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Rebſtock Bekanntmachung. Betr.: Leſeholznutzung. Zur Vermeidung von Forſtſtrafen wird da— rauf hingewieſen, daß die Leſeholztage ſowohl für die Aufbereitung alsauch für das Wegbringen von Leſeholz eingehalten werden müſſen. Das gleiche gilt für das Herausmachen von Stöcken, ſoweit hierfür Erlaubnis erteilt iſt. Viernheim, den 16. Januar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Za. 25 Ztr. Stroh und za. 10 Ztr. Futter⸗ kartoffeln zu verkaufen. Adam Alter Eismann Kleiner Acker 500 qmtr., in der Nähe des Ortes, zu verkaufen. Näheres in der Exped ds. Bl. Einige Daulaee hat abzugeben Philipp Lahres Bauunternehmer Gutgehendes Geſchäft mit Fuhrwerk zu verkaufen. Schöne geräumige Wohnung mit Hof u. Grabgarten zu vermieten. b Schriftliche Angebote unter L. M 104 an den Verlag d. Ztg. Herd, Kessel Sie sparen viel Geld. Ipenlur- Ausverkauf Val. Winkenbach, Welnheimerstralle Haus und Küchengeräte 10 Prozent Rabatt! Benützen Sie diese Tage auch, falls Sie einen oder Zimmerofen benötigen. Nunde der Meiſter. Die beiden Spitzenvereine in der Runde den Meiſter, Eintracht Frankfurt und FC. Pirma— eus, trennten ſich 4:4. Dadurch führt der Mainmeiſter nur noch mit einem Vorſprung von einem Punkt, dicht gefolgt von Pirmaſens, Bayern München und Sp.⸗Vgg. Fürth. Allem Anſchein nach werden die Frankfurter, die Münchener und die Fürther die Meiſterſchaft unter ſich ausmachen. Da aber leider nur zwei von ihnen für die D§B.⸗Nunde nomi⸗ niert werden können, wird noch ein ſehr har⸗ ter Kampf zwiſchen ihnen entbrennen. Die anderen Vereine haben nur noch bedingt Platz⸗ chancen. Fürth blieb nur 3·1 Sieger über die ange— nehm enttäuſchende Wormatia Worms. Einen kaum erwarteten Erfolg holte ſich der Sp.⸗V. Waldhof mit einem 413⸗Sieg in Freiburg. Bayern München iſt wieder in Fahrt und ſiegte in Stuttgart gegen VfB. 613. Die Tabelle: Eintracht Frankfurt 3 JK. Pirmaſens 2 Gpielvergg. Fürth 3 Bayern München 8 Gp. V. Waldhof 3 VfB. Stuttgart 3 Wormatia Worms 3 JC. Freiburg 3 Wormatia imponiert in Fürth. Sp.⸗Vgg. Fürth— Wormatia Worms 3:1(2:0) Ecken 11:1. Winkler ſchießt das Ehrentor. Man hatte auch in Fürth geglaubt, daß die„Kleeblätter“ mit Wormatia leichter fertig werden würden. Die Zuſchauer und die Fürther Mannſchaft erlebten aber inſofern eine Ueber⸗ raſchung, als die Heſſen einen äußerſt hart⸗ 2—— 28288 — S f 28 — O D AD — 2 e: nacigen derſtand leiſteten. Die Wormatka konnte das Spiel größtenteils ziemlich offen halten und ſie unterlag auch mit 113 Treffern ſehr ehrenvoll. Fürth hatte in der erſten Halb— zeit weſentlich mehr vom Spiel und kam auch durch Rupprecht und Frank zu ſeinen Füh⸗ rungstoren. Nach der Pauſe war der Spiel⸗ verlauf offen. Wormatia holte durch ſeinen Halbrechten das Ehrentor. Kritiſches. Fürth lieferte ſein gewohnt gutes Kombi⸗ nattonsſpiel, aber der Angriff ließ wieder Gchwächen erkennen. Eine Enttäuſchung war insbeſondere der viel zu langſam ſpielende Erſatzrechtsaußen Meyer. Sehr gut dagegen ſpielte die Läuferreihe, in der Leinberger wie⸗ der an ſeine alte Form anknüpfte. Die Ver⸗ teidigung Hagen— Kraus befand ſich ſogar in Hochform und Neger ſtand dieſen beiden nicht Nie nach. Wormatig Aherraſchte durch ſein zukes Spiel, doch fehlt der Mannſchaft noch manches, um eine Mannſchaft wie Fürth ſchla⸗ gen zu können. Der Angriff gefiel nur in der zweiten Halbzeit. Recht gut waren die beiden Aber auch der alte Mittelſtürmer Philipp konnte überzeugen. Die Läuferreihe kam bei dem raffinierten Kombinationsſpiel der Fürt⸗ der nicht weit. Torwart und Verteidigung waren dagegen immer recht gut. Erſtmals ſpielte L. Müller Mittelläufer und lug ſich gar nicht ſchlecht. Wohl hatte er in em guten Angriff der Fürther eine faſt unlös⸗ bare Aufgabe vor ſich, ſodaß er gleich alles hergeben mußte, um ſich einigermaßen zu be⸗ Fend 3. Zt. halten wir Aurg werden wir ihn ja ſehen. Die Mannſchaften: W rmatia: Giſpert, Becker, Clofet, Fries, Ludwig Müller, Rud. Müller, Winkler, Philipp, Gölz, Wolf. Fürth: Hörarsen, Hagen, Krauß., Maier, ihn auf dieſen Poſten als am beſten verwendet. Gegen 1 Slegles, Leinberger, Krauß 2., Auer, Nupprechr, Franz, Frank, Kießling. Schmitt⸗Offenburg leitete zufriedenſtellend. Aus dem Spielverlauf. Fürth griff nach einem verunglückten An⸗ ſtoß der Gäſte gleich lebhaft an und beherrſchte mit ſeinem guten Zuſammenſpiel das Feld während der ganzen Halbzeit. Aber erſt in des 18. Minute fiel durch Rupprecht das Füh⸗ rungstor. Worms zeigte zwiſchendurch einige gute Durchbrüche der Außenſtürmer, bei denen aber der Innenſturm nicht ſchnell genug zur Hand war. Nach ſchöner Kombination fiel dann in der 37. Minute durch Frank ein zweiter Treffer für die Platzherren. Nach der Pauſe war in den erſten Minuten Fürth erneut im Angriff. Von der 5. Minute ab wurde Worms immer ſicherer. Der Kampf nahm einen aus⸗ geglichenen Charakter an und nach der erſten Viertelſtunde kam ſchließlich Worms auch zu ſeinem Ehrentreffer. Drei Minuten ſpäter aber hatte Fürth durch Frank wieder die alte Tor⸗ differenz hergeſtellt. Der Kampf blieb bis zum Schluß offen. F. C. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt 414. Das Spiel begann für Frankfurt ſehr verhei⸗ ßungsvoll, denn nach ſchönem Kombinationsſpiel folgte Treffer auf Treffer; als das Reſultat auf 3:0 für Eintracht lautete, erwartete man eine hohe Niederlage des Saarmeiſters, der bis dahin ein äußerſt ſchwaches Spiel zeigte und ſich durch das muſtergültige Zuſpiel der Frankfurter Mann⸗ ſchaft verblüffen ließ. Auch als kurz vor der Pauſe für Pirmaſens das erſte Tor fiel, änderte ſich nichts an der Stimmung der Pirmaſenſer Spieler und Zuſchauer. Der ſichere Sieg entging der Eintracht durch den taktiſchen Fehler, beim Stand von 312 die Verbindungsſtürmer zurückzunehmen und dadurch den Sturm zu ſchwächen. So kam Pirmaſens zum erſten Mal zum Ausgleich(3:3). Das Spiel der Frankfurter wurde noch zerriſſener. Pirmaſens, durch den Gefolg angefeuert. ſteuerte nun auf den 5 Sig zu, aber Eintracht nahm wieder den Halv⸗ nechten Trumpler in den Sturm, u. ſofort konnt ſich der Sturm wieder erfolgreich durchſetzen. Aeſß Vorlage von Schaller erzielte Ehmer wiederu⸗ das Führungstor. Aber wieder beging Eintracht den Fehler, Trumpler in die Verteidigung zurück⸗ zunehmen. Durch eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters wurde an der Strafraumgrenze gegen Eintracht ein Strafſtoß verhängt, und wie derum war der Ausgleich hergeſtellt. Freiburger FC.— Sp. V. Waldhof 34. Das Spiel des Freiburger FC. gegen den SV. Waldhof nahm einen eigenartigen Verlauf. Nach 25 Minuten führte Waldhof bereits 416 durch Tore von Brückl(2), Pennig und Hofer. Man rechnete mit einer Kataſtrophe für den Platzbeſitzer, der aber ganz plötzlich in Form kam und bis Halbzeit ſchon zwei Treffer aufge⸗ holt hatte und nachher noch einmal erfolgreich war. Die Freiburger bätten ſchon deshalb ein Unentſchieden verdient gehabt, weil ihr guter Stürmer Bantle nach Halbzeit infolge Verletzung ausſcheiden mußte. V. f. B. Stuttgart— Bayern München 328. Der V. f. L. Neckarau verlor nach ſehr ſchwa⸗ chem Spiel zuhauſe gegen Phönix Ludwigshafen 1. Der disgqualifizierte Zeilſelder fehlte den Reckarauern an allen Ecken und Enden. Das einzige Tor für Ludwigshafen ſchoß Guß! ſchon vor der Pauſe. Die Tabelle: V.f. L. Neu⸗Iſenburg Ep. V. Wiesbaden Phönix Ludwigshafen Notweiß Frankfurt FJ. Sp. V. Frankfurt Sportfr. Saarbrücken V. f. L. Neckarau J. Ver. Saarbriſcken 22 S=== 22282 2 82 2 D K —— 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rr 7 Neueſte Telegraſſne Wiederaufnahme der Polenverhandlungen. Berlin, 21. Jan. Geſandter RNauſcher, der auf dem Rückwege von Genf zwei Tage in Berlin geweilt hat, hat ſich, dem„BVörſen⸗ Courier“ zufolge, Montag abend nach War⸗ ſſchau begeben, um dort die Handelsvertrags⸗ Verhandlungen unverzüglich wieder aufzuneh⸗ men. Wie bereits gemeldet, konnte bei den deutſch⸗polniſchen Beratungen in Genf eine gemeinſame Diskuſſionsbaſis in der Frage des polniſchen Schweinekontingents nach Deutſch⸗ land gefunden werden. Feindſeligkeiten in Indochina. Paris, 21. Jan. Havas meldet aus Hanoi(Indochina), daß Eingeborene die Schienen der Grenzbahnſtrecke Tonkin⸗Yün⸗ nanſu aufriſſen und in Stärke von 400 Mann die Paſſagiere des die Strecke paſſierenden N angriffen. Die Schutzwache wies un Angriff ab. Ein chineſiſcher Reiſender wurde getötet, mehrere verletzt. Die Europzer blieben unverletzt. Auch an einer anderen Stelle wurden dieſe Strecke zerſtört, wodurch ein Güterzug ent⸗ eiſte. Es entſtand hierbei nur Material⸗ ſchaden. Das ſpaniſche Verſchwörerneſt. Paris, 21. Jan. Aus Hendaye wird der bavasagentur gemeldet, daß neuerdings Vor⸗ reitungen für einen Militäraufſtand in panien entdeckt worden ſeien. Es ſollen ein Oberſtleutnant, zwei Hauptleute und mehrere Fivilyerſonen in die Angelegenheit verwickelt ein. