ö 5 U cggggagggggaggaggöggnngggaggnggaggaggaggcagnagggnggggggaaſgaſgagggg Auf meine bekannt guten Qualitätswaren gebe ich krotz niederſter Preisſtellung noch 10 Proz. Rabatt Robert Steiert Weinheimerſtraße— Manufaktur- und Modewaren, Wäſche und Ausſteuer Damen- und Herren-Konfektion er Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 0 rei ins Haus gebracht.—Gratisbeila en: wöchentl. das achtſeitige illustrierte bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 155 onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 5 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Teaaurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 5 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht We nomen re . FF e eee 8 5 5 1 15 95%%% nur. 10. Januar 19 0 e 5 5 eee 7TTCTPiT!T!!!!! c 9 ö eee (Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Hiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 2 E 4. Jahrgang e TTT Die lange Bank ist bekannflidi die Bank, auf die man vernünſtigerweise nidits hinausschieben soll, wenn einem irgendwo große Vorteile winken! Vor allem dann nicht, wenn es heißt„Kander“ hat Invenfur- Da gibf's nichts anderes als sqdinell entschlossen zugreifen- denn frisdi gewagt ist halb gewonnen und sofort gekauft ist gut gekauft. Nicht saumig sein; nicht denken morgen ist auch noch ein Tag, nici auf die lange Bank schieben. ohne Aufschub zu uns und sichern Sie sich den LOWenenfei an billigen und dod guten Waren. Ausverkauf! 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Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, 10. Jan., abends 8 Uhr im Gaſthaus zum„Eichbaum“ Vorſtandsſitzung. Vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder erwartet Der Vorſitzende. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell.(Central⸗ verband chriſtl. Fabrik- und Transportarbeiter Deutſchlands). Freitag, den 10. Januar, abends 8 Uhr, im Gaſthaus zum Löwen wichtige Mitglieder⸗Verſammlung. Tagesordnung: 1. Er- öffnung. 2. Neuregelung in der Arbeitsloſen— verſicherung und die vorgeſehenen Verſchlechte⸗ rungen für die Arbeitnehmer der Landorte. 3. Wimpelweihe in Waldhof am Sonntag, den 12. Januar betr. 4. Betriebsangelegenheiten. 5. Verſchiedenes. Es iſt unbedingt erforderlich, daß jedes Mitglied zu dieſer Verſammlung erſcheint, da wir gerade in Sachen der Arbeitsloſenver— ſicherung, ſowie auch über die Verhältniſſe in den einzelnen Betrieben Stellung nehmen müſſen. Für die Zahlſtelle: Peter Müller. Ortsgewerbeverein. Erſuche die Herren Vor⸗ ſtände, ſowie die Herren Innungs-Obermeiſter zu einer Sitzung morgen Freitag Abend 8 Uhr im Freiſchütz. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Wunderle, Vorſitzender. Geſang-Uerein Fängerbund. Freitag abd. 8 Uhr Singſtunde. Vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. Geſ.-⸗B. Flora. Samstag abend 8 Uhr letzte Singſtunde vor dem Konzert im Lokal zum „Storchen“. Alles erſcheinen. Der Präſ. Radf.- Verein„Eintracht.“ Mitglied der deutſchen Radf⸗Union. Sonntag, den 12. Jan. vorm. halb 10 Uhr in Mannheim im Reſtaurant „Burg Zavelſtein“ II 3, 4 Bezirksgruppenver⸗ ſammlung. Abfahrt mit OEch.⸗Bahn 916 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Sänger Einheit. Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Turnerbund. Wettſpiele für Sonntag in Mannheim: Viernheim 1.— Germania Mann⸗ heim 1., Beginn 3 Uhr, Abf. 1,16 Uhr GEd. Viernheim 2.— Germania Mannheim 2. Beginn 1,45 Uhr, Abf. 12,16 Uhr OCG. Heute Freitag abend treffen ſich die Mannſchaften 1 45 im Lokal. Erſcheinen aller iſt notwendig. Untererhebſtelle. Wir erinnern an die Abgabe der Umſatz— ſteuer-Voranmeldungen und Zahlung der Umſatz— und Einkommenſteuer für das 4. Vierteljahr 1929, ſowie der Abſchlußzahlungen für 1928/29 der Landwirte und 5. Ziel Heſſ. Staatsſteuer 1929 und 3. Ziel Kirchenſteuer 1929. Kirchner. Ltr. 1,40 Viehemulſion. tr. 1,20 hält Schweine geſund und mäſtet koloſſal Brockmanns Futterkalk 1 Pfd. 40 Pf. 1 Kg. 75 Pf. Vio empfiehlt falnaus Urogerte Faler Mosgoca Bekanntmachung. Gefunden: 1 Paar Damenſchuhe. Die Verliererin wolle ſich bei uns melden. Viernheim, den 8. Januar 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Turngenoſſenſchaft 1893. Viehlebertran Samstag, den 11. Januar, abends 8 Uhr findet im Lokal .„Karpfen“ unſere diesjährige ordentliche General⸗ ö Verſammlung 10 ſtatt mit der üblichen Tagesordnung. Hierzu laden wir alle Mitglieder recht herzl. ein Der Vorſtand. NB. Anträge zur Generalverſammlung ſind bis 10. Jan. bei unſerem Vorſtand A. Becken⸗ bach einzureichen. Wettſpiele für Sonntag, den 12. Januar Handball: 1. M. in Sandhofen Anfang 3 Uhr. 2. M. gegen Fr. Turner Mannheim auf der Sell⸗ g weide, Anfang 2 Uhr. Funball. 1. Jugend Serienſpiel gegen Hemsbach in Hemsbach, Anfang halb 10 Uhr. Spielangelegenheiten werden am Samstag abend in der Generalverſammlung erledigt. 2 Der Spielwart. Die Leitung. as Publikum zu pringen, was wirkliches Vergnügen, was wirk⸗ liche Erholung bedeutet. vermehrter Umſatz, erhöhter verdienſt! Drum inſerierel Berliner Nilderbogen. Die Kriſis im Berliner Broadwaß.— Die Un⸗ boſten der Schlemmerlokale.— Und doch wird paniert.