1 iernheimer Anzeiger N (Gieruheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 8 eitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Bekanntmachung. Betr: Schlacht- und Fleiſchverkaufs ⸗Ordnung für den Kreis Heppenheim. Wir ſehen uns veranlaßt, die Metzger und Wiederverkäufer von Fleiſch auf 8 10 der Polizei- verordnung obigen Betreffs vom 30. Mai 1904 beſonders hinzuweiſen, der lautet: Bezieht ein Metzger oder Wiederverkäufer von einem anderen Ort Fleiſch, ſo muß der Transporteur während des Transportes eine be⸗ ſondere Beſcheinigung über die erfolgte Unter- ſuchung nach dem vorgeſchriebenen Formular, aus⸗ geſtellt von dem Fleiſchbeſchauer des Ortes, wo das Tier geſchlachtet wurde, bei ſich führen. a i e Fleiſchſtück hat den Fleiſ au⸗ g 1 N— de an an e e S gn A p vip y up wn o l aux dg w um Mis Die Beſcheinigung iſt an dem Empfangsort ſofort dem Polizeiamt abzuliefern, welche zu dem Zwecke eine nochmalige Beſichtigung dieſes Flei— N. 1 ſches durch den Ortsfleiſchbeſchauer veranlaſſen kann, um feſtzuſtellen, ob das Fleiſch inzwiſchen] Donnerstag ¼9 verdorben iſt oder ſonſt eine geſundheitsſchädliche 22832 Veränderung ſeiner Beſchaffenheit erlitten hat. gemütlichen Abend Wir empfehlen die Einhaltung dieſer Beſtim- 1887 U 7 widerhandelnde unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. im e wo⸗ —;; zu herzlich einlade Sonuhmacherinnung ferneinm. 700 Wiirme e e e ee Ver Vorſtand. acts at. dl dn ain o ff a fn ailhadm ag 3 Einladung. Zu dem am Freitag stattfindenden i 10 Kappen-Abend N beehren wir uns, alle unsere werten Gäste, Freunde und Gönner höflichst einzuladen. Café Brechtel. b täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Extra- Einladun ergeht nicht.. 5 1,50 rei inz Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 8 erg Sonntags latt„Sterne und Planen halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements kägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 5 eruſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Ile moderne Damenbekleidung us enesde ng f Feau urt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 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Nov. 29. veröffentlichten Erklärungen gegen die Schuhbesohlanstalt Rhenania in Viernheim bezw. gegen deren Inhaber, Herrn Eug. „ Schlebach, mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück, nachdem sie sich überzeugt hat, daß die in diesen Veröffentlichungen gemachten Ausführungen der Grundlage entbehren. eh 1 — 5 75 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e h d ü 5G finde Kd dfb bre Ar. 49 Donnerstag, den 27. Februar 1930 46. Jahrgang Viernheim, den 25. Februar 1930. uummumuau Revolution in dan Domingo Morgen Donnerstag Früh won 83 Uhr ab wird am mungen und ſind unſere Beamten angewieſen, Zn— Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Stantsbahnhof Wagna N. 13—— N 5 enn 9. 4 N N Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 8 Sänger- Einheit e Gegr. 1872 Bekanntmachung. Geldbörſe mit Inhalt gefunden. Der Eigentümer wolle ſich auf Zimmer 17 des Polizeiamts zwecks Aushändigung melden. Viernheim, den 26. Februar 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Schrelbet Rathausſtraße 50 0 Lorſcherſtraße 8 eee Ludwig. ——22— — —— Schnittnude! 1 Pfd. Paket 50 7 Eierschnitinudel 1 Pfd. Pak. 60 u. 75 Hartgries- Makkaroni 1 Pfd. Pak 55 u. 70 Eler-Makkaron! 1 Pfd. Paket 803 Hartgriell- 5 Spaghetti 1 Pfd. Paket 60 Eier-Spaghe ft 1 Pfd. Paket 80 4 Schwabennusel Schwahenstite Maukaront a Gehen .—— — Zu unserem am Samstag, den 1. März, abends 8,11 Uhr in den nürrisch dekorierten„Freischütz- Sälen“ stattfindenden HIPP EU- mit TAN u. sonstigen heiteren Einlagen, laden wir alle unsere Mitglieder u. deren Angehörigen herzl. ein. Saalöffnung: 7.01 Uhr! Getränke nach Belieben! Der närr. Vorstand. NB. Kostümierte haben nur ohne Larve Zutritt. ABEND Sunpennude! Eier supgennudel kierhörnchen 9 Sehr praktiſch Eiersuppen- einlagen in ½ Pfund Paketen in verſch. Sorten —— 9 0 fabau Stets frisch zu haben bei Frühjahrs- Saatgetreide Anerkannt 1. Abſaaten der Landwirtſchafts- kammer ent⸗ Older se Nlessaaleg— Grassamen Garantiert auf Seide gereinigte prima Qualitäten Düngemittel in nur hocheaiger Ware zu niedrigſten Preiſen Schwefelſaures Ammoniak⸗Superphosphat Ammoniak-Superphosphat— Kalkſtickſtoff Thomasmehl— Kaliſalz 42%— Kainit Düngekalk 5 Gartendünger— Blumendünger— Torfmull Als Sortes Harfenszmerelen 8 in hochkeimfähigen Elite Qualitäten 15 in Portionen zu 5 und 10 Pfg. ickrupensames. 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Febr., abends 8 Uhr in der„Sonne“ ſehr wichtig und wird Alſo alle Vorſtands⸗ Donnerstag, den im„Anker“ Aausstandührag kauft man am besten da, wo siehergestellt werden. Schwen- ningen, die größte Uhrenstadt der Welt, bietet lunen Gelegen- heit, direkt vom Herstellungs- ort zu kaufen. Wir gewähren Ihnen: 10 Jahre schriftliche Garantie Lieferung: Franko Haus. mann kostenlos nachgeprüft. Angenehme Teilzahlung. selbst und verlangen Sie heute dung unseres Katalogs. am Neckar(Schwarzwald) Alleenstr. 17. Wilder aus der Neichshauplſladt Unglaublicher Schulabbau: 387 Junglehrer, 455 Klaſſen weniger.— Dazu noch erhöhtes Schulgeld.— Die Affäre Düppel.— 334000 Berliner ſind auf der Suche nach Arbeit. Von unſerem beſonderen Berliner Mitar⸗ beiter: Große Erregung herrſcht in den Elternkrei⸗ ſen der L. ichshauptſtadt. Die Berliner Schul⸗ deputation hat Abbaupläne veröffentlicht, die nur Erſtaunen und Kopfſchütteln verurſachen. Aber das Erſtaunen wurde bereits zum Pro⸗ teſt, da die Spärſamkeit in dieſer Art die All⸗ gemeinheit ungemein ſchwer ſchädigen kann. Wir können nicht annehmen, daß die Stadt⸗ verordnetenverſammlung einem ſolch unmög⸗ lichen bürokratiſchen Beſchluß zuſtimmen wird. Wenn geſpart werden ſoll, und es muß mit Rückſicht auf die ungeheuere Schuldenlaſt der Neichshauptſtadt in Zukunft mit jedem Pfen⸗ nig gerechnet werden— dann gibt es andere Mittel und Wege. Man kann nicht einfach 387 Lehrer entlaſſen und 455 Klaſſen aufheben, nur um irgend ein Loch im Stadtſäckel zu ſtopfen. Schon ſeit Jahren bemühen ſich Reichs⸗ und Staatsbehörden, die ſtellenloſen Jungleh⸗ rer im Berufe unterzubringen. Die Berliner Schuldeputation kümmert das nicht. Kaltblü⸗ tig ſetzt ſie 387 Junglehrer auf die Straße, denn um ſolche handelt es ſich. Und zwar ge⸗ ſchieht dies in einer Stadt, in der die ausge⸗ ſprochene Linke die Mehrheit hat. Nicht genug damit. Die„ſoziale“ Kultur⸗ politik erhält noch einen weiteren Schlag. Ill⸗ gemein will man allmählich das Schulgeld um bin Viertel heraufſetzen, ebenſo die Stipendien für die Schüler, deren Eltern wirtſchaftlich ſchwach geſtellt ſind, bedeutend kürzen. Das iſt eine Sparpolitik, die zum Himmel ſchreit. Jugenderziehung iſt ein Kapitel, für das nicht genug Geld aufgewandt werden kann. Handelt man aber nach dem Muſter der Ber⸗ liner Stadtväter, dann wird dieſe Jugend in ihrer Entwicklung gehemmt, ihr Aufſtieg ver⸗ mindert. Und das alles nur, weil man in den letzten Jahren in Berlin wie toll gewirtſchaftet hat, ſollen die Kinder für die Sünden dieſer Berliner Stadtväter büßen. Wir wiſſen hier doch einen anderen Weg der Sparſamkeit. Man kennt ja die Statiſtik über die Gehälter der Direktoren der ſtädtiſchen Werke. Hunderttau⸗ ſende werden dort bewilligt. Wir nehmen an, daß, wenn wir in dieſer Notzeit der Reichs⸗ hauptſtadt einen