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Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl 5 1250 Mr frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl, das achtſeitige illuſtrierte be ede . einſpaltige Petitzeile ſtet 25 Pf die peut 2231 1 bei Wiederholung abgeſtufter ge Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Sonntag, den 16. Febr., nachm. halb 2 Uhr im Vereinshaus Ares Versammlund Tagesordunng: Jahres-, u. Kaſſenbericht, Sportbericht, Anträge, Neuwahlen, Verſchiedenes. Anträge ſind bis zum 15. Februar beim 1. Vorfitzenden einzureichen. Wir laden hierzu unſere wt. Mitglieder ein und bitten alle um pünktl. Erſcheinen. Der Vorſtand. Freitag abend 8 Uhr letzte Verwaltungsaus⸗ ſchußſitzung im Lokal, zu der alle Herren pünktlich erſcheinen wollen. Stets frisch zu haben bei Heinrich Weidner, rate 3 Bauernverein. Morgen Donnerstag früh won 83 Uhr ab wird am Stastabahnbef Thomasmehl verſteigerung. Montag, den 17. Februar 1930, von 9 Uhr vormittags an werden im Saale des Gaſthauſes „Rheingold“ in Lampertheim meiſtbietend öffentlich verſteigert aus: Abteilung Obere Wildbahn 21: 102 rm Kiefern⸗Reisſtangen in Schichthaufen, Abt. Heide 28: 148 rm Kiefern Scheiter, geſp., 21 rm rund, 138 rm Kiefern Knüppel, 14,5 rm Reis⸗Knüppel, 213 rm Stöcke, Abt. Heide 2, 4, 9 u. 18: 65 rm Kiefern Scheiter rund, Abt. Heide 11, 12, 14, 15, 24, 25, 26 u. 27: 70 rm Kiefern Reis⸗Knüppel. Unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Schuldner von Domanialgefällen früherer Jahre erhalten keinen Zuſchlag. Nähere Auskunft erteilen Herr Förſter Zim⸗ mermann, Forſthaus Wildbahn und Heir Förſter Schwarz, Forſthaus Heide. Lampertheim, den 11. Februar 1930. Heſſ. Forſtamt Lampertheim Bekanntmachung. Betr.: Weiterbewilligung von Erziehungsbeihilfen für Kriegerwaiſen im Rj. 1930. Wir machen darauf aufmerkſam, daß auch ſür das Rechnungsjahr 1930(1. April 1930 bis 31. März 1931) die Gewährung von Erziehungsbei⸗ hilfen in Frage kommt. Da die im letzten Jahre bewilligten Erziehungsbeihilfen in der Regel nur auf die Dauer eines Jahres gewährt wurden und der größte Teil der bewilligten Erziehungsbeihilfen im Monat März 1930 abläuft, müſſen die An⸗ träge auf Weiterbewilligung der Erziehungsbei⸗ hilfen bis ſpäteſtens 17. Februar 1930 bei uns ſchriftlich geſtellt werden. Ausdrücklich wird bemerkt, daß bei verſpäteter Antragſtellung eine rückwirkende Bewilligung nicht erfolgt. Die Erneuerungsanträge werden am Montag, den 17. Februar 1930, vormittags auf unſerem Zimmer 21 entgegengenommen. Hierbei iſt vor⸗ zulegen: 1. Lehrvertrag oder Schulzeugnis, 2. die letzte Benachrichtigung der Landes. Verſiche rungsanſtalt über die Höhe der gewährten Inv. Waiſenrente ab 1. Okt. 1929, Beſcheinigung des Lehrmeiſters über gewährte Lehrvergütung. ö Viernheim, den 10. Februar 1930. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. —. sie hergestellt werden. 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Nur wertvolle Menſchen erkennen, daß man mit ſich ſelber immer in guter Geſellſchaft, in der „Geſellſchaft“ aber deſſen nicht ſo ſicher iſt. Wir haben es verlernt, einſam zu ſein. Nicht, daß wir weltabgekehrt in die Wüſte gehen ſollten, denn unſere Lebensintereſſen ſind nun einmal auf Gemeinſamkeit geſtellt; kann nicht jeder ſein eigener Schuſter, Bäcker und Schreiner ſein. Aber wie die Lunge einmal im Jahr eine Weile in den Wald, in die Landluft hinausverlangt, um da tiefer zu atmen, ſo ſollten wir nach all der flachen Gemeinſamkeit des Vereins- und Geſell⸗ ſchaftslebens, nach dem Marktgeſchrei draußen und der Werkſtattverbundenheit eine Weile bei uns ſelber ausruhen. Einſamkeit bedingt nicht das Verkapſeln vor ſeinen nächſten Gefährten. Die Lebenskameradin die Kinder ſeien miteingeſchloſſen. Die Alten vor Jahrzehnten hatten noch keinen Achtſtundentag und trotzdem hatten ſie mehr„Freizeit“. näm⸗ lich im Zuſammenklang mit der eigenen Familie ſei es in der Dämmerſtunde am warmen Ofen, im abendlichen Spaziergang vor das Stadttor im Plauderſtündchen auf der Gartenbank oder im Lichtkreis der leiſe ſummenden Petroleum— lampe Da galt auch die Zeitung noch als Freund der Familie und man ſchenkte dem Druk⸗ ter des Heimatblattes nicht einen Setzfehler. Schaffen wir uns dieſe Einſamkeit wieder. nehmen wir in ihr die Lungen, die Seele vol! Höhenluft, um tags darauf umſo getroſter an das Werk zu gehen. Wir wollen in die Gemein⸗ amkeit mit den Anderen einen Abglanz unſerer Einſamkeit mitnehmen. 2 5 Sonntag unter ſtarker Beteiligung ſtatt. Dabei errangen Darmſtadt und Gießen mit je 12 Punk⸗ ten die Spitzenſtellung. Bemerkenswert, vor allem Gießen, das gegenüber anderen Sädten 3. B. Frankfurt a. M., weſentlich kleiner iſt und dar⸗ um eine geringere Auswahl unter der Studen⸗ henſchaft hat. Mainz, 10. Februar. Vom heſſiſchen Weinbauverband. Der Heſſiſche Weinbau⸗ berband hielt hier eine Ausſchußſitzung ab. Prä⸗ ſident Schätzel⸗ Guntersblum konnte mitteilen, daß auch in der letzten Zeit die Zahl der Mitglieder erfreulich zugenommen und die Werbearbeiten Erfolg gehabt haben. Ziel des Verbandes iſt es, alle heſſiſchen Winzer zuſammenzufaſſen, um ſo eine erfolgverſprechende Vertretung nach außen hin zu ſchaffen. In der Organiſation des Ver⸗ bandes werden demnächſt einige Aenderungen vorgenommen werden. U. a. ſoll ſich die Eintei⸗ lung der Bezirke des Verbandes in Zukunft an die Kreiseinteilungen anſchließen. Die ordent⸗ liche Jahreshauptverſammlung ſoll am 23. März ſtattfinden. Rüdesheim, 10. Februar. Der Rheingau führt den„Römer“ ein. Die Gaſtſtätten⸗ beſitzer des Rheingaues verſammelten ſich bier auf Einladung des Rheingauer Weinbauverbandes zu einer Beſprechung über die Behebung der Abſotz⸗ kriſe. Auf den Vorſchlag von Regierungsrat Geaf Matuſchka⸗Greiffenelau wurde beſihloſſen eine! Rheingauer„Römer“ einzuführen. Der„Römer“ oll dem Gaſt die Gewähr für einen unverfälſch⸗ ten, echten Rheingauer Wein bieten. Mit dieſer Neueinführung ſoll eine entſprechende Werbung Hand in Hand gehen. Vor allen Dingen wird une Emailleplatte geſchaffen werden. die den „Römer“ zeigt und in allen Gaſtſtätten ausge⸗ änot werden ll. ö Frankfurt a. M.,% Februar. Die Dum⸗ men werden nicht alle. Zu einem hieſigen Schuhmacher kam eines Tages eine Zigeunerin und brachte Schuhe zur Reparatur. Als der Sehuhmacher ſich ablehnend verhielt, wandte ſich, die Zigeunerin an die Ehefrau und ſagte zu die⸗ er:„Sie haben Geld, das weiß ich. Zeigen Sie „ir das Geld, ich will den Segen darüber ſpre chen, denn ſonſt haben Sie doch kein Glück.“ Zu nächſt wollte die Frau nichts davon wiſſen, lief ſich aber ſchließlich überreden und zeigte der Zi geunerin das Geld. Daraufhin verlangte die 8. geunerin ein rohes Ei und ein Handtuch. Nach dem ihr dieſe Sachen übergeben waren, weckel ſie das Ei in das Handtuch und ließ das Ei dure den Schuhmacher auf dem Stuhl zerſchlagen Dann ließ ſie ſich den Schlüſſel zum Vertikow ge ben, ſteckte das Geld in die Schublade, ließ dieß. von der Hausfrau ſchnell zumachen, nahm de. Schlüſſel und das Handtuch mit dem Bemerken ſie wolle beides um 4 Uhr nachmittags wieder bringen. Als die„Zauberfrau“ fort war, guckt die Hausfrau neugierig in ihre Schublade un! ſah dann auch ſofort, daß ſie mit ihrem Gel voin Glück mehr haben werde, denn es war un „iederbringlich verſchwunden. Die Zigeunerin hatte natürlich beim Schließen der Schublade das Geld, vermutlich weil ſie die leichtgläubige Frau vor künftigem Schaden bewahren wollte, gleich für ſich behalten. Unglücklicherweiſe ſoll es ſich um einen recht anſebnlichen Betrag bandeln. Aus Nah und Fern. Mainz, 11. Febr. Der Reichspräſi⸗ dent und die Befreiungsfeier. Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, ſind über die in Ausſicht genommenen Befreiungs⸗ feiern und Beſuche des Reichspräſidenten noch keinerleit Entſcheidungen gefallen. Der Reichs⸗ präſident hat bisher noch keine der Einladun⸗ gen, die ihm von lädten des beſetzten Gehie— tes zur Teilnahme an Feiern zug⸗gangen ſind, ungenommen. An beteiligter Stelle in Betlin wird das Programm der in Ausſicht ſtehen— den Befreiungsfeiern erſt dann feſtgelegt wer⸗ den, wenn im Reichstag der Voung lan an⸗ die deullthen Hallentennismeiſler 1587 Oeſtberg⸗Schweden Frl. Krahwi yl. ſiegte im Finale der Bremer Hallentennis— meiſterſchaften gegen Frenz u. errang da⸗ mit den Titel des Deutſchen Hallenten⸗ nismeiſters 1930. ..—— lentennis⸗Meiſterſchaft für Damen errang. Meiterlgge bewölkt, nachts leichter Bodenfroſt. Tagestem peraturen einige Grade über Null. nordweſtliche Winde. Süden und Südweſten etwas Bewölkungszunah genommen und durch deſſen Ratifizie ung die Befreiung ſichergeſtellt it. Neigung zu Niederſchlägen.“ lag meiſt ohne beſorldere Ueberraſchung dramatiſche Senſationen, Aas, UArnderf/ B bolitiſchen Ruf etwas daß der Poungplan jedenfalls leichter als der die mit dem Schluß ſieg über Frl. Hoſſ⸗ inann die deutſche Hal⸗ Wettertage. Mittleres Norddeutſchland: Mei Weſt iche bis Uebriges Deutſchland: Im me und Milderung des Froſtes Sonſt, abg⸗ſehen von nächtlichen Bödenſröſten, Temperaturen über null Grad. Beſonders im Nordosten und Osten Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich ei 5 ie ei 0 0 5 ihrlich einen Fahrplan ſowie e Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim ge tungt age Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Vie i zoſtſch 5 J f legra: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchaftsſtelle Rathausstr. 0 der Kampf um den Poungplan bat begonnen * An ſogenannten großen parlamentariſcher Tagen, d. h. bei Gelegenheiten, bei denen große die ganze Nation berührende Gegenſtände be⸗ handelt werden, pflegen die Debatten im Reichs⸗ oder vielmehr in altherge⸗ brachter Weiſe und monoton zu verlaufen. Der erſte Tag der Poungdebatte brachte aber eine erfreuliche Abweichung von dieſer Regel, denn zus Gleichmaß des Gerieſels der Reden der Re⸗ gierungs⸗ und Oppoſitionsvertreter wurde durch ein Intermezzo unterbrochen, indem der deutſch⸗ nationale Parteiführer Hugenberg zum erſtenmal fſeit langen Jahren von der Tribüne des Parla⸗ ments herab ſeine Politik darlegte und vertei⸗ digte. Zuvor hat der Reichsaußenminiſter Dr. FCGurtius in einer mehr hiſtoriſchen als aktuel⸗ len politiſchen Darſtellung nochmals die ganze Entwicklung aufgezeigt, die in dem Moungplan ihren Abſchluß findet. In den beiden aktuellſten und gleichzeitig kritiſchſten Punkten äußerte ſich der Mini⸗ ſter nur mit kurzem Hinweis, indem er her⸗ vorhob daß die Verzögerungen der Saar⸗ verhandlungen zwar bedauerlich, ihre Ueberſtürzung aber nicht im deutſchen In⸗ tereſſe geweſen ſei. und indem er zweitens den finanziellen Opfern bei dem Liquiba⸗ tionsabkommen mit Polen die national⸗ politiſchen Gewinne gegenüberſtellte. die insbeſondere für die deutſche Minderheit erreicht worden ſei. 5 0 Der Miniſter ſtellt für die kommende Ausſchuß⸗ beratung genaues Material in Ausſicht, deſſen 0 Kenntnis für den Zentrumsabgeordneten Brü⸗ ning eine Vorausſetzung für die Zuſtimmung zu dem Abkommen bildet. f Hugenbergs Hauptargument war zweifellos in der Feſtſtellung zu erblicken, . daß bisher niemand in Deutſchland den Young⸗ plan für durchführbar erklärte. Das iſt in dieſem Sinne ſicher richtig, als in der Tat niemand den Mut beſeſſen hat, bei einem auf zwei Menſchen⸗ alter brechneten Plan die abſolute Erfüllbarkeit in jedem Augenblick f. einen ſo langen Zeitraum zu garantieren. Wohl aber kann man ſeinem anderes entgegenhalten, Dawesplan zu tragen iſt. Dr. Curtius der ſofort nach der Rede des deutſchnationalen Füh⸗ ters abermals zur Tribüne eilte, fragte dieſen vor allem, welchen beſſeren Plan er abgeſehen von der rein negativen Ablehnung des vorliegen⸗ den zu zeigen wiſſe. Unter der Spannung, die dieſes Duell zwi⸗ ö ſchen dem Reichsaußenminiſter und ſeinem ſtärk⸗ ſten innenpolitiſchen Gegner hervorrief hatten die Ausführungen des nachfolgenden Zentrums⸗ redners Dr. Brüning zu leiden. Sie fanden nicht die allgemeine Aufmer'amkeit, die ſie verdient hätten, umſomehr als ſie für die Rede einer Re⸗ glerungspartei eine außerordentliche Kühle und Zurückhaltung zeigten. Brünings Rede fiel durch ihre Kritik am Haager Ergebnis auf. Dentſcher Neithstad 8 voz. Berlin, 12. Februar,(Radio). Die erſte Beratung der mit dem Poungplan zuſam⸗ menhängenden Geſetzentwürfe wird fortgeſetzt. Abg. Dr. Bernburg(Dem). weiſt darauf 0 80 daß der Poungplan nicht nur einen großen Jortſchritt gegenüber der Dawesregelung, ſon⸗ 55 auch gegenüber allen vorhergehenden Ab⸗ ommen bedeute. Wenn Deutſchland zuſam⸗ nienbreche, habe es vielleicht weniger zu bezahlen, 0 es ſei auch un verhältnismäßig ärmer. Am nde ſtehe dann vielleicht wieder ein Poungplan, iber mit Kontrollen und Sanktionen. Das ſei das 1 Meet das die Rechte zum Heil des Vater⸗ des empfiehlt. Der Poungplan iſt weder eine vollſtändige noch endgültige Löſung. Mit dieſen au ihm ſelbſt enthaltenen Einſchränkungen kann Deutſchland, ohne an ſeiner Ehrbarkeit Einbuße a erleiden, den Plan unterſchreiben. Der Red⸗ zer ſtimmt der Auffaſſung des Zentrums zu, aß mindeſtens gleichzeitig mit dem Plan eine Ordnung der deutſchen Finanzen vorgenommen werden muß. 8 Abg. Dr. Hoetzſch(Chr. Nat. Arbeitsg.): 7 00 die jetzige Regelung werden wir indirekte chuldner der Vereinigten Staaten von Nord⸗ 1 ö 5 die im Moungplan Deutſchland auferlegte Last zu ſchwer iſt, darüber beſteht keine Mei⸗ oſchied zerechnung iſt im olgt auf Grund einer Unterſuchung der wirt⸗ chaftlichen Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands, ſon⸗ dern mit Rückſicht auf die Verbindung von Re⸗ darationszahlung und interalliierten Schulden. Weil dazu noch die Reviſionsmöglichkeit gegen— iber dem Dawesplan ſehr vermindert iſt, darum ehnen wir den oungplan ab. Sanktionsmöglich⸗ eiten enthält dieſer Plan nicht. Gegen das zeutſch-polniſche Abkommen ſprechen die Erfah⸗ ungen, die bisher mit den feierlichen Zuſagen der polniſchen Regierung gemacht worden ſind. In dieſem Hauſe befindet ſich niemand, der ſich nit der polniſchen Grenze abfinden würde. Von einem Oſtlocarno iſt auch im PYoungplan nicht zie Rede. Wer den Plan ſo auslegt, der verſperrt iner guten deutſchen Oſtpolitik den Weg. Wir vollen vielmehr mit friedlichen Mitteln den mampf um den Artikel 19 aufnehmen. Miniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Wirth: die Machthaber unſerer ehemaligen Gegner ha— ben ſich bei den erſten Reparationsforderungen m keiner Weiſe von ökonomiſchen Geſichtspunkten eiten laſſen. Noch im Londoner Ultimatum wurde die ganz unmögliche Summe von 132 Milliarden verlangt. Darin iſt eine gewiſſe Beſ— ſerung im Laufe der Jahre unverkennbar einge— kreten. Der größte Schrittmacher antikapitaliſti⸗ ſcher Denkweiſe waren die Tributverpflichtungen des Verſailler Vertrages und des Londoner Ab— kommens. Das gilt in gewiſſem Sinne auch vom Voungplan, wie er vorliegt. Wir können nun nach den Haager Verhandlungen mit Fug und Recht erklären, daß der Sanktionsplan des Ver⸗ ſailler Vertrages abgeſchafft und ausgewiſcht iſt. Wenn der Poungplan wirklich eine Sankti⸗ onsmöglichkeit enthielte, dann würde ich meinen Freunden vom Zentrum die Ablehnung empfeh⸗ len.