Melodie:„Gigols“ Schöner Oſterhaſ'— armer Oſterhaſ', Denke nicht an früh're Zeiten; Ach wie ſchlimm iſt's heut'— lauter arme Leut' O was muß die Menſchheit leiden! Bargeld iſt gleich Null— Kopf mit Sorgen vull Schöne Welt, Du gingſt in Franſen! Wenn das Herz Dir auch bricht Zeig ein lachendes Geſicht Wenn mieß auch die Finanzen! Schöner Oſterhaſ'— armer Oſterhaſ'! Schöne Welt, Du liegſt in Scherben, Oſtern vor der Tür— jeder ſchreit nach Dir Oſtereier ſollſt Du färben! Leer das Portemonnaie— nur zu Guttmann geh', Hole dort die Oſterſachen Zahlen brauchſt Du nit— Guttmann gibt Credit So iſt's— und Du kannſt lachen! Und die Moral von der Geſchicht' Ohne Guttmann geht es nicht! G. Guttmann Worms— Am römiſchen Kaiſer 2, 4 u. 6 Möbel, Konfektion für Herren, Damen und Kinder, Wäſche, Manufakturwaren, Kinderwagen, Schuhe, Uhren, Puppenwagen, Strickweſten, Sprechapparate uſw. Alles gegen leichte Teilzahlung. (Perſonalausweis mitbringen) Vertreter: Fr. 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Die Zweigvereine des katholischen Deutschen Frauenbunges und die Garxitassekretarlate Ludwigshafen, mannheim ung Worms, sowie der Caritasverband heidelberg haben sich zusammengeschlossen zur einheſtliehen Organisierung des Sonderfahrtenverkehrs zu den Passlonsspielen nach Ober- ammergau und laden alle Interessenten zur Teilnahme an ihren Ueranstaltungen ein. 2. Die Sonderfahrten verkehren zu allen 33 Hauptspielen ab Worms und mannheim. 3. Als besonderer Spieltag der katholischen Verbänge ist der 1. August eingelegt. Zu diesem Spieltag verkehrt ein be sonders billiger Feriensonderzug ab Bingen bis mainz Worms— Mannheim.: Die nachfrage nach Karten zu den Spielen ist ganz uner- wartet gross. verkauft. Darum ist es dringend geraten, die Anmeldung so schnell wie möglich zu tätigen. Reisen Sie mit Caritas und Frauenbund. sie haben hier edle Gewähr für eine georanete Abwicklung Ihrer Reise. Anfragen und Anmeldungen bei nachstehenden Caritassekretariaten: Ludwigshafen a. Rh. 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H. heute ihre Schalter, da ſich ein Fehlbetrag von 750 000 Mark herausgeſtellt hat. Dieſer Fehl⸗ betrag ſoll auf leichtſinnige Kreditgewäh⸗ rung zurückzuführen ſein. Der ſchuldige Direk⸗ tor wurde beurlaubt. Bankraub in Warſchau. Warſchau, 7. April. Zwei unbekannte Männer überfielen am hellen Tage den In⸗ haber eines kleinen Bankgeſchäftes. Nachdem ie den Bankier getötet hatten, raubten ſie die Bank vollſtändig aus und verſchwanden. Bereits vor wenigen Jahren wurde auf die⸗ ſolbe Bank ein Aeberfall verübt. Flugzeug⸗Unfälle. Netpyork, 7. April. Bei vier Flugzeugun⸗ fällen in verſchiedenen Landesteilen der Ver⸗ einigten Staaten verbrannten drei Perſonen, fünf wurden ſchwer verletzt. Elektrizitätswerk niedergebrannt. Linz, 7. April. Sonutag vormittag ent⸗ ſtand bei Kabellegungsarbeiten die durch den Neabau des Elektrizitätswerkes Wels notwen⸗ dig geworden waren, an einer Kabelmuffe eine Exploſion. Eine Stichflamme ſetzte das alte und neue Eelekteizitätswerk Wels, ſowie eine trennende Holzwand in Flammen. Veide Werke wurden ein Raub der Flammen. Zwei Arbeiter erlitten Brandwunden, der eine von ihuen ſolche lebensgefährlicher Art. Zwei zu Hilfe eilende Perſonen trugen ebenfalls ſchwe⸗ Verletzungen davon. Dampfer⸗Zuſammenſtoß. Amſterdam, 7. April. Der deutſche 12 000 Toe große Dampfer„Adler“ ſtieß Sonntag vormittag in der Nähe von Woolsorden(Pro⸗ umz Zeeland) mit dem belgiſchen Flußtank⸗ schiff„Kura“ zuſammen. Das belgiſche Schiff ank innerhalb kurzer Zeit. Die Frau des Kapitäns iſt ertrunken. Der„Adler geriet auf Grund, dürfte aber bald wieder flott ſein. Ghandis Sohn verhaftet. Vombag, 7. April. Nach Zeitungsmeidun⸗ gen wurden im Zuſammenhang mit der Ak⸗ tian Ghandis mehrere Perſonen, darunter Ghandis Sohn verhaftet. e Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahn u. Autobus. Wellington(Auſtralien), 7. April. In der Nähe von Whangarei wurde— einem Bahn⸗ übergang ein Autobus von em Eiſenbahn⸗ zug überfahren und zertrümmert. Sechs Per⸗ onen fanden dabei den Tod, während 1 verletzt wurden. ann in einem Hamburger Neuban wib Harburg, 5. April.(Radio). Heute mit⸗ tag erfolgte in einer im dritten Stockwerk eines Keubaues befindlichen Wohnung— die einzige, die bereits bezogen war— eine Gasexploſion, und zwar mit ſolcher Kraft, daß nicht nur meh⸗ rere Scheiben der Wohnung, ſondern auch an⸗ derer Wohnungen zerſprangen. Das Haus erlitt außerdem vom erſten bis dritten Stockwerk hin⸗ auf einen Riß. Das offenbar aus einer undich⸗ ten Leitung entſtrömte Gas hatte ſich an einer Ofenfeuerung entzündet Die Wohnungsinhaber, ein junges Ehepaar, waren im Augenblick der Exploſton nicht zu Hauſe. Ausland Annahme des Houngplanes im franzöſiſchen Senat. il. Der Senat hat die Ratifi⸗ Hanes mit 284 gegen 8 Seim. 1 10 „den Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) bel Widberholun e: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e. Aufſtieg oder Niedergang Große Rede Moldenhauers— Gegen die Erhöhung von Am⸗ ſatz⸗ und Einkommenſtener— Drohung mit Auflöſung enb. Magdeburg, 6. April.