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Bei dieser Gelegenheit bitten wir in recht großer Anzahl als aktives Mitglied dem Männer- bezw. dem Frauenchor beizutreten. Während der Werbewoche finden folgende Veranstaltungen statt: Mittwoch den 19. März, abends 8 Uhr, im U.-T.-Palast Rezitations abend. Mitwirkende: Frau Doerner-Ueberle, (ehemaliges Mitglied des Nationaltheaters). Der Frauen- Eintritt 30 Pfg. Samstag, den 22. März, im U.-T.-Palast Deutsche Sänger fest 1928 in Hannover den Fön. eee Dieser Film läuft als Beiprograum neben dem allge- Eintritt 80 Pfg. Zu diesen Veranstaltungen laden wir die Einwohner- schaft höflichst ein. Jer For siand des bolksehers Vier shelm. Karten im Vorverkauf zu beiden Veranstaltungen beim Vorsitzenden Mandel, Friedrichstr. 10. Kaufe: Gold, Si- ber, Brillanten, bessere Anzüge, Pfandscheine, Musſkinstrumente. Schauplatten, Münzen, alte Waffenu. sonstiges Bartmann Mannheim Ankaufsladen R 4, 18 Während dieser 8 Tage alt, verkauft Schmitt in der Lache weiße amerik. Leghorn, Mannheim 5 Morgen Dienstag 14. hausgemachte Arbeiter- zu haben bei Waſſerſtraße 65 Vereins⸗Anzeiger Elub der Gemütlichen. Heute abend halb 9 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung. Der Vorſtand. Verein für Sport- u. Körperpflege 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bittet Der Uebungsleiter. Morgen Dienstag abend 8 Uhr bei Uebungs⸗ leiter Gg. Benz, Friedrich Ebertſtr. Vorſtands⸗ ſitzung. Vollzähl. Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Drucksachen u Neer gewünsenlen Ausf nH 2 liefert prompt ſauker und killigt Bachdruckerel Joh. Martin Rathausſtraße 36 Telefon 117 eee 2 L N nachm. von 5 Uhr ab Gg. Pfenning Deere 0 in grau zu: 15 30 3 50 3 75 3 . 1,10%„30% 1,70% 2,15 Schön bemalt zu: 25 3 35 50 4 75 4 1 1,% 1,25 4 1,75 J 2,25 4 2,75%, 3,25 i 3,75 i Terracotta⸗ Bälle 50 3 Vollgummi⸗Bälle 75 3 Fußball⸗Bälle% 3,50 Garantiert alles neue Ware J. 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Die Spiele des geſtrigen Sonntags brach— ten mindeſtens eine Klärung und das iſt die: Eintracht Frankfurt wird Süddeutſcher Mei— ſter werden. Selbſt in Fürth, auf des Deut— ſchen Meiſters Spielfeld im Ronhof holte ſich Eintracht einen ſehr wichtigen Punkt und- hielt ſich ihren drei Punktevorſprung. Mit 111 trennten ſich die beiden erſten Anwärter. Fürth hat in dieſem Treffen einen ſehr wichti— gen Punkt verloren. Immerhin ſteht nun die Sp. Vgg. Fürth noch einen Punkt beſſer in der Tabelle, den der Mitbewerber um den zweiten Platz, Bayern München mußte ſich in Worms dem Heſſenmeiſter beugen. Wormatia ſchließt durch dieſen weiteren Sieg zur Spitzengruppe auf. Kirmaſens hat erneut ſeine Stärke auf eigenem Platz bewieſen. Mit 573 hatte Wald⸗ hof das Nachſehen. In Freiburg gab es ein Remis. Die Meiſter von Baden und Würt⸗ temberg trennteni ſich mit einem 2:2 Ergebnis. 71 1 Die Tabelle: Cbilracht Frankfurt 10 8 312 16 99 1 10 6 0. Baer nchen 10 6 1 4221 12 F. K. Birmaſens 10 9⁰⁰5 2 27 10 Wormatia Worms 10 Sp. V. Waldhof 10 VfB. Stuttgart 10 2 F. C. Freiburg 10 1 18:26 10 26:26 8 26:35 6 22754 3 Wormatia Worms Bayern München 1:0 (1:0) Ecken 1:8. Ein weiterer Großkampftag für Wormatia Worms liegt hinter uns. Ein Spiel, das ober⸗ mals bewies, daß in Bayern immer noch wohl der beſte Fußball Deutſchlands geſpielt wird. indem„Bayern München“ ſich von beſter Seite zeigte und ſeinem Gegner um Vieles überle— gen war. Aber auch ein Spiel, das aberm ls bewies, daß nicht immer der Beſſere gewinnt und daß zum Fußball Glück gehört. Und ies letztere war der Wormatia, die durch ihr ein— ziges Tor zwei Punkte für ſich buchen durfte. Etwa 8 000 Zuſchauer bejubelten ſtürmiſch das einzige Tor des Spieles, brachten nach Been⸗ digung der Spielzeit begeiſterte Ovationen ihr en Lieblingen dar, die den Bayern wahr— ſcheinlich den Weg zur Qualifikation für die Teilnahme an den deutſchen Meiſterſchafts⸗ ſpielen verlegten. Sp. Vgg. Fürth— Eintracht Frankfurt 1:1 Wel große Bedeutung man dieſem Spiel in der ſüddeutſchen Fußballhochburg beimaß, bewies der ſtarke Beſuch des Treffens, 20000 Zuſchauer waren zugegen. Sie erwarteten mit großer Spannung, ob es den Füthern doch gelingen würde, die Führung der Frankfurter zurückzu- drängen. Bei einer Niederlage der Eintracht wäe der Kampf um den Titel wieder offen ge⸗ worden. Nun aber, nachdem es den Frankfurtern 170 60 dem Deutſchen Meiſter auf ſeinem eige⸗ nen Platz eine kt ab und n. aus Worms i 1 das Spiel der beiben intörenden Dar. Bee Fra u Hod& wäre jogar zu einem Sieg gekommen, hätte ſie der Schiedsrichter in der zweiten Hälfte 01 um einen Treffer gebracht. Der Kampf ſtand auf nicht beſonders hoher Stufe, dennoch war er durch das kämpferiſche Einſetzen beider Mann- ſchaften mitreißend von der erſten bis zur letzten Minute. Nach torloſer erſter Halbzeit übernahm Eintracht in der 5. Minute nach dem Wechſel durch den Rechtsaußen die Führung. 15 Minu⸗ ton ſpäter alich Fürth durch Bauer aus. F. C. Freiburg— VfB. Stuttgart 212(1:2). Der Freiburger Fußballklub präſentierte ſich am Sonntag ſeinen Anhängern in einer über- raſchend guten Verfaſſung, ſo daß ein Sieg über die Stuttgarter durchaus verdient geweſen wäre. Der VfB. ging in der erſten Hälfte durch ſeinen beſten Mann, den Stürmer Stadelmann, in Führung, mußte ſich aber bald darauf den Aus. gleich gefallen laſſen. Kurz vor der Pauſe ſchoß Stadelmann erneut für ſeinen Verein das Füh⸗ rungstor. In der zwieten Halbzeit waren die Freiburger durchweg tonangebend, ſcheiterten aber an dem ausgezeichneten Abwehrtrio der Gäſte. Sieben Minuten vor Schluß ſpielte ſich Mandler ſchön durch und erzielte den verdienten Ausgleichstreffer. Die Troſtrunde. Gruppe Nordweſt. In der Troſtrunde Nordweſt hat Fußball- ſportverein Frankfurt nochmals die Chance, Sie. ger der Gruppe zu werden. Er gewann nach ei- nem ſchwachen Spiel mit 110 Toren gegen Rot- Weiß; hinzu kommt, daß der jetzige Tabellen⸗ führer Phönix Ludwigshafen gegen VfL. Neu- Iſenburg in Iſenburg unterlag. Phönix führt zwar noch mit zwei Punkten Vorſprung, hat aber ſchon ein Spiel mehr als Fußballſportverein. In der pierre bleibt außerdem noch Sp. Wiesbaden, der ee Kampf mit 3:2 To- 0 chen V. f. L. Neckarau in Neckarau ſiegte. In Saarbrücken ſtanden ſich Fußballverein 00 portfreunde gegenüber. Das Treffen endete 0: Die Entſcheidung in dieſer Runde wird Vereine n Unten Böckingen 8 gen, vei dem ishonix ben Vorten des eigener. Platzes für ſich hat. Auch ein Spiel gegen Sport⸗ verein Wiesbaden in Wiesbaden ſteht noch für