Auf der Straße im Frühſahr wird Tweed, Jerſey und und in kleinen Formveränderungen, wie etwa bei der Herren⸗ Jerſey⸗Tweed noch und wieder getragen. die beiden Stoffe mode zu bemerken. Ein typiſches Beiſpiel hierfür iſt das erfreuen ſich ihrer praktiſchen und zugleich eleganten Eigen⸗ ſchaften wegen allgemeiner Beliebtheit. Man verarbeitet ſie Jacke iſt. Auch die anderen hier abgebitdeten Modelle zeigen die klaſſiſch- einfache Form, oͤie während mehrerer Saiſons Straßenkleidern. Ein ſolches zeigt unſer reizendes Modell zu tragen iſt. Wenn Sie ſich über modͤiſche Kocklängen und Gürtelhöhen doͤer tiefen informieren und an dem Stück dieſe kleinen Veränderungen vornehmen, weroͤen Sie dennoch modern ſein. Was oͤle jetzige Rocklänge betrifft, ſo verlangt man von der gut gekleideten Frau, daß der Sportrock Zo em, der des Nachmittagskleides 25 em vom Fußboden entfernt ſei, wäh⸗ rend die zipfelteile des Abenoͤkleides den Boden berühren ſollen. zu Koſtümen, Mänteln, Complets und zu den kleinen flotten G. 35258. Fällt Ihnen hierbei nicht auf, daß Sie es hier— mit mit dem ehedem ſo beliebten Jumperkleid zu tun haben? Nur mit dem Anterſchied, daß der Kock hier glockig geſchnitten iſt. Sie ſehen, die Vormittago- und Sportmode hat ſich aus langjähriger Erfahrung ſozuſagen zu einem Standaroͤtup herauskriſtalliſiert. Modiſche Einflüſſe ſind nur in Material M. 56461 Foſtüm G. 35259, deſſen modiſche Neuheit die kragenloſe en N 0 U 4* N 0 0 . U 0 35258 S. 38259 Das neue Frühjahrskostüm O. 35258. Vormit⸗ G. 358289. Seſches tägliches Straßene Tweedkoſtüm in kleid aus ſchwar⸗ Braun⸗Weiß. Im gem, weiß gemu- Rock vorn tieſe ſtertem Wolljerſey. Jalte. 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Einſturz bei Näumung einer Zuſchauertribüne. wtb. Gent, 17. Febr.(Radio.) Nach Be⸗ endigung einer Veranſtaltung auf der Rad⸗ nennbahn brach eine Tribünentreppe zuſam⸗ pen. Etwa 20 Perſonen ſtürzten aus einer 125 von drei Metern ab. 17 Perſonen wur⸗ ten zum Teil ſchwer verletzt. Dornker⸗Super⸗Wal bei Pingen notgelandet Bingen, 17. Febr.(Radio.) Der Dornier⸗ Fuperwal, der heute vormittag in Mannheim zum Weiterflug nach der Nordſee aufgeſtiegen war, iſt um 1 Uhr mittags in Bingen ange⸗ kommen, mußte angeblich wegen einer Motor⸗ panne auf dem Rhein eine Notlandung vor⸗ Befürchtung, daß de Motorſtörung im linken Dteuerbordmotor ſich nachteilig auswirken Annte, ſcheint ſich beſtätigt zu haben. Strandung eines amerikaniſchen Küſten⸗ dampfers. wtb Aſtor ta. 17. Februar.(Radio). Der Küſtendampfer„Admiral Benſon“ iſt an der Mündung des Kolumbiafluſſes auf eine Sand- bank aufgelaufen. Unter den Paſſagieren, die gerade in den Geſellſchaftsräumen tanzten und don denen viele infolge des ſtarken Stoßes zu Boden ſtürzten. entſtand zunächſt eine beträcht⸗ liche Panik. Ein Küſtenkutter, der durch Funk⸗ pruch zu Hilfe gerufen wurde. konnte infolge bez Nebels den geſtrandeten Dampfer nicht gleich inden. Erſt nach geraumer Zeit gelang es. die Mehrzahl der Paſſagiere an Land zu bringen. Die Mannſchaft iſt an Bord geblieben. Zur politiſchen Lage Neichsetat und Young⸗MGeſetze. Aufgaben der kommenden Woche. * Im Vordergrund des politiſchen Intereſſes 1201 die weitere parlamentariſche Behandlung s Poung⸗Planes und der Etatsfragen. Nach Auffaſſung Berliner politiſcher Kreiſe hat die erſte Woche, in der dieſe beiden Probleme im Plenum und in den Fraktionszimmern des Reichstages behandelt wurden, bereits gezeigt, daß ſie nicht mehr von einander zu trennen 600 Damit hat ſich das Zentrum durchgeſetzt, s mit ſeinen bekannten Forderungen die Kleichzeitigkeit verlangt hat. Wie in Zentrums⸗ kreiſen offen zugegeben wird, wollte die Par⸗ zei durch dieſe Verkoppelung die Gefahren⸗ Romente vermindern, die ſich aus den dies⸗ mal außerordentlich ſchwierigen Etats⸗ und Steuerverhandlungen für den Beſtand der Regierung ergeben. Das Zentrum befürchtete, daß die DVP. oder die Sozialdemokratie der Regierung den Rücken kehren könnte, wenn der Poung⸗Plan bereits vor der Erledigung mindeſtens der wichtigſten Etatsfragen ver⸗ abſchiedet war. Als bedeutungsvollſtes Ergebnis der zahl⸗ weichen Verhandlungen wertet man die Annäherung in der Frage der Arbeits⸗ loſenverſicherung. Ju Preſſeſtimmen der Linken, daß die Sozial⸗ emokratie dieſen Plan nicht mitmachen werde, wird aus Kreiſen der Regierungs⸗ parteien darauf hingewieſen, daß zunächſt noch inmal die ſozialpolitiſchen Referenten des Reichstags am Montag nachmittag das Pro⸗ fekt weiter beraten. Dieſe Sitzung iſt nicht abgeſagt worden, im Gegenteil iſt vorgeſehen, Naß gleich im Anſchluß der interfraktionelle Ausſchuß unterrichtet wird und noch im Laufe des Abends das Kabinett zuſammentritt. Die 1 Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von fämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Dienstag, 18. Febr cc n endgultige wuntgung hangt naturgemäß von den Einzelheiten ab. Wenn es gelingt, das Problem der Arbeits- loſenverſicherung zu löſen, ſo werden die Par— teien ſich dann zunächſt mit der Deckungsfrage zu beſchäftigen haben. Bei DVp. als auch SPD. iſt man ſich vollkommen klar darüber, daß das verbleibende Defizit nur durch neue Steuern abgedeckt werden kann. Bei dieſer Uebereinſtimmung ſieht man die Deckungsfrage trotz der Kämpfe, die ſich zweifellos noch wegen der Steuerarten entwickeln werden, keineswegs ſo kritiſch an, daß nicht ein Kompromiß ge— funden werden könnte. Schwieriger dürfte die Situation dagegen werden, wenn die Deutſche Volkspartei als drittes großes Etatsproblem ihre Forderung einer fühlbaren Steuerſenkung für das Jahr 1931 zur Debatte ſtellen kann. Allerdings glaubt man in Kreiſen der Negie— rungsparteien, daß der Etat für 1931 ſehr viel leichter zu balanzieren ſein wird, da er nur mit 154 Millionen aus dem Jahre 10 Her belaſtet iſt und da weiter damit gerechnet wird, daß die Wirtſchaftskriſe inzwiſchen über⸗ wunden ſein wird. Unter dieſen Umſtänden hält man es für möglich, daß die übrigen Koalitionsparteien den Wünſchen der Deut⸗ nehmen und in den Binger Hafen geſchleppt werden. Eine ſchon beim Start ausgeſprochene ſchen Volkspartei entgegenkommen, die bis zu einem gewiſſen Grade ja auch von Zentrum und Demokraten durchaus ſympathiſch aufge⸗ nommen werden. Nimmt die Entwicklung der nächſten Ver⸗ handlungen dieſen Verlauf, ſo dürfte es dem Reichsfinanzminiſter möglich ſein, ſeiner Ab⸗ ſicht entſprechend den Reichshaushalt noch bis 31. März zu erledigen. In der laufenden Woche wird der Reichstag vorausſichtlich die zweite Leſung der Poung-Geſetze und des Polenabkommens durchführen. Mit ihrer Ver⸗ abſaſſedung wird für die Mitte der letzten Februarwoche gerechnet, ſodaß dann Anfangs März die Etatberatung im Plenum ſich an— ſchließen könnte. klärt, ſich Beſuch der deutſchnationalen Führer heim Neichsprüſidenten. enb. Berlin, 17. Febr.