Runde Auch Sie müſſen 0 leizimal heute Montag 10 wunderbare a Filmwerk anſehen. Verſäumen Sie nicht die letzte Gelegenheit. Sie haben noch ſelten was ſchöneres geſehen. Der weiteſte Weg lohnt ſich. Drum auf heute Central-Film-Palas. Anfang ½ 8 Uhr ab in den 9 Uhr nochmals. Achtung! Billige Futtermittel Nur 1a. Qualitäten Weizenfuttermehl in plombierten Säcken a 75 kg. Mk. 9.— per Sack Weizenkleie 50 g. 470 aus der weitbekannten Phönixmühle der Firma H. Hildebrand u. Söhne, Mannheim. Die Preiſe verſtehen ſich frei Haus. Ich bitte Beſtellungen rechtzeitig aufzugeben, damit im Zufahren keine Bekanntmachung. 1 Lelanntmachung. 1 5 i Betr.: Herſtellung der Fußſteige. Betr.: Verſteigerung der Allmendgrundſtücke. In Ausführung der beſtehenden Beſtimmun⸗ Am Mittwoch, den 5. Februar 1930, vorm. 5 gen der Lokalſtatuten und der auf Grund dieſer 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes gefaßten Beſchlüſſe wird darauf aufmerkſam ge⸗ nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: macht, daß die auf einem Grundſtück laſtendeu Oberlück 10. Gew. Nr. 2 Plattenbelags- bezw. Straßenherſtellungskoſten von A i dem Eigentümer zu bezahlen ſind, während deſſen Alter Garten 1. Gew. Nr. 23 Beſitz die Koſten entſtanden ſind. Sandgaben Nr. 67 Wir empfehlen daher, bei dem An- bezw. Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 2 Verkauf von hier in Betracht kommenden Grund— Groß-Bruchfeld 2. Gew. Nr. 33 ſtücken auf dieſe Verpflichtungen Rückſicht zu nehmen. Kleiner Neuenacker im Groß⸗Bruchfeld Nr. 37 Viernheim, den 31. Januar 1929. Allmen Nr. 15 eſſi ſche Bürgermeiſterei Viernheim. Allmenfeld 1. Gew. Nr. 35 1 a A Vierruthen Nr. 12 Große Lange Theilung Nr. 1 Drernhelmer felge — Viernheimer Zeitung — 9 erhält jeder Leser die broschierte Werbe-(Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ausgabe des neuesten Kriegswerkes DIE PRESSE SCHREIBT: Ein Buch, das den Krieg zeigt mit seinen Grausamkeiten, Drangsalen usw. Ein erschütterndes Dokument, einfach in seiner Sprache, die volle Wahrheit ohne Schminke schildernd. Das Bueh sollte gerade unserer Jugend in die Hand gedrückt werden. Ein Buch, das alle lesen sollten. Unkostenbeitrag 30 Pfg. Schreiben Sie so- Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 1 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abtzeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von sämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes latvorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 2a een vorgeſchriebenen Tagen kaun jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige ülluſtrierte ntagzsblatt„Sterne und Blumen“, ende einen Fahrplan ſowie einen Wand- er.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 10 f Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ee meh f recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 67 ö a— erlag: Joh. 5 lle Rathausſt Joh. Adam Adler 5.8 Aan 4 rt a. M. Schriftleitung, Druch u. Verlag: Joh. Markin, Geſchäftsſtelle Rathau f r. Ferner empfehle ebenfalls zu den niedrigſten PPUEUPPCCCCCcCcCcCcCcCcCcCcCccC ò² ß Preiſen alle andere Futtermittel, wie: Biertreber, Ar. 29 Dienstag, den Schnitzel, Malzkeime, Erdnußkuchen, Repskuchen,— gg d Ir Ai täglich mit 9 5 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1. . 4*ꝛ . Jahrgang — 2 Krottenwieſe(Acker) Nr. 90 Oberbruchweide 2. Gew. Nr. 1 Oberlück 10. Gew. Nr. 13 „ 11. Gew. Nr. 14 Alter Garten 3. Gew. Nr. 2 Kleine Striethen Nr. 24 Br. Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 12 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 9 Kleiner Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 2 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 12 Rothfeld 2. Gew. Nr. 49 Bierruthen Nr. 17 Große Lange Theilung Nr. 48 Mittlere lange Theilung Nr. 98 Krottenwieſe(Acker) Nr. 23 Oberbruchweide 5. Gew. Nr. 17 Schloth Nr. 14, 20, 46 Viernheim, den 1. Februar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Waſſerleitung; hier Sicherung der Haus- leitungen gegen Froſt. Die Hausbeſitzer werden erneut darauf auf— merkſam gemacht, die Waſſerleitungseinrichtungen ausreichend gegen Froſt zu ſichern und ganz be— ſonderes Augenmerk auf den Schutz der Waſſer⸗ meſſer zu richten. Die durch Froſt hervorgerufenen Schädigungen an Leitungen und Waſſermeſſern werden auf Koſten der Hausbeſitzer beſeitigt und liegt es daher im eigenen Intereſſe der Hausbe— ſitzet, ſich vor unliebſamen Störungen in der Waſ— ſerverſorgung und Koſten zu bewahren. Viernheim, den 31. Januar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. 4 2 2 Die Troſtrunde. Gruppe Nordweſt. Die beiden Tabellenführer Phönix L'hafen und Sp. V. Wiesbaden behaupteten auch in den geſtrigen Spielen ihre führende Stellung in dem erſteren VfL. Neu-Iſenburg 31 und die Letzteren, Rotweiß Frankfurt 211 ſchlugen Allerdings waren die Leiſtungen in den bei— den Spielen nicht die allerbeſten, beſonders der Kampf in Ludwigshafen ſtand auf einem niedrigen Niveau. Relativ am beſten ſteht aber noch der Frankfurter FSpV., der geſtern einen unerwarteten Punktverluſt bei dem Ta— bellenletzten FV. Saarbrücken erlitt. Unerwar— tet iſt auch das gute Abſchneiden der Saar— brücker Sportfreunde, die in Neckarau ein 3:3 erzielen konnten. Die Tabelle: Phönix Ludwigshafen 53 4 1 Sp. V. Wiesbaden 3 2 FSpV. Frankfurt 2 2 VfL. Neu-Iſenburg 2 1 Spfr. Saarbrücken 1 3 Neckarau 0 2 1 5 1 104 107 0 1 ortfr. Saarbrücken 313. Erſtmals wirkte bei Neckatau wieder Zeil— Lamberth Beſt eine Hände ſieben Minuten ſpäter brachte ein prachtvoller Strafſtoß Engelhards aus mehr als 40 Meter Entfernung, ſehen hat— der Ball ſenkte ſich unmittelbar unter der Torlatte in den Frankfurtern den Ausgleich. Nun wurde das Publikum ſehr nervös, umſomehr als ſich die Fehlentſcheidungen Mauls häuften. Etwa 10 Minuten vor Schluß brachte ein ſchöner 20 Meter⸗Schuß, abermals von Beſt getreten, den Wiesbadenern den Sieg. felder als Stürmer mit und rettete auch gleich ö ſeinem Verein in dieſem Treffen einen Punkt, da er ſämtliche drei Tore erzielte. Saarbrük— ken lag lange Zeit im Angriff und hatte 7 ſchon eine 2:0-Führung erzielt, als Zeilfelder den erſten Erfolg buchen konnte. So ging es auch in die Pauſe. Nach dem Wiederbeginn konnte Zeilfelder dann den Ausgleich ſchaffen. Saarbrücken iſt weiterhin leicht überlegen und erzielt wiederum die Führung, verlor dann aber ſeinen Mittelſtürmer durch Platzverweis. Zeilfelder ſtellte durch einen wuchtigen Straf— ſtoß den Ausgleich her. Sp. V. Wiesbaden— Notweiß Frankfurt 211. Im allgemeinen war die Begegnung fair. Sie war nur in der zweiten Hälfte intereſ— ſant. Bis zur Pauſe ſtand das Spiel noch 010, und zwar hauptſächlich durch die wie ſtets ſchwachen Angriffsleiſtungen von Rot-Weiß auf der einen Seite und durch die ganz her⸗ vorragenden Leiſtungen von Kreß auf der an⸗ deren Seite, der trotz eines Hexenſchuſſes die ſchwerſten Bälle meiſterte. Etwa 10 Minuten nach der Pauſe köpfte M SN 1860 München Phönix Karlsruhe Karlsruher FV. Jahn Regensburg Union Böckingen Alte Zeitungen J. Eis wickeln u. Tapezieres geeignet zu haben in der Geſchäftsſtelle ds Blattes SS eee eee ese. Vereins-⸗Anzeiger eee eee eee Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Berufsver band Fabrik- u. Transportarbeiter. Mittwoch den 5. Februar, abends halb 8 Uhr findet im Gaſthaus z. Löwen unſere diesjährige General- verſammlung ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung u. der Wimpelweihe in Neckarau am 9. Februar bitten wir um zahlreiches Er— ſcheinen. NB. Liederbücher mitbringen. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Donners⸗ tag, den 6. Februar, abends 8 Uhr findet im Lokal z. Gold. Stern unſere ordentl. General- verfammlung ſtatt. Da wichtige Reformen zur Tagesordnung ſtehen, bitten wir unſere Mitglieder reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mitt⸗ woch, den 5. Februar, abends halb 9 Uhr Klub— abend. Kommenden Sonntag Wanderung.— Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Verein für Sport- u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsl Flante Kreß des Linksaußen uber die des hinweg ins Tor. Schon wie man ihn bisher ſelten ge— 0 9 die äußerſte Ecke— Gruppe Südoſt. In dieſer Gruppe ſetzten die Tabellen— führer ihren Siegeszug fort. Der 1. FC. Nürn— berg ſiegte auch beim Karlsruher Phönix und das mit 812 ziemlich deutlich. Deuliche Meiſter wird in dieſer Runde unan— Der mehrfache 7 ſefochten das Rennen machen. Sehr viel machen allerdings die Münchener Löwen von ſich keden. Nach dem hohen Sieg in Heilbronn iegten ſie nunmehr ſogar mit 10:2 über Union Böckingen, das jetzt noch ohne Punkte allei— am Tabellenende ſteht. er zweite Tabelle: letzte nähmlich über den 5 V. mit 4:3 und kam ſomit zu den erſte 5 In Regensburg werden jetzt wohl noch mehr P f hütter ſind z behaupten ſiegte rrlsxuh lenplatz. Nelat 1860 München beſſer. 1. FC. Nürnberg f 29.712 V. Nürnberg 14:13 8 20:3 6 9.21 5 9:14 4 1333 12:18 1 0 610 2 0 0 6:24 0 0 D. — VfR. Heilbronn 2 1 U Iſenburg Phünix Ludwigshafen— Pf. Neu 3:1(1:0). Ludwigshafen trat mit Erſatz für ſeinen Rechtsaußen Burkhardt an. Sein Erſatzmann Patlbberg entpuppte ſich als eine ganz ausgezeich— nete Neuentdeckung, deren Leiſtung die 2500 Zu ſchauer, die erſchienen waren, oft zu begeiſtertem Beifall hinriß. Iſenburg hatte ebenfalls auf Er— ſatz für Rockmann zuriſickzugreifen, doch konnte Anthes, der dafür aufgeſtellt war, in keiner Weiſe den an ihn geſtellten Anſprüchen genügen. In der Geſamtleiſtung war Phönix ſeinem Gegner unverkennbar überlegen und ſicherte ſich auch inen verdienten 3:1⸗Sieg, nachdem bei der Pauſe FC. Freiburg 5 0 1 fort an Sanitas- Verlag, Zirndorf-Nürnberg Soyaſchrot, Maisſchrot, Gerſtenſchrot, Haferflocken. Flumemkoal, Mesreten. Roptsalat Rotkraut, Weißkraut, Wirſingkraut, Gelberüben, delbnlelschige önessekarleltein Orangen. Mandarinen. Bananen Aepfel, Erdnüſſe, Feigen. pfelwein Lier do Pig. Lebensmittelhaus Peter Roſchauer „Zum Rebſtock“. Prima ſowie Dlehrunen Zentnerweiſe zu verkauf. und ins Haus geliefert Ludwig Brechtel Holzſtraße 1 Anzüge, Kittel, Hosen, Uhren, Schuhe, Gramo- phone, Schallplatten u. sonstiges finden Sie am billigsten bei Bartmann Mannheim R 4, 18. das Ergebnts bereits 1:0 zugunſten der Platzve⸗ ſitzer lautete. V. F. Saarbrücken— F. S. V. Franlfurt 1:1(1:0). Die Frankfurter mußten ſich überraſchender— weiſe mit einem Unentſchieden begnügen. Sie ſtellten als Erſatz für den Schön auf den Mittelläuferpoſten. Schön einen ſchwachen Tag und darunter litt auch Sturm, der während der erſten Halbzeit kei Zuſammenhang hatte. Saarbrücken ſpielte we rend dieſee Phaſe überlegen und holte ſich ku— vor der Pauſe das Führungstor. Nach der Pau muchte der Fußballſportverein Anſtrengunge er wurde ſtark überlegen und kam auch zum v dienten Ausgleich. 9 N Mog Runde der Meiſter Die Spiele am geſtrigen Sonnta; mehr oder weniger die erwarteten gänge gebracht, wenn vi 0 dene Reſultate etwas überraf Nunmehr hat ſich auch die ſt gruppe gebildet. Unter den erſten Sp. Vgg. Fürth, und Bayern i en ſind beſtimmt die erſten Vertreter Süddeutſchlands zu ſuchen. F. K. Pirmaſens ſcheint doch nur auf eigenem Platze belonders gefährlich zu ſein. In Frei— burg mußte ſich der Saarmeiſter gleich 5:1 geſchlagen helen ngen, womit der FC. Freiburg auch gleichfalls ſeine beiden erſten Punkte er gatterte. Das Treſſen dee beiden Großen in Fürth ſah die Sp Agg. knapp mit 21 übe München Bayern ſiegreich. Des Deutſche! Meiſters Verteidigung iſt doch immer no das Veſte, wenn man bedenkt, daß der Bayer ſturm z. It. in beſter Fahrt iſt und ſchon Tore in 5 Spielen geſchoſſen hat. Eint Frankfurt konnte über den Heſſenmeiſter in einem korreichen Treſſen triumphieren und kammt wieder vor München in der Tabelle. Mit einem Remis 4.4 trennte man ſich in Stuttgart. Ueberhaupt ſchlagen ſich die Wald— höfer auswärts ſehr gut, denn von ihren vier 1 haben ſie 3 auf fremden Plätzen ge⸗ Eintracht Die Tabelre: Sp. Vgg. Fürth 5 0 Eintracht Frankfurt 5 3 1 Bayern München 5 0 F. K. Pirmaſens 5 2 Sp. V. Waldhof 5 2 Wormatig Worms 0 VfB. Stuttgart 1 e 5 0 5 ö 2 Thbmasmehl wieder eingetroffen. Chriſt. Adler, zur Traube Düngerhandlung. Melnina-berhant. Viernheim Gegr. 1902. Einladung! Sonntag, den 9. Februar 1930, nachmittags 3 Uhr, findet im„Saftladen zum grünen Laub“ unſere diesjährige ordentliche Generalperſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Bericht der Reviſoren. 4. Entlaſtung des Vorſtandes. 5. Neuwahl der ausſcheidenden Vorſtandsmit⸗ glieder. Anträge zur Generalverſammlung ſind bis 6. Februar bei unſerem Vorſitzenden Mich. Herberth einzureichen. Hierzu laden wir alle unſere Mitglieder herzlich ein. Der Vorſtand. Spielvereinigung Fürth— Bayern München 2:1(1⸗0). a Fürth ſiegte mit etwas Glück, doch kommt ihn zugute, daß in der zweiten Halbzeit der Stürmer Frank durch Verletzung zum Statiſten wurde und Leinberger infolge ſeines noch nicht völlig ausgeheilten Rippenbruchs dem enormen Tempo des Kampfes für die ganze Dauer der Spielzeit nicht gewachſen war. Einem prächtigen über⸗ legen durchgeführten Spiel der Fürther in der urſten, Halbzeit, das in der 12. Minute durch f dank den Führungstreffer brachte, folgte in d „weiten Halbzeit eine Umkehrung des Kampf⸗ bildes. Bayern übernahm das Kommando und hielt es ausgezeichnetem elanvollen Angriffsſpiel bis zum Schluß. Der Ausgleichstreffer wurde in ber 76. Minute durch Einköpfen eines Eckballes von Nagelſchmitz erzielt und die Angriffe weiter⸗ an foreiert. Das Glück war aber für Fürth, deſ— en verletzter Stürmer Frank in einem Ge⸗ dränge in der 81. Minute mit glücklichem S zen Siegestreffer für Fürth erzielte. i F. C. Freiburg.— F. K. Pirmaſens 511. g Vor 3000 Zuſchauern errang am Sonntag der badiſche Meiſter, der Freiburger FC., gegen den 5K. Pirmaſens ſeinen erſten Sieg in der dies— jährigen Meiſterrunde. Obwohl die Freiburger immer noch nicht mit ihrer ſtärkſten Mannſchaft antreten konnten, waren ſie ihrem Gegner über legen und ſiegten denn auch verdient. Pi ſens dagegen bereitete nach ſeinem ſeith chend guten Abſchneiden in den u den Zuſchauern eine große Enttä Tie Saarleute ſpiellen zwar überaus eifri ten auch das überaus ſchnelle Tempo bis Schluſſe durch, doch fehlte ihnen vollkommen ein einheitliches Syſtem. Bis zur Pauſe ſtand nach Schüſſen von Fehrle und Winker 2(Frei⸗ burg), und von dem Pirmaſenſer Michel das Er⸗ gebnis 211 zugunſten von Freiburg. Nach der Pauſe kamen die Platzbeſitzer immer mehr auf; ſie ſchoſſen durch Winkler 2, Herzog und Radat drei weitere Tore. 5 ö VfB. Stuttgart— Waldhof 4:4(8:2 Die Leiſtungen in dieſem Spiel litten ſehr unter dem moraſtigen Boden. Der Kampf ent⸗ täuſchte, weil das Suttgarter Innentrio in her zweiten Halbzeit verſagte. Die Gäſte dagegen überraſchten ſehr angenehm, obwohl ſie den vor— züglichen Verteidiger Hauth und den tadelloſen Mittelläufer Bretzing erſetzen mußten, Ueber⸗ raſchenderweiſe lagen die Mannheimer ſchon nach fünf Minuten mit 2:0 Toren in Front. Stutt⸗ gart mußte ganz aus ſich herausgehen, um bis gur Panſe ausgleichen und durch Rebmann mit 6:2 in Führung gehen zu können. Als der junge Seibold bald nach dem Wechſel auf 4:2 erhöh batte, ſchien Stuttgarts Sieg geſichert. Die Gäſte zamen aber noch einmal zum Erfolg und gli (durch ein Abſeitstor) aus Der 0 ede el Spiel und überſah daß bels Nusgleichstor aus Abſefteſte zum n 48 7 52* Tagesnathrichten Schiffszuſammenſtoß im Nordoſtſeekanal. Brunsbüttel⸗Koog, 3. Febr.(Radio.) Nordoſtſeekanal ſtieß am Sonntag Morgen 5 Uhr bei ſichtigem Wetter bei Kilometer 17 der nach Oſten gehende große deutſche Dampfer „Emsland“ mit dem däniſchen Dampfer „Hans Marsk“(1930 Bruttoregiſtertonnen), der mit Holz beladen war zuſammen. Letzterer erhielt an der vorderen Seite ein ſechs Meter langes und ebenſo breites Leck, ſodaß die La⸗ zung an dieſer Stelle freigelegt und aus hrer Lage verſchoben wurde. Das auf ſeiner Ladung ſchwimmende Schiff wurde von zw⸗ Dampfern hierhergebracht. Der Dampfer hat außerdem auch unter Waſſer Schaden er— litten, und wird zur Reparatur nach Hamburg geſchleppt werden. Perſonen ſind bei dem Anfall nicht zu Schaden gekommen. Deutſches Reich Die Parteiführerbeſprechung beim Reichs⸗ kanzler. Berlin, 3. Febr.