9 4 1 jernheimer Anzeiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) SEEHARDOT- BERLIN Olympiq- Korrespondenz- Schreibmaschine Bochungsmoschine mit Rechenwerk y Sqldomqatæ b e eee e ee M AN NH E EM 7, 28 Fernsprecher: Mannheim 28723 28887. BERLIN N 24, Friedrichstraße 110-112(Haus der Technik); BRE SLA U, Kaiser-Winhelm- Streß e 88.0; OORTMUND, Südwall 29, DRESDEN, Neustädter Markt 11; DUS SEFHIDñORxF, Wilhelmpiatz 2; ERFURT, Mainzerhofplatz I3; FRANKFURT q. M., Friedensstraße 2 HAM EURO, Kaiser-Wilhelm-Stroſe 25-3J; HANNOVFEHR, Am Schiffgraben 135; K LN, Weißzenburgstraße 78(Ecke Reichenspergerpiatz); LEIF ZI, Nicolaistraſse 10, H; MAGDEBURG, Otto von Guericke- Straße II; MANNHEIM, G7, 23; MUNC HEN, Kqufiager Straße 3 (Roman Morbus; NMOURN BERG, Lorenzer Platz 12,, STUTTGART, Jöbinger Straße 33 Verlangen Sie von unserem nächsten Büro Aufgabe des für Sie zuständigen Bezirksvertreters eke Sele— Oternheimer Nachrichten) Viernheimer k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte 9 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 untagsblatt„Sterne und B “, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 1555 5 a. M. Schriftleitung Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Deutſcher Reichstag Berlin, 14. April. Auf der Tagesordnung tand die dritte Beratung der Deckungsvorla⸗ gen, beginnend mit dem Agrarprogramm. Die Abſtimmungen ſollen jedoch erſt nach der Ausſprache über alle Vorlagen erfolgen. Abg. Hörnle(Kom.) proteſtiert gegen das Argrarprogramm der Regierungsparteien. Abg. Hepp(Chr. Nat. Bpt.) bedauert, daß am Samstag auch Mitglieder von bürgerli⸗ chen Parteien gegen das mit dem Agrarpro⸗ zramm verbundene Deckungsprogramm ge— ſtimmt haben. Abg. Dr. Hilferding(Soz.): Das Agrarprogramm bedeute eine Gefahr nicht nur für die deutſche, ſondern für die geſamte euro⸗ päiſche Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik. Die unvermeidliche Folge würde eine Welle von Lohnbewegungen ſein. Abg. D. Mumm(Chr. N. Arb⸗G.): Wenn es zur Reichstagsauflöſung kommen ſollte, ſo werdon wir Chriſtlich⸗Nationalen mit gutem Bewiſſen in den Wahlkampf gehen und dabei für die Belebung einer chriſtlich-nationalen Kulturpolitik wirken. Reichsernährungsminiſter Schiele tritt den Ausführungen des Abg. Dr. Hilfer⸗ ding entgegen mit dem Hinweis auf den Ab⸗ ſtand, in dem ſich der Index der Preiſe für Agrarprodukte von dem viel h heren Indu⸗ ſtrie-Index befindet. Der Sinn des vorliegen⸗ den Agrarprogramms liege gerade darin, ei⸗ nen geſunden Ausgleich zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft herbeizuführen. Die große Arbeitsloſigkeit ſpricht nicht dafür, daß unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe geſund ſind. Red⸗ ner gibt die Erklärung ab, daß die der Re⸗ gierung zu gebende Ermächtigung auch die Möglichkeit einſchließe, weiterhin den Zollſatz für Gerſte zur Viehfütterung bei gleichzeiti⸗ gem Bezug von eoſiniertem Roggen auf 2 Mk. herabzuſetzen. Bei den Einfuhrſcheinen ſei nicht daran gedacht, dadurch die Reichskaſſe ſtärker in Anſpruch zu nehmen. Zur Gefrier⸗ fleiſchfrage erklärt der Miniſter, er habe nicht die Abſicht, der bedürftigen Bevölkerung den Genuß von Fleiſch zu erſchwinglichen Preiſen unmöglich zu machen, er ſei vielmehr entſchloſ⸗ ſen, der wirklich minderbemittelten Bevölke⸗ rung den bisherigen Fleiſchverbrauch zu er⸗ möglichen, allerdings auf einem Wege, der auch den Bedürfniſſen der Landwirtſchaft ge⸗ recht werde. Abg. Dr. Hilferding(Soz.) erwidert, es beſtehe kein Streit darüber, daß eine ernſte Agrarkriſe nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt beſtehe. Wenn tatſächlich das vorliegende deutſche Agrarprogramm nicht zu einer Verteuerung der Lebenshaltung der Verbraucherſchaft führen würde, dann könnte 10 der ausgeſprochene Zweck dieſer Maßnahme die Erhöhung det Preiſe für die Agrarpro⸗ dukte, gar nicht erreicht werden. f Abg. Deſſauer(Ztr.): Wir erkennen an, daß Deutſchland auf einen Exportüberſchuß angewieſen iſt. Trotzdem machen wir das Agrarprogramm mit und ſehen darin keinen Bruch mit unſerem weltwirtſchaftlichen Pro⸗ gramm, das ſich gegen den Protektionismus richtet. Man darf dabei nicht vergeſſen, daß es ſich hier um einen akuten Notſtand handelt, dem aögeholfen werden ſoll. Die Vorlage ent⸗ hält ja eine Ermächtigung gerade zu dem Zweck, daß die Zollerhöhungen nur in dem Umfange durchgeführt werden, wie es zur Er⸗ reichung ſtabiler Preiſe notwendig iſt. Bleibt die Regierung beſtehen, ſo kann ſie die Durch⸗ führung des Programms kontrollieren, wird der Reichstag aufgelöſt, ſo kann das Agrar⸗ programm auch mit Hilfe des Artikels 48 nicht durchgeführt werden. Damit iſt die Ausſprache über das Agrar⸗ programm beendet. Zur Vorlage über die geſtaffelte Umſatz⸗ ſteuer