Feinsten in 1 Pfund Einheits- Gläßer abgefüllt 2 2.20 Mk. zu haben bei Au froschaurr Kühnerstraße 8 Bekanntmachung. Die Einfuhr von Papageien u. Sittichen betreffend. Vom 14. Januar 1930. Auf Grund des 8 7 des Viehſeuchengeſetzes vom 26. Juni 1909(RGBl. S. 519) wird für das Gebiet des Volksſtaates Heſſen hiermit folgen- des beſtimmt. Wuluuadundamouud Me Hueuerheralung Wilh. Schneck RECHT SKONSULENT Lorschertraße 4. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meine liebe Schwester Frau Andreas Mandel 1. Witwe die schon länger leidend war, gestern früh rasch in die ewige Heimat ab- zurufen. Ae ein fie von 79 Jahren, 2 Monate und 1 Tag. 91 Die Einfuhr von Papageien und Sittichen iſt bis auf weiteres verboten. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen des 8 1 unterliegen den Strafbeſtimmungen des 8 74 ff. des Viehſeuchengeſetzes. Vorſtehende Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Darmſtadt, den 14. Januar 1930. Der Miniſter des Innern J. V. Dr. Reitz. Hilernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Viernheim, den 22. Januar 1930.. (Biernheimer Für die Hinterbliebenen: Unna Maria Kalt, Handarbeitslehrerin i. R. Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Viernhei Erſcheint täglich mit Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 28d hit 55 ins Haus gebracht.— Are wöchentl. das achtſektige illuſtrierte Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen een ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim unſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Täglich frische Anzeigenpreise: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen bor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Die Beerdigung findet am Donnerstag um 3 Uhr aachmittags vom hiesigen Krankenhaus aus statt. Sprechstunden von 3-6 Uhr. K. K. V. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier— mit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 20. Januar 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Bekanntmachung. Betr.: Baumpflanzung und Anlagen innerhalb des Ortsbauplanes. Zur Ausbeſſerungen der Alleen und ſonſtigen Pflanzungen benötigen wir ca. 75 Straßenbäume. Das entſprechende Verzeichnis iſt koſtenlos auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind ver— ſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis längſtens 1. Februar d. Js., vorm. 10 Uhr einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Viernheim, den 20. Januar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres empfehle: dedchalls-Hbecher aggaggagaagaagaangaagggggg in allen Ausführungen. Kommissionsbücher, Lieferscheinbücher, Briefordner, Schnellhefter, Locher, Mitteilungen, Quittungen, Wechsel, Rechnungsformulare lose und in Hefte, Rechnungsformulare für staatliche Arbeiten Lehrverträge etc. J. Schweikart Papier handlung. unsere Hauptversammlung findet Donnerstag den 23. ds. Mts. abends 8½ Uhr im Kettelerſälchen ſtatt. Es ladet freundl. ein. Der Vorſtand. u epa Wieder eingetroffen Thomasmehl: 8. S 5.60 KH a f N 1 loſe Zentner 1.30 Kalkstickstoff Zentner 10. MHalisalz- Stickstoffdünger niedrigſte Preiſe Hiois Waller. aggaggaggagggagaagggaagaaggangggagag Bajadere, Knallbonbon, Kaktus Pierrot, Pompon, ſelt'ne Masken„fabelhaft“, jede Frau ſich ſelber ſchafft: Beyers Masken- Album, bunt und ſtark Eier zu verkaufen Waſſerſtr. 28 Druckarbeiten jeder Art, werden geſchmackvoll, ſchnell und billig ausgeführt. Viernheimer Anzeiger r Uereins⸗Anzeiger eee eee eee Club der Gemütlichen. Am Mittwoch abend 8,11 Uhr im„Anker“ Elferrats Sitzung betr. Karnevaliſtiſche Sitzung im Schützenhof- Saale am 26. Jan. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Präſident. Verein für zport- u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsleiter. Gefaug Verein„Fängerbund.“ Mittwoch Abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus zum Deutſchen Michel. Der 1. Vorfitzende. Club der Geflügelzüchter 1926. Wir machen darauf aufmerkſam, daß am 6. Februar die Brutmaſchine in Betrieb geſetzt wird. An— meldungen können jetzt ſchon bei Mich Reinhard, Steinſtr. u. Ad. Dewald, Blanehutſtr. erfolgen. Der Vorſtand. Nerein der Hundefreunde Kommenden Sonntag, den 26. Januar, nachm. halb 3 Uhr findet im Clublokal unſere ordentliche Haupt— Verſammlung ſtatt und ſade ich bierzu unſere Mitglieder erg. ein. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Engel, Vorſ. Neichsbanner Ochwarz⸗Not⸗Gold Freitag abend 8 Uhr im„roten Kreuz“ Vorſtands— ſitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht Der Vorſitzende. für Freitag angeſetzte Verſammlung der Sonntag vorm. Die Schutzſportabteilung fällt aus. Treffpunkt auf dem Sportplatz. Ueberall— für nur 2 Mark! Rutz und Brennholz Port iuerung. Montag, den 27. Januar 1930 werden im Saale des Gaſthauſes„Rheingold“ zu Lampert⸗ heim von 9 Uhr an meiſtbi' tend öffentlich verſteigert: Nutzholz: Stammholz normal, fm: 1. Kl.: Eſche 1,07; Ulme 0,32. 2. Kl. Eſche: 0,10; Akazie: 0,29. 3. Kl. Akazie: 1,28. 5. Kl. Eiche: 3,01. 6. Kl. Eiche: 1,31. 8. Kl. Eiche: 1,86. (Biedenſand). Nutzreiſig in Schichthaufen: Eſche 60 rm(Biedenſand). Nutzſcheiter rm: Buche 1. Kl. 20. 2. Kl. 5 (Obere Wildbahn 17,25 und 28). Kiefer 1. Kl. 2. 2. Kl. 7(Obere Wildbahn 7). Eiche 2. Kl. 2(Ob. Wildb. 17). Nutzknüppel 1. Kl. (Pfoſten) rm: Eiche 7(Ob. Wildb. 14 u 17). Nutzreiſig in Schichthaufen rm: Kiefer 200 (Ob. Wildb. 14). Brennholz aus den Abteilungen Heide 3, Obere Wildbahn 14 und Biedenſand. Scheiter rm: Eiche 100, Kiefer geſpalten und rund 243, Akazie 2. Knüppel rm: Buche 3, Eiche 106, Kiefer 118, Akazie 3, Ulme 7. Aſtreiſig Wellen: Eiche 570, Kiefer 90. Stöcke rm: Kiefer 352, Eiche 29. Unterſtrichene Rummern kommen nicht zum Ausgebot. Schuldner von Domanialgefällen früherer Jahre ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen und er— halten keinen Zuſchlag. Nähere Auskunft durch das Forſtamt und die Herren Förſter Zimmermann (Forſthaus Wildbahn) u. Schwarz(Forſthaus Heide), Lampertheim, den 20. Januar 1930. Der Schutzſportleiter. Hi Fo stant Lampertheim Die Entſtehung des Kalenders. Der Wundertee durch Vorleſungen aus alten Protokollen ergänzt werden. Auch die Angeklagte ſelbſt äußert ſich nur in Protokollen und in einem Brief. Der Das neue Jahr hat ſeinen Lauf begonnen. Und mit ihm hat in den Haushaltungen ein be⸗ währter, unentbehrlicher Berater im neuen Ge⸗ wand für das Jahr 1930 ſeinen ſtillen Einzug gehalten. Die Beſcheidenheit, mit der der treue Geſelle ſeinen Platz auf oder über dem Schreib— tiſch oder an einer ſonſt nicht allzu verborgenen Stelle einnimmt, läßt nichts davon ahnen, wie⸗ viel Zeit, Mühe und Arbeit, wievieler Streitig— keiten, Umwandlungen und Aenderungen es be⸗ durfte, bis der ſtumme Hausgenoſſe ſeine ſchweig⸗ ſame und doch ſo nützliche Tätigkeit ausüben konnte. Der Kalender enthält die Jahreseintei— lung. Früher beobachtete man zur Jahreseintei— lung entweder den Umlauf des Mondes um die 8 Erde oder auch den Ablauf der Jahreszeiten. Der älteſte römiſche Kalender teilte das Jahr wahrſcheinlich in zehn ungleiche Monate ein, Erſt König Numa führte das Mondjahr mit zwölf gleichen Monaten ein, das im weſentlichen die jetzt üblichen Monatsnamen erhielt. Die Dezemvirn führten dann im Jahre 153 v. Chr. Geburt den 1. Januar als Jahresbeginn ein, an dem der Amtsantritt der Konſuln ſtattfinden ſollte. Da die Umlaufszeit des Mondes, zwölf— mal genommen, weniger als ein Jahr ausmacht, war die Einſchaltung von Tagen nötig, um im Jahre ſtets die regelmäßige Wiederkehr der Jah⸗ reszeiten zu erhalten. Dies war zunächſt Auf⸗ gabe der Prieſter. Erſt Julius Cäſar legte der Berechnung des Jahres den Umlauf der Erde um die Sonne zugrunde, oder wie man damals ſagte, das Sonnenjahr. Es wurde in 365 Tage eingeteilt, und alle vier Jahre wurde ein Schalt— tag eingefügt. Der julianiſche Kalender blieb in Kraft bis 1582, in welchem Papſt Gregor als wichtigſte Aenderung beſtimmte, daß in dem letzten Jahr eines Jahrhunderts keine Schaltung ſtattfinden dürfe, es ſei denn, daß ſich die Zahl der dann verfloſſenen Jahrhunderte durch vier teilen laſſe, was im Jahre 2000 der Fall ſein wird. Der Name Kalender ſtammt aus dem Lateini⸗ ſchen. An und für ſich war der Kalender ein Verzeichnis der allgemeinen Kirchenfeſte und Ge⸗ dächtnistage der Heiligen. Durch Hinzutritt der Namen von Lokal⸗Heiligen und anderen wurde ſchließlich jeder Tag mit einem Namen belegt So ekhielt der Kalender, vom äußeren Schmuck abgefehen, die Form, in der wir ihn heute ken⸗ del. . Aus Mannheimer Gerichten. Zu der Verhandlung, die da vonſtatten geht, iſt die Angeklagte ſelbſt nicht erſchienen. wird nur lebendig durch die Schilderungen der Zeugen und ſie ſcheint ſich darnach durch ver— trauenswürdiges Ausſehen und durch große Mundſertigkeit auszuzeichnen. Vor drei Jahren hauſierte ſie lt.