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Freitag abend Spielerverſammlung im Lokal. Die Einwohnerſchaft Viernheims wird zu den ſportlichen Kämpfen ergebenſt eingeladen. Die Sportleitung Neudocl. Tce abe Waſſer⸗ und Futterautomaten Marke„Wika“ erhalten Sie bei mir zu Fabrikpreiſen, ebenſo alle Futtermittel la. Qualität zum äußerſten Tagespreis. Zur Zt. koſtet pro tr. Mk. 4,70 Kleie Futtermehl„ Ib.,„ 8.80 Johann Valt. Hofmann 2. Rathausſtraße 28 Bekanntmachung. Betr.: Das Vermieten von Wohnungen. Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom Samstag, den 15. d. Mts. bringen wir der Ein— wohnerſchaft zur Kenntnis, daß das wilde Ver— mieten von Wohnungen, ſowohl an ortsanſäſſige, als auch an auswärtige Mieter bei Vermeiden ſtrenger Beſtrafung und polizeilicher Ausſetzung der widerrechtlich eingezogenen Mieter verboten iſt. Nach dem Wohnungsmangelgeſetz vom 26. Juli 1923 haben die Vermieter ihre leerſtehenden Woh— nungen bei der Gemeindebehörde anzumelden und dürfen dieſelben nur mit deren Genehmigung wieder weitervermietet werden. Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung ſich eingehend mit dieſer Sache befaßt und bei den bezuſchußten Mietwohnungen die Kündigung der Baudarlehen durch das Kreisamt Heppenheim veranlaßt, weil die betreffenden Haus— eigentümer auswärtige Mieter in ihre Wohnungen aufgenommen haben. Wir werden in Hinkunft die ſchärfſte Kontrolle durch das Polizeiamt vornehmen laſſen, um endlich einmal auf dem Gebiete des Wohnungsweſens geordnete Zuſtände zu ſchaffen. Wir bitten insbeſondere die in Frage kommen- den Vermieter, ſich nicht von den Lockungen über— ſpannter Mietpreiſe bei Hergabe ihrer Wohnung verleiten zu laſſen, weil dieſelben doch nicht von langer Dauer ſind. Es muß in erſter Linie drin- gend verlangt werden, daß die hieſigen Wohnungs- ſuchenden untergebracht werden und nicht auswärtige Mieter, die größtenteils über kurz oder lang der offentlichen Fürſorge zur Laſt fallen. Wir hoffen auf die Einſicht unſerer Bevölkerung, daß ſie dieſe Maßnahme reſpektiert, damit wir uns gegebenenfalls nicht zu unangenehmen Weiterungen gegen die Renitenten veranlaßt ſehen müßten. Viernheim, den 19. Februar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth gesucht zum Besuch Er 12 Er von Pivatkundschaft. Leicht verkäuflicher, überall begehrter Artikel. Gute Existenz, nachweisl. hoher Verdienst, welcher sofor! beginnt Vorkenntnisse und Kapital nicht erforderlich. U v. G., B. rlin 3. 68, Friedrichstr 39. eee kauft man am besten da, Wo sie hergestellt werden. Schwen- ningen, die größte Uhrenstadt der Welt, bietet lnnen Gelegen- heit, direkt vom Herstellungs- ort zu kaufen. Wir gewähren Ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird jährlich ein- mal durch unseren Fach- mann kostenlos nachgeprüft. Angenehme Teilzahlung. 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Der neue Neichshaushalt ſchließt mit 7,88 Milliarden ab; dazu kommen noch die diesmal etatmäßig geſon— dert behandelten Ueberweiſungen an die Länder und Gemeinden mit 3.234 Milliarden gegen 3,287 Milliarden im Vorjahre, ſodaß der Geſamtetat ich auf 11,114 Milliarden gegen 10,2 Milliarden im Vorjahr beläuft. Intereſſant iſt an den Einzelpoſten des neuen Haushalts vor allem, daß trotz der Erſparniſſe aus dem Poungplan eine ſtarke Steigerung des Kriegslaſten⸗ haushalts eingetreten iſt. Für den Hauptteil dieſer Stei— zerung hat das allerdings nur formale Bedeu— zung. Auf Wunſch des Reichsrates tritt jetzt die Belaſtung der Induſtrie mit 300 000 000 Mk. und die der Eiſenbahn mit 660 000 000 Mk. etat⸗ lechniſch beſonders in Erſcheinung und bewirkt ſo zußerlich ein Anſchwellen der Zahlen. Bei den znzelnen Verwaltungszweigen des Reiches iſt genüber dem Vorjahr eine Steigerung der usgaben um 400 000 000 Mk. eingetreten; das Reichsfinanzminiſterium hofft aber, dieſe Summe burch Verhandlungen mit den Reſſorts auf etwa 925 Millionen herunterzudrücken. Die Mehrausgaben verteilen ſich fol- dendermaßen: Die Kriſenfürſorge und die wertſchaffende Ar beitsloſenfürſorge beanſpruchen je 30 000 000 mehr, die Kriegs deſchädigtenverſorgung 40 000 000. Der Haushalt des Reichswehrminiſteriums iſt um 50 000 000 höher als 1929. Der Grund hegt zum Teil in einer zwangsläufigen Steige. gung der Perſonalausgaben, die ſich aus der Beſoldungsordnung ergibt. Außerdem war der vorige Reichswehretat als ein Notetat aufgezo⸗ gen, von dem Reichswehrminiſter Gröner da— als ausdrücklich erklärte, daß er nur für dieſes eine Jahr in der Lage ſei. für einen ſolchen Etat zie Verantwortung zu tragen. So waren da— mals z. B. die Koſten für die Manöver geſtri— hen; ſie ſind in dieſem Jahre wiedereingeſetzt borden. Das Reichs ernährung smin iſte⸗ eium erhält etwas über 30 000 000 mehr. Sie ergeben ſich daraus. daß im vorigen Jahr für serſchiedene große Poſten nur Teilbeträge ein- zeſetzt waren, ſo für das Landwirtſchaftliche Not— brogramm. das ſich auf 20 000 000 belief, nur 7000 000, ebenſo ſtatt 7½ Millionen für die Be⸗ wegung der Getreideernte nur 3.75 Millionen. Dieſe Poſten mußten jetzt voll eingeſetzt werden. Im Haushalt des Verkehrsminiſteriums der im vorigen Jahre ebenfalls beſonders ſtark beſchnitten war, verurſachen namentlich die Auf— wendungen für die Waſſerſtraßen und für die Luftfahrtinduſtrie eine Erhöhung, die ſich zu⸗ immen mit anderen Mehrausgaben auf 20000000 ſtellt. Bei dem Kapitel Reichsſchuld muß. ten 30 000 000 mehr eingeſetzt werden, ferner 14000 000 Abführung an den Anleiheablö⸗ ſungsfonds. Beim Fina nzzminiſterium haben ſich die Ausgaben um 25 000 000 erhöht. Dazu kommen noch 50 000 000 mehr an Beſat- zungs⸗ und Räumungskoſten und 20 000 000 für das helgiſche Markabkommen. Chautemps mit der Kabinetts⸗ bildung beauftragt wtb. Paris, 20. Febr.(Radio.) Der Fral⸗ tionsvorſitzende der Radikalen, Chautemps, ſprach heute vormittag um 9,45 Uhr in Ely⸗ ſee vor und erklärte ſich nach einer Unter⸗ vedung mit dem Präſidenten bereit, den Auf⸗ trag zur Kabinettsbildung vorbehaltlich einer endgültigen Antwort heute Abend anzunehmen. Paris, 20. Febr.