Zwangs-Versteigerung. Morten Freitag, den 14. Februar verſteigere ich in Viheim, teilw. im Verſteigerungslokal, teilw. an Ort und Stelle, öffentlich zwangsweiſe, meiſt⸗ bietend gegen Barzahlung: f Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchs ⸗ gegenſtände aller Art, darunter im beſon⸗ deren: 2 Tiſche, 4 Stühle und ſonſtigen kleinen Möbelſtücken, ferner 1 Poſten Schul⸗ ranzen, 1 Poſten Tapeten, 1 Schreibma⸗ ſchine Orga Privat, 1 Perſonenkraftwagen Opel 10/30 PS., ca. 30 Paare Herren⸗, Damen⸗ und Kinderſchuhe, 1 Pferd, ein Schwein n. a. m. Zuſammenkunft der Sdeigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus z. Pflug, Weinheimerſtr. Lampertheim, den 13. Februar 1930. Förderung des Kleinſparverkehrs. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch hat, um auch den in kleinen Beträgen ſparenden Volksſchichten Gelegenheit zur Anſammlung von Erſparniſſen zu geben, den ſchon an anderen Plätzen mit gutem Erfolg beſtehenden Spmarkenverkehr am hieſigen Platz eingeführt. Es erfolgt die Ausgabe von Sparmarken zu 50 Pfg., 1, 2 u. 3 Reichsmark, welche durch Herrn Georg Benz 6. regelmäßig zum Verkauf angeboten werden. Die Marken werden in eine Sparkarte eingeklebt und, ſobald ein Mindeſtbetrag von 10 Reichsmark erreicht iſt, dieſe Summe in ein neues, oder bereits beſtehendes altes Ein- lagebuch eingetragen. Dieſe Eintragungen können jederzeit während den täglichen Kaſſe⸗ ſtunden erfolgen. Sparmarkeneinlagen werden zu dem gleichen Satz wie die übrigen iernheimer Anzeige N 2 4 Setesga-die: Viernheimer Zeitung 3. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 150 Pik frei ins Haus gebracht.— Fee wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 117 5 Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. fine zur Zeit ſehr billig per Pfd. per Ztr. 8 Pfg. 7.— 12„11— N Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inserate und Notizen bor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Kleie Gerſte Einlagen verzinſt. Verluſt einer Sparkarte iſt unter Angabe der Kartennummer unverzüglich der hieſigen Zweigſtelle zu melden. 5 Möge nun unſere Bevölkerung, beſonders aber die heranwachſende Jugend, von dieſer den Sparſinn fördernden Einrichtung ausgiebigen Gebrauch machen. bailrMssparhasse ur sen e Zwpelgslelle ernmeim. Köhler, Gerichts vollzieher in Lampertheim. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 15. Februar B'ſchallach Sabbat⸗Anfang 5,15 Uhr 5 Morgen 8,30 5 Nachm. 3,30 5 Abend 6,30 Wochentag⸗Abend 6,00 „ Morgen 7,00 Gemeindehaſſe. 2000 Ul. Freitag Vormittag Auszahlung der Militär⸗ ö Zuſatzrenten pro Februar 1930. gegen Sicherſtellung und gute Verzinſung geſucht. Angeb. unt. Nr. 200 an die Exped. d. Bl. abzugeben. Winkenbach. usszullhpen 1 mechan. Werkstätte u. Aulovermielung sucht für sofort einen Lahr. Georg Rhein, Hüttenfeld. kauft man am besten da, wo siehergestellt werden. Schwen- ningen, die gröbte Uhrenstadt der Welt, bietet Innen Gelegen- heit, direkt vom Herstellungs- ort zu kaufen. 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Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahresrechnung zu nehmen und bis zum 12. ds. Mts. ſchriftliche Anträge abzugeben. Hafer Haferflocken Welſchkorn Weizen Futter⸗Reis Ovator⸗Fleiſchfaſer⸗ körnerfutter Ovator⸗Fleiſchfaſer⸗ kückenkörnerfutter 12„11.— 22„20.50 12„11.— 18„16.50 21„19.50 18„16.50 24„ 22.— 5 Proz. auf Pfundpreiſe Zeutuerpreiſe netto ohne Sack 5 Heu und Dickrüben hat laufend abzugeben Tudwig Brechtel Holzſtr. 1 Strick wolle per Strang 40 Pfg. Kamm- wolle per Pfd. 2 50 RMark. Vertreter gesucht. Spünnsrel Hrschônreutm 239 (Bay.) Mehrere zu verleihen Wasserstr. 13 Zu vermieten: Amer u. Küche per 1. März 1930. Von wem, ſagt der Verlag Morgen Freitag von nachm. 2 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Jäuferſchweine bei Jakob Kuapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. 1 Quantum Bier⸗ und Wein⸗Gläſer zu verkaufen. Von wem, ſagt die Expedition ds. Bl. Aoleruben Pfd. 8 Pfg. zu verkaufen Nikl. 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Die erſte Berliner „Fußbotenpoſt“ wurde 1800 ins Leben gerufen. Die älteſten der Gewerkſchaften und die namhaf⸗ ten Berliner Kaufleute ſchloſſen ſich zuſammen und errichteten mit einem Koſtenaufwand von 3500 Talern ihre eigene Poſt. 11 Boten ver⸗ ſahen den Dienſt. Im Sommer wurden je 4, im Winter je Zmel die Briefe eingeſammelt bezw. ausgetragen. Jeder Bote hatte ſein Quartier und ſeine Uniform. Mit brauner Jacke und Hoſe, verziert mit pfirſichroten Aufſchlägen und gelber Weſte klap⸗ perte dieſer Berliner Stadtpoſtbote viermal ſein Quartier ab und gab mit einer Glocke das Zei⸗ chen ſeines Herannahens. Auf ſeinem Rücken oder an der Seite trug er den„Wandelnden Briefkaſten“, Wer einen Brief zu befördern hatte, kam auf die Straße, ſteckte ſeine Briefe in den Raſten und händigte dem Einſammler ſechs Pfennige aus. Viermal wiederum lief jeder Bote ſein Quartier ab und überbrachte die im Hauptkontor ſortierten Brieſe dem Empfänger der ebenfalls an die Stadtpoſt einen Obolus von J Pfennigen per Brief entrichtete. Dieſe Berli⸗ ner Stadtpoſt, ein rentables Privatunternehmen. hatte den Vorzug ſchneller und mindeſtens eben⸗ ſo zuverläſſig wie die ſtaatliche Poſt zu ſein. Als im Oktober 1806 Napoleon in Berlin ſeinen Ein⸗ 1 hielt, hörte dieſe erſte ſtäptiſche Poſt Berlins au f. 8 Da vor 100 Jahren die ſtaatliche Poſt inner⸗ halb des Stadtbezirks Berlin mit ihren J Brief- trügern den kommerziellen Belangen der Ber⸗ liner Raufmannſchaſt nicht genügte, wurde erneut eine ſtävtiſche Woſt eingerichtet, die gleich der ulten ſchnell und pünktlich ardelten ſöllte. In den vetſchlevenſten Kaufmannsläden waren Brieſ⸗ Einſammelſtellen errichtet. Der Kaufmann er⸗ hielt einen Bogen mit ſchwarzen Stempeln, die von 1 bis 1000 numeriert waren und das Datum des Tages trugen, an dem der Bogen ausgeſtellt wurde. Für jeden Brief, der an der Brief⸗Eln⸗ der ſammelſtelle abgegeben wurde, händigte zktädtiſche Poſtverwalter“ als Quittung je einen Stempel aus, den er mit der Schere vom Bogen abtrennte. Dieſe„ſtäbtiſchen Briefmarken“ um 1845 herausgekommen. ſind Offizielle Poſtbrieſ⸗ marken führte England 1840, Frankreich 1849. Preußen 1850, Thurn und Taxis 1852 und der norddeutſche Poſtbund 1808 ein. ö Die Berlinec Staptbrieſſammelſtellen und Poſt⸗ ais zum 1 Mai 1851. Von die⸗ marten exiſtler! ſem Zeitpunkt“ ung die Stad poſteinrichtu mit ihren 18 Stadtpoſt⸗Expedltionen und 127 Maeſtäten, die bereits an den Häuſern ange⸗ acht waren, an dle staatliche Poſt über. Bunte Zeitung. Die literariſche Probuktion Deutſchland⸗ d nicht übertroffen werden wird. at 8 e 1027 einen Umfang erreicht, . 