(Eigene Meldung.) In einer Verſammlung des Wahlkreiſes Magde— burg⸗Anhalt der Deutſchen Volkspartei ſprach heute hier Reichsfinanzminiſter Profeſſor Dr. Moldenhauer über das Thema:„Auſſtieg oder Niedergang“. Er betonte die enge Verbunden⸗ heit der Finanzreform mit den zwei großen Auf⸗ gaben der Gegenwart, der Hilfe für die Land— wirtſchaft und dem großen Hilfswerk für den Oſten. Das Thema Finanzreform teilte der Miniſter in die zwei großen Gebiete: Ausgaben⸗ ſenkung und Neueinnahmen. Er erklärte, daß er mit den Vorbereitungen für ein Ausgabenſen⸗ kungsgeſetz geſtern abend im Rohen fertig ge⸗ worden ſei. Der Entwurf werde dem Kabinett noch vor Oſtern vorgelegt werden. In dieſem Entwurf werde man nicht an den Gemeinden. vorübergehen können. Zwei Dinge ſchienen wich⸗ tig: Einmal müſſe der Gemeindebürger für die Geldwirtſchaft ſeiner Stadt ſehr intereſſiert wer⸗ den. Das Kabinett wolle den in anderen Län⸗ dern ſchon verwirklichten Gedanken einer Bür⸗ gerabgabe vorſchlagen. Weiter ſei es eine be⸗ rechtigte Forderung, von den Gemeinden, be⸗ ſonders von den größeren Städten die oft Etats hätten, die größer ſeien als die mancher Län⸗ ger, zu verlangen, daß ſie ihre Ausgabenwirt⸗ ſchaft ebenſo wie Reich und Länder durch eine unabhängige Stelle nachprüfen laſſen, etwa durch den oberſten Rechnungshof. Es falle ihm nicht ein, ſo betonte Moldenhauer, an der Selbſtver⸗ waltung der Gemeinden zu rühren, er wolle ſie nur weiter entwickeln zu einer wirklichen Selbſt⸗ verantwortlichkeit. Miniſter das Problem der Arbeitsloſenverſicherung; er führte dazu u. a. aus: Wenn ein Finanzmi⸗ niſter vor der großen Aufgabe ſtehe, die Finan⸗ zen in Ordnung zu bringen, müſſe er zunächſt dafür ſorgen, daß die Arbeitsloſenverſicherungen nicht wie früher alle Berechnungen über den Haufen werfen. Mit Nachdruck verwies der Miniſter darauf, wie jetzt ſchon Ruhe eingetre⸗ ten ſei, wie der Ultimo vorüber gegangen ſei, (Bravo!) Dann beſprach der ohne daß die Oeffentlichkeit beunruhigt wurde und daß eben deshalb die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung nicht wieder das mühſam Aufgebaute zer⸗ ſtören dürfe. Nach einer Schilderung der finan— ziellen Schritte der Regierung auf dem Gebiete der Arbeitsloſenverſicherung, erklärte Molden— hauer, daß nach ſeiner Anſicht, der auch der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald beiſtimme, die Arbeitsloſenverſicherung viele Konſtruktions⸗ fehler habe. Er glaube, daß auf dem Gebiete der Ar⸗ beitsloſen⸗ und der Krankenverſicherung vieles zweckmäßiger ſich geſtalten ließe, wenn man das Ganze einmal unter die Lupe nehme: Nicht um die Arbeitsloſenverſicherung abzubauen, ſondern ſie auch einmal zu rationaliſieren, ihren Wir⸗ kungsgrad zu heben und gleichzeitig die Koſten zu ſenken. Ich bin mit dem Reichsarbeitsmini⸗ ſter Stegerwald darüber einig, daß wir noch in den Sommertagen an dieſe Frage ernſtlich her⸗ angehen müſſen. 5 Dann kam der Miniſter auf den 1 Fehlbetrag von 300 Millionen Mark zut ſprechen, wozu er bemerkte, er habe ſich be— müht, ſo vorzugehen, daß die vorgeſchlagenen Steuern keine unentbehrlichen Lebensbedürfniſſe treffen. Das Bier werde zwar in Bayern zu den unentbehrlichen Lebensmitteln gerechnet. Ich glaube aber, ſo ſagte der Miniſter, daß eine Er— höhung der Bierſteuer, wie beabſichtigt, keine Ue— berſpannung darſtellt. Das möchte ich mit aller Deutlichkeit ſagen: 8 Eine Deckung des Fehlbetrages ohne eine Erhöhung der Bierſteuer iſt nicht denkbar. wenn man nicht den ganz gefährlichen Weg gehen will, die Umſatzſteuer ganz exorbitant zu erhöhen. Auch die Erhöhung der Ein⸗ kommenſtener lehnt der Miniſter ab. Steuern ſowohl wie Löhne könnten für eine Schicht allein überſpannt werden. Das räche ſich immer für andere Schichten. Die große Arbeits- loſigkeit habe doch nicht allein in der Weltkriſe, in den ſchlechten Abſatzverhältniſſen ihre Urſache, Brüning legt Rechenſchaft ab Das Problem der internationglen Anleihe— Die nächten Auf⸗ gaben: Finanzſanierung und Land wirtſchaftshille 175 Im Parteiausſchuß des Zentrums. 7771. Berlin, 6. April. Auf der heutigen Tagung des Reichspartetausſchuſſes der Deutſchen Zen⸗ trumspartei be tdelte Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning in einer großangelegten Rede die akuten innerpolitiſchen Probleme, wobei er noch einmal einen Ueberblick üebr die vorangegangene Ent⸗ wicklung gab. Wenn man heute dem Zentrum den Vorwurf mache, daß es ſchuld an der Kriſe ſei, ſo möchte er in dieſem Augenblick darauf auf⸗ merkſam machen, wie lange es gedauert habe, bis die anderen Parteien ſich über die Befürchtun⸗ gen des Zentrums wegen der Dauer der Regie⸗ rungskoalition klar geworden waren, wie ernſt es dem Zentrum bei ſeinem Vorſtoß war und welche Bedeutung dieſer Vorſtoß gehabt habe. Zur Bildung feines Kabinetts wiederholte Brüning gegenüber der ſozialdemokratiſchen Kri⸗ tit jene Stelle ſeiner Kölner Rede, in der es heißt: Je unfruchtbarer das Parlament wird, je uneiniger die Parteien werden, deſto ſtärker wird automatiſch die Stellung des Reichspräſidenten. Unter Hinweis auf die Auseinanderſetzung um die Arbeitsloſenverſicherung, die ſchließlich zum Sturz der alten Regierung führte, erklärte Dr. Brüning: Die Kriſe iſt gekommen durch eine gewiſſe Koalitionsmüdigkeit; ſie iſt gekommen, weil bei den innerpolitiſchen Auseinanderſetzun⸗ gen der vergangenen Jahre immer und immer wieder nur die außenpolitiſche Situation müh⸗ ſelig die Klammer ſchuf. Seit dem Jahre 1926 konnten wir vorausſehen, daß 1929 oder 1930 der Kulminationspunkt unſerer finanziellen Schwierigkeiten kommen würde. Immer und immer wieder war von der Zentrumspartei da⸗ rauf verwieſen worden. Wenn der Doungplan von alſen in Frage