I irrmepen ſchüm en- Aondenetun 2 Zimmer— Jumper- Schürzen Todes-RHuzeige. ö Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerfersch- lichen Ratschlusse gefallen, meinen lieben Gatten, unseren viernheimer Anzeiger den. e Viernheimer Zeitung Kaspa 15 N ofma 1 N 1. 5 f 2 eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und 5 90— Bezugspreis monatl. 5 8 Anzei e Die einſpaltige Petltzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Tageblatt— eimer Nachrichten(Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Wiernh. Volksblatt) 1 k. frei Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halb ahrlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslandz Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes precher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Blatvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme — M.— Schriffleltung, Dru 1 Verlag: 900 Martin, Geſchäfttſtelle Rathaus ſtr. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden nach kurzem, schweren Leiden, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, heute Nacht um 2 Uhr, im Alter von 75 Jahren, zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Um ein stilles Gebet für den lb. Verstorbenen bitten Exped. d. Bl. dun ear ran 1 Ta f 5 55 ö 1 10 A II ensteſſe 8 ds äglich friſche uin, que Veterbell. 1 95. J. 75, 1.25 3 N g Hausklelder kombiniert, c 8 b 80 temioſf hübsche Zephlr- Bot duren 3.93 ö 4 Ä 2 Hausklelder ons un. biouem 0 15 Zephir- Compose vie Abbildung g Haus- und Berufskiitel aus Zeſir, amerik. Form, mie halben Haus- und Berufskitte! Holzſtraße 8 an untblauem ITraduens off m 3 95 Knaben- Schürzen un Zelir m. bunlen Blenden. Or. 40. 30* indonthren. mod Dessins, in Trecuien- 60 soll Creion u. Beiderwend. Gr. 40* Kleider Aussuchen, wie Ab- Ns 098. 0 09 Zu Einhelispreisen, zum 212 Von wem, ſagt die einlorbig Z ephir, mit bund. Baspel 68 4. 170 umper- Schürzen neue, gule bedrucklem u. um- indonihren · roch. Zephir. mn bunten B enden, und 2.95 zu haben bei Arm. 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Der geſetzliche Nachſchautermin iſt für die Erſtimpfliuge auf Montag, den 12. Mai 1930 ab 8¼ Uhr im neuen Schulhauſe anberaumt. Den Eltern uſw. der Erſtimpflinge werden in den nächſten Tagen die Verhaltungsvorſchriften zugeſtellt, auf welchem rückſeitig die einzuhaltende Stunde und die zu merkende Liſtennummer jeweils angegeben iſt. Für die Impfung ſolcher Pflichtigen die im Termin ohne begründete Entſchuldigung nicht erſcheinen, müſſen die Vertreter auf ihre Koſten ſorgen und wenn der geſetzlichen Friſt nicht bis zum Jahresende nicht genügt wird, treten außerdem die geſetzlichen Nachteile ein. Betr.: Das Ballſpiel in den Straßen und auf öffentlichen Plätzen in der Gemeinde Viern— heim. uſw. verbunden mit ungebührlichem Lärm auf öffentlichen Plätzen und in den Straßen Viernheims ſeitens der jüngeren und erwachſenen Jugend hat wieder derart an Umfang zugenommen, daß faſt niemand mehr unbeläſtigt durch die Straßen gehen kann. Jeder Paſſant muß fürchten, daß ihm ein Ball in das Geſicht, zwiſchen die Beine uſw. fliegt; Fenſter werden hierbei eingeworfen, in Gärten wird eingeſtiegen und ſonſtiger Unfug dabei getrie⸗ ben. Dieſem Unfug werden wir jetzt mit aller Strenge entgegentreten. Wir haben unſere Be— amten angewieſen, der in den Straßen und auf öffentlichen Plätzen Ball werfenden oder tretenden Jugend die Bälle wegzunehmen und die Eltern und ſonſtige Auſſichts verpflichteten aufgrund des 8 360 Ziffer 11 des Reichsſtrafgeſetzbuches zur An zeige zu bringen. Die Eltern und ſonſtige Auf⸗ ſichts verpflichteten ſind haftbar für das Treiben ihrer Kinder und Pflegebefohlenen. Schließlich bitten wir noch alle Einſichtigen recht dringend, doch dazu mitzuhelfen, daß die Ungehörigkeiten künftig unterbleiben und uns im Betretungsfalle die erforderliche Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Viernheim, den 29. April 1990. Auf Beſchluß der Friedhofskommiſſion vom 24. ds. Mts. wird die Vergütung der Totengräber 5 Beerdigungszeit weniger als 5 Jahre zuſ. 25 Rm. a) Beerdigungszeit weniger als 5 Jahre zuſ. 18 Rm. 0 15 d c e l. mall& Ah geh gd Kaddd dap gadadgor Ade Maifeier 1930. Am Donnerstag, den 1. Mai, abends von 8 Uhr ab findet im Konzertſaal z.