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Für die vieſen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem so schmerzlichen Verluste meiner lieben, guten Frau, unserer unergehliehen Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau MHatharina Helbig geb. Bus alt ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hierdurch innigen Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 13. Januar 1930. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Famille Heinrich Helbig 4. Das Wirtſchafts⸗ und Vörſenfahr 1929 Los vom Wirtſchaftspeſſimismus! Von einem beſonderen wirtſchaſtspolitiſchen Mitarbeiter: Wie wenig im letzten Jahre die Börſe die Funktion eines ſogenannten Barometers der Wirtſchaft erfüllte, zeigt ein Blick über die Geſtal— fung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in dieſem Jahre, und daneben eine Ueberſicht über die Ent⸗ wicklung der Kurſe der Induſtrieaktten. Ginge es nur nach letzterem Maßſtabe, ſo hätten wir ein troſtlos ſchlechtes Wirtſchaftsjahr 1929 hinter uns. Dem iſt aber im Grunde garnicht ſo. Es haben trotz vieler unleugbarer Hemmungen und Män— gel, welche die produktiven Vorausſetzungen ſtark beeinträchtigten, im großen und ganzen durchaus befriedigende Ergebniſſe in den Aktienunterneh⸗ mungen eingeheimſt werden können. Und die Höhe der Dividenden, die bei denjenigen Unter⸗ nehmungen erzielt worden iſt, deren Aktien bei der Börſe eine beſonders markante Rolle ſpielten, entſprechen durchaus einer normalen Entwicklung. jedenfalls einer ſolchen Entwicklung, wie ſie den von vielen Seiten unter Druck ſtehenden wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen im allgemeinen ent⸗ Jpräche. f Daß unſere Landwirtſchaft nicht zu einer ruhigen und ſtetigen Geſtaltung kommen konnte. liegt alſo durchaus nicht in Hemmungen im un⸗ mittelbaren Probuktſonsprozeß ſelbſt begründet, ſondern in Störungen die von außen her hinein. getragen wurden. Wir tamen im Jahre 1920 Wirtſchafttich überhaupt nicht zur Ruhe. Gelberüben, Gpeiſekartoffein gerbe Induſtrie, Pfund 5 Pfennig Rotkraut, Weißkraut, Wie ſingkraut eingemachte Zwiebel Orangen Pfd. 25 Pfg. Mandarinen Pfd. 35 Pfg. Bananen St. 10 u. 15 Pfg Feigen Pfd. 45 Pfg. Trauben Pfund 90 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. masse Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei L. Aug, .. Stor Roterüben, Salzgurken, J. Spiel⸗ für Wirtſchaften zu 75 Pfg. le moge f ne Damenbekleidung fanünm manual Knferkigen lehrt leicht und gründlich die Zuschneide-Akademie Weidner Nitzsche, Mannheim B 1, 8 Verlangen Sie Prospekte ęrutis, Würfel und Würfelbecher Spielteller d. Sonweltart Schreibwaren Muster zeichnen Zuschneiden und Insbefondere laſteie die Ungewißheit der Re⸗ gelung der Revarationsfrage ſchwer auf allen geſchäftlichen Dispoſitionen. Kein Unternehmen riskierte es, ofſen ſeine Karten auszuſpielen. man trieb auch weiterhin, wie ſchon in den Jahren zu— vor, eine vorſichtige Reſervepolitik, um für alle Möglichkeiten, auch für das Schlimmſte, gerüſte: zu ſein, und der unbeſtreitbare Druck, der durch die öffentlichen Laſten. durch Steuern und Abga— ben aller Art, ferner durch die Soziallaſten, durch Erhöhung der Löhne uſw., auf die Proſperität der Unternehmen ausgeübt wurde, tat ſein übri⸗ ges, um möglichſt ſtarke Zurückhaltung in allen Maßnahmen, vor allem aber in den geld⸗ und kapitalpolitiſchen, zu rechtfertigen. Das ganze Jahr ſtand weiterhin unter dem Zeichen der Diskuſſion über die Pariſer Repara⸗ tionsverhandlungen und des Youngplans, und die Unſicherheit über das, was werden wird, hat ſchließlich auch dazu beigerragen, daß die finanz⸗ politiſche Maßnahme der Reichsregierung in Ge⸗ ſtalt der Auflegung einer mit beſonderen ſteuer⸗ lichen Bevorrechtigungen ausgeſtatteten Reichs⸗ anleihe zu einem Fiasko wurde. Statt der vor⸗ geſehenen 500 Millionen konnten kaum 180 Mil⸗ lionen aufgebracht werden, und bis in die letzten Tage hinein zeigte es ſich, daß dieſe Anleihe, die einen ganz eigenartigen und einzigartigen, unge⸗ wöhnlich begünſtigten Tyy von reichsſeitigen Geldbeſchaffungsmaßnahmen darſtellt, ſehr ſtark unter Kursdruck gehalten wird. All das wäre aber nicht das Schlimmſte ge⸗ weſen, wenn nicht auf jede nur denkbare Welle 70 3 r 3 propagiert und ſyſle⸗ matiſch teine wirt. dee deen 1 Art in 5 0 3 0 die gd der 0 Art, verborgen waren. Volkswirtſchaft, im Geſamten wie in ihren einzel⸗ non Indyſtrie- und Retriebszweigen. in den düſterſten Farben gezeichnet worden wäre. Alle Aeußerungen, die nach dieſer Richtung hin gingen, wurden geradezu plakatiert, und diejenigen, die es wagten, gegen dieſes Syſtem von Peſſimismus anzugehen, weil ſich doch mehr und mehr die Zei⸗ chen dafür mehrten, daß hinter dieſem Klagen und Jammern oſt genug ſehr eigenſüchtige In⸗ tereſſen, ſei es wirtſchaftlicher, ſei es politiſcher wurden heftig befehdet. Und doch hat ſich gerade in den letzten Wochen herausgeſtellt, daß man mit der Propaganda des Peſſimismus nichts Geringeres als eine voll⸗ ſtändige Umkehrung unſeres Wirtſchaftsſyſtems und unſerer Wirtſchaftspolitik und einen völligen Kurswechſel, insbeſondere nach der ſozialpoliti⸗ ſchen Seite hin, erſtrebte. Nun, da wir vor der Aera der induſtriellen Jahresabſchlüſſe ſtehen, ſtellen ſich die Dinge auf einmal ganz anders dar. In Anbetracht der an ſich gewiß recht kritiſchen wirtſchaftlichen Geſamt⸗ lage haben die Unternehmungen verhältnismäßig gut, manche ſogar recht günſti, und nicht wenige überraſchend vorteilhaft, abgeſchloſſen. Prozen⸗ tual iſt die Ziffer derjenigen Unternehmungen, die dlvidendenlos blieben, auch 100 100 höher, als das im vorigen Fahr der Fall war. nd enn manche Geſellſchaften, ern Aktt Nic iſſen Zeiten des letzten Jahres im ittelpu 11 1 1 ſtanden, und die da⸗ . Hund von Prozent kletterten, ö 8 die Parigrenze halten zu nen, 0 wg trotz allen, 1 60 letzt bei Karten Mk. 1,— und 1,25 Schulestlas sener Ju mit guter Schulbildung in kauſm. Lehre für unseren Viernheimer Betrieb zum sofortigen Eintritt ne Sucht. Schriftliche Offerte an LEVINGER& FEIBEL Frankfurt a. Main Mainzerlandstr. 218. Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres empfehle: Dedbo 8 Hucher ſgcggggggggaggggggggagggggggaaggag in allen Ausführungen. 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Klauenſeuche. iſt die Maul- und Klauenſeuche amtstierärztlich feſtgeſtellt N 7 * beobachtet werden. zelheiten ſehr genau prüfen, Inſerieren 1 0 l Bemberg der Fau en 1 Wende ge⸗ ben können, ſo zeigt das einerſeits wie übertrie⸗ ben jene Spekulation war, wie unberechtſat aber auch der Peſſimismus war, der dieſe Aktien 7 tief herunterſchleuderte. Denn gerade der ſchluß von Bemberg iſt typiſch für gewiſſe 9 gänge in der Wirtſchaft und an der Börſe. Bilanz von Bemberg iſt nämlich garnicht ſchlen ter geworden, ſondern beſſer als im vorangegan⸗ genen Jahre, in welchem 14 Prozent verteilt wurden. Der Geſamtumſatz hat ſich auf 53 5 ge⸗ gen 51,5 Millionen, alſo trotz aller Schwierigkei⸗ ten um 2 Millionen Mark gehoben, und der Fa⸗ brikationsgewinn ſtellt ſich auf 13,4 Millionen. und iſt nur um eine Million niedriger als im Jahre zuovr. Dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß nicht weniger als 1,8 Millionen mehr an Abſchreibungen erfolgte, nämlich 48 gegen 3 Mil⸗ lionen im vorangegangenen Jahre, und daß die Vorräte erheblich ſich verſtärkt haben. Man hat trotz ſolcher erhöhte Abſchreibungen und trotz er⸗ höhter Unkoſten, Steuern uſw., 3,2 Millionen vor⸗ tragen können, und wenn die Dividende geringer iſt, ſo erklärt ſich das