ee e ee eee Für die vielen Beweise wohlempfundener Anteil nahme bei dem schmerzlichen Verluste meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Grohbvaters, Urgroßvaters, Schwiegervaters, Bruders. Schwagers u. Onkels, Herrn Pęler Noschauer 1. ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- u. Blumenspenden — Besonders inni- gen Dank der Hechw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, dem G-V.„Flora“ für den erhebenden Grab- gesang, das Ehrengeleite und die Kranzniederlegung. dem Militär- Krieger- Verein„Hassia“ für das ehrende Grabgeleite und die Kranzniederlegung, ferner der Feuer- wWehrkapelle für die Trauermusik, den Arbeitern der Fa. E. u. H. Herbst-M'heim, der Firma selbst, der Brauerei Hidebrand-Pfungstadt und den Arbeitern des Wasser- werks für die Kranzniederlegung, sowie den Stiftern sagen wir hierdurch herzlichen Dank von Sgelenmessen. Viernheim, den 24. März 1930. Die trauernden Hinterhliehenen. Heute Montag nachm. von 6 Uhr ab 14. hausgemachte zu haben bei Gg. Weidner 13. Schulſtraße 7 Diefenige Frson welche mir geſtern in der. Kirche mein Fortemonnal mit Inhalt aus der Taſche 8 r A faschats-ErOnnung ung-Emplenlung. genommen hat, iſt erkannt. Sie wird erſucht, dasſelbe im Pfarrhaus innerhalb 3 Tagen abzugeben, da ſonſt weitere Schritte ver⸗ anlaßt werden. Steck- Kartoffel zu verkaufen. Eulerſtraſte 6. fach dalle dh Ates h ſnstfluf Sigmund am Schloß, Mannheim, A 1, 9 Tag- und Mbendsehule 9 Sexta bis Oberprima(1. bis 9. Klasse) Schüler und Schülerinnen. Rleine lassen. Erfolgreiche Vorbereitung zu allen Schul- prüfungen. Kurse für Erwachsene. Beginn neuer Anfängerkurse für Obersekunda- und Universitätsreife nach Ostern. Anmeldungen werktäglich. Prospekt und Auskunft frei. neee, am hieſigen Platze um⸗ ſtändehalber zu verkaufen. 500 Mk. „Lebensmittel“ an die N. 55 Exped. d. Bl. Gewiunbringendes Sascha Notwendiges Kapital 55 e 5 1 Schriftl. 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Die Be— zirksligiſten aus Mundenheim mußten im fairen Kampfe eine 3:1 Niederlage hinnehmen. Ein überzeugendes und auch beruhigendes Reſultat. Kann man doch jetzt den Aufſtiegsſpielen ſicherer entgegengehen, was faſt alle Sportfreunde, bei der gemeldeten 6:1 Niederlage in Hanau gewiß nicht getan haben. Leutershauſen 1.— Viernheim 2. 0.1 2.—„ 3. 0:2 DIJK⸗Sport Viernheims 1. Fußballelf ſchlägt den Gaumeiſter von Mannheim Neckarſtadt⸗Weſt 4:1! In einem klaſſiſchen Spiel auf dem Polizei⸗ ſportplatz Mannheim erntete die 1. Dig. Elf einen überzeugenden Sieg. Die Mannſchaft hatte keinen ſchwachen Punkt und war gegenüber den letzten Spielen nicht wiederzuerkennen. Buſalt hielt im Tor die unglaublichſten Sachen, darunter zwei 11 Meter. Weitere Reſultate: Viernheim 2.— Neckarſtadt⸗Weſt 2. 3:2 „ Priv.— 5 3. 3:2 „ Jun.— Waldmichelbach „Schüler— Bürſtadt Schüler Handball: Viernheim 1.— Grünweiß Mannheim 1. 2.— 5 15 2. Jugend— Waldmichelbach 1. Schüler— Unterflockenbach Jugend Turner⸗Hand ball Viernheim 1. Jug.— Neckarau 1. Jug. Turngenoſſenſchaft Viernheim 1.— Freie Turner Mannheim 1. 1:0 5 11.0 I 0 * „Jugend— Heppenheim Jugend 0˙2 Schutzſport d. Reichsbanners Handball: Viernheim— Ludwigshafen 3176(1.2) Nunde der Meiſter. Entracht Frankfurt— FC. Freburg 4:1. Das Spiel zwiſchen Eintracht Frankfurt und C. Freiburg um die ſüdbeutſche Meiſterſchaft, das vor etwa 9000 Zuſchauern auf dem Rieder⸗ waldplatz ausgetragen wurde, zeigte wirklich keine meiſterlichen Leiſtungen. Die am Schluß der Tabelle ſtehenden Freiburger gingen nur mit wenig Ausſicht auf Erfolg in dieſen Kampf. Die Eintracht⸗Elf nahm den Kampf gegen Freiburg ſchon vom Anſtoß an ſehr leicht und ging nur ſelten aus ſich heraus. In der zwei⸗ ten Spielhälfte wurde das Spiel ausgeſproche langweilig und das einzige Tor, das der Frei⸗ burger FC. erzielte, hätte bei größerer Auf⸗ merkſamkeit der Hintermannſchaft leicht ver⸗ hütet werden können. An ſich ſtellte die Frei⸗ burger Elf, die ſtark verjüngt antrat, keinen techniſch ſchlechten Gegner. Die einzelnen Leute verfügen über gute Technik und Körperbeherr⸗ ſchung, ſind ſchnell und kämpfen. Lediglich das * 4 mbing 2 2.— 27 2210 find noch entwickelt, ſo daß für die Eintracht alle Angriffe leicht abzuſtoppen waren. Schon vom Anpfiff ab war Eintracht im Angriff und drängte durchweg die Freiburger in die Defenſive. Das Tempo war nicht ſon—⸗ derlich ſtark, dagegen das Zuſpiel der Frank— furter in der erſten Spielhälfte ſehr ſchön. In der 18. Minute kam Eintracht durch Ehmer zum erſten Erfolg. Nach dem der Ball vier oder fünf Mal von Kopf zu Kopf vor dem Tor hin und hergewandert war, ſchoß Ehmer aus dem Hinterhalt ein. In der 32. Minute konnte Kellerhof nach ſchneidigem Zuſpiel von Mantel⸗Goldammer das zweite Tor erzielen. Nach der Pauſe kam Ehmer durch ein Miß⸗ verſtändnis der Freiburger Verteidigung leicht zum dritten Erfolg und mit unhaltbarem Schuß erzielte er in der 19. Runde das vierte Tor. Eine Minute ſpäter kam Freiburg nach flottem Angriff durch Fehrle zum einzigen Tor. Bayern München— FK. Pirmaſens 2:3. In München gab es am Sonntag eine Sen⸗ ſation. Vor zahlreichem Publikum wurden die Bayern von Pirmaſens geſchlagen. Die Mün⸗ chener erlitten damit eine Niederlage, mit der niemand gerechnet hatte. Sie waren techniſch“ die beſſere Mannſchaft, ſcheiterten jedoch an der größeren Schnelligkeit und dem unbeugſamen Siegeswillen der Pfälzer. Hergert brachte in der vierten Minute Pirmaſens unerwartet in Führung. In der zweiten Hälfte des ziemlich harten Kampfes wurde Welker(Bayern) wegen Unfairnes vom Platz geſtellt. Bayern erzielte vorher noch durch Welker den Ausgleich und durch einen von Haringer verwandelten Elf— meter eine 2:1⸗Führung. Ebenfalls ein Elf⸗ meter ſtellte in der 37. Minute die Partie wie- der remis. Im Endſpurt gelang den Pfälzern durch ihren Rechtsaußen der dritte und ſieg— bringende Erfolg. Vf. Stuttgart— Spogg Fürth 411. 12 000 Zuſchauer waren Zeuge einer ein⸗ trandfreien Niederlage des Deutſchen Meiſters, die einmal ihre Urſache in dem Fehlen Lein- bergers, des bewährten internationalen Mittel⸗ läufers, hatte, und zum anderen ihren Aus⸗ druck fand in dem klar zutage tretenden Ueber⸗ ſpieltſein der Fürther Elf. Sie konnte ſich gegen das, ſchnelle und bewegliche Spiel der Stuttgarter auf die Dauer nicht halten. So kam der überraſchende und durchaus verdiente Sieg der Schwaben zuſtande. Bereits bei der Pauſe lagen ſie durch zwei Tore von Becker und Koch, denen Fürth nur einen Treffer durch Kießling entgegenſtellen konnte, mit 2˙1 in Front. Nach überlegenem Spiel der zweiten Halbzeit erzielten die Stuttgarter durch ein Selbſttor Hagens und einen ſchönen Kopfſtoß Stadelmanns zwei weitere Treffer, die den Sieg entſchieden. Nur eine knappe Niederlage. Sp. Waldhof— Wormatia Worms 221. Wer geglaubt hat, es werde bei dieſem Spiel, bel dem es ja„um nichts mehr 270 d zu 5 die Sache leicht genommen hart rampfte. wean gab reinen Pardon. Der Schiedsrichter legte die Kampfregeln ſehr großzügig aus. Es war nicht die Schuld von Röſchel, daß das Spiel nicht ausartete. Wor⸗ matia iſt eine Mannſchaft, die gut abwehrt, in raſchen, jedoch ungenauen Zügen zu Durchſtößen anſetzt und dann ihrem Winkler das weitere überläßt. Giſpert wehrte in den letzten G Minuten des Spiels ſehr gut, manchmal her⸗ vorragend. Sich auf die Großzügigkeit des Schiedsrichters verlaſſend, kämpfte die Abwehr teilweiſe unrein. Einige Waldhofleute ant⸗ worteten dementſprechend. Doch man wahrte „den guten Ton“. Waldhof hatte das Spiel beſſer in der Hand als das Reſultat beſagt. Es ging, wie ſo oft: das dritte, längſt fällige Tor, wurde einigemale bös verſchoſſen, beſonders durch Walz, dadurch er⸗ hielten die Gäſte wieder Mut, holten ein Tor auf und hätten in den letzten Minuten noch aus- gleichen können. Worms mit Erſatz für Müller und Gölz, erſchien mit folgender Aufſtellung: Gispert, Völker, Cloſet, Kiefer Fries, Wolf, Becker, Wink⸗ ler Siegler, Grill, Debuſi. Philipp wieder in Nürnberg. Der bekannte ehemalige Internationale