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Es wird ebenso herzlich wie dringend um recht zahlreiches Erscheinen gebeten. ſcppakfahg ac dach d Kg Ga dadg cand. Der geschäftsführende Ausschuß: I. A.: Rektor Mayr, Festpräsident. E ˙ Papierabfäll 8 Anzüge, Kittel, Hosen, zum Feueranzünden Uhren, Schuhe, Gramo- kaun unentgeltlich abgeholt werden. Säcke mitbringen Uiernheimer Anzeiger sonstiges finden Sie am billigsten bei Bartmann Mannheim R 4, 18. reinigt und färbt Kleidungsstücke aller Art wäscht Stärkewäsche, Leibwäsche, Gardinen etc. ullsslert nach den neuesten Mustern gut, schnell, billig! Sachen, welche bis Mittwoch Mittag 12 Uhr gebracht: können bis Samstag abgeholt werden. Färberei I. Birkhahn Aunanmeslelle. Frau J. Kuhn, dest. ll eirat Farben 1 Lacke due dite 20 J. 1 adp ef m. 7190 Streichfertige Oelfarben in allen] Landweirtſchaften 0 Farbtönen, Trockenfarben, A Haberadgen 2 Möbellack, Emaillelaek gefunden tüchtigen Maun, weiß und bunt, ee ee e 15 Bleimennige, zwecks baldiger Ehe. Pinsel, Carbolineum kilo 40 Pig. 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Betr.: Verſteigerung der Allmendgrundſtücke. Am kommenden Donnerstag, den 10. April 1930, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungs⸗ ſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrund⸗ ſtücke verſteigert: Oberlück 7. Gew. Nr. 6 HVI¾n Alter Garten 2. Gew. Nr. 3 Sandgaben Nr. 42 Sandgaben Nr. 95 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 48 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 58 Kl. Neuenacker im Großbruchfeld Rr. 43 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 11 Rothfeld 2. Gew. Nr. 3 Dreiruthen Nr. 59 Vierruthen Nr. 43 Krottenwieſe(Acker) Nr. 103 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 23 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 41 Schloth Nr. 51 Schloth Nr 60 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung wird der Dung vom gemeinheitl. Faſelſtall an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 5. April 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Meiner werten Kundſchaft daß heute vieder ein Waggon Sperlad-Aartoleldunger geſackt, ein getroffen iſt. Johann Valt. Hofmann 2. Norddeutſche Saatkartoffeln Am Lager ſind vorrätig: Frühe Kaiſerkronen, Woltmann, Frühe Roſen u. 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Die geſtern nachmittag vom Reichskabinett zu Ende geführten Be⸗ ratungen über die Agrarfragen ergaben eine völlige Einigung über den Entwurf eines „Geſetzes zum Schutze der Landwirtſchaft.“ Im Anſchluß an die Kabinettsſitzung fand unter dem Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brü⸗ ning eine Fraktionsſührerbeſprechung ſtatt, an der Vertreter des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten, der Wirtſchafts⸗ partei, der Chriſtlich⸗Rationalen Arbeitsge⸗ meinſchaft und der Bayeriſchen Volkspartei teilnahmen. In dieſer Beſprechung, die bis in die ſpäten Abendſtunden währte, wurde der Geſetzentwurf zum Schutze der Landwirtſchaft eingehend durchgeſprochen, wobei Ueberein⸗ ſtimmung erzielt wurde. Die neuen Agrarzülle. enb Berlin, 8. April.(Eigene Meldung). Wie das„Berliner Tageblatt“ aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, wird das Geſetz zum Schutze der Latidwirtſchaft, das dem Reichstag in näch- ſter Zeit zugeht, an neuen Zollſätzen 20 Mark für Speck, ſtatt wie bisher 14 Mark, und 10 Mk. für Schmalz, ſtatt 6 Mark, vorſehen. Ebenſo ſol⸗ len die Zölle auf die Rohſtoffe der Margarine— fabrikation, auf Talg, Stärke und Dextrin, er- höht werden. Ferner ſoll ein höherer Milchzoll vorgeſehen ſein. Schließlich ſoll für die Geflügel⸗ farm etwas getan werden, um ſie für die Erhö⸗ hang der Zölle auf die Getreidearten zu entſchä⸗ Aigen, die für die Geflügelhaltung in erſter Reihe in Frage kommen. Es wird alſo an eine Er- höhung des Eierzolles gedacht, die allerdings, wie das genannte Blatt betont, ſehr langwierige diplomatiſche Verhandlungen vorausſetzt. da der Cierzoll im ſüdſlaviſchen und im italieniſchen Handelsvertrag gebunden iſt. enb. Berlin, 8. April.(Eigene Meldung.) Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, bezieht ſich die Einigung, die bei der geſtrigen Beratung des Reichskabinetts über das Agrar⸗ programm erzielt wurde, auf nahezu alle wich⸗ tigeren Fragen. Offen iſt u. a. noch die Höhe des Schmalzzolles, bei dem noch eine Differenz von zwei Pfennigen beſteht. Es iſt aber anzu⸗ nehmen, daß auch über dieſe Dinge heute nach⸗ mittag eine Einigung erzielt wird. Der Haupt⸗ zweck der heutigen Kabinettsſitzung iſt die Ausarbeitung des Initiativgeſetzes, das von den Regierungsparteien im Reichstag einge⸗ bracht werden wird. Auf dieſe Weiſe ſoll ver⸗ mieden werden, daß die Regelung der Agrar— fragen durch den Umweg über den Reichsrat verzögert wird. Gelingt es— was natürlich noch nicht zu überſehen iſt— Ende dieſer Woche bei der dritten Leſung die Steuervor⸗ lagen parlamentariſch zu erledigen, ſo könnte die Agrarvorlage ebenfalls noch vor Oſtern vetabſchiedet werden. Die Zuſtimmung des Reichsrates würde dann nachträglich eingeholt werden. Nach allgemeiner Auffaſſung unter⸗ richteter Kreiſe liegen die Schwierigkeiten nicht in den Agrarfragen, ſondern in den Differen⸗ zen wegen der Steuern. Mit der heutigen zweiten Leſung der Steuervorlagen ſchiebt ſich das Intereſſe für ſie in den Vordergrund der pa rlamentariſchen Erörterungen. Aeuerausſchuß des Reichstages Berlin, 8. April. Im Steuer⸗Ausſchuß des Reichstages wurde die Beratung über das Tabak⸗ und Zuckerſteuergeſetz fortgeſetzt. Abg. Dr. Rademacher(Du.) ſprach ſich ge⸗ zen den einprozentigen Verwaltungskoſtenbei⸗ trag aus. Abg. Dr. Hertz(S.) lehnte die Aen⸗ derungsanträge der Regierungsparteien ab. Abg. von Sybel(Chr.