„Karpfen“ unſere diesjährige Maifeier ſtatt. Hierzu laden wir die geſamte Arbeiterſchaft frdl. ein und hoffen auf recht zahlreichen Beſuch. Referent: Landtagsabgeordneter Roß⸗Beusheim. Der Vorstand der S. P. D., Ortsverein Viernheim. Der Vorstand des Arheiter-Sportkartells. ee pdp Uldpy G Adldp A ddp dd U 1 1 n 00 0 U a Mp dy c vn ae 2 1 oder 2 möbl. (Schlaf- u. Wohnzimmer) zu mieten geſucht. Angebot mit Preis- angabe unter Nr. 25 an d. Ztg. dn massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie àam billigsten bei l. i, Uhrmachermeister 33 Il Verkasien. 1 Gehrock mit Weſte 1 Frack mit Weſte 1 Paar Damenſtiefel Größe 39 2 Paar Kinderſchuhe Größe 27 alles im guten Zuſtand Von wem, ſagt der Verlag. Heſſ. 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Schweikart Schreibwarenhandlung a 00 0 eee ee eee Brüder Saß endlich gefaßt! wib. Berlin, 30. April. Die Korreſpondenz Steinberg meldet: Bei einem Einbruch in ein Zigarrengeſchäft in der Flemmingſtraße wur⸗ den Dienstagabend um 22 Ahr Einbrecher überraſcht und durch Polizeibeamte bei der Flucht geſtellt. Auf der Polizeiwache ſtellte ßch heraus, daß man die Brüder Saß gefaßt hatte. 2 enb. Berlin, 30. April.(Eigene Meldung.) Aeber die Feſtnahme der Gebrüder Franz und Erich Saß, die im Verdacht ſtehen, den ver⸗ wegenen Bankraub am Wittenbergplatz ver⸗ übt zu haben, werden noch folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Am 10 Uhr abends hörte ein in der Flem⸗ mingſtraße 1 wohnender Geſchäftsmann in den Kellerräumen ein verdächtiges, ſägeartiges Geräuſch. Er benachrichtigte die Beamten ves zuſtändigen Polizeireviers. Als die Be⸗ amten ſich dem Hauſe näherten, hatte ein auf der Straße ſtehender Mann durch einen lauten Pfiff die beiden im Keller befindlichen Ein⸗ brecher von dem Eintreffen der Beamten verſtändigt. Als die Beamten durch die dunk⸗ len Kellerräume gingen, bemerkten ſie plötzlich die beiden Einbrecher, die über die Treppe und durch einen zweiten Aufgang nach der Werftſtraße zu entkommen ſuchten. Die Beam⸗ ten nahmen die Verfolgung auf, und es ge⸗ lang ihnen nach kurzer Jagd, die Einbrecher feſtzunehmen. Zunächſt wußte man nicht, um wen es ſich handelt; erſt auf der Revier⸗ wache ſtellte man feſt, daß die beiden die Brüder Saß aus der Birkenſtraße waren. In rem Beſitz wurde modernes Einbrecherwerk— zeug gefunden. Beide hatten in dem Keller ein großes Loch geſtemmt und wollten wohl ver— ſuchen, durch die Wand hindurch nach dem im Hauſe gelegenen Zigarrengeſchäft zu ge— gelangen. Beide hatten bei ihrer Arbeit Handſchuhe an, ſodaß ſie ſich durch Finger⸗ abbrücke nicht verraten konnten. Die Feſtge⸗ nommenen wurden in ſpäter Nachtſtunde unter ſicherer Bewachung nach dem Polizeipräſidium gebracht, wo der Kommiſſar vom Dienſt die weiteren Vernehmungen vornahm. Nach einem Bericht der„Voſſiſchen Ztg.“ geſtaltete ſich die Verfolgung der Brüder Saß außerordentlich ſchwierig. Die Polizeibeamten ſprangen auf Kraftdroſchken und auch das Publikum nahm an der Verfolgung teil. Die fliehenden Verbrecher wären im letzten Augen⸗ blick doch noch entkommen, wenn nicht der eine über eine Bananenſchale ausgeglitten wäre und den anderen mit zu Boden geriſſen hätte. Mit entſicherter Schußwaffe nahmen die Be— amten die Einbrecher nun feſt und brachten ſie zur Wache. Kind und Tierwelt Zu den Zielen der Erziehung gehört auch Er. weckung und Pflege der tiefen Liebe zur Natur, veſonders zur Tierwelt. Das iſt der große Vor: teil einer auf dem Lande, im Dorfe verlebten Kindheit, daß das Kind im ſteten Zuſammen: ſein mit Haustieren, im fröhlichen Herumſprin⸗ zen mit Hund und Katze, Ziege und Lämmchen, von klein auf im Tier nicht ein untergeordnetes, ſondern ein gleichberechtigtes Geſchöpf ft Was ihm ſo zum Spielgefährten der ſchönen Jugendtage wird iſt ihm dann ſpäter der treue Arbeitsgenoſſe. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es gar kein beſſeres Mittel gibt, um Kinder zur Liebe zu Tieren zu erziehen, als wenn ihnen Ge⸗ legenheit zur Beobachtung und vor allem zur flege gegeben wird. Dabei lernen ſie dann eeichzeitig auch Pflichtgefühl, Verantwortungs⸗ zefühl gegen andere, das ſie im ſpäteren Leben aut gebrauchen können. Auch die ſchrecklichen Quälereien von Arbeitstieren durch die„Herren“ die man ja trotz aller Tierſchutzbeſtrebungen im⸗ mer noch gelegentlich ſieht, würden wohl endlich danz aufhören, wenn jene Menſchen von Kind auf gelernt hätten, daß das Tier nicht etwa nur auf der Welt iſt, um für den Menſchen zu ar⸗ beiten, daß es nie mehr leiſten kann, als ſeine kräfte hergeben. Es ſei auch nicht vergeſſen, daß es kein lieblicheres Bild gibt als ein Kind, das 3 kleinen Pflegebefohlenen betreut und um. t. ſieht. T Ne e ittwoch, d ECC N . n 30. ril pp gN Nc N neee Englands Komplott 9 mit Frankreich Die Arbeiterpreſſe iſt ehrlich genug einzugeſtehen wtb. London, 29. April. Alle Blätter ver— öffentlichen Auszüge aus dem ſechſten Band der britiſchen Dokumente zur Entſtehung des Krieges.„Times“ ſagt, die zum erſten Mal veröffentlichten Dokumente ſollten die Deut⸗ ſchen endlich davon überzeugen, daß Groß— britannien an keinerlei macchiavelliſtiſcher Verſchwörung gegen ſie beteiligt war und daß ſeine Bemühungen um eine Einigung gut ge— meint aber erfolglos wären. „Daily Herald“, das Blatt der Arbeiter— partei, dagegen ſieht in dem Inhalt des Buches einen neuen Beweis dafür, daß ſchon lange vor 1914 die britiſche Regierung bereit war, Frankreich in einem Krieg gegen Deutſchland zu unterſtützen, und zwar nicht nur im Falle eines Angriffes auf Frankreich, ſondern ſogar in dem Fall, daß Frankreich ſelbſt die Initia— tive ergreifen würde. Das Blatt zitiert:„An⸗ griff iſt oft das beſte Mittel zur Selbſtver⸗ teidigung“ und fügt hinzu: Dieſer Ausſpruch ſtammt nicht von Pernhardi, ſondern vom britiſchen Botſchafter in Paris, der darlegt, daß Frankreich, wenn Deutſchland Truppen gegen die Grenze in Marſch ſetzen würde, berechtigt ſein ſollte, ſofort in Deutſchland ein— zurücken,„um ſich einen militäriſchen Vor— teil zu ſichern.“ Ständige Luftflotte für den Völkerbund Die Sich erſtellung der Flugverbindungen des Vundes auf der Tagung des Sicherheitslomitees wtb. Genf, 29. April. Die Sicherſtellung der Flugverbindungen des Völkerbundes in Kri⸗ ſenzeiten gab heute im Sicherheitskomitee An⸗ laß zu einer kurzen, intereſſanten Ausſprache über die Frage, ob der Völkerbund eines Tages eine eigene Luftflotte haben ſoll. In dem Entſchließungsentwurf, der dem Sicher— heitskomitee zur Frage der Sicherſtellung der Flugverbindungen des Völkerbundes in Kri— ſenzeiten vom Verkehrsausſchuß vorgelegt wor— den iſt, ſind Wendungen enthalten, in denen der Fall berückſichtigt wird, daß der Völkerbund eine ſtändige eigene Luftflotte hat. Dieſe Wendungen veranlaßten den deut⸗ ſchen Vertreter, Miniſter Göppert, zu der Er⸗ klärung, daß die Haltung einer Luftflotte aus techniſchen und finanziellen Gründen un⸗ zweckmäßig iſt und daß der Völkerbund in Kriſenzeiten, in denen allein ſeine Flugver⸗ bindungen zu ſichern ſeien, Flugzeuge chartern müſſe, denen im voraus unter beſtimmten Be— dingungen und auf beſtimmten Flugwegen das Ueberfliegen des kriſenhaften Gebietes geſtat— tet iſt. Außerdem betonte er die Notwendig— keit von Ausnahmebeſtimmungen für jene Staaten, die infolge der Friedensverträge keine eigene Luftflotte haben und deshalb die Möglichkeit einer genauen Kontrolle der im Dienſt des Völkerbundes verkehrenden Flugzeuge erhalten müſſe.— Der polniſche Delegierte Sokal ſetzte ſich unter Berufung auf frühere Ausführungen Paul-Boncours ſehr entſchieden für die Schaffung einer Luftflotte des Völkerbundes ein.— Der Entſchließungs— entwurf fand vorbehaltlich der Abänderungs— wünſche allgemeine Zuſtimmung. Im Falle der Annahme durch die nächſte Völkerbundsver— ſammlung wurde der Generalſekretär des Völkerbundes beauftragt, mit den einzelnen Regierungen beſondere Vereinbarungen über die Jeſemmungen und Luftfahrtwege der im Dienſte des Pil undes in Kriſenzeiten ver— kehrenden Flugzeuge zu treffen. Kur Englanclfafit des„Saas Kefifrelin 780 1 über London: über dem Wembley⸗Stadion während des Endſpiels um den engliſchen Fußballpokal. 