Philipp, der in den letzten Jahren Wormatia Worms dreimal zur Heſſenmeiſterſchaft verhalf, iſt jetzt in ſeine Heimatſtadt Nürnberg zurück⸗ gekehrt. Welches die eigentlichen Gründe ſind, die den alten„Phips“ zur Heimkehr nach Nürn⸗ berg veranlaßten, iſt der Allgemeinheit unbe— kannt und ſchließlich auch ſeine eigene und des VfR. Wormatia Sache; unvoreingenommene Leute ſehen ihn jedenfalls aus Worms nur un⸗ gern ſcheiden. Die Wormaten haben ihm viel zu danken, denn es iſt nicht zuletzt Philipps Werks, das die Mannſchaft aus dem Durch- ſchnitt hob und nun ſchon Jahre lang im Vordergrund ſtehen läßt. Eine eigentliche attive Betätigung wird für Philipp, der ja mittler⸗ weile auch ſchon in die 44 geht, kaum mehr in Frage kommen, zumal er auch ſchon ſeit langem an einer Kniegeſchichte krankte und deshalb in den letzten Wochen auch nicht in der Elf des Heſſenmeiſters zu finden war. Anzunehmen iſt aber, daß er ſeine reiche Erfahrungen in die Dienſte irgendeines Vereins ſtellen wird. Eintracht Frankfurt vor der Meiſterſchaft. Die Entſcheidung um die Süddeutſche Fuß. hallmeiſterſchaft iſt ſchneller gefallen, als erwar- tet. Eintracht⸗Fankfurt kann ſchon heute als jüddeutſcher Meiſter gelten, denn die beiden ſchärfſten Konkurrenten, Bayern-München und Spielvereinigung Fürth, ſind durch ihre Nieder- lagen in Stuttgart und München kaum noch in der Lage, den Vorſprung aufzuholen, der heute füf Punkte beträgt. Aus den noch ausſtehenden drei Spielen: gegen Mannheim Waldhof und Bayern⸗München, die beide in Frankfurt ſtatt⸗ finden, und gegen Wormatia-Worms müſſen die Frankfurter nur noch zwei Punkte erringen, um ſüddeutſcher Meiſter zu werden. ſter große Ueberraſchungen. Wer hätte je ge⸗ glaubt, daß ſich der deutſche Meiſter in ſeinem Spiel gegen den Tabellenvorletz lle dings in ein holen wilt Der Sonntag brachte in der Runde der Mei⸗ ſucht. Von wem, ſagt Die Troltrunde. der Verlag. Gruppe Nordweſt. In der Gruppe Nordweſt waren Phönix Ludwigshafen und Rot-Weiß ſpielfrei. Fuß⸗ ballſportverein konnte in einem recht ſchwachen Spiel gegen den Fußballſportverein Saarbrücken 3:0 gewinnen und ſteht mit Phönix Ludwigs⸗ hafen ſpiel⸗ und punktgleich. Auch Sportverein Wiesbaden hat ſeinen Platz an der Spitze mit 14 Punkten gehalten, hat aber ein Spiel mehr. Die Wiesbadener konnten ſich die letzten zwei Punkte durch ihren lobenswerten Eifer in Saar- brücken gegen Sportfreunde holen. Daß Iſen⸗ burg nach wie vor auf eigenem Platze ſchwer zu ſchlagen iſt, beweiſt der Ausgang des Spieles gegen VfL. Neckarau, das, wenn auch nur knapp mit 4:3 Toren, für Iſenburg beendet wurde. Die Tabelle: FS. Frankfurt 10 Spiele 19:9 Tore 14 Punkte Phönir L'hafen 10 1710 SV. Wiesbaden 11 18:14 SpFr. Saarbr. 11 17:20 Neu⸗Iſenburg 11 18:21 FV. Saarbrücken 11 15:18 VfL. Neckarau 10 16:21 Rot⸗Weiß Frankf. 10 8:15 Gruppe Südoſt. Auch in der Troſtrunde Südoſt fanden nur drei Spiele ſtatt. München 1860 erlitt zur all⸗ gemeinen Ueberraſchung eine ſchwere Niederlage. Mit 61 blieb Phönix Karlsruhe Sieger in die⸗ ſem Kampf. Durch dieſen Sieg haben die Karls⸗ ruher dem 1. FC. einen beſonderen Dienſt ge⸗ leiſtet, denn München 1860 galt bisher nur noch als einziger Mitanwärter auf den Platz in die ſer Gruppe. Auch in dem Treffen in Nürnberg, das der 1. FC. gegen den Stadtrivalen A. S. V. lieferte, gab es ein recht hohes Ergebnis, denn der 1. FC. ſiegte mit 6:2 Toren ſicher. Einen recht leichten Kampf hatte Jahn Regensburg in der Begegnung mit Union Böckingen, die es bis⸗ her noch nicht zu einem einzigen Punkt gebracht hat. Mit 4:1 Toren beendete Jahn Regensburg dieſes Trefſen. Die Tabelle: 1. FC. Nürnberg 11 Spiele 44:14 Tore 19 Punkte 1860 München 11 37% 16 VfR. Heilbronn 12„ 32130 15 Karlsruher F. V. 10„ 21117 10 ASV. Nürnberg 11„ 26:31 10 Jahn Regensburg 10 15:24 7 Phönix Karlsruhe 9 22:35 Union Böckingen 8 8:39 Norddeutſche Saatkartoſſeln Erſtklaſſiges Saatgut kauft man am Beſten beim Spezialiſten. Empfehle aus direkten norddeutſchen Verladungen: Vöhms allerfrüheſte gelbe, Edeltraut, Gelbe Induſtrie, Odenwälder Blaue, Frühe Roſen, Kaiſerkronen, Woltmaun a zu billigſten Tagespreiſen. Beſtellungen können heute ſchon gemacht werden. E die ſich in der b rrifer. höhung beſchäftigten, ſind nicht zum Abſchluß gekommen. Sie werden heute fortgeſetzt werden., iernheimer Anzeiger Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh ei — 1 täglich mit gen der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 k. frei ins Haus gebra t.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim en recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Heutſches Reich Die Frachttarifverhandlungen der Reichsbahn. Berlin. 25. März. Die Verhandlungen des Verwaltungsrates der Reichsbahn am Montag Hauptſache mit der Tarifer. Es iſt zu erwarten, daß der Verwaltungsrat der Neichsbahn eine Tariferhöhung fordern einnahme von rund wird und zwar mit 3.5 bis 9 Prozent für die niedrig tarifierten Güter. Das Reichsverkehrminiſteri. wn ſoll jedoch beabſichtigen, im Hinblick auf die voltwirtſchaftlichen Auswirkungen dieſer Tarif— erhöhung ſeine Genehmigung zu verſagen. Die Reichsbahn will bei Erhöhung dieſer Tarife aus der Kohlenbeförderung etwa 50 Millionen Mar! mehr einnehmen, während insgeſamt eine Mehr⸗ 150 Millionen erwartet wird. Nach den Wünſchen der Reichsbahn ſollen die Perſonentarife mit Ausnahme der Monats. und Zeitkarten nicht erhört werden. Aus der Erhöhung dieſer Tarife erhofft man eine Mehr— einnahme von etwa 12 Millionen Mark. Politiſche Schlägerei. Gotha, 25. März. In Remſtädt kam es in eiuer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung zu ſchweren Schlägereien zwiſchen Nationalſoziali— ſten und Kommuniſten. Die Kommuniſten wur— zen ſchließlich aus dem Saale hinausgedrängt und eröffneten daraufhin ein Steinbombarde— ment gegen das Lokal, wodurch erheblicher Scha⸗ den angerichtet wurde. 17 Kommuniſten und 5 Nationalſozialiſten wurden im Verſlaufe der Schlägerei verletzt. Ausland Frau Hanaus Hungerstreik Betrug ct . Paris, 25. März. Da die Unterſuchung über die Flucht der Frau Hanau aus dem Lkranken— haus zu der Feſtſtellung geführt hat, daß die mit ihrer Ueberwachung betrauten Polizeibeamten zweimal ihren Poſten verlaſſen und die Beteue— rungen gegenüber ihren Vorgeſetzten als unwahr b widerlegt wurden, ſind die beiden Polizeikom⸗ miſſare mit ſofortiger Wirkung aus dem Dienſt eutlaſſen worden. Havas berichtet, in den Wandelgängen des Juſtizpalaſtes ſei beharrlich das Gerücht in Um⸗ lauf, daß Frau Hanaus Hungerſtreik ein Bluff ſei. Frau Hanau habe ſich während der ganzen drei Wochen Nahrungsmittel zuſtecken laſſen, ſo— daß es ihr an nichts fehlte. Die weitere Unterſuchung über ihr Entwei— chen aus dem Krankenhaus hat übrigens ergeben, daß das Fenſter ſo klein iſt, daß eine durch einen Mngeren Hungerſtreik entkräftete Perſon auf die⸗ ſem Wege kaum hätte entkommen können. Die Staatsanwaltſchaft beſteht darauf, daß der Fall der„Gazette du Franc“ am nächſten Samstag vor der Strafkammer verhandelt wird. Neue Seuſatinn zum Fall Kanen. Paris. 