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Mai 1904 beſonders hinzuweiſen, der lautet: Bezieht ein Metzger oder Wiederverkäufer von einem anderen Ort Fleiſch, ſo muß der Transporteur während des Transportes eine be— ſondere Beſcheinigung über die erfolgte Unter— ſuchung nach dem vorgeſchriebenen Formular, aus— geſtellt von dem Fleiſchbeſchauer des Ortes, we das Tier geſchlachtet wurde, bei ſich führen. Jedes einzelne Fleiſchſtück hat den Fleiſchbeſchau— ſtempelabdruck an geeigneter Stelle zu tragen. Die Beſcheinigung iſt an dem Empfangsort ſofort dem Polizeiamt abzuliefern, welche zu dem Zwecke eine nochmalige Beſichtigung dieſes Flei— ſches durch den Ortsfleiſchbeſchauer veranlaſſen kann, um feſtzuſtellen, ob das Fleiſch inzwiſchen verdorben iſt oder ſonſt eine geſundheitsſchädliche Veränderung ſeiner Beſchaffenheit erlitten hat. Wir empfehlen die Einhaltung dieſer Beſtim— mungen und ſind unſere Beamten angewieſen, Zu— widerhandelnde unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 24. Februar 1930. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Betr: Ie ane FIJCõõ Aut N N uu Samstag, den 1. März, abends 8,31 Uhr findet unſer diesjähriger minim! adlhtanetaenenanuutanmea in dem feſtlich dekorierten„Engel⸗ wie; ſa ale“ ſtatt. Wir laden unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder nebſt deren Angehörige herzlichſt ein. Der Vorſtand. NB. Maskenkarten, die nur an Mitglieder u. deren Angehörige ausge⸗ geben werden, ſind bei Mitgl. Franz Hofmann, Buchhandlung, erhältlich. ZU OS TERRN empfehle stets Neueingänge vo Herren-Anzugstoffen Damen-Kleiderstoffen in vielen Farben u. Qualitäten ganz besonders in Wäsche Paradekissen, Kissen, Damaste, Betttücher von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten. Ferner mache auf meine bekannt guten Qualität in Banchent, Federleilnen mal In. Bettfedern aufmerltsam. Robert Weinmann. Eieruheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 4,50 Mk. 0 Viernheimer Zeitung Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. viernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagtvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden n 20. Februar 4 24 Beamte und Neiſhsſinamen Vor der zweiten Leſung des Noung⸗Plans Regierungsinitiative oder Parteienſpiel? Eine Entſchließung des D. H. V. Im Vordergrunde der öffentlichen Diskuſſion ſteht noch immer die Ausbalanzierung ich haushalts für 1930. Der urſprüngliche Gedanke einer Schickſalsgemeinſchaft der Sozial- verſicherungsträger in dem Sinn, einen Topf geworfen wird, kann als erledigt an geſehen werden. Ein neuer Vorſchlag des Reichs⸗ finanzminiſteriums geht dahin, der Arbeitsloſen- Verſicherung auf zwei Jahre je 100 bis 150 Mill. RM Reichszuſchuß zu geben. Darlehensverpflichtung des Reiches gegenüber ver Arbeitsloſenverſicherung abgegolten ſein. Die Organe der Arbeitsloſenverſicherung ſollen das Recht bekommen, Leiſtungen und Beiträge ſelb⸗ ſtändig feſtzuſetzen, Zu dieſem Vorſchlag hat der Vorſtand des Gaues Main-Weſer im Deutſchnationalen Hand- Fungsgehilfen⸗Verband folgende Entſchließung angenommen: Der D. H. V. ſtellt mit Genugtuung feſt, daß der Gedanke der Schickſalsgemeinſchaft aller So- Seine nochmalige Erwägung würde auf ſchärfſten Wi⸗ derſtand der Angeſtelltenſchaft ſtoßen. Das Selbſt. zialverſicherungsträger aufgegeben iſt. verwaltungsrecht der Angeſtelltenverſicherung insbeſondere auch hinſichtlich der Vermögens⸗ anlage muß unter allen Umſtänden gewahrt bleiben. Jeder Zwang, auch zur Uebernahme von Reichsbahnvozugsahlien wird unbedingt abge- lehnt. Der Gauvorſtand betrachtet es als abſurd, in einer Zeit größter Arbeitsloſigkeit, die für den Wohnungsbau beſtimmten Mittel der So⸗ zialverſicherungsträger für die Defizitdeckung der Arbeitsloſenverſicherung zu verwenden. Die Rücklagen der Angeſtelltenverſicherung müſſen unter allen Umſtänden für die ſich in den näch- ſten Jahren gewaltig ſteigernden Renten- und Leiſtungsverpflichtungen unbedingt ſichergeſtellt werden. Der D. H. V. begrüßt grundſätzlich den Vor⸗ ſchlag, den Selbſtverwaltungsorganen der Ar- heitsloſenverſicherung das Recht der Beſtimmung von Beiträgen und Leiſtungen zu geben. Insbe⸗ ſondern ſieht der D. H. V. in der Errichtung von Erſatzkaſſen für Angeſtellte in der Arbeitsloſenverſicherung die Möglichkeit, die wünſchenswerte berufsſtändiſche Selbſtverwal⸗ tung zu ſchaffen. Eine erträgliche Löſung der Finanzſchwierig— leiten des Reiches erblickt der Gauvorſtand des D. H. V in einer Hilfe der unkündbaren Be⸗ amten. Eine kollektive Kredithergabe der Beam ten an das Reich durch Zurverfügungſtellung von 5 Prozent ihres Gehaltes würde in der Zeit außerordentlicher, finanzieller Not als ein Be- weis echter Solidarität mit dem Volks⸗ und Staatsſchickſal anzufehen ſein. Dies wäre ohne beſondere Beeinträchtigung der Lebenshaltung der Beamten durchführbar und würde dem Reich aus ſeiner augenblicklichen Finanznot helfen. Im Hinblick darauf, daß die Einkommen der Privatangeſtellten gegenüber den vergleichbaren Beamtengruppen noch weſentlich zurückbleiben und die Sozialrenten der Angeſtelltenverſicherung nur einen kleinen Bruchteil des Penſionsein⸗ kommens der Beamten ausmachen, ferner im Hinblick auf die Tatſache, daß die letzte Beam tenbeſoldungsreform die Finanznöte des Reichs, der Länder und der Gemeinden zu einem gro- ßen Teil mit verurſacht hat. glaubt der Gauvor⸗ ſtand des D. H. V. an die Beamtenſchaft dieſen offenen Appell zur Hilfe aus der Finanznot richten zu dürfen. i Ausland 5 Dr. Schober wieder in Wien eingettoſſen wtb. Wien, 25. Febr.