8 Zum erſtenmal ſeit dem Kriege erſchien ein Zeppelin über den Hauptſtädten der ehemaligen Feindſtaaten Frankreich und England. Einſt ein furchtbarer Schrecken des Krieges. wurde der Zeppelin jetzt von Tauſenden umjubelt als ein Bote des Friedens und als ein Triumpb des menschlichen Geſſtes 22 e 3 D 4e. Jahrgang 1 3 r Neue Rekruten⸗Ankunft Landau, 29. April. Am Dienstag iſt in den Mittagsſtunden ein neuer Rekrutentrans⸗ nort, beſtehend aus 10 Eiſenbahnzügen in Landau eingetroffen. Etwa 200 Rekruten des Transportes wurden hier entladen. Der Reſt wird nach Worms weitertransportiert. die Mittelmeerfahrt des deutſchen Geſchwaders witb. Berlin, 29. April. Die Linienſchiffe „Schleswig⸗Holſtein“ und„Heſſen“ ſind am 28. April mittags in Palermo eingelaufen Neue Unruhen im Gefängnis von Colum o wtb Columbus(Ohio), 29. April. Truppen mit geladenen Gewehren und Tränengasbomben wurden geſtern abend nach dem in der vergan— genen Woche von dem Brande heimgeſuchien Staatsgefängnis geſandt, um Unruhen unter den Sträflingen zu unterdrücken. Der Gefängnis— direktor hat Befehl gegeben, im Notfall von den Schußwaffen rückſichtslos Gebrauch zu machen ans Nah und Fern Die gescheiterte Erweiterung der heſſiſchen Negſerung Darmſtadt, 29. April. Zwiſchen den Koa litionsparteien des heſſiſchen Landtags und dem Heſſiſchen Landbund haben in der letzten Zeit Verhandlungen ſtattgefunden, die bezweck— ten, durch den Eintritt des Heſſiſchen Land— bundes in die Regierung eine Verbreiterung der Koalition herbeizuführen. Der Landbund wäre bereit geweſen, und hat dieſe Bereit— willigkeit auch ausgeſprochen, einen Vertreter in die Regierung zu entſenden, wenn man ihm das Finanzminiſterium zugebilligt hätte. Dabei war ſich der Landbund der Verantwor- tung voll bewußt, die er mit dieſem Schritt auf ſich zu nehmen hatte. Er glaubte aber, dieſe Verantwortung im Intereſſe des Land⸗ volkes übernehmen zu müſſen, wenn ihm durch Uebernahme des Finanzminiſteriums oder auf anderem Wege in Verbindung mit der Er⸗ füllung einer Reihe ſachlicher Bedingungen maßgeblicher Einfluß zugeſtanden worden wäre. Da die Regierungsparteien auf dieſe Forderungen nicht eingehen zu können glaub⸗ ten, ſind die Verhandlungen nunmehr ab— gebrochen worden. 1⁰ Darmſtadt, 29. April. Gegen den Bau des Panzerſchiffes„B.“ Die heſſiſche demokratiſche Landtagsfraktion hat heute an die Reichstagsfraktion in Berlin das dringende Erſuchen gerichtet, gegen den Bau des Panzer-, kreuzers„B“ zu ſtimmen. 1b a. Mainz, 29. April. Erhebung einer Bierſteuer. Unter Zugrundelegung des Paragraph 1, Abſ. 1 der Satzung über die Erhebung einer Bierſteuer in der Stadt Maing vom 27. März 1930 und auf Grund der Er⸗ mächtigung im Abſ. 2, des gleichen Para⸗ graphen werd die Bierſteuer für Mainz bis auf weiteres wie folgt feſtgeſetzt: a) auf 2.15 RM. für das hl Vollbier und b) auf 3.20 RM. für das hl Starkbier. Wiesbaden, 29. April. Reine Schieß⸗ Übungen mehr. Wie verlautet, werden von den Franzoſen in den von ihnen beſetzten Teilen der Provinz Starkenburg keine Schieß⸗ und Felddienſtübungen mehr abgehalten, ſodaß die Landweirtſchaft ungeſtört ihren Arbeiten nachkommen kann, da die bisherigen Be— ſatzungsbeſtimmungen betr. militäriſche Uebun⸗ gen der Beſatzungsarmee in Wegfall kommen. Water und Sohn in der Kiesgrube verſchüttet. wib Ragnit(Oſtpreußen), 29. April. Der Beſitzer Hundsdörfer aus Auſſainen bei Ragnit und ſein 15jähriger Sohn wurden beim Graben n einer Kiesgrube durch nachrutſchende Erd⸗ daſſen verſchüttet. Man wurde auf das Unglück, bei dem niemand zugegen war, dadurch aufmerk. ſam, daß das Fuhrwerk der beiden Verunglück⸗ ten unbeladen neben der Kiesgrube ſtand. Die Leichen ſind geborgen worden. Tokale hachriehten * Geſangverein Sängerbund. Der Verein veranſtaltet demnächſt einen Bier- abend mit Tanz. Im Mittelpunkt dieſer Veran- ſtaltung ſteht jedoch die Ehrung von Mitgliedern, die weſentlich zur Verſchönerung der Feier beitra— gen dürfte. Hierzu ſind alle Vereinsmitglieder und deren Angehörigen herzlichſt eingeladen. Näheres wird durch Inſerat bekannt gegeben. Ver Gaſtwirte⸗Dereiu hält heute Abend 9 Uhr im„Schützenhof“ eine ſehr wichtige Verſammlung ab, in welcher auch über den neuen Bier-Ausſchankpreis geſprochen werden ſoll.