24. März. Im Fall Hanau iſt eine neue Senſation zu verzeichnen. Der Mitarbei- zer des Staatsanwalts hat feſtgeſtellt, daß aus ſeinem verſchloſſenen Aktenſchrank zwei Akten⸗ ſtücke die den Fall Hanau betreffen, verſchwun⸗ den ſind. Der gleichfalls vermißte Schlüſſel zu dem Aktenſchrank iſt dem Juſtizminiſter im Lau. ſe des Montags in einem Briefumſchlag zuge⸗ gangen. Ausſchreitungen öſterreichiſcher Freidenker. Linz, 25. März. Die Freidenker wollten am Samstag abend in der Nähe von Styr eine Verſammlung abhalten, in der Roſenkränze. Ge⸗ betbücher und eine einen Prieſter Pub pe verbrannt werden ſollten. letzung der denkender wurde die Verſammlung vom Be⸗ Zirkshauptmann unterſagt. Gegen dieſes Verbot darſtellende it! Wegen Ver- religiöſen Empfindnugen Anders: haben dane hunderte von Freidenkern demon: ſſtriert. Sie marſchierten— entgegen den mah⸗ nenden Einwirkungen ihrer Führer— gegen Farſten bezw. Naxental wo ſich die Lage bedenk. ch geſtaltete. Der Gendarmerie, die ſich ſehr be. ſaunen verhielt, mußte noch eine Kompagnie des 0 en re als Reſerve zu Hilfe geſchickt 1 n; außerdem traf ein Ueberfallkommando der Unzer Bundespolizei ein. ge zeitweilig bedrohlich war 8 nicht ereignet. dem 15. März fortgeſetzt. Sie ſtehn mit dem e Vorbereitung der Finanzreform mer —ä— Zeitung Anzeigenpreiſe: (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— lnnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ag, den 25. M Der Notetat vom Reichsrat angenommen Neue Sachverſtändigenbeſprechung über die Etatsgeſtaltung. enb. Berlin, 24. März. Laut„Vorwärts“ hat der Reichsfinanzminiſter die Finanzſachverſtän— digen der Regierungsparteien zu einer Becpre— chung über die Kaſſenſanierung und die Balan— zierung des Etats für Dienstag 11 Uhr zu ſich gebeten. Unter der Ueberſchrift„Finanzſanierung ge— ſichert“ verzeichnet die„Voſſiſche Zeitung“ die Tatſache, daß bei allen Koalitionsparteien der politiſche Wille gegeben iſt, zuſammen zu bleiben und während der nächſten Zeit gemeinſam an den innerpolitiſchen Entſcheidungen mitzuwir⸗ ken. Sicherlich wird es noch einiges Hin und Her geben um die Einzelheiten der Steuerreform. Aber es iſt nicht zu erwarten, daß der Reichsprä— fident in die Zwangslage kommen wird, von dem Artikel 48 Gebrauch zu machen. Den Beſpre— chungen der Finanzſachverſtändigen darf man daher mit Zuverſicht entgegenſehen. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ mitteilt, wird ſich an die Beſprechung der Sachverſtändi⸗ gen eine Konferenz der Fraktionsführer anſchlie— ßen. Die Verhandlungen werden, wie das Blatt erfährt, unter einem ſehr ſtarten Druck der Re— gierung, die, wie verlautet, verlangen wird. daß ſich die Parteien ſchon bis Mittwoch einigen müſſen, geführt. 4. e 1 Reichsrat. e 4 Berlin, 25. März. 55 2 Neue Reiehsbanf Von einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mit— arbeiter wurde uns, bevor die neue Diskont— ſenkung beſchloſſen ward, folgendes geſchrieben— Die Börſe iſt weiterhin zuverſichtlich und feſt, insbeſondere durch die in Kürze in Ausſicht ſte— hende neue Diskontermäßigung der Reichsbank. Man rechnet unbedingt damit, daß ſie bereits in dieſer Woche erfolgen wird, weil zu dieſem Ter— min die Reichsbank die Ziffern des Ausweiſes des erſten Quartalsultimo vorliegen hat. Es iſt in dieſem Zuſammenhang nun intereſ— ſant, zu beobachten, wie die Diskontwelle nach unten ſich ſeit dem Herbſt 1929, nach dem Zu— ſammenbruch der Newyorker Effektenſpekulation, einſtellte. In London betrug der offizielle Dis— kontſatz im Oktober 1929 6½ Prozent, jetzt 3½ Prozent, Newyork 6 Prozent, jetzt 3½ Prozent, alſo 2½ Prozent Abbau. In Paris 3½ Der Reichsrat billigte in mithin Abbau um drei Prozent; in! Prozent, jetzt; ſeiner Montag-Abendſitzung den Notetat für 1930, der die Reichsregierung ermächtigt, vom 1. April bis 30. Juni 1930 die zur Aufrechterhal— tung der Reichsverwaltung oder zur Erfüllung der Aufgaben und der rechtlichen Verpflichtun— gen des Reiches notwendigen Ausgaben zu lei— ſten. Dazu wird ein Viertel der für 1929 be willigten Beträge zur Verfügung geſtellt. Als Sondereinlage bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich können bis zu 100 Millionen geleiſtet werden. Für die laufende Unterſtützung der Frankenempfänger an der Saargrenze wer— den zwei Millionen zur Verfügung geſtellt, zur Förderung des öffentlichen Luftverkehrs ein Drittel der im neuen Etat vorgeſehenen Mittel Für die Saargängerunterſtützung ſind für 1930 insgeſamt drei Millionen Mark vorgeſehen. Der volle Betrag beträgt 768 Millionen Reichsmark. Der Reichsrat nahm noch den Geſetzentwurf zur Vorbereitung der Finanzreform mit 50 gegen 13 Stimmen von Thüringen und Bayern, bei drei Enthaltungen von Oſtpreußen, Brandenburg und Pommern an. Der Entwurf enthält drei Artikel. Der erſte behandelt die Sicherung der Arbeits— loſenverſicherung., Artikel 2 des Geſetzes be— ſtimmt, daß die aus Zollmitteln der Invaliden— verſicherung in den Jahren 1930—35 jährlich zu überweiſenden 40 Millionen Mark um die Hälſte gekürzt und dafür bis 1940 gezahlt werden. Ar- tikel 3 ſchließlich behandelt die Steuerſenkung 3 Prozent, Abbau ½ Prozent; in Berlin 7 Prozent, jetzt 5/0 Prozent. Abbau 2 Prozenk. in Wien 8½ Perozent, jetzt 6 Prozent, Abbau 2 Prozent; in Warſchau 9 Prozent, jetzt 7 Pro— zent, Abbau zwei Prozent. Nun rechnet man mit Beſtimmtheit, daß die Bank von England noch weiter auf drei Prozent heruntergehen wird, daß auch Amerika folgt, wes— halb ja ohnehin die Reichsbank dazu übergehen 0 Zinsa t nt jiſche De 17 15 8. 0. g N muß, den Zinsabſtand zwiſchen Deutſchland und Hoffnungen, über die wir nicht achtlos heute zur dem Ausland zu verringern. Kommen wir da— kontſatz, dann ſtehen wir wieder auf dem Satz, der ſeinerzeit Anfang 1927, ſeit der Stabiliſierung nur ganz kurz erreicht wurde. Er iſt niedriger als der Durchſchnitt des Reichsbankdiskontſatzes im letzten Friedensjahr 1913. 4 5 5 g 1 8128. 1 Tagesordnung übergehen können. durch zu einem fünfprozentigen Reichsbankdis-⸗ 9 9 9⁰⁰ und Ausgabenerſparnis. uontsenkung Verſchiedene Fragen werden in dieſem Zu— ſammenhang an der Börſe wieder erörtert. Vor allem iſt es die Frage, ob der zu erwartende neue Reichsbankdiskontſatz von fünf Prozent endlich auch die Verhältniſſe am deutſchen Kapitalmarkt zu beſſern vermag. Es iſt zu einem Teil nur richtig, wenn behauptet wird, daß die bisherige Geldverbilligung nur den kurzfriſtigen, keines— wegs aber dem langfriſtigen Markt dienlich ge— weſen iſt. Gewiß iſt es auch heute noch ſchwer, trotz der fortſchreitenden Gelderleichterung, lang— friſtigen Kredit zu erträglichen Zinſen zu erhaß ten. Das liegt aber in der Hauptſache an der großen Kapitalvernichtung, die wir während des Krieges und in der Nachkriegszeit erlebt haben, die außerdem durch ihre Kapitalentziehung zu gunſten der öffentlichen Hand noch verſchärft wurde. Immerhin iſt die Hoffnung berechtigt, daß durch die neue Diskontſenkung der Reichs— bank bald auch eine gebeſſerte Tendenz am Ka— pitalmarkt wahrzunehmen ſein wird. Verſchie— dene Symptome deuten auch darauf hin, wie war beſonders aus den Berichten der Hyppotheken— banken entnehmen konnten. Dazu kommen die auch von der Reichsregierung in Ausſicht geſtell ten ernſten Verſuche, zu einer Kapitalneubll— dung zu ſchreiten, ſowie die Kapitalflucht wirk— ſam abzudämmen durch eine Entlaſtung 0 Wirtſchaft auf ſteuerpolitiſchem Gebiet. Alles Denn Ho nung allein belebt auch nur die Wirtſchaft, ſchant neues Vertrauen und wird vor allem auch das Vertrauen des Auslandes neu wecken und ſt' ken. Neichsbankdi5kontermädigung beschlossen Herabſetzung des Wechſeldislonts von 5,5 au 5 Prozent Die Begründung: Reelin, 24. März. In der heutigen Sitzung deg Zentralausſchuſſes der Reichsbank begrün⸗ dete der Porſitzende, Reichsbankpräſident Dr. Schacht die vom Reichsbankdirektorium mit Wiekung vom 25. März beſchloſſene Herabſet⸗ zung dex KF% auf 5% und des Lombardſatzes von 6 anf 6, wie folgt: Der Status der Reichsbank hat ſich ſeit dem letzten, am 8. März ds. Is. in Kraft getretenen Diskontermäßigung von 6 auf 5½% weiter entlaſtet. Die Entſpannung hat ſich auch nach 2 n Rückgang der heimiſchen Konjunktur und mit den geldlichen Erleichterungen an den wichti— geren Auslandsmärkten in Zuſammenhang, die in den letzten Wochen zu neuen Diskontermäßi— gungen an den ausländiſchen Märkten geführt haben. Unter dieſen Umſtänden glaubte das Reichsbankdirektorium trotz gewiſſer, ſich aus der Lage der deutſchen Geldverhältniſſe erge— bender Bedenken gegen eine zu ſchnelle und zu ſtarke Geldverbilligung es verantworten zu können, der letzten Diskontherabſeßung ſchon jetzt eine weitere Senkung von% folgen zu 2%% laſſen. Daß der bevorſtehende Quartalultimo . und die zu erhoffende Saiſonbelebung zu ei— ner über das vorauszuſehende Maß hinausge— henden Anſpannung der Reichsbank führt, dürfte mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage vorher nicht zu erwarten ſein. Die