⸗N. Bauernpartei), er⸗ Härte es für zweckmäßiger, den Tabakzoll zu erhöhen. Bei der Zuckerſteuer haben ſich un⸗ haltbare Zuſtände herausgebildet. Abg. Ende (K.) erklärte, hier hätten induſtrielle und agrariſche Intereſſen entſcheidend gewirkt. Nach weiterer Debatte wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten ein Antrag der Deutſchnationalen angenommen, wonach die Verwaltungsabgabe u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. für die Tabarſteuerlager ſtatt ein Prozent nur ein halb Prozent betragen ſoll. In der Ge— ſamtabſtimmung wurde jedoch die Tabakſteuer⸗ Vorlage in der Faſſung des Kompromiſſes der Regierungsparteien abgelehnt, weil nur die Regierungsparteien dafür ſtimmen. Ein Geſchäftsordnungsantrag, über die urſprüng— liche Regierungsvorlage abzuſtimmen, wurde gleichfalls abgelehnt. Die Zuckerſteuer wurde in der Faſſung der urſprünglichen Regierungsvorlage angenom- men, der Geſetzentwurf ſoll am 1. Mai in Kraft treten. Nach längerer Ausſprache wurde die Mineral- waſſerſteuer abgelehnt. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer berichtete ſodann über die Kaſſenlage des Rei— ches. Der Fehlbetrag Ende März betrage 222 Millionen. Dieſem Fehlbetrag ſtanden Deckungs— ttel in Höhe von 267 Millionen gegenüber, ſo vuß Ende März noch ein verfügbarer Beſtand bei dem Betriebskredit von 45 Millionen vorhanden war. Durch inzwiſchen erfolgte Kredit- und An⸗ leiheregulierungen und ferner durch das neue Finanzprogramm haben ſich die früher aufgeſtell— ten Finanzierunaspläne im weſentlichen geän— Jer Zunkaupfe eee 8 i eee Mittwoch, den 9. April 2 Nee eee eee eee Zeitung bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzei 1 0 e: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Ae bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme au beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden dert. Sie führen nunmehr zu folgendem Er— gebnis: Für April Ueberſchuß von 125. für Mai Fehlbetrag von 228 Millionen, für Juni Fehl⸗ betrag von 7 Millionen, für das erſte Vierteljahr alſo ein Fehlbetrag von 110 Millionen: für Juli Ueberſchuß von 198 Millionen, für Auguſt Usker⸗ ſchuß von fünf Millionen, für September Fehl— betrag von 38 Millionen, für das zweite Vier— teljahr alſo Ueberſchuß von 165 Millionen, für das dritte Vierteljahr Fehlbetrag von 123 Mil— lionen. Hiernach würde Ende Dezember ein Fehlbetrag von rund 70 Millionen vorhanden ſoin. Der Schwerpunkt der Bilanz liegt im Mo— at Mai, in dem ein Fehlbetrag von 228 Mil- lionen eintritt, zu deſſen Deckung nur 125 Mil⸗ lionen Beſtände aus April vorhanden ſein wer— den, ſodaß im Mai noch etwa 100 Millionen fehlen werden. Außerdem wird nach den Ver— einbarungen, die mit dem Bankkonſortium ge— troffen ſind, der Reſtbetrag des Dezemberkredits in Höhe von 300 Millionen kündbar. Verhand⸗ lungen über Streckung der Kündigungsfriſt und über die Deckung des Fehlbetrages für Ende Mai ſind im Gange. Für das Ergebnis dieſer Ver— handlungen wird die Bewilligung der Mittel zur Ordnung des Etats von Bedeutung ſein. Die Bilanz zeigt einen erfreulichen Fortſchritt in der Sanierung der Kaſſenlage, die aber auch Arbeitslosenversicherune Finanzausgleich und Finanzreform im Reichstag— Gaſtſtätten⸗ geſetz endgültig angenommen Berlin, 8. April. Im Reichstag wurde heute das Gaſtſtältengeſetz in zweiter und dann auch in dritter Beratung endgültig angenommen. Einige in der zweiten Leſung beſchloſſene Aende— rungen wurden in der dritten Beratung wieder geſtrichen, ſodaß die Vorlage im weſentli— chen in der Ausſchußfaſſung ange- nommen iſt. Am 1. Juli ſoll das neue Geſetz in Kraft treten. Gegen die Vorlage ſtimmte neben den Kom— muniſten auch die Wirtſchaftspartei. Sie begrün— dete ihre ablehnende Haltung damit, daß für ſie die Beſtimmung unannehmbar ſei, wonach die Schankkonzeſſion verweigert werden kann, wenn zu erwarten ſei, daß der Antragſteller die Ar— beiterſchutzbeſtimmungen nicht einhalten werde. Die Streichung dieſer Beſtimmung hatte aus rechtlichen Gründen auch der volksparteiliche Ab— geordnete Dr. Kahl beantragt, war damit aber in der Minderheit geblieben. Der Reichstag erteilt dann die Genehmigung zur Strafverfolgung verſchiedener Abgeordneten aus dem nationalſozialiſtiſchen und kommuniſti— ſchen Lager. Zur erſten Beratung kamen dann Reichsrat ſchon genehmigten Vorlagen über den vorläufigen Finanz ausgleich und über die Vorbereitung der Reichsfinanzreform. Die Finanzvorlage verfolgt auch jenen Vorſchlag zur Sanierung der Arbeitsloſenver— ſicherung, über den das Kabinett Müller ge— die vom ſtürzt iſt. Von dieſem Sanierungsvorſchlag, eder eine Beitragserhöhung um 4 Prozent zuließ, wich der Kompromißvorſchlag ab, den die jetzigen Regierungsparteien machten. Da nun der Reichsrat ſchon der urſprünglichen Regierungs— vorlage zugeſtimmt hat, und da Eile geboten iſt. hat die gegenwärtige Regierung die Vorlage der alten Regierung eingebracht, obwohl ſie garnicht mehr hinter der Vorlage ſteht, ſondern bei der Arbeitsloſenverſicherung die Kompromißregelung durchführen will, die von den jetzigen Regie— rungsparteien als Aenderungsantrag durchge— führt werden ſoll. Reichsfinanzminiſter Moldenhauer. der die Vorlagen mit kurzen Ausführungen begrün— dete, gab an, daß das Vorgehen der Reichsregie— rung in dieſem Falle eine außergewöhnliche Maß— nahme darſtelle, aber den guten Zweck nicht ver— fehle. Die dringend notwendige ſchnelle Sanie— rung der Finanzen erfordere ſchnelle Maßnah— men Abg. Wiſſell, der Arbeitsminiſter des frü— heren Kabinetts, hielt mit einer ſeinem ſonſt ru— higen Temperament fremden Leidenſchaftlichkeit eine Kampfrede gegen die Regierung wegen ihrer Haltung zur Arbeitsloſenverſicherung. Er er— klärte einen weiteren Abban der Leiſtung der Arbeitsloſenverſicherung für unverantwortlich. Ihm trat der volksparteiliche Abgeodnete Pfef— fer entgegen, der betonte, der Sturz des alten Kabinetts ſei allein durch Wiſſells Starrköpfigkeit herbeigeführt worden Am Mittwoch 3 Uhr ſoll die Beratung fort— geſetzt werden. die die Profilbildniſſe Bismarcks und Hindenburgs tägt mit der Umſchriftung„des Deut. ſchen Reichs Begründer und Beſchirmer.