(Radio.) Wie wir erfahren, empfing der Reichspräſident heute mittag den Vorſitzenden der deutſchnationalen und den Füh⸗ Reichstagsfraktion Meißuer Von unterrich⸗ daß der Reichsrräſident Ende voriger Woche bereits den Vorſitzenden und den Führer der. Reichstagsfraktion des Zentrums, Dr. Brüning Partei, Geheimrat Hugenberg rer der deutſchnationalen Dr. Oberſohren. Staatsſekretär wohnte der Unterredung bei. teter Seite verlautet, der DV., Dr. Scholz, empfangen hat. Ueber den Oberſohrens wird mitgeteilt, Herren ihre Auffaſſung über die Voung⸗Plan zuſammenhängenden vortragen und insbefondere hinſichtlich des Beſuch Hugenbergs und Dr. daß die beiden mit dem Probleme ihre Bedenken deutſch⸗polniſchen Abkommens. jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dr. Diem, der Führer der demſchen ö Sportbewegung, heiratet. 925 der Sanktionsfrage und der Nichterledigung der Saarfrage, dem deutſchen Volke ſowie der Untragbarkeit der aus dem Noung⸗Plan erwachſenden Laſten darlegten. f Der Neichspräſident hat dieſe Ausführungen mit Aufmerkſamkeit entgegengenommen und er⸗ ſeinerſeits tages vorbehalten zu müſſen. Vertraulichkeit im Noungausſchuß vdz. Berlin, 17. Februar.(Radio). In der gemeinſamen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſ⸗ ſes und des Haushaltsausſchuſſes des Reichstags wird heute über die Schutzklauſeln des Young⸗ planes und über die Moratoriumsbeſtimmungen beraten werden. Auf Antrag des Abg. Brüning (Ztr). wurde, wie das Nachrichtenbüro des Ver— eines deutſcher Zeitungsverlegre meldet, gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und der Kommu⸗ niſten beſchloſſen. die Beratungen über dieſe Punkte vertraulich zu führen. Dieſe Beratungen 5 5 den ganzen heutigen Sitzungstag aus⸗ nllen. Kabinett Tardieu geſtürzt Mit fünf Stimmen in der Minderheit Rücktritt des Kabinetts Tardieu. Paris, 18. Febr. Die Regierung Tardieu iſt Montag nachmittag in der Kammer bei einer Abſtimmung mit fünf Stimmen in der Minderheit geblieben. Die Abſtimung er⸗ 9 286 Stimmen gegen 281 für di. Negie⸗ rung. Die Kabinettsmitglieder hielten darauf im Kammergebäude eine kurze Beratung ab und begaben ſich darauf zum Miniſter⸗ pr denten Tardieu. Finanzminiſter Cheron und Kriegsminiſter Maginot unterrichteten Tardieu, der bettlägerig iſt, über die Ereig⸗ niſſe, die ſich in der Kammer abſpielten, während ſämtliche in Paris weilenden übri⸗ gen Miniſter in einem Nebenzimmer war⸗ teten. Miniſterpräſident Tardieu verfaßte Jas Demiſſionsſchreiben und gegen 9,30 Uhr franzöſiſcher Zeit begaben ſich ſämtliche in Paris anweſenden Miniſter mit Ausnahme des Miniſterpräſidenten, des in London weilenden Marineminiſters und des nach Genf gereiſten Handelsminiſters ins Elyſee, wo ſie dem Präſidenten der Republik Das Demiſſionsſchreibens des Geſamtkabinetts überreichten. Der Präſident hat die Demiſ⸗ ſion angenommen und die zurückgetretenen Miniſter gebeten, die Erledigung der lau⸗ ſerden Geſchäfte zu gewährleiſten. Beim Verlaſſen des Elyſees erklärte Vriand den Journaliſten, die ihn wegen veiſe nicht nach London. Er ſagte weiter, es ſei möglich, daß Marineminiſter Leyghues nach Paris zurückkehre. Die Vorgeſchichte der Niederlage. Preis, 18. Febr. Die Abſtimmungsnieder⸗ lage hatte folgende Vorgeſchichte: Finanz⸗ miniſter Cheron hatte die Abtrennung des Artikels 13, der eine Pauſchalermäßigung der Steuern auf induſtriellen und Handelsgewinn für die im Geſchäft ihres Mannes arbeitende Frau vorſieht, gewünſcht und in dieſem Zu⸗ ſammenhang die Vertrauensfrage geſtellt. Der brreffende Artikel war auf einen An⸗ trag des der Marinegruppe angehörenden Abg. Derails zurückzuführen. Finanzminiſter Cheron erklärte, die Aufrechterhaltung dieſes Artitels würde einen Einnabmeausfall ven 60 Millionen Franken zur Folge haben. Er weigere ſich, eine Abenteuervolitik zuzulaſſen. Der Vorſitzende des Finanzausſcchuſſes der Kammer, der radikale Abg. Malvy, forderte des Haus auf, gegen die Abtrennung des Artikels, alſo gegen die Regierung.„ ſtim⸗ men, denn dieſer Artikel intereſſſere 700 000 oder 800 000 Kaufleute, wärend er das Bud⸗ get⸗ Gleichgewicht nicht gefährde. Nach der oben gemeldeten Abſtimmung ver⸗ ließen Finave»miniſter Cheron und Juſtizmini⸗ ſter Lucien Hubert die Kammer, während man den Ruf hörte:„Es lebe Tardieu!“ Journaliſten, erklärte Cheron, man habe einen Abzeß aufſtechen müſſen. Er glaube, ſeine Pflicht gut erfüllt zu haben, indem er ſich widerſetzte, daß die Finanzen Frankreichs Stück für Stück abgetragen würden. Im übri⸗ gen habe er in voller Uebereinſtimmung mit jeiner Abreiſe nach London befre ten, er J Tardieu gehandelt. ö perſönliche Entſchlie⸗ Fßungen bis nach Beſchlußfaſſung des Reichs⸗ Dr. Diem und ſeine junge Gattin nach der Trauung. Dr. Carl Diem. der Generalſekretär des Deut— ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, ſeierte ſeine Vermählung mit der Tochter des Miniſte rialdirektors Bail, Frl. Liſelotte Bail, der Leite— rin des Annaheims im Sportſorum. Mees Maß em e een e C. n Mainz, 17. Febr.