den Fußballſportverein aus, deſſen Ausgang ſehr zweifelhaft iſt. Phönix Ludwigshafen dagegen hat in F. V. Saarbrücken und Rot-Weiß wohl die leichteren Gegner. Die Tabelle: Phönix L'hafen 10 FSpV. Frankfurt 9 SpVer. Wiesbaden 10 Sp. Fr. Saarbrücken 10 fs. Neu⸗Iſenburg 10 FVer. Saarbrücken 10 VfL. Neckarau 9 Rotweiß Frankſurt 10 17:10 16:9 15:12 15:17 14:18 15:15 13:17 8:15 D= HAM Gruppe Südoſt. In der Troſtrunde Südoſt hat der Gruppen⸗ führer, der 1. FC. Nürnberg, wieder einen über⸗ legenen Sieg zu verzeichnen. Er errang ihn ge⸗ ge den bisherigen Tabellenzweiten, VfR. Heil⸗ bronn, der mit 5:2 Toren geſchlagen wurde. An die zweite Stelle iſt nun München 1860 aufgerückt. Die Münchener ſchlugen auf eigenem Platze den Karlsruher Fußballverein und ſtehen jetzt nur noch einen Punkt hinter dem 1. FC. Nürnberg. Das Spiel Phönix Karlsruhe gegen Jahn Re⸗ gensburg endete mit 2:2 Toren. ASV. Nürn⸗ berg und Union Böckingen blieben ſpielfrei. Auch in dieſer Gruppe bleibt die Frage ges Siegers noch offen, der Kampf um die Führung wird weiter zwiſchen 1. FC. Nüruberg und München 1860 fortbeſtehen. Die Tabelle: 1. FC. Nürnberg 10 1860 München f VfR. Heilbronn KFV. ASB. Nürnberg 10 22822 [Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vi ernh e i m — 2 100% 0 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Feankurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Aus aller Welt Manaſſe Friedländer in der Irrenanſtalt Herzberge. Berlin, 17. März. Sanitätsrat Dr. Lepp⸗ mann iſt vom Reichsgericht beauftragt worden, den wegen Totſchlags an ſeinem Bruder Wal⸗ demar und deſſen Freund Tibor Földes zu ſechs Jahren Gefängnis verurteilten Manaſſe Fried⸗ länder auf ſeinen Geiſteszuſtand zu unter⸗ ſuchen. Er hat nunmehr ſein Gutachten abge⸗ geben, in dem es heißt, daß Manaſſe Fried⸗ länder tatſächlich geiſteskrank ſei. Der Sachver⸗ ſtändige hat zur Beſtätigung ſeines Gutachtens eine ſechswöchentliche Beobachtung Manaſſe Friedländers in einer geſchloſſenen Irrenan— ſtalt für erforderlich gehalten. Das Reichsge— richt hat dieſe Unterſuchung angeordnet und Friedländer iſt nach der Anſtalt Herzberge ge⸗ bracht worden. Es ſcheint, daß er dieſe Anſtalt nicht mehr verlaſſen wird, da er eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bildet. Er be— droht ſeit einiger Zeit jeden, mit dem er zu— ſammenkommt, mit dem Tode. Neue Ueberſchwemmungen. 8, 18. März. Wie aus Poitiers gemel⸗ det wird, führt infolge der anhaltenden Re⸗ gengüſſe der Clain⸗Fluß Hochwaſſer. Mehrere Stadtviertel von Poitiers ſind überſchwemmt. Die im Erdgeſchoß und im erſten Stock woh⸗ nenden Familien mußten ihre Wohnungen ränmen. Poitiers iſt, da auch Landſtraßen Üüberſchwemmt ſind, nach mehereren Seiten vom Verkehr abgeſchnitten. Auch in Chatellerault ſind ſeit Montag mitten durch das Hochwaſſer des Vienne⸗Fluſ⸗ ſes die niedrig gelegenen Vororte über⸗ ſchwemmt. bindenburg an die Studenten Berlin, 16. März. Im Namen einer Reihe akademiſcher Verbände und Jugendvereinigunger hatte der Kyffhäuſerverband der Vereine Deut⸗ ſcher Studenten an den Reichspräſidenten ein Schreiben gerichtet, in dem dieſe Jugendorgani⸗ ſationen an den Reichspräſidenten die Bitte rich⸗ teten, dem Neuen Plan und dem Polenvertrag die Unterſchriſt zu verweigern. Auf dieſes Schreiben hat Reichspräſident von Hindenburg eine Antwort erteilt, in der es u. a. heißt: Ihnen aber, die Sie als Vertreter einer Anzahl deut ger Jugendverbände ſich in Ihrem Schreiber; af die Toten von Langemarck berufen, glaube ich in Ergänzung dieſer meiner Verlautbarunc noch beſonders ſagen zu müſſen. daß gerade die Erinnerung an die opfermutig für das Vater land gefallenen jungen Freiwilligen der neuen Generation die Pflicht auferlegt, auch ſelbſt Opfen; dafür zu bringen, daß deutſches Gebiet frei wird, und daß Deutſchland durch pflichttreue Arbei und einigenden Zuſammenhang ſeiner Bürge wieder hoch kommt. Farin iche ich marck für die deutſche Jugend bedeuten Zum Vombenanſchlag in Neumünſter Neumünſter, 17. März. Die weitere Unter⸗ ſuchung des Bombenanſchlags hat ergeben, daß die Höllenmaſchine bereits am Samstag nach⸗ mittag explodieren ſollte. Entweder hat das Werk auf Grund eines Konſtruktionsfehlers nicht funktioniert oder— was wahrſcheinlicher iſt— die durch die Batterie erzeugte Hitze reichte nicht aus, um die Sprengkapſel und die damit die Höllenmaſchine zur Exploſion bringen. Es wurde feſtgeſtellt, daß durch eine Explosion der Höllenmaſchine eine ſtarke Beſchädigung des Finanzamtsgebäudes kaum eingetreten wäre. Der Koffer war nämlich nu in die Kel⸗ leröffnung geſtellt und berührte nicht einmal die Hauswand, ſodaß wohl der größte Teil der Sprengladung in die Luft geſchleudert ſein würde. Dem Täter ſcheint übrigens bekannt geweſen zu ſein, daß die Arbeitszeit s Finanzamtes um zwei Uhr nachmittags beendet war, ſodaß mit ziemlicher Sicherheit angenom⸗ men werden darf, daß der Koffer zwiſchen zwei und zweieinhalb Uhr in die Kelleröff⸗ nung hineingeſtellt wurde. Das Sprengſtoffattentat in Neumünſter. wib. Kiel, 3. März.(Radio.) Wie zu em A e e in Neumünſter von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, trifft die Annahme. daß die in einem Kellerlach des für meine Perſon die Mahnung, die die Toten von Lange Dienstag, Finanzamtes Neumünſter aufgefundene Spreng— ladung bei einer Exploſion keine Wirkung ge— habt hätte, nicht zu. Es ſteht vielmehr feſt, daß der Blechkaniſter ungefähr 5 Kilogremm Sprengſtoff enthielt, der bei einer erfolgten Exploſion ganz beſtimmt ge. neſen wäre, eine recht erhebliche Wirkung au u— üben. Damit iſt klargeſtellt, daß die Be— hauptung, es ſei den Tätern nur um eine e— unruhigung der Bevölkerung zu tun geweſen, auf bloßer Vermutung baſiert, für die e tatſächliche Unterlage vorhanden iſt. Velcher Art der Sprengſtoff iſt, wird die La“, to— riumsunterſuchung ergeben. Wenn weiter wie er Zeitung Anzeigenpreiſe: iernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an bel fruheren Attentatsverſuchen von einem ge⸗ heimnisvollen Auto berichtet wird, des mit auffallender Schnelligkeit nach der 9. en Grenze gefahren ſei, ſo iſt an amtlicher Steſe von einem ſolchen Vorgang nichts bekannt. Der Regierungspräſident hat für die Ergreifung er Täter eine Belohnung von 5000 Mark mu- eſetz' Es ſteht auch zu erwarten, dan es Landesfinanzamt Schleswig-Holſtein und evtl. auch die Staatsanwaltſchaft Belohnungen aus ſetzen werden. Die Ermittelungen nehmen in— zwiſchen ihren Fortgang. Eine amtliche Aus— laſſung über den Sachverhalt iſt für morgen zu erwarten. Dle mysteriösen Dlebetunleim Potsdamer Regierungspräs dum Die Fran des Negierungspräfdenten als Täterin Verſicherungsbetrug— Kleptomanie die Arſache? Ermittlungsverfahren gegen Frau Momm enb Berlin, 17. März.