(Privatmeldung.) An der Parteiführerbeſprechung bei dem Reichskanzler nahmen faſt alle Mitglieder des Kabinetts teil. Gegenſtand der Beſprechungen, die von 112 Uhr dauerten, war die Saarfrage, über die ſich Reichsminiſter Dr. Curtius ausließ, und die deutſch⸗polniſchen Abkommen, nämlich das Liqui— dations und das Minderheitenabkommen. Die Beſprechung diente der Information über den Standpunkt der Regierung. Irgendwelche Be— ſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Im allgemeinen herrſcht in politiſchen Kreiſen die Auffaſſung, daß die Führer der Regierungs⸗ barteien ſich vorbehaltlich der Entſcheidung ihrer Fraktionen in Sachen der deutſch-polniſchen Ab⸗ kommen dem Standpunkt der Regierung, bei allen Bedenken im einzelnen, grundſätzlich ange— ſchloſſen haben, und daß alſo eine entſprechende Haltung der Regierungsparteien zu erwarten ſein dürfte. Im Die Gerüchte wegen der angeblichen Kürzung der Beamtengehälter. Weimar, 3. Febr.(Radio.) In einer Sitzung des Landesausſchuſſes des Allgemeinen Deutſchen Beamtenbundes hielt Reichsbankab⸗ geordneter Falkenberg einen Vortrag und be⸗ rührte dabei u. o. die bekannte Behauptung, daß das Reich die Beamtengehälter kürzen wolle. Er erklärte dazu, daß er am Sonnabend vormittag mit dem Reichskanzler eine Unter⸗ redung gehabt habe, darauf eine derartige Frage die ganz beſtimmte Auskunft erteilt habe, daß eine derartige Vorlage überhaupt nicht exiſtiere. Das Kabinett ſei noch nicht einmal mit einer ſolchen Anregung befaßt worden. Nach Anſicht des Reichskanzlers kann die Beamtenſchaft vollkommen beruhigt ſein. Wie Falkenberg weiter ausführte, ſoll ſich dieſes Gerücht ſo erklären, daß bei der erſten Er⸗ Häuterung über die Novelle über die Arbeits⸗ koſenverſicherung in beſtimmten parlamentari⸗ chen Kreiſen der Plan aufgetaucht ſei, die Beamten mit den Beiträgen zur Arbeitsloſen⸗ werſicherung heranzuziehen. Dieſer Plan ſei aber ſchon nach den erſten Erwägungen wieder von der Bildfläche verſchwunden und gar nicht mehr an die Regierung gelangt. Ausland Einladung der Ritter des goldenen Vlieſes nach Barcelona. 0 Paris, 3. Febr.(Privatmeldung.)„Paris Midi“ meldet aus Madrid, daß der König von Spanien in ſeiner Eigenſchaft als Großmeiſter des Ordens vom goldenen Vlies demnächſt die Ritter dieſes Ordens, nämlich die Könige von England, Schweden, Italien und Dänemark, den Kafſer von Japan, den engliſchen Thronfolger, den ehemaligen deutſchen Kalſer und den ehema⸗ ligen deutſchen Kronprinzen, ſowie Poincare und Präſident Doumergue zu einer Tagung nach Barcelona eiaberufen wolle. Poincare und der rühere deutſche Kronprinz ſollen bereits zugeſagt haben. Gemäß dem Zeremoniell würden dieſe beiden ihre Plätze nebeneinander haben. Aus aller Welt Schwere Zuchthausſtrafe für Eiſenbahn— attentäter. Burg(b. Magdeburg), 3. Febr. Vor dem Schöffengericht hatte ſich der Arbeiter Willi Hä— ſeler wegen Transportgefährdung zu verantwor— ten. Häſeler hatte in der Nacht zum 9. Oktober 1929 einen Hemmſchuh auf die Gleiſe der Eiſen⸗ bahnſtrecke Berlin— Magdeburg dicht bei Burg gelegt, um den D-Zug Berlin- Köln zum Ent— gleiſen zu bringen. Glücklicherweiſe hatte der D-Zug das Hindernis, ohne Schaden zu nehmen, beiſeitegeſchoben. Häſeler gab an, daß er einmal ein Eiſenbahnunglück in Wirklichkeit erleben wollte. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthaus— ſtrafe von drei Jahren. Uebrigens ſchwebt ge— gen Häſeler noch eine Unterſuchung wegen an— geblicher Beteiligung an den Anſchlägen auf den Bahnverkehr im Braunſchweiger Besirk. Senſationelle Wendung in der Mordaffäre Meußdörſer. München, 3. Febr. Das„Kulmbacher Tage⸗ blatt“ gibt ſolgendes Extrablatt heraus: Der Verteidiger des Kommerzienrats Heinrich Meußdörfer in Kulmbach, der bekanntlich un— ter dem Verdacht des Gattenmordes ſich in Haft befindet, übergibt der Preſſe folgende ſenſationelle Meldung. Nelchsbetelteune 8. Bas Nätſel von Kulmbach iſt eine Strafanzeige des Verteidigers vom 21. Januar gegen die Arbeiter Schuberth und Popp wegen Ermordung der Frau Kommer— zienrat Meußdörfer iſt es dem Kriminalkom— miſſar Schiffner in Kulmbach gelungen, die beiden zu einem Geſtändnis zu bewegen. Die beiden Arbeiter haben dieſes Geſtändnis vor dem Anterſuchungsrichter und vor dem Staatsanwalt wiederholt. Sie wurden in Haft genommen. Mit der Haftentlaſſung des Kommerzienrats Meußdörfer iſt ſtündlich zu rechnen. Vulkanausbruch auf Salvador. El Salvador, 3. Febr. Der Vulkan San Mi— guel hat ſeine Eruptionstätigkeit wieder aufge nommen. Ueber die Städte San Jorge und San Rafael Oriente iſt ein Aſchegregen niedergegan— gen. Der Ausbruch war von donnerähnlichem unterirdiſchem Rollen begleitet. Lynchjuſtiz in Amerika. Newyork, 3. Febr. Ein aufſehenerregender Fall von Lynchjuſtiz wird aus Ocilla in Georgia gemeldet. Ein Neger, der in dem drin— genden Verdacht ſtand, die 14c9jährige Tochter eines angeſehenen weißen Farmers angegriſ— fen und getötet zu haben, wurde, el der me nachdem Wie mit den Geldern der ieuerzahler umgegangen wird Millionenſchaden für öas Reich Von einer beſonderen, gut unterrichteten Seite wird uns geſchrieben: In der Preſſe iſt ſchon wiederholt auf die zu ſchärfſter Kritik herausfordernden Vorgänge hin— gewieſen worden, die ſich um den Namen der Münchener Lichtſpielkunſt A.-G.„Emelka“ in Verbindung mit dem Deutſchen Reiche gruppie— ren. Es war behauptet worden, der Reichsfinanz— miniſter Hilferding habe im September 1929 für Rechnung des Reiches eine feſte Option auf 51 Prozent des 5 Millionen betragenden Ak— tienkapitals der Emelka erworben. Dieſe Option ſei vertraglich abſolut bindend und bis längſtens 30. September 1930 auszuüben, und zwar zu dem angeſichts der wirtſchaftlichen Lage des Unternehmens geradezu ungeheuerlichen Kurſe von 130 Prozent. Das Reich habe weiter damit das Unternehmen überhaupt fortgefüh d konnte, eine Bürgſchaft für einen triebskredit in Höhe von 900000 Mark gelei— Ind all das, ohne daß das Parlament vorher it gendwie um ſeine Genehmigung angegangen murden wäre. Das Reichsfinanzminiſterium hat bis heute zu dieſen Behauptungen geſchwiegen. Da ſie aber durchaus zutreffend ſind, handelt es ſich um ernſte Verletzungen des Budgetrech— tes des Reichstages; denn Verträge, durch de— ren Erfüllung dem Reiche eine Geldausgabe ent— ſteht, bedürfen der vorherigen Zuſtimmung des Parlaments. Bürgſchaftsübernahmen ſind über— haupt nur auf Grund geſetzlicher Ermächtigung möglich. Beides liegt nicht vor. Der Fi— nanzminiſter Dr. Hilferding, der das Etatsrecht des Reichstages beſonders zu hüten hatte, werletzte hier dieſes Recht in einer Art und Weiſe die zu ſchärfſter Kritik herausfordert. Durch den Vertragsabſchluß mit der Emelka bat er ſich in Verbindungen eingelaſſen, die dem Reiche Milli— onen koſten werden, deren Ziffer man heute noch garnicht kennt!.... Seit dem Vertragsabſchluß ſind mehrere Mo— nate ins Land gegangen, Hilferding hat es nicht für notwendig gehalten, während dieſer Zeit bei dem Reichstage um Indemnität für ſein eigenmächtiges Handeln nachzuſuchen. Warum wohl? Man geht gewiß nicht fehl in der An— nahme, daß er den Mut nicht hatte, dem Parla— ment dieſes unglaubliche Geſchäft zu unterbreiten. Der Vertrag wurde von einem Tag auf den anderen abeſchloſſen, lediglich auf die den anderen abgeſchloſſen, ſeviglich auf diſe⸗ Alltienmehrheit der„Emelka“ zu erwerhen., und das Unternehmen dann neben der von ihm beherrſchten„Ufa“ für die Propaganda des Volksbegehrens einzuſpannen. Dieſe auf die geſchäftstüchtigen Großaktionäre der Emelka zurückgehende vage unb unbewieſene Behauptung genügte dem Reiche, um unbe⸗ ſehen einen Vertrag über die Erwerbung eines Unternehmens abzuſchließen, deſſen wirtſchaft⸗ liche Lage ihm überhaupt nicht bekannt war, und dafür einen Preis zu zahlen, der in kei⸗ nem Verhältnis zum wirklichen Werte ſteht und in letzter Minute noch aus undurchſichti⸗ gene Gründen um 71 Prozent erhöht wurde. Die inzwiſchen vorgenommene Prüfung durch die Reichstrenhand-Geſellſchaft ſoll ein geradezu vernichtendes Ergebnis gehabt haben. Es wird behauptet, daß die wirtſchaftliche Lage des Un— ternehmens derartig ſchlecht ſei, daß das vom Reich mit einem ſo großen Ueberpreis bezahlte Aktienpaket ſo gut wie wertlos und nur unter Hergabe weiterer Millionen vor 1vollſtändi gen Verfall zu bewahren ſei. e Münchener Börſe notiert die vom Reich zu 130 Prozent erworbenen Papiere inzwiſchen mit 50 Prozent! Die Leitung der Emelka aber iſt ſtolz auf