(Radio.) Als Chautemps nach ſeiner Unterredung mit Doumergue, in deren Verlauf ihm die Kabinettsbildung über⸗ tragen wurde, um 10,40 Uhr das Elyſee ver⸗ ließ, erklärte er Preſſevertretern, er werde ſo⸗ ſort verſuchen, die Einigung der Republikaner auf ein demokratiſches und nationales Regie⸗ rungsprogramm zu verwirklichen. Er habe den ſeſten Willen, die ihm angetragene Aufgabe auszuführen. Chautemps bittet Tardien um ſeine Mitarbeit. wtb. Paris, 20, Febr(Radio.) Chautemps hat nunmehr Tardieu um ſeine Mitarbeit ge⸗ beten, damit dieſer die Leitung der franzö⸗ ſiſchen Delegation, auf der Londoner Flotten⸗ konferenz behält. Tardieu hat ſich ſeine Ant⸗ wort bis heute Nachmittag vorbehalten. Volksgruppe Die Rogg en'rage Darmſtadt, 20. Febr. Ueber die Bedeutung der Roggenfrage fand im heſſiſchen Wirtſchafts⸗ miniſterium eine Beſprechung ſtatt, wozu Miniſter Korell Vertreter der an der Roggen— frage intereſſierten Berufe und Organiſationen eingeladen hatte. Es zeigte ſich in der Aus⸗ ſprache, daß die Erkenntniſſe der Ernährung— wirtſchaft und der beſonders aus der Jugend und dem nach geſünderen Zuſtänden ſich ſehnen⸗ den Volksteil ertönende Ruf nach größerer Natürlichkeit in der Lebensführung dazu ge— führt haben, daß breite Schichten unſeres Volkes ſich wieder ſtärker dem Roggenbrot zu— wenden. In der Konferenz wurde das von den Hausfrauenvertreterinnen und auch von den Bäckern beſtätigt. Wie ſtark der Zug zur ge— ſünderen Brotnahrung iſt und wie bereitwillig auch die noch nicht von ihr erfaßten Bevölke— rungsſchichten auf die aufklärende Unter— weiſung eingehen, das zeigt deutlich der Erfolg n 21. Feb Zeitung GViernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2 930 eee Ar der in Gießen bereits erzielt wurde ich in letzter Zeit die Roggenbrotnachfrage in den kleinen Bäckereien um 20 Prozent, in den größeren um 40 bis 50 Prozent gehoben Aber zuch in den anderen Städten ſind bereits iberall dort gute Erfolge erzielt worden, wo nan ein einwandfreies(nicht zu ſtark aus— zemahlenes) Roggenbrot erhält. Die heſſiſchen zäcker ſind bemüht, entſprechend der ſteigenden en Nachfrage nach bekömmlichem Roggenbrot zen Wünſchen der Bevölkerung nach einem zuten Brotmehl Rechnung tung zu widmen. Lort hat zu tragen. Eine Keihe Backproben gab davon überzeugenden Be- weis. Mit ihnen gehen die Mühlen einig, der Ausmahlung des Kornes eine beſondere Beach- Für den Volksſtaat Heſſen gab Miniſter Korell dazu die Verſicherung ab, Tee 46. Jahrgang Sau? 0 2 4 44% 2 Arzt daß er es an gutem Willen— wie bisher— nicht fehlen laſſen, dieſen Willen vielmehr auch in ſeinem Wirkungsfelde durch Tatbeweiſe erhärten werde. Zur Eingeborenen⸗Meutereiin Indochina Franzöſiſcher Tank wird in Hanoi ausgeladen. In der franzöſiſchen Kolonie renen⸗Regimenter aus. wieder hergeſtellt werden. Indochina brach eine 0 Erſt nach Einſatz ſtarker Truppenverbände konnte die Ordnung ſchwere Meuterei der Eingebo⸗ Der Streit um die Finanzreform Aus dem Reichstag wird uns geſchrieben: Es klingt nahezu bald unfaßbar, wenn immer wieder davon geſprochen werden muß. daß die Verhandlungen um die Etatsgeſtalrung für 1980 noch keine Fortſchritte gebracht haben Sch. l gleich zu Beginn dieſer Debatten um die Sanierung der Kaſſenlage und die Finanzreform insgeſamt mußten ſich Regierung und Parteien darüber klar ſein. daß langes Reden, für das leidige Praktieren in dieſen ernſten Stunden der Schickſalsgeſtaltung keine Zeit iſt. Aber die Regierung hat es bislang an der erſorderlichen Initiative ſehlen laſſen. Was nützen alle Vorſchläge, was ſchließlich das Her— ausbringen von allen möglichen Plänen, wenn nicht endlich der Mut zum Handeln aufgebracht wird. Wir wollen keineswegs ein überſtürztes Tempo. Dafür ſind die Probleme viel zu ſchwie rig.— 5 Was wir verlangen, iſt endlich eine klare Linie, das Aufzeigen einer Baſis, auf die die Parteien treten können, um raſcheſtens zu einer Einigung zu gelangen. Wenn wir ſo die letzten Tage überblicken, ſo können wir uns des Gedankens nicht erwehren, daß bei dem Ringen um die Sanierung der Kaſ— ſenlage wie um die Finanzreform nur zu ſtark wieder nackte Intereſſenſragen eine beſtimmte Rolle ſpielen. So können wir aber nicht urtei⸗ len. Noch viel weniger handeln. Nicht eine iſt doch zu berückſichtigen. ganz aleich, ob ſie zu den Produzenten oder Konſu— menten gezählt wird. Es gilt, für die Geſamt— heit eine geſunde und weitſchauende Finanzreform durchzuführen, bei der alle Kreiſe nach Recht und Billigkeit zur Opferleiſtung verpflichtet werden müſſen. Was vielleicht der eine Volksteil heute gibt, um erſt einmal den Anfang zur Etatsgeſtal— tung zu machen, wird dem anderen Teil zu einer gegebeneren Zeit auferlegt werden können. Und wir ſind überzeugt davon, daß, wenn das Kabi- nett nach dieſen Geſichtspunkten handelt, und kurz entſchloſſen mit ſeinen Plänen vor den Reichstag tritt, viel leichter eine Einigung und eino Durchführungsmöglichkeit erzielt werden kann, als durch das jetzt zu erlebende müßige Handeln und Feilſchen. Dann werden die Par— teien zur offenen Entſcheidung veranlaßt wer— den. Es wird ſich zeigen müſſen, ob ſie Staats- politit oder Parteipolitik in dieſer Schickſals⸗ ſtunde des ganzen Volkes zu betreiben gewillt ſind. Aber die Regierung hat das Wort, bei ihr liegt die Entſcheidung, die Hauptverantwortung trägt ſie. Darum halten wir es für grundfalſch, wenn ſie immer wieder verſucht, die Verantwor⸗ tung den Parteien zuzuſchieben. Keine Stunde darf mehr verſäumt werden, Kaſſenſanierung und Finanzreform ſind und bleiben in ihrer Lö⸗ ſung ſchickſalsverbunden mit dem Poungplan— Beide Entſcheidungen müſſen gleichzeitig gefällt werden. Darum Schluß mit dem Suchen und Drängeln, mit dem Rufen nach dem Schuldigen. Die einzige brauchbare Löſung heißt: handeln! 1 1* e 2 „ cpr Sauger, deſſen Kabinett infolge ſeines Eintretens fue den Young-Plan durch ein natfangſſozialiſti⸗ ſches Miß eau ανοννσε 0 ge HAftgt wuroe. Aus aller Welt Zum Großfeuer in Ludwigshafen Ludwigshafen, 20. Febr.(Radio.) Zu dem Rieſenbrand in der Chemiſchen Fabrik Fr. Naſching in Ludwigshafen, der geſtern nach⸗ mittag Teile der Fabrikanlage in Trümmer legte, erfährt der Oberrheiniſche Landesdienſt vom Werk ſelbſt, daß man dort den Schaden auf 3—400 000 Mark beziffere. Die Firma iſt durch Verſicherung in voller Höhe des Schadens ge⸗ deckt. Die Aufräumungsarbeiten an der Brand ſtelle haben begonnen, Arbeiter dürften infolge des Brandes nicht zur Entlaſſung kommen. Während des Brandes weilten geſtern die Ver⸗ treter der Behörden am Brandplatz, ſo u. a. auch der Regierungspräſident der Pfalz, De. Pfülf, der der betroffenen Firma das Ba⸗ dauern zu der Kataſtrophe ausſprach. In dieſem Zuſammenhang legt die Firma Raſchig Wert auf die Feſtſtellung, daß es, ohne die raſche und tatkräftige Hilfe der ſtädtiſchen und anderen Wehren hintanzuſetzen, wohl in erſter Linie dem Eingreifen der Werkswehr der J.⸗G. Farbeninduſtrie mit dem neuzeit⸗ lichen Schaumlöſchverfahren zu danken fei, wenn die Eindämmung des Brandes in ſo vor⸗ hältnismäßig kurzer Zeit gelungen iſt. Schweres Grubenunglück. wib. Heyingen(Lothringen), 20. Febr.