einfach daraus, daß nun ein erhöhtes Kapital an dem Gewinnertrag beteiligt iſt. Aehnliche Ergebniſſe konnten auch anderwärts ſich wirklich ein genaues Bild über die Wirt⸗ ſchaftslage des Jahres 1929 machen will, die Ein⸗ ehe man ein be⸗ ſtimmtes Urteil abgeben kann. —— Zwang“ verkündet. unſerer heutigen Jugend iſt leider ſchon ſo ſittlich verroh, daß er auch nicht vor ſchlimmſten Verbre⸗ chen zurückſchreckt. dauer vergiftet ſich mit Gas. mand halten han ſern 1250 gefehlt zu haben, als der Vater des Man muß alſo, wenn man g viernheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Gratisbeila Viernheimer Zeitung Er 1 täglich mit en der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ei ins Haus gebracht Seuntagl latt„Sterne und Blumen“, halbjäh en: wöchentl. das 15555 illuſtrierte ich einen Fahrplan wie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 10 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin. Geſchäftsſtelle Rathausſtr. rt a. Wieder Kommun'ſtenkrawalle Jin Worms Polizei muß wieder mit der Waffe eingreifen. Tumulte bis in die ſpäten Nachtſtunden. Die Erwerbsloſentumulte am Freitag ſcheinen am geſtrigen Montag ſtatigefſundenen Krawallen geweſen zu ſein. Im Gaſthaus zum„Rheingold“ fand am 5 Montag nachmittag um 3 Uhr eine Verſammlung ſtatt, in deren Verlaufe bekanntgegeben wurde, mit Rüctſicht auf die wo ſich große Menſchemenge anſammelte. Dort ſollte die Verſammlung wahrſcheinlich fort⸗ geſetzt werden. Die Demonſtranten unternahmen, wie uns von der Polizei mitgeteilt wird, einen Angriff auf die Polizei, ſodaß ſich dieſe gezwungen ſah mit der Waffe gegen die Ausſchreitenden vorzugehen. Der Marktplatz mußte mehrere Male geräumt werden. Auch diesmal mußten die angrenzenden Straßen für jeden Verkehr geſperrt werden. Bei dieſer Rüumungsaktion mußte auch die Feuerſpritze in Tätigkeit treten, da die tobende Menge der Polizei unter andauerndem Gejohle und Geſchrei gro⸗ ßen Widerſtand entgegenſetzte, Unter an⸗ derem wurden Flaſchen und gefährliche Gegenſtände von der Maſſe auf die Polizei geworfen. Die Kämmererſtraße und deren Zugangs⸗ ſtraßen waren zuletzt geſperrt. Im für jeglichen Ver⸗ Einrichtungshaus der ſämtliche Fenſterſcheiben einge⸗ ſchlagen. Ferner wurden am Lichtſpielhaus zwei Schauküäſten ö zertrümmert. Das Ueberfall⸗ kommandy ber Polizei, das, wie es heißt, von nußerhalb Verſtärkung erhalten hatte mußte ſchwere Arbeit verrichten. In den verſchiedenen Straßen, in die die Menge abgedrängt worden war, kam es immer wieder zu Tumultſzenen, und bis in die ſpäten Nachtſtunden hallte die Innenſtadt von Schüſſen wider, die(wohl meiſt Schreckſchüſſe?) auf die aufge⸗ peitſchte Menge abgegeben wurden. U. a. wurde ein Redner und Führer der Demonſtranten, der kommuniſtiſche aus Frankfurt a. M., von der Polizei verhaftet. Landtagsabgeordnete Müller Zeichen der Zeit. BValſche Erziehung.— Die ſeeliſche Haltloſigleit eines Teiles unſerer Jugend.— Was kann zu ihrer Rettung geſchehen? Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: Mit Schrecken ſehen wir immer mehr die 9 ö Früchte einer gewiſſen Erziehungskunſt, welche der 00 Jugend in Wort und Schrift nur„Freiheit“ und Loslöſung von elterlichem und ſchulerzieheriſchem Und die Folge? Ein Teil Oder kann man es anders bezeichnen, wenn 9 ein 16 Jahre alter Lehrling, der in einer Für⸗ ſorgeanſtalt untergebracht war, dann einen Urlaub bekam und ſoſort ſeine 75 Jahre alte Großmutter mit einem ſchweren Stein niederſchlug und ihr die Geldbörſe raubte? Der junge Verbrecher war wegen ſeiner Roheit überall gefürchtet. Er wollte nur Geld, um ſich„ausleben“ zu können. 1 Ein anderes Bild: Ein 17jähriger Oberſekun⸗ Grund? Er hatte Furcht vor häuslicher Strafe wegen eines Schul⸗ zergehens. Der Junge ſchwenzte ſeit Wochen die Schule, brachte aber 1 zuldigungszettel. Nie⸗ wo er ſich in ſolcher Freizeit auſge! Hier ſcheint in der Erziehung inſo⸗ jungen Menſchen ſchon 1916 in Frankreich gef len war. Die ſtarke Hand des Vaters hätte ſicher⸗ lich mehr vermocht. Doch war wegen dieſer an⸗ geblichen Furcht für den Jungen ſicher keine Ver⸗ anlaſſung vorgelegen, ſich ſofort das Leben zu nehmen. Und wir fragen uns, durch wen er zu dieſer unſeligen Tat getrieben wurde. War es eine ſchlechte Lektüre, war es der Beſuch gewiſſer Jergnügungs⸗ und Filmſtätten? Die Frage wird ale beantwortet werden können. Doch die Ver⸗ mutungen bleiben zu Recht beſtehen. Für Eltern⸗ baus und Schule bildet dieler Fall wieder eine ernſte Mahnung. mch nie hat der Jugend ein gewiſſer Zwang zur Ordnung, zur Pflichterfül⸗ lung, geſchadet, wenn die Erzieher es verſtanden, den jungen Menſchen das erforderliche Verſtänd— nis entgegen zu bringen, ihre Ae und ihre Fehler zu erkennen. 22 Ein anderer 17jähriger Junge trieb ſich wo— chenlang planlos umher. Jede Arbeit war ihm zuwider. Lieber holte er ſich einige Groſchen als wilder Koſſerträger in der Hoffnung, mal mit einem ſolchen verſchwinden zu können. Er ge— hörte, wie man erfuhr, dem„Internationalen Verbrecherklub Bleibtreu“ an. Um ſich Geld zu berſchaſſen, ging er als Erpreſſer tos, legte Zettel unter die Türe oder in den Briefkaſten, in denen unter Drohungen mit Mord oder Gewalt Geid erpreßt werden ſollte. Jetzt har man ehn erwiſcht Die Mutter hatte keine Ahnung von dem Treiben hres Jungen. Schlechte Geſellſchaft, eine gewiſſe Zeitungslettüre, hatte ihn auf dieſe Bahn ge rieben. Hoffentlich kann die Fürſorge ihn wie der zu einem brauchbaren Mitglied der menſch ichen Geſellſchaft heranziehen. Der kaufmänniſche Stellenmarlt im Jahre 1929 Die Mutmaßung, daß die Rationaliſierung der kaufmänniſchen Betriebe im Jahre 1928 zum größten Teil abgeſchloſſen ſei, hat ſich nicht be⸗ wahrheitet. Im Gegenteil: der Stellenmarkt für Kaufmannsgehilfen wurde 1929 von Rationali⸗ ſierungsmaßnahmen weit ſtärker beeinflußt als 1928. Das brachte mit ſich, daß die Kurve der Stellenmarktgeſtaltung gegenüber derjenigen der Wirtſchaftsentwicklung ſtark abfallend verläuft. Das deutſche Wirtſchaftsleben zeigte im allgemei⸗ nen eine beachtenswerte Widerſtandsfähigkeit. ö Immerhin darf nicht verkannt werden, daß in einigen Wirtſchaftszweigen ein ſtärkerer Beſchäf⸗ tigungsrückgang eingetreten iſt, beſonders in der Metallwirtſchaft und in der Automobilinduſtrie. Beſchäftigungsmangel und Rationaliſierungs⸗ maßnahmen bewirkten einerſeits eine größere trückhaltung in der Erteilung von Beſetzungs⸗ aufträgen, andererſeits eine ſtarke Zunahme der Stellenloſigkeit. Der Bewerberbeſtand bei der Kaufmänniſchen Stellenvermittlung des Deutſch— nationalen Handlungsgehilfen-Verbandes liegt Ende 1929 rund um ein Drittel höber als Ende Jörgen um die L0Zla Der Wiederaufbau der deutſchen Sozialver— ſicherung nach der Inflation hat zu einer weit— gehenden Steigerung ihrer Leiſtungen geführt. Die Nominalwerte der Renten und der übrigen Verſicherungsleiſtungen liegen heute weit über der Friedenshöhe; die Realwerte entſprechen mindeſtens dem Vorkriegsbetrag. Dieſe erfreuliche Sanierung der wichtigſten Einrichtung der deutſchen Sozialpolitik iſt nicht zum mindeſten zurückzuführen auf die beträcht— lichen Opfer, die ſowohl von den Verſicherten ſelbſt als auch von den Arbeitgebern gebracht worden ſind. So beträgt beiſpielsweiſe im Reichsdurchſchnitt der Beitrag für die Kranken— verſicherung 6 Prozent, für die Arbeitsloſenver— ſicherung 3 Prozent(von jetzt ab 3½ Prozent) des Grundlohnes, für die Invalidenverſicherung 5 Prozent des Endbetrages der Lohnklaſſe(für die Angeſtelltenverſicherung 4 Prozent des End— betrages der Gehaltsklaſſe) und für die