0 i n n fiel die nungen von 24866 auf 22981. die Freitag, den 14. Februar der Neuauflagen von 6100 auf 4843. m wegen⸗ ſatz zu dieſer Verminderung der Bücher, iſt ein Anwachſen der Zahl der Zeitſchriften zu verzeich⸗ nen, nämlich von 6860 im Jahre 1927 auf 7116. Bei der Belletriſtik ging die Zahl von 5066 auf 4491 zurück, bei der nächſtgrößeren Gruppe, den Schulbüchern und der Stenographie von 2997 auf 2281, bei der Religionswiſſenſchaft von 2566 auf 2088, bei den Jugendſchriften von 3043 auf 1548. Aber in einzelnen Gruppen iſt die Zahl der Ver⸗ öffentlichungen geſtiegen: bei den Wirtſchaft⸗ und Sozialwiſſenſchaften von 1985 auf 2026, bei der Medizin von 1167 auf 1191. Geſtiegen iſt auch die Zahl der Ueberſetzungen aus dem Engliſchen und Amerikaniſchen von 426 auf 542, aus dem Franzöſiſchen von 255 auf 288, aus dem Ruſſi⸗ ſchen von 101 auf 176, ja ſogar aus dem Lateini⸗ ſchen von 69 auf 83. Die amtliche Statiſtik der Hochſchulen gab für das Jahr 1927 die Geſamt⸗ zahl der gedruckten und ungedruckten Doktorar⸗ beiten mit 6299 an. Im Jahre 1928 bis 1929 wa⸗ ren es 5238. Ein Steuerkurioſum. Er Tzalten Zeiten ſtehen der Kirche in Brake die ſogenannte Mettwurſtgerechtigkeit und Köter⸗ gerechtigkeit zu. In dieſen Tagen nun gingen den Grundbeſitzern die Aufforderungen zur Zah⸗ lung dieſer Steuer zu. Die Betroffenen ſind dar⸗ über nicht gerade begeiſtert, da die Steuer rück⸗ wirkend ab 1924 erhoben wird. Der„Seedienſt Oſtpreußen“. ber auf dem Wege über die Oſtſee Swinemünde mit Danzig, Königsberg und Pillau verbindei und den Oſtpreußen⸗Reiſenden den Weg durch den polniſchen Korridor erſpart, konnte dieſer Tage ſein zehnjähriges Jubiläum begehen. Am 29. Januar 1920 verließ zum erſten Male der Dampfer„Hörnum“ den Hafen Swinemünde zur Fahrt nach Pallau. Der zunächſt mit wenig ge⸗ eigneten Schiffen durchgeführte Notverkehr wur⸗ de 1926 mit der Indienſtſtellung der komfortablen, modernen Motor⸗Schnellſchiffe„Preußen“ und „Hanſeſtadt Danzig“ bedeutend verbeſſert. In⸗ folge der günſtigeren Geſtaltung des Eiſenbahn⸗ verkehrs durch den polniſchen Korridor wird der „Seedienſt Oſtpreußen“ jetzt nur noch während der ſommerlichen Reiſeſatſon durchgeführt. Das zehnte Betriebsjahr beginnt am Mittwoch vor Palmſonntag, 9. April. 1930 Der Luftballon Neulich ſaß mir im Eiſenbahnabteil ein jün⸗ geres Ehepaar mit einem etwa fünffährigen Bu⸗ ben gegenüber. Der Kleine hielt in ſeinen Hän⸗ den einen bunten Luftballon wie die Aufſchrift zeigte, die Zugabe aus einem Warenhaus— und freute ſich darüber, daß der ſchöne runde Ball an einem dünnen Faden in der Luft ſchwe⸗ ben konnte. Bei dieſem Anblick kam mir die Erinnerung an eigene Kindheitstage. ich träumte mich in die Zeit der Zinnſoldaten, der Bauſteine und Bil⸗ derbücher zurück Dabei kamen mir auch jene prächtigen Luftſchlöſſer. die ſich damals meine kindliche Phan taſie zurechtgebaut hatte. wieder in Erinnerung, und als ich gerade in Gedanken nachprüfte, was die Wirklichkeit mir bisher da⸗ von gebracht hat, ſchreckte mich plötzlich das Schreien des Buben aus meinen Betrachtungen. Ein neben ihm ſitzender älterer Herr war ver— ſehentlich an die zarte Hülle des Ballon geraten und— dahin war das Schönſte, was ſich das Kind in dieſem Augenblick denken konnte. Wie oft haben wir doch alle im Leben einen ſchönen Luftballon, irgendeinen dringlichen Be⸗ ſitz oder eine Vorſtellung, die uns zu den glück⸗ lichſten Menſchen zu machen ſcheint. u. wenn wir uns gerabe ganz dieſem Glückstaumel hingeben wollen, dann bricht gewöhnlich alles Glück zu einem Nichts zuſammen, und wir müſſen uns wieder mit der grauen Wirklichkeit des Alltags ſcheiden. Das Reichskabinett beſchlieſſt Roggenhilſe. Berlin, 14. Febr. Nach Informationen aus parlamentariſchen Kreiſen hat das Reichskabinett am Donnerstag dem Vorſchlag des Reichsernäß⸗ rungsminiſters Dietrich zugeſtimmt, 20 Mil⸗ lionen Mark für die Magazinierung von Roggen bereitzuſtellen. Es handelt ſich dabei um eine Notmaßnahme für die Landwirtſchaft, durch die der Roggenpreis geſtützt wird. Ab heute Droſchkenſtreit. Berlin, 14. Febr. Die Verhandlungen vor dem Schlichter über die Beilegung des Lohn⸗ ſtreits im Droſchkengewerbe ſind geſcheitert. Aus dieſem Grunde haben laut„B. T.