begründet Abg. Dr. Remmele ⸗Ba⸗ den(Soz.) einen Antrag, wonach von der Steuer die Konſumvereine und Wirtſchaftsge⸗ noſſenſchaften, deren Geſchäftsbetrieb ſich auf die Mitglieder beſchränkt, freibleiben ſollen. Reichsfinanzminiſter Dr. Molden ba u er: Im Namen der Reichsregierung habe ich Sie um Ablehnung des Antrages Remmele zu er— ſuchen. Es iſt durchaus nicht die Abſicht der Vorlage, irgendwie die Entwicklung der Kon⸗ ſumvereine zu ſchädigen oder eine Sonder— ſteuer gegen die Verbraucher einzuführen. Es handelt ſich nur darum, Betriebe mit einer beſtimmten Umſatzhöhe gleichmäßig ſteuerlich zu erfaſſen, ohne Rückſicht darauf, ob der Be— trieb genoſſenſchaftlich oder privatwirtſchaftlich aufgebaut iſt. Der Konſumverein hat dabei noch gegenüber dem gleichgroßen Privatbe— trieb den Vorzug, daß er nicht zur Körper— ſchaftsſteuer herangezogen wird. Die Regierung muß die Ablehnung des Antrages Remmele verlangen, weil eine Annahme des Antrages eine ſchwere Einbuße an dem finanziellen Er— trage des Deckungsprogramms herbeiführen würde. Damit war die Ausſprache über ſämtliche Deckungsvorlagen beendet. Es folgten um 2 Uhr die Abſtimmungen. Zu dem von der Regierung vorgelegten Nee Zeitung bel Wicerholung Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Veutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ene 2 15 April 193 Geſetz Jolländerungen, das die Mineralölzölle und das Agrarprogramm enthält, werden zu— nächſt verſchiedene ſozialdemokratiſche und kom muniſtiſche Aenderungsanträge abgelehnt Die Mineralölzölle und die erſten Artikel des Agrarprogramms werden in einfacher Abſtimmung gegen die Stimmen der Sozial— demkraten und Kommuniſten, der National— ſozialiſten und bei einigen Artikeln gegen einen Teil der Deutſchnationalen angenom— men, darunter auch die ſogenannte Junktim— beſtimmung, wonach die Agrarvorlage nur in Kraft treten kann, wenn auch die anderen Ar— tikel angenommen ſind. Dieſer Abſtimmung, die auch im Reichstage von den Abgeordneten kaum beachtet wurde, kommt keine entſcheidende Bedeutung zu; die Entſcheidung liegt erſt in der namentlichen Schlußabſtimmung. Die erſte namentliche Abſtimmung wird vorgenommen bei der Roggenpoſition der Agrarvorlage. Hierbei wird ein kommu— niſtiſcher Aenderungsantrag mit 261 gegen 193 Stimmen abgelehnt. Auch alle weiteren Aen— Italiens Teufelsinſel Mißhandlung der politiſchen Deportierten auf Lipari und Ponza. Von den faſchiſtiſchen Strafinſeln, dem Sibirien Muſſolinis im Mittelmeer, weiß der ſozialiſtiſche„Populaire“ eine Reihe alarmie— render Tatſachen zu berichten. Der Faſchis⸗ mus hat bekanntlich für ſeine politiſchen Ver— bannten zwei Deportationsinſeln im Mittel— meer eingerichtet, Lipari und Ponza. Von Lipari waren im Juli 1929 drei der Verbannten, der Neffe des einſtigen italteni— ſchen Miniſterpräſidenten Nitti, der Mailän— der Univerſitätsprofeſſor Carlo Roſelli, und der Student Philippo Tuſſu mit Hilfe der antifaſchiſtiſchen Organiſation in Frankreich auf romantiſche Art entflohen. Ihre Flucht hatte in ganz Europa das größte Aufſehen erregt, auf das Leben der Verbannten auf Lipari aber hatte ſie die furchtbarſte Rückwir⸗ kung. Aus dem nichtigſten Anlaß wurden De— portierte zu ſchwerſten Kerkerſtrafen verur— teilt. Die Furcht vor neuen Fluchtverſuchen war bei den Behörden ſo groß, daß man in der Nacht 6—8 Kontrollviſiten bei den ein⸗ zelnen Verbannten vornahm. Prügelſtrafen und ſchwere Mißhandlungen der Verbannten ſeitens der Polizeiorgane waren an der Tagesordnung. Am 27. Dezember vorigen Jahres wurde ein 54jähriger politiſcher Deportierter namens Joſelli von einem Wachtmeiſter geohrfeigt. Da Joſelli ſich zur Wehr ſetzte, wurde er von den Milizleuten faſt zu Tode geprügelt. Mehrere Kameraden eilten ihm zu Hilfe und es ent— ſpann ſich eine allgemeine Schlägerei. Von da an war die Spannung zwiſchen Deportierten und Milizleuten bis ins Unerträgliche geſtie— gen. Zwei Tage ſpäter kam die Kataſtrophe zum Ausbruch. Der Anlaß dazu war ein Ge⸗ wehrſchuß, den ein Wachtmeiſter aus noch un— geklärter Urſache abgab. Dieſer Schuß war das Signal für ein allgemeines Gemetzel. Zwei Deportierte aus Iſtrien wurden dabei durch Kolbenſchläge derart ſchwer verwundet, daß ſie kurz darauf ſtarben. 