Anzei ger Ir 1 99 05 täglich mit Auznahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige en koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 k. frei ins Haus gebra e wöchentl. das achtſeſtige illustrierte bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanbd⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheun.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Blapvorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme kfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job Martin, Geſchäftaſtelle Rathausſtr. un beſtimmt vorgeichriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben (Slernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) 5 N Wierer La biet.—- Bternheimer Nachr. G. 20612 N * G. 20611 G. 20019. Dieſes reizvolle, ſom- merliche Enſemble hat ſeine eigene, aparte Note, dle durch elnen neuen Schnitt und durch das ſchöne hierzu verarbeitete Material, champagnefarbener Bemberg⸗Georgeue, bewirkt iſt; mit Stäbchenhohlnähten verziert. Hackebeil G.Lindaſchnitt 20012 (1 Mark), für Größe 1 und II. OG. 20611. Zu dieſem reizvollen jonemerlichen Nachmlittagokleld wurde Bemberg⸗Georgette in Weiß verarbeitet -Hand auogeführten Stäbchen⸗ boblnähte teilen die Bluſe nach oben zu ſich verfüngend und verbinden dieſe in Zickzacklinien mit dem Rock. Hackebeil Lin- daſchnitt 200 nm.), Oröße l. Die mit der Orazie getragen, apart wird. aufgeknöpfte Schal. vom Beige deo Kleides G. L00615. An dleſem Kleld zeigen wit eine Extravaganz, die, mit Bemberg⸗Georgette iſt hierzu das Material, dad ſich wirkungsvoll wirken Gemeint iſt der vorn Brauner abhebt. Hackebeil O-Lindaſchnitt 200185 (preis 1 Mark), für Größe MI. Neue modische Einflüsse an sommerlichen Kleidern G. 20614 le ſommeklichen Kleider für die Straße ſind zwar etwas länger als im Vorjahr, jedoch kann von„lang“ keine Rede ſein. Knie- bedeckt iſt das Mini⸗ mum des Geforderten, um nicht aus dem Rahmen der Mode— vorſchriften zu fallen. Wir ſind wohl auch ganz zufrieden damit? Als Ausputz der hellen Kleider aus Seidenvoile, Bemberg— georgette und Crépe de Chine oder auch Leinen ſind Stäbchen⸗ hohlnähte aktuell. In wohldurchoͤachten Li- nienanordnungen bil— den ſie neue und in- tereſſante Teilungen. O. Loco. Das anſprechende Modell eines ſchlichten und dennoch eleganten Nachmittagskleides wird aus bleufarbener Bembergſeide, auch von etwas ſtärkeren Damen getra⸗ gen, gut ausſehen. Durch die Längs- teilungen iſt eine ſchlankmachende Wirkung gewährleiſtet. Enge Aermel. Lindaſchnitt 20610(1 M.), Gr. IL u. III. G. 20014 kann aus mandelgrünter Bembergſeide gearbeitet werden. Das Kleid zeigt Teilungslinlen, die durch Doppelbieſen bewirkt ſind. Kragen mit Latz aus teefarbenem Crépe de Chline. An der komplettierenden Zacke wiederholt ſich die Bieſenſtepperel⸗ Hackebeil G-Lindaſchnitt Ur. 20014 (1 Mark), für Größe II und III. Sämtliche Schnittmuſter und Modejournale ſind vorrätig bei Buchhandlung Schaudt, Mainz, Mittlere Bleiche 41. All denen, die uns anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau, unserer guten Autter, Großmutter, Schwieger- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margaretha Walter geb. Wetzel treu zur Seite standen, ferner für das zahlreiche Grabgeleite und die vielen Kranz- u. Blumenspenden sagen wir hierdurch herzlichen Dank. Ganz besonderen Dank der Hochw. Geistlich- keit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, den Stiftern von Seelenmessen und all denen, die unserer lieben Verstorbenen während jhrer 1 Pferd 2 Wagen 1 Pfuhlfaß 1 Kultivator 1 Häckſelmaſchine 1 Rühenmühle 1 Saategge und verſchiedenes Andere zu verkaufen Peter Haas 2. Waldſtraße 28. Täglich friſche Farbe zu haben bei S gdadddddan flag agg adam addchnd adddnd Ae G Allen add Alg add ddde gdddddd agg Aa thpaddde Hessisches Künstlertheater. jj ĩ[k!“ ² ⅛ A Am Dienstag, den 29. April 1930, im Saal zum„Freischütz“, abends 8 Uhr Der Urfaust Tragödie in 5 Akten von Goeéthe.— In Scene gesetzt von Intendant Hans Meißner. im Freiverkauf: M. 2.50, M. Preise der Plätze: im Abonnement: M. 1.70, M. Deutſches Reich Tantzen tritt aus der Demokratiſchen Partei aus. enb. Oldenburg, 28. April.(Eigene Meldung.) Reichstagsabgeordneter Tantzen, der frühere Miniſterpräſident von Oldenburg, hat an den Vorſitzenden der Deutſchen Demokratiſchen Par— tei, Reichsminiſter a. D. Koch-Weſer, ein Schrei⸗ en gerichtet, in dem er ſeinen Austritt aus der Partei erklärt. Zur Begründung ſeines Austritts führt Abg. Tantzen u. a. aus: Der Deutſchen Demokratiſchen Partei fehlt Kraft und ernſthafter Wille, eine rückſchrittliche volsfeindliche Politik erfolgreich abzuwehren, und eigene Wege zu zeigen. Bundeskanzler Schober in Paris wtb. Paris, 28. April. Der öſterreichiſche Bun— eskanzler Dr. Schober iſt heute nachmittag hier eingetroffen. Außenminiſter Briand hatte ſich perſönlich zur Begrüßung am Bahnhof eingefun— den. Der Präſident der Republik war durch den Chef des Protokolls, de Fanruieres, vertreten. Von der öſterreichiſchen Geſandtſchaft waren Ge— ſandter Dr. Grünberger und mehrere Mitglieder der Geſandtſchaft erſchienen. Eine Erklärung Dr. Schobers. witb. Paris, 29. April. Bundeskanzler Dr. Schober gab beim Verlaſſen des Bahnhofes den ahlreich erſchienenen franzöſiſchen, öſterreichi— chen und deutſchen Journaliſten eine kurze Erklä— ung ab. Er ſagte u. a., er ſchätze dieſe denk⸗ würdige Einladung umſo mehr, als er wiſſe, mit welchen ſchwierigen Aufgaben die franzöſiſche Regierung ſich in dieſen Tagen zu beſchäftigen habe. Seinen Pariſer Beſuch werde er dazu be— nutzen, den franzöſiſchen Staatsmännern von neuem den Dank der öſterreichiſchen Republik für die Unterſtützung auszuſprechen, die ſie Oeſterreich im Haag haben angedeihen laſſen. Der Beſuch werde daher nicht nur dem Intereſſe Oeſterreichs, ſondern auch der Aufrechterhaltung des europäi— ſchen Friedens und überdies dem Gedanken der turopäiſchen Zuſammenarbeit dienen. r Ausgaben des Landes Heſien 192 . Oireparationen⸗Ablommen unterzeichnet wib Paris, 29. April. Die vier Abkommen über die Oſtreparatianen ſind am Montagabend im franzöſiſchen Außenminiſterium unterzeichnet worden. Vor dem Unterzeichnungsakt hielt Lou— cheur in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Kommiſſion für Oſtreparationen eine Anſprache. in der er erklärte. daß es von dem Geiſte, in dem dieſe Abkommen in Kraft geſetzt würden. abhänge, daß andere wichtige Abkommen folgen und das Werk der begonnenen wirtſchaftlichen Befriedung fortgeſetzt werden könne. Mühle durm Großfeuer zertörf Frankenthal, 29. April. Die in der Weſchgaſſe gelegene Leppla'ſche Mühle fiel am Montagnachmittag einem verheerenden Großfeuer zum Opfer, das die Einrichtung und etwa 300 Sack Mehl zerſtörte. Der Schaden iſt groß, aber durch Verſicherung gedeckt. Als Brandurſache wird Kurzſchluß vermutet. 