(Rad.) Auf der hieſigen Catz⸗Grube wurde ein Berg⸗ mann von einem abſtürzenden Erzblocke er⸗ ſchlagen. Vier Bergleute erlitten ſchwere Ves⸗ letzungen. An einer anderen Stelle hat ein Bergmann auf gleiche Weiſe den Tod erlitten. Die Leiche des Fliegers Eeylſon aufgefunden. Die Leiche des Fliegers Karl Eeylſon, der letzten November dem vor dem ſibiriſchen Nordkap vom Eiſe blockierten Schiff Nannduk mit einem Mechaniker zu Hilfe geeilt und ſeitdem verſchollen war, wurde unter den Trümmern ſeines Flugzeuges aufgefunden. Offenbar wurden die beiden Flieger beim Ah⸗ ſturz ihres Apparutes auf der Stelle getötet. Die Reichsbahn im Januar Berlin, 20. Febr. Im Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn ſetzte ſich im Januar 1930 die rückläufige Bewegung fort, zumal mal infolge des milden Winters die Haus⸗ brandverſorgung nur geringe Anforderungen an die Eiſenbahn ſtellte, die Waſſerſtraßen im allgemeinen leiſtungsfähig blieben und der Kraftwagen auch im Fernverkehr kaum dure Schnee und Eis behindert wurde. Im Perſonenverkehr drückten ſich die zu⸗ nehmende Erwerbslofigkeit, die Ausdehnung der Kurzarbeit ſowie der ſchlechte Geſchäftsgans in Handel, Gewerbe und Induſtrie ungünſt aus. Der Winterſportverkehr blieb infolge des milden Wetters ohne Bedeutung. enn Aus Nah und Fern. Mainz, 20. Febr. 2⸗Millionen⸗Defi⸗ zit. Die Etatsberatungen der Stadt Mainz ha⸗ den ergeben, daß der Etat für das kommende Jahr mit einem Defizit von 2 Millionen Mark abſchließe. Da dieſes Difizit der Stadtverwal⸗ tung zu hoch erſchien, hat ſie durch ſchärſſte Spar⸗ maßnahmen es möglich gemacht, dieſes Defizit auf knapp über eine Million herabzudrücken. Für dieſe Million fehlen aber bisher die Deckungs— mittel Däs Budget, das mit dieſem Fehlbetrag dem Saat vorgelegt werden ſoll, iſt mit geeig⸗ neten Deckungsvorſchtägen des Oberbürgermei⸗ ſbders begleitet. In Mainz wird ſich um dieſe ſehlende Million ein ſcharfer Parteikampf ent⸗ wickeln. Bingen, 20. Febr. Der Dornierwal wird abmontiert. Die Unterſuchungen an dem im Hafen liegenden Dornierflugzeug ha— ben ergeben daß es nicht möglich iſt. das Flug⸗ zeug von Bingen aus wieder flugfertig zu ma— chen. Man hat ſich deshalb entſchloſſen, es abzu— montieren und in einzelnen Teilen nach dem Hafen Mainz-Guſtavsburg zu bringen. Dort ſind nämlich die notwendigen Werkzeuge. Hebe— kranen uſw vorhanden um das Flugzeug aus— zubeſſern Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird es aber von Mainz-Guſtavsburg nicht den Luftweg antreten, ſondern mit der Bahn nach ſeinem Be— ſtimmungsort Travemünde geſchickt werden. Darmſtadt, 20. Febr. Darmſtädter Stra⸗ ßenbahndirektoren gegen den„Dat erich“. Im„Datterich“, einer kritiſchen Wo— chenſchrift, war ein Artikel erſchienen, der ſich mit der Tarifpolitik der„Heag“, der Darmſtädter Straßenbahn, befaßte und der eine Anzahl for— maler Beleidigungen enthielt, die ſich ihrem Sinne nach gegen die beiden Direktoren Bohnen berger und Brandis richteten. Dieſen wurde worgeworfen ſie hätten eine Tariſpolitik zugun— ſten ihrer Aktionäre betrieben, die auf einen Nepp des Publikums hinauslaufe; denn dieſem würde das Geld aus der Taſche geſtohlen wer⸗ den, und das ſei nichts weiter als eine gemeine Erpreſſung mittelalterlichen Stils. Die beiden Direktoren ſtellten Strafantrag wegen Beleidi— zung und erwirkten eine Verurteilung des ver— intwortlichen Schriftleiters Martin Rudolph zu einer entſprechenden Geldſtrafe mit Veröſſent— ichungsbefugnis. Dieſes Urteil des Landgerichts Darmſtadt iſt jetzt rechtskräftig geworden, nach— dem vom Reichsgericht die vom Angeklagten eingereichte Reveſion als unbegründet verwor— n worden iſt. Offenbach a. M., 20. Febr. Am Gra be des zaters erſchoſſen. Ein hieſiger Leder— andler hat ſich auf dem Städtiſchen Friedhof m Grabe ſeines Vaters erſchoſſen. Die Kugel ing dem Lebensmüden durch die Schläſe. ſodaß er Tod ſoſort eingetreten ſein muß. Der Tote niſtammt einer alten angeſehenen Offenbacher zamilie Ueber die Motive zu der bedauerns— erten Tat liegen keinerlei Anhaltspunkte vor. Walldorf, 20. Febr. Vom Wildſchwein gefallen. Auch im hieſigen Wald ver— ehren ſich die Wildſchweine, da eine ſyſtemati— ge Ausrottung wegen des fehlenden Schnees icht möglich iſt, außerordentlich ſtark. Die Ge— zarkungen, die an den Mönchwald und die zrenzforſten anſtoßen, haben beträchtlich unter en Schwarzkitteln zu leiden. Neuerdings fal- in die Tiere nun auch Menſchen an. Ein Wall— vefer, der dieſer Tage mit dem Rad von der rbeit nach Hauſe ſuhr, wurde von einem ſtarken eiler ohne Grund angegriffen und kann von lück ſagen, daß er noch gut davongekommen iſt Gießen, 20. Febr. Verirrt und erfro⸗ en. Auf dem Heimwege von Großen-Linden ach Lützel-Linden, ſeinem Heimatorte, kam An fang dieſer Woche der 66 Jahre alte Maurer undwig Jung vom Wege ab. Der bedauerns— Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. (30. Fortſetzung) „Iſt ſie gerettet? Iſt ſie gerettet?“ „Wer denn?“ tönte es zurück.„War denn jemand in dem Hauſe?“ „Natürlich, Fräulein Simmersdorf! Sie wohnt ja ſchon ſeit einigen Tagen in dem Gar⸗ tenhauſe! Iſt ſie gerettet?“ wiederholte Neufeld. „Wir wiſſen nichts von ihr!“ antworteten die Löſchenden.„Als wir kamen, ſchlugen wir die Tür ein und verſuchten, einige Sachen heraus⸗ zuſchleppen, aber es war ſchon alles eine glü⸗ hende Maſſe! Wenn ſie drinnen war, dann iſt ſie umgekommen! Gott evbarme ſich ihrer!“ Neufeld ſchlug mit theatraliſcher Gebärde die Hände über dem Kopf zuſammen— eine Heuchelei, um welche Schewen ihm hätte an die Kehle ſpringen mögen. „Mein Gott!“ lamentierte der ganz vorzüg⸗ lich ſchauſpielernde Freund der Frau Kommer⸗ zienrätin,„das arme, teure Kind! Was wird ihre Mutter, was wird ihr Bruder ſagen! Ich muß es ihnen ſofort mitteilen! Wie iſt das Feuer nur entſtanden?“ Die Männer zuckten die Achſeln. „Wahrſcheinlich durch das Fräulein ſelbſt!“ Jagte einer von ihnen.„Sie wird wohl im Bett geleſen haben, dabei mag ſie eingeſchlafen und die Lampe umgefallen ſein. Anders kann ich es mir nicht erklären!“ „Ja, ja, ſo wird es ſein!“ ſtimmte Neufeld traurig bei.„Das arme, liebe Mädchen! Friede ei mit ihm!“ „Schuft!