(Abg. von Freytagh⸗Loringhofen (DR):„Das iſt es ja, war wir wollen!“ Wir bitten die Parteien und beſonders die Juriſten, den Vertrag im Ausſchuß mit der Lupe zu prü⸗ fen. Wir haben ihn geprüft und meinen, daß er Sanktionsmöglichkeiten nicht enthält. Abg. Dr. Quaatz(DN): Der Miniſter Dr. Wirth hat verſucht, die Schuld an der kataſtro⸗ phalen Niederlage der deutſchen Delegation im Haag auf die Oppoſition abzuwälzen. Es nutzt nichts, wenn Dr. Wirth hier im Reichstag den Sanktionsbegriff wegw'ſcht, das hätte er un Haag tun ſollen. Wir proteſtieren jetzt ſchon gegen den ae 14 5 des Außenminiſters, die Aus⸗ üßſbetratung hinter verſchloſſenen Türen ſtatt⸗ inden zu laſſen. Die Wotkage t awaifellos pere ſaſſungsändernd, mindeſtens, ſoweit es ſich um das Reichsbank⸗, Reichsbahngeſetz und das Po⸗ lenabkommen handelt. Im weiteren Verlauf ſei⸗ ner Rede ſetzte ſich Abg. Quaatz mit der Einſtel— lung der verſchiedenen Parteien und Führer auseinander. Abg, Heinig(S): Die Unehrlichkeit der Politi ar Deutſchnationalen zeiat ſich darin. Rüſſelsheim a. M., 12. Februar(Eigen⸗ bericht). In den Opelwerken in Rüſſelsheim be⸗ ſteht ſeit heute früh ein ernſter Arbeitskonflikt Ein Teil ber Belegſchaft hatte gegen die Ent⸗ laſſung kommuniſtiſcher Betriebsratsmitglieder Einſpruch erhoben. Wie wir hören, drangen der kommuniſtiſche preußiſche Landtagsabgeordnete Oskar Müller⸗Frankfurt, der bei der Wormſer Januarunruhen verhaftet und inzwiſchen wieber freigelaſſen wurde, gemeinſam mit dem heſſiſchen Landtagsabgeordneten Sumpf und etlichen Hundert Kommuniſten in Rotfrontkämp⸗ feruniform in den Betrieb ein und forderten die Belegſchaft zur Arbeitsniederlegung auf. indem ſie zur Stillegung der Maſchinenanlagen ſchrit⸗ ten. In einer improviſierten Verſammlung wur⸗ de die ſofortige Wiedereinſtellung der Entlaſſe⸗ nen verlangt. Verhandlungen ſollen eingeleitet werden. Berlin, 12. Februar.(Radio). Der„Abend“ meldet aus Rüſſelsheim: Heute vormittag beſetz— ten unter der Führung des kommuniſtiſchen Landtagsabgeordneten Müller etwa 700 Kommu⸗ niſten in Rotfrontkämpferuniform die Opelwerke. Nach vorliegenden Meldungen ſollen ſie die Ma⸗ ſchinen angehalten haben. wib Darmſtadt. 12. Februar.(Radio). Zu den kommuniſtiſchen Ausſchreitungen in den Opel⸗ werken in Rüſſelsheim erfahren wir von zuſtän⸗ diger heſſiſcher Stelle; In den Opelwerken waren geſtern drei kommuniſtiſche Mitglieder des Be⸗ triebsrates entlaſſen worden, da ſie während der Arbeitszeit die Arbeiterſchaft durch Verſammlun⸗ gen zur Niederlegung ihrer Tätigkeit aufzupute mittags f Geſchäftsſtelle üfter Rabatt.— Annahmeſchluß für Juſerat doti I 88g 75 abatt. lnnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme on Anzeigen in unſerer u. bon ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands chen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes zen werden nach Möglichkeit berückſie — thür die Aufnahme ebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ß Ne Leinen beſſeren Weg als den Voungplan ingeben können. Es iſt nicht zu verkennen, daß r dem beſtehenden Zuſtand gegenüber Verbeſſe⸗ ungen bringt. Solche Verbeſſerungen ſtehen ja reilich nicht in den Beſtimmungen, die Herr Dr. Schacht zugunſten des Privatkapitals in das neue Reichsbankgeſetz hineingearbeitet hat. Er gat das angeblich im Intereſſe der ausländiſchen Unteilseigner getan. Dahinter verſtecken ſich aber zum großen Teil Deutſche, die ihr Kapital auf dem Umweg über holländiſche Banken in dieſer Weiſe angelegt haben. Wir wollen doch verhin— dern, daß als neuer Typ die Poungplangewinn⸗ ler entſtehen. N Abg. Mollath(WP): Wie ein unzerreißba⸗ rer roter Faden zieht ſich durch die Erklärungen auch der Regierungsparteien das Zugeſtändnis, daß dieſer Poungplan wirtſchaftlich nicht erfüll⸗ bar ſei. Nichts war ſo unrecht und auch politiſch 0 falſch wie die ungeheuerliche Hetze gegen Schacht. Seine Ausführungen ſind im Ausland beſſer verſtanden als in einem großen Teil der deutſchen Preſſe. Dem Hüter der Stabilität der deutſchen Währung muß ein offenes Wort er— laubt ſein. Einen zweiten Zerfall unſerer Wäh⸗ rung könnte das deutſche Volk nicht ertragen. Der Voungplan kann erſt nach Erledigung der Finanzreform verabſchiedet werden. Abg. Klönne(Chr. Nat.) beantragt die Sitzung ſolange zu vertagen, bis die Miniſter wieder anweſend ſind. . Vizepräſident von Kardorf vertagt daraufhin die Sitzung um eine halbe Stunde. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erhält Abg. Dr. Klönne(Chr. Nat. Arb. Gem.) das Wort. Der Dawesplan, ſo erklärt er, war der Verſuch, die Kriegsentſchädigungen aus der deutſchen Wirtſchaftsrente zu nehmen. Der neue Plan iſt als Definitivum gedacht, das unſeren Gläubi⸗ gern die Möglichkeit ſicherſtellen ſoll, ſich aus der deutſchen Subſtanz bezahlt zu machen. Un— ter dieſen Umſtänden iſt es unmöglich. den Plan anzunehmen gegen den Preis der vorgetäuſchten Liquidation. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer erläutert die Moratoriumsbeſtimmungen des Doungplans und bezeichnet die daran geknüpften Verpflichtungen als weit übertrie ben. Wir wiſſen, daß der Youngplan uns nicht über alle Schwierigkeiten hinweghilft. Darum wollen wir auch mit Hilfe der Parteien an der Sanierung unſerer Finanzen mithelfen. Bei Ablehnung des Planes wären wir in weit ſchlimmerer Lage. Dann müßten wir ſelbſtverſtändlich die höheren Beträge des Dawesplanes zahlen. Der Poung⸗ plan bringt uns einmal eine Minderung der Laſten, weiter eine Befreiung der von den Kon trollinſtanzen und ſchließlich die Pefreiung do Kommuniſtenpuiſch bei Opebd Heute vormittag erſchienen auf Laſtautoh mobilen, Motorrädern und zu Fuß etwa 200 auswärtige Kommuniſten in den Wer⸗ ken, wo ſich etwa 400 kommuniſtiſche Arbei ter der Opelwerke anſchloſſen. Unter den Eindringlingen befanden ſich der preußiſche Landtagsabgeordnete Oskar Müller und der heſſiſche Landtagsabgeordnete Sumpf. Die Arbeiter wurden mit Gewalt von der Ar— beit abgehalten, teilweiſe wurden ſie auch miß handelt. Die Eindringlinge verſuchten die Dampf keſſel und Maſchinenanlagen ſtillzulegen. Der geſamte Betriebsrat wurde tätlich bedroht. Der linkskommuniſtiſche Vetriebsratsvorſitzende deſſen Abſetzung die Demonſtranten verla wurde von einem Kommuniſten n Dolchmeſſer angegriffen. Um 1 Uhr trafen 200 Mann Schutzpolizei aus Darmſtadt ein, die die Fabrik umſtellten und 8 Fi haftelen, darunter die beiden preußiſche Polizei ſperrte die preußiſe in der Richtung Wiesbaden-Frankfurt a. Zur Zeit iſt die Fabrik noch abgeriegelt, um bei Arbeitsſchluß alle El ſich nicht Werkangehörige ausweiſen genau kon trollieren zu können. Der Betrieb lüuft. wie die Opelwerke auf telefaniſche Anfrage mitteilen. weiter. Infolge der Entlaſſung von drei Arbeitern am Dienstag ſeien heute früh etwa 150 Arbeiter von der ungefähr 7½ tauſendköpfigen Belegſchaft in den Streik getreten und hätten eine Verſamm⸗ lung abgehalten. Der Nachricht, daß der Opel⸗ betrieb völlig ruhe, wird nachdrücklich wider⸗ Abgeordneten. D Grenze M. ab. tente, die können nachmittag Primo de Rivera iſt geſtern Begleitung eingetroffen Hotel Wohnung genommen. heute abend wieder vöb“! Die Arbeiter verließen Jabril. Die eingeſetzten Folizeikräfte wurden 9 2 ang 2 n Rheinlandes. Er führt uns einen Schritt weiter zur wirtſchaftlichen Erſtarkung des Vaterlandes. „Abg. Lufft(S). tritt für das deutſch-pol⸗ niſche Liquidationsabkommen ein. Durch dieſes Abkommen würden die Deutſchen in Polen aus ihrer Geißelſtellung befreit. N 09. Herberg Volks rechtspartei) bekämyft die Vorlagen. Die übermäßige Reparationsbe— laſtung ſei teilweise verſchuldet durch die Lüge von der inneren Eutſchuldung Deutſchlands, die tatſächlich ein mit der Inflation an den deut⸗ ſchen Gläubigern verübier Betrug geweſen iſt. Nach 6.30 Uhr wird bie Weitergeratung auf Donnerstag 12 Uhr ein ant. Auf der Tagesord— meng ſtehen außerden. beinere Vorlagen. Deutſches Neich Pontifikalamt anläßlich des Jahrestags der Papſtkrönung. witb. Berlin, 12. Febr.