(Kommuniſten kra⸗ walle in Mainz.) Die Mainzer Kommuniſten veranſtalteten am Samstag und Sonntag in Mainz mehrere große Demonſtrationsverſamm⸗ lungen. Aus der Umgegend von Mainz wurden die Kommuniſten unter Führung des Frankfur⸗ ter Kommumiſten Weiß zuſammengezogen und hielten auf dem Brand eine große Proteſtver— ſammlung ab. Während dieſer Verſammlung kam es verſchiedentlich zu Handgemenge, ſodaß die Polizei aufgeboten werden mußte. Als de Kommuniſten ſich zerſtreut hatten, ſammelten ſie ſich am Ausgang der Stadt zur Rheinbrücke hin. Dort zogen ſie in einer großen Schar zu dem eingemeideten Vorort Ginsheim, wo am Sonntag die Ergänzungswahlen zum Stadtrasß ſtattfanden. Dort verſuchten ſie den Wahlgang zu ſtören und in die Abſtimmungslokale tinzu⸗ bringen. Die in Ginsheim ſtationierte Polize⸗ olarmierte ſofort das in Mainz in Bereitſcha Fehende Nylizeiaufgebot. Der G'nsheimet Polk ze g lang es jedoch vor Eingerfe: der Mainzer Polizel mit den Kommuniſten fertig zu werden. Mainz, 17. Febr.(Tagung des Deut- ſchen Garten bauvereins.) Am 24., 25 und 26. Mai ds. Is. findet in Mainz die Ta- gung des Gemüſebau⸗Ausſchuſſes des Deutſchen Gartenbauvereins ſtatt. Auf dieſer Tagung ſol⸗ len die Wirtſchaftsfragen des deutſchen Gemüſe⸗ baues in Verbindung mit den Vertretern der Regierung behandelt werden. Zu gleicher Zeit wird Bericht erſtattet über die Ergebniſſe dan deutſchen Verſuchsgärtnereien. Die in Rhein- heſſen befindlichen Gemüſekulturen und Ver ſuchsanſtalten ſollen dabei beſichtigt und genaer unterſucht werden. Den Abſchluß der Tagung wird ein Lehrgang bilden für Treibhausgemüſ und Verſuchsgärtmereien, der veranſtaltet wi vorn der Heſſiſchen Landwiriſchaftskammer. Trier, 16. Febr.(Dr. Bornewaſſer i Rekonvalescenz.) Biſchof Dr. Borns wa ſer-Trier hat am Samstag das Krankenhaus dey Barmherzigen Brüder in dem er ſeit etwa vier Wochen weilte, geheilt entlaſſen, doch bedarf er noch für einige Zeit größter Schonung. Wie jetzt bekannt wird, handelte es ſich bei Bis Bornewaſſer um die operative Beſeitigung eit Narbenbruches, der nach der vor einem Jahrs vorgenommenen Gallenſteinoperatien enmdanden war. ö Trier 16. Febr. Keine Kreditaktieg für den Wein bande l. Nach einer Mi Aung des bench Wiens fur Handel 100 viernheimer Anzeiger Viernheimer Wewerbe an die nounrie⸗ und Panpeistammer n Trier, kann die für den Weinbandel Preu⸗ dens beantragte Kreditakrion als geſcheitert an- geſehen werden. Die wenig günſtigen Erfah⸗ wungen, die man mit der bayeriſchen Weinhan⸗ belskrebitaktion in der Pfalz gemacht habe. und bie ablehnende Stellung der heſſiſchen Regie ng gegen den Kredit ließen eine ſolche Aktion 0 angängig erſcheinen. Köln, 17. Febr(Siegfried Wagner in öln) Siegfried Wagner, der zurzeit auf einer e nach London in Köln weilt, beſuch⸗ R. am Samstagmorgen in Begleitung des yreuther Ehrenbürgers H. Bales das Thea⸗ terwiſſenſchaftliche Inſtitut der Univerſität Köln, wobei er ſich lobend über die reichhaltigen Sammlungen ausſprach. Hagen, 16. Febr.(Straßenbahnzu⸗ gammenſtoß.) Ein ſchwerer Straßenbahn⸗ ſammenſtoß ereignete ſich Sonntag abend auf ker Strecke Hohenlimburg—Hagen. Kurz vor einer Ausweiche fuhr der von Hohenlimburg Iommende Wagen auf den Hagener Wagen auf. Der Anprall war ſo heftig, daß beide Motor. wagen ſchwer beſchädigt wurden. Ein Straßen; Bahnkontrolleur wurde ſo ſchwer verletzt, daß er zurz nach ſein⸗n Enlieferung in das Kranken. (ban ſtarb. Außerdem wurden dret Perſonei r verletzt. Leichtere Verletzungen durch lasſplitter erlitten vier Perſonen. Die Unter- ug wurde ſofort aufgenommen. Düſſeldorf, 15. Febr.(Unterſchlagun⸗ gen.) Bei einer bei der Güterabfertigung in Düſſeldorf⸗Derendorf unvermutet vorgenomme. ö Reviſion wurde feſtgeſtellt, daß der dort chäftigte Reichsbahnaſſiſtent größere Unter⸗ ſchlagungen begangen hat. Die Höhe der unter⸗ ſchlagenen Summe ſteht noch nicht feſt; doch l ſie ſich auf mehrere tauſend Mark belaufen. Rees, 16. Febr.(Selbſtmordverſuch eines 86 jährigen.) Ein 86 Jahre ulter Mann verſuchte aus Schwermut ſeinem Leben ein Ende zu machen, indem er ſich in den Rhein ſtürzte. Er wurde jedoch gerettet. Als ſeine Frau von ſeinem Selbſtmord erfuhr, erſchrack ſie der⸗ art, daß ſie wenige Stunden ſpäter ſtarb. Homberg(Oberheſſen), 17. Febr.(Im Stein. bruch tödlich verunglückt.) Der Stein. brucharbeiter Becker von hier wurde an ſeiner Arbeitsſtelle im Steinbruch der Firma Dauſter non herabſtürzenden Stein. und Erdmaſſen verſchüttet. Den erlittenen Verletzungen iſt er zurze Zeit darauf erlegen. Gießen, 16. Febr.(Junglehrerproteſt zum geplanten Volksſchulabbau.) Die Junglehrerſchaft des Kreiſes Gießen hielt hier eine Verſammlung ab, in der man ſich mit zen von der heſſiſchen Regierung im Sparpro- zramm vorgeſchlagenen Maßnahmen zum Ab⸗ mu an der Volksſchullehrerſchaft beſchäftigte. Es wurde einſtimmig eine Entſchließung angenom- men, in der die Notwendigkeit von Sparmaß— gahmen anerkannt wird, im übrigen aber die Stellungnahme des Heſſiſchen Landes-Lehrer— tereins in der Abwehr der Abbaumaßnahmen Ar die Volksſchule vollkommen gebilligt wird. Die Junglehrerſchaft weiſt dann weiter darauf zin, daß die Volksſchule in den letzten fünf zahren bereits 500 Stellen geopfert habe, die Schülerzahl in den kommenden drei Jahren um etwa 30 000 wachſe und daß bei der Durchfüh- zung des geplanten Perſonalabbaues eine An— ahl Junglehrer wiederum auf die Straße ge— etzt würde, die bereits bei der Sparaktion der Regierung im Jahre 1926 teilweiſe über zwei Fahre ſtellungslos waren. Frankfurt a. M., 17. Febr.(Auto vom Zuge überfahren.) Freitag nachmittag zegen 3 Uhr wurde auf dem Uebergang auf dem Bahnhof Fehlritzhauſen(Oberlahnkreis) ein Auto aus Frickhofen von einem ausfahrenden berſonenzug erfaßt und vollkommen zertrüm— nert. Hierbei wurden der Beſitzer und ein Mit⸗ ahrer verletzt. Das Geheimnis einer Nacht Roman von G Rehfelb. 27. Fortſetzung. „Und Büchner?“ fragte Schewen. Anni's ſch“„toßicht verdüſterte ſich. Dann berichtete ſi⸗ geſtern einen Brief erpal— ten habe. Y le immer noch bei ſeinen Eltern, die it einer vermögenden Land- ſchönen verheiraten wofſten Biüfchner mehre 9 45 nach Kräften gegen den Plan waoſſe aher die alten Leute nicht erzürnen, da ſie Geld heſäden womit er ſich eine neue Zukunft zu aründen gedenke. Anni ſolſe nur ßoffen und ihm tren bleiben. mie er hoffen und nie aufhören werde ſie zu lieben. „Mut. Fräulein!“ nickte Schewen, als das junge Mädchen geendet hatte.„Das Ende Ihrer Leiden iſt vielleicht nicht fern!