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Das Dinkelſcherbener Eiſenba lu 5 Gericht Eſſenbahnunglüc a„Augsburg. 20. Jan. Unter ſtarker Beteiligung des Publikums und der Preſſe fand heute mor⸗ gen vor dem Erweiterten Schöffengericht Augs⸗ burg der Beginn der Verhandlung wegen des Dinkelſcherbener Eiſenbahnunglücks ſtatt, bei dem bekanntlich am 31. Juli 1928 achtzehn Perſonen ihr Leben einbüßten und 157 verletzt wurden. Auf der Anklagebank ſaßen als Hauptangeklagter dbilfsweichenſteller Michael Hübler⸗Dinkelſcher⸗ ben, ferner Oberwerkmeiſter Michael Amler⸗ engebma, Betriebswerkvorſteher Chriſtian Wie⸗ 1. A nen 5 e ene 0 N ⸗Augsburg un ewerkmeiſter Müdler Ausb. 9 g und Oberwerkmeiſter Leuſchner zum Rüſſelsheimer Zwiſchenfall wtb. Darmſtadt, 20. Jan.(Radio.) Wie der Heſſiſche Innenminiſter Leuſchner dem WB. auf Anfrage mitteilt, kann von einem Aeberfall auf ihn während der Einweihung des Volkshauſes in Rüſſelsheim keine Rede ſein. Dagegen ſei noch nicht feſtgeſtellt, ob es ſich bei der Entwendung der Mäntel und der Be⸗ ſchäb⸗ zung des Autos um einen politiſchen „ oder blos um einen Diebſtahl han⸗ E 0 Die Schlußſitzung im Haag witb. Haag, 20. Jan.(Radio.) Da die Ver⸗ handlungen des Komitees für Oſtreparationen in der bis in die heutigen Morgenſtunden ver⸗ längerten Nachtſitzung noch nicht zum Abſchluß gebracht werden konnten, iſt die auf heute vor⸗ mittag 10,30 Uhr angeſetzt geweſene öffentliche Schlußſitzung der Haager Konferenz auf nach⸗ mittags 4 Uhr verlegt worden, ſodaß der für 4.35 Uhr vorgeſehenen Abreiſe der deutſcher Delegation ſich keine Schwierigkeiten in den Weg ſtellen dürften. Das Abkommen über die ungariſchen Reparationen. wib. Haag, 20. Jan.(Radio.) Das Ab⸗ kommen über die Oſtreparationen iſt, wie wir non ungariſcher Seite hören, in der heutigen itzung nicht unweſentlich zu Gunſten Ungarns deündert worden. 9 r 15 Aus aller Wet Nach 15 Jahren aus Sibirien zurückgekehrt. Der Schriftſetzer Amandus Mathews aus Fritzwalt iſt nunmehr nach 155 jährigem Auf— enthalt in Sibirien, wo er ſeit ſeiner im Februar 1915 in den Karpathen erfolgten Gefangennahme gelebt hat, in ſeine Heimat zurückgekehrt. Mathews hat in Rußland als Schriftſetzer gearbeitet und auch geheiratet. Seine Frau und ſeine zwei Kinder hat er mit in die deutſche Heimat genommen. Dus Urteil im Szolnoker Giftmiſcherprozeß. Szolnot, 19. Jan. Im zweiten Giftmiſcher— prozeß kam es geſtern in den ſpäten Nachmit— tagsſtunden zur Verkündung des Arteils. Frau Kardos wurde des zweifachen Mordes an ihrem Ehemann und ihrem Sohn ſchuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die zweite Angeklagte, Frau Földvare wurde freigeſpro— chen. Der Staatsanwalt hatte gegen beide Frauen Todesſtrafe beantragt. Der arme Uralzeff.— Wieder Millionär. Berlin, 20. Jan. Wie die„Berliner Mon— tügspoſt“ erfährt, hat der Kaufmann Aral⸗ zeff, der z. Zt. vom Anterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtages wegen der Vor⸗ gänge in der Raiffeiſenbank verhört wird, den Verſuch gemacht, aus der Konkursmaſſe ſeiner verpfändeten und verſchleuderten Werte unter der Hand große Vermögensſtücke wieder zu erwerben. So hat er im Sommer v. Is. durch einen Mittelsmann ein Angebot von 150000 Mark auf die Fabrik Radeberg ab— geben laſſen, die von der Raiffeiſenbank mit 5 Millionen Mark als Sicherheit bewertet worden war. Die Gegenſeite verlangte 160 000 Mark, aber Aralzeff, der den Wert der Fabrik ja genau kannte, erklärte, daß ſie nicht mehr als 150 000 Mark wert iſt. Das deutsche Volh Droſſelung aller entbehrlichen Auslandseinfuhr tut 10 * Die Betrachtungen über die Lage der deut— ſchen Wirtſchaft, führen immer wieder zu der Feſtſtellung, daß es der deutſchen Wirtſchaft an Kapital ſehlt.„Sparen“ iſt daher die allgemeine Loſung; ſparen ſollen die öffentlichen Verwal— tungen des Reiches, der Länder und der Kommu— nen; ſparen muß aber auch, ſo heißt es, nicht min— der das deutſche Volk als ſolches, und zwar in ſeinem Konſum und in ſeiner Lebenshaltung. Damit wird vor allem auch auf die Ströme von Kapital hingezielt, die in der vergangenen Zeit Jahr für Jahr von Deutſchland nach dem Aus— lande fluteten, als Entgelt für die ungeheure Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe. Es kann ſich ſelbſtverſtändlich nicht im geringſten darum handeln, daß geſpart werden ſoll an der Einfuhr lebenswichtiger Rohſtoffe, Halbfabrikate oder Lebensmittel. Allein, das deutſche Volk hat darüber hinaus in geradezu unverantwortlicher Weiſe überflüſſige Auslandwaren bezogen, wo⸗ durch Milliarden und aber Milliarden ins Aus- land abfließen. Das iſt das Geld, das der geutſchen Wirtſchaft heute fehlt, das die Zuſammenbrüche und Kon⸗ kurſe verurſacht, das den Konſum der breiten Maſſen auf das äuſerſt Notwendige herab⸗ drückt. und die ſprunghaft ſich ſteigernde Ar⸗ beitsloſigkeit verurſacht. 5 Nehmen wir an, das deutſche Volk entſchlöſſe ſich. nur einige hundert Millionen an der Ein— fuhr ausländiſcher Meierei-Erzeugniſſe zu ſpa— ren und ſtatt ausländiſcher Eier, ausländiſcher Butter und ausländiſchem Käſe künftighin deutſche Erzeugniſſe zu konſumieren; es verzichtete auf die überflüſſige Einfuhr ausländiſcher Spirituo ſen, Litöre, Biere, Weine und Konſerven aller Art. Nehmen wir an, die Einfuhr vollſtändig überlüſſiger ausländiſcher Textilwaren, engliſcher Stoffe, franzöſiſcher Seide uſw. ginge um einige hundert Millionen zurück; nehmen wir weiter an, daß die Einfuhr ausländiſcher Automobile nicht mehr unſere deutſche Automobil-Induſtrie rui⸗ nierte; kurz, die 14 Milliarden Mark Auslands⸗ einfuhr, die wir im Jahre 1928 auſzuweiſen hat⸗ ten, würde nur um einige wenige Milliarden ge⸗ droſſelt— und das wäre mit Leichtigkeit möglich! Wie ganz anders würde die deutſche Wirtſchaft * 1. Januar 1930 b au beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Zewähr nicht übernommen werden Aus Nah und Fern Darmſtadt, 20. Jan.(Das Gutachten des Sparkommiſſars.) In ſeiner letzten Sit- zung beſchäftigte ſich das Geſamtminiſterium mit dem nunmehr eingetroffenen Gutachten des Reichsſparkommiſſars über die Verwaltung des Volksſtaates Heſſen. Es wurde zunächſt die Druck— legung beſchloſſen, die bei dem ſtattlichen Umfang des Werkes eine gewiſſe Zeit beanſpruchen dürfte. Darnach wird das Gutachten ſofort dem Land— tag zugeleitet werden. Frankfurt a. M., 20. Jan.