kommenden Mächten, wir hoffen, angenommen und in kurzer Zeit ratiſi⸗ ziert ſein wird, dann kommt doch zuerſt das große Problem der internatinnalen Anleihe. Glaubt man denn, in den Vereinigten Staaten, in der Schweiz oder in Holland dieſe Summe von 1,2 Milliarden unterbringen zu können, wenn in Deutſchland Finanz und Wirtſchaft nicht in Ordnung ſind? Und von dieſer Anleihe ſind doch wiederum die weitere Entwicklung des Geldmarktes und der Wirtſchaftslage unbedingt und entſcheidend abhängig. Uebergehend zu den akuten Fragen betonte Dr. Brüning, daß die Dinge, die notwendig wären zur Lebenshaltung des deutſchen Volles, durchgeführt würden. Hinter dieſem Kabinett ſtehe zu dieſem Zweck die ganze Autorität des Reichspräſtdenten, und er ſei überzeugt, daß hin⸗ ter dieſem Kabinett zur Erfüllung dieſer Auf— gabe auch die Mehrheit des deutſchen Volkes ge— ſchloſſen ſtehe. In bezug auf das Regierungs⸗ programm betonte er, daß die Kaſſenſanierung die Vorausſetzung ſei für die Sicherung des Kapitalmarktes, für das Einſtrömen neuen ausländiſchen Kapi⸗ tals und deutſchen Kapitals, das in ungeheurem Umfang aus Verzweiflung an der Politik ins Ausland geflüchtet ſei. Das zweite ſei, der Landwirtſchaft für alle ihre Produkte ſtabile Preiſe zu ſichern. Die Landwirtſchaft müſſe aus der Verzweiflung heraus. Wir müſſen, ſo fuhr er fort, für die beſonders bedrohten Gebiete des Oſtens etwas Außergewöhnliches tun, damit alles dort bleibt, und nicht die Maſſenwanderung der um ihre Exiſtenz bedrohten Landarbeiter und Bauernſöhne ſchließlich in die Großſtädte erfolgt und das Problem der Arbeitsloſigkeit zu einem unlösbaren mact. ſondern in der falſchen Auffaſſung, daß es mög- lich ſei, ein willkürliches Lohnniveau zu ſchaffen. Weiter ſagte der Miniſter wörtlich: Wenn mir die neuen Steuern von rund 300 Millionen Mk. bewilligt werden, und zwar bis vor Oſtern, dann kann ich Garantie dafür übernehmen, daß wir die nächſten Monate über die Kaſſenſchwierigkeiten hinwegkommen, daß wir nach dieſer Richtung keine Beſorgniſſe mehr zu hegen brauchen. Es iſt nicht nur für die Stärkung unſeres Kredites, es iſt auch für die Wirtſchaft unbedingt wichtig, daß Sie wiſſen, daß von dieſer Seite keine An⸗ ſprüche mehr an Sie kommen. J kann nur das Eine ſagen: Ich ſtehe in meinem» keine Mi- nute länger, wenn man mir das der Sa— nierung und der Laſtenſenkung unn macht. Der Miniſter betonte dann wieder die enge Verbundenheit der Finanzfrage mit der Hilfe für die Landwirtſchaft und für den Oſten. da ohne Bewilligung der neuen Steuern die Durchführung des Agrarprogramms unmöglich ſei. Wir werden, ſo erklärte Dr. Moldenhauer, an den Reichstag appellieren, ob er die Finanzen ſanieren und der Wirtſchaft helfen will. Wir find entſchloſſen, alle verfaſſungs⸗ mäßigen Mittel anzuwenden, um unſeren Willen durchzuführen. (Stürmiſcher Beifall). Es wird in dieſer Woche der Augenblick kommen, wo wir den Reichstag und das deutſche Volk vor eine ganz klare Frage ſtellen werden., und wo wir nicht erlauben wer⸗ den, die eine oder andere Roſine aus dem Kuchen herauszuſuchen. Wir werden verlangen, daß man ſich zu der einfachen Frage ganz offen erklärt. Willſt du dem deutſchen Volke helfen? Willſt du. daß wir zum Aufſtieg gelangen oder aber daß wir niedergehen? Die 300 Millionen muß ich haben und ich werde keine Erhöhung einer direkten Steuer zu- laſfen. Ich glaube, daß der Reichstag einer ſolchen Frage gegenüber ſich nicht verſagen wird. Und ſollte enge parteipolitiſche Voreingenommenheit dazu führen, daß man nicht zu einer Einigung gelangt, dann bitte ich überzeugt zu ſein, daß die Reichsregierung dann auch die letzten Konſe- quenzen nicht ſcheuuen wird, um ihr Programm durchzuführen. Die Rede des Miniſters wurde von der ſtark beſuchten Verſammlung mit beſonders herzlichem Beifall aufgenommen. Heſſiſche Demokraten für den Einheitsſtaat Frankfurt a. M., 6. April. Der außeror— dentliche Parteitag der heſſiſchen Demokraten befaßte ſich mit den Anträgen der Kreisver— eine Friedberg, Büdingen, ſowie der Orts- grupe Mainz, die ſofortige Verhandlungen zweckts Anſchluß an Preußen verlangen. Zum Schluß wurde eine Entſchließung an— genommen, in der es u. a. heißt: Die demokra⸗ tiſche Partei Heſſens bekennt ſich nach wie vor zur Idee des dezentraliſierten Einheitsſtaates und wird auch weiterhin jeden Schritt för— dern, der geeignet iſt, dieſes Ziel zu verwirk— lichen. Die Partei erwartet von der demokra— tiſchen Landtagsfraktion, daß ſie im Landtag zu gegebener Zeit einen Antrag einbringt, der die Regierung erſucht, zwecks Herſtellung einer ſtaatlichen Gemeinſchaft mit Preußen Ver⸗ hanolungen mit d. preußiſchen Regierung auf⸗ zunehmen. Der Parteitag erkennt ausdrücklich an, daß die demokratiſche Fraktion des Land⸗ tags alle möglichen Schritte zur Verwirkli⸗ chung des Einheitsſtaates unternommen hat und ſpricht ihr hierfür beſonderen Dank aus. Heimbeſörderung der Königin vun Schweden wtb. Nom, 5. April.(Radio.) Am 9. April wird in der hieſigen proteſtantiſchen Kirche ein Trauergottesdienſt für die verſtorbene Königin von Schweden abgehalten werden. Am gleichen Tage wird die Leiche der Königin in einem Sonderzuge aufgebahrt, deſſen Ziel eine deutſche Hafenſtadt iſt. Dort wird die ſterbliche Hülle der Königin auf ein ſchwedi⸗ ſches Kriegsſchiff gebracht, das ſie nach⸗Stock⸗ holm überführen wird. Der Transport wird von König Guſtaf, Prinz Karl und Prin⸗ zeſſin Ingrid, ſowie Perſönlichkeiten des ſchwediſchen Hofes begleitet werden. — — ——— — Pom Sithausſeben Unſere Zeit hat ein gefährliches Wort geprägt oder wenigſtens als Feldgeſchrei ausgegeben: „Wer die Jugend hat, hat die Zukunft!