25 Perſonen von der Zivilbevölkerung, darunter der friedfertige Direktor der Sdarkaſſe von Lipari, wurden verwundet. Wie viele Verwundete es bei den Deportierten gab, läßt ſich noch nicht feſtſtel— len. Tatſache aber iſt, daß der vom Staat zur Pflege der Deportierten beſtellte Arzt den Verwundeten jegliche Hilfe verweigert hat. Die für dieſe Gewalttat verantwortlichen Of— fiziere auf der Inſel gingen völlig ſtraflos aus. Nicht viel beſſer ſind nach der Schilderung des„Populaire“ die Verhältniſſe auf Ponza. Dort kam es vor einiger Zeit ebenſalls zu blutigen Ausſchreitungen der Miliz, wobei mehrere Deportierte durch Bajonettſtiche le— bensgefährlich verwundet wurden. Bei der von den Behörden eingeleiteten Unterſuchung ſtellte ſich dann heraus, daß der Kapitän, der die Miliz von Ponza befehligt hatte, ein mehrfach vorbeſtrafter Verbrecher war. Ob— wohl die Anterſuchung die Schuld der Offizie— re einwandfrei feſtſtellte und dieſe ſogar ihres Poſtens enthoben wurden, wurden die Ver— bannten maſſenweiſe zu den ſchwerſten Ker— kerſtrafen verurteilt. Ber deulsefi. õskexꝛeieflioeſie Nandleloveutiag unlerxeieſnel — Von links nach rechts: Der öſterreichiſche Ver handlungsfübrer Dr. Wildner, der öſterr. Ge- ſandte in Berlin, Dr. Frank, Reichsaußenmini ter Dr. Curtius, Geheimrat Haßfeld(Finanz- miniſterim).— In Berlin wurde der zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich geſchloſſene Han⸗ delsvertrag von den Vertretern der beiden Staaten unterzeichnet. f 1 46. Jahrgang derungsantrage werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten ab— gelehnt. Das Agrarprogramm wird in der Faſſung der zweiten Leſung angenommen. In der na— mentlichen Schlußabſtimmung wird das Geſetz über Zolländerung, enthaltend Mineralölzölle, Junktim und Agrar⸗ vorlage, mit 250 gegen 204 Stimmen angenommen. Dagegen haben die Sozialdemokraten, Kom— muniſten und Nationalſozialiſten, 3ufür me den übrigen Parteien auch die Deutſchnatio— nalen geſtimmt. Die Aenderungen des Tabak- und des Zuckerſteuergeſetzes werden in namentlicher Abſtimmung mit 230 gegen 224 Stimmen angenommen. Gegen die Vorlage ſtimmte mit den Sozialdemokra— ten, Kommuniſten u. Nationalſozialiſten auch die Minderheit der deutſchnationalen Frak— tion. Die dann folgende namentliche Abſtim⸗ mung über den Artikel 1 der Vorlage über die Erhöhung der Bierſteuer vollzieht ſich unter Lärm und Gelächter. Der Bayeriſche Bauernbund bildet hier das Züng— lein an der Wage. Der Nationalſozialiſt Dr. Göbbels ſtellt ſich in der Nähe dieſer Gruppe auf und ſchwenkt eine rote Nein-Karte. Als aber der Stimmkartenſammler mit der Urne kommt, werfen die Bauernbündler aber weiße Ja-Karten ein unter Pfuirufen der Nationalſozialiſten und Beifallsklatſchen der Nachbarn aus den Mittelparteien. Mit den Sozialdemokraten, Kommuniſten und Na— tionalſozialiſten ſtimmen auch einige Deutſch— nationale gegen die Vorlage. Artikel 1, der die neue Bierſteuerſtaffelung enthält, wird mit 232 geg. 223 Stimmen an genommen (Pfui⸗Rufe). Zum Artikel 7, der die Amſatzſteuer— erhöhung betrifft, wird ein Antrag der Regierungsparteien angenommen, der Makler und Handelsagenten bis zu einem Einkommen von 18 000 Mark von der Umſatzſteuer befreit. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der auch die freien Berufe von der Umſatzſteuer befreien will, wird abgelehnt. Zut geſtaffelten Umſatzſteuer, der ſogenannten„Waren— hausſteuer“, wird ein ſozialdemokroliſcher An— trag auf Herausnahme der Konſumvereine aus der Steuerpflicht mit 262 gegen 192 Stim— men abgelehnt. Die namentliche Schlußabſtimmung über die Bierſteuervorlage, mit der auch Um⸗ ſatzſteuer und Warenhausſtener verbun— den ſind, ergibt die Annahme der Vor⸗ lage mit 228 gegen 224 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten, Natio⸗ nalſozialiſten und der Minderheit der deutſchnationalen Fraktion. Die Aenderungen zum Brantweinmonopol den mit großer Mehrheit angenommen. Mineralwaſſerſteuer wird mit 228 gegen Stimmen bei einer Stimmenthaltung an— zenommen. Angenommen wird die Aufbrin gun gs— umlage unter Ablehnung des ſozialdemo— kratiſchen Antrags auf Erhebung eines Not— opfers. Der Artikel 3 über Steuerſen— kung und Ausgabenerſparnis wird in einfacher Abſtimmung angenommen, ebenſo das ganze Geſetz zur Vorbereitung der Finanzreform in der Schlußabſtim— mung. Damit ſind alle Deckungsvorlagen der Regierung in dritter Beratung endgültig angenommen. In namentlicher Abſtimmung wird noch ein kommuniſtiſcher Antrag auf Aufhebung der Lohnſteuer mit 388 gegen 62 Stimmen der Kommuniſten und Nationalſozialiſten abge— lehnt. Gegen Sozialdemokraten und Kom— muniſten wird eine Entſchließung der Deutſch— nationalen angenommen, in der ausreichende Zollſätze für den Weinbau, Obſt⸗ und Gemüſebau gewünſcht werden. Nee. 0 A 9 2 And leicht verreiben , or jedem Ausgang CREME MOUSON auf Gesicht und Hände auffragęen Die Haut bleibt dadurch glatt und geschmeidig. CREME MOUSON reren eee eee e eee e e SOD ö erco 7 „ Unbeständiges Aprilw'e lter gefährdet denleint-schetzen Sie ihn e eee, Eine ſozialdemokratiſche Entſchließung auf Herabſetzung der Zölle für Futtergerſte wird abgelehnt. Am 5.45 Uhr vertagt ſich der Reichstag auf Freitag, den 2. Mai, nachmittags 2 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Bera— tung des Etats für 1930. Deikungs vorlagen in dritter Leſung angenommen Berlin, 14. April. Im Neiche tag wurde heute das Geſetz über Zolländerun⸗ gen, das die Mineralölzölle, Junktim und Agrarvorlage enthält, in namentlicher Schlußabſtimung mit 250 gegen 204 Stim⸗ men angenommen. Die Deutſchnationalen ſtimmten geſchloſſen für das Geſetz. wtb Berlin, 14. April.