“ murmelte Schewen, als er mit Pe⸗ werte alte Mann verirrte ſich dabei in der Nacht immer mehr und ſank ſchließlich am Uſer eines Baches erſchöpft nieder. Am anderen Mittag fand man ihn als Leiche, er war in der kalten Nacht erfroren. Frankfurt a. M. 20. Febr. Milde Strafe. Am 30. Juli v. Is. war im Stadtteil Nied der 52 Jahre alte Vorarbeiter Stadler von einem Motorrad zu Boden geſchleudert und ſo ſchwer verletzt worden, daß er nach dreimonatigem Krankenlager ſtarb. Der Motorradfahrer gab Vollgas und fuhr mit ſeinem Sozius in wilder Flucht davon. Sie wurden ſpäter ermittelt und hatten ſich jetzt vor dem Schöffengericht Höchſt zu verantworten. Der Fahrer, ein 23jähr. Bäcker, erhielt nur drei Monate Gefängnis und 50 Mk. Geldſtrafe, ſein Soziusfahrer kam mit zwei Wo⸗ chen Gefängnis davon. Beiden gab man über⸗ dies dreijährige Bewährungsfriſt. Ludwigshafen, 20. Febr. Noch gut ab⸗ gelaufen. Geſtern nachmittag gegen halb 6 Uhr ſtieß Ecke Damm⸗ und Schillerſtraße ein Straßenbahnwagen mit einem Perſonenauto aus Oggersheim zuſammen. Beide Fahrzeuge wur⸗ den beſchädigt. Während der Straßenbahnwa— gen auf der Stelle hatte halten können, war das Auto— es konnte aus irgend einem Grunde nicht mehr zum Stehen gebracht werden, obwohl! es langſam fuhr— in die Straßenbahn hinein— gefahren. Perſonen wurden bei dem Zuſam— menprall glücklicherweiſe nicht verletzt. Ludwigshafen, 20. Febr. Kinder alar⸗ mieren die Feuerwehr. Die Feuerwache in der Lagerhausſtraße wurde geſtern nachmittag unnötig zum Ausrücken veranlaßt. Zwei Schul— jungen hatten, da ſie bei der Fabrik von Ra ſching verſtärkten Feuerſchein bemerkt zu haben glaubten. die Scheibe eines Feuermelders ein geſchlagen Düſſeldorf, 20. Februar. Zunehmende Spareinlagen bei den n rheiniſchen Sparkaſſen. Die Spareinlages bei den rheiniſchen Sparkaſſen erfuhren im Januar eine Zunahme von 61 Millionen Mark, davon 40 Mil⸗ lionen Mark Zinsgutſchriften und betragen nun⸗ mehr 1480,7 Millionen Mark. Die Giroeinlagen verminderten ſich um 6 Mill. Mark, von 258.6 auf 252.6 Millionen Mark, ſo daß die Geſamtein⸗ lagen am Monatsende 1733.3 Millionen Mark betrugen. Die Durchſchnittshöhe der Sparkon— ten beträgt 775.30 Mark. Bad⸗Nauheim, 20. Febr. Ein verhei⸗ ßungsvolles Sommerprogramm in Bad Nauheim. Die hieſige Bad- und Kur⸗ verwaltung tritt jetzt mit ihrem künſtleriſchen Programm für den diesjährigen Sommer an die Oeffentlichkeit. Neben den regelmäßigen Schau— ſpielvorſtellungen des Gießener Stadithraters und den geſellſchaftlichen Veranſtaltungen ſind eine Reihe von Opernaufführungen und Sinſo— niekonzerten vorgeſehen. Den Höhepunkt bilden die im Juni ſtattfindenden„Deutſchen Meiſter— ſpiele“, ein„Richard Strauß Konzert“ und zwei Opern„Don Juan“, mit Schlusnus in der Ti— telrolle, ſowie Wagners„Meiſterſinger“. Als Opernenſemble wirkt in dieſem Sommer das Darmſtädter Landestheater. Die Kurkapelle ſtell! wie im Vorjahre das berühmte Meininger Or— cheſter mit Generalmuſikdirektor Bongartz als Dirigent. Frankfurt c. M., 20. Febr. Sport contra Karneval. Der Große Rat des Frankfurter Karnevalszuges hat beſchloſſen, in dieſem Jahre den Karnevalszug ausfallen zu laſſen. Dieſer En ſchruß ſteht mit dem Fußball-Länderkampf Deulſchland Jalien in Verbindung. Man wollte urſprünglich den Zug gegen Abend nach Been⸗ digung des Fußballſpiels ſtattſinden laſſen. Um aber den Zug nicht durch die hereinbrechende Dunketheit beeinträchtigen zu laſſen, ſchlug man dem Deutſchen Fußballbund vor das Sp el auf 2,30 Uhr vorzuverlegen. Dies iſt vom Fußball bund abgelehnt worden. Neuhauſen(Amt Engen), 20. Febr. Fre⸗ ches Gaunerſtück Landwirt Bernhard Dietrich hatte vor einiger Zeit zwei Ochſen für 1150 Mart verkauft und wollte dafür zwei jün⸗ gere einſtellen. Er verhandelte auch mit zwei Burſchen, die ihm gelegentlich zwei Ochſen verkaufen konnten. Die Verkäufer kamen jedoch nicht wieder und der Landwirt mußte entdecken. daß ihm die 1150 Mark geſtohlen worden waren. ſha Fürth, 20. Febr.(Bewußtlos aufgefun⸗ den.) Auf dem Wege von Fürth nach Linnen⸗ bach fand ein Landwirt den 78jährigen Makler Bauer, der unterwegs einen Schlaganfall erlit⸗ ten hatte, bewußtlos auf. beg. Gernsheim, 20. Febr.(Unfall.) Der Arbeiter Johann Veith, der bei der Kiesgrube auf dem Himſchling beſchäftigt iſt, g ſi⸗ dieſer Tage eine leichtere Verletzung zu. Ar⸗ beitskollegen brachten den Verletzten nach Hauſe. Worms, 19. Febr.(Verkehrsunfall) Geſtern um 21,45 Uhr, iſt ein Motorradfahrer, aus der Roſengaſſe kommend, an der Ecke Speyerer Straße mit einem Perſonenkraftwagen, der in Richtung Frankenthal fuhr, zuſammengeſtoßen. Die Vordergabel des Motorrades wurde ver⸗ bogen, der Kippſtänder iſt abgebrochen und am Hinterrad ſind einige Speichen zum Teil abgebrochen, zum Teil verbogen. Perſonen⸗ ſchaden iſt nicht entſtanden. Wem die Schuld an dem Unfall beizumeſſen iſt, wird die ein⸗ geleitete Unterſuchung ergeben. Fandgerichtsdireltor tot aufgefunden wtb. Halle, 20. Febr.(Radio.) Heute früh wurde an der Gröllwitzer Papierfabrik die Leiche eines etwa 45 Jahre alten Mannes gelandet. Es handelt ſich anſcheinend um den Landgerichts⸗ direktor Dr. Hirſch aus Berlin. Die Todesurſache iſt noch nicht bekannt. Die wird die Obduktion der Leiche beantragen. Halle, 20. Febr.(Radio.) Landgerichtsdirek⸗ tox Dr. Hirſch, ein in Fachkreiſen ſehr angeſehe⸗ ner Juriſt, erkrankte, wie die Blätter aus Halle melden, am Mittwoch plötzlich an einer heftigen Grippe. Nachmittags ſtellte ſich ſtarkes Fieber ein. Man muß annehmen, daß er in dieſem Zu— ſtande ſich in der Saale ertränkt hat. Der Spion als Hochftapler Berlin, 20. Febr(Eigene Meldung.) Durch die Feſtnahme eines internationalen Hochſtaplers, die in Bonn vor einigen Tagen erfolgte, iſt ein Geheimnis gelüftet worden, mit deſſen Klärung ſich die deutſchen und viele ausländiſche Behör— den ſchon ſeit Jahren befaßten Die Bonner Kriminalpolizei wurde nach einer Meldung der Staatsanwaltſchaft „Nachtausgabe“ auf den Mann dadurch aufmerk- ſam. daß er mit verſchiedenen verdächtigen Per— ſonen Unterredungen hatte und unter Decknamen bei der Poſt Briefe in Empfang nahm. Bei ſei⸗ ner Verhaftung ſtellte es ſich heraus, daß er mit einem geweſſen Lion de Brus identiſch iſt. der 8 * 9 N Ses chmecket bein 2 mit Ff. an N e terſen den Rückweg einſchlug.„Dreifach ter Schuft!“— Es war am nächſten Morgen. Ilſe hatte die Nacht in einem Lehnſtuhl verbracht, welchen Peterſen ihr in einem Zimmer ſeines Hauſes abgetreten hatte. Schewen war in das Wirts— haus zurückgekehrt, ohne jedoch vor innerer Aufregung irgendwelche Ruhe zu finden. Früh⸗ zeitig erhob er ſich von ſeinem Lager und begab ſich, ſobald es ihm paſſend deuchte wieder nach dem Hauſe des Freundes, woſelbſt er Ilſe be⸗ reits munter fand. Ihr Geſicht war ſehr blaß, ihre Augen trugen deutliche Tränenſpuren. Als Schewen eintrat, reichte ſie im bewegt beide Hände. „Dank, mein Freund!“ ſagte ſie innig. „Ihnen ſchulde ich mein Leben! Hätte das Ge⸗ ſchick Sie nicht vechtzeitig herbeigeführt, dann läge ich jetzt verbrannt unter den Trümmern des Gartenhauſes!“ „Ahnen Sie, wer der Verruchte war, der den Mordbrenner gedungen hat?“ fragte Schewen. „Sollten Sie es nicht auch ahnen, ja ſogar wiſſen?