Danksagung. Für die vielen Bsweise herzlicher Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verlustè unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Urgroßvaters und Onkels, Herrn Jakob Müller 1. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die Kranz. und Blumenspenden, der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, sowie den Stiftern von Sselen- messen sagen wir hierdurch herzlichsten Dank. viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Er 1 0 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bez reis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg 1 5 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das a e a bel Wieber abgeſtufter Rabatt.— Aunahmeſchl ö i. —„Sterne und men“, N I ich einen Fahrplan ſowie einen** lade eres ee en e 86 Ahn bon Abe nn wenig tägl. W bes Ceſchafiö bad u. bein dessgsteger mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim J V IJ Y J 9 9 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 0 ö rab einer Lageblat—. Biernhelmer Nachrichten) Geſchäftoſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslanbs Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 1 JV 8 8 1 Viernheim, den 4. Februar 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. , Vlddt ofen. 5 Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Groſſs Sendungen friſche mahrbaft u. billig Pfund 32 pf 9% Rabat Unreines Geſicht Pickel, Miteſſer werden in wenigen Tagen durch das Teintverſchönerungs⸗ mittel. Venus(Stärke A) Preis, 2,75 unter Garantie beſeitigt. Gegen Sommerſproſſen (Stärke B) Preis 2,75 Flora ⸗ Drogerie, E. Richter Rathausſtr. 13 8 Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr Geſangprobe für den ganzen Chor NB. Die für heute abend angeſetzte Probe für den Frauenchor fällt aus. Fekanntmachung. Betr.: Herſtellung der Fußſteige. In Ausführung der beſtehenden Beſtimmun⸗ gen der Lokalſtatuten und der auf Grund dieſer gefaßten Beſchlüſſe wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die auf einem Grundſtück laſtenden Plattenbelags⸗ bezw. Straßenherſtellungskoſten von dem Gigentümer zu bezahlen ſind, während deſſen 1 Beſitz die Koſten entſtanden ſind. Wir empfehlen daher, bei dem An- bezw. Verkauf von hier in Betracht kommenden Grund⸗ ſtücken auf dieſe Verpflichtungen Rückſicht zu nehmen. Viernheim, den 31. Januar 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Se e Veraue wäprend der Haben wache f maine Wolgwareg- und aus- Aaauer- Ari Nobert Sgeler Manufaktur und Modewaren Wäsche und Aussteuer Damen- und Herren-Konfektion. zu Auherst billigen Preisen C imarbeit 1 Vitalis- Verl. München-(4 Huſten Sie? Schützen Sie ſich davor durch Emeucal Menthol Eucalyptus Bonbons Beutel 30 und 60 Pfg. 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Er brach— te keineswegs die endgültige und wirtſchaftliche Löſung des Reparationsproblems. Wir erlebten viele Zwiſchenfälle, auch kriſenhafte Spannun⸗ gen. Daß ſich dieſe außenpolitiſchen Erlebniſſe aus⸗ wirken werden bei den künftigen innerpolitiſchen Debatten im Reichstag iſt ſelbſtverſtändlich. Aber es iſt immer das eine zu bedenken, daß wir nur etappenweiſe zu unſerem Ziele, der endgül⸗ tigen Befreiung Deutſchlands von allen, aber auch allen Feſſeln des Zwangsdiktates von Ver⸗ ſailles gelangen können. Und als Etappe be⸗ trachten wir auch Haag. Wir haben keine Urſache zu übertriebenem Peſſimismus, ebenſowenig, wie wir uns in ſorgloſer Hoffnungsſeligteit wiegen dürfen. Es gilt den Tatſachen klar gegenüberzutreten, das Hemmende zu prüfen, das Gegenſätzliche zu beurteilen, um den Weg zum Ausgleich der Mei⸗ nungen, zur Verſachlichung der ſtrittigen Prob— leme zu ſchaffen. Wir müſſen nicht an Wunder glauben, ſondern an unſere eigene Geſtaltungs kraft, an unſeren Willen zum Wiederaufſtieg, zur Tat. Und trotzdem ſprechen wir von kommenden Großkampftagen, ja vielleicht von einem Großkampfjahr 1930. Die erſte Probe in dieſem Kampfe hat der Reichstag bei ſeinem Zuſammentritt am kom⸗ menden Dienstag zu beſtehen. Er findet vieler⸗ lei Gefahren vor. Gefahren, die in erſter Linie zur Beſeitigung der allgemeinen Not Und fordern. Nur ihre Wege ſind oft geheimnis— zurückzuführen ſind auf die ſchwierige Lage der deutſchen Wirtſchaft, auf die Notzuſtände in den weiteſten Kreiſen der Landwirtſchaft, des Mittel⸗ ſtandes, der Gewerbereibenden. Aber wir beſei— tigen die Not wahrhaftig nicht, indem wir nun einfach alles negieren, gegen alles ankämpfen, was uns doch, bei Licht betrachtet, einige Licht⸗ punkte aufweiſt. Die Kreiſe, die ihre Politik ſo betreiben wollen, handeln nicht in Volks⸗ und im Staatsintereſſe. Denn heute gilt es, wie in der nächſten Zukunft, das Schickſal des geſamten Volkes zu meiſtern, nicht einer Gruppe zu die⸗ nen. Deshalb iſt es auch nicht die Zeit, ſchließ⸗ lich parteipolitiſche Konzeſſionen in ſolchen Fra— gen zu machen, welche ſich nur zum Nachteil des geſamten Volkes auswirken würden. Kritik ſchafft immer Gutes, wenn ſie ver⸗ nünftig angewandt wird. Und ſie ſoll auch gegenüber den Zukunftsgeſetzesarbeiten der Regierung und des Reichstags angewandt werden. Und wenn wir die Situation nüchtern und ru— hig beurteilen, dann erkennen wir, daß im Grunde genommen alle Parteien, mit Aus— nahme der ganz Radikalen, ſich garnicht ſo ſehr unterſcheiden in dem, was ſie zur Geſundung unſerer Finanzen, zur Hebung der Produktion, erſtreben 8 voll und verſteckt. Deshalb tut not, reſtloſe Auf— klärung ſeitens der Regierung und ſeitens der Parteien, welche wirklich gewillt ſind, ohne Rück— ſicht auf Gunſt oder Mißgunſt der Wählerſchaft, mitzuarbeiten an unſerem Wiederaufbau, an der Durchführung des Neuen Planes bis zu dem Zeitpunkt, wo