“ Die Rückſeite zeigt die Länder. 25 Wappen dez beutſchen e 4e. Jahrgan eee etzt noch derart angeſpannt iſt, daß ſie durch eine mit einem Steuerausfall verbundene Ver— zögerung in der Verabſchiedung der Deckungsvor⸗ lagen erneut gefährdet werden würde. Die nächſte Sitzung des wird am Mittwoch abgehalten. Heſſiſcher Langtae Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 8. April. Nachdem der Finanz- ausſchuß des Heſſiſchen Landtages am Montag in Gießen Einſparungsmöglichkeiten bei der Lan— desuniverſität beſprochen hatte, berief er heute die Hauptabteilung, Miniſterium der Finanzen, und erledigte in raſcher Folge hiervon 20 Etat— kapitel. Zu den Perſonalkoſten des Miniſteriums hatte die Volkspartei und der Landbund Abbau— anträge geſtellt und zwar ſollte ſie in verſchiede— nen Ausmaßen Inhaberſetzungen bei allen Ka— tegorien von Miniſterialbeamten vornehmen. Die Anträge wurden abgelehnt, nachdem Finanz— miniſter Kirnberger darauf verwieſen hatte, daß bei der Stellung ſolcher Anträge nicht auf die pſychologiſchen Wirkungen nach außen geſehen werden ſollte, ſondern die ſachlichen Möglichkei⸗ ten zu prüfen ſeien. Er verwies auf die außer— ordentliche Mehrarbeit, die dem Miniſterium durch die Auſſtellung und Durchprüfung des Sparprogramms erwüchſe. Von den weiteren Kapiteln löſte eine lange Ausſprache noch das Landesvermeſſungsweſen aus. Hier wurden vom Zentrum und Landbund ſowie der Volkspartei die Gebührenſätze beanſtandet, deren Höhe da— rauf zurückzuführen ſei. daß Akademiker zu ſehr mit untergeordneten Aufgaben betraut ſeien. Von Regierungsſeite wurde mitgeteilt, daß in Heſſen die Zahl der Vermeſſungsbeamten niede— rer ſei als in anderen Ländern. Steuerausſchuſſes Annahme fand ein volksparteilicher Antrag, daß für das Rechnungsjahr 1930 von einer wei— teren Gebührenerhöhung abzuſehen ſei. Geneh— vention zu Flugverkehrsnternehmungen in Heſ— reits am Mittwoch beendet ſein wird. Frankfurt a. M. 8. April.(600 Jahre Frankfurter Frühjahrsmeſſe.) Die alljährlich ſtattfindende Frankfurter Frühjahrs⸗ meſſe beſteht jetzt 600 Jahre. Aus dieſem Anlaß wird kommenden Mittwoch ein hiſtoriſcher Feſt— zug ſtattfinden, an dem ſich nach vorläufiger Schätzung mehr als 5⁰ Wagen beteiligen werden. Ein feierlicher Empfang durch die Stadtverwal— tung vor dem Römer ſchließt ſich an. Darmſtadt, 8. April.(Newyorker Heſ- ſen kommen in die Heimat.) Zur 600 Jahrfeier der Stadt Darmſtadt werden die zahl- reichen in Newyork lebenden Heſſen— man ſchätzt ihre Zahl auf rund 40 000— eine ſtarke Delega⸗ tion entſenden, die vermutlich auf zwei eigens für dieſen Zweck gecharterten Dampfern den Ozean überqueren wird. Am 23. Juli werden die amerikaniſchen Heſſen in Kraftwagen durch den Odenwald und über die Bergſtraße nach Heidel— berg kommen. Von hier aus iſt ein Abſtecher ins bayeriſche Hochland vorgeſehen. Ihren offiziellen Abſchluß findet die Heſſenfahrt am 5. Auguſt in Frankfurt a. M. Mannheim, 8. April.(Tödlicher Unfall) Der 51 Jahre alte verheiratete Eiſendreher Gg. Hch. Weinhart in Neckarau iſt geſtern nachmittag in der Toreinfahrt ſeines Hauſes beim Abwaſchen der Decke von der von ihm benützten Doppellei— ter aus einer Höhe von etwa 3 Metern abgeſtüzt und hat ſich einen ſchweren Schädelbruch zugezo— gen. Am Abend iſt er im Krankenhaus geſtorben. Pforzheim, 8. April.(Politiſche Schlä⸗ gerei.) Geſtern nachmittag iſt der frühere Kommuniſt Wilh. Hahner in der Mittelſtadt von ehemaligen Parteigenoſſen derart verprügelt worden, daß er ins Krankenhaus verbracht wer⸗ den mußte. Es handelt ſich vermutlich um einen Racheakt. Hahner hatte nach der vor einigen Wo⸗ chen ſtattgefundenen Schießerei vor dem„Pfälzer Hof“ zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozia- liſten bei ſeiner Vernehmung angegeben, daß ein Kommuniſt geſchoſſen habe. Bäsweiler(Bez. Aachen), 8. April. Mit dem Motorrad verunglückt.) Auf der Straße Geilenkirchen Heinsberg fuhr geſtern abend der Lehrer Latten aus Bäsweiler mit ſeinem Mo- torrad beim Ueberholen eines Lieferwagens mit ſolcher Wucht gegen einen entgegenkommenden Laſtwagen, daß er auf der Stelle getötet wurde. migt wurde auch die Weiterbehaltung der Sub— ſen in Höhe von 40000 Mark. Man rechnet da— mit, daß die erſte Beratung des Etatgeſetzes be— ::: ĩꝛ·A ˙ m ̃ . ͤ———— —... P. — 5 5 Wetzlar, 8. April. Schweres Autoun⸗ glück! In den Morgenſtunden des Sonntags ereignete ſich bei Wetzlar ein ſchweres Autoun⸗ glück. Eine mit ſechs Perſonen beſetzte Chevro⸗ let-Limouſine rannte in voller Fahrt gegen ei⸗ nen Baum und wurde völlig zertrümmert. Sämtliche Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Der 50 Jahre alte Bauunternehmer Schäufler aus Wetzlar erlitt einen Schädelbruch und war ſo⸗ fort tot. f Ludwigshafen, 8. April.(N ationalfſozia⸗ liſten ſprengen KPD. Verſammlung) Geſtern abend veranſtaltete die KPD. Ortsgrup⸗ pe Ludwigshafen im großen Saale des ſtädtiſchen Geſellſchaftshauſes eine öffentliche Verſammlung. Der Saal war dicht beſetzt. Es waren cg. 7⁰⁰ Perſonen anweſend, darunter viele Nationalſozia— Uſten, die von der KPD. ausdrücklich zur Ver— ſammlung eingeladen und zur Deskuſſion aufge— fordert waren. Der kommuniſtiſche Hauptredner des Abends, Lenzner. Berlin, konnte ſich zu An- fang ſeines Vortrages über„Faſchismus ohne Maske“ noch ſo leidlich durchſetzen. Dann aber begannen die Störungen ſeitens der N. S. Leute. Die ſangen im weiteren Verlauf der„Diskuſſion“ im Chor ihre Kampflieder, ſodaß ein Verſtehen des Redners ausgeſchloſſen war. Auf den Kampf- ruf der Gegenſeide„Nieder mit dem Faſchismus“ der durch einen vom Rednerpodium in den Zu— ſchauerraum draſtiſch unterſtützt wurde, ſetzte dann eine regelrechte allgemeine Rauferei ein. Die Po— lizei ſchritt dann ein, und räumte den Saal, wo, bei gelegentlicher Widerſtand ganz beſonders zä— her Kampfhähne mit dem Gummiknüppel gebro— chen werden mußte. Bei der Durchſuchung der Verſammlungsteilnehmer fand man ein größere Anzahl von Hieb- und Stichwaffen, 8 Perſonen wurden feſtgenommen. Auch Verletzte gab es eine ganze Anzahl, mehrere ſind dem Polizeibe— richt zufolge ſogar erheblich verletzt. Einer der Kämpfenden ſtieß eine große Glasſcheibe ein, wo— bei er ſich die Naſe abſchnitt. Auffallend ſind die Verletzungen einiger Perſonen, die durch Ueber— ſpritzen mit einer ätzenden Flüſſigkeit verurſacht wurden. Verſuche, die Verſammlungskrawalle durch Straßenkundgebungen fortzuſetzen, wurden von der Polizei energiſch unterdrückt. Mannheim, 8. April.