“ Die Zukunft unſeres Vaterlandes hat nie mehr Kon— ſtrukteure gehabt als eben jetzt. An dem zuſam— mengebrochenen Reich arbeiten zu viele Köpfe und Hände, um es, jeder nach ſeiner Faſſon, auf— zubauen. Anſtatt daß aber nur ernſte Männer mit reifem Verſtande ſich die Hand reichten, um etwas Gutes zu ſchaffen, wird nach unten ge— arbeitet, das heißt, da die erfahrenen Menſchen zu lange überlegen, um gleich und willig Gefolg— ſchaft zu ſein, holt man ſich die kritiſche Jugend und feilt ſie ſich für ſeinen Zweck zurecht. Ein Alter, das noch gar nicht an ſich ſelbſt gereift iſt, erhält Entſcheidungswerte in den ernſteſten Fra— gen zum Wohl und Wehe eines Landes. Was iſt natürlicher als das, daß dieſe Ju— gend, nach der man ſich den Arm ausreißt, ſich ungeheuer wichtig vorkommt und ihrerſeits die. Unerfahrenheit, in der ſie noch bis über beide Ohren ſteckt, auf andere Weiſe wettmachen will. Was an Reife und Kenntniſſe im Beruf fehlt, muß eine gewaltſam eingeholte Reife im Sexual- leben erſetzen:„Man muß ſich ausleben“— hört man einen jungen Fant von kaum achtzehn Jahren ſagen, und ein Teil der„Alten“ kopfnickt und lacht dazu. Selbſtſucht ſtatt Selbſtzucht wird gepflegt, ein„Ausleben“ gibt es jetzt ſtatt eines „Einlebens“. Die Genußgierde läßt nicht nur an dem Becher der Freude nippen, ſondern er wird angeſetzt und leer getrunken. Kommen die erſten zwanziger Jahre, ſo iſt die beſte Kraft verbraucht, iſt verſchwendet im Männlichwerden— wollen. In der Reife um jeden Preis! Vim eigentlichem Lebens- u. Schaffenswerten weiß die Jugend mitunter bitter wenig, meiſt nur die Frage: Was kann ich mir für das Geld, das ich verdiene, leiſten? Was muß ich leiſten, um als ganzer Kerl in der Welt zu ſtehen, iſt ſinnlos zu fragen. So ſteht eine fertige Generation ſchon neu aufgebaut da. Mit 25„ausgelebt“, in allen Spar— ten des Genuſſes„erfahren“, vielleicht auch gut unterrichtet, knock out zu ſchlagen, aber— wo find die kraftvollen Hände, die ſchaffenden, treuen, pflichtbewußten Hände, in die die alte Generation das Wohl und Wehe neuer Jugend legen kann? 7 F.* Aus Nah und Fern Darmſtadt, 5. April. Siegfried Dör— ſchlag verurteilt. Im Preſſeprozeß gegen den bekannten Motorſport-Schriftſteller Siegfried Dörſchlag-Charlottenburg wurde geſtern, nachdem ein Vergleich geſcheitert war, das Urteil gefällt. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 500 Mark und ſpricht dem Beleidigten, dem heſſiſchen Straßenbaureſerenten Miniſterialrat Profeſſor Knapp, die Publikationsbefugnis im„Fränki— ſchen Kurier“ und der„Braunſchweigiſchen Lan— deszeitung“ zu. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt, daß Dörſchlag in eigenem In— tereſſe bei der ſeinerzeitigen Fahrt durch Heſſen wohl wahrgenommen habe, aber das Mittel, das er wählte, ſei nicht durch die Umſtände geboten geweſen. Die Veröfſentlichung in den beiden genannten Blättern wäre nicht geeignet geweſen, auf die Beſeitigung der Mängel hinzuwirken. Darmſtadt, 5. April. Heimatfahrt der Newyorker Heſſen. Die zahlreichen Heſ— ſen-Darmſtädter Newyorks— man ſchätzt ſie auf faſt 40000 Perſonen— werden in dieſem Jahre eine Delegation nach der alten Heimat ſenden, wie man ſie ſo zahlreich nach dem Weltkrieg nicht mehr geſehen hat. Schon auf der letzten Ver— ſammlung des Heſſen-Darmſtädter Volksfeſt-Ver— eins von Newyork konnte der Präſident, William L. Strauß, bekannt geben, daß ſaſt ſämtliche Ka— binenplätze für die Heimreiſe, die am 5. Juli auf der Milwaukee“ angetreten wird. beleat ſind. Der Rampf ums elüch. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (5. Fortſetzung.) In plötzlich aufſteigender Angſt klammerte er ſich an das Geländer, mit letzter Kraft wollte er dieſe Schwäche abſchütteln, er wollte um Hilfe rufen, aber merkte, daß die trockene Kehle ihm den Dienſt verſagte, und er hatte nur noch das eine Gefühl:„Fort, fort von hier, du erſtickſt hier oben, du brichſt hier zuſammen!“ Und ſo raffte er ſich noch einmal auf und taſtete ſich an dem Geländer entlang, um an die ſteile Wendeltreppe zu kommen. Kaum aber hatte er den Fuß auf die erſte Stufe geſetzt, da übermante ihn der Anfall mit meuer Gewalt, die grellen elektriſchen Sonnen tanzten um ihn im wirren Kreiſe her, er fühlte, daß er jetzt hinſtürzen mußte, und griff in wahn⸗ ſinniger Angſt um ſich, aber er verfehlte das ſchützende Geländer, ſeine Hand griff ins Leere, er taumelte und ſtürzte lautlos in die gähnende Tiefe. Man hörte ein mehrmaliges dumpfes Aufſchlagen; mehrere Arbeiter richteten infolge⸗ deſſen den Blick nach der Unglücksſtelle und ſa⸗ hen nur eine lebloſe Maſſe daliegen. Sofort ſtürzten ſie herzu, ein ſchriller Pfiff, die Maſchinen ſtanden ſtill und um den dunklen, leblos ſcheinenden Körper des alten Werkführers verſammelten ſich die rußigen Scharen der Ar⸗ beiter. Noch ehe ſie in ihrem erſten Schreck wußten, was ſie ſollten, ſtand der Chef, Erich Steinthal, zwiſchen ihnen und neben ihm ein junges Mäd⸗ chen, das mit vor Schrecken gleichſam erſtaunten Augen um ſich blickte und nicht begriff, was hier geſchehen war. gen ſuchten. Wenn der Anſturm zur Teilnahme an der Deutſchlandreiſe anhält, ſo ſoll noch ein zweiter Dampfer gechartert