1 n 29. Panditen morden 1000 Nen en wih. London, 29. April. Reuter meldet aus Schanghai, daß in der Stadt und ihrer nähe⸗ ren Umgebung das Kriegsrecht proklamiert worden iſt. Im Zuſammenhang mit kommu⸗ niſtiſchen Amtrieben wurden 150 Perſonen ver⸗ haftet. Aus vielen Teilen Chinas werden Ueber— fälle von ſog. Roten und von Räubern ge⸗ meldet. Die Ortſchaft Kiangſuchin im nördlichen Teil der Provinz Kiangſu wurde von Banditen die über Maſchinengewehre verfügten, zerſtört. Sämtliche Veamten und etwa tauſend Einwoh⸗ ner wurden umgebracht und alle Häuſer in Brand geſteckt. wtb. Paris, 29. April. Der chineſiſche Ge⸗ ſandte in Paris gibt bekannt, daß laut Ver⸗ ordnung der Regierung der chineſiſchen Repu⸗ Krieg dem Kriege! Tagung des Sicherheitskomitees n Genf weib Genf. 28. April. Das Sicherheitskomitee, vas von der Völkerbundsverſammlung 1927 ein— geſetzt worden war und im Rahmen der Arbeiten des Ausſchuſſes zur Vorbereitung der interna— tionalen Abrüſtungskonferenz zunächſt die Zu— ſammenhänge des Abrüſtungsproblems mit der Schiedsgerichtsbarkeit und der Sicherheit zu un— terſuchen hatte, iſt nach faſt zweijähriger Pauſe heute zu ſeiner vierten Tagung zuſammengetre— ten. Jnsgeſamt haben 28 Staaten Delegierte ent— ſandt, von denen die meiſten von militäriſchen Sachverſtändigen begleitet ſind. Der wichtigſte Punkt iſt die Neubehandlung der deutſchen Anregungen zur Verſtärkung der kriegsverhütenden Maßnahmen. Ferner hat das Sicherheitskomitee gewiſſe Punkte der geplanten Konvention über die Finanzhilfe e angriffener oder bedrohter Staaten zu Jären. und ſchließlich ſteht die Gewährleiſtung der Flugverbindungen des Völkerbundes in Kri— ſenzeiten zur weiteren Behandlung. Vorbedeutung wird der neuen Tagung des Si— Beſonderen; 1 2 3 3 1 1 1 cherheitskomitees beigelegt wegen der erwarteten privaten Beſprechngen über die Einbrufung der nächſten Tagung des vorbereitenden Abrüſtungs— ausſchuſſes und ferner wegen der Anregungen, die Frankreich in Bezug auf die Sicherheitsfrage wieder auf der Londoner Abrüſtungskonferenz vorgebracht hat und die vielleicht auch in die De— batten des Komitees hineinſpielen werden. In Vertretung von Beneſch eröffnete der ſtell— vertretende Vorſitzende, der frühere ſchwediſche Außenminiſter Unden. die neue Tagung. Auf— gabe der neuen Tagung ſei die Beilegung der beſtehenden politiſchen Meinungsverſchiedenhei— ten in den Fragen der Verſtärkung der kriegs— verhütenden Mittel und der Finanzhilfe. Da von verſchiedenen Delegationen Denkſchriften einge— reicht wurden, aber noch nicht allen Delegierten zugeſtellt werden konnten, wurde die Eröffnung der allgemeinen Ausſprache auf Dienstag vor— mittag vertagt und beſchloſſen, zunächſt die Fra— ge der Sicherung der Flugverbindungen des Völkerbundes in Kriegszeiten in Angriff zu neh— men. eee 47. Jahrgang blik die Einfuhr von Wafſen nach China von den chineſiſchen Geſandten der betreffenden Länder beglaubigt oder genehmigt werden muß. Waffenverkauf oder Waffenhandel ohne dieſe Ermächtigung werden als unerlaubt an⸗ geſehen. Dampfer mit unerlaubten Waffen⸗ ladungen würden beſchlagnahmt und an der Lieferung beteiligte Einwohner Chinas vor Gericht geſtellt werden. Ruſſiſche Note an Polen wib Moskau, 29. April. Wie die henagentur der Sowjetunion erfährt, übergab der Sowjetgeſandte in Warſchau. Antonoff Owſſejenko am Montag im Auftrage der Sowjet— regierung dem polniſchen Außenminiſter Zaleski eine Note im Zuſammenhang mit dem Spreng⸗ ſtoffanſchlag auf die Sowjetgeſandtſchaft dahier. Die Vorbereitung der Neparations⸗ Anleihe wtib Paris, 29. April. Die Bank für inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich gibt bekannt: Die Bank für internationalen Zahlungsaus— gleich hat eine Bankierkonferenz auf den 1. Mai nach Brüſſel einberufen. um die Bedingungen der künftigen deutſchen Annuitäts-Anleihe im Betrage von 300 Millionen Dollar zu erörtern. Die Konferenz wird ſich auch mit der Frage der auf den einzelnen Märkten aufzunehmenden Anleihe Tranchen befaſſen. Wenn eine befriedi— gende Regelung mit den Bankiers, die mit der Emiſſion beauftragt werden, erzielt werden kann Telegrap- wird die Internationale Bank elsdann die Be— dingungen der Emiſſion mit den Gouverncuren der Zentralbanken der Länder erörtern, in de— nen die Auflegung erfolgen ſoll, ſowie mit den Schatzämtern der verſchiedenen intereſſierten Gläubigermächte. Andere Zuſammenkünfte wür— den mit den mit der Unterbringung beauftrag— ten Banken ſtattfinden, in denen die endgültigen Beſtimmungen getroffen werden. Die Anleihe wird in neun Ländern aufgelegt werden. Angeſichts der Tatſache, daß die Inter— nationale Zahlungsbank nicht in vollem Um— fange in Funktion treten kann, bevor der Poung— Plan nicht von England und Italien vatifiziert worden ift. iſt es noch zu früh, den wahrſchein— lichen Zeitpunkt der Emiſſion der Obligationen der deutſchen Annuität feſtzuſetzen. 100 Perſonen ertrunken Darmſtadt, 27. April. Nach den nunmehr vor— liegenden amtlichen Unterlagen über die Ein- nahmen und Ausgaben des Landes Heſſen im Monat März betrugen im ordentlichen Haus- langen Krankheit Gutes erwiesen haben. Viernheim, den 28. April 1930. Erwerbslose 50 Pfg. witb London, 28. April Ein großer Paſſa⸗ gierdampfer der ſich auf der Fahrt nach Kanton befand, iſt durch eine Mine zum Sinken gebracht worden. 100 Perſonen ſind ertrunken. Die Schiffs- Meugerei nass So werden Notſpenden Lampertheimerſtraße 23. fich aagdddp ga dhhdd gdddehde acgdcgd gag ge accdgdhd ed g fegen ale önnen üg ggg dg; dg p tg üg Vorverkauf: Buchhandlung Frz. Hofmann, an der Drehscheibe. Dem franzoſiſchen Roten Kreuz die Ver⸗ Die tief trauernden Hinterbliebenen. II f Luedaacaddaddadaadddaadadadadaddadadadade Feuerwehr⸗Alebung. A Am Mittwoch, den 30. April 1930, findet anläßlich der Feuerſchutz ⸗ woche eine Uebung der freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Signal 6,30 Uhr abends durch Sirene. An der Uebung auch die freiwillige Sanitätskolonne. ſich Der Kommandant: Kempf. küdtummgunummuffuumnunaddanmmumdnamunnusuutthaunnnmnnnama sollen Sie veranlassen bei mir zu kaufen. gute Waren AKulante Bedienung GSrosse Auswahl Aiedrige Preise Strenge Reellitat bert Sdelert Weinheimerstr. 62. Manufaktur- u. Modewaren, Wäsche u. Aussteuer, Damen- u. flerrenkonfektion Täglich friſche Farbe zu haben bei Knapp Jampertheimerſtraße 13. 1 oder 2 möbl. Ammer (Schlaf- u. Wohnzimmer) zu mieten geſucht. Angebot mit Preis- angabe unter Nr. 25 an d. Ztg. üer 3500 qm(Schilperts-⸗ heck) und Acker 1100 qm (Sandgaben) zu verpachten. Waſſerſtr 36. Zimmer U. Küche nebſt Zubehör, an ruhige kleine Familie zu ver⸗ mieten. Wo? ſagt die Exped. d. Bl. Achtung! Ca 8000 Stück neue aus starkem Handtuch- stoff, Gerstenkorn, weiß mit rotem Rand, ganz billig, ungenäht, unzer- schnitten und ohne jeden Aufdruck. Aus jedem Kaffee-Sack kann man sick leicht zwei gute brauchbare Handucher anfertigen. Ppels pep Sack 68 Fig. (1 Sack= 2 Handtücher) Direkt an Private ohne jeden verteuernden Zwischenhandel Liefe- rung von 30 Säcken an per Nachnahme franko. Geld zurück bei Nicht- gefallen. Lieferung nicht unter 10 Säcken. ig Dumann. Sremen Bentheimstr. 