[Radio.) Bundeskanz⸗ ler Dr. Schober iſt heute um 9,25 Uhr früh in Begleitung des Generalſekretärs für aus⸗ wärtige Angelegenheiten Peter und des Ge⸗ ſandten Junkar im Hauptbahnhof eingetroffen. Der deutſche Geſandte in Wien, Graf Lerchen⸗ feld, hat auch die Rückfahrt auf Einladung des Bundeskanzlers als deſſen Gaſt mitgemacht. Zum Empfang waren am Bahnhof erſchienen Vizekanzler Vaugion und die Bundes miniſter De. Heiniſch, Dr. Juch und Födermaher, ſowie mehrere ionüre. Beim Verlaſſen des 999999 rere Bahnhofs wurde der Bundeskanzler von einer zahlreichen Menge lebhaft acclamiert. des daß alles in Damit ſoll die getreten ſind. Die Aus dem Reichstag wird uns geſchrieben: Wir wollen nicht verkennen, daß die Be— tatungen über die Poung⸗-Geſetze und die Sanierung der Kaſſenlage in der vergangenen Woche mit aller Sorgfalt gepflogen wurden Vielleicht war man ſogar zu gründlich. Denn ſchon in den erſten Tagen war es für den Kenner der Sachlage klar geworden, daß wir auf dieſe Weiſe nicht zum Ziele kommen, daß wir nur koſtbare Zeit verlieren. Gerade von der Regierung mußte man deshalb erwarten, daß ſie auch wirklich führt, ſich aber nicht wieder einmal von den Parteien führen läßt. Seit Monaten waren ſchon Pläne zur Diskuſſion geſtellt worden über die Sanierung der Kaſſenlage. Sie kamen teils von der Regierung, teils von den Parteien. Aber anſtatt daß die Regierung nun energiſch vorging, hat ſie ſich immer wieder hinter die Parteien verſchanzt und durch Zwiſchenverhandlungen und Sonderkonſerenzen bei den Parteien vor— geführt, welcher Plan vielleicht dieſem am geeignetſten zur Durchführung erſcheinen könnte. Das Reſultat iſt gleich Null geblieben. Weil eben die Regierung bei dem ganzen Kampf nicht Führerin geweſen iſt, nicht den Mut aufbrachte, die Parteien im Reichstag vor die volle Verantwortung zu ſtellen, weil ſie ſelbſt letzten Endes jede Klarheit in ihrer Ziel⸗ ſetzung vermiſſen ließ. Die Entſcheidung iſt, um es noch einmal zu betonen, äußerſt ſchwer. Sie gilt den Noung⸗ Geſetzen wie den innerpolitiſchen Sicherun⸗ gen für deren Durchführung. Und ſie muß in einem Schlage erfolgen. Wir können nicht den YVoung-Plan annehmen, ohne daß zu gleicher Zeit die geſetzlichen Garantien zu deſſen Durchführung gegeben ſind. Würden dieſe ausfallen, kämen wir hne Zweifel in eine gefährliche Dauerkriſe. Wir würden wohl kaum mehr mit dieſem Parlament einen geſunden und geordneten Etat aufzu— ſtellen vermögen. Jetzt iſt die Gefahr noch nicht groß. Vorausſetzung dafür iſt, daß die Regie— rung aus dem Erſchlaffungszuſtand geran«. kommt, daß ſie handelt. den Reichstag zur Entſcheidung zwingt. Wir haben es früher ſchon erlebt, daß eine energiſche Regierung, die weiß, was ſie will und fordern kann, auch die Parteien im offenen Kampfe zur»er— antwortungsbewußten Einſtellung zu zwingen vermag. Nicht Dutzende von Plänen darf aber eine ſolche Regierung zur Diskuſſion ſtellen, ſon— dern nur einen in allen ſeinen Teilen ſorg— ſam geprüften Plan, der allen Erforderniſſen gerecht wird, gilt es jetzt in den Reichstag zu bringen und über ihn die Entſcheidung herbei— zuführen. Vor einer ſolchen Regierung, die dieſes Wollen an den Tag legt, hat auch der Reichstag Reſpekt und wird auch im Intereſſe einer geſunden Zukunftsentwicklung verant— wortungsbewußt handeln. In dieſer Woche haben die Würfel zu fallen. Der Kampf um die Wohnungszwangswirtſchaft Der Reichstag verweiſt die Vorlagen aun den Wohnungsausſchußz Berlin, 25. Febr.(Radio.) Ohne Ausſprache wird zunächſt eine geringfügige Aenderung der Beſtimmungen über die Handwerksrolle in allen drei Leſungen angenommen. Dann wird die erſte Beratung der Vor— lagen und Anträge zur Mieterſchutzgeſetzgebung fortgeſetzt. Reichsjuſtizminiſter von Guerard wen⸗ det ſich gegen die geſtrigen Ausführungen des Abg. Jöriſſen von der Wirtſchaftspartei. Der Miniſter erklärt dann: Die Zwangswirtſchaft muß auch nach meiner Anſicht beſeitigt wer⸗ den, ſobald die Vorausſetzungen für die Wie⸗ dereinführung der freien Wirtſchaft gegeben find.— Jetzt liegen dieſe Vorausſetzungen aber noch nicht vor. Es handelt ſich im eine Notmaßnahme für eine Notzeit. Was zur Lockerung ohne Gefahr für die Allgemeinheit geſchehen kann, darf ich den Ländern über⸗ laſſen. Die Auffaſſung, daß es nur der Beſei⸗ tigung der Zwangswirtſchaft bedürfe, um den Baumarkt beleben und ausreichende Wohnun⸗ gen zu ſchaffen, kann ich nicht teilen. Ich hoffe, daß es dem Ausſchuß gelingen wird, aus den vorliegenden Anträgen brauchbare Vorſchläge herauszuarbeiten. Abg. Tremmel(3.) ſpricht die Hoff⸗ nung aus, daß die von der Regierung gefor⸗ derte Verlängerung der beſtehenden Mieter⸗ ſchutzgeſetze die letzte ſein würde. Die Negie⸗ rung follte unter Anhörung der Organiſationen der Mieter und Hausbeſitzer ein Uebergangs⸗ geſetz auszuarbeiten. Abg. Bül!l(Dem.) weiſt auf die vielen Eingaben und Denkſchriften hin, die dem Reichs⸗ tag zur Mieterſchutzfrage zugegangen ſeien. Die Hauszinsſteuer belaſte die Hausbeſitzer bei weitem nicht ſo ſtark wie die Hypotheken⸗ zinſen der Vorkriegszeit, an deren Stelle ſie Demokraten würden für Ausſchußüberweiſung der Vorlagen ſtimmen. Abg. Behrens(Chr.⸗Nat.) warnt vor einer übereilten Aufhebung der Mieterſchutz⸗ 1 geſetze. Im Ausſchuß würden wir uns auch noch wohnungen beſchäftigen müſſen. jetzigen Zuſtände auf dem Wohnungsmarkt noch als ſehr unbefriedigend. Der Reichstag ſollte deshalb die beſtehenden Mieterſchutz— geſetze nicht einfach verlängern, durch geſetzgeberiſche Maßnahmen abgeſtellt werden konnten. Von einer Beſeitigung der Wohnungszwangswirtſchaft könne jetzt keine Rede ſein. Es fragt ſich nur, ob man die Ver— längerung nicht beſſer nur auf ein Jahr beſchließt und inzwiſchen an einer Verbeſſerung arbeitet. Abg. Wagner(N.) erklärt, die Mieter— ſchutzgeſetzgebung dürfe nicht ohne weiteres aufgehoben werden. Die Nationalſozialiſten würden der Verlängerung der Mieterſchutz— geſetze zuſtimmen. Damit ſchließt die Ausſprache. Die Vorlagen und Anträge Wohnungsausſchuß überwieſen. Weiterberatung: Mittwoch 3 Uhr nach⸗— mittags. Die Beratungen des Moungausſchuſſes. Berlin, 25. Febr.(Radio.) Die vereinigten Ausſchüſſe des Reichstages beendeten heute Ausſprache über das deutſch-polniſche Liquida⸗ tionsabkommen. Die Abſtimmung darüber ſoll jedoch erſt am Schluß der Beratungen aller mit dem Haager Geſetzgebungswerk in Verbin⸗ dung ſtehenden Liquidationsabkommen erfol⸗ gen. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß dieſe Beratungen ſpäteſtens anfangs nächſter Woche erledigt ſein können, ſodaß die zweite Leſung der Young⸗Geſetze im Plenum am Donnerstag nächſter Woche erfol⸗ gen kann. Die Vertagung der Abſtimmung im Ausſchuß dürfte im weſentlichen darauf zu⸗ rückzuführen ſein, daß auch innerhalb der Re⸗ gierungsparteien noch Meinungsverſchieden⸗ heiten beſtehen. werden dem 1 2 N 4e. Jahrgang die Frauenſührerin Regine Deutsch 70 Jahre alt 5 7 5 1 Regine Deutſch, die bekannte Frauenrechtlerin, feiert am 1. März ihren 70. Geburtstag. Frau Deutſch iſt in meh⸗ reren Werken für die politiſchen Rechte der Frauen eingetreten, beſonders bekannt iſt ihr Buch„Parlamentariſche Frauenarbeit“ geworden er ahn- Ert„ Zeiamten . 5. Eſſen, 25. Febr.(Radio.) Unter dem Duck ber allgemeinen Wirtſchaftslage und der tataſtvophalen Lage des Baumarktes haben ſich die Aebeitgeherverbünde des geſamten deutſchen Baugewerbes gezwungen geſehen, von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch zu machen und die 3. Zt. gültigen Bauarbeiterlöhne zum 31. März 1930 zu kündigen. Eine Kündigung der Ban⸗ arbeiterlöhne iſt auch im Rheinland und in Weſtſalen erfolgt. 335 Millionen Arbeſtsſoſenkehlbetrag mit der Frage der landwirtſchaftlichen Werk- Vorſtand der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenver. Abg. Troßmann(BNP.) bezeichnet die enb Berlin, 25. Febr.(Eigene Meldung.) Der mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat in dieſen Tagen ſeine Vorarbeiten für den Haus- haltsplan 1930-31 der Reichsverſicherungsanſtalt abhgeſchloſſen. r Voſſ. Ztg.“ inen Fehlbetrag von 335 Mil 8 1175: n ſtände Woſſ. Ztg.“— einer ig von 335 Mil⸗ Ausſchuß prüfen, ob nicht manche Uebelſtände lionen auf, für den nach den geſetzlichen Beſtim— Der Entwurf des Vorſtandes weiſt— laut mungen das Reich eintreten müſſe. Die Höhe des Fehlbetrages wird ſich auf etwa 230 Millio⸗ nen vermindern, wenn die Befriſtung der im Vorjahr erfolgten Beitragserhöhung aufgehoben und bis zum Ende des Haushaltsjahres ver— längert wird. Der Entwurf des Vorſtandes ſoll in den nächſten Wochen dem Verwaltungsrat der Reichsanſtalt zugehen, doch iſt zu erwarten, daß bis dahin die Vorlage aufgrund der Ver- handlungen über die Deckung des Fehlbetrages der Reichsverſicherungsanſtalt nicht unbeträchtlich verändert ſein wird. Moldenhauers Vorſchläge Im Reichsfinanzminiſterium fand am Diens⸗ tag eine Beſprechung zwiſchen den Reichsmini⸗ ſtern Moldenhauer, Wiſſel und Severing ſtatt, in ber es, wie bie„Germania“ berichtet gelun⸗ gen iſt. die letzten Reſte der Differenzen über die Ausgabenſeite des neuen Etats zu bereinigen. Dieſe Deckungspläne des Reichsfinanzminiſte⸗ riums ſind— dem Blatt zufolge— mittlerweile fertiggeſtellt und werden noch heute dem Reichs kabinett zugeleitet. Das Reichskabinett iſt für Donnerstag vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung einberufen. um ſich mit den Vorſchlägen des Reichsfinanzminiſterz zu befaſſen. Wie dem Blatt von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſehen die Vorſchläge des Reichsfinanzminiſters weder das vielerörterte Notopfer der Feſtbeſoldeten, noch eine Erhöhung der Einkommenſteuer vor. Dem r ee foll die Erhebung einer Benzinſteuer geklant ſein. Gerüchtweiſe wurde von 6 Pfg. pro Liter geſprochen. Eine ſolche Steuer wäre, wie das Blatt erklärt, ohne gleich⸗ zeitigen Umbau der Kraftfahrzeugſteuer wirt ſchaftlich nicht tragbar und finanziell nicht ein⸗ trüglich. Ministerium Chaulemps gestürz Mit 277 gegen 299 Stimmen Paris 26. Febr. Das Kabinett Chau⸗ temps hat das erſte Auftreten in der Kammer nicht überlebt. Die von der Regierung unter Stellung der Vertrauensfrage beantragte Privrität für die Tagesordnung Ankeriou wurde von der Kammer mit 277 gegen 292 Stimmen abgelehnt. Das Kabinett Chau⸗ temps iſt daraufhin zurückgetreten. Die Auszählung des Abſtimmungsergebniſ— ſes dauerte eine volle Stunde, während der die Abgeordneten warteten. Sie wurden bereits un— geduldig und begannen ein Pultdeckelkonzert. Endlich erſchlienen Miniſterpräſident Chautemps und unmittelbar darauf der Kammerpräſident. Die Linke brach in dieſem Augenblick in eine ſtürmiſche Ovation aus. Nach Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes verließen die Kabinetts— mitglieder den Sitzungsſaal, worüber die Rechts— parteien in lärmenden Beifall ausbrachen, wäh— rend ſich die geſamte Linke des Hauſes erhob und eine Gegenkundgebung veranſtaltete, bis ſich end— lich der Saal langſam räumte. Chautemps und ſämtliche Miniſterkollegen begaben ſich darauf ins Elyſee, um dem Präſiden— Aus Nah und Fern. Mainz, 25. Febr. Gründungs-Ver⸗ ſammlung. Am Sonntag fand hier im Noten Saal der Stadthalle die Gründungs— verſammlung der neuen Landesgruppe Mainz des Deutſchen Touring-Clubs ſtatt. Nachdem die Punkte der Tagesordnung erledigt waren, fand eine rege Ausſprache über intern. Klub— angelegenheiten ſtatt; auch wurden die Pläne der Befreiungsfahrt des Deutſchen Touring⸗ Klubs zum Rhein, die mit einer großen Klub— veranſtaltung in Mainz endigen ſoll, eingehend durchgeſprochen. N Doruiſtabt, 25. Febr. Verſchärfte ſeuchen polizeiliche Vorſchriften. Der Miniſter des Innern hat die preußiſchen Regierungsbezirke Potsdam, Köslin, Stralſund, Liegnitz. Hannover, den bayeriſchen Negie⸗ rungsbezirk Schwaben ſowie den württember— giſchen Donaukreis als tark verſeucht im Sinne der Vorſchriſten über die Einfuhr von Vieh aus ſtark verſeuchten Gebietsteilen bezeichnet. Alles Vieh(Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen) unterliegt daher der fünftägigen A6 ſonderung. Darmſtadt, 25. Febr. Schutz für Wilbd⸗ enten. Um der ſtarken Abnahme der Wild— enten durch gewerbe e durch Ausübung der Jagd mit Lockenten ent— gegenzuwirken, hat der Innenminiſter ange— ordnet, daß von den Bürgermeiſtereien bei der in Gang befindlich Neuverpachtung der Jagden die Beſtimmung sgetrofſen wird: Die Ausübung der Entenjagd durch Lockenten — auch künſtliche— und durch berufsmäßige „Entenjäger“ iſt verboten. Zuwiderhandlungen ziehen ſofortige Auflöſung des Pachtvertrages nach ſich.“ Die erſchreckende Abnahme der Wildenten bildet eine Gefahr für Wild und Haustiere, da ſie in hohem Maße als Ver— tilger der Maſſerſchnecken wirken, die Zuträger des Leberegels ſind. Darmſtadt, 25. Febr. Oden wald⸗Neckar⸗ Eilzüge. Wie der Odenwald-Verkehrsbund mitteilt, ſind ſeit kurzem die von Darmſtadt ſowie Frankfurt über die heſſiſche Odenwald— ten der Republik die Demiſſion zu unterbreiten. Der Präſident hat das Rücktrittsgeſuch angenom— men und die zurückgetretenen Miniſter mit der Führung der laufenden Angelegenheiten betraut Er wird heute vormittag mit den Beſprechungen zur Löſung der Kriſe beginnen. Paris. 