(Ein ſch lucker mit Fluchtgelüſten.) In das Bezirkskrankenhaus der Strafanſtalt Frankfurt a. M. wude vor einigen Tagen der Schneider Schä— fer aus Hanau eingeliefert, dem eine Unmenge Diebſtählen zur Laſt gelegt wurden. Schneider iſt mit verſchiedenen Hautkrankheiten behaftet. Nach ſeiner Einlieferung im Preungesheim ſehnte er ſich bald wieder nach Freiheit und begann nach berühmten Muſtern ſich auf das Verſchlucken von allerhand Gegenſtänden zu verlegen. Zuerſt verſchluckte er eine halbpfündige Flügelſchraube, einen Metallgegenſtand, wie man ihn zu B. an Schlittſchuhen hat. Die Schraube war zu breit und die Speiſeröhre zu eng, als daß ſie durch rutſchen konnte. Sie blieb alſo in der Svpeiſe röhre ſtecken. Dem Arzt gelang es, die Schraube ohne Operation zu entfernen. Der Schneider hatte auch zwei Löffelſtiele geſchluckt, die waren beſſer durch die Speiſeröhre gekommen. Mit Hilfe von Abführmittel ſind ſie aus dem Körper abge— gangen. Aber der guten Dinge waren drei, die der Schneider zu ſich nahm. Er verleibte ſich ſei— nem Innern auch ein kleines offenſtehendes Ta— ſchenmeſſer ein. Das blieb im Darm ſtecken. Da Komplitationen entſtehen konnten, verbrachte man den Kunſtſchlucker ins Städt. Krankenhaus, um ihn operieren zu können. Hier verſuchte er durch einen Sprung aus dem Fenſter im erſten Stock zu entweichen, wurde aber von zwei Schu pos feſtgenommen und nach Preugesheim zurück ehr 1 5 Meſſer-— Ebrenbreitſtein. 19(Auto ſauſt in een. daſtehen! Wie würde der Konſum des Voltes ſich heben und damit die mattgehenden Räder unſerer Wirtſchaft wieder in Schwung bringen; wie würden die Zuſammenbrüche! und Konkurſe verſchwinden, wie würde die Arbeits— loſigkeit mit einem Schlage vermindert werden. Alles dieſes zu erreichen ſteht in der Macht des deutſchen Volkes, wenn es endlich aufhören wollte, in blinder Verehrung für das Ausland die deutſchen Erzeugniſſe zu verachten und zu rückzuſetzen. ö In einer ſeiner letzten Reden hat der jüng!! verſtorbene Außenminiſter Dr. Streſemaun das Problem der Einfuhrdroſſelung als das Kern— problem der deutſchen Wirtſchaft überhaupt be— zeichnet und in leidenſchaftlicher Weiſe gefordert, daß das deutſche Volk zur Bevorzugung ſeiner eigenen Erzeugniſſe erzogen werden müſſe, wenn es an ſeinen Aufſtieg glaube. Streſemann beſin det ſich damit in Uebereinſtimmung mit allen ver antwortlichen deutſchen Politikern. von denen einer der bedeutendſten, Dr. Somſſen, der maß gebendſte Mann der De-Di-Bank, einmal ſagte: Nur die entſchloſſene Durchführung eines Pro gramms, die die Droſſelung aller intbehrlichen Auslandseinfuhr enthält, kann uns davor bewah— ren, in dauernde finanzielle Schuldknechtſchaft zu verſinken und damit kulturell und national zu Trabanten weſensfremder Gebieter zu werden.“ N Die deutſche Not wird ſo lange dauern, wie die Sucht des Deutſchen, ausländiſche Ware vor der deutſchen zu bevorzugen. Jeder, der Aus— landswaren unnötigerweiſe konſumiert, ſchädigt die deutſche Wirtſchaft und das deutſche Volk; jeder, der für deutſche Waren eintritt. hilft nicht nur der deutſchen Nation, ſondern ſich ſelbſt. „Die Sucht, ſich für ausländiſche Fabrikate be— geiſtert zu zeigen, ſelbſt wenn es auf Koſten der eigenen Nation geſchieht, iſt eine politiſche Cank— heitsform, deren geographiſche Verbreitung ſich nur auf Deutſchland erſtreckt“, hat ſchon der Gründer des deutſchen Reiches, Bismarck, ein⸗ mal geſagt, ohne allerdings damit Eindruck auf das deutſche Volk zu machen. Wird die furchtbare Wirtſchaftsnot, die uns alle bedrſickt, das deutſche Volt zur Vernunft 8 1 10 blinden Auslandsfimmel, r unſere Exiſtenz untergräbt, endlich ein Ende machen? 5 1 deutſchen e CCC den die ſtärker Verletzten ins e Da ten., t W 46. Jahrgan eine Jugendgruppe.) Kirchhofs ſauſte ein Perf Tempo mitten in eine Es entſtand eine Panik 1 zten ſich mehr als die Hälfte rſten Augenblick gab es ein ju 6 einander. Einige lagen mit Arm- und brü⸗ chen am Boden, andere kamen blutend mit Kopf— und Handverletzungen angelauſen. Doch ſtellten ſich glückliche die Wunden als leichterer Natur heraus. Auf Anordnung des Arztes wur— Hoſpital gebracht. Neuburg a. Rh., 20. Jan.(Eine Apf p. baumanlage.) Auf dem Gelände des Hoc waſſerdammes ſoll in nächſter Zeit eine größere Pflanzung von Apfelbäumen angelegt worden. die Bodenverhältniſſe ausgezeichnet ſind. rechnet man mit einem guten Gedeihen der Pfanzung. Balwig. 20. Jan (Schwerer Felsſturz. Mit großem Krach ſtürzte bei Balwig ein meh— rere hundert Zentner ſchwerer Felsblock den Ab— hang hinab. Bei dem Sturz wurden die Wein— bergmauern ſchwer beſchädigt und das Geländer der neuerbauten Chauſſee in etwa 200 Metern in die Moſel geriſſen. einer Länge von Emmerich, 20. Jan.(Trotz gelähmten Fußes einen Ertrinkenden gerettet.) Vom preußiſchen Staatsminiſterium wurde jetzt dem Muſiker Hans Schales von hier die Ret⸗ kungsmedaille am Bande verliehen. Schales, der ſelbſt an einem Fuße gelähmt iſt, rettete im ver⸗ gangenen Sommer unter Lebensgefahr einen [Mann vom Tode des Ertrinkens. Eſſen. 19. Jan.(maubüberfall auf eine Wäſcherei.) Geſtern nachmittag um 14 ö Uhr betraten zwei unbekannte Männer die Fi⸗ liale der Wäſcherei Stein in der Rüttenſcheider⸗ ſtraße. Während einer geſchäftlichen Unterha tung zog der eine plötzlich eine Piſtole hervor, richtete ſie auf die Geſchäftsführerin und ſor⸗ derte ſie auf, das Geld herauszugeben. Erſchrok⸗ ken zog die Ueberfallene die Ladenkaſſe hervor! und legte den Inhalt, etwa 30 Mark, auf den Tiſch. Die Räuber verließen dann den Laden, ſchloſſen ihn von außen ab und entkamen uner- kannt. Weinheim. 20. Krage ſich 1 Jan.(Grünſpaniger 70 jähriger Bürger hatte 0 anigen Kragenknopf eine Blutr alſe zugezogen, die nach der ſchlief gewordenen Operation nunmehr den Tod des bedauernswerten Mannes zur Folge hatte. Darmſtadt. 20. Jan.(meichs gründung s; feiern in Darmſtadt) Am geſtrigen Ge— burtstag des Deutſchen Reiches fanden hier meh⸗ rere Reichsgründungsfeiern ſtatt. Den Auftakt bildete, wie immer, die akademiſche Feier der tech⸗ niſchen Hochſchule in der Otto Berndt-Halle, zu der Vertreter des Staatspräſibenten, der Staats⸗ und der ſtädt. Behörden erſchienen waren. Um die Bühnen hatten die Chargierten der Verbin— dungen mit den Fahnen Platz genommen, davor der Lehrkörper. Der Rektor Profeſſor Roth be— grüßte die Ehrengäſte, den Lehrkörper und zie Studentenſchaft. Seine Ausführungen über die Bedeutung des Tages klangen aus in die Mah— nung an die akademiſche Jugend, die deutſche Einheit zu ſchützen und zu feſtigen. Für die Stu— dentenſchaft legte deren Vorſitzender das Bekennt— nis ab, ſtets mit heißer Liebe und Hingabe zum deutſchen Volk und Vaterland zu ſtehen. Nach einem Vortrag des Akademiſchen Chors hielt Profeſſor Dr. Oehlkers ein fachwiſſenſchaftliches Referat über den Aufbau der Biologie und ihre Stellung im Syſtem der Wiſſenſchaften. Den Schluß bildete ein Hoch auf das Vaterland.— Abends fand im Städt. Saalbau der übliche Reichsgründungskommers ſtatt. Die Feſtrede hielt Prof. Dr. ing. Wagner. Gleichzeitig fand in der Turnhalle am Woogplatz die Reichsgründungs— feier der in der„Haſſia“ zuſammengeſchloſſenen Kriegervereine ſtatt, die ebenfalls einen Maſſen— beſuch aufzuweiſen hatte. Hier hielt General a. D. von Oidtmann die Feſtanſprache. Im Saal des Rummelbräu hatten ſich die Vereinigten. Vaterländiſchen Verbände zu ihrer Reichsgrün⸗ dungsfeier eingefunden. Bad⸗Nauheim, 20. Jan.(Anſiedler für den Oſten.) Im Laufe der letzten Monate ha⸗ ben ſich wiederholt Einwohner der benachbarten Orte Rockenberg und Oppershofen entſchloſſen, ihre Heimat zu verlaſſen und ſich im Oſten an⸗ zuſiedeln, wo die Verhältniſſe offenbar günſtiger liegen als in der hieſigen Gegend. Die Anſied⸗ lung erfolgt in der Provinz Weſtpreußen, und zwar bei Deutſch⸗Krone. Drei Familien traten dieſer Tage die Reiſe nach dem Oſten an. Darmſtadt. 20 Jan(Die Kohlenproduk— tion in Heſſen.) Im Jahre 1929 wurden im Bolksſtaat Heſſen an Rohbraunkohlen gefördert 661982 To. Davon wurden verkauft 306 404 To., während der übrige Teil weiter verarbeitet wur— de und zwar 4747568 To. Schwelereiproduktion und 3544 To. Briketts. Aus den verſchwelten Kohlen wurden u. a. gewonnen 13080 To. Roh⸗ teer, 518 To Leichtöl und 31862 To. Koks. Die Briketterzeugung betrug 20610 Tonnen. Darmſtadt, 20. Jan.