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Zon den gültigen Stimmen lauten: 5 838 868 13,8 Proz.) für den Geſetzenwurf(Ja⸗Stim⸗ men) und 338 231(0,8 Prozent) gegen den Ge⸗ etzentwurf(Nein⸗Stimmen). Das Roggenbrotgeſetz wib Berlin, 31. Jan.(Radio.) In einer Ausſprache zwiſchen Vertretern der Landwirt⸗ pan und Getreideintereſſenten ſprach ſich der deichsernährungsminiſter für balbige Löſung des Roggenproblems aus, notfalls durch ein Mono⸗ pol. Daz neue Brotgeſetz ſoll u. a. einen Brot⸗ deklarationszwang enthalten. A Rebe Moldenhauers vor der aus wärtigen Preſſe Berlin, 30. Jan. Die in Berlin vertretenen eg en im Reich veranſtalteten heute abend ren traditionellen Empfangsabend, an dem das uffizielle Berlin in überaus großer Zahl teil⸗ Fahm. Faſt alle Reichsminiſter und preußiſchen Staatsminiſter waren erſchienen, die Geſandten der Länder, die Staatsſekretäre und Sachrefe⸗ wenten, ein großer Teil des Diplomatiſchen Rorps und die führenden Männer der deutſchen Wirtſchaft, der Induſtrie, der Banken und des Handels. Der Reichsfinanzminiſter, der eine Mingere Rede hielt, ſagte zur Etatslage des Rei⸗ hes u. a. Folgendes: Er erklärte, daß die Ver⸗ minderung der Reparationslaſten auch eine grö— Fre Selbſtändigkeit in deren Erfüllung bringe. n großen Poſten, wie die Reparationen, inne- nen Kriegslaſten und anderem könne nicht ge⸗ Part werben. Daneben ſtünden aber eine Reihe ich vermehrender Ausgaben, bei denen geprüft werden müſſe, ob ihre Entwicklung ſich der Ent— wicklung der Wirtſchaft genügend angepaßt habe. wei Auffaſſungen hätten bei der Uebernahme zeuer Ausgaben mitgewirkt, ohne daß die Vor— eus ſekungen, von denen dabei ausgegangen wurde, ſich verwirklicht hätten. Die eine ſei eine falſche Einſchätzung der Kapitalkraft der Mächte und ihrer Heraabewilligkeit geweſen. In dieſer falſchen Einſchätzung ſeien große Beträge auf die zußerordentlichen Etats übernommen worden, fr die die Deckung durch Anleihe ausgefallen wäre. Die andere ſei die geweſen, daß bei den zunächſt ſtändig wachſenden Steuererträgen mit Auer ununterbrochenen Entwicklung nach oben gerechnet werden müſſe, aber der Wirtſchaft dürſe das notwendige Kapftal nicht entzogen werden und andererſeits müſſe der Etat auch ausgeali⸗ chen werden. Das ſeien nicht zu unterſchätzende Schwierigkeiten. Kabinetisembildeng in Preußen Rücktritt des Kultusminiſters Becker.— Der Sozialdemokrat Grimme ſein Nachfolger. Berlin, 30. Jan. Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, Proſeſſor Becker, hat heute nach einer Beſpre⸗ hung mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun ſein Rücktrittsgeſuch Überreicht. Der Miniſterprüſident hat es angenommen und zum Nachfolger den Vizepräſidenten des Ver⸗ liner Proyinzialſchulkollegiums, Adolf Grim⸗ ernannt. 00 As Nah uh ern Mainz. 30. Jan. Vom Laſtauto über⸗ fahren. Geſtern nachmittag wurde in der Em⸗ meranſtraße der 12jährige Schüler Walter Wet⸗ zel von hier, als er mit ſeinem Fahrrad ein ihm entgegenkommendes Weinlaſtauto überholen wollte, von demſebben mit dem Schutzblech ge⸗ faßt und wegen der engen Straße unter das Vor⸗ derrad gezogen. Das Rad ging dem Bedauerns⸗ werten über das linke Bein und trennte ihm das Fleiſch von den Knochen vollſtändig ab. Der Schwerverletzte wurde unter gräßlichen Schmer⸗ zen ins Krankenhaus eingeliefert, wo außer ei⸗ ner ſchweren Oberſchenkelverletzung ein linker Rippenbruch ſowie innere Verletzungen feſtge⸗ ſtellt wurden. Geſtern abend gegen neun Uhr iſt der Junge den erlittenen Verletzungen erlegen. Ockenheim(Rheinh.), 30. Jan. Verhäng⸗ nis voller Schuß. Bei einer Hochzeit woll— len junge Burſchen ſchießen. Dabei giag durch Unvorſichtigkeit der Schuß etwas zu früh los und die Kugel traf den Sohn des Landwirts Seba⸗ ſtian Schäfer. Mit ſchweren Verletzungen mußte er abtransportiert werden. Darmſtadt, 30. Jan. Mainzer Befrei⸗ ungsfeier des Deutſchen Beamten⸗ bundes. Der Heſſiſche Beamtenbund wird zu— ſammen mit der Landesgruppe Rheinland des Deutſchen Beamtenbundes nach der Räumung der dritten Zone eine große vaterländiſche Kund— gebung in Mainz veranſtalten. Dieſe Befreiungs— feier ſoll am 12. und 13. Juli ds. Is. ſtattfin den. Weinheim a. d. B., 29. Jan. In geiſtiger Umnachtung erhüngt. Vermutlich in einem Anfall geiſtiger Umnachtung hat ſich hier eine in den 40er Jahren ſtehende Geſchäftsfrau erhängt. Heddesheim, 29. Jan. Das Arreſtlokal zertrümmert. Die Täter des vor zwei Ta⸗ gen begangenen Einbruchs in ein hieſiges Le— raßenkämpfe in dem 24jährigen Taglöhner Heinrich Ebert und dem gleichaltrigen Schuhmacher Karl Geißinger ermittelt. Ebert ſchlug gegen Abend in einem Wutanfall die geſamte Einrichtung des hieſigen Ortsarreſtes kurz und klein, ſodaß das Gendar— merie-Ueberſallkommando aus Weinheim alar— miert werden mußte. Eine große Menſchen— menge wohnte der Ueberwältigung des Wüte— richs bei. Gladbach⸗Rheydt, 29. Jan. Mit Säure ermordet. Geſtern abend wurde in einem Hauſe der Dahlenerſtraße eine furchtbare Tat verübt. Der 67 jährige Färbermeiſter Anton Metzer wurde im Flur des Hauſes hinterrücks mit Säure üͤbergoſſen. Unter furchtbaren Schmer— zen ſtürzte er auf die Straße, wo ihn herbei— eilende Nachbarn zum Arzt brachten, der ſeine ſofortige Ueberführung ins Krankenhaus anord— nete. Dort iſt der Ueberfallene nach etwa einer Stunde unter gräßlichen Schmerzen geſtorben. Der Hergang der Tat liegt noch vollſtändig im Dunkeln. bensmittelgeſchäft wurden geſtern nachmmug in 0 1 Recklinghauſen, 30. Jan. Mord. Auf der Bochumerſtraße kam es zwiſchen mehreren Män— nern wegen einer Lappalie zu einer Auseinan— derſetzung, in deren Verlauf der in der Hochlar— markſtraße wohnhafte Bergmann Kurek dem 24 jährigen Arbeiter Wladislaus Kotſcewski aus der Emſcherſtraße mit der Hand einen Schlag ins Geſicht verſetzte. Der Geſchlagene verfolgte gemeinſam mit vier Männern und einer Frau den flüchtenden Kurk und verſetzte ihm eigen wuchtigen Stich in den Unterleib. Wortlos brach Kurek zuſammen. Auf dem Transport zu ſei— ner Wohnung ſtarb er. Die Kriminalpolizei hat den Meſſerhelden, die vier Männer und die Frau verhaftet. Der Erſtochene iſt 32 Jahre alt und hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. Köln. 30. Jan. Zwei Leichen gelän del. Ruß dem linken Rheinuſer unterhalb Wor Hamb Zusammenstöße zwischen Polizei und politiſchen Demonſtranten Bürgerkrieghetze der Kommuniſten Hamburg, 30. Jan. Heute kam es am hell⸗ lichten Tage am Holſtenwall. Holſtenplatz und Kohlhöfen. an denen in der letzten Nacht bereits Zuſammenſtöße zwiſchen Erwerbsloſen und Poli⸗ zeibeamten ſtattgefunden hatten, zu Schießereien. Aus dem großen Neubaublock des Deutſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfenverbandes ſind Polizei⸗ beamte von noch unbekannten Tütern mit Mau⸗ erſteinen und Eiſenſtücken beworfen worden. Die Angriffe waren von ſolcher Heftigkeit, daß grö⸗ ßere Abteilungen Schutzpolizei ausgeſandt werden mußten, die in faſtkriegsähnlicher Aktion das Feuer eröffneten. Gegen 2 Uhr nachmittags ſtellten die Polizeiabteilungen dann das Feuer ein. Man geht nicht fehl, wenn man die immer wiederkehrenden Unruhen gerade in dieſer Ge⸗ gend mit den Plänen von kommuniſtiſcher Seite in Zuſammenhang bringt. die darauf hinzielen. am 1. Februar Demonſtrationen von Erwerbs⸗ loſen an der Waſſerkante und beſonders in Ham⸗ burg zu veranſtalten. Im Hamburger Gängeviertel und ſeiner Um⸗ gebung iſt es in ben Nachmittagsſtunden weder ruhiger geworden. Die Polizeibeamten, die dort von mehreren hundert Erwerbsloſen auf die Straßen nach dem Halſtenplaß abgedrängt wor⸗ ben waren und die dann von Jugendlichen. wel⸗ che den Neubaublock des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfenverbandes beſennt hatten, mit Eiſen⸗ ſtücken und Ziegelſteinen bomhardfert worden waren, ſo daß ſie Verſtärkung anfordern und das Feuer eröffnen mußten, ſind nach 2⸗ſtündigen Straßenkämpfen Herr der Lage. Die Polizei⸗ hilfsmannſchaften. die den bedrängten Beamten zur Hilfe eiften, drangen durch die Poolſtraße und den ſogenannten Pilikatusvanl gegen die Unruſentherde vor, vertrieben die Demonſtranten und fäuberten die Straßen. Die Spannung in dem Viertel iſt immer noch ehr groß. Man befürchtet für die Abend und Nachſtunden neue Zuſammenſtößte. Bei den Kämp⸗ ſen ſind elf Polizeibeamte