(Eigene Mel⸗ dung.) Zu der geheimnisvollen Diebſtahls⸗ affüäre in der Wohnung des Regierungs- präſidenten erſahren wir aus zuverläſſiger Quelle, daß bereits ſeit Anfang voriger Woche ein von der Staatsanwaltſchaft Potsdam eingeleitetes Ermittlungsverfah⸗ ren gegen Frau Regierungspräfident Momm wegen der in ihrem Hauſe vorge- kommenen Diebſtähle ſchmebt. Ueber das Ergebnis kann zur Zeit noch nichts mitge⸗ teilt werden, da das Verfahren noch nicht abgeſchloſſen iſt. Bevor die obige Meldung bekannt wurde. ſchrieb ein Berliner Blatt über die Vorgeſchichte wie folgt: Die geheimnisvollen Diebſtähle im Potsdamer Regierungspräſidium dürften nunmehr dicht vor der Aufklärung ſtehen. Wie bereits gemeldet, haben in der Dienſt⸗ wohnung des Regierungspräſidenten Dr. Momm, die ſich im Regierungsgebäude ſelbſt befindet, mehrere Diebſtähle ſtattgefunden. Nicht bekannt iſt es, daß ſolche Entwendungen, die man als Einbrüche anſah, ſchon vor mehr als Jahresfriſt begangen wurden, ja. daß im Grunde in den 5 Jahren, die Herr Momm in Pots⸗ dam meilte. dauernd Wertgegenſtände verſchwunden ſind. Die Dienſtwohnung iſt überaus geräumig und erſtreckt ſich über mehrere Stockwerke. Im Erd— geſchoß wohnt die mit dem bekannten U- Boot— Fahrer, Kapitän Valentiner, verheiratete Tochter des Regierungspräſidenten. während die eigent— lichen Wohnräume des Präſidenten ſich im erſten Stock befinden. Auf einer breit angelegten Trep— pe gelangt man in eine geräumige und mit koſt— barem Material ausgeſtattete Diele, von der aus verſchiedene Zimmer zu erreichen ſind. An einen großen, geſchmackvoll ausgeſtatteten Rokokoſalon, an dem vor allem die ſchönen Teppiche auffallen, ſchließt ſich ein kleiner Salon an, von dem aus es in das Schlafzimmer des Regierungspräſiden— * ten geht. Die Tür zwiſchen dieſen beiden Zim- mern war ſtändig verſchloſſen. Bei dem letzten Diebſtahl iſt eine Füllung aus dieſer Tür her- ausgeſägt worden und eine unbekannte Hand hat den Schlüſſel herumgedreht, ſo daß man in das Schlafzimmer von Frau Momm gelangen konnte, wo der letzte Diebſtahl ſtattgefunden hat. Die ganzen Umſtände ſprechen dafür, daß nur eine mit den Verhältniſſen auf das genaueſte vertraute Perſon die Diebſtähle ausgeführt hat. Auch bei früheren Gelegenheiten ſind die Ent- wendungen ſo vorgenommen worden, daß nur jemand, der genau Beſcheid wußte, die Diebſtähle ausführen konnte. So wurden ſeinerzeit aus ei⸗ nem Schrank in der Küche ſilberne Leuchter ent⸗ wendet, die dort in Leinewand verpackt lagen. Die Diebſtähle ſind ſo zahlreich geweſen, daß von dem außerordentlich reichen Silbergeſchirr des Präſidenten kein Dutzend mehr vollſtändig iſt. Während ein Teil des Perſonals ſeit langen Jahren in den Dienſten des Regierungspräſiden. ten ſteht, haben die Hausmädchen außerordentlich oft gewechſelt. Es hat ſich auch herausgeſtellt, daß zahlreiche Perſonen Schlüſſel zur Wohnung hat- ten, die dort nichts mehr zu ſuchen hatten. So wurde erſt geſtern ein Schlüſſel zurügehracht, der 4 2 ſeit vier Monaten abhanden gekommen war. Wenn auch der Verdacht ſich ſomit gegen einen verhältnismäßig beſchränkten Kreis richter, ſo iſt immerhin zu berückſichtigen, daß in den Räumen der Wohnung ſehr große Geſellſchaften ſtattge— funden haben und außerordentlich diele Men— ſchen dort geweſen ſind, die ſich einen Tinblick in die Räumlichkeiten und die dort aufbewahrten Koſtbarkeiten verſchaffen konnten. Oöwohl ſomit die Unterſuchung ſchwierig iſt. hat es den Anſchein. als ob jetzt eine Fährte gefunden worden wäre. die zur Aufklärung führen wird. Nach Angaben von Frau Momm muß ihr bei dem letzten Ueberfall der unbekannte Täter irgendein Schlafmittel zugeführt haben, denn ſie empfand, als ſie am ſpäten Morgen aufwachte ein Gefühl der Benommenheit, das ſie ſich nicht erklären konnte. Frau Momm die Täterin enb Berlin. 17. März.(Radio.) Im Potsda— mer Landgericht hat heute vormittag eine einge hende Beſprechung zwiſchen den Berliner Krimi— nalkommiſſaren und der Staatsanwaltſchaft ſtatt— gefunden, in der die Ergebniſſe der bisherigen Ermittelungen über die Diebſtahlsaffäre beim Regierungspräſidenten erörtert wurden. Wie wir weiter erfahren, wird die ganze Affäre vor allen Dingen die mediziniſchen Sachverſtändigen be— ſchäftigen, da an ſich kein Grund beſtand. daß Frau Momm auf dieſe ſo eigenartige Weiſe ſich hätte Geld beſchaffen müſſen. Aus ihrem krank— haften Weſen heraus iſt es wohl zu erklären. daß ſie häufig Geldbeträge bei Lieferanten län— gere Zeit anſtehen ließ, doch wurden von dem Regierungspräſidenten, ſo bald ſich die Geſchäfts leute an ihn wandten, die Schulden ſeiner Frau umgehend erledigt. Dieſe Motive. die bei Frau Momm für die rätſelhaften Diebſtähle beſtanden haben könnten, ſind noch völlig ungeklärt. Die Tat wäre lediglich durch den krankhaften Zuſtand der nicht mehr jungen Frau zu erklären Das Geſtändnis der Fran Momm. wtb Berlin, 17. März.(Radio.) In den wei teren Vernehmungen der Frau Momm über die Diebſtähle im Potsdamer Regierungspräſidium hat dieſe bisher lediglich den Diebſtahl im De⸗ zember als den letzten Diebſtahl eingeſtanden. Die Nachricht, daß die Täterin einen Selbſtmordver— ſuch unternommen haben ſoll. hat ſich als ein haltloſes Gerücht herausgeſtellt. Momm zurückgetreten. enb Berlin 17. März. Der Potsdamer Regierungspräſident Dr. Momm, in deſſen Haus ſich die gemeldeten Bilderdiebſtähle ereignet ha⸗ ben, hat. wie die„B. 3.“ berichtet. heute vormit⸗ tag ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht. Damit dürfte der Weg für die weitere Unterſuchung der Dieb. ſtahlsangelegenheit geebnet ſein. Ein Teil der Bilder iſt inzwiſchen wieder gefunden worden. Die Vorgeſchichte des Geſtändniſſes der Frau Momm. Die Ausſprache zwiſchen den Gatten. enb Belin, 17. März.