deutſche Oeffentlichkeit wird ſich darüber klar ſein müſ— ſen, daß ein Satz von 5% den inneren Geld— und Kapitalverhältniſſen Deutſchlands nicht entſpricht und daß es nicht zum wenigſten der von den niedrigen Auslandsraten ausgehenden Zwang(Goldzufuhr etc.) iſt, der uns nötigt uns nach den ausländiſchen Geldmärkten zu richten. Die deutſche Golddiskontbank hat Zinsfuß gleichfalls von 5½/ auf 5% geſetzt. Die neuen Zinsſätze der Stempel⸗ vereinigung. wtb Berlin, 24. März. Wie wir hören, hat die Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers aus Anlaß der Ermäßigung des Reichsbankdiskontſatzes beſchloſſen, die Zinsſätze mit Wirkung vom 25. März wie folgt zu ändern: Sollzinſen von 6½% auf 6% p. a., Habenzinſen für täglich fälliges Guthaben in proviſionsfreier Rechnung von 3% auf 2½„ p. a., in proviſionspflichtiger Rechnung von 3%% auf 3½% p. a. Der Zinsſatz für Einlagen auf Sparkonto bleibt mit 5% p. a. unverändert. ihren herab⸗ 0 Eiſenbahnunglück in Italien Zwei Tote, fünf Verletzte. Cuneo, 24. März. Im Bahnhof San Dal⸗ mazzo ſuhr eine führerloſe Lokomotive auf einen Perſonenzug der Linie Cuneo⸗Venti⸗ miglia auf. Ein Eiſenbahnarbeiter hatte die Maſchine unbefugt in Bewegung geſetzt, war dann, als er ſie nicht zum Stehen bringen konnte, abgeſprungen und hatte ſie ihrem Schick⸗ ſal überlaſſen. Der letzte Wagen des Perſonen⸗ zuges ging in Trümmer. Zwei Reiſende wur⸗ den getötet, zwei ſchwer verletzt, drei Perſonen lamen mit leichteren Verletzungen davon. Nogens⸗Prozeß wieder aufgenommen Nogens⸗Prozeß wieder aufgenommen. Neu⸗Strelitz, 24. März. Im Gelben Saal des ehemaligen Reſidenz-Schloſſes begann am Montag morgen der letzte Nogens-Prozeß, in dem endgültig der Streit um die Schuld des zum Tode verurteilten und hingerichteten Jaku— bowſki geklärt werden ſoll. Zu der Verhand— lung, die unter dem Vorſitz des Neu-Strelitzer Landgerichtsdirektor. Dr. Hoff ſtattfindet, wer— den die Brüder Fritz und Auguſt Nogens und ihre Mutter Frau Kähler aus der Haft als Zeugen vorgeführt. Die Verhandlung begann mit der Vernehmung der Frau Kähler. Numdfunk⸗Progrümm U 1 0 ö ö 1 ö 7 * ö 1 0 * gart, 16.00 Konzert, rechte Gunſt erweiſen“. Frankfurt. Mittwoch, 26. März. 6.30 Wetter, Gymnaſtik, 11.15 Schulfunk, 12.00 Nachrichten, 13.15 Schallplattenkonzert, 14.30 Schallplatten zur Demonſtration der Störquellen. 15.00 Uebertragung von Stutt— 17.30„Wem Gott will 18.05 Vortrag, 18.35 UHebertragung von Stuttgart, 21.15 Konzert aus 10 dem Kurhaus Wiesbaden, 22.00 Schach, 22.30 Nachrichtendienſt. Stuttgart. Mittwoch, 26. März. 6.45 Gymnaſtik, 10.00 Schallplattenkonzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Promenadekonzert, 13.00 Schallplattenkonzert, 13.30 Wetter, Nach— richten, anſchl. Schallplattenkonzert, 15.00 Schulentlaſſungsfeier, 16.00 und 17.30 Ueber⸗ tragung von Frankfurt, 18.05„Gandhi, ſeine Perſon und ſein Werk“, 18.35 Eſperanto, 19.00 Zeit, Wetter, und Landwirtſchaftsdienſt, 19.05 „Wandlung der Jugend 1900—1930“, 19.30 Loewe⸗Balladen, 20.00 Soliſtenkonzert, 21.15 bis Schluß: Uebertragung von Frankfurt. e Verlorene Tage Es gelingt uns nicht alle Tage, mit dem befreienden Bewußtſein die Ruhe zu ſuchen: heute habe ich den Tag richtig ausgefüllt! Es macht ſich manchmal eine eigentümliche Leere des Gefühls bemerkbar. Und doch war bei nä⸗ herer Betrachtung der Tag nicht unnütz ver⸗ tan, es wurde alles mögliche geſchaffen, nur eben: was an Arbeit geleiſtet wurde, war Kleingram, Füllſel, Nichtigkeiten, die ſich mit viel Lärm einzuſtellen pflegen und die ermüden und lange aufhalten. Doch ſoll damit nicht geſagt ſein, daß man ſich Tage der abſoluten Ruhe überhaupt nicht gönnen ſolle. Wir müſ⸗ ſen nicht immerwährend ſchaffen und ruhelos arbeiten, um ein Daſein im Arbeitsjoch zu füh⸗ ren, das„füße Nichtstun“ ſoll ſich jeder einmal gründlich leiſten, um neu atemholen zu können. Aber auch der Genuß des Nichtstuns geht mit— unter verloren; und man weiß nicht warum. Es blieb bei einem körperlichen und ſeeliſchen Anbehagen, das uns nicht zu dem einfachſten Genuß kommen ließ, nicht einmal zu einem hel⸗ len, befreienden Lachen. Ein verlorener Tag! In jedem Menſchen— leben, auch im beſten, tatenreichſten, iſt er vor⸗ handen. Welcher Baum hätte keine taube Blüte? Jeder Menſch hätte einmal alle Ur⸗ ſache, damit unzufrieden zu ſein, wie er den Tag ausgefüllt hat. Vor allem werden von dieſem niederdrücken⸗ den Gefühl jene Menſchen im wahrſten Sinne heimgeſucht, denen ein ſtarker Tätigkeitstrieb inne wohnt. Sie dürfen nur einmal durch die Verhältniſſe gezwungen ſein, ihre Kräfte unbe— nutzt liegen zu laſſen, um ſich gleich„totunglück⸗ lich“ zu fühlen. In jedem verlorenen Tag ſe— hen ſie einen unwiederbringlich verlorenen Teil ihres Lebens. Der Müßiggänger von Natur leidet dage— gen verhältnismäßig viel ſeltener an dieſem ſeeliſchen Druck. Er will es ja ſchließlich ſo haben, wie er es hat. Kein ſtrenges Pflichtbe— wußtſein hält ihn in ſeinem Bann. Für den Wert des Lebens fehlt ihm das rechte Verſtänd— nis.„Die Tage kommen und gehen, Geſchlech— ter ſteigen ins Grab“— und er lebt ſo mitten drinn in der Fülle des Lebens oder in deſſen Oede. Wie er nichts dem Leben gibt, ſo gibt auch ihm das Leben nichts.— Wohl dem, der es verſteht, Arbeit und Genuß ſo zu verbinden, daß er es herausfühlt, ob er einen Tag ſeines Lebens gewonnen oder verloren hat. Hundesteuer vor 200 Jahren An den Höfen großer und kleiner Potenta— ten, Junker und Gutsbeſitzer, Ratsherren und Städter war es in alten Zeiten Brauch ſchöne Hunde zu halten. Es iſt bekannt von Joachim 2., daß er für ſeine engliſchen Windſpiele einen eigenen Wärter, den Windſpielvogt Moſes, hatte, und daß ſein ſchönſter engliſcher Hund an einem eigenen Tiſche bedient wurde. Auch der alte Fritz hatte ein Faible für Hunde. Sie mußten ſogar von Lakeien mit„Sie“ an⸗ geſprochen werden. Wenn dieſelben zur Faſt⸗ nachtszeit in einer ſechsſpänniſchen Kutſche nach Berlin fuhren, mußten die Lakeien alle⸗ mal auf dem Rückſitz Platz nehmen, während die Windſpiele den Vorderſitz einnahmen. Es iſt deshalb erklärlich, daß vor 200 Jahren nie— mand an die Beſteuerung der Hunde vachre, und doch wurde für dieſelben, allerdings auf Umwegen, mitunter eine horrende„Steuer“ bezahlt. Beſonders die alten Soldaten mach⸗ ten ſich aus der Hundeliebhaberei der Reichen eine beſondere Induſtrie. Sie ſtahlen den vor⸗ nehmen Leuten die Hunde, um ſie gegen eine Belohnung wiederzubringen, oder um ſie als Braten zu verzehren. Die verlorengegangenen oder heimlich ge⸗ ſtohlenen Hunde wurden mittels Parolebefehls ausgeſchrieben, zurückverlangt gegen Finder⸗ lohn. So lautet ein Befehl vom 14. Juli 1712: „Es iſt Ihrer Durchlaucht, dem Herzog von Holſtein, ein däniſcher Hund weggekommen, über und über gelb, auf dem Kopfe aber einen gelben Strich. Wer davon Wiſſenſchaft hat und es bei Ihrer Durchlaucht anzeigt, ſoll eine gute Recompenſe haben.“ Dieſer Befehl befin⸗ det ſich vro Jahr mindeſtens 6 Mal in den Parolebüchern, ſodaß der Herzog von Holſtein vor etwa 200 Jahren einen wahren Begriff unſerer heutigen Hundeſteuer erhielt. Aber er war noch lange nicht allein der Leidtragende. So wurden in der Parole um die gleiche Zeit ausgeſchrieben„daß dem Markgrafen Carl ein däniſches Windſpiel weggekommen, gelb von Couleur.“ Auch erwähnen die Parolebefehle mehreremals weggekommene Bologneſer Hünd⸗ chen von Prinzeſſinnen und verſchwundene Möpſe der Königin⸗Mutter. 1 5 ö Dieſe merkwürdige Hundeſteuer hatte aller⸗ dings das eine gute an ſich, ſie traf immer ſolche, denen die paar Groſchen Finderlo a nicht wehtater Wie bleibt man juna und schön? Von Dr. Kretſchmar⸗Kirſchau. Wenn auch die Frage der Erhaltung von Kraft und Schönheit für die Männerwelt eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung hat, ſo iſt doch die Frau ihrer ganzen Weſensart nach für dieſes Problem weit mehr intereſſiert. Leider hat die fortſchreitende Induſtrialiſierung und das nervöſe Ringen um das tägliche Brot im Kampf ums Daſein die Frau von ihrem eigentlichen Berufe der Hausfrau und Mutter hineinge⸗ drängt in die Unnatur moderner Ziviliſation u. Vermännlichung. Ueber alledem iſt daher das Beſtreben, jung und ſchön zu bleiben, ein wenig in den Hintergrund getreten. f „Kraft und Schönheit?