Appell an dieſe Großverdiener richteten, daß ſie ſicher gerne bereit wären, im Intereſſe der Jugenderziehung in ausreichen⸗ der Form mindeſtens ein Viertel oder ein Drittel ihres Gehalts für ein paar Jebre zu opfern. Oder ſollten wir uns getäuſcht haben? Es gibt noch einen Weg. Wir zeigen ihn of⸗ fen auf. Die„ehrenamtlichen“ Stadträte, die Stadt⸗ und Bezirksverordneten könnten ſicher auch für ein oder zwei Jahre auf ihre Gehäl⸗ ter, bezw. Diäten verzichten, wobei wir natllr⸗ lich die wirtſchaftlich Schwachen ausgeſchaltet wiſſen möchten. Die anderen vertragen aber einen vorübergehenden Abzug ihrer Cole die dann für die Volksbildung beſſere Verweſ⸗ dung finden könnten. Wer macht den Anfang damit? i N Auf der anderen Seite werden in der Reichshauptſtadt Millionen zum Fenſter hi⸗ naus geworfen. Das beweiſen uns am treffend⸗ ſten die Affäre Düppel. Im Jahre 1926 wurde dieſes Rittergut des Prinzen Friedrich Leovold von Preußen gegen einen Preis von 8 Millionen Mark, der an den Prinzen bezahlt wurde, von der Stadt Berlin erworben. Ein Mittelsmann mit Namen Hiller als Grund⸗ ſtücksmakler machte bald darauf von ſich ſpre⸗ chen. Er klagte nämlich gegen den Prinzen auf Auszahlung von 2 Millionen zuzüglich 8 Prozent Zinſen. Er hatte nämlich ſchon im Mai 1925 mit dem genannten Prinzen einen Vertrag abgeſchloſſen, durch den mſich zur Gewährung eines Datlehens von 2 Millionen auf das Rittergut Düppel gegen 8 Prozent Zinſen und für die Berechtigung, dieſes Eut bis Ende 1926 zum Preiſe von 6 Milliotzon zu kaufen, verpflichtete. Dieſes Darlehen be⸗ kam Hiller von Magiſtrat von Berlin u. zwar zinslos dafür, daß Hiller dieſe Option mit ei⸗ nem Ueberpreis von rund 2 Millionen bis 1. Oktober 1926 an den Magiſtrat weitergab. Beide Optionen wurden nicht ausgeübt. Dann kam der Kauf von Düppel durch den Magiſtrat. Hiller war dafür und verlangte einen Ueber⸗ preis von etwa 2 Millionen für ſich. Später erklärte der Prinz die Anſprüche Hillers für hinfällig. Nun kommt ein langer Prozeßgang. Wir fragen, wie es kommt, daß man einmal Me Darlehen geben kann, daß ferner 12 1 a ſionen für dieſes Grundſtücz zu ren, wo man doch anderthalb Jahre zuvor nur 6 Millionen gefordert hatte. Dieſe 6 Milli⸗ onen fehlen heute dem Magiſtrat. Er brauchte dann nicht zu ſolch ſinnloſen Sparmaßnahmen zu greifen. S Greift man einmal in dieſes Weſpenneſt, wird es für den Betreffenden ſtets recht un⸗ angenehm. Aber der Bürger hat nicht nur Pflichten ſondern auch Rechte. And vor allem will er wiſſen, wie mit den Geldern gewirt⸗ ſchafket wird, die er heute nur müßſam aufzu⸗ bringen vermag. Sklarek⸗Skandal aufführen. Bei den Prozeß⸗ verhandlungen wird noch genug zu ſagen ſein. Wir wollten nur unſerer Meinung dahinge⸗ hend Ausdruck geben, daß in ſolchen Wirtſchaf⸗ ten mit eiſernem Beſen ausgefegt werden muß. Schadet gar nichts, wenn dabei etliche über die Klinge ſpringen müſſen. Lieber jetzt als ſpä⸗ ter, wenn nicht noch mehr Anheil angerichtet werden ſoll. Solche Reformen an Haupt und Gliedern der Selbſtverwaltungskörper ſind dringend nö⸗ tig. Wir haben ohnehin ſchon genügend Un⸗ ruhe im Land. Die Erregung im Volke wächſt täglich. 334 000 Berliner ſind augenblicklich auf der Arbeitſuche. Wenn man wiſſen will. was das bedeutet, ſo gehe man einmal ie in den Arbeitsämtern, zu den Auszahlungſtellen, betrachte die ſorgendurchfurchten Geſichter die⸗ ſer Armen der Aermſten, betrete ihre Woh⸗ nungen, in denen das Elend hauſt, ſpreche mit der verhärmten Mutter, die nicht weiß, wie ſie Brot für ihre hungernden Kinder beſchaffen ſoll. Dann werden wir wiſſen, was der Au⸗ 1 Wangen. Jede Uhr wird jährlich ein- mal durch unseren Fach- Ueberzeugen Sie sich bitte noch per Postkarte die kostenlose- Zusen Mausunren d. m b. H. Schwenningen Wir wollen nicht nur den nen Konferenz der Emiſſionsbankleiter von Deutſchlaud. Belgien. Frankreich, Groß- Britan⸗ nien. Italien und Japan, die unter Vorſitz des Gouverneurs Stringham im Gebäude der Bauk von Italien ſtattſindet. wurden Mitteilungen üer die Ernennung der Mitglieder des Ver waltungsrates der Bank für internationalen Jahlungsausgleich und über die Geſchäftsfüh⸗ rung der Bank gemacht. Die Sitzungen werden heute fortgeſetzt. Erſte Abſiemmung im Juriſtenausſchuß. Genf, 27. Febr. Der Juriſtenausſchuß zur Angleichung des Völkerbundpaktes an den Kel⸗ loggpakt hat einem erweiterten engliſchen Abän⸗ derungsantrag zu Artikel 12 bei Stimmenthal⸗ tung Deutſchlnads. Italiens und Schwedens zu⸗ geſtimmt. Die Abänderung beſagt. daß die Völ⸗ kerbundsmitglieder„in keinem Falle zur Löſung rer Streitfälle zum Kriege ſchreiten“. Geheimrat von Bülow Deutſchland machte ſeine Stellungnahme von der grundſätzlichen Frage abhängig, ob in dem veränderten Artikel 12 auch die weitere Veſtimmung des Kelloggpak. tes ſinngemäß übernommen wirb. durch die die Kelloggmächte verpflichtet ſind„alle Streitfülle nicht anders als durch friedliche Mittel zu lö⸗ ſen. Mit 6 gegen 5 Stimmen wurde die grund⸗ ſätzliche Frage der Erweiterung des Artikels 12 im Sinne einer friedlichen Löſung aller Streit⸗ fragen bejaht. Dafür ſtimmten Deutſchland, Ja. lien, Schweden. China. Japan und Peru. Ent- ſprechende Anträge ſollen für heute vorgelegt werden. Schulbrand in Kanada.— 8 Todesopfer. Manitoba, 27. Febr. Die Croßlakeſchule in The Pas. eine abgelegene Landſchule für Inbianer, wurde durch einen Brand zerſtört. Eine Oberſchweſter und ſieben junge Indianer ſchüler kamen in den Flammen um. Deutſches Reich Leichte Erkrankung des Reichsaußenminiſters. odz. Berlin, 26. Febr. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius leidet, wie das Nachrichtenbüro des V. D. Z. erfährt, an einer ſchweren Er⸗ kältung, die ihn heute an das Bett ſeſſelt und von den Ausſchußverhandlungen über den Voung⸗Plan fernhält. Der Miniſter hofft aber, am Donnerstag den Beratungen wieder bei⸗ wohnen zu können. Ausland Auffindung verſchütteter Soldaten aus dem Weltkrieg. wib Lille, 26. Febr. In der Nähe des Bois Angre ſind die Ueberreſte von zwei Soldaten aufgefunden worden, die anſcheined während des Kriegs verſchüttet worden ſind. Es handelt ſich um einen deutſchen und einen franzöſiſchen Sol⸗ daten. Man bemüht ſich, ihre Identität feſtzu⸗ ſtellen Revolte auf Mytilene. Berlin. 26. Febr. Das„B. T.“ meldet aus Athen, das es auf der Inſel Myutilene zu ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen kam. Große Volksmaſſen unter kommuniſtiſcher Führung drangen in das Rathaus von Mytilene ein und verſuchten die Behörden abzuſetzen. Das Gefängnis wurde ge⸗ ſtürmt und alle Gefangenen befreit. Auch in den Dörfern kam es zu ähnlichen Ausſchreitungen. Die Unruhen wurden hauptſächlich von ar⸗ beitsloſen Tabakarbeitern verurſacht, die ſeit Ta⸗ gen die Freilaſſung einiger verhafteter Kommu⸗ niſten gefordert hatten.— Inzwiſchen konnten Ruhe und Ordnung wieder hergeſtellt werden. Ein in Athen unternommener Verſuch von etwa 300 Kommun ſten, die Freilaſſung verhaf⸗ teter Parteigenoſſen zu erzwingen, ſcheiterte. Das kommuniſtiſche Organ ruft für den 28. Februar die Arbeiterſchaft zu Maſſendemonſtrationen auf. Veratung der Haushaltsnovelle im Neichstag odz. Berlin, 26. Febr.(Radio.) Auf der Tagesordnung ſteht die zweite Beratung der Novelle zur RNeichshaushaltsordnung. Der Ausſchuß hat die Regierungsvorlage in vielen Punkten geändert und vor allem die Kontrollbefugniſſe des Rechnungshofes weſent— lich erweitert mit der Tendenz, daß möglichſt ſparſam gewirtſchaftet wird. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer ſtimmt den im Ausſchuß beſchloſſenen Aende— rungen der Regierungsvorlage zu. Im An— ſchluß ſei ſchon das Problem berührt worden, ob das Ausgabebewilligungsrecht des Parla— mentes nicht eingeſchränkt werden könne. Dieſe mehr verfaſſungsrechtliche Frage ſollte bei der vorliegenden Novelle nicht entſchieden werden, damit der vorliegende Entwurf ſo ſchnell zur Verabſchiedung kommt, daß er ſchon beim Etat für 1930 Anwendung finden kann Der Mini⸗ ſter bittet um Ablehnung einer von den So— zialdemokraten beantragten Entſchließung auf Ergänzung der Richtlinien für den Reichsſpar⸗ kommiſſar. Abg. Heimann(S.) bezeichnet es als ein Verdienſt der Sozialdemokraten, wenn der Prüfung der Reichsausgaben dur“) den Rech⸗ nungshof heute eine größere Bedeutung beige— meſſen werde als früher. Der Redner wendet fich dann gegen die im Ausſchuß abgelehnten Anträge der Wirtſchaftspartei und der Deut— ſchen Volkspartei, den Reichsſparkommiſſar als eine mit großen Rechten ausgeſtattete unab— hängige Inſtanz in das Verfaſſungsleben ein- zuſchalten. Abg. Hergt(Dnt.) erklärte, die Deutſch— nationalen würden trotz mancher Bedenken der Ausſchußvorlage zuſtimmen. Abg. Schreiber(3.): Der Antrag der Wirtſchaftspartei, der den Reichspräſidenten einſchalten will, bedeutet die Flucht des Par⸗ laments aus der Verantwortung. Damit legt Die Schulden des Reiches In dieſem Augenblick, in welchem die ſchwierigſten Verhandlungen über die Ab— deckung der Reichsſchulden ſtattfinden, kommt eine Denkſchrift zu rechter Zeit, die der Reichs⸗ finanzminiſter über den Stand der Reichsſchuld dem Reichstage in Vorlage bringt. Danach hat die Reichsſchuld am 31. Dezem⸗ ber 1927 betragen: Schuldverpflichtungen in RM. (Goldmark) Schuldverpflichtungen in frem— der Währung 90³ 6 757 Millionen 75 zuſ. 7 660 Millionen Dazu kam im Jahre 1928 ein Zugang von 334 ſodaß am 31. März 1929 die geſamte Reichsſchuld be— trug RM. 7 994 Millionen Die Reichsſchuld ſetzt ſich aus einer ganzen Anzahl von Poſten zuſammen. Mit einer der wichtigſten ſind die Kriegsſchäden-Schuldbuch⸗ forderungen. Bis zum 31. März 1929 waren 562 Millionen Reichsmark in das Reichsſchuld⸗ buch eingetragen, die nach dem Tilgungsplan bis 31. März 1948 getilgt ſein ſollen. Dazu kommen die 7⸗prozentigen Schatzanweiſungen von 1928, für die ein Erlös von rund 100 Millionen im Rechnungsjahr 1929 verrechnet worden iſt, ferner die Anleihe des Reiches von 1927 mit 500 Millionen RM. und mit als ein man Dynamit an die Verfaſſung und trägt bei zur Erſchütterung der Autorität des Reichspräſidenten. Man darf auch nicht alle möglichen Verantwortungen auf den Spar— kommiſſar wälzen. Wir würden es nicht für richtig halten, wenn an der Ausſchußvorlage allzuviel geändert wird. Abg. Cremer(DWP.): Meine Freunde ſtimmen im weſentlichen der Ausſchußfaſſung zu. Unſere Anträge ſind geſtellt, nicht um das parlamentariſche Syſtem zu unterhöhlen, ſon— dern um es zu feſtigen. Abg. Bredt(WP.): Der Neichstag darf ſich nicht darüber täuſchen, daß man draußen im Volke mit ſteigendem Unwillen die Finanz- wirtſchaft unter dem parlamentariſchen Syſtem verfolgt. Mit dem Sparkommiſſar, wie er jetzt iſt, können wir nicht viel erreichen. Wie ein wirklich unabhängiger Sparkommiſſar wirkt, das haben wir ja geſehen, als Reichsbankpräſi⸗ dent Dr. Schacht mit ſeiner Forderung kam, die wie ein Donnerſchlag wirkte. Der Antrag der Volkspartei iſt harmlos, wir können ihn 0 annehmen. Anſer Antrag ſchaltet die einzig unabhängige und unparteiiſche Stelle ein, den Reichspräſidenten. Abg. Torgler(kom).: Was hier von Rechts verlangt wird iſt nichts anderes als der vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie geforderte Rationaliſierungs- Spar- und Finanzdiktator. Der Widerſpruch der Sozialdemokraten ändert nichts daran, daß auch dieſe Partei alle gegen die Arbeiterklaſſe gerichteten Steuerſchweinereien mitmacht.(Präſident Löbe rügt dieſe Ausdrucks⸗ weiſe). Damit ſchließt die Ausſprache Die Aenderungsanträge werden ab- gelehnt. Der Antrag der Wirtſchaftspartei auf Neuregelung der Finanzkontrolle wird ge— gen die Stimmen der Antragsſteller abge- lehnt. 1 Die Vorlage wird in 2. und 3. Beratung 9 in der Ausſchußſaſſung gegen Kommu- niſten u. Nationalſozialiſten angenommen. Haupttitel die Anleiheablöſungsſchuld des Rei— ches, von der bis zum 31. März 1 29 nahezu 1800 Millioen RM. Schuldverſchreibungen und rund 1000 Millionen RM. Auslöſungs⸗ ſcheine ausgefolgt waren. Der zuerkannte Be— trag aber war höher. Von den Rentenbank- darlehen war am 31. März 1929 noch eine Schuld von 655 Millionen vorhanden. Die Schuld des Reiches bei der Reichsbank betrug am 31. Dezember 1927 208,5 Millionen und am 31. März 1929 ſtellte ſich das Schuld— kapital noch auf rund 190 Millionen. Die Verschuldung zum Zwecke vorüber— gehender Verſtärkung der Betriebsmittel der Reichshauptkaſſe betrug am 31. Mätz 1929 66,2 Millionen RM. Das Reich kann nach dem Abkommen mit der Reichsbank einen Betriebs— kredit bis zur Höhe von 100 Millionen in An⸗ ſpruch nehmen, doch darf dieſe Inauſpruch— nahme jeweils höchſtens auf drei Monate erfolgen und am Ende des Geſchäftsjahres der Reichsbank darf keine Verſchuldung des Reiches vorhanden ſein. Zur weiteren Verſtärkung der Betriebsmittel der Reichshauptkaſſe dient die Begebung von Reichswechſeln, von denen am 31. März 1929 Stücke im Nennbetrag von 382,5 Millionen im Umlauf waren. Außerdem machte die Kaſſenlage des Reiches wiederholt die Aufnahme von kurzfriſtigen Darlehen erforderlich, die aus den Steuereingängen ſpäterer Monate wieder abgedeckt wurden. um 31. März 1929 betrug dieſe 353 Millionen. Darlehnsſchuld Horageio Vasquez. der Präſident des mittelamerikaniſchen Freiſtaats San Domingo, mußte vor dem Anmarſch revo lutionärer Truppen in die Feſtung Santiago flüchten. Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß er— fahren, haben die Aufſtändiſchen Stadt und Zi— adelle beſetzt. ö Entſchließung des Deutſchen Werkmeifterbundes In mehreren Bezirksverſammlungen des Deut- ſchen Werkmeiſter⸗Bundes in Baden. Pfalz und Oberheſſen heben die Mitglieder in den letzten Tagen zur Frage der Arbeitsloſenverſicherung und deren Sanierung Stellung genommen. nach— dem Geſchäftsführer Mendel aus Karlsruhe einen eingehenden Bericht zu den Plänen des Reichs⸗ finanzminiſters gegeben hatte, welche darauf hin⸗ zielen, eine Gefahrengemeinſchaft der Sozial- verſicherung zu ſchaffen und die Arbeitsloſen- verſicherung durch Zwangsanleihen bei der An⸗ geſtellten. und Invalidenverſicherung zu finan- zieren, um daduch die Finanznot des Reiches zu beheben. In allen Verſammlungen wurden folgende Entſchließung gefaßt: Die Ortsgruppen und Bezirksverbände des Deutſchen Werkmeiſterbundes im Geſchäftsſtellen⸗ bezirk Baden, Pfalz und Ober-Heſſen nahmen mit Entrüſtung davon Kenntnis, daß der Reichs— finanzminiſter die Gelder der Sozialverſicherung. wobei ganz beſonders die Angeſtelltenverſicherung ins Auge gefaßt iſt. zur Deckung des Fehlbetra ges der Arbeitsloſenverſicherung verwenden will. Nach Lage der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der Rationaliſierungsbeſtrebungen beſteht keiner— lei Gewißheit. daß in ſpäterer Ziet eine Rück- zahlung dieſer Darlehen erfolgen kann. Die An geſtelltenverſicherung müßte mit einem Verluſt zieſes Dalehens rechnen, wodurch