(Kündigung am Heſſiſchen Landestheater.) Wie wir hören, wurde ſämtlichen Angeſtellten des Heſſi— ſchen Landestheaters ſoeben zum Ablauf der ge— genwärtigen Spielzeit gekündigt. Darmſtadt. 20. Jan.(Segelflugkong reß) In der Zeit vom 8.—10. März 1930 wird der 1. Segelflugkongreß in Darmſtadt, dem Sitz des Forſchungsinſtituts der Rhön-Roſitten-Geſell— ſchaft ſtattfinden. Auf dieſer Tagung ſollen die aktuellen wiſſenſchaftlichen Probleme des Segel— fluges von namhaften Sachverſtändigen beſpro— hen und aus der Anſprache neue Anregung ge— wonnen werden. Insbeſondere werden hierbe auch die Beziehungen zwiſchen dem Segelflug und dem Motorpflug in ihren zahlreichen Weche ſelwirkungen zur Sprache kommen. Weiterhin werden die praitiſchen Fragen des Segelfluges und der Segelflugſchulung behandelt werden, Eine Reihe in der Luftfahrt bekannter Perſön⸗ lichkeiten hat ſich bereits zur Uebernahme von Vorträgen bereit gefunden. Es iſt zu erwarten, daß auch aus dem Auslande. woſelbſt der Segel— flug ſich mehr und mehr einbürgert Vertreter zu dem Kongreß kommen werden. Darmſtadt. 20. Jan.(Darmſtadt und Frankfurt.) Der Frankfurter Oberbürgermei— ſter Dr. Landmann hat an den Darmſtädter Ober— bürgermeiſter Mueller ein Glückwunſchtele— gramm gerichtet, in dem es heißt:„Zum 60bjähr. Jubiläum Darmſtadts, das mit der Eröffnung der Koch- und Konditorei-Ausſtellung eingeleitet wurde, beehre ich mich namens des Magiſtrats ſowie im eigenen Namen in freundnachbarlicher Geſinnung die herzlichſten Glückwünſche zu über— mitteln. Darmſtadt hat ſich in bewegter Geſchich— te vermöge des lebendigen Schaffensdranges ſei— ner Bürger zu einer der ſchönſten Städte im Heſ— ſenlande entwickelt, worin nicht nur Kunſt und Wiſſenſchaft, ſondern auch wirtſchaftliches Stre— ben ſtets einen fruchtbaren Nährboden gefunden haben. Möge trotz der ſchweren Nöte der Zeit die Stadt auch fernerhin den ihr innewohnen— den freien, aufs Gegenwärtige, Künftige und 9 ive gerichteten Sinn ihrer Sendung im Heſſenland und im rhein-mainiſchen Wirtſchafts— 1 71 und Kulturgebiet ſtets gerecht werden! Die Kältewelle in den Vereinigten Staaten. London, 20. Jan.(Radio.) Aus Chicagos wird berichtet, daß infolge der ſtrengen Kälte im mittleren Weſten ſich 21 Todesfälle ereigner haben. Durch die Ueberſchwemmungen ſind in Arkanſas 3000 Perſonen obdachlos gewor— den. Die Telegraphenleitungen waren längere Zeit außer Betrieb geſetzt. wtb. Los Angeles, 20. Jan.(Radio.) Ein aus Mexiko zurückkehrendes Verlehrsflug⸗ àqeug iſt bei San Diego aus bisher unaufgel en Gründen in Flammen aufe gen. Sämt⸗ niche 14 Paſſagiere ſowie die beiden Flugzeug führer ſind dabei ums Leben gekommen. Arſache des Ungli iſt noch geklärt, je⸗ doch iſt der Brand nicht 822 Die erſt als „nk Talgo ein 12208 nachträgliche Folg 5 arzes bingetretet zes eingetreten. 4* 2 9 Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. (3. Fortſetzung.) ö Seine Augen hatten ſich längſt, wie ſchon erwähnt, an die Finſternis gewöhnt, wie die Oh— ren an das gleichmäßige Fallen des Regens. Er konnte alſo beide Organe benutzen. Das erſte,— was er verſpürte, war ein feiner Duft, verbunden mit dem Kniſtern von Seide. N ö„Es ſind ihrer zwei“, dachte er, und wenig— ſtens eine davon iſt eine Frau.!“ N Er erhob ſich ein wenig und ſuchte ſich von der Richtigkeit dieſer Annahme zu überzeugen. Ja, es war eine Frau, noch dazu eine große Frau. Das Haupt trug ſie mit einem Tuch verhüllt. Der Mann ſchritt an ihrer Seite, gleich groß, aber ſtärker. Er war mit einem weiten Mantel beklei— det.— Jetzt ſtanden ſie unter dem Fenſter des Ar⸗ beitszimmers des Bankiers und ſchienen zu lau⸗ ſchen. Dann hörte er den Mann flüſtern:„Gehen wir hinein!“ Hans Kurt ſchüttelte den Kopf. Das Berliner Leben war wirklich ſeltſam. Da erlebte man in wenigen Stunden mehr, als daheim in einem Jahr. Schon dieſer befremdete Einfall, mitten in der Nacht einen Beſuch zu machen! Die Unbekannten waren mittlerweile in das Arbeitszimmer des Bankier getreten. Hans Kurt näherte ſich,— er traute dem Frieden nicht recht. Wenn da etwas gegen Simmersdorf im Werke war, wollte er in Hilfsbereitſchaft ſein. Konnte man nicht mit der Abſicht umgehen ihn zu er— morden? Unſchlüſſig blieb er unweit des Fenſters ſte⸗ hen und lauſchte, ſich dabei an die Wand des Hauſes drückend. Da hörte er abermals Stimmen, diesmal von der Grenzmauer her. Die Schutzleute! „Ich habe deutlich gehört, daß Leute im Garten waren, ich hörte gehen!“ ſagte der eine. „Unſinn, es iſt der Regen geweſen!“ verſetzte „Von wegen der Berliner Schweine“ Der alte Berliner Kalender bezeichnet neben vielen anderen originellen Dingen den Dezember als den geeignetſten Monat zum Schweineſchlach⸗ ten. Dies wurde bis zum 1. Januar 1883, an dem der Schlachtzwang im Zentralviehhof in Wirkung trat, reichlich ausgenutzt. Das Schweineſchlachten zählte zu den Halb— ſeiertagen. Da gab es Kuchen, friſche Wurſt, Wellfleiſch und für die Kinder„ſchulſrei“, denn für den Lehrer wurde ein Schlachtpaket zurecht— gemacht,„nicht wegen der Wurſt, ſondern man erſieht daraus die Liebe und Reſpektierung“. Ar— beit gab es in Hülle und Fülle, denn es galt Ma— joran zu reiben, Gewürznelken und Pfeffer zu zerſtoßen, Roſinen und bittere Mandeln zu ver— leſen, Zwiebeln und Spießhölzer zu ſchneiden und zu röſten. Hatte am Schlachtetag der Schlächter,— es war mitunter ein Maurer, der in der Winter— ferienzeit dieſes Handwerk interimiſtiſch ausübte, — ſeine Arbeit getan, dann wuſch er ſeine weiße Schürze in dem Reſt des warmen Waſſers, von dem bekanntlich große Mengen zum Schweine— ſchlachten benötigt werden. Zum Trocknen wurde dieſe dann über einen Stuhl gehängt und hinaus an die friſche Luft geſtellt. Dies zeigte den Nach— barn an, daß der Zeitpunkt gekommen ſei, Wurſt— ſuppe und friſche Wurſt zu koſten. Aus dem Brauch, die weiße Schürze über den Stuhl zu hängen und vor die Tür zu ſtellen, ent wickelte ſich eine Berliner Gepflogenheit, die noch heulte vereinzelt in Uebung iſt. Ueberall da, wo vor einer Schlächterei oder einer Reſtauration ein Stuhl mit einer weißen Schürze heraushängt, wird durch dieſes Zeichen zur friſchen Wurſt ein— geladen. Vielfach iſt heute die weiße Schürze durch entſprechende Fähnchen verdrängt. Bis in die achtziger Jahre hinein kamen jeden Montag abend die vollgeſtopften Schweinemagen nach Ber— lin. Beim Verladen kam es mitunter vor, daß einige der Borſtenviehcher entliefen und darauf— hin ſich eine wilde Jagd durch die Gaſſen und Straßen Berlins entwickelte. In den Zeiten des Großen Kurfürſten aber hatte die Reſidenz es nicht nötig, Schweine zu importieren, denn faſt jeder Bürger beſaß ſeinen „Schweinekoben“ unter ſeinem Kammerſenſter, und die Borſtentiere liefen frei auf der Gaſſe um— her. Weil dieſe nun die Kurfürſtin Dorothea an— läßlich der Gründung der Dorotheenſtadt des— avourierten, bei einem Platzregen Schutz in ihrer Kutſche ſuchten, ſo daß dieſe nicht mehr»eiter— jahren lonnte und durch einen reitenden Boten Hilfe aus dem Schloſſe herbeigeholt werden mußte erließ der Große Kurfürſt 168t eine Ordre„Von wegen der Berliner Schweine“. Kraft derer war es fernerhin den Bürgern bei Strafe verboten. ihre Schweine in der damals zirka 9800 Einwoh— nern zählenden Reſidenz frei herumlaufen zu laſſen. 7* ate Jeſtung. Briefe, die keinen erreichen! Täglich gehen Tauſende von Poſtſendungen— Brieſen, Postkarten und Druckſachen verloren, da ſie wegen ungenügender Anſchrift weder dem Empfänger ausgehändigt noch dem Abſender zu— rückgegeben werden können. Für die Beteiligten entſtehen dadurch mehr oder weniger beträchtliche Unannehmlichkeiten, ganz abgeſehen davon, daß. im allgemeinen der Poſt und ihren Beamten Schuld für die„ſaloppe“ Poſtzuſtellung in die Schuhe geſchoben wird. Die wenigſten bedenken dabei, daß ſie ſelbſt durch mangelhafte Adreſſie— ang ihrer Korreſpondenz deren Verluſt verſchul⸗ det haben. Darum kann nicht oſt genug daran er— innert werden, in dieſer Hinſicht alle erdenkliche Sorgfalt aufzuwenden. Eltern und war, f Tage in Wackernheim aufgehalten „ Trier gefahren. um ſich Arbeit zu ſuchen. Ort aus teilte er auf einer Karte Sonntag, den 19. Januar wolle und ſich mit ſeiner Braut . Durchaus verſtändlich. Zukünftiger Schwiegerſohn:„Ich weiß nicht, was Sie gegen mich haben. Es gibt nichts, was Sie gegen mich anführen könnten.