(Radio.) Anläßlich des Jahrestages der Krönung Sr. Heiligkeit des Papſtes zelebrierte heute vormittag in der Hedwigsbaſilika Biſchof Dr. Schreiber ein Pontifikalamt. Als Vertreter des Herrn Reichs⸗ präſidenten nahm an erſter Stelle im Presby⸗ terium der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth teil, als Vertreter es Reichskanzlers war Staatsſekretär Dr. Pün⸗ der zugegen. Weiter waren die Reichsminiſter Dr. Gröner, Schätzl und Dr. Stegerwald, ſowie Staatsſekretär von Schubert erſchienen. Auch die Botſchafter von Frankreich und Spanien und die Geſandten von Oeſterreich, Rumänien and Ungarn waren nertreten. Die Peſpreizuug beim ichs finenz⸗ Winiſter Berlin, 12. Febr. In der heutigen Besprechung der Etatſach⸗ verſtändigen der Fraktion mit dem RNeichsfi nanzminiſter wurde beſchloſſen, daß die Frar⸗ Ronen bis Donnerstag ihre Stellungnahme zur Frage der Arbeitsloſenverſicherung erklä⸗ ren. Weiter wurde ein interfraktioneller Aus⸗ ſchuß eingeſetzt mit der Aufgabe, die einzelnen Etats durchzuprüſen, um feſtzuſtellen, ob ſich in dem Verhältnis von Einnahmen und Anus⸗ gaben eine Möglichkeit einer leichteren Etats⸗ gestaltung findet. Es wurden noch Fragen der Steuervorlagen beſprochen. Auch dazu ſollen die Fraktionen ſich erklären, und zwar ob ſie für die ſogenannte große oder kleine Deckungs⸗ vorlage ſind, d. h., ob ſie die Bierſteuer um 185 wder 360 Millionen erhöhen und welche ande⸗ ren der vorgeſchlagenen Steuer⸗ und Zollarten ſie eventuell zur Ergänzung hinzunehmen wol⸗ len. Ausſchreitungen ſtreikender Chauffeure.— Schlichter greift ein. Berlin, 13. Febr. Im Laufe des geſtrigen Tages kam es an verſchiedenen Stellen der Stadt wiederholt zu Ausſchreitungen ſtreikender Droſch— kenchauffeure. Die Streikenden hielten fahrende Droſchken an, forderten an den Halteſtellen war tende Kollegen zum Streil auf und bedrohten teilweiſe ſogar Nichtſtreikende. Verſchiedentlich bewarſen ſie Kraftdroſchken mit Steinen, ſodaß die Scheiben der Wagen zertrümmert wurden. Die Polizei nahm eine Anzahl Siſtierungen vor. Die Zahl der ſtillgelegten Kraftdroſchken hat ſich auf 800 vermindert. Man rechnet damit, daß noch weitere Droſchken in Betrieb genom men werden können, ſodaß der Streik allmählich Der inzeiger“ hat iburg vermit d die Parteien für heute r unverbindlichen Ausſprache eber und Gewerkſchaften wer den dieſer Einladung Folge leiſten. telnd geladen Primo de River wib Paris, 12 a in Paris. (Radio.) Geners hier ohne jede und hat in einem Febr. Wieder Ruhe in den Opelwerken. wtb Rüſſelsheim, 12. Febr.(Radic.) zei Betriebsſchluß war in den Opelwerlen »RNuhe eingetreten. voller Ordnung die Ein Blick nach oben. „„Du biſt mein Stern, du biſt mein Mond 2 meine Sonne...“ Die Grammophone 959 0 es in Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik, die Nadiowelten fäuſeln es dito. Das iſt nun der obere ene Ausdruck herdenmenſchlicher huſucht nach dem Kosmos, und daneben noch was Kosmetik: Lippenſtift und ſo. Bei unſe⸗ den Voreltern war denn doch noch ein ſtärkerer Sewußtſeins oder Ahnungsdrang nach dem Nosmos. Noch heute leben in Weltabgeſchieden⸗ geit Menſchen, denen ein Blick zum nächtlichen irmament den Stand der Zeit anſagt und dar⸗ ber hinaus vieles, was die Allzuvielen nicht wehr ſehen. Dem Menſchen iſt in unſerer Zeit ein Verkehrsſinn als ſechſter Sinn erwachſen und zer Ewigkeitsſinn verloren gegangen. Der Blick zum Himmel iſt es, der uns Men⸗ ſchen weit über das Tier erhebt, das vor ſich ickt und nie in die ewigen Fernen ſchaut. Doch der hebt noch den Blick zu den Sternen? Wir Kater lichtgeblendet durch Straßen mit grellen Kichtreklamen aus hundert Fenſtern und unſere Augen und Sinne werden ſtumpf für die tiefe Pracht der ewigen Leuchten da droben. Wenn uns einmal ein verkaterter Heimweg bei ſparſamer Nachmitternachtsbeleuchtung zu einem ſolchen Blick gen Himmel verführt, ahnen wir in unſerem vernebelten Gemüt etwas von der Ewigkeit. die da auf uns als auf ein Staub⸗ körnchen des Alls herniederblickt. doch unſere Dumfheit ermangelt des Genuſſes erkenntnis⸗ voller Klarheit.— Wir wollen doch vor dem Schlafengehen allabendlich an das Fenſter treten und uns erfriſchen durch einen Lichttrunk aus den himmliſchen Tiefen. Trinkt, ihr Augen, was die Wimper hält, Von dem Ueberkluß der ewigen Welt! Die„Vöſe Zunge“ Nichts wird von böſen Menſchen mehr aus— genützt als die Notlage der Mitmenſchen, als ge— wiſſe Familienereigniſſe. Aus Mücken werden Elefanten. Auf der Straße, auf dem Wochen— markt, in den Kränzchen, an den Stammtiſchen hören wir ſo oit die Worte:„Wiſſen Sie es ſchon?, ob etwas Wahres daran iſt? Den. B. ſol⸗ len ſie verhaftet haben wegen Unterſchlagungen.“ Dabei befindet ſich B. auf Reiſen, lebt in den geordnelſten Verhältniſſen.„Das haben Sie noch nicht erfahren? Es iſt ein Skandal mit der Grete X.“ Ueberall aufgeregtes Raunen und Tuſcheln. Endlich kommt die Wahrheit, daß alles frei er— funden iſt. Aber jene Worte werden weiter ge— sprochen, der Ruf des jungen Mädchens iſt ge— ſchädigt.„Na, in der Ehe von Y klappt auch nicht alles. Dieſe Verſchwendungsſucht. Na, Sie wiſ— ſen ja, was ich meine.“ Auch hier zum Schluß: „Etwas Wahres muß doch dran ſein.“ Natürlich fzeie Erfindung. Kaufmann R. bekommt endlich eine neue Stellung. Neider hat er viele. „Wiſſen Sie das von R. er ſoll doch früher...“ s glaube ich nicht. Ein untadeliger Menſch.“ „etwas Wahres...“ Reſultat: Der Chef er— Abrt von den Gerüchten, geht ihnen weiter gar nicht nach, ſondern entläßt den R. Opfer der Elatſchſucht. Opfer jener böſen Worte:„Etwas Wahres muß doch...“ Ja, ſo ſind jene Men— ſchen. die ſich überall zuſammenſinden. die immer znderen etwas anhängen wo len, obgleich nichts Wahres darar, iſt. Tierſchutz im neuen Strafrecht Von Albert Gaul, Vorſitzender des Alten Tierſchutzvereins in Dresden. Die Frage des Tierſchutzes im neuen Straf— echt wird in dieſen Tagen akut. da ſich der keichstagsausſchuß damit beſchäftigen wird Als Beauftragter des Reichsverbandes in dieſer Der 4** Das Geheimnis einer Nacht Roman von G Rehfeld. (23. Fortſetzung.) Auni fühlte ſich zum erſten Male in rem Leben gedemütigt, aber ſie hatte den Mut, ihren Unwillen zu unterdrücken und ſchlicht zu erwi⸗ dern: „Sie irren, mein Herr, wenn Sie nnehmen ich ſei zu Ihnen gekommen, um irgendwelche Anſprüche zu erheben. Das Geld, das wir ver— koren haben, gehörte nicht mir, ſondern meinem Großpapa. Mich trieb etwas anderes zu Ibnen' Wir ſind vollſtändig verarmt, meine Großeltern werden binnen kurzem darben, und ich will da⸗ her für ſie arbeiten. Aber überall weiſt man nach ab. So kam ich hier vorbei, las Ihren Namen und trat ein in der Hoffnung, Unterſtützung zu finden. Vielleicht iſt es Ihnen möglich, mich ei⸗ nem der Ihnen bekannten Häuſer als Buchhalte⸗ rin zu empfehlen! Ich möchte ſo gern. ih muß Geld verdienen.!“ Sie war ſo aufgeregt, daß ſie die Blicke richt bemerkte, die ſich Georg und Haydamm zpwar— fen.— Der junge Bankier ſchien zu überlegen. Nach einer kurzen Pauſe ſagte er höflich:„Ich werde mein Möglichſtes tun, mein Fräulein! Vielleicht kann ich Ihnen nützlich ſein. Darf ich fragen, wie Ihre Adreſſe lautet?