpfen, dunklen Räumen werden soir hoffnungslos und traurig. Die ſeeliſche Nav— rung aber, das ſind unſere Gedanken. Gute und freundliche Gedanken braucht die Seele zu ihrem Gedeihen. Sie wirken belebend und aufbauend wie richtig gewählte Nahrung. Und wie der Körper durch unzuträgliche Koſt geſchädigt wird, und er viel geſunde Kraft verbrauchen muß, um ſich jener wieder zu entledigen, ſo wirken Nörge— lei. Verbitterung, alle Gedanken, die die Freude nicht aufkommen laſſen, zerſtörend auf unſere Seele ein. Selbſt gewiſſenhafteſte Befolgung ge— ſundheitlicher Ratſchläge bringt nur halben Nut— zen, wenn nicht die treibende Kraft der Freudig— keit mitwirkt. Dies zu wiſſen genügt aber nicht, immer aufs neue muß die Freude betätigt wer— den. ſoll ſie wirklich uns beleben. Am vollkammen— Menſchheit“. Es iſt wohl damit gemeint, daß erſt ſo daß er ſich ſelbſt helfen kann, wenn er ſein eigenes Leben über ſich ſelbſt hinaus erweitert und weiß. Solchen wahren Menſchen erſchließt ſich im eine hilfreiche Tat, ein Verſtehen hier, ein Ver— gan anderen Menſchen, im Freudebereiten. ſten geſchieyt das beim Kinde, das bei der Tätig keit des Spiels ſelig und heiter bleibt und keines beſonderen Anlaſſes zur Freude bedarf. Während aber mit dem Beginn der Schulpflichten alle Nei⸗ gung zu Angſt und Traurigkeit zum Durchbruch kommt, ſchwindet die Freudigteit immer mehr. Als Erwachſene müſſen wir von neuem lernen, was das geſunde Kind in vollkommener Weiſe uns täglich vorlebt,— wir müſſen lernen uns freuen. Doch ſind diejenigen Dinge, die uns die Hreude vermitteln nicht zu verwechſeln mit Ver— ügungen und Genüſſen aller Art.„Tiere ki nen genießen, aber nur Menſchen heiter ſein.“ Finden wir unſere Freude in der einfachen Er⸗ füllung der täglichen Pflichten, ſo braucht kein Tag zu vergehen, an dem wir uns nicht gefreut haben. Iſt man in ſeinem Innern bereit, ſich zu freuen, ſo iſt auch eine Kleinigkeit im Stande, uns Freude zu gewähren. Und wenn Trübſelig⸗ leit und Mißmut uns erfaſſen wollen, ſo ge— währen ein paar Stunden in freier Natur. ein Wiederfinden mit ſich ſelb“ bee nätigen wir uns in der Fähickeit uns immer aufs neue zu freuen. Die Freudigkeit wird zur täg⸗ lichen Wirklichkeit, ſie verſtärkt ſich in uns und führt ſchließlich zu einer hohen Menſchlichkeit, eus der allein die ſtarken Kräfte ſtrömen, die die ider Seele und des Körpers zu meiſtern Slande ſind. Fragen wir uns, worin den. Menſchlichkeit mit ihrer ſtarken Macht eigentlich beruht, ſo erinnern wir an einen Ausſpruch Goethes, der heißt:„Der wahre Menſch iſt die dann der Menſch ſeine ganzen Kräfte entfaltet, es auch in den Dienſt anderer zu ſtellen Freudeſpenden eine unverſiegbare Quelle der Freude. Reich ſind die Mittel, die dem Menſchen— freunde hierbei zur Verfügung ſtehen. Ein gutes Wort, ein ermunternder Blick zur rechten Zeit, zeihen dort.