“ entgegnete Ilſe bitter. „Nun denn:— Neufeld!“ „Er iſt es! Darum ſchrieb ich Ihnen ja in dem Billet, in welchem ich Ihnen meine Abreiſe mit⸗ teilte, es wäre mir, als ob ein großes Unglück mich bedrohte! Ich empfand nur zu wahr! Wes⸗ halb mußte er, gerade er mich begleiten? Und als ich in dem Schloß Wohnung nehmen wollte, redete er es mir aus. Das große, öde Gebäude ſei zu unheimlich und zu kalt, ſagte er In dem Gartenhauſe würde ich mich viel behaglicher fühhlen. Nun weiß ich, was er mit ſeinem Rat bezweckte!“ „Aber Ihre Angehörigen— Ihre Mutter— Ihr Bruder,“ ſagte Schewen.„Meinen Sie, daß die um den abſcheulichen Plan wußten?“ 6 Nn 777. ͤſdddddddddTdTddTdTdTdTTTTTT eee „Unmöglich!“ ſehrie Ilſe auf.„Wenn das der Fall wäre,— wenn ich je die Ueberzeugung gewänne, daß ſie dabei beteiligt wären,— ich weinte mich zu Tode!“ N Sie war ſo außer ſich, daß Schewen es für das klügſte hielt, nicht weiter daraut einzugehen, wenngleich ſeine Meinung feſtſtand. „Und was gedenken Sie nun zu tun?“ fuhr er fort. „Ich kehre noch heute nach Beclin zurück!“ rief Ilſe lebhaft. Einen Augenblick überlegte Schewen.„Wenn ich Ihnen raten ſoll, dann ſchweigen Sie über die Mitteilungen, welche ich Ihnen gemacht habe! Es iſt nicht nötig, daß Neufeld etwas da⸗ von ahnt! Er wird ſich dann nur um ſo ſicherer fühlen!“ „Und wenn er fortfährt, mir nach dem Le⸗ ben zu trachten?“ fragte Ilſe angſtvocl.„Ich glaube, ich habe keine ruhige Stunde mehr! Wüßte ich nur, was ich ihm tat, daß er meinen Tod will!“ „Seien Sie unbeſorgt, Ilſe, ich wache über Sie! Ihr Vater hat ſie mir vermacht,— ich laſſe Sie nicht mehr aus den Augen!“ Ilſe reichte ihm beide Hände, die er feurig an ſeine Lippen zog. Am liebſten hätte er ſie ja ſelber an ſeine Bruſt genommen, aber ſie war ihm heilig in ihrer hilfloſen Lage. „Mein lieber, einziger Freund! Wenn doch nur Mama, nachdem Sie mir das Leben gerettet haben, geſtattete, daß Sie unſer Haus be⸗ ſuchten!“ „Es wird alles gut werden!“ tröſtete er ſioe. „Ich hoffe, die Ehre Ihres⸗ Vates reinzuwaſchen! Ich bin auf dem beſten Wege dazu, die geheim⸗ nisvollen Diebe zu entdecken, und dann, Ilſe, dann ſoll uns niemand unſer Glück rauben!“ „Ach, wenn Sie doch recht hätten!“ ſeufzte da Med ññ, ö ſeit 1921 unter mindeſtens 20 ſalſchen Namen viele Betrügereien in Deutſchland, Italien, Frankreich und Oeſterreich begangen hat. Man fand bei ihm etwa 10 falſche Päſſe auf alle mög⸗ lichen Namen. Da erwieſen iſt, daß de Brus Spionage betrieben hat, wurde er von Bonn nach Berlin gebracht. Nebenbei hat er große Beirtk⸗ gereien und Scheckſchwindeleien verübt, die vor Jahren am Semmering bei Wien dann in Ita⸗ lien, in Mannheim und verſchiedenen anderen Orten begangen wurden Der Verhaftete, der ſich ſehr gewandt verteidigt, beſtreitet alle ihm zur Laſt gelegten Verbrechen. Noch keine Verſtänd oung Die Regierung in Nöten. Die Beſprechungen des Reichsfinanzmini⸗ ſters Dr. Moldenhauer mit den Regierungs⸗ parteien ſind zu Ende. Am Mittwoch abend war er zum letzten Mal mit den Etatſachver⸗ ſtändigen, am Donnerstag mittag mit den Sozialpolititern zuſammen. In keinem Fal kam es hier zu einer Verſtändigung. Man hat im weſentlichen nur feſtgeſtellt, daß hier zwei, oder vier von den fünf Regierungspar⸗ teien gegen die Vorſchläge ſind. Es iſt alſo ermittelt worden, wo der Widerſtand unüber⸗ windlich erſcheint, und wo eine leiſe Hoffnung bleibt. Das Notopfer auf die allgemeine Einkom⸗ menſteuer, das beſondere Notopfer für die feſtbeſoldeten, der Autonomiepſen des Mini⸗ ſters für die Arbeitsloſenv“ erung ſind ebenſo auf Gegnerſchaft geſtoßen, wie die einzelnen Deckungsvorſchläge für den allge⸗ meinen Etat. Der Widerſtand gegen die Bierſteuer, beſonders der Bayern, iſt noch nicht überwunden, wenn er auch vielleicht nicht unüberwindlich ſein wird. Das Wort hat jetzt das Kabinett. Nach Aeußerung des Reichsfinanzminiſters ſoll dieſes, das den Etat ſelbſt noch am Don⸗ nerstag verabſchieden wollte, Anfang nächſter Woche über die Vorſchläge des Reichsfinanz⸗ miniſters zur Deckungsfrage und zur Sanie⸗ rung der Kaſſenfrage der Erwerbsloſenver⸗ ſicherung beraten. Bis zum 1. März ſoll ferner nach dem Willen der Regierung der Voung⸗ Plan vom Reichstag verabſchiedet ſein. Wenn nun das Zentrum und die Bayeriſche Volks⸗ partei ihre Forderung aufrechterhalten, daß vor der Verabſchiedung des Young-Plans durch den Reichstag eine Verſtändigung zwiſchen der Regierung und ihrer Mehrheit mindeſtens für die Grundzüge des Finanzplanes für 1930 hergeſtellt werden muß, ſo blieben nur wenige Tage in der nächſten Woche— zwiſchen Dienstag etwa und Freitag abend— übrig um dieſe Bedingungen zu erfüllen. Ob die Verſtändigung, die bis jetzt geſcheitert iſt, dann unter dem Druck der Zeit gelingt, iſt ebenfalls noch unentſchieden. Die Frage, die die poli⸗ tiſchen Kreiſe daher am meiſten beſchäftigt, in die, ob das Zentrum und die BWP. zuguter letzt auf die Erfüllung ihrer Forderung ver⸗ zichten wollen. Wenn das nicht der Fall iſt, ſo entſteht eine kritiſche Lage, einmal im Hin⸗ blick auf den Young⸗Plan, dann aber für die Regierungsmehrheit an ſich, denn die jetzigen Dispoſitionen der Regierung laſſen nur den Schluß zu, daß mit großer Wahrſcheinlichkeit vor dem 1. März keine Einigung über die Finanzen mit den Parteien erreicht ſein wird. Dann wird ſich zeigen müſſen, ob man durch eine weitere Hinausſch ebung der Entſcheidung über den Poung⸗Plan noch gewinnen kann, oder ob die vergeblichen Bemühungen der letz⸗ ten Wochen in voller Kriſis endigen. mme In dieſem Augenblick ſehritten eine in goch⸗ elegantes Schwarz gehülbee Dame und ein Herr vorüber. „Mama!“ rief Ilſe.„Sie iſt mit dem Nacht⸗ zuge gekommen, und Neufeld hat ſie abgeholt. O, wie ſie ſich ängſtigen wird! Ich will ſofor: zu ihr eilen!“ „Warten wir noch kurze Zeit!“ ſagte Schewen kaltblütig.„So faſſungslos ſchien ſie mir gar nicht! Möglich, daß ſie noch nichts weiß! Zwei— felsohne führt jener Schurke ſie nach der Brand⸗ ſtätte. Wir werden uns durch den Park gleich⸗ falls dorthin begeben und zur geeigneten Zeit hervortreten!“ Sie warteten zehn Minuten, da in ſchritten ſie durch den Garten nach der Parkpforte und erreichten bald die Brandſtätte, auf welcher die Feuerwehr noch wachte. Die Glut war zu groß. als daß man bereits mit Aufräumungsarbeiten hätte beginnen können. Ilſe ſchauerte zuſam⸗ men, als ſie, hinter einem halb verſengten Ge⸗ büſch verborgen, die Trümmer überſchaute und daran dachte, daß ohne Gottes gnädige Fürſorge jetzt auch ihre verbrannten Gebeine dort liegen würden.. Drüben ſtanden die Kommerzienrätin und Neufeld,— erſtere das Taſchentuch ab und zu an die Augen führend, letzterer anſcheinend vollſtändig gebrochen und mit der Hand auf die Glut deutend, um dann immer wieder die Hän⸗ de zu ringen und zum Himmel emporzublicken. Jedenfalls beklagten ſie Ilſes Tod. Dieſen Moment hielt Schewen für geeignet, mit Ilſe hervorzutreten. N Er hatte nicht nötig, der letzteren einen Wink zu geben,— ſie flog ſchon von ſelbſt auf die Mutter zu, indem ſie rief: „Mama,— ich lebe ja,— ich bin gerettetl“ „Schuft!