“ „Schuft von Simmersdorf!“ grollte der Ma— jor.„Natſirlich meine ich den Sohn“ fügte ey infolge des vorwurfsvollen Blickes des Neffen hinzu. Schewen verabſchiedete ſich bald darauf und begab ſich naß dem Schloſiſchen Bohnpof, um den nächſten Zug zur Abfahrt nach Czersk zy benutzen. Es war Abend. als er daſelßſt anſangte Den Hut tief in das Geſicht gedrückt und den Kra⸗ gen aufgeſchlagen. beeilte er ſich, den kleinen Bahnhof zu verlaſſen, da er befürchten mußte dort von einem der ihm unbekannten Wächter Ilſe's geſehen und erkannt zu werden. Die Lichter des nahen Dorfes wieſen ihm den Weg. Bald hatte er es erreicht. Ein Wirts⸗ haus lag faſt am Anfang. Ohne zu zögern, Frankenthal, 17, Febr.,(uuf dem roten dieis.) Ves Schweargericht Frankenthal ver⸗ urteilte in der erſten Sitzung der heute be⸗ gonnenen Verhandlungsperiode den Rangie⸗ rer Jutzi wegen Totſchlagsverſuchs, begangen an ſeiner Ehefrau, zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft und Tragung der Verfahrungskoſten. Für die verbleibenden vier Monate wurde ihm be⸗ dingter Straferlaß bis 1. Februar 1933 be⸗ willigt. Jutzi hatte am 20. Oktober vorigen Jahres in einem Anfall wütender Eiferſucht ſeine Frau durch Meſſerſchnitte am Hals zu ermorden verſucht und ſich dann mit dem glei⸗ chen Raſiermeſſer ſchwere Halswunden beige⸗ bracht. Während die Verletzungen der Frau nur leichter Natur waren, konnte Jutzi ſelbſt nur mit viel Mühe am Leben erhalten wer⸗ den. Ludwigshafen, 17. Febr.(Ein Pfälzer in Anklam verhaftet.) Einer Meldung aus Anklam zufolge wurde dort bei Kontrolle eines durchziehenden Zigeunertrupps der Ar- beiter Wilhelm Mitſcheele, geb. am 31. Oktober 1907 in Mundenheim i. Pfalz, feſtgenom⸗ men und dem Amtsgericht zugeführt. Mitſcheele wurde von der Oberſtaatsanwaltſchaft in Zus⸗ marshauſen(Bayern) wegen Diebſtahls und Unterſchlagung ſteckbrieflich geſucht. Ludwigshafen, 17. Febr.(Ueberfall.) In der Nacht zum Sonntag wurde in der Kanal- ſtraße von zwei unbekannten Burſchen ein An⸗ geſtellter der Pfälziſchen Bewachungsgeſellſchaft bei Ausübung ſeines Dienſtes vom Rad ge⸗ worfen und mißhandelt. Trotzdeꝛn die Angrei⸗ fer Verſtärkung erhielten, konnte ſich der Wach- mann freimachen und durch Abfeuern eines Schreckſchuſſes die Rowdies in die Flucht trei ben. Ludwigshafen, 17. Febr.(Vermißt.) Ver- mißt wird ſeit Samstag die Ehefrau Margare— tha Koch, 37 Jahre alt, im Stadtteil Frieſen⸗ heim wohnhaft. Dieſelbe hat ſchon wiederholt Selbſttötungsabſichten geäußert und hat ſich vermutlich ein Leid angetan. Sie iſt etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, hat blaſſes Geſicht, trägt dunkelblauen Rock mit heller, dunkelblau karier⸗ ter Bluſe. Ludwigshafen, 17. Febr. Am Sonntag, den 16. Februar, 9.30 Uhr, legte ſich der Dreher R. Baganyj aus Ludwigshafen auf der Bahnſtrecke Oggersheim— Ludwigshafen auf das Geleis, um ſich vom Eilzug 109 überfabren zu laſſen. Der Zug wurde durch einen Bahnwärter ge— ſtellt. Bagauvi ßlieb unverletzt. Italien hat Bedenken. Was Verbandskapitän Vittorio Pozzo ſagt. Im Anſchluß an das mit 42 gegen die Schweiz in Rom gewonnene Länderſpiel äußerte ſich Taliens Verbandskapitän Vittorio Pozzo, einer der beſten Fußballfachleute, in bemerkens⸗ werter Weiſe über die vorausſichtliche Zuſam⸗ menſetzung der italieniſchen Länderelf für das am 2. März in Frankfurt ſtattfindende Länder⸗ ſpiel gegen Deutſchland. g Wir kranſen am Problem des Mittellaufers, Halbrechten wie auch in gewiſſem Sinne des Mitte ſtünmers. Wird Baloncieri wieder voll⸗ kanmmen fit, ſo iſt ſeine Einſtellung in das Team geben Deutſchland auf halbrechts gegeben. An dem erſt zwanziglährigen Sturmſührer Meazza werde ich feſthalten, er iſt entſchieden eines der größten Talente. Ohne weiteres gegeben für das Team ſind das Verteidigungstrio mit Combi, Roſetta und Caligaris, ferner Pitto, Orſi und der junge Conſtantino am rechten Flügel. Dieſe Spieler werden mit Meazza das Gerippe der Elf gegen Deutſchland bilden. Wir ſehen dieſem Match in Frankfurt mit einigen Beſorgniſſen entgegen. Aber wenn un⸗ ſere jungen Spieler weiterhin in Form bleiben, haben wir im großen und ganzen doch Zuverſicht. In Frage kommen ſonſt noch Balontieri, Rivolta als rechter Läufer. Pitto dann als linker Läufer. ſowie einer oder mehrere Spieler aus der gegen Südweſtfrankreich erfolgreich geweſenen B⸗Elf Italiens mir zur Zeit viel zu ſchaffen, da wir eine ganze Reihe von Spielern beſitzen, die denen der Mannſchaft gegen die Schweiz gleichwertig ſind. D. F. B.⸗Tagung in Berlin. Neben dem Fußball⸗Länderkampf Deutſch⸗ land— England beſchäftigte den Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes auf ſeiner Berliner Sitzung die Einladung Hollands für ein Jän⸗ dertreffen 1931. Die Einladung wurde ange⸗ nommen. Der Zeitpunkt iſt noch nicht endgültig beſtimmt. Bezüglich des bevorſtehenden Län⸗ derſpiels gegen Italien beſtätigte der Vorſtand die Maßnahmen des Spielausſchuſſes und des Bundestrainers, die deutſche Mann⸗ ſchaft am kommenden Sonntag aufzuſtellen. Am 2. März, dem Tage des Länderſpiels in Frankfurt, hält der Bundesvorſtand im Hotel Exzelſior, Frankfurt, eine Beſprechung mit der Preſſe ab. Für die Tagung des Internationalen Fuß⸗ ball⸗Verbandes am 6. und 7. Juni in Budapeſt entſendet der DFB. als Vertreter die Herren Linienſchiff„Elſaß“ wird außer Dienſt gestellt Das 1903 erbaute Linienſchiff„Elſaß“. 10 9 8 wird jetzt außer Dienſt geſtellt. An ſeine Stelle tritt das umgebaute Linienſchiff„Hannovers“, eee rat er in dasſelbe ein, inweiſen und verlangte ein Nachteſſen. Er erhielt beides. Das erſtere war ſehr ein— nich, aber dennoch wohnlich und, wie es ſeinen münſchen entſprach. nach hinten hinaus gelegen Das letztere war ebenfalls einfach, im übrigen jedoch ſchmackhaft. Bald hatte er es verzehrt. Dann aber ſprang er auf, um ſich in der Nacht noch die Lage des Hauſes, welches Ilſe garg, und wenn möglich das Haus ſelbſt zu be— trachten. Jedenfalls ließ ſich das jetzt leichten ausführen, als ma Tage, zumal der Mond hel! om Himmel ſtand. Dem Wirt gab er als Grund ſeines Weg— zohens an, er habe einen Bekannten im Dorfe. den er noch beſuchen wolle, und wanderte im Schatten der alten, großen Pappeln, welche die Straße einſäumten, lanaſam dahin, ſeine Augen fortgeſetzt ſcharf umherſchweifen laſſend. Als der Ort zu Ende war, erblickte er zun Rechten einen weitläufigen Park— zweifelsohne zu dem Simmersdorf'ſchen Beſitz gehörig. Er ging ſchneller. Immer noch der Park! Und weder Tür, noch Tor, um hineinkommen zu können! Weiter, weiter!