ih— ren neuen Geldgeber, das R 1H Dieſer„Stolz“ hat dazu geführt, daß en d Abſchluß des Optionsvertrages der Ar der Emelka zu den bisherigen zwei smitgliedern noch ein drittes ernannt hat, 3 nit einem Jah— resgehalt von nicht weniger ne 000 Mark und einer Bindung auf dre Herſtellung neuer koſtſpieliger Filme, neuer Regiſſeure uſw. mit ſehr aufgenommen worden. einem Skandal zu wer Es iſt allerhöchſte Zeit, daß d ing hier eingreift und die! auch wirklich zur Verantwortung Der Vorgang iſt umſo kraſſer, als das im November Willen, nicht zu erwerben, ganz klar zum bracht und einen Vertragsen uf, mals Hilferding vorlegte, kurzerhand ſchoben und nicht genehmigt hat. Die Regierung möge ſich keiner Täufe geben. Die Empörung über ihr überaus koſtſpieliges und verfaſſungs Vorgehen in der Emelka-Angelegen Volke braußen allgemein. iſt auch im Intereſſe der gendſtes Gebot. Wir haben heute wichtigere Aufgaben, verkrachte Filmunternehmungen zu 60 und mit einem Aufwand von ungezählten Millionen in eine recht fragwürdige Wict ſchaft einzutreten. Wer aber glauben ſollte, unter dem ſchliſſigen Deckmantel des Erwerbs der Emelka mit den ſauer verdienten Geldern der Allgemeinheit Ver— ſtaatlichungsbeſtrebungen auf dem Kulturgebiete des Films zu bringen, der möge ſich darüber nicht täuſchen, daß er uns in ſchärfſter Abwehr⸗ ſtellung finden wird. Uung hohen 1928 ſeinen chem Ergebnis die Beratungen 9 9 mit Bluthunden Er geſtand den zu haben aus mehreren hundert Perſonen be— lehende Menge entriß dem Sheriff den Uebe ter, ſchleppte ihn nach der Waldſtelle, we die Leiche des Mädchens in einem Teiche ge— funden wurde, bearbeitete ihn mit Meſſern und ſchlug ihn dann tot. Seine Leiche wurde auf einen mit Gaſolin getränkten Scheiterhau— fen geworfen und verbrannt Serhaftung in der Angelegenheit Kutiepoff. witb Paris, 3. Febr.(Radio.) Blättermeldun— gen zufolge ſoll ein Ruſſe namens Selesneff, der angeblich Mitglied der Tſcheka iſt, im Zuſam⸗ menhang mit der Affäre Kutiepoff verhaftet worden ſein. Selesneff ſoll ſchon vor anderthalb Jahren auf Grund von Anzeigen, die Emigran— ten gegen ihn erſtattet hatten, aus Frankreich ausgewieſen worden ſein. Primo de Rivera zur Dispoſition geſtellt. Paris, 3. Febr. Havas berichtet aus Madrid: Der offizielle Heeresanzeiger veröffentlicht ein Dekret, durch das die Generäle Primo de Rivera und Martinez Anido mit dem Sitz in Madrid Dispoſition geſtellt werden zur Schwierigkeiten der Islanb⸗Vank. wib Reykjavik. 3. Febr. Die Islands-Bank, deren Aktien in letzter Zeit an der Kopenhage— ner Börſe ſtark geſunken ſind, hat heute ihre Schalter nicht geöffnet. Der Bankrat iſt für heute vormittag 11 Uhr zu einer Sitzung zuſammen⸗ getreten. f ä Der Alting hat im Zuſammenhang mit den Schwierigkeiten der Islands-Bank geſtern abend 7 Uhr bis heute frühe 5 Uhr eine nichtöffentliche itzung abgehalten. Es iſt nicht bekannt, zu wel— em Er ö g geführt haben. ie Islands-Bank, neben der ſtaatlichen Island— Landsbank, das bedeutendſte Bankinſtitut des Landes, iſt im Jahre 1902 gegründet. Sie beſitzt ein Notenprivileg bis bis zum Jahre 1933 läuft. 5 Finbrecherkönie gendow eff eſorungen Berlin, 3. Februar. Aus der Strafanſtalt Tegel entſprang heute vormittag der 36jährige Seemann Herbert Sandowski, einer der aben— teuerlichſten Schwerverbrecher unſerer Zeit. Er hatte ſich in einem unbewachten Augenblick über die Mauer des Hofes geſchwungen. Eine halbe Stunde ſpäter erſchien er in Sträflingskleidern beim Pförtner einer Fabrik in Wittenau und wollte im Auftrag ſeines Bruders Geld holen. Der Pförtner ſchöpfte Verdacht und benachrich— bigte die Gefängnisverwaltung. Inzwꝛ Sandowski jedoch ſpurlos verſchwunden. om wurde im Auguſt 1026 unter Typhusverdacht in das Virchow-Krankenhaus eingeliefert. Nach einigen Wochen fand man zu fällig in ſeiner Seemannskiſte Schmuck n in Werte von annähernd einer Million ſtellte ſich hevaus, daß die Juwelen von Raubzügen in Newyork und ameritk Luxusbädern ſtammten. Als Sandowski nommen werden ſollte, war er bereits aus d Krankenhaus entwichen. Er verübte dann meh— rere Einbrüche in Berlin, wurde aber ſchließlich verhaftet und zu zwei Jahren vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Im Februar 1927 brach er aus der Strafanſtalt Cottbus aus, werde im Oktober wieder erwiſcht, verſuchte dann im Po lizeigefängnis ein Attentat auf ſeinen Wärter und wurde deshalb zu neuer Strafe verurteilt, i in Tegel abbüßen ſollte. 1. Aus Naß und Fern. Mainz, 3. bergarbeiter.) Zu dem Lohnſtreit der heſſi— ſchen Weinbergarbeiter fand am Samstag eine neue Sitzung ſtatt, in der über die Forderung der Verbindlichkeitserklärung der Arbeitgeber verhandelt wurde. Der Schlichter für Heſſen hat die Verbhindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches vom 11. bgelehnt, ſodaß weiter ein vertragsloſer beſteht. Der neue Ver— handlur min wurde auf 7. Februar vor den Schlichter M. anberaumt. Sandowski 8 die er Febr.(Lohnſtreit der Wein— Januar Zuſtand in Frankfurt a. Frankfurt, 3. Febr.(Heſſiſche Soztal— demokratie für begrenzte Kürzung der Beamtengehälter.) Am Sonntag traten in Frankfurt die Inſtanzen der heſſiſchen Sozialdemokratie zuſammen, um zu dem Spar— und Sofortprogramm der heſſiſchen Regierung Stellung zu nehmen. Die Konferenz faßte fol⸗ genden Beſchluß: Die Abſicht der heſſiſchen Re⸗ —.—— dierung, den Fehlbetrag des Etat zu mindern, bird begrüßt. Die Konferenz erwartet aber, daß die Landtagsfraktion ihr beſonderes Augenmerk auf die Beſtimmungen richtet, die ſich mit dem Abbau der Volksſchulen befaſſen. Bei der allge— aneinen Notlage ſollen auch die Beamten. die nötige Einſicht walten laſſen, und ſich bereit er⸗ klären, bei den Sparmaßnahmen nicht ausgenom⸗ men zu werden. Die Konferenz erwartet, daß die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion in einem Initiativgeſetz eine begrenzte Kürzung der Be— amtengehälter fordert. Dabei ſollen die unteren Beamtengruppen von der Kürzung ausgenom— men werden. Ebenfalls ſoll die Regierung aufge— ſordert werden, zu veranlaſſen, daß die Städte und Gemeinden ihre kommunalen Beſoldungs— ordnungen überprüfen und auch hier durch ent— ſprechende Gehaltskürzungen das Defizit zu ver— mindern helfen. Wülfrath, 1. Febr.(17jähriger Stra⸗ ßenräuber.) Freitagabend wurde in Wülf— rath der 60jährige Fuhrabeiter Stahl von den Rheiniſch-Weſtfäliſch. Kalkwerken in Dornap von einem jungen Burſchen angefallen. Stahl führte einen Löhnungsbetrag von 2—3000“/ mit ſich. Der jugendliche Räuber ſchlug ihn mit einem Schraubenſchlüſſel nieder, entriß ihm das Geld und flüchtete. Trotz ſeiner erhaltenen ſchweren Verletzung ſchrie Stahl um Hilfe, worauf Ar— beitskollegen herbeikamen. Dieſe fanden den Räu— ber, einen 17jährigen Burſchen aus Dornap, als— bald in einem verlaſſenen Trichterofen der Kalk— werke und übergaben ihn der Polizei. St. Ingbert, 3. Febr.(Erdrutſch durch Grubengaſe.) Im Nachbarort Altenwald er— eignete ſich ein Erdrutſch, der auf einem Gelän— de von 100 qm. eine Erdſenkung bis zu 1.50 m. aufweiſt. Vermutlich gleichfalls durch Gruben— gaſe verurſacht wurden im Nachbarort Bildſtock ſieben Rohreinbrüche an einem Tage. In dieſer Gegend gehen die Kohlenfelder ſo nahe an die rdoberfläche, daß alles ins Wanken gerät. E' unert ſei bei dieſer Gelegenheit an einen Grn— benort Schnappach, wo ſogar Kirche. Schulhaus und eine Anzahl Privathäuſer einſtürzten oder wegen Einſturzgefahr niedergelegt werden mußten. St. Ingbert, 3. Febr.