viernheimer Anzeiger 0 5 . ernbelner Lage blakh—, Bernheim Nachrichten Viernh eim er 8 eitung 2 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl.* —— (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Vollsblatt) onn⸗ N Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige e n koſtet 25 Pfg., bie Reklamezeile 60 Pfg., ei Haus gebracht. 1: wöchentl. das 1 e 1 e r bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mtagsblatt„Sterne und Blumen“, 170 0 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ e mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalenber.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 0 3 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslanbs Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes N 0 i recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 5 72 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 7 00 b Fan.— eitun g: Joh. Martin. 2 erno erben 50/120 em. 8 5 200/00 em. 68 9 a. N.— Gchri g, Druck u. Verlag: Joh. 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Januar, abends von 8-10 Uhr, im kleinen Saale des Gast- hauses zum„Löwen“ statt. Teilnehmer wollen sich dort einfinden, oder bei uns melden. Zum Kurs sind mitzubringen: Weiße Stoffreste, 1 Scheere, Steck- nadeln, Reißbrettstifte, ferner 1 Stoff- läppchen zum Reinigen der Pinsel. Soros SER& Hook. Farben. Lampertheimerstr. 1. Faltaden zum„grünen Laus“ Achtung! Heute Freitag, den 17. Januar, abends 8 Uhr Gründungs⸗ Verſammlung . eines närriſchen Klubs. Hierzu laden wir alle ein, die frohe Stunden verleben wollen. Die Einberufer. NB. Muſik muß anweſend ſein. Sie sparen wenn Sie jetzt kaufen! Gebe während des Inbonlur-Ausverkaule auf alle Ware 10% Rabatt! ober leert Weinkelmerstraße Manufaktur und Modewaren Wuüsche und Aussteuer Damen- und Herren-Konfektlon. Aus Heſſen Die Anſtellungsverhältniſſe für heſſiſche Volksſchullehrer. Darmſtadt, 16. Jan. Ueber die Ausſichten im Volksſchullehrerberuf teilt das Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen mit, daß in den näch⸗ fen Jahren vorausſichtlich eine Verſchlechterung eintreten wird. Die Aufnahme in die Pädagogi⸗ ben Inſtitute ſoll deshalb vom Sommerſemeſter 930 ab nur noch in beſchränktem Umfange erſol⸗ gen. Es iſt damit zu rechnen, daß nach Abſchluß es zweijährigen Studiums als Volksſchullehrer die Anwärter noch ein bis zwei Jahre(katholiſche Anwärter ſogar drei bis vier Jahre) warten müſ—⸗ ſen, bis ſie eine bezahlte Verwendung im Schul⸗ dienſt finden können. In der Wartezeit kann je⸗ doch der Vorbereitungsdienſt zur weiteren Lehrer⸗ prüfung(Staatsprüfung) erledigt werden, ſodaß die Anwärter dauernd mit dem Lehrerberuf ver— bunden bleiben. Die Austritte bei den Deutſchnationalen. Darmſladt, 16. Jan. Nach dem Austritt der beiden deutſchnationalen Stadtratsmitglieder, Pfarrer Heß und Schrifleiter Süß, iſt nunmehr auch das Kreistagsmitglied, Prokuriſt Oskar He⸗ wold, aus der Deutſchnationalen Partei ausgetre— zen. Auch er wird ſein Mandat auf Wunſch ſei— er Geſinnungsfreunde weiter ausüben. Damit at für die Deutſchnationale Partei im Kreistag Darmſtadt jebe Vertretung in Wegfall gekommen. Worms 17. Jan. Ruhe in Worms. Fort⸗ eſetzte, eifrige Erkundungen der Kriminalpolizei 1 haben dazu geführt, daß noch einige Perſonen er⸗ mittelt wurden, die bei den Ausſchreitungen und Sewalttätigkeiten in den vergangenen Tagen als Nädelsſführer oder Hauptbeteiligte in Frage kom⸗ Rien. Fünf von ihnen konnten geſtern(Donners— tag) in der Frühe feſtgenommen werden. Nach Vernehmung wurden ſie dem Richter vorgeführt, der Haftbefehl gegen ſie erließ. Abgeſehen von eſen Verhaftungen hat ſich im Laufe des geſtri— n Tages nichts ereignet. Aus Nah und Fern Ziegenhain(Heſſen), 16. Jan. Ein Hun⸗ ertjähriger. Der frühere Gutsbeſitzer Si— on Gerlach in dem Kreisort Michelsberg fei— krt heute ſeinen 100. Geburtstag. Gerlach, der zumer ein leidenſchaftlicher Jäger war, begleitete koch vor wenigen Tagen ſeinen Sohn auf einem Pirſchgang. Der Jubilar ſcheint überhaupt einem zeſunden Geſchlecht zu entſtammen, denn es le⸗ en noch zwei Geſchwiſter, und zwar ein 98 Jahre iter Bruder in Marburg und eine 95 Jahre te Schweſter in Allendorf. Mainz, 17. Jan. Klage der Getreide— reditbank gegen Direktor Hof— ann. Vor dem Einzelrichter der 1. Zivilkam⸗ er Landgerichtsrat Lanz wurde geſtern vormit— a in der Klage der Getreide-Kreditbank gegen 5 hren früheren Direktor Hofmann, der ſich we⸗ n Untreue, Depotverletzung und betrügeriſchen hanterotts in Unterſuchungshaft befindet, durch in Vertreter des Auffichtsrates ein Verſäum⸗ surteil in Höhe von 15000 Mk. genommen. Bermiſchtes Zwei Millionen gefunden. 2 60 Mark Belohnung. 95 Berlin, 17. Jan. Das„Tempo“ berichtet, daß 10 Ia Kaſſierer der Reichsſchuldenverwaltung auf em Wege zur Reichsbank eine Schatzanweiſung Per 2005 000 Mark verloren habe, die der Hilfs⸗ eiſter Hennig fand und bei der Polizei ablie⸗ rte. Dieſer benachrichtigte die Reichsſchuldenver⸗ Faltung und der Meiſter erwartet mindeſtens Prozent Belohnung, alſo etwa 20 000 Mark. Pie Schuldenverwaltung ſtand aber auf dem tandpunkt, daß eine Belohnung in dieſer Höhe icht in Frage komme, da die Schatzanweiſung 9 hätte eingelöſt werden können. Der Kaſſierer ü dem Finder 50 Mark angeboten haben. Schießerei im Oſten Berlins. Berlin, 17. Jan. In der Boshagener Straße i Oſten Berlins gerieten geſtern abend gegen hr Kommuniſten mit Nationalſozialiſten in u Handgemenge. Schließlich fielen kurz hinter⸗ nander mehrere Schüſſe. Ein an der Schlägerei lig unbeteiligter Oberpoſtſchaffner wurde wer verletzt. Von der Polizei wurden mehrere erſonen feſtgenommen. eule 2 Bläner Lokales Das Heſſiſche Rote Kreuz(Landesverein und Alice⸗Frauenverein) verleiht auch dieſes Jahr wieder an Hausangeſtellte, die bei der⸗ ſelben in Heſſen wohnenden Familie über 20 Jahre ununterbrochen treu gedient haben, Ehren gaben, durch Vermittlung desjenigen Zweigver⸗ eins, zu deſſen Bezirk der Dienſtort gehört. Der eutrag hat durch die Dienſtheerſchaft zu erfolgen dame, Alter, Heimatort des Angeſtellten. Tae des Dienſtantritts und Art der Dienſtleiſtung (Köchin, Kindermädchen pp.), Name und Stand der Dienſtherrſchaft müſſen aus dem Antrag er⸗ ſichtlich ſein. Richtio keit iſt durch die Ortspolizei⸗ behörde zu beglaubigen. Antragsformulare ſind bei der Geſchäftsſtellt des Zweigvereins vom Roten Kreuz, Worms, Mainzerſtraße 12 erhältlich. Letz⸗ ter Termin zur Einreichung 28. Januar. Ein Tag Unſer wahrer Beſitz, der uns zur Verſüguntz ſteht, iſt einzig das Heute, der gegenwärtige Tag. Jeder Morgen breitet dieſen Beſitz vor uns aus in urſprünglicher Friſche, wie ein Stück Ackerland, auf dem wir arbeiten, ſäen und ernten können. Vielleicht auch nur erſt roden und den Boden be— reit machen für die Saat. Wie dem aber auch ſei, der Acker wartet auf unſere Arbeit, die— recht getan— immer Kulturarbeit ſein wird und ſein ſoll. Nur der Tag jedenfalls iſt unſer eigentlicher Beſitz. Nicht die Vergangenheit, die abgeſchloſſen hinter uns liegt, und mit der wir nicht mehr nach Belieben ſchalten und walten können, und die Zukunft noch nicht, weil wir nicht wiſſen, ob ſie uns gehören wird.... Welcher Art die Arbeitsforderungen des Ta— ges auch ſein mögen, ob ſie dem Anfang oder der Vollendung eines Werkes gelten, ob ſie nichts ſind, als eine Forderung früherer Tage,— ſie ſind im Glanze eines neuen Morgenlichtes etwas Neues für uns. Jeder Tag ſoll vom Anfang bis zum Niedergang ein kleines Leben ſein, ein ab— geſchoſſenes Ganzes, ob er auch mit dem Geſtern und Morgen nichts zu ſein ſcheint als eine Woge im Strome der vielen Tage, die unſere Lebens— arbeit ausfüllen. Die Großen unſeres Volles haben jede Stunde Zeit genützt und am Tage viel geſchafſen. Goethe 3. B. ſagt:„Die Zeit iſt mein Beſitz, mein Acker iſt die Zeit.“ Und gerade er verſtand, wie we— nige Meuſchen, dieſen Acker zu beſtellen und nach allen Seiten hin auszunützen. Die eit iſt ein Anſchätzbarer Beſitz— auch der„Beſitzloſen“. * Dritter Orden des hl. Franziskus Wie die Gottesdienſtordnung vom vergangenen und vom morgigen Sonntag angibt, iſt die allmonatlich abzuhaltende Verſammlung der hieſigen D. O. Ge— meinde diesmal ausnahmsweiſe auf den dritten, al— ſo morgigen Sonntag und zwar auf 4 Uhr verlegt. Der hochw. Herr P. Guardian Fructuoſus aus dem Kapuzinerorden(Bensheim) wird in der Verſamm— lung die Predigt halten. Eine Trauerhotſchaft durcheilte am Donnerstag Abend in ſpäter Stunde Viernheim: „Herr Brauereibeſitzer Kühner tot!“ Kaum war es zu glauben. Erſt vor Kurzem feierte er im Kreiſe ſeiner Familie und näheren Bekannten ſeinen 70. Geburtstag. Wer zählt die zahlreichen Ge— ſchenke, wer die mündlichen und ſchriftlichen Gratu— lationen, wer die vielen Anerkennungen, die ihm aus Nah und Fern zugingen? Sie waren keine Schöntuerei, er hatte ſie vollauf verdient. 