— Jetzt endlich der Torweg aher dieſer war geſchoſſen. Er lugte durch die Gitterſtäbe hindurch und gewahrte einen breiten Gang, ſowie in der Ferne eine dunkle, emporra⸗ gende Maſſe,— wahrſcheinlich das Herrenhaus res. Er gab nicht nach. Das Tor war verſchloſ⸗ ſen. Ein Betreten des Grundſtückes war dem⸗ nach unmöglich. Unmutig kehrte er zurück. Im Vorbeigehen maß er die Mauer Sie war zu hoch, ein Er⸗ ſteigen alſo unausführbar; dazu konnte man ihn ertappen; vielleicht befand ſich oben Stacheldraht. Er legte die Hand auf den Drücker des To⸗ auch 7 ²˙¹ꝛi ließ ſich ein Zimmer Alles in allem macht die Aufſtellung 13.15 Konzert(Schallplatten), Konzert aus dem Kurhaus Freudenſtadt. Geſangseinlagen, wens, der Vorſitzende der 5 tigt ſich der Bundesvorſta nemann⸗Verun, Schmior⸗ Hannover Kartini⸗Nürnberg. Außerdem nim Regel⸗Kommiſſion, der Arbeitsgemeinſchaft mit der Deulſchen Turnerſchaft und der Sportbehörde Es werden Vorſchläge aufgeſtellt, die der Dc. als Ver⸗ handlungsgrundlage zugeleitet werden ſollen. Am Sonntag hatten die DF B.⸗Vertreter auch Beſprechungen mit Delegierten der Sportbe⸗ hörde über das Thema der Arbeitsgemein⸗ ſchaft. In der Samstag ⸗Sitzung, die hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen ſtattfand wurde das Fuß⸗ ball⸗Länderſpiel England— Deutſchland gs⸗ nehmigt. Es war noch zu erfahren, daß die Engländer außerſt entgegenkommend waren, daß von dem Bruttogewinn erſt noch die Steuern in Abzug zu bringen ſind und dann erſt die Halbierung der Einnahmen erfolgt. Auch in der Frage des Rückſpiels wurde eine Einigung erzielt, obwohl die Engländer der⸗ artige Bedinaungen nicht gewohnt ſind. Vunte Zeitung Traubengeſcheinbildung im Februar. Meldungen aus dem Moſel⸗Weinort Tarforzt beſagen, daß in dem Weinberg eines Winzers zwei Rebſtöcke durch die milde Witterung der letzten Wochen und Monate ausgetrieben ſind. Die Triebe ſind 10 Zentimeter lang und tragen ausgebildete Geſcheine. Die Geſcheinbildung in den Wintermonaten iſt eine große Seltenheit. Gold in der Haferkiſte. Seit vielen Jahren hatte ein Landwirt in Ensheim(Rheinland) im Pferdeſtall eine alte Truhe ſtehen, die ſtets als Haferkiſte diente und nicht weiter beachtet wurde. Nun hatte ſie ausge. dient. Als der Schwiegerſohn des Landwirts die Kiſte zerſchlug, rollte plötzlich dem jungen Mann eine ſtattliche Anzahl von Goldmünzen vor die Füße. Die Unterſuchung ergab, daß die Münzen in einem Geheimfach gelegen hatten. Es handekt ſich um franzöſiſche Goldfranken und holländiſche Goldgulden. Die Goldſtücke waren einzeln in Stoff eingenäht und zuſammen in vier Säckchen verpackt. Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Mittwoch, den 19. Februar. 6.30 Wetter, Gymnaſtik, 12.00 Nachrichten, 15.15 Uebertr⸗ gung von Stuttgart, 16.00 Uebertragung von Stuttgart, anſchl. Wirtſchaftsdienſt, 18.05 55 fragen, 18.35 Uebertragung von Stuttgart, 19. Aus dem großen Saal des Stuttgarter Saak⸗ baues: Volks-Symphoniekonzert, 21.00— 22.80 Uebertragung von Stuttgart, 22.30 Nachrichten dienſt. Stuttgart. Mittwoch, den 19. Februar. 6.45 Morgengymnaſtik, 10.00 Schallplatten konzert, 11.00 Nachrichten, 1200 Wetter, 12.15 Schallplattenkonzert, 12.55 Nauener Zeitzeichen, anſchl. Schallplattenkunzert, 13.30 Wetter- und Nachrichtendienſt, darauf Schallplattenkonzert, 15.15 Kinderſtunde, 15.45 Briefmarkenſtunde, 16 08 16.45 17.45 Wetter- und Landwirt ſchaftsdienſt, 1805 Vortrag, 18.35 Leſeſtunde, 19.00 Zeitangabe, 19.05„Die deutſche Südgeor— gien-Expedition 1929—29“, 19.30 Uebertraguns von Frankfurt, 21.00 Kleines Varietee. 2145 „Ein weißer Ball um die Jahreswende“, 22.39 Uebertragung von Frankfurt, anſchl. Bekannt- gabe der evtl. Progammänderungen. überlegte. Ein rings von einem niedrigen Zaun eingefaßtes, mäßig großes Grundſtück, beſtehend nem, ſoviel ſich beim Mondſchein erkennen ließ, Ihr verwilderten Garten, ſtieß daran. Wenn er on paſſierte und die diesſeitige Breite des Par— 's hinaufging, möglicherweiſe fand ſich dort Helegenheit, die Mauer zu überſteigen. Leiſe öffnete er die unverſchloſſene Garten- orte und ſchritt auf das Haus zu. Nichts regte h. Rechts ſchimmerte Lichtſchein durch die Venſterläden. Er lugte durch eine Ritze im Holz hinein. ein Mann ſaßz, ihm den Rücken zuwendend, in dem mit Büchern angefüten Zimmer und ſchien mit Ohreiben beſchäftigt. Nach kurzem Beſinnen wandte er ſich ab und ging links um das Haus herum. Eine zwei⸗ de Pforte führte auf einen zweiten, ganz mit zeſträuch angefüllten Garten. Dann kam wieder un Zaun, hierauf ein Kartoffelacker. Mübelos überwand er das Hindernis und erreichte ſchnell die Narkmauer. War die Höhe überall die gleiche? Und fand eich nirgends eine Stelle, wo die Steine abge⸗ bröckelt waren, oder ein Baum das Ueberſteigen orleichterted Sieh da— eine ſchmale Pforte, die auf ei⸗ nen Feldweg mündete. Er legte die Hand auf den Drfcker; wahrhaftig, der gab nach; gleich darauf befand er ſich im Park. Als er die Tür wieder angelehnt hatte, blieb or aufgtmend ſtehen und ſah ſich um. Rings tie⸗ e Finſternis im Schatten der hohen Eichen, Buchen, Rüſtern und Kaſtanien. In der Mitte, das erkannte er, war ein breiter Weg. Obne Beſinnen ſchlug er ihn ein, hielt ſich aber vor⸗ ſichtigerweiſe ganz in der Nähe der Bäume, um ſich, ſobald jemand nahte, verbergen zu können. Beim Vegenn de rkes bliebſer ſtehen und Totenſtille herrſchte! Wie verzaubert ſchritt er dahin, fortwährend mit ſcharfen Augen das Dunkel der Nacht zu durchdringen ſuchend, bis er ſich auf einem größeren freien Platz befand, von deſſen Mitte das Gemurmel eines Spring⸗ brunnens zu ihm herüberſchallte. Ringsumher schienen ſich Blumenbeete und Raſenflächen zu befinden. Nach kurzer Beſinnung wandte