„N. B. L.“ in Mannheim mit einem Wundertee und ſie ſoll im Eifer des Ge— ſchäfts Leute, die bei ihr Beſtellungen machten, betrogen haben. Inzwiſchen hat ſie geheiratet und lebt jetzt in Hamburg. Der Strafbeſehl, den man ihr dorthin nachſchickte und der auf einen Monat Gefängnis lautete, iſt alſo lange Zeit nach e Straftat erſt ausgefertigt worden. Kein Wun⸗ er, daß die Zeuginnen, die Betrogenen, ſich nicht mehr recht und nicht mehr genau an die Vor— zänge und an die Geſpräche von damals erinnern Si Einzelrichter Dr. Jäger, der da über Recht und Gerechtigkeit zu entſcheiden hat, befindet ſich in kleiner leichten Lage. In der Rekonſtruktion ſieht die Geſchichte un— geſähr ſo aus: Ein Frantfurter Verſandtgeſchäft ſchickte eine Reiſekolonne ins Land. Es wurde Tee angeboten, der wunderbare Eigenſchaften be⸗ ſitzen ſoll. Durch den Genuß einer aus Tabellen zu erſehenden Anzahl von Taſſen in ſtunden— oder tageweiſer Aufeinanderfolge iſt es angeblich möglich, Krankheiten aller Art zu heilen. Die Reiſenden hatten ſich nun zuerſt nach den in den Familien vorhandenen Krankheiten zu erkundi⸗ gen. Je nachdem„was für Krankheiten genannt wurden, war dann Tee anzubieten in Sorten, die mit„gelbe Packung, blaue Packung, rote Packung tſw.“ bezeichnet wurden. Das Gewächs an ſich onnten. Was in der Erinnerung fehlt. mus Kreuzer„Koln“ war— nach Feſtſtellung durch Gutachten— im. in Dienn geſtellt 5 zer dasſelbe, getroanete Schluſſelblumenblätte! Es war, angeblich mit Erfolg, aſzuwenden gegen Krebs, Aſthma, Grippe, Krampfadern, Kropf, Gal, lenſteine und Blutungen. Ein wunderbares. heilmittel alſo. Damit von vornherein aber zwi ſchen Verkaufer und Kunden ein größeres Ver trauensverhältnis entſtand, zeigten die Reiſenden eine Karte vor, aus der man erſehen konnte, daß 1158 Reichsgeſundheitswoche“ hinter der Sache ſtand. Das war natürlich Schwindel und nur primi⸗ tive Gemüter konnten darauf hereinfallen. Die ſelben, denen dieſes Reſervat in all dieſen Schwindelfällen zuſteht. Man greift ſich nur immer wieder an den Kopf und iſt erſtaupt über das Rieſenmaß von Einfültigteit, das die Leute beherrſcht, die ſich jeden Dreck als pures Gold aufſchwatzen laſſen. Wen ſoll man hier beſtrafen? Die Firma, die eichtfertig eine Ware anpreiſt, die ſchlecht iſt un ſie in beſſerer Zuſammenſetzung beſtimmt He wirkung hat, beſtimnt.(Im übrigen sind Ble wirklichen Heiltees auch viel billiger in Apotheken und Drogerien zu beziehen.) Die Angeklagte bam durch das neue Urteil beſſer weg, als früher. Die Nac reh wurde umgewandelt in eine Geld⸗ krafe von 100 Mark. Der Richter berückſichtig! 8 1 115 d 7770 Straftat weit zurüc. 2 f aß die Angeklagte in* nichts mehr hat zuſchulden ee 6009 ner aber auch den vorliegenden Beweis von der Leichtfertigkeit der Betrogenen, die ſich in Zu⸗ kunft mit mehr Mißtrauen gegen Hauſterer wapp⸗ ſten müſſen. Hapag⸗Dampfer„Bitterfeld“ vom Stapel gelaufen. Am 9. Januar iſt auf der Germani⸗Werft in giel der Turbinen⸗Dampfer„Bitterfeld“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie glücklich vom Stapel ge⸗ laufen.„Bitterfeld“ iſt eines jener acht Schnel⸗ frachtſchifſe, die die Hamburg⸗Amerika⸗Linie Beginn vorigen Jahres im Zuſammenhang m. dem Umbau der Ballin⸗Dampfer in Auftrag gege⸗ en hat. Der Neubau hat 7200 B. R. T. Die Ge⸗ ſchwindigkeit wird 15 Knoten betragen. Nach ſelner Fertigſtellung in dieſem Sommer wird Dampfer„Bitterſeld“ in den Auſtral⸗Dienſt der Hamburg ⸗Amerita-Linie eingeſtellt werden. nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Markin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. PPP 5 Ar. Weltpolitik in London Die großen Probleme der Seeabrüſtungs⸗ Konferenz. Eine hiſtoriſche Konferenz iſt zu Ende gegangen. Eine neue, ebenſo bedeutungsvolle hebt an: die Seeabrüſtungskonferenz in London. Sie iſt die dritte Etappe auf dem Wege der Seeabrüſtung. Zuerſt kam der Waſh⸗ ingtoner Vertrag von 1922, worin ſich Eng⸗ land, Amerika, Japan, Frankreich und Italien in Bezug auf Schlachtſchiffe und Flugzeug⸗ mutterſchiffe auf jene berühmte Quote von 5:5:3:1,6:1,6 einigten. Außerdem wurde die Lebensdauer der Schlachtſchiffe auf 20 Jahre feſtgeſetzt, ebenſo eine Pauſe im Schlachtſchiff⸗ bau bis 1931 vereinbart. In der Kreuzerfrage konnte man ſich nicht einigen. Als zweite Etappe kann gelten die fortdauernde Unterre— dung Macdonalds mit Hoover, vor allem deſ— ſen Beſuch in Amerika. Als erſtes wurde die engliſch-amerikaniſche Schlachtſchiffpvarität auf alle Schlachtſchiffe ausgedehnt. Weiter einigte man ſich darüber, daß 340 000 Tonnen engli— ſcher Kreuzer gleich 300 000 Tonnen amerika— niſcher Kreuzer gelten ſollen mit der Maßgabe, daß Amerika 18 oder 21 große Kreuzer haben ſoll. Darüber iſt allerdings die Entſcheidung noch offen geblieben. Das wichtigſte wohl iſt der Beſchluß, daß England und Amerika für zie Abſchaffung der U-Boote eintreten wollen. Nun folgt die Londoner Flottenkonferenz. Folgende Hauptaufgaben ſind ihr zur Löſung geſtellt. Die Lebensdauer ſowie die Bauferien der hlachtſchiffe ſollen bis 1936 verlängert, die Tonnage bei Erſatzbauten ſoll gekürzt werden Ueber die drei ſtrittigen amerikaniſchen Kreu— er verſucht man eine Einigung herbeizufüh— en, ebenſo über die japaniſchen Forderungen uf 70 Prozent der großen amerikaniſchen Kreuzer, desgleichen über die franzöſiſche Kreu— rquote, welche dann auch für Italien gelten oll. Da man ſich wohl kaum über die end⸗ ültige Abſchaffung der U-Boote ſchlüſſig wer— en wird, wird die Herabſetzung der Boots— größe ſowie die Anzahl der Boote debattiert. zelangt man hierüber zu einer Verſtändigung, o hofft man auch eine Einigung zu erzielen er die Zerſtörer. Wie ſind nun die Ausſichten der Konferenz? deutſchland, obwohl nicht direkt beteiligt, hat ennoch ein großes Intereſſe an dem Verlauf er Konferenz und ihren möglichen Ergebniſ— en. Denn gelangt man dort zu einer Ver— ändigung, wird praktiſch die Frage der See— brüſtung geklärt und gelöſt, dann wird es um o leichter ſein, auch wieder an der Löſung der rage der Lan dabrüſtung heranzutreten. Über London birgt in ſich große Schwierigkei⸗ 55 Vor allem iſt es Frankreich, das die rherrſchaft Englands und Amerikas zur See efürchtet, das auch vorläufig nicht ſehr ge⸗ feigt iſt, mit Italien zu einer vollen Verſtän⸗ bigung zu kommen. etechniſche als politiſche Fragen, die eng zu— enenhängen mit denen der„Freiheit der Meere“. nit größter Aufmerkſamkeit zu verfolgen und Ius entſprechend in der öffentlichen Distuſſion inzuſtellen haben. . Das ſind weniger mari— Wir werden den Konferenzverlauf Berlin, 28. Jan. Amtlich wivd miegeteilt: Nach Zeitungsberichten hat die Sübdeutſche 6 Mühlen vereinigung ihre Mitglieder im oberrhei. üſchen Konventlonsgebiet du ein Rund⸗ ſchreiben vom 15. Januar akne, für Wei⸗ kumehl bis einſchlſeßlich Weizenbrotmehl einen a Huſſchlag von 50 Pfg., für 100 kg. brutto vom 16, Januar 3 erheben, da der Zoll für kanadiſch. valif chen eubübt worden * 20. Jantiar. 