“— Vater:„Na, das iſt es ja. Denken Sie vielleicht, ich hätte Luſt, Sie mir für den Reſt meines Lebens als leuch⸗ tendes Beiſpiel vorhalten zu laſſen?“ Bombenerfolg einer deutſchen Dperette in Paris. Franz Lehars Operette„Friderike“, die ein Liebesidyll des Straßburger Studenten Goethe mit der Pfarrrerstochter von Seſenheim zum Ge— genſtand hat, erlebte Samstag abend in der Gaite Lyrik in Paris ihre Pariſer Uraufführung. Die vorzügliche muſikaliſche Intrepretation, die her— vorragende Beſetzung der Geſangspartien, die glänzende Inſzenierung, die reizenden Tanzein— lagen verhalfen der Operette zu einem Bomben— erfolg. Sänger und Sängerinnen wurden oft bei offener Szene mit Beifall überſchüttet und zum Wiederholen gezwungen. Nach dem Alt⸗ ſchluß durchbrauſte ein wahrer Begeiſterungsſturm das Haus, ſodaß ſich Lehar, der ſelbſt den Takt— ſtock führte, Hand in Haad mit den Künſtlern, immer wieder auf der Bühne zeigen mußte. „Friderike“ hat, nach dem erſten Erfolg zu urtei— len, noch eine lange und glorreiche Laufbahn in Frankreich vor ſich. 37 Münchnerinnen möchten Tierlehrer werden. Auf ein Geſuch, das der Zirkus Krone in fünchen kürzlich ausſchrieb, ſind für den Poſten ils Tierlehrerin nicht weniger als 237 Be⸗ derbungen eingegangen. Es iſt erſtaunlich, hieviel Damen den Mut hierzu aufbringen, zer doch unbedingte Vorausſetzung für die lusübung einer ſolchen Tätigkeit iſt, ganz bgeſehen von der außergewöhnlichen Tat⸗ raft, über die jede ernſthafte Bewerberin ver⸗ igen muß. Die aus allen Schichten der Be⸗ ölkerung(vom kleinen Ladenmädel bis zur zaronin) eingelaufenen Offerten liefern übri⸗ ens den Beweis dafür, daß es nicht, wie elfach geglaubt wird, hauptſächlich wirtſchaft. iche Not iſt, die für einen ſolchen Anſtur. ie Beweggründe bildet, ſondern in erſter Linie die Romantik des Zirkuslebens und die im modernen Großbetriebe ſich öffnende Welt— weite. Die Schwiegermutter erschlagen ö 2 30 Wackernheim(Rhh.), 20. Jan.(Eigen. Drahtbericht.) Der Arbeiter 51 55 Wa Mir; aus Durlach in Baden, der ſeit etwa einem Jahr bis vor kurzem hier beſchäftigt war, hat geſtern die Mutter ſeiner Braut erſchlagen. Der Täter war mit dem Mädchen zu Weihnachten bei ſeinen nachdem er ſich wieder einige hatte, nach Vun mit, daß er in Heidesheim ſein 5 treffen möchte. Statt des Mäbchens ging aber der Vater besſel⸗ ben nach Heidesheim. Inzwiſchen begab ſich März nach Wackernheim und drang heute mor⸗ gen um 5 Uhr in das Haus ſeiner Schwieger⸗ eltern ein. Er nahm im Hufe ein Rundholz, das unten mit einer Art Schürhaken verſehen war. Mit dieſem Prügel will er die Frau erſchlagen üben. Das Schlagwerkzeug hat er angeblit. nachher wieder in den Hof geworfen, es konnte aber bis jetzt nuch nicht aufgefunden werden. Nach der Tat ging er in ben erſten Stock zu dem Mäd⸗ chen und unterhielt ſich mit ihr uhne die gering⸗ ſte Aufregung zu zeigen. Dann ging er nach Mainz und ſtellte ſich der Staatsanwaltſchakt. 777... der andere.„O B haben einen kleinen Spaziergang gemacht!“ „Bei dieſem Wetter?“ „Warum nicht? Außerdem iſt nichts mehr zu hören. Komm in die Bude zurück. Es regnet ja wie toll!“ Da, jetzt wurde die Tür des Zimmers des Bankiers wieder geöffnet. Heller Lichtſchein flu— tete in den Garten. Hans Kurt hatte gerade noch Zeit, zurückzuweichen und ſich hinter einen Strauch zu ſtellen, als die nächtlichen Beſucher heraustraten. „Jeben Sie wohl, Herr Geheimer Kommer— zienrat Simmersdorf!“ ſagte die Frau mit hör— barem Spott halblaut. Der junge Mann hatte Gelegenheit zu be— obachten, daß ſie ein ſchwarzes Spitzenkleid, ihr Begleiter einen Gehpelz trug. Dann wurde die Tür geſchloſſen und es herrſchte wieder Finſter— nis und Hans Kurt ſah nichts mehr. War es nicht, als wenn die beiden Unbekann— ten flohen? Einen Augenblick hatte Hans Kurt nicht übel Luſt, hinter ihnen herzurufen:„Wer iſt da?“ Doch nein, ſeine Phantaſie ging wieder ein— mal mit ihm durch. Wenn die Leute wirklich von dem Bankier erwartet geweſen waren! Wenn die Schutzleute herbeikamen! „Das Faſzit würde ſein, daß ich die arme Ilſe ganz gewaltig kompromittiere!“ dachte er. „Mögen ſie laufen! Wahrſcheinlich geht alles auf die natürlichſte Weiſe der Welt zu!“ Hegten die Unbekannten Argwohn, daß man ſie beobachtete? Sie blieben ſtehen und ſahen ſich um. Dann gingen ſie weiter. Hans Kurt konnte nicht umhin, ihnen zu fol⸗ gen. Vielleicht verſchloſſen ſie die Haustür nicht wieder, ſo daß es ihm möglich war, ſich ebenfalls zu entfernen. Unhörbar ſchlich er ſich näher und drückte ſich in eine Ecke. Der Herr im Gehpelz öffnete.— Wie, wenn Hans Kurt die Gelegenheit benutzte, vortrat und ſagte:„Ach, entſchuldigen Sie, ich habe mich im Hauſe verſpätet, ich habe keinen Schlüſſel!“ Und dann eilig fort! ter ſchien zu erwarten. „Ging es ohne mich?“ hörte Hans Kurt den— ſelben halblaut fragen. „Selbſtverſtändlich!“ „Ihr ſeid allein mit ihm fertig geworden?“ „Hatten wir gar nicht nötig!“ „So iſt's verfehlt?“ „Nein, geglückt!“ „Ich verſtehe nicht!“ „Unſinn, wir haben alles, wollten!“ „Ohne Gewalt anzuwenden?“ „Wir brauchten nicht einmal zu drohen!“ „Er gab es gutwillig?“ „Wie ich dir ſage!“ Der Herr und die Dame lachten ſpöttiſch auf. Der Dritte fuhr fort:„Dann iſt er netter, als ich dachte! Ich glaubte, wir würden ganz anders zu Werk gehen müſſen! Mein Kompli— ment! Guten Abend!“ „Auf morgen, aber beizeiten!“ „Früh ſieben Uhr bin ich da!“ Dann wurde die Tür verſchloſſen. Die Schrit— te der ſeltſamen Beſucher entfernten ſich. Hans Kurt ſchüttelte den Kopf. Kein Zweifel, das waren Gläubiger geweſen, die der Bankier nicht bei Tage empfangen mochte. So hätte er ſich die Zahlungen in einem Bankhaus nicht vorge— ſtellt. Aber das Berliner Leben würde ihm ge— wiß noch andere Ueberraſchungen bringen. Oder— trieb Simmersdorf Geſchäfte, die das Licht des Tages zu ſcheuen hatten? Sollte das Mißtrauen, welches ſein Vater gegen die Banken, beſonders gegen die Börſe hegte, be— gründet ſein? Leiſe tappte Hans Kurt durch den Hausflur zurück. Im Garten angelangt, ſtieg er noch ein— mal die Stufen zu dem Privatzimmer des Ban⸗ kiers empor und lauſchte. Nichts war zu hören. Er ſah durch das Schlüſſelloch. Da ſaß Sim⸗ mersdorf vor ſeinem Schreibtiſch, den Rücken ihm zugewandt, und ſchien eifrig zu arbeiten. Er vermochte ſeine Umriſſe deutlich zu erkennen, was wir haben denn das Gemach war hell erleuchtet, Halt, ſie blieben in der Tü it⸗ Schlittſchuh oder Schritiſchuh? Die Frage, ob für die geſchliffenen Stahlſchie⸗ nen zum Eislauf die Bezeichnung Schlittſchul richtig iſt, war zu Goethes Zeiten ſehr umſtritten, In„Dichtung und Wahrheit“ erzählt Goethe, daß bei dem erſtmaligen Zuſammentreffen mit Klop⸗ ſtock dieſer weitläufig über die edle Kunſt des Schlittſchuhlaufens ſprach. Bekanntlich hat Klop⸗ ſtock ſeine Gedanken hierüber in dem Gedicht „Eislauf“ verherrlicht. Goethe und ſeine Freunde ſprachen auf gut Oberdeutſch von Schlittſchuhen. Das wollte Klopſtock nicht gelten laſſen, denn das Wort komme keineswegs von„Schlitten“, als wenn man auf kleinen Kufen daherführe, ſon— dern von„Schreiten“ her, indem man den Göt⸗ tern gleich auf dieſen geflügelten Sohlen über das zum Boden gewordene Meer hinſchreite. Klopſtock wollte von den hohen, hohlgeſchliffenen Schlittſchuhen nichts wiſſen, ſondern empfahl die niedrigen, breiten, flachgeſchliffenen friedländi— ſchen