“ denkt das junge Mäd. chen; ich kann die ganze Nacht durchtanzen und mein Schatz findet mich immer ſchön.“ Dabei aber wird ſie immer bleicher, übernächtigter, mü⸗ der und ſchwindſüchtiger. ö ö „Kraft und Schönheit“ denkt die Frau;„ich ſchleppe meine Eimer immer allein, waſche und verſorge mein Haus und habe noch keine fal. ſchen Zähne“,— aber die Nerven werden immer erregter, die Glieder müder und das Daſein ein. Laſt, nicht zum Leben, nicht zum Sterben! „Kraft und Schönheit“ denkt das alte Mütter chen;„ich habe mich zeitlebens abgerackert un! es iſt auch gegangen“; und merkt gar nicht, daß es eben nicht mehr gehen will.— obwohl Müt⸗ terchen noch gar nicht ſo alt iſt, weil ſie Krampfadern und Beinleiden, Senkungen, einen krummen Rücken und Herzmuskelſchwäche be⸗ kommen hat. Da kommt aber die Turnerin:„Kraft und Schönheit“ ruft ſie,„die erhalte ich mir und ſchaffe ich mir trotz Unkultur und Lebensfrobhn derrolpoul Im Reichen Die Vorlagen der Negierungs parteien in erſter u. zweiter Leſung angenommen vdz. Berlin 24. März.(Radio), Im Reichs- tag wurden heute die vielumſtrittenen Agrarzollvorlagen der Regierungs parteien in erſter und zweiter Beratung ange. nommen. Die Regierungsparteien hatten in der Ausſprache auf das Wort verzichtet, aber Reichsernah— rungsminiſter Dietrich nahm das Wort, um in längeren Ausführungen für die ſchnelle Verabſchiedung der Vorlagen einzutreten. Er wies darauf hin, daß zur Zeit das Roggenpro— blem im Vordergrund ſtehe. wenn es auch die entſcheidende Frage nicht für die geſamte deut— ſche Landwirtſchaft, ſondern nur für den deut— ſchen Oſten ſei. Für die geſamte Landwirtſchaft ſei von größerer Bedeutung die Tatſache, daß die Einfuhr tieriſcher Produkte aus dem Aus- lande viel zu groß geworden ſei. Die deutſche Landwirtſchaft brauche Schutz gegen das Andrän— gen rieſiger Weizenmaſſen, die das überſeeiſche Ausland wegen des ſtark geſunkenen Weltmarkt⸗ preiſes billig auf den Markt werfe. Beim Rog⸗ gen liege die Schwierigkeit darin, den großen Ueberſchuß der inländiſchen Produktion irgend— wie abzuſetzen. Das werde jetzt verſucht in der Weiſe, daß der Verbraucher ausländiſcher Futter. gerſte auch zur Verfütterung inländiſchen Rog— gens durch die für dieſen Fall vorgeſehene Zoll— ermäßigung genötigt wird. Der Miniſter ſtellte es als ein wünſchenswertes Ziel hin, die Futter— mittelzölle in Zukunft nicht bloß herabzuſetzen, ſondern vielleicht ganz aufzuheben, ohne daß die Landwirtſchaft dadurch geſchädigt werde. Nach einer Würdigung der einzelnen Vorlagen erklärte 22 W 22 Miniſter Dietrich, die Verbraucherſchaft habe ge⸗ genwärtig keinen Grund zur Beſchwerde über die Erhöhung der Agrarzölle, denn aus den Index- zahlen ergebe ſich. daß die landwirtſchaftlichen Jsroduktionskoſten und die Preiſe der allgemeinen Lebensbedarfsartikel meiſt höher geſtiegen ſeien als die Preiſe landwirtſchaftlicher Produkte. Der kom. Abg. Hörnle lehnte für ſeine Partei alle Vorlagen ab, weil es ſich dabei um Wucherzölle gegen das Proletariat handele. Der dnt. Abg. Schrele, der zu den Führern der „Grünen Front“ gehört, und der chr. nat. Abg. von Sybel begründeten Anträge der Deutſch⸗ nationalen, der Chriſtlich Nationalen und Deut- ſchen Bauernpartei, die in den Zollſätzen über die Anträge der Regierungsparteien hinausge— hen. Zur 2. Beratung lagen keine Wortmeldun⸗ gen vor. Nach Ablehnung der von den Abgg. Schiele und von Sybel befürworteten weiterge⸗ henden Anträge wurden mit großer Mehrheit die Anträge der Regierungsparteien über Zolländerungen bei Weizen Gerſte, Mais Kartoffeln, Mehl, Kleie und Zucker, ſowie das Maismonopol angenommen. Dafür ſtimmte auch die Wirtſchaftspartei. Von der D. V. P. und den Demokraten wurde gegen das Maismonopol geſtimmt, aber hier ergänzte ſich die Mehrheit durch die Stimmen der Deutſch- nationalen und der Bauerngruppen, Angenom- men wurde ſchließlich noch ein Antrag der Re- gierungsparteien, der bei bereits abgeſchloſſenen Lieferungsverträgen über verzollten Kaffee und Tee dem Verkäufer den Erſatz des Zollunter⸗ ſchiedes zuſpricht. Die 3. Beratung ſoll am Diens- tag 3 Uhr erfolgen. We rd 2 en Aus Nah und Fern im Turnen, in Uebungen an Bar nd Rec, in Luft und Licht, in Sonne und Waſſer, in Freiheit und Frohfinn! Dann lockert, dehnt und ſtrafft ſich nach einſeitiger Beanſpruchung mein Körper und bleibt fähig zu meiner großen Be. rufung als Mutter, dann pulſt das Blut 1 und atmet die Bruſt freier und hält mich und friſch und jung.“ 5 „Dann atmet die Bruſt freier“, weiß denn die, hinter Webſtuhl und Schreibmaſchine, in Schule und Hausberuf einförmig täti e Tua noch, was freies Atmen in friſcher Luft deden tet? Goethe beſchreibt es: Im Atemholen ſind zweierlei Gnaden Die Luft einziehen, ſich ihrer entladen. Jenes bedrängt, dieſe erfriſcht, So wunderbar iſt das Leben gemiſcht. Du danke Gott, wenn er dich preßt, Und danke ihm, wenn er Dich wieder enkläßt. Gott aber iſt hier das Turnen und offenbart ſic in ihm ſo, daß der Menſch er merkt, was für ein Wunder ſein Körper und jeder Atemzug it. der die Satansgeſpenſter Staub und Tuberkuloſe aus dem Felde ſchlägt. Es röten ſich die Wan- gen, weil das Blut mit friſchem Sauerſtoff ge⸗ füllt iſt und der kräftige Herzſchlag den Blut⸗ ſtrom bis in die äußerſten Hautgefäße treibt. Das vernünftige Turnen bedeutet nicht Ue beranſtrengung, ſondern Erholung. Dazu kommet noch der Gewinn für Seele und Gemüt; denn. wer ſchaffen will, muß fröhlich ſein. Mit Kör⸗ perfriſche und Herzensfröhlichkeit wächſt die Frau aber über ſich hinaus, aus dem Kleinkrau täglichen Aergers und ſteht an Seelengröße über ihren Schweſtern. So iſt der Menſchheit Würde, der Menſchheit Zukunftsglück in Eure Hand gegeben, Ihr Frauen. Bewahret ſie! Bleibet und werdet wie der ſtark und ſchön in der Pflege Eures Leibes, wie ſie Euch das Turnen beſſer als ein irgend anderes Syſtem bietet. Pflegt es, daß Körper und Seele nicht verkümmern im Schmutz und Frohn des Alltags. Mainz. 23. März. Sühne für einen Raubüberfall. Am 15. Oktober war au dem Weg von Wiesbaden nach Mainz ein Tapi chauffeur von dem Fahrgaſt ſeines Wagens über gen, den Wagen zum Halten zu bringen und aus fallen worden. Es war dem Ueberfallenen gelun gen, den Wagen zum Halten zu bringen und aus dem Wagen zu ſpringen. Der Angreifer konnte nach kurzer Verfolgung feſtgenommen werden Es handelte ſich um den 21jährigen Studenten Oskar Spaniol aus Völklingen(Saar), der ſich nun vor dem Bezirksſchöffengericht wegen dieſes Ueberfalls zu verantworten hatte. Das Gericht war der Auffaſſung, daß mehr ein Lausbuben⸗ ſtreich vorliege, denn die Verhandlung habe nieht ergeben, daß ein Raubverſuch geplant geweſen ſei. Es verurteilte daher den Angeklagten nur wegen verſuchten Benzindiebſtahls, Betrugs. Kön. perverletzung und Bedrohung zu 7 Monaten Ge. fängnis unter Anrechnung von 4 Monaten., terſuchungshaft. Simmern(Hunsrück), 23. März. Tödliche Betriebsunfall. In dem Kalkſteinwerk au Gollenfals bei Stromberg ereignete ſich ein töd. licher Unfall. Infolge des Regenwetters löſte eu ein Stein aus dem Gehänge und traf mit voller Wucht einen dort beſchäftigten Arbeiter. Dieſe⸗ brach zuſammen und wurde ins Krankenhaus ge bracht, wo er, ohne das Bewußtſein wieder en langt zu haben, ftarb. W ſtatt. Inserieren hat Erfolg! — Das Geheimnis einer Nacht. 5 Roman von G. Rehfeld. K(57. Fortſetzung) Der junge Bankier lachte zyniſch.„Dann wäre es ein geſcheiter Einfall von ihm, wenn er mich möglichſt bald in den Genuß der Erbſchaft treten ließe!— Ich habe ihn immer verabſcheut! Mein Vater ſtarb ruiniert,— er iſt reich! Ich bin arm, ich hänge von ſeiner Gnade ab,— er iſt reich! Hieße es nicht nur das Gleichgewicht herſtellen, wenn dein Freund ſeinerſeits endlich einmal verſchwände?“ „Unglücklicher!“ ſchrie die Kommerzienrätin auf.