9,50 blank N enlüber dieſem Vorgehen der Süddeut⸗ e ſblenvereinigung it teloenbes ee. 8 e N Mans greten ale ae N N bn E 8 nur fur auſtraliſchen und kanadiſchen Weizen in Kraft getreten, während für alle anderen Sorten von Auslandsweizen einſchließlich des Weizens aus Argentinien und den Vereinigten Staaten, der bisherige Zoll von 8.50 Mark bis zur Rati⸗ fizierung des deutſch⸗ſchwediſchen Handelsab⸗ kommens in Geltung bleibt. Die Zollerhöhung trifft alſo zur Zeit nur zwei Weizenarten, von denen noch dazu die eine, der auſtraliſche Weizen für die Verſorgung Deutſchlands nur eine un— tergeordnete Rolle ſpielt. Dazu kommt, daß die Preiſe für Auslandsweizen in letzter Zeit weſent— lich zurückgegangen ſind, und zwar gerade am metſten für kanadiſchen Weizen. Hier beträgt der Preisunterſchied zwiſchen dem 2. und 21. Januar nicht weniger als 20 Mark für die Tonne, alſo zwei Drittel der Jon 9. Der Preisrück⸗ gang für ausländiſchen Weizen ergibt ſich im einzelnen aus folgender Aufſtellung: Der Preis für Hamburg für eine Tonne Manitoba betrug am 2. Januar 255,35 Mk., ab 21. Januar 232,70 Mk., für Hartwinter 2 222.60 bezw. 210 Mk. für Baruſſe 2 217,55 bezw. 199,10 Mk., für Roſafe 2 219,25 bezw. 200,80 Mk.— Die reiſe für Auslandsweizen ſind zwar infolge des zermahlungszwanges nicht dem großen Rück⸗ gang auf dem Weltmarkt gefolgt, die ſind im all⸗ gemeinen aber ebenfalls etwas zurückgegangen, wie dies insbeſonbere auch für die Notierungen der Mannheimer Börſe gilt. Weizen notierte für eine Tonne in Berlin am 2. Januar 252,50 Mk. und am 21, Januar 245 Mk., in Breslau 238 bezw. 240 Mk., in Magdeburg 248 bezw. 248.50 bezw. 244 bis 245 Mk. in Mannheim 2785 bezw. 271 Mk. 8 Nach alledem liegt nicht die geringſte Berech⸗ tigung für die von der Süddeutſchen Mühlen⸗ vereinigung veranlaßte Preiserhöhung für Wei⸗ zenmehl vor. Zolloyr hen 5 Wahl eines kommuniſtiſchen Oberbürger⸗ N meiſters. Solingen, 23. Jan. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung wurde im drit⸗ ten Wahlgang der kommuniſtiſche Stadtverord⸗ nete Hermann Weber mit 27 Stimmen der Kommuniſten und der Sozialdemokraten zum Sberbürgermeiſter von Groß⸗Solingen ge⸗ wählt. Die 25 Stimmen der bürgerlichen Parteien und die Stimme des kommiſſariſchen Ober⸗ bürgermeiſters erhielt der frühere Bürgermei⸗ ſter von Wald, Seynſche. Die Sozialdemokra⸗ ten erklärten, ſie hätten im dritten Wahlgang deswegen für den kommuniſtiſchen Kandidaten ae weil es nicht ſein dürfe, daß die be⸗ ſehende Linksmehrheit durch die bürgerliche Minderheit majoriſiert werde. Im erſten und zweiten Wahlgang hatten die Sozialdemokra⸗ ten ihee acht Stimmen für einen eigenen Kan⸗ didaten abgegeben. Kommt das Noggenbrotgeſetz? wtb Berlin, Jan.(Radio.) In einem Teil der Preſſe wird die Nachricht verbreitet von der bevorſtehenden Einbringung eines Roggen— brotgeſetzes. Wie wir dazu von unterrichteter Seite erfahren, liegt ein Geſetzentwurf in der angedeuteten Richtung vorläufig nicht vor. Tat— ſache iſt jedoch, daß mit Rückſicht auf die kata— ſtrophale Lage am Roggenmarkt über das Prob— lem der Roggenſtützung ſeit längerer Zeit Er— wägungen ſchweben, dle ſich vorausſichtlich in allernächſter Zeit zu konkreten Vorſchlägen ver— dichten werden. Der volkswirtſchaftliche Aus— ſchuß des Reichsrats und des Reichstags wer— den ſofort nach Zuſammentreten des Reichstages über die weitere Regelung des Vermahlungs— zwangs gutachtlich gehört werden. Der Reichs— miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft be— abſichtigt den z. Zt. feſtgeſetzten Vermahlungs— ſatz von Inlandweizen von 50 Prozent auch für den Monat Februar feſtzuſetzen. Das Reichskabi— nett wird ſich bereits in einer ſeiner nächſten Sitzungen mit dieſer Frage beſchäftigen. Deutſches Reich Abſchiedstelegramm Schurmans. wib. Berlin, 22. Jan.(Radio.) Der ſcheidende emerikaniſche Botſchafter Jakob Schurman hat an den Herrn Reichspräſidenten von Bord des Dampfers„George Waſhington“ nachſtehendes Telegrauim gerichtet: „Beim Wien der deutſchen Gewäſſer iſt es mir ein Herzensbedürſnis, meine große Hoch⸗ achtung und Verehrung für Eure Exzellenz noch einmal zum Ausdruck zu bringen, ſowie die dankbare Anerkennung, mit der ich des beſonde⸗ 5 Plaßvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewa eee ee eee eee eee eee Donnerstag, den 23. Ja FFF A tmuar 1930 i e ren Vertrauens und der Freundlichkeit ſtets ge denken werde, die mir während der letzten fünf Jahre entgegengebracht wurden. ſeitens Euer Exzellenz und der Reichsregierung ſowohl als auch des deutſchen Voltes, das ich ſeit 5 Jahr- zehnten kenne und bewundere, und dem ich beim Abſchied aufs herzlichſte Wohlergehen, Glück und alles Gute wünſche. Jakob Gould Schurman.“ Der Prozetz wegen Dinkelſcherben MI 0 QA 1 10 München, 22. Jan. Der heutige und die näch⸗ en Tage ſind mit der Zeugenvernebmung aus— Cc „FFF f 1 0 1 ranicht übernommen werden 2 46. Jahrgang 10 llt Als erſter Zeuge wurde Lokomottpheizer Foſef Linder, der Heizer d verunglückten be— eunigten Perf ges vernommen. Er be dete, daß der Zug Durchfahrt und Ausfahr: elſcherben zugleich hatte. Als er die Weiche vier geſehen habe, habe er ſofort Ge ahmen auf der Lokomotive genoſſen, es zu ſpät geweſen. Der Lokomotivführer Himmelſtoß, ebenſalls vom verunglückten Perſonenzug, bekundete, daß der Zug mit der für einen beſchleunigten Perfſs⸗ nenzug geſtatteten Höchſtgeſchwindigkeit von 75 Km. gefahren ſei. Die Ablenkung der Weiche habe er erſt kurz vor derſelben geſehen. Darauf zog er ſofor: die Notbremſe. Das Signal ſtand auf freie Fahrt. Die(Geſchwindigkeit im Augen Reparationsanleihe und Reichsfinanzen Die Hoffnung auf Steuerſenlung iſt dahin Keine Tariferhöhung der Reichsbahn Von einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter. Aus der Haager Konferenz geht nur einer als Sieger hervor: Morgan! Mit Hilfe von Schacht hatte er ſchon im Dezember ſeine be— quemen Konkurrenten Dillon Read u. Co. aus dem Feld geſchlagen, im Haag iſt es ihm ge⸗ lungen, auch ſeine anderen Widerſacher, ſeine Kollegen aus der Wallſtreet, die ebenfalls bereit geweſen wären, den Profit der Repara— tionsanleihe einzukaſſieren, niederzuringen. Da— mit iſt Morgan zum europäiſchen, ja geradezu zum Weltbankier avanciert. Frankreich hat er finanziell ſchon ſeit langem in der Taſche und nun ſtreckt er ſeine Machtſphäre auch nach Deutſchland aus. Parker Gilbert, der bisherige Reparationsagent, der nunmehr ſtellenlos wird, geht zu Morgan und er wird wohl, was die deutſchen Finanz- und Wirtſchaftsverhält— niſſe anbelangt, ſein intimſter und einfluß— reichſter Berater werden. *.* So iſt alles verſtrickt und verſchachtelt ins geſchäftliche, ins Finanzielle und Wirtſchaftliche. Das könnten wir uns gefallen laſſen, wenn wir ſelber ein klingendes Ergebnis davon hät— ten. Denn Geſchäft iſt nun einmal Geſchäft, und ſo ein armer Newyorker Bankier, wie John Pearpont Morgan will doch ſchließlich auch etwas verdienen! Wenn wir die Haager Anleihe-Manipula— tionen mit gemiſchten Gefühlen betrachten, ſo vor allem deshalb, weil die 400 Millionen, die auf uns treffen, dem Geldbeutel des Rei— ches überhaupt nicht zugute kommen. Poſt⸗ und Eiſenbahn ſind allein die Nutznießer, und ſie haben freilich Kapitalzufluß dringend nötig, weil beide In— ſtitute in der letzten Zeit kaum noch nennens— werte Aufträge an die Induſtrie geben konn— ten, haben nicht nur dieſe beteiligten Unterneh— mungen, ſondern die ganze Wirtſchaft ſchweren Schaden erlitten. Zwar wird nicht die ganze als dringend benötigte und mit 500 Millionen Mark bezifferte Summe hereinkommen, aber der zur Verfügung ſtehende Betrag vermag doch die wichtigſten Erforderniſſe zu befriedi— gen, und der Wirtſchaft neuen Antrieb zu geben. Man kann nun wohl auch erwarten, daß die Reichsbahn jetzt auf eine neue Tarifer— höhung verzichtet, denn ſonſt würden ja die guten Wirkungen des amerikaniſchen Kapital— zufluſſes ſofort wieder aufgehoben werden. Die Reichsbahn iſt um ſo eher zu dieſem Ver⸗ zicht in der Lage, als