(Kind verbrüht.) Geſtern nachmittag fiel das zwei Jahre alte Kind eines Kaufmannes in eine im Gang der Waſch— küche eines Hauſes in der Scharhanſtraße in Feu— denheim ſtehende mit heißem Waſſer gefüllte Waſchbütte, wodurch das Kind am ganzen Körper verbrüht wurde. Es wurde in lebensgefährlich verletztem Zuſtande ins allgemeine Krankenhaus verbracht. Mannheim, 8. Geſtern nachmittag fuhren zwei Arbeiter mit ei— nem vierrädrigen Handwagen die abſchüſſige Straße zwiſchen P6 und 7 und Q 6 und? hin⸗ ab, wobei ſie auf dem Wagen ſitzend dieſen mit den Füßen lenkten. Als ſie in voller Fahrt bei dem Hauſe Q 7, vorbeifuhren, wurde das ſechs Jahre alte Pflegekind eines Tünchers, das die Straße überſchreiten wollte, von dem Wagen er— faßt und überfahren. Die Kleine mußte mit er— heblichen Verletzungen in ärztliche Behandlung gebracht werden. Eberbach, 8. April.(Zu Tode gedrückt) Der 53 Jahre alte verheiratete Stembrecher Ad. Emig von Stümpfelbrunn, Vater bon ſſehen Kin⸗ dern, geriet bei Verladearbeiten auf dem Goi— mühler Bahnhof zwiſchen zwei ſchwere Steine, die ihn zu Tode drückten. Michelſtadt, 7. April.(Politiſcher Zwi⸗ ſchenfall.) Nationalſozialiſtiſche Gruppen aus Frankfurt, Offenbach, Darmſtadt und mehreren rheinheſſiſchen Orten hielten am Sonntag nach⸗ mittag in Michelſtadt eine Verſammlung ab. Nach Schluß der Kundgebung fuhren die Teil⸗ nehmer auf Laſtautos nach Hauſe. Als ein Auto mit Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen Deut. ſchen Arbeiterpartei an der Gaſtwirtſchaft des Bürgermeiſters Nees vorbeifuhr, ſchlug ein dort ſtehender Reichsbannermann mit einer Latte, die mit Nägeln geſpickt war, auf die Inſaſſen des Autos und verletzte einen Mann am Kopf. Die Nationalſozialiſten ſprangen vom Wagen und holten den in die Wirtſchaft geflüchteten Neichs. bannermann, um ihn zu verprügeln. Hierauf fuhren ſie in ihrem Wagen weiter. Inzwiſchen war die Polizei und Gendarmerie alarmiert wor- den, die alle ſchon auf der Heimfahrt begriffenen Wagen mit Nationalſozialiſten anhielt und nach Michelſtadt zurückbrachte, wo ſie die Leute in der Realſchule feſtſetzte. In ſpäter Abendſtunde dau- erte die Vernehmung der mehreren Hundert Na— tionalſozialiſten noch an. ſachspiel zu den Deutſchlands Fleiſchverbrauth Die Viehzählung vom 2. Dezember 1929 er⸗ gab einen Rückgang faſt aller Großviehbeſtände. Die Vermutung, daß dieſe Minderung, insbe⸗ ſondere des Rindviehbeſtandes, zurückzuführen ſei auf eine weſentliche Erhöhung der Schlach⸗ tung von Rindern, wird beſtätigt durch die in dieſen Tagen vom Statiſtiſchen Reichsamt ver⸗ öffentlichten Ziffern über die beſchaupflichtigen Schlachtungen des Jahres 1929. Verglichen mit dem Vorjahre ergibt ſich im Jahre 1929 eine ſtarke Abnahme der Schweineſchlachtungen. Die Ziffer der beſchauten Schlachtungen fiel von rund 19,5 Mill. im Jahre 1928 auf rd. 17,2 Mill. im Jahre 1929; das iſt ein Rückgang um rund 12 Prozent. Dieſem Rückgang der Schweineſchlach⸗ tungen ſteht eine verhältnismäßig gleich hob. Zunahme der Schlachtungen von Ochſen un Mullen(zuſammen 12,3 Prozent), von Kühen ewa 9,3 Prozent) und von Jungrindern um 15,7 Prozent gegenüber. Mit den Ziffern von 1929 erreichen die Schlachtungen an Rindern ſunfstenunruhen in Oorms Wormſer Amlsgericht. Worms, den 8. April 1930. Den Vorſitz führt Herr Amtsgerichtsrat Funk. Die Anklage vertritt Herr Staats— anwalt Böninger. Die Anklage. Die Auklage ſelbſt richtet ſich gegen den Arbeiter Adam Jünger, aus Worms. Der⸗ ſelbe wird beſchuldigt, am 15. Januar ds. Is., alſo während der Exwerbsloſen- und Kommu- niſtenunruhen, in der Siegfriedſtraße Herrn Amtsgerichtsrat Trautwein überfallen und ſchwer mißhandelt zu haben. Jünger beſtreitet dies. Er wird vertreten durch Rechtsanwalt Steinbrecher aus Frankfurt a. M. Die Zeugenausſagen. Bei der Vernehmung der erſten Zeugen kommt es zu einem kleinen Zoiſchenfall. Poli⸗ zeibeamte weiſen den im Zuhörerſaal anweſen⸗ den kommuniſtiſchen Stadtrat Habermehl aus Worms wegen wiederholten Sprechens aus dem Verhandlungsſaal. Wenige Minuten ſpäter kommt Habermehl wieder. Die Vernehmung der Zeugen G., B. und Y. ergibt im großen und ganzen nichts poſitives. Die Zeugen haben wohl zum größten Teil den Vorfall mit angeſehen, ſind aber nicht in der Lage, den Täter in der Perſon des Angeklagten Jünger wiederzuerkennen. Der Staatsanwalt beantragt Er kommt zunächſt auf den Vorfall ſelbſt zu ſprechen. Die Behauptungen des Angeklagten, während des ganzen Morgens, fraglichen Tages, auf dem Martinsplatze geweſen zu ſein, ſeien unwahr und durch Zeugenausſagen be— ſtätigt. Es unterliege keinem Zweifel, daß der Angeklagte die Tat begangen habe. Der An⸗ geklagte habe ſich an einem Richter zu rächen verſucht, an einem Manne, der ſeine Pflicht getan habe die ihm bas Geſetz vorgeſchrieben habe. Er beantragte deshalb den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahren, ſo⸗ wie»'um Tragen der Koſten des Verfahrens zu verurteilen. i Playdoyer des Verteidigers. Es ſei keinesfalls nachgewieſen worden, daß der Angeklagte als der Täter in Frage komme. Die Ausſagen der Zeugen Trautwein und Gamer würden ſich widerſprechen. Amts- gerichtsrat Trautwein hätte den Täter doch mit Beſtimmtheit wiedererkennen müſſen. Nach ſeinen Ausſagen käme Jünger überhaupt nicht als Täter in Frage, ſei doch die Perſonen⸗ beſchreibung eine ganz andere wie ſie bei dem Angeklagten angebracht ſei. Er bittet um Frei⸗ ſpruch ſeines Klienten von Strafe und Koſten ertl. Zubilligung einer milden Strafe. Das Urteil. Nach länger Beratung kommt das Gericht nachſtehendem Urteil: Der Angeklagte Jünger wird zu einer Ge⸗ füngnisſtrafe von 10 Monaten, ſowie zur Tragung der Koſten des Verfahrens ver⸗ urteilt.