gewerb— liche Unfallverſicherung 1.23 Prozent der in dem verſicherten Betrag aufgebrachten Lohnſumme. Vom Beitrage für die Knappſchaftliche Penſions⸗ verſicherung abgeſehen, beläuft ſich der Verſiche⸗ rungsbeitrag ſonach aufe rund 155 Prozent des verſicherten Lohnes, wovon je etwa die Hälfte auf die Arbeitgeber und Arbeitnehmer entfällt. Der Beitrag in der Knappſchaftlichen Penſions— verſicherung erreicht ſogar annähernd die dop⸗ pelte Höhe. Darüber hinaus ſtellen die öffentlich rechtlichen Körperſchaften, das Reich. die Länder und die Gemeinden, Zuſchüſſe in beträchtlicher Höhe zur Verfügung: 58.5 Millionen im Jahre 1g ſtanden im Jahre 1928 903,1 Millionen ge⸗ genüber. Der Geſamtaufwand der Sozialverſiche⸗ rung, der im Jahre 1913 erſt 1378.6 Millionen betrug iſt bis zum Jahre 1928 auf 5795 Millio⸗ nen; tiegen. Bedenkt man, daß mehrere Milli⸗ onen Deutſcher durch den Krieg und ſeine Folge⸗ erſcheinungen gezwungen wurden, eine ſozial⸗ derſicherungspflichtige Beſchäftigung aufzunehmen bedenkt man ferner die große Zahl der Kriegs⸗ opfer und berückſichtigt man ſchſießlich die Aus⸗ dehnung der Verſicherungsgrenze in manchen (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: bei i an abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige en, koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes r bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 1928. Nachdem auch das Wethnachtsgeſchaft den Erwartungen entſprochen hat. ſind für den Jahresbeginn irgendwelche Anzeichen für eine weſentliche Beſſerung der Stellenmarktslage lei— der nicht erſichtlich. Nich 9 1 Im Verlaufe des Dezembers waren Kündigun— gen und Entlaſſungen beſonders in der Eiſen— und Metallinduſtrie. Schuhinduſtrie Bauindu⸗ ſtrie, im Bankgewerbe und bei einigen größeren Warenhäuſern zu beobachten. Die Nachfrage nach Perſonal ging weiter zurück. Die Anforderun⸗ gen erſtreckten ſich in der Hauptſache auf jüngere Kontoriſten. Vielfach ſind dieſe auch nur für eine mehrmonatliche Aushilfetätigkeit vorgeſehen. Daneben machte ſich ſtärkere Nachfrage nur für Buchhalter zum Jahresabſchluß. für jüngere Nerkaufskräfte und für erfahrene Reiſende be⸗ erkbar. Die Lehrſtellenvermittlung geſtaltete ſich etwas reger. Jedoch ſteht der recht ſtarken Nachfrage der Firmen nur eine ve erhältnismäßig geringe Zahl von Lehrſtellenanwärtern gegen— tber. Der Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie CE. V. Landesverband Heſſenſ gibt nachſtehend die wichtigſten Fragen aus ſei⸗ nem für alle kinderreiche Familien wohl jeden⸗ nun ſehr beachtenswerten Programminhalt be⸗ annt: eine politiſch und kirchlich neutrale Vereinigung von Familien aller Stände mit vier und mehr Kindern zum Schutz der Familie, verbreitet über ganz Deutſchland und geleitet von einem Stabe teils hochgeſtellter, einflußreicher Perſönlichkeiten. Was will der Bund der Kinderreichen? Er will das geſunkene Anſehen der Familie und der kinderreichen Mütter wieder heben. Er will die öffentliche Meinung über die Bedeutung kinderreichen Familien und über die den Kinder— reichen nach der und 155) zuſtehenden Rechte aufklären. weit ſtärken helfen. daß ſie ihre Kinder zu ge— ſunden und tüchtigen Staatsbürgern erziehen können. Welches ſind ſeine einzelnen Programmpunkte? Das„Weimarer Programm“ enthält u. a. fol— gende Hauptforderungen: 1. Steuergerechtiakeit E el sicherung Verſicherungszweigen, ſe wird man dieſe be— trächtliche Erhöhung des Sozialaufwandes in der Nachkriegszeit nicht weiten verwunderlich finden. Das verarmte Deutſchland der Nachkriegszeit ſieht ſich in einem weſentlich ſtärkeren Maße als das Vorkriegsdeutſchland gezwungen, erhöhten Fürſorgeanſprüchen nachzukommen. Neuerdings nun erhebt ſich die bange Frage, ul die Sozialverſicherung ſich auf die Dauer in der Lage ſehen wird. den Rechtsanſpruch der Verſicherten auf die Verſicherungsleiſtun— gen voll zu erfüllen. Es beſteht in dieſer Hinſicht keinerlei Gefahr bei der Kranken-, der Unfall- und Angeſtellten-Ver⸗ ſicherung. Dagegen ruht die Invalidenverſiche— rung auf ſchwachem Fundament. Bereits vom Jahre 1934 ab werden die bisherigen jährlichen Ueberſchüſſe ſich in Fehlbeträge verwandeln, wenn keine Aenderung in der gegenwärtigen Finan⸗ zierung eintritt. Da die Invalidenverſicherung ſich ſowohl aus Beiträgen als auch aus Zuſchüſ⸗ ſen des Reichshaushaltes finanziert, entſteht die Frage, welche dieſer beiden Quellen zu einer Er— böhung der Beiträge herangezogen werden ſol— len. Auch bei der Arbeitsloſenverſicherung fehlt es trotz der vom Reichstag unlängſt beſchloſſenen Erhöhung der Mitgliederbeiträge von ½ Pro⸗ zent noch an einer ſoliden finanziellen Grund⸗ lage, um den regelmäßig wiederkehrenden An⸗ ſprüchen der winterlichen Arbeitsloſigkeit, ſowie außergewöhnlichen, durch Konjunkturkriſen be⸗ dingten Anforderungen genügen zu können. Ihr finanzieller Rückhalt iſt lediglich das Reich, deſſen Finanzen jedoch, wie man weiß, ſelbſt ſanie⸗ rungsbedürftig ſind. Die Probleme, die ſich aus der Verknüpfung einzelner Verſicherungszweige mit dem Reichs⸗ haushalt ergeben, zählen zu den ſchwierigſten der bevorſtehenden Finanzreform. Man kann nur hoffen, daß diejenigen, denen ihre Durchführung obliegt, ſich der Verantwortung gegenüber den Verſicherten wie gegenüber der Allgemeinheit in gleichem Maße bewußt 88 und Siedlungspolitik. ſtandszulagen, richtigen Wege iſt? Durch die Erfolge. in ſtetiger Fühlung mit ihnen. ven Was iſt der Bund der Kinderreichen? Er iſt der b eee ene 46. Jahrgang (heſſere Steuerſchonung, vor allem Ausgleich fur die ungerechtfertigte erhöhte Heranziehung der Kinderreichen zu den indirekten Steuern.) 2. Eine den Kinderreichen gerechtwerdende Wohnungs— 3. Soziallohn und Kin⸗ derzulage als Vorläufer einer allgemeinen El⸗ ternſchaftsverſicherung.(Kinderrenten. Familien- Mutterlohn.) Außerdem fordert das Programm Erleichterungen an den höheren Schulen, erhöhte Vergünſtigungen für Kinder auf Eiſenbahnen. Einſtellung der öffentlichen Wohlfahrt auf die Bedürfniſſe der Kinderreichen, Schutz vor Arbeitsloſigkeit. Wie will er das erreichen? Durch Beeinfluſ— ſung der Behörden und der geſetzgebenden Fak— toren des Reichs. der Länder und der Kommu⸗ nen ſowie der öffentlichen Meinung ſoll erreicht werden. daß in ſteigendem Maße die Geſetzge⸗ bung von geſunden bevölkerungspolitiſchen Ge⸗ danken durchdrungen wird. Dieſe Bevölkerungs⸗ politik muß in den kinderreichen Familien die Erhalter und Vermehrer unſeres Volkes ſehen und ſie entſprechend ſchützen. Manche wirtſchaft⸗ liche Fragen will der Bund auch durch kraftvolle Selbſthilfe löſen. Wodurch beweiſt der Bund daß er auf dem Dieſe ſind unter anderem folgende: Seine Spitzenorganiſa⸗ tion iſt von den Reichsminiſterien als Vertretung der Kinderreichen überhaupt anerkannt und ſteht Seine Ortsgrup⸗ ſind vom Reichsarbeitsminiſterium den Städten zur Mitarbeit in den Wohlfahrtsäͤintern uſw. empfohlen. 1 aufklärenden und werben⸗ den Tätigkeit des Bundes verdanken die Kinder— reichen: 1. die Ermäßigung der Einkommen⸗ ſteuer. 2. die Kinderzulagen des Beamten und den an vielen Orten gezahlten Sozjallohn, 3. die Ermäßigung der Schulgeldſätze in Preußen. 4. ewährung von Zuſatzhypotheken aus der Haus⸗ insſteuer 5. die Einreihung in der Vorzugsliſte ei den Wohnungsämtern. 6. das in letzter Zeit nieder ſtark gehobene Anſehen in der Oeffent⸗ Reichsverfaſſung(Art. 119. 145 eit. nd 1. Er will die wirtſchaftliche Stellung der Kinderreichen ſo Aus Noh und Fern. Worms, 13. Jan.