“ Anni nannte dieſe und empfahl ſich dann. Die jungen Leute ſchauten ihr nach, bis ſie verſchwunden war. Dann bemerkte Haydamm kopfſchüttelnd: „Da iſt man nun ſchon zehn Jahre in Ber⸗ Un, ohne jemals ein ſo hübſches Mädchen jete⸗ hen zu haben. Nur einen Fehler hat ſie: ſie iſt brünett und ich liebe die Blondinen mehr. Aber Sache ſei es daher geſtattet, darauf hinzuweiſen, vaß ſich die deulſchen Tierſchutzvereine ſchon ſeit Jahren mit dem Problem beſchäftigt und ihre Wünſche in einer Eingabe des Reichsverbandes verdichtet haben, die Reichstag, Behörden und Preſſe zugeleitet wurde und darin gipfelt, bei der Tierquälerei das Moment der Oeffentlichkeit und der Aergerniserregung auszuſchalten und die Strafdrohungen für Tierquäler zu verſchär⸗ jen. Die Eingabe beſchränkt ſich nicht auf die Kritit am geltenden Recht, ſondern macht unter der Mitwirkung von Amtsgerichtsrat Korn⸗Dres⸗ den als Sachverſtändigen beſtimmte Geſetzestext⸗ vorschläge für die neuen Paragraphen. Angeſichts dieſer Beſtrebungen erhebt ſich für die große Oeffentlichkeit die Frage, warum über- haupt und warum verſtärkter ſtrafrechtlicher Tier⸗ ſchutz gegen die Willkür des Menſchen notwendig iſt. Hierzu muß geſagt werden, daß der Tier⸗ ſchutz in erſter Linie die Achtung vor dem Leben bezweckt und die Unverſehrheit von Körper und Geſundheit des Tieres ſicherſtellen will Dabei dient der Tierſchutz aber auch dem Menſchen, in⸗ dem er deſſen Geſinnung und Handeln ſittlich hebt und wirtſchaftlich die in den Tieren vorhan— denen Werte ihm erhält. Hier herrſcht wohl mei⸗ ſtens Unklarheit über den Rechtsgrund der Be— ſtrafung. Wer beſtraſen nicht um des Menſchen. ſondern um des Tieres willen. Die Tierperſön— lichkeit ſoll geſchützt werden, nicht aber das ver— letzte menſchliche Sittlichkeitsgefühl, da ein Ge⸗ fühl kein Rechtsgut darſtellt. Da aber die Strafe gleichzeitig Tier und menſchliche Moral ſchützt, braucht die Frage nach dem Rechtsgrund nicht ſtrittig zu ſein. Das geltende Strafrecht iſt für den Tierſchutz deshalb ungenügend, weil es ihn von den Fakto⸗ ren der Oeffentlichkeit und der Aergerniserre— gung abhängig macht und Tierquälerei nur zu den Uebertretungen zählt. Es können alſo Tiere grauſam zu Tode gemartert werden, wenn es nur niemand ſieht und niemand Aergernis daran nimmt. Mit unſerem ſtrafrechtlichen Tierſchutz ſtehen wir hinter anderen Ländern zurück. Un⸗ ſere Strafen ſind nur gering. Deshalb müſſen wir den Schutz der Tiere verſtärken, und es iſt zu hoffen, daß die Mitglieder des Strafrechts— ausſchuſſes ſich den in der Eingabe des Reichs— verbandes angeführten Gründen und unſeren Vorſchlägen nicht verſchließen werden, zumal hin— ter ihnen wohl die überwiegende Mehrheit der Tierfreunde Deutſchlands ſteht. Kriminalbeamte und 8 Verlehrsunfälle s vergeht kein Tag, wo nicht aus Stadt und Land Dutzende von Meldungen einlaufen über Verkehrsunfälle, Zuſammenſtöße zwiſchen Stra— ßenbahnen und Autos, Autos und Fuhrwerken, zwiſchen Radfahrern wechſeln dabei ab. Nicht immer iſt es leicht, den wahren Schldigen zu er— mitteln. Die ſogenannten Zeugenausſagen ſind oft ſehr widerſpruchsvoll. Vielfach kommt dazu eine leicht entſchuldbare Unkenntnis der Polizei über die Gefahren der Straße, über die Urſachen, die zu Verkehrsunfällen führen können. Das gilt für Stadt und Land. Darum iſt man jetzt auch dazu übergegangen, Kriminalbeamte beſonders ausbilden zu laſſen als Straßenbahn— führer, als Kraftwagenlenker, damit ſie bei Un— fällen genau im Bilde ſind. Sie können ſo aus eigener Erfahrung feſtſtellen, ob die Straßenver— häleniſſe, die Unüberſichtlichkeit der Verkehrs- knotenpunkte die Schuld an etwaigen Unfällen haben. Sie ſind dann nicht lediglich als Poltzei⸗ organe tätig, ſondern fällen ihr Urteil als„Fach— leute“. Daneben iſt auch eine ſolche Ausbiedung verhältniſſe überhaupt. Denn ſolche ſind leichter in der Lage, praktiſche Vorſe, ige zur Behebung vorhandener Schwierigkeiten im Straßenverkehr zu machen. Werden dieſe Ausbildungen überall durchgeführt, kommen wir ſicher ein Bebentendes weiter in der Verhütung von Vekehrsunfällen. 9 ſehr wertpoll für die Verbeſſerung der Verkehrs- FFCCCCCECECCCCC ᷣ]]. ̃⅛˙i&,u und 43 830 600 mal im Jahre. * 0 Bunte Jeſtune Präſident Hoovers deutſche Abſtammung. Die Abſtammung des derzeitigen Präſidenten der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, wird auf einen um die Mitte des 18. Jahrhunderts aus Ellerſtadt(Pfalz) nach Amerika ausgewan⸗ derten Andreas Huber zurückgeführt. Auf Wunſch von Colonel Emerſon, eines Freundes des Prä⸗ ſidenten, hat der als Pfalzforſcher bekannte Pro⸗ feſſor Dr. Häberle in der letzten Zeit im Intreſſe des Deutſchtums in den Vereinigten Staaten, das großen Wert auf die Feſtſtellung legt, daß Hoover der erſte amerikaniſche Präſident deut⸗ ſcher Abſtammung iſt, in Ellerſtadt Nachforſchun⸗ gen angeſtellt. Die Ergebniſſe wurden, ergänzt durch Nachrichten aus gedruckten Quellen, in ei⸗ ner Niederſchrift feſtgelegt und dieſe mit einer Abbildung der früheren, ſetzt umgebauten Kirche, in welcher der am 29. Januar geborene Andreas Huber am 7. Februar 1723 durch den damaligen lutheriſchen Pfarrer Johann Geors Kall getauft worden iſt, ſowie mit Angaben über deſſen noch vorhandenes Geburtshaus, an Colonel Emerſon abgegeben. Prof. Dr. Häberle iſt darauf aus dem Weißen Haus ein eigenhändiges Schreiben des Präſidenten Hoover zugegangen, in dem er für die für ſeine Familiengeſchichte wervollen Mit⸗ teilungen ſeinen wärmſten Dank ausſpricht. Die Leiſtungen einer guten Uhr ſind an ſich gewiß bewundernswert, werden je— hoch relatiw weit übertroffen durch die Leiſtun⸗ zen unſeres Herzens. Eine gewöhnliche Uhr tickt in der Stunde 17 160 mal, täglich führt ſie alſo 411 840 und jährlich 150 429 560 Schläge aus Im allgemeinen geſteht man einer ſorgfältig behan— delten, guten Uhr eine Lebensdauer von 100 Jahren zu. ſie ſchlägt alſo in dieſem Zeitraum 15 042 596 000 mal. Weit höher iſt jedoch die Lei⸗ ſtung des menſchlichen Herzens. wenn man be— rückſichtigt, daß das harte Metall viel robuſter iſt Das menſchliche Herz ſchlägt in der Stunde durch ſchnittlich 5000 mal, 120 000 mal alſo am Tage Ein Hundertjäh riger abſolviert alſo 4½ Milliarden Herzſchläge Nichts läßt deutlicher als dieſe Zahl erkennen welch feines Wunderwerk das menſchliche Herz iſt. Die Abnahmeflüge der Dornier⸗Flugſchifſes „Do. N“, die bereits im Oktober 1929 ihren Anfang ge⸗ nommen haben, dürften demnächſt beendet ſein. Die für Italien beſtimmten Flugſchiffe„Do X 2“ und„Do X 3“ haben auf der Werft in Altenrhein weſentliche Fortſchritte gemacht. Dieſe beiden Flugſchiffe werden mit waſſergekühlten Fiat-Mo⸗ toren ausgerüſtet. Im Frühjahr wird„Do. X 1“ mit den geplanten großen Fernflügen beginnen. Das Geheimnis der Eiſchale. Unter der wiflenſchaftlichen Leitung von Dr. Ulrich T. K. Schulz hat die Ufa uin ihrem neue⸗ ſten Kulturfilm„Das Geheimnis der Eiſchale“ den intereſſanten Verſuch unternommen, eines der größten Naeurwunder, die Entwicklung des neuen Weſens im Ei, in allgemein verſtändlicher Weiſe im Film feſtzuhalten. Nach monatelanger Zuſammenarbeit mit namhaften wiſſenſchaftlichen Inſtituten iſt es nunmehr gelungen, an einer Reihe von Beiſpielen aus dem geſamten Tier- reich das Myſterium zu enthüllen, das für viele immer noch mit dieſem Entwicklungsvorgang ver⸗ bunden war. Der Höhepunkt des Films ſtellt die Entwicklung des jungen Kükens innerhalb der Kalkſchale des Hühnereis dar. Die Aus rüſtung der Schulen mit Rundfunk⸗ anlagen hat im Jahre 1029 weſentliche Fortſchritte ge⸗ macht Neben der Einzelausſtattung von Schulen gleich es nicht leicht ſein wird. Ihr Großvater empfindet naturgemäß keine Sympathie für den Namen Simmersdorf. Das beſte iſt, daß ihr Ge⸗ liebter, Büchner, unſer früherer Kaſſier, ie ver⸗ laſſen hat, weil ſie jetzt blutarm iſt. Das erleich⸗ tert mir die Eroberung der Feſtung.