— In der Urteilsbegründung wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Augeklagte dieſen Akt lediglich aus Rache unternommen hat, uufgewühlt durch die damalige Un⸗ ruhe in Worms. Damit hatte die Verhand⸗ lung, die mehrere Stunden in Anſpruch nahm, ihr Ende erreicht. Lt cee 1 b ble t cha ger do An eee. eee eee eee e 5. n in dd Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (J. Fortſetzung.) Das aber hat den Ehrgeiz des alten Mannes nur aufgeſtachelt; er wollte mir zeigen, daß er noch die Kraft der Jugend beſäße, und ſo hat er über ſeine Kräfte gearbeitet und ſich angeſtrengt, und dadurch iſt das Unheil entſtanden. Es gibt für mich keine Entſchuldigung! Ich— ich ganz allein trage die Verantwortung für das Ent⸗ ſetzliche, was heute geſchehen iſt! „Aber, Herr Erich!“ Doch Erich wiederholte mit Wuchlrigkeit:„Es gibt für mich keine Entſchuldigung und ſo wie Sie jeden Troſt zurückweiſen, muß auch ich jedes Wort ablehnen, was mich von meiner Verant⸗ wortung entlaſten könnte. Ich werde ewig daran zu tragen haben und keine Zeit wird die Wunde heilen, die heute meinem Gewiſſen geſchlagen worden iſt.“ In finſtrem Brüten blickte er vor ſich hin und Johanna, die dieſer ungeheuren Selbſtanklage gegenüber nicht wußte, was ſie ſagen ſollte, er— faßte nur ſtumm ſeine Hand. Und ſo fuhren zwei tiefunglückliche Menſchen vurch die Nacht dahin, bis das plötzliche Anhal⸗ ten des Wagens ſie aus ihren düſteren Träumen aufſchreckte. Erich half Johanna beim Ausſteigen; er be⸗ zahlte den Kutſcher, der langſam davonfuhr, dann begleitete Erich das Mädchen bis zur Haustür.— „Bevor wir heute auseinandergehen, nur noch ein Wort!“ ſagte Erich.„Noch bin ich nicht zmſtande, Ihre Verzeihung zu erbitten, und Sie önnen mir dieſelbe auch nicht gewähren; nur gas eine wollte ich Ihnen ſagen:— daß ich ſtets beſtrebt ſein werde, die ungeheure Schuld Ihnen N02 Hei 227 22 Hue 5 5 010 9 8 Hel. ö cle. Ane 22 n den höchſten Beſtand ſeit der Kriegszeit. Nach amtlicher Schätzung beträgt die aus den beſchau⸗ pflichtigen Schlachtungen für das Jahr 1929 an⸗ fallende Fleiſchmenge rund 28 Millionen Doppel⸗ zentner. Zu dleſen Schlachtungen kommen noch die Fleiſchmengen aus den Hausſchlachtungen, die ſich ſchätzungsweiſe auf 3,95 Millionen Dop⸗ pelzeniner belaufen, ſo daß ſich im Jahre 1920 eine Geſamtfleiſcherzeugung aus Inlandsſchlach⸗ tungen von rund 32 Millionen Doppelzentnern ergibt. Zur Errechnung des geſamten Fleiſch⸗ verbrauchs der deutſchen Bevölkerung müſſen wei⸗ terhin noch 1,09 Mill. Doppelzentner Auslands⸗ fleiſch hinzugerechnet werden, die im Jahre 1929 als Mehreinfuhr von Fleiſch über die deutſche Ausfuhr hinaus in Deutſchland verbraucht wor⸗ den ſind. Daraus ergibt ſich ein Geſamtfleiſch⸗ verbrauch von rund 33 Millionen Doppelzentner oder 0, Millionen Doppelzentner weniger als 1928. f Der Wein als Vollstruut Als der Schriftſteller Otto Brahm vor vierzig Jahren nach Gründung der Freien Bühne in Berlin des öfteren Zuſammenkünfte mit„Leuten aus dem Volke“ hatte, äußerte er allen Ernſtes Bedenken, daß die Arbeiter ihm übel nehmen könnten, wenn er ſtatt des üblichen Bieres einen Schoppen Rotwein trank, und entſchuldigte ch immer mit„ärztlicher Verordnung.“ Mit dieſer Erinnerung iſt draſtiſch dargetan, wie ſehr zu allen Zeiten der Wein fälſchlicherweiſe als ein Vorrecht der Beſſergeſtellten angeſehen wurde. Schuld daran iſt einmal die Ueberteuerung des Weines im Ausſchank in weinfremden Gegen. den, zum anderen der Umſtand, daß der einfache Mann den Wein nie anders als in vornehm ge ſchliffenem Kriſtallglaſe gereicht ſah und deshalb dem gewohnten Biertrunk treu blieb, deſſen der. bes Behältnis, das Bierſeidel, beſſer in die ſchwielige Hand paßte. Wer einmal, ſtamme er aus dem Herzen Deutſch. lands, dem Norden oder dem Oſten, eine zeit. lang in der weinfrohen Pfalz oder im badi⸗ ſchen Weingebiet zubrachte und hier den unver⸗ fälſchten Rebenſaft aus derbſchlichten Viertel- gläſern trank, einen Volkstrunk, der hier das Bier nur an heißen Sommertagen aufkommen läßt, der bewahrt dem deutſchen Wein ſeine Zu- neigung für allezeit. Dieſen Brauch in die wein fremden Gebiete des Vaterlandes hinauszutra⸗ gen, iſt jetzt die günſtigſte Zeit. Die Weinpreiſe haben einen nie gehabten Tieſſtand erreicht, die Keller ſind überfüllt und nach dieſem günſtigen Winter winkt ein ſonniger Sommer und ein er⸗ tragreicher Weinherbſt. Es gilt deshalb, mit die. ſen ſtarken Bataillonen den Vormarſch in wein. fremdes Gebiet anzutreten. Zur Vorbereitung dieſes Feldzuges gehört aber auch die Verwen⸗ dung des rechten Trinkglaſes. Solange der Mann aus dem Volke im weinfremden Gebiete Weise Zähne bh lad n E ſchon durch einmaligespPutzen mit der herrlich erfriſchend ſchmeckenden Chlorodont-Zahnpaste erzielen Ste einen wundervollen Elfenbeinglanz der Zähne, auch an den Seitenflächen, bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens lonſtruierten Ohlorodont-Zahnbhirste mit gezahntem Borſtenſchnitt. Faulende Speiſereſte in den Zahnzwiſchen⸗ räumen als Urſache des üblen Mundgeruchs werden reſtlos damit beſeitigt.— Chlorodont: Zahnpaſte, Mundwaſſer, Zahn⸗ bürſte Einheilspreis je 1 Mk., in bekannter blau⸗weiß⸗grüner Originalpackung in allen Chlorodont-Verlaufsſtellen zu haben. e Ats lil algen. Qauber. 22 llbecell vi ö 0 gegenüber abzutragen,— daß es für mich nur noch eine Aufgabe im Leben geben wird—“ Er konnte vor innerer Bewegung nicht wei— terſprechen, jäh drängte es ſich ihm vom Herzen empor und ſchoß ihm heißbrennend in die Augen. Er preßte Johannas Hand und bevor ſie etwas erwidern konnte, ſchob er ſie ins Haus hinein und ſchloß die Tür hinter ihr, um wie ein Traumwandelnder ſelber den Heimweg anzu⸗ treten.