ſelbſt wieder, wie ſchon ſo oft, die Gläubigermächte erkennen, daß die Zeit zur Re— viſion des neuen Tributplanes gekommen iſt. Neueſte Telegramme Die heutige Kabinettſitzung. Berlin, 5. Februar. Dem„Bir“ zufolge wird dem Reichslabinett in ſeiner heutigen Sit⸗ zung noch nicht der fertige Entwurf des Reichs⸗ haushaltsplanes für 1930 vorliegen. Es wird vielmehr nur im Anſchluß an Darlegungen des Reichsfinanzminiſters Dr. Moldenhauer über bie grundſützliche Geſtaltung des Etats einſchließ⸗ lich der dazu gehörigen Steuergeſetze zur Vor⸗ bereitung der Beſprechungen mit den Partei⸗ führern über den gleichen Gegenſtand beraten. Schlange⸗Schöningen Mitglied der Landvolk⸗ Partei. Berlin, 5. Februar. Wie die„Landvolk⸗ Nachrichten“ erfahren, iſt Reichstagsabgeordneter Schlange⸗Schüningen in die Chriſtlich⸗nationale Bauern und Landvolk⸗Partei eingetreten. Die⸗ ſer Eintritt iſt im Einverſtändnis mit der Polkskonſervativen Vereinigung erfolgt, die be kanntlich keine politiſche Partei iſt. Der ſpaniſche Diktatur⸗Abbau. Paris. 5. Februar. Havas berichtet aus Mabrid, der König habe die Demiſſion der Vor⸗ fände der Nationalverſammlung angenommen und ein Dekret unterzeichnet. durch das das Un⸗ terſtaatsſekretariat beim Miniſterpräſidenten mieder hergeſtellt werde. Die Rechtsanwalts- Vereinigungen ſeien wieder hergeſtellt worden. Der gleichen Quelle zufolge glaubt der kon⸗ ſervative Führer Bugallal, daß die Liberale Konſervative Partei rekonſtruiert werden müſſe. Die Bildung neuer Parteien müſſe vermieden werden. Aus Hendaye wird gemeldet, Profeſſor de Anamunos ſei von ſeinen Univerſitätskollegen davon in Kenntnis geſetzt worden, daß er nach Spanien zurückkehren und ſein Lehramt an der Univerſitüt Salamanca wieder aufnehmen könne.— Enamunsos befindet ſich ſeit Errichtung der Diktatur in Frankreich und beabſichtigt, in den nüchſten Tagen in die Heimat zurückzukehren Pocken⸗Epidemie in Mexiko. Mexiko, 5. Februar. Im Staate Morelos ollen 200 Menſchen, meiſt Kinder, einer Pocken⸗ Epidemie erlegen ſein. In dem benachbarten Bezirk Axochiopan ſollen ſogar mehr als 400 Menſchen der Epidemie zum Opfer gefallen ſein Die Nachricht iſt bisher nicht beſtütiat. Preußen ſichert ſich vor Extremiſten Berlin. 5. Februar. Der preußiſche Innen⸗ miniſter hat den zuſtändigen Dienſtſtellen einen Erlaß zugehen laſſen, der unter Aufhebung frü⸗ herer Verfügungen beſtimmt. daß Anhängern der kommuniſtiſchen und der natisonalſozialiſti⸗ ſchen Parteien die Beſtätigung als leitende Be⸗ umte(Behürdenleiter) und als ſtändige Vertre— ter von Behördenleitern ausnahmslos zu verſa⸗ zen iſt. Es handelt ſich u. a. um die Beſtätigung ais Bürgermeiſter, Amts oder Gemeindevorſte— her. Bei allen übrigen kommunalen Aemtern iſt die Beſtätigung nur zu erteilen. wenn die Amtsführung im Rahmen der beſtehenden Staatsordnung gewührt iſt. Schober bei Muſſolini Rom 5. Februar. Muſſolini empfing am Dienstag nachmittag den öſterreichiſchen Bun⸗ deskanzler Schober und hatte mit ihm eine 1½ ſtündige Unterredung. Der Bundeskanzler ſprach der italieniſchen Regierung herzlichſten Dank für die von ihr Oeſterreich auf der Haager Konfr⸗ renz gewährte Unzerſtützung aus und über⸗ reichte Muſſolini den Groß⸗Kordon mit golde⸗ nem Stern des Ehrenzeichens für Verdienſte um die Republik Oeſterreich. Im Verlaufe der Beſprechung wurde be⸗ ſchloſſen. die Unterzeichnung des italieniſch⸗ öſterreichiſchen Freundſchafts⸗ und Schiedsver⸗ trages am Donnerstag vorzunehmen. Deutſches Reich Botſchafter Schurman zur Lage Deutſchland⸗ wtb. Berlin, 4. Febr.(Radio.) Der frühere Botſchafter in Berlin, Schurman erklärte, er ſei« mit Bedauern von Berlin geſchieden, wo er ſich angeſichts der äußerſt liebenswürdigen Aufnahme amtlich wie privat äußerſt wohl ge⸗ fühlt habe. Nur die dringende Notwendigkeit ſich ſeinen Privatangelegenheiten widmen zu müſſen, haben ſeinen Rücktritt veranlaßt. Die Fortſchritte, die Deutſchland in den letzten fünf Jahren gemacht habe, ſeien in jeder Hin⸗ ſicht enorm und es ſei ſeine aufrichtige Ueber⸗ zeugung, daß Deutſchlands Zukunft geſichert ſei. Kein anderes Land könne ſeit Ende des Krieges Leiſtungen auſweiſen, wie den Weſt⸗ flug der„Bremen“ und des„Graf Zeppelin“ den Schnelldampſer Bremen und den Dornier⸗ Superwal. Plaßpvorſchriften bei an vort Oer Hausbefitz zur Neichsſtnanzreform Berlin, 4. Febr.(Radio.) Der Zentralver band deutſcher Haus- und Grundbeſitzerve e. V. Berlin hat die Forderungen des Hausbe ſitzes zur Reichsfinanz- und Steuerreſorm in einer umfaſſenden Denkſchrift niedergelegt, in der er, wie die übrigen Spitzenverbände der deutſchen Wirtſchaft die Auffaſſung kundgibt, daß die Vor ausſetzung für die Durchführung des Poungpla— nes eine grundlegende Reform unſerer Wirt— ſchafts- und Finanzpolitik ſei, und daß dabei die Beſeitigung der im Zuſammenhange mit der Stabiliſierung der Währung und Finanzen ge— ſchaffenen Ausnahmebeſteuerungen, die in beſon— derem Maße die Kapitalbildung verhindere, er— reicht werden müſſe. Hierzu wird vom Zentral— verband im einzelnen gefordert, daß die Miet— zinsſteuer ſyſtematiſch in kürzeſter geſetzlich feſtzu— legender Friſt abgebaut wird. Zur Geſundung des Realkredits ſei weiterhin notwendig die Beſitzwechſelabgaben(Grunder— werb⸗ und Wertzuwachsſteuern), ſo zu reformie— ren, daß ein normaler Grundſtücksumſatz wieder möglich ſei. Gleichzeitig müſſe die Aufhebung der geſamten Lohnwirtſchafkszwangsgeſetze er folgen. Briechenlands neuer Geſandter in Verlin Jean Politis, N ö bisher griechiſcher Geſandter in Bern, ſoll Ge ſandter in Berlin werden. Neuregelung der enen Tagen lann jeboch eine Gewähr n übernommen werden werben nach Möglichkeit berück 2g— Für die Aufnahme t 9 Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 4. Febr.