(Radio.) Ueber die Er. eigniſſe, die zu dem Geſtändnis der Frau des Potsdamer Regierungspräſtdenten Dr. Momm führten, berichtet der Lokalanzeiger: Das Bela⸗ 1 5 bruchsverſicherung im Auftrage ebenen bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 42. Jahrgang ſtungsmaterial gegen Frau Dr. Momm wuchs ſo an, daß ſich die Potsdamer Staatsanwaltſchaft Ende voriger Woche entſchloß, ein Ermittelungs— verfahren gegen die Gattin des Regierungspräſi— denten einzuleiten. Durch die ganzen Vorgänge hatte Frau Dr. Momm ſeeliſch ſchwer gelitten. Am Sonntag abend erhielt ſie eine Zeitung, die deutliche Anſpielungen darauf enthielt. daß ſie über den Diebſtahl wohl weniger ausgeſagt habe als ſie wußte. Frau Dr. Momm erlitt darauf einen Nervenzuſammenbruch. Sie hatte im Laufe der Nacht dann eine längere Ausſprache mit ihrem Gatten, in der ſie geſtand, daß ſie von den Diebſtählen gewußt habe, und an ihnen nicht un- intereſſiert geweſen ſei. Regierungspräſident Momm ſetzte ſich darauf heute morgen ſofort mit der Staatsanwaltſchaft in Verbindung und teilte dem Potsdamer Oberſtaatsanwalt mit, daß er und ſeine Familie nun ebenfalls der Anſicht ſeien, ſeine Frau ſtehe zu den Diebſtählen in Be⸗ ziehung. Kriminalkommiſſar Raſſow begab ſich darauf heute vormittag in die Wohnung des Regierungspräſidenten, um ſich von Frau Dr. Momm die ihrem Gatten gemachten Angaben wiederholen zu laſſen. Wie das Blatt weiter er— fährt, hat auch der Regierungspräſident, nachdem er ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht hatte, einen ſchweren Nervenzuſammenbruch erlitten, der ihn daran hindert, ſeinen Amtsgeſchäften nachzu— gehen. Verſicherungsbetrug Verſicherungsgelder zurückgezahlt. enb Berlin 17. März.(Eigene Meldung.) Der Fall der Gattin des bisherigen Regierungsprä— ſidenten Momm wird noch die Potsdamer Ge— richte beſchäftigen. Während man bisher ange— nommen hatte, daß Frau Momm in einer geiſti⸗ gen Umnachtung vielleicht auch infolge einer Ver. anlagung, die den Komplex der Kleptomanie be— rührt, die Einbrüche begangen hatte, ohne andere dadurch zu ſchädigen hat ſich jetzt herausgeſtellt. daß Frau Momm dreimal Schadenserſatzanſpüche an die Aachener-Münchener Feuerverſicherung geſtellt und dreimal Beträge erhalten hat, die zu— ſammen 6000. ausmachen. Im Einzelnen ver— lautet hierüber: Regierungspräſident Momm batte bei der genannten Verſicherung ſeine Ein— richtung gegen Einbruch-, Feuer- und Waſſer— ſchäden dort verſichert. Im März 1927 benachrich⸗ tigte Frau Regierungspräſident Momm ſelbſt durch einen eingeſchriebenen Brief die Verſiche— rung und teilte mit, daß in ihrer Abweſenheit Einbrecher eingedrungen ſeien und für 198. Wäſche geſtohlen hätten. Der Verſicherungsgeſell— ſchaft fiel es allmählich auf, daß immer wie- der in dem an ſich gutgeſchätzten Hauſe Ein— brüche verübt wurden, und ſie wandte ſich nun an die Potsdamer Kriminalpolizei. Auch diesmal hatte Frau Momm die Meldung von dem Dieb— ſtahl gemacht, aber die Verſicherung wandte ſich an den Regierungspräſidenten ſelbſt und verhan— Haile mit ihm. Herr Momm, der felſenſeſt davon aberzeugt war, daß ſein Haus von Einbrechern geimgeſucht worden war. erklärte ſich ſofort da— mit einverſtanden, daß die Potsdamer Kriminal— polizei den Fall unterſuchen ſolle und erklärte ſogar, daß er nach den abgeſchloſſenen amtlichen Ermittelungen ihm die Schadenserſatzſumme ge— zahlt werden ſolle. Dann kam der letzte„Ein— bruch“ am 10. März, bei dem eine Kaſette mit 2000% Wohlfahrtsgeldern geſtohlen ſein ſollten. Die Verſicherungsgeſellſchaft verlangte nicht nur eine polizeiliche Unterſuchung, ſondern ſtellte in Potsdam durch ihre eigenen Leute Erhebungen an, die die Direktion bedenklich machten. Man hatte nämlich durch Recherchen feſtgeſtellt, daß Frau Momm nicht nur bei verſchiedenen Liefe— ranten Schulden gemacht hatte, ſondern daß ſie n einigen Fällen ſogar die tatſächlich erfolgten Jieferungen beſtritten hatte und die Zahlung verweigerte. Auch dem Regierungspräſidenten Momm müſſen inzwiſchen erhebliche Bedenken aufgeſtiegen ſein, er gab nämlich am 11. März Oer Verſicherung die Erklärung ab, daß er die Auszahlung der durch ſeine Gattin beantragten 2000/ nur dann annehmen würde, wenn die Polizei mit voller Sicherheit feſtſtellen könne, daß tatſächlich ein Einbruch von außen erfolgt ſei. Außerdem wurde dieſe Erklärung des Regie⸗ rungspräſidenten dem Oberſtaatsanwalt mitge- teilt. Dieſe Tatſache beſtärkte noch den Verdacht, der gegen Frau Momm van Anfang an beſtand. Im übrigen hat bereits heute der Schwiegerſohn des Regierungspräſidenten, Miniſterialdirektor Dr. von Keudell, der Aachen-Münchener Ein- ſeines Schwie- gervaters die Summe zurückgezahlt, die für die erſten drei angeblichen Einbrüche erſtattet worden waren, a liegen die Dinge ſo, daß in drei N au Memm durch Vorſpienelung ſaiſcher Tatſachen die Versicherung ge⸗ täuſcht und ſomit einen Betrug verübt hat. Das Verfahren, das gegen ſie eröffnet worden iſt, lautet auch auf Betrug, doch dürfte es frag⸗ lich ſein, ob der Prozeß zur Durchführung ge⸗ langen wird, denn die Unterſuchungsbehörden haben beſchloſſen, zunächſt dafür zu ſorgen, daß Frau Momm in einer Heilanſtalt auf ihren Gei. ſteszuſtand geprüft wird. Man hat ſich zu dieſer Maßnahme veranlaßt geſehen, da für Frau Momm auch nicht der geringſte Grund vorlag, ſich auf derartige Abenteuer einzulaſſen. Die Gattin des Regierungspräſidenten verfügt über ein ſelbſt heute ſehr anſehn⸗ liches Vermögen, und der Regierungs- präſident, der ſelbſt wohlhabend iſt. hatte ein Einkommen von 36000 Mark und lebte in vollkommen geordneten Verhältniſſen. Bei einer Hausſuchung, die im Anſchluß an das Geſtändnis der Frau Momm vorgenommen wurde, entdeckte Kriminalkommiſſar Raſſow auf dem Boden des Hauſes einen Teil des Familien- ſilbers, das bei dem vorletzten„Einbruch“ ver— ſchwunden war. Das Silber lag flüchtig ver— packt unter Gerümpel in einer Kiſte. Wie Frau Momm ſelbſt zugegeben hat, iſt ſie in der Nacht, in welcher ſie den Einbruch vorgetäuſcht batte, ſelbſt auf den Hausboden gegangen und hat dort das Silber verſteckt. Deutſcher Reichstag vdz Berlin, 17. März. Die Montagsſitzung des Reichstags war von kurzer Dauer. Ohne Ausſprache wurde die dritte Beratung des Reichsminiſtergeſetzes erledigt. Die in der zweiten Beratung beſchloſſene Faſſung des Geſetzes wurde beſtätigt, die Schlußabſtimmung wurde allerdings auf Dienstag vertagt. Das Geſetz über Reichszuſchüſſe für Landarbeiterſiedlungen wurde nach kurzer Ausſprache in zweiter und dritter Bera— tung angenommen, dazu eine im Ausſchuß bean tragte Entſchließung, wonach die Tilgungsfriſt für die Eigenheimdarlehen allgemein 30 Jahre betragen ſoll. Dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß wurde der Ge— ſetzentwurf über den Ausbau der Angeſtell- tenverſicherung überwieſen. Er will die Selbſtverwaltung ausbauen und die Leiſtungen in einigen Punkten verbeſſern. So ſollen nach der Vorlage auch geſchiedene Ehefrauen von Ver— ſicherten und die vom Verſicherten unterhaltenen Eltern und Großeltern Renten erhalten. Auf der Tagesordnung der Dienstagsſitzung. die um drei Uhr beginnt, ſtehen nur die Ab— ſtimmungen zum Republikſchutzgeſetz und die Schlußabſtimmung über das Reichsminiſtergeſetz Aus Nah und Fern Frankfurt a. M., 17. März.