und kümpft mit uns für den Frieden u. gegen den Krieg als dle größte Kul- turschande des 20. Jahr- hunderts. Elatrlt 20 Pig. Relchsbund d. Krlegsbe- schädigten, ehem. Kriegs- teilnehmer und Kriegshin- terbllebenen, Ortsgruppe Viernheim. Lichtbilder-Vortrag e UHchiät dr Hare dach. Uaehruben Wochenlohn werden für f i at laufend abzugeben.. 500000 0 f zug ber den Bezirk Viernheim ehr⸗ liche Leute geſucht. Kurze 1 a 5 8 Probezeit. f. Hellmann, Ztr. 1,30 Mk., bei 10 Empledle l 0 g e 2 7 28 eu A- 0 dale Ztr. frei Haus. billiset 8 5 att e, haldſarlich nen Fahrplan one enen Wanb⸗ Ludwig Brecktel Back- und Condit nements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. deim Zeitungsträger Lelnzis C. 4, 7477. Markt⸗ e ate erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim hallenſtraße 16. S e Lelegramme: Angeiger, Plern heim.— poſtſchecronto Nr. 21877 Unt Schokolade(30 S.) Druck u. Verlag: Joh. Markin, Geſchaſtsſtelle Rathausſte. Spiel⸗ Pralinen etc. Karten Mager. Frauen U. 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Rauch(BP), erklärt: Obwohl wi Neueſte Telefrumme viel mehr Lebensinhalt und Lebensmut wllrde ich die ver gangenen Jahre gehabt gaben, wenn ich durch einen Freund auf dieſe ſchöns Zeitſchriſt hin · gewieſen worden wäre. Wie vlelen mag 8 923 en ſeln. Verlangen Sle Gegen Sommerſproſſen (Stärke B) Preis 2,75 Flora ⸗ Drogerie, E. Richter Rathausſtr.13 uf 3. Relse 20. Mai bis 6. dun! Fahrprels von RM 373.— 4 Arts Feigen Datteln Erdnũsse Landbutter Jüßbrahmbutter Margarine für Wiytſchaften * 75 Pfg. Mk. 1,.— und 1,25 Würfel und Würfelbecher Litwinow freigeſprochen. Paris, 28. Jan. Im Prozeß gegen Litwi⸗ num und Genoſſen hat das Schwurgericht geſtern dos Urteil gefällt. Litwinow, der Bruder bes ruſſiſchen Volkskommiſſars, Diamantenhändler Joffe und Hotelier Loberius, wurden von der zur Folge, daß die Paſſagiere ſofort ſich beruhig⸗ ten und mit gutem Humor in ihre Lage ſich fan⸗ den. Das Uebernehmen in die Rettungsboote vollzog ſich hierauf in voller Ordnung. Die Leiche des Führers der„Monte Cervan⸗ tes“, Kapitän Dreyer, iſt bisher noch nicht gebor⸗ Januar, kurz vor dem Kentern der„Monte Cer vantes“ abgeſandt hat. Der Bericht lautet: „Bei der Abfahrt von Uſhuaia iſt das Schiff auf einen unbekannten Felſen aufgelaufen. Um ein Sinken zu verhindern, wurde es auf das nicht verantwortlich find für die Finanzpoli des früheren Finanzminiſters, wollen wir ni durch Ablehnung des vorliegenden Entwurfs das Reich zur Zahlungsunfähigkeit bringen. Abg. Neddengriep(Chr. N. B. N die Vorlage ab. Ch P). lehnt Celaireurs⸗Riff aufgeſetzt Paſſagiere und Mann⸗ eshalb bitte heute noch gegen a gc. ſchaft konnten ohne jede Panik ausgebootet wer Elnſdg. von 30 Pf. f. Por ko ein umfangreiches Probeheft mit etwa 7 Kunſtbellagen und ca. 60-70 bunt. u. einfarb. Abbild. vom Verlag Weſtermanns Monatshefte, Braunſchweig. Palmin u. Palmlust Honig Majonaise Krabben, Kaviar Spielteller J. Sehwelnart Schreibwaren gen worden. Er war außerordentlich beliebt und n Tod hat ſowohl bei den Paſſagieren als auch den. Der mit Hilfe der argentiniſchen Marine 1 der Beſatzung der„Monte Cervantes“ Be⸗ un zeſemmene Abſchleppverſuch war erfolglos.“ ſtürzung und Trauer hervorgerufen ˖ Nu N Agentur Buenos Aires berichtet, ha 5 ben die Barkaſſen der„Monte Cervantes“ und Kapitän Dreyers letzter Bexicht. der argentiniſche 575 5 Monte Cervantes 5 ce A f. 95 10 ö ſche Transportdampfer„Vincente 1 0,% Jan. Die Hamburg⸗Südamerl⸗ J Lopez, bisher leider vergeblich die Leiche des aniſche Damyfſchiffabrtaeſellſchaft teilt mit. daß Kapitäns Dreyer geſucht. af z, Anklage der Fälſchung und des Betrugsvelf freigeſprochen. 10 2510 6 10 bei der Urteilsverkündung aus: 5 l Es lebe bie franzöſiſche Gerechtigkeit!“— Die Bande A 5 Berliner Soiajethandelsgeſellſchaft wurde zun Fumpernickel— 4 Tragung der Prozeßkoſten verurteilt. Gegen den flüchtigen Bankier Alſchitz wird ins Abg. Stoehr(Nat.⸗Soz.) begründet ver⸗ ſchiedene Aenderungsanträge in denen u. a. Maßnahmen zur Belebung der thüringiſchen Zündwaxreninduſtrie gefordert werden. Abg Dr. Beſt(V. N. P. und Abg. Arteld! (Deutſch. Han.) erklären ſich gegen die Vor⸗ lage. Die Ausſprache iſt damit beendet. Angenommen wird ein Antrag der Regier⸗ ungsparteien auf Streichung der 10 tigen Reichserhöhung für Exportware. Mit dieſer Aenderung wird die Ausſchußfaſſung der Vorlage unter Ablehnung aller übrigen Täglich friſche e, Ei HAMBURG-AMERIKA LINIE lex Hernbeim, Johann Schweiparl. Serre 5 N Waſſerſtr. 28 Gelees und ae Abſpeſenheit verhandelt werden. Auen Dlanzen Nolerüden Pfd. 8 Pfg. zu verkaufen Die Sagrverhandlungen. Paris, 28. Jan. Am Montag machmittag bat eine neue Beſprechung zwiſchen der deutſchen Wurstwaren Rauchwaren Weine u. Liköre Zwei Keller beralung Wilh. Schneck RECHT SKOCNSULENT Lorschertraße 4. . mmm Sprechstunden von 3-6 Uhr. Etwas Gutes für Haare u. 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Schon einige Wochen ſpäter ließ das torreiche Remis der Eintracht in Pirma⸗ ſeas doch einige Bedenken über die Stabilität der Frankfurter auftauchen und es wurde zweifelhaft, ob der noch ungeſchlagene Tabel⸗ lenführer in München ungerupft davonkom— men würde. Die hohe Niederlage der Ein⸗ trucht in München mit 5:1 bringt nun wie⸗ der alle Berechnungen ins Wanken? Sollten Münchener Bayern doch ſtärker ſein als man nach ihrer Pirmaſenſer Schlappe vermutete“ Iſt dafür die Frankfurier Eintracht überſlätzt worden? Sind die Fürther wirklich ſo zurück⸗ gegangen wie wir es geſtern im Mannheimer Stadion beachteten? Und wie iſt es mit Pir⸗ maſens? Die Mannſchaft hat bisher zweifel⸗ los die größte Beſtändigkeit bewieſen, aber es fehlt noch die Probe aufs Exempel bei den ſchweren Spielen. Sp. V. Waldhof und Wormatia Worms ſind gute Durchſchnittsmannſchaften, die indeſ⸗ ſen kaum noch entſcheidend in den Gang der Meiſterſchaft eingreifen dürften. Vom VfB. Stuttgart, der auch anſcheinend nur auf eige⸗ nem Platz gut zu kämpfen verſteht, hatte man etwas mehr erwartet. Den Schluß der Tabelle bildet Badens Meiſter, der 1. FC. Freiburg, der zweifellos mehr kann, als man nach ſeinen Niederlagen annehmen ſollte. Die Tabelle: Sp. Vgg. Fürth 43.0 Bayern München 8 0 F. C. Pirmaſens 22 Eintracht Frankfurt 9·3 19:10 119 10:12 8:11 6:8 13:14 10:19 2 1 4 4 Wormatia Worms 4 0 4 Sp. V. Waldhof 1 VfB. Stuttgart 0 F. C. Freiburg 4 0 4 1 228 Bayern München Eintracht Frankfurt 51(1:1). Ueber 25000 Zuſchauer fanden ſich im Sta⸗ dion von München 1860 ein. Ohne die hervor⸗ ragende Geſamtleiſtung der Münchener in ir⸗ aber doch geſagt werden, daß das Ergebnis von 5:1 nicht dem Spielverlauf und dem beiderſeiti— gen Können entſpricht Die falſche Frankfurter Taktik, den Sieg durch übertriebenes Innenſpiel erzwingen zu wollen, war in erſter Linie an der Niederlage der Gäſte ſchuld. Die Bayern gingen bereits in der 4. Minute in Führung. Trumpp verfehlte einen zurückgegebenen Ball von Man— tel, Pöttinger lief dazwiſchen und ſchoß dann über den am Boden liegenden Trumpp den Ball ins Netz. Erſt zehn Minuten vor der Pauſe fiel für Frankfurt der verdiente Ausgleich. Schaller kam ſchön durch, flankte zur Mitte, und der un⸗ gedeckt ſtehende Dietrich konnte unhaltbar ein— ſchießen. In der zweiten Halbzeit begann die Eintracht mit energiſchen Angriffen, die jedoch zu keinem Erfolg führten, da das Innentrio Ueberkombination trieb. In der 7. Minute fiel durch einen 25-Meterſchuß von Bergmaier über⸗ raſchend der zweite Treffer für die Bayern. In der 24. Minute wäre der Ausgleich fällig gewe⸗ ſen, abe die Eintracht hatte großes Pech, denn ein unhaltbarer Schuß von Ehmer prallte von der Unterkante der Torlatte wieder ins Feld zu⸗ vück. Die Bayen waren 5 Minuten ſpäter glück⸗ licher. Sie erhielten einen Elfmeter zugeſprochen, weil Schütz den durchgebrochenen