26. Febr. Chautemps hat nach Ueber— reichung der Demiſſion des Miniſteriums bei einem Empfang von Preſſevertretern erklärt, er habe das Bewußtſein, bei der unter heiklen Um— ſtänden ihm übertragenen Aufgabe der Kabi— nettsbildung einen Verſöhnungsgeiſt und ein Nationalgefühl bewieſen zu haben, das in der Kammer niemand ernſtlich beſtritten habe. Aber man müſſe philoſophiſch in Rechnung ſtelleg, daß die beſten Gefühle und das loyalſte Verhalten von den Gegnern, die unter allen Umſtänden unerbittlich geblieben wären, nicht anerkannt würden. Er habe das Gefühl, ſeine Pflicht er— füllt und um ſein Kabinett in einer demokrati— ſchen Strömung die Republikaner geſammelt zu haben. Dieſe Strömung werde wiederkehreu. Er ſelbſt ſei gezwungen, einem geſchickteren oder glücklicheren Nachfolger Platz zu machen. bahn und den Neckar entlang nach Heilbronn und Stuttgart verkehrenden, beſonders belieb— ten„Odenwald-Neckar-Eilzüge“ mit den neuen mehrfach angekündigten Eilzugswagen der Reichsbahn ausgeſtattet. Die neuen Eilzugs⸗ wagen ſind vierachſig und haben in der Form und Länge große Aehnlichkeit mit den D-Zug⸗ wagen. Ludwigshafen, 25. unfall. Febr. Verkehrs⸗ Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr lei Holz ein aus Richtung Mundenheim kom— mender 21 Jahre alter Motorradfahrer und ein 19 Jahre alter Radfahrer zuſammen. Beide ſtürzten und der Radfahrer erlitt ſtarke Prel— lungen und innere Verletzungen, ſodaß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Motorradfahrer erlitt keine Verletzungen. ſtießen in der Deutſcheſtraße nahe der Ziege⸗ Bonn, 25. Febr. Selbſtmord eines nervenkranken Arztes. Ein in einer Bonner Nerveaheilanſtalt untergebrachter Arzt aus Gladbach⸗Rheydt beging am Samstag Selbſtmord durch Erhängen. Er hat die Tat anſcheinend in einem Anfall von Schwermut verübt. Goch, 25. Febr. Zwiſchen die Puffer geraten. Auf dem hieſigen Bahnhof geriet am Samstag abend der Rangierer Jakob Hermſen aus Asperden zwiſchen die Puffer zweier Wagen, wobei ihm der Bruſtkorb ein⸗ gedrückt wurde. Er war auf der Stelle tot. Der Unglückliche hinterläßt Frau und Kinder. Mannheim, 25. Febr. Doch Karneval⸗ Zug in Mannheim. In der geſtrigen larnevaliſtiſchen Sitzung der Mannheimer Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“ gab Präſident Bieber bekannt, daß man ſich doch noch ent⸗ ſchloſſen habe, einen Umzug am Faſtnacht⸗ Sonntag zu veranſtalten, der allerdings in beſcheidenem Nahmen vor ſich gehen müſſe. Der Umzug ſoll unter Mitwirkung des „Feuerio“ ſelbſt ſowie der Karnevalvereine der Vororte ſtattfinden. Politik und Reklamewagen werden ausgeſchloſſen. Die ſchönſten Gruppen werden prämiiert. Mainz, 25. Febr. Der Mainzer Noſen⸗ monta gszug. Die Vorbereitungen zu dem bekanntlich unter der Deviſe„Die Welt im Narrenſpiegel“ gehenden Mainzer Roſen⸗ montagszug ſind bereits ſehr weit gediehen. Es ſteht jetzt ſchon feſt, daß der Zug aus ungefähr hundert Gruppen beſtehen wird mit faſt 30 Wagen. Die Beliebtheit des Mainzer Karnevalzuges in der Umgebung der Goldenen Stadt beweiſt allein ſchon die Tatſache, daß 1927 allein 87 Sonderzüge ſeitens der Reichs⸗ bahn nach Mainz eingelegt werden mußten. Frankfurt. M., 25. Febr. Aufhebung eines Spielklubs. Seitdem das Ecarte- ſpiel als Geſchicklichkeitsſpiel erlaubt iſt, ſchießen die Frankfurter Spielklubs wie Pilze aus der Erde. So konnte man beobachten, ſtraße infolge der freiwerdende Geſchäftslokale DD ſchlechten Wirtſchaftslage zur Einrichtuno N 7275 e 5 D 75 ee 2 9 „München. Das Feuer iſt niedergekümpft. 1925 Das letzte Aufflackern wird von den Newyorker Löſchbooten abgelöſcht. F in der letzten Zeit wie zum Beiſpiel in der Kaiſer⸗ 1 I Auch Te nſſen beſtreitet! Die Landesverratsbeſchuldigungen gegen Krupp und Thyſſen. onb Eſſen, 25. Februar(Radio). Zu der Mel dung eines gegen Thyſſen eingeleiteten Verfah rens erhalten wir von dem geſchäftsführenden Direktor eine Erklärung namens ſämtlicher Her. ren, welche die Thyſſenwerke als verantwort ich. Direktoren während des Krieges geleitet haben, wonach weder einer der Herren Thyſſen noch einen von den Direktoren, noch eine Firma des Thyſſen⸗ Konzern bisher von einer Strafanzeige oder der Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens Kennt. nis habe. Sämtliche Lieferungen der Thyſſen⸗ werke während des Krieges ſeien mit vollem Ein vernehmen mit den zuſtändigen deutſchen Be hörden erfolgt. Darunter befand ſich keine Lieferung an das feindliche Ausland. Die Lieferung von Infanterieſchußſcheiben an die holländiſche Regierung erfolgte in vollem Ein⸗ vernehmen mit dem Kriegsminiſterium in Berlin. Die Friedrich Krupp A-G. Eſſen erklärt in der gleichen Sache, daß ſie, wie bereits berichtet, vorläufig nicht in der Lage ſei, zu den Anſchuldi⸗ gungen Stellung zu nehmen, bevor ihr die Zu- ſchrift des Reichsanwaltes zugegangen ſei. Sie habe weder vor dem Kriege noch während des Krieges irgendetwas ge'lan, was nicht mit Wif⸗ ſen der zuſtändigen Behörden geſchehen wäre. Vergwerlsunglück London, 25. Febr.(Radio.) In einem Berg⸗ werk bei Wath upon Dearne(Porkſhire) ereig⸗ nete ſich geſtern abend eine Exploſion. Mehrere Bergleute erlitten leichtere Verletzungen. Man befürchtet, daß noch 5 Bergleute durch Geſtein⸗ maſſen verſchüttet worden ſind. wtb. London, 25. Febr.(Nadio.) Bei der Exploſion in dem Kohlenbergwerk Wat upon Dearne in Vorkſhire wurden 3 Perſonen ge⸗ tötet und 7 verletzt. Drei der Verletzten haben ſchwere Brandwunden erlitten. Niandfunk⸗ Programm Frankfurt. Donnerstag, den 27. Februar. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik;: 12,00: Börſen⸗, Nachrichten⸗, Wetter⸗ und Waſſerſtandsdienſt; 12,30: Militärkonzert; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,30: Werbe⸗ konzert; 15,00: Wirtſchaftsfunk; 15,15: Ju⸗ gendſtunde; 15,45: Wirtſchaftsfunk; 45,00: Uebertragung von Stuttgart; Anſchließend: Wirtſchaftsdienſt; 18,35:„Hinduismus“; 19,05: 19,30: Liederabend; 20,00: Strauß⸗-Abend; 21,30: Uebertragung von Köln; In der Pauſe: Nachrichtendienſt. Stuttgart. Donnerstag, den 27. Februar. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10,00: Schall⸗ plattenkonzert und evtl. Mitteilungen; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterdienſt; 12,18: Zu Schaljapins Geburtstag(Schallplatten); 13,30: Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; Anſchl. Schallplattenkonzert; 15,30: Blumenpflege, 16,00: Nachmittagskonzert; In der Pauſe: Geſangseinlagen; 17,45: Wetter⸗ und Waſſer⸗ ſtandsdienſt; 18,05:„Frankreich im neuen deut⸗ ſchen Buch“, 18,35: Uebertragung von Frank⸗ furt; 21,30: Uebertragung von Köln; In der Pauſe: Uebertragung von Frankfurt; Anſchl.: Bekanntgabe evtl. Programm-Aenderungen. Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld (34. Fortſetzung) „Weil mir der Mann— offen geſtanden— nicht gerade zutrauenerweckend vorkam. Er be— ſaß ſo große Hände. Und dann war er ſo ſchweigſam, verſtand er ſo gar kein Wort Ita— lieniſch! Durch Zeichen nur gab er zu verſte⸗ Hen, daß er Gold vorzöge!“ „Das hatte ich ihm aufgetragen,“ bemerkte Schewen kühl. Er war mit ſich zufrieden. Es war ihm ge⸗ lungen, den Bankier zum Sprechen zu bringen, ohne daß er ſich ſelbſt eine Blöße gab. Wemn Tittoni die Wahrheit erfuhr, ſo war hundert gegen eins zu wetten, daß er ſeinen Vater be— nachrichtigte, und das wollte er eben vermeiden. Ebenſo hätte der Italiener die Polizei in Kenntnis geſetzt, und dann wäre es ihm unmög—⸗ lich geweſen, die Schufte in Buenos Aires zu laſſen, wo ſie zweifelsohne mit derſelben Drei— ſtigleit wie in Venedig zu Werke gehen würden. Als Schewen wußte, was er wiſſen wollte, begann er etwas anderes zu beſprechen. Tittoni bot ihm Gaſtfreundſchaft an, aber er ſchlug ſie aus, weil er nach Einkaſſierung ſeines Geldes ſofort wieder abzureiſen entſchloſſen ſei. Bald darauf zog er ſich zurück. War er diesmal von den unbekannten Dieben überliſtet, ſo wollte er ſchon das nächſtemal nicht verfehlen, ſeine Re⸗ vanche zu nehmen. Zu der Zeit war Ilſe ſicher wiederhergeſtellt und hoffentlich in Sicherheit, ſo daß er ohne Furcht die weite Reiſe nach dem fernen Argentinien unternehmen konnte. Entſchloſſen, Venedig nicht eher zu verlaſſen, als bis Ilſe außer Gefahr war, ſandte er ſei⸗ nem Onkel eine Depeſche mit der Bitte um Mit⸗ teilung deſſen, was ſich während ſeiner Abwe⸗ er ſich in ſein Hotel zurück. ö Er traf die Kommerzienrätin, wie ſie vor der Tür des Krankenzimmers mit Neufeld und dem Arzt verhandelte. Sobald ſie ihn ſah, rief ſie ihm zu: „Es geht heute ein wenig beſſer, Herr von Schewen!“ Dabei reichte ſie ihm ſo liebenswürdig die Hand, daß der junge Mann ganz irre wurde. Durfte er dieſe Frau beargwöhnen, die ein Kind ſo liebte, welches nicht das ihre war? Und auch Neufeld ſchien glücklich. Sein Geſicht drückte große Freude aus. „Welch Unglück, wenn wir das verloren hätten!“ ſagte er pathetiſch. „Sie ſind doch nicht Fräulein Ilſes Vater!“ konnte ſich Schewen nicht enthalten, zu be⸗ merken. „Aber ihr Vormund!“ Dieſe Antwort ſetzte den jungen Mann förmlich in Schrecken. Das hatte er nicht geahnt. Gewiß eine Beſtimmung des verſtorbenen Kom⸗ merzienrats, die er nicht die Zeit gehabt hatte, aufzuheben. gute Kind * Einige Tage vergingen, während welchen Ilſes Zuſtand ſich fortgeſetzt beſſerte. Was ſich verſchlechterte, war dagegen Schewens Kaſſe. Nur noch kurze Zeit, und es blieb ihm kaum ſo viel Geld, um nach Berlin zurückkehren zu kön⸗ nen. Wie aber, wenn die Kommerzienrätin mit Ilſe weiterreiſte? Dann war es für ihn un⸗ möglich, ihr zu folgen! Denn an wen ſollte er ſich wegen Geld wenden? Büchner und Peterſen waren ſo arm wie er ſelber und ſein Vater würde eine ſolche Bitte nicht begreifen; dachte er doch, daß ſein Sohn in Venedig ſechzigtau⸗ ſend Mark einkaſſiert habe. . Inmitten ſeiner Zweifel und Sorgen traf ihn ein Brief des Onkels, welcher ihm unwill⸗ kürlich ein Lächeln abnötigte. Der alte Herr ſchrieb ihm folgendes: „Mein lieber Neffe!“ „Wenn Du das Glück haben ſollteſt, je wie⸗ der nach Berlin zurückzukehren, ſo wartet dei⸗ ner etwas Unangenehmes. Ich gedenke Dir als— dann nämlich die Ohren abzuſchneiden! Oder ich ziehe ſie Dir aus Rückſicht auf unſere Ver⸗ wandtſchaft ſo lang, daß Du Dich wundern ſollſt! Warum) Du haſt mich zum beſten gehabt! Alſo ich mach mich den erſten Abend— in meinen engſten Ueberzieher gehüllt und Deinen Hut auf dem Kopfe— auf und begebe mich nach der Friedrichſtraße. Richtig.— ein leichter Schritt auf dem Balkon, ein Bukett fliegt her⸗ unter, ich hebe es auf, drücke es an meinenMund und verſchwinde. Das geht mehrere Tage lang ſo weiter. Allabendlich hole ich mir meine Blu⸗ men, aber was mir auffiel, war, daß ich auf dem Balkon keinen leichten Fuß mehr hörte ſondern entſchieden den ſchweren eines Man⸗ nes. Und nun kommt ein Abend, an welchem mir auch ein Strauß zugeworfen wird, aber nicht von Blumen, ſondern von Diſteln und Brenneſſeln! Zweifelsohne war es der Lümmel von Georg Simmersdorf, der mir dieſen Streich geſpielt hat, und ich hätte mir den Bur⸗ ſchen gar zu gerne gekauft, aber ich will mich nicht in Deine Angelegenheiten miſchen. Was mich anbelangt, ich magere ab. Und die Miete! Ich habe Aufſchub bis zum 1. Auguſt erhalten, wenn ich ſie dann aber zahle, fehlen mir die Mittel zum Leben, zum Eſſen und Trinken, und das iſt doch wichtiger. Der Wirt wird mich alſo verklagen, er wird den Gerichts⸗ vollzieher ſchicken und der wird mir meine Mö⸗ bel, mein ſchönes Bett, meinen Lehnſtuhl, meine Garderobe nehmen. a Auch mit dem Hanff ſteht es ſchlecht. Seine Gläubiger drohen, ihm Wagen und Pferde zu verkaufen, wenn er nicht ſofort bezahlt. Dann iſt er ruiniert. Er ſpricht ſchon davon, Jockey zu werden. Mager genug iſt er dazu. Und ſeine Frau wird nächſtens zum Ballet zurückkehren. Das mag alles gehen, aber die armen Lubes, — die arme Anni! Die letztere wird täglich blaſ⸗ ſer und hohläugiger. Dein Monſtieur Büchner ſoll mir nur kommen, dem werde ich aufs Dach ſteigen. Er kommt nur leider nicht. Der alte Lube— mit dem iſt's vorbei, der Bankerott nimmt ihn mit. Kein Geld— keine genügende Nahrung— krank. Es iſt traurig! Deine Mutter hat mir geſchrieben, daß Du in Venedig Geld einkaſſierſt. Könnteſt uns ek⸗ was ſchicken. Vielleicht kommt man ja doch ein⸗ mal in die Lage, es zurückerſtatten zu können. Das wären unſere Neuigkeiten. Und nun lebe, bis ich Dich an den Ohren ziehen kann, vecht wohl und ſei gegrüßt von Deinem Onkel.