— 6. Am nächſten Morgen befand ſich Erich lange vor Beginn der Sprechſtunde in der Klinik von Doktor Kirchberg. Auch Johanna war bereits anweſend. Sie begrüßten ſich beide wie zwei Menſchen, die durch ein gemeinſchaftliches großes Unglück innig vertraut geworden ſind. Der Doktor teilte ihnen das Reſultat mit, welches die Unterſuchung des Verunglückten er⸗ geben hatte. Was ſie erfuhren war ſehr niederſchmetternd. Der alte Johannſen war allerdings zum Be⸗ wußtſein zurückgekehrt; es beſtand auch keine direkte Gefahr für ſein Leben aber nun kam das Schlimmſte: die Wirbelſäule oder das Rückgrat hatte eine ſchwere Verletzung erlitten, ſo daß dem Bedauernswerten ein langes Siechtum be⸗ vorſtand; er würde nie wieder aufrecht gehen und ſtehen können; er würde vielmehr, wenn es der Kunſt der Aerzte gelänge, ihn während der erſten Kriſis dem Leben zu erhalten, zeitlebens ein ſiecher Krüppel bleiben. Johanna hatte ſich vorgenommen, jede Wen⸗ dung des Schickſals mit Feſtigkeit und Mut zu ertragen; das aber, was ſie erfuhr, ging doch über ihre Kräfte; ſie brach in ein heftiges Schluchzen aus. Die ganze Härte des Schickſals⸗ ſchlages löſte ſich bei ihr in einem ſo unſagbaren Jammer auf, daß der alte, würdige Gelehrte vollſtändig faſſungslos dieſem großen Schmerze gegenüberſtand. 10 Erich hatte mit vollſtändig gen die Schreckensbotſchaft des Arztes mitange⸗ hört; es war ibm, als verſpüre er einen Riß in ſeiner Seele, als ſei er nur zum Unglück ver⸗ dammt und konne nie mehr tatkräftig und mu⸗ tig der Welt ins Auge blicken, als bedeute dieſe letzte Unglücksnacht eine Wendung für ſein gan⸗ zes Leben, für ſein Schickſal! Minuten vergingen, da erhob Johanna un⸗ willkürlich den Blick und ſah in das Antlitz Erichs, ſah dieſe grenzenlos verzweifelten Augen und trotz des überwältigenden Schmerzes hatte ſie Mut und Selbſtbeherrſchung genug, ihre Trä⸗ nen zurückzudrängen und ſich dem jungen Fabrik⸗ beſitzer zu nähern. „Aber, Herr Erich, Sie können doch nichts dafür. Es iſt ein Unglück, das wir ertragen müſſen!“ Sie, die ſelbſt untröſtlich war, wollte dem jungen Manne Troſt zuſprechen; der aber ſchüt⸗ telte nur den Kopf und erwiderte:„Mein ganzes Leben wird nicht ausreichen, die Schuld gutzu⸗ machen, die ich an Ihrem Vater begangen habe!“ Der Doktor ließ ſich die Urſache des Unglücks⸗ falles erzählen, aber auch er konnte ein unmittel⸗ bare Schuld Grichs nicht entdecken. Er nannte es ein Zuſammentveffen, eine Verkettung un⸗ glücklicher Nebenumſtände. Allein das alles konnte Erichs Selbſtanklage nicht entkräften. Da man den Patienten, der ſich gegenwärtig im einem äußerſt bedenklichen Fieberſtadium be⸗ fand, nicht ſehen konnte, ſo verließ, Erich bald darauf die Klinik. Johanna hatte darum gebeten in der Klinik bleiben zu dürfen, falls irgend eine plötzliche Verſchlechterung eine Kataſtrophe herbeiführen ſollte. f In dem Speiſezimmer der Steinthal'ſchen Villa auf der Uhlenhorſt war die Frühſtücks⸗ tafel gedeckt. Der Speiſeſaal führte direkt in eine Veranda, die durch wenige Stufen mit dem Vor⸗ garten in Verbindung ſtand. ö Der alte Diener Joſef legte gerade die letzte Hand an die Tafel. Auf leiſen, unhörbaren Soh⸗ len huſchte er über die Teppiche, in jeder Bewe⸗ gung ein diplomatiſches Weſen zur Schau kra⸗ gend. Er diente bereits mehr als dreißig Jahre im Steinthal'ſchen Hauſe und war mit allen Er⸗ eigniſſen, mit allen Schickſalsſchlägen desſelben aufs innigſte vertraut. Nach kurzer Zeit kam Gertrud, die jüngſte Tochter, in das Speiſezimmer, in Gemeinſchaft mit ihrer Geſellſchafterin, einer verhältnismäßig noch jungen ſchlanken Engländerin. Beide Da⸗ men waren, wie das die Verhältmniſſe mit ſich brachten, in tief⸗ſchwarzer Trauertoilette. a Gertrud war ein ſehr übermütiges, luſtiges Kind und in ihrer letzten Penſion in Lauſanne der Mittelpunkt aller tollen Mädchenſt reiche ge⸗ weſen. Mit ihrem lebhaften Temperament paßte ſie eigentlich gar nicht in den Rahmen der ſtreng ehrbaren Familie Steinthal hinein, die, wie die meiſten der vornehmen Patrizierfamilien Ham⸗ burgs, ihren Stolz darein ſetzten, durch vornehme Zurückhaltung und möglichſt ſtreng ariſtokrati⸗ ſches Weſen zu glänzen. Um ſie ein wenig an die ſtrengen Formen des Hauſes zu gewöhnen, hatte man Gertrud nach ihrer Rückkehr aus der Penſion eine engliſche Erzieherin gegeben, die ihren jugendlichen Ueber⸗ mut ein wenig dämpfen ſollte. Aber das Reſul⸗ tat der Berechnung war ein ganz anderes ge⸗ worden. Nicht Miß Maud Neville hatte den Uebermut Gertruds gedämpft, ſondern Gertrud hatte die kühle Engländerin durch ihr Tempe⸗ rament angeſteckt, ſo daß die letztere zum Schrek⸗ ken Frau Konſtanzes die Helfershelferin der kleinen Gertrud wurde, wenn dieſe irgend einen Streich beging, und ſo hatte ſich zwiſchen dieſen beiden Mädchen eine innige Freundſchaft en wickelt, an die man nicht rühren wollte. (Fortſetzung folgt.) Rebenſaft im geſchliffenen Glaſe gereicht ſe⸗ hen wird, muß er ihm als ein Getränk der Vor⸗ nehmen erſcheinen und kann ſich nicht einbür⸗ gern. Weinhandel und Ausſchank ſeien deshalb darauf bedacht, vor allem das einfache und zwar ſtielloſe, aber nicht ſtilloſe Viertelliterglas einzu⸗ führen, das handfeſt neben dem Bierglas zu be⸗ ſtehen vermag. Das geſchliffene Kriſtallglas bleibe dem Sekt und den Spitzenweinen für feſtliche Gelegenheiten befrackter Menſchen vorbehalten, Lokales Landmanns Arbeit im April. „April kalt und naß Füllet Scheuer und Faß.