werden, welcher Mitte Juli Newyork verlaſſen dürſte. Die Geſellſchaftsrei⸗ ſen der amerikaniſchen Heſſen führen von Ham⸗ burg nach Köln, von wo aus eine Rheindampfer⸗ fahrt angetreten wird, die verſchiedene Städte des Rheinlandes berührt. Nach einer Nacht in Rüdesheim folgt die Beſichtigung des Nieder⸗ walddenkmals und ein Aufenthalt in Bingen und Mainz. Ueber Laubenheim, Nierſtein und Oppenheim geht es dann nach Darmſtadt, das die amerikaniſchen Gäſte offiziell begrüßen und zu der 600⸗Jahrfeier willtommen heißen wird. Am 23. Juli geht es dann in Automobilen durch das Odenwaldgebiet über die Bergſtraße nach Heidelberg, worauf ein Abſtecher ins Bayeriſche Hochland vorgeſehen iſt. Die Heſſenfahrt findet ihren offiziellen Abſchluß am 5. Auguſt in Frank- furt am Main. Wörth a. Rh., 5. April. Bei lebendigem Leibe verbrannt. Die 38 Jahre alte Ehe⸗ frau von Jakob Stöffler wollte im Keller etwas ſuchen und ſteckte deshalb ein Streichholz an, wo— bei ihre Kleider Feuer fingen. Unglücklicherweiſe fiel dabei eine Flaſche mit einer leicht brennbaren Flüſſigkeit um, welche ſich über ihre Kleider er— goß. Einer Feuerſäule gleich ſprang die Frau noch auf die Straße, wo durch Nachbarsleute und ihren Ehemann die Flammen erſtickt wurden. Die Verletzungen waren aber derart ſchwerer Natur, daß ſie wenige Stunden ſpäter im Kran— lenhaus Karlsruhe ſtarb Steuertermin⸗Kalender für Monat April 1930. 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. März, ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbe⸗ haltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. . Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Umſatzſteuer⸗ Vorauszahlung für das 1. Kalendervierteljahr 1930.— Schonfriſt bis 15. April. Einkommenſteuer-Vorauszahlung(ausgenom— men Landwirte) für das 1. Kalenderviertel— jahr 1930 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer— ſchuld.— Keine Schonfriſt. ). Körperſchaftsſteuer-Vorauszahlung für das 1. Kalendervierteljahr 1930 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtge— ſetzten Steuerſchuld.— Keine Schonfriſt. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. April ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 Mark überſteigt.— Keine Schonfriſt. 1. Ziel Landesſteuer nach dem in den nächſten Tagen zugehenden endgültigen Steuerbeſcheid für das Rechnungsjahr 1929. Keine Schonfriſt. Sport u. Spiel JK⸗Sport Die H. Lanz Mannſchaft, die einen recht ſchönen Fußball ſpielt, wurde 4:2 geſchlagen. Ein Sieg, den man erwartet hatte. Leutershauſen 1.— Viernheim Privat 212 Waldſportplatz Die„Grünen“ ſiegten gegen den A-Klaſſe— gerein 07 Mannheim 3:1. Jedoch es war kein überzeugender Sieg, es klappte wieder einmal nirgends, als wie bei der Berteidigung. Das Spiel konnte nicht gefallen. Turngenoſſenſchaft 1893 Die Turngenoſſen haben es geſchafft. Der Meiſterfavorit Rheinau wurde 3:1 geſchlagen; ein ſchöner verdienter Sieg. de eee Turner⸗Handball Im Wiederholungsſpiel zeigte ſich die erſte Handballelf des Tbd. Viernheim ſeinem Gegner Germania Mannheim gewachſen. Mit 4:1 Toren wurde auf neutralem Gelände, in Oftersheim, ein ſchöner Sieg errungen. To. Sandhofen komb.— Viernheim 2. 512 Tv. Waldhof komb.— Viernheim Igd. 4:2 Lokale⸗ Sonntags rückfahrkarten gelten zu Oſtern) zur Hinfahrt am Gründonnerstag von 12 Uhr an, am Karfreitag, am Karſamstag, am Oſter. ſonntag, am Oſtermontag; 2) zur Rückfahrt: am Karfreitag, am Karſamstag bis 9 Uhr, am Oſter⸗ ſonntag, am Oſtermontag, am Dienstag, 22. Apr. bis 9 Uhr. Mit Sonntagsrückfahrkarten dürfen Eilzüge gegen Zahlung des tarifmäßigen Eilzug⸗ zuſchlages benutzt werden. Sämtliche Schnellzüge in der Zeit vom Gründonnerstag bis Dienstag nach Oſtern ſind aber ausgeſchloſſen Der Totentanz von Pater W. Wieſebach. Zwei Stunden bei dem Tod, ſo kann man kurz das Beiwohnen bei der Aufführung des „Totentanzes“ geſtern Abend im Freiſchütz benennen. Zwei Stunden bei dem Tod, ein furchtbar bitter⸗ ernſtes Erleben, ein eindrucksvolles Spiel in dent der Tod, der ſtrenge unerbittliche Schnitter und Gegner alles Lebens, als Knecht Gottes die Be⸗ fehle des Allerhöchſten ausführt. Es iſt eine Mahnung an die Vergänglichkeit alles irdiſchen und verweiſt auf das Jenſeits, auf das Leben nach dem Tode. Wir lernen den gefürchteten Tod hier kennen, wie man ihn ſich noch nie vorgeſtellt hat. Wir ſehen ihn als Freund der Menſchen, aber auch als unerbittlichen Rächer alles böſen. Wir ſehen wie der Tod durch den Sündenfall der erſten Menſchen Adam und Eva, in die Welt kam und ſein fürchterliches Amt antritt. Wir find tiefinner⸗ lich zerrüttet, wenn wir in den folgenden 10 Bil⸗ dern die Macht des Todes kennen lernen. Bei N r ee Steuer vorlagen Heftiger Kampf um die Keine Mehrheit für die Vier⸗ ſteuererhöhung— Doth noch Erhöhung der Umlatzſteuer? Berlin, 5. April. Im Steuerausſchuß des Reichstages wurde heute die allgemeine Au s⸗ ſprache über die Deckungsvorlagen der Re⸗ gierung fortgeſetzt: Inzwiſchen iſt der geſtern von den Negie⸗ rungsparteien vereinbarte neue Geſetzentwurf zur Aenderung der Tabak⸗ und Zuckerſteuer als Initiativantrag eingegangen. Er verkürzt die Zahlungsfriſt bei der Tabakſtener um einen halben Monat, läßt die Tabakſteuerläger be⸗ ſtehen und erhebt von den Inhabern dieſer Lager als Verwaltungsentſchädigung laufend ein Prozent des Steuerwertes der von ihnen verſteuerten Zigarren. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer teilte mit, daß die Vorlagen über den Finanz⸗ ausgleich und über die Reichsfinanzreform noch heute vorgelegt werden. Um keine wei⸗ tere Zeit zu verlieren, hat die Regierung be⸗ züglich der Arbeitsloſenverſicherung von einer Doppelvorlage abgeſehen. Die Vorlage ent⸗ hält dafür nicht das Kompromiß der früheren Regierungsparteien; dieſes muß durch beſon— deren Antrag aufgenommen werden. Die Vor⸗ lage fſieht die Schaffung eines Notſtocks für die Arbeitsloſenverſicherung aus Mitteln der Induſtriebelaſtung vor, ferner enthält ſie grundſätzliche Beſtimmungen über die Aus⸗ gabenerſparniſſe und Steuerſenkungen; nicht dagegen wird der Entwurf über die Senkung der Einkommenſteuer vorgelegt, weil der Reichsrat ihn zurückgeſtellt hat und die Negie⸗ rungsparteien inzwiſchen ſich über die Sen⸗ kung der Gewerbeſteuer verſtändigt haben. Abg. Dr. Horlacher von der Baye i ſchen Volkspartei erhob ſcharfen Einſpruch gen die Bierſteuererhöhung. Auch die Sozialdemokraten, die in der vorigen Regierung für die 75⸗prozentige Bierſteuererhöhung zu haben waren, haben jetzt erklärt, daß ſie an der Bierſteuer⸗ erhöhung kein Intereſſe mehr hätten, da die ſozialpolitiſchen Vorausſetzungen inzwiſchen gefallen ſeien. 3. Zt. ſieht man alſo keine Möglichkeit, die Bierſteuererhöhung im Reichstag durch⸗ ziuſetzen und es werden ſchon Gerüchte laut, daß man auf eine Heraufſetzung der Um⸗ ſatzſteuer zurückgreifen werde, wobei jedoch noch nicht zu überſehen iſt, mit welcher Mehrheit eine ſolche Umſatzſteuer⸗ erhöhung beſchloſſen werden könnte. Abkehr des Zentrums vom Reichsbanner? cnb. Berlin, 5. April.(Radio.) Unter Hin⸗ weis auf Kundgebungen des Berliner Reichs⸗ banners, in denen gegen das Kabinett Brü⸗ ning Stellung genommen wurde, ſchreibt der „Preſſedienſt des Zentrum“: Wir haben früher ſchon bei anderen Anläſſen darauf hinweſſen müſſen, daß es die höchſte Jeit iſt, di? Aktionen des Reichs⸗ anners etwas ſchärſer unter die Lupe zu nehmen. Das Raichsbänner iſt damals ge⸗ gründet würden als Abwehr- und Ver⸗ teidigungsorgeniſation. Damale war es notwendig. Mit den Jahren hat ſich das Verunglückten. Sie hatte in dem Portierhauſe auf ihren Vater gewartet, da war Erich Sdein⸗ thal vorübergekommen, um vor Schluß der Fa⸗ bräk noch einmal ins Büro zu gehen; er hatte Johanna mitgenommen, damit ſie ihren Vater von der Arbeit wegholen ſolle, und ſo waren ſie beide gerade in dem Augenblick in den Maſchinen⸗ raum getreten, als der alte Werkführer aus der fürchterlichen Höhe herabgeſtürzt war und nun wie leblos zu ihren Füßen lag. 5 Ganz ratlos, ganz erſtarrt von dem ſchreck⸗ lichen Ereignis, das ſich ſoeben vor ſeinen Augen abgeſpielt, ſtand Erich einen Augenblick, aber Jo⸗ hanna hatte ſofort begriffen, um was es ſich han⸗ delte. „Vater, lieber Vater!“ gellte ihr Aufſchret durch die weite Halle und ſie ſtürzte über den Körper des lebloſen Alten. Ihr Schmerz und ihr laut aufſchreiender Jammer dauerte ahn e mur den Bruchteil einer Minute; ſofort nahm ſie ihren Verſtand und ihre ganze Tatkraft zuſam⸗ men, um ſchleunigſt die nötige Hilfe anzuordnen. „Schnell einen Arzt, Leute, das iſt das erſte! Und dann helft mir meinen Vater aufheben!“ Hundert berußte Hände wollten zugreifen, aber Erich, der nun auch zur Beſinnung gekom⸗ men war, ſchob die Arbeiter beiſeite. Er ſelbſt hob liebevoll den greiſen Kopf empor und mit Hilfe Johannas und der nächſtſtehenden Leute trug man den Körper Johannſens in die Büro⸗ räume, die ſich zu ebener Erde befanden. Hier bettete man ihn auf ein altes Lederſofa, und Jo⸗ hanna, tapfer und mutig die Tränen zurück⸗ drängend, begann den Vater zu entkleiden, um nach einer äußeren Verletzung zu ſuchen. Mit fiebernden Augen verfolgte Erich die haſtigen, ſchlanken Finger des jungen Mädchens, die ſo energiſch und zielbewußt Rettung zu brin⸗ 7 2 22 2.. w Johannſen, die Tochter des 4 1 Neichsbanner immer mehr zu einer ſozia⸗ liſtiſchen Kampftruppe entwickelt und wu ede bei allen parteipolitiſchen Anläſſen von den Sozialdemokraten zu Demanſtratſonszwek⸗ ken herangezogen. Was jetzt in Berlin ge⸗ ſchehen iſt, gibt dem Zentrum alle Veran⸗ laſſung. der Bundesleitung des Neichsban⸗ ners deutlich und offen zu erklären, daß wir ſolche Zuſtände nicht mehr zu ertragen vermögen, daß wir es ablehnen müſſen, ſozialiſtiſche Parteigeſchäfte zu betreiben. Am beſten wäre es, wenn die Organiſation ganz verſchwände. Erich ſelbſt 1 des Verletzten mit Waſſer und belebenden Eſſenzen, welche man aus der Fabcikapotheke herbeigeholt hatte. Aeußere Verletzungen waren, ſoviel man flüchtig konſtatieren konnte, nicht zu entdecken. Der Fall aus der Höhe ſchien, durch mehrfache Hinderniſſe unterbrochen, acht die vernichtende Wirkung ausgeübt zu haben, die man befürchten mußte. Der alte Johannſen war anſcheinend über mehrere Treppenabſätze geſtolpert; genau hatte es ja keiner geſehen, aber nur ſo konnte man ſich das ſeltſame Faktum erklären, daß der Kör⸗ per nicht zermalmt worden war. Bewegungslos und ſteif, mit geſchloſſenen Augen lag er da und ein Laie hätte nicht kon⸗ ſtatieren können, ob noch Leben in ihm ſei, oder ob die inneren Verletzung ſo ſchwer ſeien, daß er bereits verſchieden war. Faſt anderthalb Stunden dauerte es, ehe ein Arzt zur Stelle war; er hatte erſt von dem ge⸗ genüberliegenden St. Pauli herbeigeholt werden müſſen. i Sobald der Arzt den Büroraum betrat, ſetzte der anweſende Prokuriſt ihm auseinander, um was für einen Unfall es ſich handelte. Erich wollte ebenfalls ſprechen, aber er fühl⸗ te, daß ihm die Stimme verſagte; es war die klare Erkenntnis über ihn gekommen, daß er und nur er allein der Schuldige an dieſem Unfall war, und dieſe Erkenntnis hatte ihn mit einem tiefen inneren Grauen erfüllt. Todbleich ſtand er an der Wand neben dem Sofa, auf welchem der alte Werkführer lag, und ſtarrte mit ausdrucksloſen Augen auf den Kör⸗ per. Er fühlte, daß er dieſes Unglück in ſeinem ganzen Leben micht wieder vergeſſen könne und daß die Erinnerung daran beſtimmend für ſein ferneres Lebensſchickſal ſein würde. Der Arzt hatte inzwiſchen mit ſeiner Unter⸗ ſuchung begonnen, indem er mit erſtauntem Blick Johanna ma leiſtete. „Ich bin die Tochter des Verunglückten!