(Die Silberhochzeit des früheren Großherzogspaares.) Dem früheren heſſiſchen Großherzogpaare wur— den zur Silberhochzeit überraſchend viele Glück⸗ wünſche dargebracht. Unter den Glückwunſch⸗ abordnungen befanden ſich Vertreter von Wohl⸗ tätigkeits⸗ und Frauenvereinen, Abordnungen aus Kunſt⸗ und Muſikkreiſen, von Offiziers⸗ und Militärvereinigungen, ferner von Handel und Induſtrie. Eine Kinderſchar in Odenwäldertracht überreichte Produkte der Heimat wie Milch, Käſe, Butter, Wein uſw. An der Tafel nahmen u. a. teil die frühere Prinzeſſin, Heinrich von Preußen, ehem. Prinz und Prinzeſſin Adalbert von Preußen, die Nichten des Großherzogs Theodora und Cecilis von Griechenland, Prinz und Prinzeſſin von Solm-Hohenſolms⸗Lich, Landgraf Friedrich Karl von Heſſen und Ge⸗ mahlin, ſowie deren Söhne. Darmſtadt, 4. Febr.(Heſſen feiert Faſt⸗ nacht.) Der heſſiſche Kultusminiſter hat ange⸗ brdnet, daß in den heſſiſchen Schulen der Un⸗ terricht am Faſtnachtsdienstag am Nachmittag auszufallen hat. Der freie halbe Tag wird auf keine Ferien angerechnet. Mannheim. 4. Febr.(Südweſtdeutſcher Arbeitsmarkt.— 444 v. H. Zunahme.) Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland teilt u. a. mit: In der Berichtswoche vom 23.—29. Januar hat die Laſt der Arbeitsloſigkeit immer noch zugenommen und Anzeichen für einen bal— digen Umſchwungg der Arbeitsmarktlage haben ſich kaum gezeigt. Die Geſamtzahl der Unter— ſtützten ſtieg um 5 208 Perſonen oder um 4 v. H. von 118 510 Perſonen auf 123 718 Perſonen, davon kamen auf Württemberg 50330 gegen 17914 und auf Baden 73388 gegen 70596 am 22. Januar 1930. Heidelberg, 4. Febr. Aegyptenreiſe Prof. Rankes.) Der Aegyptologe der Heidel— berger Univerſität Prof. Ranke hat heute die Ausreiſe nach Aegypten angetreten, um ſich an einer neuen Forſchungsexpedition im Nildelta zu beteiligen. Freiburg, 4. Febr.(Ruf nach Chile.) Pri⸗ vatdozent Dr. Karl Henkel von der hieſigen Uni— verſität erhielt einen ehrenvollen Ruf als or— dentlicher Profeſſor der Anatomie und Hiſto— logie an die Univerſität Conzeption(Chile). Raſtatt, 4.(Vom Pferdefuhr⸗ werk überfahren.) Der Privatier Wilkens nurde eim Meßerſchreiten der Straße non einem Tor Febr. uſatzverſor⸗ gung für ſtaatliche Arbeiter u. Angeſtellte in Heſſen Nachdem bereits im Oktober 1928 im Reich eine Zuſatzverſorgungsanſtalt errichtet wurde, um die zuſätzliche Alters- und Hinterbliebenen— verſorgung der in den Hoheitsverwaltungen des Reiches beſchäftigten Arbeiter zu regeln, und nachdem zum gleichen Zwecke das Reich eine Höherverſicherung ſeiner Angeſtellten durchgeführt hat, ſoll nunmehr auch in Heſſen eine Verein— barung über eine Neuregelung der Zuſatzverſor— gung für ſtaatliche Arbeiter und Aageſtellte ge— troffen werden. Da Heſſen bereits ſeit 1901 eine Verſorgungsanſtalt für ſtaatliche Arbeiter beſttzt, wird es nicht wie verſchiedene andere Länder der Zuſatzverſorgungsanſtalt des Reiches beitreten, ſondern ſeine bisherige Verſorgungsanſtalt in engſter Anlehnung an die Beſtimmungen der Zu— ſatzverſorgungsanſtalt des Reiches und der Län— der und unter gleichzeitiger Ausdehnung auf die Angeſtellten ausbauen. Während im Reich nur die Arbeiter der Hoheitsverwaltungen in die Zu— ſatzverſorgungsanſtalt aufgenommen ſind, nehmen in Heſſen wie bisher auch die Arbeiter der Be— triebe, vor allem auch der Forſtverwaltung, an dieſer Vergünſtigung teil. Die neue Verordnung ſoll rückwirkende Kraft vom 1. April 1929 an ha⸗ ben. Die Höhe aller nach dieſer Zeit fällig ge— wordenen Rentei ſoll demnach aufgrund der neuen Verordnung feſtgeſetzt werden. Die Reichs⸗ zuſatzverſorgungskaſſe beruht auf Beiträgen, die zu zwei Drittel vom Reich bezw. den Ländern und zu einem Drittel von den Arbeitnehmern zu tragen ſind. Nach den heſſiſchen Beſtimmungen ſollen keine Beiträge erhoben werden. Entſpre⸗ chend dem fehlenden Beitragsdrittel der Arbeiter ſind die heſſiſchen Renten um ein Drittel niedri— ger als die Reichsrenten. Der Beitritt zur Reichszuſatzverſorgungskaſſe hätte durch die hohen iträge die Staatskaſſe ſtark belaſtet, den Ar— beitern und Angeſtellten aber augenblicklich keine Vorteile gebracht. Früheſtens nach Ablauf von 5 Jahren wären die erſten Renten fällig gewor— den und auch dann nur für 5 Jahre. Demge— genüber ſollen die ſtaatlichen Arbeiter und An— geſtellten Heſſens bereits vom 1. April 1929 an in den Genuß der neuen Renten kommen. und zwar unter Anrechnung der ganzen beim Staate verbrachten Dienſt- oder Beſchäftigungszeit. Im übrigen wird, wie beim Reich. Ruhegehalt, Wit— wen⸗, Waiſen- und Sterbegeld gewährt, und zwar Witwengeld in Höhe von 50 Prozent des Ruhegeldes, Waiſengeld bei Vollwaiſen ein Drit- tel, bei Halbwaiſen ein Viertel des Ruhegeldes. Beides entſpricht den Reichsſätzen. Das Sterbe— geld ſoll ſo bemeſſen werden, daß es mit dem Sterbegeld, das vom reichsgeſetzlichen Verſiche— rungsträger gezahlt wird, zuſammen immer 20 Mark beträgt. Mindeſtens ſoll jedoch 50 Mark an Sterbegeld als heſſiſche Zuſatzverſorgung ge— währt werden. Nach der neuen Verordnung ſol— len nicht nur die bisher gezahlten Renten erheb— lich erhöht werden, ſondern es ſind auch Verbeſ— ſerungen in der Berechnung der Dienſtzeit ein— getreten. Auch entſpricht die Berechnungsweiſe dadurch, daß nicht nur die Beſchäftigungsdauer, ſondern auch das Lebensalter berückſichtigt wird, nunmehr den Grundſätze der Billigkeit und Ge. rechtigkeit. 5 5 5 Pferdefuhrwerk überfahren. Er erlitt ſchwere Geſichtsverletzungen und einen Unterſchenkel⸗ bruch, ſodaß er dem Krankenhaus zugeführt werden müßte. Karlsruhe, 4. Febr.