teils ſchwer teils leich ter verletzt worden. Die Zahl der Verwundeten auf der anderen Seſte läßt ſich noch wicht feſtſtel⸗ len, da dieſe ſofort von ihren Helfershelfern in nahe liegende Häuſer weageſchlepyt wurden. So⸗ weit bekannt geworden iſt, ſind zwei Teilnehmer ſchwer und etwa ein Dutzend leicht verletzt wor⸗ den. Die Bauarbeiter vom Hochhaus des Deutſch⸗ nationalen Handlunasgehilfenverbandes haben vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Die Bau⸗ arbeiter ſelbſt waren aber an dem Aufruhr nicht beteiligt. Der Verkehr auf dem Holſtenplatz ver⸗ läuft jetzt wieder in normaler Weiſe. Die kommuniſtiſche Hamburger Volkszeitung“ fordert heute wieder erneut trotz der volizeilichen Verbote und trotz der Vorkommniſſe des heutigen Nachmittag zur Maſſenmobiliſierung zum K ampf⸗ kongreß der revolutionären Gewerkſchaftsoppoſi⸗ tion und zu Bezirk slofenkunferenzen am 1. Februar nach Hambur Auch in Pommern Zwiſchenfälle. Stettin, 30. Jan. Die Kommuniſten ſehen es in Pommern darauf ab, das miniſterielle Verbo! der Straßenumzüge oſtentativ zu durchbrechen Nachdem geſtern in Gollnow bei einem ſolchen Umzug mehrere Funktionäre der Partei, darun ter ein beurlaubter Feſtungsgefangener, verhaftet wurden, mußte geſtern auch in Stargard die Po⸗ lizei mit Gummiknüppeln gegen Demonſ en vorgehen. Es gab einige Verletzte. Lübecks„Hungermarſch“ nach Hambure Lübeck, 30. Jan. Trotz der vielen M ßerſolge der ſchleswig-holſteiniſchen Kommuniſten mit dem ſogenannten Hungermarſch nach Hamburg verſuchen nun die Lübecker Kommuniſten nach Hamburg durchzuſtoßen. Die Lübecker Polizei deckt im Einvernehmen mit Preußen die An marſchwege bis halbwegs nach Hamburg. Der Polizei gelang es heute nachmittag an der lübeck-preußiſchen Landesgrenze 30 Kommu— niſten abzufaſſen. Sie wurden im Laſtauto nach Lübeck zurücktransportiert. Nach dem Eintreffen der Nachrichten aus Hamburg über die blutigen Unruhen wurden viele Einzelwanderer auf der Straße nach Hamburg fſeſtgeſtellt. Auch dieſe Einzelwanderer dürften aber bald von der Poli zei gefaßt und zurücktrausportiert werden, da eine äußerſt ſcharſe Kontrolle ausgeübt wird. Ju Lübeck ſelbſt iſt die Ruhe nicht geſtört worden. antragte, Es handelt ſich um einen 79 Jahre alten Invaz liden aus Worringen, der in der letzten Zeit häufig kränklich war und ſeinen Verwandten ges genüber mehrfach Lebensüberdruß geäußert hat. Am Stammheimer Ufer wurde von den Wellen des Rheins eine weiblliche Leiche angeſchwemmt. Die Tote iſt eine 70jährige Frau, die in letzter Zeit ſchwermütig und wegen ihres Leidens ſchon in einer Aaſtalt war. 55 Aachen, 30. Jan. Landwirt und Zim⸗ mermeiſter Brandſtifter. In der Nacht zum 15. ds. Mts. brannte in Drove(Kreis Dü⸗— ren) die Scheune eines Landwirtes mit Inhalt nieder. Die Ermittelungen führten zur Aufklä— rung der Brandurſache. Es handelt ſich um Brandſtiftung. Als Täter kommt ein Zimmer⸗ meiſter aus einem benachbarten Dorfe in Frage, der die Scheune im Einverſtändnis mit dem Landwirt in Brand geſteckt hatte. Beide wurden verhaftet. 4 Germersheim, 30. Jan. Die Fiſcherei in der Pfalz. Mit der letzten landwirtſchaf⸗ lichen Berriebszählung war auch eine Feſtſtellung der Fiſchereibetriebe verbunden. In der Pfakz wurden insgeſamt 240 Fiſchereibetriebe ermit— telt, darunter waren 204 Fiſchereien. die ohne Perſonal arbeiten, in den übrigen 36 Betrieben waren zuſammen 60 Perſonen beſchäftigt. Wie überall in der Binnenſiſechrei ſind die pfälziſchen Fiſchereibetriebe faſt alle mit einem anderen Be— ruf, meiſtens Landwirtſchaft, verbunden, und zwar ſo, daß die Fiſcherei überwiegend nur nebenher betrieben wird. An Privatfiſchwäſſern wurden 97,8 ha. Fiſchteiche und 151.1 ha. andere Fiſchgewäſſer feſtgeſtellt, die von den Fiſchereien landwirtſchaftlich genutzte Fläche beträgt 1751.5 ha. Von den 240 Betriebsinhabern ſind nur 12 ausſchließlich, d. h. ohne Nebenberuf Fiſcher. Im Dienſt der pfälziſchen Fiſchereien ſtanden insge— ſamt 28 Waſſerfahrzeuge: zwei Dampf- bezw Motorboote, zwei Segelkutter und 24 ſonſtige Fiſcherboote. 0 Kaiſerslautern, 30. Jan. Veragſtaltun— gen. In Kaiſerslautern findet am 16. Februar eine ſogenannte„Werkbundausſtellung“ ſtatlt, am 23. Februar eine Ausſtellung„Die Photographie der Neuzeit“. Pforzheim, 30. Jan. Tödlicher Auto⸗ unfall. Das Auto des Milchfuhrmanns Bauer von Göbrichen geriet geſtern abend auf der Heim— fahrt an einer ſcharfen Kurve ins Schleuden. Der micfahrende 28jährige Landwirt Emil Stelzer aus dem gleichen Orte wurde herausgeworfen. Stelzer iſt wenige Stunden nach dem Unfall an einer Gehirnerſchütterung geſtorben. Mainz, 29. Jan. Tödlicher Verkehrs- unfall. Geſtern nachmittag wurde in der Emmeranſtraße der zwölfjährige Schüler Walter Wetzel von hier, als er mit ſeinem Fahrtad ein entgegenkommendes Weinlaſtauto paſſiertie, von dem Kotflügel erfaßt und in der engen Straße unter das Vorderrad des Wagens geſchleuder“ Nainz, 30. Jan. Mainzer Militär- gericht. Am 27. Dezember 1929 wurde vom Militärgericht in Landau der jährige Eiſen— bahner Georg Höffner aus Landau zu 45 Mark Geldſtraſe verurteilt, weil er eine politiſche Ver— ſammlung der Polizei nicht ordnungsgemäß an— meldete. Höfſner ließ gegen das Urteil durch ſeinen Ve iger Berufung einlegen. Geſtern ſtand nun die Sache nochmals zur Verhandlung. Der Beſchuldigte veranſtaltete in Landau als Vorſitzender der Ortsgruppe der Nationalſoziali— ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in Anweſenheil eines bayeriſchen Landtagsabgeordneten eine po— litiſche Verſammlung, die er nach ſeiner Ausſage anzumelden vergeſſen hatte. Der Verteidiger be— nachdem der Staatsanwalt auf eine Geldſtrafe von 100 Mark plaidiert hatte, ſeinen Klienten mit Rückſicht darauf, daß er ſeine polki tiſchen Verſammlungen bisher ſtets angemeldet habe, in eine Mindeſtſtrafe zu nehmen. Das kannte auf 20 Mark. Ludwigshafen, 30. Jan. Meſſerſtecher. ein 16jährig ſtenlehrling in der Frie denheimerſtraße nach vorausgegangenem Wort wechſel einen 14jährigen Volksſchüler mit einem Taſchenmeſſer drei Stiche in die Bruſt, Der Ver letzte mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Lebensgefahr beſteht nicht. Ludwigshafen, 29. Jan. Ein Spionage Prozeß. Das Erweiterte Schöffengericht Lud wigshaſen verurteilte heute den bereits vorbe— ſtraften Handlungsreiſenden Anton Riehl aus Viernheim(Heſſen) wegen Vergehens gegen 8 6 Abſ. 1 des Spionage-Geſetzes(Verrat militäri⸗ ſcher Gebeimniſſe) unter Ausſchluß der Oeffent⸗ Jugendliche Geſtern nachmittag verſetzte 8 —.. chtung ab morgen: der deuſche Großſilm„Die weiße Sch weſter von St. veith⸗ chteit zu einem Jahr Gefängnis Der Haftpe⸗ ſehl wird aufrecht erhalten Eine große Anzahl Zeugen beſtätigte die in der Vorunterſuchung feſtgeſtellten Verſehlungen Riehl halte im Jahre 4929 Anſchluß an die franzöſiſche Geheimpolizei in der Pfalz(Suretee) geſucht und die Verbia— dung mit ihr längere Zeit aufrecht erhalten Freinsheim, 30. Jan. Auto fährt Kino tot. Am Mittwoch abend überfuhr auf der Straße nach Ungſtein ein auswärtiges Auto das eunjährige Kind des Korbmachers Kraber aus Waſtein tödlich. Von den Inſaſſen des Autos, mem Herrn und zwei Kindern, wurde eines der Rinder leicht verletzt. Der Wagenführer wurde ſoſtaenommen. a Bad Godesberg, 28. Jan. Ein Fackelzut für die Linden wirtin. Die Bonner Stu— denten verbindungen Eimbria, Germania, Mar— caria und Artadia ſowie das Evangeliſche Päda gogium Godesberg brachten der Lindenwir! Aennchen Schumacher einen Fackelzug dar. Ein Ater Herr der Cimbria hielt vor der Wohnung Neunchens eine Anſprache, in der er in humor— voller Weiſe die Glückwünſche der Bonner und der deutſchen Studenten Studentenſchaft zum 70, Geburtstag Aenachens ausſprach. Jeder deut— Student, der das Lied von der Lindenwir— In geſungen habe, weilt in dieſen Tagen im Geiſte bei ihr. Aennchen, die für manche Stu⸗ wentengeneration die Verkörperung des weib— lichen Studentenideals geweſen ſei, ſei die Junge geblieben. Ihr bringe die Studentenſchaft mit dem Fackelzug die höchſte ſtudentiſche Ehrung Bar. Mit dem Wunſch, daß Aennchen noch viele 117 0 gleich friſch und jugendfroh den alten un ungen Studenten erhalten bleiben möge, brachte der Redner ein Hoch aus. Die Feier ſchloß ſtimmungsvoll mit dem Lied von der Lindenwir— in, in das auch die tauſendköpfige Menge begei— tert mit einſtimmte. Es folgte eine Kneipe im Leunchen-Saal. ———— VBobführer Zahn-Braunſchweig fährt neuen Bahnrekord Werner Zah n⸗Braunſchweig, zer Führer des Bobs„Deutſchland 1“, fuhr znläßlich der Weltmeiſterſchaftsrennen in auꝝ⸗Montreux einen neuen Bahnrekord, in— dem er die ſehr ſchwierige Strecke in 2:47,71 Zekunden bewältigte. Nundſunk⸗Frogramm Frankfurt. Samstag, 1. Februar. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 11,15: Schulfunk; 12,00: Börſen⸗, Nachrichten⸗ Wetter- und Waſſerſtandsdienſt; 12,45: Enrico Caruſo(Schallplatten); 12.55: Nauener Zeitzei— chen; 13,45: Konzert(Schallplatten); 14,00: Ju⸗ gendſtunde; 1500: Wirtſchaftsfunk; 15,45: Wirt⸗ ſchaftsfunk; 16,00: Uebertragung von Stuttgart; Anſchl.: Wirtſchaftsfunk; 18,00: Briefkaſten; 18.10: „Schülerſelbſtverwaltungen an den höheren Schu⸗ len in Preußen“; 18,35: Stunde der Arbeit; 19,05: Spaniſcher Sprachunterricht; 19,30: Ueber⸗ tragung von Stuttgart; 23.00: Nachrichtendienſt; 23,15: Uebertragung von Stuttgart. Stuttgart. Samstag, 1. Februar. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10,00: Schall⸗ plattenkonzert; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterdienſt; 12,15: Richard Tauber ſingt(Schall— platten); 13,15: Wetterdienſt; Anſchl.: Schallplat⸗ tenkonzert; Danach: Nachrichtendienſt; 14.00: Uebertragung von Frankfurt; 15,30: Tänze, Schelmenlieder und Schnurren; 17.00: Tanztee; 17.45: Zeitangabe, Wetter- u. Sporldienſt; 18,05: Ernſt Prescang zum 60. Geburtstag; 18.35: Uebertragung von Frankfurt; 19,30:„Der Bar⸗ bier von Sevilla“, Kom. Oper in zwei Akten; 22,00: Volkstümliche Vorträge für Zither und Gitarre; 2300: Uebertragung von Frankfurt; 23,15: Uebertragung vom 25 Stunden-Rennen: Anſchl.: Bekaantgabe evil. Programmänderun— gen; Danach: Tanzmuſik. Perſonenzug gegen Kraftwagen.— 2 Tote. wib Breslau, 30. Jan.(Radio.) Geſter! abend durchbrach bei Schönborn an der Streck Breslau—Camenz ein Kraftwagen die geſchloſ. ſene Schranke. Der Kraftwagen wurde vc; dem durchfahrenden Perſonenzug erfaßt und zertrümmert. Die Inſaſſen, 2 Breslauer Flei⸗ ſchermeiſter, wurden getötet. m— N Handel und Ind aſtrie f Mannheimer Kleinviehmarkt. N Mannheim, 30. Jan. Bezahlt wurden für Kälber 48—74, Schafe 44—46, Läufer 4858, Fer⸗ kel bis vier Wochen 24—32, Ferkel über 4 Wochen 35—45. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, lang— ſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern m'tt! maß. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim 30. Jan. Weizen, inl. 27, Weizen. ausl. 29—33, Roggen inl. 18—18.25, Roggen aus— länd.—, Hafer inl. 16—17, Hafer ausl.—, Braugerſte bad. u. württembergiſche 19.75-21.75 Braugerſte, pfälziſche—, Braugerſte ausl.—, Futtergerſte 15.75—17, Mais mit Sack 1 50, Wei— zenmehl Spez. 0, Sorte 1 40.50, Weizenmehl Spez. 0, Sorte 2—, Weizenmehl ſüdd. Auszugs— mehl 44.50, Südd. Weizenbrotmehl 30.50, Rog— genmehl 70— 60 proz. Ausmahlung 268 29, leine feine 8—8.25, Biertreber mit Sack 12.50 Raps neuer—, Leinſaat—. N 2 53 3 N% e A Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. (12. Fortſetzung.) Neben auf dem Bauplatze weilten Nacht— ſchutzleute, welche behaupten Schritte in Ihrem Garten gehört zu haben. Sollte Ihnen dieſes Geräuſch entgangen ſein?“ „Ich erinnere mich deſſen nicht,— ich bin ſofort eingeſchlafen!“ ſtammelte Ilſe betreten. Ein Schauer überlief ihren zarten Körper, und gleich darauf verlor ſie das Bewußtſein. Die Kommerzienrätin ſtürzte alsbald zu ihr und ſtützte ſie. wobei ſie ausrief:„Dieſes Ver— hör iſt lächerlich, unnütz, mein Herr! Sie töten mein Kind!“ Und während ſie Ilſe fortführte, bemerkte Neufeld ſpitz:„Ich ſollte meinen, es wäre rich— diger, die Unterſuchung auf die nächſten Tage hinauszuſchieben! Sie ſehen doch, wie mitge— nommen die Damen ſind!“ „Was haben Sie heute früh begonnen,“ fuhr Korge fort zu fragen,„nachdem Sie Frau Sim— mersdorf abgeſetzt hatten?“ Neufeld runzelte die Stirn.„Ich bin in mei— nen Wagen geſtiegen und nachhauſe gefahren!“ ſagte er ärgerlich. „Es war alſo Ihr Wagen, den die Dame benutzte?“ 1„Meiner Treu, ja! Hoffentlich iſt das Ver— hör jetzt beendet!“ „Vorläufig ja!“ erklärte der Richter mit unbeweglicher Miene.„Ich gedenke zunächſt die Dienerſchaft zu verhören!“ Er ließ dieſelben einzeln zu ſich in den Sa⸗ lon beſcheiden und fragte ſie ſehr geſchickt aus, um ſchließlich zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß niemand etwas wiſſe. Heute 2 Blätter 250 r Nr gpe e b N Als das Verhör beendet war, wandte ſich Korge an Georg, der zugegen geweſen war. „Es bleibt mir noch eine unangenehme Auf— gabe zu erfüllen, deren Vollziehung Ihren Da— men am beſten vorläufig unbekannt bleibt. Die Leiche Ihres Vaters muß nach dem Leichen— ſchauhauſe gebracht werden behufs der Oeff— nung!“ 5 „Wie,“ rief Georg ſcheinbar entrüſtet, „mein Vater ſoll ſeziert werden? Weshalb, da er doch ausdrücklich mitgeteilt hat, daß er ſich ſelbſt das Leben nehmen werde?“ „Das iſt Sache des Gerichts und geſchieht in jedem Falle!“ ſagte Korge kalt.„Begeben Sie ſich zu Ihrer Frau Mutter und verhindern Sie, daß ſie herzukommt!“ „Ich werde Herrn Neufeld in Kenntnis ſetzen!“ entgegnete Georg.„Er mag mich bei meiner Mama vertreten. Ich werde dem Trans⸗ port der Leiche meines Vaters beiwohnen!“ Oben im Schlafzimmer Ilſes ſaß die Kom⸗ merzienrätin neben der Chafſelongue, auf wel— cher ihre Tochter ruhte. Die letztere war wie— der zu ſich gekommen und weinte nach wie vor. Neufeld ſtand am Fenſter und ſah verſtohlen zu, wie die Leiche des Bankiers durch den Garten getragen wurde. „Ich wundere mich über Georg!“ ſagte er halblaut zu der Kommerzienrätin.„Soviel Ener⸗ gie hätte ich ihm nicht zugetraut. Die Witwe antwortete nicht Verſtohlen auf Ilſe deutend, legte ſie nur den Finger auf den Mund. Hans Kurt von Schewen ging inzwiſchen im Veſtibül des Bankgeſchäftes unruhig auf und ab. Auch zu ihm war die Kunde gedrungen, daß der Unterſuchungsrichter die Familienmitglieder und die Dienerſchaft verhöre. Sein Herz ſchlug natur⸗ gemäß infolgedeſſen ſehr unruhig. Wenn Ilſe von ſeiner Anweſenheit im Hauſe zur Nachtzeit ſprach, dann hielt man ſich an ihn, dann wurde Tokaſe Dachnlehten * Der älteſte Einwohner unſerer Ge⸗ meinde, Herr Jakob Müller 1., Neuhäuſer⸗ ſtraße, iſt geſtern Abend geſtorben. Er hat das gottbegnadete Alter von 917 Jahren erreicht. Als Bürger war er durch ſein leutſeliges, allzeit fleißiges Weſen gleich beliebt und geachtet. Mehr als 30 Jahre war Herr Müller im Genuß der großen Allmend. Vier Brüder von ihm hatten ein Alter von über 70 Jahren erreicht. Das Leichenbegängnis für Herrn Müller findet morgen Nachmittag 4 Uhr ſtatt. * Der Lichtbilder Vortrag, den der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten am geſtrigen Abend im Freiſchütz veranſtaltete, war ſehr gut be— ſucht. Den Vortrag hielt ein Herr Hauptlehrer Weber aus Maunheim und zwar über„Die Wirklichkeit des Weltkrieges“. Anhand von ſchreck— lichen, erſchütternden Bildern, erläutert von dem Vortragenden, wurde uns der große völkermordende Weltkrieg in ſeiner ranhen Wirklichkeit vor Augen geführt. Wir ſahen den begeiſterten Auszug, den Ernſt des Kampfes und die ſchreckliche Angſt vor dem meiſtenteils ſicheren Tode. Gewaltig über⸗ wältigend groß iſt das alles was Freund u. Jeind in dieſem Weltkriege gelitten hat. Ein jeder, der all dieſe Qual und Not ſah, entbrannte ſicherlich in dem Ruf„Nie wieder Krieg“. Hinweg mit denen, die heute wieder einen neuen Krieg propa⸗ gieren; zeigt ihnen dieſe Bilder und ſie werden erſchüttert nach Hauſe gehen und ihre Kriegshetze ſein laſſen. Ueber 10 Millionen Menſchenleben, und über 700 Milliarden Mark koſtete dieſer Krieg; ſodaß alſo jeden einzelnen Gefallenen zu töten 70000 Mk. koſtete. Jeder Familie der kriegsführenden Staaten könnte man für dieſes Geld ein Wohnhaus bauen, dasſelbe ein— richten uſw. für 16000 Mk. und dann wäre noch Geld übrig. * Faatgutmarkt der Tandwirt⸗ ſchaftskammer in Heppenheim a. d. B. am Montag, den 10. Februar 1930, von vormittags 10½½ bis 1 Uhr, im„Starkenburgerhof“. Unſere Landwirte machen wir darauf aufmerkſam. * TJurngenoheuſchaft. Handball. Die Handballer haben ſich für den kommenden Sonntag die Turngenoſſenſchaft Waldhof zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Für die Spielſtärke der Waldhöfer zeugt die Tatſache, daß dieſe ſchon mehrmals den Titel eines Bezirksmeiſters errangen und vor 2 Jahren die Kreismeiſterſchaft inne hatten. Für die Turngenoſſen heißt es auf der Hut zu ſein, um ein ehrenvolles Reſultat zu erzielen. Ein ſchönes Spiel ſteht bevor, zu deſſen Beſuch wir die intereſſierte Sportgemeinde freundlichſt einladen. Witwen Meute. Durch die am 1. 