20 Jahre wahrte er mit Ruhe und ſeltener Sachlich— keit die Jutereſſen ſeiner lieben Heimatgemeinde, viele Jahre hindurch ſorgte er als treuer Katholik im Kirchenvorſtand für das Wohl der hieſigen Kir⸗ chengemeinde. Als Mitglied der Induſtrie- und Handelskammer Worms ſtand er auf hoher Warte des Wirtſchaftslebens und als alter Praktiker galt ſein Wort etwas. Im Kreiſe ſeiner Familie war er der treubeſorgte Gatte und Vater, den Verwand— ten ſtets der liebe„Onkel Bierbrauer“, deſſen Haus Jedem offen ſtand. Vereinen und Wohltätigkeits⸗ beſtrebungen kam er immer mit gebefreudiger Hand entgegen. Wohl hat er das gottbegnadete Alter von 70 Jahren erreicht, aber er ſtarb zu früh für ſeine Familie und Mitmenſchen. Sein Andenken wird ein geſegnetes bleiben! R. J. P. *Die Voerdigung der ſterblichen Hülle des Herrn Brauereibeſitzer J. J Kühner findet morgen Nachmittag 3 Uhr ſtatt. Die Freiw. Feuerwehr, die die Trauermuſik ſtellt, ſowie zahl ⸗ reiche andere Vereine und Korporationen, denen der Verſtorbene angehörte, nehmen an der Trauer— feier geſchloſſen teil. Wie wir vernehmen, hat das Hinſcheiden des Herrn Kühner in allen Kreiſen der Bürgerſchaft aufrichtige Teilnahme gefunden. »Die Heimatbeilage, die in heutiger Nummer zum Abdruck gebracht iſt, enthält wieder Beiträge aus unſerer Heimatgemeinde. Herr Lehrer Dr. Seyfried iſt Verfaſſer derſelben. Auf den Inhalt, der ſehr intereſſant iſt, wird auch an die— ſer Stelle aufmerkſam gemacht. * Aerztlicher Fonntagsdienſt hat morgen Sonntag Herr Dr. med. Blaeß. Volkscher. Die diesjährige General- verſammlung findet heute Samstag abend im Vereinslokal zum„Gold. Karpfen“ ſtatt. Wir laden hierzu unſere Ehren-, paſſiven und aktiven Mitglieder freundlichſt ein und bitten um zahl- zahlreiches Erſcheinen. Wenn's draußen ſtürmt und wettert, iſt eine Taſſe guter Fleiſchbrühe, die zugleich wärmt und anregt, eine Wohltat. Man kann ſich ſolche im Nu und jederzeit bereiten durch Auflöſen eines Maggi⸗Fleiſchbrühwürfels in Ltr. kochendem Waſſer. Es iſt deshalb empfehlenswert, dieſe praktiſchen Würfel ſtets vorrätig zu haben. Achten Sie beim Einkauf darauf, daß die Banderole rot⸗gelb iſt und den Namen Maggi trägt. Dieſe Kennzeichen bürgen für Qualität. * Der größte Fußballkampf iſt mor; gen auf dem Waldſportplatz. Um ½3 Uhr ertönt ein ſchriller Pfiff im Wald und Viern— heims Elite der Grünen ſteht im grandioſen Kampf um den Meiſtertitel. Ganz Viernheim ſteht im Zeichen dieſes Kampfes und der bis hinten gefüllte Sportplatz gibt dazu das feſtliche Gepräge. Ein letztes Wort an euch elf Spieler: Lauft und ſchießt, einig und mit Willen, ihr müßt gewinnen. Tauſende begrüßen euch als Meiſter. Es lebe Viernheim. Mit dieſer Parole auf in den Kampf, bezwingt Friedrichsfeld. *Oberammerganer Paſſtionsſpiele. Schon jetzt iſt die Nachfrage nach den Plätzen bei den Paſſionsſpielen in Oberammergau ſehr ſtark. Es iſt darum geraten, daß die Intereſſenten ſich möglichſt raſch Wohnung und Eintrittskarte fichern. Sie erhalten dieſelbe durch die Cacitas-Sekretariate: Worms, Seminariumsgaſſe 3; Maunheim, B 5. 19 und Ludwigshafen, Kaiſer-Wilhelmſtraße 26, die gemeinſam Sonderfahrten veranſtalten. Siehe heu— tiges Inſerat. * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 21. Januar 1930, abends 8 Uhr, mit fol— gender Tagesordnung: 1. Antrag der Gemeinde Viernheim auf Enteig— nung von Straßengelände zur Durchführung des Ortsbauplans. Die vorläufigen Steuern der Gemeinde Viern— heim für das Rechnungsjahr 1928; hier deren Umwandlung in endgültige. 3. Den Viernheimer Waldrezeßvertrag von 1786. 4. Erſtellung eines Polizeiamts. 5. Anſtellung eines 4. Arztes 3. Die Durchführung der Baureviſionen; hier deren Uebertragung auf den Gemeinde-Bau meiſter. Bildung der Gemeindevertretung in Wirtſchafts— konzeſſions angelegenheiten. Den Totengräberdienſt in der Gemeinde. Errichtung einer Halteſtelle am Tivoli. „Gewährung einer Winterbeihilfe an Erwerbs loſe(geheim). 11. Beſprechung von Wohnungsangelegenheiten (geheim). 1 MAGGl PRODUKTE Film„Die Arche Noah“ wird uns in 11 Akten lebendig vor Augen geführt. Dieſes Filmwerk iſt eine Weltſehenswürdigkeit 1. Ranges. Ein Groß— luſtſpiel in 7 Akten wird als Beiprogramm gezeigt. Deshalb gehen alle Kinofreunde in den Central⸗ Film⸗Palaſt. * Bergsträßer Faſtnachts Humor. Unſere Nachbarſtadt Bensheim will am Faſtnachts- ſonntag einen großen Karnevalszug veranſtalten mit großen Senſationen. Das Motto lautet: Der Sklarek-Pelz iſt hoorig Die Benſemer ſinn humorig, Un krache aach die Banke, Mer werre doch net wanke! Danke Gefangverein Liederkranz. Wir möchten nicht verſäumen, auch an dieſer Stelle auf den morgen Abend im Engelſaale ſtattfinden- den Familienabend hinzuweiſen. Es kann mit vollem Recht verſichert werden, daß alle Beſucher genußreiche Stunden zu erwarten haben. Sinniger Ernſt, gepaart mit goldenem Humor geben dem Programm das Gepräge. Von Intereſſe dürften auch die Vorträge der Männerchöre ſein. Auch hiermit werden die Beſucher auf ihre Rechnung kommen. Erwähnen möchten wir noch, daß infolge der Reichhaltigkeit des Programms, punkt 8 Uhr der Familienabend eröffnet wird. Das Weihnachtskonzert des Geſang⸗Vereins Flora am Sonntag abend im Engelſaale hatte ſich eines ſehr guten Zuſpruchs zu erfreuen. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn hatte ſich der Saal ſchon ſo gefüllt, daß man zur Beſtuhlung des Tanzplatzes ſchreiten mußte, welcher dann aber auch nicht mehr ausreichte, ſo daß viele wieder umkehren mußten. Mit einem ſchneidigen Marſch eröffnete punkt acht Uhr die Kapelle Samstag den Reigen der Darbie— tungen. Hierauf erklang der Chor„Frühlingszeit“ von den Sängern unter Leitung des Chormeiſters Herrn Winder-Mannheim klangſchön und tonrein vorgetragen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den!. Vorſitzenden folgte dann noch das Volks— lied„Ich hört ein Vöglein pfeifen“. Nach einem weiteren Muſikvortrag ließ ſich der Chor dann noch einmal mit„An die Mägdelein“ und den friſchen„Spielmann“ vernehmen, wovon letzterer Dacapo begehrt wurde. In der Folge ging nun das Singſpiel„Es war in Heidelberg“ über die Bretter. Um es gleich vorweg zu ſagen, was hier das Spieler-Enſemble der Flora geboten hat, kann ſich ſehen laſſen, auch vor einem breiteren und an— ſpruchsvolleren Publikum. Beſonders angenehm fiel das natürliche und ungezwungene Spiel einiger Spielerinnen und Spieler auf. Irgend jemand jedoch beſonders her— vorzuheben hieße die anderen zurückſetzen; denn alle gaben ſie beſtimmt ihr Beſtes. Harte Proben hatten die Lachmuskeln der Zuhörer beim Auftreten der Faktotum-Schwalbe zu beſtehen. Aber auch mit dramatiſchen Scenen iſt das Stück durchwoben von denen die ergreifendſte wohl der Abſchied von Werner und Reſi war. Wem blieb bei dieſer le— benswahren Darſtellung das Auge trocken? Schick— ſal! wie es ſich im Leben des öfteren wiederſpie— gelt, nur, daß es dann nicht immer ſo verſöhnlich mit einer Doppel Verlobung und baldiger Doppel- Hochzeit ausklingt wie in„Es war in Heidelberg.“ So kann denn die„Flora“ dieſen Abend als einen vollen Erfolg auf der Haben-Seite ihrer Veranſtal— tungen buchen.—t. Ab heute den 18. Januar grober Iventur-Ausverkaul bei Val. Winkenhach, Weinheimers trale Haus- und Küchengeräte 10 Prozent Rabatt! Benützen Sie diese Tage auch, falls Sie einen Herd, Kessel oder Zimmerofen benötigen. Sie sparen viel Geld. Ich liefere frei Platz: Kies pro Fuhre Mk. 6.— ohlenſ U cken pro Fuhre 7.— augrund⸗Humnus 4.— Zaoh. Mandel, Annaſtr. 45. 8 Das ganze Parterre im Zeichen dieses Verkaufs. Riesenmengen auf 40„Extra“ Tischen ausgelegt. 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Pater. i f 4 Uhr Verſammlung für die 3. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Großeltern und Angehörige. f 58 Uhr 1. S.⸗A. für Kath. Helbig gebor. Buſalt. ö Wie 8 Uhr 2., ¾8 Uhr 3. S.⸗A. für Adam Baureis. 5 N Mittwoch: /8 Uhr 1 Uhr 3. S.⸗A. für ledige Eliſe Winkenbach. a Donner 118 Uhr 1. S.⸗A. für Jakob Kühner. 3/8 Uhr beſt. G.-A. für A. M. Englert geb. Wunderle und beiderſeitige Angeh. 1 Freitag: ¼8 Uhr 2., 38 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſ. Schmitt. N 8 55 geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Haas 2. und Familie Lippert. 1 Samstag: ¼8 Uhr 2., 6 Uhr 3. S.A. f Kath. Helbig geb. Buſalt. 155 J¼8 Uhr geſt. heil. Meſſe für Familie Georz Platz und A. M. Kühner. 5 Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftlich hl Kommunion für die Untere Abteilung 0. Jünglings⸗Sodalität; zugleich gemeinſchaftliche heit Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer E Lipp, Baldauf, Beller und Frl. Regner. Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernhein Sonntag, den 19. Jan. 1930. 2. S. n. Epir ö Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.(In geheiztem Rauu Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. l Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbun Montag, den 20. Januar 1930. a Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Frauencho Vereins⸗Anzeiger Männer Geſangverein. Heute abend h 9 Uhr Singſtunde. Unſer Herr Ehrenchorm erwartet reſtlos ſeine alte kreue Sän erſchar Pünktlich erſcheinen. Der Präſident. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Krie teilnehmer u. Kriegshinterbliebenen, Ortsgrupp Viernheim. Sonntag, 19. Jan., nachm. 3 Uhr im Gaſthaus z. Karpfen(Ebertſälchen Generalverſammlung. Tagesordnung: 1. Jahr bericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Entlaſtung u. Neu wahl des Vorſtandes, 4. Verſchiedenes. Hie laden wir alle unſere Mitglieder frdl. ein un erſuchen um zahlreiches und pünktl. Erſcheinen N Der Vorſtand. 2 Turnerbund. Zu der am Samstag, 18. Jau abends 8 Uhr im Veeeinslokal z.„Freiſchütz ſtattfindenden ordentl. General-Verſammlun laden wir unſere Mitglieder höflichſt ein. 1 vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Ta ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Kaſſenb bericht, 3. Neuwahl des Vorſtandes, 4. Ve ſchiedenes. Der Vorſtand. Geſanguerein Fängertreue. Sonntag, d 19. Januar, mittags 1 Uhr Singſtunde. Vo zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. K. u. 5.-B. Teutonia. Sonntag, 19. Jar nachmittags 35 Uhr General-Verſammlung 0 Schützenhof. Alle Mitglieder ſind hierzu fro eingeladen und hoffen wir auf recht zahlrei Beteiligung. Der Vorſtand. einsdiener erkrankt iſt. ˖ unkt 8 Uhr anweſend zu ſein. 1 f Der Vorſtand. des verſtorbenen Mitgliedes Jak. Kühner. 10 Uhr gemeinſame Singſtunde im Storchel Heute Samstag abend 8 Uhr findet im Gaſthau⸗ eine Vorſtandsfitzung ſtatt. Anſchließend 90 mütliches Beiſammenſein der aktiven Sänge 1 Sonntag nachm. ae 11 5 ede Si im„Storchen“. es e cn Singſtunde im 0 en. Elub der Geflügelzüchter 1926. N Mitglieder, die die Nationale in Frankfurt 1 ſuchen, fahren ab 9,43 Uhr OEch., 10,27 U ab Weinheim Eilzug. Der Vorſtand. a Neichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Pg Samstag abend Zuſammenkunft der Aktivi im Anker. Morgen vollzähliges Antreten zu Begräbnis. Der Vorſtand. Nach der Andacht Verſammlung des chriſtl. 4 Uhr Verſammlung des 3. Ordens durch 1 Montag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Peter Friedel, 5 Ehefrau A. M. geb. Englert, beiderſeitige 5 Beſondere Einladung ergeht nicht, da 9 8 Geſangverein Liederkrauf. Samstag abenſ 8 Uhr Generalprobe im Lokal zum Engel. A 1 Sänger und Mitwirkende werden dringend ge Sonntag nachm. Beteiligung an der Beerdiguz 15 Geſangverein Flora. Sonntag vormittaſf „Darmſtädter Hof“ bei Mitglied Mich. Ke unerwartet zu sich gerufen. Todes-Anzeige- Gott der Herr hat in seinem unerforschlichen Ratschlusse meinen teuren Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater und Grob- vater, unseren lieben Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Joh. J: Brauereibesitzer Möge er ihm vergelten, was er hier Gutes getan. Verwandte und Freunde bitten wir Die Beerdigung findet statt am Sonntag nachm. 3 Uhr. ür die trauernden Hinterbliebefen: * An Elisabeth Kühner, geb. Renz. VIERNHEIM, München, Mannheim, Mainz-Mombach, Ludwigshafen, Heidelberg, 17.) 1930. Januar um ein stilles Gebet. Welche frau hat noch nicht die Friedel“!- Waschmaschine probiert, mit welcher auch jeler Mann und jedes Mind die schmutzigste Wäsche rein wäscht, wie es keiner Frau von Hand möglich ist. Selbsterzeugerpreis 25. Mk. verfolgt gröbere Möbelfirma: Allen Bevölkerungsschichten geschmackvoll ausgeführte und solid gearbeitete Wohnungs- FIR ringen auch einzelne Möbel, bei denkbar angenehmster Zahlungsweise event. Ohme Mmzablumg auf langfrist. 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Der Vorſtand. „Zum 1 Deutschen Naiser' Morgen Sonntag Kapelle: Gärtner⸗Seibert. 6888888858888 e* 9 —— Gesangverein Liederkranz 10 Mitglied des Hessischen und Deutschen Sängerbundes. vor plötzlichem Tempera- turwechsel bieten Ihnen die würme- und kräftebil- denden Kaiser's Brust- Carumellen. Als vorbeu— Zu unserem am kommenden Sonntag, den 19. Januar 1930, abends 8 Uhr, im Engelsaale stattfindenden familien- Abend beehren wir uns, unsere Ehrenmitglieder, aktiven und passiven Mitglieder, mit ihren werten Angehörigen DER VORSTAND. freundlichst einzuladen. gendes und sicheres Mit- tel bei Husten und Ka— tarrh haben sie sich in mehr als 40 Jahren be— währt. Ueber 15 000 frei- willige Zeugnisse bewei- sen ihre Qüte und Unent- behrlichkeit. Beutel 40 Pfg. Dose 90 Pfg. Nehmen Sie nichts an- deres als Naser“ Offene Getränke. Nichtmitgl. haben keinen Zutritt. Zu haben bei; NB. Wir richten die herzliche Bitte an all unsere Mitglieder, uns durch Stiften eines Gegenstandes, zwecks Verlo- sung, unterstützen zu wollen. Empfangnahme derselben im Lokal zum Prinz Friedrich und im Engelsaale am Sonntag Nachmittag, Apotheke 0. Weitzel Hathaus-Drogerie Peter Moskopp Flora-Drogerie D. O. Emi lichter Scocoecceccceeeesese Sänger-Einheit. 0 N N 1 Heute abend punkt 8 Uhr 6 Singstunde. Anlählich der Beerdigung unseres verstorb. Mitgliedes Kühner versammeln sich die Sänger am Sonntag Nachmittag 2 Uhr im Lokal. Vollzähliges Erscheinen erwartet jeweils Der Vorstand. 2(Fintoiſng does 95⸗Einteitung des ernheimer⸗ und heimer ⸗W᷑ Holzhändler ſowie allen Waldfr als zuverläſſiger N* 27 3 N Iii N E A. d Buchhandlung 48% f Großer r 9er Füiter mae Abs Weizenkleie Zentner Roggenkleie Weizenfuttermehl„ Alle andere Futtermittel zu den jeweils billigſten Tagespreiſen Alois 77 ige Feuerwehr. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, die Kame- raden von dem Ableben unseres langjährigen Mit- gliedes, Herrn Jak. Mühner Brauereibesitzer in Kenntnis zu setzen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. 3 Uhr statt und erwarten wir vollzählige Be- teiligung bei dem letzten Ehrengeleite. Zusammenkunft der Mannschaft, Musik u. Spielleute um 2½ Uhr im Gast- haus zum Löwen. Das Rommando. Reichsbauner SCEHWaTrZ- Rot- Bold. Den Kameraden zur Kenntnis, dab am Don— nerstag Abend unser aktives Mitglied, Herr 7 Mrdusreieszer Hüuner unerwartet schnell aus unserer Mitte ge— schieden ist. Wir werden dem Verstor— benen ein ehrendes Andenken bewahren. Um rege Beteiligung an der Beerdigung wird gebeten. Die Aktivität ist pflichtig. Zusammenkunft: Spitalstraße. Der Vorstand. Thomasmehl und Kainit in 100 Kg.⸗Säcken billig am Lager Der Vorſtand. massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei 1. Ma, hrmachermeister n e Lehrlings-Gesuch! Zu Oſtern ſuchen wir für Lager und Büro einen tüchtigen wird. Solossgr& Hook Farben und wo Plakate ſichtbar. Lampertheimerſtraße 1. im Voraus nur beſte Bedienung. Sonntag, den 19. Januar 1930, nachm. halb 3 Uhr Entſcheidungsſpiel um die Kreis-Meiſterſchaft Mernheim- Friedrichsfeld Vorſpiele 2. u. 3. M. Ganz Viernheim muß bei dieſem Spiel der Spiele zugegen ſein, wozu wir unſere Mit⸗ glieder und Sportfreunde herzlich einladen. Die Sportleitung. fanden agg ngggumgwnndacgagatndrdtagnaünnuntannamunmunan Gleichzeitig beehren wir uns, unſeren Mitgliedern, Sport⸗ freunden u. Gönnern mitzuteilen, daß wir in unſ. Vereinsheim ein Cafe errichtet haben, das am Sonntag, 19. Jan. eröffnet Wir bitten um gefl. Zuſpruch und verſichern Der Vorſtand. einfarbig, mit Jacquardkante Neinwollene Schlafdecken regul. Preis St. 59.50 46.— 35.50 luv Preis Stück 43.50 33.50 25.00 Große Posten Gardinen- u. Dekorations- Stoffe zu weit herabgesetzt. Preisen. kräftige Qualität. fleischfarbig, regulärer„ 50 * tegul. 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Preis 4.35 Inventur-Preis Paar 2.50 Wäsche-Batist, indanthren, in allen Schlafanzug-Flanelle, indanthren- 454 Zephir fur Oberhemden, echt- bedeutenden Fehlern, regulärer Preis 5.35 Inventur-Preis 1 — 2— ͤr:ͤ—— * 33—7r*— ͤÆũ— Kamelhaarfarbige dadedten mit kleinen Fehlern Stück 13.50 Rerren-Socken Herren- Socken, gemusterte, kräf. tige Qualität..... Inventur-Preis, Paar Schwelß- Socken, sehr strapazier- fähig..... Inventur-Preis, Paar Herren-Socken, kamelhaarfarb,, pr. Qual., reg. Preis 1. 10, Inventur-Preis Paar Herren-Soeken, original englische Qualität und reine Wolle gestrickt, reg.„ 95 Preis 1.25... Inventut-Preis Paar* Herren-Socken, reine Wolle, kräſt. 1 25 Qual., reg. Preis 1.65, Invent. 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Die größte Sehenswürdigkeit Viernheims r Der Turmbau zu Babel, welt. Dieſes Weltgeſchehen muß man einfach geſehen haben. ganzen Welt ſtrömt zu dieſen lebendig gewordenen Zeiten und ganz Viernheim f Anfang Werktags ab halb 8 Uhr zu gewöhnlichen ab 9 Uhr nochmals das ganze Es wird höflichſt gebeten, ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen ſich dieſes Prachtfilmwerk anſehen. Preiſen, Sonntags ab 7 Uhr pro Platz 10 Pf. höher, Programm zu ſehen. zu beſuchen. Sonntag Mittag Extra gr. Kinder ⸗Vorſtellung 1. Die Arche Noah.— 2. Das Affentheater, 18 Akte Erwachſene haben zu der Kinder-Vorſtellung keinen Zutritt. fach 0 emma die Arche mit dem Anmarſch der Tiere, die alles zerſtörende Sintflut, dem gegenübergeſtellt iſt die heutige Die Menſchheit der Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung der Allmendgrundſtücke. nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert. 1. Oberlück 4. Gew. Nr. 19. e,„ Ni I Alter Garten 1. Gew. Nr. 11. Brunnenacker 3. Gew. Nr. 6. Großer Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. Groß-Bruchfeld 1. Gew. Nr. 38. i Kleiner Neuenacker im Groß-Bruchfeld Nr. Rothfeld 2. Gew. Nr. 52. Vierruthen Nr. 67. Große Lange Teilung Nr. 47. . Kleine„ 5 Nr. 13. Krottenwieſe(Acker) Nr. 106. Obere Bruchweide 4. Gew. Nr. . Oberlück 7. Gew. Nr. 33. 