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Ct., obwohl ſie für die Börſe keine Ueberraſchung bedeuten konnte, denn ſtimulierend gewirkt. Bisher vermoch— ten alle Diskontverbilligungen ſeit Jahres- beginn in keiner Weiſe die Kursgeſtaltung an⸗ regend zu beeinfluſſen, ja ſie konnten ſogar ein ſtetes Abgleiten der Kurſe nicht aufhalten. Imener wenn der Diskont geſunken war, folg⸗ ten auch die Kurſe. Dieſes Mal jedoch war es anders. Die Börſe reagierte ſofort auf den Londoner Diskontbeſchluß, was für die Beſſe⸗ rung der Börſenſtimmung charakteriſtiſch iſt. So etwas wie ein friſcherer Wind weht jetzt an der Börſe. Es dürfte nur eine Frage der Zeit ſein, wann die übrigen Notenbanken ebenfalls eine Diskontſenkung vornehmen. In Newyork rechnet man mit Beſtimmtheit mit einer baldigen Er⸗ mäßigung, ebenſo in Paris, wo ſeit einigen Tagen ſchon ein ähnlicher Schritt erwogen wird Damit dürſte dann aber auch in Deutſch⸗ land die Frage einer Diskontſenkung eben⸗ falls wieder ſpruchreif geworden ſein. Schon er Medioausweis der Reichsbank hat den maßgebenden Börſenkreiſen Veranlaſſung gegeben, nach dieſer Richtung hin bei der Reichsbank vorzuſtoßen. Wann nun die Dis⸗ kontverbilligung eintritt, iſt noch nicht mit Be⸗ ſtimmtheit zu ſagen. Aber daß ſie kommen muß, iſt klar, weil ſonſt die Reichsbank bei Bei⸗ behaltung des augenblicklichen geltenden Satzes Gefahr laufen müßte, gewiſſermaßen mit Gold überſchüttet zu werden. Erfolgt die Diskontſenkung in der nächſten Zeit, dann würde das für die Börſe unbedingt eine weitere Erleichterung der Altimoabwick⸗ lung bedeuten. Schon heute iſt die Stimmung weſentlich freundlicher durch die Ausſicht auf eine anſehnliche Neportgeldverbilligung. Auch die deutſche Wirtſchaft dürfte dann feſtere Be⸗ lebung erfahren. Bislang haben die Senkungen des Diskontſatzes der Neichsbank der Wirtſchaft noch keinen Auftrieb geben können. Aber jetzt logen die Verhältniſſe doch etwas anders, weil ſich za aach noch verſchiedene andere Anzeichen einer Beſſerung in der Wirtſchaft bemerkbar machen. Das iſt auch notwendig. Denn allzu⸗ lange haben die Spannungen angehalten, all⸗ dulauge herrſchte auch ein gewiſſer Peſſimis⸗ mus vor, der jede ſaiſonmäßige Wirtſchafts⸗ beſſerung und jeden Konjunkturſtieg verhin⸗ dorte. Doch mit Erleichterung am Geldmarkte allein ift es nicht getan. Es müſſen daneben auch unbedingt die Aenderungen der Ver⸗ Haltwiſfe am Kapitalmarkt Platz greifen, wel⸗ cher bislaug von der günſtigeren Geſtaltung der Geidenarktlage keineswegs profitieren Ag wie das anhaltende Sinken der Zinsſätze g ſich aber nunmehr auch auf dem Kapi⸗ talmarkt auswirken, zumal wir ein größeres Intereſſe des Auslandes wahrnehmen können für deteſche Emiſſionen. So ſehen wir der nächſten Entwicklung an der Börſe wie an der Wirtſchaft mit großer Zuverſucht entgegen. Die Befeſtigung, die jetzt gautheb! wird hoffentlich weitere Fortſchritte wachen. a Berlin, 22. März. Zum Geſandten in Bel⸗ ee wurde als Nachfolger des kürzlich verſtor⸗ been Dr. Koſter der bisherige Geſandte in Haſſel, ernannt. Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Führung des Parteitages. Del I Zum Eine Paris, 23. März. Die Finanzkom⸗ miſſion hat geſtern abend in ihrer entſchei⸗ denden Abſtimmung das Ratifikationsgeſetz für den Noung⸗Plan einſtimmig gegen die alleinige Stimme des reaktionären Abge⸗ ordneten Mandel angenommen. Dem Votum ging eine mehrſtündige gemein— ſame Beratung der Finanzkommiſſion und der auswärtigen Kommiſſion voraus. Auf die wiederholte Frage Franklins⸗Bouillons nach dem Räumungstermin erklärte Briand klar und deutlich: Jawohl, das Rheinland wird bis zum 30. Juni auf jeden Fall geräumt ſein. Der Miniſterpräſident Tardieu beſtätigte dieſe Erklärung aufs formellſte. Der Moungplan im Kammerausſchuß angenommen J0. Juni ird Hare Antwort Briands und Tardiens Curtius über die Liberalismus Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden März 1 Fe At Lein“ Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Grumbach fragte, ob an dieſem Datum die Rü auch wirklich vollzogen ſein würde und erhielt von Tardieu die Antwort: Die Frage, ob die Räumung am 30. Juni beendet ſein werde, oder ob man an dieſem Tage noch irgendwelche Abwicklungstruppen im Rheinland laſſen könne, ſei eine Frage inter— nationaler Ehrlichkeit. Frankreich habe alles Intereſſe daran, die Rheinlandräumung ſo ſchnell und ſo vollkommen wie nur möglich zu vollziehen. Es habe keine Vorteile davon, irgendwie zu ſchikaniſieren, wenn es überhaupt aus der Räumung einen moraliſchen Gewinn davontragen könne. Ziele des Vertrauen für Dr. Scholz— Abschluß des D. V. P.⸗Parteitage⸗ Auf dem Feſteſſen der Deutſchen Volkspar⸗ tei, das im Anſchluß an den Parteitag ſtatt⸗ fand, ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Curtius als badiſcher Abgeordneter der Deutſchen Volkspartei und brachte den Dank der badi⸗ ſchen Parteifreunde zum Ausdruck. Er dankte insbeſondere dem neuen Parteiführer Dr. Scholz für die ſtaatspolitiſche Leitung und Der Liberalismus habe ſtets ſeine großen Zeiten gehabt, wenn er für große allgemeine politiſche Ziele ge⸗ kämpft habe. Augenblicklich ſei ein neuer Kampf um die ideelle Begriffsbeſtimmung des Liberalismus entbrannt. Liberalismus ſei dreierlei zes gebe einen wirtſchaftlichen, einen politiſchen und einen ethiſchen Liberalismus. Innerhalb des wirtſchaftlichen Liberalismus greifen die Aufgaben der Wirtſchaft zwiſchen zwei Pole, zwiſchen Freiheit und Ordnung, zwiſchen Gemeinnutzen und Eigennutz, zwiſchen Kollektivwirtſchaft und Privatwirtſchaft. Man komme mit dem Schlagwort Kriſe der Wirt— ſchaft oder Privatwirtſchaft nicht mehr allein aus. Wir müßten genau unterſuchen, wie weit die Notwendigkeit der neuen Zeit hier der Kollektivwirtſchaft und der Individualwirt⸗ ſchaft neue Wege weiſe. Beim ethiſchen Libe⸗ ralismus komme es darauf an, die Perſönlich⸗ keit in den Vordergrund zu ſtellen. Auf die aktuellen politiſchen Fragen über⸗ gehend, betonte Dr. Curtius, daß der Partei⸗ tog ſeimer Ueberzeugung nach zu einer gewiſſen Entſpannung der politiſchen Atmoſphäre ge führt habe. Der Parteitag habe mit vollem Necht dem neuen Parteiführer Dr. Scholz ſein vollos Vertrauen ausgeſprochen. Die Neichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei danke es dem Vorſitzenden Dr. Scholz, daß die DBP. ſich in allen großen politiſchen Entſcheidungen geſchloſſen hinter Streſemann geſtellt habe.