“ die Gewerk⸗ ſchaften geſtern abend den Droſchkenſtreik für Groß⸗Berlin beſchloſſen. Der Streik ſoll bereits heute früh beginnen. Besprechung der wirtschaftlichen Lage Berlin, 14. Febr. Unter Vorſitz des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters Schmid ſand unter Mit⸗ beteiligung des Reichsarbeitsminiſters geſtern eine Beſprechung mit den Spitzenverbänden der Wirtſchaft über die wirtſchaftliche Lage ſtart f Reichsminiſter Schmidt ſagte einleitend, daß bei der ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage os für ihn außerordentlich wertvoll ſei, im Ge⸗ dankenaustauſch mit den Vertretern der Wirt⸗ ſchaft alle Möglichkeiten zu beſprechen, die ge⸗ eignet ſeien, Deutſchland aus der ſchweren Kriſe herauszuhelfen. In eingehender Beſprechung wurde von den Wewerkſchaften aller Richtungen vergeſchla⸗ gen, Auslandskapital zur Ankurbelung der Wirtſchaft heranzuziehen, um die bestehenden Hemmungen zu beſeitigen und auf dieſem Wege den Baumarkt zu beleben, der gegen ⸗ wärtig bei zwei Millionen Beſchäftigten und 60 Prozent Arbeitslosigkeit das größte Kon⸗ tigent an Arbeitsloſen ſtellt. Ferner müſſe in verſtärktem Umfange durch Auftragserteilungen der öffentlichen Hand für Beſchäftigung geſorgt werden. Die privaten und ſoztalen Verſicherungen müßten alle ver⸗ fügbaren Mittel zur Hergabe von Hypotheken bereitſtellen. Die aus der Eiſenbahn⸗ und Poſtanleihe demnächſt zu erwartenden 00 Millionen Rm. ſollten alsbald der Induſtrie zugeführt werden. Eine Arbeitszeitverkürzung ſcheine geeignet, die Zahl der Beſchäftigten zu ethöhen, Angeſichts der großen Beunruhig⸗ ung in Arbeitnehmerkreiſen ſei es notwendig, alle Mittel zur Hebung der Beſchäftigung her⸗ anzuziehen, ſelbſt wenn man erkenne, daß ge⸗ wiſſe Bedenken bei der Verwendung der vor⸗ geschlagenen Maßnahmen beſtehen. Vonſeiten der Arbeitgeber aus Induſtrie⸗, Handel⸗ und Bankkreiſen wurde davor ge⸗ warnt, der Wirtſchaft Feſſeln anzulegen, die im Endeffekt immer wieber zu Kriſen führen müßten. Wichtig ſei die Forderung der inneren Kapital— bildung, die ſich aber im weſentlichen aus Be⸗ triebsüberſchüſſen ergeben müſſe. Auslandsan⸗ leihen ſeien vornehmlich in der Form von Kapi⸗ talbeteiligungen, weniger durch Aufnahme hoher verzinslicher Anleihen hereinzunehmen. Arbeits⸗ zeitverkürzung würde letzten Endes zu einer Ver⸗ größerung der Arbeitsloſigkeit führen, da ſie ra⸗ tionelle Betriebs führung nicht ermögliche. Eine Verbreiterung der Exportbaſis würde im Zuge der bisherigen Ausfuhrentwicklung eine Hebung des Beſchäftigungsgrades bringen. Ein ſinken⸗ der Zinsfuß, Wegfall der Zinsſpanne gegenüber dem Ausland, freie Verfügbarkeit der Kapitalien wären die beſten Antriebe für die Wirtſchaft. Auf Wunſch der Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer ſagte Reichsminiſter Schmidt eine Fort⸗ ſetzung der Ausſprache zu, die im Laufe der näch⸗ ſten Wochen in kleinerem Kreiſe ſtattfinden wird. BBP. doch für Bierſteuererhöhung? Berlin, 14. Febr. Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet: Es ſcheint, als ob zwiſchen dem Zentrum und der Bayeriſchen Volkspartei bereits Fühlung mit dem Ergebnis genommen worden iſt, daß die BP,, wenn auch ſchweren Herzens, ſich bereit er⸗ klären würde, der erhöhten Bierſteuer zuzuſtim⸗ men, wenn ſie um dieſen Prels durch Mehrüber⸗ weiſung aus dem Aufkommen an Umſatzſteuer Garantien für die bayeriſchen Landes linanzen belomme.—————5 42. Jahrgang Der neue päyſtliche Nuntius in Berlin? Monſignore Ceſare Orſenigo zisher päpſtlicher Nuntius in Budapeſt, ſon tach römiſchen Meldungen als Nachfolger Kardinal Pacellis zum neuen Nuntius in Berlin ernannt werden. Nuntius Orſenigo. wib Berlin, 13. Februar. Das Agrement für den als Nachfolger Pacellis zum Nuntius in Berlin auserſehenen bisherigen Nuntius in Bu⸗ dapeſt, Msgr. Orſenigo, iſt bei der Reichsregie rung nunmehr nachgeſucht worden. Die Ertei⸗ lung des Agrements an Orſenigo, der Doyen des hieſigen diplomatiſchen Korps, ſteht dem Berliner Tageblatt zufolge unmittelbar bevor. Exvloſion in Newyork 60 Schulkinder verletzt, davon 10 ſchwer. wib Newyork, 13. Februar.(Radio). Im Stadtteil Brooklyn wurde ein einſtöckiges Back⸗ ſteingebäude durch eine Exploſion zerſtört. Die Gewalt der Exploſion war ſo groß, daß auch die Fenſterſcheiben einer gegenüberliegenden Volks⸗ ſchule zertrümmert und durch die herumfliegen⸗ den Glasſplitter etwa 60 Schulkinder verletze wurden, davon 10 ſo ſchwer, daß ſie in ein Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußten. In der ganzen Nachbarſchaft entſtand eine ungeheure Aufre⸗ gung. 5 Kommuniſtenunruhen in Offenbach a. M. Kommuniſtenüberfall auf Nationalſozialiſten. Sechs Verletzte. Offenbach a. M., 13. Febr.(Eigener Draht⸗ bericht.) Zwiſchen Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten kam es geſtern hier zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen. Die Nationalſozialiſten hielten in der Hornſtraße eine Verſammlung ab, zu der auch etwa 100 Frankfurter Nationalſozia⸗ liſten in Uniform erſchienen waren. Die Kom⸗ muniſten hatten zu der gleichen Zeit auf dem nahe gelegenen Alicenplatz eine Proteſtkund⸗ gebung veranſtaltet und zogen dann in Grup⸗ penkolonnen nach der Hornſtraße. Dabei kam es zwiſchen beiden Parteien zu einer ſchweren Sa, gerei. Die Nationalſozialiſten, die in der Minderheit waren, ergriffen die Flucht, wur⸗ den aber eingeholt. Bei der Schlägerei wurden ſechs Perſonen verletzt, zum Teil derart, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Haupträdelsführer wurden verhaftet. Die Polizeikräfte, die eingeſetzt wurden, konnten nicht verhindern, daß ſich immer wieder An⸗ ſammlungen bildeten. Ein Trupp Kommuni⸗ ſten hatte ſich nach der Landesgrenze begeben, um die nach Frankfurt zurückkehrenden Natio⸗ nalſozialiſten abzufangen. Die Frankfurter Nationalſozialiſten wurden von der Polizei über die Fechenheimer Brücke exportiert, um weitere Zuſammenſtöße zu verhindern. Erft in der Nacht war die Ruhe wieder hergeſtellt. Von ber Vode verſaverung. Ueber dieſen Bodenfehler iſt ſchon manches geredet und geſchrieben worden, oft mit wenig Klarheit, ſodaß eine ſo einfache wie verſtändliche Beſchreibung nebſt Angabe der Heilmittel wirk⸗ lech nottut. Bodenverſauerung iſt der Zuſtand des Bodens, der durch Verarmung an baſiſchen Sloffen, be⸗ ſonders an Kalk, verurſacht wird. Der Boden verliert dann die wertvolle Krümmelſtruktur, lagert ſich dichter und dichter zuſammen und wird zufolge erhöhter Waſſerkapizität naß und kalt. Die wer vollen ſtickſtoffſammelnden Bakterien werden ſchwer geſchädigt