5 5 12. Gew. Nr. 36. Alter Garten 1. Gew. Nr. 31. 17. Lange Strithen Nr. 1. 18. Sandgabe Nr. 79. 19. Winterskiſte Nr. 15. 20. Kleiner Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 21. Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 55. 22. Allmen Nr. 53. 23. Allmenfeld 2. Gew. Nr. 30. 24. Vierruthen Nr. 39. 25. Große Lange Teilung Nr. 5. 26. Krottenwieſe Acker Nr. 111. 27. Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 4. 28. Schloth Nr. 17. 29. 103. 30. 106. 31 135. 32. 20. 33. Sandgaben Nr. 74. Nur noch 3 Tage! hier: Gemeinde Viernheim. bauſtatut 14 Tage auf unſerem Baubüro ſelbſt erhoben werden können. Viernheim, den 17. Januar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Am Dienstag, den 22. Januar 1930, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes Uutschals-Deher nahme And-Fglehlugg! Der verehrlichen Einwohnerschaft, insbesondere werten Nachbarn die höfliche Anzeige, dab wir ab heute die Gastwirtschaft Tum Goldenen Alter* übernommen haben. Zum Ausschank gelangt das bekömmliche Storchenbräu Speyer. Ferner ist für vorzügliche Speisen und la. Weine bestens Sorge getragen. Es wird unser Bestreben sein, unsere werten Güste allzeit zufrieden zu stellen und bitten um geneigten Zuspruch. 10. 49. 75 Hochachtungsvoll Napf Werle, Metzger U. Frau. ccc * Nußkohlen Zentner 2 Mk. Briketts Zentner 1,60 Mk. i Betr.: Den Ortsbauplan der Gemeinde Viernheim; 7. Nachtrag zum Ortsbauſtatut der Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt- nis, daß der abgeänderte 7. Nachtrag zum Orts— liegt und Einwendungen während dieſer Zeit da— frei Haus Bei Abnahme von 10 Zentner 10 Pfg. billiger Peter Roſchauer, z. Rebſtock Sie Sparen wenn Sie jetzt kaufen! wird Turnerbund 1893. — unser liebes Ehrenmitglied J. J. Kühner, Brauereibesitzer reiche Beteiligung beim Gan Ruhestätte. im Lokal. Der Vorstand. Todes-Anzeige! Unseren wer- ten Mitgliedern u. Ehrenmitgl. die traurige Nachricht, daß in ein besseres Jenseits abgerufen wurde. Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Bitte die Mitglieder um zahl- e zur letzten Zusammenkunft um 2¼ Uhr Gebe während des auf alle Waren Weinheimerstraße Manufaktur und Modewaren Wäsche und Aussteuer Damen- und Herren-Konfektion. Nach d. großen Meiſterſchaftskampf auf dem Waldſportplatz Groß. Tanz „im Schützenhoſ“ Es ladet ein: Der Wirt. Die Tanzſportkapelle. 2 8 Nach dem Meiſterſchaftskampf 1/ treffen ſich alle Tänzer zum „TANZ. im„Kaiſerhof“ Es ladet frol. ein Der Wirt: en Froschauer a Kapelle Manf-Alank(Streichorcheſter) am Sonnta Zusammenkunft 8½ Unr im Lokal. Igpenlur- gusverhauls 10% Rabatt! Nobert Kelert D DSD Radfahrer- Verein„Vorwärts“. =.——T—T————,ʃ5 Wir setzen unsere Mitglieder in Kenntnis, daß die Beerdigung unseres langjüänrigen Mitgliedes J. J. Künner nachmittag 3 Uhr stattfindet. Der Vorstand. Der ehrliche Finder Ja, den gibt es— gibt es noch! Ich hatte ſelbſt ſchon alle Hoffnung aufgegeben, als ich, ſuchend nach meinem verlorenen Zehn-Martſchein, mit dem ehrlichen Finder an der Unfallsecke zu⸗ ſammenprallte. Wie das ſo geht, wenn man, mit dem Wintermantel angetan, ſeine Einkäuſe deen! Um nicht nach der ſchwer verbarrikadierten Gelo— börſe langen zu müſſen, tat es einfach ein Griff. ein Schub in die rechte Manteltaſche, und der Geldſchein war geborgen. Für kurze Zeit nur, allerdings. Wie es eben⸗ lalls ſo geht, wenn man nicht gerade ſtadtfrend iſt, ſtoße ich auf einen Bekannten, der mir ſtehen— den Fußes natürlich wichtige Dinge anzuver— trauen hat. Nun, wir reden und reden, und da— bei muß ich wohl auch einmal nach meinem Ta— ſchentuch gegriſſen haben, das in beſagter rechter Manteltaſche ſtack. Wir verabſchiedeten uns, ich habe es mir kaum 5 Minuten ſpäter in meiner Behauſung ſchon„gemütlich“ gemacht—— da entdecke ich, als ich eben den vergeſſenen Zehn— markſchein erſt aus der einen, dann aus allen übrigen Taſchen herauskramen will: Futſch, hin, heidi, verloren! Nachdem auch eine gründliche Leibesviſitation erſolglos verlaufen war, kamen mir wirklich Zweiſel. Sollte am Ende im Ladengeſchäft, von niemand bemerkt, der Schein zu Boden gefallen ſein? Ich klammerte mich an die Hoffnung, ihn dort noch zu ſinden und war im ſelben Augen blick auch ſchon auf dem Wege dahin. Der Wind fegte allerlei Papierſchnitzel den Rinuſtein eni— lang— ausſichtsloſes Beginnen! Da— bumm!— ſtoße ich, achtlos um die Ecke gehend, mit meinem Freund, Kollegen und Nach— bar zufammen, faſſe ihn Aug in Aug, ihm mein Malheur zu klagen— wahrhaftig noch ehe ich ein Wort fagen kann, hält er mir einen zerkuüllten Zehnmarkſchein ins Geſicht, ſcherzend, ob ich keine Verwendung dafür habe? Er hatte ihn, nicht weit von der Stelle, wo vor inapp einer halben Stunde die Begeguung war, aufgeleſen, als ſchon der Wind ſein Spiel mit ihm trieb und herumtollende Kinder allerdings keine Notiz von dem unermeßlichen Schatz zwi— ſchen ihren Füßen nahmen. N Es war„nur“ ein Zehnmarkſchein. Ich hätte ihn gering geachtet, wenn er etwa von einer um zehn Mark ermäßigten Schneiderrechnung oder ſonſt einem nicht alltäglichen Kauf erübrigt wor⸗ den wäre.(So find„wir Männer“ nun mall) Aber Geld- mit dem man ſchon die mannigfachſten Hin⸗ und Herberechnungen angeſtellt hat, beſon— ders, wenn es gegen den Letzten geht— dieſes ſpärliche Kapital, ſchon in den Wind geſchrieben, auf einmal wie unverhofft zu gewinnen, das iſt: das aroße Los in der Lotterie gezogen, das Geld auf der Straße aufgeleſen, kurzum ein Reichtum, auf den man nicht geſaßt war. Bar, ohne Abzug von Finderlohn, habe ich den Schein eingeßzeckt. Vielleicht, weil ich vor lau⸗ ter Staunen über die merkwürdigen„Zufälle“ im Leben gar nicht die Frage an den ehrlichen Fin— der zu richten die Zeit und das paſſende Wort land. Und außerdem und überhaupt war er doch ſozuſagen mein Freund und Kollege... Aber ich habe ihm wenigſtens verſprochen, daß das in die Zeitung kommen ſollte. f Hier ſteht ſie nun, die buchſtäblich wahre Ge— ſchichte vom ehrlichen Finder.—ger. Kommuniſtiſche demonſtrationsverfühe wie Berlin, 16. Jan.(Radio). Trotz des Ver⸗ botes des Polizeipräfidenten hatten die Kommu⸗ wiſten geſtern ihre Anhänger zu einer Demonſtra— tion für Lenin— Liebknecht— Luxemburg auf⸗ geboten. An verſchiedenen Stellen kam es zu Zu— ſammenſtößen mit der Polizei. In der Pots⸗ damerſtraße Ecke Pallasſtraße hatte ſich ein Zug von etwa 300 Kommuniſten gebildet, darunter viele junge Leute in der Uniform des verbotenen Rotfrontkämpferbundes. Erſt als Verſtärkungen herankamen gelang es, die Potsdamerſtraße zu ſäubern. Am Zionskirchplatz überfiel ein Trupp von et— wa 50 Kommuniſten 2 Polizeibeamte und um⸗ ringte ſie. Die beiden Schupoleute wurden mit Stöcken und Schlagringen bearbeitet. Zu weite— ren Kundgebungen kam es am Weddingplatz, wo die Polizei mit dem Gummiknüppel gegen 100 randalierende junge Burſchen vorgehen mußte. In Neukölln wurde der Reichstagsabgeordnete Blenkle. der die Kommuniſten orderte, ſich nicht an die Anordnungen der Polizei zu halten. ſeſtgenommen und ins Polizeipräſidium gebracht. Auch hier mußte mit dem Gummiknüppel die Straße geräumt werden. Insgeſamt ſind bishe einige 20 Perſonen zwangsgeſtellt worden. Hindenburgs Nheinlandfahrt Wie der Vadiſch⸗Pfälziſche Landesdienſt aus dem Büro des Reichspräſidenten erfährt. iſt da⸗ mit zu rechnen. daß der Reichspräſident nach er⸗ folgter Räumung der dritten Zone bieſem Gebiet einen Beſuch abſtatten wird. Es entſpricht jedoch entgegen anders lautenden Meldungen nicht den Tatſachen, daß der Reichspräſident bereits eine beſtimmte Zuſage gegeben hat. noch viel weniger kann davon die Rebe ſein. daß ein für dieſen Beſuch bereits bis in alle Einzelheiten gehender Plan ausgearbeitet worden iſt. auf Ein Todesurteil. wtb Bauzen, 16. Jan.(Radio). D 95 t., 16. Jan.( Das Schwur⸗ gericht verurteilte geſtern nachmittag 115 0 nheitsarbeiter Gerlach wegen Mordes zu ade und zum dauernden Verluſt der bürgerll— 1975 n Gerlach hatte am 22. Dezember 929 in Jeßnitz den Luſtmord an der 7jährige Magdalena Plaſchke verübt.. N Mannheim, 16. Jan. Tragiſcher Dod Dienstag nachmittag hat ſich ein 20 Jahre lalte Packer geis Nordhauſen, der ſich ſeit 19. Novemb 1929 wegen Handtaſchenräubereien ete. in Unter, ſuchungshaft befand, in ſeiner Zelle des Bezirks⸗ gefängniſſes auf den Tiſch geſtellt, um ſich durch das Fenſter mit einem Außenſtehenden verſtän⸗ digen zu können. Vermutlich durch einen Fehl⸗ tritt iſt der Mann offenbar rücklings vom Tiſch gefallen und hat ſich dabei derart den Kopf auf⸗ geſchlagen, daß er einen Schädelbruch davontru g. Der Verunglückte wurde ſofort nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus überführt, wo er heute früh Heſtorben iſt.