Hofmann an der Strafraumgrenze von hinten zu Fall brach⸗ te. Der berechtigte Elfer wurde von Harringer glatt verwandelt. In der 42. Minute verwan⸗ delte Schmid 2 eine Flanke von Welker an den herauslaufenden Trumpp vorbei; eine Minute vor Schluß ließ Trumpp einen leichten Schuß von Welker unbegreiflicher Weiſe ins Tor rollen. S. Waldhof— Spvgg. Fürth 0:2. Man hat bei Punktſpielen im Stadion ſchon lange nicht mehr ſo viele Fußball-Intereſſenten geſehen, wie an dieſem Sonntag. Leider wurden die 15000 Zuſchauer etwas enttäuſcht, da vor allem der deutſche Meiſter nicht ganz die erwar⸗ teten Leiſtungen zeigte. Dies gilt vor allem für den Sturm, der in früheren Jahren weit Beſſe⸗ res leiſtete. Mit der Läuferreihe konnte man zu⸗ frieden ſein, zumal wenn man berückſichtigt, daß eine Verletzung von Röſchke eine Umſtellung be— dingte und dadurch dem Mittelläufer Leinberger ein größeres Arbeitspenſum als gewöhnlich zu— kam. Den Glanzpunkt des Spiels boten die her- vorragenden Abwehrleiſtungen der internationa— len Verteidiger Hagen und Kraus 1. Der Tor⸗ wart der Gäſte war mitunter unſicher; er hatte das Pech. zehn Minuten vor Schluß verletzt nusſcheiden zu müſſen. Waldhof bot eine recht achtbare Leiſtung, war im Feld ein etwa gleich— vertiger Gegner, doch waren die einzelnen Leute echniſch etwas ſchwächer Wormatia Worms— FC. Freiburg 3:2(1:1) Im Wormatiaſtadion ſahen etwa 5 000 Zu⸗ ſchauer das zweite Süddeutſche Meiſterſchafts⸗ ſpiel auf heimiſchem Boden. Der Tabellenletzte Freiburg, ſollte ja beſtimmt ſeine„Packung“ erhalten. Aber wie waren ſie enttäuſcht, als gendeiner Hinſicht zu ſchmälern au wollen, muß daß ihr ſchlechter Tabellenſtand mit ihrem wahren Können nicht in Einklang zu bringen iß. Freiburg war Wormatia an Wendigkeit, Spielauffaſſung und Schnelligkeit überlegen, hatte außerdem den unbedingten Siegeswillen mitgebracht, aus dem wieder, beſonders in den hinteren Reihen, eine große Härte her⸗ vorging. Die Wormſer wurden dadurch ſichtlich ſtberraſcht, ſpielten ſich in eine ſolche Nervoſi⸗ tät hinein, die einzelne Spieler, ſo Becke R. Müller, Fries und auch der geſamte Sturm beſonders im Schluß nicht wieder zu erkennen war. Selbſt der erſte Ausgleich konnte noch nicht die nötige Ruhe in die Wormſer Reihen bringen. Die Läuferreihe ſpielte eben zu ſchwach um die ſchnellen, durch gute Flachkom⸗ bination ſtets vorgetragenen Gäſteangriffe abſtatten zu können. Und der Sturm hatte in der harten, durch den Miltelläufer der Gäſte ſtets unterſtützten Gegenverteidigung ein kaum zu nehmendes Hindernis. Dies erkennend verſuchten die Wormatiaſtürmer möglicht raſch züm Schluß zu kommen und mag darin die üngewohnte Anſicherheit zu ſuchen ſein. Als beſte Leute müſſen Cloſet in der Vertei⸗ digung, der immer wieder rettend das Boll⸗ werk der Wormſer, dann Gölz, Winkler und Müller bezeichnet werden. Gölz und Winkler zwei Stürmer von Format, laſſen ſich in ihren Aktionen nicht durch härteſte Abwehr abdrän gen und ſind durch ihren gewaltigen Schuß äußerſt gefährliche Stürmer. Müller wurde auf Linksaußen zu wenig beſchäftigt und kann dort ſeine Kampfkraft nicht entfalten. Wenn er auch kein Mittelläufer iſt, ſo nutzte er doch auf dieſem Platze bei weitem mehr. Bei Frei⸗ burg war die Verteidigung, der Mittelläufer und Radatt im Sturm ſehr gut. Auch der Torhüter zeigt gutes und ſicheres Fangen. Ueberhaupt war in der Elf kein ſchwacher Punkt feſtzuſtellen. Alle fügten ſich gut ein und zeigten ein ſehr gutes Verſtändnis. Die hinteren Reihen ſchonen weder den Gegner noch den eigenen Körper und wird ſich man— cher Gegner noch vergebens mühen gecen dieſe Abwehr Sieger zu werden. Die Troſtrunde. Gruppe Nordweſt. Die Spiele in der Troſtrunde Nordweſt haben bereits ein ziemlich klares Bild ergeben. Die einzige Mannſchaft, die nach nicht geſchla⸗ gen wurde, iſt der Fußballſportverein Frank⸗ furt. Da aber Phönix Ludwigshafen und Sp. V. Wiesbaden bisher mehr Spiele ausgetra⸗ gen haben, ſtehen ſie noch vor den Frankſur⸗ tern. Obwohl die meiſten Maunſchaften noch noch je zehn Spiele zu erledigen haben, gelten die Gäſte ſich beſſer entyuvpten als Mormatlſa. * 2* beute ſchon Nhänix⸗Kudwiashafen und FS. Frankfurt als Favoriten. Auch die Wiesbaze⸗ ner werden unter den Erſten bleiben. Rat⸗ Weiß Frankfurt hat durch den Verluſt der beiden Punkte gegen Neckarau wertvolles Tor⸗ rain eingebüßt. Die Bockenheimer ſpielten überhaupt bisher auswärts beſſer als 2 Hauſe. Sehr zu beachten bleibt weiter de VfL. Neckarau. Die Tabelle: Phönix Ludwigshafen 5 Sp. V. Wiesbaden FSpV. Frankfurt Pf. Neu Iſenburg Rotweiß Frankfurt Sportfr. Saarbrücken VfL. Neckarau FN. Saarbrücken Gruppe Sudpſt. 8 022282— — S —.—— teste 2828 S A O 2 De unn — Troſtrunde Südoſt der 1. F. C. Nürnberg glatt das Rennen machen und ebenſo glatt auch heißen, wie er will, aus dem weiteren Wettbe⸗ werb um die deutſche Meiſterſchaft werfen. Nur den Münchener 60ern würden wir noch zutrauen, daß ſie ſich dem deutſchen Altmeiſter, von dem ſie bereits geſchlagen wurden, nähern könnten. Die bisher punktlos gebliebenen Vereine Jahn Re- gensburg und Union Böckingen waren am Sonn— tag ſpielfrei. Das Karlsruher Derby K. F. V. gegen Phö⸗ nix, in den Jahren vor dem Kriege die Attrak— tion für ganz Deutſchland, ift heute faſt zu einer lokalen Angelegenheit geworden. Etwa 6000 Zu⸗ ſchauer wohnten dieſem Spiele bei, das der Karls“ ruher Fußballverein überraſchend glatt und in vorzüglich? Form mit 4:1 Toren gewann. Fug⸗ ballzentren, wie Nürnberg⸗Fücth oder Frankfurt würden beim Spiel ihrer beſten Mannſchaften faſt das Vierfache und noch mehr an Publikum heranziehen. Im Karlsruher Spiel traf den K. F. V. übrigens das ſchwerſte Mißgeſchick. Der beſte Spieler der Mannſchaft, der populäre Türke Bekir, der in der badiſchen Reſidenzſtadt Heimat- recht gefunden hat, wurde wegen Tätlichkeit vom Felde geſtellt und wird nun wohl drei Monate pauſieren müſſen. Ueber den 5:2 Sieg des„Clubs“ gegen den A. S. V. Nürnberg gnd den prachtvollen 7:0 Erfolg von München 60 gegen den uf eigenem Gelände ſpielenden V. f. R. Heilbronn braucht man nicht viel Worte zu verlieren. Die Zahlen ſagen genug. b Die Tabelle: 1. FC. Nürnberg ASV. Nürnberg Vfg. Heilbronn 1860 München Phönix Karlsrube Karlsruher JV. Jahn Regensburg — 23 12112 8:19 10:3 716 979 2·7 S— 2 2— 282 Unſon Böckingen„ Wenn keine Wunder geſchehen, müßte in der, den Sieger der Troſtruude Nordweſt, mag er SS und ber franzöſiſchen Saardelegation ſtattgefun⸗ ſben, Der erſte Unterausſchuß(Grubenfragen) wird in einigen Tagen zuſammemtreten. Wieder polniſche Greuzverletzungen. Trotz der verſchiedenen deutſchen Vorſtellun⸗ gen bei der Warſchauer Regierung wird jetzt ein neuer Fall des Ueberfliegens der deutſchen Grenze Jurch polniſche Militärflieger bekannt. So wurden über Ruſſenau in etwo 400 Meter Höhe zwei Doppeldecker geſichtet, die einwandfrei ale polniſche Militärflieger feſtgeſtellt werden unten. Sie nahmen Kurs auf Groß⸗Nebrau und entfernten ſich nach einer Schleiſenfahrt auf Neuerburg zu. Darauf wurden ſie nochmals über Ruſſenau geſichtet mit Kurs auf Graudenz. Dauerfahrt des„R 100“. Londun, 28. Jan. Das britiſche Luftſchiff „N 100“ iſt Montag früh 9,38 Uhr zu einem 48⸗ Haben Verſuchsflug aufgeſtiegen, der über 3000 Meilen gehen ſoll. Außer Schottland und Irland wurde auch der Kontinent beſucht. Die weitere Route iſt von der Wettergeſtaltung abhängig.— Der Erbauer, Burney, befindet ſich an Bord. Dornier Super⸗Wal über Köln.