(Radio.) Die Aenderung des Tabal⸗ und Zucker⸗ ſteuergeſetzes wurde in der namentlichen Schlußabſtimmung mit 230 gegen 224 Stimmen angenommen. Gegen das Geſetz ſtimmte auch ein Teil der Deutſchnatio⸗ nalen. witb Berlin, 14. April.(Radio.) Die Aenderung des Vierſteuergeſetzes wurde mit 232 gegen 223 Stimmen angenommen. Da dies die letzte kritiſche Abſtimmung war, iſt die Entſcheidung dahin gefallen, daß der Reichstag nicht aufgelöſt wird. Lokales Falſche Reichsbanknoten über 50 Reichsmark. Von den im Umlauf befindlichen Reichsbank— noten über 50 Reichsmark mit dem Ausgabe— datum vom 17. Oktober 1924 iſt kürzlich eine Fälſchung ſeſtgeſtellt worden, die an nachſtehen— den Merkmalen zu erkennen iſt: Pflanzen- faſern: Durch aufgezeichnete grüne Striche vorgetägſcht. Waſſerzeichen: Auf der Rück— ſeite mit leicht rötlicher, deckender, wachsartiger Farbe durch Aufdruck nachgeahmt. Vorder— eite: In dem ſchmutzig-farbig gehaltenen Druckbilde fallen die dicken Schatten und die ſchlitzartig gezeichneten Augen des männlichen Bildniſſes beſonders auf. In der erſten Zeile der Beſchriftung lies„Reiehsbanknote“ anſtelle von„Reichsbanknote“. Rüchſeite: Aehnlicher, mehr ſchmutziger Geſamteindruck. Für die Auf— deckung der Falſchmünzerwerkſtatt und dahin füh— rende Angaben hat die Reichsbank eine Beloh— nung bis zu 3000 Mark ausgeſetzt. Mitteilun— gen, die auf Wunſch vertraulich behandelt wer— den, nimmt für Groß-Berlin Kriminalkommiſ— ſar v. Liebermann. Alte Leipziger Straße 16, Anruf: Merkur 3789, entgegen; für alle anderen Orte ſind die örtlichen Polizeibehörden zuſtändig. Oſtertarten. Ohne Umſchlhag verſandte gedruckte einfache Oſterkarten, die hinſichtlich der Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmun— gen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten ſo⸗ wohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch im Fernverkehr 3 Rpſg. Es dürſen in dieſen Karten außer den ſogenannten Abſenderangaben (Abſendertag, Name, Stand und Wohnort nel Wohnung des Abſenders) noch weitere 5 Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zuſammen— hang ſtehen müſſen, handſchriftlich hinzugeſügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gel— ten z. B. die üblichen Zuſätze„ſendet“, Ihre“, „Dein Freund“,„ſendet Dir“,„ſendet mit beſten U. ˙ ww ˙———. Grußen Fyren uſw. Werden lolche Karten im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſo⸗ wohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch nach außerhalb 5 Rpfg. Ans Nah und Fern Mainz, 14. April. Kein Marinedenk- mal am Rhein. Die Bemühungen der Ma⸗ rinevereine und Umgebung gingen dahin, am Altrhein ein großes Ehrenmal für die ehemaligen Marineangehörigen zu errichten. Man dachte ſich dieſes Denkmal in der Form eines Leuchtturmes. Wie jetzt vom Bund deutſcher Marinevereine mitgeteilt wird, hat man davon Abſtand genom— men, dieſes Denkmal zu errichten, da am Aus— gang der Kieler Bucht ein großes Ehrenmal für die gefallenen Marineangehörigen als Zentral- denkmal errichtet wird. Mit der Erbauung dieſes Denkmals an der Stelle, wo ehemals das Fort Laboe geſtanden hat, das laut Verſailler Vertrag geſprengt werden mußte, iſt bereits begonnen worden. Nußdorf, 13. April. Racheakt? Einem hieſigen Winzer wurden 28 Hühner vergiftet. Man vermutet, daß es ſich um einen Racheakt handelt. Lichtenfels, 13. April. Selbſtmordverſuch. Einen ſchrecklichen Selbſtmordverſuch verübte hier eine 60 Jahre alte Hebamme. Mit einer Art ſchlug ſie ſich un— gefähr 10 Mal mit der Schneide in den Kopf, ſo— daß die Schädeldecke zerſplitterte. Angehörige fanden ſie in ihrem Blute liegend. Sie wurde ins Krankenhaus verbracht, doch wird ſie kaum mit dem Leben davonkommen. Kirrberg, 13. April. Brandſtiftung durch ſpielende Kinder. In einem Schuppen verurſachten ſpielende Kinder einen Brand, dem der Schuppen mit Strohvorräten zum Opfer fiel. Das anſtoßende Wohnhaus konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Grauenhafter Der erſte Baumblütenſonntag Die Baumblüte dieſes Frühlings rief wie⸗ der viele Tauſende in die klimatiſch beſonders begünſtigten Gebiete der Vorderpfalz und der Bergſtraße. Beſonders ſtark war diesmal der Kraftwagen und Motorradverkehr die Bergſtraße entlang. Während einer Stunde, zwiſchen 6 und 7 Uhr abends, wurden am Ausgang von Bens⸗ heim mehr als tauſend in einer Richtung paſſie⸗ rende Fahrzeuge dieſer Art gezählt. Den