(Prof. Drexel als Leiche gefunden.) Der ſeit Anfang Februar ds. Is. vermißte Direktor des Archäo— logiſchen Inſtituts des Deutſchen Reiches in Frankfurt a. M., Prof. Dr. Friedrich Drexel, wurde Sonntag nachmittag bei Höchſt aus dem Main als Leiche geländet. Irgendwelche Anzei— chen, daß ein Verbrechen vorliegt, wurden an der Leiche nicht wahrgenommen. Frankfurt a M. 17. März.(Zur Auffin⸗ dung der Leiche Drexels.) Zu der Auf- findung der Leiche des ſeit 5 Wochen vermißten Prof. Dr. Drexel wird noch mitgeteilt, daß die Leiche an der Höchſter Fähre angeſchwemmt wurde. Sie wurde von dem Fährmann aus dem Waſſer gezogen und durch Sanitäter in die Höch— ſter Leichenhalle gebracht. In den Kleidern des Toten fand man eine Brieftaſche, in der ſich Geld und Papiere befanden, die die Identität des Toten mit dem vermißten Profeſſor ein— wandfrei ergaben. Damit iſt das rätſelhafte Ver- ſchwinden des Gelehrten, der von einem Abend- ſpaziergang nicht wieder zurückgekehrt war, nun— mehr aufgeklärt. Die Motive freilich, die den Profeſſor veranlaßt haben, in den Tod zu gehen, dürften wohl kaum aufgeklärt werden können. Frankfurt a. M., 17. März.(Der weiße Tod.) Der Kaufmann Alfred Mayer aus Frank⸗ furt a. M., der mit ſeinem Freunde Dr. Reul, ebenfalls aus Frankfurt a. M. eine Skitour un⸗ ternahm, wurde Sonntag mittag am Katzbach⸗ Tobel bei Bludenz von einer Lawine verſchüttet. Sein Begleiter holte ſofort Hilfe herbei, die den Verſchütteten ausgrub. Mayer lebte noch, als er ausgegraben wurde, jedoch kurze Zeit darauf. Wiesbaden, 16. März.(Bedeut ſame Ge richtsentſcherdung.— Straußwirt⸗ ſchaften.) In Braubach am Rhein betrieb Frau E. Arzbächer in Wohnzimmer und Haus- gang ihres Anweſens eine Straußwirtſchaft, wo ſie Weine ihrer zwei Morgen große Weinberge ausſchenkte. Als der Ausſchank in der Guten Stube eingeſtellt werden mußte, richtete die Wir⸗ tin nach Rückſprache mit der Polizeiverwaltung den Kelterkeller zur Aufnahme trinkluſtiger Gäſte ein. Da der Wein gut war ſtellten ſich natürlich auch ſeine ſachverſtändigen Zecher in genügender Anzahl ein.— In dieſem Betrieb ſah nun der Gaſtwirteverband ein konzeſſionspflichtiges Lokal und erſtattete Anzeige. Der Einzelrichter des Amtsgerichts Braubach kam zum Freiſpruch der Frau A. Berufung des Staatsanwalts bei der Strafkammer in Wiesbaden brachte das aleiche ſtarb 1 9 * Die interfraktionellen Verhandlungen der Regierungsparteien drehten ſich am Nachmittag hauptſächlich um die Sanierung der Arbeits- loſenverſicherung. Dafür liegen aus den einzel— nen Parteien verſchiedene Vorſchläge vor. Ge— genwärtig wird beſonders ein Vorſchlag erörtert, der das Problem etwa in folgender Weiſe löſen will: Die Verpflichtung des Reiches zur Hergabe von Darlehen zur Deckung von Fehlbeträgen bei der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung wird aufgehoben. Das Reich leiſtet vielmehr einen beſtimmten etatmäßigen Zuſchuß. Ent— ſteht trotzdem ein Defizit, ſo ſoll die Reichsan— ſtalt ſelbſt die Sanierung verſuchen durch Er— ſparniſſe in der Verwaltung und andere Maß— nahmen. aber innerhalb der Beitragsgrenze von 3½ Prozent. Hält die Reichsanſtalt eine Bei— tragserhöhung oder einen weitergehenden Reichs— zuſchuß für notwendig, ſo müßte ſie mit ihrem Antrag ſich an das Reichskabinett und Reichstag wenden. Reſultat, ſodaß der Staatsanwalt Reviſton veim Oberlandesgericht in Frankfurt anmeldete., In der Urteilsbegründung der zweiten Inſtanz war u. a. ausgeführt worden, der Geſchäftsbetrieb der Frau A. halte ſich im Rahmen einer Strauswirt⸗ ſchaft. Wenn die Wirtin einen Aufſchlag für ih⸗ ren Wein nehme, ſo geſchehe das nur, weil ſie tatſächlich einen hervorragenden Tropfen, wie er in ihren Weinbergen wachſe, ausſchenke. Wenn dieſer Wein eigenen Erzeugniſſes aufgebraucht ſei, werde der Keller wieder als Keller- und Lagerraum bis zum nächſten Herbſten verwendet. Im übrigen habe Frau A. in gutem Glauben gehandelt. Der Staatsanwalt hat nunmehr ſeine Reviſion beim Oberlandesgericht zurückgezogen. ſodaß das zweitinſtanzliche freiſprechende Urteil Rechtskraft erlangt hat. Dieſe endgültige Ent- ſcheidung iſt nicht nur für die Winzer im Rhein gau und am Mittelrhein ſondern auch für die der Pfalz und anderer Weinbaugebiete von größtem Intereſſe. Wiesbaden, 17. März.(Selbſtmord ein es Schülers.) Geſtern früh hat ſich aus bisher unbekannter Urſache ein Igjähriger Schüler durch einen Schuß getötet. Wiesbaden, 16. März.(Eröffnung des Flughafens Mainz ⸗ Wiesbaden.) A Um die Sanierung der N Arbeitsloſenverſicherung Interfraltionelle Besprechungen Der Widerſtand anderer Parteien richtet ſich bei dieſem Vorſchlag in der Hauptſache gegen die vorgeſehene Höchſtgrenze für den Beitrag. Man erwägt, der Reichsanſtalt einen gewiſſen Spielraum für vorübergehende Beitragserhöh— ung zu gewähren. Die Bayeriſche Volkspartei hat bei den Finanzverhandlungen die Forderung einer Kopſſteuer für die Länder nicht geſtellt. In Bayern können jetzt die Gemeinden eine Kopſſteuer erheben; aber mit dieſer fakultativen Regelung ſind keine günſtigen Erfahrungen ge— macht worden. N Das Finanzprogramm im Reichstag. Die vom Reichsrat verabſchiedeten Steuervor— lagen(Erhöhung der Bierſteuer, Mineralwaſſer— Steuergeſetz, Zollerhöhungen für Benzin und Benzol und Vorverlegung der Termine bei Zucker- und Tabakſteuer) ſind am Montag dem Reichstag zugegangen. Die erſte Leſung wird vorausſichtlich am Mittwoch vorgen denne er- den. Por 15 Jalaen sanſi Weddigen final u 29 und ſein ruhmreicher Kapitän Otto Weddigen(im Oval.) 655 Am 25. März 1915 verſank in der Nordſee U 29, gerammt von dem engliſchen Linienſchiff „Dreadnought“. Der Kommandant von U 29 war Kapitän Otto Weddigen, der zuvor mit U 29 drei engliche Panzerkreuzer verſenkt hatte. 