— Landung in Amſterdam. Köln, 27. Jan. Das Flugboot„D 1762“ über flug Köln um 13.25 Uhr rheinabwärts. Amſterdam, 27. Jan. Das Flugboot iſt heute nachmittag 14.20 Uhr Amſterdamer Zeit auf dem hieſigen Marineflughafen Schelling⸗ woude glatt gelandet. Der Weiterflug nach War⸗ nemünde iſt für morgen in Ausſicht genommen. Die deutſch⸗polniſchen Roggenvereinbarungen. Berlin 28. Jan. Ueber die einheitliche Behandlung des deutſch⸗polniſchen Noggenaus⸗ fuhrmarktes iſt vor einigen Tagen ein Vertrag zuſtande gekommen. der bis 10. Februar 1980 hnft. Dieſe vorläufige kurzfriſtige Verſtändigung hat den Zweck, Zeit für eine endgültige Regelung der Zuſammenarbeit ber beiden Länder bei der Roggenausfuhr zu gewinnen. Die Verhandlun⸗ gen werden fortgeſetzt. Man hofft. bis 10. Febr. zu einem enbgültigen Abſchluß zu kommen. Hekoga⸗Entſcheidung vertagt. Darmſtadt, 27. Jan. Die Generalverſamm⸗ lung der Hekoga hat in ihrer heutigen Sitzung don dem gegenwärtigen Stand ber Verhandlun⸗ ain Kenntnis genommen. Sie beauftragte den land und Aufſichtsrat, alle noch beſtehenden el und Bedenken zu klären unb demnüchſt eenſberſammlung die neu zu formulieren⸗ gentwürfe zur Verabſchiedung vor⸗ Verhinderte Panik an Bord. Buenos Aires, 27. Jan. Wie aus Uſhuaia be— richtet wird, beſtand, als der deutſche Dampfer „Monte Cervantes“ im Beagle⸗Kanal auf einen Felſen auflief, eine zeitlang die Gefahr, daß ziter den 1100 Paſſagieren, die ſich an Bord be— landen, eine Panik ausbrechen werde, da aus dem Maſchinenraum infolge des Heißlaufens der Mo⸗ toren dicke Rauchſchwaden drangen. Die Paſſa⸗ giere machten Anſtalten, die Rettungsboote zu türmen. während die Schiffsoffiziere bemüht waren, ſie zu beruhigen und darüber aufzuklären, daß keine dirette Gefahr beſtehe. In dieſem ugenblick nabm ein Spanier mit einer Kalnen U Ondinariums das Loch im Neichsſäcke. Deutſher Reichs tag vdz. Berlin, 27. Jan.(Radio). Auf der Tages— des Reichstages ordnung der Montagsſitzung ſtand die zweite Beratung des Zündwarenmonopol⸗ geſetzes. Ueber die Beratungen des Haushaltsausſchuſſes berichtet Abg. Erſing(3).: Reichsfinanzminiſter Dr. Myldenhauer gibt zunächſt einen Ueberblick über die Ge— ſchichte der Zündwarenwirtſchaft, aus der ſich ergibt, daß die Zündholzfabrikanten ſelbſt in dem Monopol ein geeignetes Mittel ſe— hen, um die Zündwarenwirſchaft wieder in ge— ordneten Bahnen zu lenken. In dem Monopol ſind die deutſchen Wirtſchaftsintereſſen gewahrt, ein ausreichender Einfluß der deutſchen Seite ſichergeſtellt. Der Gewinn der Monopolgeſell— ſchaft kommt dem Reiche unmittelbar oder mittelbar zugute. Intereſſen des Handels iſt durch zahlreiche Beſtimmungen Rechnung getragen. Aus Gründen der Kaſſenlage, ſo führte der Miniſter weiter aus, hält es die Regierung für richtig, für die Vorteile, die bei Schaffung des Monopols auch den der ſchwediſchen Seite gehörenden Zündholzfabriken in Deutſch⸗ land zufloſſen, eine gewiſſe Gegenleiſtung durch Gewährung einer langfriſtigen Anleihe zu verlangen. Die Anleihe beträgt 125 Millionen Dollar bei 6 Prozent Verzinſung und 93 Prozent Auszah— lungskurs. Sie iſt mit 50 Millionen Dollar ſpä— teſtens 7 Monate und 75 Millionen ſpäteſtens 16 Monate nach der Verkündung des Monopol— geſetzes zahlbar. Es iſt der Regierung gelungen, eine 50jährige Laufzeit durchzuſetzen und die Tilgung erſt vom 10. Jahre beginnen zu laſ— ſen. Die Bedingungen ſind alſo nicht ungünſtig, auch im Vergleich mit der preußiſchen Amerika— Anleihe von 1926 und 1927. Einſchließlich der Handelsmonopolmehrgewinne für die Schweden bewegt ſich die Effektivverzinſung um 7 Prozent herum. Die Anleihe wird zunächſt von der ſchwe— diſchen Zündholzgruppe ſelbſt gegeben. Sie darf in den nächſten 3) Jahren nicht zur Auflegung auf den Kapitalmarkt kommen. Der Miniſter erörterte dann die im Haus— haltsausſchuß aufgeworfene Frage, ob wir die Anleihe überhaupt brauchen mund ging dabei auf die Kaſſenlage des Reiches ein. Er habe bei ſeinem Amtsantritt das Fi⸗ nanzprogramm der Regierung vorgenommen, das 900 Millionen Steuerſenkung für die Wirtſchaft vorſah und den 450 Millionen Tilgungsfond. Der Redner erklärte, daß beide Verpflichtun— gen erfüllt werden ſollen und müſſen, allerdings müſſe die Schuldentilgung das Primäre ſein. Die Einnahmen an Steuern ſeien in den letzten Monaten in einem Maße hinter den Schätzungen zurückgeblieben, daß die ur— ſprüngliche Abſicht, das Defizit des Jahres 1928 im Jahre 1929 abzudecken, nicht mehr ver— wirklicht werden könne. Gerade vom Standpunkt der Wirtſchaft aus ſei eine endgültige Bereinigung der Etats— und Kaſſenlage ein dringendes Erfordernis. der normale Kaſſenbedarf des Rei⸗ ches entſtehe dadurch, daß Geldeingang und Geldausgang ſich nicht vollſtändig anpaſſen laſ— ſen. Der Betriebsmittelbedarf betrage etwa 50 Millionen, von denen 250 Millionen nur zu beſtimmten Terminen, 200 Millionen aber Dauternd die Kaſſe belaſten. Dieſer Bedarf erhöhte lich wenn im ordentlichen Haushalt ein Defizit eniſtebe, oder Anleihen zur Deckung des Extra⸗ auf 1700 Millionen beziffert, und zwar 800 Millionen ungedecktes Extra⸗Ordinarium, 450 Millionen Fehlbetrag 1928 und 300 Millionen Fehlbetrag 1929. Dieſem Bedarf ſtanden nur Deckungsmittel in Höhe von 1370 Millionen gegenüber, Es ergab ſich ein Kaſſenfehlbetrag gen Kredit gedeckt werden mußte. Ende März nicht mehr in Erſcheinung, da er durch die Poung— tere Darlehen an die Arbeitsloſenverſicherung. die trotz der Beitragserhöhung ſeit Janur in 978 dieſem Jahre 375 Millionen Kredit beanſpruchen eingeſtellt ſeien. Hinzu kämen 30 Millionen für Stützungskäufe von Reichsanleihen, ſodaß das Extra-Ordinarium ſich bis Ende März auf ſchät zungsweiſe 1100 Millionen erhöhe. Der Kaſſenhedarf betrage März rund 1700 Millionen. An Deckungsmitteln ſtehen 400 Millione Reichswechſel zur Verfügung, 100 Millionen B triebskredit bei der Reichsbank, 350 Millione: Ueberbrückungskredit von Ende Dezember, 22 Millionen Bankkredit, 210 Millionen Auslands Bankkredit, 225 Millionen Kredite von Reichs bahn und Reichspoſt, zuſammen alſo 1510 Mil lionen, von denen noch 1010 Millionen konſoli diert werden müſſen. Da noch 100 Millionen vorhanden ſind, er gibt ſich zur Ueberwindung des März⸗Ulti mos ein Spitzenbedarf von 90 Millionen, 31 deffen Deckung die erforderlichen Verhandlut gen eingeleitet ſind. Der Finanzminiſter gab dann noch einen Aus blick auf die Zeit bis Ende September, der au den Verhandlungen des Haushaltsausſchuſſe bekannt iſt, und kam zu dem Ergebnis, daß die Kreugeranleihe eine unbedingte Notwen digkeit zur Konſolidierung der Reichskaſſe ſe Abg. Mentzel(Dut). meint. die Finanz kriſe und die Kreugeranleihe ſei für die Regie rung die Triebfeder für die Einbringung de Vorlage geweſen. Die Deutſchnationalen würd das Geſetz ablehnen. Abg. Dr. Köhler(Z), hält das Geſetz 5! notwendig, weil das Sperrgeſetz ſich als unze reichend erwieſen habe. Ein weiterer Grund zur Annahme des Geſetzes ſei die ſchwierige 7 unz— lage des Reiches. Beſonders unſympath''n wirke die Steuerfreſheit für Kreuger. Wir m muns wohl oder übel damit abfinden. Trotz ger Be denken würde aber das Zentrum der Anleihe zu— ſtimmen. Abg. En de(Kom.) begründet einen Kutrag in dem verlangt wird. daß die Kondengenoſſen ſchaften von jeder Beſchränkung und von jeder Monopolabgahe frei bleiben. Abg. Dr. Pfeffer(DVP), erklärt Zuſtim— mung ſeiner Freunde zu der Vorlage in der Aus— ſchußfaſſung. Hier werde die deutſche Zündwa reninduſtrie geſchützt gegen die weitere Verdrän gung durch die Auslandkonkurrenz. Abg. Borrmann(Wp) erklärt. die Vor lage verletze den Verfaſſungsgrundſatz der Gleich berechtigung. Der Redner beantragt, den in der „Edeka“ zuſammengeſchloſſenen Einkaufsgenof ſenſchaften des Einzelhandels ähnliche Vergün ſtigungen einzuräumen wie den Konſumgenſſen ſchaften. Abg. Fiſchbeck(Dem). erklärt, wenn die alſun auch End nicht aufgenommen werden kön⸗ r N Herren von Rechts einen beſſeren Weg zur Ue⸗ herwindung der Finanzſchwierigkeiten zeigen Der Kaſſenbedarf habe ſich Erde Dezeiber Millionen normaler Betriebsmittelbedarf, 159 non 330 Millionen, der durch einen kurzfriſti⸗ trete zwar der Fehlbetrag 1929 erſparniſſe ausgeglichen werde. Dagegen erhöhte ſich das Extra-Ordinarium um 50 Millionen zur Beteiligung an der Preußenkaſſe und um wei⸗ werde, wovon erſt 150 Millionen in den Etat Aenderungsanträge in 2. Beratung ange⸗ nommen. Die 3. Veratung wird Dienstag 1 Uhr vertagt. nach 8 Uhr auf Ausland Eine Antwort auf die Umfrage Primo de Riveras. 