„So erfahre denn die Wahrheit:— Er, Neufeld, iſt dein Vater!“ „Wie— er?“ rief der junge Bankier zurück— prallend.„Ich denke, mein rechter Vater hieß von Loßberg und kam gelegentlich eines Eiſen— bahnunglücks in Amerika um?“ „Das war ein Irrtum! Er kam nicht um; er kehrte nach einigen Jahren zurück. Ich war ſchon an Simmersdorf verheiratet, der dich adoptiert hatte. Niemand kannte ihn hier. So heſchloſſen wir, es dabei zu laſſen. Unſere Gründe gehen nur uns an!“ „Ah, das iſt ſtark! So haſt du alſo einen jah⸗ relangen Betrug geübt! Das erklärt vieles!“ Ohne noch ein weiteres Wort, einen weiteren Blick, drehte er der ſtolzen Frau den Rücken und ging hinaus. Eine halbe Stunde ſpäter betrat ſie das Zim⸗ mer ihres erſten Gatten, der ein elegantes Quar— tier in der Roſenthalerſtraße uawmeit der Neuen Börſe bewohnte. 5 „Ah, du, Valeria?“ 5„Ja, ich!“ 575 „Du wagſt viel!“ „O nein! Georg weiß alles!“ „Alles?“ „Ja:— daß du ſein Vater, daß du mein er⸗ ſter Gatte biſt!“ e eee ee „Und was ſagt er dazu?“ „Er ſchien nicht ſonderlich erbaut darüber! Höre, Oskar:— er beklagt ſich, daß wir reich ſind, während er ſich mühſam durohſchlägt!“ „Was ſchadet das?“ ſagte Neuteld⸗Loßberg. „Er muß es lernen, ſich einzurichten! Wird er nicht ſpäter alles beſitzen, was wir haben?“ „Das wird er, aber darüber können Jahre vergehen!“ „Ich hoffe es!“ „Oskar, du biſt ſehr reich!“ „Hm! Woher weißt du das?“ „Du haſt es mir ja ſelbſt geſazt, daß du über eine Million beſitzeſt! Woher ſtammt ſie? Aus dem Vrmögen Simmersdorfs, den wir unver- antwortlich beſtohlen haben! Trotzdem, als er dich kurz vor ſeinem Tode anflehte, ihm zu bel⸗ feu, hatteſt du nichts für ihn!“ „Du auch nicht,— du wieſeſt ihn anch ad!“ „Gott ſei es geklagt,— ja! Jetzt aber handelt es ſich um unſer Kind! Weshalb ſol Seorg ghar— ben, weshalb ſich mühſam durchſchlagen, da er jung und lebensluſtig iſt? Vermögen, das du mir verdankſt!“ „Du biſt toll, Valeria!“ „Es gehört ihm! Gib es ihm!“ „Er ſoll es bekommen, aber erſt nach meinem Tode! Mag er inzwiſchen verſuchen, auszukom⸗ men! Wenn ich ihm mein Geld hingebe, was bleibt mir dann ſelber?“ Die Kommerzienrätin fuhr auf.„Du biſt ein erbärmlicher Vater!“ rief ſie.„Weißt du noch, als ich ſeinerzeit entſchloſſen war, Simmersdorf die Wahrheit zu enthüllen, warſt du es, der mich davon abhielt.„Unſer Kind“, ſagteſt du,„würde es büßen müſſen! Mag er der Adoptivſohn Sim⸗ mersdorf bleiben, dann beerbt er ihn einſtmals und wir können außerdem noch für ihn ſorgen und ſchaffen.“„Und nun erſtreckt ſich deine Lie⸗ be nicht einmal ſo weit, daß du deinen Mam⸗ mon, wenigſtens ein Teil hergeben willſt, Ge⸗ org ein angenehmes Daſein zu ermöglichen! Und dabei biſt du es, der die zweihundertvierzig⸗ 1 noch Gib ihm von dem auſend Mark aus dem Geldſchrank— ſechzigtauſend aus Venedig behielt!“ „Schweig', wie kannſt du das Wenn es jemand hörte!“ In dieſem Augenblick wurde die Schelle drau⸗ ſen ſtark gezogen. Gleich darauf erklangen laute Worte. „Ich ſage Ihnen, meine Herren, Herr Neu⸗ feld iſt nicht zu ſprechen!“ hörten die beiden im Zimmer Befindlichen den Diener erklären. „Für uns iſt er es!“ erwiderte eine tiefe, wohllaute Stimme, bei deren Klang das Paar im Zimmer jäh erbleichte. „Gott,“ flüſterte die Kommerzienrätin,„das iſt doch nicht—“ Ehe ſie noch vollenden konnte, wurde die Tür mit einem Ruck jäh aufgeriſſen und geradezu mit Todesentſetzen ſtarrten der wie elektriſiert emporſchnellende Neufeld und die Kommerzien⸗ 19 0 auf die ſchnell die Schwelle überſchreiten⸗ n. Niemand anders waren die Ankömmlinge als Schewen, Peterſen und Büchner, die Widera in ihrer Mitte führten. Neufeld⸗Loßberg und die Kommerzienrätin wagten ihren Augen nicht zu traun, und ſo ſa⸗ hen ſie von den drei Freunden auf den Gauner, den ſie mit ſich führten und der den unſteten Blick zu ihnen zu erheben nicht den Mut fand. „Ah, da finden wir Sie ja beide vereint“ be⸗ gann Schewen kalt.„Um ſo beſſer! Das erſpart mir Mühe, auch noch die Fridrichſtraße aufzuſu⸗ chen! Ich komme, Ihnen mizuteilen, daß wir jetzt alle Ihre Verbrechen kennen— von dem Tage an, da Sie die erſte Frau des Kommer⸗ zienrats Simmersdorf mit Hilfe dieſes hier an⸗ weſenden Paul Widera feige ermordeten, Frau Valeria von Loßberg; bis zu der Zeit, da Sie uns in Buenos Aires beſeitigen laſſen wollten, Herr von Loßberg! Zum Glück ſcheiterte Ihr Unternehmen an meinem Mißtrauen! Ihr Be⸗ auftragter— eben dieſer Paul Widera, den Sie uns in Südamerika als Don Pueblo Videro erwähnen? vorſtellten— iſt bereit, vor der Obrigkeit alle der die meine Ausſagen und Anklagen zu beſtätigen; Den Diebſtahl in jener Nacht, als der Kom⸗ merzienrat Simmersdorf ſtarb, die Ueberliefe⸗ rung im„Grünen Zweige“, den Mordverſuch in Czersk ſowie in Venedig, und endlich den heim⸗ tückiſchen Plan gegen uns, nachdem der mir ge⸗ hörige Wechſel in Gold umgeſetzt war. Dieſe weiden Wechſel nämlich, mein werter Herr von Lubherg, oder vielmehr Ihre grenzenlofe Hab⸗ gier, iſt Ihr Verräter geworden. Was Ihrer bei⸗ der wartet, wiſſen Sie: das Zuchthaus, obwohl dieſe Strafe noch viel zu gelinde für Leute Ihres Schlages iſt!“ Er hielt inne, als er ſah, daß der Elende eine flehende Gebärde machte, wie wenn er ſprechen wollte. In der Tat öffnete er den Mund, aber kein Laut kam von ſeinen Lippen. So fuhr denn Schewen fort:„Ich habe nur noch eins hinzuzufügen: In zwei Stunden be⸗ geben wir uns zum Staatsanwalt und geben un⸗ ſere Ausſagen ab. Ihre Verhaftung gefaßt! Wenn ich Sie im vor⸗ aus von dem Ihrer wartenden Schickſal benach⸗ richtige, ſo geſchieht dies, weil Ilſe, meine Braut, es ſo wünſcht! Ich meinesteils hätte mit Leuten Ihrer Art kein Mitleid gehabt! Alſo zwei Stunden haben Sie Zeit!“ Er wandte ſich kurz um und verließ mit ſei⸗ nen drei Begleitern das Gemach. Als ſie dass unten wartende Auto beſtiegen hatten, Widera furchtſam: Staatsanwalt gehen, Herr von Schewen?“ „Natürlich, Verehrteſter!“ „Und was wird dann aus mir? Ich habe ſagte keine Luſt, den Reſt meines Lebens hinter den eiſernen Gardinen zu verbringen! Hätte ich das geahnt, ich wäre Ihnen nicht wie ein Lamm ge⸗ folgt,— ich hätte die Gelegenheit zum Entwi⸗ ſchen, die ſich mir nicht einmal, ſondern mehr als zehnmal bot, benutzt!“ Gortſetzung folgt) —— Machen Sie ſich alſo auf „Wollen Sie wirklich zum Von der Pünktlichkeit Es gibt Menſchen, die nie fertig werden. Im Konzert, Theater, Geſellſchaft, bei Verabredun⸗ gen, ſogar im Beruf— überall kommen ſie zu ſpät. Männer, die zu dieſer Krankheit neigen, werden oft durch empfindliche Strafen davon ku. riert, obwohl mancher bei nächſter Gelegenheit wieder ſeinem alten Leiden verfällt. Bei beruf⸗ loſen Frauen jedoch, hinter deren Tätigkeit nicht das eiſerne„Muß“ eines höheren Verufes ſteht, kann die Krankheit der Unpünktlichkeit geradezu einen erſchreckenden Umfang annehmen. Der „Leidende“ aber glaube ja nicht, daß ſeine Krank⸗ heit unheilbar ſei, daß er nicht anders„könne“ als unpünktlich ſein. O nein, es bedarf nur der richtigen Medizin, des wirkſamen Gegengiftes für dieſen, den ganzen Tageslauf ſtörenden Ba- zillus. Das phlegmatiſche Naturen, die zwiſchen der Arbeit herumtrödeln, nicht zur Zeit fertig wer den, iſt erklärlich. Dieſer Zug macht ſich ſchon am Kind beim Erledigen der Schularbeiten be⸗ merkbar. Da muß beſtändig erinnert werden: „Arbeite! Trödle nicht!