mit Ausnahme der Bak— zerien der Lupinen. Die Pflanzenwurzeln küm⸗ mern. Die Folge aller dieſer Erſcheinungen iſt bei gewiſſen Pflanzen wie Gerſte, Weizen, Klee, Erbſe. Bohne, Zuckerrübe u. Luzerne die Herab— minderung der Erträge. Bei Sommergerſte be— abachtet man ein Vergilben der Blattſpitzen, bei der Erbſe frühes und ſtarkes Vergilben der un— zerſten Blätter, die Blätter der Luzerne und des Kotklees bekommen braune Randfärbung, ebenſo die Rübe und der Senf. Hafer, Mais und Sera— della leiden bei einer Verſauerung des Bodens nicht ſo ſehr wie die genannten Pflanzen, doch iſt ihnen der kalkhaltige Boden lieber als der kalkarme. Dasſelbe gilt vom Roggen. Die Schä— bigung der Kulturpflanzen iſt entſprechend der Stärke der Verſauerung. Bodenunterſuchungen zeigen am ſicherſten den Verſaurungsgrad und ge⸗ ben ſo auch Fingerzeige für die Beſeitigung des Bodenfehlers. In den letzten Jahren ſind in Deutſchland tund 132 000 Böden unterſucht worden mit dem Ergebnis, daß 25% derſelben als ſtärker verſau⸗ ert, 40% als leicht verſauert und ohne Kalkreſer⸗ ven erfunden wurden. Bei den ſtark verſauerten Böden hat ſich als Heilmittel eine direkte Kalk⸗ gabe bewährt. Zu ſtarke Kalkgaben auf einmal ſchaden anſtatt zu nützen. Deshalb geben man mäßige Gaben mit etwa zweijährigen Wiederbo⸗ lungen. Bei leicht verſauerten Woben, die im Uebergang zu ſtark ſauern ſtehen und daher Uebergangsböden genannt werden(alſo 40% al⸗ ter unterfuchten Böden) genügt in der Regel ſchon eine Düngung mit kalkhaltigen Düngemit⸗ teln, mit denen alſo gleichzeitig Kalk in die Bö⸗ den gebracht wird. Je mehr Kalk dieſe Düngemit⸗ zel enthalten, umſo beſſer! Deshalb bevorzugt man auch die, die den meiſten Kalk enthalten, alſo von den Phosphordüngern das Thomasmehl mit 50% Kalk und von den Stickſtoffdüngern den Kalkſtickſtoff mit 65% Kalk, der aber in ſei⸗ nem Wirkungswert etwa der doppelten Menge au kohlenſaurem Kalk gleichkommt. Thomasmehl and Kalkſtickſtoff zuſammen bewahren mit ihrem Kalk die Uebergangsböden vor ſtärkerer Verſaue— vung und kurieren ſie bei regelmäßiger Anwen— bung vollſtändig. Sie ſchützen Böden mit gerin— gem Kalkvorrat vor Kalkverarmung. Natürlich müſſen die Düngemittel richtig an— gewendet werden. Wie und wann Thomasmehl uusgeſtreut wird, weiß jeder. Kalkſtickſtoff ſtreut wan am vorteilhafteſten 8—14 Tage vor der Saat, wenn man will. im Gemiſch mit Kali und Tho— masmehl. Auf Winterſaat gibt man ihn als Kopfdüngung im Frühjahr vor Vegetationsbe— jun. Auf Wieſen und Weiden kommt er am be— E. zu einer gelegenen Zeit der Wintermonate ovember bis einſchl. Februar, wo alſo die Ve— tation aufhört und noch nicht wieder begonnen. 5 und zwa tunlichſt auf ſchneefreien, nicht zu gefrorenen und von der Sonne abgetrockne— den Grasboden. Thomasmehl und Kalkſtickſtoff bringen unſern Wöden jährlich ungeheure Mengen Kalk, Kalk— Fan allein mehr als 300 000 Tonnen, auf untkalk berechnet. Die Bodenverſauerung iſt, wie wir geſehen gaben, ein gefährlicher Bodenfehler. Unzählige genaueſte Verſuche haben uns die Beſeitigung and auch die Verhütung gelehrt. An uns iſt es, die Fingerzeige, die uns Wiſſenſchaft und Praxis geben, da, wo es notwendig iſt, ungeſäumt zu verwerten. P. S. Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfelb. (24. Fortſetzung) „Als Ihr Vater ſtarb, hinterließ er gewiſſe Gläubiger, die er ſelbſt gern bezahlt wiſſen wollte. Daher das Kapital von zweihundert⸗ vierzigtauſend Mark, welches auf ſo unerklär⸗ liche Weiſe verſchwunden iſt! Sie gründen ein Bankhaus, beſitzen alſo die Mittel, erſcheint Ihnen nicht billig, die kleinen Kapitaliſten, wie die Herren Lube, Peterſen, Büchner, Hanff und von Höhne zu entſchädigen oder, wenn Sie chuen ihr Vermögen nicht zurückzahlen können, e vorläufig wenigſtens wieder in den Zinsge⸗ nuß treten zu laſſen? Ich ſpreche, wohlverſtan⸗ den, nicht von den Hauptgläubigern, da ich es für ſelbſtverſtändlich halte, daß Sie alles daran ſetzen werden, auch ſie zu befriedigen und ſo den Namen des Verſtorbenen zu rehabilitieren!“ „Darin täuſchen Sie ſich gründlich, beſter Herr!“ erwiderte Georg Simmersdorf. Auf irgendwelche Geld⸗ oder Zinſenentſchädigung kann ich mich, nicht einlaſſen, dagegen bin ich be⸗ reit, Ihren Freunden meine Protektion zuteil werden zu laſſen. Ich werde dafür ſorgen, daß Fräulein Lube eine Stellung als Verkäuferin, Herr Hanff eine andere als Kutſcher und der Major von Höhne ein Amt als Aufſeher erhält. Sollte Herr Doktor Peterſen ſich als Buchhal⸗ ter nützlich machen wollen, bin ich gleichfalls be⸗ reit, ihm zu dienen. Aber Geld erhalten ſie nicht, denn ich ſchulde ihnen nichts. Geſchäfte, nein Herr, treibt man nicht mit dem Herzen, ondern mit dem Verſtande. Ich füge hinzu, baß Ihre Anweſenheit in unſerem Hauſe durch⸗ aus nicht nötig iſt. Wir mißbilligen Ihr wie⸗ berholtes Anmelden, wie Ihr Herumſpionieren um unſer Haus, welches wir wohl bemerkt haben. Ich liebe die Offenheit, deshalb wieder⸗ Der Keller des Neubaues in Berlin-Weißenſee, in dem ſich der ſchwere Einſturz ereignete. 7 111 7 1 ö 9 2 3 1 1 2 61 ſeo 11 te Auf dem Häuſerbau für die Angeſtellten des Karſtadt⸗Konzerns in Berlin⸗Weißenſee ſtürz ö die mit genden ſäcken überlaſtete Kellerdecke ein und begrub ſämtliche Bauarbeiter unter ſich. Drei von ihnen wurden getötet, ſechs ſchwer verletzt. N 855 9 2 ö Die Etatsberatung des Reichskabinetts.— Neuer Vorſchlag zur Garantierung der Arbeitsloſen⸗ verſicherung. wib Berlin, 13. Februar. Der Reichsfinanz⸗ miniſter iſt in der heutigen Vormittagsſitzung des Reichskabinetts mit einem neuen Plan zu Dek⸗ kung der Beträge zur Arbeisloſenverſicherung hervorgetreten. Hiernach wird auch die bisher ge- plante ſogen. Gefahrengemeinſchaft zwiſchen Ar⸗ beitsloſenverſicherung und Invaliden- und Ange⸗ ſtelltenverſicherung verpflichtet und eine Belei— hung von Reichsbahnvorzugsaktien in Ausſicht genommen. Die Angeſtellten- und Invalidenver— ſicherung ſoll nach dieſem Plan gegen Verpfän⸗ dung von 250 Millionen dieſer Aktien dem Reich den gleichen Betrag für die Arbeitsloſenverſiche— rung zur Verfügung ſtellen. Ueber den Rückzah⸗ lungsmodus iſt noch nichts beſtimmt. doch plant man eine Verteilung auf mehrere Jahre. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 13. Febr. Weizen inl. 26,75 b's 27, Weizen ausl. 28,75 bis 32,75, Noggen inl. 17,35 bis 18, Hafer inl. 16 bis 16,75, Brau⸗ gerſte bad. und württembergiſche 18, bis 20,75, Futtergerſte 15,50 bis 16,50, Mais mit Sack 16,25 bis 16,50, Weizenmehl Speziell 0 39,75, ſüdd. Auszugsmehl 43,76, ſüdd. Weizen⸗ brotmeßl 29 bis 29,75, Roggenmehl 70- und 60⸗prozentig Ausm. 26 bis 29, Kleie feine 8 bis 8,25, Biertreber mit Sack 12 bis 19250, alles per 100 Kg. waggonfrei nhei n Piannheimer Kleinviehmarkt Mannheim, 13. Febr. Kälber 48 bis 76, Läufer 55 bis 64, Ferkel bis vier Wochen 30 bis 36, über vier Wochen 40 bis 48, Schaff 42 bis 46, Schweine niht notiert, Ziegen 12 bis 24. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, ge⸗ räumt; mit Ferkeln mittelmäßig, mit Läufern nittelmäßig. * Nimm · Ar! 7 1 271 Hexenſchuz Wir haben einen milden Wiftter und Gott⸗ ſeidank auch Kohlen im Keller. Wenn wir ſie brauchten— wie im letzten Winter— hätten wir ſie nämlich nicht. Alles iſt frühlingshaft, von den Florſtrümpfen bis zum aufgelegten Rouge. Die Natur paßt ſich dem an, und vielerorten wickeln ſich ſchon die Blätter aus den klebrigne Hüllen. Die Bäume ſchlagen aus, und die Menſchen kon⸗ ſumieren dementſprechend Blutreinigungstee in Mengen. Der Winterüberzieher wird läſtig und der Sommerpaletot(im Februar) von manchem hervorgeholt, ſofern er nicht beim Pfandleiher in guter Hut iſt. Die Menſchheit wird heißblütig und glaubt der äußeren Beheizung entraten zu können. Doch alle Schuld(dieſer Art) rächt ſich auf Erden. Wir werden gleich ſehen. Jeder hat ſeine Achillesferſe, in dieſer erkäl⸗ tungsſchwangeren Zeit meiſt unterhalb des Rük⸗ kens. Sobald das Wetter gelinde und der Menſch leich ſinnig wird, erreicht uns(wie dazumal den Siegfried Hagens Speer) an unſerer ſchußemp— findlichen Stelle ein Geſchoß aus finſterem Hin- terhalt, Hexenſchuß genannt. Nur wer ihn kennt, kann hier mitreden und wird erzählen können, mit welchen Gewaltkuren man gegen ihn zu Fel⸗ de zieht. Gemeinhin werden Dampfbäber und ſchweißtreibende Mittel angeraten, aber da die Hexen ſeit dein grauen Mittelalter außerirdiſch, alſo gewiſſermaßen dem Geiſterreich zugeteilt ſind und ihr heimtückiſcher Schuß demcutſprechend borther kommen muß, geht man dem Hexen⸗ ſchuß mit geiſtigen Waffen zu Leibe. Ameiſen⸗ ſpiritus und Franzbranntwein ſind beliebt. al⸗ lerdings nur für äußerliche Behandlung Da ſich der innere Menſch gegen dieſe Bevorzugung des äußern empört, werden für den inneren andere „geiſtige“ Waffen fällig Die Zahl der weniger geiſtigen Mittel iſt Legion. Es iſt zu vermuten, daß auch eine Haager ovet Londoner Abrüſtungskonferenz als Abwehr⸗ mittel gegen den Hexenſchuß erfolglos bleiben wird und deshalb ſei jedermann gerade in die— ſer verführeriſchen Vorfrühlingszeit Vorſicht angeraten. f/. 12 25 Pu jedem 8 hole ich nochmals: Wir werden Sie in unſerer Familie nie empfangen!“ Während der junge Bankier ſprach, ver— ſpürte Schewen nicht übel Luſt, aufzuſpringen und ihm die Kehle zuzuſchnüren. Indeſſen er bezwang ſich und entgegnete, als Georg geendet hatte, vollkommen ruhig: „Verehrter Jüngling, Ihre Unverſchämtheit verdiente eigentlich eine exemplariſche Züchti⸗ gung, indeſſen habe ich Wichtigeres zu tun, als einen frechen Burſchen Ihrer Art zu beſtrafen! Es mag genügen, wenn ich Ihnen ſage, daß Sie eine Dummheit begangen haben, die Sie Ihr ganzes Leben lang bereuen werden! Ich emp⸗ fehle mich Ihnen!“ Und er ging, ohne die beiden Kumpane noch eines Blickes zu würdigen. „Mit dem iſt nicht gut Kirſchen eſſen!“ ſagte Haydamm, als Schewen hinaus war. „Deshalb habe ich mich ſeiner ſagte Georg lakoniſch. „Wirſt du ihn fordern? Er hat dich be⸗ leidigt!“ „Daß ich ein Narr wäre! Luſt, mich totſchießen zu laſſen!“ Als Haydamm gegangen war, begab ſich der junge Bankier in die Gemächer ſeiner Mutter. woſelbſt auch Ilſe anweſend war. „Biſt du ſchon vom Ausgang zurück, Kleine?“ ſagte er ſpöttiſch. Ilſe antwortete nicht. Sie ſaß über ihre Ar⸗ beit gebeugt und ſtickte eifrig. Ihr Geſicht aber glühte verräteriſch. „Mama,“ fuhr Georg fort,„denke dir, ich traf Ilſe heute abermals in der Ackerſtraße und zwar trat ſie wiederum aus dem Hauſe, in welchem eine gewiſſe Anni Lube, die Tochter, entledigt!“ Verſpüre keine nein, die Enkelin eines Rentiers Lube wohnt, Frage ſie doch einmal, was ſie dort zu hat!“ Die Kommerzienrätin muſterte das junge Mädchen kalt.„Was haſt du in jenem Hauſe zu ? Sprich!“ „Ich habe Fräulein Lube Ilſe, die Augen ohne Furcht erhebend.„Ihr Großvater iſt eins der Opfer jenes geheimnis— vollen Diebſtahls. Deshalb iſt ſie gezwungen, ſich ſelbſt ihr Brot zu verdienen. Neulich brachte ich ihr meine Erſparniſſe, um ihr Elend zu mil⸗ dern. Heute beſuchte ich ſie, da ich ſie ſehr gern mag!“ Georg ſtampfte zornig mit dem Fuß auf. Die Kommerzienrätin blieb ruhig, aber ſie ſagte Abel„Das war nicht recht von dir gehandelt, Ilſe!“ „Nicht recht?“ rief der junge Bankier außer ſich.„Eine regelrechte Dummheit iſt es, ſage lieber! Hätteſt du auf mich gebört, dann kam es nicht dahin. Und nun gehe, Ilſe, laß mich mit Mama allein,— wir haben etwas zu be⸗ ſprechen!“. Verwirrt ſprang Ilſe auf und eilte hinaus. Kaum war ſie fort, als Bankier Neufeld ein⸗ trat.„Guten Tag, mein Sohn!“ grüßte dieſer den jungen Bankier wahrhaft väterlich freund⸗ lich.„Guten Tag, gnädige Frau!“ wandte er ſich dann an Georgs Mutter, die ihn ſtumm an⸗ lächelte. „Guten Tag, mein väterlicher Freund!