10. 29 in Kraft getretene Geſetzesänderung können jetzt auch diejenigen Witwen in den Genuß der Witwenrente kommen, deren Ehemänner vor dem 1. Januar 1912 invalide waren und Rente bezo— gen oder verſtorben ſind. Während ein Teil der Witwen die Rente ſeit 1. 10. 29 bezieht, wurden viele Anträge von der zuſtändigen Landesverſiche— rungsanſtalt abgelehnt, weil nach dem Tode des Mannes die Witwe ſich die Hälfte der von dem Manne geleiſteten Beiträge(Arbeitnehmeranteile) herauszahlen ließ. Dieſen Standpunkt hat das Reichsverſicherungsamt nicht geteilt. Der 9. Rev. 7 N beiden Unbekannten erzählen, die im Arbeits— zimmer des Bankiers geweſen waren, wan wür— de ihm nicht glauben. Wurde er im günſtigen Falle aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen, ſo blieb doch der Verdacht an ihm haften. „Eine verwünſchte Lage!“ dachte er.„Kein Zweifel— jene beiden haben den Diebſtahl be— gangen— ihnen ſind die zweihundertvierzigtau⸗ ſend Mark, von denen Büchner ſprach, in die Hände gefallen. Sie hätten vielleicht Simmers⸗ dorf ermordet wäre er nicht zufällig tot gewe⸗ ſen. Und eine Verfolgung der Schufte iſt unmög⸗ lich, da ſie die Tratten beizeiten in blankes Gold verwandelt haben. Was aber das Gericht nicht weiß, das ſind meine beiden Wechſel auf Tittoni und Co. in Venedig, ſowie auf Diego ey Ruiz in Buenos Aires! Kommt nur, ſie einzulöſen,— dann werdet ihr es mit Hans Kurt von Schewen zu tun haben.“ In dieſem Augenblick gingen der Unterſu⸗ chungsrichter und der Polizeſkommiſſar an ihm vorüber, und er hörte deutlich, wie der erſtere ſagte: „Die junge Dame allein dürfte etwas wiſ⸗ ſen, und ſie ſchweigt hartnäckig. Ich möchte wohl wiſſen, aus welchem Grunde!“ Hans Kurt atmete erleichtert auf. „Sie hat geſchwiegen!“ dachte er.„Nun wohl, ſo folge ich ihrem Beiſpiel! Aber— wenn ich nichts ſage, verliere ich das Vermögen, welches mein Vater mir anvertraut hat! Und dann kom—⸗ men auch die anderen, zum Beiſpiel Büchner, um ihr Geld! Verwünſchte Geſchichte! Ich könnte der Polizei die nötigen Fingerzeige geben, und ich muß ſchweigen!“ In Geſellſchaft Büchners und Wartenbergs verließ er das Bankhaus, wo er nichts mehr zu ſuchen hatte. Auf der Straße trennten ſie ſich — ſeine beiden Begletier, um ihre Wohnungen er ſofort verhaftet. Mochte er zehnmal von den Senat des RBA. hat in ſeiner Sitzung vom 20. Januar 1930 einen entgegengeſetzten Standpunkt eingenommen und grundſätzlich feſtgelegt, daß der Anſpruch auf Hinterbliebenenfürſorge nach Art. 3 des Geſetzes über Leiſtungen in der Invalidenver⸗ ſicherung vom 12. Juli 1929 nicht dadurch aus⸗ geſchloſſen wird, daß die Hälfte der für den Ver⸗ ſicherten entrichteten Beiträge gemäߧ8 31 des Ge⸗ ſetzes über die Invalibitäts⸗ und Altersverſicherung vom 22. Juni 1889 oder 8 44 des Invaliden⸗ verſicherungsgeſetzes vom 13. Juli 1899 erſtattek worden iſt. Die in Frage kommenden Witwen, deren Rentenanſpruch in der letzten Zeit abgelehnt wurde, werden auf dieſe Entſcheldung aufmerkſarg gemacht. Auskunft im Rathaus, Zimmer 23. Landau, 2). Jan. Anflebrung einer Konſervenfabrik. Gegenwärtig werden mit der Stadtverwaltung Landau Verhandlun⸗ gen zwecks Anſiedlung einer weiteren Konſerven⸗ fabrik geführt. Als Gebäude kommt in Frage die gegenwärtig von der Beſatzungsbehörde benutzte Militärwaſchanſtalt. Bergzabern, 29. Jan. Die Reiſenden im Poſtwagen. Dienstag vormittag ane auf dem hieſigen Bahnhof beim Rangieren ein Perſonenwagen, der jedoch nicht ſofort wieder 1 das Gleis gehoben werden konnte, ſodaß die Lo- komotive nur mit dem Poſtwagen, in den die Reiſenden„verladen“ wurden. abdampfen mußte. Zirmaſens, 29. Jan. Proteſt der Krieg. beschädigten. Geſtern hielt ber Zentralver⸗ band der Kriegsbeſchädigten eine Proteſtver— ſammlung ab, um dagegen Einſpruch zu erhebe a daß die in Erſcheinung ttetende rückläufige En⸗ pcklung der Fürſorge ſowie die von er Reichs⸗ Die Sängerin Emmy Deſtinn Emmi Deſtinn, die weltberühmte Sängerin, iſt im Alter von 2 Jahren in Böhmiſch-Budweis geſtorben. N d nus Kurt, um ſich in ſein Hotel aufzuſuchen, Ha zu begeben. Dabei gingen ihm die Worte wieder durch den Sinn, die der Unterſuchungsrichter im Vor— beiſchreiten zu dem Polizeikommiſſar geſprochen hatte und er fragte ſich: Wie aber, wenn er nun dabei beharrte und ſchwieg und Ilſe redete am Ende doch noch— was dann— was dannd 4. Als Hans Kurt, ſich ſeinem Hotel nähernd, den ihn bedienenden Kellner gleichſam wie feiner erwartend am Eingange ſtehen ſah, überann ihn ein gelinder Schauer. Mit der Miene eines Mannes, der ein gutes Gewiſſen beſitzt, war er im Begriff, an dem Kellner vorübereuſchveiten, als dieſer ihn anrief: „Herr von Schewen!“ Hans Kurt wandte ſich etwas nervös um.— „Was gibt es?“ „Man hat nach Ihnen gefragt!“ Das Herz des jungen Mannes begann ſehr heftig zu pochen. „Was Sie ſagen! Wer denn?“ „Ein großer, ſchwarzgekleideter, militäriſch ausſehender Herr!“ Hans Kurt wurde plötzlich ganz bänglich zu Mute.„Da haben wir die Beſcherung!“ dachte er.„Ein Detektiv odee ſo etwas!“ Was Sie ſagen!“ fügte er laut hinzu.„Hat er nicht ſeinen Namen genannt?“ 9 „Nein! Er fragte nur ob ſein? ic ſprechen ſei, und als ich das bach 155 ic ihm ſagte, daß Sie ausgegangen ſeien—“ i Hans Kurt atmete auf. Den Kellner unter⸗ brechend, rief er mit wiederkehrender Laune aus: „Nun weiß ich— mein Onkel war es, Major von 2 Hat er Ihnen etwas für mich aufgetra⸗ „Ja!“ „Dann heraus damit!“ (Fortſetzung folgt.) U. I.- Filmpalast& Heute Freitag. Nur 1 Tag. de Volks⸗Abend. Parole 50 Pf. auf allen Plätzen. Das 3 Schlager⸗-Bombenprogramm J, Lebe im Schnee Seat 2. nden der Schu Alles geht heute für B 50 Pf. ins U. Der gewaltige Abenteuerfilm 3. IAA 75 pril Ae Turnerbund Viernheim. Wettſpiel für Sonntag auf unſ. Platz Mornnelm J. Hockenheim!. Beginn 3 Uhr 18 Die Spielleitung. Heute Freitag abend 9 Uhr wichtige Beſprechung der 1. M. im Lokal. Es muß jeder Spieler an⸗ weſend ſein. Zu dem am nächſten Sonntag nachm. halb 4 Uhr in Neckarau ſtattfindenden Mannſchaftskampf im Geräteturnen zwiſchen Weinheim, Neckarau und Viernheim laden wir Intereſſenten dazu herzlich ein. Abfahrt 2,16 Uhr. o Uereins-Anzeiger . Hänger⸗Einheit. Zu der am Saustag, den 1. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal ſtattfin⸗ denden ordentlichen Generalverſammlung laden wir alle Mitglieder höflichſt ein. Tagesordnung im Lokal. Der Vorſtand. Geſaugverein Flora. Samstag abend 8 Uhr in der„Harmonie“ und Sonntag Vormittag 10 Uhr im„Storchen“ Singſtunde. Keiner fehle. Der Vorſtand. Neichsbauner Schwarz-Rot-Gold.(Schutz- ſportabteilung). Freitag Abend pünktlich um 8 Uhr Sportler ⸗Verſammlung. Da wichtige Be— ſprechung, iſt das Erſcheinen eines jeden Sportlers notwendig. Der Schutzſportleiter. Ehriſtl. Gewerkſchaftskartell. Einladung. Sonntag, 2. Febr., nachm. halb 4 Uhr findet im Gaſthaus„Germania“(bei Koll. Knapp) ein weiterer Vortrag unſerer Winterarbeit ſtatt. Referent: Koll. Thelen, v. Chriſtl. Metallarbeiter— verband. Thema:„Geſchichte u. Organiſation der gegenwärtigen Krankenverſicherungsgeſetz- gebung“. Zu dieſer Verſammlung ſind alle Kollegen ſämtl. Berufsorgarniſationen und be— ſonders die Jugend ebenſo dringend wie herzlich eingeladen. Der Kartellvorſtand. Geſangverein Kängerbund. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Die Bäſſe wollen um halb 8 Uhr erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Elub der Geflügolzüchter 1926. Unſere Mitglieder, welche die Bezirksausſtellung in Bürſtadt am Sonntag beſuchen wollen, fahren gemeinſam um 1,26 Uhr Staatsbahn. Der Vorſtand. Jentralverband chriſtl. Fabrik- u. Transport- arbeiter. Einladung zu der am Sonntag, den 2. Febr., nachm. 3 Uhr im Gaſthaus z.