Stähle als am dienſtlichſten zum Schnellauf. Auch Goethe hat ſich ein Paar flache Schuhe mit langen Schnäbeln angeſchafft und viele Jahre benutzt. Er hat auch ſeit der Zeit den Ausdruck „Schrittſchuh“ gebraucht. Gleichwohl iſt die Be— zeichnung„Schlittſchuh“ durchgedrungen. Sie iſt auch richtiger. Ein geübter Schlittſchuhläufer ſchreitet nicht, ſondern fährt, gleitet oder ſchleift. Der Eisſchuh iſt auch dem Schlitten nachgeahmt. Im Altertum wurde er aus Tierknochen herge ſtellt, ungewöhnlich groß und gebogen, daß er einem kleinen Kahne glich. Nach altdeutſcher Sage iſt er göttlichen Urſprungs. Der Erfinder ſoll Uller, der Wintergott, ſein, der, wie die Edda ſagt, ein ſo guter Schlittſchuhläufer iſt, daß nie mand ſich mit ihm meſſen kann. Die Schiffsjungen derſchwediſchen Flotte werden bald ihr 400jähriges Jubiläum feiern können, denn ſie wurden ſchon in einer Verord— nung Guſtav Vaſas 1535 genannt. Die Inſtitu— tion der Schiffsjungen in Schweden iſt wohl die älteſte ihrer Art in der ganzen Welt. Im Alter von fünfzehn Jahren werden die Schiffs— jungen in die Dienſtrolle eingetragen und die— nen vorläufig 2½ Jahre an Bord eines Schif—⸗ fes. Nach dieſer Periode arbeiten ſie als voll— wertige Seeleute 67 Jahre. Schweden hat zwei Vorbereitungsanſtalten für Schiffsjungen, die eine an der Weſtküſte in Marſtrand für 179 Schiffsjungen und die andere an der Oſtſee in Karlskrona für 280 Jungen. Die erſte Staatli— che Navigationsſchule Schwedens wurde in Stockholm vor 275 Jahren gegründet und ihre gegenwärtige Satzung wurde 1728 beſtätigt.— Schon im Mittelalter war Stockholm einer der bedeutendſten Handelshäfen an der Oſtſee. 184 wurde„eine ſchwimmende Navigationsſchule für die Handelsſchiffahrt eingerichtet. Handel und Induſtrie Mannheimer Produkten. Mannheim, 20. Jan. Man nannte Weizen inl.“ mit mit 27.25, ausl. mit 29.50—33. Roggen inl. 18.75—19, Hafer inl. 16.50—17.50. Braugerſte, ba diſche und württembergiſche 20—22, mit 16.25-17.25, Mais mit mehl Spezial Null 40, dto. ſüdd. Auszugsme h 44, ſüdd. Weizenbrotmehl 30, Roggenmehl 70-69 Prozent Ausmahlung mit feine 850—8.75, Biertreber Alles per Sack 16.75, mit Sack 14—14.56. 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 20. Jan. Bezahlt wurden für Och ſen 2559, ür Bullen 42—54, Kühe 16—47, Fär ſen 4460, Käl ne 80—86, Ziegen 12—24. Marktverlauf: Großrieh ruhg, Ueberſtand. Mit Kälbern mittel, 1670 * mäßig, langſem geräumt. Mit Schweinen mitte mäßig, kleiner Ueberſtand. 7!!! 5 „Es iſt alles in Ordnung!“ ſagte er ſich.„A ſo fort! mehr da, oder ſie ſind eingeſchlafen.“ e Er kletterte geräuſchlos über die Mauer.— Der Regen hatte aufgehört. Unangefochten fand! er ſeinen Weg bis zur Straße. Als er die Tür des Bauzaunes hinter ſich ſchloß, ſah er gerade die Schutzleute am Ende der Straße verſchwinden. Gleichzeitig kam ein Auto angefahren und hielt vor dem Bankpalaſt. Ein Herr ſtieg aus und reichte der ihm Hand. „Die Frau Geheime Kommerzienrat aus dem Theater zurück!“ dachte Hans Kurt und machte ſich auf den Weg nach ſeinem Hotel. 0 Lachender Sonnenſchein drang durch die Fenſtervorhänge des Hotelzimmers, in welchem Hans Kurt von Schewen in einem wahren Bä— renſchlaf lag, und weckte ihn endlich auf. „Der Tauſend, das Wetter iſt ja herrlich!“ N rief er erſtaunt.„Da darf ich aber nicht länger faulenzen!“ Im Nu war er aus dem Bett und kleidete ſich raſch an. Während er noch mit ſeiner Toilette beſchäf er ſeiner nächtlichen Aben- tigt war, gedachte teuer. N „Gelungen!“ flüſterte er lächelnd. mich hernach mit ihr, verſuche aus dem Garten zu flüchten, werde aber durch zwei Sutzleute da— von abgehalten, erblicke zwei geheimnisvolle Per- ſonen, die Simmersdorf einen erſt gar geheimnis— vollen Beſuch machten und vor der Tür einen noch geheimnisvolleren Dritten erwartet werden. Endlich gelingt es mir zu entkommen. Wenn das alle Abende ſo geht, werde ich mich ſicher nicht langweilen. Nur— einen Schnupfen dürfte es geben!“ Es klopfte an die Tür. „Herein!“ (Fortſetzung folgt.) Futtergerſte Weizen⸗ 26.25 29.50, Kleie ber 54—82, Schafe 44—46, Schwei PiN 20 Hoffentlich ſind die Schutzleute nicht“ nachfolgenden Dame die kehrt „Schlafe da im Zimmer Fräulein Ilſe's ein, unterhalte. ö Räumung bis zum 30. Jun geſichert Haag, 18. Jan.(Radio.)(Privatmel⸗ dung.) In politiſchen Kreiſen hält man die durch die jetzigen Abmachungen im Haag ge⸗ ſchaffene Lage für derart, daß irgend welche Schwierigkeiten, die den Vertrag für Deutſch⸗ land gefährden könnten, nicht mehr beſtehen. Die vielfach behauptete Verbindung zwiſchen der Ingangſetzung des Poungplanes und der Mobiliſierung iſt nun völlig beſeitigt. Schwie⸗ rigkeiten für die Räumung, beſonders für den vorgeſehenen Endtermin, den 20. Juni, ſtehen auch nicht mehr in Frage. Tn den amtlichen Meldungen iſt ſchon hervorgehoben worden daß eine Verbindung zwiſchen den Liquidation⸗ verträgen und der Näumung nicht heſteht. Lofgles Roms neuer Sender in Betrieb. Die neue außergemöhalich ſtarkte Radloſtation von San Pa⸗ lomba bei Rom wurde am Freitag in Auweſen— heit des Verkehrsminiſters ſeierlich eröffnet. Sie arbeitet auf Welle 441. Heſſ. Perſonalnachrichten. In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 7. Januar: der Jehrer an der Polksſchule zu Nieder-Ramſtadt im Kreiſe Darm- ſtadt Hermann Pohl auf ſein Nachſuchen vom 1. Februar 1930 ab. Auf Grund des§ 1 des Ge⸗ ſetzes über die Altersgrenze der Stͤgteheamten vom 2. Juli 1923 u. 19. Dezember 123 in der Faſſung des Geſetzes vom 8 Oktober 1925(Reg. Bl. S. 249) tritt am 1. Februar 1930 in den Ruheſtand: Sindienrat Proſeſſor Ante Pl eyer an der Kunſt- und Gewerbeſchule zu cainz. Steuerveraulaguug 1930. Das Finanzamt fordert in einer Bekanntmachung in vor— liegender Nummer öffentlich auf, die Steuererklär— ungen für Einkommen-, Körperſchafts- und Umſatz— teuer in der Zeit vom 1. bis 15. Februar abzu— geben.(Siehe Bekanntmachung.) Turnerbund 1893. Zahlreich waren die Mitglieder zu der am letzten Samstag abend zm Vereinslokal„Zum Freiſchütz“ ſtattgefundenen ordentlichen Generalverſammlung erſchienen. Galt es doch in den verſchiedenen Punkten Rechenſchaft über die im verfloſſenen Jahre geleiſtete Arbeit abzulegen. Für den Turnerbund war das Jahr 1929 wirklich ein Jahr des Erfolges. Viele Turn— feſte fanden ſtatt und des öfteren kehrte der Verein mit preisgekrönten Turnerinnen und Turnern nach Hauſe. Erinnern wir uns noch an das wohlge— kungene Herbſtſchauturnen, wo nur erſtklaſſige Lei— tungen zur Vorführung kamen. Einen kolloſſalen Aufſchwung nahm auch die Handball-Abteilung. Nimmt doch die 1. Mannſchaft einen nicht gerin— gen Stand in der Tabelle der Auffſtiegsklaſſe ein. Voriges Jahr noch wurden ſie vom Turnerbund „Germania“ Mannheim auf eigenem Platze mit mit 10: 0 geſchlagen und am vorletzten Sonntag pielten ſie auf deren Platze nach einem bereits ſchon ſichergeſtellten Siege von 2:0 2:2. Es iſt dies ficherlich eine große Formverbeſſerung. Nur ſo weiter in den bevorſtehenden Spielen.— Vorſtand und 1. Vorſitzender wurden wiedergewählt. Wes— halb auch nicht? War doch die Führung des Ver— eins ſtets eine Vortreffliche. Geſellig untereinander zerweilte man dann noch bei ſchönen Turnerliedern Als 1. Veranſtaltung im neuen Jahr winkt nun der am 22. Februar ſtattfindende ſtets beliebte Turner-Maskenball im Freiſchützſaale. Wer einige ſchöne närriſche Stunden verleben will, empfehlen wir deshalb jetzt ſchon unſeren Maskenball. Organiſationskonferenz der Zentrumspartei Starkenburg am 19. Jannar 1930 in Bensheim. Neben den politiſchen Konferenzen der Lan— despartei werden als neue Aufgabe durch das Lan— desſekretariat in den drei Provinzen Konferenzen veranſtaltet, die ſich lediglich mit organiſatoriſchen Fragen innerhalb der Partei beſchäftigen ſollen. Ein Geſetz über Veamtenvertretungen Der Reichsinnenminiſter hat dem Reichstag den Entwurf eines Geſetzes über Beamtenver— tretungen vorgelegt, der ſich auf die vielfältigen Wünſche der Beamtenſchaft ſtützt, die auch im Reichstagsausſchuß eingehend exörtert worden ſind. Es iſt für die Reichsregierung nicht immer möglich geweſen, die Beſchlüſſe dieſes Reichs— tagsausſchuſſes vollſtändig zu übernehmen. Die Reichsregierung hat in ſolchen Fällen vermit— telnde Löſungen zu finden geſucht. Das neue Geſetz bedeutet die Ausführung einer Beſtimmung der Reichsverfaſſung. Dort wird in Artikel 130 Abſ. 3 geſagt:„Die Beamten erhalten nach näherer reichsgeſetzlicher Beſtim— mung beſondere Beamtenvertretungen.