1 Madrid, 27. Jan.(Radio.) Journal berich⸗ tet, daß die Antwort des Generalkapitäns dee Militärbezirks von Saragoſſa auf die von Primo de Nivera geſtellte Umfrage bereite bekannt ſei. Dieſe Antwort laute, daß die Gar⸗ niſon der Provinz Saragoſſa der gegenwärti⸗ gen oder jeder zukünftigen Regierung gehor⸗ chen werde unter der Bedingung, daß dieſe Regierungen die Unterſtützung der Krone be⸗ ſäßen. Bolivien und Paraguay. La Paz, 27. Jan.(Radio.) In ſeinem Antworttelegramm an den Völkerbund macht das bolivianiſche auswärtige Amt Paraguay für den letzten Zwiſchenſall an der Grenze verantwortlich. Bolivien habe nur diejenigen militäriſchen Maßnahmen ergriffen, die für ſeine Sicherheit erforderlich ſeien. Deutſches Reich Der Konig von Schweden beim Reichspräſidenten ö witb. Berlin, 27. Jan. Herr Reichspräſident empfing vaten Beſuch des Königs von Schweden, der ſich auf der Reiſe nach dem Süden einige Stunden in Berlin aufhielt. Aus dem Reichstag Bericht des Reichsfinanzminiſters über die Kaſſenlage des Reiches. vdz. Berlin, 27. Jan.(Radio.) Auf der Tagesordnung der Reichstagsſitzung, die heute um drei Uhr beginnt, ſteht die 2. Leſung des Zündwarenmonopolgeſetzes und der damit ver⸗ bundenen Kreugeranleihe. Zur Vegründung des Geſetzes und der Anleihe wird Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Moldenhauer, wie er be⸗ reits bei der erſten Leſung ankündigte, heute einen genauen Ueberlick über die Finanz- und Kaſſenlage des Reiches geben. N Vor der Plenarſitzung halten noch einige Fraktionen unter ſich Beratungen ab, nämlich die Wirtſchaftspartei, die DV., di? Demo⸗ kraten und die Deutſchnationalen. Aus aller Welt Eine Falſchmünzerwerkſtatt in Nürnberg ausgehoben. Nürnberg, 27. Jan.(Radio.) In der Nacht zum Sonntag wurde in Nürnberg in einem Anweſen in der Denisſtraße eine gut⸗ eingerichtete Falſchmünzerwerkſtätte entdeckt. Im Zuſammenhang damit gelang es, wie die B. Z. berichtet, der Polizei in Roſenberg, in der Oberpfalz 5 Perſonen feſtzunehmen, die (Nadio.) Der heute den pri⸗ in einem Auto uver vand ſuyren und in allen Orten durch die ſie kamen, falſche 5⸗Markſtücke abſetzten. Strafantrag im Dinkelſcherbener Prozeß wib. Augburg, 27. Jan.(Radio.) In dem Prozeß wegen des Dinkelſcherbener Eiſen⸗ bahnunglücks beantragte der Staatsanwalt bezüglich der Angeklagten Amler, Wiedenbauer und Karner, die ſich keiner Pflichtverletzung ſchuldig gemacht hätten, Freiſprechung. Gegen den Weichenſtellen Hübler und Stellwerk⸗ meiſter Müller, die in gleichem Maße für das zenglück verantwortlich ſeien, beantragte er zegen fahrläſſiger Tötung und wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung und fahrläſſiger Transportgefährdung je 1 Jahr Gefängnis. Funkverbindung mit der Südpol⸗Expedition. Einem Radio⸗Amateur in Long Beach (Kalifornien) iſt es gelungen, eine Verbin⸗ dung mit der Byrd⸗Expedition in Little Ame⸗ rica herzuſtellen. Die Expedition hat mitgeteilt, ie ſei über die Möglichkeit, daß ſie weitere ſechs Monate im Südpolareis verbringen müßte, weit weniger beſorgt, als die amerika⸗ niſche Oeffen(eit. Die Exped; jon habe für dieſen Fall alle Vorkehrungen getroſſen ſen. 5 12 335 194 5413 Dietrich üer landwirtſchaftliche Fragen Naſtatt, 27. Jan. Anläßlich des vierten mit— telbadiſchen Bauerntages hielt Reichsernäh— zungsminiſter Dr. Dietrich eine Rede, in der er die Notwendigkeit unterſtrich, der Land— wirtſchaft durch eine ſachgemäße Wirtſchafts— politik zu helfen. Die Hauptſchwieriakeiten der Landwirtſchaft führte der Miniſter auf den Zolltarif von 1925 und auf die Reparations— laſten zurück. Zur Frage der Getreidezölle erklärte der Redner, daß jede Regierung künftig den Wei— zenpreis beeinfluſſen könne, da feſtſtehe, daß wir jedes Jahr 2,5 Millionen Tonnen ein— führen und dieſelbe Menge auf den Markt bringen. Der Roggenpreis hingegen könne nie— mals durch Zölle geſchützt werden, da wir mehr produzieren, als wir in Deutſchland unter— bringen können. Es ſolle der Verſuch unter— nommen werden, durch geſetzlichen Zwang die Herſtellung eines reinen Roggenbrotes wiede möglich zu machen. Der Schweinepreis könne nur gehalten zwerden, wenn man die Produktion begrenze und wir über 20 Millionen Stück nicht hinaus kämen.— Der Miniſter erklärte zum Schluß, pie öffentliche Meinung müſſe darüber aufge— llärt werden, daß die Landwirtſchaft einen rotwendigen Erwerbszweig darſtelle. In den Präften des flachen Landes ſolle der Urquell mnſeres Volkes geſehen werden. Vermiſchtes Der Stand der Düſſeldorſer Mordunterſuchung. Noch nicht auf dem„toten Punkt“ ange langt.— Vor wichtigen Vernehmungen. Seit dem Tag, an dem der letzte Mord in Düſſeldorf geſchah, ſind Wochen vergangen. In⸗ zwiſchen haben ſich die Gemüter beruhigt. Man iſt im Begriff zu vergeſſen. Im Polizeipräſidium aber vergißt man nicht. Vor wie nach iſt der ge⸗ waltige Apparat, der zur Aufklärung der ſchreck⸗ lichen Taten, zur Verfolgung ihres geheimnis⸗ vollen Urhebers geſchaffen wurde, in unvermin⸗ dertem Umfang in voller Tätigkeit. Der Leiter der Unterſuchung, Kriminalrat Momberg, hatte die Liebenswürdigkeit, bemerkenswerte Ausfüh⸗ rungen über den augenblicklichen Stand der Er⸗ mittlungen zu machen.„Sehen Sie,“ meint Momberg,„da iſt heute wieder dieſe Meldung aus der„Liberte“ aufgetaucht. Bisher hatte der Oſten. Oeſterreich, Ungarn, die Tſchechoſlowakei das Reſervat, hin und wieder einen„Düſſeldor⸗ fer“ Mörder aufzuſtöbern. Jetzt will der Weſten nicht länger zurückſtehen. Die Meldung über die Feſtnahme dieſes angeblichen Hermaphroditen in Beſancon kennzeichnet ſich für mich von vorn⸗ herein als übertrieben und haltlos. Amtlich iſt uns nicht das geringſte von der Verhaftung in Beſancon bekannt. Unſere Arbeit ſetzen wir ſyſtematiſch fort. Von unſeren Berliner Kollegen haben uns Kriminal⸗ rat Gennat und Kommiſſar Bußdorf verlaſſen. Kommiſſar Braſchwitz und Kriminalrat Dr. Schneickert vom Berliner Präſidium ſind noch in Düſſeldorf, Kriminalrat Gennat wird in den nächſten Tagen zurückerwartet. Ueber den Erfolg unſerer Arbeit kann ich nur ſagen, daß ſie bisher leider nicht ſo ſehr poſi— tive wie negative Ergebniſſe gezeitigt hat. Aber es liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß wir in unſerer Arbeit bald auf den ſogenannten „toten Punkt“ ſtoßen würden. Wir ſind augen— blicklich in der Verfolgung einer Anzahl von Spuren begriffen, auf die wir ſehr viel Hoff— nung ſetzen. Es ſtehen für die nächſten Tage wichtige Vernehmungen bevor, von deren Ergeb⸗ nis viel abhängen kann. Die Zahl der erfolgten Vernehmungen iſt ins Ungeheuerliche angewachſen. Die Attenbündel häufen ſich in einem Maße, daß wir Schwierig— keiten bei ihrer Unterbringung finden. Das ge— ſamte vorliegende Material wird augenblicklich ſyſtematiſch geordnet und überſichtlich regtſtriert, damit wir den Ueberblick nicht verlieren. So ſon— dern wir bei den Anzeigen und Verdächtigungen die anonymen von den namentlich erſtatteten, eine Sonderkartothek für„Mörderbriefe“ wurde angelegt, ſchließlich haben wir eine Sammlung unter dem Stichwort„Kurioſa“ geſchaffen, die ſpäter einmal dem Kriminalmuſeum überwieſen werden ſoll. Das Kapitel Hellſeherei iſt im Zuſammen— bang mit den Düſſeldorfer Morden verſchiedent— lich behandelt worden. Wenn es für meine ganz perſönliche Auffaſſung, daß all dieſen okkulten Dingen wenig praktiſche Bedeutung zukommt, einer Beſtatigung bedurft hätte, ſo iſt ſie meines Erachtens jetzt zur Genüge erbracht worden. Hell— ſeher von Ruf haben