“ er⸗ klärte ſie ihm leiſe, mit faſt erſtickter Stimme, und ſo groß war die Energie und die Tatkraft des jungen Mädchens, daß es für ſie nur den eimen Gedanken gab, ihrem Vater Rettung und Hibfe zu bringen, ohne durch unnötiges Jammern und Weinen die Tätigkeit des Arztes zu verwir⸗ ven. Der Arzt konſtatierte vor allen Dingen, daß das Leben in dem Verunglückten noch nicht er⸗ loſchen ſei. Welchen Grad und Umfang die innere Verletzung annahm, konnte er natürlich nicht gleich feſtſtellen, und ſo ordnete er als das zweck⸗ mäßigſte die ſofortige Ueberführung des Werk⸗ meiſters in ein Krankenhaus an. Johanna wandte ſich an den Arzt.„Warum im ein Krankenhaus? Bitte, laſſen Sie doch mei⸗ men Vater in unſere Wohnung ſchaffen, ich werde ihm die treueſte und beſte Pflegerin ſein!“ g „Unmöglich,“ erwiderte der Arzt,„es ie höchſtwahrſcheinlich, das größere Operationen vorgenommen werden müſſen, und dann müßden wir ihn ja doch in eine Heilanſtalt überführen!“ Jetzt miſchte ſich auch Erich in das Geſprüch eim.„Ich bitte, den Kranken im eine Privat⸗ klinik bringen zu laſſen und zwar im diejenige, welche die beſte Gewähr für ſeine Behandlung und Herſtellung bietet. Der Koſtenpunkt darf dabei keine Rolle ſpielen!“ „Wenn dem ſo iſt, ſo laſſen wir ihn in die Klinik des Doktors Kirchberg transportieren,“ entſchied der Doktor.„Das beſte wird ſeim, wür beſtellen bei einer Unfallſtation einen Transport⸗ wagen an das gegenüberliegende Ufer von St. Pauli und verſuchen auf die möglichſt bequemſte Weiſe den Verunglückten in einem Boot himüber⸗ zubringen!“ f Jortſetzung.) een Arm und Reich, bei Hoch und Niedrig, hält er Ernte. Die Sängerin führt er vom reichen Bei⸗ fall hinweg vor den Richterſtuhl ſeines Herrn. Der Braut, die ſich auf den Hochzeitstag freut, nimmt er das Leben. Der Jüngling flucht Gottes⸗ Beſchluß und legt Hand an ſein Leben. Sie geht zur Seligkeit, er muß zur Hölle. Der modernen Mutter nimmt er mit Hohngelächter das„einzige“ Kind. Er verweiſt ſie auf die vielen, die ſie im Mutterſchoße getötet hat und hält ihr mit eindring⸗ licher Stimme ihr Verbrechen, das ſie hierdurch be⸗ gangen, vor. Ein Schlemmer wird vom Sektgelage, bei dem er die Armen verſpottete, durch den Tod an den Ort der Vergeltung gebracht. Die Armen führt er ein in das Reich Gottes. 2 Klatſchbaſen bezeichnet er als Mörderinnen der Seele ihres Nächſten, als Sünderinnen gegen das Gebot der Liebe und bringt ſie zur Strafe. Einen Gelehrten der in hochtönenden Worten Gott ableugnet, bringt er zur Umkehr. Eine alte Mutter, einen Groß⸗ induſtriellen und einen Dichter führt er vor den höchſten Richter. Aus allen Schichten und zu jeder Stunde holt er auf Befebl Gottes ſein Opfer. Zu einer kranken Frau kommt er als Erlöſer erfreut, daß der Prieſter noch ſegnen konnte.„Herz ſtehe“ klingt ſein Gebot und er führt ſie direkt in den Himmel zu ihren vorausgegangenen Lieben. Als Anſtifter von Kriegen, Erdbeben, Epidemien und Unheil in aller Welt triumphiert der Tod über die reichen Ernten die er gehalten, da ertönen die Poſaunen des jüngſten Gerichtes, das Zeichen des Kreuzes erſcheint am Himmel, die Toten ſtehen auf, der Tod iſt überwunden. Es kommt der Höhe⸗ punkt des Spiels. Der Tod muß ſterben, auf daß die Seligen und die Verfluchten ewig leben. Die letzteren fluchen und bitten den Tod, den ſie im irdiſchen Leben ſo gefürchtet, um Erlöſung, während die erſteren freudig dem Krenzeszeichen entgegen- jnbeln: Alleluja!— Pater W. Wieſebach hat hier ein Werk geſchaffen, das nicht genug gewürdigt werden kann und ſeinem Werk„Leiden Chriſti“ nichts achſteht. Der Dramaturg und Leiter der Aufführung, ſowie Darſteller des Todes, Herr Phil. Malburg war künſtleriſch vollendet. Man ſpürte in den einzelnen Bildern ſeine geſchickte, wirkungs⸗ volle Inſzenierung. Das Spiel, das ohne Pauſe vor ſich ging, war in einem Guß, und in jeder Beziehung war der Gedanke des Verfaſſers genau erfaßt. Es paßte alles, jede Steigerung der Stimme, jede Bewegung der Mitwirkenden. Und dieſes iſt eben beſondern Herrn Malburg zu dan— ken. Als Darſteller des Todes war Herr Mal⸗ burg unübertrefflich. Auch Frau Malburg ſpielte ihre verſchiedenen Rollen mit viel Geſchick. Die übrigen lagen alle in den Händen bewährter Spie⸗ ler und Spielerinnen der Jünglings⸗Sodalität und der Jungfrauen⸗ Kongregation. Auch der Kirchen— chor wirkte mit. Von beſonderer Wirkung war die Bühnenausſtattung und gauz beſonders die effekt⸗ volle Beleuchtung den einzelnen Scenen.