(Siehe auch heutiges Inſerat.) » Vviernheims ſtolze Meiſterelf im Rampf um die Ehre der Heimat! Eine Reklame ſollte eigentlich überflüſſig ſein, denn wo man hinkommt, an jedes Straßeneck, in die Elek— triſche, in die Wirtſchaft, von was redet man: Von dem großen entſcheidungsvollen Kampf am Sonntag auf dem Waldſportplatz: Wer ſind die Akteure: Speyer, der Meiſter des Vorderpfalzkreiſes, der Sieger unter 14 Vereinen, Viernheim, der Meiſter von Unterbaden, Sieger unter 9 Vereinen! Wer gewinnt, und wer verliert? Die Prominenten der Vereinigung werden mit dieſen Fragen beſtürmt! Bei dieſen Fragen ſonſtige Belange vollſtändig in den Hintergrund; Der Meiſter, Viernheims grüne Elf soll die Ehre ihres Namens und ihre Gemeinde gegen den Pfälzer Meiſter verteidigen! Da muß ganz Viernheim geſchloſſen hinter den elf Kämpfern ſtehen, die in den anderthalb Stunden ihre ganze Kraft, ihr ganzes Können auf dem Spiel— feld verwerten ſollen! Der Name Viernheim geht dieſe Woche durch Tauſender Mund und Gedanken! Zeigen wir uns alle in den Mauern Viernheims würdig und präge ſich ein jeder nach dem Vorbild der großen Vereine der Grünen Temporuf ein zum Sieg: Hurra, Hurra Es Vau Al All die, ſollen beim Sieg dieſen Ruf erklingen hören: Viernheim ſteht im Zeichen des Sportes! DJK ⸗Sport Neckarau beſiegte den Heſſenmeiſter mit ö 5.4 Toren. N Auf eigenem Platze empfing der Süddeutſche Meiſter„Kurpfalz“ Reckarau den Heſſenmeiſter und entging mit großem Glück und mit ſichtlicher 1¹ 77 Kurpfalz Hilfe des Schiri einer ſicheren Niederlage. Schon in den erſten Minuten war dies klar zu erkennen. V. Verteidiger drängte ſich mit dem Halbrechten des Gegners um den Ball. Schon ertönte die Pfeife, ein vollſtändig ungerechter Elfer gegen Viernheim, der glatt verwandelt wurde. Durch dieſes Geſchehen erwachte der Eifer bei dem Heſſen— meiſter. Vorläufig war das Spiel noch zerriſſen. Dies verhalf den N. zu weiteren Angriffen und Torchancen. Nacheinander erreichte Kurpfalz 3 Ecken, die jedoch von Buſalt ſicher abgewehrt wurden. Unſere Blauweißen nahmen nunmehr den Ball auf und faſt wollte es ſcheinen, daß ſie den— ſelben nicht mehr abgeben wollten. Hanf auf Rechtsaußen erhielt eine Vorlage, blitzſchnell raſte er davon, umſpielte den linken Verteidiger N. und ſchon war der Ausgleich durch ſicheren Flachſchuß gefallen. Jetzt wurde es erſt lebendig. Kurpfalz verſah, ſchoß H. abermals mit dem Ball nach vorn und ſendet zum 2. Male unhaltbar ein. Neckarau raffte ſich auf, jedoch bleibt das Spiel ausgeglichen. V. im Argriff wechſelt von Flügel zu Flügel, dabei erfaßte St. den Ball und ſchoß mit Wucht den Tormann durch die Beine. Die Partie ſtand 3:1 für V., als der Schiri Halbzeit Ehe fich! pfiff. Die 2. Spielhälfte ſah V. weiter in großer e Form, nur E. als rechter Läufer ließ merklich nach. Die Blauweißen legten ihr Spiel auf links und ſchafften mehrmals gefährliche Situationen. Mehrere Schüſſe prallten entweder vom Torpfoſten oder von den Beinen des N. Torwarts ins Feld zurück, ohne daß es ihm gelang, den Ball an ſich zu bringen. In dieſem Gedränge holte St. zum Schuß aus und der Hüter im Tore mußte zuſehen, wie das Leder zum 4. Male die Torlinie paſſierte. Niemand dachte mehr an ein Verlieren der Heſſen. Und doch geſchah das Unglaubliche. Neckarau wehrte ſich mit Macht, das Reſultat günſtiger zu ſtellen und erreichte auch bald ſein 2. Tor. Der Stand 4:2 wäre die richtige Ausbeute aus dem angeſtrengten, intereſſanten Kampf. Doch kam es anders. Buſalt erhielt gleich darauf einen ſcharfen Schuß auf den Unterleib und war für den Reſt des Spiels untanglich geworden. Dennoch blieb er im Spiel, bis der Halbrechte von N. in un- fairer Weiſe ihm den bereits gefangenen Ball aus der Hand trat und ins Tor beförderte. Statt hier zum Schutze des Tormannes Strafſtoß zu geben, entſchied der Schiri Tor. B. verließ daraufhin den Platz. Zu ſeinem eigenen Schutze wohl an- gemeſſen, aber gegenüber ſeiner Mit ſpieler hätte bleiben ſollen. Die Kurpfälzer hatten nun leichte Arbeit, obwohl Sommer als Erſatz im Tore manchesmal abwehrte. Faſt hintereinander ſchoß der Gegner ſeine Tore. Der Sieg kam ſo an den Platzbeſitzer, vollkommen unverdient und ſehr begünſtigt durch die Haltung des Schiri. 