* . Straßburg, Jan. Opfer der Spiel— hölle. Ein Herr aus Weiſenburg, der in den letzten Tagen 170000 Frs. in der Spiel ze Straßburg veclor, hat ſich erhängt. 2 — Speyer, 16. Jan. Unterſu chung des Speyerer Grabfundes. Am kommenden⸗ den, Samstag wird mit Genehmigung des Dom— kapitels und des Landesamtes für Denkmals— pflege der Grabfund im Speyerer Dom unter— ſucht. Bekanntlich wurde bei den Dombauar— beiten ein Steinſarg im Antergrund des Kaiſerdomes entdeckt, in dem ſich die Ueber— reſte der Prinzeſſin Adelhaid, der Tochter des Kaiſers Heinrich 4., befinden ſollen. Bad Dürkheim, 16. Jan. Schwerer Auto⸗ unfall. Auf der Straße nach Ungſtein erlitt heute Nacht der Taxameterbeſitzer Sauer aus Bad Dükbeim einen ſchweren Unfall. Sauer woll 1 Erſtes Originalbild von der Eiſenbahnkataſtrophe in Tunis Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte. der l In Tunis ereignete ſich kürzlich auf bahnunglück, das nicht weniger al; Haager Profile Die deutſchen und die franzöſiſchen Miniſter.— Briands Spazierſtock und ſeine Politik.— Tar⸗ dien, der Rechtsanwalt.— Miniſter beim Tanz⸗ tee.— Die„menſchliche“ Seite der Konferenz. (Von unſerem beſonderen Mitarbeiter im Haag.) eee Den Haag, im Januar. Ruhe, Sicherheit, Solidität ſind die Merkmale der Stadt, in der zum zweitenmal die große Kon⸗ ſerenz zur„Liquidation der Nachkriegsfragen“ tagt. Das, was die Stadt auszeichnet, will die Konferenz, ſo ſteht in ihrem ungeſchriebenen Pro gramm, ins Große, Europäiſche übertragen, für 9 ganze europäiſche Welt neu ſchaffen helfen. Wie ſehen die Männer aus, die mit dieſer Abſicht in den Haag gekommen ſind? Wie wirken ſie auf den Beſchauer, der nur ihr Außen kennt? . 5 Da find die Deutſchen. Gerade kommen ſie über den Binnenhof, dieſen mittelalterlichen ſchö— nen Hof, den die beiden Kammern flankieren und der wie eine Kirche ausſehende„Ridderzaal“ rück⸗ wärts begrenzt. Sie kommen von ihrem Hotel und begeben ſich in eine Beſprechung der ſechs einladenden Mächte. Der neue Reichsaußenmini⸗ ſter, Dr. Curtius, ein nicht ſehr großer, aher zier⸗ lich wirkender Mann, der ein kluges und gewin⸗ nendes Geſicht hat und ein paar ſehr geſcheite Augen. Er geht mit elaſtiſchen und zugleich energiſchen Schritten, und wenn er ſpricht, iſt man vom erſten Wort an gefangen. Er ſormullert gern und gut. jeder will ihn hören mögen, dabei begleitet er ſeine Worie mit abgewogenen Geſten ſicher und ruhig. Eine Sache, die dieſer Mann vertritt, iſt nicht ſchlecht aufgehoben. Wirth wirtt neben ihm temperamentvoller, weniger abgeſchliffen, zugleich aber auch mächti⸗ ger. Sein Format iſt anders als das des ausge⸗ glicheneren Curtius, weniger gewandt vielleicht, aber gefühlsſtärter. Er wird nicht ſo ſehr, wie Curtius, durch vernunſtgemäße Darlegung wir⸗ ken, als durch Betonung ſtimmungs⸗ und gefühls⸗ Strecke 20 Tote und mäßiger Momente, für die ihm das Mittel des Wortes in reichem Maße zur Verfügung ſteht. Curtius iſt Sprecher, Wirth iſt Redner, ſie müſſen ſich glücklich ergänzen. Kurz hinter ihnen kommt der neue Finanz— miniſter Moldenhauer, von dem man be— hauptet, daß er bedeutend weniger„preſſeſcheu“ ſei als ſein Vorgänger Hilferding(der nichts weniger gern tat, als mit einem Journaliſten reden, und niemals Auskunft gab). Robert Schmidt., der Wirtſchaftsminiſter. den ſeine Parteifreunde trotz ſeines verhältnismäßig hohen Alters— ſechsundſechzig Jahre— noch immer „Bobbie Schmidt“ nennen. iſt ein einfacher, ſym— pathiſch wirkender alter Herr, dem man gern glaubt, daß er nie, ſo oft er Miniſter war, von ſeiner Dienſtwohnung Gebrauch machte, ſondern es vorzog. in ſeiner Dreizimmermohnung zu bleiben. Er iſt der älteſte der anweſenden deut— ſchen Miniſter, und ſoll auch der ſchweigſainſte ſein. Der neue Finanzminiſter, der bis vor we— nigen Tagen friſchgehackener Wirtſchaftsminiſter war. hat übrigens Humor. Als er in einer deut— ſchen Zeitung irgendwo die Behauptung fand, er habe mit dem franzöſiſchen Finanzminiſter da— rüber geſprochen, was er im Falle einer Nicht— annahme des Youngplones tun werde, und ben dabei erklärt, zu den notwendigen deulſchen»Maß nahmen werde in einem ſolchen Falle gehören, daß die Beamtengehälter um 2* Prozent gekürzt würden,— da ſtellte er ſich gleich vor die nächſte Preſſekonſerenz und beteuerte, ſo etwas ſei ihm im Traum nicht eingefallen.„Denken Sie ſich. meine Herren.“ ſagte er„ich habe natürlich fünf Minuten nachdem die Meldung in der X-Zeitung erſchienen war, gleich ein paar beſtürzte Tele— gramme belommen..“ 1 Ein ſchöner, ſonniger Tog,— endlich einmal nach tagelangem Regen. Wir ſtehen auf dem Binnenhof, es heißt, daß die franzöſiſchen Dele— gierten diesmal zu Fuß ankommen. Sieh. da bie⸗ gen ſie ſchon durch das rückwärts gelegene Tor. Sie kommen zu Dritt, Tardlen in der Mitte, Briand rechts von ihm Gheron. der dicke, ſpitz⸗ bärtige Cheron, linls. Sehr laugſam und be⸗ Bone-—Conſtantine ein grauenhaftes Eiſer 25 Schwerverletzte forderte. dächtig ſchieben ſie ſich über den Hof. Man ſieht ihnen an, daß ſie ſich nicht ungern photograpieren laſſen, und als der Völkerbundzeichner Kellen, der ſcheinbar unter die Preſſephotographen ge— gangen iſt, mit ſeinem Apparat auf ſie zuſtürzt, lächeln ſie ihn ſogar freundlich an. drei, — ſie ſind ganz Frankreich, oder wenigſtens ein gutes Stück der franzöſiſchen Nuancen. Dieſe Briand, einſoch, faſt gemacht beſcheiden, gibt ſich das Anſehen eines ſtillen, alten Mannes, man merkt dahinter die Maske des ſchlauen Routi niers der ſo tut, als wolle er eine Zeitlang bei— ſeiteſtehen, weil er weiß, daß man ihn bald doch wieder„brauchen“ wird. So wie er mit ſeinem Spazierſtock, ohne den er nicht mehr zu denken iſt, alle möglichen Poſen einnehmen kann, ſo iſt er auch als Politiker ein ſtändiger Schöpfer von Formulierungen, Formeln,„Vergleichen“, hinter denen er immer wieder die gleichen Abſichten ver— birgt. Ach, er iſt noch klüger als wir alle es ver muten, weil er viel mehr Franzoſe iſt, als wir es glauben. Auch Cheron iſt Franzoſe, aber keiner von der komplizierteren Art, wenn nich: ſein Aus— ſehen, die Gemütlichkeit in männliche Geſtalt, bitter enttäuſcht. Er macht den Eindruck eines Menſchen, der die ſchönen Dinge dieſer Welt ebenſo liebt, wie er ſeine Arbeit ordentlich tut, und wenn man ihn neben Briand und Tardieun einhergehen ſieht, ſo ſcheint es ſo, als hätten die beiden— obſchon er bedeutend größer und um— ſangreicher iſt als ſie— ihn mitgenommen, um unterwegs mit ihm zu plaudern. Das ſtimmt na— türlich ganz und gar nicht, aber es ſieht ſo aus, und vielleicht bezeichnet es auch das Verhältnis der politiſchen Bedeutung ſeiner Perſönlichkeit und der beiden anderen ganz richtig... Denn da iſt noch Tard ie u, von dem Sauer— wein in einem großen Auſſatz geſagt hat., daß er „die Rettung der Konſerenz“ ſei. denn wohin ſein klarer Geiſt leuchte, da gebe es kein Dunkel mehr, ..(ſo ſagt ein Franzoſe!). Ja, intelligent ſieht er aus. wie ein guter. mit allen Fineſſen des Rechts vertrauter Junſt, der in jedem Fall und bei jeder Verwicklung eine Löſung weiß. Hager, faltiges Geſicht, dahel noch jung, mit einem ſun⸗ Samstag, 18. Jan. 1930 te mit einem Wagen nach Kallſtadt fahren, kan aber in Pfeffingen in einer Kurve durch zu rat ſches Fahren ins Schleudern. Er verlor die Si— cherheit über das Fahrzeug und rannte auf eine gegenüberſtehende Mauer. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Auto vollſtändig zertrümmert wurde und der Fahrgaſt, Karl Kullmer, ebenfalls aus Dürkheim, ſchwere Kopfverletzungen erlitt, die ſeine Ueberführung nach dem Krankenhaus not⸗ wendig machten. Sauer, der das Fahrzeug ſteuerte r urch Glasſplitter leichte Verletzungen. eiler(Saar), 16. Jan. Ein Land⸗ überfallen und ſchwer verletzt der für die immer mehr zuneh⸗ beit im Saargebiet bezeichnenden ſich wieder ein neuer Fall ange⸗ nabend der Landjäger Schilling Gehweg. der von Tholey nach den Straße ſtand, näherte ſich leuchtetes, im Zickzack fahrendes ihr an den Landjäger heran auf den e Wageninſaſſen ſchlugen den Land— r und verletzten ihn ſchwer am Kopf ten ihm außerdem eine Stichverletzung Täter konnten unerkannt entkommen. Die imbsheim, 15. Jan. Erbfieber. »ler'ſche Millionenerbſchaft bewegt auch in unſerem Orte Gemüter. Der Tageklatſch bei den meiſten Einwohnern eine teils 0 olimiſtiſche, teils peſſimiſtiſche, meiſt aber eine recht lebhafte Meinungsäußerung. Obwohl der Stamm dieſer ſteinreichen Erblaſſer im benach— barten Eich iſt, haben ſich in Gimbsheim ſhätzungsweiſe 15 Familien geſunden, die eine Abſtammung von den Erbdlaſſern nachweiſen und— erben wollen. Den Leuten iſt es zu wünſchen, daß dieſe Erbſchaft nicht wieder zu 2 de bildet Waſſer wird, denn ein ſindiger Miterbe hat ſchon von den ö bühr für Ausfechtung der Becker“ in Höhe von 10.— RM. Uebrigens iß es von Intereſſe, zu wiſſen, daß einzelnen Familien eine„Ge— Erbangelegcenheit erhoben.