“ Schon am 28. Juni 1921 war dem Reichstag ein Geſetz über Beamtenvertretungen vorgelegt worden. Mit der Auflöſung des Reichstages haben aber die damaligen Ausſchußberatungen abgebrochen werden müſſen. Der jetzt eingebrachte Entwurf ſoll nun dieſe Frage wieder in Fluß bringen. Das Geſetz ſoll nach der Begründung, die ihm die Reichsregierung beigibt, für die Beamten des Reichs, der Länder, der Gemeinden und Gemein— deverbände, gegebenenfalls auch für die bei den Körperſchaften des öffentlichen Rechts angeſtell— ten Beamten gelten. Es hat daher ſo vielſeitige und verſchiedenartige Verhältniſſe zu regeln, daß es in weitem Maße ein Rahmengeſetz ſein muß. Die Anpaſſung ſeiner Beſtimmungen an die Notwendigkeiten der verſchiedenen Landesgeſetz⸗ Den Auftakt bildete eine Konferenz in Bensheim, die recht gut beſucht war. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Par— teivorſitzenden der Ortsgruppe Bensheim, hielt der Landesſekretär ein Referat über die Gegenwarts- aufgaben der Partei nach der organiſatoriſchen Seite, daß die Grundlage für die folgende Aus— ſprache bilden ſollte. Es wurde gezeigt, daß be— ſondere Organiſationskonferenzen notwendig ſind, wenn auch mancher Parteifreund darin noch etwas Ueberflüſſiges ſieht. Organiſation iſt nicht Selbſt— zweck, ſondern das wichtige Mittel zum Zweck, ſie ſtellt auch nicht die politiſche Idee ins Hinter— treffen. In dieſem Zuſammenhang zeigt der Red— ner an den vergangenen Wahlen die Verbundenheit zwiſchen Organiſation und Erfolg. Ueberall müſſen Ortsgruppen mit eingeſchriebenen und zahlenden Mitgliedern errichtet werden, evtl. Beitrag nach Einkommen ſtaffeln. Das Problem einer einheitl. Parteikarte mit Beitragsmarken wurde durch den Vortragenden zur Debatte geſtellt. Der Erfaſſung der Jugend iſt beſondere Aufmerkſamkeit zu wid— men. Die Windthorſtbewegung muß bei unſeren Parteifreunden größeren Reſonanzboden finden. Wir müſſen aus der Landeskaſſe für dieſe Aufgabe N 72 9 7 e 1 771 e eee eee Mittel flüſſig machen können. Zuſammenarbeit von Partei und katholiſchen Vereinen, tatkräftige Mit— arbeit in den Berufsausſchüſſen, das Arbeiten durch und mit der Preſſe und anderes mehr wurden durch das Referat angedeutet. Darauf begann die Ausſprache, die mehrmals über das zu bearbeitende Gebiet hinausging. Die Reſultate dieſer Ausſprache ſind Anregungen. Man ſollte möglichſt an der Vermehrung der Ortsgrup— pen der Zentrumspartei arbeiten. Alle neu ge— gründeteten Gruppen ſind dem Bezirksvorſitzenden und dem Landesſekretariat zu melden. Die Sammlung der katholiſchen Jugend in der Gemeinde und in den Bezirken oder Kreiſen und deren ſtaatsbürgerliche und politiſche Schulung muß verwirklicht werden. Die Anregung von Offenbach, zu dieſem Zwecke das Volksvereinsſekre— tariat in Offenbach für ganz Starkenburg auszu— bauen, fand bei Vertretern ſämtlicher übrigen ſtar— kenburgiſchen Kreiſe keine Gegenliebe. Mau war der Auffaſſung, daß die beſtehenden Einrichtungen in den Kreiſen Partei, Männerverein, Arbeiterver— ein und Volksverein dieſe Aufgaben übernehmen ſollten. Die Abſtimmung über eine aus Offenbach bach ſt Reſolution zum Ausbau des Volks, . e eee e eee Die am Montag letzter nene Ermäßigung des Rei disbonts von 7 auf 6,5 Prozent zwar inſofern keine Ueberraſchung, als die Frage mit Rückſicht auf den günſtigen Statu ves deutſchen Zentralnoteninſtituts bereits ſeit Wochen lebhafter Erörterungen geweſen war, ſte iſt jedoch ſchneller eingetreten, als man all— gemein erwartet hatte. Entſcheidend für den bildete plötzlichen Entſchluß der Reichsbank, deren Zu. rückhaltung nicht durch geldmarktstechniſche, ſondern durch politiſche Erwägungen beſtimmt wurde, war die Tatſache, daß der eigentliche Grund ihres Zögerns, nämlich der noch unge— wiſſe Ausgang der Verhandlungen im Haag, durch die inzwiſchen erzielten Fortſchritte als beſeitig angeſehen werden konnte. Das Aus— bleiben der Londoner Diskontſenkung war für die Reichsbank bedeutungslos, ba, wie ſie in der Begründung zur Diskontherabſetzung aus— führt, die Zinsſpanne gegenüber dem Auslande trotzdem groß genug bleibe, um bei normaler Weiterentwicklung des internationalen Geld— marktes Abflüſſe von Geldern aus Zinsgrün— den zu verhindern. Außerdem zeige das allge— meine Zinsniveau in den anderen wichtigen Ländern weiterhin ſinken decendenz. Beſtätigung hierfür hat die Niederländiſchen Bank den Wechſeldiskont um ein weiteres hal— bes Prozent, auf 4 Prozent ermäßigt, und es iſt anzunehmen, daß London und Newyork, vielleicht auch Paris, dem Beiſpiel Berlins in abſehbarer Zeit folgen werden. Daß die Reichsbank immerhin glaubte, möglichſt vorſich— tig verfahren zu müſſen, geht einmal aus dem Ausmaße der Zinsverbilligung und ferner auch daraus hervor, daß ſie ſelbſt ihren Schritt nur als einen Verſuch bezeichnet, den ſie aber im Intereſſe der ſchwer kämpfenden Wirtſchaft nicht länger hinausſchieben zu können glaubte. Sie hat ſich jedenfalls die Möglichkeit offen ge— halten, nach der einen oder der anderen Seite den Umſtänden entſprechend ohne allzu große Schwierigkeiten weitere Entſcheidungen zu tref— fen. Der augenblicklichen Sachlage nach iſt zu hoffen, daß dieſe ſich wiederum in der Rich—⸗ tung des Zinsabbaues bewegen werden, daß es zum mindeſten jedoch nicht erforderlich ſein dürfte, den einmal gefaßten Beſchluß rückgän⸗ gig zu machen. Wie ſehr die Wirtſchaft durch den Kapital⸗ mangel in ihrer Bewegungsfreiheit ge⸗ hemmt iſt, lerbellt aus der immer weiter um ſich greifen— 5 Als — een 870 und der verſchiedenen Verwaltungs über— gebungen zweige laſſen muß Ausführungsverordnungen werden. Das Geſetz ſoll Anwendung finden auf die Beamten des Reichs, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände. das heißt, der öffent— lichen Körperſchaften des Artikels 10 Abſatz 3 der Reichsverfaſſung. Zu den Gemeinden zählen auch die Schulgemeinden, zu den Beamten auch die Lehrer. Inwieweit auch die Beamten der übrigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts unter das Geſetz zu bringen ſind, muß von der Reichs- und der Landesregierung angeordnet werden. Die tatſächlichen und rechtlichen Ver— hältniſſe bei den Körperſchaften, Stiftungen und Anſtalten, ſind derart verſchieden, daß es nicht möglich iſt, ſie von vornherein einem einheitlichen in erſter Linie für Reichs-, Staats- und Ge— meindebeamten zugeſchnittenen Geſetz zu unter— ordnen. Der Aufbau der Beamtenvertretung iſt folgen— dermaßen gedacht: Bei Dienſtvorgeſetzten unter— ſter Inſtanz ſind Beamtenausſchüſſe, und bei den Dienſtvorgeſetzten höchſter Inſtanz Haupt— beamtenausſchüſſe vorzuſehen. Bei Bedarf iſt aber auch die Einrichtung von Bezirksbeamten— ausſchüſſen bei Dienſtvorgeſetzten mittlerer In— ſtanz geſtattet. Der Schwerpunkt der Vertretung ſoll beim Beamtenausſchuß liegen, der in die Geſamtver— hältniſſe, die für die Beurteilung der Klagen und Wünſche der Beamten in Betracht kommen, unmittelbaren Einblick hat. Zur Herbeiführung einheitlicher Auffaſſung der Beamtenausſchüſſe iſt in jedem Verwaltungszweige ein Hauptver⸗ waltungsausſchuß notwendig. Bei großen Ver⸗ in ſchärfſten Konkurrenzkampf ſtanden, ſie ſich gegenſeitig durch zirtſchaftsumſe au Woche vorgenom 3 as Tempo der Verf g