— Der Redner brachte ſein Glas der Partei und dem Parteiführer Dr. Scholz dar. Die Rede wurde mit großem Beiſall auf⸗ genommen. Reichsminiſter a. D. Dr. Scholg hatte ſeine einleitende Rede dem Vaterlande und dem RNeichspräſidenten gewidmet. „„ 4 Enthüllung des Ernst Baſſermauns⸗ Denkmal. Mannheim, 24. März. Im Rahmen des Par⸗ te zes der Deutſchen Volkspartei, und doch weit darüber hinausragend, erfolgte geſtern nachmittag die feierliche Einweihung des Ernſt Baſtetmann ⸗ Deutmals om Oberen Luiſenpart. Vedenſame Nede Prünings Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion des Zentrums, Abg. Dr. Brüning, hielt im Pro⸗ vinzialausſchuß der rheiniſchen Zentrumspartei eine große Rede, in der er zunächſt kritiſch die Vorgeſchichte der neuen Reparationsregelung be⸗ handelte. Dann ging Dr. Brüning auf den Vor⸗ ſtoß des Zetrums in der Finanzfrage ein und warf die Frage auf, was gekommen wäre, wenn das Zentrum den Noungplan abgelehnt hätte. Er führte u. a. aus: 14000 Millionen Mark neuer Steuern nach vorſichtiger Berechnung hätten bis zum April dieſes Jahres unter allen Umſtänden allein für das Reich beſchloſſen werden müſſen; denn eine Anleihe im Inlande oder Auslande zur Abdeckung des Kaſſendefizits hätte es nicht gegeben. Das würde bedeutet haben, daß eine Ablehnung des Youngplanes innerhalb von 4 Wochen den Ruin des größten Teiles unſerer deutſchen Wirtſchaft herbeigeführt haben würde. Wir haben heute ſowohl im Parlament wie bei den Wählern viel⸗ ſach Anſchauungen, die wirklich nicht mehr mit einer wahrhaft verantwortungsvollen Demokra— tie zu vereinbaren ſind. Wir haben erreicht, daß entgegen aller Erwartung das Kabinett ſich über den Etat in 2 Tagen reſtlos geeinigt hat. Wir haben weiterhin erreicht, daß auch unſere For⸗ derung an den Reichskanzler praktiſch durchgeſetzt wurde, daß die Parteiführer ſich über die Ge⸗ ſamtſumme der Ausgaben in dem Etat einigten, in dem kleinere Verſchiebungen der Ausgaben ſür einzelne Poſitionen etwa geändert werden konnten, aber nicht an der Geſamtſumme der Ausgaben. Der Herr Reichspräſident hat mir erklärt, daß er den Standpunkt teile, daß die Finanzreſorm ſofort erledigt werden müſſe, daß er mit allen verfaſſungsmäßigen Mitteln, die ihm zur Ver⸗ ſügung ſtänden, für die rechtzeitige Durchführung dieſer Maßnahme bürge. Etwas gehört betont in den ſchwierigen Arbei⸗ ten des deutſchen Volkes in der unſäglichen, vom Auslande ſo bewunderten Zähigkeit, ſich wieder emporzuringen, das iſt die Tatſache, daß die Lei⸗ ſtungen, die wir erfüllen und die wir auf uns genommen haben, nie baſieren auf einer freiwii⸗ ligen Anerkennung unſerer Schuld für dieſe Lei⸗ ſtungen, ſondern daß ſie ein Diktat ind. und daß auch die neueſten Laſten von uns nach ſorgſali⸗ tigfler Ueberlegung als Diktat angesprochen wer⸗ den müſſen. Wenn wir auch zahlen und lopal erfüllen, der Kampf um unſer Recht und unſere Ehre iſt damit unter keinen Umſtänden abge⸗ —— 2— 2 nnn ö Räumung e Jahrgang e Stegerwald über die Joungplan⸗ regelung Wiesbaden, 24. März. In einer großen Ver— ſammlung der Zentrumspartei ſprach Reichsver— kehrsminiſter Dr. Stegerwald über das Thema „Deutſchlands Lage nach Neuregelung ſeiner Re— parationsverpflichtungen“. Kein Menſch könne. ſo führte der Miniſter aus, ſagen, ob der neue Plan auf längere Dauer ausführbar ſei oder nicht. Die Möglichkeit hänge davon ab. inwie— weit die übrige Welt Deutſchland einen bevor- zugten Platz in der Weltwirtſchaft einzuräumen gewillt ſei.— Zur Frage der Arbeitsloſigkeit meinte der Miniſter, über die techniſche Durch— führung der Arbeitsloſenverſicherung könne man ſtreiten. Die beſte Löſung ſei die Eingliederung der Arbeitsloſen in den Produktionsprozeß, fer⸗ ner eine Wirtſchafts- und Steuerpolitik, die in abſehbarer Zeit eine aktive Lohnpolitik ermög⸗ liche bei gleichzeitiger Eingliederung der Arbeit⸗ nehmer in den Wirtſchafts⸗ und Geſellſchafts⸗ organismus. 5 Tagesnachrichten Großer Kirchenfrevel. Krefeld. 24. März. Das Polizeipräſidium teilt amtlich mit: In der Nacht zum Sonntag ſind faſt alle Krefelder Kirchen mit roter Farbe beſchmiert worden. Am frühen Morgen ſtanden folgende Sätze an den Türen:„Religion iſt Opium! Nicht Rom gegen Moskau. ſondern Arbeiter gegen Kapital!“„Fort mit Rom, für Sowjetrußland!“ uſw. Polizeiliche Ermittelungen wurden ſofort eingeleitet, die aber bis zur Stunde ergebnis- los geblieben ſind. Betrüger feſtgenommen. enb. Berlin. 22. März.(Eigene Meldung.) Weil er den Vertrauensſchwindel im großen Stil betrieb, iſt bier heute auf Veranlaſſung der Altonaer Polizeibehörden der aus Glück— ſtadt gebürtige 39 Jahre alte Kaufmann Paul Thielſen feſtgenommen worden. Der Kaufmann iſt vor Jahren bereits in Hamburg wegen betrügeriſcher Geſchäfte ſchwer beſtraft worden. Nach den bisherigen Feſt— ſtellungen find etwa 6 Perſonen um zuſammen 200 000 Mark geſchädigt, man nimmt aber an, daß die Zahl ſich noch erhöhen wird. In allen Fällen ſind von Thielſen gefälſchte Urkunden als Sicherheit gegeben worden. Frau Hanaus Flucht aus dem Krankenhaus. Paris 24. März. Große Aufregung verur— ſachte Sonntag abend 11 Uhr die Feitſtellung, daß Frau Hanau das Bett des Krankenhauſes verlaſſen hatte und verſchwunden war. Die Nachforſchungen ergaben, daß ſie bereits 1 Stunden vorher durch das Fenſter ihres Zim— mers verſchwunden war. Frau Hanau hat das Krankenhaus nur verlaſſen, um ſich ſelbſt wie— der im Frauengefängnis von Paris zu melden. Von einer Lawine verſchütttet. Ludmigshafen, 24. März. Wie aus Pontre- ſina gemeldet wird, wurde am Sonntag nach- mittag eine Skiläufer-Partie aun Monteratſch. Gletſcher von einer Lawine überraſcht. Dabei wurde der 37jährige Dr Wietzel aus Ludwigs⸗ hafen verſchütttet. Eine Rettungslolonne fand den Verunglückten nach kurzer Zeit, doch blie⸗ ben Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Die Leiche wurde im Bergkirchlein St. Marie aufge- bahrt. Der Raubmord aufgeklärt. Schweidnitz 24. März. Als Mörder