“ Mit dem April ſetzt der letzte, der entſchei⸗ dende Kampf zwiſchen Winter und Frühling ein Regen und Sonnenſchein wechſeln wie die Schwertſtreiche zweier Kämpen, und der Land⸗ mann wünſcht ſich den April recht kalt und naß. um volle Scheuern und volle Fäſſer zu gewinnen Aber mit dem Wunſch allein iſt nie geholfen. Er muß arbeiten, um in dem bevorſtehenden Som⸗ mer aus dem Boden herauszuholen, was wert⸗ voll und möglich iſt. So wird der Bauer als Hauptarbeit die Ausſaat vornehmen, die übri⸗ gens gut aufgelockerte und mit Dung gut vorb. reitete Böden erſordert. Beſonders kann der Landmann jetzt an die Ausſaat der Futterkräu— ter denken, z. B. der verſchiedenen Kleearten Luzerne, Gerſte, Erbſen, Linſen u. a. m. Die Kartoſſeln wollen abgeſteckt ſein und an den Obſt— bäumen müſſen neue Klebgürtel angebracht wer— den. Auch der Federviehhof erfordert ſeine Auf merkſamkeit, denn es herrſcht die Hochzeit des Brütens. Von der Ausſaat hängt die Ernte ab und wir wünſchen und hoffen, daß ſich die Saa lohne durch eine an Güte und Menge reich Ernte. April im Bauernmund. Es gibt, wie über jeden Monat, ſo auch übe den April eine Menge Wetter- und Bauernregeln Wir wollen hier nur einige wiedergeben: Dürrer April iſt des Bauern Will.— Aprilregen iſt ihm Kornblüt.— Gibts Karfreitag und Oſtern ſtar— ten Regen, kann's auf der Wieſe viel Futter ge— ben.— Als ob. Es gibt bekanntlich zwei Arten der Höflichkeit: aufrichtige und Scheinhöflichkeit. Wenn man ein⸗ mal Umſchau hält und feſtſtellt, in welchem Aus⸗ maße beide Höflichkeiten im Leben vertreten wer— den, ſo muß beſchämenderweiſe eingeſtanden wer. den, daß die Scheinhöflichkeit faſt eine unum— ſchränkte Oberherrſchaft ausübt. Daran iſt nun nicht die Höflichkeit ſchuld, ſondern wir alle ſelbſt, indem wir immer tun „als ob“, wobei wir jedoch keine Anhänger der Als-Ob-Philoſophie ſind. Wir grüßen unſere Be— kannten, ſagen zum Hutabziehen oder zur Ver— neigung„guten Morgen“,„guten Tag“ und „guten Abend“, zuweilen auch„gute Nacht“. Nun einmal ehrlich! Wer von uns denkt dabei wirklich daran, dem andern einen guten Tag uſw. zu wünſchen? Sagen wir nicht auch denen, denen wir am liebſten Tod und Teufel auf den Hals wünſchen würden,„guten Tag“— aus Höflichkeit? Aber nicht nur aus Höflichkeit, auch aus Gewohnheit. Es wäre gut, wenn wir uns ehrlich zu unſe— rer wahren Geſinnung bekennen würden, keinen Hehl daraus machten und nur dem einen guten Tag ſagen, dem wir das von Herzen wünſchen. Aber der Menſchen Sinn iſt mehr auf Streit als auf Friedlichkeit eingeſtellt. Würden wir nämlich ſo ehrlich ſein, ſo würde uns das von denen, die darunter zu leiden hätten, übelge— nommen, obwohl ſie ſich freuen ſollten, unſere ehrliche Meinung zu hören. Ob wir es wohl nocheinmal zur Ehrlichkeit in Bezug auf die Höflichkeit bringen, die Scheinhöflichkeit fallen laſſen und dem Gegen— über gerade ins Auge ſehen. Ich glaube nicht, denn dazu ſind die Menſchen zu feige. * gohnenſtangenverſteigerung. Mor⸗ gen Donnerstag vorm, um halb 9 Uhr werden im Gaſthaus zum Freiſchütz durch das hiefige Forſtamt Bohnenſtangen verſteigert. Jostflagaag London Beilin abgestiurt 8 8 Das Junkersflugzeug D 1649 vor dem Abflug. Unten rechts der tödlich verunglückte Pilot Karl Weſſel. Ueber England ſtürzte das flugplanmäßig deutſche Poſt- und Frachtflugzeug D 1619 kurz nach dem Abflug ab und verbrannte. Die beiden Inſaſſen, der Pilot Weſſel und der Vordfunker Kommert, fanden den Tod. Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 8. April 1930. Kurz nach 8 Uhr war das Plenum beſchluß⸗ fähig. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth, das Protokoll Herr Verw.⸗Inſpektor Alter. Vor Eintritt in die Tagesordnung wur— den eine Fülle von Kommiſſionsbeſchlüſſen bekannt- gegeben, von welchen wir hier die wichtigſten an- führen: An den Transformatorengebäuden ſollen die notwendigen Reparaturen ausgeführt werden. — An Baudarlehen ſind pro 1930 für 11 Wohn- häuſer a 2500 Mark, alſo zuſammen 27500 Mk. in Ausſicht geſtellt.— Die Baumpflanzungen wur⸗— den dem Nik. Herſchel für 78 Pfg. pro Stück über- tragen.— Für Reparatur der Wohnungen im Fried- hof wurden 400 Mark, für Kleidung der Toten⸗ gräber 80 Mark genehmigt.— Ein Antrag des Kinobeſitzers Fieger um Herabſetzung der Pauſchale wurde abgelehnt.— Für den Sommertagszug wur— den 50 Mark bewilligt.— Die Erhebung einer Bierſteuer wurde abgelehnt.— Der Totengräber Schuſter wurde zur Ruhe geſetzt und erhielt ein Präſent von 50 Mk.— Die Erbauung einer Turnhalle wurde bis 1931 zurückgeſtellt.— Die Gas- und Elektrizitätsverſorgungsanlage iſt mit 90000 Mark gegen Feuer verſichert. Eine Er- höhung dieſer Summe wurde abgelehnt.— Zum ſilbernen Doppeljubiläum der G.-V. Harmonie und Flora wurden zum Ehrenpreis 70— 100 Mk. ge— nehmigt.— Die Zählerreviſion wurde einem Inge— nieur von Mannheim für 1.30 pro Reparatur über— tragen.— Eine Sache wegen Stromdiebſtahl wurde in geheime Sitzung verwieſen.— Betr. des Mor- des in Mannheim den ein Aug. Krämer von Viern— heim verübt hat, wurde feſtgeſtellt, daß der Krämer tatſächlich hier, unehelich, als Sohn einer Dienſt— magd geboren wurde.— Betr. Nachzahlungen für Notftandsarbeiter ſollen dieſelben, ſoweit genehmigt, gewährt werden. Zur Tagesordnung: 1. Vergebung von gemeinheitlichen Fuhren Der G.⸗R. hat in ſeiner letzten Sitzung einen Be— ſchluß der Baukommiſſion aufgehoben und dadurch den Nik. Grab 1. anſtelle des Gg. V. Werle 1. zum 1. Gemeindefuhrmann ernannt. Da dieſes nicht zuläſſig iſt und ein Kommiſſionsbeſchluß nur im Verwaltungsſtreitverfahren aufgehoben werden kann, wurde der G.-R.-Beſchluß gegen 5 Stimmen anulliert. Somit iſt Gg. Valt. Werle 1. erſter Fuhrmann. Herr Bender, der gegen dieſen Beſchluß in Oppofition geſtanden hatte, verließ den Saal. 2. Behandlung amtlicher Angelegenheiten durch die Kommiſſionen und den Gemeinderat. Es wurde beſchloſſen, künftig amtliche Angelegenheiten nach den geſetzlichen Vorſchriften der Landgemeindeord— nung zu behandeln. Anträge die abgelehnt ſind, bleiben es und werden nur nochmals vorgelegt wenn neue Argumente angeführt ſind. Die Woh- nungsangelegenheit erledigt die Baukommiſſion mit. 3. Einſtellung eines ſtändigen Gemeindear— beiters. Es bleibt bei dem Kommiſſonsbeſchluß, daß die beiden Totengräber abwechſelnd zur Ge— meindearbeit herangezogen werden. Alles andere wird zurückgeſtellt. 