(Tödlicher Unglücksfall) Am 11. Januar, gegen 1330 Uhr, wurde ein gäähriger Volks sſchüler aus Worms Ecke Knappenſtraße— Speverbenn von dem zweiten Anhängerwagen eines Sehlevpzuges der Fa. Corn. Heyl erfaßt und überfahren. Der Verletzte iſt ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen gegen 16 Uhr im Sophienſtift erlegen. Die Ermittelungen über die Schuld frage ſind eingeleitet worden. onb. Eich,(Rheinh), 13. Jan. Die ver⸗ kaufte Erbſchaft. Die Becker'ſche amerika⸗ niſche Erbſchaft, von der ſchon ſo viel geſprochen aden iſt, hält die Gemüter immer noch in Spannung. Man hofft zuverſichtlich, daß die Gelder in nicht allzu ferner Zukunft zur Aus⸗ zahlung gelangen werden. Verſchiedene der von den amerikaniſchen Millionen Heimgeſuchten 192805 en aber der Sache doch nicht ſo recht zu nen, denn ſie verkaufen ihre Erbſchaftsanteile. Al en voran hat dies ein Arbeiter von hier ge— ö ton. der 500 Mark als Verkaufsſumme erzielte. Der Sperling in der Hand iſt ihm anſcheinend auch lieber als die ſchönſte Taube auf den Dache. Mainz, 13. Jan. Ein Lump. Wie 00 erinnerlich wurden im November 1926 mehrere Beamte und Arbeiter der Reichsvermögen säm⸗ ter in Mainz und Koblenz ſowie ein beim erſte⸗ ren Amt beſchäftigter Dolmetſcher wegen Spi⸗ onageverdachts von den Franzoſen verhaftet Zwei der Verhafteten, darunter der Hauswart Heinrich Schilling von hier, wurden nach kurzer Zeit wieder aus der Haft entlaſſen. Die anderen neun Verhafteten wurden nahezu ſieben Monate in Unterſuchungshaft behalten. Sämtliche Ver⸗ hafteten beſtritten, ſich irgendwo der Spionage schuldig gemacht zu haben und ſchließlich mußten „da ſich keine Beweiſe gegen ſie ergaben, aus der Haft entlaſſen werden. Die Rheinlandkom⸗ miſſion ließ aber den Wunſch durchblicken, daß man die Entlaſſenen im unbeſetzten Gebiet be⸗ ſchäftigen möge, dem auch entſprochen wurde. Kurz nach ſeiner Entlaſſung begab ſich der oben⸗ genannte Schilling ins unbeſetzte Gebiet, angeb⸗ lich um einer neuen Verhaftung durch die Fran⸗ zoſen aus dem Wege zu gehen. Er wurde von der deutſchen Behörde in Cannſtatt bei Suttgart beſchäftigt. Nunmehr wurde feſtgeſtellt, daß Schilling derjenige war, der die anderen den Franzoſen gegen Bezahlung als Spion deun⸗ ziert hatte. Seine damalige Verhaftung durch die Franzoſen geſchah auf ſeinen eigenen Wunſch, damit jeder Verdacht von ihm genommen wurde Schiuing wurde nun veryafter uno ins unter- fuchungsgefängnis eingeliefert. Homburg Saar), 13. Jan. Schweres Un⸗ glück. In ſchwer verletztem Zuſtand wurde der Knecht Johann Hellwig ins hieſige Krankenhaus eingeliefert. Als er mit einem Zweiſpännerwagen Neuſtadt ins Gefängnis aber wieder freigelaſſen, da er erſt 17 Jahr unterwegs war, hatten die Pferde plötzlich ge— ſcheut. Hellwig war vom Wagen heruntergewor⸗ fen und eine Strecke weit mitgeſchleift worden. Der über 30 Zentner ſchwere Wagen hatte ihn überdies noch überfahren. Beim Verſuch, die Pferde aufzuhalten, wurde der Landwirt Baſtian an Armen und Beinen verletzt. Feldbergerhof. 13. Jan. Schneeſtürme im Schwarzwald. Seit den Abendſtunden des Samstags brauſt über die Höhen des Hoch— ſchwarzwaldes ein heftiger Südweſtſturm. der bei etwa 2 Grad Kälte Schnee mit ſich führt. Der Schnee bleibt jedoch nicht geſchloſſen liegen, ſon— dern wird ſtark verweht. In den Wäldern hat der Sturm. der teilweiſe eine Geſchwindigkeit von mehr als 20 m. in der Sekunde hatte, erheb— lichen Schaden angerichtet. Der Schneefall geht bis etwa 800 m. herunter. Auch in den tieferen Lagen kam es zu Schneefall, doch iſt hier kaum mit Dauer zu rechnen. Mannheim, 13. Jan. Radfahrer ſchwer verletzt. In Sandhofen wurde ein 34jähriger NPadfahrer von einem Lieferwagen umgefahren. Er erlitt Verletzungen an der Stirn und an der Bruſt und mußte nach Anlegen eines Notver— bandes durch einen Arzt dem Thereſienkranken— haus zugeführt werden. Mannheim, 13 Jan, Opfer eines Wirts⸗ hausſtreites. In der Nacht zum Montag geriet in der Jungbuſchſtraße ein Chemiker mit einem Unbekannten in Streit, in deſſen Verlauf er derart ſchwer am Kopf verletzt wurde, daß man ihn ins Allgemeine Krankenhaus ſchaffen mußte. Mannheim. 13. Jan. Sturm über Mann⸗ heim. Gegen Mitternacht machte ſich über Mannheim ein heftiger Sturm auf, der wohl in den heutigen frühen Morgenſtunden ſeine ſtärkſte Auswickung erreichte. An zahlreichen Geſchäfts— häuſern der Innenſtadt wurden Retlameſchelder abgeriſſen, die zum Teil in Fenſterſcheiben fielen Und ſie zertrümmerten. Darmſtadt, 13. Jan. Heſſen und die „Preag“. Zwiſchen der heſſiſchen Regierung und der Preußiſchen Elektrizitäts-A.⸗G.(Preag) haben Verhandlungen ſtattgefunden, die zu einer Vereinbarung geführt haben, aufgrund deren Heſſen ſeine Aktienbeteiligung bei der „Hefrag“ und ſeine Oberheſſiſchen Grube an die„Preag“ abſetzt. Als Gegenleiſtung wird Heſſen an der„Preag“ beteiligt werden. Die Zuſtimmung des Heſſiſchen Landtags zu der betreffenden Vereinbarung wird bei der näch— ſten Tagung eingeholt werden. Edenkoben, 13. Jan. Feſtgenommen Die Frau eines angeſehenen Weingutsbeſitzers von hier erhielt zum zweiten Mal einen Droh— brief. Der Schreiber des Briefes verlangte von ihr 2000 Mark. Im Weigerungsfalle würde er ſie beim Amtsgericht anzeigen wegen einer Angelegenheit, die in Wirklichkeit garnicht exiſtiert. Das Geld wollte der anonyme Brief— schreiber an der Leiſelbrücke bei Edesheim in Empfang nehmen. Die Frau verſtändigte die Hendarmerie in Neuſtadt a. d. H., die ſich zu der feſtgeſetzten Zeit in der Nähe der Leiſel— brücke auf die Lauer legte. Wirklich erſchien denn auch an der bezeichneten Stelle ein kunger Mann, um das Geld in Empfang zu nehmen. Im Augenblick, als die Polizei ihn zerhaften wollte, fuhr ein Auto vorbei und der Verfolgte ſprang in den Straßengraben. Er vurde aber trotzdem erwiſcht, es ſtellte ſich) iuch heraus, daß das Auto mit dem Fall nichts danten. In ſeiner Dienſtwohnung erſchoß ſick darmerieſtation, Jäger, aus bis jetzt noch unbe⸗ „Pf. Rundſchau“ zufolge u tun hatte. Der Feſtgenommene wurde nach 5 N C ĩðâꝑꝗdC0 ³·•ccCc ͤ̃ͤV P ĩ ͤ ᷣͤ̃ͤͤ A ĩ ͤᷣ ͤ PPP ̃²˙.«˙. 22 eingeliefert, ſpälei alt iſt. Es handelt ſich um einen gewiſſen J Römmich aus Edenkoben. Germersheim 13. Jan. Selbſt mord eines franzöſiſchen Gendarmeriekomman⸗ der Kommandant der hieſigen franzöſiſchen Gen— kannten Gründen. Er kam erſt vor ſechs Wochen von Trier hierher und hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Germersheim, 13. Jan. Hartnäckiger Selbſtmörder. Ein 80jähriger Mann aus Zeiskam, der im bieſigen ſtädtiſchen Krankenhaus untergebracht iſt, verſuchte ſich in einer Allee in der Nähe der Oberrheiniſchen Schiffswerft aufzu— hängen. Im letzten Augenblick konnten ihn Werft— arbeiter aus der Schlinge befreien. Der Selbſt— mordkandidat leiſtete dabei heftigen Widerſtand und rief immer wieder:„Ich kann mich auf— hängen wann ich will, das geht niemand etwas an.“ Der Lebensmüde ſoll in eine Anſtalt nach Frankenthal gebracht werden. Ludwigshafen, 13. Jan. Erhöhte Be— ſatzungslaſten. Trotz der bevorſtehenden Räumung haben ſich die auf Germersheim ent— fallenden Beſatzungslaſten einer Meldung der in den letzten Tagen geſteigert. Germersheim hat nach dem genannten Blatt der Beſatzung ſeit dem Spätjahr 1929 16 Neuwohnungen zur Verfügung ſtellen müſſen, die z. T. bereits von franzöſiſehen Familien bezo— gen ſind. Auf der anderen Seite überlaſſen die Franzoſen der Stadtverwaltung einige ſeither beſchlagnahmt geweſene Wohnungen. Pirmaſens, 13. Jan. Ein frecher Dieb-— ſtah l. Ein frecher Einbruchsdiebſtahl wurde in der vergangenen Nacht in der Schuhfabrik Otto Preis verübt. Diebe drangen, nachdem ſie eine Fenſterſcheibe eingeſchlagen hatten, in das Lager der Fabrik ein und entwendeten etwa 50 Paar Se und Leder im Werte von mehreren Hun— k. Ito lieniſche Reiſebilder; dienſt; 15,15: Uebertragung von Frankſurt; 18.05:„Die Finanz- und Steuerreform“, 18,35: terſprüchen des Herrn Ookas, Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Mittwoch, den 15. Jan. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 11,15: Schulfunk, Engliſch; 12,00: Vörſen⸗ Nachrichten-, Wetter⸗ und Waſſerſtandsdienſt; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,15: Werbekon⸗ zert; 13,30: Volkstümliches aus Tirol und der Schweiz; 15,15: Jugendſtunde; 15,45: Wirt⸗ ſchaftsfunk; 16,00: Konzert; Anſchließend: Wirtſchaftsfunk; 18,05:„Deutſche Studenten in Prag“; 18,35: Usbertragung von Stuttgart: 20,30:„Der Jazzſänger“, Komödie in drei Akten; 22,00: Nachrichtendienſt. Stuttgart. Mittwoch, den 15. Jan. 07,00 Ahr: Morgengymnaſtik 10,00: Schall⸗ plattenkonzert und evtl. Mitteilungen der Deutſchen Reichspoſtreklame; 11.00: Nachrich⸗ tendienſt; 12,00: Promenadenkonzert; 13,00: 14,45: Nachrichten⸗ 17,45: Wetter- und Landwirtſchaftsdienſt; Eſperantokurſus; 19,05: Aus den weiſen Rich⸗ des japaniſchen Richters“; 19,30: Heitere Lieder zur Laute: 20,00:„Parergon zur Sinfonie; 20,30: Ueber— tragung von Frankfurt. Die Wetterlage Wetterlage. Mittleres Norddeutſchland: Fort— dauer des anbeſtändigen und wendigen Wettees mit Niederſchlägen, wenig veränderte Temperatu— ren— Uebriges Deutſchland: Fortdauer des un— uhigen und windigen Wetters, vielfach Nieden ſchläge. Ermügigung des Reichsbunkdizsnontsutzes Günſtiger Stand der Reichsbank wtb. Berlin, 13. Jan.(Radio.) Die Reichs- bank hat den Wechſeldistont von 7 Prozent, auf 6½ Prozent und den Lombardzinsfuß von 8 Hro⸗ zent auf 7½ herabgeſetzt. Die Golddiskontbank hat im Anſchluß an die Senkung des Reichsbank⸗ viskontes ihren Diskontſatz ebenfalls um ½ Pro. zent, nämlich von 6 Prozent auf 5½ Prozent mit Wirkung ab 14. 1. 1930 ermäßigt. Die Begründung: wtb. Berlin, 13. Jan.(Radio.) In der heu⸗ tigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichs⸗ bank begründete der Vorſitzende die vom Reichs⸗ bankdirektorium mit Wirkung vom 14. Jan. 1930 beſchloſſene Herabſetzung des Reichsbankdiskontes von 7 auf 64½ Prozent und des Lombardſatzes von 8 auf 7½ Prozent wie folgt: möglicht, ihren Diskontſatz von 7½ auf 7 Prozent herabzuſetzen. Trotz fortſchreitender Erleichterung an den internationalen Geldmärkten ließen dien, beſonderen Verhältniſſe des deutſchen Kredit— marktes namentlich der zum Jahresſchluß zu er⸗ wartende Mehrbedarf und die fortdauernde Ueberbeanſpruchung des Marktes durch die öſſent⸗ liche Hand eine weitere Senkung des Diskonts zunächſt nicht zu. In der Zwiſchenzeit haben ſich die Rückblicke für die Reichsbank nach Ueberwindung des Jahresultimos durchaus befriedigend geſtallet. Die geſamte Kapitalanlage der Reichsbank d. h. die Beſtände an Wechſeln einſchl. Reich sſchatz— 1 Das Spiel unter der Maske. Driginalroman von Lola Stein. 446. Fortſetzung. Das ſchöne, bleiche Frauengeſicht verfiel zuſe— hends. Silvia konnte nun nicht mehr ſprechen, kaum die Hand noch heben. Sie war zu Tode erſchöpft. Evelyn küßte die weißen Leidensfinger, die gekrümmt auf der Decke lagen. Dann ging ſie ſchnell aus dem Raum, um Hilfe zu holen. Im Nebenzimmer ſaß wartend die Pflege- ſchweſter. Evelyn ſandte ſie zu der Leidenden hinein. Als ſie auch dieſen Raum verließ, begeg⸗ nete ihr Percy Carlington. Er hatte hier auf ſie gewartet. Sie ſchrack zuſammen, als er plötzlich vor ihr ſtand. Wäre am liebſten vor ihm davongelaufen. Aber ſeine Stimme flehte und bat: „Einen Augenblick, nur wenige Minuten, Miß Grace, laſſen Sie mich mit Ihnen ſprechen.“ w, Was haben Sie mir zu ſagen, Lord Car⸗ lington?“ „Sie ſind damals im Groll auf mich von Gol⸗ den Air fortgegangen, beinahe geflüchtet. Ich habe dieſen Groll verdient, ich habe Ihnen in unſerer Unterredung harte und ungerechte Worte geſagt, ich weiß es. Ich habe ſie jeden Tag ſpäter bitter bereut. Ich wollte Ihnen ſchreiben, Sie aufſuchen, um Ihre Verzeihung zu erlangen, aber Sie waren ja wie vom Erdboden verſchwun⸗ den, Miß Grace.“ „Wenn Sie Ihre Worte bereuten, Lord Car⸗ lington, warum ſprachen Sie ſie dann zu mird“ „Mein Gott, weil ich mich hinreißen ließ von meinem Gefühl..“ W e N „Ihrem Gefühl?“«/ ee „Ja, Miß Grace. Meinem verletzten, enttäuſch⸗ ten Gefühl, daß Sie anders waren, als ich Sie mir gedacht hatte. Ich hatte mir ein Idealbild wechſeln, an Lombardforderungen und an Effek⸗ ten, die am 7. Nov. vorigen Jahres— 3. Zt. der letzten Diskontermäßigung— 2494 Reichsmark betragen hatte und am 31. Dezember vorigen Jahres auf 3 191 Millionen angewachſen war, hat ſich bis zum 7. Januar auf 2538 Millionen Reichsmark und bis zum 11. Jan. weiter auf 2280 Millionen Reichsmark ermäßigt. Einen entſprechenden Rückgang zeigt auch der Notenum— lauf der Reichsbank wie der geſamte Zablungas— mittelumlauf überhaupt; der Notenumlauf hat ſich von 4550 Millionen Reichsmark(7. 11. 29) auf 5044 Millionen Reichsmark am 31. 12. 1929 erhöht, um dann wieder auf 4603 Millionen Reichsmark vom 7. 1. 1930 und auf 4375 Millio- nen Reichsmark am 11. 1. 1930 zu fallen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 6093 Millionen Reichsmark am 7. 11. 29, auf 6622 Die Beſſerung ihres Status hatte es der Reichsbank am 2. November vorigen Jahres er- Millionen Reichsmark am 31. 12. 29, auf rund 6125 Millionen Reichsmark am 7. 1. 1930 und auf rund 5878 Millionen Reichsmark am 11. 1. 1930. Der Beſtand an Gold und deckungsfähigen Deviſen hat ſich in der Zeit vom 7. 14. 29 bis 5 7. J. 30 um annähernd 100 Millionen Reichsmark, nämlich von 2597 Millionen Reichsmark auf 2688 Millionen Reichsmark erhöht, ſodaß ſich die Deckung der Noten durch Gold und Teviſen von 57,0 auf 58,4 Prozent beſſerte. Inzwiſchen iſt ſie weiter auf eiwas über 60 Prozent geſtiegen. Auch der Privatdiskont ermäßigt. Berlin, 13. Jan.(Radio.) Der Privatdis— kon, iſt um ein Achtel auf 6 drei Achtel ermäßigt worden. ene von Ihnen in meinem Herzen gemacht, und plötzlich mußte ich Sie anders ſehen.“ „Aber wenn es ſo war, wie konnten Sie ſpä— ter bereuen...“ „Weil man nicht nach dem Schein urteilen darf, Miß Grace, was ich mir dann immer wie— der ſagte. Wer weiß, welche Gründe Sie damals hatten, das Feſt und Miß Dorothy zu verlaſſen und die Unterredung im Wagen mit jenem Fremden zu ſuchen. Es waren ſicherlich gewich— tige Gründe, Miß Grace?“ „Die waren es, Lord Carlington.“ „Die Sie mir aber nicht nennen wollen?“ „Es iſt nicht mein Geheimnis allein, das mit jenem Abend in London zuſammenhängt. Ich gab mein Wort.“ „Sie ſollen es halten. Ich will, will an Sie glauben, Miß Grace, auch ohne Erklärungen. Sie ſind und bleiben für mich das reinſte, hold— ſeligſte, anbetungswürdigſte...“ „Halt, Lord Carlington, nicht weiter! Jetzt und hier iſt nicht Ort und Stunde für ſolche Er⸗ klärungen. Ueberlegen Sie Ihre Worte, ehe Sie ſprechen. Vielleicht wünſchen Sie ſie ſonſt ſpäter auch ungeſchehen zu machen.