— man in Gimbsgeim von einer Erbmaſſe von vier Millionen Dollars ſprach, die ſich aber mittlerweile um weitere zwei Nullen(400 Millionen) erhöht hat!? Aſha. Rimbach, 14. Jan. Schlägerei. In ir Nacht von Sonntag auf Montag wiſchen 2 und 3 Ühr kam es zwiſchen zwei jungen Burſchen zu einer Schlägerei. Hierbei ver ſetzte der 17 jährige J. W. dem 23⸗jährigen Ph. D. einen Schlag in das Eeſicht, welcher die Zerſplitterung des linken Unterkiefers zur Folge hatte. Noch am ſelben Tage mußte der Verletzte in das akadem. Krankenhaus nach Heidelberg gebracht werden. N onb. Viernheim, 16. Jan. Das Rebhuhn im Straßenbahnwagen. Zbwiſch en Viernheim und Weinheim flog geſtern vor⸗ mittag ein Rebhuhn gegen das Fenſter einer in voller Fahrt befindlichen elektriſchen Stra⸗ zenbahn. Dabei ging die Scheibe im Werte von etwa 20 RM. in Trümmer, während der Vogel blutend in den Wagen fiel. Der Schaff⸗ ner ſetzte den nichtzahlenden„Fahrgaſt“ im Werkzeugkaſten gefangen, um der Direktion gegenüber einen Ausweis über die ſonſt un⸗ glaubliche Sachbeſchädigung zu beſitzen. kelnden Kneiſer vor den kühlen und berechnend blickenden Augen. Das Merkwürdige iſt, daß ein paar Leute, jeder ohne mit dem anderen geſpro— chen zu haben, erklärten:„Dieſes Geſicht erinnert mich an jemanden, den ich einmal früher irgend⸗ wo ſah..“ Bis dann einer auf die Idee kam. daß dieſer Jemand, an den Tardieun erinnere, gar keine beſtimmte Perſon geweſen ſei, ſondern daß es die mehr als einmal in der Maske wiederkeh— rende Figur des„Staatsagwalts“ in einem Kri— minalfilm ſein müſſe.„Der Staatsanwalt“ und er ſieht ſo gar nicht franzöſiſch aus.— im Gegenteil. Aber die meiſten großen frauzößſchen Staatsleute der letzten Fahre waren— im Typ keine„richtigen“ Franzoſen, weder Clemenccan noch Poincare... Uebrigens erzählt man ſich, der einzige deut— ſche Saß, den Tardieu aus ſeiner Studienzeit in Deutſchland noch behalten habe, ſei:„Ich fahre nach Köln.“(Demnach ſcheint er oft nach Köln geſahren zu ſein...) Mit beſonderer Wichtigkeit berichtete eine hol— ländiſche Zeitung, daß Briand und Loucheur, der franzöſiſche Wirtſchaftsminiſter, in ihrem Ho⸗ tel„Des zum gekommen ſeien und mit großem Intereſſe den Tanzenden zuge— ſchaut hätten.— ganz wie„oewöhnliche Sterb— liche“ auch. Das hat den Holländern mächtig im— poniert, die ähnliches von ihren Miniſtern an— ſcheinend nicht gewohnt ſind. Auch daß Snow den, der anſcheinend ſo bärbeißige ein ſehr ein— facher Mann ſei, betonen ſie immer wieder. Ge— wiß, man ſieht ſeit einigen Jahren, ſeitdem wir im Zeitalter der Konferenzen leben, daß die, die „uns regieren“, auch Menſchen ſind. Und vielleich: iſt das bei all den vielen Konferenzen, die wir er— lebt haben, das wichtigſte und menſchlichſte Er⸗ lebnis, das ſängeren Beſtand hat als die vorüber gehenden und oſt nach kurzer Dauer wieder auf gehobenen„Ergebniſſe“ einer ſolchen ZJufammen— kunft. Vielleicht macht dieſe Erkenninis uns alle innerlich„freier“ und darauf kommt es ja doch im letzten Sinne an. N 42 Indes“ Tanztee Wotiner Pilderboeen „Bedeutende Namen.— Am Kurfürſtendamm.— Hotel nach amerikaniſcher Art.— Wein auf f Abzahlung.— Rednerſchule. Daß der alte Dichter Schiller mit ſeinem oft zitierten Wort:„Wenn der Leib in Staub zer fällt, lebt der große Name noch“ wieder einmal recht hat, kann man auch in Berlin beobachten. Da gibt es einen Gaſtwirt, der den Namen Friedrich Schiller trägt; ein Inſtallateur kann ſich ſtolz Theodor Körner nennen; Franz Schubert, der die ſchönen Lieder komponiert hat, erſcheint unter dem gleichen Namen als Lebensmittelhänd⸗ ler. Heinrich Heine iſt ſeines Zeichens Maler⸗ meiſter und Richard Wagner führt eine Drogerie. Wenn auch der Beruf ſich ſtark gewandelt hat, ſo iſt es immerhin eine recht nützliche Sache, den Namen berühmter Menſchen zu tragen. Aber ſelbſt den Fall geſetzt. alle dieſe Namensvettern bedeutender Dichter, Denker und Komponiſten wohnten amKurfürſtendamm, ſo könnten auch dieſe Namen die Zugkraft nicht ausüben, um aus dem Berliner Weſten ein Geſchäftsviertel zu machen, das den Mittelpunkt des Berliner Geſchäftsver⸗ kehrs, nämlich die Gegend vom Potsdamer Platz bis zum Alexanderplatz völlig in den Schatten ſtellen könnte. Vor ungefähr drei Jahren ſetzte der„Zug nach dem Weſten“ ein. Die Nachfrage nach geeig— neten Geſchäftsräumen am Kurfürſtendamm war mngeheuer groß. Die Mietpreiſe ſtiegen in phan⸗ taſtiſche Höhen. Die Parterreräume faſt aller Privathäuſer wurden in der Hoffnung auf eine Langdauernde Konjunktur in Läden umgewandelt. Die Eigentümer der Häuſer nahmen auf die Ko⸗ ſten keine Rückſicht, denn ſie wiegten ſich in der ſicheren Erwartung auf eminent hohe! Miet⸗ preiſe. Es war keine Seltenheit, daß für einen Eckladen zwiſchen Kaiſer Wilhelm-Gedächtnis— kirche und der Uhlandſtraße, d. h. im Kurfürſten— dammviertel, Mieten von tauſend Mark pro Quadratmeter gefordert und bezahlt wurden. Für eine Jahresmiete von fünfzigtauſend Mark konnte man höchſtens ein kleines Geſchäft bekom— men. Aber der Rückſchlag blieb nicht aus. Das kaufkräftige Publikum wohnt zwar im Berliner Weſten, aber die Damen fahren doch recht gern zum Einkauf nach dem Zentrum der Stadt, und die Firmen, die am Kurfürſtendamm Filialen errichtet hatten, merkten es alsbald an den Speſen, daß ein rückſichtsloſer Abbau be⸗ kömmlicher iſt, als Rückſichtnahme auf Preſtige⸗ fragen. So kam es binnen kurzer Zeit, daß die prunkvollen Läden leer ſtanden und ſelbſt gegen Mieten, die um die Hälſte oder um einen noch größeren Prozentſatz herabgeſetzt ſind, nicht an den Mann gebracht werden können. Die allge— meine Pleite und die ſtets ſchwächer werdende Kaufkraft ſelbſt ſolcher Kreiſe, die über beträchtli— che Einkommen verfügen, machten ſich überall be— merkbar. Die Unternehmer hatten ſich in der Hoffnung, die Reichshauptſtadt ſei in die ſieben fetten Jahre gekommen, ſchwer getäuſcht. Auf un— abſehbare Zeit müſſen wir noch die mageren Jahre als unabwendbar in Kauf nehmen. Die vielen Zuſammen“rüche am Kurfürſten— damm konnten jedoch nicht verhindern, daß in dieſer Gegend ein Luxushotel in amerikaniſchem Stil in einigen Tagen eröffnet wird. Selbſtver— ſtändlich wurde zur Bezeichnung des neuen Ho— tels wieder ein Fremdwort gewählt, nämlich „Villa Majeſtic“. Dieſer neue Bau iſt natürlich mit dem größten Raffinement und den neueſten Errungenſchaften modernſter Technik ausgeſtattet. Zur Verpflegung der Gäſte befindet ſich im Par— terregeſchoß ein Luxusreſtrurant, in dem ſich bis zu hundert Perſonen aufhalten können. Wega darf mit Recht geſpannt ſein, wie lange dieſes neue Unternehmen wohl am Leben bleiben wird. Luxusbauten ſind bekanntlich ſehr teuer und wo— hin es führt, ſich auf ein zahlungskräftiges Pub— likum zu verlaſſen, haben in den letzten Tagen die zahlreichen Pleiten der großen Vergnügungs— Das Geheimnis einer Nacht. ſich in einem mit höchſter Eleganz ausgeſtatteten Roman von G. Rehfeld 1. Fortſetzung. daher.!“ Der Bankier machte eine Gebärde der Un-] Br geduld.„Bitte, nehmen Sie ſie an ſich Erſt nach ſo mi 75 abgeſchloſſenem Vertrag—— „Herr Kommerzienrat, ich bewohne ein ge— wöhnliches Hotelzimmer, wo die Papiere daäͤrch— Ihrem Geldſchrank aufzubewahren.“ „Sei es denn!“ verſetzte der Bankier zö— nung bitten?“ ſtätten gezeigt. Aber vielleicht führt das nem Luzushotel, wie es ſo viele andere, Firmen tun auch das Suyſtem des„Stottern“ ein.„ Mie dieſem„Stottern“ iſt bekanntlich der „Kauf auf Abzahlung“ gemeint. Allerdings muß es dann das Hotel etwas ſchlauer anfangen, als eine Weinfirma, die ihren Inſeraten die Formel beifügte:„Die gelieferte Ware bleibt bis zur vollſtändigen Bezahlung Eigentum der Liefer⸗ firma.“ Auf ein ſolches Zeitungsinſerat ließ ſich ein Berliner Kaufmann eine Sendung Wein auf „Stottern“ kommen. Die erſte Rate bezahlte er pünktlich, dann geriet er aber in Verzug. Die Firma klagte und erhielt ein Anerkennungsurteil. Der Kaufmann zahlte trotzdem nicht. Als es zur Pfändung gehen ſollte, konnte der Gerichts— vollzieher nur geleerte Flaſchen ſehen. Der Be— zieher der Weinſendung behauptete ſogar. die Qualität des Weines ſel vorzüglich geweſen, und er wolle die Firma ſeinen Bekannten weiter empfehlen. Damit gab ſich aber die Weinfirma nicht zufrieden, ſondern erſtattete Anzeige wegen Unterſchlagung. Es war wohl der erſte Fall die— ſer Art, mit dem ſich der Amtsrichter zu befaſ— ſen hatte. Doch nach kurzer Ueberlegung kam er zu folgendem ſalomoniſchen Urteilsſpruch: „Der Beklagte iſt nicht ſchuldig, denn wenn jemand Wein kauft, ſo geſchieht dies in der Ab⸗ ſicht, auch den Wein zu trinken. Dem Verkäufer muß dieſe Zweckbeſtimmung des Weines bekannt ſein. Er hat daher kein Recht, die Ausübung des Willens des Käufers als Unterſchlagung zu be— zeichnen. Ein Eigentumsvorbehalt der üblichen Art iſt bei dem Verkauf von Wein völlig ſinnlos.