ſich zur Mitarbeit angebo— ten, haben umfangreiche Gutachten über den ver— mutlichen Mörder, ſeinen Aufenthalt, ſein Aus— Eielſons Flugzeug gefunden. Seattle, 27. Jan. Nach einer Meldung, die die militäriſche Funkſtation erhalten hat, ift das Flugzeug des vermißten Nordpolflie— gers Eielſon zertrümmert aufgefunden wor— den. Von den Inſaſſen fehlt jede Spur. Eiel— ſon war damals aufgeſtiegen, und zwar von Alaska aus, um einem Schiff, das an der fibiriſchen Küſte im Eiſe feſtſaß, mit Proviant zu helfen. ſehen, ſeine Lebensweiſe berſtattet. Von Ueberein— ſtimmung auch nur allergröbſter Art in den ver— ſchiedenen Gutachten kann jedoch nicht geſprochen werden. Die Tätigkeit der Hellſeher bei der Fahn— dung nach dem Urheber der Düſſeldorfer Mor— de hat ſich als grober Unfug gekennzeichnet. Daß das Innenminiſterium durch Erlaß be— ſtimmt hat, ein offizielles Zuſammenarbeiten zwiſchen preußiſchen Polizeibehörden und Hell— ſehern zu vermeiden, hat wohl ſeine Berechti— des Mörders zu rechnen iſt, läßt ſich konkret nich beantworten. Nicht einmal die Wahrſcheinlichkeil läßt ſich berechnen. Es ſcheint durchaus mögli daß der geheimnisvolle Täter einen Schlußſtri unter das grauenhafte Konto gezogen hat. Vom Fſuden und dom Finderlohn. Im Zuſammenhang mit dem kürzlich in Ber⸗ lin erfolgten Millionenfunde ſigd in der Oeffent⸗ lichkeit die Rechtsfragen des Findens und des Finderlohns viel erörtert worden. Es hat ſich dabei gezeigt, daß im allgemeinen ſich die Kennt⸗ nis des Einzelnen darauf beſchränkt, daß„man eine gefundene Sache abliefern muß und dafür einen Finderlohn beanſpruchen kann“. Ueber die Höhe dieſes Finderlohnes gehen die Meinun⸗ gen ſchon bedeutend auseinander. Der Finderlohn beträgt bei Sachen bis zu 300 Mk. 5 Proz. des Wertes, bei Sachen über 300 Mk. von dem Mehrwert 1 Proz. Wenn Herr Mül⸗ ler z. B. ein Schmuckſtück gefunden hat, das 400 Mark wert iſt, dann erhält der glückliche Finder zunächſt von 300 Mark 5 Prozent, d. h. 15 Mark, und von den weiteren 100 Mark 1 Prozent, zu⸗ ſammen mithin ſechzehn Mark. Ein allzu ein⸗ trägliches Geſchäft iſt das Finden alſo nicht. Herr Krüger, dem ein prächtiger Schäferhund zugelaufen iſt, iſt ſogar noch ſchlechter daran. Er kann nämlich nach§8 971 BGB. nur 1 Prozent des Wertes verlangen, da der Finderlohn bei Tieren ohne jede Staffelung 1 Prozent ausmacht. Dafür billigt ihm das Geſetz zu, daß„er Erſatz für Aufwendungen verlangen kann, die er den Umſtänden nach für erforderlich halten durfte“. Da er das Tier nicht verhungern laſſen konnte, kann er alſo vom Verlierer die Fütterungskoſten für den zugelaufenen Hektor beanſpruchen. Ebenſo kann der Finder eines wertvollen Schmuckſtückes Erſatz für die Inſeratenkoſten ſür eine Fundan— zeige in der Zeitung fordern. Als„Kleinſund“ bezeichnet man juriſtiſch den Fund einer Sache, die nicht mehr als drei Mark wert iſt. Während ſonſt jeder Fund bei der Polizeibehörde angezeigt werden muß. iſt bei einem ſolchen Kleinfund keine Anzeige an die Polizei nötig, wohl aber an den Verlierer, wenn dieſer bekannt iſt. Den Beſchluß dieſes kleinen Streifzuges durch das Fundrecht des BGB. möge der traurige Fall des Herrn Rentier Meier bilden. Dieſer hatte im Warteſaale eines Bahnhofs eine Aktenmappe gefunden, die anſcheinend ein Kaſſenbote hatte liegen laſſen, denn ſie enthielt viele tauſend Mark an barem Gelde. Der ehrliche Herr Meier begab ſich ſoſort zum Fundbüro und berechnete auf dem Wege ſchon den erklecklichen Gewinn, den er aus dem Finderlohn zu ziehen hoffte. Seine Frau hatte ſich doch ſchon lange einen Pelzman— tel gewünſcht, und ein neuer Aazug wäre auch nicht übel... Schwer enttäuſcht wurde er aber, als ihm der Beamte im Fundbüro mit einem be— dauernden Achſelzucken erklärte, hier liege„ein öffentlicher Fund“ vor, bei dem er keinen An— ſpruch auf Belohnung habe. Wenn nämlich Sa— chen gefunden werden, die in Geſchäftsräumen oder Beſörderungsmitteln einer Behörde oder einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Anſtalt liegen geblieben ſind, ſo ſins dieſe Sachen der Behörde oder Verkehrsanſtalt unverzüglich abzu— liefern, ohne daß der Finder einen Anſpruch auf Finderlohn hat. Melden ſich die Berechtigten nicht, ſo kann die Behörde die Sachen verſteigern laſſen und nach drei Jahren den Erlös für ſich halten Jeutſchlands Honigeinfuhr. Nur zwei Länder der Erde führen Honig in nennenswerter Menge ein: England und Deutſch— land. England verbraucht jährlich rund 90 000 Doppelzentner(davon ſind 10000 Doppelzentner eigene Erzeugung). Die Honigeinfuhr nach Deutſchland betrug im Jahre 1929 mehr als gung.— Die Frage, ob mit weiteren Bluttaten 100 000 Doppelzentner. Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld (9. Fortſetzung) In dem mächtigen Veſtibül, in welchem ſich bereits zahlreiche Angeſtellte des Hauſes aufhiel— ten, unter anderem auch Wartenberg und Schmerſe, ſahen ſie ſich gezwungen, gleichfalls zu warten, bis die Reihe, vernommen zu werden, an ſie kam. Eine Viertelſtunde mochte ſo vergangen ſein, als die Haustür ſich auf einmal wieder öffnete und eine neue Perſönlichkeit eintrat, auf welche ſich wie auf ein Kommando aller Blicke richtete. „Georg Simmersdorf!“ ging es von Mund zu Mund.„Er ſcheint erſt jetzt nachhauſe zu kommen!“ „Das iſt der Sohn des Kommerzienrats,— Fräulein Ilſe's Bruder?“ wandte Hans Kurt ſich erſtaunt an Büchner. „Ja, das iſt er,— ein unbedeutender Menſch, ein Nichtstuer erſten Ranges!“ lautete die Ant⸗ wort. Hans Kurt muſterte den Bruder des Mäd— chens, welches er liebte, aufmerkſam. Wenn zwei Weſen einander ſo unähnlich wie nur möglich ſein konnten, ſo war das bei Ilſe und dieſem Menſchen da der Fall. Georg Simmersdorf war von langer, hagerer, knochiger Geſtalt. Sein Geſicht trug einen nichtsſagen— den Ausdruck, allein wenn man es näher be⸗ obachtete, erſchien es hart und verſchlagen. Die langen, dürren Hände erinnerten an Raubtier⸗ krallen. Die unſteten Augen vermochten nir— gends zu haften. Die Beamten rings umherſtehen ſehend, wandte er ſich ſcheinbar erſtaunt an Wartenberg: „Was iſt denn los?“ de ſeines Vaters?“ fragten ſich alle verblüfft. Der Prokuriſt trat herzu und machte dem Sohne des Hauſes in leiſem Tone die Mittei— lung von dem Geſchehenen. Der Erfolg war ein gänzlich unerwarteter. Als Wartenberg geendet hatte, ſagte der junge Menſch, ohne eine Träne zu vergießen, in faſt triumphierendem Tone: „Dann bin ich alſo künftig hier der Herr!“ Er muſterte die Umherſtehenden hochmütig, warf Büchner einen ſchrägen Blick zu, der wenig Gutes verhieß, und war eben im Begriff, ſeinen Weg fortzuſetzen, als ein Polizeiagent erſchien und in lautem Tone fragte:„Iſt Herr Georg Simmersdorf hier unter den Herren, oder befin— det er ſich oben in ſeiner Wohnung?“ „Hier bin ich!“ verſetzte der Geſuchte kalt— blütig. „Bitte folgen Sie mir!“ lautete der Beſcheid. Der junge Mann des Beamten in das Kabinett ſeines Vaters, wo— ſelbſt der Unterſuchungsrichter und der Polizei— kommiſſar ſeiner warteten. Als er geſtreckt lag, ſchritt er hinzu, kniete nieder und ſchien zu beten. Nach kurzer Zeit erhob er ſich re Tränen aus den Augen, Manne des Geſetzes, und verbeugte ſich ſtumm. Der Unterſuchungsrichter Korge war ein mittelgroßer, ſchlanker Mann mit ſcharfen, ſte—⸗ chenden Augen. Das Geſicht war gerötet, ein wohlgepflegter Schnurrbart beſchattete die Ober— lippe. Eine Zeitlang prüfte er den Sohn des Selbſtmörders inquiſitoriſch, dann begann er: „Sie ſind der Sohn des Gehm gemmer⸗ zienrats Simmersdorf?“ „Ja!“ „Wie alt ſind Sie?“ „Zweiundzwanzig Jahre!“ begab ſich in Begleitung den Leich- nahm bemerkte, der auf einer Chaiſelongue aus- wieder, entfernte mit der Rechten zwei unſichtba- näherte ſich dem „Wo waren Sie heute morgen?“ „Ich ſchlief!“ „Wann pflegen Sie aufzuſtehen?“ „Um zehn oder elf Uhr.“ „Und heute?