(Der Reichsaußen⸗ miniſter in Karlsruhe.) Außenminiſter Dr. Curtius weilte am Sonntag in Karlsruhe, um im geſchloſſenen Kreiſe einigen Parteifreun⸗ den über die Haager Konferenz Bericht zu er⸗ ſtatten. Die ſtaxk, beſuchte Ausſchußtagung der Deutſchen Volkspartei ſpendete den Ausführun⸗ gen des Miniſters ſtarken Beifall. Am Nach⸗ mittag empfing der Reichsaußenminiſter Ver⸗ treter der Preſſe. Karlsruhe, 4. Febr.(Jubiläum eines Zentrumsführers.) Der Führer der badi⸗ ſchen Zentrumspartei, Prälat Dr. Schofer konnte geſtern auf eine 25jährige politiſche Tätigkeit im politiſchen Leben zurückblicken. Uebrigens konnte Dr. Schofer erſt vor wenigen Tagen ſein 64. Lebensjahr vollenden. Stuttgart, 4. Febr. Am vergangenen Mitt⸗ woch wurde hier ein jüngerer Mann im Streit durch Meſſerſtiche in den, Oberleib tödlich ver⸗ letzt. Nunmehr lauerte am Sonntag abend der Bruder des Erſtochenen dem Täter auf und richtet ihn aus Rache derart zu, daß er ſehr ſchwer verletzt dem Krankenhaus zugeführt wer— den mußte. Buchhuez(Niederrhein), 4. Febr Der Tod auf der Schnellbahn. Der in Buchholz wohnende Invalide Heinrich Viktor, ein 76 Jahre alter Mann, wollte an der Ecke Buchholz⸗ und Düſſeldorfer Straße die Gleiſe der Schnell⸗ bahn überſchreiten, als er von einem Wagen der Bahn erfaßt und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er bald darauf ſtarb. Mannheim, 4. Febr. Doödlich verun⸗ glückt. Heute vormittag gegen 11 Uhr ereig⸗ nete ſich in der Langen Rötterſtraße ein ſchwe⸗ rer Unfall. Ein zu Straßenarbeiten benutzter; Erdwagen kippte plötzlich um und ſchlug den 39⸗ jührigen Arbeiter Wilhelm Kern tot. Vermut⸗ lich war die Britſche, auf der der Wagen fuhr, nicht genügend geſtützt, auch ſoll das Gleisende keinen Verſchluß gehabt haben. Kern hiaterläßt Frau und drei Kinder. N Austattung und Ausſtener Die beiden Begrif':„Ausstattung“ und„Aus⸗ euer“ werden im täglichen Leben als gleichbe⸗ deutend gebraucht, trotzdem ſie juriſtiſch ganz Verſchiedenes bezeichnen. Wenn Frau Fleiſcher⸗ meiſter Schulz dem erſtaunt aufhorchenden und vor Neid platzenden Kaffeekränzchen erzählt, ſie werde ihrer Tochter Melanie, die im Sommer heiraten wollte, eine„noble Ausſtattung“ mitge⸗ ben, ſo iſt das zwar für die Bedachte ſehr ange⸗ nehm, juriſtiſch aber nicht korrekt ausgedrückt. „Ausſtattung“ iſt nämlich eine Zuwendung, die zem Kinde zur Selbſtändigmachung oder zur Er⸗ haltung der Selbſtändigkeit von den Eltern ge⸗ enacht wird, einerlei ob vor oder nach der Heirat. Eine Ausſtattung iſt alſo z. B. die weitere Neu⸗ igkeit, die Frau Schulz verkündet, daß nämlich ihr Mann ſhrem älteſten Sohn 20000 Mark ge— geben habe, damit er eine eigene Bäckerei aufma⸗ then könne. Zu einer ſolchen Ausſtattung ſind die Eltern übrigens nicht verpflichtet. Wenn ſie aber ihrem Kinde eine Ausſtattung geben, dann gilt das grundſätzlich nicht als Schenkung. Ein ganz ſpezieller Fall der Ausſtattung iſt de„Ausſteuer“, die Frau Schulz mit der Aus⸗ ſtattung verwechſelt hatte. Ausſteuer iſt die Zu⸗ wendung, die einer Tochter im Falle ihrer Ver— heiratung zur Errichtung des Haushalts gegeben wird. Zu einer Ausſteuer ſind die Eltern recht— lich verpflichtet! Das Geſetz macht aber verſchiedene Einſchrän— kungen bei dieſer generellen Verpflichtung zur Tochter des Herrn Bankier Vielgeld möchte Herrn Gewährung einer Ausſteuer. Ein Beiſpiel wird das am besten veranſchanlichen. Die 20iäbrine Nee CC Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. (16. Fortſetzung.) „O ja, jährlich zweitauſend Mark.“ „Mehr nicht?“ „Du mußt bedenken, daß ich im Intereſſe der Wiſſenſchaft bereits mehrere große Reiſen umternommen und viel geopfer: habe Das Kapital mußte angegriffen werden,— es ging nicht anders! Außerdem meine wertvolle Bib— liothek!“ „So ſteht die Sache, du lebſt vom Kapital? Ernſt. Ernſt! Und wean das verzehrt iſt? Was dann?“ „Du tuſt gerade, als ob ich es verſchwende!“ ſagte der Gelehrte ein wenig empfindlich.„Du mußt doch bedenken, daß. wenn ich ganze gelehrte Welt ſtaunen wird und daß ich dafür eine ungeahnte Summe einheimſen werde.“ „Hm!“ „Und Bücher muß ich eben auch haben,— das gehört ſozuſagen zu meinem Geſchäft! Ich habe die Bibliothek des Tübinger Profeſſors Heinſius zu lächerlich geringem Pveiſe ange⸗ kauft, dazu die Miete für dieſes Haus, die ich ſeit einem Jahre zu zahlen vergaß,— ich werde morgen meinen Bankier aufſuchen und mir zehntauſend Mark holen,— dann bleiben mir noch dreißigtauſend!“ „Ah, du haſt einen Bankier?“ „Nun ja, wenn man Geld hat! Es iſt noch dazu einer der erſten in Berlin,— der Kom⸗ merzienrat Simmersdorf! Prozent!“ „Ach, Simmersdorf!“ Hans Kurt wurde ganz bleich, doch Peter— N Nee meine Schrift über dieſen Papyrus veröffentliche, o Er gibt mir fünf Tunichtgut heiraten. Ihr Vater hat jedoch 1 kannt, daß Herr Tunichtgut es nur auf die rei⸗ che Ausſteuer abgeſehen hat, verſagt der Tochter die elterliche Einwilligung und verweigert jede Ausſteuer. Iſt er dazu berechtigt? Die Eltern ſind befreit von der Pflicht zur Gewährung einer Ausſteuer, loenipſte elt leiſtungsunfähig ſind der wenn die Tochter über ein ſo großes Ver⸗ mögen verfügt, daß ſie ſich ihren Haushalt allein einrichten kann.“ Beides trifft in unſerem Fall nicht zu. Alſo muß Bankier Vielgeld ſchweren Herzens zahlen? Mit nichten. Seine Tochter hat ja geheiratet ohne elterliche Einwilligung, die ſie bis zur Vollendung, des 21, Lebensjahres haben muß, auch wen ie für volljährig erklärt iſt. Die trotzdem geſchloſſene Ehe iſt zwar gültig, die Tochter verliert aber den Anſpruch auf die Aus⸗ ſteuer. üntt id me ttt ll g Bei einer zweiten Eheſchließung kann die Tochter ebenfalls keine Ausſteuer mehr verlgn⸗ gen, wenn ſie ſchon für die frühere Ehe eine Aus⸗ ſteuer erhalten hat. N Rundfunk⸗Programm f 5 Frankfurt. Donnerstag, den 6. Februar. Wetter, Gymnaſtik, 12.00 Nachrichten. 