— Es muß hier der Jünglings⸗Sodalität, allen Mit⸗ der Zeit der ſtiklen Einkehr, der Faſtenzeit, der Zeit der Reue und Buße, iſt es doppelt wertvoll, für jeden einzelnen, mag ein ſolches Spiel zu ſehen; einen ſolch tiefen Ein⸗ blick zu gewinnen in der Macht des Todes, der als Vollſtrecker der Befehle des Allerhöchſten ſein Werk ausübt. Die nächſte Vorſtellung iſt am Donnerstag Abend im Freiſchütz. Jeder muß ſich das Werk anſehen. F. K. Schtrih, Schtrah, Schtroh, de Summertag is do! Wie freuten ſie ſich, die kleinen Menſchenkinder, wie zeigten ſie ein ſtrahlendes Geſicht, daß ſie mit buntem Sommertagsſtecken und großem Bretzel oben- an, den Frühling, den Sommer begrüßen durften. Aber auch die Großen hatten Freude, Freude an der Fröhlichkeit der Kleinen. Der Wettergott hatte Einſehen und zeigte ein recht fröhliches Geſicht, als am Nachmittag der ſchön zuſammengeſetzte Sommer- tagszug durch die Straßen marſchierte. Frühling, Sommer, Herbſt und Winter waren finnvoll ver⸗ körpert. Der Winter iſt tot, es lebe der Frühling. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle geleitete den Zug durch die Ortsſtraßen, wo er überall richtig ge— würdigt wurde. Am Rathaus hielt Herr Bürger- meiſter Lamberth eine kurze, aber herzliche An- ſprache, in welcher er die Ankunft des Frühlings er denken wie er will, wirkenden, aber beſonders Herrn Malburg Dank geſagt werden, daß ſie uns die Aufführung dieſes unſchätzbaren Werkes ſehen ließen. Und gerade in feierte. ihren Feſttag gehabt. intonierte„Winter ade.. Der Winter wurde abgebrannt, die Mufik .Die Kleinen hatten Dank den rührigen Veran- ſtaltern, die es immer verſtehen, trotz der ſchlechten, finanziellen Lage etwas Schönes zu bieten. *Die große Filmſehenswürdigkeit heute Montag nochmals im Ceſipa. Wilhelm Dieterle und Lien Deyers die gefeiertſten Filmſtar der Welt, das Lieblingspaar aller Kino⸗ freunde zeigte man geſtern wie überall mit großem Erfolge. Unbeſchreiblich ſchön iſt das Spiel des Wilh. Dieterle und der Lien Deyers. Allen Be⸗ ſuchern werden beide noch lange in Erinnerung bleiben und mit großer Spannung erwartet man ſchon den 2. Wilh. Dieterle Film, derſelbe heißt „Frühlingsrauſchen.“ Der großen Nachfrage wegen kommt heute Montag das unüberbietbare und erſt⸗ klaſſige Programm nochmals zur Aufführung. Da⸗ zu das ganze und ſehenswerte Beiprogramm mit Laura la Plante und Charlie Chaplin. Ein Bril⸗ lantprogramm das man jedem Kinofreund empfehlen muß und ein Beſuch wird für jeden zum Erlebnis werden. Die ſchönſten und billigſten Abendunter⸗ haltungen findet man ſtets im Cefipa. Demnächſt zeigt man den großen deutſchen Monumental ⸗Spitzen⸗ film„Andreas Hofer.“ * An Blutvergiftung geſterben. Nach kaum dreitägiger Krankheit iſt das 19 Jahre alte Fräulein Klara Rein, Tochter der Werk⸗ meifterswitwe Rein, infolge einer Blutvergiftung geſtorben. Der ſofortige operative Eingriff konnte das bedauernswerte und brave Mädchen nicht mehr retten. Allgemeines Mitgefühl wird der betroffenen Familie entgegengebracht. Die Beerdigungszeit iſt aus der Anzeige erſichtlich. Zentral-Film-Palast. Wilh. Diete Der großen Nachfrage, sowie des großen Erfolges nochmals zur Aufführung. Ein Besuch lohnt sich. Ich leb rle in T wegen, kommt heute Montag das wunderbare u. erstklassige Riesen- Programm Söwie das Sehens- werte Beiprogramm Versäume niemand Wilh. Dieterle, Lien Deyers, Laura la Plante und Charlie Chaplin heute noch zu sehen. Ein Besuch erfreut und hat noch niemand gereut. Mar. Jünglings-Sodalftät N Heute Montag abend 8 Uhr Zusammenkunft des geſamten Vorſtandes und aller Spieler im Kettelerſaal. Der Präſes. kauft man am besten da, wo sie hergestellt werden. 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Geſtern war alles ausverkauſt. Warum, weil dies der größte Film ſeit Jahren iſt. Alle waren ſie zufrieden mit unſerem Bombenprogramm. Hunderte ſahen dieſes Kunſftwerk, ein allgemeines Lob, da hilft alles nichts, „Bier Teufel“ iſt und bleibt der größte Erfolg für Viernheim. Heute Montag gewöhnliche Preiſe. Alles geht heute ins U.⸗T. Tuagosverselberung. Die unteuſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermorks auf den Namen 1) des Georg Ferdinand Sax 1. zu ½ 2) deſſen Ehefran Anna Maria geb. Alter zu ½ im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Donnerstag, den 22. Mai 1930, nachmittags 2½ Uhr, durch das unterzeichnete Gericht auf dem Rathauſe zu Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs- vollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Februar 1930 in das Grundbuch eingetragen worden. Bezeichnung der Grundſtücks: Grundbuch für Viernheim, Band XVIII, Blatt 1229 1) Flur J, Nr. 2010, Grabgarten, Gewann Neugaſſe, 166 qm, Schätzung 200 Rm. 2) Flur J, Nr. 2010, Hofreite, Luiſenſtr. 2, Gew. daſelbſt, 382 qm, Schätzung 7800 Am. Lampertheim, den 1. April 1930. Heſſiſches Amtsgericht. Meiner werten Kundſchaft daß heute wieder ein Waggon Sella Aarioldeluunger geſackt, eingetroffen iſt. Johann Valt. Hofmann 2. Billigſte Preiſe. F Fl. 1.50 MR. zum Reſbſtock. meine geliebte Todes-Anzeige. Gestern nachm. um halb 7 Uhr verschied nach kurzem Nrauksein. 510 8 Blutvergiftung, unsere liebe gute Tochter, raut, und Tante, Fräulein Klara Rein im Alter von 19 Jahren, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente. Wir bitten für unsere lb. Verstorbene zu beten. Viernheim, Wimpfen, Lampertheim, Ingelfingen, New- Die Beerdigung findet am Mittwoch nachm. um 4 Uhr vom Trauerhause, Wilhelmstr. 3 aus statt. 2 unsere gute Schwester, Schwägerin Vork, den 7. April 1930. Die fieftrauernden Hinterbliebenen.