er ſich nach rechts. Da erkannte er in geringer Entfernunt ein kleines Gartenhaus, welches vielleicht drei oder vier Zimmer enthalten mochte. Aus den Fenſtern erglänzte Licht, abeer die Vorhänge waren zugezogen; er vermochte nicht hineinzu⸗ ſchauen. Es fiel ihm auf, daß die Fenſter dicht vevrgittert waren. War es ein Gefännis? Be⸗ fand ſich Ilſe in dieſen Räumen? Kopfſchüttelnd ſchlich er weiter und fand ſich glücklich zurecht. Der Weg wandte ſich links, dann wieder geradeaus. Hundert Meter— ſo weit ſchätzte er im trügeriſchen Mondlich die Entfernung— hundert Meter weiter lag das Herrenhaus— ebenfalls ſchweigend und düſter wie der ganze Park— ein verwunſchenes Schloß! Er hatte faſt die kleine Pforte wieder erreicht, durch melche er eingetreten war, als ſein Fuß vlötzlich wie am Boden wurzelte. Er vernahm Schritte und gleich darauf auch Stimmen Stimmen, bei deren Klang ihm der Herzſchlas ſtockte. a Hans Kurt hatte eben noch Geiſtesgegenwart genug gehabt, hinter dem Stamm einer mäch⸗ tigen Buche zu verſchwinden, die ihn vor ſedem Blick vollſtändig verbarg, als die Herankommen⸗ den für ſein ſcharf ausſpähendes Auge bereits in Sicht kamen. (Fortſetzung ſolgt) Anton Wildgans. der öſterreichiſche Dramatiker, wurde zum Direk⸗ tor des Wiener Burgtheaters, der klaſſiſchen Stätte deutſcher Theaterkunſt ernannt. Sechstagerennen. Das Ende in Breslau iſt eine große Enttäuſchung. Die letzten Stunden des 7. Breslauer Sechs. tagerennens am Donnerstag brachten der Sport- arena einen Beſuch. wie man ihn be einer der⸗ artigen Veranſtaltung in der ſchleſiſchen Metro. pole noch nie erlebt hatte. Alles wartete noch auf einen ſpannenden Abſchluß der langen Fahrt. Das Publikum wurde jedoch in dieſer Hinſicht bitter enttäuſcht; denn die Fahrer machten in den letzten Stunden keinerlei Anzeichen irgendwelcher ernſthafter Vorſtöße. Mit einem Mißton klang das ſo verheißungsvoll begonnene Rennen aus; denn die unbefriedigten Zuſchauer hielten mit dem Beifall zurück und warfen dafür um ſo mehr Bierſeidel und ähnliche Inſtrumente auf die Bahn. Als ſich die ſiegreichen Fahrer aufſtellten, klangen ihnen wenig ſchmeichelhafte Rufe entge— gen. Der Tumult nahm ſchließlich eine derartige Form an, daß ſämtliche Fahrer es vorzogen, ohne Ehrenrunde abzuziehen. eine Tatſache, die wohl glücklicherweiſe nur zu den Seltenheiten gehört. Die ſchon in den letzten Tagen führende Mannſchaft van Kampen-Buſchenhagen beherrſch— te noch bis zum Schluß die Situationen und konnte niemals ernſtlich gefäh det werden. In der neunten Abendſtunde gab Rauſch infolge von Rippenquetſchungen auf und kurze Zeit darnach folgte ihm Hürtgen. Acht Mannſchaften kamen in die letzte Stunde. Gegen 10.30 Uhr verſuchten Faudet-Louet und Rieger⸗Göbel wiederholt dem Felde davon zu eilen. wurden aber von Buſchen hagen van Kempen ſtets nach kurzem Kampf ge⸗ ſtoppt. Die beiden Franzoſen waren auch wäh- rend der Spurtrunde verſchiedentlich daran, aus- zureißen, ſcheiterten jedoch an der Wachſamkeit der übrigen Paare. Nach 146 Stunden waren 3517,540 Kilometer zurückgelegt. Das Endergebnis. 1. van Kempen-Buſchenhagen 318 Punkte. Eine Runde zurück: 2. Junge-Pijnen. burg 291 Punkte. Zwei Runden zurück: 3. Rieger-Göbel 251 Punkte. 4. Petri⸗Kroſchel 161 Punkte. Drei Runden zurück: 5. Faudet-Louet 165 Punke; Vier Runden zurück: 6. Preuß-Reſigen 254 Punkte. 7. Gooſens-Deneef 218 Punkte; 8 Chartier⸗-Duran 156 Punkte. Ein Schöffe, der ſich für den Angellagten hält Ein tolles Stückchen, das ebenſo unglaublich Aingt wie es wieder einmal die Forderung dring— lich macht, daß endlich bei der Auswahl von Schöffen und Geſchworenen mit größerer Sorg— falt verfahren wird, ereignete ſich in einer Beru⸗ fungsſtrafkammer des Landgerichts 1 in Berlin. Für den Verhandlungstag war nur ein Be— rufungsprozeß angeſetzt worden. Pünktlich zur Terminſtunde erſchien nun ein Mann in dem betreftetiden Saale, der jedoch ſo ſchüchtern auf⸗ trat und offenſichtlich ſo wenig mit ſich anzufan⸗ gen wußte, daß der Vorſitzende, Landgerichtsrat lar, darauf aufmerkſam wurde. Als der Vor onde durch Befragen erfuhr daß dieſer Mann einer der beiden geladenen Schöffen wäre, gelei⸗ zete er ihn in das Berufungszimmer und ſuchte u mit den kommenden Obliegenheiten vertraut ut machen. Mit welchem Erfolge, ſollte ſich bald zeigen. Im Laufe der Verhandlung ſaß der Schöffe weiterhin ſehr ſchüchtern auf dem ange- wieſenen Platz, ſtarrte trübſelig vor ſich hin und auſchte insbeſondere ängſtlich den Ausführungen des Staatsanwalts, als dieſer das Wort zu ſei⸗ nem Strafantrag ergriff. Bei der Verkündung des Urteils und der zudiktierten Strafe zuckte der Schöffe förmlich zuſammen. Nachdem er den Saal verlaſſen hatte, hörte der Vorſitzende dann zu ſeinem maßloſen Erſtaunen, wie der Schöffe auf dem Korridor zu einem Juſtizwachtmeiſter jammernd die Worte äußerte: „Wie ſag ich ez nur meiner Frau? Ich bin mein ganzes Leben noch nicht beſtraft worden, und nun habe ich eine Strafe weg. Die ganze Nacht hat ſchon meine Frau geweint, als ſie die Vorladung geſehen hatte.“ Zur allgemeinen Bewunderung und unter Kulgemeiner Heiterkeit ſtellte ſich nun durch Be⸗ meinde. fragen des Schöffen heraus. daß diefer der Mei. Zuviel Geld! Von einem wirtſchaftspolitiſchen Mitar⸗ beiter wird uns geſchrieben: Der gegenwärtig zu beobachtende leichte Geldſtand, der ſich in Geſtalt eines Geldzufluſ⸗ ſes an die Börſe und reichlichen Geldangebotes aus dem Inland und namentlich aus dem Aus⸗ lande, ſo in letzter Zeit bemerkenswerter Wei⸗ ſe aus Frankreich her, ausdrückt, läßt bereits die Frage wieder nach einer weiteren Dis⸗ kontſenkung akut werden. Tatſächlich bieten die augenblicklichen Geld⸗ verhältniſſe ein ganz beſonderes Intereſſe. Zwar iſt nach allen wirtſchaftlichen und prak⸗ tiſchen Erfahrungen der Monat Februar im⸗ mer ein Monat der erhöhten Geldflüſſigkeit geweſen. Die großen Abdeckungen aus dem Jahresultimo und die Verpflichtungen des Januar, namentlich die Zahlungen zu den Steuerterminen, ſind beendet und man beginnt ſich neu zu arrangieren. Da gibt es immer eine ſich auf Wochen erſtreckende Epoche der Unſicherheit