“ Nun kann die Weinfirma ſehen, was ſie mit ihrer Forderung beginnt. Schließlich wird ſie doch den Vorſchlag ihres nicht zahlenden Kunden, den Wein weiter empfehlen zu wollen, annehmen müſſen. Das neue Luxushotel am Kurfürſten— damm wird gut daran tun, ſich das Urteil des weiſen Richters genau anzuſehen, damit es nicht beim Verkauf auf„Stottern“ hereinfällt. Wie das Stottern im kaufmänniſchen Leben vielmals eine Kunſt iſt, ſo ezweiſt es ſich als natürliche menſch⸗ liche Eigenſchaft vielfach als ſchwerer Nachteil. Wie mancher möchte gerne eine Rede halten, doch kaum hat er die erſten Worte geſprochen, da ver— ſagt ihm ſchon die Junge. Obwohl alle Berliner mit der Sprache recht gut umzugehen verſtehen, können ſie doch in den meiſten Fällen nicht„reden“. Wollen ſie ein be— ſtimmtes Thema in anſchaulicher und feſſelnder Form vor verſammelten Menſchen vortragen, da bekommen ſie Hemmungen und es bleibt bei ſchüchternen Lallverſuchen. Die Bekämpfung die— ſes Uebels iſt in Angriff genommen. In Berlin gibt ſich eine Rednerſchule große Mühe, Leute aus allen Berufsſtänden in die Kunſt der freien Rede einzuführen. Da ſitzt dieſe ältere Schulju— gend auf rühtigen Schulbänken und lauſcht den Worten des Lehrers, um dann ſelbſt vom Kathe— der aus eine Rede vom Stapel zu laſſen. Es iſt nur gut, daß dieſe Schule in den weiteſten Krei— ſen nicht bekannt iſt. Die Berliner ſind ja ohne— hin„berühmt“ daß ſie genug reden. Das Wort von der„Berliner Schnauze“ iſt ja gang und gäbe. E. F. G. Weinprobe an Nhein und Moe Küſer, Kellermeiſter und Kellner haben die Proben in ſorgjältigſter Weiſe„rangiert“. Schriſt⸗ liche Auskunft wird vielfach durch ſchmucke Blät⸗ ter erteilt. Naſen und Zungen der Probierfach— leute ſind bereits acht Tage vorher„ohne Allo. hol, Tabak und ſonſtige Narkotica“ mit Andach' und Konze gitanon auf die bevorſtehende Probe trainiert. So iſt man in der Lage, die feinſte Nuance der Blume zu unterſcheiden und weiß genau zu agen, ob der Tropfen. der gluckſend über die beſtens vorbereiteten Geſchmacksnerven „eniſcheidender“ Zungen rollt, im Süden, Sus Er öffnete die Damenſalon. U mich.— meine Zeit iſt gemeſſen!“ Um 1 ten das die Geichäfte eines n 5 * N Als Hans Kurt dieſe genannt, fuhr er fort:[zu widmen! Hier weilte ſie tagaus, tagein, „Es wird Ihnen vielleicht angenehm ſein, meine Tochter zu begrüßen?“ „O, Herr Kommerzienrat— wenn Sie mir 110 das geſtatten wollten—— „So kommen Sie!“ Er führte ſeinen jungen Gaſt durch ſeine Glastür mehrere Stufen hinab in den ziemlich großen, überaus gepflegten Garten des Hauſes, ſich herniederſenkten. dann durch einen Säulengang zu den Wohnräu-] kommen! men der Familie, die im erſten Stockwerk lagen. Dort die halboffene Tür führte auf einen kleinen, nach dem Garten zu gelegenen und mit prächtigen Blattpflanzen beſtandenen Balkon. Gelangweilt trat er hinaus und ſah in den Gar— ten hinab, um ſich dann auf einen zierlichen Rohrſeſſel unter einer Palme niederzulaſſen. Er wartete noch einige Zeit, ſchaute gedankenvoll in die tiefer und tiefer herabſinkende warme Früh— Endlich machte er vor einer Tür Halt und pochte an. „Das gnädige Fräulein iſt ausgegangen, muß aber jeden Augenblick zurückkehren, Herr Kommerzienrat!“ ſagte ein vorübergehender Diener ehrerbietig. Der Bankier überlegte. Bitte, nehmen Sie Platz und entſchuldigen Schon war er hinaus, und Hans Kurt ſah „O nein, Herr Kommerzienrat“, rief Franz ſich allein Zögernd nahm er Platz und ſah ſich Kurt lebhaft,„mein Vater hat mich beauitragt ſie Ihnen zu übergeben,— ich laſſe ſie Ihnen Welch zerfatzrenes. rr heloſes Weden dieſer ersdorf hatte, mußte er„n denken. ſich, und würde auch er einſt ſo w rden? Ein wirklich großes Vertrauen, ihn ſo ohne wei⸗ teres in den Salon der Tochter hineinzuſchie— ben und dann zu verſchwinden! Nun, er würde aus nicht ſicher ſind. Ich bitte Sie alſo, Sie in[dieſes Vertrauen gewiß nicht mißbrauchen! Alſo hier wohnte ſie, die liebliche Iſſe, deren Bild ihm ſeit zwei Jahren Tag und Nacht vor gernd.„Darf ich Sie um Angabe ihrer Woh- der Seele ſchwebte,— um derentwellen er ſich eigentlich entſchloſſen hatte, ſich dem Bankfach dieſer feine berauſchende Duft, der das Gemach erfüllte, ging von ihr aus! Was ſie ſagen würde? Er verſank in ein tiefes Sinnen, aus wel— chem er emporfſuhr, als die Schatten des Abends Sie war noch nicht da! Konnte er noch län— ger bleiben? War es nicht ſchicklicher, wenn er ging? Aber nun mußte ſie doch jeden Augenblick „Ach was,“ rief er dann,„treten Sie immer— hin ein, mein junger Freund. Ich wünſche, ich könnte die Ueberaſchung ſehen, wenn Ilßje kommt und Sie vorfindet.“ lingsnacht und überlegte immer noch, ob es nicht beſſer ſei, wenn er doch ginge, als ihm unver⸗ ſehends die Augen zufielen. weſten oder Südosten einer Gemarkung heran⸗ reifte. a Dieſer Blumenduft des Weines ſpricht von der Behandlung in Keller und Faß, ſpricht von der Liebe, die ihm die Winzer angedeihen ließen und vor allen Dingen von der Fülle der Sonne, die der Herrgott im Laufe eines Weinjahres auf die Reben herniederſandte. Und wenn die Blume einer ſolchen Probe dem trainierten Feinſchmecker und Weinkenner den Gaumen kitzelt, ſo daß es der Zungenſpitze zu lange dauert, bis der Vorge—⸗ ſchmack des würzigen Aromas ſich zum Genuß über unſer Sprach- und Bewunderungsorgan er⸗ gießt, dann handelt es ſich um eine gute Kreſzenz. Ein Biſſen trockenen Brötchens wird ſorg⸗ fältig gekaut und dann geht es zum nächſten Tropfen. Der hat einen anderen Charakter. iſt anderen Jahrgangs, iſt anderen Ortes. Das alles quillt dem Weinſchmecker Satz für Satz präziſe aus der Zunge. Und dann kommt der große Augenblick. Er hat eine Ausleſe gefunden; denn Naſen- und Zungenbarometer haben die Mund— winkel ſteigen laſſen und die Augen leuchtend ge— macht:„Dieſes Stück muß unſer werden!“ Und bei einer Probeflaſche dieſer Sorte, die im ſtillſten Winkel voll tieſſter Andacht dem Geiſt des großen Kaiſers Aurelius, dem Vater des deuttthen Weinbaues, gewidmet wird, waltet die dem Kaufluſtigen am nächſten ſtehende Fachjurie ihres Amtes. Der eine beſingt das Gold der Farbe, der andere den Duft der Blume und der Dritte endlich preiſt das ſpitzig mouſſierende We— ſen dieſes ausgezeichneten 29ers. An Rhein. Ruwer, Moſel und Saar, an Lahn, Ahr und Nahe, überall iſt dieſes ſtill ſpritzige Feuer die beſondere Note des 29er Jahrganges. der ſo eine ſtille Unruhe in ſich hat, die fordert und fordert. In Koblenz. Trier, Rüdesheim uſw. ſtehen Weinverſteigerungen bevor. Wein— proben ſtärkſter winzer-, volks- und landſchafts— verbundener Art aber ſind jetzt die Tagesordnung in den Kellern von Ahrweiler, Traben. Zell, Berncaſtel. Bingen, Bacharach uſw. uſw. In die— ſem Winter können die Weinhändler eine„Früh— lingsſahr:!“ machen zur Probe an den Rhein, an Ahr und Moſel. Und wenn die Winterſportler auch unzufrieden ſein mösen, daß die Weihnachts— ferſen ohne Schnee verliefen:„das ſchert ihn nicht den jungen Wein, der will nur bald probieret en!“ 3 N„ ede N A Wieder Nackhierkeſte Man ſollte es nicht glauben, wie kurz ein Jahr iſt. Die 365 Tage laufen herunter wie die Perlen an einer Schnur. Noch iſt das Auge bei der erſten Perle, da ſchieben ſich ſchon ſoundſoviele nach. und überraſcht ſtellt man feſt, daß die Zeit keine Zeit hat, ſich mit uns aufzuhalten. Wir ſind alſo wieder ſoweit, es blinken wie— der auf den Schildern der großen und kleinen Gaſtſtätten die verheißungsvollen Worte:„Heute großes Bockbierfeſt...“ oder wie es ſonſt üblich reizen. Er iſt zweifelsohne ſehr gut, und wer noch zu den Ungläubigen zählt. der trinke ihn einmal ſo recht mit Behagen. Nicht einen Krug auf einmal hinunterſchütlen, ſondern„genießen“. Das Behagen, das der Trunk bereitet, mum auf dem Geſicht ausgeprägt ſein. Jeder Tropfen muß ſozuſagen„einzeln“ geſchmeckt werden. Es geht ja nicht darum, eine möglichſt große Menge von Flüſſigkeit im Magen anzuſdeichern und dann nicht mehr zu wiſſen, ob man Bub oder Mädel iſt, ſondern es ſoll„bei gutem Stoff“ ein Frohſinn hereſchen, der auf ein paar Stunden den Kleingram des Tages vergeſſen macht Wie wunderſchön kleidet dazu die bunte Metze, die Kopfbedeckung der Karnevalszeit. Man braucht nicht Zeit ſeines Lebens ein Narr zu ſein und ſich auch nicht zum Narren halten zu laſſen. aber die harmloſe Mütze macht niemand kleiner als er iſt. Darum Frohſinn heraus!— Proſit Bockbier!“ aufahren Vor ihm ſtand eine weißgekleidete, ſchlanke Geſtalt, auf deren reizendes Geſicht der Schein der elektriſchen Flamme aus dem Salon fiel. „Mein Gott, ein Mann, ein Fremder!“ „Fräulein Ilſe— endlich ſind Sie da!“ rief Hans Kurt, aufſpringend und ihre Hand ergrei— fend „Herr von Schewen— Sie? Wie kommen Sie hierher— in mein Zimmer— auf meinen Balkon?“ Der junge Mann lächelte halb verlegen. „Eigentlich ohne meine Schuld, Fräulein Ilſe! Heute in Berlin eingetroffen, machte ich Ihrem Herrn Papa meinen Beſuch, und er führte mich hierher, um Ihnen eine Ueberraſchung zu berei— ten. Sie blieben länger aus, als er wohl an— nahm, und ich— nun— ich glaube, ich bin ein wenig eingeſchlafen!“ Die junge Dame lachte beluſtigt auf. „Ein wenig? Wann waren Sie bei Papa?“ „Um fünf!“ „Und wiſſen Sie, wie ſpät es jetzt iſt? Nach Mitternacht! Dabei haben Sie ſo feſt geſchlafen, daß ſelbſt der Regen Sie nicht aufgeweckt hat! Es tut mir ja ſo leid, daß ich gerade heute ſo lange ausblieb.