„Ger— mania“ ſtattfindenden Vorſtandsſitzung. Es ſind in derſelben wichtige Dinge zu beſprechen und bitte, in dieſer Vorſtandsſitzung unbedingt zu erſcheinen. Peter Müller. NB. Ich bitte höflichſt, daß ſämtl. Mitglieder zu dem Kartell⸗Vortrag um halb 4 Uhr zu er ſcheinen haben. Liederbücher mitbringen. D. O Geſangverein gäugertreue. Sonntag, den 2. Febr., mittags 1,30 Uhr Singſtunde. Es iſt Pflicht jedes Sängers zu erſcheinen. Der Vorſtand. Perein für port u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsleiter. Sonntag nachm. halb 3 Uhr Vorſtandsſitzung bei Mitglied Müller z. Prinz Friedrich, wozu der geſamte Vorſtand pünktlich und reſtlos zu erſcheinen hat. Der Vorſitzende. Beſ.-V. Liederkranz. Samstag abend Zu— ſammenkunft der Sänger im„Darmſtädter Hof“ bei Mitglied Klee(Unterhaltungsabend). Sonn— tag mittag 1 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. H 4. 29 Mannhelm lunshusch- Tel. 338 98 Strasse empfiehlt zu den bevorstehenden Hausschlachtungen frisches Fleisch pn 72 E frische Därme und Eingeweide bhilligst Vorſicht bei Düngereinkauf Preiſe von Thomasmehl ab Werk: omasmenl 14% Phosphorſäure pro 100 kg. Ron. 4.48 e. lat 12% 99 17 1.30 * 100 e nach Analyſe. Wir haben nachweislich immer hochprozentige Dünger am Lager, kaufet unter Garantie im Bauernverein. Der Vorſtand. 1 Gpeiſekartoffeln gerbe Induſtrie, Pfund 5 Pfennig Rotkraut, Weißkraut, Wirſingkraut Gelberüben, eingemachte Roterüben, Salzgurken, Zwiebel Orangen Pfd. 25 Pfg. Mandarinen Pfd. 35 Pfg. Bananen St. 10 u. 15 Pfg Feigen Pfd. 45 Pfg. Trauben Pfund 90 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. conrad Füm Tata „Ile ersle u. Unrande Fümbühne. Heute Freitag zur 44. Sonder⸗Vorſtellung Wieder 3 Filmſchlager 1. Ranges NN eg, 3. Eine Schwarze Geschlichie Jeder Beſucher erhält wieder eine Frei— karte. Heute gilt Nr. 43. Alles trifft ſich wieder heute Abend im Central-Film-Palaſt wieder eingetroffen. Chriſt. Adler, zur Traub Düngerhandlung. N Sie sparen wenn Sie jetzt kaufen! Gebe während des Iavanlur-Ausvsrhauls auf alle Waren 0% Rabatt! Nobert Seer Weinheimerstraße Manufaktur und Modewaren Wäsche und Aussteuer Damen- und Herren-Konfektion. Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren lieben, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Ur- grohvater und Onkel, Herrn Jakob Müller!. im gottgesegneten Alter von 91 ½¼ Jahren, versehen mit den lg. Sterbesakramenten, nach 14 tägigem Kranksein gestern Abend ¾6 Uhr zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, seiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 31. Januar 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Samstag, den 1. Februar, nachm. 4 Uhr. vom Trauerhause, Neuhäuserstr. 10 aus, statt. 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Nach einer uralten Legende ſoll Dionys in Thrazien den Genuß des Honigs erfunden haben. Das geſamte Altertum kannte keine ſüßere und lieb— lichere Speiſe als den Honig. Er wurde als Speiſe gegeſſen und als Trank getrunken. Er erſetzte unſeren Zucker. Auch den Juden wurde von Gott ein Land angewieſen, wo„Milch und Honig“ floß.— Nach der Vorſtellung der Dichter hatten die Menſchen im goldenen Zeitalter der Glückſelig⸗ keit nur von Honig gelebt. Später iſt die Vor⸗ ſtellung von einem glücklichen. honigreichen Zeit⸗ alter in das Märchen vom Schlaraffenland über⸗ gegangen, bei den Griechen wie bei den Deut— ſchen.— Der Honig wurde auch als Reinigungs⸗ mittel benutzt, und der Glaube an ſeine, die Ge⸗ ſundheit des Menſchen fördernde Kraft war ſchon in den älteſten Zeiten überall verbreitet. Die Philoſophen Demokrit und Pythagoras empfah— len nicht nur ihren Schülern den Genuß von Ho— nig, ſondern gingen im Gebrauch desſelben mit gutem Beiſpiel voran. Der erſtere ſoll auf die Frage, wie man ſeinen Körper friſch erhalten könne, geantwortet haben:„Wenn man innen Honig, außen Oel anwendet.“ Als Arzneimittel war der Honig ſehr verbrei— tet, wie bibliſche Sprüche und Rezepte zahlreicher Aerzte bezeugen. Er leiſtete bei Fieber. Schwind— ſucht, Bruſtfellentzündung vorzügliche Dienſte. Vom Schlage Getroffene müſſen iha genießen. Augenentzündungen werden durch Beſtreichen mit Honigſalbe geheilt. Der trapezuntiſche Honig ſoll nach Ariſtoteles ſogar Epileptiſche zu heilen vermögen. Auch bei vielen anderen Völkern ſpielte der Gebrauch des Honigs eine große Rolle. So z. B. gaben die alten Hebräer den Neugebo— renen Butter und Honig zu eſſen wen ſie glaub— ten, daß die Kinder dadurch verſtändig und tu— gendhaft würden. Auch die Chriſten der älteſten Zeit gaben den Neugeborenen neben Milch auch Honig. Nadiofnnkraſie Was Idio ſynkraſie iſt, man weiß es: anor— maler Widerwille der Naſe gegen einen allgemein beliebten Wohlgeruch, dito Vorliebe für faule Eier, wie ſie in China beheimatet iſt, oder die qualvolle Empfindung beim Eſſen mit einem Holzlöffel. Mancher kann auch Watte nicht berühren, einen Wollfaden nicht ohne Seelenpein durchbeißen, ganz zu ſchweigen von Knoblauch und ähnlichen Speiſen. Was nichts daran än— dert, daß Schiller ſich durch faule Aepfel inſpirie— ren ließ. Aber was nun Radio ſynkraſie iſt! Denen, die es noch nicht wiſſen, ſei es geſagt. Möchte doch alle Welt radioſynkratiſch werden! Wie wird man es? Man kaufe ſich einen Radioapparat; alle Welt ſpringt einem hilfsbereit mit gutem Rat bei, der bekanntlich Goldes wert iſt. Zur Not kauft an„auf Stottern“. Und nun blüht ein muſikaliſches Paradies auf; man braucht kein Buch mehr zu leſen, denn alle Welt will einen durch das geſprochene, gezungene, gekrächzte Wort belehren. Theater, Orcheſter, Schule und, laſt not leaſt, die Kanzel kommen zu Dir ins Haus, ins Ohr. Du gehſt mit dem Kopſhörer zum 'rühſtück, zu Bett, ſtehſt mit ihm auf, trittſt un zer ſeinem Zeichen vor den Raſierſpiegel. Kein Ichritt durch dieſes Jammertal ohne Radio. Aber die menſchliche Seele gleicht dem Löſchpa— Illder aus der 1 Neichshauptſtadt „Miß Tſchermäni“.— Anſinn koſtet Geld, macht aber Vergnügen.— Traurige Bilder. Uebertriebene Sparſamkeit, dafür aber höchſte Gehälter.— Das Un⸗ Glück der Abzahlungsmethoden.— Eine Stunde im Leihhaus. 1 5 Die größte Senſation der Winterſaiſon für die„Geſellſchaft“ ſoll die Wahl der deutſchen Schönheitskönigin geweſen ſein. Nach den Be⸗ richten wenigſtens. Wir waren nicht dabei. Denn wir ſind der Auffaſſung, daß in unſere Zeit der Not und der wirtſchaftlichen Depreſ⸗ ſion ſolche unſinnige Spielerei auf keinen Fall paßt. Doch wir predigen da tauben Oh⸗ ren. Denn der„Reichsverband für Schönheits⸗ wettbewerbe“ verſteht eine vorzügliche Re⸗ klame und ſcheut kein Geld. 1832 Mädchen aus allen Teilen Deutſch⸗ lands ſtellten ſich zur Wahl. Sie alle wollten am dritten Februar in Paris Deutſchland auf der europäiſchen Schönheitskonkurrenz vertre⸗ ten, und hofften ſogar, zur Weltſchönheits⸗ ſchau in Rio de Janeiro zu kommen, um ſich den Titel der„Miß Univerſum“ und damit auch 10 000 Dollar zu„erſchönen“. 137 ſo⸗ genannte deutſche Schönheiten waren im Vor⸗ wettbewerb auserwählt worden und davon pier: wenn ſie totgeſättigt iſt, gehört der goldene Ueberfluß der Welt den Anderen. Alſo ſchafft man ſich einen Lautſprecher an. Lautſprecher ſind Ueberſchreihälſe. Man kann ſte auch leiſe ſtellen, aber man tut es nicht. Der Nachbarn wegen, die doch auch etwas davon ha⸗ ben ſollen. Die aber kein Verſtändnis für Kunſt und Bildung haben, und nach vergeblichem Fen⸗ ſterknallen und Pochen an Decke und Wände ſchluchzend auf der Bettkante ſitzen. Oder a mit einem eigenen Radioapparat den Sänge ſtreit aufnehmen, gemeinerweiſe ſogar Deinen Empfang zu ſtören verſuchen, ſei es durch Rück— koppeln, chroniſches Föhnen oder elektriſche Ner— venmaſſage. So macht man Dich zum Menſchen⸗ feind. Ich habe, Du haſt, er, ſie, es hat Radio. Ergo: einer iſt des Andern Teufel. Dieſer Tag iſt der Anfang vom Ende Deiner Radioanlage, der Rettungsgürtel Deiner Ge— ſundheit. Merke ihn Dir, ſo Du nicht dem Radio fimmel gänzlich verfallen willſt. Verfalle lieber mit dieſem Tag— heil Dir!