die finanzielle Lage der Reichsverſicherungsanſtalt ſtark gefähr. det wäre. Die Leiſtungsſicherheit. wofür ſich die deutſche Angeſtelltenſchaft faſt»oſtlos ausgeſpro— chen hat, würde hierdurch in ihrem Grundfeſten erſchüttert. Auch in dem Beſtreben, für eine Zwangsanleihe Reichsbahnvorzugsaktien zu über— laſſen, iſt keine genügende Garantie für die Rück— zahlung gegebener Darlehen zu erblicken. Sofern den Sozialverſicherungsträgern Mittel zur Ver⸗ fügung ſtehen, ſind dieſe dem Baumarkt zuzufüh⸗ ren, um dadurch Arbeitsmöglichkeiten zu ſchaffen, wodurch eine Entlaſtung der Arbeitsloſenverſiche— rung von ſelbſt eintreten wird. Die Arbeitsloſig— keit als Folge des verlorenen Krieges und der ſtark durchgeführten Rationaliſierung verpflich en nicht nur die Mitglieder der Sozialverſicherung zur Tragung dieſer Laſten. Eine Gefahren- gemeinſchaft des geſamten deutſchen Volkes d. h. aller Schichten und Stände hat dafür Sorge zu tragen, daß die Arbeitsloſenverſicherung ſaniert werden kann. Der geeignete Weg wird nicht in der Gewährung von Unterſtützungen, ſondern in der Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeit erblickt. Aus dieſem Grunde verlangen die Mitglieder des D. W. B. von ihren Vertretern, alles daran zu ſetzen, daß 1. die Mittel der Angeſtelltenverſicherung der- ſelben zwecks Leitungsſicherheit erhalten bleiben, 2. die fehlenden Mittel für die Arbeitsloſen⸗ verſicherung in der Weiſe aufgebracht wer⸗ den, daß andere Stände zu Leiſtungen zwecks Arbeitsbeſchaffung herangezogen werden, oder das Reich weitere Mittel zur Verfügung ſtellt. Moldenhauers Steuerpläne onb Berlin, 286. Februar.(Radio). Die Steu— ern, mit denen Reichsfinanzminiſter Dr. Mol⸗ denhauer nicht nur den Fehlbetrag im Reichs- etat für 1930 decken, ſondern auch die Finanzen der Länder ſanieren will, ſehen— laut„Voſſi⸗ ſcher Zeitung“— ſo aus: Erhöhung der Bierſteuer auf 75 v. H. 240 Mill. Kaffee, Tee 60 Mill. Mineralwaſſer 35 Mill. Benzin 50—60 Mill. Da dieſe Mehreinnahmen aus Steuern und Zollerhöhungen noch immer nicht ausreichen, ſollen durch die Vorverlegung von Zahlungs⸗ terminen bei beſtimmten Abgaben im nächſten Steuerjahr 100 Millionen mehr eingebracht verden. Von den Mehreinnahmen ſollen 300 Millionen dem Reiche zugeführt werden, der überſchießende Betrag von etwa 150 Millionen anteilig den Ländern zugute kommen. Die Ar— beitsloſenverſicherung iſt dabei außer Betracht gelaſſen. Hier iſt Dr. Moldenhauer zu ſeinem urſprünglichen Vorſchlag zurückgekehrt. 150 Mil- lionen in Vorzugsaktiben der Reichsbahn zur Verfügung zu ſtellen, die weiteren 100 Millionen ſollen eingeſpart werden, entweder durch Erhö— hung der Beiträge oder durch Verringerung de Leiſtungen. Das ſind die Vorſchläge. die Dr. Molden— auer morgen dem Kabinett unterbreiten will. 2 ſich ihr Schickſal im Beratungszimmer des Reichskabinetts geſtalten wird, bleibt abzuwar— zen. Vielleicht wird der Reichsfinanzminiſter, der heute noch mehrfach Beſprechungen über das Fi— nanzprygramm gehabt hat, ſelbſt noch einzelne Korrekturen vornehmen. Uni die Betriebsſtoffſteuer onb Berlin, 26. Februar.(Radio). Ein Ber⸗ liner Mittagsblatt berichtet, daß die 100 Milli- onen, die für die Deckung des Defizits der Ar— beitsloſenverſicherung fehlen, durch eine Benzin— und Benzolſteuer beſchafft werden ſollen. Das Projekt dieſer Steuerart ſpielt ja bereits ſeit einiger Zeit eine gewiſſe Rolle, Es war bisher aber nur ſo zu verſtehen, daß die Kraftfahrzeug— ſteuer, die von vielen Seiten als ungerecht emp— funden wurde, durch eine Benzin- und Benzol— ſteuer erſetzt werden ſollte. Eine Beſeitigung oder Minderung der Kraftfahrzengſteuer iſt aber techniſch nicht vor dem 1. Oktober möglich, weil die Voraus bezahlung bis zu dieſem Zeitpunkt läuft. Bei dem jetzt erörterten Projekt, Benzin und Benzol zu beſteuern, konnte es ſich alſo nur um eine Zuſatzſteuer zur Kraftverkehrsſteuer handeln. Dieſes Projekt würde namentlich in Kreiſen der Wirtſchaft und damit auch der Deutſchen Volkspartei auf erhebliche Widerſtände ſtoßen. Im Reichstag verlautet dashalb, daß man zunächſt nicht an eine Benzol- und Ben— zinſteuer denkt, ſondern nur einen Zoll auf dieſe beiden Betriebsſtoffe plaut. um nach dem 1. Ok— tober eine Kombination zwiſchen Herabſetzung der Kraftverkehrsſteuer und der Betriebsſtoff— ſteuer zu ſuchen. Vorläufig handelt es ſich aber dabei nur um Erörterungen. Eine Entſcheidung dürfte früheſtens in der morgigen Kabinetts— ſitzung möglich ſein. Kein Notopfer. chsſinanzminiſter hat erklärt, daß er das N unter keinen Umſtänden mitmache. Die Deutlſche Volkspartei beſteht außerdem auf hrer Forderung einer Feſtlegung des Steuer⸗ enkungsverſpreczens in der Höhe von etna s bis 700 Millionen Mark für das nüchſte Etatsjahr. Als die ſchwierigſte Frage des ganzen Vera tungsſtoffes der Kahinettsſitzung wird in parla⸗ mentariſchen Kreiſen die Arheilslolenverſicherung angefehen. Es fragt ſich daher, ob die Sozial⸗ demokratie ihre Zuſtimmung zu dem Plan gibt, bie Deckung von 100 Millionen bes Defizils der Arbeitslafeuverſicherung'anſtalt ſelbſt zu über⸗ laſſen. i f um die Ausſcheidung zur Box⸗Weltmeiſterſchaft Das Stadion Madiſon Square in Miami Beach, ev dak en in dem am 27. Schwergewichtsmeiſterſchaft antreten wird. auf Max Schmeling. 8. Mts. Jack Sharkey(links) gegen den Engländer Phil Scott(rechts) Der Sieger trifft dann im Endkampf am 26. Juni Als ein beſonderes Mittel zur Auſputſchung der Maſſen haben die Kommuniſten in den Großſtädten in letzter Zeit ſogenannte„Hunger— märſche“ inſzeniert. Dieſe Taktik geht zurück auf eine diretle Anweiſung von Moskau. In Deutſchland har man in Berlin damit angefan— gen in der Weihnachtsnacht. Man wollte in die Wohnviertel der„Bourgeo marſchieren und die„dröhnenden Schritte der Arbeiterheere“ ſoll⸗ ten das„Donnergrollen der kommenden Walt⸗ revolution“ ankündigen. Es war ein großes Fiasko. Aber Moskau ließ nicht locker, und ſo mußte die kommuniſtiſche Parteileitung in Deutſchland die Aktionen ausdehnen. Es kam in den verſchiedenſten Städten Deutſchlands zu weiteren derartigen Demonſtrationen, die letzten Endes auf eine große Aufhetzerei hinaus Uefen und vielfach mit Prügeleien und Schlimmerem endeten. Wenn man ſich nun vergegenwärtigt, wie die Maſſen der kommuniſtiſchen Arbeiter auf dieſe Weiſe verhetzt und aufgeputſcht werden. und wenn man nunmehr durch einen Zufall erfährt. wie wenig die kommuniſtiſchen Führer ſelber aus Hungern und Durſten denken. dann wird der Gegenſatz ſo kraß und ſo klar, daß man es füg— lich nicht mehr für möglich halten ſollte, wenn W ſich noch weiter Menſchen mit geſundem Verſtand ſo frivol mißbrauchen laſſen. Es hat ſich nämlich jetzt bei der polizeilichen Unterſuchung im Karl, Liebknechthaus in Berlin herausgeſtellt. daß dort unmittelbar neben Stößen von putſchiſtiſchem Flugblattmaterial, das zu ſolchen Hungermär— ſchen aufforderte und in den kraſſeſten Farben Not und Elend der Maſſen ſchilderte. ſich ein reſpektabler Wein. und Sektteller anſchloß, der FS ĩðv.d dd dd Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G Rehfeld. (35. Fortſetzung) Die Hotelbeſitzerin ſollte ihn darüber be⸗ lehren. Lächelnd empfing ſie ihn mit den Wor⸗ ten:„Ah, da ſind Sie ja, Signor! Sie haben heute, wie es ſcheint, ſehr lange geſchlafen! Ihre Freunde wollten Ihnen vor der Abreiſe Adieu ſagen. Sie klopften an Ihre Tür, aber Sie antworteten nicht!“ „Wann ſind ſie abgereiſt?