Num- mernſchildern ad der Pfalz, Heſſen, Preußen und Württem⸗ berg in die Baumblüte unterwegs. Der Verkehr war namentlich gegen Dunkelwerden ſo ſtark, daß die Kraftfahrzeuge in ununterbrochener Schlange die Fahrſtraße belegten und ein Ueberqueren der Straße geradezu lebensgefährlich war. Hie und da gab es an Kurven und beim Wenden Ver— ſtopfungen, die ohne ernſtliche Zuſammenſtöße be. hoben wurden. Zur Baumblüte ſelbſt iſt zu ſa— gen, daß die über die Landſchaft dicht verteilten Blütenwolken vom zarten Weiß bis zum tiefen Rot noch nicht die volle Entwicklung zeigten, ſo— daß erſt für den kommenden Sonntag mit de Entfaltung der vollen Blütenpracht zu rechnen iſt. Die Witterung, die am frühen Vormittag durch Wolkenbildung und vereinzelte leichte Nie— derſchläge litt, geſtaltete ſich ſpäter ſonnig, wenn auch kühl.— Vielfach wurde die Fahrt über die Bergſtraße hinweg bis in den Taunus ausge— dehnt, deſſen höchſte Erhebung, der Feldberg, ſtark beſucht war und eine klare Ausſicht gab. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 14. April. Weizen, inl. 29, ausl. 30.25—33. Roggen, inl. 18.25—19, ausl.—; Hafer. inl. 18.50—19.25, Braugerſte bad. und württemb. 21.50—23.50, Futtergerſte 17.5018. Mais m. S. 22, Weizenmehl Spezial Null 42.25, ſüdd. Weizen. auszugsmehl 46.25, ſüdd. Weizenbrotmehl 28.25, Roggenmehl 60—70 proz. Ausmahlung 27-22, Kleie, feine 9—9.25, Biertreber mit Sack 12.50 bis 13, Leinſaat 39. Alles per 100 Kilo waggon— frei Mannheim. N. 5 — dun VAI, en n N eien Steuerſchlacht im Reichstag— Gandhis Salz konferenz: Drei-Mächteabkommen; Frankreich gegen den Piratendampfer„Falke“. N Nu N über Indien— Ende der Londoner Flotten und Italien:„Wir tun nicht mit“— Prozeß ber kampf ums luth. Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. Monteg, den 3, Dezember 1928. (12. Fortſetzung.) „Aber wie iſt das möglich? Da müßte man dem alten Johannſen ja die Schlüſſel geſtohlen haben!“ „Das denke ich auch, darum glaube ich, müſſen wir ſofort Anzeige erſtatten um den Dieb, der ſich des Schlüſſels bemächtigt hat, baldigſt aus— findig zu machen!“ „Haben Sie ſchon jemand außer mir von dem Einbruch Mitteilung gemacht?“ „Ich habe denſelben erſt vor einer halben Stumbe entdeckt und erachtete es für das beſte, Ihnen zuerſt Mitteilung davon zu machen. „Daran taten Sie recht! Wir wollen voläu— fig, auch jede Anzeige unterlaſſen und erſt unter der Hand Recherchen anſtellen!“ „Ja, aber iſt das nicht bedenklich? Wie ſchüt⸗ zen wir uns vor weiteren nächtlichen Beſuchen? Dieſen müſſen wir doch befürchten, wenn die Schlüſſel zur Fabrik ſowohl wie zu den Büros ſich in unberufenen Händen befinden!“ „Wie meinen Sie denn, wie der Dieb in den Betrieb gekommen ſein mag?“ „Er muß mit den Räumlichkeiten ſehr genau vertraut geweſen ſein und über alle Schlüſſel ver⸗ fügt haben, die nötig ſind, um hier eindringen zu können. Er iſt nicht durch den Haupteingang gekommen, vor dem das große eiſerne Tor erſt geöffnet werden muß und wo auch der Portier ſelbſt Wache hält, ſondern es iſt auf dem Seiten⸗ wege, welcher den Eingang nur für die Angeſtell⸗ ten bildet und zu dem nur die wenigen vertrau⸗ ten Leute den Schlüſſel haben, eingedrungen. Es kommen da außer Ihnen, dem Chef, nur drei Perſonen in Betracht. Das iſt der Ingenieur Naumann, meine Wenigkeit und der Werkführer Johannſen. Alle anderen müſſen das große Tor paſſieren. Ferner muß der Einbrecher die Schlüſſel zu den Büroräumen ſowie zu dem Schreibtiſch und zu der Kaſſette gehabt und auch genau gewußt haben, daß gerade in dem Schreib⸗ tiſch Johannſens ſich dieſe Kaſſette befand, welche die nötigen Geldbeträge beherbergte. Sie wer— den mir alſo zugeben müſſen, Herr Steinthal, daß nur jemand, der mit Johannſen in näherer Be— rührung ſteht, die Tat verübt haben kann! Es iſt freilich auch möglich, daß während des Un— glücksfalles einer der Arbeiter die Schlüſſel auf⸗ gehoben haben kann, um ſie zu geeigneter Zeit zu verwenden, und darum wäre doch eine ſofor⸗ tige Anzeige ſehr am Platze!“ Aber Erich ſchüttelte nur den Kopf.„Gewiß ſoll die Sache unterſucht werden, aber erſt, wenn ich es ſelbſt beſtimme. Laſſen Sie inzwiſchen neue Schlüſſel anfertigen für ſämtliche Behälter und Räume, die man mit den geſtohlenen Schlüſ⸗ ſeln öffnen könnte. Ich ſelbſt werde mich inzwi⸗ ſchen davon überzeugen, ob der alte Werkmeiſter t noch im Beſitze der Schlüſſel iſt oder nicht!