— der Radio- ſynkraſie. Auf Grund deren Du wieder Rückſicht auf Nerven und Ohren Deiner Nebenmenſchen zu nehmen lernſt in ſtiller Hofmnung auf ein Gleiches. Und Du erkämpfſt gegen die Unver— nunft Deiner Familienmitglieder—„die doch ſonſt nichts vom Leben haben“— den 10⸗Uhr⸗ Radioſchluß, geſchloſſene Fenſter und Rückſicht auf die Mittagsruhe Deiner Nächſten. Die Frauen im Turnen Mit dem Hervortreten der Frau im öffent— lichen Leben hat ſich auch ihre Anteilnahme am deutſchen Turnen in erfreulichem Maße geſteigert. Der Eifer, mit dem ſich die Frau der einmal liebgewordenen Leibesübung hingibt, verſpricht auch für die Zukunft einen ſtarken Einſchlag des weiblichen Geſchlechts im Betrieb des deutſchen Turnens. Die Eigenart des zeitgenöſſiſchen Frauentur— nens beruht vor allem darauf, daß es vielſeitig iſt. Es bedeutet nicht ein Syſtem, es iſt nicht das Eingeſchworenſein auf dieſen oder jenen Uebungszweig, ſondern nach dem Grundſatz: „Wer vielen etwas bringt, wird jedem etwas bringen“, werden faſt alle Leibesübungen, die heute bekannt ſind, dem Gedanken der Ertüchti— gung der Frau dienſtbar gemacht. Deutſches Frauenturnen bedeutet daher nicht ängſtliches Sichbeſcheiden oder Engherzigkeit in der Aus— wahl des Uebungsſtoffes, ſondern weiteſte Be— wegungsfreiheit auf den unerſchöpflichen Gebie— ten der Uebungen. Da wird das Geräteturnen gepflegt als wert— vollſtes Erziehungsmittel für den Geſamtorganis— mus, zur Haltungsſchulung, zur Körperbeherr— ſchung, zu Kraft und Mut. Freilich für die große Maſſe nur in einfachen und notwendigen Formen, während das Kunſtturnen nur einem engen Kreis von beſonders dazu Veranlagten vorbehal— ten bleibt. Daneben aber erfreut ſich die Kör— perſchule in allen ihren Verſchiedenheiten allge— meiner Beliebtheit. Da iſt es vor allem die rhythmiſche Gymnaſtik in ihren hundertfachen Abarten, die in allen gut geleiteten Vereinen mehr und mehr an Boden gewiant. Es handelt ſich hier nicht um ein beſtimmtes Syſtem, das die Gefahr der Einſeitigkeit bedeuten könnte Dieſe rhythmiſche Gymnaſtik ſtellt vielmehr nur einen Bruchteil des geſamten Frauenturnens dar. Zu ihm gehört noch das Volksturnen, d. h. die Uebungen des Laufes, Sprunges und Wur ſes, die den dazu Veranlagten beſondere Freude 2 22 +: machen. Dazu gehört als Turn- und Sportſpiel in ſeinen verſchiedenen Abarten, das Schwimmen, und nicht zuletzt der Waſſerſport. Auch der Win terſport erfreut ſich einer ſtets wachſenden Teil nehmerzahl. Endlich ſei noch darauf hingewie— ſen, daß die deutſchen Turnerſechterinnen, wie die Olympiſchen Spiele in Amſterdam gelehrt haben, mit zu den beſten Vertretern des deutſchen Fechtens überhaupt gehören. Auch das Wandern erſchienen 123 zur Haupt⸗ und Staatsaktion im Hotel Kaiſerhof in Berlin. Die„Miß Tſchermäni“ war zu erküren. Man hat dieſen Titel gewählt, weil man ſcheinbar keinen deutſchen Titel dafür fand. Für dieſes deutſche Univerſum nämlich. Viel— leicht auch, damit unſere„Schönheit“ bei den Yankees in beſſeres Licht kommt. Was ſollen wir von der Wahl ſelbſt ſchil— dern. Es war einfach unglaublich, wie ſich die ſogenannte Geſellſchaft hier aufſpielte. Noch nicht einmal eine wirklich in Gang gebrachte Steuerſenkung hätte wohl größeres Intereſſe beanſprucht, als ausgerechnet dieſe Wahl einer deutſchen Schönheit. Bei den Männern wie bei den Frauen. Wir würden vorſchlagen, daß bei ſolchen Veranſtaltungen der Staat eine ganz beſondere Schönheitsſteuer erhebt, die nicht das arme Opfer zu bezahlen hätten, ſondern alle diejenigen, welche mit Stielaugen die„Schön— heitswunder der Schöpfung“ betrachten. Wir glauben, daß eine ſolche Gelegenheit die leeren Kaſſen füllen, nicht außer Acht gelaſſen wer— den darf. Auf der einen Seite Luxus in der über⸗ triebenſten Form, die Gewohnheit, das Geld mit vollen Händen aus den Fenſtern zu wer fen. Auf der anderen Seite draſtiſche Beiſpiele von Not und Elend, auch von übertriebener Sparſamkeit, wo ſie abſolut nicht am Platze iſt. Auf der Redaktion eines Berliner Blattes erſchien ein älterer Mann, der als Kutſcher einen Unfall erlitten hatte, lange Wochen hat ein den Frauen- und Mabaengbte igen der deutſchen Turavereine eine gute Pflegeſtätte ge— funden. So ſehen wir, daß ein reiches Leben im deut— ſchen Frauenturnen blüht, daß ſich hier ein Jungbrunnen für körperliche und ſeeliſche Friſche für die deutſche Frau und das deulſche Mädchen erſchließt. Verſchwundene Geſchäfts⸗ romantit Die alten Geſchichtsſchreiber haben viel ge— ſchwindelt. Das klaſſiſche Beiſpiel dafür bildet Pauſanias der Perieget,(d. h. Fremdenführer, Verfaſſer eines Reiſeführers) der von ſeinem kleinaſiatiſchen Schlupfwinkel aus griechiſche Städte ſo beſchrieben hat, wie ſie zu ſ. Zt. über⸗ haupt nicht mehr beſtanden haben. Auch der gute Herodot, eine der Hauptquellen für die Geſchichte der Antite, hat manches Unwahre berichtet,— es ſei dahingeſtellt, ob aus Senſationsluſt, ob aus Unwiſſenheit. Eine Geſchichte, die ſich in ſeinen Werten findet, iſt aber durch Jahrhunderte ſpä— ter liegende Vorkommniſſe ſo beſtätigt worden. daß man kaum an ihr zweifeln kann. Er erzählt. die Karthager hätten mit einem Volk„jenſeits der Säulen des Herkules“, d. h. alſo jenſeits der Meerenge von Gibraltar, in der Weiſe Handel getrieben. daß ſie mit einer Kauf— rteiflotte dorthin fuhren, beträchtliche Maſſen von Waren an den Strand legten, ſich auf ihre Schiffe zurückzogen, dort einen gewaltigen Rauch entwickelten, woraufhin die Bewohner dieſes Landes an den Strand kamen, die Waren weg— nahmen und an ihre Stelle ſo viel Goldſtaub deponierten, wie ihnen die Ware wert zu ſein ſchien. Die Karthager fuhren dann wieder an Land zurück. Hielten ſie den niedergelegten Ge⸗ genwert an Goldſtaub für groß genug, ſo fuhren ſie ohne weiteres von dannen. Glaubten ſie hin⸗ gegen, der für ihre Waren gegebene Entgelt ſei zu gering, ſo entwickelten ſie nochmals mächtige Rauchſchwaden auf ihren Schiffen, woraufhin die Eingeborenen an den Strand zurückeilten, ihrem Wertobjekt weitere Mengen beifügten, ein Vor— gang, der ſich hier und da mehrmals wiederholte. bis die Karthager ſchließlich den ihnen geziemend erſcheinenden Kaufpreis am Strande vorgefunden hatten. Es mag überraſchen, aber es iſt noch kein Jahrhundert her, da wurde der Tauſchhandel in einzelnen Teilen der Südſee, insbeſondere z. B. mit den Orang Kobus auf Sumatra in genau derſelben, ebenſo romantiſchen wie vertrauens⸗ ſeligen Weiſe betrieben. Ueberhaupt hat noch bis in die zweite Hälfe des letzten Jahrhunderts hinein der Tauſchhandel bei und mit den einge⸗ borenen Völkerſtämmen, u. a. auch in Afrika, ein heute unerhört ſcheinendes Maß von Treu und Glauben und gleichzeitig romantiſcher Aben teuerlichkeit aufgewieſen. Noch in den 6ber Jahren war es im Sudan gang und gäbe, daß man irgendwelchen unbe— kannten Negern aus anderen Landesteilen, arm ſeligen Schluckern, nur, weil ſie aus abgelegenen Gebieten ſtammten, Tauſchgegenſtände anvertrau— te, deren Gegenwert in Gummi, Goldſtaub, El⸗ fenbein und ähnlichem man mit ihnen verabre dete, um ſie dann monatelang auf die Wander— ſchaft damit gehen zu laſſen. Dieſes Vertrauen iſt höchſt ſelten getäuſcht worden. In Mozam bique gab es bis weit in das letzte Jahrhundert hinein überhaupt keinen anderen Weg, aus dem Innern des Landes Waren zu erhalten. Kam wirklich einmal einer dieſer abſonderlichen Kom miſſionäre nicht wieder, ſo dachte man keineswegs daran. daß er etwa aus Habgier mit dem ihm anvertrauten Gut verſchwunden ſei; man nahm vielmehr an, daß er unterwegs geſtorben oder irgendwelchen unbekannten Gefahren zum Opfer gefallen wäre. So diebiſch Eingeborene ſowohl in Afrika, wie auch in anderen Gegenden mit farbiger unzivi liſierter Beyölkerung, ſich auch bei andern Gele Freitag, 31. Jan. 1930 genheiten häufig erwieſen haben, ſo verichten doch zuverläſſige Beobachter afrikaniſcher Sitten und Gebräuche in den 50er Jahren des vergan— genen Jahrhunderts von einem Kaufmann, der den weißen Nil hinauffuhr, in jedem kleinen Neſt einen Pack Glasperlen oder ähnliche Prunkge— genſtände zurückließ, worauf er die Ortsinſaſſen verpflichtete bei ſeiner Rückkehr ihm dafür be⸗ ſtiamte Mengen von Waren zu liefern. Ueberall hielt man ſich an dieſe Verpflichtung. Eines Tages kam er nun auf der Rückreiſe an einem Ort an, der vollkommen verödet und vereinſamt dalag. Schon wollte er an Land ge⸗ hen, um die Hütten in Brand zu ſtecken, da er glaubte, die Eingeborenen hätten ſich mit den koſtbaren Glasperlen auf- und davongemacht, als ihn Hilferufe eines anderen belehrten. Ein armer verwundeter Schwarzer hatte ihn wiedererkannt. Das Dorf war in der Zwiſchenzeit überfallen u. geplündert worden. Aber ſchon vorher hatten ſeine Inſaſſen die Glasperlen gegen Elefanten⸗ zähne