“ murmelte Schewen, als er mit Pe⸗ Fortſetzung folot). i Ausland Die Trauerfeier für den verſtorbenen Beſandten Dr. Köſter. enb. Belgrad, 20. Febr.(Radio.) Die Trauer⸗ eier für den infolge einer Blinddarmoperation verſtorbenen deutſchen Geſandten Dr. Köſter fand heute Mittag um 12 Uhr in Belgrad ſtatt. An ihr nahm das diplomatiſche Korps und die Vertreter der Regierung und der Stadt Belgrad teil. Nach der Trauerfeier wurde der Sarg zum Bahnhof gebracht, wo ein Zug für die Ueberführung nach Berlin bereitſtand, der auch einen Wagen für die Angehörigen enthält. Am Freitag nachmittag trifft der Zug auf dem Anhalter Bahnhof in Verlin ein. Er wird dann weiter nach Hamburg geleitet. Die Beiſetzung findet auf dem Blankeneſer Friedhof ſtatt. 15 Bunte Jeitung Die zweite Berliner Tagung der Internatis nalen Kartenkommiſſion. wird am 25. und 26. Februar ſtattfinden, um weiter über den Werdegang der geologiſchen Weltkarte im Maßſtab 1:5 Millionen und der Neuauflage der geologiſchen Karte von Euro pa im Maßſtab 1:1½ Millionen zu beraten Die Preußiſche Geologiſche Landesanſtalt war auf dem im Jahre 1881 tagenden Internatio nalen Geologen⸗Kongreß zu Bologna mit der Herausgabe dieſer einzigartigen Werke beauf. tragt worden. Nachdem dieſer Auftrag dann während des Krieges geruht hatte, wurde ei im Jahre 1926 auf dem Internationalen Ge ologen⸗Kongreß zu Madrid durch das Ner trauen aller Beteiligten erneuert. Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Samstag, 22. Februar. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 44,15: Schulſunk; 12,45: Karnevaliſtiſche Vorfreu. zen(Schallplatten); 13,45: Werbekonzert; 14,00: Rebertragung von Stuttgart; 15.00: Wirtſchafts— funk; 16 60: Uebertragung von Stuttgart; Anſchl: Wirtſchaftsfunt; 18.05:„Die Gemeinſchaft junger Schauſpieler und ihre Uraufführung: Beſtie Menſch“; 18.35:„Die phyſitaliſchen Grundlagen des Rundfunks“; 19.05: Spaniſcher Unterricht; 40.30: Mandolinenkonzert; 20,00:„Der Schwie⸗ rige“, Luſtſpiel in 3 Akten; 21.45: Uebertragung von Stuttgart; 22.15: Unterhaltungskonzert; 23.10: Rachrichtendienſt; 23,30: Auf dem Maskenball zt Wiesbadener Kurhaus; 00,00: Tanzmuſik; 30,30: Nachlkonzert. Stuttgart. Samstag, 22. Februar. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10.00: Kattenkonzert; 11.00: Nachrichtendienſt; Wetterbericht; 12,15: Hiſtoriſche Märſche; 13,15: Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; Anſchl.: Schall— klattenkonzert; 1400: Jugendſtunde; 14.45:„Hal⸗ lenſport, insbeſondere das Hallenſportſeſt“; 15 00: Kachmittagskonzert; 17.00: Tanztee; 17.45: Wet⸗ ter⸗ und Sportdienſt; 18.05:„Die elektriſche Aus— valſtung der Kraftfahrzeuge“; 18,35: Uebertragung von Frankfurt; 21.45: Uebertragung aus der Itadthalle Stuttgart: Hallen-Sportſeſt; 22,15: Nebertragung von Frankfurt. Schall- 12.00: wWerle ber Hände Die Hand hat den Menſchen über die übrigen Geſchöpſe erhöht; aber das iſt ſchon eine alte Er lenntnis. Die Hand wurde wohl auch allen ſprachlichen Ausdruck zuerſt zugrunde gelegt Worte wie: begreifen, Handlung., behändigen, kurzerhand, abhanden, überhandnehmen. aller⸗ hand uſw. zeigen das bis auf den heutigen Tag. Alle ehrliche Arbeit war urſprünglich nur Hand⸗ werk und erſt allmählich als die Handfertigkeit bis zur mechaniſchen Uebung gedieh und durch die geiſtige Mitwirkung, das Können verfeinert und beſchwingt wurde, kam die Kopfarbeit zu Ehren. Eine große Ehrfurcht war immer vor der Hand und ihr Verluſt durch mittelalterliches Urteil war eine harte Strafe. Im Merſeburger Dom zeigt man eine eingetrocknete Schwurhand. im Mittelalter einem Fürſten abgeſchlagen, der ſeinem Kaiſer nicht den Treueid gehalten. Die Hand hat ſich über alle Zeiten und Mo⸗ den hinweg die höchſte Ausdrucksfähigkeit erhal⸗ ten und dazu eine Ehrlichkeit, die jeder halb⸗ wegs Feinfühlige im Händedruck verſpürt. In der Hand liegen unſere Seele und unſer Charak— ter.„Er hat eine milde Hand“ iſt ein gutes, „er hat ſeine Hand von ihm abgezogen“ ein ſchmerzliches Wort. In unſerer Zeit bedarf es der helfenden, der heilvollen u. aufrichtigen Liebe mehr als je. Mehr und mehr werden die wertvollſten Werke unſerer Hände durch die„öffentliche Hand“ getan und dadurch der perſönlichen Note entkleidet. Man gilt mehr und mehr alle Leiſtungen der Nächſten⸗ liebe durch Steuern ab. Nichts anderes iſt der von jedem Werktätigen entrichtete Veinog zur Arbeitsloſenfürſorge. Eben weil niemand weiß, an wen ſein Opfer kommt. weil alles„die öffent— liche Hand“ hinreicht, wird das Opfer gleichgül— tig und oft unwirſch gegeben und die Zweckdien⸗ lichkeit ſolcher Fürſorge bezweifelt. Begnügen wir uns nicht mit der„öffentlichen Hand“. Sei ein jeder nach ſeinem Vermögen beſtrebt, mit gütiger Hand Nächſtenliebe zu üben, wo ihm die Not überzeugend begegnet. Wir müſſen ſolche Werke unſerer Hände wieder mehr zu Ehren bringen und ſie zu Werken des Her— zens adeln, von denen das Wort gilt: Und'ne Werke folgen ihnen nach. Wetterlage i Mittleres Norddeutſchland: Vielfach neblig, onſt heiter, Temperaturen wenig verändert 15 lebriges Deutſchland: Im Südweſten be— ſtändig, im übrigen Deutſchland neblig bis heiter, allgemein wenig Temperaturänderung. Handel und Induſtrie Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 20. Febr. Kälber 60—78, Schaſe 44—47. Schweine nicht notiert Ferkel und Läu— ſer: Läufer 50 58 Ferkel bis 4 Wochen 27—33. Ferkel über 4 Wochen 36—44. Preiſe für 50 Kg Lebendgewicht in Reichsmark Marktwerlauſ: mi Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln mit⸗ telmäßig. Mannheimer Produktenbörſe. Mannherm, 20 Febr. Weizen inl. 26. Weizen ausl 28.25—32 Roggen inl. 18. Haſer inl 15,75 bis 1630. Braugerſte bad und württ. 18.30 bis 20,30, Futiergerſte 15-16. Mais mit Sack 15.73 bis 16. Weiz nmehl Spezial Null 1. Sorte 39. Weizenmehl ſüdd Auszugsmehl 43 ſüdd. Wei— zenbrotmehl 29. Roggenmehl 70—60proz. Ausm. 25—29, Kleie ſeine 88,25. Biertreher mit Sach 12— 12,25. Alles per 100 Kilo waggonfrei Mann— heim n Lokale nachrichten * Central⸗Film Palaſt. Wir wollen unſere Beſucherzahl vergrößern, indem wir heute Freitag ein ganz ſtarkes und außergewöhn⸗ liches Sen ſations⸗AbenteuerRieſenprogramm zeigen, das beſtimmt alle Kinofreunde ſehen wollen.