“ Die Folge dieſes Briefes war, daß ſich Sche⸗ wen hinſetzte, um mehrere Briefe zu ſchreiben. Zunächſt an ſeine Schweſtern, die er bat, ihm Geld zu ſenden, ohne den Eltern etwas davon zu ſagen; dann an ſeinen Onkel, an Peterſen, ſeine Eltern und Büchner. Es war ſpät, als er damit fertig war. Am nächſten Morgen wollte er ſich noch einmal nach dem Befinden Ilſes erkundigen und dann ab⸗ reiſen. Wie grenzenlos war ſein Erſtaunen, als er die Zimmer, welche die Damen innegehabt, leer und die Hotelbedienſteten darin mit Auf⸗ räumen und Reinigen beſchäftigt fand. Die Kommerzienrätin war mit ihrer Tochter und Neufeld abgereiſt. Gortſetung folat) * Gießfäſſer auspacken. Von einem Abonnenten in der Rathausſtraße werden wir ge⸗ beten, eine Notiz loszulaſſen, daß die Gießfäſſer ausgepackt werden. Es dürfte ſich für das Bür⸗ germeiſteramt evtl. empfehlen, dieſen Gedanken auf⸗ zugreifen, zumal der insbeſonders von den durch⸗ fahrenden Autos aufgewirbelte Staub unerträglich und unhygieniſch iſt. Ein einmaliges Begießen täglich dürfte vorerſt genügen. * Auszahlung der Militärrenten. Die Militärrenten gelangen am Donnerstag, den 27. ds. Mts. bei dem Poſtamt zur Auszahlung. Gleichzeitig wird den Rentenempfängern ein Vor⸗ druck zur Jahresbeſcheinigung ausgehändigt, der bei Abhebung der Aprilrente ausgefüllt, unterſchrieben u. beglaubigt wieder abzuliefern iſt. Es empfiehlt ſich, die Jahresbeſcheingung ſorgſam aufzubewahren, da nur bei Vorlage derſelben die Aprilrente ge⸗ zahlt werden kann. Die Invaliden⸗, Unfall⸗ Waiſen⸗ uſw. Renten werden am Samstag, den 1. März bei dem Poſtamt ausbezahlt. Ein Kinderlächeln Es ging wie ſo oft: Die Leute umſtanden das weinende Kind und halfen ihm bei der Suche nach dem verlorenen Geldſtück. Aber keiner fand es. Die Tränen floſſen unaufhaltſam. Die Um. ſtehenden bedauerten und tröſteten das Kind mit wohlfeilen Worten: die Mutter werde ſchon ei— nen neuen Fünfziger für die Margarine herge— ben. Niemand kam auf den Gedanken(oder beſ— ſer: das Gemüt), durch das Opfer eines Fünf— zigers die Tränen zu trocknen. Bis einer— ſein Rock war fadenſcheinig, ſein Blick blank und gütig— dazukam und den Fünf— ziger„fand“. Beglückt brach ein ſonniges Lächeln durch die Kindertränen und die Füße ſprangen hurtig in den Laden. die Ware einzuholen. Der Fadenſcheinige verweilte nicht länger, hörte aber noch im Davongehen die erfolgloſen Mitſucher über das„undankbare Kind“ ſchmälen; denn es hatte in ſeiner Herzenseinfalt und Freude das Danken vergeſſen. Der aber davonſchritt, hatte heimlich den Fünfziger von ſeiner ſchmalen Bar— ſchaft hergegeben und dafür doch eine große Frende eingetauſcht, die ihn nun den ganzen grauen Tag wie ein Sonnenblick begleitet. Der Falſchwähler Daß es ganz unglaubliche Zeitgenoſſen gibt, darüber ſind wir uns wohl alle klar. Je nach der Einſtellung des einzelnen zu dem für ihn wich⸗ tigen Geſchehen des Tages wird er ſeinen Grad— meſſer an dieſe Menſchen legen. Feſt ſteht jeden— falls, daß es eine ganz unſymphatiſche Sorte von Leuten gibt, die unter gewiſſen Umſtänden wie Rizinus auf den menſchlichen Organismus wir- ken! Die Falſchwähler. Kaum haſt Du es Dir je nach Deinen Ver— hältniſſen auf der kümmerlichen Matratze oder auf dem ſchwellenden Diwan bequem gemacht, um mit Ruhe und Sorgfalt Dein Leib- und Magenblatt zu leſen, da zwitſchert ſüß die Klin— gel Deines Tiſchapparates. Biſt Du dann mit einem Satz von Deinem Lager aufgeſprungen, anz Du Deine Stimme zu dem konventio nes Uebenswürdigen Klang gezwungen, ſo merkſt Wu an dem Knacken in der Leitung, daß die Gegen- ſeite eingehängt hat: Falſchwähler! Noch ſchlimmer liegt der Fall, wenn Du ge— rade im Begriff biſt, Deiner Eheliebſten beim Aufwickeln der Wolle zu den ſelbſtgeſtrickten Socken zu helfen, wozu man bekanntlich zwei Hände benötigt. In dieſem Augenblick klingelt Dein Apparat. Kochend vor Geſchäftseifer läßt Du Wolle Wolle ſein, bringſt die ganze Angele— genheit in Verwirrung und ſtürzſt wie ein Be- feſſener an das lärmende Ungeheuer. Ein leichtes Knacken, eingehängt: Falſchwähler! (Ueber die Folgen für Dein häusliches Glück brauche ich hier nichts weiter zu ſagen). In die Gefahr als hoffnungslos Irrer in die nächſtbeſte Heilanſtalt gebracht zu werden, kommſt Du aber erſt, wenn folgender Fall eintritt. Kaum hat Dein auch in der Nacht munterer Sprößling(vorübergehend) die lieben Augen geſchloſſen, kaum befindeſt Du Dich in dem Sta- dium, wo man ſich als Diktator oder als milli— onenſchwerer Weltreiſender fühlt, da— klingelt das Telefon. Mit beiden Beinen auf den kalten Fußboden und ran an das wimmernde Etwas. Ein leichtes Knacken, eingehängt: Faſchwähler! Falls es Dir gelingt, lediglich durch Zertrüm- merung Deiner Schlafzimmereinrichtung Dei⸗ nen gerechten Zorn abz freagieren, biſt Du glück. lich zu preiſen. Tritt der andere Fall(ſiehe oben) ein, ſo ſchämen ſich Deine Nachkommen der Erwähnung Deines Namens. St. Te Fünge zug elk n pp an mn Kind und Spiel Spielen, laßt die Kinder ſpielen! Spiel iſt Kindern Seligkeit. Manche nur im Leben fielen, Weil ſie nie das Glück, zu ſpielen, Fanden in der Jugendzeit, Spiel iſt Arbeit, Arbeit Segen: Spiel iſt Stimme der Natur. Denn im friſchen, frohen Regen Und im ſchaſſenden Bewegen Wachſen Geiſt und per nur, ö Seidel. mute eee bor einem Rüculritt Leuschnert? Ritzel heſſiſcher Innenminister (Wir geben dieſe Meldung mit allem Vor⸗ behalt wieder. Red.) Wie gerüchtweiſe ver⸗ lautet, iſt dem ſozialdemokratiſchen Innen⸗ miniſter Leuſchner vom internationalen Ar⸗ beitsamt in Genf, an deſſen Spitze der fran⸗ zöſiſche Sozialiſt Thomas ſteht, ein führendes Amt angeboten worden. Leuſchner habe ſich noch nicht entſchieden, ob er das Amt annimmt oder nicht. Sollte Leuſchner annehmen, ſo wird ſchon jetzt als Nachfolger im heſſiſchen Innenminiſterium der erſt kürzlich zum Ober— reglerungsrat beförverte Michelſtädter Bürger— meiſter