“ Erich verließ ſofort die Fabrik; die ganze Sache war ihm ein Rütſel. So ſehr er ſich auch da⸗ gegen ſträubte, er mußte immer wieder einen Zuſammenhang ſuchen zwiſchen dem ſeltſamen Benehmen Johannas und dem Diebſtahl, der nur mit den Schlüſſeln ihres Vaters ausgeführt ſein konnte. Es war ungefähr halb zehn Uhr geworden, die Zeit, da Erich ſeine tägliche Beſuche in der Klinik zu machen pflegte. Dort hoffte er Johan⸗ na zu treffen, und ſo begab er ſich ohne Verzug nach der Kirchbergſchen Klinik. Ein Aſſiſtent erſtattete ihm wie alltäglich einen Bericht über d te beſon⸗ ders günſtig lautete. Erich wartete dann noch einige Minuten, aber zu ſeinem großen Erſtaunen ſtellte ſich heute Jo— hanna zum erſtenmal nicht ein. Er fragte einen der Wärter, ob ſie ſchon da geweſen ſei, aber er erhielt eine verneinende Ant⸗ wort. Das ſetzte Erich in noch größeres Erſtau⸗ nen und ſein Argwohn befeſtigte ſich immer mehr. Zwar erſchien es ihm immer wieder undenk⸗ bar, daß Johanna am Ende gar die Genoſſin eines Verbrechers ſein könnte, aber ſchließlich hielt er es doch für beſſer, in dieſer Angelegen⸗ heit klar zu ſehen, als ſich mit Zweifeln plagen zu ſollen. J Um ganz ſicher zu gehen, ſuchte er, bevor er die Klinik verließ, den Wärter auf, der in jener Nacht zugegen geweſen war, als man den alten Johannſen einlieferte. ö Erich fragte der Aufſeher, ob er ſich erinnern könne, wo die verſchiedenen Gegenſtände geblie⸗ ben ſeien, Uhr, Meſſer, Schlüſſel und dergleichen. Der Aufſeher erinnerte ſich mit voller Deut⸗ lichkeit, daß die Tochter des Verunglückten dieſe Gegenſtände mit ſich genommen habe. Nun gab es für Erich kein Zaudern mehr, jetzt mußte er die Löſung des Rätſels aus dem Munde Johannas ſelbſt erfahren. Er verließ die Klinik, nahm ſich eine Taxe und fuhr direkt nach der Wohnung Johannas. An eine eigentliche Schuld des Mädchens glaub⸗ te er noch immer nicht. Er fürchtete nur, daß ſie in ſchlechte Hände geraten ſei, daß ſie vielleicht eines Schutzes bedürfen könne, und ſo nahm er ſich vor, auf alle Fälle möglichſt ſchonend zu ver⸗ fahren. Erich mußte lange an der Korridortür, die zu Johannas Wohnung führte, klingeln; man öff⸗ nete ihm nicht, aber er war hartnäckig,— er klingelte immer wieder, bis er ſchließlich die Nachbarsleute alarmierte. nach waren Fremde aus Bad.. Lokale Hachrichten “ Die Anszahlung der Erwerbs loſenunterſtützung durch das Arbeitsamt findet in dieſer Woche nicht am Samstag, ſondern wegen des Oſterfeſtes bereits am Donnerstag Vormittag nach der üblichen Reihenfolge ſtatt. Die Erwerbsloſen werden darauf aufmerkſam gemacht. * Ginbruchdiebſtahl. In der letzten Nacht wurde in der Metzgerei Schrimpf, Ecke Blauehnt- und Weinheimerſtraße ein Einbruchdieb⸗ ſtahl ausgeführt. Der oder die Täter verſuchten zuerſt die Ladentüre aufzuzwängen und als dieſes nicht gelang, wurde der Küchenladen aufgebrochen und das Feuſter durch das Oberlicht geöffnet. Der Dieb ſtieg ein und entwendete aus dem Laden 4 Hartwürſte, aus der Ladenkaſſe das Kleingeld ca. 5 Mark und nahm in der Küche einen faſt neuen Gummimantel und eine ältere Jacke mit. Es wird vermutet, daß ein Landſtreicher dieſen Diebſtahl der in der Zeit von 1—3 Uhr heute Nacht aus geführt wurde, verübt hat. Sport u. Spiel DK ⸗Sport Fußball Niederbrechen 1:0 geſchlagen! Handball Viernheim 1.— Neckarau 1. 1:4. Sonſtige Reſultate: Viernheim 2. Neckarau 2. 2: 2. Fußball: Viernheim Priv.— Laudenbach 1. 0:3. Der gefürchtete Gegner um die Kreismeiſter⸗ ſchaft, Niederbrechen, ift vorläufig abgeſchüttelt. Viernheim errang nach einem glänzenden Spiel einen knappen, aber verdienten Sieg. Es war keine leichte Aufgabe dieſen Gegner niederzuringen, der jeden winkenden Schuß durch ſehr gutes Zer— ſtörungsſpiel zunichte machte. Aber den Bomben— ſchuß von Stumpf in der 2. Halbzeit der zu dem vielbejubelten Siegestreſfer geführt hat, konnten ſie nicht zerftören. Für dieſen Schuß war kein Kraut gewachſen. Die Gäfte hatten eigentlich Glück, denn mehr wie einmal raſſelte das Netz von außen oder klatſchte es an der Querlatte. Die Meiſterelf von Viernheim iſt ſehr im Kommen. Sämtliche Maun⸗ ſchaftsteile arbeiten hervorragend. Sie iſt eine würdige Vertreterin des Heſſen-Gaues. Nach den bis jetzt abſolvierten Spielen ſteht die Tabelle wie folgt: Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Torz. Punkte Niederbrechen 2 1— 1 72 Viernheim 1 1 888— 110 Fulda 1—— 1 12 7 Handball Viernheim— Kurpfalz 1:4. Viernheim erſatzgeſchwächt lieferte mit den Mildes Abführmittel OTN. ſC H. BRANDT 2 der Tür gegenüber kam 0 Morgentoilette gekleidete alte Frau heraus und ſagte: „Was wolln Sie denn von dem Fräulein? Die iſt nicht zu Hauſe, die iſt heute ſchon in aller Frühe mit dem jungen Mann, der ſie bei ſich beherbergte, fortgefahren!“ Erich war wie vom Donner gerührt als ihm ſo die brutale Wahrheit ins Geficht geſchleudert wurde, aber alles in ihm ſträubte ſich dagegen, an das ihm unmöglich Erſcheinende zu glauben. „Entſchuldigen Sie, ich wollte nach Fräulein Johannſen fragen!