ja ihr Reſervefond in⸗ zwiſchen die vorgeſchriebene Höhe mit 500 Mill. Mark erreicht hat. Und von der Reichspoſt wird man erwarten dürfen, daß ſie den als Dauer⸗ zuſtand einfach nicht zu verantwortenden Zu⸗ griff bei den Poſtſcheckgeldern nunmehr nicht mehr zu unternehmen braucht. Die künftige Reparationsanleihe iſt— und hierin drückt ſich am meiſten die allgemein⸗ und weltwirtſchaftliche Verflechtung aller poli— tiſchen Dinge aus eine deutſch-franzöſiſche Angelegenheit. Es iſt eine Gemeinſchaftsan— leihe, die nicht nur in Amerika, oder in Frank— reich oder in Deutſchland, ſondern auf allen internationalen Märkten aufgelegt werden ſoll. Dieſe Tatſache iſt ſehr wichtig im Hinblick auf die wirtſchaftliche Geltung Deutſchlands im Ausland, da von ſolcher Transaktion, die ſich auf dem Vertrauen zur deutſchen Wirtſchafts— kraft und Kreditfähigkeit aufbaut, auch wieder günſtige wirtſchaftliche und finanzielle Rückwir— kungen für Deutſchland ſich ergeben müſſen. Zum anderen wird mit dieſer gemeinſchaftlichen deutſch-franzöſiſchen Reparationsanleihe auch eine enge wirtſchaftliche Verknüpfung zwiſchen den beiden Ländern, auf denen die Verant— wortung für den Weltfrieden ruht, herbei— geführt. Und endlich kann man mit Fug und Recht erwarten, daß die Zurückhaltung, die das ausländiſche, insbeſondere das amerika— niſche Kapital gegenüber Deutſchland in der letzten Zeit geübt hat, nunmehr zu Gunſten einer regeren Intereſſennahme an den deut— ſchen Märkten weicht. So kann von der An— leihe durchaus, auch wenn das Reich als ſolches nicht unmittelbar den Nutzen davon hat, eine Anregung auf den Geldmarkt im Sinne einer weiteren Entlaſtung einerſeits, aber auch im Sinne des Druckes auf die Zinſenqoute ande— rerſeits ſein. Eine Hoffnung iſt aber nun fürs erſte be graben: diejenige auf Steuerſenkungen. Wir haben uns nämlich verpflichten müſſen, vor dem 1. Oktober 1930, und wenn bis dahin die Re— parationsanleihe in Höhe von 1200 Millionen Mark noch nicht untergebracht iſt, bis zum 1. April 1931 auf die Aufnahme von Aus— landsanleihen zu verzichten. Das bedeutet eine Anleiheſperre, die uns nötigt, den dringenden Geldbedarf im Inland zu befriedigen zu ſuchen. Ob das aber nach dem geringen Erfolg, ja nach dem völligen Fiasko mancher vorange— gangenen Anleihen durchführbar iſt, erſcheint heute fraglich. Dazu kommt, daß unſer Etat ſchon im voraus gewaltig belaſtet iſt. Nicht allein durch den auf Verlangen Schachts im Dezember beſchloſſenen Tilgungsfonds mit einer halben Milliarde Mark, ſondern auch durch Defizit, das durch die auffallende Minde— rung der Einnahmen einerſeits und durch dis Erhöhung der Ausgaben andererſeits ſich bis zum Schluß des Etatjahres mindeſtens auf eine volle Milliarde ſtellen wird. Und trotz aller Bemühungen werden im nächſten Jahr noch mehr als eine halbe Milliarde Mark an ſchwebenden Schulden ungedeckt bleiben müſſen. Schon daraus ergibt ſich, daß die bevorſtehende Finanzreform nicht von Steuerſenkungen, ſon⸗ dern vielmehr von dem Gegenteil, zum min⸗ deſten aber von der Uebernahme neuer ſchwerer Verbindlichkeiten beherrſcht ſein wird. Deſſen muß man ſich bewußt werden, wenn man den ganzen Ernſt der wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Situation des Reiches erkennen will. blick des Zuſammenſtoßes ſchätzt der Zeuge auf 39 Kilometer. Der Werkführer Ebersberger, der die Hebel— ſtelle des Behelſſtellwerks eingebaut hat und da— bei auch die erſten Erweiterungen an den beiden Schlitzen vornahm, gab dieſe Erweiterung auf einen Millimeter an. Nach dem Unglück ſah er die Schlitzen wieder und fand dieſe ſtark erwei— tert. Von den weiteren Zeugen beanſprucht das meiſte Intereſſe die Vernehmung des Oberlade— ſchaffners Enslin, den in Dinkelſcherben als Oberweichenſteller am Stellwerk 1 Dienſt tat und mit Hübler dienſtlich zu tun hatte. Er ſchil— derte Hübler als einen ſehr fleißigen und zuver— käſſigen Menſchen. Der Sachverſtändige Prof. Heizer-München fragte den Zeugen, ob es Vor— ſchrift ſei, ſich von der richtigen Stellung der Weichen dadurch zu überzeugen, daß man auf das Weichenbild ſchaue, oder ob das Stellwerk ge— müge. Der Zeuge erwiderte, daß nur die Nach— ſchau Vorſchriſt ſei, ob die Strecke frei ſei. Ueber dieſe Frage entſpaan ſich eine längere Ausſprache Zwiſchen den Sachverſtändigen, wobei Prof. Hen er die Anſchauung vertrat, daß das Stellwe. „snügen müſſe, weil die Nachſchau an der Weiche bei Nacht nicht möglich ſei Oberingenieur Lau ber-München vertrat einen entgegengeſetzten Standpunkt, ebenfalls Reichsbahnrat Sauler Hierauf wurde die Verhandlung auf nachmittags vertagt. Tagesnachrichten Zwiſchenfall an der bolivianiſch⸗parnguayaniſchen Grenze. wtb Waſhington, 21. Jan.(Radio). Wie gemeldet wird, iſt es vor einigen Tagen an der Grenze zwiſchen Bolivien und Paraguay zu einem Zwiſchenfall gekommen. Eine bolivianiſche Wutrouille hatte eine paraguayaniſche Truppen⸗ abteilung in der Nähe von Puerto Caſado ange⸗ griffen, wobei es einen Toten gab. Der Ge⸗ ſchäftsträger Paraguays in Waſhington teilte nun hent« im Staasdepartement mit, er befürch⸗ te. daß es zu ernſtlichen Verwicklungen käme. Seine Regierung habe ihm zur Kenntnis gebracht daß der bolivianiſche Oberbefehlshaber General Kuntz den allgemeinen Angriff auf die paragu⸗ ayaniſche Grenze befohlen habe. Großfeuer auf Kreta. witb Pari, 22. Januar(Radio). Wie Havas uns Candia, der Hauptſtadt der Inſel Kreta meldet, hat eine Feuershrunſt einen Teil der Sladt zerſtört. Das Eigentum der Heilsarmee. London, 22. Jan. Der Teſtamentsvollſtrecker des verſtorbenen Heilsarmee-Generals Booth iſt vom zuſtändigen Richter aufgefordert worden, dem neuen General, Higgins, das Eigentum der Heilsarmee im Werte von mehreren Millionen Pfund Sterling, zu dem auch Kapellen, Heime u. audere Gebäude gehören, zu übergeben. keuer indiſcher Vorſtoß gegen England. 15 .Neu⸗Delhi, 22. Jan. Ein führendes Mitglied der nationaliſtiſchen Partei hat in der geſetzgebenden Verſammlung den Antrag ein⸗ gebracht, die Amtsdauer des Vizekönigs Lord Irwin um 1 Jahr zu verlängern. Dieſer An⸗ trag bedeutet inſofern einen Vorſtoß gegen England, als die Ernennung und Abberufung des Vizekönigs nicht zu den Kompetenzen der Beſetzgebenden Verſammlung gehört. Ueber⸗ dies iſt ſeine Amtsdauer offiziell nicht befriſtet. ewohnheitsgemäß tritt der Vizekönig nach ö⸗ jähriger Tätigkeit zurück. Lord Irwin übt ſein Umt ſeit 1926 aus. Bürger aus Schilda waren von einem Tabakimporteur in 5000 Kiſten etwa 250 000 Kilo Virginia-Tabak über Mainz nach Köln eingeführt worden. lung ergab ſich ein Konflikt zwiſchen dem Impor⸗ teur und der Zollbehörde. porteur inzwiſchen flüchtig geworden war, lagen die Tabakmengen einer Kölner Speditionsfirma. renlos gewordenen Tabak zu verſteigern, gab, wie das Berliner Tageblatt berichtet, das Haupt— zollamt den Auftrag, zunächſt 1137 Kiſten mit einem Inhalt von 56850 Kg. Tabak zu ver⸗ nichten. verwertung in Merheim. doch verſagten, ging man dazu über, den Tabak auf offenem Felde in Kiesgruben zu verbrennen, nachdem man ihn vorher mit Benzin übergoſſen hätlie. gelockt, unter denen ſich zahlreiche Arbeitsloſe be ſanden, die unter Lebensgefahr die Kiſten dem Feuer holten. hat bis jetzt an Unkoſten über 3000 Mark erfor— dert. mel! Der ZJZuſammenbruch der Bank für deutſche Beamte der Polizei geführten Ermittlungen in der An— gelegenheit der vor mengebrochenen Bank für deutſche Beamte, der einige tauſend kleine Einleger um ihr gan— zes Hab und Gut gekommen ſind, Blättern zufolge, gegen Bank ein wurde. ſo viel belaſtendes Materſal, daß einige der Ver— nommenen mittag dem Nernehmunasrichter im Polizeiprä— ſidium vorgeführt wurden. Die Kölner Zollbehörde vernichtet 50 000 Kilo Tabak. Berlin, 22. Jan.(Radio.) Vor einiger Zeit Bei der Verzol⸗ Nachdem der Im⸗ in 10 Waggons verſtaut bei Statt den her⸗ Die Zerſtörung übernahm die Müll⸗ Da die Maſchinen je— Das Zerſtörungswerk hatte Tauſende an— aus Die Vernichtung des Tabaks (Ertrabt noch— der Amtsſchim— Die Red.) Leitende Beamte vorläufig ſeſtgenommen. Berlin, 22. Jan.