— Berlins gefährdete Kulturaufgaben. Große Bau⸗Droſſelungen. Won unſerem beſonderen Berliner Mitarbeiter. Vor knapp einem Jahre wurde Berlin durch unmöglich gehaltene moderne Luxus⸗ und Ver⸗ znügungsſtätten überraſcht. Rings um die Kai⸗ er⸗Wilhelm⸗ Gedächtniskirche entſtanden beinahe über Nacht die Vergnügungs- und Schlemmer— häuſer. Jeder frug ſich, wie lange das neue Ge⸗ ſicht der Weltſtadt Berlin in dieſer ſchwelgeriſchen Pracht, beſonders beim abendlichen Lichterglanz, ich erhalten würde. Und viele Sachkundige ver— nahmen ſchon bald nach der Eröffnung ein ge— wiſſes Kniſtern im Gebälk dieſer Häuſer. Somit bedeutete es keine große Ueberraſchung, zis jetzt die Pleite der„Gurmenia-(Betriebe be— fannt wurde. Man hatte zu großzügig mit Mil- ionen jongliert, die man garnicht beſaß. Dazu amen die ungeheuren Laſten, welche ſolche Be— briebe immer mit ſich bringen, in Geſtalt von euſtbarkeitsſteuer, Gagen für Künſtlertruppen. Fehälter für die Muſikkapellen. Täglich mußten einzelne Betriebe bis zu tauſend Mark Luſtbar— eitsſteuer bezahlen, oſteten die Muſikkapellen täglich 1400 Mark, dazu amen die gewaltigen Ausgaben für Strom, Gas und Waſſer. Aber man wollte es mit Gewalt ſihaffen. Und ſah das Ende nicht. Wenn wir auch der Ueberzeugung ſind, daß ne Stadt wie Berlin moderne und großſtäollſch wWðfgezogene Vergnügungsſtätten haben muß ſo E doch in erſter Linie zu fordern, daß dieſe auch den notwendigen finanziellen Rückhalt haben, daß ſie zum mindeſten in dem Rahmen gehalten werden, der nicht ein falſches Bild entſtehen laſ— en kann über das Berliner Leben und damit, da die Reichshauptſtadt als Gradmeſſer angesehen wird, des deutſchen Volkes überhaupt. Es war nicht verwunderlich, daß immer wieder kritiſche Stimmen aus dem Ausland kamen, welche von dem Praſſer- und Schlemmerleben der Deutſchen peachen und erklärten, es ſei kein Gedante daran, daß Deutſchland verarmt ſei, daß das deutſche Volk hungere. Dabei iſt doch alles hohler Glanz, trotz des gleißneriſchen Gepräges, das ſolche Euxushäuſer bieten. Wir ſehen es ja jetzt. Alles bericht zuſammen, obwohl auch hier wieder friſche fräfte gefunden werden, welche die Unterneh— men neu finanzieren und das nötige Geld in den Rachen des Molochs Vergnügen und Schlemmerei verfen. Aber hoffentlich haben die letzten Er— ahrungen auch gewarnt, daß für Luftgeſchäfte bei Uns kein Platz iſt, daß es nicht auf die prunkvolle Faſſade antommt, ſondern auf das geſunde Fun— ment. Vergnügungsſtätten können wie kein anderes 0 nternehmen auch den Volkscharakter verderben. in Gang durch ſolche Betriebe zeigt uns das zm deutlichſten. Ohne Ueberlegung, mit ſträflichem Feichtſinn, wird Abend für Abend ein Haufen eld für Tand und Schein ausgeworfen. Dahin— zer ſtehen dann wieder am nächſten Tage bittere Not. Man weiß nicht mehr, woher das Geld zur Beſtreitung des Lebensnotwendigen nehmen, die erzweiflung kommt, der erſte Schritt oft genug, auf der Bahn des Abſtiegs iſt damit getan. Wir ürden deshalb wünſchen, daß die Finanzkriſen Pieſer Berliner Vergnügungsſtätten nicht nur die Inhaber eines Beſſeren belehren, ſondern auch einer geſunden Erkenntnis Wenn wir ſo von den Millionen und Aber— nillionen hören, welche nur für Luxus, Vergnü⸗ gen und Schlemmerei ausgegeben wer“en, und ir betrachten daneben die troſtlos gehemmte Finanzwirtſchaft der Hauptſtadt, wie ſie ſich uns letzt darbietet, dann ſagen wir ſicher nicht zu viel Penn wir behaupten, daß dieſe Millionen beſſe⸗ . lugebracht wären zur Löſung der dringendſten kulturaufgaben der Großſtadt Berlin. Sie iſt urch die letzte notwendige Anleihe zu tiefeingrei⸗ enden Sparmaßnahmen gezwungen worden, die ch auch wieder einmal auf kulturpolitiſchem Ge⸗ biete bedauerlich hemmend auswirken. So kann die am Bülowplatz projektierte Stadtbibliothek auf Jahre hinaus nicht gebaut werden, die För⸗ derung der bildenden Künſte durch Erwerb von Bildern und plaſtiſchen Werken zur Unterſtützung notleidender Künſtler muß auf das Aeußerſte ein⸗ geſchränkt werden, die Städtiſche Oper erhält nur noch karge Zuſchüſſe, die Berliner Volksbühne wird wahrſcheinlich überhaupt keine Unterſtſtzung mehr erhalten können. Damit aber het dert. ſufchtfa volles Kulturgut verloren. werden die ſten im Gurmenia-Haus z. B. Kulturaufgaben für eine gewiſſe Zeit nicht mehr erfüllt. Weitere kaum zu behebende Schwierigkeiten ergeben ſich aus der notwendigen rückſichtsloſen Sparſamkeit dieſes Jahr auch bei der Oſter— Einſchulung in Groß-Berlin. Der Jahrgang 1919. 20 hat eine bedeutend höhere Geburtenziffer ge— bracht als die früheren. Und ſo rechnet man da— mit, daß die Zahl der einzurichtenden Sexten von 285 in dieſem Jahre auf 480 von Oſtern 1930 ab ſteigen wird. Es iſt der Schulverwaltung nicht möglich, rund 200 Klaſſen neu einzurichten, dazu fehlt es an Raum und Geld. Aber auch an Leh— rern. Man will jetzt die Höchſtbeſetzungsziffern ſämtlicher Klaſſen wieder um die zehn Prozent heraufſetzen, um die ſie eben erſt aus pädagogi— ſchen Gründen herabgeſetzt waren. Damit wird ein erheblicher pädagogiſcher Rückſchritt erfolgen, der aber nicht aufzuhalten de da die finanzielle Lage der Reichshauptſtadt kataſtrophal iſt. Alle die großzügigen Pläne ferner der Berli— ner Stadtverwaltung für Neubauten, Straßen— verbeſſerungen, Errichtung von Verkehrsplätzen, fallen ebenfalls der Finanznot zum Opfer. Am empfindlichſten wird