(6 Bewerber um das St. Ingberter Bürgermeiſter⸗ amt.) Die Wahl eines rechtskundigen Bürger— meiſters findet am Freitag, den 7. Febr. 1930, Der Vatikan übt zum erſten Mal eigene Gerichtsbarkeit aus Oer erſte Abgeurteilte des vatikaniſchen Gerichts, de Paolis, zwiſchen 2 vatikaniſchen Gendarmen. Mit der Wiederherſtellung des ſouveränen Kirchenſtaats iſt auch eine eigene Gerichtsbarkeit im Gebiete des Kirchenſtaats geſchaffen worden. Unſer Bild zeigt den erſten Verurteilten des va— tikaniſchen Gerichts, einen Einbrecher, namens Paolis. in- Lutter din zele futeimtte Dr. Vergius über die neue Verwertung des Holzes Der Heidelberger Profeſſor Dr. Bergius, der Erfinder des Begin⸗Verfahrens zur Verflüſſigung der Kohle, berichtet über ſein bekanntes Verfah⸗ ren zur Herſtellung von Zucker aus Holz. Dieſes beruht auf Laboratoriumsunterſuchungen, die ſchon kurz vor dem Krieg durch Willſtätter und Zechmeiſter durchgeführt worden ſind. In vier⸗ zehnjähriger Arbeit iſt es Bergius gelungen, einen einfachen und ökonomiſchen Prozeß zu ent⸗ wickeln, die in dem Holz enthaltenen zelluloſe⸗ artigen Stoffe, die als ſolche unverdaulich ſind, in verdauliche Kohlehydrate überzuführen. Das chemiſche Mittel, welches die Umwand⸗ lung ermöglicht, nämlich konzentierte Salzſäure, ſtellt, wie er ſchreibt, beſondere Anforderungen an die Kunſt des Ingenieurs. Das Problem konnte erſt als gelöſt gelten, als vor kurzer Zeit die erſte techniſche Anlage ihre Kinderkrankheiten überwunden hatte und in kontinuierlichem Be- trieb eine ausreichende Produk'ion ermöglicht. Das neue Produkt, der ſogenannte Holz⸗ zucker, kann aus beliebigen Holzarten, ins⸗ beſondere aus den weniger wertvollen Waldholzarten. auch aus Abfallholz her⸗ geſtellt werden. Jwveidrittel des Holzgewichts kann in ein Futter— mittel überführt werden, das den gleichen Wert wie Getreide hat. Der Reſt, das ſogenannte Lignin, wird in Brikettform als Hausbrandmit⸗ tel verwertbar gemacht und nebenher entſteht eine nicht unweſentliche Menge Eſſigſäure, ſo daß das Holz annähernd 100prozentig in Wertſtoffe umgewandelt wird. Der Holzzucker iſt in Geſchmack und Ver⸗ wendungszweck nicht ohne weiteres vergleichbar mit dem Rübenzucker. Seine Bedeutung liegt in der Verwendung als Viehfutter. Die Koſten dieſes neuen Viehfutters ſind weſent⸗ lich geringer als die des Futtergetreides. Des⸗ halb entſtand in landwirtſchaftlichen Kreiſen das Bedenken, daß den bisherigen Futtermitteln eine neue ſchwere Konkurrenz erwachſen könnte. Dr. Bergius hat nun den Vorſchlag gemacht, den Holzzucker mit Kartoffelflocken zu vermiſchen, die zu teuer ſind, als daß die öſtlichen Kartoffel⸗ produzenten die Möglichkeit hätten, im Weſten mit den importierten Getreide- und Futtermit⸗ teln zu konkurrieren. Vermiſche man aber die Katoffelflocken mit dem billigen Holzzucker, ſo könne der Oſten Deutſchlands mit dem Miſch⸗ produkt auf dem weſtdeutſchen Markt konkur⸗ renzfähig auftreten. Dr. Bergius meint, daß. wenn der Aufbau der Holzzucker⸗Induſtrie in Deutſchland nicht oder zu langſam beginne, die Gefahr beſtehe, daß holzreiche Nachbarländer, in denen unternehmungsbereites Kapital verfügbar iſt, ſich des neuen Prozeſſes in einem Ausmaß. annehmen, daß der Auslandsdruck auf den Fut⸗ termittel⸗ und auf den Schweinemarkt zunimmt. ohne daß Deutſchland durch billigere Eigenpro— duktion Widerſtand leiſten kann. i ſtatt. Es haben ſich 36 Bewerber gemeldet. Als ausſichtsreichſter davon dürfte der Bürgermeiſter Dr. Schier-Lichtenfels in Bayern gelten. Mannheim, 2. Febr.(Ein Rechtsanwalt vor Gericht.) Vor dem Erweiterten Schöffen— gericht ſtand am Freitag der 46 Jahre alte Rechtsanwalt Dr. Fr. Klein von hier unter der Anklage der Untreue. Klein war als Konkurs— verwalter in dem Konkurs Schowalter von Fried— richsfeld beſtellt. Er wurde am 21. Juni vorigen Jahres deshalb in Haft genommen, weil er trotz wiederholter Mahnungen 14000%, wie die An— klage annahm, nicht an die Maſſe abführte. Da das Geld von den Verwandten des Angeklagten nach der Verhaftung ſofort bezahlt wurde, wurde Klein nach elftägiger Haft wieder aus dem Ge— fängnis entlaſſen. Das Gericht verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis. Als unterſchlagene Summe nahm es 11000 Mark an. Mannheim, 3. Febr.(Auch Frauen trin⸗ ken.) Im betrunkenen Zuſtande fiel in der Ha— fenſtraße die 58jährige Witwe eines Taglöhners zu Boden und zog ſich eine derartige Geſichts— verletzung zu, daß ſie dem Allgemeinen Kranken— baus zugeführt werden mußte. Mannheim, 3. Febr.(Selbſtmordverſu⸗ che.) Am Sonntag»abend verurſachte die 34jähr. Ehefrau eines Schloſſers in ihrer Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas aus dem Leben zu ſcheiden. Ihr Vorhaben kam nicht zur Ausfüh⸗ rung. Die Lebensmüde liegt lebensgefährlich vergiftet im Krankenhaus. Grund zur Tat ſollen Eheſtreitigkeiten ſein.— Vermutlich aus dem gleichen Grunde öffnete am Montag morgen ein 50jähriger Mechaniker in ſeiner in der Treiteur— ſtraße gelegenen Wohnung den Gashahn. Auch ihm gelang es nicht, aus dem Leben zu ſcheiden. Mannheim, 3. Febr.(Feige Rohlinge.) Nachts wurde ein 49jähriger Fabrikarbeiter von ſieben Burſchen, mit denen er in Streit gera— ten war, von ſeiner Wohnung auf dem Wein— heimer Weg mit Meſſern und anderen harten Gegenſtänden mißhandelt und erheblich verletzt. Die Täter konnten ermittelt werden. Speyer, 3. Febr.(Unfalls ſtatiſtik de Pfalz.) Einer amtlichen Statiſtik zufolge ver⸗ unglückten im 4. Viertel des Jahres 1929 116 Autos, 9 Kraftomnibuſſe, 5 Zugmaſchinen, 86 Krafträder, 17 Straßenbahnen, 5 Reichseiſenbah⸗ nen, Kleinbahnen uſw., 102 Fahrräder und 83 ſonſtige Fahrzeuge. Betroffen wurden von Stra— ßenunfällen 101 Fußgänger. Getötet wurden 5 Fahrer, ein Fahrgaſt, neun Fußgänger, zuſam⸗ men 15 Perſonen. Im vorhergehenden Viertel- jahr 33. Verletzt wurden 200 Fahrer, 91 Fahr⸗ gäſte, 126 Fußgänger, zuſammen 417. Im vo! hergehenden Vierteljahr 677. Ebernburg, 3. Febr.(Gleis abbruch.) Bei Ebernburg talaufwärts bis km. 104,7 iſt bis zu dieſer Stelle auch der Unterbau abgebrochen. Strafantrag im Ticherwonzen⸗Prozez Berlin, 3. Febr. Nach mehrſtündigem Plädoyer ſtellte Oberſtaatsanwalt Tetzlaff im Tſcherwon⸗ zenfälſcherprozeß folgenden Strafantrag: Gegen Karumidſe wegen Münzverbrechen und ſchwerer Urkundenfälſchung 2 Jahre, 10 Monate Gefäng⸗ nis; gegen Sadatieraſchwili wegen derſelben Straftaten zwei Jahre 5 Monate Gefängnis, ge⸗ gen Bell wegen Münzverbrechens in Tateinheit mit Belrug 1 Jahr 7 Monate Gefängnis, gegen Schmidt in zwei Fällen des Betruges für jeden Fall einen Monat Gefängnis, umzuwandeln in je 300 Mark Geldſtrafe, alſo eine Geldſtrafe von insgeſamt 6000 Mark, gegen Dr. Weber ſoll auf Antrag des Oberſtaatsanwaltes das Verfahren eingeſtellt werden. Für Becker beantragte der Oberſtaatsanwalt Freiſprechung, beide ſollen je— doch keine Entſchädigung für die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft erhalten. Gegen Böhle beantragte der Oberſtaatsanwalt wegen Beihilfe zum ver— ſuchten Münzverbrechen vier Monate Gefäng⸗ „is. Die Unterſuchungshaft ſoll allen Angeklag— ten voll angerechnet werden. Der Oberſtaatsan— walt beantragte noch Einziehung aller Gegen— ſtände, die mit den Fälſchungen zuſammenhän— gen. Roman von G. Rehfeld (15 Fortſetzung) „Komm, Onkel!“ ſagte er begütigend.„Dr oben iſt eine Frau, welche den Gatten betrau— ert, zwei Kinder, die den Vater beweinen! Schickt es ſich da ſolchen Lärm zu machen? Komm!“ „Aber zum Kuck, ich will—“ „Komm!“ ſagte Hans Kurt, ihn mit ſanfter Gewalt fortziehend. f Endlich ergab der alte Herr ſich darein, in— grimmig in den Bart brummend:„Biſt gerade wie deine Mutter! Euch muß man immer den Willen tun!“ Während ſie dem Norden zuſchritten, er— zählte der junge Mann dem Onkel das Nähere über die Kataſtrophe, oft durch die Verwün— ſchungen und Flüche des Geſchädigten unter— brochen. „Dieſer Spitzbube, dieſer Lump!“ rief er einmal über das andere.„Freilich, er hatte wenigſtens den guten Willen, zu bezahlen! Und dieſes Geld iſt geſtohlen worden?“ „Ja, ſo viel hat ſich aus der heutigen Un⸗ terſuchung ergeben!“ „Aber wie ſoll ich von nun an auskom⸗ men?“ jammerte der Major.„Da kann ich ja nicht mehr zu Dreſſel gehen!“ „Ja, deine gewohnte Lebensweiſe wird al⸗ lerdings eine kleine Veränderung erfahren müſſen!“ bemerkte Hans Kurt trocken. „Du haſt gut zuden!“ grollte der alte Herr erbittert.„Schlimm genug, wenn man durch das Verſchulden anderer Leute gezwungen iſt, ſeine letzten Lebensjahre hindurch zu hungern!“ Der junge Mann zog es vor, nicht darauf zu antworten. f ee e ted nE. e blieb der Major ſtehen:„Ich werde wieder zu Weyrich gehen und dort etwas eſſen. Wie iſt's, — kommſt du mit?“ „Nein, ich danke, Onkel, ich habe keine Zeit, — ich muß noch einige wichtige Gänge be— ſorgen!“ „Dann adieu,— laß dich mal wieder ſehen, Junge!“ „Ich komme, Onkel!“ verſprach Hans Kurt und entfernte ſich, während der alte Herr mit Rieſenſchritten dem Reſtaurant zueilte, um dort mit den ſich nach und nach einfindenden Stammgäſten das Ereignis des Tages und die zunehmende Schlechtigkeit der Menſchen zu be⸗ ſprechen. *** „Kantſtraße ſieben!