12.30 Schallplattenkonzert. 13.30 Werbekonzert. 15.15 Jugendſtunde. 16.00 Konzert des Rund⸗ junkorcheſters, 18.05 Eine Bühnenprobe zu einer Oper. 18.35 Toleranz(Dreigeſpräch), 19.05 Fran⸗ zöſiſch. 19.30—22.30 Uebertragung von Stuttgart, 22.30. Nanchrichten., 22.45 Uebertragung von Stuttgart. 6 6.30 Stuttgart. Donnerstag, den 6. Februar. 6.45 Morgengymnachik, 10.00 Schallplatten⸗ konzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetterdienſt, 12.15 Schallplattenkonzert, 13.15 Wetter und Nachrichten, anſchl. Schallplattenkonzert, 16.00 Uebertragung von Frankfurt. 17.45 Wetter⸗ und Landwirtſchaftsdienſt, 18.05 Gartenarheiten. 18.35 Uebertragung von Frankfurt, 19,90 Lautenmuſil des 17. und 18. Jahrhunderts. 20.00 Bunte Stunde, 21.00 Nietzſche und die Muſik. 22.80 Uebertragung von Frankfurt, 22.45 Streichquar— tets. 23.30—00.30 Tanzmuſik. es, 1 2 Von der„, Aus aller Welt Todesopfer durch Venzolvergiftung. Wien, 4. Febr. In der Gummifabrik Hörnes in Wiener⸗Neuſtadt erkrankten zahlreiche Ar⸗ beiterinnen infolge Benzolvergiftung. Bereits drei Frauen ſind geſtorben. Bei zwölf zunächſt nur leicht erkrankten Arbeiterinnen hat ſich der Zuſtand ſo verſchlimmert, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Es wird befürchtet, daß ſich die Zahl der Todesopfer vergrößert. 1 een i Selbſtmord vor der Züchtigung. London, 4. Febr. Ein Gefangener des Wandsworth⸗Gefängniſſes, der wegen Angriffe auf zwei Kaſſierer zu zehn Jahren Zuchthaus ind zu 15 Peitſchenhiehen verurteilt worden war, ſtürzte ſich, als er zur Züchtigung geführt werden ſollte, über das Geländer eines Zellen⸗ ganges in die Tiefe. Seine Verletzungen waxen tödlich. N at Ueber den Fall, der in der Preſſe großes Aufſehen erregt, üben die Juſtizbehörden Stillſchweigen. a Solingen, 4. Febr. uu lare. Die Polizei richtete kürzlich an einen neugeborenen Säugling in, Wald bei Solingen folgendes behördliche Schreiben: „An Herrn Helmut Steinhauſen! Laut Mittei⸗ ung des Einwohnermeldeamtes ſind Sie von auswärts kommend, nach Tiefendick 11 zugezo⸗ gen. Ihrer Anmeldung ſteht nichts entgegen. Ich mache Sie jedoch ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß Ihnen eine Wohnung in der Ge⸗ meinde Wald nicht zur Verfügung geſtellt wer⸗ den kann. Wohnungsanſprüche müſſen Sie in Ihrer früheren Heimat geltend machen.“ Aachen, 4. Febr. Die Stadt Karls des Großen.) Aachen beging am Sonntag in alt⸗ hergebrachter Weiſe das Karlsfeſt, das, wie ſel⸗ ten oder vielleicht nirgends in einer anderen Großſtadt, das Patronatsfeſt der ganzen Stadt it und als ſolches ſeit Jahrhunderten von einer Generation der anderen überliefert wird. Sein HDauptbeſtandteil die kirchliche Feier im Münſter Eine neuartige Bl Marſchland Verwendung findet. .—— N N* 5 1* Ai Bie ſticht mit einem großen Erdbohrer 3 Meter tief in die Erde, holt den wertvollen Mutter- joden an die E22 ²˙¹ m Oberfläche und erhöht ſo die Fruchtbarkeit dex Aecker. 2 eee Behördliche For- Deere tarls des Großen, freudigen Aachen in dung unterſtützt wurde. Es folgten Huldigung vor dem Rathaufe nd drch die Stadt, an denen teilzun aterſtädtiſchen, 15 iſchen aind Vereinigungen ſich zur Ehre g weltliche Feier in den e 1 büdete, wie immer, den Abſchlüß. 100%. e 1 der Schrei nach dem Diktator An allen VBiertiſchen wird es gekannegießert und die Spatzen tſchilpen es von den Dächern, was allein uns Deutſchen noch helfen könne: ein Diktator. Soll heißen: ein unumſchränkter Ge⸗ bieter. Natürlich einer, der es in ſich hat, ſo ein Muſſolinj ewa, ein verbeſſerter Piimo de Ri⸗ vera, ein Kemal Paſcha oder ein— doch wir wollen nicht auch den nahen Oſten bemühen. Aber die ſo rufen, ſind ſich übe, den Begriff Diktator garnicht klar, ſchwelgen in nebelhaften Vorſtellungen, wie denn in unſerer Zeit der Un⸗ klarheit und 1 a 109. mehr als je in Schlagworten gelebt, eht, ge⸗ ſchaffen und genoſſen wird. Man Hasche h nicht, man verfalle nicht der ſuggeſtiven Wirkung des Geſchreies, denn die Rufer ſind die Halben, die ſelbſt nicht einmal zu unterſcheiden vermö⸗ gen, ob ſie geführt oder genasführt werden. Wer aber in die Seele unſeres Volkes hinein⸗ zuhorchen verſteht, weiß, was der wahre Vater⸗ landsfreund erſehnt, was Deutſchland nötig hat: Perſönlichkeiten. In einem kranken, einem notleidenden Kör⸗ der vermag auch der klügſte Kopf nicht die Ge⸗ ſundung zu erreichen, wenn Körper und Geiſt nicht ſelbſt mitwirken. Unſer Staats⸗ und Ge⸗ meindekörper, ſie ſind krank; alle wiſſen es. Jede Zeit gebiert ihren Alexander, ihren Bismarck oder Muſſolini, Lenin oder Kemal. Und jedes Volt erhält die Führer, die es verdient. Darum ſei in dieſer notvollen Zeit ein jeder beſtrebt, in ſeinen engeren Grenzen als eine Per⸗ ſönlichkeit zu wirken. Hinter dem Begriff ver⸗ ſtecken ſich ja nicht gegipfelte Eigenſchaften, Ge⸗ feu Uebermenſchentum. Man iſt eine Per⸗ ſönlichkeit, ein„ganzer Kerl“ ſchon durch Pflicht. erfüllung dem Staate, ſeinem Volke gegenüber, eine Aufgabe, die ſich erfüllt durch ernſte Mir⸗ arbeit am Gemein weſen, dutch pflicht⸗ bewußtes Handeln im Kreiſe der Familie und der Freundſchaft. Wer ſeine Familie körperlich und wirtſchaftlich erhält, geſtaltet auch ein geſun⸗ des Volk; wer Schulden vermeidet und pünktlich ſeinen Zahlungsverpflichtungen auch im Klein ſten nachkommt, arbeitet erfolgreich an der Beſ⸗ ſerung der allg⸗meinen Wirtſchaftslage mit. Wie vielen fehlt es immer„am nötigen Kleingeld“ Für Dinge, die am unnötigſten ſind, iſt es im mer noch vorhanden. i Wir alle ſtreben nach Glück; es gibt aber kein Glücksempfinden ohne das Bewußtſein, das Glüs auch verdient zu haben. Verdienen wir es dure Pflichterfüllung, ſei jeder eine Perſön⸗ lichkeit! Höchſtes Glück der Erdenkinder iſt doch die Perſönlichkeit! Wetterlage Mittleres Norddeutſchland: Neigung zu leichten Schneefällen, turen um Null ſchwankend. Uebriges Deutſchland: Allgemein im Nordoſten Froſtwetter. In Südweſten Temperaturen über Null. In Mitteldeutſchland vielfach leichte Schneefälle. A Trübe mit Tempera- NN ſen hatte nicht Zeit, es zu dieſem Augenblick läutete Sich von ſeinem Stuhl erhebend, ſagte er:„Das iſt ſicher Freund Büchner,— ich kenne ihn an der Art des Läutens. Es freut mich, daß er kommt, ſo kann ich euch miteinander bekannt machen!