der Ausfall der Bauten von Schul⸗ und Krankenhäuſern. Man weiß, daß ſchon in der nächſten Zeit Bauaufträge von et— wa 8 Millionen hätten vergeben werden können. Die Aufträge ſind zurückgezogen und auch die bereits begonnenen Bauten— etwa 30— ſind vorläufig ſtillgelegt. Das ſind alles bittere Fragen, die uns noch ſchmerzlicher berühren. wenn wir dabei an die Millionen denken, die nutzlos ausgeworfen wur— den für Luxusbauten oben geſchilderter Art auf der anderen Seite, womit natürlich die Stadtver— waltung nichts zu tun hat. Aber wir ſehen doch den kraſſen Gegenſatz zwiſchen einer Sucht nach hemmungsloſen Vergnügungen, nach Schlemme- reien, und der bitteren Not, die allenthalben herrſcht. dem Finanzelend, das die Stadt in ih— rem notwendigen Vorwärts- und Entwicklungs— 365 Magie“. S. u. H. Lübeck. Am 9. Januar wird ein— mal ein moderner Hexenprozeß die Welt lachen machen. Nicht nur in dem„hellen“ Berlin ſpukt es zur Zeit noch, ſondern auch an der lieblichen Oſtſee. Unweit des bekannten Badeortes Brunshaupten liegt das Oertchen Basdorf, in dem es ſeit ſieben Jahren ſchon nicht mehr geheuer war, denn bei ſieben Einwohnern des Dörfchens„ging es um“, und dadurch kam es keiner befriedigenden Entwicklung des Vic veſtandes. Das offenbar„verhexte“ Vieh mußte daher endlich einen Schutz vor dem vermeintlichen Spuk erhalten und deshalb wurde aus Roſtock ein Hexenmeiſter beſtellt, der den Spuk durch ſeine magiſche Kraft bannen ſollte. Das erſte zwar, was der Zau— berer verlangte, war garnicht zauberhaft, denn er forderte von jedem der ſieben Behexten 50 RM. im voraus als Abſchlagszahlung, die dann auch im Intereſſe des eigenen Heils prompt gezahlt wurden. Anſcheinend zehrte de. Umgang mit Getſtern ſehr an der irdiſchen Fülle des Meiſters, denn jeder der Behexten mußte ein ziemliches Quantum nahrhafter Naturalien in Geſtalt von Schinken, Mett— würſtchen uſw. noch als Sonderhonorar liefern. Dafür verſprach der Zauberer denn auch, die Ter„Meiſter der weißen Der Intendant der Berliner Staatstheater tritt zurück 4 Intendant Leopold Jeßner, der langjährige Leiter der Staatstheater in Ber— lin, will ſein Amt niederlegen. Allerdings ſoll er den Bühnen weiterhin als Oberregiſſeur er— halten bleiben. Der Entſchluß Jeßners hängt mit den zahlreichen Mißerfolgen der Staatstheater zuſammen. Hexe in einer Nacht herauszubeſchwören. Da der„Meiſter der weißen Magie“ d von ſeinen hatte, daß ihrer Meinung nach eine Frau M. als Hexe in Frage käme, ſo ſtellte er auch bald zum allgemeinen Gruſeln feſt, daß tatſächlich eine alte Frau in Frage käme. Um nun ſeine überirdiſche Macht ins rechte Licht zu ſtellen, Schäflein herausbaldowert ſtreben auf das ſtärkſte behindert. wurde verabredet, Jst dus Billig? Diese Frage werden Sie uns freudigen Herzens mit „qa“ beantworten, wenn Sie einen Blick in unsere 8 Schaufenster werfen.— Während unseres großen vom 8. bis 21. Januar haben wir unser ges amtes I. einer großen Freisſierahsefzung unterzogen.— Eine Menge besonderer Kauf- gelegen heiten wird Ihr Erstaunen erregen. a ger Einige Beispiele: Gruppe J II III Merten: Aualige 19.— 33.— 45.— Aertren⸗Häutel 2. 34.— 48.— Auaben: diutel.. 650 975 kin posten&lluuni Hautel wod Coe e 75.— Einheitspreis ud uueles audete gebr. NMern Manmm em Um J. S Marſieche in einer beſtimmten Nacht die Geiſter⸗ beſchwörung vorzunehmen. Zittern und Zähneklappern zogen daun auch die ſieben unentwegten Behexten mit züppeln bewaffnet aus, um das Teufels— chen von Angeſicht zu ſehen. Der Meiſter en kurz vor 12 Uhr auf„feuerſpeiendem rachen“ in Geſtalt eines Motorrades mit Sozius-Hexenſitz. Tatſächlich bewieſen ſich die Beſchwörungen als zauberkräftig, denn nach einer Weile erſchien die Hexe, allen ſichtbar, Inter Auler in Frauengeſtalt und neigte ſich, genau wie der allmächtige Zauberer vorher geſagt hatte, dreimal vor ihrem Herrn und Meiſter. Sol— chem gegenüber hielt der ſieben Be— überirdiſchen Ereignis aber die irdiſche Tapferkeit hexten nicht ſtand und in wilder Flucht ſtob die tapfere Helden⸗ ſchar davon, den Meiſter mit der Unholdin ſeinem Schick— ſal überlaſſend— mochte er allein mit der Hexe fertig werden. Er wurde es auch, denn ſie ſahen aus ſicherer Entfernung, wie die 1 1 ö ö ö 1 Hexe wieder verſchwand. Als ſich nach geraumer Weile die zerſprengten Jünger des Aber— glaubens wieder herbeigetraut hatten, wurde unter richtiger Beleuchtung der Heltentat eines jeden Einzelnen feſtgeſtellt, daß wohl aur die Frau M. die Hexe geweſen ſein könne. Der Meiſter übte nun abermals ſeine„weiße Kunſt“ betreffend Honorar, und alle zogen er— leichtert nach Hauſe. Als jedoch trotz dieſer Feſtſtellung und Bannung der„Spuk“ nicht Ruhe geben wollte, ging allmählich einem ge— ſchorenen Schäflein nach dem anderen ein Licht auf“, und nun wird der„allmächtige über— ſirdiſche Meiſter“ vor das Amtsgericht zitiert wegen irdiſchen Betrugs. Der Hexenmeiſter— Prozeß wird am 9. Januar vor dem Amts— gericht Kröpelin ſtattfinden. S. u. H. Handel und Induſtrie . Jungſchweinemarkt. 4 Weinheim, 5. Jan. Auf dem geſtrigen Jungſchweinemarkt waren 287 Tiere zugeführt. Bezahlt wurden Milchſchweine das Stück mit 18—31 Mark, Läufer das Stück mit 3448 Mark, Einleger mit 90 Mark. Marktverlauf: Verkauft wurden 265 Tiere. Im Jahre 1929 hat die Zahl der Inſolven⸗ zen eine außerordentliche Erhöhung erfahren. Es wurden insgeſamt 10 303 Konkurſe(i. V. 8 290) und 5257 Vorgleichsverfahren(i. V. 3341) angemeldet. 