“ ſagte Georg ſchmeichleriſch.„Sie waren, wie ich hörte, in meinem Intereſſe tätig. Darf ich wiſ⸗ ſen, was Sie ausgerichtet haben?“ „Nun, denn,— ich habe die Inhaber der Banken aufgeſucht, mein lieber Georg, mit de⸗ nen Ihr Vater in Geſchäftsverbindung ſtand. Sie ſind alle meiner Anſicht,— der Tod liqui⸗ diert die Lage, und es wäre töricht, drauf zu⸗ beſucht!“ ſagte rückzukommen. Sie können unmöglich dafür ver⸗ f 0 eee 5 uchen Vermilchtes Richtig angekommen. Zwei Erwerbsloſe in Röſa(Kr. Bitterfeld) entwendeten einem Einwohner eine Menze Schippenſtiele. Sie fanden auch einen Käufer da⸗ für und gaben einem Fuhrmann den Auftrag, die Ware dieſem zuzuſtellen. Der Fuhrmann aber war unzuverläſſig, vergaß den Namen des Ad eſ⸗ ſaten und brachte die Stiele dem Beſtohlenen, der darüber durchaus nicht böſe war. Jas Geheimnis des Mehrſprachen⸗Tonfilms. Der Leiter der Auslandsabteilung der Para⸗ mount, Sidney R. Kent, erklärte hei ſeinem ge⸗ genwärtigen Aufenthalt in London. daß die in den letzten Monaten in den Laboratorien der Filmateliers in Newyork und Hollywood auf dem Gebiete des Mehrſprachen-Tonfilms gemachten Fortſchritte geradezu erſtaunlich ſind. In Hollx⸗ wood, ſo berichtete Mr. Kent, ſei man jetzt prak⸗ tiſch ſo weit, daß man jeden Filmſtar im Ton⸗ film in irgendeiner gewünſchten Sprache ſprechen laſſen kann. Es wird nunmehr mit Hilfe der ver⸗ vollkommneten Technik möglich ſein, daß Harold Lloyd. Chaplin oder irgendwelche andere Stars in einer ganzen Reihe von Ländern in deren Sprachen ſprechen, ohne daß der Zuhörer ent⸗ decken könnte, daß irgendwelche techniſche Hilfs— mittel dies ermüglicht haben. Es wird ernſt mit der Räumung In den letzten Tagen haben die franzöſiſchen Behörden eine größere Anzahl von Wohnungen freigegeben und auch Angeſtellten der einzelnen Aemter gekündigt. So hat die Beſatzung in Lan⸗ dau der Stadwerwaltung in Landau in den letz— ten Tagen zwölf größere Wohnungen zur Ver⸗ fügung geſtellt, ſodaß ſich die Zahl der freige⸗ wordenen Wohnungen auf nunmehr 58 erhöht hat. Eine größere Anzahl von Offizieren und Beamten hat die Stadt mit ihren Familien ver— laſſen. Die Beamten und Arbeiter am Haupt- proviantamt in Landau ſind zum 31. März ge⸗ fündigt worden und ein größeres Brennſtoffma⸗ gazin auf dem Ebenberg bei Landau. das eigens für die Beſatzung im Jahre 1924 erbaut wurde, iſt der Stadtverwaltung am 31. Januar über⸗ geben worden. In Worns hat die Stadtverwal— tung von der Beſatzungsbehörde die Mitteilung bekommen, daß auf Veranlaſſung der franzöſi⸗ ſchen Regierung in aller Kürze die Mehrzahl der von den Beſatzungstruppen beſetzten Wohnungen freigegeben werden. Auch ſollen alle nur einiger— maßen entbehrlichen. ſeither beſchlagnahmten Wohnungen alsbald geräumt und endaültig zu— rückgegeben werden. Die Beſatzung will ſich bis zum Ende der Beſetzung auf die Kaſernen und andere reichseigene Gebäude beſchränken. Vor— erſt ſollen in Worms etwa 100 Wohnungen frei werden, alſo ſchon ein ganz beachtlicher Zuwach⸗ für die Wohnungsſuchenden. Es bleiben dan. noch etwa 60 reichseigene Gebäude im Beſitz der Beſatzura. Auch in Mainz, der am ſtärkſten be⸗ ſetzten Stadt, haben Verhandlungen begonnen zum Zwecke der Verwertung der durch die Be— ſatzu na geräumten Gebäude und ein Teil der Verhandlungen iſt bereits zum Abſchluß gekom⸗ men. So iſt z. B. die Garniſonkirche an die Gvandelſſche Gemeinde die frühere Fortffikatisn an den Klerus und die große Wagenhalle der Franzoſen an die St Ignaz Pfarrgemeinde ver— kauft worden. In Zweibrücken wurde einer der bisher von den Schulkindern der Beſatzung be— nutzter Schulſaal der Ludwigsſchule dem Bür— germeiſteramt zurückgegeben und die Beſatzung benutzt nur noch einen Raum. Es verlautet ſo— gar, daß in den nächſten Tagen ein weiteres Ba— taillon des 156 Inf-Regts nach Frankreich ab— transportiert wird. ———— intwortlich gemacht werden. Ich war auch b den Herren Warminsky, Milow und Poethko, Mit ihnen zu unterhandeln war ſchwieriger,— ſie ſind gegen Sie eingenommen. Da machte ich nun ihnen gegenüber geltend, daß ſie früher durch Ihren Vater viel Geld verdient hätten und daß dies auch in der Zukunft ſo bleiben würde. Sie wie Ihre Frau Mama hätten zwaßt nichts, Sie wären ruiniert, aber Sie würden ſich meiner Kapitalien und meiner Erfahrung bez dienen. Weshalb Sie dieſes Haus nicht verkau ten, hieß es nun. Ich entgegnete ihnen, Sie woll ten nicht zugeben, daß in dem Leben Ihrer Mutter auch nur das geringſte geändert würde, — Sie wären ſogar willens, eine Mitgift füt Ihre Schweſter zu gewinnen. Von da ab ſprach man nur noch von Ihrer Aufforderung, und wenn das ſo fortgeht, erklärt man Sie bald für das Ideal eines Sohnes und Bruders!“ Alle drei ſahen ſich lächelnd an. „Sehr gut!“ meinte George befriebigt. Neufeld fuhr fort:„Schließlich war ich noch, zwei Stunden bei dem Notar, Rechtsanwalk Schocken. Er iſt ein intelligenter Mann und hab mit mir hin und her überlegt, wie man die Ba⸗ ſtimmungen dieſes unglücklichen Teſtaments um⸗ gehen könne, aber da iſt nichts zu machen,— es iſt unangreifbar!“ Es entſtand ein längeres Schweigen. Das Geſicht Georgs nahm den Ausdruck grauſamer Härte an. Seine Augen glänzten ſo wild, daß die Köommerzienrätin unwillkürlich erzitterte. „Dann wehe Ilſe!“ murmelte er. „Hüte dich!“ flüſterte ſeine Mutter.„Wenn man uns belauſchte!“ Georg überzeugte ſich, daß alle Türen wohlverſchloſſen waren, und ſetzte ſich dann Nen⸗ feld gegenüber. 5 „Erklären Sie mir,— wie liegt die Sache g“ Gortſetzung folgt.) 51 e I Lenk- Füm-Paast blaue Maus. 3. Ein Pechtag Auf Kinofreunde beſucht wieder heute die beliebten Freitags-Vorſtellung. 