des am 14. März bei Taubnitz(Krs. Striegau) ermor⸗ deten und um 7000 Mark Unterſtützungsgelder beraubten Arbeitsloſen Bernert wurde jetzt der Arbeiter Heinrich Winter aus Schweidnitz ver- haftet. Er hat geſtanden, die tödlichen Schüſſe abgegeben zu haben. Als Anſtifter nahm die Polizei den Maurer Richard Tietze und deſſen Bruder Paul ſeſt, un⸗ ter dem Verdacht, der Mittäterſchaft den Elekro⸗ techniker Kaſper. Ein zweiter Arbeiter, der ebenfalls im Verdacht der Beteiligung ſteht, iſt flüchtig. Außerdem wurden wegen Heblerei und Be- günſtignug vier Perſonen verhaftet, darunter die Mutter und die Frau Winters. w ee waren. Aus Nah und Fern Frankfurt a. M., 22. März. Noch eine dritte Verhaftung.) Am 20. ds. Mts iſt ein Landwirt in Scheuerfeld bei Betzdorf auf Grund eines hieſigen richterlichen Haftbefehls feſtgenommen und der Frankfurter Kriminalpo⸗ lizei zugeführt worden. Die kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen haben ergeben, daß er Schulle u. Hoyer drei Tage beherbergt hat, obwohl er wuß⸗ te, daß ſie als Täter für die Mordtat an rn geſucht wurden. Er hat auch zugegeben, die Tatwaffe vor einigen Wochen an Hoyer verkauft zu haben. Weiter haben die bisherigen Ermitt- lungen ergeben, daß Schulle und Hoyer vor und nach der Mordtat ſchwere Eigentumsdelikte verübt haben. Offenbach a. M., 22. März.(34½ Millio- nen-Etat.) Den Mitgliedern des Stadtrats ging geſtern der ſtädtiſche Haushaltsplan für 1930 zuſammen mit der Jahresrechnung 1928 u. dem vorläufigen Abſchluß für 1929 zu. Der Etat 1930 ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 34½ Millionen Mark ab und enthält einen ungedeckten Fehlbetrag von 2,2 Millionen Mark. Die Jahresrechnung 1928 ſchließt mit einem De- fizit von 1,2 Millionen und die vorläufige Rech⸗ nung für 1929 mit einem ſolchen vor 2 Millio— nen Mark ab. ö Ludwigshafen. 23. März.(Leichenlän⸗ dung.) Geſtern Vormittag wurde im Rhein in der Nähe des Bootshauſes des Ludwigshafe— ner Rudervereins die Leiche eines 52 Jahre al- ten Aſſiſtenten von hier, der ſeit 11. Dezember vor. Is. vermißt wurde, geländet worden. Man vermutet Selbſtmord. Ludwigshafen. 22. März.(Schmuggler verhaftet.) In der Nacht vom Freitag zum Samstag wurde am hieſigen Bahnhof ein ledi— ger 21 Jahre alter Arbeiter aus Börrſtadt feſt— genommen, da er ein größeres Quantum Ziga⸗ retten und Zigarettenpapier eingebracht hatte, ohne daß die Sachen verzollt geweſen wären. Mannheim, 22. März.(Gas vergiftung) Geſtern öffnete ein 43 Jahre alter Fabrikarbeiter während des Tünchens der Küche ſeiner in der Riedfeldſtraße gelegenen Wohnung verſehentlich den Gashahn, wodurch er und ſein ſieben Jahre altes Kind durch Einatmen von Leuchtgas be— wußtlos wurden. Zum Glück kehrte die Ehefrau ſchon bald darauf von einem Ausgange zurück, ſodaß ſie die Ueberführung der beiden am Bo— den Liegenden ins Krankenhaus veranlaſſen konnte, wo Wiederbelebungsverſuche von Erfolg Mannheim, 22. März.(Ein Möbel- Ab- zahlungsſchwindler.) In einem Dutzend Fällen arbeitete der Kaufmann Joſef Zanger von Mannheim in den Jahren 1927 und 1928 in Möbelſchwindeleien. Wie die Möbelgeſchäfte faſt ausnahmslos auf ſeine Beſtellungen hineinfie len, dafür bekam man in der heutigen Verhand— lung gegen ihn in der großſpurigen Art ſeines Auftretens eine Erklärung. Aufgeblaſen, mit der Geſte des Ehrenmannes von Scheitel bis zur Sohle, imkoniert er den Geſchäftsleuten. Gerade ſo wie er ſich heute gab. Mit zyniſchem Lächeln ſaß er während der ganzen Verhandlung da. Im erſten Falle handelte es ſich um eine Schlaf— zimmereinrichtung im Werte von 2500. Meiſt zahlte er nicht einmal die erſten Raten. Wurden die Möbel wieder abgeholt, ſo ſchwindelte er einen anderen Möbelhändler an. Mit Einſchluß einer früheren neunmonatigen Strafe verurteil— te das Schöffengericht Zanger zu einer Gefäng— nisſtrafe von einem Jahre. e nn Reichsbahn und Tariferhöhung Wir brauchen Entlaſtung der Wirtſchaft und nicht neue Belaſtung“ * Es liegt zwar noch keine Entſcheidung der Hautpverwaltung der Deutſchen Reichsbahn über eine neue Tariferhöhung vor. Aber im⸗ merhin iſt doch ſchon ſoviel bekannt geworden, daß die zuſtändige Tarifkommiſſion bereits eine Vorlage des Verwaltungsausſchuſſes der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft über die neue Tariferhöhung zur Nachprüfung zugeſtellt be⸗ kam. In der kommenden Woche ſoll nun in München auf einer Tagung darüber beraten werden. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft erklärt, daß der ſtarke Rückgang des Verkehrs in den erſten Monaten dieſes Jahres ebenſo eine bal⸗ dige Tariferhöhung erheiſcht, wie der aufge⸗ gebene Plan, eine finanzielle Entlaſtung der Reichsbahn durch eine teilweiſe Rückvergütung der Verkehrsſteuer. Wenn wir nun recht unterrichtet ſind, ſcheint die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft darauf auszugehen, ſich eine Mehreinnahme von 185 bis 200 Millionen durch die neue Tarif⸗ erhöhung zu ſichern, welche in weiteſtem Um⸗ fange vom Güterverkehr aufgebracht werden müßten. Die Erhöhung der Perſonaltariſe ſoll dagegen nur in geringerem Umfange durchgeführt werden. Die Erhöhung der Stückguttarife ſoll 50 bis 60 Millionen, die der Normal-Wagenladungs⸗ tarife E bis G 50 Millionen, die der Aus⸗ nahmetarife 85 Millionen erbringen. Daneben plant die Reichsbahn eine Neuordnung des Stückgutverkehrs, welcher ſchon immer ſich als ein Zuſchußbetrieb darſtellte. Man will nun die Werttarifierung für alle Frachtſtückgüter des Normaltarifs und des Nottarifs beſeitigen und dafür einen auf dem Gewichtsſyſtem be⸗ ruhenden Stückguttarif mit 3 Gewichtsſtufen 1 bis 500, 500 bis 1900 und über 1000 Kg. einführen. Um die Frachtberechnung ebenfalls beſſer geſtalten zu können, ſollen die Abferti⸗ gungsgebühren bei allen Sendungen bis zu 1000 Kg. durch Erhebung eines feſten Zu⸗ ſchlags für jede Sendung in Höhe von 40 Pfg. erhöht werden. Die Frachten für Eilgut bei allen nicht ermäßigten Stückgutklaſſen ange⸗ hörenden Güter ſoll für das Doppelte, für be⸗ ſchleunigtes Eilgut für das 3⸗fache der Fracht⸗ berechnung des für Frachtgut zugrunde liegen⸗ den Gewichts berechnet werden. Eine Aende⸗ rung dagegen bei den Stückgütern der Land⸗ wirtſchaft iſt nicht vorgeſehen. Wichtig ſind auch die vorgeſehenen Erhöhungen der Normal⸗ wagenladungstarife, wofür beſtimmte Stufen⸗ einteilung eingeführt werden ſoll. Gerade hier werden ſich aber große Widerſtände bemerkbar machen müſſen, da durch ſie eine empfindliche Mehrbelaſtung der Induſtrie eintreten würde. Wir ſind überhaupt der Anſicht, daß jetzt der unglücklichſte Zeitpunkt wäre, die Wirt⸗ ſchaft durch neue Tariferhöhungen noch mehr zu belaſten. Wir möchten deshalb hoffen, daß das Reichskabinett die Vorſchläge der Reichsbahn gründlich prüft und ſie nicht ohne weiteres gut heißt. Denn es ſind ſicher noch andere Möglichkeiten für die Reichsbahn gegeben, ihre Betriebs⸗ rechnung ſo zu entlaſten, daß von einer Tarif⸗ erhöhung abgeſehen werden kann. Was wir jetzt brauchen, iſt Entlaſtung der Wirtſchaft und nicht neue Belaſtung. Sonſt nützen alle Sanierungsmaßnahmen der Reichsregierung nichts. And auch die Reichsbahn hat zu ihrem Teil dazu beizutragen, daß wenigſtens in die— ſem und in dem nächſten Jahre keine Aenderun— gen der Tarifgeſtaltung eintreten, welche ſich zum Schaden der deutſchen Wirtſchaft insgeſamt auswachſen müßten. Die Gehälter der deutſchen Botſchafter und Geſandten Dem Haushalt des Auswärtigen Amts für das Rechnungsjahr 1930 iſt ein Vorwort gege— ben, worin hervorgehoben wird, daß der Ge— ſamthaushaltsanſatz um 2,2 Millionen Mark ermäßigt worden iſt. Eine Vermehrung der deut— ſchen Vertretungen im Auslande iſt für das Jahr 1930 nicht vorgeſehen. Es hat ſich ledig— lich aus politiſchen Gründen als notwendig er— wieſen, im iriſchen Freiſtaat an Stelle des Ge— neralkonſuls in Dublin einen Geſandten vorzu— ſehen. Nach dem Plan bezieht das Höchſtgehalt der Diplomaten der deutſche Botſchafter in Waſhing— ton: 170000 Mark im Jahr. Es folgen die deut— ſchen Botſchafter in London und Madrid mit je 145.000 Mark. Der Botſchafter in Moskau be— zieht 140 000 Mark, die deutſchen Botſchafter in Rom beim Quirinal und beim Vatikan ſowie der Botſchafter in Tokio 130000 Mark, der Bot⸗ eee, ſchafter in Paris 120000 Mark. Das gleiche Ge— halt bezieht auch der Botſchafter in Angora. Dabei iſt der Wert der Dienſtwohnung abgezogen. Vom 30. September 1930 an tritt für die Bot— ſchafter eine Verringerung der Bezüge ein. Von den Geſandten bezieht das Höchſtgehalt der deut— ſche Geſandie in Buenos Aires mit 147000 Mark, es folgt der Geſandte in Peking mit 88 080 Mark, der Geſandte in Rio de Janeiro mit 87000 Mark, der Geſandte in Warſchau mit 76 000 Mark, der Geſandte in Bern mit 75000 Mark und der Geſandte in Wien mit 74000 Mark. Von ſonſtigen Gehältern iſt noch bemerkenswert das des Generalkonſuls in Newyork mit 62000 Mark. Der Geſandte in Teheran bezieht 79 000 Mark, der in Kabul 58 000 Mark. Die Geſamtſumme der Beſoldungen für die auswärtigen Vertretun— gen beläuft ſich auf 21,7 Millionen Mark. Mainz, 22. März.(Ungetreuer Ange ſtellter.) Schon vor einiger Zeit wurde ein Gerücht laut, wonach ein Angeſtellter einer bie. ſigen ſtaatlichen Kaſſe größere Unterſchlagungen begangen haben ſoll Die Staatsanwaltſchaft be. faßte ſich mit der Sache u. konnte feſtſtellen, daß der verheiratete 33 Jahre alte Angeſtellte Heſſel von hier bei Steuerpflichtigen Kirchen. u, ande re Steuern einkaſſiert hatte, ohne hierzu berech. tigt zu ſein. Er hatte die Quittungen mit den Namen eines Steuerhebers unterzeichnet und die einkaſſierten Beträge für ſich behalten Mainz, 22. März. Vergiftung oder Schlaganfall. Der Vater des bekannten Separatiſten Czapek, der 58⸗jährige Werkmei⸗ ſter Wenzel Czapek hat ſich in letzter Zeit ver⸗ ſchiedene Betrügereien zu Schulden kommen laſſen. Er wurde daher auf Grund eines Steckbriefes feſtgenommen. Geſtern nachmittag ſollte er der Staatsanwaltſchaft vorgeführt werden. Man fand ihn tot in der Zelle vor. Ob Vergiftung oder Schlaganfall vorliegt, muß 1 erſt die Sektion ergeben. Darmſtadt, 22. März. Konſularnac⸗ richt. Dem vom Generalkonſul Moritz Abeles Frankfurt a. M. verwalteten Amtsbezirk des Königlich Bulgariſchen Generalkonſulats Frané⸗ furt iſt das Gebiet des Volksſtaates Heſſen zu⸗ geteilt worden. Die Amtsräume befinden ſieh in Frankfurt a. M., Schillerſtraße 4, 1. St., Kanzleiſtunden 15—17 Uhr. Rockenberg(Oberheſſen), 22. März. Tra u⸗ ung im Zuchthaus. Im Landeszuchthaus „Marienſchloß“ fand dieſer Tage die Trauung eines Gefangenen durch den Anſtaltsgeiſtlichen ſtatt. Nach der kirchlichen Feier wurde der Se. fangene wieder in ſeine Zelle verbracht, wäh⸗ rend die zunge Frau die Anſtalt wieder ver⸗ laſſen mußte. Die Verbrecher New Porks ſiegen über den Polizeipräfdenten. Polizeipräſident Grover Whalen, der ſeit Monaten verſuchte, des Bandenweſens in Amerika Herr zu werden, hat plötzlich ſeinen Rücktritt angeboten. Whalen ſcheint der Ueber⸗ macht der Verbrecher, die mächtige und einfluß⸗ teiche Gönner in allen Staatsämtern beſitzen, weichen müſſen. 1.„Wo die Alpenroſen blüh'n“ Das wunderbare u. erfolgreiche Weltſtadt-Programm zeigt man heute Die ſchönſten und billigſten Abend Unterhaltungen finden Sie nur im Cefipa. Viele haben ſich das auserleſene Programm ange 2.„Lockendes Gift“ Nen erer 15 zum letzten Male. Möge kein Filmfreund die hochintereſſanten Spitzenfilmwerke ver⸗ II ag ſäumen. Ein Beſuch überzeugt. — Das Haus der erſten und größten Filmwerke des Weltmarktes ſehen und Viele werden es heute noch anſehen. at 3.„Durch Dick u. Dünn“ N Das Geheimnis einer Nacht. Roman von G. Rehfeld. (56. Fortſetzung.) e »Die Umſtehenden ſahen ſich ratlos an. Sie verſtanden von der ganzen Geſchichte nichts. Zum Glück war der junge Sieling ebenfalls mit in das Zimmer gekommen und hatte die Klagen des Majors angebört. „Weyrich— Ackerſtraße?“ ſagte er erſtaunt. „Sage mal, Junge, wo kommſt du eigentlich her?“ fragte der alte Herr jetzt Schewen.„Du biſt doch mit den beiden da in Chile!“ „Davon ſpäter, Onkel!“ entgegnete Schewen ungeduldig.„Wenn ich dich recht verſtehe, hat Ilſe Simmersdorf ihre Familie verlaſſen?“ „Ja,— ihr Bruder wollte ſie zwingen, die⸗ ſen Haydamm zu heiraten!“ a „Sie hat ſich verſteckt?“ „Ja,— und ihr Bruder ſucht ſie nun mit Hilfe der Polizei!“ „Du haſt geſchickt?“ „Ja, ſie und Anni Lube, die ihr Geſellſchaft leiſtet!