21. f ppauſp p gun al pmg dd G Mlſdhp ulddp ddp dd add ldd: ul f 1 Norddeutſche Saatkartoffeln Am Lager ſind vorrätig: Böhm's allerfrüheſte Gelbe, Edeltraut, Odenwälder Blaue, Gelbe Induſtrie, Wolt— mann u. Auf der Höhe. Alles prima Saatſortierung. Heinrich Faltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76 Am Lager ſind und empfehle folgende Sorten Saatkartoffeln Böhm's allerfrüheſte Gelbe, Zwickauer Gelbe, Heimat weißfleiſchig, Induſtrie u. Edeltraut, alles 1. Nachbau und anerkanntes Saatgut. Kartoffeldünger in 1 Zentner ⸗Säcken la. neues Saatmais und Steckwelſchkorn Ferner alle Sorten Dünger wie ſchwefelſ. Ammoniak, Kali, Superphosphat, Leuna u. Natronſalpeter, Harnſtoff, Nitrophoska 1. uſw. Futterartikel zu den billigſten Tagespreiſen Chriſtian Adler, zur Traube Düngerhandlung. Solnal 56. 7 Pig. Spargel, 43-90 Mangold, Nadieschen verkauft Thall. Zu vermieten möbliertes Zimmer mit Koſt. Gleichzeitig empfehle ich guten Mittagstiſch. Von wem ſagt der Verlag. Ins titutsiomunt am Schloß, Mannheim A 1, 9 Tag- und Abendschule Sexta bis Oberprima(I. bis 9. Klasse) Schüler und Schülerinnen. Kleine Klassen. Erfolgreiche Vorbereitung zu allen Schul- prüfungen. Kurse für Erwachsene. Beginn neuer Anfängerkurse für Obersekunda und Universitätsreite nach Ostern. Anmeldungen werktäglich. Prospekt und Auskunft frei. Schadacher ſowie alle Schul⸗ u. Zeichen⸗ artikel Schulranzen Schultaſchen, Schüler⸗ mappen, Aktentaſchen, Berufstaſchen empfiehlt J. Schweikart Buchhandlung. 5 das Rechnungsjahr noch nicht abgeſchloſſen iſt 5 halt die Einnahmen 7.123 Millionen, und zwar aus Steuern 4.926 Millionen, aus den Unter— nehmungen und Betrieben 0.145, aus der Juſtiz 361, aus Volksbildung Kunſt und Kultus 0.008 und aus der übrigen Landesverwaltung 1.683 illionen. Die Ausgaben betrugen im Mär 10 Millionen und zwar für Juſtiz 0.445, f. lsbildung, Kunſt und Kultus 2.284, für Bil- Vangsweſen 6.852, für den Schuldienſt 0.412, für Ruhegehälter 0.431 und für ſonſtige Ausgaben 1.386 Millionen. Es verbleibt alſo im Monat März im ordentlichen Haushalt eine Mehraus- gabe von 0.205. Im Geſamtabſchluß des Rechnungsjahres 1929 ergibt ſich buchmäßig im ordentlichen Haushalt eine Mehrausgabe von 7.714 Millionen, im außerordentlichen Haushalt eine Mehrausgabe von 11.875 Millionen RMk. Zu beachten iſt allerdings bei dieſer Ziffer, daß und weſentliche Einnahmen noch ausſtehen. Tagesuuhrühten. Schweres Unwetter über Corbach. wib. Corbach(Waldeck), 28. April. Sonntag nachmittag geten 17 Uhr entlud ſich über Corbach und die nähere Umgebung eine Anzahl Gewitter, die von einem wolkenb i ruchart Re 8 tet waren. 1 In kurzer Zeit waren alle tief liegen- den Teile von Corbach überflutet. Das Waſſer a Nane in die Keller und Ställe. Das Vieh konnte 48 weiſe nur mit Mühe gerettet werden. Die Straßen waren ſo ſtark überflutet, daß der Ver⸗ ehr nur mittels Poſtom e nibus au t werden konnte. f e 8 ſonſt richteten die gewaltigen Fluten 0 100 Schaden an. Das von den Höhen kom⸗ Etre Waſſer zerſtörte den Eiſenbahndamm der 550 Cor bach Frantenberg zwiſchen den Bahn⸗ Stell orbach⸗Süd und Itter an zahlreichen 1 en. Die Schienen hängen teilweiſe in der Luft. Die Strecke iſt für den Verkehr geſperrt. mißbrauch waltung der Unterſtützungen für die Opfer der Ueberſchwemmungskataſtrophe entzogen In der Hilfsaktion für die Opfer der ſüdfranzöſiſchen Ueberſchwemmungskata⸗ ſtrophe iſt ein öffentlicher Skan⸗ dal ausgebrochen, der in ganz Frank⸗ reich großes Aufſehen erregt. Die geſtrige Verſammlung des von den Spendern der Nationalſpende eingeſetzten Komitees hat das franzöſiſche Rote Kreuz, das bisher die aufgebrachten Fonds ver⸗ waltet hatte, ſeiner Miſſion enthoben und die Weiterführung der Aktion dem Staate übertragen. Seit Wochen ſchon hat lt.„NB.“ die fran— zöſiſche Linkspreſſe über die ſkandalöſen Miß— bräuche bei der Aktion des Roten Kreuz Lärm geſchlagen. In der Tat hatte das Vorgehen des Roten Kreuzes den größten Unwillen und eine einmütige Empörung bei den Opfern der Kata— ſtrophe ausgelöſt. Statt nämlich die 60 Mil⸗ lionen Franken, die die Nationalſammlung aufgebracht hatte, in barem Geld an die Opfer oder die Landgemeinden auszuzahlen, wie es die Geſchädigten gefordert hatten, zwang das Rote Kreuz dieſe, die Hilfe in Form von Mö— beln anzunehmen, die waggonweiſe ins über— ſchwemmte Gebiet transportiert wurden, ehe man noch den Obdachloſen neue Häuſer ge— baut hatte. Was ſollten ſie nun mit den Möbeln an— fangen, da ſie noch keine Häuſer hatten, in denen ſie die Möbel unterbringen konnten? Ueberdies waren die Möbel ſerienweiſe in zwei Pariſer Fabriken hergeſtellt worden, mit denen das Rote Kreuz in enger Geſchäftsver⸗ bindung ſteht, ohne jegliches öffentliches Preis⸗ ausſchreiben und waren praktiſch faſt unver⸗ DieGeſchädigten können warten wendbar. Dieſes eine Beiſpiel iſt typiſch für die geſamte Hilfsaktion, die auch noch durch eine lächerliche bureaukratiſche Schikane gehemmt wurde. So verbot zum Beiſpiel das Hygiene-Departement die Verwendung von hölzernen Notſtandsbaracken, die man in der überſchwemmten Stadt Mantauban für die Hunderte von Obdachloſen errichtet hatte, weil die Baracken keine Abzugskanäle hatten. Erſt ſpäter mußte das Hygiene-Departement ſich darüber belehren laſſen, daß es in ganz Mon— tauban nirgends eine einzige Kanaliſierungs— Anlage gegeben hatte. Die Freude über die Amtsenthebung des Roten Kreuzes dauerte aber bei den Ueber— ſchwemmten nicht lange, denn noch im Laufe des geſtrigen Tages erklärte der zuſtändige Unterſtaatsſekretär Marcel Heraud, daß für die Verteilung des Fonds von nun an ausſchließlich und allein die franzöſiſche Kam— mer zuſtändig ſei. Nun aber iſt die Kammer gerade geſtern bis zum 3. Juni in die Ferien gegangen. Die Obdachloſen des Kataſtrophengebiets können alſo weitere ſechs Wochen warten. Die Entſcheidung des Unterſtagatsſekretärs, der offenbar die ganze Verantwortung von ſich abwälzen wollte, iſt um ſo unbegreiflicher, als die fraglichen 60 Millionen keine Mittel des Staatshaushalts bilden, mit denen die Kam— mer ſomit verfaſſungsmäßig abſolut nichts zu tun hat. Die Erregung der Opfer im Ueberſchwem⸗ mungsgebiet iſt ſo groß, daß man bereits Unruhen befürchtet. eigentümer fordern ſofortiges Einſchreiten der Kantonregierung. Flugzeugunglück Zwei Tote. Mannheim, 27. April. Am Samstagnachmit— tag gegen 17.30 Uhr ſtürzte das Sportflugzeug „D 1828“ mit zwe: Inſaſſen aus bisher unbe— kannten Gründen in der Nähe des Flughafens Mannheim in eine ſeichie Stelle des Neckars. Der Beifahrer Riedel aus Heidelberg war ſoſort tot, der Führer Waldvogel aus Mannheim wur⸗ de ſchwer verletzt, er ſtarb kurz nach ſeiner Ein. lieferung in das Krankenhaus. Das Flugzeug iſt vollſtändig zerrrümmert.