“ „Ja, ja, gewiß, erwiderte die liebenswürdige Nachbavim,„die Tochter von dem Werkmeiſter, der vor ein paar Wochen verunglückte. Von der rede ich ja eben auch. Schönes Betragen! Der Vater liegt auf den Tod krank danieder und ſie nimmt einen jungen Menſchen zu ſich, den keiner vorher geſehen hat. Heute früh iſt ſie ſogar mit ihm weggefahren!“ Erich wurde bleich, preßte die Lippen auſein⸗ ander und wankte zum Haufe hinaus. „Iſt denn die ganze Welt eine Lüge?“ fragte er ſich.„Iſt es denn möglich, daß ein Menſchen⸗ kind ſich ſo verſtellen kann?“ Wild loderte es in ihm auf. Es trieb ihn an, ſtehenden Fußes zur Polizei zu eilen, um derſel⸗ ben von dem Einbruch und allen Verdachtsmo⸗ menten Mitteilung zu machen. Es war zweifel⸗ los, daß man dann auf auf das junge Mädchen fahnden, daß man ſie verhaften würde,— aber wie er ſich weiter ausmalte, daß Johanna im Gefängnis ſchmachten würde, während ihr Vater auf ihren Beſuch wartete, und daß es doch noch Milderungsgründe für das ſeltſame Verhalten des jungen Mädchens geben könnte, da beſchloß er, die Sache nicht weiter zu verfolgen, ſandern das junge Mädchen dem Schickſal, das ie ſich ſelbſt bereitet hatte, zu überlaſſen. (Fortſetzung folgt.) BEE ͥ cc. Teehnische Einzelheiten Mit doppelter Auspuffleitung, Dynamo- zündung, Blockgetriebe, Armaturen-Lenker. In diesen Worten liegt jahrelange Arbeit. Ein vollkommen neu entwickelter Motor mit zwei Auspuff- Kanälen, einem völlig neuen in Deutschland zum ersten Male auf dem Markt ge- brachtem Zündsystem mit au- tomatischer Zündmoment- Betätigung, Zündschloß und 50 Watt Scheinwer- fer, unserem bekannten Dreigang- Block- Getriebe mit Oel- Kupplung und Kugelschaltung, unserem zirka 30000 fach bewähr- ten Stahlpreßb- Rahmen, einem neuen Armaturen- Lenker m. eingebauter Uhr und Tachometer. Das ist DR Luxus Sport 300, PPP((e. Modell 1931 LUXUS 200 4 Brems- PS, 200 ccm, Zweitakt- Block- motor, ca. 70 std km, steuer- und führer- scheinfrei, mit Riemen- od. Kettenantrieb, LKassapreis ab Werk.. RM 648.— „ L UX US. SPORT 30 0( Die neue 300 cem Sport-Maschine mit Dynamo atterie-Zündung, Blockgetriebe, Kugelschaltung, Satteltank, Armaturen- Lenker und doppelter Auspuffleitung. Nassapreis ab Werk RM 10830. Luxus SPEZIAL 200 4.5 Brems- PS, 200 cem, Zweitaktmotor mit 3 Gang- Sondergetriebe, Kette Kette, ca. 75 std km, steuer- und führerscheinfrei, Kassapreis ab Werk RM 740.— n 285 Lux Us 300 8 Brems- PS, 300 cem, Zweitaktmotor mit Sondergetriebe, Kette Kette, ca. S5 std km. Das preiswerteste Motorrad seiner Klasse. Kassapreis ab Werk Vertreter: H. Lorscher ste. 7 LUxuSs S0O 14 Br.-PS, 500 ccm, Zweitakt-Blockmotor, luftgek., ca. 100 st km. Das einzige deutsche Motorrad m. Zweizylinder-Zweitaktmotor. RM 797.— Kassapreis ab Werk RM 1095.— eee 85 1931 SUPER SPORT S0OO 18 Br.-PS, 500 cem, Zweitakt-Zweizylinder- Blockmotor, wassergekühlt, ca. 120 std km. Die Maschine für Solo- u. Beiwagenbetrieb. Kassapreis ab Werk.. RM 1385.— Ke Miernbheim Motorfahrzeuge Telefon 89 Gäſten einen ſchönen Handballkampf, bei dem die Kurpfälzer in den erſten 5 Minuten mit 2:0 in Führung lagen. Das Schlußergebnis ſtand bereits in der Halbzeit feſt. In der 2. Spielhälfte wurde Viernheim beſſer, konnte aber Zählbares nicht mehr erringen. Viernheim 2.— Neckarau 2. 2:2(0:0). Die 2. Handballmannſchaft ſuchte, nachdem die 1. Mannſchaft gegen den Rivalen Neckarau 14 verloren hatte, Revanche. Viernheim ſpielte über— legen, konnte aber da ein Spieler in der 10. Min. verletzt vom Platze gehen mußte, kein Tor erzielen, denn im Sturme war eine Lücke eingetreten. Durch das überlegene Spiel und durch die Torchancen hätte es gerade ſo rappeln müſſen. Halbzeit 0:0. Viernheim geht mit größter Sachlichkeit und Ueber— legenheit wieder in Führung und konnte 2 Tore erzielen. Von dem Geiſte beſeelt, daß das Spiel gewonnen iſt, gab es eine Wendung und Neckarau ſuchte in den letzten 5 Minuten aufzuholen, was ihnen auch gelang. Für die Zukunft muß bis zum Schluß mit größter Kühnheit gekämpft werden. Wochenplan Dienstag halb 6 Uhr Training der unteren Mann— ſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch 10—12 Uhr vormittags Schülertraining. Waldſportplatz Sp.-Vg. unterliegt gegen Frankonia Karlsruhe 471. Privatm.— Waldhof 4:2, 3. M.— Gr- Rohrheim 4:1, B Igd.