“ „Wer hat dir das Geheimnis entlockt?“ „Der Schuft, der Fiedler, der facher Eſel!“ „Ich glaube, ich weiß, wo ſie ſind!“ meldete ſich jetzt Sieling. „Was, Sie wiſſen es?“ „Ja, ein Fremder nahm mich heute abend in Anſpruch und ließ ſich nach der Ackerſtraße fah⸗ ſie zu Weyrich in die Ackerſtraße mit Georg Simmersdorf und Haydamm ſo ſicher im Bunde ſteht, wie zweimal zwei vier ſind! Er lud mich ein, mit ihm zu ſpeiſen. Ich tat es, ich wollte ihn ausforſchen. Statt deſſen hat er mich betrun⸗ ken gemacht und mich ausgehorcht! O, ich drei⸗ ren. Dort mußte ich vor dem Reſtaurant Wey⸗ rich halten, zwei junge Damen ſtiegen ein,— es handle ſich um ein Rendezvous, ſagte er,— und ich brachte ſie dann weit nach dem Norden hin⸗ aus. Es muß Pankow geweſen ſein. Die Straße heißt— ſo viel ich beim Schein der Straßenbe⸗ leuchtung erkannte— die Mühlenſtraße. Vor einem ordinären Wirtshauſe wurde Halt ge— macht, und die Damen ſtiegen aus!“ „Und der Fremde?“ „Der blieb immer bei mir während der Fahrt auf dem Bock ſitzen und ließ ſich nicht ſehen!“ „Aber Fräulein Simmersdorf mußten Sie doch kennen!“ i „Ich blieb auch auf dem Bock. Ueberdies ging es ſo ſchnell, daß ich ihre Geſichtszüge nicht ſah. In jener Gegend iſt es übrigens nicht ſo hell!“ „Ohne Zweifel ſind ſie es!“ rief Schewen er⸗ regt.„Schnell, Sieling, angeſpannt! Büchner, dich betrifft es ſo gut wie mich! Man hat die Armen in eine Falle gelockt! Ich ahnte es! Komm, wir holen ſie von dort fort!“ Nach einer halben Stunde hielten ſie auf Schewens Geheiß in Pankow am Eingang der Mühlenſtraße. g Nachdem Sieling ihnen den Gaſthof bezeich⸗ net hatte, eilten die beiden jungen Männer hin, fanden die Tür trotz der vorgerückten Stunde unverſchloſſen und traten ohne Beſinnen ein. Faſt in demſelben Augenblick nahte ein Auto. Als Schewen und Büchner hinausſahen, er⸗ kannten ſie Georg Simmersdorf, Haydamm und einen bärtigen Herrn von militäriſchem Aus⸗ ſehen, die gerade ausſtiegen. „Es iſt die höchſte Zeit!“ „Aber wo finden wir ſie?“ antwortete Büch⸗ ner ratlos. „Wahrſcheinlich oben! Dort müſſen die Frem⸗ denzimmer liegen!“ Im Nu waren ſie die Treppe hinaufgeeilt und tappten den finſteren Gang entlang. „Ilſe— Anni!“ riefen ſie mit unterdrückter Stimme. Nichts— keine Antwort. „Verſuchen wir es noch eine Treppe höher!“ Abermals riefen ſie:„Ilſe— Anni!“ Und jetzt wurden ſie gehört. Ihren Ohren kaum trauend, öffneten die Mädchen, die es nicht gewagt hatten, ſich zur Ruhe zu begeben, die Tür und fragten ängſtlich: „Wer iſt da?“ „Wir— Schewen und Büchner! Schnell,— kein Wort jetzt weiter! Erklärung ſpäter! Un⸗ ten ſind Feinde!“ Schweigend eilten ſie eine Treppe hinab und verbargen ſich hier raſch in einem finſteren Winkel,— ſehr zur rechten Zeit, denn die Ver⸗ folger ſtiegen ſoeben in Begleitung der Wirtin, die ihnen zuvorkommend mit einer Lampe leuch⸗ tete, die unterſte Treppe herauf. Ahnungslos ſchritten ſie an den ſich hier ver⸗ ſteckt haltenden Mädchen vorüber nach oben, worauf die Flüchtlinge lautlos hinabhuſchten. Ungeſehen erreichten ſie die Straße und den von Sieling bewachten Wagen, der alsbald ſchnell davonfuhr.— i.** Am nüchſten Morgen trat Georg Simmers⸗ dorf mit allen Zeichen großer Erregung bei ſei⸗ ner Mutter ein. „Denke dir, ich glaubte Ilſe ſchon zu faſſen, — ſie war ſozuſagen in meiner Hand,— da war ſie plötzlich wieder verſchwunden. Wie geht das zu? Dahinter ſteckt etwas! Warum iſt dieſer Widera noch nicht zurückgekehrt? Wie, wenn ſein Anſchlag mißglückt wäre?!“ „Er hat doch telegrapiert, daß alles in beſter Ordnung iſt!“ ö „Aber er kommt nicht mit dem Geld! Und bei einem ſolchen Gegner wie Schewen beißt es vorſichtig ſein! Ich finde es unverzeihlich von Neufeld, daß er nicht dablieb, und das Unter⸗ erwürge ihn!“ ö nehmen ſelbſt leitete! Geht die Sache ſchief, ich „Wen?“ 0 5 „Den Neufeld! Ich ſagte es doch!“ rief Ge⸗ org.„Es iſt ſo, wie ich fürchte,— ich ahne Un⸗ heil!“ 11 „Georg!“ „Schweig,— ich bin kein Kind mehr! Ich habe euch bisher gehorcht! Was habe ich davon“ Nichts! Du biſt reich, Neufeld iſt reich,— ich allein bin arm und muß mich mühſam durch Leben ſchlagen!“ „Georg, du weißt doch, alles, was ich habe, gehört dir!“ „Du weißt, daß du nicht über dein Vermö⸗ gen verfügen kannſt! Erſt nach deinem Tode erbe ich die Hälfte. Die andere Hälfte gehört Ilſe und damit ſteht es ſchlecht, darauf rechne ich ſchon gar nicht mehr!“ Die Kommerzienrätin erbleichte. Sie emp⸗ fand die Worte ihres Sohnes wie einen Schlag. Wie kalt er von ihrem Tode ſprach!“ „Georg!“ ſtammelte ſie,„wünſcheſt du etwa, daß ich ſterbe?“ Er blieb vor ihr ſtehen, kreuzte die Arme und ſah ihr kalt ins Geſicht.„Wäre es ein Wunder, wenn ich es täte? Du haſt mich gelehrt, meinen Vater zu verabſcheuen, meine Schweeſter zu haſ⸗ ſen, die Geſellſchaft zu verachten! Du haſt in mir nichts als böſe Inſtinkte zu entfeſſeln ge⸗ wußt! Ich weiß nicht, ob jemals der Keim zu irgend etwas Gutem in mir ſchlummerte,— wäre es aber der Fall geweſen, ſo hätteſt du ihn ſicher ertötet! Nur einen Menſchen, haſt du mir geſagt, ſolle ich lieben:— dieſen Neufeld, den du mehr liebſt als mich! Du behaupteſt, er habe alles für mich geopfert-“ „Du weißt, doß ſein Teſtament zu deinen Gunſten abgefaßt iſt!“ e f Fortſetzung folgt.) Ludwigshafen. 22. Mäcz. Das Fahrrad des Arbeitskol,egen) Mine Oktober 926 entwendete der 45jährige verheiratete Fabrikar⸗ beiter Karl Ringer, wohnhaft in Ludwigshafen, aus einem Fahrradſchuppen ein einem Arbeits- kollegen gehörendes Fahrrad. Er ſtrich es grün an, feilte die Fabriknummer ab und benutzte das Rad zu Fahrten nach der Arbeitsſtelle. Nach über drei Jahren erkannte der Bruder des be⸗ ſtohlenen das Rad wieder. R. wurde aus der Fabrik entlaſſen und hatte ſich nun vor dem Schöffengericht wegen Diebſtahls zu verantwor. ten. Der mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte kam mit 5 Monaten Gefängnis davon, weil ſeit der letzten Aburteilung mehr als 7 Jahre verfloſſen ſind. Pirmaſens, 22. März.