0 18.35 Damaskus“, dem gemeinſamen Flughafen Ma Sbaden hat die vor einiger Zeit gegründete„Luf tdi Gem.. H. Mittelrhein? den Ilugbelrieb f und die Taufe von 4 Flugzeugen auf den n „Mainz“,„Wiesbaden“,„Maingau“ und„Mit- telrhein“ vollzogen. Der neue Luftdienſt ond Rundflüge über den beiden Schweſterſtödten ſo⸗ wie nach dem Rheingau und dem Taunus a8 führen. Außerdem wird dem Unternehmen eine Fliegerſchule angegliedert. Nußloch(Amt Wiesloch), 16. März. Sch wee⸗ res Autounglück. Geſtern Nacht gegen 1 Uhr ereignete ſich auf der Landſtraße am ſüdlichen Ortsausgang von Wiesloch ein ſchwo⸗ res Autounglück. Einem Mannheimer Perſe⸗ nenauto war der vordere Reifen geplatzt, wo⸗ durch der Wagen in voller Fahrt ins Schleu⸗ dern geriet und in den Straßengraben ſtürzte. Aerzzliche Hilfe war ſofort zur Stelle, doc hatte der Beſitzer des Autos, der Kaufmann Emil Krom aus Mannheim, ſo ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten, daß er auf dem Transpot nach dem Krankenhaus in Heidelberg verſchied. Der Führer des Wagens, Dr. Guſtav Heid aus Heidelberg, hat gleichfalls ſchwere Verletzungen davongetragen und befindet ſich jetzt in der Heidelberger Klinik. Das Auto wurde gänzlich demoliert. Landau, 16. März. Die Notkund⸗ gebung in Landau. Am Sonntag fand in der ſtädtiſchen Feſthalle in Landau eine Notkundgebung der Landwirtſchaft und des Mittelſtandes der Südpfalz ſtatt, zu der etwa 2 500 Perſonen aus Landau und der Südpfalz erſchienen waren. Die Kundgebung ſtand unter der Leitung des Präſidenten der Kreisbauern⸗ kammer der Pfalz, Landesökonomierat Hel. Als Vertreter der pfälziſchen Kreisregierung war Oberregierungsrat Clemens erſchienen. Auch zahlreiche Landtagsabgeordnete waren anweſend. Münſter i. W., 17. März.(Vom ſtürzen den Kloſett begraben.) In einem Hauſe an der Hafenſtraße war ſein längerer Zeit ein Kloſett in der dritten Etage undicht. Durch das ſtändige Eindringen des Waſſers in den Jußbs⸗ den wurde dieſer ſo baufällig. daß er geſtern mit einem Krach in die nächſte Etage fiel und eine Frau unter ſich begrub. Die Frau erlitt ſy ſchwere Verletzungen, daß ſie dem Krankenhauſe zugeführt werden mußte. Nundfunk⸗Programm Frankfurt. Mittwoch, den 19. März. 6.30 Wetter, Gymnaſtik, 11.15 Schulfunk. 12.00 Nachrichten, 13.15 Werbe-, dann Schallplatten konzert, 15.15 Uebertragung von Stuttgart, 16.00 Konzert. 16.25„Wanderfahrt und Geſundheit“ danach Konzert, 18.85„Wie geht es Ihnen? Bau⸗ arbeiter“. 1835 Uebertragung von Stuttgart, 19.30 Zeitberichte. 201.0 Uebertragung von Stutt- gart. 21.25 Lieder-Abend, anſchl. Nachrichten. Stuttgart. Mittwoch, den 19. März. 6.45 Morgengymnaſtik, 10.00 Schallplattenkon. zert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetter, 12.15 Schal⸗ plattenkonzert, 12.30 Uebertragung von Bremen: Die„Europa“ geht in See. Anſchl. Schallplatten. konzert, 13.30 Wetter, Nachrichten, Konzert, 15.00 Briefmarkenſtunde, 15.15 Kinderſtunde, 16.00 Uebertragung von Frankfurt, 17.45 Wetter, Land⸗ wirtſchaft. 1805 Uebertragung von Freiburg, Dr. Carl Hagemann:„Jeruſalem und 19.00 Zeit, 19.05 Vortrag, 19.30 Uebertragung von Frankfurt, 21.00 Heinr. Lerſch lieſt aus eigenen Schriften. 21.25 Uebertragung non Frankfurt. Dus Geheimnis einer Nacht. Noman von G. tech feld. 61. Fortſetzung.) Georg Simmersdorf überlegte. Daran hatte er bisher nicht gedacht. Immerhin war Hay⸗ damm der Geeignetſte dazu. Neufeld— wie, wenn er ſeine Mutter heiratete? Was daun? Die Freundſchaft zwiſchen den beiden war ihm ſtets ein Dorn im Auge geweſen. Gut alſo, wenn er einen Verbündeten gleich Haydamm aß, der das Geſchäft ebenſo wie ſeine Familie unte. „Ich habe den Vertrag entworfen!“ ſagte Haydamm, dem Bankier ein Schriftſtück über⸗ weichend. „Ich werde machläſſig. „Nein, du ſollſt es unterzeichnen!“ „Heute ſchon?“ l dn b. „Sogleich!“ 935 17— 5 „Ohne zu prüfen? Ohne zu überlegen?“ „Lies es durch! Du läufſt keine Gefahr da⸗ bei, ſage ich dir!“ „Du ſetzeſt mir das Meſſer auf die Bruſt!“ „Ich muß es wohl! Kenne ich dich doch genü⸗ gend, um zu wiſſen, daß du ohne Zwang in kei⸗ ner Weiſe erkenntlich biſt! Sobald dir ein Dienſt erwieſen iſt, vergißt du es!“ „Wenn ich mich nun weigere?“ „Dann benachrichtige ich deine Schweſter ſo⸗ fort von der Falle, in welche du ſie gelockt haſt! Es handelt ſich jetzt darum, ob wir Freunde oder Feinde ſein wollen! Unterzeichne! Vereint kön⸗ nen wir alle unſere Pläne ausführen!“ Georg Simmersdorf las das Schriftſtück, fand es für ſich geeignet, und ſetzte nch kurzem es prüfen!“ entgegnete(eng ie e e e e Zögern ſeine Unterſchrift darunter. Kas i ee Huhn Mein Haydamm triumphierte. Er, der Abenkeurer, ö der ehemalige Niemand, war durch dieſen Trick Teilhaber eines bekannten Bankhauſes und da⸗ mit Mitbeſitzer des Simmersdorfſchen Palaſtes ſowie eines bedeutenden Vermögens geworden. „Ich danke dir!“ ſagte er, den Vertrag ver⸗ gnügt einſteckend.„Nun wollen wir uns zum Polizeipräſidium begeben und mit Hilfe eines Kommiſſars deine Schweſter aus dem übelbe⸗ leumundeten Gaſthauſe fortholen! Das dann in die Zeitungen, und ſie iſt für immer blamiert!“ „Schade, daß der brave Schewen nicht dabei ſein kann. Der würde Augen machen!“ „Man kann nicht alles haben!“ zuckte Hay⸗ damm die Achſeln.„Sei zufrieden, daß es dir geglückt iſt, dich ſeiner ſo gründlich zu entledi⸗ gen!“ *** Anni hatte darauf beſtanden, Ilſe Geſell⸗ ſchaft zu leiſten, damit ſie nicht gezwungen war, den ganzen Tag im Reſtaurant Weyrich allein zu verbringen. Als die Karte vom Major eintraf, hatten die Mädchen nicht das geringſte Mißtrau⸗ 1 en gehegt. Dennoch war Anni ſofort entſchloſſen, die Freundin auch nach dem neuen Verſteck zu begleiten. Daß der Wagen ſehr weit fuhr, fan⸗ den ſie nur ganz natürlich. ö Als ſie ausſtiegen, muſterten ſie allerdings ihr neues Aſyl mit Befremden. Doch die Wirtin ließ ihnen keine Zeit, ſie führte ſie ſchnell ins Innere. N g Einen langen, finſteren Gang ging es ent⸗ lang, dann zwei hinauf und endlich in ein dürftig eingerichtetes Zimmer mit einem Bett, deſſen Bezüge äußerſt unſauber waren. e „So, Kinder, nun ſchlaft gut und erſchreckt nicht, wenn hernach unten etwas geſungen wird. Es ſind alles ſehr reſpektable Leute, die hier ,,,, En e 0 9 ſchwach erleuchtete Treppen voller Schrecken und Zweifel in dem Gemach zurück. Aber dennoch— kein Gedanke an einen Be⸗ trug kam denſelben, ſo ſehr auch ihre Umgebung ſie abſtieß. O, wie ſchrecklich für die Ahnungsloſen das Erwachen zur Wirklichkeit ſein ſollte!“ 1 33 8 14 „Was will er mit uns in Buenos Aires? Weshalb ſchickt man uns überhaupt dorthind Was er da will, unterliegt ja keinem Zweifel!“ Dieſe Frage hatte Hans Kurt von Schewen ſich fortwährend vorgelegt, während das Schiff auf der Fahrt nach dem fernen Südamerika war. 90 Der„er“ war natürlich Neufeld. In einer Nacht konnte Schewen nicht ſchlafen. Er erhob ſich daher und ſtieg auf das Verdeck, lehnte ſich an einen hohen Stoß Tauwerk, der ihn völlig verbarg und blickte auf das ſchwei⸗ gende Meer hinaus, als Stimmen an ſein Ohr drangen: „Haſt du begriffen?“ unterſchied er deutlich. „Ja, du kannſt auf mich rechnen!