„Verlaſſet das Dunkel der Nacht, ſtrebet dem Lichte zu“, ſo ſagen wir uns auch in dieſer Zeit der Sonnenwende. Verlaſſen wir das Dunkel der inneren Unzufriedenheit des Zer— würfniſſes mit dem Geſchick und mit uns ſelbſt, ſtreben wir der Freude zu, in dem wir lernen, ſie zu finden in der ſchlichten Erfüllung der täg— lich an uns herantretenden Aufgaben. in dem wir lernen, ſie zu finden in dem, was die Natur ohne Uunterſchied jedem ſpendet, und im Dienſt Bunte Jeitung. Das Siedlungsgebiet Groß⸗Berlins. Die deutſche Reichshauptſtadt iſt mit einer Bebietsfläche von 87800 Hektar neben Los Angeles die ausgedehnteſte Stadt der Welt. Bereits letzt machen ſich im Rahmen der Siedlungstätigkeit außerhalb der Weichbild⸗ grenze Berlins Anzeichen für eine weitere Expanſion über die derzeitigen Grenzen hinaus bemerkbar. Betrachtet man rückblickend die Bautätigkeit in der weiteren Umgebung Ber⸗ lins im Laufe der letzten neun Jahre, ſo erſtreckt ſich die Ausdehnung des Berliner Sied⸗ lungsgebietes bis zu den Endpunkten der gegenwärtigen Vorortſtrecken. Im Norden wer⸗ den Kremmen und Oranienburg erreicht; im Oſten liegt die Grenze etwa bei Strausberg und Fürſtenwalde, im Süden bei Königswuſter⸗ hauſen, weihrend in weſtlicher Richtung die Gebiete um Werder und Nauen als die expo⸗ nierteſten Siedlungsdiſtrikte der Reichshaupt⸗ ſtadt anzuſehen ſind. Tatſächlich hat ſich inner⸗ halb des von den obengenannten Orten ab⸗ geſchloſſenen Gebietes eine rege Bautätigkeit entfaltet; in 152 Ortſchaften, die in der ge⸗ nannten Zeit auf ihre Bautätigkeit hin unter⸗ ſucht wurden, erſtanden nicht weniger als 14358 Neubauwohnungen(gegenüber rund 56 500 innerhalb Berlins). Dabei iſt ſtreng zu unterſcheiden zwiſchen reinen Wohn- und In⸗ duſtrieſiedlungen. Schon ſeit geraumer Zeit macht ſich dieſe Randwanderung der Berliner Induſtrie bemerkbar, die vorwiegend aus wirt⸗ ſchaftlichen Erwägungen heraus— hauptſächlich wegen des vorhandenen billigen Geländes er⸗ folgt. Aus aller Welt Das Eiſenbahnunglück in Tunis. wib. Paris, 7. Jan.(Radio.) Nach dem Matin ſollen bei dem Eiſenbahnunglück in Tunis unweit von Guelma 12 Perſonen ums Leben gekommen und 20 verletzt worden ſein. Autobusunglück.— Vier Tote, zehn Verletzte. In der Nähe von Burgos(Spanien) ſtürz⸗ e ein Autobus, in dem ſich etwa 20 Fußball⸗ ſpieler befanden, in einen Fluß. Vier Poerſo⸗ nen wurden getötet, zehn ſchwer verletzt. Spur von dem verſchwundenen Geheimrat Becker? witb Magdeburg, 7. Jan.(Radio.) Zu dem Verſchwinden des Geheimrats Becker vom Auswärtigen Amt in Berlin, teilt das Polizei⸗ Fräſidium mit, daß ſich ein Zeuge gemeldet hat, der am 7. Januar in Magdeburg in der Zismarckſtraße von einem Herrn angeſprochen „urde, der mit einem lateiniſchen Z at um ung ausgesprochen, va der Herr eine Veille nit halbmondartigen Gläſern trug, daß es ſich um den vermißten Geheimrat Vecker handeln könnte. Nädchenmors bei Hennſtedt wtb. Hennſtedt, 6. Jan.(Radio.) Bei Hennſtedt, zwiſchen Horſt und Pferdegrub wurde heute morgen in einem Waſſergraben an der Landſtraße ein Dienſtmäbchen aus Dell⸗ ſtedt tot aufgefunden. Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung ergab, daß das Mädchen von einem 30 Jahre alten Knecht aus Hennſtedt am Abend vorher in dem Graben ertränkt worden iſt. Der Mörder hatte an dem Mädchen ein Sitt⸗ lichkeitsverbrechen verſucht, doch hatte ſich die⸗ ſes gewehrt. Der Mörder wurde verhaftet und dem Amtsgericht in Heide zugeführt. Er iſt zeſtändig und bereits mehrfach weeß tlich⸗ 1 brechen vorbeſtraft. Bayerns neuer Bevollmächtigter zum ö Reichsrat Bayriſcher Staatsſekretär Funke. Anſtelle des zurückgetretenen Staatsſekretärs Oswald wurde der neuernannte Staatsſekretär im bayeriſchen Landwirtſchafts- und Arbeitsmi⸗ niſterium Funke zum Bevollmächtigten Baverns dat Reichsrat ernannt. ine Gabe bat. Dieſer Zeuge hat die Necmu⸗ 2 157 7 2 1 1 Ul 8 F rs, 27 75 Näuberbande in Nordoſtbrafilien Acht Staaten ſuchen einen Näuberhauptmann. Seit mehreren Jahren machen die Polizei⸗ truppen der Staaten Bahia, Sergipe, Alagoas, Pernambuco, Parahyba, Rio Grande do Norte, Piauhy und Ceara gemeinſam Jagd auf den Räuberhauptmann Lampeao und ſeine Bande, ohne daß es ihnen bisher gelungen wäre, ihn unſchädlich zu machen. Mehr als einmal war die Bande von allen Seiten umſtellt, und triumphierend wurde in alle Welt hinaus⸗ telegraphiert, daß ſie diesmal ihrem Schickſal nicht entgehen könne. Und doch iſt ſie immer wieder durchgeſchlüpft! Wenn auch, ſo ſchreibt der Berichterſtatter der„K. 3.“ aus Rio de Janeiro, die Verluſte der Räuber zuweilen recht groß waren, ſo waren es diejenigen der Polizei nicht minder. Und wenn auch mehrere Anterführer, darunter der Bruder des Lam— peao, getötet wurden oder verwundet in Ge— fangenſchaft fielen, ſo vermochte der Haupt⸗ mann ſelbſt ſtets zu entwiſchen und ſeine ge⸗ lichteten Reihen in kurzer Ruhepauſe wieder aufzufüllen. Erfolgloſes Keſſeltreiben. Je wirkungsloſer ſich die Aktion der ver⸗ einigten Polizeitruppen von acht Staaten gegen dieſe Handvoll Banditen erweiſt. deſto höher ſteigt Lampegos Anſehen im ganzen Hinterland des braſiliſchen Nordoſtens, deſto leichter füllt es ihm, die Bewohner zu terroriſieren, deſto geringere Unterſtützung findet die Polizei bei den Landeskundigen. Der Mann hat ſchon viele berühmte oder berüchtigte Vorgänger ge⸗ habt, die ſich ebenfalls jahrelang gehalten haben. Aber dieſe hatten es immer nur mit der Polizei eines Staats oder allenfalls zweier zu tun, und traten auf das Nachbar⸗ gebiet über, wenn ihnen der Boden zu heißt wurde. Lampeao iſt der erſte, gegen den ein Keſſeltreiben im großen veranſtaltet wirhd. Es wäre nun verkehrt, wollte man ihn aage⸗ ſicht ſeiner Erfolge für einen beſonders borvar⸗ ragenden Menſchen halten. Das iſt er ganz ge⸗ wiß nicht, ſondern er iſt ſchwer erblich belaſtet. pie übrigens die Mehrzahl dieſer„Cangacek⸗ ros“ des Nordoſtens, die faſt alle in ihrem Aeußern deutlich als entartet zu erkennen ſind, iſt ſchwerhörig und kurzſichtig.(Die Brille die dem Sertaobewohner imponiert, verleiht dem Geſicht des Lampeao einen friedlichen Zug.) Was ihm ermöglicht, ſich ſo lange zu be⸗ haupten, das iſt vielmehr die Gunſt der Um⸗ welt, in der er ſich betätigt. Geographiſch iſt ſeine Umwelt das Dürregebiet des braſiliani⸗ ſchen Nordoſtens, wo zwiſchen dichter beſiedei⸗ ten Gegenden ausgedehnte Oedſtrecken liegen, voller Schluchten und Höhlen, ohne Straßen und ohne Waſſer; ſoziologiſch eine portugieſiſch⸗ indianiſche Miſchbevölkerung von ſehr niedri⸗ ger Bildungsſtufe und weitgehender körper⸗ licher Entartung, die mit Hilfe der Polizei von den örtlichen Politikern niedergehalten wird