“ „Hier, mein lieber Hans Kurt“, ſagte Pe⸗ terſen zurückkehrend,„ſtelle ich dir den gewiſſen⸗ hafteſten und klügſten aller Kaſſierer, Emil Büchner vor, den Mann, der ſich nie übereilt und der nie zuviel verſpricht!“ Hans Kurt und Emil Büchner drückten ſich herzlich die Hand, während der Peterſen fort⸗ fuhr:„Emil Büchner, ich ſtelle dir Hans Kurt von Schewen vor, den Freund meiner Kindheit, einen Sohn Thüringens!“ „Aber wir kennen uns Ernſt!“ lachte Hans Kurt. „Was, ihr kennt euch ſchon? Und das ſagſt du nicht ſogleich? Ueberhebſt mich nicht rechtzei⸗ tig der Mühe des Vorſtellens? Läßt mich meine koſtbare Zeit verlieren, die—“ 1 8 „— die du beſſer verwandt hätteſt, wenn du dich ſchon wieder über den alten Papyrus dort hermachteſt?“ lachte Hams Kurt. Büchner dagegen ſchwieg und ſah den Ge— lehrten ſo ſorgenvoll an, daß es demſelben auf⸗ fiel. 1 0 „Was haſt du, alter Junge?“ fragte er herz⸗ lich.„Unglückliche Liebe? Doch nein, das iſt ja nicht möglich! Oder iſt dir eine Spekulation fehlgeſchlagen? Warte, bis die Ueberſetzung mei⸗ nes Papyrus erſchienen iſt,— ſie wird mir rie⸗ ſige Summen einbringen,— dann teilen wir!“ „Du ſchwebſt in den Wolken, Ernſt!“ ſagte Büchner, trübe lächelnd.„Komm herab auf die Erde! Ich habe dir ſehr erfreuliche Dinge mit⸗ zuteilen!“ f Uhu „Was iſts? Sprich! Du weißt, ich nehme an ja ſchon, lieber allem, was dich betrifft, innigen Anteil!“ 1 „Nun denn— les, was ich hatte!“ „Das iſt unangenehm“, ſagte Perterſen, „aber es läßt ſich verſchmerzen! Ich gehe mor⸗ gen zu einem Bankier, um mir zehntauſend Mark zu holen. Dann bleiben mir noch dreißig⸗ tauſend,— mebr als ich brauche. Weißt du was. alter Junge? Die teilen wir! Biſt du zufrie⸗ den?“ f „Gute Seele!“ rief Büchner, dem Freunde gerührt die Hand ſchüttelnd Gleichzeitig aber entſank ihm der Mut. Wie es dieſem großen Kinde beibringen, daß er gleich ihm alles verloren habe? Ihm einfach die Wahrheit ſagen, das bekam er nicht fertig. So ſah er denn Hans Kurt an, und Hans Kurt ſah ihn an. Endlich entſchloß er ſich kurz und ſagte: „Ich will dir alles haarklein erzählen, da⸗ mit du begreifſt, wie ſchwer ich getroffen bin!“ „Sprich! Laß dich durch die Anweſenheit Schewens nicht davon abhalten, offen zu reden! Er iſt ebenſo mein Freund wie du!“ „Ich weiß, daß Herr von Schetoen ein Freund iſt, dem man vertrauen darf!“ entgeg⸗ nete Büchner, trübe lächelnd.„Alſo— dn weißt, daß ich unlängſt meine Stellung wechſelte und zwar aus Gründen, die ich vorzog, niemand zu offenbaren. Genug, ich gedachte meine Lage zu verbeſſern, denn— ich möchte heiraten!“ „Und haſt nie davon geſprochen?“ rief Pe⸗ terſen übeyraſcht. „Weil es ein Geheimnis iſt, das mir nicht allein gehört!“ fuhr ex fort„Heute aber iſt die Lage ſo ernſt, daß ich meine Freunde um Rat fragen muß, Vor vier Jahren lernte ich gele⸗ gentlich eines Familienkränf chens, zu welch, ein Bekannter mich eingeladen hatte, ein junges Mädchen kennen,— damals erſt fünfzehn ahre alt, aber bildhübſch, reizend. Es war in ell⸗ 8 ich habe alles verloren,— al⸗ ſchaft ſeiner Großeltern erſchienen, die es erzo⸗ gen, nachdem das arme Mädchen beide Eltern ſehr früh verloren hatte. Ich bat die Alten um die Erlaubnis, ſie beſuchen zu dürfen. Dieſelbe wurde gern gewährt und ſo brachte ich denn manchen Abend im Kreiſe der ſchlichten Leute zu, deren Lebensabend durch die Enkelin ver⸗ ſchönert wurde Mittlerweile aber wuchs mein Backfiſchchen zu einem großen, ſchönen Mädchen heran, das ich mehr und mehr von ganzem Herzen liebte. Wir ſprachen kein Wort von un⸗ ſerer Zuneigung ich ſagte ihr nicht, daß ich ſie heiraten wolle, aber wenn wir über die Zukunft redeten, dachten wir beide nicht, daß wir je ge⸗ trennt werden könnten. Der Großpapa, ein ehe⸗ maliger Bäckermeiſter, beſaß ein Vermögen von fünfzigtaufſnd Mark. Er wünſchte es anzulegen und fragte mich um Rat, worauf ich die Un⸗ klugheit beſaß. zu ihm zu ſagen:„Vertrauen Sie es meinem Chef an, der gibt Ihnen fünf Prozent!“ Leider— leider war ich ſo unklug!“ „Wieſo unklug?“ fragte Peterſen erſtaunt. Büchner und Schewen wechſelten einen Blick, während Peterſen fortfuhr:„Dein Vermögen war eh dem Chef angelegt, alſo war es ganz in der Ordnung, wenn mit dem ihrigen dasſelbe geſchah. So konnteſt du beides am beſten über⸗ wachen!“ 1„ „Du weißt alſo nichts?“ „Was denn?“ „Was denn“ „Betreffs des Bankhauſes Simmersdorf?“ „Meiner 1— ich weiß, daß dort vierzig tauſend Mark für einen gewiſſen Ernſt Peter⸗ ſen angelegt ſind, der ſie ſonſt längſt in Bücher umgeſetzt hätte. Morgen übrigens will ich ſie 55 Gorkſebung folgt) 4 trübe, Berlins Millonenverkehr. Von der Berliner Stadt⸗, Ring⸗ und Vor⸗ drtbahn, ſowie von den Berliner Straßenbahnen, boch⸗ und Untergrundbahnen und Autobuſſen wurden im Jahre 1929 insgeſamt 1,93 Milliarden Perſonen befördert. Auf Straßenbahnen, Auto⸗ bus und Schnellbahn entfallen davon allein 1,48 Milliarden Perſonen. Der Verkehr auf den im Laufe des Jahres eleltrifizierten Stadt-, Ring⸗ und Vorortbahnen Berlins hat um 7,7 Prozent gegenüber 1928 zugenommen. Milde Herren Es iſt ſchwer, es jedermann recht zu machen. Auch dieſer Winter hält nicht, was die berufs⸗ mäßigen Wettermacher, Wahrſager und Peſſi⸗ miſten geraunt haben. Schon am 8. Januar ſoll⸗ ten die milden Tage durch ſtrenge Herren abge⸗ löſt werden, und wenn gemeinhin nach dem Sprichwort geſtrenge Herren auch nicht lange regieren, ſo hat man doch den letzten Winter mit der Kohlenknappheit und der„amerikaniſchen Kältewelle“ in unerfreulicher Erinnerung. Denn jene„Kältewelle“ kam ausnahmsweiſe einmal zu uns herüber und ließ ſogar Rhein und Neckar— nach dreißigjähriger Unverfrorenheit!