4. Zuzug von Auswärtigen in hieſige Ge- meinde. Es handelt ſich hier um eine Zuzugsge— nehmigung, die bereits abgelehnt war und wurde dieſelbe nicht mehr vorgelegt. Punkt 5. Beſchäftigung Viernheimer Arbeiter in Mannheim. In einer Beſprechung mit dem Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim wurde er- zielt, daß künftig alle Arbeiten wieder in Mann- heim beſchäftigt werden. Lediglich bei Rotſtands⸗ arbeiten der Stadt kommt das nicht in Frage. Punkt 6. Erlaß einer Polizeiverordnung über das verkehrsſtörende Umherſtehen auf den Bürger— ſteigen. Ein von dem Polizeiamt vorgelegter und vom Kreisamt befürworteter Entwurf wurde als zu weitgehend abgelehnt und der Entwurf der Ge— meinde hochgehalten. Punkt 7. Abgabe eines Induſtrieplatzes an die Firma Gebrüder Brechtel. Der Platz wurde ſchon 1924 abgegeben. Da er jedoch noch nicht bebaut iſt, ſollte er wieder an die Gemeinde zurück- fallen. Der Platz ſol weiter der Firma Brechtel bis 1. Mai 1931 zur Verfügung ftehen, falls er nicht anderweitig gebraucht wird. Punkt 8. Beihilfe für ca. 60 Perſonen. ausgebe. 500.— Mk., werden ſollen. Punkt 9. Antrag des prakt. Arztes Dr. Kienle bis zur Voranſchlagsberatung zurückgeſtellt. feſtgeſetzt. Punkt 11. ſtands. Mandel und Heinrich Reinhard wurden die Herren Wahlmänner beſtimmt. Punkt 12. Verſchiedenes. 6 Erwerbsloſen, vor Schluß erzielt M. das Gewährung von Kommunionbei- hilfen an bedürftige Erwerbsloſe und Ausgeſteuerte. Der Erwerbsloſen-Ausſchuß ſtellte einen Antrag um Das Kreisamt teilt mit, daß es an Bedürftige 20.— Mk. pro Kind Der Gemeinderat bewilligt hierzu ca. die von der Fürſorgekommiſſion im Verein mit den Pfarrämtern an Bedürftige verteilt Donnerstag 5 Uhr Schülerturnſt. im Eichbaum. 3 1 19 um Zulaſſung zur Behandlung von Ortsarmen wird Punkt 10. Die Geldbeſchaffungskoſten für an Private gegebene Darlehen wurden auf 8% Bildung des kathol. Kirchenvor⸗ Für die ausgeſchiedenen Gemeinderäte Seb. norddeulſche Saatkartoſſeln G.-R. Gregor Gärtner und Jak. Schloſſer als die in Straßburg in Arbeit treten wollen, werden die Unkoſten von 14.— Mk. pro Mann vergütet, wenn ein geordneter Arbeitsvertrag vorliegt.— Dem Jak. Wedel wird erlaubt, ſeinen Verkaufs⸗ ſtand auf dem Vorplatz an der Goetheſchule bis auf Widerruf aufzuſtellen. Es ſoll weiter nach einem geeigneteren Platz geſucht werden.— Vom Miniſterium wird mitgeteilt, daß Notſtandsarbeit im Wald vorerſt nicht zur Verfügung geſtellt werden kann.— Zwecks Baugelände an der Moltke⸗ und Jaägerſtraße wird beſchloſſen, die notwendigen 2000 qm. Straßengelände zum Preiſe von 1.— Mk. pro qm. aufzukaufen.— Hier- durch werden dort ca. 20 Bauplätze geſchaffen.— Die Umlegung des Geländes zwiſchen Wald- und Wieſenſtraße wurde, bis auf den Acker der Kühl— wein Wtw., die mit der Umlegung nicht einver- ſtanden iſt, beſchloſſen. Somit gilt dieſes Terrain jetzt auch als Baugelände.— Die Gas- u. Waſſer⸗ netzerweiterung in der Friedrich- und Eulerſtraße wurde beſchloſſen und die Koſten von 1100 Mark genehmigt. Die Arbeiten werden ausgeſchrieben. — Da die exmittierten Mieter nicht mehr unter- zubringen ſind und die Gemeinde hierzu verpflichtet iſt, wird beſchloſſen an der Bürſtädterwegtränke weitere Notwohnungen zu errichten. Die Koſten von ca. 5000 Mark wurden bewilligt. Hiermit war die Sitzung um 11 Uhr beendet, anſchließend geheime Sitzung. 2. Aufführung iſt die Zahl der erſten Plätze ver⸗ mindert, ſodaß die Zahl der günſtigen 2. Plätze weſentlich vermehrt werden konnte. Vorverkaufs- ſtellen ſiehe in der heutigen Anzeige. *Das Schankſtättengeſetz im Reichs⸗ tag angenommen. In der geſtrigen Sitzung des Reichstags wurde das Schankſtättengeſetz angenom⸗ men, worin folgende wichtige Paragraphen enthalten ſind: Branntwein darf an Jugendliche nicht abge⸗ geben werden. Schnapsſchulden ſind nicht einklag⸗ bar. Macht alſo ein Gaſt Schnapsſchulden und be⸗ zahlt fie nicht, ſo ſind dem Wirt keine rechtlichen Mittel anhand gegeben, die Schuld einzutreiben Die Polizeiſtunde wurde auf 1 Uhr nachts feſtge⸗ ſetzt. Das Geſetz tritt am 1. Juli 1930 in Kraft. *Die Erhebung einer Bierſteuer durch die hieſige Gemeinde, wurde mit Rückſicht darauf, daß die Verbraucher dieſelbe ja doch tragen müſſen, abgelehnt. Turner⸗Handball Viernheim 1.— Germania Mannheim 1. 41. Am Sonntag mußte die 1. Elf zum Wieder⸗ holungsſpiel nach Oftersheim fahren, weil das 1. Spiel in Käfertal nach dreimaliger Verlängerung unentſchieden ausging. Diesmal kam es anders. Unſere Elf ſpielte wie aus einem Guß, man ſah wunderbare Ballabgabe, feine Kombination und einen ſaftigen Schuß. Bis zur Halbzeit ſtand es ſchon 3:0. Nach dem Wechſel verſucht M. mit allen Ritteln Tore zu erzielen, aber V. Läufer- reihe iſt auf der Höhe. V. erhöht auf 4:0, kurz Ehrentor.— Sonntag le Spiel gegen Sandhofen. K. Di ⸗Sport Wachenplan Dienstag 6 Uhr Training der unteren Mannſchaften 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 7/9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Germania. Mittwoch 4 Uhr Schülertr. auf dem Sportplatz. 8 ½¼ Uhr Totentanzaufführung. Freitag ab 4 Uhr Training auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turuſtunde im Eichbaum. 29 Uhr Spielerzuſammenk. in der Harmonie. Bauernverein. Heute und morgen werden am Staatsbahnhof Edeltraut Anerkannt 1. Abſaat. Der Vorſtand. ausgegeben. 5 7— DL II. Kean en Sie schon das jüngste Erzeugnis der Persilwerke: O Henkel's Aufwasch-, Spül- und Reinigungsmittel? II Danngehf s nochmel so schnell. Verblüffend rasch und gründlich nimmt Afa den Schmufz von allen Heusgeräfen weg. Die praktische Streuflasche is überaus sparsam im Verbrauch und kostet nur 20 Pfennig. Besorgen Sie sich noch heute Afa! putzt und scheuert alles ſlergestellr in den wWeldekannten persſlwerken.