“ Wenn das nicht genügt, hilft das Verſagen eines Vergnügens oder ſonſt eine fühlbare Strafe. Etwas anderes iſt es bei Leuten, die herum— ſitzen und ſich abarbeiten. Sie jagen von einem zum andern, beginnen bald dies, bald das, ohne es zu vollenden, weil ihnen wieder etwas ande⸗ res dringender erſcheint. Ihnen fehlt die Um- ſicht, die Gabe, die Zeit und Arbeit zu überſehen und zweckmäßig einzuteilen. Sie ſind zu bewun⸗ dern, weil ſie eigentlich immer ſäen, ohne jemals zu ernten. Darunter leiden Körper und Seele. Solche Menſchen weiſe man darauf hin, die Zeit für jedes Vorhaben reichlich zu meſſen, ſtets über einer Sache zu bleiben, bis ſie vollendet iſt und immer zuerſt das Nächſtliegende zu tun. Und zwar mit Ruhe und ohne unnötige zwealoſe Unterbrechungen. Das iſt die einzige Art und Weiſe„etwas fertig zu bringen“. Iſt dies mit ſtrenger Selbſtzucht erreicht, ſo verſchwindet auch allmählich die böſe Krankheit der Unpünktlich— kelt, zum eigenen Wohle und zur Freude der Mit— menſchen „Staatliche Prüfungen. In der Zeit vom 12. bis 22. März fanden an der Ober⸗ realſchule Mannheim die wilden Reifeprüfungen Zu dieſer Prüfung hatten ſich 42 Schüler der höheren privaten Lehranſtalten aus Mannheim und Heidelberg, ſowie Privatſtudierende von da und der Umgebung gemeldet. Von den 42 Kan- didaten haben 23 die Prüfung beſtanden. Von den 23 beſtandenen Prüflingen wurden 7 im Inſtitut Schwarz Mannheim vorbereitet. Während des Schuljahres beſtanden bereits 4 weitere Schü— ler dieſer Schule an verſchiedenen ſtaatlichen Anſtal- ten die Reifeprüfung, darunter zwei Schüler das Lehrerabitur. Obengenannte Anſtalt kann daher allen Eltern, die ihre Kinder einer guten Privat— ſchule anvertrauen, ſowie jungen im Berufsleben ſtehenden Leuten, die ſich weiterbilden wollen, em— yfohlen werden. * Ausſtellung von Schülerarbeiten. Am kommenden Sonntag, den 6. April und Mon- tags findet in Inſtitut St. Mariä eine Handarbeiten⸗ Ausſtellung der Berufsſchule ſtatt. Wir machen heute ſchon auf die Ausſtellung aufmerkſam, die 11 ſehr ſchön, reichhaltig und vielverſprechend wird. Aus dem Reichsbanner. Zu kame⸗ radſchaftlichem Beſuch und zur Austragung des fälligen Rückſpiels, waren am Sonntag die Schutz- ſportler von Ludwigshafen bei uns Gaſt. Die ge⸗— währte Gaſtfreundſchaft lohnten ſie in der Weiſe, indem ſie uns eine Packung von 3:6 aufbrummten. Ludwigshafen ſtellte eine äußerſt flinke Mannſchaft ins Feld und iſt nicht leicht zu nehmen. Viern— heim war dem Gegner ebenbürtig und war man mit der Leiſtung jeden Spielers zufrieden. Ledig- . lich im Tor war eine ſchwache Stelle aufzuweiſen, die aber bei werden kann. etwas mehr Training ausgemerzt f Das Reſultat entſpricht nicht dem Spielverlauf und wäre ein Unentſchieden gerecht Begeiſterung brachte. Dreister Panbüberfall in einer Bann Nafende Verfolgung des Täters— Im Auto enlommen Berlin, 24. März., Heute vormittag gegen 9,15 Uhr wurde in der Filiale der Commerz⸗ und Privatbank in der Müllerſtraße 182 die Kaſ⸗ ſiererin Marie Billerbeck, Seeſtraße 68 wohnhaft, die etwa 12000 Mark auf das Konto der Brot⸗ fabrit Wittler in der Maxſtraße einzahlen wollte, von mehreren Perſonen überfallen und 1200 Mark beraubt. Der Vorfall ſpielte ſich folgendermaßen ab: Vor dem Hauſe der Bank fuhr ein Auto mit gefälſchter Nummer vor, in ihm ſaßen mehrere maskierte Perſonen. Einer der Männer betrat die Geſchäftsräume der Bank, gab einen Schreck— ſchuß ab, von dem aber niemand verletzt wurde und entriß der Kaſſiererin der Brotfabrik, die gerade mit dem Aufzählen des Geldes beſchäftigt war, die Geldkaſſe, die noch ungefähr 1200 Mark enthielt. Der Täter beſtieg ſofort das Auto, und dieſes fuhr mit hoher Geſchwindigkeit nach dem Nordhafen. Ein Schupowachtweiſter ſchwang ſich auf ein Droſchkenauto, um die Räuber einzu— holen. Da jedoch das Droſchkenauto den ſtär— keren Wagen der Räuber nicht einholen konnte, ſind dieſe unerkannt entkommen. Das Raub— dezernat wurde ſofort benachrichtigt und hat die Verfolgung aufgenommen. Zum Raubüberfall in der Müllerſtraße. Berlin, 24. März. Der Raubüberfall, der, wie bereits gemeldet, heute vormittag in den Räumen einer Depoſitenkaſſe der Commerz- und Privatbank in der Müllerſtraße auf die Kaſſie— rerin einer gtoßen Berliner Brotfabrik unter— nommen wurde, weiſt eine Reihe von Umſtän— den auf, die erkennen laſſen, daß das Verbrechen mit großer Umſicht vorbereitet und ins Werk ge— ſetzt worden iſt. Auffallend iſt auch die Entſchloſ— ſenheit, mit der ſich die Räuber gegen ihre Ver— folger zur Wehr geſetzt haben. Die überſallene Kaſſiererin iſt 42 Jahre alt. Das bei der Bank einzuzahlende Geld— es handelte ſich um 20000 Mark— trug ſie in einer Ledertaſche bei ſich. Sie ſtellte am Bankſchalter die Taſche neben ſich auf den Tiſch und nahm nach und nach die Bündel heraus. Einen Teil hatte ſie bereits vorgezählt. Gleich nach ihr hatte ein Mann die Bankräume betreten, der ſo tat, als wolle er auch Geld ein— zahlen. Da er auf Abfertigung warten mußte, ging er auf und ab. Plötzlich trat er aber neben die Frau und griff ſowohl nach der Taſche wie nach dem auf dem Tiſch liegenden Gelde. Er warf es ſchnell in die Taſche hinein. Fräulein Biller— beck wollte den Räuber faſſen. Da zog dieſer eine Waſſe und ſchoß ihr in die rechte Hand. Er ſchoß noch ein zweites Mal ohne zu zielen ben und ſtürmte dann aus den Bankräumen hinaus. Die Bankangeſtellten, die zum Teil noch mit dem Ordnen ihrer Bücher beſchäftigt waren, ließen alles ſtehen und liegen und eilten dem Räuber nach. Zwei ſetzten über die Tiſche hinweg, als erſter der 20 Jahre alte Franz Backhaus. Sie waren dem Flüchtigen am Eingang ſchon dicht auf den Ferſen, als dieſer ſich umdrehte und abermals mehrere Schüſſe abgab. Er gewann das Freie. Vor dem Hauſe Sellerſtraße 2, vom Bankausgang in linker Richtung, ſtand wartend mit lauſendem Motor eine dunkelblaue Limouſine. Der Räu ber ſprang in die offene Tür hinein und der Wagen ſetzte ſich ſoſort in Bewegung. Backhaus war inzwiſchen ebenfalls an dem Auto angelangt. Er ſprang auf das Trittbrett und riß die Türe auf. Im Fond ſah er zwei Leute ſitzen, die die Taſche hatten. Auf den Zuruf des Chauffeurs„Schießt doch!“ erhielt der junge Mann einen Schuß ins Geſicht. Er taumelte zurück, hat aber anſcheinend die Geldiaſche doch mit herausgeriſſen. Sie wurde ſpäter gefunden. Ein Schupobeamter, der zu Rad vorüberkam, jagte dem Wagen nach, konte ihn aber nicht mehr einholen. Auch ein zweiter Beamter ſollte kein Glück haben. Er hatte etwa 80 Meter von den Wagen entſernt geſtanden und ſah die Aufregung. Er ſprang in eine Taxe und gab dem Fahrer den Auftrag, nachzufahren. Die Jagd ging durch die Fennſtraße zum Nordhafen. Dann ver— ſagte die Taxe, weil es ein Wagen älteren Typs war. So entkam die Limouſine. Nach den Aus— ſagen von Chauffeurs, die in der Nähe des Tat— ortes gehalten hatten, muß es ein Ford- oder ein Adlerwagen geweſen ſein. Die Waffe. der ſich der Räuber bediente, muß eine Schreckſchußpiſtole geweſen ſein, die mit Schrot geladen war, de es ſind kleine Schrotkugeln gefunden w Auf der Flucht zum Auto verlor der einen größeren Teil des Geldes, anderes bei dem Eingreifen des jungen Backhaus loren. Trotzdem haben die Räuber noch etwa 1400 Mark mitnehmen können. Die Verletzun gen des Fräulein Billerbeck und des Banka ſtellten ſind anſcheinend nicht ſehr ſchwer. den Ausſagen der Zeugen trug der Wagen Räuber die Nummer J. 57 127. Dieſer W. gehört der Preußiſchen Zentralkr ſährt zurzeit für eine Filiale in a iſt möglich, daß der Wagen dort geſtohle den iſt, oder aber daß die Numme worden iſt oder daß die Zeugen j Die Beſchreibung der am Ueberfa ligten iſt nur oberflächlich. geweſen. Doch wir ſind ja Reichsbannerſportler und der Kameradſchaftsgeiſt, vermag auch das zu überbrücken. 