0 Die Eifenbahnkataſtrophe in Algier 25 Tote. Ueber die Eiſenbahnkataſtrophe in Algerien in der Nähe von Guelma gelangen allmählich eingehende Details in die Oeffentlichkeit. Dar⸗ nach iſt das Unglück weit größer, als man bis⸗ her angenommen hat. 18 Tote konnten bereits Raus den Trümmern der zwei Perſonenwagen geborgen werden. Weitere ſieben Leichen liegen noch zwiſchen den in die Tiefe geſtürzten Wagen eingeklemmt, ſodaß ſich die Zahl der Todesopfer auf 25 beläuft. Daneben wurden etwa 20 Perſonen z. T. lebensgefährlich ver— letzt. Der Zug, unter deſſen Laſt der Viadukt zuſammengeſtürzt iſt, hatte zwei Lokomotiven. die beide ebenfalls mit in die Tiefe geriſſen wurden. Wie durch ein Wunder wurden die Lokomotivführer und Heizer nur leicht verletzt. Die Zahl der getöteten Paſſagiere iſt deshalb ſo groß, weil ſich die beiden Perſonenwagen vollſtändig ineinandergeſchoben hatten. Der Schauplatz der Kataſtrophe bietet ein Bild grauenhafter Zerſtörung. Nach Ausſage den Ueberlebenden hat der Zug im Augenblick des, Einſturzes des Viaduktes eine normale Ge— ſchwindigkeit von etwa 60 Kilometern in der Stunde gehabt. Au'hebung heſſiſcher Kreisämter? Darmſtadt, 8. Januar. Durch den ſcharfen Widerſpruch mit m ſich der Schottener Kreis— tag gegen eine etwa geplante Aufhebung des Kreiſes Schotten gewandt hat, iſt das allge— meine Intereſſe erneut auf die Aenderung der Kreiseinteilung in Heſſen gelenkt worden. Wie wir hören wird dieſe Frage an zuſtändiger Stelle bereits ſeit längerem erörtert und es iſt erklärlich, daß jetzt angeſichts der dringenden allgemeinen Sparmaßnahmen auch hier zur Entlaſtung der Steuerzahler alles geſchieht, was im Bereiche des Möglichen gelegen iſt. Nach Meinung von ſachkundiger Seite ſoll allerdings die mit der Aufhebung von Kreis— ämtern verbundene finanzielle Erleichterung nicht ſo hoch ſein, wie z. T. in der Bevölke- rung geglaubt wird. Dem Vernehmen nach be— ſchäftigen ſich die jetzigen Erwägungen mit der Abſicht einer weſentlichen Verminderung der Kreiſe. Nach den Forderungen des Sparkom— miß ers Sämiſch ſollen bekanntlich von den jetzt vorhandenen 18 Kreiſen insgeſamt ſogar 7 abgebaut werden. Bis zum Abſchluß der Er⸗ örterungen dürfte allerdings wohl noch einige Zeit vergehen, insbeſondere dürfte die end⸗ gültige Feſtſtellung große Schwierigkeiten machen, in welchen Kreiſen der einzelnen Provinzen die größte Erleichterung für die Verwaltung erzielt wird. Für Rheinheſſen wird das günſtigſte Ergebnis in der Auftei— lung der Kreiſe Oppenheim und Bingen er— wartet. In Starkenburg ſoll, wie gerüchtsweiſe verlautet, das Kreisamt Bensheim der Auf— löſung verfallen. 0 ü 0 1 0 Handel und Ind uſtrie Eichbaum-Werger-Brauerei. Worms. 8. Jan. Die geſtrige G.-V. in der 30 Aktionäre 5 360 800/ Aktienkapital vertraten, ge— nehmigte einſtimmig die Regularien für das ab— gelaufene Geſchäftsjahr. Die Dividendenausſchüt— tung beträgt 12 Prozent für Stamm- und 7 Pro— zent für Vorzugsaktien. Uoberall billiger Inventur-Verkauf— ja natürlich— aber was sagen Sie zu Mosenmüllers inventurausverkaufs-Preisen ea ache dee 1 10 Re bald 5 dine Herren-Mäntel 0.— 20. J.— ll 50. 69. 10.— 19 Herren- Anzüge 75 79. Jb. 40. J. öh. Jö. Hosen 1*⁸ 3.95 4.60 5.80 6.90 bis 14.— 13.50 19.50 24. 29. 33. Trenchcoat, Gummi- u. Lodenmäntel Manchester-Knaben-Hosen. 1.25 laue Arbelis-Jadten und Hosen, etwas gelitten.. Stück Alflen hien Zugreifen heißt es jetzt für Sie und gleich die Fenster ansehen bei Hosen-Müller 1.50 SiIIIIHIIHMmmumunmumutn 7 N13, 1 Mannheim genn diese Preise gelten nur während des Inventur-Ausverksufs! Mehr sagen wir nicht. Wir wissen, daß er wieder seine Anziehungskraft nicht verfehlen wird, unser Inventur Ausverkauf Mengenabgabe vorbehalten! Verkauf nur soweit. Vorrat da ist! Kann man Waſſer ſtehlen? S. u. H. Mainz. Zu den Quellen nach Bad Schwalbach begab ſich öfter der Oberzollſekretär Koß aus Mainz, der als Kriegsbeſchädigter von dem Schwalbacher Waſſer völlige Geneſung erhoffte. Da er nur mit Anterbrechungen zu dem heilſpenden Brunnen von ſeinem Wohn— ſitz kam, holte er ſich immer mehrere Flaſchen auf einmal. Als er nun eines Tages wieder ein Dutzend Flaſchen ſich zum Mitnehmen gefüllt hatte, erhob die Brunnenfee Einſpruch und erklärte, das ſei verboten, er müſſe das Waſſer da laſſen oder auf der Stelle trinken Beides tat er nicht. Koß ſtellte die Pullen in ſein Auto und fuhr nach Mainz. Die Fee aber hatte ſich die Nummer des Wagens gemerkt und ſo kam es, daß der Ober— zollſekretär wegen Diebſtahls angezeigt wurde. Vor dem Amtsgericht in Bad Schwalbach ſtand er dieſerhalb, das ihn aber von Strafe und Koſten freiſprach. Der Vertreter der, Staatsbehörde aber legte gegen dieſes Urteil Berufung ein, ſo daß ſich die Wiesbadener Strafkammer mit dem Fall befaſſen mußte. Nach eingehender Verhandlung entſchied dieie wenn auch das Waſſer der Bad Schwalbacher Quellen Eigentum des Staates ſei, ſo könne dieſe Entnahme keinen Diebſtahl darſtellen, da dem„Dieb“ die Rechtswidrigkeit ſeines Tuns bei der Entnahme gefehlt habe. Der Ober— zollſekretär mußte deshalb freigeſprochen wer— den. Damit