“ Dann trennten ſich die beiden Perſonen, die miteinander geſprochen hatten. Schewen aber er⸗ zitterte. Der eine— war das nicht Neufeld ge⸗ weſen? Und die Stimme des andern erſchien ihm auch nicht bekannt! Es war die nämliche, die ſeinerzeit zu Berlin im„Grünen Zweige“ und ſpäter im Park des Schloſſes zu Czersk gehört hatte! Er lief nach der Kajüte Neufelds. Dort war kein Licht mehr, der ſchlief! Hatte er ſich alſo getäuſcht? 5 Am nächſten Tage muſterte er alle Mitreiſen⸗ den, allein den Inhaber jener Stimme vermochte er nicht zu entdecken. Ende September langte das Schiff vor Bu⸗ enos Aires an, und die drei Freunde begaben ſich in Begleitung Neufelds an Land, um in, Saen ende de nehme nung, zu nehmen. deer elenden a Chilene, ſtellte ſich als den Gesandten ſeiner Heimat vor, der auf Sennor Neufelds Bitte herbeigeeilt ſei, den fremden Herren die zur Uebernahme der Huanchoco⸗Minen erſorderli⸗ chen Papiere und Päſſe zu übergeben und ihnen recht viel Glück zu wünſchen. Zugleich riet er ühnen, nicht den Landweg nach Chile zu be⸗ mützen, der zur Zeit durch aufſtändiſche India⸗ ner ſehr unſicher gemacht würde, ſondern einen Dampfer zu benutzen. Ein ſolcher, der regel⸗ mäßig alle vierzehn Tage die Magelhaensſtraße paffiere, der„Colon“, Kapitän Pablo Vide vo, liege gerade im Haſen und werde in enmigen Tagen abfahren. Nachdem er dies alles wie eine eingelernte Lektion heruntergeſchnarrt hatte, empfahl er ſich.. Schewen wunderte ſich im Stillen, daß Neu⸗ feld ſo ſchnell Gelegenheit genommen hatte, den Geſandten Chile's von ſeinen Abſichten in Kenntnis zu ſetzen, ſowie daß dieſer ſo bereit⸗ willig gewſen war, Ausländer zu Dienſten zu ſein. Er prüfte die Papiere, ſo gut er konnte, fand ſie aber, ſoweit er es beurteilen vermochte, in Ordnung. Neufeld ſchien in beſter Laune. Als ſie beim gemeinſchaftlichen Mahle ſaßen, äußerte er, daß in anbetracht der bedeutenden Koſten es eigenk⸗ lich nicht zu verantworten wäre, ſich ſobald als mäglich einzuſchiffen. „Wir geben unſer Geld unnütz aus!“ meinte er.„Herr Büchner wird ftöhnen, beſonders von morgen ab, wenn es nicht mehr auf Herrn Sim mersdorfs, ſondern auf allgemeine Geſchäftsun⸗ koſten geht. Ich werde Ihnen zehntauſend Mark einhändigen, Herr Büchner, damit ie dart die nächſten Ausgaben bestreiten können!“ Büchner verzog ſeinen Mund ein wenig. Er fand die Summe ſehr gering gegenüber der ge prieſenen Unerſchöpflichteit der Hue en, e eee Eine Gemeinderatsſitzung findet heute Dienstag abend um 8 Uhr in dem Sitzungs⸗ ſaal auf dem Rathaus ſtatt. Zur Beratung ſtehen 9 Punkte. 25 Jahre im Dienſte der garm⸗ herzigkeit. Die ehrw. Schweſter Irenäus, Oberin des Viernheimer Krankenhauſes der Nieder⸗ bronner Schweſtern, feiert morgen Mittwoch, den 19. März, am Feſt des hl. Joſeph, ihr 25 jähr. Ordensjubiläum. Möge ihr der liebe Gott reich⸗ lich vergelten, was ſie während ihres 25 jährigen Wirkens im Dienſte der Barmherzigkeit an der leidenden Menſchheit getan hat. Wir gratulieren herzlichſt zur Jubelfeier und wünſchen, daß unſerer ehrw. Schweſter Oberin noch viele Jahre ſegens⸗ reicher Tätigkeit beſchieden ſein mögen. Glückauf zum Goldenen! * Perſonalnachrichten. Auf Grund des Abbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 wird Herr Berufsſchulrektor Mayr unter Anerkennung der dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte ab 1. April 1930 in den Ruheſtand verſetzt. * Gölz wieder verletzt. Nach uns zu⸗ gegangen Informationen wird der hieſige Sportler Gölz nächſten Sonntag beim Spiel Waldhof— Wormatia Worms bei letzterem infolge der letzten Sonntag beim Bayernſpiel in Worms erlittenen Verletzung nicht mitwirken können. Immerhin brachte Gölz trotz ſeiner Verletzung durch ſeinen bekannten Schuß ſeinem jetzigen Wormſer Verein den Sieg und es wäre zu wünſchen, daß ſeine Verletzung nicht ernſtlicher Art ſei. Bekanntmachung der JK. Vievn⸗ heim. Wir geben der Einwohnerſchaft Viernheims bekannt, daß von heute ab wieder Schutt, ſoweit er nicht alte Kannen und Stroh enthält auf dem DaiK.⸗Platze angefahren werden kann. Die Ab— ladung hat innerhalb des Sportplatzes und zwar rechts des Eingangs zu erfolgen. Das Abladen von Schutt außerhalb des Sportplatzes iſt ver⸗ boten. Im Bedarfsfalle wird der Sportplatz durch den Platzwart Schmitt und in deſſen Abweſenheit durch den Lokalwirt Adam Babylon„z. Harmonie“ geöffnet werden. Die Sportleitung. * Volkschor. Alle Kriegsteilnehmer, Kriegsbeſchädigte, und Hinterbliebenen, alle Frauen und Mädchen, Männer und Jünglinge ſeien auf den morgen abend im U.-T.-Filmpalaſt(Gambrinus— halle) ſtattfindenden Rezitationsabend aufmerkſam gemacht und zum Beſuche höflichſt eingeladen. Frau Doerner-Ueberle iſt im Vortrag ſozialer Lyrik eine Künſtlerin von großem Format. Die Menſchen vergeſſen leicht. Deshalb iſt es notwendig, ab und zu dieſe Tage wieder lebendig werden zu laſſen, in denen Menſchen die ſich im Leben nie geſehen hatten, gegenſeitig hinſchlachteten. 12 Millionen Menſchen wurden in jenen Jahren gemordet. Hunderttauſende ſind verkrüppelt und krank in die Heimat zurückgekehrt. Heute noch, nach 12 Jahren, ſind noch Tauſende in den Lazaretten, um nicht ihren Angehörigen zur Laſt zu fallen. Millionen von Frauen beklagen den Gatten und die Kinder den Ernährer. Kriegsteilnehmer denkt zurück an die Jahre 1914—1918 wo ihr in Drecklöchern von Schützengräben ſtündlich dem Tod ins Antlitz ſehen mußtet. Ihr Frauen verſetzt euch noch ein— mal in jene Zeit wo ihr Polonaiſe vor den Lebens— mittelgeſchäften ſtehen mußtet, während bei den Reichen Glück und Wohlſtand herrſchte. Steht nicht gleichgültig am Wege, um zu ſehen, wie eines Tages ein neues Blutbad über uns hereinbricht. Werdet zu fanatiſchen Friedenskämpfern die den Krieg als menſchenunwürdig verabſcheuen. Erſcheint zu dem morgen abend ſtattfindenden Rezitations⸗ abend unſeres Frauenchors; hört:„Die Stimme aus dem Maſſengrab“ von Erich Käſtner, die ſtark und eindringlich ruft:„Nie wieder Krieg!“ Mar. Jünglings⸗Sodalität. 1 ene ſugendrafr eic oeh ͤfur TipeadubiKæ N i Derr Aus der Geſchichte des Totentanzes. II. Teil. Die Totentanz⸗Aufführungen fanden gewöhnli in der Kirche oder auf dem Friedhofe vor 15 Beinhauſe ſtatt. Voraus ging ihnen eine Einlei⸗ tungsrede über die Vergänglichkeit alles Irdiſchen, von einem Mönch geſprochen. Hierauf folgte meiſt ein Vierzeiler, von zwei als Tod Verkleideten, die aus dem Beinhauſe traten. Der Wortlaut war: Ape richbt Gott nach dem Rechten! „Die Herten liegen bei den Knechten; Nun merket hiebei, Wer Knecht oder Herr geweſen ſei.