“ „Sie waren mit Ihrer Frau Mama aus?“ „O, nein, Mama iſt in Begleitung des Herrn Neufeld im Theater und noch nicht zurück. Ich war bei einer Freundin! Und Georg iſt auch nicht daheim— der iſt im Zirkus oder ſonſtwo. Alle ausgeflogen, wie Sie ſehen, alle, außer Papa! Aber nun, bitte, kommen Sie einwenig herein, damit Sie nicht ganz durchnäßt werden, und erzählen Sie mir ſchnell, was Sie nach Ber— lin führt.“ „Raten Sie, Fräulein Itſe!— Nein, Sie können es nicht!“ ſagte der junge Mann, ihr ge⸗ genüber im Salon unweit der Tür Platz neh⸗ mend und ihr herzlich in die Augen ſehend. Ein leichter Schrei machte ihn nach Slunden „Alſo kurz und gut: ich bin entſchloſſen, mich Von Geduld und Ungeduld) Der Menſch kann manche Widerwärtigkeiten über ſich ergehen laſſen— in Geduld! Es iſt nicht nötig, über alles gleich ein großes Lamento zu machen! Aber Grenzen gibt es, die niemand überſchrei⸗ ten darf. Wer auf ideelle Werte des Lebens noch etwas gibt,— und dieſe müſſen wir heute beſon⸗ ders pflegen,— der muß ſie auch ſchützen.— mit Geduld zwar, aber auch mit aller Kraft! Jede Geduld, die in Selbſtbeherrſchung und in perſön⸗ licher Reife wurzelt, wird ſehr wohl abzuwägen wiſſen, wo ihre Grenzen geſteckt ſind, und was der Augenblick fordert. Manches Unxecht, das verübt wird, entſpringt nur einem Irrtum und wird nach ſachlicher Rich⸗ tigſtellung ohne beſondere Aufforderung wieder gut gemacht. Das iſt dann weit beſſer ür alle Teile, als wenn Ungeduld dem Gegner tempera— mentvoll Unrecht und Fehler vorwirft. i Soweit darf die Geduld freilich nicht gehen, daß ſie läſſig macht. Wo man einen Irrtum er⸗ kennt, ſoll man ihn berichtigen, wo man Schlech⸗ tes mit anſieht, ſoll man es zu verhindern ſu⸗ chen. Und man ſoll es nicht nur dort tun, wo der eigene Vorteil in Frage kommt, ſondern auch dann, wenn es gilt, Schwachen zu helfen, die un⸗ gerecht bedrängt oder behandelt werden. Man nennt die Geduld mit Recht eine Tugend. Man muß abwarten, ertragen, anhören können, ohne gleich in Erregung zu geraten. Und handle es ſich auch um Unrechtes oder Verkehrtes. Ge— duld kann oft, ſehr oft, mehr Böſes und Schäd⸗ liches verhindern, als Sichereifern und Sichauf⸗ lehnen. Geduld verhilft zu pſychologiſchem Ver— ſtehen ſeiner Mitmenſchen. Man erkennt, wenn man ruhig wägt und abwartet, klarer fremde Abſichten und findet beſſer die richtigen Mittel, zu helfen. zu verhindern, für Recht ud Wahcheit einautreten. Lokales Ein Wieſeljahr ſcheint für 1930 bevorzu— ſtehen, wenn man dieſem kleinen, eber doch ſo großen Mörder nicht rechtzeitig zu Leibe geht. Von überall her kommen Nachrichten von einem zahlreichen Auftreten der Wieſel, und es ſind ſchon viele Schäden in Hühner- und Tauben— ſtällen angerichtet worden. Das Wieſel wird nur etwa 15 Zentimeter lang. Das liſtige Raubtier, das außcrordentlich flink iſt, beſitzt aber ein kräftiges Gebiß und kann, wenn es in größerer Zahl vereint iſt, recht gefährlich und ſchädlich werden, da es äußerſt blutgierig iſt. Wieſel verfolgen nicht nur Mäuſe, Ratten, Maulwürfe und Eidechſen, ſondern auch Tau⸗ ben, Hühner, Kaninchen und junge Haſen. Die erſte große deutſche Reitpferdeſchau zu Aachen findet im Rahmen des großen inter⸗ nationalen Aachener Turniers vom 18.—21. Juli ſtatt. Dteſen Tagen ſchließt ſich dann das große internationale Reitturnter bis zum 28. Juli an, ſo daß Aachen im Jahre 1930 die größte pferdeſportliche Veranſtaltung Deutſch— lands bieten wird. Die Aachener große Reit- pferdeſchau wird veranſtaltet, um den vielen Liebhabern des edlen deutſchen Pferdes auf der ganzen Welt Gelegenheit zu geben, regel— mäßig einmal im Jahre an demſelben Orte ihren Bedarf an Pferden decken zu können. Alle ausgeſtellten Pferde ſind fertig zum Dienſte als Jagdpferde und werden ſämtlich auf einer Golappierbahn von 2000 Meter im Gelände über Hinderniſſe geprüft. Dadurch wird den Neflektanten Gelegenheit geboten, vor dem Ankaufe die Leiſtungsfähigkeit der Pferde zu ſehen dem Bankfach zu widmen, und Ihr Papa will ſich meiner annehmen. Er hofft, daß ich ihm der— einſt ſeinen abgegangenen Kaſſier Emil Büchner erſetzen werde!“ „Wirklich? Das freut mich ungemein!“ ver— ſetzte die junge Dame, lieblich errötend.„Uebri— gens wollten Sie, menn ich nicht irre, Rechts— anwalt werden?“ „Ich habe meinen Sinn ſeit zwei Jahren geändert. Fräulein Ilſe! „So, ſo,“ entgegnete ſie verwirrt.„Wer wer— den uns alſo künftig oft ſehen, das heißt zu⸗ nächſt an unſeren Empfangstagen, und dann vielleicht—— Wiſſen Sie, daß es mir eigentlich immer noch wie ein Traum erſcheint? Ich meine, daß wir beide uns hier in meinem Salon zu mitternächtlicher Stunde gegenüberſitzen. Eine etwas ungewöhnliche Zeit, mein Herr!“ „Was aber im Grunde nicht meine Schuld iſt, Fräulein Ilſel“ Er erhob ſich und die junge Dame folgte ſei⸗ nem Beiſpiel. Im nächſten Augenblick zog ſie ihn blitzſchnell, ehe er ſich zu beſinnen vermochte, von der geöffneten Balkontür zurück. „Mein Papa iſt im Garten!“ ſagte ſie auf⸗ geregt.„Wen er Sie erblickte! Er kann von un⸗ ten direkt in dieſes Zimmer ſehen!“ Zugleich drehte ſie das elektriſche Licht ab, ſodaß ſie im Dunkeln blieben. „Armer Papa!“ ſagte ſie leiſe, die trotz des Regens in den Gängen auf- und abſchreitende dunkle Geſtalt des Bankiers beobachtend.„Dieſe allabendlichen Spaziergänge im Garten ſind ſei⸗ Monaten arbeitet er jede Nacht hindurch. Es iſt heute aufgefallen, wie verändert Papa war?“ „In der Tat— er ſchien ſehr müde.“ (Fortſetzung folgt.) N O 0 — en ein 7 0 f re rer⸗ S oho eden lezten e Wein blüht“ und„Dover⸗ ti“ v ſſi Thea f Chri Jüngling He im Am e tigendes arraſani 1 C 6. Jahrgang unſeres en des„ „ rrn 1 ö che Fern. immer wieder eiden ariaſtiſ 2 Vorſtellung + t und u beäng ag. herung * 5 1 dah 0 n Kirchenchor„Cäcilia“ am des„ 9 3 . Erfo! 1 große die ahe ä—— 9 1 p Und 10 84 * 1 9 jun der ..—————————— 2 1 1ti hielten wir dure Künſtlertheater 3. erb Wenn waren ein voller kär 5 U D Viernheim. 9 eben Herbſt: Colais“ 1 1 f * ied, Chronik 1929. 1 14 in Zirkusdire 2 Zirkus — * N g W a * 1 9 ſei f n unſeres hie og er mit 3 ch 4 ich die Ort hrsverein hat durch 1 em ſtſti Neul n dur * 1 Kun die 7 1 ch ma ſi len, ſ einen + empfeh gegen 9 heim gaſtiert, könnte man d dann Zähne oK 1 M N I traßen. 5 7 9 0 9 aßwag 8 en nen gs⸗ und 7 1 * Ver zerſchönerun N Ausbau der gärtner er 5 2 enbild zu 8 Stra » Eindruck nach en günſtig: gen, das agen an den beiden Bahn 8 1 1 1 In getra, d * 6a 2 * * l 0 dadurch hin dazu b 1 und 1 weiter jöfen außen hin zu erhöhen. verſchönern l — ⸗ let es 1 neefall des Im Lo ehe gefunden. Dann 1 fer. ten Tagen d her Sch U J . 1 n Kã Dazu kam reie 1 1 großen ine Op 1 * L 0 ö d le de erfrorene rte ba al es ein. ford ſetzte gleich in den er cher Wald wurden vier 1 * * ſinnen uns noch 1 Winters, ſie . genen Jah trenge Winte vergar er f D Franz“ ſei im Wald vriginal lebt jedoch heute rne“. Ein glück orgen und Nöte.— Am 9 Li 5 — L der g Viernheimer noch und ſchleppt unverdroſſen ſeinen Lumpenpark durch Regen und + * 5 rücht au Dieſe onnenſch 0 G. 5 erfroren. tauchte das 4 1 Mär onne vom blauen um„Ve 1 * Und am 10. ein. rüh — hein rund S her Menſch! Er kennt keine! 7. März endlich war die Macht des langen Winters ge⸗ 1 trat Tauwetter Es zum erſten brochen. lachte 8 1 1 5 11 ling 0 ie F — die 1 1 * Ma Himmel. Leben und Tod. elt“ konnt ück bringen. S wieder heim 1. 1⸗ ernheimerin ang des vorigen r heima Ruhe zu legen. Am 18. Februar r abends plötz 5 8 Vi 9 f Id darauf in d einer jungen ie kehrte An ich „um ſi ba L 9 am 2 rde zur ewigen heulte gegen 7 Uh durch den Ort J. 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D 2 2 2 * erke o nimmt er aah 2 2 2 8 * u uns dhät alle 2 2 N en gure Freind af emol f ſich um cks mich an die Priefing h gi 0 q rſcht als: Eh 3 hunn eick Meen Dernochernd ſein eich uf D 0 Net ann 1 2 1 1 eranſta tellten„Wa zum Ausdruck. „wirkende Feſtgruppen zu — hr am Sonn ah J Bei obigen V uſammengef ug, der letzte N tags b April, ſtattfand. ungen kommt in den originell z 7 * ſige Sommer 2¹. iche 1 1 den der hie lag, ehle 0 Zeit wollt * 5 war recht,— 8 geuzt: fehrt i gekehrt, ingefe * Eck erun 2 ol hn mer net enein, 9 1 ra t 1 1 lzeſ ic Und bol ſaht 1 ar hot e paarm Do, ſt am g in Darm 1 tz Fe aͤngerbund 2 — e — gen ier Humor E Heſſiſchen 2. 19 1 lich de 14. Juli anerkannt werden. ech aß ſo r 1 f; st. ein f (Aus Friedr. Lennig,„Etwas zum Lachen“.) erjel mu 5 — 7 D r Mann, 5 — e ſchwer for allemol, du kanntſcht's jo mantenee 3 31 91 1 gelehe, r ſich ſcheneere, iwwer eich bekehre. — 0 me E 7 dann Fra ſehe. f 5 ig Wort Ladein, 15 51 5 8 8 2 aan do! oß, wa in, 2 E meg — * ht ich, dann do dr f Saht er, m'r wolle nor emol e Naan, O! Saht ich, eich kann jo net Saht eich. Do ſaht er: Nicht ſeſ 5 Eine Reihe von Vereinen widmeten ſich der Volksbil⸗ * * g. hauptſächlich durch Theatervorführungen. bun eee cet per bo: Saht er.) 0 Ed. Berlet, Lorſch Hellelz. N mich 1 1 7 . Schriftleitung Or. t, eic gieh ſaht er,