2 Freikarte. Heute Freitag zur 46. Honder⸗Vorſtellung kommt diesmal ein ganz beſonderes Senſations-Rieſenprogramm, das jeder Kinofreund geſehen haben muß. 1. letzten Meter. Heute Heute wird was ganz beſonderes geboten, das Diebe l Dieſe 3 Schlager voll Senſationen, Abenteuer, voll Tempo, Spannung und packender Handlung, voll ungeahnten Wendungen, witzige Einfälle bis zum gilt Nr. 45. Jeder Beſucher erhält wieder eine niemand verſäumen darf. bann 181 du in Hal TWAUA LTA auf d gEl Schox IM FEBRUAR Der sparsame Möbelkäufer haf längst erkanmſ, deh gerede die ruhige Geschöftszeit die günsfigste Gelegenheit zum Möbelkauf biefef. Warum also gegen seinem eigenen Vorteil nendeln? Warum also bis später worten, wenn Sie heute so billig kaufen können? Kaufen Sie unbedingt jetzt Nußen Sie unser günsfiges Februar- Angebot! Das sonnige Schlafzimmer, echt Eiche, for m- schon, 1 Ankleidespiegelschrank, Waschkommode mit Spiegeſaufsatz, iel. Marm., 2Nachitische ite. Marm., 2 Beſtstellen, 2 Rohrstühle, 1 Glashandtuchhalter 1045, 925.—, 890.—, 785.—, 695.—, 635.— Das Braune Wohnzimmer, echt Eiche repräsentabel, Büfeft 2türig, Aufsatz?: 2 Silber- schiebern, Kredenz mit Aufsstz, ZWeizug- tisch min Steg, 4 Lederstühle, Sitz heraus- 765. 660. 4753. a Die blonde Wohnküche, nefurlesiert, neu- praktisch, Büfett mit Vorhängen, Kreslenz mit geschl. 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Ein Ludwig Wagner wurde durch einen Schuß in die Bruſt und ein Anton Budde durch einen Stich in den Rücken ſo wer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus über⸗ hrt werden mußten. Bei Wagner beſteht ebensgefahr. Die übrigen Verletzten konnten ren Wohnungen zugeführt werden. Als Tä⸗ r für den Schuß auf Wagner kommt ein Jof. an in Frage, der ſich ſelbſt der Polizer ellte und feſtgenommen wurde. Herne, 13. Febr. Niedergeſtochen. Nach Erhalt einer Abſchlagszahlung unter⸗ nahm der Bergmann Müller mit mehreren Ar⸗ eitskollegen eine Bierreiſe. Unterwegs traf n ſeine Frau und wollte ihm den Reſt des Jeldes abnehmen. Darüber erregt, nahm Mül⸗ ker ein Meſſer und ſtach ſeine Frau in Kopf, Hals und Bruſt. Insgeſamt verſetzte er iyr vier Stiche. Die Frau wurde ſchwer verletzt und ſofort ins Krankenhaus gebracht. Witten, 13. Febr. Beim Schlittſchuh⸗ laufen eingebrochen. Zwei Kinder ver⸗ gnügten ſich auf einem Teich mit Schl!“ uh⸗ laufen und hatten dabei außer acht gelaſſen, daß die Eisdecke nicht ſtark genug war, um eine ſo ſchwere Belaſtung zu ertragen. Beide Kinder brachen ein und erkranken, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Die Leichen ſind ge⸗ borgen. Mainz, 13. Februa.(16jähriger Mörder.) In der Flaſchenfabrik in Budenheim entſtand geſtern nachmittag zwiſchen dem 15jährigen Ar⸗ beiter Adam Swidewsky aus Heidenheim u. dem 19 jährigen Arbeiter Jakob Freb aus Gonſenheim ein Streit. In deſſen Verlauf zog Swidewskyy plötzlich ein Meſſer und ſtieß es ſeinem Arbeits⸗ kollegen in die linke Bruſt. Der Stich drang bi⸗ rekt ins Herz, ſobaß Freb auf der Stelle tot war. Die Gendarmerie verhaftete Swidewsky, der am Abend in das Landgerichtsgefüngnis Mainz ein⸗ geliefert wurde. Darmſtadt. 13. Februar. Tagung der heſ⸗ ſiſchen Standesbeamten. Zu der in Frankfurt a. M. abgehaltenen Tagung des Lan⸗ desverbandes heſſiſcher Standesbeamten waren aus den drei Provinzen zahlreiche Mitglieder erſchienen, als Vertreter der heſſiſchen Regierung Juſtizrat Dr. Menges, Reg.⸗Aſſeſſor Dr. Knoß für die Heſſ. Naſſauiſche Regierung, ſowie der Vorſitzende des Reichsbundes der deutſchen Stan⸗ desbeamten, ferner Vertreter der benachbarten Berufsverbände. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand ein Vortrag des Landgerichtsrates Dr. Wodaege⸗Gießen„Aus der Praxis des heſſiſchen Standesbeamten“, an den ſich eine lebhafte Aus⸗ ſprache ſchloß. Der Verbandsvorſitzende teilte noch mit, daß der Verband in den drei Provin⸗ zen Fachkurſe einrichten wolle, zu denen wohl ein Zuſchuß der Regierung zu erwarten ſei. Die näch⸗ 5 8 e wird in Mainz ſtatt⸗ 118. 8 Es ſteht böß für Böß. Berlin, 14. Febr. Die Stadtverorbneten⸗ verſammlung nahm nach Beratung der Pen⸗ lions angelegenheit Böß unter Ablehnung aller anderen Anträge einen deutſchnationalen Antrag an. das Diſziplinarverfahren gegen Böß rück ⸗ ſichtslos und ſchnell durchzuführen mit dem Zwecke der Amtsenthebung ohne Ruhegeld. Für den Antrag ſtimmten die Rechtsparteien und die Kommuniſten. Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Samstag, den 15. Febr. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 11,15: Schulfunk⸗Muſik; 12,00: Börſen⸗, Nach⸗ richten, Wetter und Waſſorſtandsdienſt 12,45: Du alter Stefansturm(Schallplatten) 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,45: Werbekon⸗ zert; 15,00: Jugendſtunde; 15,45: Wirtſchafts⸗ funk; 16,00: Uebertragung von Stuttgart; Anſchließend: Wirtſchaftsfunk, 17,55: Ueber tragung von Königswuſterhauſen; 18,20 Briefkaſten; 18,35: Uebertragung von Stutt⸗ gart; 19,05: Spaniſcher Anterricht; 19,30: Uebertragung von Stuttgart; 22,15: Nachrich— tendienſt; 22,45: Uebertragung von Stutt— gart. Stuttgart. Samstag, den 15. Febr. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10,00: Schall plattenkonzert und evtl. Mitteilungen der Deutſchen Reichspoſtreklame; 11,00: Nachrich tendienſt; 12,00: Wetterdienſt; 12,15: Melo dienkränze; 13,30: Wetter- u. Landwirtſchafts dienſt; Anſchließend: Schallplattenkonzert; 15 Uhr Jugendſtunde; 15,00: Uebertragung vo Freiburg; 16,00: Nachmittagskonzert; 17,42 Zeitangabe, Wetter- und Sportdienſt; 18,05 „Bilanz unſeres Dramas“; 18,35:„Kuriose der Zenſur“, 19,00: Zeitangabe; 19,05: Ueber tragung von Frankfurt; 19,05: Uebertragun, von Frankfurt; 19,30: 25 Jahre literariſch— von Frankfurt; 19,30: 25 Jahre literariſche Kabarelt; 21,00: Querſchnitt durch die euro päiſche Muſik ſeit Mozart(1880-90); 22,15 Uebertragung von Frankfurt; Anſchließend Bekanntgabe evtl. Programmänderungen; 22,4 Funkbrettl. Lokales Verſtärkte Werbung für die Fremdenlegion. Ir