und deshalb der Staatsgewalt inſtinktiv feindlich gegenüberſteht, eine Bevölkerung, die noch Blutrache übt, bei der Unzuverläſſigkeit der Juſtiz bis zu einem gewiſſen Grad erklär⸗ lich. Ungekrönter König Padre Cicero. Abgott und ungekrönter König der Sertao⸗ Bewohner iſt der Padre Cicero in Joazeiro, im entlegenſten Innern von Ceara, gleich⸗ falls ein Sohn des Sertaos, falſcher Wunder⸗ täter, an den das unwiſſende Volk blind glaubt von dem es ſich, dank ſeiner genauen Kenntnis der Sertanejopſyche, willig leiten läßt. Die Kirche hat den Mann längſt exkommuniziert und in ſeine Nähe, nach Crato, ſogar einen Biſchof geſetzt. Aber weder Padre Cicero noch ſein Anhang kehrt ſich daran. Joazeiro iſt ein Wallfahrtsort geworden, wo ſich ſtets Tauſende aufhalten, friedliche und unfriedliche, denn eine der Hauptſtützen von Ciceros Macht iſt gerade der Schutz, den er den Banditen angedeihen läßt. Die ſtaatlichen Behörden haben in Joa⸗ zeiro nichts zu ſagen, ſofern ſie ſich nicht erſt die Genehmigung des Padre Cicero holen: jeden Verſuch, gegen ſeinen Willen dort Amtshand⸗ lungen vorzunehmen, würden die Wallfahter zu rückweiſen. Und die Behörden verſuchen auch gar nicht, Cicero zu umgehen, ſondern ſind im Gegenteil beſtrebt, ſich ſeine Freundſchaft zu ſichern. Denn er verfügt über viele Tauſende von Wählern, die nach ſeinen Befehlen ſtim⸗ men, und kann ein kleines Heer gegen die anderthalb Staatshauptſtadt in Marſch ſetzen, wie er dor Ale bia lan alte ili, Jauber, Hllg, albecheli 1 5 n e cer Jahrzehnten ſchon einmal getan. Die Würdeloſigkeit der Berufspolitiker von Ceara geht ſo weit, daß ſie letzthin den Padre Cicero ſogar zum Bundesdeputierten wählen ließen, um ihm zu ſchmeicheln.(Daß er der Deputiertenkammer die Schande erſparte, ihn zu den Sitzungen erſcheinen zu ſehen, war nicht Verdienſt der Politiker, ſondern ſeines richti— gen Inſtinkts, daß er außerhalb ſeines Milieus lächerlich wirken würde). Die Anhänger der amtlichen Kandidatur zur Bundespräſidentſchaft umwerben den Padre Cicero beſonders eifrig. Der Gouverneur von Ceara hat die weite und beſchwerliche Reiſe nach Joazeiro nicht geſcheut, um mit dem„König,, des Sertaos Rückſprache zu nehmen, und hat dann triumphierend ver⸗ kündet, daß der Padre Cicero ſich für die Kan— didatur Preſtes ausgeſprochen habe. Was für den derzeitigen Staatspräſidenten von Sao Paulo eine große Ehre ſein muß... Kandidat für die Vizepräſidentſchaft mit Herrn Julio Preſtes iſt der Gouverneur von Bahia, Dr. Vital Soares, alſo einer von denen, deren Polizei an der Vernichtung der Bande des Lampeao mitwirken ſoll. Da aber der Räuberhauptmann zu den Schützlingen des Padre Cicero gehört, darf die Polizei von Bahia ihn jetzt nicht mehr beläſtigen, ebenſo⸗ wenig, wie die der übrigen Nordoſtſtaaten, mit Ausnahme Parahybas, das in der Perſon ſeines Gouverneurs den Vizepräſidentſchafts⸗ kandidaten der Liberalen Allianz ſtellt. Unglaubliche Frechheit der letzten Streiche. So erklärt es ſich, daß Lampego ſich nicht mehr auf das unwegſame Innere beſchränkt, ſondern ſogar Bahnſtationen nahe der Küſte überfällt. Er tauchte plötzlich im Staat Ser⸗ gipe auf. überfiel zuerſt den