50 Jahre alt. Herr Bürgermeiſter Lamberth wird morgen Donnerstag 50 Jahre alt. Wir gratulieren! Der Urfauſt. Das Heſſiſche Künſtlertheater führte geſtern Abend im„Freiſchütz“ des unſterblichen Meiſters Goethe gewaltigſtes Werk„Der Urfauſt“ auf und hat hiermit, bei der leider nicht allzu ſtarken Be⸗ ſucherzahl, einen ſehr guten Erfolg errungen. Der ſchlechte Beſuch iſt ſicherlich auf die gar zu ſchlechte finanzielle Notlage, die in allen Teilen der Be⸗ völkerung herrſcht, zurückzuführen.— Die Rollen lagen in bewährten Händen und wurden auch reſt⸗ los gut wiedergegeben. Herr Kai Möller in der Titelrolle war auf der Höhe ſeiner Leiſtungs⸗ fähigkeit und befriedigte in allen Teilen ſeines vortrefflichen Spiels. Hervorragend und unbedingt vollendet war Herr Paul Roland als Mephiſto, kalter Zyniker in Wort, Gebärde u. Mienenſpiel. Fräulein Zoſia Berſon als Margarethe gefiel ſehr gut,— mitreißend und dramatiſch hochſtehend war die Wahnſinnczene im Kerker,— wenn ſie rauch nicht ganz den richtigen Gretchentyp ver— körperte. Weiter wirkten mit die Damen Hella Bufing und Käthe Arendt, ſowie die Herren Werner Siegert, Fritz Landſittel, Paul Mehnert, Karl Meiſter, Ewald Allner, Richard Kiſtenmacher und Franz Schmiedbrunn. Die Bühnenbilder von Neumann Gowa waren ſchön und harmoniſch; die Ein Prachtstück seiner Preislage! Original Goodyear-Welt— Rahmen-Arbeit in Boxcalf Braun- Schwarz- sowie Lackleder Unsere Standard- u. Luxus- Qualitäten. 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Noch in der Tür hatte er ihn aufgefordert, ihn recht bald wieder in ſeiner Wohnung zu beſuchen, vor allen Dingen aber ſo bald als möglich auf ſein Büro zu kommen, um mit ihm die geſchäft— lichen Angelegenheiten zu beſprechen, was Erich ihm mit großer Freude zuſagte. 16. Die nächſten Tage vergingen Erich wie in ei— nem Rauſch. Er hatte eine lange geſchäftliche Un— terredung mit Wohlertſen gehabt und ihm in derſelben ziemlich klar die Lage der Werft und ſeine Zukunftspläne auseinandergeſetzt. Nur eins hat er nicht fertig gebracht:— er hatte nicht über die Wechſelſchuld geſprochen, die ſein Schwager dem Unternehmen aufgebürdet hatte.— Es war jenes unwillkürliche Gefühl der Scham, die eigenen Familienmitglieder der Schande preis ber lumpt uns ellen abgehalten hatte. Herr Wohlfertſen hatte in den letzten Jahren ſein Geſchäft in ſtiller, gleichmäßiger Weiſe wei⸗ tergeführt, da ihm nach dem Verſchwinden ſeines Neffen die eigentliche Spannkraft und die rechte Luſt an ſeiner Arbeit abhanden gekommen war. Vor ganz kurzer Zeit war ſogar die Gelegen— heit an ihn herangetreten, ſeine Reederei mit einer anderen größeren Firma zu fuſionieren u. Wohlfertſen hatte dieſen Plan nicht direkt ableh⸗ nend beanwortet. Bei dem allgemeinen Zuge der Zeit, alle Un— ternehmungen zu konzernieren, ſah er wohl ein, daß ſein eigenes Unternehmen nicht beſonders proſperieren könne, wenn nicht eine beſonders glückliche Hand und eine beſonders energiſche Leitung an der Spitze ſtand. Nachdem der Zufall ihn mit Erich zuſammen⸗ geführt hatte und der junge Mann ihm ganz be⸗ ſonders ſympathiſch erſchienen war, verſchob er indeſſen die Ausführung ſeines Planes und an⸗ dere Abſichten durchkreuzten ſeinen Kopf. Er hatte Erich auf ſeiner Werft einen Beſuch gemacht und hatte ſich die neuen Anlagen, das neue Rieſendock, das ſeiner Vollendung entgegen⸗ ging, angeſehen; ebenſo hatte er die neuen Ma⸗ ſchinen einer eingehenden, verſtändigen Prüfung unterworfen. Seinem trefflichen, erprobten Kauf— mannsblick war es nicht entgangen, daß in den Plänen Erichs eine große Zukunft lag und daß dieſelben es wohl wert waren, durch ein großes Kapital unterſtützt zu werden. Wohlertſen hatte dann eine lange Konferenz mit Erich gehabt, in welcher er dem jungen Manne einen Vorſchlag machte, der geeignet ſchien, alle Schwierigkeiten mit einem einzigen Schlage zu beenden. Wohlertſen wollte als Teilhaber in das Steinthalſche Unternehmen eintreten und das nötige Kapital zur Vollendung der Neubauten 1 en zu müſſen, das ihn davon einſchließen; dafür ſollte andererſeits Erich Teil⸗ 85 der Wohlertſen'ſchen Schiffsreederei wer— den.