(Blättermeldung.) Die von mehreren Monaten zuſam— bei haben, den nunmehr dazu geführt, daß einige leitende Beamte der Verfahren in die Wege geleitet Im Laufe der Ermittlungen erg! ſich boite vorläufig fſeſtgenommen und dood bye, Germany! . — e Für dieſen Luxus durfte man jährlich 33 Steuer⸗Kurioſitäten. „Ulls der guten, aiten Zeit“. Es war in alten wie auch in unſeren Zeiten ſtets das eifrige Bemühen der Finanzgewaltigen den Steuerſäckel durch irgendwelche Abgaben zu füllen. Auf welche drolligen Einfälle auch ſchon früher„Steuerfinanzgenies“ kamen, erhellt aus Steuer⸗Kurioſitäten, die ſich heute z. T. wie ein Faſchingsulk anhören. So wurden unter dem erſten Preußenkönig ſogar die Kopfhaare be⸗ ſteuert, d. h. die Perücken, die man an Stelle des natürlichen Haares auf dem Kopfe trug. Taler ſteuern. Wer Gold oder Silber in irgend⸗ einer Form(Schmuck) an ſeinen Kleidern oder als Anhängſel liebte, hatte für das Zurſchau⸗ tragen einen Taler jährlich zu entrichten. Die⸗ jenigen, die in einem Wagen über das holperige Pflaſter der Reſidenz fahren wollten, hatten jährlich 3 Taler zu zinſen. Die Damen luden jährlich eine Kopfputzſteuer, eine Strumpf⸗, Stiefel⸗, Pantoffel- und Hutſteuer ab. Während die Pantoffelhelden ſteuerfrei herumlaufen konn⸗ ten, mußte ſich lede Jungfer, die das zwanzigſte Lebensjahr erreicht hatte, der Jungfernſteuer fügen bis es ihr gelang, ſich einen Mann anzu— kratzen oder aber ſie die„kanoniſche Grenze“ 040 Jahre) erreicht hatte. Am ulkigſten mutet die perſönliche, leibhaftige Kopfſteuer an. Jeder zahlte dafür, daß er mit einem Kopf zur Welt gekommen war, ſeine Kopfſteuer. Auch der Hof führte dieſe ab, und der König bewertete ſein majeſtätiſches Haupt mit 4000 Talern pro Jahr, während die Königin dem ihrigen nur den hal— ben Wert zuerkannte und für ihren Kopf jähr— lich 2000 Taler an die Steuerbehörde abführte. Dementſprechend zinſte auch das Militär, das pro Jahr einen Monatsſold für die Berecht. gung des Kopftragens zu zahlen hatte. Es iſt alſo keine beſonders neue Erfindung, wenn Thü— ingen ſeine Junggeſellenſteuer propagiert, oder in Steuerausſchüſſen Meinungen über dieſe oder jene neue Steuerart auftreten, die Witzbolden Stoff zum Lachen geben. Es iſt eben alles ſchon einmal dageweſen, auch in der beliebten Technik des ſtändigen Anziehens der Steuerſchraube. Vor einer Stillegung der Nohrba⸗ werke? i Bekanntlich hat der Reichstag angeſichts der ungünſtigen Finanzlage des Reiches ſich ent⸗ ſchloſſen, die Fage der Subventionierung der beutſchen Luftfahrtinduſtrie nach beſtimmten Ge⸗ ſichtspunkten zu regeln. Aufgrund eines be⸗ ſtimmten Verteilungsſchlüſſels ſind insgeſamt neun Millionen Mark an einzelne Flugzeugfir⸗ men zur Verteilung gekommen, wobei man ſich nach den Grundſätzen der Leiſtungsfähigkeit und dem Wert der von dieſen Flugzeugfirmen her⸗ ausgebrachten Flugzeug⸗Typen leiten ließ. von 300 000 Mark kam jedoch laut Beſchluß des ſogenannten Streichquartetts des Reichstages nicht zur Auszahlung, da nach Aufſaſſung des geſtellten Bedingungen nicht erfüllten. Durch Vermittlung aufgenommenen Verhandlungen mit Amerika einen günſtigen Verlauf nehmen würden. Daz ſcheint jedoch nach den neuen Mitteilungen nicht der Fall zu ſein. Die von der Firma beanſpruch⸗ ten 200 000 Mark, die nach Auffaſſung der Rohr⸗ bachwerke in der Lage wären, den Betrieb fort. zuführen, ſollen aber, wie wir aus dem Reichs verkehrsminiſterium erfahren, nicht zu Aus zah⸗ lung kommen, weil der betreffende Reichstags ausſchuß einen dahingehenden Beſchluß gefaßt hat. Danach ſcheint keine Ausſicht mehr zu be⸗ ſtehen die Rohrbachwerke aufrecht zu erhalte; obwohl nach Angaben der Firma ein franzöſi— ſcher Auftrag auf ein Flugboot des Romar-Typ auf Reparationskonto vorliegt, frühling dieſes Jahres abgeliefert werden ſollte. Lernt auf eigenen Füßen stehen Kümmere dich, wenn es ſich um deine genſten Angelegenheiten handelt, um keinen Menſchen auf der Welt. Sei ſo ſtark, daß du, wenn plötzlich die Not an dich heranträte, keinem einzigen Menſchen, auch nicht deinen nächſten Angehörigen zur Laſt fällſt. Damit ſollen aber keineswegs Ungeſellig— keit und Hartherzigkeit geprieſen werden. Nein, die Welt liebt und bewundert die Men ſchen, die allein zu ſtehen wagen. Sie ſucht ſie ſich zu Freunden zu machen und iſt bereit, ihnen alle Ehren zu erweiſen. Es iſt nicht leicht, allein zu ſtehen, allein zu denken und zu handeln.„Was werden di Leute dazu ſagen?“ das iſt die erſte bange Frage, die wir bei jedem Unternehmen, bei je— dem Entſchluß aufwerfen. Und obgleich wi uns theoretiſch ſchon hundertmal ein rechtes Unglück nach dem Rezept anderer zubereit haben, laſſen wir doch nicht davon ab, beſtä dig auf die anderen zu hören und uns nach! durch den Rat anderer ins Unglück geraten Wer von den vielen, nach denen wir uns ri ee eee Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. 5. Fortſetzung. „Ach, Herr von Schewen,“ ſagte er,„welch ein ſchreckliches Unglück iſt das!“ „Was iſt denn geſchehen?“ Kurt. „Unſer Chef hat Nacht das Leben genommen— Der andere unterbrach „Können Sie nicht ſchweigen, fragte ſich in der 77 Ereigniſſen in unſerem Hauſe erzählen?“ Hans Kurt errötete vor Unwillen. „Darf ich um Ihren Namen bitten?“ wand— te er ſich an den zweiten Sprecher. „Aber mein Herr——“ „Ihr Name!“ „Karl Wartenberg!“ „Schön! Herr Wartenberg! wir alſo, beſſandeln! Verſtanden?“ Schmerſe ergriff das Wort: Ich „Sie empfangen.“ „Ah ſo, das iſt etwas anderes!“ ſagte War⸗ tenberg, ſich geſchmeidig verneigend. „Nun erzählen Sie mar aber ſogleich, was vorgefallen iſt!“ verſetzte Hans Kurt ruhiger. Seine Stimme klang ſo gebieteriſch, Wartenberg es nicht wagte, ſich zu weigern. te ihm Unglück. Wie Hans vergangenen den Sprechenden: Schmerſe? It es nötig, daß Sie dem erſten Beſten von den verbitte daß Sie mich als den erſten Beſten müſſen wiſſen, Herr Wartenberg,— dieſer Herr, Herr von Schewen, iſt ein Freund des Herrn gewe— ſen!! Geſtern nachmittag erſt hat der Chef ihn daß „Was ich weiß,“ ſprach er,„will ich Ihnen gern mitteilen. Es iſt zwar wenig genug! Vor zwei Jahren war der Chef ſehr reich; das wer⸗ den Sie als ſein Freund am beſten wiſſen! Wenn er auf meine Ratſchläge gehört hätte! Aber nein, er folgte ſtets ſeinem Kaſſier Büch⸗ ner, und der war kein Geſchäftsmann, der brach⸗ aber daß es nicht länger ſo weitergehen konnte, war vorauszuſehen. Kurz und gut, der Chef war vollſtändig ruiniert,— er hatte heute gegen ſechs Millionen Mark Zahlungen zu leiſten, und man hat keinen Pfennig in der Kaſſe gefunden! Nicht wahr, das hätten Sie auch nicht gedacht? Eine Pleite von ſechs Millionen! Vor einem Monat ging Büchner, der Kaſſier ab, und der Chef behielt von da ab die Kaſſe, Wechſel, De- pots, alles allein, ſodaß niemand wiſſen konnte, wie es eigentlich ſtand. Geſtern abend zahlte er noch dem ganzen Perſonal das Gehalt aus. So war er, das muß man ihm laſſen, immer kulant! Und heute—“ N „Wie iſt er Kurt ungeduldig. „Das will ich ja eben erklären, damit Sie es verſtehen. Wie gewöhnlich kamen wir um 8 Uhr in das Geſchäft. Der Chef pflegte ſtets erſt um 9 Uhr herunterzukommen. Als ich die Vor⸗ halle betrete, ſtehen da drei Herren im Geſpräch mit dieſem hier, mit Fritz Schmerſe,— er iſt nämlich Bürodiener. Sobald Schmerſe mich ſieht, ruft er: Da iſt Herr Wartenberg, der erſte Prokuriſt! Der eine der drei Herren tritt auf mich zu und ſtellt ſich vor: Polizeikommiſſar Seidel! Wollen Sie mich in das Zimmer des Kommerzienrats Simmersdorf führen?— Ich war natürlich ganz perplex. Was iſt denn los? fragte ich.— Das kann ich Ihnen jetzt nicht ſagen. Tun Sie, was ich von Ihnen verlange.— In demſelben Augenblick kam die Frau Kom⸗ merzienrat wie außer ſich die Treppe herunter⸗ geſtürzt und rief: Iſt mein Mann etwa heute morgen ſchon ausgegangen?