“ N „Zwiſchen neun und zehn. Die junge Sig- nora hat einen Brief für Sie hinterlaſſen!“ Schewen riß das Schreiben auf und las: „Geehrter Herr von Schewen! Mama erlaubt mir, Ihnen vor unſerer Ab— reiſe nochmals meinen Dank auszuſprechen. Der Arzt meint, Luftwechſel ſei für mich ſehr notwendig. Wir werden alſo nach der Riviera fahren, ehe wir nach Berlin zurückkehren. Wenn Sie für mein weiteres Ergehen Intereſſe haben, wird mein Bruder Georg gern bereit ſein, Sie darüber zu unterrichten. Mama läßt ſich Ihnen empfehlen. In unerſchütterlicher Dankbarkeit Ihre Ilſe Simmersdorf.“ „Ich danke Ihnen, Signora!“ ſagte er zu der ibn aufmerkſam beobachtenden Hotelwirtin, worauf er ſich entfernte. Den Brief hat die Kommerzienrätin ihr in die Feder diktiert!“ dachte er, während er ſich in ſein Zimmer zurückbegab.„Man will ſich meiner entledigen, aber ſie ſollen erfahren, daß das nicht ſo leicht iſt.“ Noch an demſelben Tage veiſte er nach Ber⸗ lin zurück. 10. Bierundzwanzig Stunden ſpäter Schewen an die Tür ſeines Onkels. „Herein!“ rief eine Löwenſtimme klopfte und als Objekte ihrer Hetze und Kommuniſtenführer in Theorie und Praxis we ſſe ungern.“ dem größten kommerzienrätlichen Hauſe alle Eh— re machen würde. Der„Sozialdemokratiſche Preſſedienſt“, der darüber berichtet. ſagt, daß mancher Großkapitaliſt einen ſolchen Weinkeller nicht ſein eigen nennt und wegen ſeiner Größe auch niemals ſein eigen nennen dürfte. Rot- und Weißweine in allen möglichen Sorten und ein großer Beſtand in Sekten, Likören. Schnäpſen und dergleichen, iſt, wiederum nach den Feſtſtel⸗ lungen des„Sozialdemokratiſchen Preſſedienſtes“ in dieſem unterirdiſchen Weinkeller in endloſen Mengen enthalten. Zu dieſen Frſtſtellungen fügt dann das ſozialdemokratiſche Organ die Bemer— kung: „Da labt man ſich nun, oft bei Tage, oft auch bei Nacht an dem Saft edler und edelſter Reben. während draußen im Lande, fern von den Gelagen ſogenannter kommuniſtiſcher Führer, zu Hungermärſchen aufgerufen wird. Ein neues Beiſpiel für den Kommunismus der Thälmänner in Theorie und Praxis. Kein Wunder, daß Thälmann bei dieſer Praxis kürzlich zwangsweiſe in eine Kaltwaſſerheil— anſtalt transportiert werden mußte.“ Hier Theorie, hier Praxis. Es iſt ja immer ſo geweſen. Aber dieſes ſchändliche Gebahren der Kommuniſtenführer, die auf der einen Seile die wirklich Hungernden auf die Straße treiben Propaganda mißbrauchen. während ſie auf der andern Seite es ſich ſo gut ſein laſſen. wie es der ärgſte— um in dem Spruchgebrauch der Kommuniſten zu re— den—„großkapitaliſtiſche Blutſauger“ nicht treibt, muß doch öffentlich in aller Schärfe ge— brandmarkt werden. „Guten Tag, Onkel!“ ſagte der junge Mann. Er mußte unwillkürlich an das Vorſprechen des alten Herrn bezüglich der Ohren denken. „Biſt du endlich wieder da, Junge? Zeit wird es!“ brummte der Major. „Wo iſt die Anni Lube?“ „Bei ihrer Arbeit!“ „Was macht der Großvater?“ „Es ſteht ſchlecht mit ihm. Lange dauert es nicht mehr!“ „Und wie geht es dir?“ „Auch ſchlecht! Habe nicht einmal eine Zi⸗ garre zu rauchen!“ „Nimm eine Zigarette Onkel!“ ſagte der junge Mann, ſein Etui hervorziehend. „Mag ich nicht! Iſt wohl für einen Grün⸗ ſchnabel wie du gut, aber nicht für mich!“ grollte der alte Herr. „Rauche ſie immerhin, Onkel!“ lachte Sche⸗ wen.„Gleich hernach hole ich dir Zigarren.“ „Ah, du bringſt Geld?“ rief der Major, plötz— lich ſtrahlend. „Was für Geld?“ ſtotterte der junge Mann. „Nun, ich ſchrieb doch an deine Mutter, daß es mir infolge des Simmersdorf'ſchen Ban⸗ kerotts ſchlecht ginge. Geſchwiſter können ſich ja dergleichen mitteilen. Sie antwortete darauf, daß ſie es wegen der ſchlechten Ernte auch nicht übrig hätten. Du aber wäreſt nach Venedig ge— reiſt, um ſechzigtauſend Mark einzulkaſſieren und das Geld hernach im Geſchäft zu verwen⸗ den. Ich ſolle dir ſagen, daß du mir zur Hilfe kämeſt. Alſo wirſt du wohl einen Tauſendmark⸗ ſchein herausrücken müſſen, um die Miete der Lubes zu bezahlen, ſowie ihre Doktor⸗ und Apothekenrechnung und— na, ich habe natürlich auch einige Bedürfniſſe!“ „Tut mir leid, Onkel! Weißt du, wieviel ich habe? Netto dreiunddreißig Mark!“ „Haſt du etwa die ſechzigtauſend Mark durch⸗ gebracht?“ ſchrie der Major, dunkelrot im Geſicht. „Ich habe keinen Pfennig davon erhalten!“ „Das begreife ein anderer!“ „Höre mich an, Onkel,— aber gib mir zu⸗ nüchſt dein Wort daß du das, was ich dir an⸗ vertrauen werde für dich behalten willſt!“ „Meinetwegen, ich gebe es,— ſprich!“ „Nun, wohl:— Mein Vater hatte mir zwei Wochſel anvertraut der erſte zahlbar nach Sicht in Venedig, der andere in Buenos Aires! Ich hatte dieſe Akzepte dem Kommerzienrat Sim⸗ mersdorf übergeben!“ „Und ſie wurden mit geſtohlen?“ „Ja, mit dem übrigen!“ „Aber ſeitdem ſind über zwei Monate ver⸗ ſtrichen! Warum haſt du die Auszahlung nicht verhindert? Der geſunde Menſchenverſtand—“ „Halt, Onkel,“ unterbrach Schewen den Er⸗ regten,„höre mich zuvor an. Wenn ich mich der Auszahlung der Tratte nicht widerſetzte, ſo geſchah es, weil ich den Dieben oder die Diebe kennen lernen wollte. Ließ ich die Wechſel für ungültig erklären dann waren ſie gewarnt und nimmer zu faſſen. So aber wurden ſie in Si⸗ cherheit gewiegt. Durch Zufall iſt es mir nicht gelungen, ſie in Venedig zu entlarven. In Bu⸗ enos Aires werden ſie mir aber um ſo ſicherer in die Hände fallen!“ „Du haſt noch Hoffnung?“ „Sehr ſogar! Nur meine Eltern dürfen nichts davon wiſſen!“ „Sehe ich eim!“ knurrte der Alte.„Aber die Lubes— die arme Annil“ „Wann kommt ſie aus ihrem Geſchäft?“ „Um ſieben Uhr! Willſt du ihr entgegen⸗ gehen?“ „Ja! Ich muß ſie ſprechen, ehe ſie heimlehrt. Wo iſt ſie beſchäftigt?“ „Leipzigerſtraße 103!“ Sie verließen zuſammen die Wohnung des um die ö 7CUUTTUUUUUTUCUTCTUTUbCbCbCbCbUTCTCTCTCTUTCTCTUVUVTVTVUVUVUVUVUVUVUbCVCVCVCVCVCVCVCVVVVA Unter dem Hammer Zum erſten— zum zweiten— zum dritten Erbarmungslos ſchlägt der Hammer des Auktlo⸗ nators auf den proviſoriſch aufgeſtellten Tiſch und— was an Sachwerten im Raume ſteht, hat einen neuen Herrn gefunden Auktionslotal— Grabkammer zerſchlagener Exiſtenzen.—— Da wanken ſie hinaus, denen man das letzte Stück Habe genommen,... leer iſt es jetzt zuhaus... leer die Wände von den Bildern und Spiegeln, leer die Zimmer, ka denen eine wohltuende Behaglichkeit herrſchte. Die geſchnitzte Wanduhr tickt nicht mehr,— wozu auch: die Stunden, die Tage, die nun kommen, ſind einförmig, eiſern, ſchwer, und die Uhr würde doch zu langſam ticken für die Sehnſucht, die nach einer beſſeren Zeit ausſchaut.