über die Anlage des Geldes. Dies⸗ mal aber iſt die Geldfülle ganz außerordent⸗ lich, ja man möchte ſchon ſagen anormal groß. Es iſt nur zu bedauern, daß es ſich bei dieſem Geldangebot um unmittelbar anlageſuchendes, produktives Geld für Börſe und Finanz han⸗ delt und daß der Ueberfluß nicht denjenigen tellen zugängig gemacht werden kann, die ihn bitter nötig hätten. Und hier liegt ja auch der kraſſe Gegenſatz der augenblicklichen Verhältniſſe. Während die großen Finanzleute an der Berliner Bör⸗ ſe Tagesgeldes walt unter der offiziellen No⸗ tiz, die dieſer Tage auf 4 bis 6 Prozent lau⸗ tete, nämlich ſchon zu drei Prozent, bekommen konnten, iſt es dem Mittelſtand, dem Hand⸗ werker, dem Gewerbetreibenden und dem Kaufmann trotz der Zwiſchenzeitlichen Dis⸗ kontſenkung auch jetzt kaum noch möglich, Geld unter 8 bis 10 Prozent zu erhalten. Pri⸗ vatdiskonte ſind jetzt teilweiſe ſchon mit 5 Pro⸗ zent gegenüber einer offiziellen Notiz, die auf 6 Prozent lautet, zu haben. Monatsgeld ſtellt ſich für erſte Adreſſen auf 5/ Prozent bis 6 Prozent, die offizielle Notiz liegt bei 6½ bis 8 Prozent. Dabei kann das aus dem In⸗ und Ausland angebotene Geld kaum un⸗ tergebracht werden. Solche Verhältniſſe ſind wirklich anormal, namentlich im Hinblick darauf, daß der offi⸗ zielle Reichsbankſatz auf 6 Prozent lintet und ſich danach die Berechnungen im geſchäftlichen Verkehr richten. Die Mindeſtquote für Geld⸗ ſuchende im geſchäſtlichen Leben liegt min⸗ deſtens 2 Prozent über dieſem offſiziellen Reichsbankdiskontſatz. Es iſt oaher erklärlich, daß man die Frage der erneuten Diskontſen⸗ kung jetzt ganz beſonders lebhaft wieder er⸗ örtert. Freilich darf man nicht überſehen, daß der gegenwärtige Geldüberfluß, wie oben be— reits erwähnt, zu einem guten Teil nur ſaiſon⸗ mäſig bedingt iſt, und daß daher eine Maß⸗ nahme, die für längere Zeit Geltung haben ſoll, doch erſt getroffen werden kann, wenn man über die Solidität und Dauerhaftigkeit der Geſamtlage einigermaßen zuverläſſige Be⸗ urteilungsgrundlagen beſitzt. mug geweſen war, nicht als Schöffe ſeines Am⸗ tes zu walten, ſondern als Angeklagſier auf der Anklagebank zu ſtehen. Es war ein Eiſenbahn⸗ ſchloſſer, der ſich ſogar Leumundszeugniſſe und Beſcheinigungen, daß er ſtändig gearbeitet habe, in der Annahme, er wäre Angeklagter, zu ſeiner „Entlaſtung“ mitgebracht hatte. Lachend wurde er von ſeinem Mitſchöffen, einem Arbeiter, zu fal Beruhigung über die wahre Sachlage auf- geklärt. Ein ſchlafender Beiſitzer, der bekanntlich keinen Reviſionsgrund bildet, iſt immer noch beſſer als eine Schöffe mit derartigen Rechts⸗ kenntniſſen und einer derartigen Auffaſſung, die auf das viel erörterte„Geheimnis im Beratungs- zimmer“ ein bezeichnendes Licht wirft. Der Hering im schwarzen Kaffee Das Schaueſſen Anna Kreiſſars, der Frau von 129 Jahren. Anna Kreiſſar aus Windau in Lettland hatte ſich zum Ziel geſetzt, 150 Jahre alt zu werden. Sie ſchien auch alle Eigenſchaften zu haben, um das Rennen mu Gevatter Tod erfolgreich auf- nehmen zu können. In dieſen Tagen iſt ſie plötz⸗ lich im Alter von 129 Jahren geſtorben. Keines- wegs an Altersſchwäche, ſondern an einer Ma— genverſtimmung. Der Tod ſchlug ſie um eine— Heringslänge. Wenn Anna Kreiſſar noch lebte, würde ſie lebhaft dagegen proleſtieren, daß der Hering an ihrem Tod ſchuld ſer, denn ſie hielt ihn, vor alem, wenn er in ſchwarzem kalten Kaf— fee ſchwamm. für das Mittel, das ſie gegen den Tod feite. Sie war zeitlebens eine merkwürdige Frau, f Wenige Tage vor ihrem Tode erzählte ſie, die im Jahre 1800 das Licht der Welt erblickte, noch von jenen unruhigen Zeiten, als Napoleon mit den Trümmern ſeines Heeres aus Rußland floh. Für— ſten und Könige ſah ſie regieren und ſterben. Alles war vergänglich, nur Anna Kreiſſar lebte weiter bei ſchwarzem Kaffee und Hering. Ihr Mann— das iſt jetzt auch ſchon ein halbes Jayr— hundert her— ernährte ſich ebenfalls bis zu ſei— nem 80. Lebensjahr in der Hauptſache von He— eing und Kaffee. Als er ſich ſchließlich zu einer anderen wohlſchmeckenden Nahrung entſchloß. ſtarb er. Anna Kreiſſar war eine Frau, die man weit über die Grenzen Leitlands hinaus kannte. Faß täglich kamen Neugierige herbei, um zuzuſehen, wie die Greiſin ihre merkwürdige Nahrung zu ſich nahm. Immer noch einmal ſollte ſie zeigen, wovon ſie ſo alt geworden ſei. Und bereivwihie fiſchte ſie aus dem ſchwarzen Kaffee wieder emen Hering heraus und aß ihn. Dieſes Schaueſſen ſoll ſie übertrieben haben. Vielleicht aß ſie unt einen Hering zuviel, Der Magen ſtreikte, uud Anna Kreiſſar mußte ſterben. Gevatte- 75 ſchlug ſie alſo wirklich um eine Herings been Lokale Hachrichten + Todesfall. Geſtern Vormittag um 11 Uhr verſtarb der im 83ſten Lebensjahre ſtehende Altveteran Franz Bähr 1. Herr Bähr, der mit Gottes Gnade, über 80 Jahre alt werden durfte, war ein beliebter und geachteter Bürger unſerer Ge⸗ Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag um ½5 Uhr vom Trauerhauſe, Wald- ſtraße 11 aus ſtatt. Er ruhe in Frieden. * Jungmännerbund. Heute Dienstag Abend um 8 Uhr Verſammlung im„Freiſchütz“. Um zahlreichen Beſuch wird gebeten. Filbernes Doppeljubiläum der beiden Geſangvereine„Harmonie“ und„Flora“. Wegen außerordentlich wichtigen Angelegenheiten, die erledigt und der nun die Mannſchaft für Bahyeriſche Meiſterſchaft qualifiziert. Ffahrtstag 1924 fand bei ſiedender Hitze der große eine körperlich ſtärkere ſchaft zur Stelle und die Partie bei Halbzeit erſt Nach der Hund geſtaltete das Spiel ausgeglichen; der gleich gelang, und eine Minute vor Schluß konnte ſogar Sparta ein 2. Tor erzwingen. einzelne Spartaner noch den glöcklichen Torſchützen beglückwünſchten, vollzogen die Münchener den An- ſtoß und ihr Halbrechter ſchoß aus etwa 50 Meter Entfernung direkt ins Spartator. Spiel verlängert waren mit ihrer Kraft vollkommen zu Ende. Lang- ſam gewinnt die Sparta die Oberhand, und ſo fiel endlich der erlöſende Siegeetreſſer Mittwoch Abend um eine Komitee wozu um vollzähliges Erſcheinen (Siehe Anzeige). * 100000 Sadener in Newyork. Nach einer Newyorker Statiſtik leben zur Zeit 100000 Badener in Newyork. Wären