— erſtar⸗ ren. Zwar die Jugend kommt diesmal um. Rodeln und die Schnellballſchlachten, u. Schlitt⸗ ſchuhe und Skis bleiben ungeputzt und unge⸗ wachſt, wofern man nicht in der Lage iſt, in die „höheren Regionen“ zu reiſen. Aber es iſt, als ob der Wettergott weniger amüſierlich und niehr virtſchaftlich zu denken begonnen hat. Wo es die Not von hunderttauſenden deutſcher Arbeits⸗ loſen gebietet, hat die Vergnügungsſucht auszu⸗ ſcheiden. Unſere Jugend iſt durch die Kriegshun⸗ gerkur verſtändig genug geworden, ſich darein zu fügen und die Vorteile eines milden Winters einzuſehen, Vorteile, die der Stadtſäckel mit einer leichten Glättung ſeiner Sorgenfalten wahr⸗ nimmt. Den Sttadtgemeinden bleiben durch den milden Winter große Ausgaben für Kohlen zur Beheizung der öffentlichen Gebäude erſpart und werden für andere Notzwecke frei, nicht zu ver⸗ geſſen auch die Schneebeſeitigungsausgaben. Man ſoll den Winter nie vor dem Frühling loben und müßte ſich darein fügen, wenn doch „das dicke Ende“ hinten nachkommen ſollte. Im Sinne unſerer Erwerbsloſen und aller derer, die ich ſehmal machen müſſen, möchte man hoffen. daß er nicht nachträglich ein„Winter unſeres Mißvergnügens“ wird, um mit Shakeſpeare zu ceſen. — 2. * Maskenball der„Harmonie“. Am Samstag, 15. Februar, abends 8,11 Uhr findet im Saale des„Freiſchütz“ der diesjährige Masken⸗ ball des M. G.V.„Harmonie“ ſtatt. Die Vorbe⸗ reitungen ſind in vollem Gange. Für eine ſchöne Stimmungsmuſik wird die beliebte Kapelle Hanf⸗ Blank beſorgt ſein. Maskenkarten zu 1,50 Mk. ind ab Freitag, den 7. Februar in den bekannten Wereinsverkaufsſtellen und bei den Mitgliedern er- hältlich. Näheres wird im Inſeratenteil noch be⸗ kannt gegeben. Früh übt ſich... In der Schule werden Sprichwörter behandelt. Der Lehrer hat ehen die Bedeutung des frühen Aufſtehens an Hand des Sprichwortes„Morgenſtund hat Gold im Mund“ dargelegt und ſtellt nun an ſeine Klaſſe— neunjährige Sekundaſchüler— folgende Jrage:„Wer weiß mir ein ganz ähnliches Sprich⸗ wort zu nennen?“ Da erhebt ſich der kleine Heiri und antwortet ſchlagfertig:„Mit Wybert im Mund bleibt der Hals geſund!“ * Verlangen Sie ſtets Kaffee Hag Feinheit, Aroma und Geſchmack, hervorragende Qualität und geſundheitliche Bekömmlichkeit ſind ſeine Vorzüge. Dieſe Vorzüge haben den coffein⸗ freien Kaffee Hag zu einem Genußmittel gemacht, das heute Millionen nicht mehr entbehren möchten. Kaffee Hag iſt Bohnenkaffee aus den beſten Höhen⸗ lagen Mittel⸗ und Südamerikas. Ihm wird das Coffein im rohen Zuſtande entzogen. Geſchmack uud Aroma bilden ſich erſt bei der Röſtung. Kaffee Hag iſt ſomit Bohnenkaffee feinſter Qualität, dabei aber vollkommen unſchädlich. Der coffeinfreie Kaffee Hag iſt ſtets friſch erhältlich, da die meiſten Heſchäfte öfter in der Woche beliefert werden. Jahresbericht der Arbeiter⸗Samariterkolonne. Nachdem das Geſchüfts jahr 1929 abgelaufen iſt, fand am Sonntag, 26. Januar unſere dies⸗ jührige Generalverſammlung ſtatt, welche gut be⸗ der Vorſitzende ſucht war. Um 2 Uhr eröffnete die Verſammlung und dankte den Anweſenden für wren zahlreichen Beſuch. Aus dem Tätigkeitsbe⸗ richt iſt zu erſehen, daß die Kolonne im Laufe des Jahres gut in Anſpruch genommen war, unter anderm wurden 69 Krankentransporte ausgeführt, Dienſt bei Vereinen 30 mal, Sport-, Haus⸗ und Straßenunfälle 230. Oeffentliche Uebungen hatte die Kolanne im Laufe d. Is. 3. Die Kolonne wurde zur Feſtſtellung ihrer Schlagfertigkeit von der Staatsbahn alarmiert, welche zur Zufriedenheit der Direktion ausfiel. Unſer Lehrkurs konnte ſich eines ſehr guten Beſu ches erfreuen. Der Kolon⸗ nenarzt Herr Dr. Blaeß hat wiederum ſeine ganze Kraft, Können und Wiſſen der Kolonne zur Ver⸗ fügung geſtellt, manche Neuerungen und praktiſche Winke den Kursteilnehmern unterbreitet, wofür wir ihm an dieſer Stelle unſern Dank ausſprechen. Die Kolonne konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen erfreulichen Zuwachs an Mitgliedern ver⸗ zeichnen. Kaſſenbericht war zu erſehen, daß die Kolonne gut gearbeitet hat. Dem Vorſtand wurde volles Vertrauen geſchenkt und 1 9 10 * 10* H. wiedergewählt. e Bühnenbild, die Dekorationen und die Beleuchtung waren recht wirkungsvoll. ſeren Rentabilität der Vorſtellungen wäre es jedoch ſehr zu begrüßen, wenn ſich immer weitere Kreiſe damit der nächſten Vorſtellung ein volles Haus be⸗ ſchieden iſt. ö 8. 1 U. Donnerstag Abend Unterhaltungs- bend in der Vorſtadt. Der Vorſtand. Reife een zu verkaufen 1895 Johann Bugert Hofmannſtraße 16 kraus Haag erhalten Natürfatbe und ge 115 zu fürben. Seit 20 Jahren glänz. bewährt. 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Zirkusvolk, frei, luſtig und derb, manchmal etwas zu derb, zu zuckmayeriſch; jedoch, wer wills beſtreiten, wahrheitsgetreu, unge- ſchminkt. Die rheinheſſiſche Mundart, für uns ſehr leicht verſtändlich, paßte zu dem Stück und gab ihm ein bekanntes, anheimelndes Gepräge. Die Schauſpieler waren mit Luſt und Liebe bei der Sache. Das erſte Mal ſahen wir in der Titel- rolle Frl. Hero Alexandra Daehn, die ein urwüch⸗ ſiges Zirkuskind, lebenswahr, in jeder Beziehung verkörperte. Schauſpieleriſch hochſtehend, jedoch etwas zu fein, ich möchte faſt ſagen, zu vornehm, für einen Zirkusdirektor in dieſem Format war Herr Hugo Firmbach als„Vater Knie.