— VfR. 2:1. Alſo„Siege auf der ganzen Linie“, nur der Meiſter auf dem grünen Raſen von Unterbaden mußte ſich beugen, aber nicht ganz verdient, wenn man zuſah, wie Karlsruhe eigentlich nur ein ein- ziges komb. Tor ſchoß, während ein Elfer unbe— rechtigt gegen die Grünen gegeben wurde und 2 Tore auf den Schlußmann entfallen, der gegen Bodenbälle ſcheinbar zu unbeweglich geworden iſt, wo ein blitzſchnelles Hinwerfen richtiger wäre. Es fehlte denn auch am Aufbau vom Mittelläufer her, während der Sturm richtiges Schußpech hatte. Die Gäſte verteidigten denn auch ihr Tor unter Hinzu⸗ nahme des Sturmes, ſo daß keine Ausſicht auf Gewinn beſtand. Die ganze Mannſchaft des Meiſters iſt wohl techniſch beſſer u. auch ſchneller geworden und man darf geſpannt ſein, wie ſie die Revanche am 1. Oſtertage gegen den Meiſter vom Oſtmainkreis 60/94 Hanau vornehmen werden. Dieſer Verein war noch im vorigen Jahre Be⸗ zirksliga und wird dieſe Stelle auch wieder er⸗ reichen. Ihr letztes Spiel gegen ihren Lokalrivalen 93 Hanau gewannen ſie 4:31 Beim Wiederſehen in Viernheims Mauern wird ihnen der Sieg ſicherlich nicht gelingen. Es wird das letzte Privat- ſpiel der Grünen ſein, denn: die Aufſtiegsſpiele beginnen am 27. April bezw. 4. Mai. Näheres noch am Donnerstag und Samstag. Vereins- und Trainingsabende der Sportugg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Neſtauraut. Dienstag und Donnerstag abend 3/6 Uhr: 1. R. mit Erſatzlenten Training unter Leitung des Sportlehrers. Mittwoch abend halb 6 Uhr: 2. Sport. Donnerstag abend 6 Uhr: Alte Herren-Training. Freitag abend halb 6Uhr: Jugend⸗Training, tg. Herr Sommer. Wegen Auffſtellung einer weiteren Schülermannſchaft der ans der Schule entlaſſen. Knaben, werden Anmeldungen auf unſ. Platze bei unſ. Platzwart entgegengenommen. Am 1. Oſtertag, nachm. 3 Uhr auf dem Wald— ſportplatz: Das große Meiſtertreffen zwiſchen den Kreis-Ligameiſtern von Oſtmainkreis 60/94 Hanau und Unterbaden Sogg. A. 09. Achtung! Viernheimer Sportler! Morgen Mittwoch findet in Maunheim die Ausloſung für die Aufſtiegsſpiele ſtatt. Bekanntgabe Mittwoch abend im Lokal. Neue vorbildliche DKW Konſtruktion. Nachdem man es von DaW nahezu gewöhnt iſt, ſtets bahnbrechend wirkende, vorbildliche Neu— konſtruktionen geboten zu bekommen, konnte man auf die neue 300er DW Maſchine geſpannt ſein. Mit Recht. Viele intereſſante Einzelheiten hat die neue DW. So viele, daß man ſie hier an dieſer Stelle garnicht alle würdigen und aufzählen kann. Kurz ſoll deshalb nur geſagt ſein, daß der Motor neu durchgebildet und dabei auch ſeine Leiſtung ge— ſteigert wurde. Schon äußerlich zeigt ſich dies durch zwei Auspuffrohre an, da die Einzelzylinder-DaW⸗ Maſchinen bisher ja nur ein Auspuffrohr hatten. Beſonders auffallend iſt das Blockgetriebe mit Ku— gelſchaltung und vor allem die Batteriezündung, mit automatiſcher Zündmomentverſtellung. Die Vor- teile der Batteriezündung ſind ja vom Autobau her bekannt, ſodaß ſie ohne Zweifel auch beim Motor- rad weſentliche Vorteile bringen wird. Man braucht ja nur an den ſtets gleich heißen und gleich kräf— tigen Funken zu denken, der ein ſicheres und ſchnel— leres Anſpringen des Motors gewährleiſtet. Auch beim Langſamlauf und beim Nehmen langanhalten— der Steigungen wird ſich die Batteriezündung nur günſtig auswirken.— Wir gratulieren zu dieſer Pionierarbeit. Einen beſonders raſſigen Eindruck erhält die neue Maſchine auch durch den federnden Armaturen— lenker, in dem Tachometer und Zeituhr eingebaut ſind. Daß alle gewohnten Ausrüſtungs- und Zube⸗ hörteile bei dieſem neuen DK W-Motorrad nicht fehlen, braucht nicht erſt erwähnt zu werden. und 3. M. in Err —— Vereins-Anzeiger Jen 98 5 3 Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt 8 CC 0 abend Zänger⸗Ginheit. 9 Uhr für Geſamtchor. Dienstag Keiner fehle. Der Furngenoffenſchaft 1893. Die Turnſtunden finden dieſe Woche wie folgt ſtatt: Dienstag abend 9 Uhr Geräteturner, Leichtathleten Donnerstag Turnerinnen. Es wird gebeten, daß alles vollzählig erſcheint. Der techn. Leiter. Neiſenereinigung d. Krieftaubenzüchter Karfreitag Vortur Meckesheim. nerstag von 2½½—3¼ Ahr. NB. Es wird gebeten, die Konſtatieruhren beim Schriftführer abzugeben Der Vorſtand. Einſatzzeit Don— Bekanntmachung. Betr.: Geländeerwerb zwiſchen Wald- und Friedrich— Ebert⸗Straße. Das Straßengelände für die Waldſtraße zwiſchen Weihgarten- und Wieſenſtraße iſt durch die Ge— meinde von den Eigentümern erworben worden. Der Fußgängerverkehr nach dem Wieſenweg kann daher auf dieſem Straßengelände erfolgen. Das Betreten der an dieſem Straßenteil an— grenzenden Grundſtücke, um nach der Hofmann- und Friedrichſtraße zu gelangen, iſt verboten. Ebenſo das Benützen der Grundſtücke als Spielplätze. Unſer Feldſchutzperſonal iſt beauftragt, jede Uebertretung unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 14. April 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Morgen Mittmoach früh von 8 Uhr ab verkaufe ich am Staatsbahnhof 14 Saatkartoffeln Induſtrie und Edeltraut Der Preis beträgt Mk. 5.— pro Zentner. Meine Saatkartoffeln ſind durch die Landwirt— ſchaftskammer Darmſtadt bezogen und garantiere für Sortenechtheit. Chriſt. Adler, zur Traube. Dünger und Futtermittel. Fortdauernd Spinat, Saat- und Speise⸗ Kartoffel tr. 3.80 Mk. Erdbeerdflanzen verkauft Chatt. „. 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