“ „Halt!“ rief Haydamm,„ich glaube, man hat uns belauſcht! Es war, als wenn ſoeben nebenan die Tür ging.“ Er eilte, ſich zu überzeugen, indes das Ne⸗ benzimmer war leer. N „Wahrſcheinlich Ilſe!“ ſagte Georg ärgerlich. „Ich werde ſie fragen! Iſt ſie es geweſen, kriegt ſie meine Meinung ſo gründlich zu hören, daß ſie ein zweitesmal die Luſt zum Lauſchen ver⸗ liert!“— Es war in der Tat Ilſe geweſen, welche durch Zufall die Bitte Anni's gehört und darauf die Unterhaltung ihres Halbbruders mit Haydamm belauſcht hatte. Dann war ſie ſchnell auf ihr Zimmer gegangen, hatte den Neſt ihres(zeldes — ungefähr hundert Mark— ſowie einige Schmuckſachen zu ſich geſteckt und ſich auf den Weg zu der durch den Tod ihres Vaters Ver— armten gemacht, deren Adreſſe ſie ja aus den eigenen Munde erfahren hatte. So kam es, daß ſie gerade in dem Augenblick auf der Bildfläche erſchien, als Anni und Schewen miteinander plauderten. „Sie hier, Fräulein Ilſe?“ konnte der junge Mann ſich nicht enthalten auszurufen, als er die Geliebte erkannte. Sie grüßte ihn mit warmem Blick und ſag⸗ te dann zu Anni: „Verzeihung, Fräulein, ſind Sie Anni Lube, die ſoeben eine Unterredung meinem Bruder hatte?“ „In der Tat“ verſetzte Anni erſtaunt,„das heißt, Sie ſind—“ f. „Ilſe Simmersdorf!“ ſprach das junge Mädchen leiſe.„Ich habe ein Anliegen! Kann vielleicht mit Mr dich wäre das etwas!“ „Mir gefällt ſie!“ nickte Georg kalt.„Ich ardenke ihr in der Tat den Hof au machen, wenn e ich Sie irgendwo— in Ihrer Wohnung ſpre⸗ chen?“— b 1 „Bitte, folgen Sie mir auf mein Zimmer!“ „Herr von Schewen, auch Sie möchte ich her⸗ nach unter vier Augen ſprechen!“ flüſterte Ilſe, tief errötend.„Bitte, erwarten Sie mich hier!“ „Herr von Schewen iſt der Freund meines Verlobten, alſo auch der meinige!“ ſagte Anni, das Geheimnis der jungen Leute mit weiblichem Scharfblick ſofort durchſchauend.„Vielleicht be⸗ gleitet er uns. Mein Zimmer iſt abgelegen,— dort ſind Sie ganz ungeſtört.“ Der junge Mann dankte ihr mit warmem Blick und folgte den beiden ſchönen Mädchen auf Anni's Stübchen. Anfangs war Ilſe ſehr verlegen. Sie wußte nicht in welche Worte ſie ihr Anliegen kleiden ſollte. Endlich aber entſchloß ſie ſich, zu ſprechen. „Fräulein Lube, ich erfuhr vorhin aus Ih⸗ rer Unterhaltung mit meinem Bruder, deren Zeugin ich zufällig wurde, daß Sie Arbeit ſu⸗ chen. Durch unſere Schuld ſind Ihre Großeltern verarmt. Ich kann leider das Unrecht nicht wie⸗ dergutmachen, welches mein Papa Ihnen zuge⸗ fügt hat, aber ich beſitze einige Erſparniſſe— einige Schmuckſachen. Darf ich ſie Ihnen anbie⸗ ten? Vielleicht nützt es Ihnen, die Zeit abzuwar⸗ ten, bis es Ihnen möglich ſein wird, etwas zu verdienen!“ Das klang ſo innig, ſo flehend, daß Anni's und Schewen's Augen ſich feuchteten. Aber den⸗ noch zögerte Anni, das Anerbieten Ilſe's anzu⸗ nehmen, bis der junge Mann ſich einmiſchte. „Weiſen Sie es nicht zurück, was Fräulein Simmersdorf Ihnen anbietet,— Sie würden mir ſehr wehe tun!“ reichte Ilſe Da bezwang ſich Anni, Hände und ſagte: 1 „Beſten Dank. Fräulein Simmersdorf, ich werde es Ihnen nicht vergeſſen. Ich nehme das Geld an, um es Ihnen ſpäter zurückzuerſtatten!“ Als Ilſe auf die Straße trat, war ſie ſo in Gedanken verſunken, daß ſie zwei Herren nicht bemerkte, die auf dem gegenüberliegenden Bür⸗ gerſteig daherkamen Es waren Georg Simmers⸗ dorf und Heinrich Haydamm. beide anzahl ee durch Hergabe von Zuſchüſſen zu den vam Staa gegebenen Mitteln ermöglicht, in einem füämtliche Schulen dieſer Kreiſe mit Rundfunk geräten auszurüſten. Ebenſo haben zahlreiche Schulen, auch in ärmeren Gemeinden, im Wege der Selbſthilfe die ganzen Anſchaffungskoſten für eine Rundfunkanlage aufgebracht. Da es nicht möglich iſt, allen Schulen durch Staatszu⸗ ſchüſſe zu helfen, wäre es ſehr erwünſcht, wenn dieſes Vorgehen einzelner Schulen und Kreiſe Nachahmung fände. Um einen Ueberblick über den Umfang und die weitere Ausgeſtaltung der Schulfunkſendungen zu erhalten, erſucht daher der Unterrichtsminiſter sämtliche Regierungen und Provinzialſchulkollegien, zum 1. Mai über die bisher gemachten Erfahrungen zu berichten. Die Papageienkrankheit. Auf Veranlaſſung des Miniſters für Volks⸗ wohlfahrt haben die Kreisärzte der bisher nur ſeltenen Papageienkrankheit beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit zuzuwenden und vorkommendenfalls un⸗ ter Beteiligung des zuſtändigen Veterinärbeam⸗ ten den Erkrankungen der Menſchen und Papa⸗ geien nachzugehen und Unterſuchungsmaterial an das Inſtitut für Inſektionskrankheiten„Ro⸗ bert Koch“ in Berlin zu ſenden. 25 Zu den Ahnen unſerer modernen Technik gehören u. a. auch die alten, meiſt verfallenen Waſſermühlen unſerer ſtillen, lauſchigen Täler. Sie bieten jedem Deutſchen die Möglichkeit ge⸗ ſunden Hineinverſenkens in das noch ſehr geſun⸗ de Individualſchaffen unſerer Väter, deren Da⸗ ſein noch friſch aus der Scholle wuchs und noch keine, faſt entwurzelnde Maſſenpſychoſe oder ta⸗ rifliche Lebensnormung kannte. Zu Hunderten ſtehen dieſe noch nicht entdeckten techniſchen Kul⸗ turdenkmäler unbeachtet und verfallend in unſe⸗ ren Dörfern. Hier und da hat man erfreulicher⸗ weiſe eine Jugendherberge aus einem Windmüh⸗ lenturm gemacht. Wo dieſe Mühlen noch funk⸗ tionieren, kann die Jugend nächtlicherweile noch dem geheimnisvollen Raunen der Windsbraut lauſchen, deren Kraft unſere Alworderen ſich klappernd und knarrend dienſtbar zu machen wußten. Denn was von den Waſſermühlen gilt, das gilt natürlich auch von den verſchiedenarti⸗ gen Windmühlen, von den Waſſerhammerwerken. von den alten Steinwinden in den Baſaltbrü— chen, von den ſchönen alten Dorfſchmieden, von den alten, noch erhaltenen Holz-, Stein- oder Kettenbrücken, wie man ſie noch vereinzelt an⸗ trifft. Welch prachvolle Motive ſind weiter die alten, noch erhaltenen Sonnenuhren?! Schauen Sie mal um in Ihrem Städtchen. Auch in Ih⸗ wn Dorf iſt gewiß noch ein verſtecktes Ueber⸗ pleibſel dieſer verſunkenen Romantik. Ihre Pfle⸗ ge und Erhaltung iſt eine kulturelle Tat, von der man trotz der Not der Zeit nicht zurück— ſchrecken ſoll. Das kleinſte Tonfilmtheater der Welt heſitzt Howard Hughes, der Chef der Caddo⸗ Company. Mr. Hughes hat für ſeinen perſön⸗ lichen Gebrauch in den Metropolitan Ton-Ate⸗ liers ſich dieſes luxuriöſe, mit allen Schikanen ausgerüſtete M'niatur⸗Theater bauen laſſen. Der Zuſchauerraum iſt nur 10 Meter lang, 4.50 Me⸗ ter breit, 350 Meter hoch nd weiſt acht beſon⸗ ders bequem gepolſterte Sitzplätze auf. Die In⸗ nendekoration beſteht aus futuriſtiſcher Goldtäfe⸗ lung und golddrapierten Vorhängen. Das Feuer auf der„München“ gelöſcht wtb Newyork, 12. Febr.(Radio.) Wie dem norddeutſchen Lloyd aus Newyork gemeldet wird, iſt das Feuer aus dem Dampfer„Mün⸗ chen“ heute vormittag gegen 9 Uhr gelöſcht worden. aus jenem Hauſe zu kommen!“ ö „Dort wohnt jene Anni Lube, die vorhin bei mir war!“ verſetzte Georg verdrießlich. 5 „Hoffentlich hat ſie nicht Dummheiten gemacht! Ich werde fie nachher fragen!“ a. Einige Tage ſpäter ſaß der junge Bankien in ſeinem Arbeitszimmer. Bei ihm war wie 5 wöhnlich ſein Freund Haydamm. Da wurde Schewen gemeldet. Georg wollte ihn abweisen laſſen, doch der andere ſagte:„Einmal mußt du ihn doch empfangen. Warum nicht alſo gleich heute?