“ Und ſie eilte davon und ließ ihn verdutzt ſte⸗ hen. Sie wollte kein Geſtändnis. Alles in ihr war erregt, aufgewühlt. Sie brannte vor Begierde zu erfahren, was Lady Silvia Evelyn Catlin zu ſagen hatte und was, wie ſie feſt glaubte, irgend— wie geheimnisvoll mit Oliver Gordons Leben und Sterben zuſammenhängen mußte. So ſehr ſie Percy Carlington liebte, ſo glü⸗ hend ſie ſich nach ihm geſehnt hatte, ſo wünſchte ſie doch keine übereilte Erklärung von ihm, keine, die ihm in der Minute des erſten Beiſammen⸗ ſeins nach der langen Trennung ſein Gefühl eingab. Wenn er ſie wirklich liebte wie ſie ihn, wenn er die kleine, beſcheidene Grace Miller den Mannequin aus dem Modeſalon der Ma⸗ liebte, die Geſellſchafterin ſeiner einſtigen Braut, dame Guilleron, dann würde er den Weg zu ihr nachdem er alles dacht. Evelyn ließ ſich von dem Diener zu Dorothy führen. Sie bat die Freundin, ſie nach dem Bahnhof zurückgeleiten zu laſſen, aber als Doro— thy ihr vorſchlug, hie im Hauſe zu übernachten, willigte Evelyn ein. Sie war wie zerſchlagen von den Aufregungen dieſes Tages, und ſie ſehnte ſich nach Ruhe und Alleinſein. „Vielleicht will Lady Silvia dich ja auch noch einmal ſprechen, Eve, dann iſt es gut, wenn du hier biſt. Der Arzt befürchtet, daß es zu Ende geht.“ Sie wartete, daß Evelyn ihr etwas von ih— rer Unterredung mit Lady Silvia mitteilen ſollte, aber da die Freundin ſchwieg, fragte Do— rothy nicht und geleitete ſie auf eines der Gaſt— zimmer. Evelyn ſank in einen bequemen Seſſel, als ſie allein war. Lange ſtarrte ſie auf das Päckchen, das ihr Lady Silvia gegeben. Es war an Evelyn Catlin adreſſiert. Sie war Evelyn Catlin, wenn ſie die Botſchaft auch als Grace Miller in Emp⸗ fang genommen hatte. Sie hatte verſprochen, ſie der Adreſſatin beſtimmt zuzuſtellen, ſie hatte ein Recht, ſie ſofort zu leſen. Vielleicht konnte ſie nach der Lektüre ſich Lady Silvia offenbaren, vielleicht ihr noch Ant— wort geben. Vielleicht... Mit zitternden Händen löſte Evelyn die Schnüre von dem Päckchen. Ein Tagebuch aus hellgelbem Leder hielt ſie in der Hand. Sie öff— nete es. Auf der erſten Seite ſtand Lady Car- e Mädchenname:„Baroneſſe Silvia Hal⸗ ern.“— Evelyn ſchlug die erſte Seite auf. Zu ihrer Ueberraſchung ſah ſie, daß es in Montreux be⸗ gonnen war. Sie blätterte in dem Buch. Es enthielt kurze Aufzeichnungen, aber keinen Brief, keine Erklä⸗ rung, nichts weiter. So war alſo ſein ganzer In⸗ chen,— ſehen Verbrennungen auch Sachſchaden ae ſe Gefahren Zur Verlobung der Tochter des Reichsbankpräſidenten. Frl. Inge Schacht mit ihrem Verlobten, Herrn von Scherpenberg, Sekretär an der deutſchen Botſchaft in London. Lolales Sterbender Chriſtbaum Der Chriſtbaum blättert ab. Nadel um Nadel löſt ſich. Die Kehrichtſchaufel ſammelt das Ab— ſterbende. Ein Meſſer, eine Säge wird noch ein— mal an den Baum gelegt, um die Teile dem Herdfeuer zuzuführen. Der junge Baum, Bru⸗ der unter vielen Tännlingen im Walde, ließ ſich ein ſolches Schickſal nicht erträumen. Er war u— nächſt ſtolz auf ſeine Berufung, ſtrahlte und duf— tete mit jeder Nachbarſchaft am Heiligen Abend um die Wette. Nun hat der junge Baum, ſo früh geſtorben, für immer und ewig ſeiner großen Be- ſtimmung entſagen müſſen: Maſten zu Schiffen,“ Bretter zu Planken, zu Särgen zu liefern! Hört ihr das leiſe Ziſchen der Nadeln, das!“ Zerpuffen der Aeſtchen im Feuer? Klingt es nicht, als ob ein Waldvöglein vom nahenden Frühling“ phantaſierte? Schon die feuerumringelten Aeſt⸗ ſie nicht aus wie buntgefleckte Eidechſen, die über das Waldmoos huſchen? Als kleine Rauchfahne wird der Baum ſeinen Weg nehmen himmelwärts. Nichts wird von hm bleiben, als eine kleine Erinnerung, ein Gefühl der Wehmut, daß er mit ſeiner kurzen Zeit ſo raſch verging. So iſt das Schickſal vieler Aus— erwählter,... ſo iſt— das Leben! Warnung vor Feuerwerks⸗Zigarren und Zigaretten. Häufig werden in der Faſtnachtszeit ſogenannte Feuerwerks-Zigarren und Zigaretten! in den Handel gebracht. Dieſe Scherzartikel ſind! keineswegs harmlos Verletzungen der Augen des Geſichts oder der Hände,! wurden ſchon mehrfach durch ſalche verurſacht. Das Publikum wird daher auf amtlich hingewieſen. Zuglei— wird darauf aufmerkſam gemacht. daß das Pub überlegt und oc⸗ likum ſich durch Verkauf. Kauf und Verwendung derartiger gefährlicher Scherzartikel einer Be— ſtrafung auf Grund der Paragraphen 230 und 360, Z 11 des StG ausſetzt. die die fahrläſſige Körperverletzung und den groben Unfug mi Strafe bedrohen. halt für Evelyn Catlin von Lady Silvia be⸗ ſtimmt. Evelyn begann zu leſen. Und ſo erfuhr ſie, wer ihre Eltern waren. Erſchüttert ließ ſie das Buch ſinken. Bis hier her hatte ſie in atemloſer Spannung zitternd und fiebernd geleſen. Nun ſtand ſie auf und ging ans Fenſter. Sie ſchlug den Vorhang zurück, preßte den heißen Kopf an die kühle Scheibe und blickte hinaus. Mondſchein lag über dem Genfer See. Weiß und geheimnisvoll dämmerten in der Ferne die Berge. d Hier an dieſem ſchönen Fleck Erde war ſie einſt geboren. War in Seligkeit empfangen, in in Qualen zur Welt gebracht worden. Und hier, an derſel- ben Stätte, an der ſie nur geglaubt hatte, dem geliebten, erſehnten Manne noch einmal zu be⸗ gegnen, hatte ſie nun für das Rätſel ihrer Ge- burt gelichtet, hatte ſie das Geheimnis ihres Le- Sorgen und Schmerzen getragen, bens erfahren. Sie war Lady Silvias Kind. Ihr Kind und 1 Harry Oordons Kind, der damals ſchon Oliver“ Die Verkettung der! Gordons Stiefvater war. Geſchicke erſchien ungeheuerlich. Und das Allerſeltſamſte und Tragiſchſte war vielleicht, daß ſie viele Wochen lang neben Silvia Carlington hergelebt hatte, ohne daß ſie einan- der kannten. In Lüge und Betrug hatte ſie ſich der Frau unter falſchem Namen genähert, die ihre Mutter war, und es ihr ſo unmöglich ge— macht, ſie zu erkennen. Sie hatten ſich einander nahe gefühlt, hatten ſich lieb gehabt von der Stunde des erſten Sehens an, aber ſie hatten beide nicht geahnt, was ſie ſich bedeuteten Und nun, da Evelyn es erfahren, nun war es zu ſpät. Lady Silvia war eine Sterbende. Eve⸗ lyn hatte ihre Mutter nur gefunden, um ſie ſo⸗ gleich wieder zu verlieren. Unbarmherzig hart war das Leben. Fortſetzung folgt. 4 *Heſſiſches Künſtlertheater. Auf die am Mittwoch, den 15. Januar 1930, abends 8 Uhr, im Saal zum Freiſchütz ſtattfindende Vorſtel⸗ lung von„Arm wie eine Kirchenmaus“ durch das Enſemble des Heſſiſchen Künſtlertheaters ſei noch⸗ mals hingewieſen. Beſchäftigt ſind die Damen: Elſe Hittorff, Chriſta Linden; die Herren: Karl Amſel, Hugo Firmbach, Fritz Haneke, Paul Mehnert, Rudolf Sang, Werner Siegert. Die Spielleitung liegt in den Händen von Stefan Voigtländer ⸗Tetzner; das Bühnenbild ſchuf Hermann Gowa. Preiſe der Plätze: Im Freiverkauf Mk. 2.50, Mk. 1.75, Mk. 1.20; im Abonnement Mk. 1.70, Mk. 1.15, Mk. 80. Vorverkauf: Buchbinder Hofmann, Drehſcheibe. Der gut angelerute Lehrling. Kurz vor Schluß der Lehrzeit erkundigte ſich der Vater des Stifts beim Chef, wie und was der Junge gelernt habe. Der Chef ſagte:„Alles, was ein Kaufmann braucht. Als er zu mir kam, hatte ich mich gerade etabliert, und ſo lernte er den erſten Einkauf, die Kundenwerbung, den Verkauf, die Korreſpondenz und ſo weiter.“„Na, das iſt ja ſchön“, ſagte der erfreute Vater. Aber der Chef war noch nicht zu Ende.„Rächſte Woche“, ſagte er und faßte den wißbegierigen Vater beim Rock— knopf,„nächſte Woche muß ich Konkurs anmel— den. Das lernt er alſo auch noch. Wenn er dann nicht ein perfekter Kaufmann iſt, liegt's wirklich nicht an mir!“(„Simpl.““ Was hoſtet! Tag Sarraſani? Tauſende und Abertauſende von Menſchen ſtrö— men tagtäglich in den Rieſenbau Sarraſanis, be— wundern die Zeltſtadt, beſtaunen die kühnen Dreſſu— ren, die waghalſigen Artiſten, die Vertreter all der fremden Völker uſw. und denken wohl an die ins „Rieſenhafte grenzenden Einnahmen.“ Aber mit welchen Ausgaben muß ein ſolches Weltunternehmen auch rechnen? Nur wenige kön— nen auf dieſe Frage Antwort geben, denn nur ſel— ten gelingt es, hinter die Kuliſſen eines Rieſen— zirkus zu ſehen, ihn gleichſam in ſeiner Zahlenſtruk— tur zu erfaſſen. In liebenswürdiger Weiſe ge— währte der Verwaltungschef Berkun einen ſolchen Einblick. Gagen und Löhne RM. 5000.