Nitzel genannt. Was geſchieht mit der Wohnungsgeſetzgebung Aufhebung, Lockerung oder Verlängerung der Jwang⸗ wirtſch aft? in mancher Beziehung ſchädlich wirkenden Woh- * Der Reichstag hat nun zu entſcheiden, ob das Reichsmieiengeſetz und das Mieterſchutzgeſetz aufgehoben, verlängert oder geändert werden ſol⸗ len. Die beiden Geſetze ſind ſogenannte befri— ſtete Geſetze und lauſen mit dem 31. März 1930 ab, während das ebenfalls hier einſchlägige Woh⸗ nungsmangelgeſetz nicht befriſtet iſt. Der Reichs⸗ tag ſteht in dieſer Sache wieder einmal unter Druck, denn es erſcheint nahezu ausgeſchloſſen, daß eine ſo tief in die Volkswirtſchaft und das geſamte Volksteben einſchneidende Sache in we— nigen Wochen erledigt werden kann. Man muß zu dieſer Meinung kommen, wenn man bedenkt, daß der Reichstag zur Beratung der nicht ſehr bedeutungsvollen neuen„Richtlinien“ für das Wohaungsweſen eine Reihe von Monaten ge— braucht har. Die Reichsregierung und der Reichsrat, alſo auch die Vertretung der Länder, haben ſich über— einſtimmend auf den Stanopunkt geſtellt, die bei— den Geſetze einfach bis zum 30. Juni 1932 zu verlängern. Die diesbezüglichen Geſetzentwürfe liegen dem Reichstag vor und am Montag haben die Beratungen im Plenum begonnen. Dem Reichstag liegen auch mehrere Anträge auf Neuregelung der geſamten Wohnungsge⸗ ſetzgebung vor, ſo daß in den nächſten Wochen mit ausgedehnten Auseinanderſetzungen zu rechnen iſt. Die Wirtſchaftspartei hat einen Entwurf auf Erlaß eines Uebergangsgeſetzes zur Regelung der Mietverhältniſſe eingereicht. Der Entwurf beſagt in der Hauptſache, daß die Miethöhe im weſentlichen wieder der freien Vereinbarung überlaſſen bleiben ſoll. Es ſoll aber eine Nor— malmiete feſtgeſetzt werden. Für Kleinwohnun— gen bis zu 6b qm. Raumfläche ſoll durchwegs die Normalmiete gelten, die aus einer Grundmiete und zunächſt unbeſtimmten Zuſchlägen beſtehen ſoll. Zur Unterbringung des Mietwuchers ſind die Mietwucherparagraphen des Mieterſchutzge— ſetzes übernommen und deren Anwendung auch auf Untermietverhältniſſe ausgedehnt. Das Kün— digungsrecht will der Entwurf im allgemeinen wieder nach dem bürgerlichen Geſetzbuch geſtallen. Lediglich zur Vermeidung von Härten ſoll die Beſtimmung aufgenommen werden, daß die erſt— malige freie Kündigung nicht vor dem 1. Januar 1931 ſtatthaſt iſt. Das Uebergangsgeſetz ſoll aber bereits am 31. Dezember 1931 außer Kraft treten und der vollen freien Wirtſchaft im Wohnungs— weſen Raum geben. Eine Ausſicht, daß der Reichstag den wirt⸗ ſchaftsparteilichen Entwurf annimmt, beſteht nicht. Das geſamte Wohnungsnotrecht iſt durch Reichsrahmengeſetze und eine Unzahl von Aus— führungsbeſtimmngen und Länderverordnungen geregelt. Abbauforderungen, die wie der wirt ſchaftsparteiliche Geſetzentwurſ, aufs Ganze gehen, alſo die Beſeitigung der oben genannten beiden Geſetze und des Wohnungsmangelgeſetzes erſtreben, haben zunächſt den Reichsrat geſchloſ— ſen gegen ſich, und gegen den Reichsrat läßt ſich eine erhebliche Lockerung oder gar eine Aufhe— bung der Wohnungszwwangswirtſchaft ſicher nicht durchſetzen. Gegen radikale Abbaumaßnahmen wendet ſich auch eine große Mehrheit des Reichs— tags. nungsgeſetzgebung iſt nur möglich durch Beſei— tigung einzelner Beſtimmungen derſelben, ſodaß ohne allzu große Umſtände die Ländergeſetzge— bung der Reichsgeſetzgebung ſich anpaſſen kann. Den beſtehenden befriſteten Geſetzen ein neues Uebergangsgeſetz. das nur auf kurze Zeit gelten ſoll, folgen zu laſſen, iſt ſicher agicht die richtige Methode, die Wohnungsgeſetzgebung zu verb; ſern. In letzter Stunde hat nun auch die Deutſche Volkspartei einen Entwurf eines Geſetzes zur Regelung des Mietweſeng eingereicht. Die Deutſche Volkspartei iſt Koalitionspartei und ihr Vorgehen läßt erſehen, daß ſie die Ab— ſicht der Reichsregierung auf einfache Verlänge— rung der jetzt geltenden Geſetze nicht unterſtützt. Nach der Lage der Verhältniſſe iſt alſo nicht da- mit zu rechnen, ſchlag der Reichsregierung zuſtimmt. ähnliche Neuregelungen, wie ſie der oben beſpro— chene Entwurf der Wirtſchaftspartei enthält. Es werden ebenſalls andere Grundſätze für die Feſtſetzung der Miete vorgeſchlagen. Die freie Vereinbarung ſoll für den Abſchluß von Miet— verträgen wieder in höherem Maße maßgebend ſein. Eine geſetzliche Miete ſoll zwar weiter be— ſtehen, es ſollen aber aus verſchiedenen Gründen Möglichkeiten zur Berichtigung derſelben geſchaſ— fen werden. Der Mieterſchutz ſoll teilweiſe auf— recht erhalten bleiben. Geld- und Gefängnisſtra— fen ſollen den Vermieter und auch den mit ſeiner Wohnung wuchernden Mieter treffen, wenn eine zu hohe Miete beanſprucht, oder eine unange— meſſene Abſtandſumme geordert wird. Auch die Wohnungsvermittler ſollen in gleicher Weiſe be— ſtraft werden, wenn ſie ſich bei der Wohnungs— vermittlung unangemeſſen bereichern. Die Woh— nungsämter und die Mieteinigungsämter ſollen ſchon bis zum 1. Oktober 1930 aufgelöſt werden. Streitigkeiten aus dem Mietverhältnis ſollen durch beſondere Mietſchöffengerichte, die bei den zuſtändigen Amtsgerichten zu errichten ſind, ent— ſchieden werden. Auch das volksparteiliche Ge— ſetz ſoll ein Uebergangsgeſetz ſein, aber erſt am 31. Dezember 1932 außer Kraft treten. Die Frage nun: Was geſchieht mit dieſen und anderen Anträgen auf Aenderung der am ehnungsgeſetzgebung? Im Reichstage treten Auffaſſungen zutage. Die erſte ſetzt ſich für den Fortbeſtand und ſogar für die Ver⸗ ſchärfung der Wohnungszwangsgeſetzgebung ein; die zweite fordert im Gegenſatz die Ve⸗ ſeitigung der Wohnungszwangswirtſchaft, die dritte ſetzt ſich für einen allmählichen Abbau und die Herbeiführung normaler Zuſtände, die den Hausbeſitzern und den Mietern möglichſt gerecht werden, ein. Eine Mehrheit iſt für keine der drei Auffaſſungen vorhanden. Es ſind alſo nur Kompromißlöſungen möglich. Die geſtellten Anträge werden nun zu— nächſt dem Wohnungsausſchuß zur Beratung überwieſen. Es wird ſich dann zeigen, inwie— weit tragbare und durchführbanße Aenderun— gen an den beſtehenden Geſetzen möglich ſin Eppenbrunn, 25. Febr. Immer noch franzöſiſche Schießübungen. Von der Lagerkommandantur des Truppenübungs— platzes Ludwigswinkel