“ „Um zehn! Aber ich war nicht hier!“ „Wo haben Sie die Nacht zugebracht?“ „Ich war mit meiner Freundin im Zirkus. Dann waren wir im Reſtaurant, worauf ich der Einladung desſelben Freundes folgte und bei ihm nächtigte!“ „Wann ſahen Sie Ihren Vater zum letzten— mal?“ „Geſtern abend!“ „Hat er irgend etwas zu Ihnen geſagt, was Ihnen aufgefallen wäre?“ „Nein, wir ſprachen gar nicht zuſammen. Er plauderte mit meiner Mutter und mit Herrn Neufeld!“ „Wer iſt dieſer Herr Neufeld?“ „Der Freund meiner Eltern!“ „Wann erfuhren Sie den Tod Ihr „Soeben erſt, als ich heimkehrte!“ „Wie heißt der Freund, bei welchem Sie die ht zubrachten?“ „Heinrich Haydamm!“ „Was iſt er?“ „Er ſpekuliert an der Börſe!“ „Schön, Sie können gehen!“ Er wollte ſich dieſer Aufforderung wiser— ſetzen, als er aber in die ſcharfen, forſchend auf ihn gerichteten Augen des Unterſuchungsrichters ſah, zog er es doch vor, dem Geheiß Folge zu leiſten. „Rufen Sie mir jetzt Herrn Emil Büchner!“ befahl der Beamte dem an der Tür ſtehenden Agenten. Gleich darauf ſtand der Kaſſier der Diskon⸗ tobank im Büro ſeines ehemaligen Chefs. ſage wörtlich übermittelt“, empfing ihn der Un⸗ Neue falſche Dollarnoten.— 0 e Prof. Dr. Carl Becker, ber preußiſche Kultusminiſter, ſoll infolge der Erweiterung der preußiſchen Regierung durch die Deutſche Volkspartei von feinem A zurücktreten. Vermiſchtes ö In Berlins Banken feſtgeſtellt. Berlin, 27. Jan. Bei den Berliner Groß banken ſind, dem Berliner Tageblatt zufolge neue gefälſchte Dollarſcheine aufgetaucht, de⸗ ren Ausſehen einwandfrei zu ſein ſchien, und die trotzdem gefälſcht waren. Unter andere iſt auch eine Note eingeliefert worden, die be. reits im Oktober von einem erfahrenen Geld⸗ wechſler angenommen und weitergeleitet wor⸗ den iſt. Von deutſchen Großbanken iſt nun⸗ mehr auch der Erkennungsdienſt der Wiener Banken ſehr eingehend unterrichtet und mit photographiſchem Material der gefälſchten No⸗ ten verſehen worden. Aus Naß und Fern Kandel. 27. Jan. Tauſend Kir“ we werden verſteigert. Wie bereits geuelbet, hat der Raupenfraß im vorigen Jahre an ber Staatsſtraße Kandel—Lauterburg und Kandel— Wörth etwa tauſend Kirſchbäume befallen und teilweiſe vernichtet. Nunmehr werden die ſauſend Kirſchbäume von den Forſtbehörden zum Verkauf ausgeſchrieben. Bonn, 26. Jan. Roſenmontagszug auch in Bonn. Entgegen allen abweichenden Gerüchten hat der Feſtausſchuß für den Bonner Karneval bekanntgemacht, daß der Roſenmon— tagszug in Bonn ſtattfinden wird. Krrfeld, 27. Jan. Auch in Krefeld Ro⸗ ſenmontagszug. Trotzdem ein ſtädtiſcher Barzuſchuß zum Krefelder Roſenmontagszug ſei— tens der Stadt nicht gewährt worden iſt und nur ſteuerliche Erleichterungen nach dem Kölner Sy— ſtem im Betrage von 5000 Mark zur Verfügung geſtellt werden, haben ſich die Krefelder Karne balsgeſellſchaften und Bürgervereine einſtimmig entſchloſſen, auch in dieſem Jahre den Roſenmon tagszug zu veranſtalten. Barmen-Elberfeld, 26. Jan. Dezernats⸗ berteilung in der Wupperſtadt. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Hartmann hat nunmehr die Verteilung der Dezernate unter die gewählten zehn Beigeordneten vorgenommen. Außer den ae Beigeordneten haben noch General trektor Fuchs als Leiter der ſtädtiſchen Werke, Syndikus Dr. Bremme(Barmen) und Stadt⸗ ſynbikus Dr. Kornatzki(Elberfeld) ſelbſtändige Dezernate erhalten. „Der Herr Kommiſſar hat mir Ihre Aus⸗ terſuchungsrichrer,„aber ich muß Sie denne bitten, mir dieſelbe zu wiederholen!“ Als dies geſchehen war, fragte Korge weiter: „Nach Ihrer Meinung hat Kommerzienrat Sim⸗ mersdorf ſchon gleich nach Beginn der geſtrigen Börſe die Abſicht gehabt, ſich zu töten?“ „Ich nehme das für gewiß an. Simmersdorf war ſehr ehrliebend. Da er wußte, daß er heute zahlungsunfähig ſein würde war er gezwungen, ſich das Leben zu nehmen. Es lag bas in ſeinem Charakter. Ein Beweis ſeiner Rechtſchaffenheit iſt ſein Bemühen, fünf kleinen Kapitaliſten das Geld, welches ſie ibm anvertraut hatten, zu ret— ten!“ Der Richter zuckte die Achſeln und wechſelt mit dem Kommiſſar einen vielſagenden Blick. Daß Simmersdorf, ſeine Zahlungsunfähigkeit vorausſehend, Hand an ſich legte, war bedauer⸗ lich, doch kam dergleichen öfter vor. Dieſer Dieb— ſtahl von zweihundertvierzigtauſend Mark aber, der war zu dunkel, zu geheimnisvoll. „Man hat nichts, wirklich nichts ſchrank gefunden?“ fragte Büchner. „Nichts,— nicht ein Blatt Papier!“ antwor— tete Korge.„Wahrſcheinlich werden wir Ihrer benötigen, Herr Büchner, um die Bilanz der Bank feſtzuſtellen. Wollen Sie einſtweilen Berlin im Geld⸗ nicht verlaſſen!“ „Ich ſtehe Ihnen zu Verfügung!“ ſagte Büch⸗ ner bereitwillig.„Darf ich fragen, wodurch der Herr Kommerzienrat ſich getötet hat?“ „Höchſt wahrſcheinlich durch Strychnin. Der Tod dürfte zwiſchen zwölf und ein Uhr in der Nacht erfolgt ſein.“ Mit dieſem Beſcheid zog ſich Büchner zurück und ſchloß ſich Hans Kurt von Schewen wieder an. b Der Richter ließ den Portier rufen und be⸗ fragte ihn. Der Mann erteilte ſofort umfaſſende Auskunft. (Fortſetzung folgt.) kel, Berlin:„Von den Wundern der amerikani⸗ Friedrichshafen, 26. Jau. Sübamerika⸗ Habrt des„Graf Zeppelin“, Das Luft⸗ Achiff„Graf Zeppelin“ ſoll Mitte März ſeinen 0 hrbetrieb wieder aufnehmen und im Mai die Südamerikafahrt zur Ausführung bringen. Die Fahrt nach Amerika dürfte etwa drei Monate in Anſpruch nehmen. Wie verlautet, führen: 1. de Janeiro Natal, zund von dort aus wieder nach Friedrichshaf b 0 shafen. In das Fahrprogramm ſollen auch wieder die Veliebten Schweizerfahrten aufgenommen werden. Ludwigshafen, 27. Jan. Von der Stra⸗ 65 nbahn angefahren. Geſtern abend wur⸗ de die 56 Jahre alte Ehefrau eines Oberfeuer⸗ wehrmannes auf dem öſtlichen Rheinbrückenauf⸗ gang von einem Straßenbahnwagen der Linie 4 angefahren und zu Boden geworfen. Sie zog eine erhebliche Kopfverletzung zu und brach das linke Schlüſſelbein. Die Verletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Kranke 5 N 2 enhaus Mannheim. 5 1 Ludwigshafen, 27. Jan. Falſches Dr 1. markſtück. Am Sonntag wurde 5 einem Ge. ft hier ein falſches Dreimarkſtück angehalten. er Ausgeber des Geldes, ein Ausläufer von annheim, kommt, wie feſtgeſtellt, als Herſteller des Geldes nicht in Frage. Das beſchlagnahmte Falſchſtück trägt das Münzzeichen F und die Jah⸗ gh riſch⸗Oſtrau, 2 a u Oſtrau, 27. Jan. Sonntag frü brannten aus bisher unbekannter Urſache 1155 Fabrikgebäude der chemiſchen Fabrik in Hru⸗ au(Bahnſtrecke Oderfurth-Oderberg) voll— fe e Ape Be Schaden iſt durch Verſi⸗ erung gedeckt. Bei den Löſcharbei a bene erke öſcharbeiten wurde 5„Koblenz. 27. Jan. Von Wilddieben er⸗ ſchoſſen. Im nahen Niedermendig wurde der Polizeihauptwachtmeiſter Rohrmann beim „Kampf mit Wilddieben durch einen Bauchſchuß ſo ſchwer verletzt, daß er an den Folgen der Wunden im Krankenhaus ſtarb. Mehrere ver— Süchtige Perſonen, die als Täter in Frage 3 1t lommen ſcheinen, ſind bereits verhaftet worden. 0 Herne, 27. Jan. Tot im Schachtſumpf. Im Sumpf der Zeche Julius im Stadtteil Bank⸗ an wurde der Bergmann Hein rich tot aufge⸗ funden. Wie man feſtſtellte, war er in der Nach⸗ ittagsſchicht aus einer noch nicht aufgeklärten rſache in den Schacht gefallen. Der Verun⸗ a war verheiratet und hinterläßt zwei Kin⸗ Mayen, 27. Jan. Der diamante ne Hoch⸗ f eitstag— ein Begräbnistag. Hier arb im Alter von 86 Jahren der Mitkämpfer * 187071. Matth Maas, ein bekannter apener Bürger. Der Verſtorbene wollte am Januar, ſeinem nunmehrigen Begräbnistag, Feſt der diamantenen Hochzeit feiern. handel und Induſtrie Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 27. Jan. Bezahlt wurden: für ſen 35.59. Bullen 42—54, Kühe 16—48, Fär⸗ 44—60, Kälber 50—78, Schafe 44—46, Schwei⸗ 5 17884. Arbeitspferde 800-1800, Schlachtpfer! 