—, Miete RM. 1250.—, Reklame RM. 2500.—, Reiſe RM. 1400.—, Licht, Heizung und Waſſer RM. 1200, Steuer RM. 1600.—, Verſicherungen u. Amorti— ſationen(für Lichtmaſchinen u. a.) RM. 1400.—, und Diverſes RM. 1000. Für Futter werden unglaublich große Beträge ausgegeben. Um nur zwei Beiſpiele zu geben, ſei erwähnt, daß in einem Monat ca 45 friſch geſchlachtete, ſchwere Pferde und weit über 1000 Zentner Heu zur Verfütterung gelangen. Nimmt man an, daß die 200 Reiſewagen eine Lebensdauer von je 10 Jahren haben, ſo er— gibt ſich, daß jährlich ca. 20 neue Wagen ange— ſchafft werden müſſen. Das Aufwandskonto wird alſo mit weiteren RM. 120000 pro Jahr belaſtet werden müſſen, was einem Tagesſpeſenſatz von RM. 350 gleichkommt. Zu dieſen fixen Koſtenfaktoren treten weitere, die ſie in ihrer Bedeutung übertreffen: die Ab— nützung der Zelte. Um welche horrenten Summen es ſich hierbei handelt, iſt aus der Tatſache erſicht— lich, daß das Dach des Sommerzeltes,„Chapteau“, bei regelmäßigem Gebrauch eine Lebensdauer von nur einem Jahre aufweiſt, während der Winterbau, wie Sarraſani in Mannheim einen erſtellt hat, höch— ſtens 4 Jahre benutzt werden kann. Für den Ta— gesaufwand ergibt ſich aus all dem folgendes. In 4 Jahren verſchleißen 4 Sommerzelte und ein Winterbau einſchließlich Stallungen, rechnet man für jene einen Anſchaffungswert von RM. 120000, für dieſen einen ſolchen von RM. 360000, ſo er— ſcheint als tägliche Amortiſationsquote ein Betrag von RM. 600. Bei dieſen Berechnungen blieben die Abſchreibungen für die Sitzeinrichtungen unbe— rückſichtigt, deren jede ca. RM. 100000 koſtet. Betrachtet man auf Grund einer derartigen, nur groben Analyſe den Eintrittspreis, ſo iſt er im Vergleich geſetzt mit dem des Kinos, Varietes oder Theaters außerordentlich nieder. Dieſe Koſten- geſtaltung iſt aber nur deshalb möglich, weil Aber— tauſende von Zuſchauern in dieſem rieſigen Rund des Amphitheaters untergebracht werden können. Erwägt man ferner, daß— verglichen mit anderen Schauſtellungen— ein doppeltes Programm (4 Stunden) vorgeführt wird mit einer Dreiminu— tenpauſe, ſo darf man alſo nur die Hälfte des Eintrittspreiſes in Beziehung ſetzen beiſpielsweiſe mit dem Eintrittsgeld fürs Kino. Nun noch eine kurze Betrachtung der in den Tieren inveſtierten Werte. Es iſt hierbei nur Grundſätzliches geſagt. Eine genaue Analyſe wür⸗ de in dieſem Rahmen zu weit führen. Ein Elefant repräſentiert einen Anſchaffungs⸗ wertvon RM. 15— 25000, ein Löwe oder Tiger im„Rohzuſtand“ d. h. ungezähmt und undreſſiert einen ſolchen von RM. 2— 6000. Dieſer ſoge- nannte Selbſtkoſtenwert erhöht ſich um den oft phantaſtiſchen Wert beſonderen Könnens des„Zög⸗ lings.“ Aber damit iſt der natürliche Wert, ſagen wir eines Tigers, noch nicht erfaßt. Berückſichtigt man, daß namentlich dieſe im Tropenklima behei⸗ matete Raubtiergattung leicht zu Lungenentzündung und ähnlichen Krankheiten neigt, ſo kann man ſich die hieraus reſultierenden Konſequenzen für den Dreſſurakt klar machen. Geht ein ſolches Tier durch irgend einen Umſtand zugrunde, ſo iſt es natürlich nicht getan, daß der Tierbeſtand einen Verluſt aufzuweiſen hat. Die Folgen find weit tiefgreifender. Das neu erworbene Erſatztier muß N Sarraſani gibt täglich im Durchſchnitt aus für erſt in den ganzen Dreſſurakt durch viele Mühe und unendliche Geduld eingewöhnt werden. Hier- zu iſt im Durchſchnitt eine Zeitſpanne von einem viectel bis zu einem halben Jahre zu veranſchlagen. Ein Zirkusunternehmer ſucht natürlich dieſe Rifiken abzuwälzen durch Mitführen entſprechender Erſatztiere, aber dennoch kommen hin und wieder derartige Verluſte und Unglücksfälle ſo unerwartet, daß hierfür aus den mannigfachſten Gründen ein— fach keine Vorſehung getroffen werden kann. Daß man bei einem Verkauf ſolcher hochwertigen Vor— führungstiere nur einen ganz kleinen Bruchteil des natürlichen Wertes realiſieren kann, zeigten in den letzten Jahren die Verſteigerungen des Tiermate— rials von Zirkusunternehmen, die infolge zu hoher Steuern Konkurs machten. Andererſeits haben auch einzelne Tiere für das Unternehmen ganz beſondere Affektionswerte, d. h. für ſie werden außerordentlich hohe Preiſe (Nilpferd) angelegt, weil der Direktor ſo ehrgeizig iſt, als einziger Zirkusunternehmer ein ſolches Tier dreſſiert vorzuführen. Betrachtet man ſo das Unkoſtenproblem eines Weltzirkus, dann erkennt man, welch hervorragen— der weitſichtiger Kaufmann etwa Stoſch-Sarraſani ſein muß, um all ſeine Dispoſitionen derart zu treſſen, daß die Unkoſten niemals zum ungelöſten Problem werden und daß ſtets ein Weltpro— gramm gezeigt werden kann. Dipl.⸗Kaufmann Becker-Bender, Mannheim. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 152 Stück Verkauft: 138 Stück Milchſchweine das Stück 25—37 Mk. Läufer das Stück von 45—60 Mk. Mar. Jünglings⸗Sodalität. 8 auf Zeit. Gelegentlich des Spieles Viernheim—Rüſſels— heim wurde zum erſtenmale vom Schiri gegen 2 Spieler der„Ausſchluß auf Zeit“ als Strafe ver— hängt— zur Verwunderung mancher Zuſchauer, die von dieſer Art Strafe noch nichts gehört hatten. Es handelt ſich hier um einen neuen, wohlüber⸗ legten Beſchluß der Deutſchen Jugendkraft, der zur Hebung der Spielkultur beitragen ſoll. Platzverweis! Eine gefürchtete Waffe des Schiedsrichters! Verſchärft noch dadurch, daß eine automatiſche Spielſperre für mehrere Wochen die Folge war. Wer will aber behaupten, daß dieſe härteſte Strafe auch immer die gerechteſte war? Gibt es nicht Fälle genug, wo der einfache Straf— ſtoß als Strafe zu gering, der Ausſchluß aber als zu hart erſcheint? Es fehlte bisher goldene Mittelweg, der dem Schiri die Möglichkei ſchon für das Spiel ſelbſt eine heilſame Lektion zu geben. Jahrelange Erfahrungen mit dem„Aus— ſchluß auf Zeit“ bei Jugendſpielen zeigten immer wieder, wie wohltuend und überaus erzieheriſch eine ſolche Zwangspauſe wirkte. f geradezu verblüffend. Nach gründlicher Erwägung wurde deshalb nun vom Verbandsſpielausſchuß der Anſchlag auf Reich geplant? vsbankfiliale 4 Die Vernehmung der Brüder Saß. Berlin, 13. Januar. Die Aufdeckung der geheimnisvollen unter— irdiſchen Tätigkeit der berüchtigten Gebrüder Saß, die lange Zeit im Verdacht ſtanden, den bisher noch unaufgeklärten Treſorraub bei der Disconto-Geſellſchaft in der Kleiſtſtra— ße in Berlin verübt zu haben, hat in der Reichshauptſtadt ſenſationell gewirkt. Mit Spannung erwartete man die Ergebniſſe der Unterſuchung. Die Brüder Saß, die ſich in Haft befinden, wurden am Sonnabend einem eingehenden Verhör unterzogen, bei dem ſie ihre bisherige Taktik, zu ſchweigen, beibehiel— ten und nur auf Fragen von untergeordneter Bedeutung antworteten. Die beiden ſind von den Polizeibeamten einwandfrei feſtgeſtellt worden, als ſie ver— ſuchten, mit Blendlaternen ſich dem Eingang zu den unterirdiſchen Stollen auf dem Luiſen— friedhof in Charlottenburg zu nähern. Ihre Flucht iſt ihnen nur dadurch geglückt, daß ſie vorher an einer Stelle der Kirchhofsmauer eine Erhöhung angebracht hatten, die ihnen ein bequemes Ueberſteigen der Mauer geſtat— tete, den Beamten jedoch nicht bekannt war. Sie trugen bei ihrem Gang zum Friedhof Trainingsanzüge. Als ſie aber kurze Zeit da— rauf vor ihrer Wohnung verhaftet wurden, waren ſie mit Anzügen und Mänteln bekleidet. Die Ermittelungen der Polizei richten ſich nun darauf, das Quartier ausfindig zu machen, in welchem ſie ſich umgezogen haben, und wo ſich vermutlich auch das