wurde den Grenzgemein⸗ den nunmehr die Mitteilung gemacht, daß am 1. März die großen Schießübungen wieder beginnen. Vorerſt ſind vom 1. bis einſchließlich 26. März an allen Tagen außer Sonn- und Donnerstags den ganzen Tag über und auch nachts auf ſämtlichen Schießplätzen Schieß⸗ übungen. Da die meiſten Schießplätze ſich rechts der Straße Eppenbrunn und Fiſchbach bei Dahn befinden, werden der Bevölkerung wie⸗ der große Schwierigkeiten bereitet, das von den Forſtämtern geſteigerte Holz heimzuholen. Auch der Autoverkehr iſt ſtark behindert, da man nur auf großen Amwegen zu den Ortſchaften um Fiſchbach gelangen kann. Desgleichen wird die Bevölkerung zum Teil daran gehindert, ihr Berechtigungsholz, das dürre Gras zu Streuzwecken und das Heidekraut, das um dieſe Jahreszeit gewöhnlich heimgebracht wird, zu bergen. Gerade dieſes Heidekraut iſt in der futterarmen Gegend im Grenzland zur Er⸗ haltung des Viehbeſtandes ſehr notwendig, ſodaß der Bevölkerung wiederum durch die Schießübungen großer Schaden entſteht. Hof⸗ fentlich iſt es das letzte Mal, daß die Bevölke⸗ rung der Grenzgemeinden ſo ſtark und auf ſolche Weiſe wirtſchaftlich geſchädigt wird. Reiſeverrehr am Faſtnachtmontag. Am Faſt⸗ nachtsmontag, den 3. März ds. Is. iſt aus An⸗ laß des Noſenmontagzuges in Mainz aller Vorausſicht nach ein außergewöhnlich ſtarker Verkehr nach Mainz zu erwarten. Wenn auch die Reichsbahndirektion Mainz alle Anordnun— gen trifft, die eine glatte Abwicklung des Verkehrs gewährleiſten, liegt es dennoch im Intereſſe der Reiſenden, wenn ſie nicht nur Fahrkarten nach Mainz ein bis zwei Tage vorher löſen, ſondern mit den Fahrkarten für die Hinfahrt nach Mainz Hbf., Mainz Süd oder Mainz⸗Koaſtel auch gleich Fabrkarten (Doppelkarten) für die Rückon“ eangen. Clwas Gates für Haare u. Haarboden iſt Dr. Erfle's echtes Brenneſſl⸗Heiſt Mk. 1,65 2,40 Rathaus- Drogerie P. Moskopp 2 Ammer zu mieten geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. daß der Reichstag dem Vor⸗ Der volks- parteiliche Entwurf fordert mit anderen Worten Vögel, häufig e. dl. ue, Geheſmrat Kall aus dem Mandats. ansſchuß des Völkerbundes ausgetreten Geheimrat Kaſtl, ift, wie gemeldet, infolge Arbeitsüberlaſtung nus dem Mandatsausſchuß des Völkerbundes ausge treten. Kraulheitsübertragung durch Haustiere Der Ausgang des letzten Jahres hat uns mit einer in Europa noch wenig bekannten Krank⸗ heit, der Pſittakoſis, in Berührung gebracht welche durch ausländiſche Papageien einge— ſchleppt iſt und bedauerlicher Weiſe bereits ver— ſchiedene Todesopfer unter der Menſchheit gefor— dert hat. Dieſe Tatſache muß erneut unſere Aufmert— ſamkeit darauf lenken, daß das enge Zuſammen- leben von Menſch und Tier im Haushalt— ſei es ein freiwilliges— wie beim Halten von Haus⸗ tieren— oder nur unfreiwilliges— wie beim Eindringen von tieriſchen Schmarotzern— durch⸗ aus nicht ohne Gefahren abläuft und eine grö— ßere Gewiſſenhaftigkeit herausfordert, als es in der Regel bei der Sorgloſigkeit der Menſchen der Fall iſt. Zu erſterer Gruppe gehört der Hund, die Katze, das Pferd, der Eſel, die gehörnten Tiere, das Schaf, das Schwein und die verſchiedenen Vogelarten, wie Hühner, Papageien, gefangene zu der zweiten, den tieriſchen Schma⸗ rotzern, die Fliege, die Körperlaus, die Wanze. die Mücke und in den Tropen die Rinderbremſe, in bedingtem Grade auch die Maus und die Ratte, vielleicht auch ſogar einige Arten von Gartenſchnecken. Vom Hund wiſſen wir längſt, daß er Band- würmer und ähnliche„Entozoen“ beherbergt, de⸗ ren Glieder wir, b'sweilen ſogar noch in beweg- lichem Zuſtand beobachten können. Es kann alſo vor der Unſitte, ſich die Hände oder, beſ. bei Kindern, das Geſicht, von Hunden belecken zu laſſen oder ſonſtige Liebkoſungen zu dulden, gar nicht energiſch gewarnt werden. Hunde, Katzen, Pferde und Eſel können auch noch eine andere Gefahr in ſich ber— gen, nämlich die der Tollwut, welche gleichfalls durch Biß auf den Menſchen übertragbar iſt. Von Pferden, welche an Rotz(in den Nüſtern) oder an Milzbrand(in der Haut) leiden, können auch dieſe Krankheiten auf den Menſchen über- gehen. Tierfelle, die zu zwerk vorbereitet wer⸗ den, gehören gleichfalls hierher. Hornvieh, in tropiſchen Gegenden, wirs von beſtimmten Bremsfliegen heimge ſucht, und wir wiſſen, daß manche Rinderfliegen die Keime der Schlafkrankheit, die ſog. Trypa— noſomen, beherbergen, welche, auf den Menſchen übertragen, bisweilen ganze Gegenden befallen und entpöllern. Aber auch in Europa gibt es Uebertragungen einer anderen Krankheit des Schlachtviehs, nämlich der Tuberkuloſe. Wenn auch der ſog. bazillus Sovinus der Perlſucht (Rindertuberkuloſe) vom Bacillus humanus we⸗ ſentlich verſchieden iſt, ſo kommen doch immer wieder Infektionen, z. B. beim Melken tuber— kulos erkrankter Kühe, auch beim Menſchen zu ſtande. Schafe befällt nicht ſelten die Drehkrankheit oder Taumelkrankheit; im Gehirn ſolcher kran— ken Tiere entdeckt man alsdann ein eingekapſel- tes Weſen, den Blaſenwurm, der durch den Schäferhund auf die Viehweide übertragen und dort von den graſenden Tieren aufgenommen wird. Bekannt iſt ferner die Trichinoſe der Schwei ne. Die Trichine macht einen ſog. Generations⸗ wechſel durch, und ihre Finnen, d. h. ihre ein⸗ gekapſelten Spiralformen, gelangen in die Mus— kulatur des Tieres, alſo in das Schweinefleiſch, und werden vom Menſchen unwiſſentlich, zumal bei fehlender oder ungenügender Fleiſchbeſchau und in Ländern mit mangelhaften Sanitäts⸗ einrichtungen, durch die Nahrung aufgenommen, im Magenſaft zum Teil gelöſt und ſomit für die Uebertragung der Trichinoſis, einer oft tödlichen Krankheit, freigemacht. zu pflegen, iſt jeder gebildete Menſch beſtrebt. Freunde der Tonkunſt werden ſich mit Vorltebe der guten Muſtk widmen. Anderen bereiten ſchöne Dichtungen Stunden reinſten Genuſſes. Wieder andere wollen die Heimat oder auch fremde Länder durch gute Reiſebeſchreibungen kennenlernen oder ſuchen pſychologiſche Probleme in guten Romanen.— Jeder pflegt auf ſelne Welſe Kultur, und allen geben, Weſtermanns Monatshefte“ die reichſte und vlelſeitigſte Anregung für nur M. 2,— monatlich. 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