“ Die Fahrt dauerte lange, aber ſchließlich nahm ſie doch ein Ende und der Wagen bielt im Dämmerſchein des Abends vor einer kleinen, rings mit Bäumen, und hinten wie an den Seiten von einem mäßig großen Garten um⸗ gebenen Villa. Hans Kurt ſich der Tür und klingelte. Alles blieb ſtill. Der junge Mann läutete ſtärker, läutete ein zweites⸗, ein drittes⸗, ein viertesmal. Umſonſt, niemand kam, um zu öffnen. „Nützt Ihnen nichts, Sie! Der macht doch nicht auf!“ Hans Kurt wandte ſich um. Hinter ihm ſtand ein behäbiger Mann im Schlafrock, jeden⸗ falls der Bewohner eines der nächſten Häuſer. Die Hände in den Taſchen, ſah er vergnügt lächelnd zu, wie der junge Mann ſich vergeb⸗ lich abmühte. „Ich will zu Herrn Doktor Peterſen!“ ſagte er, ein wenig aus der Faſſung gebracht. näherte „Er ſcheint nicht daheim zu ſeia!“ Vor der Tür ſeiner Wohnung angelangt Kündfunk⸗ Programm Frankfurt. Mittwoch, den 5. Februar. 6.30 Wetter, Gymnaſtik, 11.15 Schulfunk, 12.00 Nachrichten, 13.15 Schallplattenkonzert, 15.15 Ju⸗ gendſtunde, 16.00 Uebertragung von Stuttgart, 18.05: Aus dem Tieraſyl des Tierſchutzvereins Frkf., 18.35—19.30 Uebertragung von Stuttgart, 19.30 Klivierkonzert, 20.00 Uebertragung von Paris, anſchl. Unterhaltungskonzert, 22.30 Nach⸗ vichtendienſt, 22.45 Schachſtunde. * Stuttgart. Mittwoch, den 5. Februar. 6.45 Morgengymnaſtik, 10.00 Schallplattenkon⸗ zert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Promenadenkonzert, 13.00 Schallplattenkonzert: Humor. 13.30 Wet⸗ ter, Nachrichten, 15.15 Uebertragung von Frank⸗ furt, 16.00 Nachmittagskonzert, 17.45 Wetter- und Lauͤdwirtſchaftsdienſt, 18.05„Aus der Werſſtatt des Luſtſpieldichters“. 18.35 Leſeſtunde, 19.00 Zeitangabe, 19.05„Bei den Eskimos von Oſt⸗ und Nord⸗Labrador“, 19.30 Uebertragung von Frankfurt, 20.00 Uebertragung von Paris, an⸗ ſchließend Uebertragung von Frankfurt. Aus Heſſen Worms, 3. Febr.(Kein Rücktritt des Oberbürgermeiſters.) Herr Ober⸗ bürgermeiſter Rahn hat ſeinen Antrag auf Verſetznug in den Ruheſtand zurückgezogen. Worms, 3. Febr.(Briefmarder ver⸗ haftet.) Ein ſeit 36 Jahren dahier im Poſt⸗ dienſt tätiger Briefträger wurde am Samstag wegen Beraubung von Auslandsbriefen ver⸗ haftet und ins Anterſuchungsgefängnis ge⸗ bracht. Der Täter, der auf friſcher Tat er— tappt wurde, gab zu, die geraubten Briefe verbrannt zu haben.(Siehe auch Polizeibe— richt.) Die Wetterlage Mittleres Norddeutſchland: Trübe ohne weſentliche Niederſchläge, Temperaturen nahe bei Null. Uebriges Deutſchland: Im Nordoſten noch etwas Verſchärfung des Froſtes, im übrige. Deutſchland keine weſentliche Aenderung. Dr. Ritters Gefährtin auf den 1 51 Galapagosinſeln n 5 Frau Dr. Dora K., ß gie den Berliner Arzt Dr. Ritter in ſein Ein ſtedlerleben auf den Galapagosinſeln begleitete „Der iſt daheim!“ lachte der im Schlafrock. „Aber wenn er bei ſeinen Büchern ſitzt, hört er nichts! Und bei ſeinen Büchern ſitzt er immer!“ Hans Kurt wandte ſich, um zu gehen. Doch er beſann ſich. „Ich will es noch einmal verſuchen.„He, Peterſen, Ernſt, mach' auf, ich bin es: Hans Kurt!“ Alles blieb totenſtill Da verfiel der junge Mann auf eine originelle Idee. Er begann mit aller Macht und ohne Unterbrechung zu läuten, wobei er von Zeit zu Zeit aus voller Kehle brüllte:„Feuer— Feuer!“ Der Nachbar ſtand hinter ihm und lachte, daß ihm die Tränen in den Augen ſtanden. Da—endlich wurde die Tür ein ganz klein wenig geöffnet. „Wo iſt denn Feuer?“ fragte eine ängſtliche Stimme. „Bei dir!“ lachte Hans Kurt hell auf. „Aber ſo mach doch auf, alter Junge, damit ich eintreten kann!“ „Wer— wer ſind Sie denn?“ „Hans Kurt von Schewen!“ Draußenſtehende durch die Türſpalte. „Iſt es möglich— Hans Kurt, du?“ Ein Ruck an der Kette und die Tür flog auf und ein ſchlanker, blaſſer, ſüngerer Mann mit feinen, durchgeiſtigten Zügen und in einen Schlafrock gehüllt, erſchiten auf der Schwelle und begrüßte den Ankömmling freudig. Sie durchſchritten eine Art Vorzimmer und betraten darauf ein großes Gemach, deſſen ſämtliche Wände mit hohen, dichtgefüllten Bü⸗ cherregalen beſtanden waren. In der Mitte be⸗ fand ſich ein rieſiger Schreibtiſch, auf welchem eine große Arbeitslampe brannte und ein un⸗ beſchreſbliches Gemiſch von Büchern, Zeitun⸗ gen, Zeitſchriften, Manuſkripten und derglei⸗ chen erkennen ließ. Vorn lag ein alter ägyp⸗ rief der / aber trotzdem ſchon berühmte Gelehrte ſich zur Zeit beſchäftigte, ſo daß ihm all und jeder Sinn für die Außenwelt verloren gegangen war. „Das muß ich ſagen,— ein paſſender Or; für einen Bücherwurm!“ lachte Hans Kur! ſich erſtaunt umſehend.„Und hier fühlſt du dich wohl, Menſch?“ 5 „Gewiß! Warum nicht? Dieſer Papyrus dort— er iſt erſt neuerdings aufgefunden wor⸗ den, und ich habe ihn für die lächerlich geringe Summe von dreitauſend Mark in meinen Be⸗ ſitz gebracht— iſt überaus intereſſant, ſage ich dir! Er ſtößt vieles um, was bisher in der altägyptiſchen Geſchichte als feſtſtehend ange⸗ nommen wurde. Mit ihm gedenke ich klar zu beweiſen, daß—“ „Um Gottes willen, verſchone mich mit deinen gelehrten Auseinanderſetzungen!“ rief Hans Kurt voll komiſchen Entſetzens aus. „Sage mir lieber, ob du ganz allein hier hauſeſt!“ e „Allerdings! Wer ſollte ſonſt bei mir ſein? „Nun, deine Eltern! Soviel ich weiß wohnen ſie in Berlin.“ „Sage lieber: ſie wohnten!“ ſagte der G lehrte mit einem Anflug von Traurigkei „Leider ſind beide vor mehr denn Jahresfri geſtorben, ſo daß ich nun ganz allein ſtehe!“ „Sie hinterließen dir vermutlich ein hüb⸗ ſches Vermögen? „Hm— hunderttauſend Mark, außerdem ein Häuschen und einige Morgen Land da oben in einem weſtpreußiſchen Dörſchen. Ich habe es alſo nicht nötig gehabt, mir ein Amt zu ſuchen,— ich kann mich ganz und gar der Wiſſenſchaft widmen!“ „Hunderttauſend Mark!“ ſagte Hans K.. nachdenklich.„Iſt das Geld gut angelegt? meine, verzinſt es ſich gut?“ (Fortſetzung ſolat.) — Lolales Februar Der zweite Monat des Jahres iſt auch de! kürzeſte; er hat nach dem julianiſchen Kalender von 46 n. Chr. nur 28 Tage abbekommen, und alle vier Jahre verlängert er ſeine Dauer auf 29 Tage. Zwar iſt in dieſem Monat der Winter mit all ſeinen Feſtlichkeiten noch auf ſeinem Höhepunkt, der Karneval zieht ein, aber doch merkt man am Längerwerden der Tage, daß der Frühling nicht mehr allzufern iſt. Am Ende des Monats hat die Dauer des Tages um etwa zwei Stunden zugenommen Der Name Februar iſt von dem römiſchen jährlichen Reinigungs- und Sühnungsfeſt abgeleitet, das die Römer im Februar, dem früher letzten Monat im Jahr, feierten, um ſich für das kommende Jahr von dem Bann böſer Geiſter zu befreien. Das Feſt wurde nach dem Römer Februus Februar genannt. Der alte deutſche Name des Februar iſt Hor⸗ nung, was als kleines Horn gedeutet wird. In dieſem Monat verlieren die Hirſche ihr Geweih. Mit dem Beginn des neuen Monats tritt die Sonne in das Zeichen der Fiſche. Die Tem⸗ peraturen ſteigen langſam wieder an, und die Kraft der Sonne nimmt zu. Wie ſich jedoch der Februar wetterlich in dieſem Jahre geſtaltet läßt ſich nicht vorausſagen, da die Monate ß. neuerdings ganz eigenartig benehmen. *„Der Filmautor“— Alles lacht Jräuen!!! Sonntag, den 16. Februar, abends 8 Uhr bring: die Operetten- u. Theatergeſenſchaft den Luſtſpielſchlager„Der Filmautor“ in 3 Akten von G. Pfennig zur Aufführung. Wir machen heute ſchon darauf aufmerkſam, dieſen luſtigen Abend nicht zu verſäumen. Beachtet die aushän⸗ genden Plakaten in den Geſchäften Viernheims. Eintritt 50 Pfg., unnummerierte Plätze. Karten- vorverkauf bei Friſeur Gg. Lang, Adam Kirchner 3. Walfiſch, im Kaiſerhof ſowie bei den Mitgliedern. Der Beſuch lohnt ſich. * eh. Künſtlertheater. Heute Diens⸗ tag Abend 8 Uhr findet im Freiſchützſaale die Auf⸗ führung von Zuckmayers Seiltänzerſtück„Katharina Knie“ ſtatt. Die Vorſtellung wird für jeden ein Erlebnis ſein, weshalb niemand dieſelbe verſäumen ſollte. * Fitädtekampf. Der Verein für Sport⸗ und Körperpflege 1896 veranſtaltet am Sonntag, den 9. Februar, einen Städtekampf im Stemmen und Ringen, gegen den Bezirksmeiſter Schwetzingen. Da Schwetzingen im letzten Jahre als Bezirkse meiſter vom zweiten Bezirk hervor ging und über eine gute Stemmer⸗ und Ringermannſchaft verfügt, ſo muß Viernheim alles aufbieten, um den Sieg an ſich zu ziehen. Unter anderem hat ſich unſer von Amerika zurückgekehrter Kollege Simon Bär entſchloſſen, auf die Bretter zu gehen und ſein beſtes Können zu zeigen, wie wir es früher immer von ihm gewohnt waren. Da intereſſante und ſpan— nende Kämpfe zu erwarten ſind, machen wir heute ſchon das Sportpublikum darauf aufmerkſam. Turngenoſſenſchaft. Fußball. Sandhofen— Viernheim 3:4. Am Sonntag abſolvierte Viernheim ſein erſtes Serienſpiel in Sandhofen. Punkt ½8 Uhr ließ der Schiedsrichter von Karlsruhe das Leder los. Viernheim erfaßte den Ball und zog auf des Geg⸗ ners Tor los. In der 11. Minute gelang es dem Rechtsaußen, das erſte Tor in das Netz zu ſetzen. Bald darauf ſetzte der Halbrechte das zweite Tor in die Maſchen. Das Spiel ſteht in der Halbzeit für Viernheim 0:3. Nach Auſpiel konnte der Gegner durch 3 Tore den Ausgleich erzielen. Viern⸗ heim raffte ſich noch einmal zuſammen, und dem Rechtsaußen gelang es den Siegestreffer zu ſchießen. Viernheim war techniſch beſſer wie ſein Gegner und hatte den Sieg verdient. Hiermit hat Viernheim ſeine 2 Punkte daheim.