0—12⁰ und Ziegen 12—24. Marktverlauf: Mit 5 mittelmäßig, geräumt. Mit Kälbern zuhig, geräumt. Mit Schweinen ruhig geräumt. Mit Pferden ruhig. e Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 27. Jan. Weizen: inl. 27.25— 27.50 ausl. 29.25—93.25, Roggen inl. 18.25— 18.50; Ha⸗ er inl. 16.25—17.25; Braugerſte je nach Quali⸗ . und Erzeugungsgebiet mit 19.75—21.75, Fut⸗ ergerſte 16—17; Mais m. S. 17, ſüdd. Weizen⸗ mehl Spezial Null 40.25; ſüdd. Weizenauszugs⸗ gehl 44.50; ſüdd. Weizenbrotmehl 30.25; ſüdd. Roggenmehl 26.25— 29.50; Weizenkleie m. S. 825 Biertreber m. S. 13.5014. ee Numdfunk⸗Wragramm Frankfurt. Dienstag, 28. Jan. 56.30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik, 111.15: Schulfunk— Gegenwartsſtunde; 12.00: Börſen⸗ Nachrichten-, Wetter und Waſſerſtands— ſdienſt; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.15: Werbe⸗ konzert; 13.30: Deutſche Sänger und Sängerin⸗ nen(Schallplatten); 15.00. Wirtſchaftsfunk; 15.15 Rebertragung von Stuttgert; 15,45: Wirſchafts⸗ funk; 16.00: Uebertragung von Stuttgart; An⸗ ſchließend Wirtſchaftsfunk; 18.05: Polizeioberſt Oldenburg:„Schutzpolizei und Publikum bei Straßenunruhen“; 18.35— 19.30: Uebertragung von Stuttgart; Aus dem großen Saal des Saal⸗ baues: 19.30: Volks⸗Symphoniekonzert. 21.05— 22.30: Uebertragung von Stuttgart; 2.230: Nach⸗ richtendienſt. 1 N Dienstag, 28. Jan. Stuttgart. 06.45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10.00: Schall⸗ plattenkonzert und evtl. Mitteilungen der Deut⸗ ſchen Reichspoſtreklame; 10,00: Nachrichtendienſt; 4.00: Promenadenkonzert vom Schloßplatz; 12.55 Nauener Zeitzeichen; 13.00: Kreuz und quer Lurch die Schlagerliteratur(Schallplattenkonz). 14.15: Nachrichtendienſt; 15.15: Romantiſche Märchenſtunde; 16.00: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters. Leitung: Guſtav Görlich. 17.45: Wetter- und Landwirtſchaftsdienſt; 18.05: Dr. Dempf, Bonn:„Stufen der modernen Staatsentwicklung“. 18.35: Esperantokurſus(Dr. Vogt); 19.00: Zeitangabe; 19.05: Paul Schnök⸗ schen Naturſchutzgebiete“; 19.30: Uebertragung von Frankfurt; 21.05: Aus Karlsruhe: Einfüh⸗ wüungsvortrag über Charpentier und ſeine Oper „Louiſe“; Aus dem Badiſchen Landestheater in Karlsruhe: 12.15:„Louiſe“; 22.30: Uebertragung von Frankfurt; Anſchl. Bekanntgabe evtl. Pro⸗ a iſt geplant, dieſe große Fahrt in folgenden Elabpen 1 ö Etappe Friedrichshafen Sevilla, 2. Stappe Sevilla—Rio de Janeiro, 3. Etappe Rio 4. Etappe Natal—Latehurſt Erweiterung der Die zunehmenden Gewalttaten der letzten Zeit, namentlich im Zuſammenhang mit politiſchen Kundgebungen, haben ſchon ſeit längerem die maßgebenden Stellen des Reichs⸗ innenminiſteriums zur Prüfung der Frage veranlaßt, ob geſetzliche Maßnahmen, insbe⸗ ſondere auch nach der Richtung ergriffen wer⸗ den können, daß Waffen, wie Schlagringe und Dolche, die bei ſolchen Zuſammenſtößen immer wieder eine Rolle ſpielten, künftig N an den Beſitz eines Waffenſcheins l können. 3 Waffenſcheinpflicht Künftig auch Dolche und Schlagringe nur gegen Waffenſchein gebunden ſind. Die bezüglichen Vorarbeiten ſind inzwiſchen abgeſchloſſen, und ſchon in nüchſter Zeit wird dem Reichsrat ein Geſetz⸗ entwurf zugehen, nach welchem auch Schlag⸗ ringe u. Dolche nur von denen im Beſitz gehalten werden dürfen, die polizeiliche Erlaubnis da⸗ zu beſitzen. Man hofft, auf dieſe Weiſe eine Einſchränkung der parteipolitiſchen Exzeße, die in den letzten Monaten oſt zu blutigen Zu⸗ ſammenſtößen geführt haben, herbeiführen zu das Sonnen der Kleider und Vetten Im Volke herrſcht von alters her der Brauch, Kleider und Betten zu ſonnen, um das Lüften zu fördern und ſchlechte Gerüche zu entfernen. Dies wird auch zweifellos erreicht, wie ein ein— facher Verſuch beweiſt: Füllt man zwei Glas— flaſchen in gleicher Weiſe mit Fäulnisgaſen und ſtellt die eine ins Sonnenlicht, die andere ins Dunkle, ſo wird bei der erſteren der unangenehme Geruch bald verſchwinden, während bei der letz— teren der Geruch ſich eher vermehrt als vermin— dert. Aber die wirklich desinfizierende Kraft des Sonnenlichts iſt erſt von Profeſſor Esmarch durch zahlreiche Verſuche bewieſen worden. Er infizierte Kleider, Möbel, Betten, Felle, Wäſche, und dergl. mit den verſchiedenſten Krankheitser— regern, ſetzte ſie den Sonnenſtrahlen aus und unterſuchte ſie alle Stunden daraufhin, ob und wieviel Bakterien vorhanden waren. Die Ergeb— niſſe waren überaus günſtig. Namentlich die Cholerabazillen wurden nicht nur an der Ober— fläche, ſondern auch in den tieferen Schichten der Betten uſw. ſehr ſchnell durch die Sonne ge— tötet Es iſt alſo dringend anzuempfehlen, beſon— ders auch die Schlafzimmer einer möglichſt aus— giebigen Beſonnung auszuſetzen(die Winter— ſonne hat dieſelbe Wirkung wie die Sommer— ſonne) und dieſe nicht etwa durch dicke Vorhänge in dunkle Grabgewölbe zu verwandeln. Auch wird man gut tun, Kamm, Bürſte, Handtuch, Waſchlappen nach jedem Gebrauch auf das Fen— ſterbrett oder an andere von der Sonne beſchie— nene Plätze zu legen, weil dadurch nicht nur der feuchte, muffige Geruch alsbald verſchwindet, ſondern auch den Bakterien dadurch ein beſon— ders günſtiger Nährboden entzogen wird. Wenn man eine mehrſtündige Beſonnung als Des— infektionsmittel häufiger anwendet, ſo wird es nicht mehr ſo oft als bisher vorkommen, daß Un— reinlichteitskrankheiten oder Ungeziefer ganz plötzlich auftreten. Vunte Zeitung. Waldbäume als Zimmerſchmuck. Es dürfte wenig bekannt ſein, daß man Eichen, Kaſtanien, Zedern und Fichten bis zu ihrem 50 Lebensjahre unbeſchadet in Blumen— töpfen wachſen laſſen kann. Bei richtiger Be— handlung erreichen die Bäume eine Höhe von einem viertel bis einen halben Meter und ge— hen einen ſchönen Zimmerſchmuück ab. Der Chi⸗ neſe nennt ſie Zwergbäumchen und flanzt ſie, wenn ſie noch ganz jung ſind, in Töpſe, die mit guter feuchter Erde gefüllt werden. Zuvor aber ſchneidet er ihnen noch die Pfah'wurzeln ab. Mächſt ein Zwergbaum dann zu ſchnell, jo werden ihm wiederum in der Erde einige Wurzeln gekürzt. Die Blätter des Bäunchens verden dann von Jahr zu Jahr! ind behalten ſchließlich eine et mer kleiner Miniaturgröße Bauer und Sport. Ein eifriger Frankfurter Sportjournaliſt kommt mit ſeinem Kraftrad nach dem Neckarau— ſpielplatz geraſt, um ſich ein Fußballſpiel anzu— ſehen. Dort findet er niemanden vor und erin⸗ nert ſich, daß das Spiel ins Stadion verlegt iſt. Geſchwind dreht er ſein Rad um, um dorthin 3u ſauſen. Zur Sicherheit fragt er einen gerade des Wegs daher kommenden alten Bauern nach dem kürzeſten Weg zum Stadion. Der ſteht eine Weile ſinnend da. ſchüttelt dann den ergrauten Kopf und meint treuherzig: „Hm, ſibbenzig Jahr wohn ich ſchon dahier ich kenn Mannem, Neckarau. Munneheem abber Stadion— des kenn ich nit.“ N Paſſagierliſten nuf Rheindampfern. l Ein engliſcher Zeitungsmann, der mehrere Rheindampferfahrten unternommen hat, ſchreibt olgende beachtenswerte Anregung: f „Ich hatte bei meinen Rheinfahrten immei das Gefühl, daß der Zauber der prächtigen 99 5 ſchaft, die uns umgab, in uns allen an Bord ein Aeiches Empfinden wachrief und uns ſo zu einer Aroßen Familie einte. Bald löſte uns heiter Stimmung an Bord aus der Starrheit de Alltäglichen, ließ uns offenbar zueinander ſpre⸗ chen und ſo gute Bekanntſchaften, ja Freund— ſchaften ſchließen. Wieviel feſter würde aber das Band geweſen ſein, das uns an Bord umwand, wenn wir einander noch näher gekannt hätten. Ich habe immer bedauert, daß die Rheinſchiffe keine Liſten führen, in die die Fahrgäſte bei Be⸗ treten des Schiffes ſich eintragen müſſen und in die Jeder an Bord Einblick nehmen darf. Auch für die Schiffahrtsgeſellſchaft dürfte es oft nicht unintereſſant ſein, zu wiſſen, wer bei ihnen zu Gaſte war.