— Staatsanwaltſchaft und Polizei waren zur Unterſuchung des Un. glücks ſoforr zur Stelle. Bunte Zeitung Die Stadt, wo offenes Feuer verboten iſt. Die Stadt Eichardstown im amerikaniſchen Staat Otlahoma befindet ſich in nicht geringer Verlegenheit. Eine der Petroleumquellen, die in der Nähe der Stadt erbohrt werden, hat ſich plötzlich als ſo ſegensreich erwieſen, daß das ausfließende Erdöl nicht mehr geborgen werden kann. Es iſt ſo weit gekommen, daß im Umkreis von vielen Meilen die ganze Gegend mit Erdöl überſchwemmt iſt. Ganz abgeſehen von dem It gerade lieblichen Geruch, der ſich infor- veſſen in den Straßen der Stadt ausbreitet, le— ben die Bewohner in ſtändiger Todesangſt; denn es braucht nur ein Zigarettenraucher unvorſich— tig mit ſeinem Streichholz umzugehen, und bin— nen fünf Minuten iſt die Stadt ein einziges Flammenmeer. Man hat ſich nun damit zu hel- ſen verſucht, daß man eine Polizeiverordnung erließ, derzufolge alles offene Feuer innerhalb der Bannmeile der Stadt bei Vermeidung einer ſoſort vollſtreckbaren Freiheitsſtraſfe verboten wurde. Daß dieſes Verbot helfen wird, glaubt N woyr ver Polizeigewalrtige von diichardstown ſelber kaum; denn wenn es übertreten wird, dann wird zur Vollſtreckung der Strafe kaum noch Zeit bleiben. Die Einwohner ſind ſeit Tagen nun⸗ mehr zur Rohkoſt übergegangen; auch das Ta— bakrauchen iſt polizeilich verboten worden. Boshaftes von Banken und Bankkunden. In der ſchwediſchen Stadt Jönköping erſchien vor einigen Tagen aus einem nicht hierher ge— hörenden Anlaß eine Feſtſchrift der Bankange— ſtellten, die ihres munteren Tones wegen ange— nehm auffiel. In dieſer Schrift finden ſich auch einige recht boshafte Witze über Bankweſen und Bankkunden. Eine jener Bosheiten möchten wir hier in Ueberſetzung folgen laſſen. Der Ackerbürger Peterſſon, dem man erzählt hat, daß Banken auf Wechſel Geld geben, kommt zur Bank und bringt einen Wechſel. Während er auf Beſcheid darüber wartet, ob die Bank ihm auf den Wechſel Geld verſchafft, betrachtet er mit ſtaunender Verwunderung die marmorausgeleg— ten Hallen, die prächtigen Beleuchtungskörper und ähnliche eindrucksvolle Dinge. Da wird vom Kaſſenſchalter ſein Name geruſen und ihm mit bedauerndem Achſelzucken mitgeteilt, daß leider uſw. Nun packte Peterſſon die Wut:„Was“, ſchreit er,„ſo'ne Bankpaläſte könnt ihr bauen und dann habt ihr nicht die lumpigen 1000 Kro— nen für einen Wechſel! Da wär's mir lieber, ihr ſäßet in einer Zeltbude auſ dem Markt und hättet wenigſtens das Geld, den Wechſel einzu— löſen“—— Wiſſen Sie das? Von 1919 bis 1929, alſo in zehn Jahren, ſind aus Oeſterreich 62211 Perſonen in die überſee— iſchen Länder ausgewandert.— In Kopenhagen, der Hauplſtadt Dänemarks. wohnt ein Sechſtel der geſamten däniſchen Bevölkerung, in Wien über ein Viertel der öſterreichiſchen Bevölkerung, in Danzig drei Fünftel der Bevölkerung des Freiſtaates Danzig; in Berlin dagegen 6 Pro— zent der deutſchen Bevölkerung.— Das menſch— liche Herz macht im Jahre rund 36 Millionen Schläge und befördert bei jedem Schlage 100 Gramm Blut, alſo in einem Jahre 3600 Ton— nen.— Die Speiſekarte iſt eine Erfindung des Herzogs Heinrich von Braunſchweig und wurde zum erſten Male auf dem Reichstag zu Worms verwendet.— größten Orangenverbraucher ſind die Holländer, die im vergangenen Jahre 68 Millionen Kilogramm Orangen konſumierten.— In Deutſchland beſtehen jetzt etwa 6700 öffent— liche Apotheken; daneben gibt es noch rund 100 Krankenhausapotheken.— In Deutſchland wer— den durchſchnittlich jährlich 400 000 Geldſtrafen verhängt. Vermiſchte⸗ Verheerungen durch f einen Wolfenbruch wib Bunzlau, 28. April. Am Sonnabend ging über Groß- Hartmannsdorf ein Wolkenbruch nie— der. der ungeheure Verheerungen anrichtete. Im Nu war das 2500 Einwohner zählende Dorf in einen reißenden Strom verwandelt. In den Hausfluren ſtand das Waſſer meterhoch. Die Bewohner mußten ſich in höher gelegene Häuſer retten. In einem Hauſe mußten die Bewohner durch das Dach gerettet werden. Beſonders ſchlimm wütete das Unwetter im Kalkwerk, wo der Arbeiter G. Liers, der die Pumpe bedienen wollte, in einem Steinbruch ertrank. Seine Lei— che wurde am Sonnag geborgen. In einem an— deren Steiebruch konnten ſich die Arbeiter, die in einem Stollen Zuflucht geſucht hatten, über ein Drahtſeil retten. Gegen 11.30 Uhr haten ſich die Waſſermaſſen wieder verlaufen. Es blieben aber gewaltige Schloßenberge zurück. In dem ſogenannten kleinen Steinbruch lagern meterhoch Schlammberge auf dem Grunde. Die Arbeiter, die hier in Nachtſchicht tätig waren, wurden von Die dem Unwetter überraſcht und mußten bis zum FF ·ð1A/ A der Kumpf ums Elch. Roman aus dem Leben von„, Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (21. Fortſetzung.) Hier ſchwieg der alte Herr und machte eine lange Pauſe. Mit einem ſchweren Seufzer fuhr er dann fort:„Ich habe ihn nicht wiedergeſehen; ich weiß nicht einmal, was aus ihm geworden iſt; er iſt urplötzlich aus Shanghai, wohin er ſich ge— wandt hatte, verſchwunden, ohne jemals wieder etwas von ſich hören zu laſſen. Wenn er ſich nicht ſelbſt das Leben genommen hat, ſo muß ihm ein Unfall zugeſtoßen ſein: entweder iſt er auf einer Meerfahrt ertrunken oder auf einer Fahrt ins Innere des Landes von chineſiſchen Räubern überfallen und getötet worden.— Kurz, nachdem mein Neffe ins Ausland gegangen war, wurde die Verlobung Ihrer Schweſter mit Prangen— heim publiziert. Ihre Schweſter hatte gefunden, was ſie ſuchte. Ob es aber ein wirkliches Glück geworden iſt, das wird Ihre Schweſter am beſten von uns allen zu beurteilen wiſſen.“ Erich zuckte bei den Worten zuſammen. Er war ja eben von dem Manne ſeiner Schweſter ge— kommen, der es fertig gebracht hatte, durch ſeine Verſchwendungsſucht das Steinthalſche Unter⸗ nehmen zu untergraben, der ein Schwindler und Betrüger geworden war. Er wußte alſo, welch ein Glück aus dieſer Heirat ſeiner Schweſter ent⸗ ſproſſen war. Der alte Schiffsreeder Wohlertſen hatte ſei⸗ nen Kopf geſenkt; er war in ſtille Trauer um ſei⸗ nen verſchollenen Neffen verſunden. Er fuhr ſich mit dem Taſchentuch über die Stirn und über die Augen; es ſchien faſt, als wollte er eine Träne daraus fortwiſchen. Halſe dureh das Waſſer waten. Hiherufe geuten durch die Nacht. Es war die furchtbarſte Nacht, dei die Groß⸗Hartmannsdorfer je erlebt haben. Selbſt das große Unwetter im Jahre 1906 hatte nicht ſo ſchlimm gewütet wie dieſes. Die Kalk. werke wurden, obwohl ſie auf einer Anhöhe lie gen, bis zu 1.20 Meter Höhe unter Waſſer ge⸗ ſetzt. Der Schaden, den die Kalkwerke erlitten haben, wird auf 250 000 Mark geſchätzt. Der Be⸗ trieb wird notdürftig aufrecht erhalten. Die Aufräumungsarbeiten dürften über 14 Tage in Anſpruch nehmen. Weitere Meldungen über ſchwere Gewitter ſchäden liegen auch aus der Hirſchberger Gegend vor. In Petersdorf im Rieſengebirge wurde ein Geſpann von einem Blitzſchlag getroffen. Der Kutſcher erlitt dabei ſchwere Brandwunden, während das Pferd vom Blitz erſchlagen wurde. Der wolkenbruchartige Regen verurſachte an zahlreiche Stellen aroße Ueberſchwemmungen. Eröffnung der Antwerpener Weltausſtellung. Am Samstag fand in Antwerpen die Eröff- nung der Weltausſtellung in dem mit den Flag- gen ſämtlicher vertretenen Siaaten geſchmückten Feſtſaal der Ausſtellung ſtatt. Bei dieſer Gele. genheit hielt der Präſident des Ausſtellungsaus⸗ ſchuſſes, Martougin, eine Rede, in der er darauf hinwies, daß Belgien die 100-Jahrfeier ſeiner Unabhängigkeit durch eine Zwillingsausſtellung begehe, die ihren Sitz in Antwerpen und Lüttich habe. Der König begrüßte darauf die anweſen— den ausländiſchen Vertreter und ſagte