Ort Noſſa Sen⸗ hora das Dores, wo er etwa 7000 Dollar ein⸗ trieb und Laſtkraftwagen„requirierte“, mit denen er nach Capella fuhr. Zunächſt eilte er dort zur Polizeiwache, um die Polizeiſoldaten feſtzunehmen, erwiſchte aber nur einen, da die anderen ſich unter Zurſicklaſſung von Mafſen und Munition rechtzeitig in Sicherheit ge⸗ bracht hatten. Dann durchſchnitt er die Tele⸗ graphendrähte und bemächtigte ſich des Pfar⸗ rers und des Birgermeiſters, nebhenßei be⸗ verneurs, die ihn auf ſeinem ‚Sammelgang! durch die Stadt begleiten mußten. Der Pfar⸗ rer nahm das Geld in Empfang, der Bürger⸗ meiſter nußte die empfangenen Beträge mit den Namen der„Spender“ aufſchreiben. Im ganzen wurden aber in Capella nur 6 000 Dol, lar in bar erbeutet, dazu allerdings an Aus⸗ rüſtung, Munition, Lebensmitteln uſw., ſovie“ die Bande wollte. Nachher äußerte Lampeaa den Wunſch, einer Kinovorführung bei⸗ zuwohnen, zu der er das Volk von Capella einlud, mit Ausnahme natürlich der Honora⸗ tioren, die er ſeinen Leuten als Geiſeln zur Beobachtung übergeben hatte. Während der Vorſtellung erklärte er, er werde auch den übrigen Orten der Umgegend einen Beſuch ob⸗ ſtatten und vielleicht einen Abſtecher nach der Staatshauptſtadt machen. Nach beerdeter Vor⸗ führung zogen die Räuber im Kraft⸗ wagen ab, zur großen Beruhigung der Hel⸗ den von der Abteilung Staatspolizei, die om folgenden Tage„ſchleunigſt“ von Aracaju mit der Bahn eintraf. Die Polizeiſoldaten wollen nämlich nicht gern mit Lampego zu tun haben, da er alles abgeſchlachtet, die in ſeine Hände fallen. 5 Daß die ganze Gegend in ungeheure Auf⸗ regung geriet, läßt ſich denken. Von zwanzig verſchiedenen Orten wurde nach Aracaju um Hilfe telegraphiert, da Lampego in der Nähe geſehen worden ſei. Schließlich erſchien er dort, wo er am wenigſten erwartet wurde, nämlich in Maroim, nur anderthalb Slun⸗ den Bahnfahrt von der Staatshauptſtadt ent⸗ fernt, und zwar wieder in Kraftwagen. Nach⸗ dem er auch dort alles„regufriert“ hatte, was er haben wollte, verſchwand er lange vor der Ankunft der Polizeitruppen, die zu Waſſer, im Auto und mit der Bahn von Aracain aus⸗ geſandt wurden. Während die nun Maroim nachträglich„ſchützen“, konn die dank den erbeuteten Kraftwagen beſonders beweglich gewordene Bande andersmo von neuem auk⸗ tauchen, und es wäre nicht verwunderlich. wenn ſie auch einen Sprung nach Argcafu ſelhſt machte, und ſei es nur, um die Staats⸗ gewalt zu verſpotlen. Vielleicht würde das die Folge haben, daß man(rotz Padre Cicero und Mahlynolitit endlich ernſt machte mit der Be⸗ merkt eines Neiſen des derzeitigen Stogtegau⸗! kaitlauna dialer lalab ellen Aukäubsl Nützen Sie die günstige Gelegenheit, Oualitätswaren zu solchen Spottpreisen zu erwerben. Kleiderstoffe Mt. 48. Neinwollen Matte, das beliebte, modische 1*⁰ . Mtr. 1 Posten Mantelstoff, 140 om hreit, dunkel- 425 Mtr. 1 Posen Mantel. g ,, 14m bt, besond. 250 schöne Ware, teils mit t Abseite, Mtr. 4.90, 3 Nleiderschotten schöne Musterungen und Farben. Gewebe, in kleidsamen Fatben. und heilfarbige Muster mit ganz radikalen Preisermäßigungen! Mengenabgabe votbenalten. 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