15 Waldſportplatz. Die Sportvereinigung beſiegt den alten Meiſter⸗ rivalen Mundenheim in überzeugendem Spiel mit 3:1 Toren. Der große Wurf iſt gelungen; was die Meiſter- elf vor zwei Jahren nicht vollbringen konnte, ver- mochte der diesjährige Meiſter; Mundenheim ein- wandfrei zu beſiegen. In der erſten Spielhälfte hatte dies eigentlich nicht den Anſchein, denn es wurden wegen unahſichtlichen Hände zwei Elfmeter gegen die Grünen verhängt, wobei einer gehalten wurde. Mittelſtürmer den Ausgleich her. um die Mundenheimer geſchehen; an der grünen Verteidigungsmauer zerſchellte jeder gegneriſche An- griff, während ſich der grüne Angriff auf rechts formierte und mit großem Eifer vorging. In ganz raffinierter Weiſe ſchießt der Mittelſtürmer das 2. Tor und kurz vor Spielende noch ein weiteres, was die etwa 1000 Zuſchauer zu einer wahren Die Ehre Viernheims wurde ETC 2 Totentanz und Volkskunſt. Je mehr die Berufsbähne ihrer Aufgabe, Lehrerin und Erzieherin des Volkes zu ſein, fern bleibt, deſto notwendiger iſt uns eine wirk⸗ lich gehobene Volksbühne. Dieſe Bewegung für ein künſtleriſch hochſtehendes Laienſpiel griff be⸗ ſonders in den letzten Jahren raſch um ſich. Daß lie einem Bedürfnis des Volkes entſpri pricht, zeigen 5 hohen Zuſchauer⸗ und Aufführungszahlen. So n die vorjährige Aufführung des„Leidens Chriſti“ in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Den Dichtern, welche geeignete Werke für die Volksbühne ſchreibe 8 klaſſi ſchreiben, ſteht als Vorbild vor Augen e Schauspiel der Griechenzeit, die ja Balles vorgeführt wurde, Bis zur Pauſs ſtellte aber der heute eifrige Hiernach war es gegen Mundenheim wieder hergeſtellt und mit be— ſonderem Stolz kann geſagt werden: Der Unter- baden⸗Kreismeiſter iſt der höheren Spielklaſſe ge— wachſen. Man merkte bei dieſem Spiel ganz deut— lich die großen Fortſchritte des Trainings, wenn auch noch die linke Sturmſeite mit mehr Wille und Energie in den Kampf gehen müßte. So wie auf rachts ein fabelhafter Spurt und Durchſchlagen des womit unbedingt Tore erzielt werden, müßte dies auf links noch weit mehr möglich ſein. Es fehlt hier an der Verſtändigung, wiewohl dies einem beſtimmten Teil der Zuſchauer kein Recht geben kann, ihrem Unmut durch Zurufe beleidigender Art an die Spieler Luft zu machen. Ein ſolcher Kampf erfordert an die Spieler ſtarke Nerven, aber zuerſt müſſen ſolche außerhalb des Spielfeldes gewahrt werden. Im Intereſſe der Spieler müſſen daher für Zukunft unbedingt jegliche Zurufe unterlaſſen werden, zumal durch den Trainer im Spiel Anweiſungen an die Spieler erteilt werden, um ein beſſeres Spiel durchzuführen. Für die Auf⸗ ſtiegsſpiele iſt dieſe Mahnung erſt recht zu beherzigen Bereins⸗ und Trainingsabende der Sportvgg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtauraut. Dienstag abend ¼6 Uhr: Freitag abend ½9 Uhr: leuten Training wie ſeither. Mittwoch abend /6 Uhr: 2. u. 3. M. in Sport Lauf- und Fußballtraining. Donnerstag abend ¼6 Uhr: 1. N. u. Erſatzleute. wie am Dienstag. N Freitag abend ½6 Uhr: Alle Jugend- u. Schüler⸗ mannſchaften in Sport, Fußballtraining durch die Jugendleiter. Spielausſchuß⸗ Sitzung, wozu alle Herren dringend eingeladen werden. 9 Uhr Zuſammenkunft des Vorſtandes im Lokal. Sonntag, den 31. März, nachm. 3 Ahr in Heidel⸗ berg⸗Rohrbach Rückſpiel gegen F. G. Rohrbach. Abfahrt 12,30 Uhr O. E. G., Weiterfahrt mit B-Bahn nach Heidelberg. Wir bitten um zahl- reiche Beteiligung. Die Sportleitung. PF Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 16 keine Aufnahme gewährt 7 eee ö Reichshund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer u. Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Samstag, den 29. März, abends pünktlich halb 9 Uhr im Gaſthaus z.„Stern“ (Nebenſälchen) bei Kamerad Frz. Ehrhardt Mit- liederverſammlung mit Vortrag. Referent: Gau⸗ leiter Redakteur Tauer, Darmſtadt. Zu zahl⸗ reichem Beſuch ladet alle Mitglieder frdl. ein. Der Vorſtand. Verein f. Sp. n. Körperpflege. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden wieder Mittwochs und Samstags ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Aktivität bitzet Der Uebungsleiter. Operetten u. Theatergeſellſchaft. Heute abend 8 Uhr im Kaiſerhof wichtige Mitglieder⸗ verſammlung, wozu wir unſere Mitglieder frdl. einladen. Der Vorſtand. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke (Tuberkuloſe) findet morgen Mittwoch, den 26. März nachm. von 2—4 Uhr im Krankenhaus tant. Saatkartoffeln Holl. Erſtlinge Originalſaat eingetroffen! Weitere Sorten werden nächſte Woche ausgeladen. Alle Garten⸗ und Feldſämereien nur beſte keimfähige Ware Dünger, Futtermittel uſw. bill. Johann Valt. Hofmann 2. Viehlebertran. Ltr. 1,40 und Viehemulſion tr. 1,20 hält Schweine gefund und mäſtet koloſſal Brockmanns Futterkall Pfund 45 Pf. Fiſchmehl Pfd. 35 Pf. empfiehlt abus Drodelle Peter Nostale auch ein echtes Volkstheater kannte. ſich in ihrer Arbeit aber auch an die klaſſiſche Volkskunſt des Mittelalters, an ſeine religiöſen Spiele, ſeine Totentänze und volkstümlichen Spiele. So ſind dieſe Schanſpiele von echtem religiöſen, künſtleriſchen und volkstümlichen Geiſte erfüllt und üben daher auf das Volk eine tiefe Wir⸗ kung aus. Um die Darſtellung auf eine volle künſtleriſche Höhe zu heben, iſt es freilich nötig, daß Einſtudierung und Leitung des Spieles in den Händen einer künſtleriſch gebildeten Kraft liegt, daß eine talentierte und für das Spiel begeiſterte Spielſchar ſich in die Rollen einzuleben vermag. Nötig iſt ferner, daß der Leiter die Unterſtötzung von muſikaliſch und techniſch gebildeten Laien findet, damit auch geſangliche Einlagen, Bühnen- aufbau und Bühnenbeleuchtung den Forderungen entſprechen, die man vom Standpunkt der Volks- kunß aus an das Spiel ſtellen muß. Bei den bevorſtehenden Totentanz⸗Aufführungen ſind alle dieſe Bedingungen erfüllt, ſo daß eine Gewähr für eine erſtklaſſige Darſtellung gegeben iſt. So werden die„Spielleute Gottes“ die alten Wahrheiten vor Auge und Ohr des Zuſchauers hin- ſtellen vermittels der eindringlichen Sprache der Spieler, ſo daß ſie den Hörern und Zuſchauern durch zwei Sinne zugleich zu Herzen dringen. Sie verwirklichen damit einen Gedanken, der im Mittel- alter in ſchönſter Blüte ſtand, den Gedanken des chriſtlichen Volksſchauſpiels. Sie lehnen Wochenplan Dienstag ½¼6 Uhr Training der unteren Mann- ſchaften auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch: 4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 7/9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſt. im Eichbaum. Freitag 4— 7 Uhr Training auf dem Sportplatz. 9 Uhr Spielerverſammlung in der Harmonie. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Montag: 5 Uhr Schülerturnſt. auf dem Sportpl. DJK ⸗Sport Der große Sieg des Heſſen⸗Gaumeiſters in Neckarſtadt⸗Weſt! Neckarſtadt⸗Weſt 1.— Viernheim 1. 1:4. Was war das? Eine Glanzleiſtung der 1. Fußballelf, den Bezwinger eines Südd. Meiſters Neckarau auf eigenem Platze niederzuringen. Es war ein auf hoher Stufe ſtehendes Spiel, beider— ſeits. Wiederum hat ſich gezeigt, daß Viernheim gegen die größten Gegner die beſten Spiele liefert. Das war kein Flörsheim und kein Bürgel, das war eine weitaus beſſere und rutiniertere Mann⸗ ſchaft, als unſere Heſſen- Gegner. Und der Heſſen⸗ Meiſter hatte einen Glanztag wie noch nie. Der Torwart und die Verteidigung waren nicht zu ſchlagen. Ganz beſonders fielen die weiten, ſiche⸗ ren Schläge der Verteidigung auf. Die Läufer- reihe, verſtärkt durch ſeinen früheren Mittelläufer war Klaſſe im Stellungsſpiel und Zuſpiel. Der Sturm, das Schmerzenskind von ſeither, war nicht mehr wiederzuerkennen. Da wurde geſpielt und Tore geſchoſſen, daß es eine Pracht war. Da fragt man ſich heute: War das der Sturm der letzten Wochen? Ja, er war es, derſelbe wie im vorigen Sommer. Er iſt erwacht aus ſeinem Schlaf und arbeitet wieder wie früher, weil hinter ihm wieder der große Aufbauer des Vorjahers, auf dem Mittelläuferpoſten ſteht. Die Betrachtung des Spieles iſt folgende: Es waren zwei gleichſtarke Mannſchaften. Beide haben ſich gegenſeitig ſcharf abgedeckt wie es bei großen Mannſchaften der Fall iſt. Der Zauber des Spieles lag darin, daß faſt nicht geſprochen wurde, ſodaß der dumpfe Schlag des Balles immer hörbar war. Wenn man an- fangs auch immer Mannheim im Angriff ſah, ſe trat doch bald eine gewiſſe Zermürbung des Geg⸗ ners ein, das auf die ausgezeichnete Abſtufung des Zuſpiels und deren Stellung in Viernheims Mann- ſchaft zurückzuführen war. Es fielen dabei bis Halbzeit drei Prachttore: 1. 11 m, Spezialist Sommer, 2. Vorlage von Kiß Hans an Helbig, welcher eine Flanke von links unhaltbar in dit obere rechte Torecke jagt, 3. Stumpf nimmt eine Vorlage aus der Luft und ſchießt direkt ein. Sehr ſchön! Dann ſchießt Mannheim zwei 11 m, die Buſalt glänzend hält. Ein weiterer 11 m fit. 3:1. Am Schluß fällt das 4. Tor durch Helbig, der einen Flankenwechſel verwandelt.