ihnen den herzlichen Dank für die Teilnahme an der Hun— dertjahrfeier aus. Sie gäben damit Belgien erneut einen Beweis ihrer Freundſchaft. Sodann erklär— te der König die Antwerpener Iniernationale Ausſtellung für Kolonien, Schiffahrt und flä⸗ miſche Kunſt als eröffnet. Nach der Eröffnungs- feier beſichtigten der König und die Königin ei— nen Teil der Ausſtellung. Noch einmal Stinnes Prozeß. Die Staatsanwaltſchaft hat ſich, wie die „Voſſiſche Zeitung“ erfährt, enſchloſſen, ihre Be rufung gegen das freiſprechende Urteil gegen Hugo Stinnes jun. durchzuführen. Der zweite Prozeß wird noch im Laufe dieſes Jahres ſtait— finden. Hugo Stinnes war am 27. Juli vorigen Jahres von der Anklage verſuchten Betruges zum Schaden des Deutſchen Reiches in Höhe von 8 Millionen Mark freigeſprochen worden, eben— o die Mitangeklagten Rothmann, Leo Hirſch u. Schneid. Lediglich der frühere Privatſekretär von Hugo Stinnes, von Waldow, war zu vier Monaten Gefängnis, der Kaufmann Bella Groß zur gleichen Strafe und der Kaufmann Eugen Hirſch wegen Beihilfe zum verſuchten Betrug zu 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Ueberfall im Vorortzug. 6 Sonntagvormittag wurde in Berlin auf die 18 Jahre alte Dora Ambus in einem Vorortzuge zwiſchen den Stationen Adlershof und Nieder- ſchöneweide ein Ueberfall verübt. Das junge Mädchen hatte den Zug in Grünau beſtiegen und in einem der modernen Durchgangswagen Platz genommen, in dem ſich kein anderer Fahr- gaſt befand. Gleich nach ihr war ein Mann ein- geſtiegen, der plötzlich über ſie herfiel, als der Zug in Bewegung war, ſie vom Sitz hochriß, zu Boden warf und mit Fäuſten auf ſie einſchlug. Der Mann verſuchte ihr ein Taſchentuch als Knebel in den Mund zu ſchieben, dies gelang ihm aber nicht. Als der Zug ſich der nächſten Siation näherte, und bereits langſam fuhr, ſprang der Mann aus dem Wagen, lief plötzlich über den Bahnſteig, kletterte über einen Zaun und verſchwand. Der Ueberfall iſt inſofern be— ſonders bemerkenswert, als er am hellen Vor— mittag verübt wurde, auf einer ſtark befahrenen Strecke, bei der die Stationen in zwei bis drei Minuten Abſtand voneinander liegen, und daß man auch über die Abſichien des Täters keine Klarheit hat, da er einen Raub nicht verſucht hat und auch ein Sittlichkeitsverbrechen in An⸗ betracht der kurzen Zeit nicht geplant ſein konn- te. Die eingeleitete Verfolgung hatte bisher kein Ergebnis. Foziales Empfang des J. B. C. G. im Reichsarbeits⸗ miniſterium. wtb. Berlin, 28. April. Der Reichsarbeits⸗ miniſter empfing im Reichsarbeitsminiſterium die Teilnehmer an der Ausſchußſitzung des Internationalen Bundes der Chriſtlichen Ge— werkſchaften. An dem Empfang nahmen Ver⸗ treter des Inter Vertreter der Bundesorganiſobonen in Hol⸗ land, Frankreich, der Schweiz, Oeſterreich, der Tſchͤchei, Jugoſlavien und Deutſchland teil. Ne Aocfxeit im Nause Mussolini Nach der Trauung: Die 19jährige Edda, geb. Muſſolini, und ihr junger Gatte, Graf Galeazzo Ciano vor Muſſolinis Villa Torlonia in Rom. Links der Duce. der— wie immer— ſo auch bei ver Hochzeit ſeiner Aelteſten die großartigen Feier lichkeiten ſelbſt organiſierte. „Sie können ſich denken mein junger Freund,“ führ er nach einer Pauſe fort,„daß die Sache mir ſehr zu Herzen ging. Rudolf war mir nicht nur als Sohn meiner Schweſter ſehr ans Herz gewachſen, er war auch ein tüchtiger Geſchäfts— mann und mit ihm war mir die Hoffnung ge— ſchwunden, mein Unternehmen nach meinem Tode in geeigneten Händen zu wiſſen. Ich habe bis jetzt noch niemand gefunden, den ich für ge⸗ eignet gehalten hätte, ihm die Sorge für mein Geſchäft anzuvertrauen. Ich ſtehe ſo ziemlich allein und habe außer meiner Tochter beinen Menſchen, der mir nahe verwandt iſt. Sie kön⸗ nen ſich auch ferner denken, daß ich die Angelegen⸗ heit Ihrem Vater nachgetragen habe, denn ſeine Fürſprache hätte doch vielleicht bei ſeiner hoch— mütigen Tochter etwas etwas ausrichten können. Auf dieſe Weiſe aber kam es denn, daß wir ſang⸗ ſam unſere freundſchaftlichen und dann unſere geſchäftlichen Beziehungen löſten. Jahre ſind darüber hingegangen; mein alter Freund bat das Zeitliche geſegnet und auch mein Groll iſt milder und milder geworden. Darum bin ich dem Zufall dankbar, der uns heute zuſammenge⸗ führt hat. Vielleicht kann ich mit dem Sohne meines alten Freundes die Freundſchaft da fort⸗ ſetzen, wo ſie einſt abgeriſſen iſt.“ Und er reichte Erich in tiefer Rührung die Hand, die dieſer in herzlicher Erregung ergriff und warm drückte. „Mein lieber Herr Wohlertſen, Sie kommen mir mit ſo viel Liebe entgegen, daß ich gar nicht weiß, womit ich das verdient habe, womit ich das verdienen ſoll!“ Als Wohlertſen eine abwehrende Bewegung machte, fuhr Erich dringlicher fort:„Nein, nein, Sie glauben gar nicht, wie wohl mir dieſes Ent⸗ gegenkommen tut! Ihnen gegenüber brauche ich ja kein Verſteckſpiel zu treiben; darum geſtehe ich Ihnen gern, daß mir die Freundſchaft eines ſo erfahrenen Mannes doppelt willkommen iſt, denn die Verhältniſſe meiner Werft liegen leider nicht ſo, wie es wünſchenswert wäre.“ „Ich habe auch davon gehört,“ rief der alte Herr,„und würde mich freuen, wenn Sie meinen Rat in Anſpruch nehmen wollten.“ Erich atmete auf, wie von einer ſchweren Laſt befreit, als er dieſes Anerbieten hörte.„Ich werde Ihnen ſtets dafür dankbar ſein, und wenn ich Sie nicht zu ſehr damit in Anſpruch nehme, möchte ich Ihnen gleich einen kleinen Umriß der Sachlage geben.“ Aber Erich kam in dieſem Augenblick nicht zu der Auseinanderſetzung, die ihm ſo am Herzen lag. Ganz leiſe hatte ſich die Tür zu dem Neben⸗ zimmer geöffnet und ein junges Mädchen war in den Rahmen derſelben getreten, eine anmuti⸗ ge, ſchlanke Erſcheinung mit einem offenen, lachenden Geſicht und ſchelmiſchen Augen. Wohlertſen erblickte ſie und nickte ſeinem jun⸗ gen Freunde zu. „Später werden Sie mir das alles ſagen,“ bedeutete er ihm.„Augenblicklich ſind wir nicht mehr allein. Geſtatten Sie, daß ich Sie meiner Tochter Elfriede vorſtelle!“ Erich war aufgeſprungen. Mit einem etwas verlegenen Lächeln ging Elfriede ihm entgegen und reichte ihm die Hand. „Guten Tag, Herr Steinthal, und willkom⸗ men in unſerm Hauſe! Wir ſind uns ja eigenlich keine Fremde, wir haben ja als Kinder oft zu⸗ ſammen geſpielt. Freilich, das iſt lange her und wenn wir uns an einem dritten Ort begegnet wären, ich glaube nicht, daß wir uns erkannt hätten.