verſchwundene Motorrad der beiden befindet. Bei der Kriminalpolizei zerbricht man ſich nun darüber den Kopf, welchem Zweck die kunſtgerecht angelegte unterirdiſche Anlage auf dem Friedhof dienen ſollte. die Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß eine etwa 400—500 Meter von dem Stollen ent— fernte Reichsbanknebenſtelle das Ziel der Ge— brüder Saß geweſen iſt. In den Treſors der Reichsbanknebenſtellen lagern immer erhebli— che Bargeldvorräte. Aber auch das in der Nähe gelegene Zollamt mit ſeinen großen Banderolenvorräten kann die Gebrüder Saß zu ihrem Vorhaben veranlaßt haben. Vor— läufig iſt ein Beweis für die Verbindung zwi— ſchen den beiden Fällen, dem in Charlotten— burg und dem Bankraub in der Kleiſtſtraße, noch nicht erbracht, zumal auch der Stollen in ſeiner ganzen Länge noch nicht aufgedeckt wer— den konnte. Weitere Nachgrabungen ſind im Gange. Wenn es nicht gelingt, die Gebrüder Saß des Bankraubes in der Kleiſtſtraße noch nach— träglich zu überführen, dann dürfte ihre Frei— laſſung bevorſtehen, da es ſich bei den Grabun— gen um vorbereitende Handlungen zu einem Diebſtahl handelt, die nach dem Geſetz nicht ſtrafbar ſind. Es iſt auch möglich, daß die Gebrüder Saß in dem Stollen ſich nur ein ſiche— res Diebesverſteck ſchaffen wollten. Sturmkataſtrophen über Nordweſteuropa Engliſcher Dampfer geſunlen— 20 Matrofen ertrunken Hlurmflut im Hamburger Hafen witb. London, 13. Jan.(Radio.) England und der Kanal ſind während der Nacht und des Vormittags von außerordentlich ſchwerem Sturmwetter heimgeſucht worden. Wie die Admiralität bekannt gibt, iſt der Kriegsmarineſchlepper„St. Genny“ im Sturm geſunken. Nur fünf Mann der Be⸗ ſatzung ſind gerettet worden, während 23 ver, loren ſind. Außer dieſer Kataſtrophe werden Unfälle in verſchiedenen Teilen des Landes gemeldet, bei denen 13 Perſonen umkamen. Alle draht— loſen Stadionen außer Rugby waren durch die ſchweren atmoſphäriſchen Störungen am Be— trieb gehindert. Sturmflut im Hamburger Hafen. witb. Hamburg, 13. Jan.(Radio.) Im Hamburger Hafen iſt eine Sturmflut aufge— treten. Die Flut erreichte um 1 Uhr nachm. be⸗ reits einen Stand von 4,75 über Normal— pegelſtand. Im Hafen haben ſich mehrere Un— fälle ereignet. So ſtieß der engliſche Dampfer „Dewsbury“ beim Ankommen zwiſchen dem Schiffbauerhafen und dem Strandhafen mit einer Pfahlgruppe mit ſolcher Gewalt zuſam— men, daß die Pfähle völlig abraſiert wurden. Bei Neumühlen ſtrandete infolge des hohen Seeganges die Fährdampferbarkaſſe; erſt nach längeren Bemühungen gelang es einem Lotſen⸗ dampfer, die Beſatzung in Sicherheit zu brin⸗ gen. Der britiſche Dampfer„Alafia“ mußle — Aeberall Schäden Hamburg als Nothafen aufſuchen, da ein Teil ſeiner Ladung über Bord geſpült worden war. Der Dampfer hatte Schlagſeite von 20 Grad und mußte von Cuxhaven mit fremder Hilfe nach Hamburg bugſiert werden. Mehrere Brücken, ſo die bei Blankeneſe und Neumühlen können wegen der Ueberflutung nicht benutzt werden. Unfall im Hamburger Hafen. wib. Hamburg, 13. Jan.(Radio.) Bei der durch die Sturmflut verurſachten Havarie des britiſchen Dampfers„Dewsbury'“ ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Beim Abſchleppen des Dampfers riß die Troſſe eines Schleppers und ſchlug auf einem vorüberfahrenden Herings— dampfer auf, wodurch ein Fahrgaſt erheblich verletzt wurde. Sturmſchäden. wtb. Lübeck, 13. Jan.(Radio.) Im Lübek⸗ ker Hafen wurde ein fahrbarer Kran vom Sturm in Bewegung geſetzt. Der Kran rollte an das Trave-Ufer, ſchlug dort um und ſtürzte auf ein Fahrzeug, wodurch beide ſchwer be— ſchädigt wurden. wib. Harburg, 13. Jan.(Radio.) Wie aus Itzehoe gemeldet wird, führt die Ster Hoch⸗ waſſer, wie es ſeit Jahren nicht beobachtet wor⸗ den iſt. Die oberen Straßen ſind weithin überſchwemmt; die Räumung einiger Wohnun⸗ gen iſt in Vorbereitung. Der Erfolg war oft daten, der in der unanſtändigſter Weiſe ſich benahm. Die„Bauern“ können nichts lernen und man müßte ſich eigentlich ſelbſt ſchämen, bandsſpiele ſiegten in glänzender Manier! ſie 2 Punkte feld ausgetragen wird. Großkampftag, wie einen gleichen die Viernheimer Dienstags Mittwoch abend: Vorſtandsſitzung. D [Sonntag, d. ſchauer beſonders: iſt zu unterlaſſen. D. J. K. der„Ausſchluß auf Zeit“ auch auf die älteren Mannſchaften ausgedehnt. Um Mißbrauch zu verhüten, wurden folgende Beſtimmungen gegeben: Ein Ausſchluß auf Zeit kann während des Spieles auf deuſelben Spieler nur einmal angewandt werden. Die Höchſtdaner des Ausſchluſſes beträgt 15 Minuten. Für Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter, Gegner oder Zuſchauer kommt nur dauernder Ausſchluß in Frage. Die Deutſche Jugendkraft hofft, auf dieſem Weg eine geſunde, erzieheriſche Beeinfluſſung ausüben zu können. Wochenplan Dienstag, 8 Uhr II. Gruppe im Löwen. IV. Gruppe im Freiſchütz. Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, ½2 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr VI. Gruppe im Löwen. VIII. Gruppe in der Harmonie. IX. Gruppe im Freiſchütz. 9 Uhr Spielausſchußſitzung i. d. Harmonie. Donnerstag, 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. 1/9 Uhr Training im Löwen für die oberen Mannſchaften. 8 Uhr III. Gruppe im Löwen. Freitag, 2— 5 Uhr Training für alle Sportler, die Zeit haben. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 9 Uhr Zuſammenkunft der Fauſtballer in der Harmonie. Montag, 5 Uhr Schälerturnſtunde im Eichbaum. 8 Uhr Training im Löwen für die unteren Mannſchaften. Nach dem Tr. Zuſammenkunft der Fußballjugend im Löwen. Waldſportplatz. 2 Sportvereinigung gewinnt in Rheinau mit allen f 3 Mannſchaften mit 1715 Toren! 1. M. 7:1, 2. M. 4:3, 3. M. 61. Wie vorauszuſehen war, ſiegte auch die Vereinigung in Rheinau gegen den Abſtiegskandi— unfairſten Weiſe ſpielte und in von dieſer Art von„Städtern“ wirklich mit ſolchen„Holzhackerklubs“ ſportliche Kämpfe austragen zu wollen, wenn es nicht Ver— wären. Die elf Grünen ließen ſich aber nicht entmutigen, kämpften und ſpielten und Und damit ſtehen vor der Meiſterſchaft, die nächſten Sonntag auf dem Waldſportplatz gegen Friedrichs— Das gibt wirklich einen erlebt hat. Sportgemeinde noch nie Viernheim wird ſich dieſe Ehre nicht entgehen laſſen. Vereins- und Trainingsabende der Sportvgg. Amicitia 09 e. N O. Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus. Donnerstags nachm. 3—5 Uhr Training f. Aktive auf dem Sportplatz i. Sport. und onnerstag abend 8 Uhr im Lokal: Jugend— ſpielerverſammlung. Freitag abend halb 9 Uhr: Spielausſchuß. 8 Uhr: Hallentraining 1. M. in Sport, pünktlich erſcheinen. 19. Januar auf dem Waldſportplatz: Entſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft v. Unter⸗ baden gegen Germania Friedrichsfeld. Beginn 1. M. halb 3 Uhr, 2. M. 12,45, 3. M. 11 Uhr. Kartenvorverkauf wird am Donners- tag bekannt gegeben und bitten wir, davon regen Gebrauch zu machen, um den großen Andrang beim S vermeiden.— Unſere Mitglieder haben Spiel zu Spiel zu nur gegen Vorzeigen der Januar-Marke im neuen Mitgliedsbuch ermäßigten Eintritt. Wer ſeine Karte vergißt, muß vollen Eintritt bezahlen. Wir bitten darauſ unbedingt zu achten.— An alle Zu- jegliches Zurufen an die Spieler Die Sportleitung. Das Marine⸗Ehrenmal bei Laboe fertiggef ellt 3 n n Das Marine⸗Ehrenmal am Eingang des Kieler Hafens, das ſich ſtolz aus den Trümmern des geſpreng— ten Panzerturms von Laboe erhebt, iſt jetzt fertiggeſtellt worden. Mit ſeiner gewaltigen Höhe von 83 Metern über dem Meeresſpiegel blickt es ſtolz über die Kieler Förde, allen Schif⸗ fen als erſte Landmarke weithin ſichtbar.