— Im Auktionslokal aber werden Werte ent⸗ wertet, werden aus Hunderten Zehner und Einer, aus Tauſendern Hunderter. Und da liegt der Jammer des ganzen Problems: Eine Schuld war fällig in Höhe von eiwa 200 Mart, die dem⸗ entſprechende Pfändung wird in Werten der vierfachen Höhe vorgenommen, alſo für 800 Mark; der Reinertrag der Verſteigerung beträgt viel⸗ leicht 150 Mark, und dieſe gehen zum Teil für Verſteigerungskoſten und Transport drauf, ſo⸗ daß der Gläubiger nur einen geringen Teil ſei— nes Geldes erhält und der Schuldner gänzlich ruiniert iſt. Vergebens ſucht man hierbei Logtk, Verſtändnis und Mitgefühl. Tauſende von Exiſtenzen kämpfen den ver— zweiſelten Kampf gegen ihre Vernichtung, und unterliegen, um zu Almoſenempfängern, Arbeits loſen oder, wenn auch kein Gottvertrauen mehr da iſt, zu— Selbſtmördern zu werden. Wie lange ſie oftmals irgendwelchen Kaſſen zur Laſt fallen, kommt garnicht an die Oeſſentlich⸗ leit, und was aus ihnen moraliſch wird, erſt recht nicht. Wäre es nicht verdienſtvoller, ſtatt ſie zu Arbeitsloſen zu machen. den zuſammenbre— chenden Exiſtenzen Gelegenheit zu geben, ſich zu halten!. In den Auktionsräumen hallt der unbarmher— zige Hammerſchlag täglich, und jeder Schlag trifft Menſchenſchickſale vernichtend. Wieviel Tränen, wieviel Lebensglück, wieviel Verzweif lung hängt an den Sachen im Auktionslokal; wieviel Herzen zerſchlug der unerbittliche Ham— mer Zum erſten— zum zweiten— zum dritten... Die herühmte Wiener Hotelbeſitzerin Anng Sacher 7 Frau Anna Sacher, die Beſitzerin des weltberühmten Hotels und affees Sacher in Wien, iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben. Frau Sacher war mit vielen Fürſtlichkeiten Europas bekannt, die es beim Aufenthalt in Wien nie verfehlten. die wegen ihrer originellen Art bekannte Frau Sacher auf Füſüche n f eakaclcle Majors. Schewen zwang ſeinen Onkel, ein Dutzend guter Zigarren aus dem nächſten Ge⸗ ſchäft anzunehmen, worauf der alte Herr ſich in bedeutend gebeſſerter Laune nach dem Wey⸗ rig'ſchen Reſtaurant begab, Als Hans Kurt ſich der angegebenen Num mer der Leipzigerſtraße näherte, ſah er nicht ohne eine gewiſſe Erregung, daß zwei junge Leute vor dem Laden, in welchem Anni Lube beſchäftigt war, auf- und abgingen. Dieſe bei⸗ den jungen Leute waren Georg Simmersdorf und Handamm! Um ſie zu beobachten, hinter ein Litfaßſäule. Anni erſchien etwas nach ſieben Uhr. Sie beſchleunigte ihve Schritte; ihr ſchönes Geſicht war bleich und niedergeſchlagen, die Augen ein⸗ gefallen. Kaum war ſie auf der Straße, als die jwa⸗ gen Leute ſich ihr näherten, ſie höflich grüßten und Miene machten, an ihrer Seite zu bleiben. Schewen hatte ſich ganz in der Nähe gehal⸗ ten. Sp vernahm er denn, wie Anni erklärte: „Ich dante Ihnen, ich bedarf keiner Begleitung! Ich finde meinen Weg allein!“— worauf die beiden Lebemänner notgedrungen von ihr ablie⸗ Bon. ſtellte ſich Schewen Kaum waren ſie gegangen, als Schewen in beſchleunigtem Tempo hinter dem jungen Mäd⸗ chen hereilte. „Fräulein Anni, warten Sie, ich bin's!“ „Sie, Herr von Schewen?“ ſagte Anni errö⸗ tend, indem Sie Halt machte. „Ja, ich! Vor drei Stunden langte ich, von einer Reiſe nach Venedig zurückkehrend, hier wieder an und mein erſter Beſuch gilt Ihnen!“ „Ein Beſuch auf der Straße!“ verſetzte ſie ſchmerzlich.„Ach, Sie kommen zu einer krauri⸗ gen Zeit!“ fügte ſie hinzu. ortſetzung folgt.) Keinigkeiten Der Kulmbacher Fall Meußdörfer, in dem „um ein Haar“ ein in Ehren ergrauter Mann um Freiheit, Reputation und ſonnigen Lebens- abend gekommen wäre, beſchäftigt die Oeffent- lichkeit. Wie ſo oft. hat auch hier„eine Kleinig⸗ keit“, eine geſtohlene Weinflaſche den wahren Täter offenbart und man erinnert ſich dabei der „goldenen Kringel an der Wand“, mit denen es die Sonne an den Tag brachte So aber ſind es ganz allgemein immer die„Kleinigkeiten“, die in der Geſtaltung von Schickſalen und Verhältniſſen' den Ausſchlag gehen. Das ganze Menſchenleben iſt ein einziges Moſaikbild, in dem ſich Steinchen an Steinchen zügt zu einem Geſamtbilde, deſſen Grundfarben, Harmonie, Figur, wir in reifen Jahren ahnen, aber erſt am Schluſſe des Erdenwallens voll zu erkennen vermögen. Eine großangelegte Kompo— ſition, baut ſich manches Menſchenleben ſcheinbar wohlgefügt vor uns auf, und dann, vielleicht kurz vor der Vollendung erſt, ſchließt ſich das Gefüge nicht, verwirren ſich die Linien, werden die Steinchen matt und nicht mehr zu dem Ge⸗ ſamtbilde paſſend. Oder aber umgekehrt: es kommt ein ſcheinbar verworrenes, durch Jugend— ſehler und„Fügung“ getrübtes Bild eine höhere Schlußordnung; wie ja oft Menſchen, die durch die Tiefen des Daſeins geſchritten, durch manchen Schmutz gewatet ſind, in reiferen Jahren eine Geſinnungsklarheit, Moralität und Vorurteils— loſigkeit offenbaren, die wir als Läuterung an— ſprechen. Kleinigkeiten, Moſaikſteinchen. Jede Kleinig⸗ keit in Tat und Geſinnung beſtimmt die Grund— züge des großen Lebensbildes und demgemäß der„Fügung“ die wir Schickſal nennen. Kleinigkeiten an Freuden erheben, Kleinigkei— ten an Sorgen und Ungemach zermürben uns, nicht die großen Geſchehniſſe und Schläge, de— nen wir entſchloſſener, gefaßter entgegenzutreten pflegen. Ein jeder ſchafft ſeine„Fügung“, aber wir anderen reichen ihm die Steinchen, die„Kleinig— keiten“, an bunten Freuden und grauen Miß— helligkeiten hin, arbeiten alſo mit an der„Fü— gung“. Bedenken wir das, ſo werden wir eher geneigt ſein. unſeren Mitmenſchen bunte Stein— chen hinzureichen und damit uns ſelber einen Ab— glanz der gegönnten Harmonie zu verſchaffen. 75 94 3427 Bunte Jeitung Hundert Jahre Darmſtädter Kunſt. Anläßlich der Jahrhundertfeler der Stadt Darmſtadt wird der Kunſtverein der Stadt Darmſtadt eine retroſpektive Ausſtellung veran— ſtalten, bei der Gemälde Darmſtädter Maler von 1730-1830 aus öffentlichem und privatem Beſitz gezeigt werden ſollen. Beſitzer von Kunſtwerken der bezeichneten Periode, die geſonnen ſind, ih— ren Beſitz über einige Sommermonate zur Ver fügung zu ſtellen, werden gebeten, ſich mit Herrn Grafen von Hardenberg, im Schloß, Ein— gang vom Markt, in Verbindung zu ſetzen. In Frage kommen Werke folgender in Darmſtadt tätiger Maler: App. Armhrüſter, Caſtner. Edel- mann, Eger, Ehrmann, Fiedler. Fohr, Friſch. Gläſer, Hagelgans, Hill, Hirſchberger, Iſſel, Roernlein, Laubacher, Frhr. von Löwenſtern, 8. Michel, Rodingh. Samhammer, Sandhaß, illbach, Heinrich Schmitt, Schneeberger, öchnittſpahn, Sonntag, Spengler, Aus Nah und Fern. Mainz, 26. Februar. Mainz ein Streſemann-Denkmal. mühungen intereſſierter Kreiſe für die Errich— tung eines Streſemann-Denkmals in Mainz am Rheinufer ſind von Erfolg geweſen. Es hat ſich jetzt ein Arbeitsausſchuß gebildet. der die Er— richtung dieſes Denkmals eifrig betreibt. Der heſſiſche Miniſter des Innern gab dieſem Ar— beitsausſchuß die Erlaubnis zur Sammlung von Geldſpenden durch Werbeſchreiben. Ausrufe und Auflage von Einzeichnungsliſten. Dieſe Exlaub— nis hat Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1931. Man hofft jedoch. den Grundſtein zum Streſe— mann-Denkmal ſchon im Juni legen zu können Mainz. 27. Februar. Städtiſche Wer. zuwachsſteuer in Mainz. Die vom Main⸗— zer Stadtrat beſchloſſene Erhebung einer allge— meinen Wertzuwachsſteuer hat jetzt die Geneh— migung des Innen- und des Finanzminiſters gefunden. Die Erhebung einer Wertzuwachs— ſteuer durch eine Stadt ſtellt eine Neuheit in der Finanzgebarung der Städte dar. Die Orts Seekatz. errichtet Die Be— ſatzung für dieſe Steuer liegt jetzt, nachdem re- gierungsſeitig die Genehmigung erfolgte, auf. Mainz, 26. Febr. Einen Scherz. In der Nacht des 11. Dezember v. IJs., gegen 12 Uhr wurde an einer einſamen dunklen Stelle des Ortsausganges in Heidesheim die mit dem Löſchen der Ortslaternen beſchäftigte 47⸗jäheige ſranzöſiſchen Soldaten Obadia vom Fliegerregiment 33 in in deſſen Begleitung ſich ein Kamerad befand, überfallen. Als es der Frau Frau eines Arbeiters von dem Wackernheim, nach heftiger Gegenwehr gelang, ſich zu be— freien und um Hilfe zu rufen, ließ der Soldat von ſeinem Opfer ab und lief davon. Dem herbeigeeilten Eiſenbahnbeamten Eſchborn ge⸗ lang es, den an dem Ueberfall unbeteiligten Soldaten einzuholen und feſtzuhalten. Der Feſtgenommene wurde der deutſchen Behörde bergeben, die ihn an die franzöſiſche Behörde ablieferte. Obadia, der vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht angab, er habe ſich nur einen Scherz erlauben wollen, wurde wegen tätlicher Beleidioung zu 15 Tagen Gefängnis nerur⸗ teilt. Die Strafe gilt als durch die Anter⸗ ſuchungshaft verbilßßt. ee Darmſtadt, 26. Febr. Strafverfahren gegen Sumpf. Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags wird ſich in dieſer Woche noch mit einem Antrag auf Aufhebung der Immunität des kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten Sumpf beſchäftigen. Sumpf hat bekannt⸗ lich an den Unruhen in Worms und denen bei den Opelwerken führend teilgenommen und wurde auch beim letzten Mal verhaftet. Die Staatsanwaltſchaft ſucht nun um die Genehmi— gung der Strafverfolgung nach. Es iſt damit zu rechnen, daß der Landtag der Aufhebung der Immunität in dieſem Falle zuſtimmen wird. Darmſtadt, 26. Febr. Fünf Millio⸗ nen Schuldverſchreibungen. Das He⸗ ſamtminiſterium hat der Landeskommunal— bank⸗ Girozentrale für Heſſen in Darmſtadt die Genehmigung zur Ausgabe von Schuld— verſchreibungen auf den Inhaber bis zum Be— trage von fünf Millionen RM. verzinslich mit 8 Prozent zur Beſchaffung von, Mitteln für kommunale Bedürfniſſe erteilt. Wetzlar, 26. Febr. Tödlich verunglückt. Im benachbarten Naunheim wollte ein ſechsjähriges Kind ſich die Pfeife ſeines Va— ters anzünden. Dabei ſetzte es ſich auf das Bett und als es das Streichholz in Brand hatte, ließ es die Flamme fallen, ſodaß das Bett in Brand geriet. Ehe die beſtürzten Eltern den Kleinen retten konnten, war er ſo ſchwer verbrannt, daß er im Krankenhaus Wetzlar geſtorben iſt. Frankfurt a. M., 26. Febr. Legions⸗ werber vor Frankfurts Toren. Wie aus Notheim v. d. H. berichtet wird, wurden dort zwei junge Leute von Werbern der Fremdenlegion angeworben und bis Königs- ſtein verſchleppt. Sie wurden aber, wahrſchein— lich wegen körperlicher Untauglichkeit, wieder entlaſſen und meldeten ſich bei der deutſchen Behörde. Dieſe ſetzte die Eltern der jungen Leute in Kenntnis. Eine polizeiliche Unter— ſuchung iſt eingeleitet worden. Gegen die Auslandseinſuhr. Wer mit Hand anlegen will, das Gewiſſen der Volksgenoſſen zu ſchärſen, ſollte ſich eine Anzahl der künſtleriſch hochwertigen Werbepoſtkarien' gegen die Aus— landswaren-Einfuhr, mit der Ueberſchrift:„Deut— ſche Arbeiter ſind in Not, Wer Auslandsware kauft, ſtiehlt ihr täglich Brot!“ kommen laſſen. Für Mk. 110 in Briefmarken werden 10 Stück, für Mk. 9,40 100 Stück von der Verlagshand— lung Alfred Schmid Nachf., München, Reſidenz ſtraße 7, poſtfrei geliefert. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: die Studienreferendare Georg Bücking zu Darmſtadt. Dr. Margarete Challier zu Gie— ßen, Helene Döll, Dr. Hans Hellwig zu Darmſtadt und Rudolf Schloſſer zu Darmſtadt zu Studienaſſeſſoren. Speyer, 26. Febr. Wahl zur Kreis⸗ bauernkammer. Am Freitag, den 28. Februar 1930, vormittags 10 Uhr, findet im Regierungsgebäude zu Speyer, Zimmer Nr. 176, die Sitzung des Wahlausſchuſſes zur Prü— fung des eingerichteten Wahlvorſchlages für die Wahl zur Kreisbauernkammer der Pfalz ſtatt. Der Zutritt zu dieſer Sitzung iſt jeder— mann geſtattet. Mannheim, 26. Eberts geſtorben. folge iſt Buchbinder Alwin Ebert, ein in Mannheim wohnhaft geweſener Bruder des erſten Reichspräſidenten in einer Heidelberger Klinik geſtorben. Der jetzt Verſtorbene war der letzte Bruder Fritz Eberts und 57 Jahre alt geworden. Febr. Ein Bruder Der„N. M. 3.“ zu⸗ Nundfunk⸗ Programm Frankfurt. Freitag, den 28. Februar. 06,30 Ahr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik, 12,00: Börſen⸗-, Nachrichten-, Wetter- und Waſſerſtandsdienſt; 12,30: Symphoniekonzert; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,30: Werbe— konzert; 15,00: Wirtſchaftsfunk; 15,15: Jugend⸗ ſtunde; 15,45: Wirtſchaftsfunk; 16,00: Konzert; Anſchließend: Wirtſchaftsdienſt; 18,00: Zeit⸗ fragen; 18,35: Uebertragung von Stuttgart; 19,10: Uebertragung von Königswuſterhauſen; 19,30: Uebertragung von Stuttgart; 22,45: Nachrichtendienſt; 23,10: Uebertragung von Stuttgart. Stuttgart. Freitag, den 28. Februar. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10,00: Schall⸗ plattenkonzert; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterbericht; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,30: Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; An⸗ ſchließend: Fortſetzung des Schallplattenkon⸗ zerts; 16,00: Uebertragung von Frankfurt; 17,45: Wetter⸗ und Landwirtſchaftsdienſt; 18,05:„Die Berufe des Holzgewerbes“, 18,35: „Doppelſterne und mehrfache Sternſyſteme“; 19,00: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltung der kommenden Woche in Eſperanto, Zeitan⸗ gabe; 19,10: Uebertragung von Königswuſter⸗ hauſen; 19,30: Hausmuſik; 20,30: Humoresken; 21,15: Europäiſche Muſik ſeit Mozart; 22,45: Uebertragung von Frankfurt; Anſchließend: Bekanntgabe evtl. Programmänderungen, 23,10: Tanzmuſik. wirkt. barn ſich um die ſtrittige Grenze ſtreiten. Ges ze zwiſchen ihren Gehöften du eine Reihe von Obſtbäumen gebildet. Die Far lie Kunze Liſt, ſobald das Obſt reif iſt, in aller Herrgoits— zu gleichen Teilen. 150 C0 foſgen dem toten Zigeuner Budapeſt, 26. Febr. An der Beerdigung des Zigeunerprimas Bela Raditſch nah⸗ men etwa 150 000 Menſchen teil, eine Menſchen⸗ menge. wie ſie ſeit der Beerdigung Ludwig Koſ— ſuths hier nicht geſehen wurde. Die Polizei er— wies ſich vollſtändig machtlos und wurde von der Menge einſach mitgeriſſen. Das Mikrophon, das die Feierlichkeiten für den Rundfunk über— mitteln ſollte, wurde einfach abgeriſſen. Kande— laber wurden umgeworfen, und ſelbſt der Sarg wurde bedroht, ſo daß die Poliziſten ihn mit größter Mühe in die Halle ſchaffen konnten, wo der Geiſtliche eine Trauerrede hielt. Danach wurde der Sarg zu Grabe getragen. Nicht ein— mal die Familienmitglieder konnten in die Näh— des Grabes gelangen. und von den 500 Zigeu— nern gelangten nur 30 ͤ an das Grab, während den übrigen in dem Gedräage ihre Inſtrumente zerdrückt wurden. Die letzten Spuren jeglicher Ordnung verſchwanden nach Beendigung der Trauerfeierlichkeiten. Die Rettungsgeſellſchaft mußte zu 30 Hilſeleiſtuagen herangezogen wer— den. 14 Perſonen wurden bei dem rieſigen Ge— dränge ſchwer verletzt und mußten ins Kkranken— haus geſchafft werden. Die Beerdigung, die für 3 Uhr nachmittags angeſetzt war, konnte erſt um 6 Uhr abends beginnen. Muc aller Melt Arteil gegen Graf Stolberg rechtskräftig. Hirſchberg, 26. Febr.(Radio.) Das Urteil gegen den Grafen Chriſtian zu Stolberg iſt rechtskrüftig geworden, da ſowohl die Staats⸗ anwaltſchaft wie auch Graf Chriſtian ihre Be⸗ »ufung ml aegzogen haben. Takale⸗ Greuzzeihen as Nachbarrecht des BGB. iſt eines der komplizterteſten Gebiete des bürgerlichen Rechts, rweil das es nicht erſchöpfend regelt, ſon— dern der Landesgeſetzgebung weiter Spielraum gelaſſen iſt. ine unheimliche Fülle von Einzel vorſchriſten über das Recht des Notwegs, über die„Emiſſion von Imponderabilien“(das iſt kein chemiſches Präparat, ſondern die Beläſtigung durch Gaſe, Ruß uſw.), über Grenzanlagen, Ueberfall- und Ueberhang-Recht ſind da zu fin— den. Hier ſollen kurz die Vorſchrifſten des BGB. über das Grenzzeichen, die beſonders für die ländliche Bevölkerung von großer Bedeutung ſind. zuſammengeſtellt werden Von Wichtigkeit iſt da der Praragraph 919 des BGB. Wenn dieſer Paragraph beſprochen wird, pflegt in den Hörſälen der Univerſität un— ter dem nachſichtigen Lächeln des Dozenten eine unbändige Heiterkeit einzutreten, denn er enthält die klaſſiſche Stelle:„Wenn ein Grenzzeichen „verrückt oder unkenntlich geworden iſt.