“ „Sei es denn!“ Es war eine ſehr ſchmerzliche Empfindung, welche Schewen überkam, als er das Gemach be⸗ trat, worin er zuletzt geweſen war. Aber es ge lang ihm, ſich zu beherrſchen und eine ebenſo kalte Haltung zu bewahren wie Georg Simmers⸗ dorf. Nachdem er dieſen begrüßt hatte, ſetzte er ſich auf einen Stuhl, den der junge Bankier ihm anwies „Ich möchte Sie unter vier Augen ſprechen, Herr Simmersdorf“ beuann er. „Herr Haydamm iſt mein intimſter Freund, vor dem ich keine Goheimniſſe habe!“ verſetzte der andere ſchroff.„Sprechen Sie ohne Beden⸗ ken!“ „Schön, wie Sie wollen! Ich habe erfahren, daß Sie das Geſchäft Ihres verſtorbenen Vaters wiedereröffnet haben—“ „Verzeihung“, unterbrach Georg Simmers⸗ dorf ihn,„ich habe ein Bankgeſchäft gegründet, aber ich habe keineswegs das Geſchäft meine Vaters wiedereröffnet! Bitte, fahren Sie fort! Dieſe Bemerkung belehrte Schewen im vor aus, daß ſein Schritt unnütz war. Dennoch woll te er ſeine Miſſion erfüllen. (Fortſetzung folgt.) „Sie da, deine Schweſter!“ ſagte der, letztere erſtaunt.„Wo mag ſie geweſen ſein? Sie ſchien vronfolgerin Juliane von Holland Kronprinzeſſin Juliane von Holland weilt zur Zeit zum Winterſport in Oberſtdorf (Allgäu). Unſer Bild zeigt die Kronprinzeſſin G0 die ſich nicht photographieren laſſen will, bei einem Spaziergang mit ihrem Gefolge. Lokale Hachrichten Eine Gemeinderatsſitzung findet am Dienstag, den 18. Februar, abends 8 Uhr, mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Bildung von Kommiffionen. 2. Neuwahl der unſtändigen Mitglieder des Orts- ſchulvorſtandes. 3. Antrag der Vereinigten Maurermeiſter auf Freigabe der geſtellten Kaution anläßlich der Erbauung der Waſſerleitung. Ernennung von 2 Totengräbern. Antrag der Schulleitung auf Nichterteilung der Genehmigung für Abhaltung von Ver— ſammlungen im Schulhaus. Den Bezug der Heſſiſchen Landgemeinde durch die Mitglieder des Gemeinderats. Gewährung von Baudarlehen; hier Ueber— laſſung von Wohnungen an die Gemeinde. 8. Bezahlung von Geldbeſchaffungskoſten für von der Gemeinde an Private gegebene Darlehen. * Ein bunter Schmetterling, ein Künder des Frühlings, wurde uns heute von einem Abonnenten in die Redaktion gebracht. ſchillernde Tierchen hat ſich wohl infolge der früh— lingsähnlichen Jahreszeit an die Erdoberfläche ge— wagt und hat ſeinen Flug in die Lüfte angetreten. Infolge der nun eingetretenen Kälte dürfte aller— dings der naſeweiſe Frühlingskünder kein langes Leben haben. Der Schmetterling wurde von einem Zugführer am O. E.G.-Bahnhof in Neckarſtadt ge— fangen. Gemeinnützige Zaugenoſſenſchaft. Unſere Hauptverſammlung findet morgen Freitag Abend um 9 Uhr, nicht um 8 Uhr, im„Löwen“ ſtatt. Es iſt Pflicht aller Mitglieder, hierzu zu erſcheinen. * Der erſte Maskenball in dieſem Jahre findet am nächſten Samstag im Freiſchütz ſtatt und wird veranſtaltet vom M. G V.„Harmonie“. Es iſt eine Prämiierung vorgeſehen. Die Stim— mungskapelle Hanf Blank wird zum Tanze auf⸗ ſpielen. Der Maskenball dürfte infolge ſeiner glänzenden Vorbereitung und als erſter in der Saiſon zu einem Glanzſtück der diesjährigen Karne— valszeit werden. “„Wer net mitmacht, werd' aus⸗ gelacht.“ Unter dieſem Motto veranſtaltet der Turnerbund am Samstag, den 22. Februar ſeinen diesjährigen Maskenball Im den närriſcht deko— rierten Räumen des Freiſchütz werden beſondere Ueberraſchungen die Beſucher ins Staunen verſetzen. Man verſchaffe ſich deshalb rechtzeitig Maskenkarten. DVDilettauten-Vorſtellung im Apollo. Die Anmeldungen zur Dilettanten-Vorſtellung ſind ſchon ſehr reichlich eingegangen. Die Direktion ſetzt den Schluß zur Anmeldung auf Dieustag, den 18. Februar a. c. feſt. Alle Dilettanten, ſei es auf dem Gebiete des Geſanges, der Rezitation ſowie auf artiſtiſchem Gebiete, die glauben, auf Grund der Vorprobe Berückſichtigung zu finden, können ſich bis zu dieſem Termin noch anmelden. * Geſangverein Liederkranz. Die am Samstag, den 8. Februar, abends 8 Uhr, im Vereinslokal ſtattgefundene Generalverſammlung war ſehr gut beſucht und nahm einen vorzüglichen Ver— lauf. Nach den Begrüßungsworten des Präſidenten trug der Kaſſier Philipp Eufinger den, in Anbetracht der Verhältniſſe als befriedigend zu verzeichneten Kaſſen⸗ und der Schriftführer Valt. Müller den Tätigkeilsbericht des verfloſſenen Vereinsjahres vor. Da keine Einwendungen gemacht wurden, konnte dem Vorſtand Entlaſtung erteilt werden. Die nun einſetzende Neuwahl desſelben äußerte ſich zu eiuer ſpontanen Vertrauenskundgebung gegenüber dem alten Vorſtand. Derſelbe wurde per Akklamation einſtimmig wieder- und das paſſive Mitglied Herr Joſef Müller hinzugewählt. Nachdem nun noch einige Statutenänderungen vorgenommen waren, ſchloß Herr Präſident Joh. Hoock mit einem be— geiſtert aufgenommenen Apell an die Mitglieder im neuen Vereinsjahr noch feſter zuſammenzuhalten zum Wohle des Vereins, gegen 12 Uhr die har⸗ Das kleine,! Wer die Wahl hat, braucht nicht die Qual zu haben. Auf dem Gebiete des Sparens tauchen— in unſerer Zeit der Geld- und Kreditknappheit ganz erklärlich— fortgeſetzt neue Formen auf, die dem Sparer als die vorteilhafteſte Art der Geldanlage angeprieſen werden. Da gibt es„ ſille Beteili⸗ gungen“, berufliche Sparorganiſationen, Werkſpar— kaſſen, Kaufkraftſparkaſſen, Sparbriefe und wie dieſe Formen alle heißen mögen. An ſich iſt dies inſofern ganz erfreulich, als durch dieſes vielſeitige Werben um den Sparpfennig die Bedeutung des Sparge— dankens und die Notwendigkeit der Kapitalbildung auch in breiteſten Bevölkerungskreiſen erkannt werden. Aber die Entwicklung hat auch ihre be— denklichen Seiten. Der Sparer wird heute von einer bunten Fülle von ſolchen Angeboten geradezu überſchwemmt und gerät oft in Zweifel, wie er es nun mit der Anlegung ſeines Spargeldes richtig macht. Hierzu iſt zunächft einmal zu ſagen, daß viele dieſer neueſten Sparmethoden, ſo ſehr ſie auch angeprieſen werden mögen, mit Vorſicht aufzunehmen ſind. Leider hat das Publikum trotz aller War— nungen auf dieſem Gebiet ſchon viel Lehrgeld zahlen müſſen. Verdächtig ſind von vornherein Angebote mit auffallend hohen Zinsſätzen, oder ſolche, in denen ſonſtige außerordentliche Vorteile dem Sparer in Ausſicht geſtellt werden. Er ſollte demgegenüber ſtets daran denken, daß überall„mit Waſſer gekocht wird“. Abzulehnen ſind aber auch komplizierte Sparformen und wenn ſie im Einzelnen auch noch ſo ſicher ſein mögen Die erſte Frage, auf die der Sparer zu ſehen hat, muß demnach ſtets die ſein: Iſt das Inſtitut, dem ich uein Spargeld anver— traue, auch ſicher? Verſtändlich iſt auch, daß der Sparer ſein Geld nicht bei Inſtituten anlegt, die ihren Sitz weit ob vom Wohnſitz des Sparers haben. Das hat einmal ſeine Bedeutung auch für die Sicherheit, dann aber nach der kreditwirtſchaft— lichen Seite hin. Es iſt zu berückſichtigen, daß die einzelnen Arten von Inſtituten, die Spargelder an— nehmen, eine grundſätzlich verſchiedene Kreditpolitik betreiben. Es gibt große Inſtitute, die die Spar⸗ gelder im ganzen Land anſammeln, dagegen das Kreditgeſchäft in der Hanptſache durch ihre zen⸗ trale Leitung an einem oder wenigen großen Plätzen betreiben. Anders— hierher gehören vor allem die öffentlichen Sparkaſſen— bekennen ſich zu dem Grundſatz, daß die Spargelder in den Bezirken als Kredit Verwendung finden, wo ſie aufkommen. Das läuft naturgemäß auf eine Stärkung der örtlichen Wirtſchaft hinaus. Im eigenen Intereſſe müſſen die Sparer in der Gegenwart ihre Erwägungen auch in dieſer Richtung anſtellen. S Oeser eee Oereins-Anzeiger Dörrie eee Geſaugverein Fängertreue. Donnerstag, d. 13. Februar, abends 8 Uhr verſammeln ſich die Spieler im Lokal. Samstag, den 15. Februar, abends 8 Uhr Singſtunde. Sonntag, den 16. Februar, mittags 1,30 Uhr Singſtunde. Voll— zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Freitag, den 14. Februar, abends halb 9 Uhr Sitzung des Vorſtandes und Wanderausſchuſſes im Klub— lokal. Um reſtloſe Beteiligung bittet Der Vorſitzende. Geſ.