beitsmarktes etwas verlangſamt hat, ſtieg Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung in der zweiten Janu— arwoche doch weiterhin an, und zwar auf rund 2 Millionen. Bezeichnend für die gegenwärtige Situation iſt der ungewöhnlich hohe Stand 0 des Ar— die der Arbeitsloſigkeit im Metallgewerbe, das z. B. in der Mitte vergangenen Monats mit et⸗ wa 14 v. H. an der Geſamtbelaſtung des Ar⸗ heitsmarktes beteiligt war, während ſich der Anteil im vorigen Jahre zu nur auf 11 v. H. belief. derſelben Zeit Auch in den einzel— nen Außenberufen iſt die Zahl der Arbeitſu— * 2 henden höher als im Vorjahre. Für die ſeit langem angeſtrebte internatio— nale Kohlenverſtändigung kann der in dieſen Tagen in London zuſtande gekommene Abſchluß eines engliſch⸗polniſchen Kohlen⸗ abkommens möglicherweiſe von weittragender Bedeutung werden. Die beiden Staaten, deren Kohlenin— duſtrien namentlich in den nordiſchen Ländern indem Preisunterbietungen die Abſatzgebiete ſtreitig zu machen verſuchten, ſind übereingekommen, in Zukunft angemeſſene Preiſe auf den Exportmärkten, an denen beide intereſſiert ſind, für die zu verkaufende Kohle ſicherzuſtellen. Weder England noch Polen wer— den fernerhin Kohlen exportieren, die unter dem Geſtehungspreis verkauft werden. Auf dieſe Weiſe iſt der ungeſunde Wettbewerbe z Nutzen der Induſtrien dieſer Länder ſchaltet. In den Abkommen wird; Erwartung Ausdruck gegel ö deren kohlenproduzierende ſicht auf die Vorteile freund menarbeit zu ähnlichen Abko Gebiete des Kohlenexportes gelangen ſo daß ſchließlich eine internationale Verſtändi⸗ gung zuſtande käme, zu der nunmehr der erſte Schritt getan ſei. Wenn auch der Wunſch zur Einigung überall rege iſt, hat doch erſt kürzlich die in Genf abgehaltene Internationale Koß— lenkonferenz aufs neue deutlich gezeigtwie gro die Schwierigkeiten ſind, die auf dem Wege von der Theorie zur Praxis zu überwinden ſind, ſodaß es damit trotz aller Einſicht und beſtem Willen noch gute Weile haben dürfte. könnten, waltungen mit zahlreichen Beamten kann zur Entlaſtung des Hauptbeamtenausſchuſſes eine Zwiſcheninſtanz zweckmäßig werden, was aber für jeden einzelnen Fall beſonders zu prüfen u. zu entſcheiden iſt. Der Reichsrat hat die Einrichtung von Haupt— beamtenausſchüſſen für die Reichsbeamten obli gatoriſch, für die Landesbeamten dagegen fakul— tativ vorgeſehen. Die Gründe, die zu dieſem Be ſchluß geführt haben. waren einmal der Hinweis darauf, daß die Verhältniſſe in den Ländern ſo verſchieden lägen, daß dem Zwange zur Ein richtung von Hauptbeamtenausſchüſſen vielfach ein Bedürfnis nicht entſprechen würde. Weiter wurde geltend gemacht, daß auch Erſparnis gründe gegen die Einrichtung von Hauptbeam— tenausſchüſſen in den Ländern ſprächen. Die Reichsregierung vertritt demgegenüber Standpunkt. daß die Erfahrungen, die in Reichsverwaltung mit den Hauptbeamtenaus ſchüſſen gemacht worden ſind. die große Bedeu— tung und den Nutzen dieſer Einrichtung, ſowohl für die Verwaltung als auch für die Beamten ſchaft, ſo überzeugend erwieſen haben. daß auch in der Landesverwaltung nicht ganz darauf ver zichtet werden ſollte. Gegenüber dem Erſpar niseinwand weiſt die Reichsregierung darauf hin. daß ja ein gemeinſamer Hauptbeamtenausſchuß für alle Landesbeamten gebildet werden kann u. daß überdies durch die Möglichkeit, einen ge— ſchäftsführenden Ausſchuß einzuſetzen, eine be— deutende Erſparnis an Arbeitskräften erzielt werden könnte. Die Tätigkeit der Beamtenvertretungen iſt wie nach dem früheren Entwurf in der Haupt⸗ ſache eine vermittelnde, beratende, begutachtende. 8 501 den der vereinsſekretariates in Offenbach mußte deshalb ab- geſetzt werden. Auch die Bildung eines Ausſchuſſes von 6 Leuten zur Bearbeitung dieſer Frage hielt man nicht für notwendig. Es ergeht die dringende Mahnung an alle Kreisorganiſationen die geringen Beiträge an die Landeskaſſe reſtlos und pünktlich zu zahlen. Die Konferenz gab Anregungen, die nun der Verwirk— lichung harren. Manches iſt insbeſondere deshalb nicht realiſierbar, weil die Geldmittel dazu fehlen. In den nächſten Wochen werden gleiche Kon— ferenzen in Rheinheſſen oder Oberheſſen ſtattfinden, um dieſelben organiſatoriſchen Probleme zu bearbei— ten. Mögen ſie ſich fruchtbringend auf die Geſamt— organiſation der Zentrumspartei in Heſſen auswirken. Lokomotive fährt in Arbeiterkolonne. Paris, 17. Jan.(Radio.) Wie im Jour⸗ nal aus La Paliſſe gemeldet wird iſt eine Nangierlokomotive bei der A: 5 1 aus einem Tunnel bei Abreſt auf einen mit 18 Arbeitern beſetzten Wagen aufgefahren. Zwei Arbeiter würden getötet, ſechs andere ſchwer verletzt. Der Ogg int; Der Lokomotivführer gab an, daß er infolge der Anüberſichtlichkeit der Strecke die Bremſen 1 8 211 1 2* 7* 5 1 5 deſt in Tätigkeit ſetzen kon! als es ſchon zu ſpüt war. 1 a dle, Die Aenderung des ſteuergeſetzes Berlin, 19. Jan. Durch Geſetz zur Aenderung des Tabakſteuergeſetzes vom 22. Dezember 192 ſind die auf Tabak und Zigaretten liegenden Steuern erhöht worden. Artikel 5 des Geſetzes ſieht vor, daß die Reichsregierung Maßnahmen treffen ſoll, um eine weſentliche Erhöhung der Kleinhandelspreiſe und eine unbillige Ve— ſchränkung des Handelsnutzens bei Zigaret— ten auszuſchließen. Er hat daher das Reichs— wirtſchaftsminiſterium nach einigen vorberei— tenden Einzelbeſprechungen mit Vertretern von Induſtrie und Handel zu einer gemeinſchaft— lichen Beſprechung zahlreicher Streitpunkte eingeladen, die zwiſchen den Hauptſtufen der Zigarettenwirtſchaft beſtehen. Die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung hat am 18. ds. Mts. ſtattgefunden. Ein vollſtändige Klärung der Verhältniſſe hat och trotz der ausgedehnten Ausſprache noch nicht erbeben. Es iſt daher ein Arbeitsausſchuß gebildet worden, in den die offen gebliebenen Fragen tunlichſt raſch gelöſt werden ſollen, damit eine Regelung ge— funden werden kann, die eigen möglichſt gro— ßen Teil der Zigarettenwirtſchaft befriedigt. Ta bak e 12 brogramm Frankfurt. Mittwoch, k tter, Gymnaſtik, 13.15 g 15.45 11.15 Schulfunk, 12.00 3.30 Unterhal⸗ 16.00 Konzert, ig von Konzert Jan. 10.00 Schallplattenkon— 12.00 Promenadenkonzert Kammermuſik. 14.15 Nach⸗ r kunde, 15.15 und 17.45 Wett 18.35„Ge 19.05„Im von Heilbä— (bertragung von zert 1333 3.00 Neue Dienſte dern“. * 42 Frankſur! rt iſt, daß die Reichsregierung eines der Beamtenſchaft, wonach im 9 C zwiſchen Be— amtenvertretung und Verwaltung die endgültige Entſcheidung einem 0 hen ſoll, aber ablehnt. S at gegen den Gedan ken einer zwiſchen Vorgeſetzten und Beamten— ausſchüſſen entſcheidenden Inſtanz grundſätzlich Bedenken, weil er im Widerſpruch nicht nur zur autokatiſchen, ſondern auch zur demokratiſchen Staatsverfaſſung ſtehe. Der Miniſter unterliege der Kontrolle des Parlaments und ſei nur die— ſem verantwortlich. Damit würde es im Wider— ſpruch ſtehen, wenn Entſcheidungen auf dem Gebiete, die dem pflichtmäßigen Ermeſſen der Verwaltungen anheimgegeben ſeien. aus der Hand des Miniſters und damit auch aus der Machtſpähre der Volksvertretung herausgenom men würden. Nur in beſtimmten Fragen, welche die Wahl, die Zuſammenſetzung und Geſchäfts— führung der Beamtenausſchüſſe betreffen, hat die Regierung ihre Bedenken zurückgeſtellt. Der Gedanke der Schlichtungsausſchüſſe wird als wichtige Frage unter anderem in der Weiſe über— nommen., daß eine paritätiſch zuſammengeſetzte, Schlichtungsausſchuß zuſte unter unparteilichen, richterlichen Vorſitz ſtehende „Ginſpruchskammer für Beamtenvertretungen ge bildet wird. Sie ſoll über Wahleinſprüche bei Bezirks- und Hauptbeamtenausſchüſſen, ſowie über die Aberkennung der Mitgliedſchaft in einer Beamtenvertretung endgültig entſcheiden. Sie ſoll ferner auch mitwirken bei Verſetzungs- und anderen Maßnahmen gegen ein Mitglied der Beamtenvertretung, die ein Ausſcheiden aus de- Beamtenvertretung zur Folge haben.