uſw. umgetauſcht und dieſe ſo ausgezeich— net verſteckt, daß ihre plündernden und raubenden einde ſie nicht gefunden hatten. Der Kaufmann kam zu ſeinem„Geld“. faſt allen dieſen Gegenden hat moderne vipi ion heute die Wunder einer fortgeſchrit denen Technik, aber auch das Abzahlungsgeſchäft eingeführt. Bunte Zeitung. Die größte Plekatſammlung. Einige Jahre vor dem Kriege fing ein Ber⸗ liner Oberſekundaner, namens Hans Sachs, ver⸗ lockt durch den Sammelerfolg verſchiedener Be⸗ kannter an, nun auch einmal Plakate zu ſam⸗ meln. Er fand viele Freunde für ſeine Idee und konnte ſchon im Jahre 1905 einen„Verein der Plakatfreunde“ gründen, ferner im Jahre 1910 eine Zeitſchrift„Das Platat“ herausgeben, welche im Verlauf von elf Jahren es auf 12000 Abonnenten brachte. Krieg und Inflation ließen auch dieſes Unternehmen ſcheitern. Aber die pri— vate Sammlung des Herrn Sachs ging weite“ Er hat jetzt die größte Sammlung der Welt in ſeiner Villa untergebracht. Zweimal war ſie in größter Gefahr durch Brand zerſtört zu wer⸗ den. Aber das Glück war dem Sammler hold. Die Schränke kohlten nur an, der Inhalt blieb größ⸗ kenteils unbeſchädigt. Daraufhin ließ Herr Sachs fünf Rieſenſchränke in Holzwände einbauen. in denen die Plakate— 11000 an der Zahl— gut durchlüftet und gut belichtet, künſtleriſch geord⸗ net nach Ländern, nach Künſtlern, wie nach ihren Werten. Und man muß ſagen, daß uns die Sammlung ein lebendiges Stück Kulturgeſchichte vermittelt. Und es iſt erfreulich. daß Herr Sachs in der Inflation alle Kaufangebote. die ihm be— ſonders n amerikaniſcher gemacht wur— Sammlung inüberrettete den. zurückwies und dieſe wertvolle 117 831 77 1 neue Deutſchland h 1 Nas U Pſeifenvrgeln in Privathäuſern. Wohl wenig bekannt dürfte es bei uns ſein, daß in vielen Privathäuſern ſich O rgeln befinden, daß ſich überhaupt die Orgelkunſt in Deutſchland immer mehr verbreitet. In Berlin allein ſchätzt man die Beſitzer von Orgeln— nur die privaten — auf ungefähr 40. Die größte Privatorgel beſitzt der Berliner Bankier Samland. Sie kommt an Größe der in der Berliner Philharmonie oder im Blüthnerſaal gleich und wurde in Ludwigsburg nach beſonde— ren Angaben erbaut. Die Orgel repräſentiert einen Wert von rund 70000 Mark und umfaßt 5000 Pfeifen, 62 klingende Regiſter, 3 Manuale. Pedal- und Fernwerk. In anderen Ländern iſt die Liebhaberei des Orgelſpielens viel ſtärker ver— breitet. Ganz beſonders in Amerika, wo faſt in jedem großen Landhaus heute eine Orgel zu fin⸗ den ift FVFVFCCCCCCCCCCCCCCVTVVVCVVCVVVVVVVCCVCVCVCVVVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVCVCVCCVCCCVCVVCVV krank war und deshalb ſein Schlafgeld der Wirtin nicht bezahlen konnte. In ſeiner Not wendet er ſich an das zuſtändige Wohlfahrts amt, um die Mittel zur Zahlung der Miete zu erhalten. Glatte Abweiſung. Er ſoll ins Aſyl für Obdachloſe wand Mit Recht iſt der Mann darüber entrüſſtet. Schließlich gab man ihm, der dreißig Jahre lang treu und brav ſeine Steuern gezahlt hat, ſage und ſchreibe eine Eſſensmarke. Ja, es wird ge— ſpart. Aber am unrechten Platze. Denn zu der gleichen Zeit wurde bekannt, daß die ſtädtiſchen Werkdirektoren Gehälter einſchließlich Tantie men bis zu 300 000 Mark jährlich beziehen. Auch die„kleineren“ Direktoren ſtecken Gehäl— ter von 72000 Mark ein. Ein kommuniſtiſcher Stadtrat hat ein Monatseinommen nachge wieſen bekommen von weit über 2000 Mark. Kein Wunder, daß das Wohlfahrtsamt kein Geld mehr hat. Gehen wir nur einmal ins Staatliche Leih— amt. Da finden wir die Aermſten der Armen, meiſt Leute aus dem Arbeiter- und Mittelſtand, in der Hauptſache aber Kleinrentner. Hier haben wir das wahre Bild des Lebens vor uns. Hier finden wir den Widerſchein unſerer troſtloſen Lage. Im Jahre 1929 zählte das Staatliche Leihamt 330000 Pfandgeſchäfte. Und die Zahl ſteigt täglich. Das beweiſt uns die fortſchreitende Verelendung der Bevölke— rung. Alle kommen ſie: ſelbſtändige Kaufleute und Gewerbetreibende, welche das Letzte ihrer Anſicht nach koſtbare Gut verſetzen, um nicht aus ihrem Laden, aus ihrer Werkſtatt ver⸗ trieben zu werden. Da kommen die Rentner und die vielen, welche keine Arbeit finden können. Man glaubte aber nicht, daß große Werte angeboten werden. Nein. 53 Prozent aller Pfandbeleihungen bewegen ſich nach der Statiſtik nur in den Beträgen von 2 bis 20 Mark. Das beſagt, daß dieſe bedauernswerten Opfer der Zeit keine höheren Werte mehr zu verpränden haben. Gold, Silber und Schmuck⸗ ſachen ſind ſchon lüngſt weggegeben. Die beſſere Kleidung und die gute Wäſche wanderten den gleichen Weg. Die unentbehrlichen Möbelſtück— ſind ſchon unter den Hammer gekommen. Wenn auch das Letzte hergegeben iſt, was dann? Doch, was kümmert das die Kreiſe, welche ſozuſagen im Geide ſchwimmen, blind. in den Tag hinein leben und es ſich ohne Rückſicht auf ihre Mitmenſchen gut gehen laſſen. Einen anderen Beweis für die überaus ſchwierige Lage, in welcher ſich der große Teil unſerer Geſamtbevölkerung befindet, iſt die ſtarke Zunahme des Abzahlungs- und Kredit⸗ weſens. Der Umſatz ſolcher Geſchäfte ſtieg gegenüber der Vorkriegszeit um mehr als 50 Prozent. Alles, mit Ausnahme von Lebens⸗ mitteln, wird heute auf„Stottern“ gekauft. Zeichen der Zeit, die zu denken geben! N Kissenbezüge ca. 80* s em, aus kröf. tigem Wöschetuch, mit Hohlsaum u. Stickerei 95 Pf. 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In erſter Linie ſollen die künſtlichen Zähne die normal phyſiologiſche Vorbedingung für das Kauen erfüllen und da— anit eine volle Funktion der an phyſiologiſchen Aufgaben ſo reichen Mundhöhle wieder herſtel— len nämlich die Vorbereitung der Speiſen für die Magen- und Darmverdauung. Sie ſollen ein zuverläſſiges mechaniſches Mittel zur Zerkleine— rung und Zermalmung der Speiſen bilden, das in ſeiner Wirkung dem Kaueffekt der natürlichen Zähne möglichſt nahekommt. Um dieſen Zweck zu erfüllen, und als Fremdkörper nicht ſtörend zu wirken, müſſen ſich die Zähne den anatomi— ſchen und phyſiologiſchen Eigenheiten der Mund— höhle und den den Kaueffekt vermittelnden Fak— toren, insbeſondere der Funktion des Gelenks, den Bewegungsbahnen des Unterkiefers und der Artikulationsart der beiden Zahnreihen an— vaſſen. Eine weitere phyſiologiſche Aufgabe haben die künſtlichen Zähne entſprechend der Funktion der natürlichen bei der Sprachbildung zu erfül— en. Sie bilden im Zuſammenhang mit dem Gau— men das feſte Widerlager, gegen das die Weich— eile des Mundes, insbeſondere der Zunge, Wan— zen und Lippen anwirken. Aus der großen Be— deutung, die die natürlichen Zähne für die Ge— ſtaltung und den Ausdruck des Geſichts haben, erwächſt dem künſtlichen Erſatz die weitere Auf— zabe, in äſthetiſcher Beziehung ausgleichend und derbeſſernd zu wirken. Den meiſten Patienten wird die Vielſeitigkeit 1. Wichtigkeit eines gut funktionierenden Gebiſſes aum bewußt ſein oder nicht von der Bedeutung eirſcheinen, die ihr in Wirklichkeit zukommt. Die— er Auffaſſung entſpricht leider nicht ſelten Art ind Konſtruktion der Protheſen. Man ſieht ſie ift völlig unzweckmäßig ausgeführt, ſo daß von einem Kaueffekt überhaupt nicht die Rede ſein ann So erklärt es ſich auch, daß vorwiegen! Frontzähne erſetzt werden, während der Erſatz der weit wichtigeren Backenzähne unterbleiht. Hier gilt es nun, den Zahnkranken die wahre Aufgabe der künſtlichen Zähne klar zu machen und ſie die vorgeſchlagene Art des Erſatzes als zweckmäßig und notwendig erkennen zu laſſen. Aus den Ergebniſſen ärztlicher Forſchung geht mit Sicherheit hervor, daß der unregelmä— zige und mangelhafte Ablauf der mechaniſchen Vorgänge im Munde, wie er durch Zahnmangel und Lückenbildung bedingt wird, auch die che— miſchen Veränderungen, die der Speiſen unter dem Einfluß des Speichels im Munde erfahren, fehr erheblich beeinträchtigt und durch die Ma⸗ gen und Darmverdauung nicht völlig kompen⸗ ſiert werden kann. Größere Stücke ſtärkehalti⸗ ge Nahrungsmittel, die unvorbereitet in den Magen gelangen, können als Fremdkörper wir⸗ ten und chroniſche Magenkatarrbe unterbalten. heute über eine große Reihe Je ſorgfältiger die Speiſen zerkleinert, je gründlicher ſie eingeſpeichelt werden, um ſo ausgiebiger und reichlicher erfolgt die Umwand— lung der Stärke in Zucker. Kaut man Weißbrot eine Minute, ſo werden 24 Prozent davon in Zucker