-B. Liederkranz. Freitag abend Zuſam— menkunft der Mitwirkenden am Kappen- Abend im Vereinslokal. Sonntag mittag 1 Uhr Sing— ſtunde. Vollzähl. und pünkrliches Erſcheinen er— Dusseldorter fürdat. findet ein Vortrag ſtatt von P. Wilhelm Bönner S. J. über: „Mameradschattsepen. 5 Nur wahre Kameradſchaft kann das Glück einer Ehe verbürgen: Zwei Men— ſchen, die zu einer Lebens- und Schickſals— Gemeinſchaft verſchmolzen ſind. Die neue Zeit fordert mit Ungeſtüm dieſen kamerad— ſchaftlichen Geiſt. Was bietet, was ver— ſpricht, was hält die vielgenannte Kame— radſchafts-Ehe? Inwiefern wird ſie den hohen Anforderungen gerecht, die bewußten und diſſerenzierten Menſchen an die Ehe ſtellen. Für das junge und alte Geſchlecht iſt dieſer Vortrag von Bedeutung, der ſich mit den Auffaſſungen Lindſay's be— ſchäftigt. Es wäre darum dringend zu wünſchen, wenn der Vortrag zahlreiche Zuhörer, auch von der Jugend, Jung— männer und Jungfrauen, fände. Darum verſäume Niemand am Freitag Abend die— ſen Vortrag zu hören. 2 Geſang Verein„Längerbund. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Um ½8 Uhr wol len die Tenöre pünktlich erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Kan.⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag abend um 9 Uhr im Vereinslokal z. „Kaiſerhof“ Monatsverſammlung. Da am 16. Febr. in Weinheim Gau Gen.-Verſammlung iſt, werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu er— ſcheinen. Der Vorſtand. Turugensſſenſchaft. Samstag, 15. Februar, abends halb 9 Uhr Sitzung des geſamten Turn— und Elferrats im„Saftladen“. Ich bitte, die Vorſtandsmitglieder ſich dieſen Abend frei zu halten, damit reſtlos in die Tagesordnung ein— gegangen werden kann. Pünktl. Erſcheinen iſt von Wichtigkeit. Der Vorſitzende. Sänger-Einheit. Samstag abend punkt 8 Uhr Singſtunde bei Mitglied Kumpf z. Löwen. Pünktl. und vollzähl. Erſcheinen iſt erforderlich, zumal die Sängerliſte nun endgültig abgeſchloſſen werden muß. Außer den letztmals wieder er— ſchienenen ehem. Sängern, ſind noch einzelne Fernſtehende, ſowie auch neue Sänger herzlich willkommen. Der Vorſtand. Nadf. P. Vorwärts. Samstag, 15. Febr., abends 8 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus Mitgliederverſammlung ſtatt. Anſchließend ge— mütliches Beiſammenſein bei einem Faß Freibier. Der Vorſtand. Bekauntmachung. Gefunden wurden dahier: 1 Herrennachthemd 1 Handtuch 1 Paar Herrenſtrümpfe 1 Kragen 1 Paar Kraftfahrerhandſchuhe 1 Paar Herren-Trikothandſchuhe 1 Päckchen Zwieback u.a. Intereſſenten wollen ſich alsbald Zimmer Nr. 17, melden Viernheim, den 13. Februar 1930. Leder) bei uns, wartet Der Vorſtand. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Flieden ohne„Trudeln“ Auf dem Zentralflugplatz Tempelhof bei B Wulf⸗Werle,„Habicht“, vorgeführt, das in läng er moniſch verlaufene Verſammlung. zu bringen. Das„trudelſichere“ Focke⸗Wulf⸗Flugzeug„Habicht“ nach den geglückten Probeflügen auf dem Tempel hofer Feld. Joachim von Köppen und Konſtrukteur Focke. Trotz aller Bemühungen gelang es dem Piloten nicht, das Flugzeug ins Trudeln(Abrutſchen) r Links der Führer des„Habicht“ erlin wurde das neueſte Flugzeug der Focke⸗ en Probeflügen ſeine Abſturzſicherheit bewies. Tellgdüs- Wissensebene Freitag, den 14. Februar, abends 8 Uhr Der Frankfurter Archäologe Drexel verſchwunden Prof. Dr. Friedrich Drexel, der Direktor des Archäologiſchen Inſtituts in Frankfurt, hat ſich am 8. Februar aus ſeiner Wohnung entſernt und iſt bisher nicht zurückge⸗ kehrt. Ob ein Nervenzuſammenbruch oder ein Unglücksfall vorliegt, iſt noch unaufgeklärt. Aus Nah und Fern. Mainz, 12. Februar. Plötzlicher Tod. Auf der Straße zwiſchen Gonſenheim und Mainz wurde der Küfermeiſter Wolfgang Hohlweg, als er den Gonsbach überſchreiten wollte, vom Schlag getroffen. Der Mann fiel in den Bach, wo man ihn tot auffand. Mainz, 12. Februar. Eine mutige Fra u. In das St. Bonifaz-Pfarrhaus drang abends, als ſich die Einwohner in der Kirche befanden, ein Einbrecher ein. Der allein im Hauſe zurück⸗ gebliebenen Hausverwalterin, die den Einbrecher bemerkte, gelang es, dieſen ſolange feſtzuhalten, bis Hilfe durch die zurückkehrenden Hausbewoh⸗ ner kam. Der Einbrecher, ein 21jähriger Burſche, konnte der Polizei übergeben werden. Bingen, 12. Februar. Das Binger Loch erneut verſtopft. Nachdem die Schiffshava⸗ rien im Binger Loch am Montag und Dienstag früh ſoweit behoben worden find, daß die zu Berg fahrenden Schiffe die Rheinenge wieder paſſieren konnten, fuhr geſtern nachmittag ein ſchwerer Laſtkahn auf den noch dort beſchädigt liegenden Anhänger eines holländiſchen Rad⸗ dampfers. Dabei rannte der Dampfer ſein Vor— derteil vollkommen ein, ſodaß große Waſſermen— gen eindrangen. Auch dem Dampfpumpboot ge⸗ lang es nicht, die beiden Schiffe wieder flott zu machen, ſodaß das Binger Loch für den Schiffs⸗ verkehr in ſeiner ganzen Breite geſperrt iſt. Alle talauf und-ab fahrenden Schiffe wurden be— nachrichtigt, vor dem Binger Loch ihre Fahrt einzuſtellen, ſodaß jetzt die Fahrtrinne von Ba⸗ charach bis Ingelheim völlig mit Laſtfahrzeugen geſperrt und verſtopft iſt. Veitshöchheim(Main), 12. Februar. Auf⸗ regendes Erlebnis Der Arzt Dr. Stern von hier wurde nachts von einer Frauensperſon angehalten und um Mitnahme in ſeinem Aut gebeten. Als die fremde Dame ihr Köfferchen ins Auto gebracht hatte, bemerkte Dr. Stern, daß es ſich um eine verkleidete Mannsperſon handele. Er verhinderte durch eine geſchickte Be— wegung das Einſteigen und fuhr mit dem Kös— ferchen davon. Wie ſich bei der Unterſuchungz herausſtellte, befanden ſich darin ein geladener Revolver, Sperrhaken, Dolchmeſſer und derglei⸗ hon— Rundfunk⸗Programm Frankfurt. Freitag, den 14. Febr. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 12,00: Börſen-, Nachrichten-, Wetter- und Waſſerſtandsdienſt; 12,30: Schallplattenkon— zert; 12,55: Nauener Zeitzeichen, 13,30: Werbekonzert; 15,00: Wirtſchaftsfunk, 15,15. Jugendſtunde, 15,45: Wirtſchaftsfunk; 16,00: Uebertragung von Stuttgart; Anſchließend: Wirtſchaftsfunk; 18,00: Fünfzehn Minuten Amſchau in Wiſſenſchaft und Technik; 18,15: „Zahlung durch Poſtſcheck und Poſtüberwei— ſung“; 18,35: Uebertragung von Stuttgart; 19,30:„Gedichtete Portraits“; 20,15: Orcheſter— Konzert; 22,15: Nachrichtendienſt; 22,40: Tanz⸗ muſik. Freitag, den 14. Febr. Stuttgart. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik ſowie Schallplattenkonzert und evtl. Mitteilungen der Deutſchen Reichspoſtreklame; 11,00: Nach⸗ richtendienſt; 12,00: Wetterbericht; 12,18: Ländler und Polka; 12,55: Nauener Zeii— zeichen; 13,05: Aus„Die Winterreiſe“ v. Schubert; 13,30: Wetter- und Nachrichtendienſt; Anſchließend. Aus Offenbachs Meiſterwerken; 16,00: Nachmittagskonzert; 17,45: Wetter- und Landwirtſchaftsdienſt; 18,05:„Modeberufe“; 18,35:„Die Bewegungen der Sterne im Raum“; 19,00: Ueberſicht über die Hauptver⸗ anſtaltungen der kommenden Woche in Eſpe⸗ ranto; 19,05:„Die Bedeutung der Maſchinen⸗ induſtrie in der deutſchen Wirtſchaft“; 19,30: Uebertragung von Frankfurt. 1