— Dieſes Anerbieten war ein ſo glänzendes, daß Erich gar nicht Worte genug fand, dem alten Herrn ſeine Einwilligung und ſeinen Dank für das hochherzige Anerbieten auszudrücken. Wohlertſen lehnte jeden Dank ab und erwi⸗ derte einfach: „Glauben Sie mir, junger Freund, wenn es auch den Anſchein hat, als ſei bei dieſem Pakt der⸗ jenige, der gibt, und Sie derjenige, der nimmt, ſo iſt das doch ein Irrtum. Ich bin feſt über⸗ zeugt, daß, wenn Sie Ihre großen Pläne ver⸗ wirklichen, das Kapital, das ich jetzt vorſtrecke, ſich ſo brillant verzinſen wird, daß ſehr bald ich der Nehmende und Sie der Gebende ſein werden!“ Was der alte Reeder dabei nicht ausſprach, das war der Gedanke an ſeine Tochter Elfriede, der all ſein Handeln lenkte. Ob auch Erich an ſie dachte? Erich war es nach dem hochherzigen Vorſchla⸗ ge des alten Schiffsreeders zu Mute, wie einem Seefahrer, der nach langer, ſtürmiſcher Fahrt von der Sonne beglänzt, den Hafen vor ſich ſieht, der ihm nach ſchweren Stürmen Ruhe und Frieden verſpricht. Unter der Führung des einflußreichen Geſchäftsmannes mußte das Unternehmen ja aufblühen, mußten ſeine Pläne gar herrliche Früchte tragen. Da er die Angelegenheit nicht ſelbſtändig er⸗ ledigen konnte, ſo mußte er das Erbſchaftskura⸗ torium von dem Vorſchlage des Herrn Wohlert⸗ ſen in Kenntnis ſetzen, das natürlich keinen Au⸗ genblick zögern würde, dieſe wie vom Himmel herabgeſchneite Hilfe aufs herzlichſte willkommen zu heißen. Wohlertſen ſprach wohl ein wenig über die vergangenen Zeiten und bedauerte es lebhaft, Beleuchtung von Albert Kramer recht wirkungsvoll. — Wie wir erfahren, findet am Donnerstag, den 15. Mai die nächſte und letzte Vorſtellung in der diesjährigen Saiſon ſtatt. Zur Aufführung komm „Die andere Seite“. K. Achtung, Vierſteuer! Das Zollamt Viernheim gibt an die Intereſſen⸗ ten folgendes bekannt: Bierhändlor, Wirte, Kon- ſumvereine, Kantinen, Kaſinos, Logen und ähnliche Vereinigungen haben die am 1. Mai 1930 in ihren Beſitze befindlichen, auf Grund des Geſetzes üder Erhohung der Bierſteuer vom 15. April 1930, nachſteuerpflichtigen Vorräte an Bier und bierähn⸗ lichen Getränken bis zum 5. Mai 1930 der zu⸗ ſtändigen Zollſtelle ſchriftlich oder verhandlungs⸗ mäßig anzrmelden. Vorräte an Bier u. ſ. w. unter 2 hl. bedürfen der Anmeldung nicht. Oereins-⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 4 keine Aufnahme gewährt FFF Sänger Einheit. Heute Mittwoch abend ¼9 Uhr üben die Bäſſe im Lokal. Keiner darf fehlen! Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mittwoch, den 30. April, abends halb 9 Uhr Klubabend. Sonntag den 4. Mai Frühwande⸗ rung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Club der Geflügelüchter 1926. Unſeren Mitglieder zur Kenntnis, daß am Mittwoch, den 30 April in den Brutapparat wieder ein⸗ gelegt wird. Man bittet, alle welche einlegen wollen, ſich zu melden bei Kollege M. Rein- hardt, Steinſtr. Schluß der Anmeldung Diens— tag Abend. Unſere nächſte Monatsverſammlung findet am 8. Mai ſtatt. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Mittwoch abend 5 Uhr Turnſtunde für alle Schülerinnen. Die Turnleitung. Nr.- u. 5. PN. Wentonia.(Schützenabteilung.) Heute abend halb 9 Uhr Verſammlung der Jungſchützen im Lokal. Jeden Nachmittag 40 3 Uhr Vorarbeiten für kommenden Sonntag auf dem Schießſtand. Der Vorſtand. Verein für Sp. u. Körperpflege 1896. Jeden Mittwoch abend 6 Uhr Uebungsſtunde für Muſterriege. Jeden Mittwoch u. Samstag abend 8 Uhr ab Uebungsſtunde im Lokal. Der Uebresgsleiter. Geſ.⸗B. Liederkranz. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde. Um vollzähl. und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Gef.. Sängertrene. Donnerstag, 1. Mai, abends halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung in den Vier Jahreszeiten bei Mitglied Joh. Mandel. Der 1. Vorſitzende. Veiſenereinigung d. Brieftaubenzüchter. Sonntag, den 4. Mai 1. Preisflug ab Crail— heim mit Alt- u. Jungtieren. Einſetzen Freitag abend 18—20 Uhr. UÜhrenrichten Samstag abend halb 9 Uhr. Es wird gebeten pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. daß es ihm nicht vergönnt geweſen war, in den letzten Jahren die Freundſchaft mit Steinthal aufrecht erhalten zu haben, in erſter Linie aber ſprach man von der Zukunft, und Wohlertſen, der mit ſeiner Tochter ſehr zurückgezogen gelebt hatte, ſchien ebenfalls glücklich darüber, in dem Steinthalſchen Hauſe wieder einen trauten Fami— lienkreis gefunden zu haben. Gertruds munteres, keckes Weſen bildete einen angenehmen Gegenſatz zu der freundlichen Zu— rückhaltung Elfriedes. Erich ſelbſt aber ſchwamm in einem Meer von widerſtreitenden Gefühlen. Es war ihm, als ſei durch dieſes Zuſammentreffen mit der Wohlert⸗ ſen'ſchen Familie Glück und Segen in ſein Leben gebracht. Die verbitterte Stimmung, die ihn in der letzten Zeit faſt zum Menſchenfeind gemacht hatte, verſchwand vor dem herzlichen, freundli⸗ chen Blick des jungen Mädchens und er ſah ganz in der Ferne eine roſige Zukunft für ſich heran nahen. Die geſchäftlichen Angelegenheiten verliefen indeſſen nicht ſo glatt, wie man gehofft hatte, und zogen ſich etwas in die Länge; der Verkehr zwi⸗ ſchen den beiden Familien aber entfaltete ſich um ſo reger und eifriger. Erich war ein häufiger Gaſt bei Wohlertſen und auch Elfriede ließ keine Gelegenheit vorüber⸗ gehen, die ſie in die trauten Familienräume der Steinthalſchen Villa führen konnte. Erich, der ſich früher im Familienkreiſe ſelten gezeigt hatte, war dann ſtets zugegen und bald war es allen Näherſtehenden klar, daß ſich hier eine Brücke von Herzen zu Herzen ſchlug, die den Familien in jeder Beziehung nur wünſchenswert ſein konnte. Ja, man ſprach ganz offen davon, daß eine Heirat zwiſchen Erich und Elfriede ein großes Glück nicht nur für bie beiden jungen Leute, ſon⸗ dern ganz beſonders für das Steinthalſche Uu nehmen ſein werde. Portſetzung folgt.) Bekanntmachung. Betr.: Erweiterung des Ortsbauplanes rechts der Rathausſtraße zwiſchen Sandhöferweg und Tivoli. Wir bringen hiermit den 7. Nachtrag zum Orts- bauſtatut zur öffentlichen Kenntnis: 7. Nachtrag zum Ortsbauſtatut der Gemeinde Viernheim. Auf Grund des Art. 2 der Allgemeinen Bau— ordnung vom 30. April 1881 und der 88 3— 5, 7 und 9 der zugehörigen Ausführungsverordnung vom 1. Februar 1882 wird auf Befchluß des Ge⸗ meinderats nach Anhörung des Bürgermelſters und Begutachtung durch den Kreisausſchuß mit Geneh⸗ migung des Miniſters des Innern vom 27. Februar 1930 zu Nr. M. d. J. 247760 für das Gelände rechts der Rathausſtraße zwiſchen Sandhöferweg und Tivoli folgender Nachtrag erlaſſen: a Zu Artikel 10, 20 und 59 der allgemeinen Bauordnung 8 1. Die von der Baukommiſſion angenommene Be⸗ bauungsſkizze vom 8. Februar 1929 gilt als Be⸗ ſtandteil dieſes Nachtrages und ſoll grundſätzlich für die Aufteilung und Bebauung des Geländes maßgebend ſein. § 2. Die in der genannten Bebauungsſkizze enthal- tenen Straßen und Baublöcke werden erſt dann zum Anbau freigegeben, wenn der Nachweis er⸗ bracht iſt, daß die Einteilung des Baublocks in Bauplätze dem Plan entſprechend geſichert iſt. In der Rathausſtraße und auf dem Gemeinde- gelände am Tivoli dürfen nur Wohnhäuſer mit zwei Stockwerken erbaut werden. 8 4. Die Straße„Am Königsacker“, welche vom Sandhöferweg bis zum Tivoli zieht, darf vorerſt auf der rechten Seite nicht bebaut werden. Dieſer Nachtrag tritt mit dem Tage der Ver— öffentlichung im Amtsverkündigungsblatt in Kraft. Viernheim, den 3. Februar 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Donnerstag halb 9 Uhr Vortraps-Abeng im„Freiſchütz“. Um zahlreiches Er— ſcheinen bittet Der Vorſtand. Bohnen⸗ ſtangen und täglich friſchen Spargel zu verkaufen A. Brechtel am Denkmal II beteten an junges Ehepaar 2 Zimmer Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Etwas Gutes für Haare u. Haarboden iſt Dr. Erfle's echtes Brenneſſel⸗Geiſt Mk. 1,65 2,40 athaus-Drogerie P. Mos kopp Heute Mittwoch von nachm. 4 Uhr ab u. morgen früh 8 Uhr ab 1a. hausgemachte Gemeindekaſſe. Morgen Vormittag Auszahlung der Sozial- und Kleinrentnerbezüge pro Mai. Winken bach. Ane Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt Viernkheimer Unzeiger zu haben bei Johann Dewald 9. 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