“ Soweit der fremde Gaſt am deutſchen Rhein. S8 wäre erfreulich, wenn ſeine Anregung an⸗ jegriffen würde und im Frühjahr mit der Wie⸗ Srammänderungen. * Begnadetes Alter. Herr Johann Burkert, Blauehutſtraße, feiert morgen Mitt— woch, den 29. Januar, ſeinen 81. Geburtstag. Dem greiſen Geburtstagskinde unſere herzlichſten Glückwünſche. Allgemeine Ortskrankenkaſſe. Aus einer Bekanntmachung in vorliegender Num— mer iſt zu erſehen, daß künftig 25 Prozent der Arzneikoſten für Familienbeihilfe gewährt wird, während vorher die ganzen Koſten von dem Ver— ſicherten zu ragen waren. Es empfiehlt ſich, die Bekanntmachung zu beachten. * Faſtnachts- Zeitung. Die Vereinigte Karnevalsgeſellſchaft Viernheim gibt auch in dieſem Jahre wieder eine Carnevals-Zeitung heraus. So— weit uns der Text ſchon vorliegt, wird der Inhalt wieder viele humorvolle lokale Begebenheiten ent— halten. Mit größter Spannung wird das Erſchei— nen der Viernheimer Narrenzeitung erwartet. Wer wieder einmal herzlich lachen will, muß ſich ein Exemplar der Narrenzeitung beſchaffen. Der große Maskenball der Turn⸗ genoſſenſchaft findet am Samstag, den 22. Febr. im„Karpfen“ ſtatt. Dieſe Veranſtaltung bekannt durch ihre ſtets originellen Darbietungen, wird ihre Anziehungskraft beſtimmt nicht verfehlen. * Karnevals Sitzung im Schützen⸗ hofſaale. Die 2. Sitzung des Clubs der Ge— mütlichen bot den Anweſenden im Saale des Schützenhofs einige muntere, frohe, heitere Stunden. Vor vollbeſetztem Haus hielt 8,11 Uhr der Elferrat ſeinen Einzug. Auf Stimmung brauchten die Gäſte nicht zu warten, denn ſofort legte der Präſident mit einer witzigen Eröffnungsrede los. Schon nach wenigen Worten ſpürte ein jeder das gegenſeitige Verſtändnis und ein fideler ausgelaſſener Ton ver— ſcheuchte Zwang und Steifheit. Mit einem Ahoi begrüßte der Präſident die Anweſenden und mit einem Sprechchor des Mottos ging es an das wirk— lich großartige Programm. Nach dem Abſingen eines gemeinſamen Eröffnungs-Liedes betrat als erſter Humoriſt Schröder aus Mannheim die ſchön ge zimmerte Bütte, um in einem luſtigen Vortra das Erlebnis mit einem Floh zu erzählen. miſche Lachſalven ül itteten Vortragenden, und er mußte auf den enden wollenden Applaus noch eine Zugabe bringen. Alsdann ſiieg Herr Wagner vom„Feurio“ in die Bütte, um über ſeine Alte etwas an die Oeffent— lichkeit zu bringen, Witze in köſtlicher Dicke brachte auch ihm eine aufmerkſame Zuhörerſchaft. Ein— heimiſche Büttenredner, Narrenbruder Jakob Müller und Vikt. Schöch verdienten ſich ebenfalls den Orden des Abends durch gutgelungene Vorträge. nicht ein gutgelungenes Programm aufgeſtellt Rheinweinliedern und Vernemer Neuigkeiten verlief der karneval. Abend nur zu ſchnell, als um 12,01 ſeraufnahme des Rheindampferverkehrs in die Wirklichkeit umgeſetzt wäre. i. Komiker Schmidt, Ludwigshafen trat als Profeſſor der Zoologie auf und erntete ebenfalls großen App— laus. 8 Blank brachte einige Xylophon-Einlagen, bei welchem beſonders das Maiglöckchen und der kleine Witzbold Unſer einheimiſcher Künſtler, Herr Karl raſend gefeiert wurden und für ſich allein eine Glanznummer war. Der Präſident hatte wirklich und mit Uhr der Präſident verkündete, daß dann, wenn es am ſchönſten iſt, immer aufgehört ſein muß. Ahoi! Me Garrah, Präſiden der Inter⸗ nationalen Reparationsbank? Gates W. Me. Garrah. der Aufſichtsratsvorſitzende der Newyorker Bun— desreſervebant wird als Kandidat für das Prä⸗ ſtdium der internationalen Reparationsbank(B. J. Z.) genannt. manchmal den „Im Oſten nichts Neues“, das Buch des Krieges wie er war. Themen, die jeden Meu⸗ ſchen unſeres Zeitalters intereſſieren: Kameradſchaſt, Entmannung, Hunger, Liebe, Todeswege, Gerechtig⸗ keit, Revolution uſw. werden in feſſelnder Weiſe erörtert. Der Verlag gibt jedem Leſer Gelegen- heit, ſich von dem wertvollen Inhalt des Buches zu überzeugen. Wir verweiſen auf das Inſerat der Fa. Sanitas Verlagshaus Zirndorf/ Nürnberg. Mar. Jünglings⸗Sodalität. 10% i Biſchöfe über den Sport. Biſchof von Keppler ſchreibt in ſeinem be— rühmten Buche„Mehr Freude“ über die Leibes— übungen: „Man muß noch hinweiſen auf einen Natur⸗ quell geiſt⸗leiblicher Freude und geſunder Jugend⸗ fröhlichkeit: auf die körperlichen Uebungen, auf Spiele, Turnen und Sport, ſofern letzterer fich in vernünftigen Grenzen häkt. Man muß auf dieſen Quell aufmerkſam machen in einer Zeit, in welcher aus mancherlei Urſachen ein ſchwächliches Geſchlecht heranwächſt, das die Füße nicht mehr zu gebrauchen weiß und an kräftigen Fußwanderungen keinen Gefallen mehr findet. Wieviel Elend geht daraus hervor und wieviel kernige Freude entgeht damit der Jugend. Ein träges, körperliches Le⸗ ben kränkelt und fault auch das geiſtige und ſitt⸗ liche Leben au.“ Gelegentlich eines Vortrages in Biberach be— berührte Biſchof Dr. Sproll auch die Probleme des Sportes. Er führte darüber aus: „Der junge Menſch ohne Spiel und Sport wird leicht zum Träumer ohne Kraftgefühl, ohne Selbſtändigkeit und ohne Wirklichkeitsſinn. Der Sport aber muß beſeelt und durchgeiſtigt ſein, ſonſt wird er reine körperliche Kraftleiſtung. Statt einfache Leibesübung zu ſein, reizt vielfach der Sport die Eitelkeit und zieht das Intereſſe von geiſtiger Arbeit ab. Der überſpannte Höchſtleiſtungsbetrieb hat etwas Ungeſundes an ſich. Ueber unſeren Wert entſcheidet nicht, wie weit und hoch wir ſpringen, auch nicht die Muskelkraft und körperliche Gewandtheit. Dafür haben wir ganz andere Maß— ſtäbe. Der Sport entwickelt Gewandtheit, Lebendig⸗ keit und Sicherheit, aber zur Bildung ſittlich kraft— voller Perſönlichkeiten reicht er nicht aus. Es kann einer bei ſportlichen Uebungen die größte Lek⸗ ſtung aufweiſen, aber in der Selbſtbeherrſchung ein Schwächling ſein in der Bekämpfung irgend einer Leidenſchaft. Der junge Menſch muß eine ſtarke ſittliche Perſönlichkeit und ein Charakter wer⸗ den, um etwas Rechtes im Leben zu werden, und die Jugend muß ſich der Verantwortung für ihre körperliche und geiſtige Entwicklung be⸗ wußt ſein.“ Und das iſt der Sinn der DK: Durch Körperbildung zur Geiſteskraft! Wachenplan Dienstag: 8 Uhr Turuſtunde im Eichbaum. ½9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie Mittwoch: ¼2 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. /29—10 Uhr Training im Löwen für die oberen Mannſchaften.— Nach dem Training Zuſammenkunft der 1. Fußballm. im Löwen. Freitag: 2—5 Uhr Tr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. ¼9 Uhr Spielerverſammlg. in der Harmonie Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 8 Uhr Tr. im Löwen für die unteren Mann- ſchaften. 9 Uhr Führerſitzung im Löwen. Waldſportplatz. Sportvereinigung verliert knapp 1:2 gegen VfR. Kaiſerslantern! Das Spiel enttäuſchte inſofern, als die Ein- heimiſchen abſolut nicht auf ihrer ſonſtigen Höhe waren und den Gegner wieder einmal zu leicht nahmen. Die Gäſte konnten, wenn man von ihrem teilweiſen hohen Spiel abſieht, gut gefallen. Sie liefen, ſpielten ſchnell ab und zeigten lebhaften An— griffsgeiſt. Letzterer fehlte bei den Grünen teil- weiſe recht ſtark. Heute heißt es geſunden Elan in die Wagſchale werfen. Durch Nachgehen werden Erfolge erzielt. Wenn die Mannſchaft ſiegen wilt, dann muß ſie ein geſchloſſenes Ganzes ſein. Dies war am Sonntag nicht der Fall und koſtete der Mannſchaft den Sieg. Wohl wurden die Stürmer buchſtäblich von Schußpech verfolgt, aber letzten Endes trug die Nervoſität auch viel bei. Am Sonntag gegen die„Phönix“ heißt es ſpielen. Die Bälle ſo ſchnell wie möglich weg, laufen und ſchie- ßen und nicht trippeln und warten bis der Ball kommt. Die Grünen können Fußballſpielen! Am Sonntag muß die Parole„Sieg“ heißen!!! Vereins- und Trainingsabende der Sportvgg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe-⸗Reſtaurant. Training auf dem Platze wie üblich. Donnerstag Abend Jugendverſammlung. Freitag Abend 8 Uhr Spielausſchuß. 9 Uhr Hallentraining. Voranzeige! Sonntag gegen Phönix in Mannheim! Die Der Vorſtand.