(Wegen Einbruch diebſtahls verurteilt.) Der 25jährige verheiratete Fabrikarbeiter Peter Bauer aus Rodalben ſtahl im Juni v. Is. aus verſchloſſenen Räumen, teilweiſe durch Einbruch, Autokühler und anderes Autozubehör. Drei Mitbeteiligte wurden bereits im vergangenen September ab- geurteilt, während B. flüchtig war und ſich erſt vor einiger Zeit dem Gericht ſtellte. Unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände(der Angeklagte machte Not als Tatmotiv geltend) wurde Bauer zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und Fort— dauer der Haft angeordnet. Lokale Pachrichten Der erſte Frühlingsſonntag. Der Lenz iſt gekommen. Ganz leiſe, ganz ſtill, über Nacht, auf einmal iſt Frühling geweſen. Die Bäume knoſpen, junges friſches Grün ſprießt g aus dem Boden, zwar noch ſpärlich, aber es iſt da, es ſagt uns, daß Frühling iſt. Der geſtrige Sonntag war bezüglich der Witterungsverhältniſſe zufriedenſtellend. Das Wetter war ſchön bis gegen Abend, dann ſetzte ein feiner Sprühregen ein. Außer den ſportlichen Veranſtaltungen war nichts los.— Zwei Tote wurden zu Grabe getragen. Der ganz plötzlich verſtorbene 68 Jahre alte Peter Roſchauer 1. und das nach längerem Leiden dahin⸗ gegangene 20 J. alte Mädchen Eva Hoock. Ein alter Mann und ein junges Mädchen. Aus allen Reihen holt ſich der Tod ſein Opfer. ſchickſal. beim einen früh, beim anderen ſpät.— Kismet — Und weiter geht die Welt. Geſchlechter er— ſtehen, Geſchlechter vergehen. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Diebſtahl, 1 wegen Unterſchlagung, 1 wegen Körperverletzung und 1 wegen Betteln. * Unaufgeklärtes Glockengeläute. Geſtern Nacht um 11 Uhr kam auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe eine Kirchenglocke unſerer 12 Apoſtelkirche in Bewegung. Durch das Ge— läute, das auch in der entfernten Nachbarſchaft ſo— fort gehört wurde, ſtürmten die Leute auf die Straße und erkundigten ſich, was los ſei. Die Feuerſirene war nicht zu hören, was iſt alſo los? Erfreulicherweiſe war es nicht für einen Brandfall. ſondern die Kirchenglocke hatte ihren Streich ge— liefert. Dieſe ſoll, ſoweit feſtgeſtellt wurde, durch das Herabfallen des elektriſchen Einſchalters in Bewegung gekommen ſein. Mit Hilfe des Glöck— ners ſuchten 3 Polizeibeamte die Kirche gründlich ab, konnten aber evtl. Täter oder Einbrecher nicht vorfinden, wie auch alle Kirchentüren noch gut verſchloſſen waren. Das Läuten dürfte auf das, wie oben erwähnt, zurückzuführen ſein. * Verwendung der Frachtbriefe mit dem alten Aufdruck als Frachtbrief⸗ doppel. Nach der Verordnung des Herrn Reichs⸗ miniſters vom 7. März 1930 dürfen die nach dem 31. März 1930 noch vorhandenen Frachtbriefe im Ausmaß von 420 mal 297 mm mit altem Auf- druck— auch wenn ſie nicht aus Normalpapier 4a hergeſtellt iind— bis zum 31. Oktober 1931 als Frachtbriefdoppel verwendet werden, ſofern hinter der Aufſchrift„Frachtbrief“ das Wort „Doppel“ handſchriftlich oder in anderer Weiſe hinzugefügt wird. Die General- Verſammlung des kathol. Männervereins verlief unter reger Anteil— nahme der zahlreich erſchienenen Mitglieder. Nennenswerte Veränderungen im Vorſtand find nicht zu verzeichnen. Der anſchließend gehaltene Vortrag wurde mit großer Aufmerkſamkeit aufge- nommen. Das Arbeiterſängerfeſt im Film. Am Samstag Abend wurde im U.⸗T.⸗Filmpalaſt neben dem offiziellen Programm das 1. deutſche Arbeiterſängerfeſt 1928 in Hannover, im Film ge⸗ zeigt. Der Film zeigte in ſchöner Aufmachung die Abwicklung dieſes großartigen Feſtes, das ein glän⸗ zender Markſtein in der Geſchichte des Arbeiter- e iſt. Schafflers Wettervorherſage für April 1930. 1 0 ungünſtiges Water, ſtarke elektriſche Spannungen, windig, ſtürmiſch mit Nie⸗ derſchlag. Erſte Halfte ziemlich aprilmäßig, die zweite Hälfte verſpricht günſtiger zu verlaufen. Die Oſterfeiertage fallen in feucht⸗windiges Wetter, darauf Erwärmung und Beſſerung, die um den 28. wieder in ſchlechtes Wetter übergeht. * Wo die Alpenroſen hlühn, dahin dahin möcht ich ziehn. Das 1 7 05 deutſche Volkslied war geſtern im Central⸗Film⸗Palaſt als herrliches Filmwerk zu ſehen. Kein Wunder, daß alles in den Cefipa ging. Durch Zither und Ge⸗ ſangs⸗Einlagen wurde das wunderbare Volksſtück noch verſchönert. Auch die Muſikbegleitung iſt wie immer großartig. Im 2. Teil zeigt man:„Locken⸗ die Gift der Hüte dich vor Liebesleid“. Auch 5 10 wunderbares und erbauendes Filmwerk, das e Menſchen⸗ Einmal kommt für jeden die Stunde, Ein hachspiel zu gem museums dievs tab. in Worms vor dem Reichsgericht Nachdruck verboten. In der Nacht zum 22. Oktober 1922 verübten der Kaufmann Hans Günther und der Schloſſer Rudolf Adomeit einen Einbruch einen Einbruch in das Paulusmuſeum in Worms. Sie ſtahlen eine große Anzahl römiſcher Münzen, Silberdenare, Fibeln, Ringe, Goldmünzen und dergl. im Werte von 800 000 Mark. Nach der Behauptung der Stadt Worms verkauften die Diebe ihre Beute an den Kaufmann K. in Dortmund, der damals unter der Firma„Weſtdeutſches Metall- kontor“ in Dortmund eine Metallſchmelze be— trieb. K. behauptet, daß ihm nur 150 zer⸗ brochene Münzen im Werte von 100 000 Mk. verkauft worden ſeien, und zwar von einem gewiſſen B. aus Hagen, der ſich ausgewieſen und erklärt habe, die Münzen im Polniſchen Korridor aufgekauft zu haben. Die Diebe wur⸗ den beſtraft, K. befand ſich eine Zeit in Unter⸗ ſuchungshaft, wurde aber ohne Zubilligung einer Entſchädigung wieder auf freien Fuß geſetzt. Im März 1924 beauftragte die Stadt Worms gegen den der Hehlerei verdächtigen K. einen Arreſtbefehl von 800 000 Mark. Auf Grund dieſes vom Landesgericht Dortmund erlaſſenen Arreſtes wurden dem K., der ſeine Metallſchmelze aufgegeben und mit anderen Teilhabern eine Auto-Reparatur-Werkſtätte „Autowerke“ gegründet hatte, vier Kraftwagen gepfändet. K. erhob Widerſpruch gegen den Arreſtbefehl, und die Stadt nahm den Arreſt Berufsausſichte Was iſt bei Eintritt in die Lehre zu beobachten? Wenn ſich der junge Mann nach eingehender Beratung mit Eltern und Lehrerſchaft zu dem Handwerksberuf entſchieden hat, der ihm nach ſeinen Fähigkeiten und Verhältniſſen am mei— ſten zuſagt, ſo gilt es, noch eine Reihe wich— tiger Erforderniſſe zu beachten. Die Erlernung eines Handwerks ſetzt körperliche und geiſtige Eignung voraus. Erſtere nachzu— prüfen, iſt Aufgabe des Sozialarztes. Jedem Lehrling wird darum aufgegeben, vor Ab— ſchluß eines Lehrvertrages ſich von dem