iſt aber die Waſſerdiebſtahlsafſäre noch nicht erlndigt, denn die Staatsanwaltſchaft hat gegen dieſes Urteil Reviſion eingelegt, da die Entſcheidung über dieſe Frage von prinzi— pieller Bedeutung ſei. Auf den Ausgang die— ſes Rechtsſtreits darf man geſpannt ſein. Das luserat ist die werbende Kraft! Die Berliner Verwaltungskorruption Veruntreuungen eines Lichtenberger Stadtrates. Seit einigen Tagen ſchwebt gegen den be⸗ ſoldeten Stadtrat Preind! beim Bezirksamt Lichtenberg ein Verfahren, das zur vorläufigen Amtsenthebung des Beſchuldigten geführt hat. Schon ſeit längerer Zeit war das Gerücht ver⸗ breitet, daß Preindl ſich durch rechtswidrige Amtshandlungen perſönliche Vorteile ver— ſchafft haben ſoll. Man ging dieſen Anſchuldi⸗ fate nach und fand ſie teilweiſe auch beſtä— tigt. Tetzners Opfer ermittelt? wib Regensburg, 8. Jan.(Radio.) Die Po⸗ lizei gibt bekannt, daß der zuletzt in der Strau— bingerſtraße hier wohnhafte Georg Bleier, der zuletzt als Reiſender für Nähmaſchinen arbei— tete, ſei dem 26. November 1929 vermißt wird. An dieſem Tage hat Bleier ſeiner Wirtin von Kelheim aus geſchrieben, daß er am 30. No— vember in Regensburg eintreffen werde. Nach Anſicht der Polizei iſt die Annahme berechtigt, daß das auffällige Verſchwinden des Bleier mit der Mordſache Tetzner im Zuſammenhang ſteht, u. a. ſpricht dafür, daß der Mord von Tetzner in der Nacht vom 26. auf den 27. November verübt wurde, und der Tatort ſich in nächſter Nähe von Regensburg befindet. Joziales Zwangsbeurlaubung bei J. GGG. Farben. wtb. Frankfurt a. M., 8. Jan. Die J. G Farbeninduſtrie Werk Höchſt gibt bekannt, daß ſie, um weitere Arbeiterentlaſſungen zu ver— meiden, ſich dazu entſchloſſen habe, vorüberge— hend von der mit dem 123. Januar beginnen— N neee den Woche ab in dem Höchſter Betrieb Teile der Belegſchaft abwechſelnd je eine Schicht pr⸗ Woche zu beurlauben. Ausland Verhaftung von Italienern an der Riviera. witb Paris, 8. Jan.(Radio.) In der Nähe oon Cannes wurden drei Italiener verhaftet, die Urheber mehrerer in Nizza und anderen Punkten der franzöſiſchen Riviera verübten Attentate ſein ſollen Die Hausſuchungen sollen Sprengſtoffe zutage gefördert haben. ane Humor des Auslandes * 4 „Ober! Werfen Sie doch den widerlichen Ker dort hinaus!“(Nach London Opinion. 6 Das Spiel unter der Maske. Driginalroman von Lola Stein. (43. Fortſetzung.) „Ich wußte, daß du hier warſt, aber ich konnte es nicht ganz glauben, daß du als— Mannequin arbeiteſt. Und ich wagte nicht, dich auf der Straße anzureden, ich fürchtete, du würdeſt mich ſtehen laſſen, mich blamieren. Darum kam ich in dein Geſchäft. Nur ſehen wollte ich dich erſt ein— mal, ich dachte ja nicht, daß du es ſein würdeſt, die mir die Mäntel zeigen mußte. Und aus dei— nem Anblick, Eve, habe ich den Mut gewonnen, hier auf dich zu warten.“ „Wer hat mich ausgeſpäht, Dorothyd“ „Bobby Milligan, der dir die ganze Zeit ſchon nachſtellte, aber durch eine zweite Sache, die er verfolgte, nicht genügend Zeit für dich fand. Kürzlich hat er einen internationalen Hochſtap⸗ ler zur Strecke gebracht, hat viel verdient und ſich ſehr tüchtig gezeigt. Nun wandte er ſich ſeiner zweiten Aufgabe— dir, Eve— zu. Und hat auch dich entdeckt.“ „Was wird die Folge ſein, Dorothyd „Ich weiß es nicht“, verſetzte die Freundin, aber ſie lächelte dabei. „Weiß mein Vater von mird“ „Bobby gibt ſeine Berufsgeheimniſſe nicht preis, liebſte Eve, aber was wäre wohl natürli⸗ cher, als daß dein Vater, der ihn beauftragt hat, jetzt erfährt, wo du biſtd“ Eve machte eine Gebärde, als ob ſie fortlaufen wollte, aber Dorothy hielt ihre Hände ganz feſt. „Es hat keinen Zweck, dich noch länger zu verbergen, Darling, Bobby läßt dich nicht wieder aus ſeinen Klauen. Und mir ſcheint, du könnteſt 11 nachgeben, du haſt genug entbehrt und ge⸗ en.“ Evelyn ſenkte den Kopf und ſchwieg. Nach einer Weile fragte ſie: „Wie kommt es, daß du durch Bobby Milli— gan von mir hörteſt, Dorothy?“ „Wir hören zuweilen voneinander, Eve“, ge— ſtand Dorothy lächelnd. „Das iſt doch ſeltſam! Wie kommſt du über— haupt nach Montreux? Mit wem biſt du hier? Wo iſt dein Mann?“ „Ich habe doch gar keinen Mann, Eve!“ „Du biſt nicht verheiratet? Biſt du nicht Lady Carlington geworden?“ „Noch nicht. Und ich werde es auch niemals. Zwei Tage nach dir habe ich Golden Air ver— laſſen. Und Percy erſt hier vor drei Tagen wie— dergeſehen. Aber wir paſſen jetzt noch ſchlechter zuſammen als damals. Und auch er muß das wohl inzwiſchen eingeſehen haben. Wir gehen in aller Freundſchaft wieder auseinander, Eve!“ „Dorothy, iſt das wahr? Du liebſt Perey Car— lington nicht mehr?“ Alles Müde, Verzweifelte war plötzlich von Evelyn abgefallen. Mit leuchtenden Augen, bis ins Innerſte erregt, ſtand ſie vor der Freundin. Dorothy ſagte:„Geliebt habe ich ihn wohl nie. Aber jetzt will ich auch ſeine Frau nicht mehr werden.“ Wir müſſen uns ausſprechen.“ „Da iſt auch mein größter Wunſch, Eve. Aber wo? Bei dir?“ „Ach, Dorothy, ich wohne ziemlich weit von dieſem eleganten Teil Montreux' entfernt. Wir müßten erſt mit der Elektriſchen fahren. Und dann— mag ich dir mein dürftiges, ungeheiztes Zimmerchen gar nicht zeigen.“ „So lebſt du? So wohnſt du? Arme Eve!“ Dorothy bemühte ſich, ihre Tränen zu ver⸗ bergen. „Komm mit mir, Evelyn. Ich will dich jeman⸗ dem bringen.