— Schmerſe hier ſagte, er wiſſe nichts davon. Der Polizeikommiſ⸗ ſar aber fragte ſogleich: Wer ſind Sie?— Ich bin die Kommerzienrätin Simmersdorf, mein Herr! antwortete die Gnädige. Ich war ſoeben im Zimmer meines Gatten und werde gewahr, daß er gar nicht zur Ruhe gegangen iſt.— Viel⸗ leicht iſt er noch in ſeinem Arbeitszimmer! Vielleicht hat er die ganze Nacht gearbeitet, ſag⸗ denn geſtorben?“ rief Hans es kam, ich weiß es nicht, te ſch nun.— Wäre es möglich? entgegnete die Gnädige. Freilich, als ich mich geſtern abend, ehe ich zum Theater fuhr, von ihm verabſchie— dete, ſaß er dort und ſagte mir, er habe noch ſehr viel zu tun!— Gehen wir hin! ſprach jetzt der Kommiſſar.— Als wir durch den Garten gin— gen,— denn die Tür, die nach den Geſchäfts— räumen führt, war feſt verſchloſſen— hörten wir auf einmal einen lauten Schrei. Das war Fräulein Ilſe, welche auf dem Balkon ſtand. Papa, rief ſie, Papa!— Was gibt es, Fräulein, erkundigte ſich der Kommiſſar.— Da war ſie ſchon unten im Garten. Ich wollte ſoeben Papa begrüßen, ſagte ſie, aber er iſt nicht oben! Der Komiſſar ließ ſich in keine Erläuterungen ein, ſondern ging weiter und klopfte an die Tür. Als niemand antwortete, öffnete er und trat ein. Wir andern folgten. Das Licht brannte noch und der Chef ſaß in ſeinem Seſſel am Schreibtiſch, ohne ſich umzuwenden, als wenn er ganz in ſeine Arbeiten vertieft wäre. Natürlich waren wir er— ſtaunt, daß er uns nicht hörte. Fräulein Ilſe eilte ſogleich auf ihn zu und rief aus: Papa— Papa!— Keine Antwort!— Sie begann ihn zu rütteln,— da merkte ſie ſofort, daß er ſteif und kalt, daß er längſt tot war. Sie ſchrie noch einmal auf: Papa, mein Gott, Papa!— Dann fiel ſie in Ohnmacht und mußte hinweggetragen werden. Die Frau Kommerzienrat bekam kein Wort heraus; ſie ſank auf die Knie und ſtarrte wie wahnſinnig auf ihren Gatten. Der Kommiſ⸗ ſar unterſuchte den Chef; er war entſchlafen, da gab es keinen Zweifel. Unſer Entſetzen können Sie ſich denken. Wir ſahen ihn im Lehnſtuhl ſit⸗ 1 als wenn er arbeitete, und dabei war er 0 1 „Woran iſt er denn geſtorben?“ forſchte Hans Kurt. „Zuerſt glaubten wir an einen natürlichen Tod!“ verſetzte der Prokuriſt.„Sein Geſicht war nicht entſtellt, und ſelbſt die Gnädige dachte an einen Herzſchlag. Aber der Kommiſſar ſchüttelte den Kopf und ſagte: Herr Kommerzienrat Sim⸗ 5 mersdorf hat ſich ſelbſt das Leben genommen! zur Seite? Solange wir noch auf dem Standpunkt ſte— hen, immer andere um Rat und Beiſtand an gehen zu müſſen, ſind wir umherirrende Toren,“ ohne Halt, ohne Lebenskenntnis. Wir haben in uns eine Stimme, die nie mals trügt, und darum brauchen wir nieme die anderen. Für uns können eben nur v den richtigen Weg finden, denn wer verfolg wohl genau dieſelben Ziele wie wir?— F zen wir unſerer beſten Führerin, unſerer in teren Stimme, und hören wir nicht mehr au ie anderen! Bevor er ſtarb, hat er mir einen Brief geſch— ben, welchen ich heute in aller Frühe erhielt! Bei dieſen Worten fuhr die Gnädige auf, al wenn man ihren Gatten beleidigt hätte. Das ſel eine Lüge, erklärte ſie. Ihr Gatte habe keine Ver anlaſſung gehabt, ſo zu handeln.— Der Kon miſſar bat ſie höflich, ſich zu entfernen, doch f erklärte: Nein, ich bleibe hier bis der Ar kommt. Ich kann nicht glauben, daß mein Man ſich ſelbſt getötet hat. Er war ſo glücklich, liebte uns! Wehalb ſollte er uns verlaſſen?— Nun ſandte der Kommiſſar ſofort nach dem Ar doch mußte alles ſo bleiben, wie es war.— Dan ließ er ſich alle Papiere und die Korreſpondenze holen und ſagte hierauf: Wir wollen die Ka kennen müſſe. Stellen Sie ſich mein Geyſtaune vor, als er ohne weiteres die Buchſtaben richt ſtellte und dann öffnete. Als er alle Fächer ſchrank vorhanden?— Nein!— Reichsbank, der andere Mark zur Deckung gewiſſer Ehrenſchulden be me fand ſich nicht ein Pfennig vor!“ Hans Kurt hörte ihn nicht mehr. wie beſeſſen davon. Diskontobank, war um acht Uhr in das Kaſſel zimmer getreten, hatte den mächtigen Geld ſchrank geöffnet und Banknoten, wie Gold u Silber zu den bevorſtehenden Zahlungen zurech. gelegt. Kurz vor neun Uhr öffnete er del Schalter. a Viortſetung folgt) 15 1 Der auf die Rohrbachwerke entfallende Anteil betreffenden Ausſchuſſes, die Rohrbachwerke die des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums ſind der Firma ſchließlich 100 00 Mark zur Verfügung geſtellt worden, in. der Erwartung, daß die inzwiſchen von der Firma das im Spät⸗ nen zu richten. Wer hilft uns aber, wenn wir teten, ſteht uns in einem ſolchen Falle hilfreich öffnen!— Ich machte ihm vemerklich, daß man zu dieſem Zweck das Geheimnis der Buchſtaben durchſtöbert hatte, fragte er: Iſt noch ein Geld Da way e ganz verdutzt und meinte: es müſſe ein Diebe ſtahl begangen worden ſein! Er nahm die beiden Begleiter zur Seite und gab ihnen mit leiſen Stimme ſeine Befehle. Der eine mußte nach dei, nach der Diskonto bau eilen. Wie wir erſt nachher erfuhren, hatte nä m lich der Chef dem Kommiſſar Mitteilung ge macht, daß ſich in ſeiner Kaſſe über zweihundeußß fänden. Und ſehen Sie: von dieſer ganzen Sum 1 Er eilig Emil Büchner, ſeit einem Monat Kaſſter dei Aus aller Welt Schweres Autounglück in Ohio. 11 Tote. wib. Cleveland, 22. Jan.(Radio.) In der Nähe des Städtchens Berea wurde e Bahnübergang ein mit Schulkindern beſetzter Automobilomnibus von einem Perſonenzug der Newyork⸗Zentralbahn erfaßt. 10 Kinder und der Führer des Autobuſſes wurden auf der Stelle getötet. Flugzeugunglück.— 5 Tote. Paris, 22. Jan.(Radio.) Seit mehreren Ta— gen wird ein Verkehrsflugzeug der Strecke Amiens—Le Havre vermißt. Nunmehr wurde es 5 Kilometer nördlich von Dieppe auf ner ſtlippe entdeckt. Der Pilot und die 4 Paſſaglere haben den Tod gefunden. Nundfunk⸗ Programm Frankfurt. Freitag, 24. Januar. 06.30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 12,00: Börſen-, Nachrichten-, Wetter- und Waſſer— ſtandsdienſt; 12,30: Arien aus wenig geſpielter Opern(Schallplatten); 13,30: Werbekonzert; 15.00 Wirtſchaftsfunk; 15,15: Jugendſtunde; 16.00 Tanzmuſik; Anſchl.: Wirtſchaftsfunk; 18,05: Buch und Film; 18.35: Ueberragung von Stuttgart 19.30: Uebertragung von Kaſſel; 20,30: Uebertra— gung von Stuttgart; 21,45: Liederabend; 22.45: Nachrichtenkonzert. Stuttgart. Freitag, 24. Januar. 06.45 Uhr: Morgengymnaſtik; plattenkonzert; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterbericht; 12.15: Richard Bitterauf ſingt; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13,00: Wetterbericht; Anſch.: Schallplattenkonzert; 14.15: Nachrichten dieuſt; 16,00: Uebertragung von Frankſurt; 17,45: Wetter- und Landwirtſchaftsdienſt; 18,05:„Ve— rufe des Verſicherungsgewerbes“; 18.35:„Sport und Sportſchäden“; 19.00: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche(in Eſperanto); 1905:„Konjunktur und Konjunktur— ſorſchung“; 19.30: Uebertragung v. Kaſſel; 20.30: Ruſſiſche Klavierkonzerte; 21.45: Uebertragung von Frankſurt; Anſchl:: Sportvorbericht; Danach: Tanzmuſik. Aus Nah und Fern Biſchofsheim(Heſſen), 22. mord auf den Schienen. Geſtern morgen wurde auf der Mainbrücke an der Umgehungs— bahn von Hochheim nach hier ein junges Mäd— chen tot aufgefunden., Anſcheinend liegt Selbſt— mord vor. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Darmſtadt, 21. Jan. Si herbe chzeit des ehemaligen heſſiſchen Großherzogs. Der ehemalige Großherzog von Heſſen, Ernſt zudwig von Brabant, feiert am 2. Febr. ds. Is. ſeine ſilberne Hochzeit. Siegen, 21. Jan. Ein meinde vertretung. Bei der Wahl des Gemeindevorſtehers in Steineberg bei Wiſſen war es zu einer Schlägerei gekommen, bei der auch mit Meſſern geſtochen wurde. Der neu ge— wählte Gemeindevorſteher wurde durch meh— rere Stiche ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Eine zur neuen Vorſteherwahl einberu— ſene Verſammlung der Gemeindeverordneten verlief ohne Ergebnis, weil die meiſten von die— ſen jetzt ihr Amt niederelegt haben. Aachen, 21. Jan. Eine nette Familie. Das Aachener Schwurgericht verhandelte gegen die 51 Jahre alte Ehefrau Wwe. Joſ. Strang, die in der Nacht zum 1. September 1929 ihren Ehemann, den Arbeitsloſen Joſef Strang, im Obdachloſenaſyl in der Peterſtraße nach vorauf— gegangenem Streit mit einem Brotmeſſer durch einen Halsſtich getötet hatte. Der Getötete, ein arbeitsſcheuer notoriſcher Trunkenbold, der 42 mal vorbeſtraft war, hatte aun einem Abend in der Trunkenheit ſeine Frau, die ebenfalls betrunken war, gemein heſchimpft und mit der Petroleum— lampe bedroht. Das Gericht verurteilte Frau Strang wegen vorſätzlicher Körperverletzung mit Todeserſolg unter Anrechnung mildernder Um— ſtände zu neun Monaten Gefängais. Übach(Kr. Geilenkirchen), 21. Jan. Schwe—⸗ res Motorradunglück. Geſtern abend wurde auf der Provinzialſtraße zwiſchen Boſcheln und UÜbach ein Bergmann aus der Kolonie Bo ſcheln von einem Motorradfahrer überfahren und getötet. Der Motorradfahrer und ein Mäd— chen, welches auf dem Soziusſitz ſaß, kamen hier— bei zu Fall und trugen ſchwere Schädelbrüche davon. Beide ſtammen aus Mürſelen. Mutterſtadt, 22. Jan. Schade guten„Ruppertsberger“. Zbwiſchen Maudach und Mutterſtadt gab es geſtern abend gegen halb 6 Uhr wohlfeilen Wein durch den Zuſammenprall eines von Ruppersberg kommen— den Weinlieferautos mit einem zwiſchen Röders— heim und Ludwigshafen verkehrenden Krautauto— bus des Beſitzers Ungerer aus Rheingönheim. Der größte Teil der Flaſchenweinladung ging in Trümmer, während die beiden Autos abge— ſchleppt werden mußten. Nerletzungen erlitten der Führer des Weinlieferautos ſowie ein Fahr— gaſt des Autobus, dem eine Flaſche durch die Schutzſcheibe an den Kopf flog. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Germersheim, 22. Jan. Nach Unter- ſchlagungen flüchtig. Der 19jährige No— dariatsgehilſe Walter Sinn aus Zeiskam machte ſich auf dem hieſigen Notariat verſchiedener Un⸗ terſchlagungen und ſonſtiger Unregelmäßigkeiten ſchuldig. Nach ihrer Aufdeckung, die noch nicht abgeſchloſſen iſt, ging er flüchtig. Wie verlautet, ſoll ex ſich in die Fremdenlegion begeben haben, doch wird man darüber Klarheit erhalten, wenn der Motorradfahrer aus Zeiskam, der ihm auf 10,00: Schall⸗ Jan. Selbſt⸗ Ort ohne Ge⸗ um den ſeiner Flucht behilflich war, vernommen iſt. Bei den Veruntreuungen handelt es ſich bis jetzt um Beträge, die ſchon in mehrere Hunderte gehen. Ludwigshafen, 22. Jan. Wohnungsbau in Ludwigshafen. Das Bürgermeiſteramt teilt uns durch die Preſſeſtelle mit: Im Monat Dezember 1929 wurden 18 Wohngebäude mit 93 Wohnungen erſtellt; davon wurden 12 Wohnge⸗ bäude mit 75 Wohnungen mit Unterſtützung aus öſſentlichen Mitteln errichtet. Von den neuge⸗ ſchaffenen Wohnungen haben 75 13 Zimmer und 18 Wohnungen 4 und mehr Zimmer. Im Jahre 1929 betrug der Reinzugang an Wohnun⸗ gen 552(Jahr 1928: 931); davon waren 388 Woh⸗ nungen mit 1—3 Zimmern und 164 Wohnungen mit mehr als 4 Zimmern. Durch Neubau wur⸗ den 612, durch Umbau 32 Wohnungen gewonnen, während durch Umbau 15 und durch Abbruch 77 Wohnungen in Abgang kamen. 5 1 Grünſtadt, 21. Jan. Das Stabaus fe ſt. In der herkömmlichen Weiſe findet am Sonntag Lätare, 30. März das Leininger Stabausfeſt ſtatt. Speyer, 21. Jan. Landestagung des Bayeriſchen Landesverbandes des Na th. Frauenbundes. Wie das„Rhei⸗ niſche Volksblatt“ meldet, beabſichtigt der Baye⸗ riſche Landesverband des Katholiſchen Frauen— bundes, anläßlich des großen Domjubiläums am J. und 5. Mai in Speyer a. Rh. ſeine diesjährige Landestagung zu veranſtalten. Im Anſchluß an die Tagung iſt eine Ausſtellung„Das chriſtliche Heim“ geplant. Speyer, 21. Jan. Speyers Einwoh, nerzahl. Die Einwohnerzahl von Speyer ha ſich im Jahre 1929 von 26 118 auf 26 226 erhöht Speyer, 22. Jan. Verkehr zum om feſt. Zur Bewältigung des zum 900 Jahrjub läum des Speyerer Domes im Juli von übers her zu erwartenden Maſſenverkehrs haben bereits eingehende Verhandlungen der Feſtleitung mii der Reichsbahndirektion in Ludwigshaſen ſtatt— gefunden. Die Bahn hat ihrerſeits ſchon die Wege geebnet. Sie konnte im vergangenen Jahre be— reits genügende Erfahrungen ſammeln und hat auch im Lauſe der letzten Monate umfangreiche Arbeiten zur Sicherung des Verkehrs insbeſon— dere zwiſchen Schifferſtadt und Speyer getroffen. Im Hauptbahnhof Speyer wurde der im letzten Jahr errichtete weitere proviſoriſche Bahuſteig belaſſen und kann ſo auch in dieſem Jahre be nützt werden. Auch werden wieder die nahen Bahnhöfe(Rheinſtation, Lußhof) herangezogen, um den Hauptbahnhof zu entlaſten. Nachdem dank dieſer Organiſation der Rieſenverkehr im letzten Jahre ſich ohne Reibung abwickelte, darf dies auch für die Domfeierlichkeiten erwarlen werden. Neuſtadt a. d. H., 22 „ 22. E D Jan. Ausländer- Beſuch in der Pfalz. Nach einer Mittei— lung des Verkehrsvereins Neuſtadt werden im Laufe dieſes Jahres aus Anlaß der Befretungs— feier der Pfalz eine Reihe von ausländiſchen Reiſegeſellſchaften die Pfalz beſuchen. So haben ſich bis jetzt bereits zwei amerrkaniſche Reiſige— ſellſchaften, u. a. der„Rheinpfäczer Männerchor Newyork“ mit 100 bezw. 150 Perſonen für Juli angemeldet. Neuſtadt a. d. Jan. Billige Jag— den. Die Stadt Neuſtadt verpachtete ihre Feld— und Waldjagd zum Jahrespachtpreis von 510 Mark an Kommerzienrat Engelmann von hier auf neun Jahre. Der bisherige jährliche Pacht— preis betrug 900 Mark Maikammer, 22. Jan. Auffindung einen Kindesleiche. In der Nähe des Kurbrun nens wurde geſtern vormittag ei weibliche H., 22 ., 22. eine Kindesleiche gefunden, die in einen alten Rock eingewickelt war. Die Ermittelung nach der Kin— desmutter iſt im Gange. Frankenſtein. 22. Jan. Fiſchſterben. An einer Krankheit ſind im Hochſpeyerbach zwiſchen Hochſpeyer und Neidenfels tauſende von Fiſchen eingegangen. Der Schaden iſt außerordentlich Er an Friedrichsrings wurde am ſelben Abend eine 149jährige Hausangeſtellte von einem Perſonen— kraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert, wobei ſie den rechten Unterſchenkel brach. Sie mußte ins Allgemeine Krankenhaus geſchafft werden. Schapbach(Oberbaden), 21. Jan. Vom Sä⸗ gewerk n erfaßt. Ein ſchwerer Unglücksfall. ereignete ſich geſtern nachmittag im Sägewerk des Winkelbauhof. Der Volksſchüler Severin Arm— bruſter, deſſen Vater an der Säge beſchäftigt iſt, ſollte Sägemehl in einen Sack ſchaffen. Er ſcheint ſich bei dieſem Geſchäft zu weit über das Räder— werk gewagt zu haben, ſodaß ein Zahnrad ihm buchſtäblich den halben Schädel wegriß. Der Tod iſt ſofort eingetreten. Prozetz wegen Dinlelſcherben Augsburg, 21. Jan. Die Vormittagsſitzung des zweiten Tages war ausgefüllt mit Verneh- mungen der einzelnen Angeklagten. In der Nachmittagsſitzung des Dienstag urde die Vernehmung des Angeklagten Mül— ler fortgeſetzt. Während ſich das Unglück ereig— nete, war Müller ſofort vom Stellwerk 1 zum Block gegangen. Er fand Hübler auf ſeinem Poſten; das Signal ſtand auf Halt.(C habe zu Hübler geſagt:„Was iſt denn da paſſiert, was haben Sie denn da gemacht?“— Hübler habe geantwortet, er habe die Weiche 23 vergeſſen gehabt. Als erſter Sachverſtändiger berichtete Prof. Halter⸗München über die Zugzuſammenſetzung, wobei er beſonders auf die Verwendung zweier leichter württembergiſcher Wagen einging. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob das Unglück größer geworden ſei, weil leichte Wagen ver— wendet wurden, antwortete der Sachverſtändige daß ihm die kurz gekuppelten Wagen eine ge⸗ wiſſe Rolle geſpielt zu haben ſcheinen, denn zwiſchen den zwei kurzgekuppelten leichten württembergiſchen Wagen ſei der Schwerpunkt des Stoßes gelegen. Gegen 5 Uhr wurde die Verhandlung auf Mittwoch vormittag vertagt. Lokale Hachrichten K. K. Y.