— Die zweite Mannſchaft enttäuſchte und mußte ſich mit 4:1 geſchlagen be⸗ kennen. * Morgen Mittwoch 1. und 2. Mannſchaft mit Sport auf dem Platze um 5 Uhr. Donnerstag 1. und 2. Jugend. Freitag 8 Uhr Fußballer im Lokal mit Sport zum Hallentraining. Alles hat zu erſcheinen, die nicht erſcheinen, können nicht geſtellt werden. Techn. Leitung. Waldſportplatz. Sportvereinigung im letzten Verbandsſpiel gegen Phönix Mannheim ein Remis 2:2 2. M. 2:0 gewonnen für Viernheim. 3. M. 1:1. Das letztes Verbandsſpiel auf dem Phönix- platze geſtaltete ſich erneut zu einem glänzenden Beweis dafür, daß die Grünen wirklich die beſte Mannſchaft und damit verdienter Meiſter des Krei— ſes Unterbaden geworden ſind. Das Spiel gegen den Widerſacher um den Meiſtertitel, führten die Vereinigungsmänner faſt dauernd überlegen vor, während ſich Phönix auf ein maſſives, oft unfaires Spielen eingeſtellt hatte. In der Spieleinheit. im Aufbau und in Technik ſowie auch hinſichtlich Schnelligkeit waren die Viernheimer den Städtern weit überlegen und neidlos hörte man auch unter den Zuſchauern: die Vernemer können doch beſſer ſpielen wie unſere(Phönix.) Durch unfaires An- gehen des Torwächters fielen auch die 2 Tore des Gegners, während im Endſpurt Viernheims„Dicker“ wie die Mannemer den Mittelläufer der Grünen nannten, das Ausgleichstor erzielte. Und viel umjubelt zog der Meiſter unter Trommel— wirbel der Turnerbund ⸗Spielleute in Viernheim ein, voran mit dem von Phönix vor Spielbeginn überreichten Blumenangebinde zur Meiſterſchaft. Nochmals herzlichſte Glückwünſche zu Eurer Tat ihr elf wackeren Spieler, die ihr Eurem Verein und Eurem Ort größte Ehre gebracht habt. Ganz Viernheim wird Euch auch am kommenden Sonn— tag bei der Meiſterſchaftsfeier zujubeln und ſtolz auf Euch ſein! So ſoll es immer bleiben! Mar. Jünglings⸗Sodalität. N Aus der Geſchichte der Sparta. Vereinsgeſchichte der glanzvoller Aufſtieg Intereſſant iſt die „Sparta-Nürnberg.“ Ein E 1. eee innerhalb weniger Jahre. Kurz zuſammengefaßt lautet die Entwickungsreihe: 1919 Straßenliga, 1923 noch Schwanzmeiſter im Bezirk, darauf prächtiger Aufſtieg zum Bayeriſchen Kreismeiſter 1924, endlich Deutſcher Meiſter i. J. 1927. Doch erzählen wir uns eins nach dem andern, wie alles kam.— die Sportvereine wie ein Unkraut aus dem Boden. In jener Zeit gab es auch im Jugendverein der Herz Jeſu Pfarrei zu Nürnberg einige junge Leute, die es verſtanden, ihre Kameraden für den Sport- gedanken zu begeiſtern. Man ſammelte, kaufte einen Fußball und„trainierte“ in einem Birken- wäldchen. So wurde 1918 der Grundſtock zur heutigen„Sparta“ gelegt. Namen wie Kupfer und Ruppert, die ſpäter ſo bekannt werden ſollten, befinden ſich in der Gründerliſte. Man abſolvierte die erſten Privatſpiele gegen andere„wilden“ Ver- eine, gegen die ſogenannte„Straßenliga“. Das wurde jedoch raſch anders, da bald darauf in an— deren Pfarreien Fußballmannſchaften von kathol. Vereinen entſtanden. Im Jahre 1920 wurde zwar der Reichsverband der Deutſchen Jugendkraft ge— gründet. Aber in Nürnberg nahm man zunächſt keine Notiz davon. Jede Vereins mannſchaft wahrte ihre„Selbſtändigkeit.“ Erſt 1921 entſchloß man ſich, der DJK. einzugliedern und einen Bezirk zu bilden In den Bezirksſpielen 1921— 22 und 1922— 23 konnte ſie es nur bis zum„Schwanz⸗ meiſter“ bringen Die DK Fürth war über⸗ ragend und errang die Bezirksmeiſterſchaft. Der große Aufſtieg, der Erfolg einer glänzenden Vorarbeit begann in der Mitte des Jahres 1923. Jobſt trat damals in die erſte Maunſchaft ein und wurde bald die Seele des Vereins- und Sportbetriebs. Leichtathletik und Gymnaſtik, die beiden Grundpfeiler für jede Sport— art, wurden eifrig betrieben. Im Sommer waren bereits 2 Mitglieder der 1. Mannſchaft Favoriten für jeden 100 und 1500 m Lauf und enttäuſchte nie. Auch die vereinstechniſche Arbeit wurde gern und freudig bewältigt. Ruppert war der vorbildliche Jugendkraftleiter, Hierl ein eifriger Schriftführer, Schmideder ein geſtrenger Kaſſier. Die Mitglieder waren wenig anſpruchsvoll, mau hielt treu und einig zuſammen, beſuchte eifrig das Training und die Verſammlungen, und ſo giug die Sache ihren Gang. Die Parole war: Vorwärts! Wochenplan Dienstag: 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 7/29 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie Mittwoch: 1/2 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. oberen Mannſchaften. 8 Uhr Gruppe 7 im Löwen. Freitag: 2— 5 Uhr Tr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum— 8 Uhr Gruppe 5 im Freiſchütz. ſchaften. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 216 Stück Milchſchweine das Stück 27— 40 Mk. Läufer das Stück von 40— 70 Mk. e e * D Zick⸗Jack Schallplatte und Denkunterricht.— und Bildung.— Familienkultur.— China“. Daß es eine„Deutſche Akademie“ in Mün⸗ chen gibt, wiſſen viele Leute nur, weil ihnen die Feſtlichkeit der Einweihung vielleicht noch in der Erinnerung lebt. Dennoch iſt dort viel lille Arbeit geleiſtet worden, und welcher Deutſche möchte es nicht begrüßen, wenn ſich dieſe Akademie um die Pflege unſerer Mutter⸗ prache, beſonders auch bei den Landsleuten lenſeits der Grenzen, bemüht. Vorbildlich iſt das Streben dieſer Akademie zu nennen, aus dem„Akademiſchen“ heraus zum Volke zu kommen. Prächtig der Einfall, dieſe Beſtre⸗ bungen mit den modernſten Mitteln der Tech—⸗ nik zu verbinden, mit Radio und Schallplatte. Hat man es je erlebt, daß der Präſident einer ſolchen Akademie ſich tapfer mit an die Spitze einer Bewegung ſtellt, die nun durch den Un— terricht durch Schallplatten dem Verſtändnis des Deutſchen ein Herold ſein will. Die Geſell⸗ ſchaft„Organon“, in pädagogiſchen Kreiſen ſchon bekannt, hat ſich daran gegeben, Schall⸗ platten für den deutſchen Unterricht und na⸗ mentlich den Selbſtunterricht herzuſtellen. Warten wir die Erfolge ab, aber es berührt wohltuend, daß hier an die Bildung des Vol— kes gedacht wird, gerade auch an die bildungs- hungrigen kleinen Leute. Den Gedanken begrüßt man umſo mehr, als die techniſchen Mittel, ſo gelehrt ſie ſich ge— bärden, doch mit all ihren Vorträgen etwa im Rundfunk eine gewiſſe Gefahr mit ſich bringen. Dieſe Gefahr liegt eben darin, daß n nur hört und nicht mitarbeitet. Du weiht i ſelbſt, wie ſchwer es iſt, eine Sache, ſelbſt wenn man ſich beherrſcht, doch in gutem Deutſch andern zu übermitteln. Darum wird die Gabe des Unterrichts bei einem Lehrer ſo hoch geſchätzt, während man oft et⸗ Technik „Brülle Forte grob von Fäſſern der Gelehrſanmkeit richt, denen das Spundloch fehlt. Wie ringen oft Dichter um den Ausdruck, gleichen ſie auch lange nicht Nietzſche, der es für ſelbſtverſtänd— lich hielt, daß man drei Tage an einer guten Seite Proſa arbeite. Man ſollte allen Radio— hörern ſagen, daß es nicht genügt, etwa zuzu— hören. Man muß darüber ſprechen mit den Freunden, die gemeinſam das gleiche gehört haben. Erſt wenn man ſich arbeitend mit dem Gedanken beſchäftigt, erſt dann beginnt man ihn zu verſtehen und erſt dann wird er zum geiſtigen Eigentum. Ich weiß einen Men— ſchen irgendwo auf