“ „Wem willſt du mich bringen, Dorothyd“ * 0 „Lady Silvia. Auch ſie hat mir aufgetragen, „Du mußt mir ſagen, wie alles gekommen iſt. nach dir zu ſuchen. 55 anvertrauen. Was es iſt, weiß ich nicht.“ „Lady Silvia iſt auch hier, Dorothy? Und hat nach mir verlangt?“ „Ihretwegen haben Percy und ich uns hier getroffen. Lady Silvia hat doch oben in Glion ein Haus, in dem ſie ſehr viel lebt. Jetzt hat ſie ſich hierhergezogen, um— zu ſterben!“ „Dorothy!“ Die Freundin nickte unter Tränen. iſt es ſo. Komm, gehen wir irgendwohin, ich werde dir alles erzählen.“ In der Konditorei, wohin die elektriſche Bahn ſie in wenigen Minuten gebracht, ſaßen die jun⸗ gen Mädchen ſich dann gegenüber. Dorothy ſprach und Evelyn hörte zu. Sie erfuhr, was ſich am Verlobungstage auf Golden Air ereignet hatte. Wie Dorothy und John Baſſett dann abgereiſt waren, um ſich Eu⸗ ropa ein wenig anzuſehen. Bobby Milligans Briefe waren Dorothy ge⸗ folgt. Er hatte ihr ſtets das Reiſeziel angegeben. Wo er war, ſollte auch ſie ſein. Und wenn Do⸗ rothy und ihr Vater auf dieſe Weiſe auch ziem⸗ lich kreuz und quer durch die Schweiz und Ita⸗ lien, ſpäter durch Spanien und Frankreich fuh⸗ ren, ſo nahm John Baſſett dieſe tollen Einfälle und ſprunghaften Launen ſeines vergötterten Kindes für Auswüchſe ihrer plötzlich erkrankten Nerven und tat ihr jeden Willen. Denn es war nicht gut, Dorothy in dieſen Zeiten zu reizen, ſie bekam ſofort einen Weinkranpf, und der Va⸗ ter ſtand dann jedesmal erſchreckt und todun⸗ glücklich daneben und verſuchte alles, um ſie zu beruhigen. „Der gute Pa!“ ſagte Dorothy halb lachend und halb weinend.„Ich bin eine ſchlechte Toch⸗ ter, Eve, ich habe ſeine grenzenloſe Liebe und Zärtlichkeit zu ſehr ausgenutzt, ich weiß es wohl. Aber ich war wie beſeſſen. Seit ich Bobby die beiden Male wiedergeſehen hatte, war die alte Liebe in mir aufgewacht. Ich war ihr verfallen, weit ſtärker und gefährlicher als das erſte Mal. „Leider und Es gab für mich nur noch einen Wunſch: Bobby zu ſehen, zu ſprechen, ihn nicht wieder zu ver lieren, an unſerer gemeinſamen Zukunft mitzu arbeiten, indem ich ihm half, und rat, was er von mir wollte.“ „Wie aber konntet ihr euch ſehen, ohne daß dein Vater es merkte?“ fragte Evelyn ſtaunend. „Er reiſte in allen möglichen Geſtalten, bie er ſchließlich ſein Ziel erreichte und den Verbre cher faßte und entlarvte. Pa hat ihn mehrer Male nicht erkannt, als er mit uns an einen Tiſch ſaß. Es war eine ungeheuer aufregende aber auch ſehr ſchöne Zeit, Eve. Und jetzt ſtehen wir am Ziel.“ „Und Percy?“ fragte ſehr leiſe Evelyn. eine einfache Mrs. Milligan, glücklich werde.“ „Aber ich denke, Percy iſt hier, Dorothyd“ wie Fremde. Wir ſind dann übereingekommen, danken, daß Percy durch mein Geld Golden Air zu ſollten wir ſie noch erregen und enttäuſchen?“ „Sie wollte mich für Percy!“ dachte Evelyn in höchſter Erregung. Dorothy war ihr nich recht, ich weiß das alles ja ſoviel beſſer Sie erinnerte ſich des Tages, als ſie zur Lauſcherin geworden, an dem ſie erfahren hatte, daß es Lady Silvias Wunſch geweſen war, Evelyn Cat⸗ lin als Braut ihres Neffen zu ſehen. Sie fragte: ö Faortſetzung folgt.) 1 „Unſere Briefe wurden immer ſeltener unde kühler“, erzählte Dorothy.„Wir waren uns ja, nie nahe geweſen, aber unſere Korreſpondenz hat uns noch weiter auseinandergebracht. Er hat, es genau gefühlt wie ich. Und nun weiß es auch Pa. Er war ſehr traurig, aber jetzt hat er ſich! damit abgefunden, daß ich keine Lady, ſonderne dafür aber ſehr „Er rief uns hierher an Lady Silvias Kran⸗ kenlager. Als wir uns wiederſahen— es war vor drei Tagen— ſtanden wir uns gegenüber, auseinanderzugehen, aber wir wollten es Lady Silvia nicht ſagen. Sie iſt glücklich in dem Ge⸗ wieder zu dem alten, ſtolzen Beſitz machen wird. Seine Verlobung iſt ja eigentlich ihr Werk. Wo⸗ Zuriltwelſun der Angriſſe gegen die Neicepof 0 griffe gegen die wtb Berlin, 8. Jan.(Radio.) Zu den gegen die Reichspoſt gerichteten Angriffen veröffent⸗ licht das Reichspoſtminiſterium eine Erklärung in der es u. a. heißt: f Die Verſetzung des Oberregierungsrates Dr. Schweyer in Augsburg iſt von keiner Seite, auch nicht von dem der Bayeriſchen Volkspartei zugehörigen Poſtamtmann Mayer in Kaufbeu— ren irgendwie veranlaßt oder beeinflußt wor— den. Es wird mit Nachdruck feſtgeſtellt, daß ſie ausſchließlich durch dienſtliche und ſachliche Erwägungen beſtimmt worden iſt. Die vom Reichspoſtminiſter a. D. Dr. Stingl aufgrund einer ſchriftlichen Zuſage der Reichsregierung bewohnte Villa in München koſtete die Poſtverwaltung für An⸗ lauf und Inſtandſetzung 250000 Mark. Der heutige Wert des Hauſes iſt nach amtlicher Schätzung 320 000 Mark, ſodaß die Deutſche Reichspoſt mit dem Verkauf des Hauſes jeder— zeit ein gutes Geſchäft machen würde. Die Miete, die Dr. Stingl bezahlt, iſt von der Ober— poſtdirektion genau nach den Vorſchriften für die Bemeſſung der Miete für die Dienſtwoh— nungen berechnet. Der Schwiegerſohn Dr. Stingls bezahlt für drei von ihm bewohnte Zimmer eine beſondere Miete in der vollen Höhe des ortsüblichen Preiſes. Hinſichtlich der Vergebung des Bezirkskabels Mün⸗ chen— Mittenwald iſt der Sachverhalt folgen— der: Für die ſämtlichen Aufträge der Deutſchen Reichspoſt an Kabeln beſtehen mit