Sozial— arzte, unterſuchen zu laſſen und den Eignungs— befund dem Lehrmeiſter vorzulegen. Dieſe Unterſuchung empfiehlt ſich umſomehr, als ſie koſtenlos erfolgt. Desweiteren wird jeder Meiſter ſich das Schulzeugnis und das Gut— achten des Berufsamtes vorlegen laſſen, ſoll doch ſein künftiger Mitarbeiter mindeſtens die Volksſchule mit einem guten Zeugnis verlaſſen haben und auch Anlagen für ſeinen neuen Beruf beſitzen. Um das Lehrverhältnis für die Dauer der durch geſetzliche Vorſchriften feſt— gelegten Lehrzeit ſicher zu ſtellen, ſchreibt die Gewerbeordnung die Schriftform des Lehrver— trages vor. Nach Ablauf einer Probezeit, die mindeſtens 4 Wochen, allerhöchſtens 3 Monate betragen ſoll, iſt der ſchriftliche Lehrvertrag von dem Meiſter, der einer Innung angehört, in Höhe von 740 000 Mark zurück. Wegen der Pfändungen, die nach 1/½ Jahren wieder auf— gehoben worden ſind, erhob K. Klage gegen die Stadtgemeinde Worms auf Schadenerſatz. Er macht Anſprüche in Höhe von rund 58 000 Mark geltend. Einmal ſeien die Kraftwagen durch den Gerichtsvollzieher unſachgemäß be— handelt worden, ſo daß ſie einen Wert von rund 12 500 Mark eingebüßt hatten. Außerdem ſei durch die Pfändung das ganze Geſchäft ruiniert worden. Wären die Pfändungen nicht erfolgt, ſo würden die„Autowerke“ aufgeblüht ſein und er hätte als Geſchäftsführer monatlich 2 000 Mark Gewinn erzielt; auch ſeien durch die Arreſte ſeine und ſeiner Frau Nerven zerrüttet worden, ſo daß Erholungsreiſen nötig geworden ſeien.— Das Landgericht Dort- mund hat dem Kläger 25000 Mark zugeſpro— chen. Das Oberlandesgericht Hamm erkannte durch Teilurteil auf Zurückweiſung der Be— rufung des Klägers, mit der er weitere 23 000 Mark verlangt. Wegen den bereits zugeſproche— nen 25 000 Mark wird das Oberlandesgericht noch verhandeln.— Auf die beim Reich s— gericht eingelegte Reviſion des Klägers hat der 6. Zivilſenat des höchſten Gerichtshofes das Teilurteil des Oberlandesgerichts auf— gehoben und die Sache zur anderweiten Ver— handlung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen.„Reichsgerichtsbriefe“k.(V! 517⸗29.— Arteil des Reichsgerichts vom 20. März 1930). n im Handwerk bei dieſer, im anderen Falle bei der Handwerks— kammer einzureichen. Verſpätete Einreichung des Lehrvertrages zieht eine nach der Dauer der Verſäumnis abgeſtufte Einſchreibegebühr nach ſich.— Um dieſe Nachteile zu vermeiden, wie um die Möglichkeit der Beitragsbefreiung von der Erwerbsloſenverſicherung bis zu einem Jahr vor Beendigung der Lehre in Anſpruch nehmen können, empfiehlt es ſich, die Verträge möglichſt bald abzuſchließen und bei der An— meldung zur geſetzlichen Krankenkaſſe bei dieſer einzureichen. In Handwerksbetrieben darf allerdings nicht jeder Gewerbetreibende Lehrlinge anleiten. Wer die Meiſterprüfung nicht abgelegt hat, oder durch beſonderen behördlichen Nachweis die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nicht erhalten hat, macht ſich durch Anleitung von Lehrlingen ſtrafbar. Die von ihm beſchäf— tigten jungen Leute gehen des Anſpruches verluſtig, zur Geſellenprüfung zugelaſſen zu werden. Sie laufen Gefahr, ihre Lehre nicht weiter fortſetzen zu können und aus dem Be— triebe herausgenommen zu werden. Vorherige Erkundigung über dieſen Punkt ift darum den Lehrlingen und deren geſetzlichen Vertretern dringend anzuraten. Die Beachtung dieſer Vorſchriften eg: jedenfalls im Intereſſe von Meiſtern wie Lebr⸗ lingen; ſie erſpart beiden Teilen Streitigkeiten und Enttäuſchungen. großartige und wunderbare Filmerke gezeigt, die noch allen Beſuchern lange in Erinnerung bleiben werden. Der übliche Luſtſpiel⸗Schlager vervoll— ſtändigt das ſtets unüberbietbare Großſtadtprogramm. Auch Sie müſſen ſich das oben erwähnte Pracht- programm heute noch anſehen. Ein Beſuch über— zeugt. Demnächſt bringen wir den großen Schlager— film auf den ſchon ganz Viernheim wartet:„Es war einmal ein treuer Huſar.“ Um die Berufswahl. Der Schulentlaſſungstermin ſteht bevor. Viele Eltern beſchäftigen ſich daher zur geit ernſtlich mit der Frage, welchen Beruf ihr Sohn oder ihre Tochter ergreifen ſollen. Vielfach zeigen ſich Nei⸗ gungen und Anlagen für den kaufmänniſchen Beruf, aber dann erhebt ſich die bange Frage: Iſt der kaufmänniſche Beruf ausſichtsreich, oder herrſcht auch dort die allgemeine große Stellungsloſigkeit? Erfreulicherweiſe geht aus den Veröffent— lichungen der Arbeitsämter und Angeſtelltenverbände hervor, daß für jüngere Berufsanwärter zur Zeit rege Nachfrage herrſcht, eine Nachfrage, die ſich in den nächſten Jahren infolge der ſchwächeren Kriegs- jahrgänge, die jetzt zur Schulentlaſſung kommen, noch verſchärfen wird. Beſonders nach bereits theoretiſch vorgebildeten Kräften nimmt die Nachfrage aus Handelskreiſen ſtändig zu. Da die Lehrzeit heute vielfach nicht mehr zur guten Ausbildung des kaufmänniſchen Nachwuchſes ausreicht, empfiehlt ſich daher vor Antritt einer kaufmänniſchen Stellung der Beſuch einer Handels- ſchule, ſo z. B. der allerorten beſtehenden Privat- handelsſchulen und kaufmänniſche Privatſchulen, die ihre Schüler und Schülerinnen in gründlicher und intenſiver Arbeit für den kaufmänniſchen Beruf vorbilden. Zuſammengeſchloſſen ſind die ſtaatlich genehmig⸗ ten und beaufſichtigten Privathandelsſchulen und kaufmänniſchen Privatſchulen im Verband deutſcher Privathandelsſchulen, Berlin-Dahlem, Altenſtr. 