“ Herr Rudolf Sang, einer der beliebteſten Schauſpieler, war als Darſteller des rauhbeinigen Akrobaten Ignaz Scheel wieder unübertrefflich. Herr Paul Mehnert, das Unikum des Künſtler-Enſemble, mimte den Clown Schmittolini und errang wieder ſtürmiſche Heiterkeitserfolnge. Auch Frl. Frida Faber, als Monſtrum der Circusleute, war wohl⸗ gelungen. Weiter wirkten mit die Damen Elſe Hittorf und Marianne Baron und die Herren Ewald Allner, Werner Siegert, Richard Kiſten- macher, Franz Schmiedbrunn, Fritz Landſittel, Paul Roland und Karl Meiſter. 7 Mann der Kapelle Hanf⸗Blank wirkten mit und verzapften Cirkusmuſik. Das Publikum, ca 300 Perſonen, ſpendete reichlich den wohlverdienten Beifall. Das Im Intereſſe der beſ⸗ für die Aufführungen intereſſieren würden. Es iſt deshalb Pflicht der Beſucher, weiter zu werben, J. K. Handball im Turnerbund. Viernheim 1.— Hockenheim 1. 3:3. Ein ſchönes, ſchnelles, aber doch etwas har⸗ tes Spiel hat ſein Ende gefunden. B. hätte das N Spiel gewinnen müſſen, wenn ſie nicht von zu großem Schußpech verfolgt geweſen wären, denn /; der Spielzeit waren ſie tonangebend. Das Spiel: Von Anfang ab auf beiden Seiten ein ſchnelles Spiel. V. war beſſer im Schuß und Stellungsſpiel. Schon in der 10. M. kamen ſie durch ſchönen Schuß zum 1. Tor. H. verſucht mit Gewalt auszugleichen, was ihnen auch durch einen Durchbruch kurz vor Halbzeit gelingt. Halbzeit 1:1. Nach Wiederbeginn überrumpelt H. unſere Mannſchaft und können ſo in kurzen Abſtänden 2 Tore vorlegen. V. Mannſchaft durch die Erfolge deprimiert, ſtrengt fich aber durch die Anfeuerungsrufe der Zuſchauer nochmals an und kann ſo im großartigen Endſpurt, obwohl H. zahl— reich verteidigt, mit dem Schlußpfiff die Partie auf remis ſtellen. Der Schiedsrichter war gut. DJK ⸗Sport Viernheims Uueutſchieden in Lorſch. 3:3(1:3). Weitere Reſultate: Lorſch jr.— Viernheim jr. 21. Bürſtadt Jug.— Viernheim Jug. 3:3. Mit zeitgemäßen Beförderungsmitteln fuhren am letzten Sonntag 200 Sportanhänger mit ge— miſchten Gefühlen durch den Lorſcher Wald in der Erwartung, zwei große Gegner kämpfen zu ſehen, die ſich um den Meiſtertitel ſtreiten. Atemraubende Stille umfaßte das Publikum beider Rivalen. Lorſch komplett— Viernheim Erſatz für Rechtsaußen und linker Verteidiger. Das erſte Eingreifen des Schiri Graf, Nieder-Olm ſiel angenehm auf. Er war durchgreifend wuchtig. Viernheim ſpielt und be— herrſcht den Ball. Glückverheißender Anfang. 7 Minuten ſpäter Flanke von Rechts, Täuſchung des Mittelſtürmess und Rückgabe des Balles an den Mittelläufer, deſſen wuchtiger Flachſchuß aus dem Hinterhalt unhaltbar im Netze ſitzt. Viernheim jubelt— 1:0. Jetzt begann der eigentliche Kampf, der auf und ab wogt. Lorſchs Verteidigung und Mittelläufer können vorläufig nicht überwunden werden. Mit weiten Schlägen unterbinden ſie jeden Angriff. Leicht kam der Lorſcher Sturm vor Viernheims Tor, da der linke Erſatzverteidiger heute eine klaffende Lücke darſtellt. Zwei grobe Fehler des Viernheimer Torwarts bringen zwei Minustore ein. Beim erſten Tor knallt der Abſtoß des Torwarts an der vor ihm ſtehenden Lorſcher Stürmerreihe ab, der Nebenmann ſchießt ein 1:1. Beim zweiten Male iſt ein 11⸗Meter fällig. 1:9. Im übrigen war er in Form. Bis Halbzeit kommt Lorſch zu ſeinem dritten Erfolg. 1:3. Vorläufig hat Lorſch das Spiel in Viernheim iſt eine zeitlang ſchlaff. Spiel verloren. Die Schlachtenbumler haben keine Hoffnung mehr; Lorſch iſt begeiſtert. Viernheim kämpft wie die Löwen. Auf einmal eine Wendung. Lorſch läßt nach und Viernheims zunehmende Kraft entfaltet einen fabelhaften Endſpurt. Ts find noch 10 Minuten. 1:3. Lorſch wird zurückgedrückt und eingeſchnürt. Die Kombination iſt großartig, der Rechtsaußen ſtellt das Reſultat auf 3:2. Begeiſtert wird jetzt Viernheim angefeuert. Der Ausgleich hängt in der Luft. Noch 3 Minuten da—— 11⸗Meter für Viernheim. Das Leder ſitzt. 3:3!! Lorſchs Torwart proteſtiert und benimmt ſich in unſchöner Weiſe und wird handgreiflich. Spielad⸗ bruch vonſeiten des Schiri auf Koſten Lorſchs. Rechnung: 2 Punkte für Viernheim. Viernheims Lücke war der linke Verteidiger. Der rechte Läufer hat viel vermaſſelt. Die übrigen waren auf dem Damm, beſonders Halblinks und Rechtsaußen. Letzterer entpuppte ſich als eine brauchbare Reu⸗ entdeckung und ſtammt aus der Privatmannſchaft. H. NB. Anmeldungen für die Omnibusfahrt nach Flörsheim am nächſten Sonntag werden bis Donnerstag abend bei Frz. Hofmann, Drehſcheibe, entgegengenommen. Halbzeit. der Hand. Man gibt das Vunte Zeitung. Kyoſtbares Ziegenfutter. Die Geſchichte ſpielte ſich im Ziegeuſtall des Landwirts K. in Seehauſen bei Wittenberge ab Als der Beſitzer das Vieh fütterte, zog er ſich den Rock aus, in dem ſich auch ſeine Brieftaſche be— fand. Ein neugieriger Ziegenbock fand jeden— falls Gelegenheit, die herausgefallene Brieſtaſche zu durchſtöbern. Auch mehrere Geldſcheine fie— len der Neugier des Ziegenbocks zum Opfer, der ſie ſich gut ſchmecken ließ. ohne den wahren„Ka⸗ loriengehalt“ dieſes Papiers zu kennen. Nichts Gutes ahnend fand der Beſitzer nach getaner Ar beit ſeine Brieftaſche am Boden liegend auf. das Geld war futſch und der Ziegenbock der Sünder. Was tun? Ein Brechmittel hätte wohl ebenſo wenig helfen können wie Rhizinusöl und ſo entſchloß man ſich ſchweren Herzens zum letzten Ausweg und führte das Böcklein zur Schlachtbank. Im Magen des Tieres fand man einen 50-Markſchein und zwei 20⸗Markſcheine. die noch verwendbar waren, ein 10⸗Markſchein war jedoch ſchon arg von der Magefſäur genommen worden. 5