den betei⸗ ligten zahlreichen Kabelfirmen ſeit Jahren be— ſtimmte Abmachungen, wonach jede Firma nach ihrer Größe und Leiſtungsfähigkeit eine be— ſtimmte Quote erhält. Die Deutſchen Kabel— werke, die ſeit 1889 beſtehen, ſind an den Ka— bellieferungen der Deutſchen Reichspoſt ſeit 39 Jahren regelmäßig beteiligt, nicht etwa erſt ſeit dem Eintritt des Sohnes des Reichspoſt— miniſters a. D. Dr. Stingl bei der Firma. Die Uebertragung der Lieferung des Bezirkskabels München— Mittenwald an die Deutſchen Kabel— werke hielt ſich innerhalb der dieſer Firma zu— kommenden Quote. Der Auftrag des Bezirks— labels München— Mittenwald iſt regelrecht an mehrere Firmen ausgeboten worden. Die Deutſchen Kabelwerke waren die Mindeſtfor⸗ dernden. Sie haben bei der Ausführung des Auftrages einen Verluſt von einigen hundert— tauſend Mark erlitten, ſo daß ſie im nächſten Jahre keine Dividende verteilen konnten. Der Sohn des Reichspoſtminiſters Dr. Stingl iſt Kaufmann. Er ſteht im 31. Lebensjahr. Er war mehrere Jahre bei den Deutſchen Kabelwerken ufmänniſch beſchäftigt. Daß er für die Ver⸗ mittlung des Auftrages München Mittenwald eine Proviſion von 50 000 Mk. erhalten hätte, it nach den verläßlichen Feſtſtellungen unrich— tig. Die Beſchäftigung des Sohnes des Reichs— poſtminiſters Dr. Stingl bei den Deutſchen Ka— zelwerken oder die Betätigung des Reichspoſt⸗ miniſters Dr. Stingl als Aufſichtsratsmitalied Res. Werke iſt auf die Höhe dieſer Quote, die dieſe Berke von der Deutſchen Reichspoſt zugewieſen rhalten haben, und künftig zugewieſen erhal— en werden, ohne jeden Einfluß. Betrunkener Hausverwalter und ſchimpfende Portierfrau. Eine Portierfrau war wegen ungebührlichen Zetragens gegenüber dem Hausverwalter friſtlos entlaſſen. Ihrer Klage auf Weiterzahlung des Gehaltes für die Kündigungfriſt har das Arbeits— gericht Berlin ſtattgegeben aus folgenden Grün— den; Der Verwalter habe ſich auf dem Hofe mit einem Mieter geprügelt. Die Klägerin habe dar— aufhin mit Beziehung auf den Hausverwalter geäußert: Penner, arbeitsſcheuer Lump, ſie wolle dafür ſorgen, daß er ſeine Arbeit los würde, der Strolch müſſe immer einen Gummiknüppel oder ſonſt was bei ſich haben. Wenn er nichts zu tun habe, dann nehme er ſich eine Hausverwaltung, und wenn er verrückt ſei, dann gehöre er nach Herzberge, er ſolle ſich ſchämen, ſo auf den alten Mann einzuſchlagen. Dieſe Aeußerungen in ihrer Geſamtheit ſeien gewiß zu mißbilligen. Indeſſen lichen durchaus günſtigen Eindruck gemacht. Nach der Beweisaufnahme ſei anzunehmen, daß bei dieſer Prügelei ſich der Verwalter in angetrun— kenem Zuſtand befunden habe. Es ſei zu fordern, daß ein Hausverwalter im Rahmen ſeiner beruf— lichen Tätigkeit ſich einwandfrei verhalte. Hier⸗ gegen habe der Verwalter in der ſchwerſten Weiſe daburch verſtoßen, daß er ſich in angetrunkenem Zuſtande mit dem Mieter in eine Prügelei ein— gelaſſen habe, wobei es keinesſalls zu ſeiner Ent— ſchuldigung hinreiche, daß der Mieter ihm den erſten Schlag verſetzt habe und ſtärker betrunken geweſen ſein möge. Das an ſich gewiß tadelns— werte Verhalten der Klägerin reiche hiernach zur Rechtfertigung der friſtloſen Entlaſſung nicht aus. Am nämlichen Abend habe der Verwalter die Klägerin zum Lichtanzünden aufgefordert und die Klägerin habe laut lachend ewidert:„Sie ha⸗ ben garnichts zu ſagen“. Da die Prügelei gegen 4 Uhr nachmittags ſtattgefunden habe, ſei anzu⸗ nehmen, daß der Verwalter auch noch bei dieſem ſpäteren Vorfall unter dem Einfluß des Alko⸗ hols geſtanden habe. Daher ſei auch die weitere, an ſich ſtark mißbilligende Aeußerung der Klä— gerin als Grund zur friſtloſen Entlaſſung nicht hinreichend. Der ſchwerhörige Gaſt. H. Bamberg., Das hieſige„Tage— blatt“ erzählt folgende Schnurre:„Der alte Runzel war ſeines Zeichens ein Tüncher. Er tte einen urwüchſigen Humor und einen geſeg— neten Appetit und börte etwas ſchwer; ſonſt war S. u. sohle, 1412 11⁰⁵ Billig! Stoff-Miedertreter 36/42, geblümt und kariert, leichte Morgenschuhe in großer Aus wall Loder-NMiodertreter 36/42, mit geschmeid. Leder- für Reise und Haus, sehr bequem. Loinenspangenschuße grau und beige, mit L. XV. oder Blockabsatz, unsortiert, erstaunliche Leistung 1 1 Samtspangenschuhe 35/2, mit L. XV- und Block- absatz, sehr Tragen, besonders preiswert Billig 2000 Einzelpaare Spottbillig 2 Billig! Hlellfarh. 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Schlacht! Watter heit zun Laafen, hei?“ Der alte Run⸗ zel:„Na, dank' ſchöi', ich hou' ſchö gegaſſen.“ Der Bergmüller(lauter):„Ich riod' ja nett von Aſſen ich hou's ja von Watter!“ Der alte Runzel: Ich muß werklich dank, ich hou dohem ſchö' Nu⸗ eln g'hot.“ Der Bergmüller ſchreit:„Hörſcht e eit widder amoul gor ſu ſchlacht? Ich ö es is ſchlacht's Watter! Es ſogt doch nümma nex on Aſſen!!“ Der alte Runzel(nimmt ſich einen Stuhl, ſetzt ſich zu Tiſch und langt zu):„Hanu, weny do'ſch net annerſch tut, ku bin ich halt ſu rei n' aſſ an Klouſſ un ſa Stückla Gens mit!“ ——— Aus Naß und Fern a Bingen a. Rh. 8. Jan.