“ Erich war ein wenig verwirrt von der Lie⸗ benswürdigkeit und dem ſicheren, überlegenen Weſen des jungen Mädchens. „Allerdings,“ ſagte er,„ich würde Sie nicht erkannt haben; Mainz, 28. April. Sängertag 193 1. Auf dem außerordentlichen Sängertag des Deut⸗ ſchen Sängerbundes in Leipzig wurde beſchloſ⸗ ſen, daß der Sängertag für das Jahr 1931 in Mainz ſtattfinden ſoll. Die Abſtimmung ergab faſt einſtimmig die Meinung für Mainz. Mini⸗ ſterialrat Dr. Siegert aus Darmſtadt hatte die Einladung der Stadt Mainz und der heſſi⸗ ſchen Regierung überbracht. Mannheim, 28. April. Mannheimer Maipferderennen. Wie zu erwarten war, haben die Mannheimer Ausſchreibungen bei den Dennſtällen großes Intereſſe erweckt. Der dieſer Tage ſtattgefundene Reugeldtermin brachte nur wenige Strei“ ungen. Für die Rennen des Maimarkt⸗Sonntag ſtehen noch 107 Pferde im Programm, für den Maimarkt⸗ Dienstag ſind 112 Startberechtigungen. wahrt, ſodaß auf der ganzen Linie mit gut⸗ beſetzten Feldern zu rechnen iſt. In gewohnter Weiſe iſt das Programm ſehr abwechſlungs— reich gehalten und mit 60 000 Mark reich aus⸗ geſtattet, ſodaß es auch gute Pferde anzu— ziehen vermochte. Die Rennbahn befindet ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. Neue Nelrutentrans porte Wie das O. N. B. erfährt, treffen am 29. April zwei weitere Militärſonderzüge mit Rekruten transporten im beſetzten Gebiet ein. Der eine Transport bringt aus Angers 377 Rekruten. von denen 122 nach Land au und der Reſt nach Mainz kommt, der andere bringt weitere 252 Mann aus Douai, die nach Worms garniſo niert werden. Die Ankunft des erſtlen Transports in Landau bezeugte, daß es ſich um neu einge ſtellte Rekruten handelt. Sie kamen alle in Zivil kleidung an und trugen ihre Habſeligkeiten in der bekannten Form bei ſich. Aus Geſprächen erfuhren wir, daß die jungen Soldaten vor etwa einer Woche zur Militär dienſtleiſtung einberufen worden ſind und daß aus Nordfrankreich allein etwa 10 Transporte ins beſetzte Gebiet kommen ſollen. Insgeſamt ſpricht man von 5—6000 neuen Rekruten, die den franzöſiſchen Garniſonen im beſetzten Gebiet zu geführt werden ſollen. Unter der Bevölkerung in Landau machle ſich bei der Ankunft neuer Rekruten eine ſtarke Ver bitterung bemerkbar, denn man zweifelt nach der Ankunft dieſer Rekruten ob es den Franzo⸗ ſen mit der bevorſte henden Rüumung wirklich ernſt iſt. Erdbeben in Neapel. wib Neapel, 28. April. In der Nacht zum Sonntag wurde die Bevölkerung von Neapel und ſümtlichen Ortſchaften am Golf von Neapel durch einen ſtarken Erdſtoß aus dem Schlafe geweckk. Beſonders heftig wurde das Erdbeben in Saler⸗ no verſpürt. Das Erdbeben dauere 20 Sekunden. Viele Familien flüchteten zum Meere. Ob Per ſonen verletzt wurden und ob große Schäden an gerichtet wurden, iſt zurzeit noch nicht bekannt Untergang eines Paſſagier⸗ damyfers wib Kalkutta, 29. April. Während eine⸗ Zyklons auf dem Fluſſe Jamuna in Oſt⸗Bengalen iſt der Dampfer„Condor“ geſunken. Von 20 Paſſagieren, die ſich an Bord befanden, find bis her nur 20 als gerettet gemeldet. Vorerſt keine Koalitionserweiterung in Heſſen. Darmſtadt, 29. April. Zwiſchen den hei ſiſchen Regierungsparteien und dem heſſiſche. Landbund in letzter Zeit geführte Beſprechungen die die Möglichkeit der Erweiterung der Regie rungskoalition zum Gegenſtand hatten, ſind am Montag auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. eee eee eee in meiner Erinnerung ſchweben Sie mir vor als ein kleines, wildes Mädchen mit flatterndem blondem Haar, und jetzt ſtehen Sie als vornehme, geſetzte junge Dame vor mir!“ Elfriede nötigte Erich, ſich wieder zu ſetzen, und nun ſaßen alle drei in dem Winkel im Er ker beieinander. „Wir leben ſehr zurückgezogen“, bemerkte Wohlertſen,„meine Tochter iſt daher gar nicht an größere Geſelligkeit gewöhnt. Um ſo mehr freuen wir uns, wenn wir hie und da gute, liebe Be⸗ kannte bei uns ſehen!“ „Ach, ja,“ fiel Erich ihm ins Wort,„eine Stun de in gemütlicher Unterhaltung mit guten Freunden iſt mehr wert, als ein ganzes Jahr in hohler Geſellſchaft zugebracht, wo man ſich ins Geſicht alles Freundliche ſagt und ſich dabei in⸗ nerlich beneidet und befehdet!“ Da die Kinderzeit genug gemeinſchaftliche Er⸗ innerungen in den beiden jungen Leute wachrief, fanden ſich genügend Anknüpfungspunkte, um die Unterhaltung zu einer recht lebendigen zu ge⸗ ſtalten Erich fühlte ſich nach kurzer Zeit mit dieſen beiden einfachen, natürlichen Charakteren ſo ver⸗ traut, als wäre er ſchon jahrelang mit ihnen be⸗ freundet geweſen. Und alle die tauſend Wider⸗ wärtigkeiten, die ihm in der letzten Zeit das Le⸗ ben vergällt hatten: die Geldſchwierigkeiten, der alte Johannſen und die grauſame Enttäuſchung, die ihm die Tochter des Werkführers bereitet hat⸗ te, der Gedanke an ſeinen Schwager und ſeine Schweſter, all das verſank für ihn auf einen Augenblick; er fühlte ſich ſeit langer Zeit wieder einmal frei und leicht und empfand, daß das Le⸗ ben auch für ihn noch reine, wahre Freuden brin⸗ gen könne. (Fortſetzung folat.) —— werden können. 95 Junſere Löchgeräte ind, daß ſich die Hydranten und Waſſerentnahme⸗ Was will die Feuerſchutzwoche: Aus hieſigen Feuerwehrkreiſen wird folgendes geſchrieben: Wie wohl allen bekannt ſein dürfte, wird im ganzen deutſchen Reiche in der Zeit v. 27. April bis 4. Mai eine Feuerſchutzwoche abgehalten, deren Träger die Feuerwehren ſein ſollen. Wenn auch ein ſehr großer Teil der Wehren unſeres Kreiſes einen Vertreter zu der Tagung des deutſchen Feuer- wehrausſchuſſes am 29. März nach Darmſtadt ent- ſandt hatte, der die Vorzügl. Ausführungen des xſitzenden Ecker gehört hat, halte ich es doch für ine Pflicht, auf die Einzelheiten dieſes Vortrages einzugehen um alle zu begeiſtern, mitzuhelfen, um 9 einen Erfolg dieſer Beſtrebungen zu ſichern. Was will die Feuerſchutzwoche? und Welchen Zweck verfolgt ſie? Vorallem will ſie der unheimlichen Zunahme der Schadenfeuer, welche in unſerem Vaterlande ungefähr für eine halbe Milliarde an Sachwerten in einem Jahre vernichten, durch Aufklärung aller Volkskreiſe einen Damm entgegenſetzen. Es werden deshalb unſere Freiw. Feuerwehren als die Berufenen aufgefordert, mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln mitzuwirken, daß dieſes Ziel erreicht wird. Alſo was wollen wir tun, um dieſes Ziel zu er- reichen? Vor allem fangen wir an uns ſebſt an, da⸗ durch, daß wir alles tun, was zur Feuerverhütung beitragen kann, aber auch alles zu vermeiden ſuchen, was zu einem Schadenfeuer führen kann, u. ſo ſchon durch unſer Beiſpiel auf unſere Mitbürger einwir⸗ ken. Der Wert einer Feuerverhütung wurde ja ſchon früher erkannt; wer erinnert ſich wohl nicht, wie in unſeren Kindheitstagen der Nachtwächter, nach- dem er ſein Horn ertönen ließ, den Spruch ſang: Habt acht auf Feuer u. auf Licht Daß uns kein Schaden gebricht! In dieſen Tagen war ja allerdings die Brand- gefahr nicht ſo groß wie jetzt in einer Zeit, wo b und Elektrizität zu Heiz- und Beleuchtungs- een benützt werden. Wo aber das von Benzin etriebene Auto den Perſonen- und Gütertransport ausführt, der früher durch Pferde- und Ochſenge— ſpann ausgeführt wurde, wo in jeder Schloſſerei und mech. Werkſtatt ein Acetylenapparat zum auto⸗ genen Schweißen oder Schneiden vorhanden iſt, wo in der Bügelſtube ſich das elektriſche Bügeleiſen die Vorherrſchaft erworben hat uſw., alle dieſe Errun⸗ genſchaften und Verbeſſerungeu, ſo ſchön und vorteil— haft ſie auch ſein mögen, bergen doch auch eine ganze Menge Gefahrmöglichkeiten zur Entſtehung eines Schadenfeuers. Es iſt deshalb unſere Pflicht, uns ſo nenzeitlich auszubilden, daß wir auch in jeder Hinſicht bei unſeren Mitbürgern aufklärend wirken können. Da aber die meiſten Brände durch Fahrläſſigkeit, Leichtſinn oder Unachtſamkeit ent⸗ ſtehen, wird es wohl viel Mühe koſten, dieſe