51, der auf Wunſch gerne geeignete Schulen in allen I Teilen des Deutſchen Reiches nachweſſt Weinheimer Ichweinomarkt. Zugeführt: 272 Stück Verkauft: 204 Stueck Milchſchweine das Stück 26— 40 Mk. Läufer das Stück von 42— 60 Mk. Nundfunk⸗Pragramm Frankfurt. Dienstag, den 25. März. 06,30 Uhr: Wetterdienſt, Morgengymnaſtik; 12,00: Börſen-, Nachrichten-, Wetter- und Waſſerſtandsdienſt; 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13,15: Werbekonzert; 13,30: Wunſchabend; 14,30: Schallplattenkonzert; 15,00: Wirtſchafts— funk; 15,15: Jugendſtunde; 15,45: Wirtſchafts⸗ funk; 16,00: Hausfrauen-Nachmittag; 17,00: Uebertragung von Stuttgart; Anſchließend: Wirtſchaftsfunk; 18,05: Bert Schiff lieſt aus ſeinen Werken; 18,35:„Sechzehn Jahre als deutſcher Arzt auf Sanſibar“; 19,05: Ueber— tragung von Stuttgart; 19,30:„Der Barbier von Sevilla“; 21,30: Zeitberichte; 22,10: Kon— zert; 23,10: Nachrichtendienſt. Stuttgart. Dienstag, den 25. März. 06,45 Uhr: Morgengymnaſtik; 10,00: Schall— plattenkonzert und Werbenachrichten; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterdienſt; 12,15: Meiſter deutſcher Opern; 13,30: Wetter- und Nachrichtendienſt; Anſchließend: Schallplatten⸗ konzert; 15,30: Frauenſtunde; 16,00: Nachmit⸗ tagskonzert; 17,45: Zeitangabe, Wetter- und Landwirtſchaftsdienſt; 18,05:„Kurt Faber, ein deulſcher Weltwanderer“; 18,35:„16 Jahre deutſcher Arzt auf Sanſibar“; 19,00:„Wand⸗ lung der Jugend 190030“; 19,30: Ueber⸗ tragung von Frankfurt. Das neue Penſionsgeſetz für Reichsminiſter * Der Reichstag hat am 18. März einem Ge⸗ ſetzentwurf, der eine Neuregelung der Miniſter⸗ penſionen bringt, mit 330 gegen 70 Stimmen die verfaſſungsmäßige Zuſtimmung gegeben. Die hohen Penſionen ſind ſchon ſeit Jahren Gegenſtand großen Aergerniſſes. In faſt allen politiſchen Verſammlungen ſind ſie zur Erörte⸗ rung gekommen. Das bisherige Allgemeine— und Miniſterpenſionsgeſetz ſtammt, was hervor- gehoben werden muß, nicht aus der Nachkriegs⸗ zeit, ſondern aus der Zeit vor dem Kriege. Wäh⸗ rend des Krieges wurden augerordentlich viel Offiziere zu Generälen befördert. Infolgedeſſen ſtieg die Zahl der Penſionäre, die eine Penſion von über 10000 Mark pro Jahr beziehen, auf ungefähr 1700. Zur Zeit haben wir im deutſchen Reich etwa 140 Miniſter, Staatsſekretäre und Unterſtaatsſekretäre, deren Penſionsbezüge zwi— ſchen 10000 und 30 000 Mark ſtehen. Ungefähr 550 Generale beziehen eine Penſion von 12 009 bis 20 000 Mark, und etwa 1000 Generale eine Penſion von weniger als 12000 Mark jährlich. Von der Linkspreſſe wurde ſchon lange gegen die hohen Generalspenſionen ein ſcharfer Kampf geführt. Von der Rechtspreſſe aber wird immer wieder darauf hingewieſen, daß ſeit Beſtehen der Repyßblik der Verbrauch an Miniſtern außeror— dentlich groß ſei und deshalb der Penſionsſtaat ſo weſentlich geſtiegen ſei. Durch dieſe Polemik wurde im Lande eine heftige Bewegung ausge— löſt, die forderte, daß mit den hohen Penſionen aufgeräumt werde. Dieſe Bewegung war berech⸗ tigt Wenn beiſpielsweiſe nach dem bisher gelten den Rechte ein Mann aus einem freien Berufe oder aus der Wirtſchaft in einem Alter von 50 bis 60 Jahren Miniſter wurde, mußte er zwei Jahre Miniſter ſein, um eine Penſion von etwa 10—12000 Mark pro Jahr zu erhalten. Wenn zur gleichen Zeit ein Beamter, ſei es nun ein höhe— rer, mittlerer oder unterer Beamter im ſelben Alter Miniſter wurde, brauchte dieſer nur einige Tage Miniſter zu ſein, um ungefähr 25-30 000 Mark Miniſterpenſion zu erhalten. Kein ver- nünftig denkender Menſch wird einen ſolchen Zu— ſtand als gerecht anſehen. Bisher hatten wir alſo zweierlei Miniſter; ſolche, die aus freien Berufen, und ſolche, die aus der Beamtenlaufbahn kamen, wovon die letzteren gegenüber den erſteren große Vorteile hatten. Dieſen Zuſtand zu beſetigen war dringen. des Gebot der Stunde. Die gegenwärtige Reichsregierung hat im Ver- folg eines wiederholt geäußerten Wunſches des Reichstages unter dem 30. 11. 1929 einen Geſetz- entwurf über die„Rechtsverhältniſſe des Reichskanzlers und der Reichs- miniſter“ vorgelegt. Nach dieſem Geſetz werden die Reichsminiſter ihrer bisherigen Beamtenſtellung enthoben. Es müſſen alſo Beamte, die Miniſter werden, vorher aus dem Beamtendienſt ausſcheiden. Sir werden jetzt den Miniſtern, die aus freien Berufen kommen, gleichgeſtellt. Von beſtimm⸗ ten Ausnahmen abgeſehen, gibt es künftig för die Reichsminiſter überhaupt keine Penſion mehr. Von dem Zeitpunkt ab, zu dem Miniſter aus ihrer Miniſterſtellung ausſcheiden, erhalten ſie ein Uebergangsgeld. Das Uebergangsgeld wir? für die gleiche Anzahl von Monaten gezahlt, für die der Berechtigte ohne Unterbrechung Amts- bezüge erhalten hat, mindeſtens jedoch für 6 Mo- nate und höchſtens für 5 Jahre. Miniſter. die nach ihrem Ausſcheiden aus der Miniſterſtelluns das 50. Lebensjahr vollendet haben, erhalten für die doppelte Zahl von Monaten bezw. Jahren Uebergangsgeld. Das Uebergangsgeld beträgt füt die erſten drei Monate den vollen Betrag ein Miniſtergehaltes und für die ſpätere Zeit 50 P. zent des Gehaltes. Das Uebergangsgeld ſoll den ausſcheidenden Miniſtern die Möglichkeit ver- ſchaffen, in ihren früheren Beruf zurückzukehren und für die Uebergangszeit einen entſprechenden Lebensunterhalt ſicherzuſtellen. Eine lebenslängliche Verſorgung, Penſion, ſieht das neuangenommene Geſetz nur für den Fall vor, wenn ein Miniſter bei Ausübung ſeines Amtes oder im Zuſammen⸗ hang mit ſeiner Amtsführung ohne eigenes Verſchulden eine Geſundheitsſchädigung er— leidet, die ſeinen Geſundheitszuſtand weſent⸗ lich und dauernd beeinträchtigt. In dieſem Falle kann ihm der Reichspräſident auf Vorſchlag der Reichsregierung eine Ruhe— rente bewilligen, die 20 Prozent des Miniſter⸗ gehaltes beträgt und in beſonderen Fällen auf 35 Prozent erhöht werden kann. Stirbt ein Reichsminiſter, ſo ſtehen ſeinen Hinterbliebenen für die auf den Sterbemonat folgenden drei Monate die vollen Amtsbezüge und ſpäter Hinterbliebenenbezüge zu und zwar für dieſelbe Zeit, für die ein Miniſter Ueber— gangsgeld erhalten hätte. Damit iſt für die Zukunft für die Reichs- miniſter eine weſentliche Aenderung der bisher geltenden Penſionsbeſtimmungen erfolgt. Die zur Zeit im Amt befindlichen Reichsminiſter ha- ben die Wahl zwiſchen einer Penſion nach dem bisher geltenden Recht oder einem Uebergangs— geld. Praktiſch iſt es alſo jetzt ſo, daß diejenigen Reichsminiſter, die in den letzten Jahren Mi- niſter waren, ihre bisherige Penſion weiter be⸗ ziehen werden, während diejenigen, die künftig ein Miniſteramt übernehmen, nur noch ein Ue— bergangsgeld erhalten werden. Dieſer Zuſtand iſt gewiß nicht ſchön zu nen— nen, Aber nach Lage der Dinge mußte man ſich eben mit dieſer wenig ſchönen Löſung abfinden. Hoffentlich verſchwinden jetzt nach und nach aus den politiſchen Verſammlungen die in letzter Zeit immer heftiger gewordenen Auseinander⸗ ſetzungen, nachdem der Reichstag für die Zukunft eine neue Regelung bezüglich der Miniſterpen⸗ ſionsbezüge beſchloſſen hat. 1 alſo eine