(Das ſuch Dr. Richters.) Wie der des zum Tode verurteilten Dr. P. Richter aus Bingen. Dr. Maher 2-Vonn mitteilt iſt dae Bnadengeſuch Dr. Richters naa nicht beo 1 tet. Es iſt nicht zu erwarten, daß es abſchlägil beſchieden wird. Vor Erledigung des Gnadenge— ſuches kann das Verfahren nicht wieder aufge— nommen werden. Der Verteidiger will weiteres Material für die Unſchuld Dr. Richters herbei— ſchaffen. U. a. werden Tierverſuche mit Strop— hantin angeſtellt. Darmſtadt, 8. Jan. Kochkunſt- und Kon— ditoreiſchau in Darmſtadt. dem Internationalen Verband der Köche, Sitz Frank⸗ furt a. M., angeſchloſſene Darmſtädter Klub der Köche feierte am Sonntag und Montag ſein 25 jähriges Beſtehen, das mit einer gediegenen Kochkunſt⸗ und Konditoreiſchau verbunden war. Die Ausſtellung hatte an beiden Tagen einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen, ein Beweis für die Hochſchätzung kulinariſcher Leiſtungen. Wie bei der Eröffnung der Ausſtellung, waren auch bei der eigentlichen Jubiläumsfeier am Montag abend die Spitzen der Stadt und intereſſierter ſtaatli⸗ cher Stellen erſchienen. Oberbürgermeiſter Mül⸗ ler hielt für die Stadtverwaltung eine Begrü⸗ ßungsanſprache, während die Feſtrede der Ver⸗ bandsdirektor Banzer-Frankfurt hielt. Die Ver⸗ loſung der ſchmackhaften Ausſtellung fand die Gnadenge Rechtsanwalt Der regeſte Beteiligung des überaus zahlreich erſchie— theit. f g 0 nenen Publikums. habe die Klägerin vor Gericht einen im weſent⸗ hou g'ſog e, Herren-Sportistietel Wasserdichtes Futter, Staub- Weainz. 8. Jan. 146 000 Mark verun! treu t. Als der Prokuriſt und Hauptkaſſierer Werner im September 1927 aus der Firma H u. E. Albert in Amöneburg nach 57jähriger Tä— tigkeit ausſchied, wurde in der Hauptkaſſe ein Fehlbetrag von 146000 Mark feſtgeſtellt. Es wurde feſtegeſtellt, daß Werner dieſe Gelder im Laufe der Jahre einem bei der gleichen Firma namens Friedrich Seel beſchäftigten Buchhalter S Darfe ho geben hatt 1 fi als Darlehen gegeben hatte, um eine Erfindung ausarbeiten und verwerten zu können. Beide er— hofften einen bedeutenden finanziellen Erfolg, der aber ausblieb. Werner und Seel hatten ſich ge⸗ ſtern vor dem hieſigen Bezirksſchöffengericht zu verantworten. Die ärztlichen Gutachter konnten ſich über den Geiſteszuſtand des Werner nicht einigen, ſo daß er freigeſprochen wurde. Seel vurde zu ſieben Monaten Gefängnis u. 100 Mk Geldſtrafe verurteilt. 2 Seipel für einen Ständerat Die Pläne der Chriſtlich⸗Sozialen in Oeſterreich. Wien, 8. Jan. Bei ſeinen Vorſchlägen an chriſtlich⸗ſoziale Bundesparteileitung für die die Arbeit im neuen Jahre hat Bundeskanzler 10 a. D. Dr. Seipel beſonders die Frage des Län⸗ der⸗ und Ständerates erörtert. Es ſei nach dem Vorbild der früheren proviſoriſchen National⸗ verſammlung ein proviſoriſcher Ständerat, eine Wirtſchaftskammer zu ſchaffen. Dieſe Wirt⸗ ſchaftskammer würde einerſeits Vorſchläge Fur die Zuſammenſetzung der künftigen endgültigen Wirtſchaftskammer auszuarbeiten haben, ande⸗ rerſeits aber volles Geſetzgebungsrecht beſitzen, und zwar die Priorität in allen wirtſchaftli⸗ chen Geſetzen, während die Priorität in politi⸗ ſchen und kulturellen Angelegenheiten dem Na⸗ tionalrat bliebe. Um den Ländern die Ein⸗ ſpruchmöglichkeit zu wahren, ſoll das Kollegium der Landeshauptmänner in einen Staats⸗ oder Bundesrat verwandelt werden, der mit Mehr⸗ heitsbeſchluß jedes Geſetz zu nochmaliger Be⸗ handlung in die Kammer zurückverweiſen könnte. Der Nationalrat müßte in Budgetſachen nach wie vor allein zuſtändig bleiben. Die Ernennung Botſchafter Sacketts. Waſhington, 9. Jan. Präſident Hoover hat dem Senat am geſtrigen ſpäten Nachmittag die Ernennung Sewator Sacketts zum Botſchaf⸗ ter in Berlin zugehen laſſen. pelle 2 Blätter Der Tſcherwonzenprozeß in Berlin⸗Moabit 5 1 Tue Zeichnung aus dem Gerichts ſaal von Fritz Oehlſchlägel. In Berlin⸗Moabit begann der die verſuchte Fälſchung rieſiger 1 40 0 gegen die Tſcherwonzenfälſcher, die durch ve 5 engen ruſſiſcher Zahlungsmittel einen Anſchlag auf die ruſſiſche Währung verübt haben wollen. f — Margarine Empfehle aus friſcher Sendung Süßbücklinge, Scharfbücklinge Rollmops⸗, Bismark- und Bratheringe Geleeheringe, Kronſardinen Neue Vollheringe 10 Stück 95 Pf. Prima ſelbſtmarinierte Heringe Stück 12 Pf. Allg. Stangen käſe J¼ Pfd. 17 Pf. Schweizerkäſe, Edamer, Camembert, Rahmkäſe Bauernhandkäſe, Kleine Mainzer Handkäſe Feinſte holl. Süßrahmtafelbutter/—Pfund 1,20 Pfund 50, 70, 90 und 1.— 5 Proz. Rabatt! Alois Walter. Meszgerel Hamburger H 4. 29 Mannheim lunghusch- el. 336 98 strasse empfiehlt zu den bevorstehenden Hausschlachtungen trische Därme und Eingeweide billigst e Gpeiſekartoffeln gerbe Induſtrie, Pfund 5 Pfennig Rotkraut, Weißkraut, Wirſingkraut Gelberüben, eingemachte Roterüben, Zwiebel Orangen Pfd. 25 Pfg. Mandarinen Pfd. 35 Pfg. Banauen St. 10 u. 15 Pfg. Feigen Pfd. 45 Pfg. Trauben Pfund 90 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. N Nee 70 CFF7CCCCCCC0CCCCcC Salzgurken, Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 11. Januar Wajigaſch 11. Tewes Sabbat⸗Anfang 4,30 Uhr Morgen 8,30 Nachm. 3,30 5 Abend 5,40 Wochentag-Abend 6,00 „ Morgen 7,00 77 71 Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres empfehle: Deöchalts-Bbener fachmann in allen Ausführungen. Kommissionsbücher, Lieferscheinbücher, Briefordner, Schnellhefter, Locher, Mitteilungen, Quittungen, Wechsel, Rechnungsformulare lose und in Hefte, Rechnungsformulare für staatliche Arbeiten Lehrverträge etc. J. Schweikart Papier handlung.