Uebel einzuſchränken. Denn wie oft leſen wir, daß da oder dort eine leichtſinnige Perſon zum Feueran— chen Petroleum benützt hat und daß dadurch ein Brand entſtanden iſt, der nur zu oft auch das Leben dieſer Perſon gekoſtet hat. Aber immer wieder kommt es vor. Kläret dieſe Perſonen auf, die dies nicht laſſen können, ſie ſollen ſich doch ein Stückchen Harz oder Kolophonium für dieſen Fall bereit halten und in das ſchlecht brennende Feuer werfen, und das Feuer wird ſchnell beſſer brennen auch ohne Petroleum. Oder es füllt Jemand vor dem Fortgehen ſein Benzinfeuerzeug bei Kerzenlicht, oder eine Dame, die eine Feſtlichkeit beſuchen will, entdeckt in der letzten Minute, daß die Handſchuhe nicht mehr ganz ſalonfähig ſind, ſie greift zur Ben⸗ zinflaſche, um dieſelben abzureiben, dabei kommt ſie dem Lichte zu nahe und ſchon iſt das Unglück da. Und ſie kann anſtatt die Feſtlichkeit das Kranken bett aufſuchen. Darum weg mit Benzin vom offenen Licht oder Feuer. Ueberhaupt muß ſtreng darauf ſehen werden, daß Räume, wo Benzin lagert, und wenn es auch keine großen Mengen ſind, nicht it offenen Licht oder rauchend betreten werden. Ebenſo wird dem Gasherd, der auch manche Brand— efahren mit ſich bringt, gar zu wenig Beachtung geſchenkt, beſonders wenn er durch einen Gummi- a chlauch angeſchloſſen iſt. Denn wie of, iſt es ſchon vorgekommen, daß, nachdem der Gasherd warm geworden iſt, der Schlauch herausrutſchte, wodurch Exploſtonen und Brände entſtanden. oder die Frau ſetzt den Topf mit Waſſer auf den brennenden Gasherd, um dann vielleicht einige N inkäufe zu machen mit dem Gedanken, ich bin ja bald wieder da. Aber ſie wird irgendwie aufge- halten, das Waſſer im Topfe kocht über, löſcht dadurch die Gasflamme, das Gas ſtrömt aber weiter aus und nur zu oft wird dadurch ein Brand oder eine Exploſion hervorgerufen. Darum, beim Verlaſſen der Wohnung oder wenn der Gas- herd nicht in Tätigkeit iſt, den Hahn an der Lei⸗ tung zugedreht. Man könnte da noch eine Menge auführen, wie durch Leichtſinn oder Fahrläſſigkeit Brände entſtehen, darum wirket aufklärend wo ihr nur könnt. Erzählet auch den Kindern von der Gefährlichkeit der Streichhölzer, aber auch den Eltern, daß ſie die Streichhi 1 5 reichhölzer ſo aufbewahren, dieſelben von den Kindern nicht erreicht Sorgen wir aber auch dafür, daß ſtets vollſtändig in Ordnung ſtellen in einem Zuſtande befinden, daß ſie ſofort gebrauchsfähig ſind. Hier kann zur e geſagt werden, daß dank dem Entgegenkommen un⸗ terer Gemeindeverwaltung, das Spritzenhaus als doe die Geräte voll auf der Höhe ſind. Es kann ederzeil ſchnell und ungehindert ausgerückt werden, enn es iſt viel ehrenvoller für eine Wehr, ein Feuer im Entſtehe heuer zu le 02 n zu erſticken als ein großes Sorgen wir aber auch dafür, daß in Betrie⸗ ben, in denen feuergefährliche Stoffe lagern oder wo leicht ein Bränd entſtehen kann, Kleinlöſcher angeſchafft werden, damit ein Brand gleich im Ent⸗ ſtehen erſtickt werden kann. Hier in unſerem Orte ſind zunächſt im Rathauseingang 3 große Minimax⸗ löſcher angebracht die von Jedermann in Tätigkeit gebracht werden können, man braucht ſie nur bei Feuerentſtehung abzuhängen, an den Brand zu eilen, aufzuſtoßen unten und der Löſcher tritt von ſelbſt in Tätigkeit. Ein weiterer Löſcher kommt demnächſt in Rathausſtr. 63, auch haben die Ben- zintankſtellen Feuerlöſcher zur Verfügung, ebenfalls einige Betriebe wie Gebr. Brechtel, Mühle Heſſ. Haus, Brückmann Sägewerk und andere. Es darf nicht vorkommen, daß vor lauter Kopfloſigkeit bei Ausbruch eines Brandes, wie es ſchon vorgekom— men iſt, dieſer wichtige Apparat vergeſſen wird, in Tätigkeit zu ſetzen. Wenn ſo alles gehandhabt wird, wenn alle, ob Kommandant, Führer oder Wehrmann durch Wort und Tat dazu beitragen, daß ein Brand ver— hütet wird oder im Entſtehen gelöſcht werden kann und eine Wehr am Schluſſe des Jahres mit Stolz ſagen kann, bei uns iſt es infolge unſerer Tätig— keit zu keinem größeren Schadenfeuer gekommen, ſo iſt der Zweck der Feuerſchutzwoche erreicht und wir haben dazu beigetragen, daß in unſerem verarmten Vaterlande das Nationalvermögen durch Feuer nicht vernichtet wurde. Fall ſein. J. K. Heute Theaterabend im Freiſchütz. „ Der Ur faut In der heute Dienstag, den 29. April 1930 im Saale zum Freiſchütz um 8 Uhr ſtattfindenden Aufführung„Der Urfauſt“, Tragödie in 5 Akten von Goethe ſind beſchäftigt die Damen: Hella Büſing, Käthe Arendt, Chriſta Linden; die Herren: Ewald Allner, Richard Kiſtenmacher, Fritz Land— ſittel, Paul Mehnert, Karl Meiſter, Kai Möller, Paul Roland, Franz Schmiedbrunn, Werner Siegert. Die Inſcenierung liegt in Händen von Intendant Meißner, das Bühnenbild ſchuf Hermann Gowa. Preiſe der Plätze: Im Freiverkauf von Mk. 1.20 bis 2.50, im Abonnement von Mk. 0.80 bis 1.70, Arbeitsoſe Mk. 0.50. Vorverkauf: Buch— handlung Frz. Hofmann, Drehſcheibe. Man ſichere ſich ſofort noch einen Platz. 11s er Wiederſehensfeier 1930. Die diesjährige Wiederſehensfeier des Infanterie-Regi— ments Nr. 118 und ſeiner Formation findet am Sonntag, den 13. Juli 1930 in Worms ſtatt. Möge dies auch in unſerem Viernheim der “ Feuerwehr Aebung. Morgen Mitt⸗ woch abend um halb 7 Uhr findet eine außer⸗ ordentliche Feuerwehr ⸗ Uebung ſtatt. Die Sirene gibt um halb 7 Uhr Signal. In Anbetracht der Feuerſchutzwoche iſt vollzähliges Erſcheinen der Mannſchaften dringend erforderlich. Die Freiw. Sanitätskolonne beteiligt ſich ebenfalls an der Uebung. Wandlung. Von Willy Lieſer. O, ich muß werden wie ein Baum. Sprechen nicht und klagen nicht. Und mich erfüllen. Eifer und Ruhm ſind wie Wolken, Sie machen ſich groß und— vergehn. Er aber hat keinen Eifer und keinen Ruhm. Er wartet ſeiner Seit, Ohne zu fragen. Im Frühling ſingen die Vögel in ihm. Und er iſt voll Blüten, weiß. O, ich will werden wie ein Baum. Will ſprechen nicht und klagen nicht. Und mich erfüllen. Ich will einſam werden in mir, Und auf den Frühling warten. Der will in mir ſingen. O, er ſingt dann in mir wie ein Vogel Und meine Seele iſt voll Blüten— weiß. So will ich warten meiner Seit. Und werden wie ein Baum. DI K⸗Sport Wochenplan Dienstag 6 Uhr Training d. unteren Mannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. ½9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Sonne. Mittwoch halb 3 Uhr Schülertraining auf dem Sportplatz. Donnerstag halb 6 Uhr Training auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Freitag halb 9 Uhr außerordentliche ſammlung in der Harmonie. Dienstag, 6. Mai: 6 Uhr Training Mannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Generalver— der unteren Weinheimer Schmeinemarkt. Zugeführt: 326 Stück Verkauft: 278 Stück Milchſchweine das Stück 34— 42 Mk. Läufer das Stück von 45—65 Mk. 1 f er* Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ NR AT 151 bis zum Ende dieſes Monats Ueber den Empfang des„Graf Zeppelin“ in England entnehmen wir der K.V. noch fol— gendes Stimmungsbild: Zum Empfange des Luftſchiffes hatte ſich u. a. auch der deutſche Botſchafter Sthamer in Begleitung des Legationsſekretärs Feine in Cardington eingefunden. Das Luftſchiff kam