⸗Hauptuerſammlung. Un⸗ ſere diesjährige Hauptverſammlung findet heute Abend um halb 9 Uhr im Kettelerſälchen ſtatt, worauf unſere Mitglieder beſonders aufmerkſam ge— macht werden. ef. Rünſtlertheater. Wie wir er⸗ fahren, wird das Heſſ. Künſtlertheater am Diens— tag, den 4. Februar 1930, wieder in Viernheim gaſtieren. Zur Aufführung kommt das Seiltänzer— ſtück„Katharina Knie“ von Carl Zuckmayer. Wir machen die Beſucher ſchon heute hierauf aufmerkſam. Bezirksliga auf dem Waldſport⸗ platz nächſten Fonntag! Einen ſportlichen Genuß bietet der neue Meiſter ſeinen Anhängern am nächſten Sonntag durch ein Spiel gegen die bekannte Saar-Gruppen-Mannſchaft des V. f. R. Kaiſerslautern, die gegen erſte Vereine wie Bor— ruſſia Neunkirchen, Idar Saar-Saarbrücken die beſten Reſultate erzielte und daher am Sonntag mit ihrer 1. Mannſchaft den Grünen einen großen Kampf liefern wird. Nicht allein Spiel lohnt zum Beſuch des Sportplatzes im ſon dern auch ſeine Anſicht des Vereinshauſes der Sportvereinigung, wie ſie dort ein Kaffeereſtaurant eingerichtet hat, das mann entſprechen wird. Man muß ſtaunen, was den Sportanhängern für ein liches Heim geſchaffen worden iſt, um ſich einem aufgeregten Spiele erholen zu können. die Vorſtandſchaft hier getan hat, verdient Anerken— nung. Weit und breit wird etwas Schöneres nicht mehr zu finden ſein. Daher am nächſten Sonntag Ausflug aller Ortseinwohner zum Waldſportplatz! pla * TLahnſtenerbelege. Die Belege über den Abzug der Lohnſteuer pro 1929 ſind bis zum 15. Februar 1930 an das Finanzamt in Heppen— heim einzuſenden. Wir empfehlen die liche Bekanntmachung in vorliegender Nummer zu beachten. dieſes Wald Wald, wunderbares auch lll Unwill diesbezüg⸗ § Linanzamtliches. Das Finanzamt Heppenheim teilt mit: Die Reichsregierung hat ſo— eben eine Verordnung über die Jahresleiſtungen nach dem Aufbringungsgeſetz für das Kalenderjahr 1930 veröffentlicht. Danach haben die 0 ungspflichtigen Unternehmer die Hälfte bringungsleiſtungen für 1930, d. h. 3,25 v. des aufbringungspflichtigen Betriebsvermögens Grund neuer Beſcheide, die ihnen in nächſter zugehen weeden, bis zum 20. Februar die Finanzämter zu entrichten. Das Umlege fahren iſt auch in dieſem Jahre geboten, auf Grund des geltenden Re 1930 fälligen Zins- und Til Induſtriebelaſtung rechtzeitig müſſen. Ob die Erhebung des z der Jahresleiſtungen noch erforder läßt ſich aus allgemein bekann nicht überſehen. 51 1 Aon den Az art Filmſchau. E 6 es Karenina“.„Anna Kareniune Roman von Leo Tolſtoi, iſt wyn-Mayer verfilmt worden. Greta John Gilbert bilden in dieſem Film ein berücke Paar.„Anna Karenina“ behandelt den ewigen lichen Konflikt zwiſchen der Liebe zum Manne und der Liebe zum Kinde. Die Heldin der Handlung iſt eine Dame der ruſſiſchen Ariſtokratie, die ſich in einen Gardeoffizier verliebt und nun vor die Wahl geſtellt iſt, den Geliebten oder ihr einziges Kind zu verlaſſen. Greta Garbo hat mit den Titel der erſten Filmſchauſpielerin der Welt erobert. Der Film ſelbſt hat in Berlin im Gloria— Palaſt alle Rekorde gebrochen.„Anna Karenina“ wird als der größte Film-Triumph ſeit„Ben Hur“ bezeichnet und wir freuen uns mitteilen zu können, daß der CentralF-Film-Palaſt ihn ſchon am Samstag herausbringt. Greta Garbo * Einige Zahlen aus Handel, In- duſtrie und Handwerk. Der Groß- und Einzelhandel umfaßt in Deutſchland zurzeit rund 440 000 Betriebe, in denen 950000 Angeſtellte beſchäftigt werden. Alſo jeder Betrieb kann im Durchſchnitt kaum mehr als zwei Angeſtellte auf— weiſen. An der Spitze ſteht der Handel mit Le— bensmitteln und Kolonialwaren, in dem 499 905 Angeſtellte in 263 458 Betrieben beſchäftigt werden. Der Tabakhandel beſchäftigt in 53 500 Betrieben rund 71000 Angeſtellte, der Milchhandel rund 65 000 Angeſtellte. An letzter Stelle der größeren Handelsbetriebe befindet ſich der Handel mit Fiſchen, Geflügel und Wildbret, der rund 17000 Angeſtellte in 10000 Betrieben beſchäftigt. In der Induſtrie ſind in rund 400000 Betrieben 9,6 Millionen Menſchen beſchäftigt, während das Handwerk in 1,5 Millionen Betrieben 3,3 Millionen Perſonen beſchäftigt. Was die Zahl der Betriebe und der beſchäſtigten Perſonen anbetrifft, ſteht bei den Hand- werkern das Bekleidungsgewerbe(Schneider, Schuh- macher uſw.) mit 480 000 Betrieben und 800000 beſchäftigten Perſonen an der Spitze Im Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Gewerbe(Bäcker, Fleiſcher uſw.) ſind in 300 000 Betrieben 765000 Perſonen be⸗ ſchäftigt. Das Bauhandwerk(Maurer, Maler und Tapezierer uſw.) bietet bei 220 000 Betrieben weit über 600 000 Perſonen Beſchäftigung. Dann fol⸗ gen die Tiſchler und Stellmacher mit 210000 Be- trieben und 450000 Beſchäftigten, ſowie die Schmiede, Schloſſer uſw. mit 130000 Betrieben und 333 000 Beſchäftigten. Es ſei bemerkt, daß in dieſer Statiſtik weder die Warenhäuſer noch die Straßenhändler mitgezählt worden ſind. FF Uereins-Anzeiger FF Verein der Hundefreunde. Kommenden Sonntag, den 26. Januar, nachm. halb 3 Uhr findet im Clublokal unſere ordentliche Haupt- Verſammlung ſtatt und lade ich hierzu unſere Mitglieder erg. ein. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Engel, Vorſ. Auſchließend an die Generalverſammlung findet eine Beſprechung über Dreſſur ſtatt, bei der kein Mitglied fehlen darf, das ſich im Januar 1930 mit ſeinem Hunde an der Dreſſur be— teiligen will. Der Vorſtand. Neichsbanner Schwarz⸗Not⸗Gold. Freitag abend 8 Uhr im„roten Kreuz“ Vorſtands⸗ ſitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht Der Vorſitzende. Die für Freitag angeſetzte Verſammlung der Schutzſportabteilung fällt aus. Sonntag vorm. Treffpunkt auf dem Sportplatz. Der Schutzſportleiter. Nadf.⸗. Vorwärts. Sonntag, 26. Januar, nachm. halb 2 Uhr findet im Lokal z. Brauhaus unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Wünſche und Anträge ſind bis Samstag abend beim 1. Vorſ. einzureichen. Nadf.-. Eintracht. mittags! bei Mitg Zu dieſer Erſcheinen NB. Sonntag, 26. Januar, Uhr im Gaſthaus z. neuen Bahnhof lied Mich. Faltermann Vorſtandsſitzung. wichtigen Sitzung bittet um vollzähl. Der Vorſitzende. Turngenoſſenſchaft. Freitag, 24. abends halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung haus zum Deutſchen Haus. Ich bitte um reſt— loſes Erſcheinen Der Vorſtand. Raninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 25. Januar, abends 8 Uhr im „Kaiſerhof“ General-Verſammlung. Reſtloſes Erſcheinen iſt Ehrenſache. Der Vorſtand. Januar, im Gaſt⸗ Geſang Verein„Sängerbund. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Tenöre pünktlich um halb 8 Uhr— Sonntag mittag 1 Uhr General-Verſammlung im Lokal. r 1. Vorſitzende. Geſangverein„Sängertreue“. Samstag, 25 abe 8 Uhr Vorſtandsſitzung im 26. Jan., voll⸗ Vorſ. halb 10 Uhr Storchen“. es Erſcheinen erwartet Der Vorſtand orſcheinen erscheinen. De . 1 1 7 1 * onntag, 30 Uhr 9 Uhr Sing im Lokal, hliges Erſcheinen erwartet Der 1. vorm im Lokal z„ dieſer Leiſtung ſind. MN* Der Vorſtand. Sonntag, im Gaſthaus eine Vorſtandsfitzung, nachmittags im Lokal zum„Waldſchlößchen“ unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Bitte aktiven und paſſiven Mitglieder um vollzähliges Erſcheinen. Erwerbsloſe Mitglieder werden gebeten, ihre Kontrollkarte mitzubringen. Der Vorſitzende. die Aphorismen von Franz Carl Endres. Ein Land ſtirbt, deſſen Politiker von der der Politik und nicht für die Politik leben. Merkt es euch ihr Realpolitiker: Die höchſte Realität heißt Idee! Die Menſchen verſtehen unter Freiheit, daß jeder tun darf was er will. Freiheit heißt aber, daß jeder tun kann, was er ſoll.! Wer die Arbeit haßt, größten Lohn. Liebe erzeugen. haßt ſie auch bei dem läßt ſich nicht durch Geld Guter Rat iſt teuer, darum nimmt man lieber Geheime Räte. . Wir Deutſche fürchten ſonſt nichts in der Welt. * den Vorgeſetzten, aber Warum verlangt ihr, daß Lakaien zu Männern werden, nur weil ſie im Unglück ſitzen? Hättet ihr nicht Jahrhunderte lang in Deutſchland Lakaien gezüchtet und Perſönlichkeiten totgeſchlagen— ſo hättet ihr heute, was ihr braucht. Diejenigen politiſchen Hühner ſind am dümm— ſten, die gackern, bevor ſie ihr Ei gelegt haben. * Du lebſt! Bitte vergiß nicht, daß dieſe Tat⸗ ſache für die Allgemeinheit herzlich wenig Bedeu⸗ tung hat.