dem Lande, der das ſichere Bewußtſein hat, er trage eine Weisheit in der Seele, die er anderen mitteilen müſſe. Aber er kann es nicht ſagen und nicht ſchreiben. Ach, wie viele Lieder nehmen wir mit ins Grab, die wir nie geſungen haben, weil wir der Seele ihr Inſtrument nicht bereiten. Man ſollte ſchon bei der häuslichen Erziehung da— rauf achten, daß die Kinder nicht halbe Sätze ſprechen, daß ſie ſich richtig ausdrücken, daß ſie nicht ſinnloſes Zeug daherſchwätzen. Weiß Gott, vielleicht wird der Kleine einmal Lehrer oder Paſtor oder Parlamentarier oder Stadt— verordneter. Ich habe auch nichts gegen die kindlichen Spiele, in denen zu Hauſe die Pre— digt aus der Kirche noch einmal gehalten wird. Auch in ſeinen Briefen ſollte man darauf ach— ten, ein gutes Deutſch zu ſchreiben. Wie wert— voll ſind nicht manche Briefſammlungen der Geſchichte, und wir betrachten heute jene Ge— ſchlechter mit einem gewiſſen Neid, die noch Zeit hatten, ſich in freundſchaftlichen Brief— wechſeln auszuſprechen. Unſere Zeit iſt mehr Erfinderin im Tech— niſchen als im Seeliſchen. Sie ſcheint der Bil— dung mehr Propagandamitteln, als neue Werte. Aber auch dies iſt ſchon ſchön, zumal ſie ſich mehr und mehr daran erinnert, daß die Technik den Weg zur Seele finden muß. Ganz gewiß wird der Bildungsrummel, der Roch geſtern das Feld beherſchte, bald ein Ende nehmen. Schon darum, weil der Menſch nichts ſo ſchnell leid wird, wie eben den Rumeml. Nun zeigt ihm die Technik den Weg. Sie trägt in jedes Haus die Möglichkeit, ſich wirklich zu F 8 bilden. Ich kenne eine lilie, wo man ſich in billigen Ausgaben etwa die Opertexte an— ſchafft, um darnach am Abend die Muſik zu verfolgen. Das Geld kommt reichlich wieder ein, weil ja der Eintritt nichts koſtet. Man wird auch nicht geſtört, durch Senſations— lüſterne, durch aufdringliche Kleidung, durch alle möglichen Parfüme nud dergleichen, was nicht zur Feſtlichkeit der Theaterſtimmung bei— trägt. Man nimmt doch teil an allen dieſen Dingen und du wirſt ſehen, welch ein Reich— tum ins Leben kommt. Es muß leider geſagt werden, daß gerade die Bolſchewiſten es ſind, die mit manchen Dingen Ernſt machen, die wir bisher leicht— ſinnig behandelt haben. ler dient ſeiner Idee, und man bedauert nur oft, daß dieſe Idee ſo furchtbar gottlos iſt. Weil er dieſen ſtarken Willen hatte eine Idee auszuſprechen, darum leiſtete er etwas im Tanz, im Film, im Drama. Da geht jetzt das Stück über die deutſchen Bühnen, das ſich nennt:„Brülle China.“ Mag es falſch ſein, was dieſe Dichter uns ſagen wollen, aber ſie wollen doch etwas. Man ſpürt den Ernſt und die Energie. Da ſieht man geputzte Dirnen nur, weil ſie zur ſogenannten bürgerlichen Ge— ſellſchaft gehören, über die man wegwerfend lacht. Der ganze Geſellſchaftskram mit dem be— rühmten Sekt und Kaviar wird in das Nichts verbannt, in das er gehört. An die Stelle wird geſetzt das ernſte Ringen um eine Idee. Frei— lich, es iſt eine fürchterliche Idee. Ihr zu Liebe wird den Dingen Gewalt angetan. Die Kulis, die ſich beklagen über den weißen Mann, der ſie ausbeutet, werden es ja nicht beſſer haben, wenn eines Tages die Roten am Ruder ſind. Durch Aenderung der wirtſchaft— lichen Herrſcher ändert man ja nicht die Syſteme. Das kann nur von einem neuen Menſchen her geſchehen. Den finden ſie nicht. Ueber das Chriſtentum machen ſie ſich luſtig, indem ſie es nur in jener Tüte mit Zucker⸗ bonbons darſtellen, die es ja leider bei man⸗ chen Menſchen bedeutet. Chriſtlicher Opfer⸗ Nach Beendigung des Weltkrieges wuchſen; Vereins⸗Anzeiger Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Berufsver⸗ band Fabrik- u. Transportarbeiter. Mittwoch, den 5. Februar, abends halb 8 Uhr findet im Gaſthaus z. Löwen unſere diesjährige General- verſammlung ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung u. der Wimpelweihe in Neckarau am 9. Februar bitten wir um zahlreiches Er— ſcheinen. NB. Liederbücher mitbringen. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Donners⸗ tag, den 6. Februar, abends 8 Uhr findet im Lokal z. Gold. Stern unſere ordentl. General- verſammlung ſtatt. Da wichtige Reformen zur Tagesordnung ſtehen, bitten wir unſere Mitglieder reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mitt⸗ woch, den 5. Februar, abends halb 9 Uhr Klub⸗ abend. Kommenden Sonntag Wanderung.— Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Verein für Sport- u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsleiter. Nadf.-P. Eintracht. Gegr. 1907. Sonntag, den 9. Februar, nachm. halb 3 Uhr im Neben- ſaal Gaſthaus z. Vorſtadt Generalverſammlung. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Hierzu laden wir unſere werten Mitglieder und Ehrenmitglieder mit dem Erſuchen um vollzäh⸗ liges und pünktl. Erſcheinen frdl. ein. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Laut Vorſtandsbeſchluß findet am nächſten Sonn- tag nachm. punkt 3 Uhr unſere ordentl. General- verſammlung im„grünen Laub“ ſtatt. Tages- ordnung: Geſchäſtsbericht, Kaſſenbericht, Bericht d. Schutzſportabteilung, Neuwahlen, Verſchiedenes. Um vollzähl. Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Fandel und Induſtrie Reichs bankdiskontermäßigung? wtb Berlin, 3. Febr.(Radio.) Der Zentral: ausſchuß der Reichsbank iſt für Dienstag, den 4. Februar, nachmittags 4 Uhr, abberufen wor⸗ Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum.“ 1/9—10 Uhr Training im Löwen für die 9 Uhr Spielerverſammlg. in der Harmonie 8 Uhr Tr. im Löwen für die unteren Mann⸗ Verkauft: 178 Stück geiſt, der ſie begeiſtern müßte, verſinkt in dem den. Wie wtb.⸗Handelsdienſt dazu aus Bankkrei⸗ ſen erfährt, dürfte es ſich um die Beſchlußfaſ⸗ deli über eine Diskontermäßigung auf 6% han⸗ deln. 5 Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 3. Febr. Weizen inl. 27. Weizen ausl. 29—33, Roggen inl. 18.25—18.50, Hafer iul, 16.—16.75, Braugerſte, bad. und württ. je nach Erzeugungsgebiet 19.50—21.75, Futtergerſte 15.75 bis 16.75, Mais mit Sack 16.50, Weizenmehl Spez. 0, Sorte 1 40.25, Weizenmehl ſüdd. Aus⸗ zugsmehl 44.25, ſüdd. Weizenbrotmehl 30.25, Rog⸗ genmehl 70—60prozent. Ausm. 26—29, Kleie feine 88.15, Biertreber mit Sack 12.50—13. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, den 3. Febr. Bezahlt wurden für Ochſen 35—59, Bullen 42—54. Kälber 50—75, rühe 18—48, Schafe 44—16, Färſen 44-60, Zie⸗ zen 10—24, Schweine 76—60. Marktverlauf: Mit Froßvieh und Kälber ruhig. Schweine mittel— näßig. Einer für allel, wie es das Hordengefühl mit ſich bringt. Der Ruf nach Rache wird den Kampf gegen die Kanonen nicht unterſtützen, braucht man doch ſelber dieſe Kanonen gegen die feindliche Klaſſe. Dennoch will hier irgend etwas auf— wachen, was ungeheuer ſtark in der Tief der gequälten Menſchenſeelen wartet. Ich warne! Mag mancher auf den Gedanken kommen, man müſſe ſolche Stücke verbieten, ich meine man ſollte lieber ſo int chriſtlicher Nächſtenliebe leben, daß die Satire an der Wirklichkeit ab— prallt. Denn nicht die aufrühreriſche Tendenz an dieſen Stücken iſt ſo gefährlich, ſondern der Umſtand, daß die Kritik, die noch ſo einſeitige, doch in vielen und weſentlichen Punkten rich— tig iſt. Sieh da: Rußland nimmt ſich der unterdrückten Chineſen an! Was aber tun die europäiſchen Mächte? Gewiß, hingebend ar— beitet der Miſſionar, wir aber kümmern uns nicht um dieſe unglücklichen Völker. Wie ſagte doch der Lazariſtenpater Vinzent Lebbe, der ſo die in Europa weilen, getan hat? Er ſagte: „Die Feinde von Religion und Kirche ſind unter den chineſiſchen Studenten in Europa eifrig an der Arbeit. Und wenn dieſe einmal in China Führer von Volk, Staat und Wirt⸗ ſchaft ſind, können ſie mit ein paar Feder— ſtrichen alles niederreißen, was die auf— opfernde Arbeit der Miſſionare mühſelig auf⸗ gebaut hat!“ Täte das chriſtliche Europa aus ſeiner chriſtlichen Idee heraus das für die Idee des Chriſtentums, was das bolſche— wiſtiſche Rußland in der Welt für die des Kommunismus tut, es ſtände anders um uns und um die Welt... Die echten Menſchen der neuen Bildung werden dieſe Fragen ernſt und beſinnlich anfaſſen. Irgendwo aber höre ich aus einer chriſtlichen Schlafmütze das gähnende Echo: Geduld. Alles zu ſeiner Zeit. Jetzt kommt erſtmal Prinz Karneval! Der Mann im Monde.