letzter Zeit haben die Werbungen der Franzoſen für die Fremdenlegion in erſchrek— dender Weiſe zugenom en und es vergeht faſt kein Tag, daß nicht irgend ein Blatt die keldung engt, daß von der deutſchen Gen born de man der Grenze wieder Kandidaten für die Jegion abgefaßt worden ſind. Im letz— ten Vierteljahr hörte man weniger von der rätigkeit der Werben, da diele ihre Tögkeit nehr in die Gegend von Mainz verlegt hatten und die Transporte über Bingen nach der Grenze brachten. Man ſcheint nun die Route etwas geändert zu haben, da die deuchen Behörden auf dieſe Gegend ein etwas graßeres Augenmerk richteten. Anwerbeſte len ind faſt in jeder Kaſerne und im Sammellager werden die Transporte zuſammengeſtellt, um auf Um— u egen nach der Grenze„eführt zu werden. In dieſen Sammellagern werden die Angeworbe— nen ſchlimmer als in etnem Zuchtnaus gehal— ten und ſie ſetzen ſich bei einem Fluchtverſuch der Gefahr des Erſchießens aus: Nur ehr we— “ Zoſef Sikora 72 Jahre alt. Der auch hier beſtens bekannte Zuckerbäcker, heute Kaffee— und Weinhausbeſitzer in Lampertheim, Herr Joſeß Sikora(genannt Schikora) feierte geſtern die Be- endigung ſeinen 72. Lebensjahres. Dem ſtets heiteren und liebenswürdigen, bei Groß und Klein beliebten„Schikora“ zu dieſem Jubiläum die herzlichſten Glückwünſche. Mögen ihm noch lange Jahre des frohen und heiteren Erdenwallen be— ſchieden ſein. Diebe 10000 Mark Belohnung! Wollen Sie den beſten Senſations- Schauſpieler Domenico Gambino ſehen, in ſeinem neueſten Sen— ſations⸗Großfilm zeigt mau. Ihnen, daß Harry Piel, Luciano Albertini und Douglas Fairbanks nicht beſſer ſind. Kommen, ſehen, ſtaunen. Vor— hergehend zeigt man ein Ufa-Großfilm„Die blaue Maus“ mit Jenny Hugo, Harry Halm u. Albert Paulig als Filmkanonen gut bekannt. Zum Schluß kommt der übliche Luſtſpiel⸗Schlager„Ein Pechtag“ alles lacht Tränen. Ein Beſuch des Central⸗ Film⸗Palaſtes iſt ſtets ein beſonderes Vergnügen. Jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte, ſo⸗ daß es auch dem Erwerbsloſen möglich iſt den Central-Film⸗ Palaſt zu beſuchen und ſicher wird ihm für ſein Geld was geboten. Heute gilt Nr. 45. »Die Kartoffelernte 1929. Nach der Feſtſtellung des ſtatiſtiſchen Reichsamts ſind im deutſchen Reiche im Jahre 1929 rund 400,77 Millionen Doppelzentner Kartoffeln geerntet worden, alſo 24 Millionen Doppelzentner weniger als im Jahre 1928. Einreichung von Tohnzetteln. Das Finanzamt Heppenheim teilt mit: Es wird an die⸗ ſer Stelle nochmals ausdrücklich auf die Beſtimm- ungen des§ 66 Einkommenſteuergeſetz-Ausführungs⸗ beſtimmungen hingewieſen, wonach die Arbeitgeber ohne beſondere Aufforderung für Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn 9200 Mark in 1929 überſtiegen hat, bis zum 31. Januar 1930 Lohnzettel nach vorge⸗ ſchriebenem Muſter an das für den Arbeit⸗ nehmer zuſtändige Finanzamt einzureichen hatten. Zwecks Vermeidung von Weiterungen wolle man ſich, ſoweit noch nicht geſchehen, ſofort das Formu— lar beſchaffen und ausgefüllt unverzüglich dem Fi— nanzamt einreichen. Bad Homburger Rechtsanwalt Dr. Wolff. einiger Zeit hatte er eine Fiſchgräte verſchluckt, die nigen iſt es geglückt, aus den Klauen der Franzoſen zu entkommen, was ſie vor allem dem Zugreifan der Grenzpolizei zu verdanken haben. Die meiſten Anwärter zur Legion haben eine Straftat auf dem Gewiſſen und wollen ſich der deutſchen Gerichtsbarkeit ent⸗ ziehen. Beim Grenzübertritt ohne gültigen Paß oder Auswets machen ſie ſich außerdem eines Vergehens gegen deutſche Geſetze und Peroihnungen ſchuldig. n 7 2 2 96 1 WW Apollo- Theater Maunheim. Die Direktion teilt mit: Bella Siris zeigt ſich in ihren hüllenloſen Tänzen nur noch bis Samstag, den 15. ert. Am Sonntag, den 16. Februar a. e. beginnt im Karnevals-Programm Wilhelm Millowitſch mit dem Soldaten- Schwank„Der Stolz der dritten Kompagnie“ ſein Gaſtſpiel. Gleichzeitig iſt ein hervorragendes Varietee-Programm engagiert, das dem Schwank vorausgeht. Die erſte Vorſtelluntz findet Sonntag nachmittag um 4 Uhr ſtatt. Vor⸗ verkauf ab heute. Fußball der Turngenoſſenſchaft. Die Serienſpiele ſind im Gange, der Kampf um die Punkte hat begonnen. Der erſte Gegner auf unſerem Platze iſt am nächſten Sonntag Waldhof. Die Waldhöfer ſind zwar keine Favoriten, jedoch ihre Spielweiſe iſt keinesfalls zu unterſchätzen. Unſere Mannſchaft, die am verfloſſenen Sonntag Frankenthal auf eigenem Platze 2:1 bezwang, wird ſich am Sonntag auf eigenem Gelände die zwei Punkte beſtimmt nicht nehmen laſſen. Ein ſpannen— des Spiel iſt zu erwarten. Unſere Anhänger bit— ten wir um regen Beſuch. * An einer verſchluckten Gräte ge⸗ ſtorben. Im Alter von 59 Jahren verſtarb der Vor ſich im Darm quer legte und mehrere Darmwände durchbohrte. Eine Operation konnte ihn nicht mehr am Leben erhalten. Filmſchau. N.-T.⸗Filmpalaſt. Freitag der beliebte 50 Pfeunig Abend. Auf allen Plätzen 50 Pfg. Für heute und folgende Tage zeigen wir ein ganz fabelhaftes Großſtadtprogramm. Der Terrer Großfilm„Skandal im Caſino.“ Aus dem Inhalt: Prinz Johann wird von ſeiner Familie verſtoßen und muß nach bewegtem Abſchied von ſeiner Ge— liebten ſein Heimatland verlaſſen. Von der ganzen Welt verſtoßen, gelangt er in die fürchterlichen Kolonien Afrikas, als Legionär dort lernt er die Schrecken des Kampfes, Hungers, Durſt und die Qualen der Erinnerungen kennen. Nach 3 Jahren kehrt er zurück in die ferne Heimat und findet zu ſeinem Schrecken ſeine Geliebte vor der Vermäh⸗ lung. Alles weitere im Film. Ein Tatſachenwerk, ein Kunſtwerk, ein Schauſpiel von grandiöſer Hand⸗ lung. Die Senſation„Tom Tyler, der galante Wildweſtreiter“ in ſeinem beſten Film„Der Mann mit der eiſernen Fauſt.“ Atemraubend, ſer ſationell. Alle Kinofreunde treffen ſich heute Freitag und folgende Tage im U.-T.-Filmpalaſt, das Haus der guten Filme. Hinein ins U.⸗T. Heute 5 een