dieſe in der alten Heimat, ſo würde dies eine ganze Groß— ſtadt geben. ſein müſſen, findet morgen ½%9 Uhr in der„Vorſtadt“ ſitzung ſtatt, gebeten wird. Mar. Jünglings⸗Sodalität. N 4.. , 150 .. d 5 9 5 Setze hhe dgendfr gz Nic οοννν, fur Lπαεννναenν ππονπνανn erte Aus der Geſchichte der Sparta. III. Teil. Nachdem die Sparta im Frühjahr 1924 erſt⸗ mals die Bezirks meiſterſchaft errungen hatte, mußte ſie den Kampf um die Gaumeiſterſchaft aufnehmen. In imponierendem Stile wurden die beiden Kämpfe auf neutralem Boden gewonnen, der erſte mit 7.0 zweite Kampf mit 8:0. So hatte ſich das Endſpiel um die Am Himmel⸗ Kampf auf neutralem Platze in Ingolſtadt ſtatt. Der Gegner, die DIn Germania München, hatte und ſpielerfahrene Mann- war während der ganzen erſten Halbzeit drückend überlegen. Trotzdem ſtand 1:0 für München. war die Sparta ſelbſtbewußter Aus; Pauſe Aber während So mußte das werden. Aber die Münchener Die Sparta hatte dank ihrer durch das geregelte Training gewonnenen Ausdauer und ihres Siegeswillen mit 3:2 die Bayeriſche Meiſterwürde errungen! — Auf dem Bayeriſchen Kreisfeſt errang die Sparta 5 leichtathletiſche Kreismeiſterſchaften und wurde damit der erfolgreichſte Verein.— Von 1924 an blieb die Sparta ſtändig an der Spitze der Bayeriſchen Jugendkraft. Im Jahre 1927 ſollte die Deutſche Meiſterſchaft ausgetragen werden. Durch ein beſon deres gründliches Trai⸗ uing bereitete man ſich auf dieſes Jahr vor mit dem Erfolge, daß ſämiliche Geguer in der Bezirks- runde mit einer 2ſtelligen Zahl geſchlagen wurden. Auch der Kreis meiſtertitel wurde wieder errungen. Als ſolcher kämpfte die Sparta gegen den ſchwäbiſch⸗ badiſchen Meiſter Gemünd und ſchlug ihn 4:1 und errang damit die Süddeutſche Meiſterſchaft. Nun ging's um die Deutſche Meiſterſchaft! In der Vorrunde wurde der Südweſtdeutſche Meiſter Pirma⸗ ſens 5:1 geſchlagen. Neben der Sparta war Hom⸗ berg⸗Hochheide, der Weſtdeutſche Meiſter, als End⸗ gegner aus der Vorrunde hervorgegangen. In Koln wurde gelegentlich des 2. Reichstreffens das grandioſe Treffen ausgetragen. Süddeutſche Technik kaͤmpfte gegen den mehr Natur⸗ Fußball der Weſt⸗ deutſchen. Die Technik ſiegte und ließ den Gegner nie au kommen. Glänzende Ballbehandlung und durchdachtes Stellungsſpiel brachte dann auch den Nürnbergern unter der Führung ihres Haus Jobſt den ſicheren Sieg mit 6:11! Die Sparta war Deutſcher Meiſter! Wochenplan Dienstag ½9 Uhr Verſammlung des Jungmäuner⸗ bundes im Freiſchütz. Mittwoch: ½2 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr Gruppe 1 im Löwen. 8 Uhr Turuſtunde im Eichbaum. 9 Uhr Spielausſchußfißung im Eichbaum. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde i. Eichbaum. 9 Uhr Training der oberen Mannſchaften im Löwen. Freitag 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Freitag abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. Sonntag: Viernheim 1.— Mainz Michael 1. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 8 Uhr Tr. im Löwen für die unteren Mann ⸗ ſchaften. N Waldſportplatz. Vereins⸗ und Trainingsabende der Sportvgg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtaurant. Dienstag u. Donnerstag Fußballtraining f. Aktive in Sport von 4— 6 Uhr, Nichtmitglieder und Paſſive zur Teilnahme nicht berechtigt. Freitag abend 8 Uhr: Jugendſpieler⸗Pflichtverſamm⸗ lung, dazu alle Herren des neugew. Jugendaus⸗ ſchuſſes. f Freitag abend halb 6 Uhr auf dem Platze: 1. M. in Sport Training, alle Spieler haben unbedingt zu erſcheinen. Freitag abend halb 9 Uhr: Spielausſchuß⸗Sitzung, zu der alle Herren vollzählig erſcheinen wollen. Sonntag, den 23. Febr. in Kaiſerslautern: 1. M. gegen VfR. Kaiſerslautern, Abf. OEG. 10.16 Uhr. Weitere Spiele der unt. M. u. Jugendm. im Inſerat. Betr. Italienſpiel am 2. März in Frankfurt: Es ſind noch einige Stehplatzkarten bei Herrn Bender, Schillerſtr. 7 zu haben. Unſere Mitglieder wollen ſich daſelbſt ſolche abholen, da alle Karten bereits ausverkauft ſind. Die Sportleitung. Turner⸗Handball Das Spiel der 1. M. am letzten Sonntatz gegen die„Germanen“ aus Mannheim, welches 1:1 endete, hätte eigentlich gewonnen werden müſ— ſen. Auch im Vorſpiel in Mannheim trennte man ſich mit einem Unentſchieden, jedoch ſchoſſen beide Parteien ein Tor mehr. Man hätte auf eigenem Gelände immerhin mehr Tore ſchießen müſſen. Prozentual hatten die Platzbeſitzer mehr vom Spiel. Die Gäſte mußten ſich zeitweiſe nur auf Abwehr— arbeit einſtellen. Nachdem der Turnerbund durch einen Strafſtoß mit 1:0 in Führung lag, ſetzte eine kleine Drangperiode der Mannheimer ein. Das Reſultat änderte ſich jedoch bis zur Halbzeit nicht. Die 2. Spielhälfte bringt der hieſigen Mannſchaft zahlreiche Torchancen, die jedoch nicht ausgenutzt werden konnten. Plötzlich ſpielte ſich der Gegnerſturm durch, überrumpelt die hieſige Verteidigung und das Verhängnis der Aus⸗ gleich, war da. Die Mannheimer„Germanen“ verſuchen nun mit aller Energie das Reſultat zu halten, was ihnen auch gelang Der Schiedsrichter hatte in dieſem Spiel keinen ſchweren Stand und leitete korrekt Die 2. M. mußte gegen die ſpielſtarke 1. M. aus Waldhof mit 6:0 unterliegen. Die Jugendm. konnte gegen die gleiche von Waldhof nach einem ſchönen Spiel 5:0 ſiegen. SD eee eee Se Vereins-Anzeiger D D e ⸗ eee eee Club der Gemuütlichen. Heute Dienstag abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung mit wichtiger Tagesordnung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Turnerbund. Dienstag abend 9 Uhr Vor- ſtandsſitzung im„Freiſchütz“, anſchließend Mit⸗ gliederverſammlung. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Unſere diesjährige Hauptverſammlung findet am Mitt⸗ woch, den 19. Februar, abends halb 9 Uhr im Clublokal ſtatt und lade ich hiermit unſere Mit⸗ glieder erg. ein mit der Bitte, zahlreich zu er⸗ ſcheinen. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. gez.: Dr. Blaeß, Vorſ. Verein für Sport- u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsleiter. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 295 Stück Verkauft: 197 Sitzk Milchſchweine das Stück 25—42 Mk. Läufer das Stück von 40— 55 Mk.