“ Manchmal war auch der Wortlaut folgender: zödier liegen alſo unſere Gebein; 8 uns her tanzet groß oder klein!“ eid, die waren 10 75 ie ihr jetz ee ee „ 4. W 1 1 W W . — H U —— ———— ö S — — 8 Nun ſchritt oder vielmehr tanzte der Tod zu den verſchiedenen Perſonen, angefangen vom Papſte bis herab zum Bettler, und lud ſie ein ihm zu folgen. Gewöhnlich ſprach er zu den einzelnen in einem Vierzeiler und dieſer antwortete ihm ebenſo. So ſagte er z. B. zum Kaufmann: „Herr Kaufmann, was hilft euer Werben? Die Zeit iſt da, ihr müſſet ſterben! Der Tod nimmt weder Miete noch Gaben, Tanzet ihm nach, er will euch haben!“ Antwort des Kaufmanns: „Ich hatt' mich, zu leben, verſorget wohl; Kiſten und Kaſten waren voll; Nun hat der Tod meine Gaben verſchmacht Und mich um Leib und Gut gebracht.“ An den Schluß der Aufführung reihte ſich wiederum eine Mahnung zur Buße und Beſſerung. Mit dem allgemeinen Verfall der Dichtkunſt kam auch derjenige des geiſtlichen Schauspiels und damit auch der Verfall der Totentanzſpiele, die ganz in Vergeſſenheit gerieten. Erſt ſeit neuerer Zeit, beſonders ſeit dem Kriegsende, griff man wieder nach ſolchen Spielen. Es gibt eine ganze Reihe recht brauchbarer Dichtungen. Teils ſind es Bearbeitungen älterer Vorlagen, wie das Spiel der Haas⸗Berkow⸗Spielſchar und das Spiel von„Jeder- mann“(letzteres ſoll im kommenden Sommer vom Mannheimer Nationaltheater als Freilichtſpiel auf⸗ geführt werden), teils ſind es ganz neuartige Dichtungen. Zu dieſen gehören der„Totentanz“ von Leo Weismantel und der„Totentanz“ von Pater Wieſebach, den zur Zeit die Jünglings⸗ Sodalität einſtudiert. Wochenplan Dienstag ¼9 Uhr Verſammlung des Jungmänner⸗ bundes im Freiſchütz. Mittwoch: ½5 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 8 Uhr Gruppe 2 u. 6 in der Harmonie. 8 Uhr Gruppe 8 im Eichbaum. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſt. im Eichbaum. 8 Uhr Gruppe 4 u. 9 im Freiſchütz. 8 Uhr Gruppe 3 u. 7 im Löwen. 8 Uhr Gruppe 1 u. 5 in der Harmonie. Freitag 4—6 Uhr Training auf dem Sportplatz. 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Montag: 5 Uhr Schülerturnſt. auf dem Sportpl Weinheimer gchweinem arkt. Zugeführt: 335 Stack Verkauft: 249 Sic. 118 ine das Stück 20— 96 Mk. 1 1 6 Ham, ſchaft nicht Waldſportplatz. Die 1. M. der Vereinigung weilte beim Kreismeiſter vom Oſtmainkreis 60/94 Hanau, um deſſen Spielſtärke zu erproben und mußte dabei eine Niederlage von 6:1 hinnehmen, die eigentlich dem Spielverlauf nicht entſpricht, denn techniſch konnten die Gaſtgeber an die Leiſtung der Grünen nicht heranreichen, während der Sturm mit Hilfe eines ſtarken Windes, der in der 2. Spielhälfte einſetzte, auf ſeinem ſchmalen Grasplatze ſich beſſer zurecht fand. Bei den Grünen war die r. Seite ein Verſager, während auf links öfters der gute Wille fehlte. An den Toren iſt die Hintermann— ganz ſchuldlos, indem die Bälle zu lange fixiert und zu kurz abgeſchlagen werden. Es ſcheint, daß die Privatſpiele nicht ernſt genommen werden und bei etwas größerer Energie dürften ganz andere Reſultate zu erzielen ſein. Vereins- und Trainingsabende der Sportygg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtaurant. Dienstag abend halb 6 Uhr: Training der 1. M. mit Erſatzleuten unter Leitung des Sportlehrers, vollzählig und pünktlich zur Stelle. Mittwoch abend halb 6 Uhr: Fußballtraining 2. und 3. M. in Sport. Donnerstag abend halb 6 Uhr: das gleiche Training der 1. M., alles erſcheinen. Freitag abend 6 Uhr: Alle Jugendmannſchaften in Sport, Fußballtraining. Freitag abend halb 9 Uhr: Spielausſchuß-Sitzung mit Zuſammenkunft des Vorſtandes. Sonntag, den 23. März, nachm. 3 Uhr auf dem Waldſportplatze: Das große Spiel des Altmeiſters v. Pfalzkreis Spielvgg. Mundenheim, Bez. Liga— Viernheim, Kreismeiſter. Das Wiederholungsſpiel der beiden Kreismeiſter aus 1928! Für dieſes beſonders intereſſante Spiel ſind die Eintrittspreiſe um je 10 Pf. für Mitglieder u. Erwerbsloſe ſowie Nichtmitglieder erhöht. Die Sportleitung. Handel und Induſtrie Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 17. März. Ochſen 36—58, Bul⸗ len 42—53, Kühe 18— 47, Färſen 4260, Kälber 54—82, Schafe 44 bis 46, Schweine 60 71, Ziegen 12 bis 24. Preiſe für 50 Kg. L bensgewicht in Reichsmark. Marktverlauf: Mit Großvieh und Kälbern mittelmäßig: geräumt, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberftand, . V Mannheimer Probuktenborſe. Mannheim, 16. März. Weizen iul. 26, 7⁵ Weizen ausländiſcher 27,50 bis 31, Noggen inl. 16,50 bis 16,75, Hafer inl. 15 bis 15,5, Futtergerſte 15 bis 15,50, Mais mit Sack 4,77 ais 15; Weizenmehl Spezial 0 Sorte 1 38, Züddeutſches Weizenbrotmehl 42,50, Si Weizenbrotmehl 24,25, Roggenmehl 80⸗ bis 20 proz. Ausmahlung 24 bis 28, Kleie feine 8 Biertreber mit Sack 11,25 bis 11,75, Leinſaa⸗ 37,50. Alles per 100 Kg. waggonfr. Mannheim. Heſſ. Perſonalnachrichten.— In den Ruhe⸗ ſtand verſetzt wurden: am 6. März: der Leh⸗ rer an der Volksſchule zu Heſſelbach(Kreis Er— bach) Heinrich Noos auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 16. März 1930; der Lehrer an der Volksſchule zu Lorſch(Kreis Bensheim) Franz Fecher auf ſein Nachſuchen mit Wir⸗ kung vom 1. April 1930: die Handarbeitslehe— rin an der Volksſchule zu Mainz Anna Gia— ni auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1930. Auf Grund des§ 1 des Heſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juni 1923 bezw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925(Reg. Bl. S. 249) tritt am 1. April 1930 in den Ruheſtand: Lehrer Gottfried Cloos an der Volksſchule zu Mainz.— Aus dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde: am 8. März: der Lehrer Dr. Otto Michel an der Volksſchule vom 1. April 1930 ab.— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 6. März: die Lehrerin an der Volksſchule zu Gießen, Lina Seip, und der Lehrer an der Volksſchule zu Bellers⸗ heim, Kreis Gießen, Heinrich Sprengel, beide auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1930 an.— Am 1. April 1930 tritt der Hausmeiſter Auguſt Ermel zu Darmſtadt auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Alters⸗ grenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bezw. 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung des Perſo⸗ nalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeam⸗ ten vom 2. Juli 1923 bezw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925(Reg.⸗Bl. S. 249) treten am 1. April 1930 in den Ruheſtand: der Rektor Johann Nepomuk Mayr an der Fortbildungsſchule— * ernheim, 0 2 eis Heppenheim e e ee ee n