“ Wenn ſo ein„verrücktes“ Kennzeichen vorhanden iſt, kann der Grundeigentümer vom Nachbarn verlangen. daß dieſer zur Errichtung dieſer Grenzzeichen oder zur Wiederherſtellung mit— Schlimmer iſt es ſchon, wenn beide Nach— Durch dann die richtige Wenn das nicht mög— 6 BG. Grenzſcheidungsklage muß Grenze ermittelt werden. lich iſt, ſo iſt die Grenze entſprechend dem letzten Beſtand zu ziehen. Wenn auch dieſer nicht feſt— zuſtellen iſt, ſo iſt jedem Grundſtück ein gleich großes Stück der ſtreitigen Fläche zuzuteilen, evtl. iſt die Grenze ſo zu ziehen, wie es„unter Berück— ſichtigung der Umſtände der Billigkeit entſpricht“ Zwiſchen den beiden Bauernfamilien Kunze und Hiller iſt heftige Feindſchaft entſtanden. Die wird nämlich verſteht es nun mit teuflicher frühe die Bäume abzuernten, unter Berufung auf das ſchöne Wort:„Wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt“. Kann man es Herrn Hiller übelnehmen, wenn er ſich zur Stadt aufmachte und einen Rechtsanwalt befragte? Der Rechtsanwalt gab ihm die tröſtliche Auskunft. nach§8 923 BGB. gehören die Früchte eines Baumes oder Strau— ches, der auf der Grenze ſteht, beiden Nachbarn In Zweifelsfällen gehören alle Grenzanlagen(Rain, Graben, Mauer, Hecke uſw.) beiden Nachbarn zur gemeinſchaftlichen Benutzung. Das Eigentum aber ſteht nach ener Reichsgerichtsentſcheidung(70-201) jedem Nach- barn auf ſeiner Seite bis zur Grenzanlage zu. Solange einer der Nachbarn ein Intereſſe an der Grenzanlage hat. kann ſie nur mit keiner Zuſtimmung beſeitigt werden. Die Beſerrigung von Grenzbäumen knn jedoch verlangt werden. wenn der Baum durch ein anderes zweckmäßiges Arenzzeichen erſetzt werden kann. K. K. V. Wir weiſen nochmals auf den heute Abend im Kettlerſälchen ſtattfindenden gemütlichen() Abend hin. Kein Mitglied fehle. * mletzgerei⸗- Verlegung. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, verlegt Herr Metzgermeiſter Jakob Friedel 2. ab 1. März 1930 ſeine Metz gerei von der Blauehntſtraße(Haus Bertſche) nach der Bismarckſtraße in das Haus Franz Georgi, neben„Fürſten Alexander.“ Herr Friedel gibt dies der titl. Einwohnerſchaft bekannt und bittet um gefl. Unterſtützung. * Männergeſaugverein 1846. Die Vorbereitungen zu dem am Samstag abend ſtatt— findenden großen Maskenball können, wie wir hören, bereits als abgeſchloſſen angeſehen werden. Die Vereinsleitung hat wiederum keine Mühe geſcheut um auch dieſem Abend jene feſtliche und künſtleriſche Note zu geben, welche die Maskenbälle dieſes Ver— eins ſtets beſonders ausgezeichnet hat. Der Engel⸗ ſaal erſcheint diesmal in einer außerordentlich ge— ſchmackvollen, ebenſo ſchwunghaften wie närriſchen Dekoration, an der man ſeine helle Freude haben rohen uſw. Kaffee auf 300 RM. auf 350 RM. erhöht. ken Handel treiben, ſofern Gef. V. gängertrene. Geſ.-V. Liederkranz. kann. Dieſe ſtimmungsvolle Aufmachung wird neben den ſonſtigen Darbietungen und Ueberraſch⸗ ungen ſicherlich dazu beitragen, den Vereinsmitglie⸗ dern und deren Angehörigen einige frohe, buntbe⸗ wegte Stunden im Reiche des Prinzen Karneval zu bieten, in denen ſie die Schwere der Zeit auch einmal kurz vergeſſen können. * Sänger⸗GEinheit. Den wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung tragend, hat ſich die Akti- vität des Vereins mit übergroßer Mehrheit gegen die Veranſtaltung eines Maskenballes ausgeſprochen und begnügt ſich mit einem Kappenabend, bei Tanz und närriſcher Unterhaltung. Getränke werden nach Belieben verabreicht, ſodaß jedem Mitglied der Abend eine zwangloſe, an Unterhaltung und Abwechslung reiche Veranſtaltung ſein wird. Hier dürfen auch die älteren und paſſiven, insbeſondere die Ehrenmitglieder nicht fehlen, damit dem neuen Chorleiter die ganze„Einheitsfamilie“ vorgeſtellt werden kann. Die Vergnügungskommiſſion hat es nicht fehlen laſſen und 16 Programmnummern für kommenden Samstag vorgeſehen. Darum auf ihr „Einheitler“ erſcheint am 1. März geſchloſſen in den„Freiſchützſälen“. Närriſches Auftreten iſt er- wünſcht, jedoch hat mit Larve niemand Zutritt. „ Sportlehrer-Portrag der Sport; nereinigung Amicitia 09. Es ſei an die⸗ ſer Stelle nochmals beſonders auf den morgen Abend 8 Uhr im„Gold. Stern“ für die Aktivität und Mitglieder ſtattfindenden Lehrvortrag über „Praktiſches Fußballſpiel durch Körperbildung“ des von der Sportvereinigung engagierten Sportlehrers aufmerkſam gemacht, eines in deutſchen Fußball— kreiſen anerkannten Spezialiſteu auf dem Gebiete des Fußballes, der bei vielen Vereinen mit ſeinem eigenen Syſtem glänzende Reſultate erzielt hat. Die Sportvereinigung hat dieſen Fachmann zur Heranbildung der 1. Mannſchaft zu den Aufſtiegs- ſpielen ſich für die nächſte Zeit verſchrieben und es iſt zu hoffen, daß ſich die Spieler der 1. Mann- ſchaft nicht allein zu dieſem Vortrag einfinden, ſon— dern die Trainingsabende reſtlos beſuchen, denn nur dadurch kann etwas erzielt werden. Die Sportleitung hat ſich als Endziel den Aufſtieg zur Bezirksliga geſetzt und daran muß jeder Syieler der 1. Mannſchaft mitwirken. Zollerhöhung für Kaffee u. Tee. Mit Wirkung vom 5. März 1930 ab wird der Zollſatz für rohen Kaffee auf 160 RM. für nicht und für Tee Kaffee und Tee, die fich am 5. März 1930 im freien Verkehr befinden, unterliegen einem Nachzoll der für einen Doppel— zentner Kaffee 30 RM., für einen Doppelzentner Tee 130 RM. beträgt. Vom Nachzoll befreit ſind Kaffee und Tee im Beſitz von Haushaltungs- vorſtänden, die weder Kaffee verarbeiten noch mit Kaffee oder Tee oder daraus hergeſtellten Geträv— die Geſamtmenge nicht mehr als je 5 Kilogramm beträgt. Formblätter für die Anmeldung von nach zollpflichtigem Kaffee und Tee, die vom 5. März ab binnen einer Woche zu erfolgen hat, werden von den Zollſtellen unentgeltlich abgegeben. ed N. Dede se f(Ain 77 2 4 Dereins-Anzeiger 1 Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 0 keine Aufnahme gewährt 6 ECECCCCCCCCCCC Acc Club der Gemütlichen. Donnerstag, den 27. Februar, abends 8,11 Uhr im„Anker“ wichtige Sitzung des Elferrats. Club der Geflügelzüchter 1926. Donners⸗ tag, 27. Febr., abends 8 Uhr in der„Sonne“ bei Mitglied Peter Buſalt 2. Vorſtandsſitzung. Die Tagesordnung iſt ſehr wichtig und wird dortſelbſt bekanntgegeben. Alſo alle Vorſtands- mitglieder erſcheinen. Der Vorſitzende. Heute Donnerstag abend 8 Uhr Zuſammenkunft d. Spieler i. Lokal. Freitag abend 8 Uhr Zuſammenkunft d. Spieler im Lokal. Samstag, den 1. März, abends 8 Uhr Sing⸗ ſtunde. Sonntag, den 2. März, mittags 2 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Freitag abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im„Deutſchen Kaiſer“. Der Vorſtand. Grſ.⸗Derein Fängerbnud. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde; alles pünktlich erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Turnerbund. Freitag abend 8 Uhr vollzähl. Turnſtunde ſämtl. Abteilungen. In Anbetracht des im Aug. d. Is. in Mannheim ſtattfindenden „Bad. Landesturnen“ möge von jetzt ab jeder Turner, Sportler wie Handballer pünktlich zur Turnſtunde erſcheinen. Die Turnwarte. Drucksachen In Jeder gewuünscnten ausfünrung 0 liefert prompt 2 ſauber und billign 2 Buchdruckerel Joh. Martin Nathausſtraße 36 2 2 2 2 Telefon 117 %%