hier kurz vor 5 Uhr abends in Sicht. Silbern hob es ſich von den grauen Wolken im Süden ab, zog ruhig und ſtetig ſeine Bahn und krei⸗ ſte in einer Höhe von etwa 500 Fuß um den Landungsplatz, tauchte mit der Spitze, ſtellte ſich wieder horizontal, tauchte abermals und manövrierte, bis es etwa 200 Fuß vom Bo⸗ den entfernt war. Als das Luftſchiff von 200 britiſchen Fliegern und Hunderten von Ar⸗ beitsloſen, die ſich freiwillig zum Seilhalten gemeldet hatten, zu Boden geholt wurde, durch— brachen Tauſende von Männern und Frauen, die am Rande des Landungsplatzes geſtanden hatten, plötzlich die polizeiliche Sperre und ſtürmten auf das Luftſchiff zu. Die wenigen anweſenden Poliziſten waren machtlos, und hätten nicht die britiſchen Flie— ger in aller Eile mit Seilen eine Notſchranke errichtet, ſo wären zahlreiche Perſonen in ern— ſte Gefahr gekommen. Beim Landen wurde ein großes Paket mit Poſtſachen abgeworfen, die von der Menge eifrig aufgeſammelt wurden. Als dann die große Tür der Vorderkabine geöffnet und aus ihr eine Aluminium-Leiter heruntergelaſſen war, ging als erſter der Kommandant des Luftſchiffes Kapitän Lehmann von Bord. . Er wurde von einer Anzahl von Freunden 1 aufs herzlichſte begrüßt, während die Menge in BVeifallsſtürme ausbrach. Der Kapitän äußerte ſich über die Erlebniſſe ſeiner Reiſe, die ausgezeichnet verlaufen ſei. Das Wetter ſei etwas dunſtig, aber gut ge⸗ weſen. Wir flogen, ſagte Kapitän Lehmann, meiſtens etwa 1000 bis 1500 Fuß hoch und haben 1100 Kilometer in 10 Stunden zurück⸗ gelegt. Eines unſerer intereſſanteſten Erleb⸗ niſſe war der Flug über Wembley, wo wir auf etwa 200 Fuß heruntergingen und über dem Boden zum Stillſtand kamen. Der Flug über Wembley ſei, wie der Kapitän ausdrücklich be⸗ Engländer jubeln dem Zeppelin zu tonte, auf Einladung von britiſcher Seite er— folgt. Der Zeppelin habe zweimal London um— kreiſt und dann in Cardington eine der beſten Landungen gemacht, die er erlebt habe. Wir ſind, ſchloß Kapitän Lehmann, 14 Minuten zu früh angekommen; das zeigt Ihnen, daß wir uns an unſeren Fahrplan gehalten haben. An den Fenſtern der großen Zeppelinkabi⸗ nen ſah man die deutſchen, engliſchen und an- deren Paſſagiere, die den Flug mitgemacht hatten. Viele von ihnen machten photographi⸗ ſche Aufnahmen von der Menge, die ſich um das Luftſchiff drängte. Aus der Kabine wur⸗ den Gepäckſtücke und Handtaſchen herausge- reicht. Das Luftſchiff ſchwang mit ſeinem lan⸗ gen zylindriſchen ſilbernen Körper neben dem britiſchen Luftſchiff R 100, das an ſeinem Ankermaſt vertaut war. Für die Rückfahrt nahm das Luftſchiff über ein Dutzend neue Paſſagiere an Bord, darunter Sir Sefton Brancker, den Maſſer of Sempill, den Kammerherrn des Herzogs von York, Campbell, ſowie eine Dame. Das Kom— mando über das Luftſchiff übernahm Dr. Ecke— ner. Gerade als der Zeppelin ſich zu erheben im Begriff war, begann ein leichter Regen zu fallen. Dr. Eckener, der in der vorderen Ka— bine ſtand, gab den Befehl zum Lockern der Taue, und die Hunderte von Männern, die das Schiff niederhielten, ließen die Taue lang⸗ ſam los. Das Lufſchiff ſtieg ſofort in die Höhe. In majeſtätiſchem Aufſtieg überflog„Graf Zeppelin“ die Hauptſtadt. Die Straßen im Oſten Londons waren von Tauſenden von Menſchen erfüllt, als das Luftſchiff die Kathe⸗ drale von St. Paul umkreiſte und dann die Themſe überflog. Es folgte dem Lauf des Fluſſes bis zum Parlamentsgebäude und krei— ſte dann abermals über der City. Ein das Luftſchiff begleitendes Flugzeug ſah an der Seite des großen ſilbernen Rieſen wie eine Mücke aus. Die Buchſtaben und Zahlen ſowie der Name„Graf Zeppelin“ an der Spitze des Luftſchiffes waren von den Menſchen auf den Dächern leicht zu erkennen.„Graf Zeppelin“ nahm dann Kurs auf die Küſte und ver⸗ ſchwand. ſchließlich in den grauen Wolken des Abendhimmels. Turnerbund. Dr. Eckener in London 2 Dr. Eckener beim Verlaſſen des Palais des Herzogs von York(des zweiten Sohnes des engliſchen Königs). Dr. Eckener iſt auf der Rückkehr von den Vereinigten Staaten in London eingetroffen, wo er ſich mit engliſchen Regierungsſtellen und den Konſtrukteuren der engliſchen Luftſchiffe R 100 und 101 über das künftige Weliſtreckennetz be— ſprach. 0 0 4255 Handel und Induſtrie Mannheimer Produkienbörſe. Mannheim, 28. April. Es wurden notiert in RM.: Weizen inl. 30,50 bis 31, ausl. 31 bis 34,50, Roggen inl. 19 bis 19,25, Braugerſte nus hieſiger Gegend 22,50 bis 24,25, Futter⸗ zerſte 17,75 bis 20, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 44,75, ſüdd. Weizenauszugsmehl 48,75, ſüdd. Weizenbrotmehl 30,75, ſüdd. Rog⸗ genmehl 70 bis 60-prozentige Ausmahlung 28,50 bis 33, feine Weizenkleie 9, Biertreber 12,50 bis 12,75, Leinſaat 40. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 28. April. Es wurden notiert in RM.: Ochſen 42 bis 58, Bullen 41 bis 52, Kühe 16 bis 46, Färſen 42 bis 59, Kälber 54 bis 84, Schafe 44 bis 46, Schweine 62 bis! Ziegen 12 bis 24. Marktverlauf: Mit Groß⸗ vieh ruhig. Ueberſtand. Mit Kälbern mittel, geräumt. Mit Schweinen ruhig. Vereins- und Traraingsabende der Sportvgg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe-Reſtauraut. stag u. Donnerstag abend halb 6 Uhr: 1. M. in Sport mit allen Erſatzleuten unter Leitung des Sportlehrers Herrn Ditton. Dienstag abend halb 9 Uhr: Verwalt.-Ausſch.⸗ Sitzung im Vereinslokal. Alle Herren unbedingt erſcheinen. Mittwoch abend halb 6 Uhr: 2. balltraining, nur in Sport. Donnerstag nach dem Training: 1. M. Beſprech⸗ ung im Vereinshaus. Freitag abend 6 Uhr: Training aller Jugend- u. Schülermannſchaften nur in Sport.. Freitag abend halb 9 Uhr- Spielausſchuß- und Jugend-Ausſchuß-Sitzung; alle Herren dringend erſcheinen. u. 3. M. Fuß- Sonntag nachmittag 3 Uhr auf dem Waldſportplatz das 1. und eutſcheidende Aufſtiegsſpiel gegen FV. Speyer, Meiſter des Vorderpfalzkreiſes. vorher Erſatzligam. Die Sportleitung. Fete rene Vereins-Anzeiger 5 Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 4 keine Aufnahme gewährt — Heute abend 6 Uhr Fauſtball⸗ Training. Die Turnſtunde heute abend fällt aus. Dieſelbe findet deswegen am Mittwoch ſtatt. Vollzähl. und pünktl. Erſcheinen, insbe⸗ ſonderen der Muſterriege erwartet Die Turnleitung. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mittwoch, den 30. April, abends halb 9 Uhr Klubabend. Sonntag den 4. Mai Frühwande⸗ rung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mitglieder zur Kenntnis, daß am Mittwoch, den 30 April in den Brutapparat wieder ein- gelegt wird. Man bittet, alle welche einlegen wollen, ſich zu melden bei Kollege M. Rein- hardt, Steinſtr. Schluß der Anmeldung Diens- tag Abend. Unſere nächſte Monatsverſammlung findet am 8. Mai ſtatt. Der Vorſtand. ZJungbauern Perein. Wir machen unſere Mitgl. auf die am 23. Mai ſtattfindende Be⸗ ſichtignng des„Limburgerhofes“ aufmerkſam u. bitten um zahlreiche Beteiligung. Vorherige Anmeldung erforderlich. Der Vorſtand. Verein für Sp. u. Körperpflege 1896. Jeden Mittwoch abend 6 Uhr Uebungsſtunde für Muſterriege. Jeden Mittwoch u. Samstag abend 8 Uhr ab Uebungsſtunde im Lokal. Der Uebmagsleiter.