(S. Inſerat) Drei ausgeſuchte Filmſchlager ſo richtig wie ſie der Kinofreund gerne ſehen will. Aben— teuer auf Abenteuer, Senſation auf Senſation. Atemraubende und ſpannende, packende und ergrei— fende, zwiſchendurch auch heitere Epiſoden. Dieſes Programm, das eine Freitags⸗Record⸗Sehenswürdig⸗ keit bedeutet, wird alle Beſucher heute hoch befrie— digen. Heute gilt Nr. 46. Ein Beſuch heute Abend iſt ganz beſonders zu empfehlen. »Odenwaldklub. In der Hauptver⸗ ſammlung am Mittwoch, den 19. ds. Mts. gab der erſte Vorſitzende des Odenwaldklubs, Herr Dr. Blaeß, einen Ueberblick über das verfloſſene Wan- derjahr. Trotz der ernſten Zeit herrſchte rege Wandertätigkeit, da man allgemein empfindet, daß das Wandern Körper und Geiſt ſtählt und letzteren beſonders widerſtandsfähig gegen die Unbilden der heutigen Lage macht. Der Vorſitzende gedachte des glänzenden Wanderer⸗Ehrungsfeſtes und dankte noch— mals allen Mitwirkenden. Der Odenwaldklub ſei keine überlebte Sache. Beweis: das Wandern iſt Bedürfnis geworden; alles wandert. Kameradſchaft, nachbarlich freundliche Geſinnung zeigt ſich in allen Ortsgruppen. So helfe der Club mit am Wieder— aufbau der Wirtſchaft und begegne übler Geſinnung, fördere die Heimatliebe und die Liebe zur göttlich reinen Natur. Der Wanderbericht zählt 14 Wan- derungen, auf denen beiderlei Geſchlechts teilnahmen. Der Kaſſenbericht war gerade nicht erfreulich; ein Antrag auf Beitragserhöhung wurde vorläufig zu— rückgeſtellt. Der Mitgliederſtand hat gegenüber 1928 zugenommen; ein Beweis dafür, daß unſere Sache gut iſt. Zum 1. Vo ſitzenden wurde wiede— rum der bewährte Führer des Clubs Herr Dr. Blaeß gewählt. Auch die übrigen Vorſtandsmit— glieder wurden wieder gewählt Der Wander- und Vergnügungsausſchuß wurde aufgelöſt und die Ge— ſchäfte vom Vorſtand mi eil digt, der übrigens um die Herren Schmuck und Valt Brechtel erweitert wurde. Mit Worten des Dankes an alle Mitar- beiter ſchloß die eindrucksvolle Verſammlung. Der Kreisſporttag der D 3 K. findet am 24. Auguſt d. Is. in Viernheim ſtatt. So beſchloß einmütig der Kreis vertreiertag in Frank— furt a. M Damit iſt der hieſigen Jugendkraft die ehrenvolle Aufgabe anteil geworden, in Verbindung mit dem Kreievorſtand die Vorbereitungen zu einer glanzvollen Durchführung des Feſtes zu treffen. Der Kreis umfaßt den Freiſtaat Heſſen nnd die Provinz Heſſen-Naſſau mit 265 Vereinen und 13000 Miigliedern. Mit Rückſicht auf die weiten Eutfernungen werden zwar aus der Fuldaer und Kaſſeler Gegend und vom Mittelrheim nur einzelne Vertreier erſcheinen. Nach den bisherigen Erfah— rungen iſt jedoch mit einer ſtarken Beteiligung aus der Mainzer, Offenbacher und Dieburger Gegend, ebenſo aus den benachbarten preußiſchen Gebieten um Frankfurt und Hanau zu rechnen. Voll ählig werden die 19 Brudervereine aus den Bezirken Südheſſen und Odenwald erſcheinen, die allein 2000 Mitglieder zählen. Einige Vereine aus Ludwigs— hafen, Mannheim und dem benachbarten vadiſchen . 2 n Vilder aus der Neichshaup'ſtadt „König von Portugal“.— Der unterirdiſche Gang.— Streſemann⸗Straße.— Schöne Fernſprechämter.— Karneval. Da behaupten böswillige Verleumder im⸗ mer, in der Reichshauptſtadt gebe es keine Tradition und alles, was an die Vergangen⸗ heit erinnere, müſſe verſchwinden. In manchen Fällen trifft das ja wohl zu; aber es laſſen ſich doch glücklicherweiſe auch Ausnahmen nach⸗ weiſen. So feierte dieſer Tage die älteſte Gaſt⸗ und Anterkunftsſtätte Berlins, der„König von Portugal“ das 230⸗jährige Beſtehen. Der et⸗ was eigenartige Name ſtammt aus dem An⸗ fang des achtzehnten Jahrhunderts. Damals logierte in dem Gaſthaus ein portugieſiſcher Geſandter, der zum Hof des preußiſchen Kö⸗ nigs gekommen war. Vor hundert und mehr Jahren war der„König von Portugal“ ſehr bekannt, ja ſogar berühmt. Vertreter der Kunſt und Wiſſenſchaft gaben ſich dort ein Stelldichein und wenn die alten Mauern er⸗ zählen könnten, ſo wüßten ſie manches zu ſagen von Dingen, die ſeinerzeit heim Klatſch der Hofdamen eine wichtige Rolle ſpielten. Ende des vergangenen Jahrhunderts bot der„König von Portugal“ nochmals gelegent⸗ lich eines heiteren Vorfalles wochenlang Stoff für das Tagesgeſpräch. Eine ehrſame alte Waſchfrau ſtand im Keller des Gaſthauſes am Waſchfaß. Unter ihren Füßen ſpürte ſie ſtarke roſtige Eiſenplatten und glaubte, dadurch einen beſonderen ſicheren Stand zu haben. Wie er⸗ ſchrak aber die alte Frau, als der Boden icht nur wankte, ſondern nachgab und ſie zwet Meter in die Tiefe verſinken ließ. Als ſie ſich ait vieler Mühe und Not aus ihrer Gruft präſidium und machte eine Meldung von ihrem Erlebnis, wobei ſie nicht vergaß, darauf hin⸗ zuweiſen, dung des preußiſchen Königs abgeſehen ſer, ſei, weil im Gaſthaus„König von Portugal“ ein unterirdiſcher Gang gegraben würde. Der Polizeivräſident begab ſich in höchſteigener Per— ſon mit einigen Beamten zum Tatort und ſtellte feſt, daß es ſich tatſächlich uin einen un⸗ terirdiſchen Gang handelte, der nach genauer Prüfung ein recht beträchtliches Alter aufwies und vom Schloß unter dem„König von Por- tugal“ hindurch bis zur Marienkirche führte. Mit einer Ermordung des preußiſchen Königs hatte dieſer Gang ſelbſtverſtändlich nichts zu tun, ſondern er diente wahrſcheinlich dem Hofe zum unauffälligen Beſuch der Kirche. Inzwi⸗ ſchen wurden weite Strecken des Ganges ver⸗ ſchüttet. Nur das Loch, in das die Waſchfrau gefallen war, können noch die Fremden im „König von Portugal“ ſehen. Nicht ſo romantiſch wie die Geſchichte von dieſem unterirdiſchen Gang mutet der Streit an, der ſeit dem Tode des Reichsaußenmink⸗ ſters Streſemann um die Benennung einer Berliner Straße mit ſeinem Namen geführt wird. Nach einem ſehr lange dauernden cls hübſchen Hin und Her traf der Polizeipräſident mit Zuſtimmung des preußiſchen Innenmint⸗ ſters jetzt endgültig die Entſcheidung. Die bis⸗ herige Königgrätzerſtraße wird umbenannt in Streſemann⸗Straße. Auch andere Straßenzüge ſah man als geeignet an. Unter anderem ſtan⸗ den die Lenne⸗, die Tiergarten⸗ und die Voß⸗ Straße zur Debatte. Bei dieſen drei Straßen wäre die Umbenennung ohne Zweffel leichter geweſen, als bei der Königgrätzerſtraße, weil dieſe Straßen ſo gut wie keine Geſchäfte be⸗ ſitzen. Beſonders die Voß⸗Straße hätte ſich gut zur Umbenennung geeignet, weil ſie in aller⸗ befreit hatte, lief ſie ſchurſtracks zum Polizer— daß es auf eine heimliche Ermor⸗ nächſter Nähe des Au Doch wie geſagt, die Entſcheidung iſt gefallen. In der Königgrätzerſtraße befindet ſich beinahe in jedem Hauſe ein Geſchäft oder eine Gaſt— wirtſchaft. Auch mehrere große Hotels Ind ein Theater liegen in dieſer Straße. Die Geſchäfts— leute ſind ſelbſtverſtändlich