umgeſetzt und gelöſt; in 5 Minuten 42 Prozent; Schwarzbrot nach 1 Minute zu 14 Pro— zent; nach 5 Minuten 39 Prozent. Die Zeit und Fortdauer der Stärkeumſetzung wird aber im weſentlichen von dem Grade der Imprägnierung mit Speichel abhängig ſein. Hieraus ergibt ſich ganz beſonders die Notwendigkeit, die Speiſen ganz energiſch und ſo gründlich wie möglich zu durchkauen und ſie möglichſt lange in der Mund— höhle zu belaſſen, damit ſie vollſtändig vom Speichel durchdrungen werden. Auch auf die Ab⸗ ſonderung der Magendrüſen übt nach Pawlow der Kauakt einen nicht unerheblichen Einfluß; denn dieſe werden ebenſowohl durch phyſiologi⸗ ſche' Einflüſſe(Appetit) wie auch durch Ge— ſchmacksempfindungen, die erſt durch den Kau⸗ akt ausgelöſt werden, angeregt. Daß zur Erhöhung des Kaueffekts einer Pro— theſe die Reſtbeſtände des natürlichen Gebiſſes als phyſiologiſche Widerſtände dem Kaudruck ge— genüber nach Möglichkeit ausgenutzt werden müſſen, daß ſie in dieſer Beziehung viel höher zu bewerten ſind als die Tragfähigkeit der zahn— loſen Kieferabſchnitte, ſelbſt bei günſtigſter Be— ſchaffenheit, liegt auf der Hand. Man verfügt künſtlicher Aus— gleichsmittel, die in der Hauptſache darauf hin— auszielen, den Kaudruck auf große Flächen zu verteilen, die Angriffspunkte ſchädlichwirkender Kräfte an günſtige Stellen zu verlegen, oder ſie ſo aufzufangen, daß ſie in der Richtung der Längsachſen der Zähne wirken. Reichen die Reſtbeſtände des Gebiſſes nicht aus, dem Zahnerſatz die nötige Stütze zu ge— ben, ſo wird es notwendig, die Tragfähigkeit der natürlichen, noch vorhandenen Zähne durch Anwendung einer mehr oder weniger ausge— dehnten, dem Gaumen und den Kieſerkämmen aufliegenden Platte zu erhöhen; man befolgt das Prinzip der Platten-Protheſe. Dieſe hat nun in den letzten Jahren eine erhebliche Wand— lung durchgemacht. Während man früher auch zum Erſatz einiger weniger Zähne eine umfang— reiche, den harten Gaumen ganz oder teilweiſe abdeckende Platte anwandte, iſt man neuerdings beſtrebt, dieſe auf ein möglichſt geringes Bolu— men zu bringen, indem man ſie nur in den kon— ſtruktiv wichtigen Keilen ausbildet. Die nachteili— gen Folgen der umfangreichen Bedeckung der Schleimhaut laſſen ſich dadurch auf ein Mini⸗ mum herabſetzen, daß die Platten ſehr ſauber gehalten werden und daß ſie aus Metall herge— ſtellt werden. Dadurch werden die Sinnesempfin— dungen in der Munbböhle nicht in dem Maße beeinträchtigt, wie es durch Kautſchukplatten der Fall iſt. ee eee eee eee. helle 2 Blätter 3 Lütt ſich Arterjenverlallung vermeiden? Unter den Krankheitszuſtänden, die ſich mit der fortſchreitenden Kultur immer häufiger beob— achten laſſen, nimmt die Arterienverkalkung einen wichtigen Platz ein. Schlaganfall und frühzeitiges, jahrlanges Siechtum ſind die Folge dieſes Sprö— de⸗ und Brüchigwerdens der Schlagadern. Wie läßt ſich dem vorbeugen? Iſt die Krankheit die naturnotwendige Folge eines kulturellen Auf⸗ ſtiegs oder nur das Endergebnis einer, von der Kultur durchaus nicht zwangsweiſe bedingten, ungeſunden Lebensweiſe? Wir halten das letztere für wahrſcheinlich. So iſt bekannt, daß durch Tabakmißbrauch eine Verkalkung der Arterien entſtehen kann. Es wäre jedoch höchſt eigentüm⸗ lich, wenn wir behaupten wollten: Kultur ohne Tabak iſt undenkbar. Wie die„Genußmittel“, ſo können auch Nah⸗ rungsmittel zur Arterienverkalkung führen. Der Nachfolger Virchows, der Berliner Pathologe, Prof. Dr. Orth, hat feſtgeſtellt, daß reichliche Ei⸗ weißnahrung, alſo Fleiſchgenuß, dieſe Krankheit verurſachen kann. Hier ſind auch die Unterſu⸗ chungen von Steinbiß zu erwähnen. Er fand bei Stadtkaninchen, die mit Küchenabfällen gefüttert wurden, häufig Arterioſkleroſe, nicht aber bei Landkaninchen, die unter natürlichen Verhältniſ⸗ ſen lebten. Er fütterte eine Anzahl Kaninchen ausſchließlich mit Leber und Weißbrot, und ſchon nach vierzig Tagen konnte die Verkalkung der 7 wie auch der Herzmuskulatur feſtgeſtellt werden. Welche Koſt dürfen wir nun als zuträglich, welche als zu eiweißhaltig und darum als ge⸗ fährlich anſehen? Die Beantwortung dieſer Frage erſcheint ſehr ſchwierig, und doch gibt es eine einfache Art der ſicheren Prüfung: Die Darm⸗ entleerung! Uebelriechender Kot iſt ein Beweis für Fäulnisvorgänge im Darm. Dieſe ſind nur dann möglich, wenn dem Darm zuviel Eiweiß zugeführt wurde und er damit nicht fertig wer— den konnte. Bei geſunder Koſt und richtiger Ver— dauung hat der Kot nur ſchwachen, nicht beſon— ders üblen Geruch, wie wir bei der Pflanzenkoſt leicht beobachten können. Ein däniſcher Arzt ſchreibt:„Ausgedehnte, jahrelange Erfahrungen haben mich darüber belehrt, daß das Ausſehen und der Geruch des Kotes der ſicherſte Maßſtab für die Zuträglichkeit einer Koſt iſt. Der Zweck des Stoffwechſels iſt ſozuſagen der, wenn nicht ausgeſprochen wohlriechenden, doch auch nicht übelriechenden Kot zu erzeugen. ö Dles ift auch keineswegs defonbers nerctour dig. Man ſpricht doch ſoviel von der„äußeren“ Sauberkeit. Um ſo eigentümlicher muß es berüh⸗ ren, daß viele unſerer Mitmenſchen, die äußerlich vor Sauberkeit glänzen, einen Darm ſpazieren tragen, der mit dem übelſt riechenden Inhalt ge⸗ füllt iſt. Das iſt zehnmal ſchlimmer, als äußerer Schmutz, der la die Haut nicht durchdringen kann, während die Fäulnisſtoffe im Darm ſehr leicht durch die Schleimhäute ins Blut übergehen. Hoffen wir, daß die fortſchreitende Kultur die innere Reinheit recht bald zu einer allgemeinen anerkannten Geſundheitsregel machen möge. Ausland Dr. Eckener in Genf. wtb Genf, 30. Jan.(Radio.) Dr. Hugo Eckener, der nach Genf gekommen iſt, um einen Vortrag über ſeinen Flug um die Welt zu hal⸗ ten, beſuchte heute das Völkerbundsſekretariat, wo er von Generalſtaatsſekretär Sir Erick Drummond empfangen wurde. Der General⸗ ſekretär beglückwünſchte Dr. Eckener zu ſeinen Erfolgen. In der ſehr herzlichen Unterhaltung waren ſich der Generalſekretär des Völkerbun⸗ des und Dr. Eckener darüber einig, welch große Bedeutung den Fahrten des„Graf Zeppelin“ und der Organiſierung der Luftverbindungen für die Annäherung unte e den Völkern und die internationale Verſtändigung zukommt. Eckener trägt ſich mit dem Plan, zur nächſten Völkerbundsverſammlung mit ſeinem Luftſchiff hierherzukommen und zu landen. Eckener iſt nun nach Vern abgereiſt, wo er ſeinen Vortrag wiederholen wird. eg, eee Kulturkampf in Südſlawien. Belgrad, 30. Jan.(Radio.) Hier iſt an⸗ läßlich der neuen ſüdflawiſchen Schulgeſetze ein Kulturkampf ausgebrochen, der ganz unge⸗ wöhnlich ſcharfe Formen annimmt. Die Agra⸗ mer„Nowoſty“ brachte dieſer Tage einen auf⸗ ſehenerregenden Artikel, der die offenkundige Abſicht verfolgt, die katholiſche Bewegung in Südſlawien politiſch zu diskreditieren und als ſtaatsfeindlich hinzuſtellen. Dieſer Artikel hat in katholiſchen Kreiſen große Erregung hervor⸗ gerufen und zu einer überaus ſcharfen Erwi⸗ derung des Agramer Erzbiſchofs und katholi⸗ ſchen Metropoliten Dr. Bauer geführt, in der der Erzbiſchof ſagt, daß in den letzten 50 Jah⸗ ren, ſeitdem er das öffentliche Leben verfolge, kein ſo ſcharfer Angriff auf die katholiſche Kirche erfolgt ſei wie dieſer. Der Erzbiſchof wendet ſich mit Entrüſtung gegen die erhobenen Ver⸗ düchtigungen der katholiſchen Kirche und ſagt, daß ſich internationale dunkle Mächte verſchwo⸗ ren haben, um in Jugoflawien einen religiöſen Kampf um die Verfolgung der katholiſchen Kirche zu entfeſſeln. Erſtes Urteil des vatikaniſchen Gerichts. Stadt des Vatikans, 30. Jan. Der vatika⸗ niſche Gerichtshof trat geſtern zum erſten Male zuſammen und verhandelte gegen einen Mann namens de Paulis, der aus dem Almo⸗ ſenbecken der Peterskirche Geld entwendet hatte. Der Gerichtshof verurteilte de Paulis nach dem italieniſchen Strafgeſetzbuch zu drei Monaten Gefängnis. Er pflichtete der Anſicht des Verteidigers bei, daß Diebſtahl aus einer Almoſenbüchſe kein Kirchenfrevel ſei. unweſe aiif einer bei me Dann All polizei geplan verbot res in K Ber ſinoſag Weltſa hei die die G. ſchiffal würde die Ri könne. An dem bekann rates Korps An. ſchen olf nicht nicht l M Tobſu nier f und z dann länger Die 81 Komn Komn mittag Donn ſons 1 tur d Kolba prüfte anna goriet Diens lichen, P. det, d mal rende den ſe zeſſin 11. Kund. keine M Hürte ſchnell bigen nur Ju ſeines in un ge rſtů