über die Umbenen— nung durchaus nicht erfreut, denn es ent— ſtehen ihnen durch Abänderung der Druckſachen uſw. immerhin erhebliche Koſten und außer— dem befürchten ſie, ſoweit ſie auf den Verkehr mit ausländiſcher Kundſchaft angewieſen find, gewiſſe Schädigungen. Da aber bei der Am— benennung der Budapeſterſtraße in Friebrich— Ebertſtraße die an die Wand gemalten Schwte— rigkeiten binnen kürzeſter Zeit überwunden und vergeſſen wurden, glauben die Behörden, daß ein ähnlicher Zuſtand auch bei der Streſe— mannſtraße eintreten wird. Ausſchlaggebend für die Entſcheidung des Polizeipräſidiums dürften vor allem zwei Mo⸗ mente geweſen ſein. Zunächſt verſchwindet letzt der Name Königgrätz, der doch eine recht un⸗ liebſame Erinnerung an den Preußiſch-Oeſter— reichiſchen Bruderkampf war und ferner trägr der Straßenzug, der ſich vom Reichstag bis zum Halliſchen Tor hinzieht, nunmehr die Na⸗ men zweier hervorragender Staatsmänner der deutſchen Republik: Friedrich Ebert und Streſe⸗ mann. Der Kampf iſt entſchieden, die Geiſter können ſich wieder an anderen Probleꝛnen er⸗ hitzen. Ohne Nörgeleien geht es ja bekanntlich nie ab. Und gerade der Berliner hat bei allen Maßnahmen, die von Seiten der maß⸗ gebenden Inſtanzen getroffen werden, etwas auszuſetzen. Als zu früherer Zeit zur Bezeichnung on Fernſprechämtern die Namen beſtimmter Stadt⸗ teile gewählt wurden, war man mit dieſer Regelung nicht zufrieden. In friſcher Erinne⸗ Gebiet werden als Gäſte an dem Kreisſporttag teilnehmen So iſt ein machtvoller Aufmarſch der Jugendkraft zu erwarten, ein Feſt größten Ausmaßes, das den Gauſporttag 1928 bei weitem übertreffen wird. Halle! Hallo! Hier Welle 1111! Wiſſen Sie ſchon was uns der kommende Sams- tag abend bringt? Sie wiſſen's noch nicht?— swärtigen Amtes liegt. Die feſchen Sarraſani-Girls ſollen dahier beim Turnerbund Maskenball eintreffen. In letzter Stunde noch wurden mit dem zur Zeit in Berlin weilenden Cirkus Sarraſani Verhandlungen ge— pflogen, daß er uns doch kommenden Samstag abend ſeine jetzt in neuer Aufmachung auftretenden Girls zur Verfügung ſtellen möge und Direktor Stoſch hat auch dem Engagement ſtattgegeben. Am Samstag abend werden ſie nun im Freiſchütz auf⸗ treten. Prinz Carneval wird um 19,71 Uhr von ſeinem Gefolge närriſcht unterſtützt, die Girls ein⸗ führen. Große Ueberraſchungen ſtehen den Be⸗ ſuchern bevor. Niemand möge ſich dieſes große Ereignis, welches hier nie wiederkehren wird, ent⸗ gehen laſſen. Deshalb nochmals:„Es brauſt ein Ruf wie Donnerhall— Auf zum Turner⸗Masken⸗ ball“ am Samstag abend im„zgreiſchütz“ unter dem Motto„Wer net mitmacht, werd' ausgelacht!“ Maskenkarten ſind zu haben im„Freiſchütz“ und „Walfiſch“. * Maskenball der Turngenoſſen. Wenn ſich's auf dieſer Erde zu leben nicht mehr lohnt, nehmen wir'ne Rakete und fahren auf den Mond. Die Mond-Rakete ſteigt. Die ganze wiſſen⸗ ſchaftlich intereſſi'rte Welt horcht auf. Hat doch den bisher in Umlauf geſetzten Zeitungsmeldungen von einem Mondflug auch der größte Optimiſt in dieſer Sache keine ernſte Beachtung geſchenkt. Dr. Krautkopp— der Vater der Idee des Mondfluges — hat jedoch in aller Stille in zäher Ausdauer ſeinen kühnen Plan zum Abſchluß gebracht. Mit der bereits fertiggeſtellten Mondrakete hofft Dr. Krautkopp auf das Beſtimmteſte die Verbindung Erde— Mond herzuſtellen. Der erſte Abſchuß wird am morgigen Samstag abend 81 Uhr(Erde und Mond ſind um dieſe Zeit am nächſten beiſammen) vorgenommen. Sollte der Verſuch Dr. Krautkopps von Erfolg ſein— woran ja kein Zweifel beſteht — ſo wird all denen, die„Höher naus wollen“ mit einem Mondſchuß geholfen werden können. Da bei dem weltumſpannenden Ereignis ungeheure Menſchenmaſſen Zeuge ſein werden, hat man be— hördlicherſeits die polizeiliche Abſperrung des Start- platzes„Zum Karpfen“ verfügt. Eine beſchränkte Anzahl Karten ſind noch in den bekannten Vorver— kaufsſtellen erhältlich. * Es handelt ſich um die Zuberei⸗ tung ihres Kaffees. Für die erfahrene Haus— frau iſt die Zubereſtung eines feinen Kaffees kein Geheimnis mehr. Sie weiß, daß ſie ihm nur etwas„Aecht Franck“ zuzuſetzen braucht, wenn ſie den abgerundeten, würzigen Geſchmack erzielen will, der das tägliche Getänk ſo begehrenswert macht. „Aecht Frank“ hat auch noch einen weiteren Vor— zug, der unter den heutigen Verhältniſſen beſonders hoch eingeſchätzt werden muß, er verbilligt das Getränk. Wiſſenſchaftlich ſteht feſt, daß durch die Verwendung dieſes Zuſatzes ein ſtärkeres Hervor— treten und längeres Anhalten des Kaffeegeſchmacks ſowie eine ſchöne goldbraune Farbe, erreicht wer— den. Es iſt aber darauf zu achten, daß die be— kannten orange Pakete die Erkennungszeichen, näm— lich den Namen„Frank“ und die Schutzmarke, die „Kaffeemühle“, tragen. Gleichfarbige Packungen und ähnlich lautende Bezeichnungen ſind meiſtens minderwertige Nachahmungen. ein neues Amt„Haſenheide“ heißen ſollte. Alle Teilnehmer fühlten ſich gekränkt, weil ſie glaubten, es könne die Vermutung beſtehen, ſi wohnten garnicht mehr innerhalb der Ber— liner Stadtarenze, ſondern außerhalb in der Heide, wo die Haſen herumlaufen. Der Name mußte geändert werden. Die Oberpoſtdirektion glaubte, dem Geſchmack der Berliner mehr ent— gegenkommen zu müſſen, und verfiel zur Be— zeichnung von Fernſprechämtern auf die ein- prägſamen Worten: Flora und Vineta. Man wird dabei an ſchöne Blumenpracht und a herrliche Waſſergeſtade erinnert. Da nun die Sache etwas wäſſerig geworden war, ſo ging die Oberpoſtdirektion noch einen Schritt wek⸗ ter und wählte ſogar den Namen des aften Meergottes Poſeidon für ein neues Fernſprech⸗ amt. Es wird wohl nicht zu lange dauern, bis dem Olymp noch mehr Vertreter entnommen werden, die bei der Poſt als Taufpaten anzu— treten haben. Abzuwarten bleibt, auf welches Gebiet i kinftig die Oberpoſtdirektion begeben wird. Vielleicht kommt gelegentlich einmal die Berg⸗ welt daran und dann wird man uns vielleicht das Fernſprechamt Himalaja oder Sauriſankar beſcheren. Um all dieſe Dinge kümmert ſich jie⸗ doch in dieſert Wochen die Berliner Jugend, ſelbſt wenn ſie ſchon in den vierziger oder fünſziger Jahren ſteht, ſo gut wie nicht. Die Deviſe heißt: Karneval. Allerdings darf man nicht den Maßſtab anlegen, wie man ihn von Rheinland her oder aus München gewohnt iſt. Die ernſtere nordiſche Veranlagung läßt den ungezwungenen, freien heiteren Ton nicht auf⸗ kommen. Ob es ſich um Maskenbälle, um Ko⸗ ſtümfeſte oder um Redouten handelt: Stets ſieht man viele Menſchen, die bereit ſind, ſich von einigen Künſtlern amüſieren zu laſſen, rung iſt noch der Sturm, der ſich erhob, als aber ſelbſt nicht zur Stimmung beizutragen vermögen. E. J GW.