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Mai, nachm. t ö 5 90 beſichtigen Sie vorher 55 5 7 der abgelieferten Rechnungen. Um reſtloſes Ab- Saidg e ab, findet auf unserem Schieß- holen des Geldes wird gebeten. Mitgliedskarte iſt viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung 5 eint 5 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreiß monatl. (Silernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) rnb mer. Tagelang.— Bternheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 178 7 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Weſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Blapvorſchriften bet Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme dn beſtimmt borgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben 1 k. 119 s Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illustrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim i 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Paoſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ikfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh Martin, Geſchäfteſtelle Rathausſtr. hen E mitzubringen. Der Vorſtand. mit Torpedofreilauf, frage dad an alddghn dddde dagger adfddgd Ag aul alp gin y upp udp G Ulin d ud d wn uf Günstiges Wetter vorausgesetzt, verspricht der Maiensonntag Nachmittag bei K 0 2 E. RT und sonstigen Darbietungen mit Wirtschaftsbetrieb für Alt und Jung einige genubßreiche Stunden. Wir laden daher alle unsere Mitglieder, besonders die Schützen und Jungschützen nebst Angehörigen ein. u. Gönner des Vereins sowie Gäste sind herzlich willkommen. jugendsportpräfung mit anschliebendem 2 A Pyeisschiegen. Augduer San enndse ſchöne halb reife Ware/ Pfd. 12 Pfg. Echter Schweizerkäſe vollſaftig, mit u. ohne Rinde / Pfd. 40 Pfg. 4 Pfd. 20 Pfg. Pfd. 50, 70, 1.— ½ Pfd. 90 Pfg. Pfd. 25 Pfg. Senf, offen und in Gläſer a 5 Prozent Rabatt! Edamer, ſehr zart Margarine Feinſte Süßrahmtafelbutter Eſſiggurken e e We Ae 10 Freunde Der Vorstand. 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Bes ler bankgeſchäftlichen . eee, ieee eee Politiſche Wochenſchau Außenpolitiſche Umſchau.— Genfer Komitee beratungen über die Sicherheitsfragen.— Dr. Schubers Beſuch in Paris und London.— Pol⸗ niſche Frechheiten.— Zum Parlamentsbeginn in Deuiſchland. * Das„Schiedsgerichts- und Sicherheitskomi— zee“ des Völkerbundes hat jetzt nach zwei Jah— zen wieder einmal in Genf ſeine Arbeiten auf. zenommen. Auf der Tagesordnung ſtehen zwei weſentliche Punkte. Die Verhandlungen gelten ſowohl dem finniſchen Antrag, welcher finanzielle Beihilfe für jeden angegriffenen Staat durch die Geſamtheit der Vertragsſtaaten fordert. Des weiteren ſteht zur Diskuſſion die Umwandlung des ſeinerzeit von Deutſchland vorgeſchlagenen und dann mit Aenderungen auch von der Sicher- hellskommiſſion angenommenen„Muſtervertra⸗ ges über den Ausbau der(friegsverhütungsmaß. nahmen“ in ein allgemeines Abkommen. Angeſichts dieſer Beratungen müſſen wir mit veſonderem Nachdruck darauf hinweiſen, daß auch im Genf wiederum der falſche Sicherheitsbegriff eine ſehr große Rolle ſpielt. Es iſt erneut Frank reich auf den Plan getreien, das alle Kriegsver— hütungsmaßnahmen in einen unmöglichen Zu— ſammenhang zu bringen ſucht mit ſeinen angeb— lichen Sicherheitsbedürfniſſen. Das bedeutet nichts anderes, als daß Frankreich die einzigmög— liche Vorausſetzung für jede Sicherheir eines Staates ablehnt, die nur in der allgemeinen Ab— rüſtung beſtehen kann und wird. Deshalb wind auch die neue Genfer Tagung die großen Probleme nicht löſen können, Solange eben die Sicherheitsfrage nicht aus den Debatten verſchwinder, wird man nur zu theoretiſchen For. mulierungen, aber nicht zu praktiſchen Schluß. folgerungen kommen. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober hat ſeine große politiſche Reiſe nach den euro— päiſchen Hauptftadten mit ſeinem Beſuche in Pa— ris und Londoc abgeſchloſſen Der Empfang, der ihm Überan zuteil gewor ven iſt, zeigt, daß Oeſten reich auf dem beſten Wege iſt, ſich wieder Welt⸗ geltung zu verſchaffen, daß es als politiſcher wichtiger Faktor gewertet wivd. Dr. Schober hat in Paris eine kluge und weitſchauende politiſche Taktik gezeigt. Er ſuchte für ſein Land das Beſt möglichſte in den Beſprechungen zu erzielen, da bei aber das ſelbſtändige Wollen und die ſelb— ſtändige Politik in allen Punkten ſcharf formu— liert waren. Wir wünſchen dem öſterreichiſchen Brudervolke, daß ihm ſein politiſcher und wirt. ſchaftlicher Aufſtieg gelingen werden, damit eines Tages jene Pläne zur Reife gelangen, die Her zenswünſche des deutſchen und öſterreichiſchen Volkes ſind und die auf einen Zuſammenſchluf beiden Staaten hinauslaufen. Die herausſordernde Haltung Polens, die bieder bei dem überfliegen deutſchen Gren 0 dierch polniſche Militärflieger bewies it menig Hoffnung zu, daß es in abſehbarcn gelt ſchon zu einem friedlichen Verhältnis zwi ſchen Deutſchland und Polen kommen könnte Gewiß gibt es auch polniſche Kreiſe, welche einer berſtändnisvollen Ausgleich mit Deuiſchlan! wünſchen und darauf hinarbeiten. Aber es ſind nur wenige, die ſo denken und handeln. Die üben große Mehrheit des polniſchen Volkes iſt vo le boſchaftlichem Haß und Fanatismus erfüllt Der polniſche Imperialismus ſucht neue Aus zehnungen. Er wird unterſtützt von Frankreich das jede ſich bietende Gelegenheit wahrnimmt um für ſeinen polniſchen Vaſallen auf den Kon ferenzen größte Vorteile zu erzielen. Von der Leiden der deutſchen Minderheiten in Poler wollen wir erſt gar nicht ſprechen. Sie diener jedoch als beſonders lebendige Beweistatſachen daß wir noch lange nicht daran glauben dürfen daß der neue Handelsvertrag oder uach das Li guidutionsabkommen den Beginn einer neuen Aera in dem politiſchen Verhälinis zwiſcher Deutſchland und Polen darſtellen. In der weiteren Außenpolitik werden die Reſtarbeiten der europäiſchen Reparationsrege— lung erledigt. In Paris ſind die Oſt-Reparati— onsverhandlungen zu einem glücklichen Ausgung gekommen, womit eine große Streitfrage aus der Welt geſchaffen iſt. Die Bank für Internati⸗ onalen Zahlungsausgleich iſt in der Einrichtung und im Aufbau begriffen. Zurzeit ſind die Ver audlungen über die erſte Tranche des deutſchen Meparationsfonds im Gange. Wohl am meiſten aber intereſſieren uns die mit großem Ernſt und einer erfreulichen Sachlichkeit nunmehr geführ⸗ ten Saar- Verhandlungen. Gerade hier haben wir die Hoffnung, daß alle Schwierigkei⸗ ten und Hinderniſſe beſeitigt werden, damit in Bälde das Saargebiet wieder zum deutſchen Mutterlande zurückgeführt werden kann. Sehr verworren und unklar ſind die inner Hletkes Ar. 103 0 politiſchen. zumal die parteipoliliſchen Verhält- niſſe in Deulſchland geworden. Reichstabinett und Reichstag treffen ein ſtark durchfurchtes u. aufgewühlres parlamentariſches Feld an. Dabei ſind hochbedeutſame Entſcheidungen in dem jet— zigen Tagungsabſchnitt des Reichstages zu kre . Wie die Löſung aller ſchwebenden Probleme ler dieſen Uenſtänden gelingen ſoll, wird das große Rätſel der nächſten Tage und Wochen bilden. Eines erfordert allerdings ohne Rückſicht auf die Parteieubewegungen die Stunde: han— deln und nochmals handeln! Wir müſſen durch dieſe Kriſenzeit. wir müſſen aufbauen, wir müſ— i ſen neuoronen und umgeſtalten. Wenn die Par— teien die Mitarbeir verſagen, hat eben die Regie— rung allein zu entſcheiden. Auf keinen Fall darf ſie die Führung aus der Hand ge darf ſie die Parteien ihr altes Spiel treiben laſſen. Wir ingen ſicher nicht zuviel, wenn wir behaupien, ß in der Tat eine neue Zeit im deutſchen Par— lamentarismus hereingebrochen iſt. Das deutſche Volk erkennt und verſteht dieſe neue Zeit. Es wird auch bei den kommenden Wahlen in dieſem Sinne ſich betätigen und von den Parteien die neue Kurs- und Zielſetzung mit dem Stimm zetiel in der Hand erzwingen. Moldenhauers Programm: Rapitalneubildune u. Fleuerse eee eee HKung Reichstag berät den Etat für 1930 Deutſcher Reichstag Berlin, 2. Mai. Der Reichstag, der heute ſeine Sitzungen nach der Oſterpauſe wieder aufnahm, begann unter verhältnismäßig ſchwacher Teilnahme des Hauſes mit der erſten Leſung des Etats für 1930. Reichsfinanzminiſter Moldenhauer leitete die Beratung mit einer längeren Rede ein. Er ſchilderte zunächſt, wie verhängnisvoll der immer wieder hinausgeſchobene Abſchluß der Reparationsverhandlungen nicht nur die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft, ſondern im Zuſammenhang damit auch die Finanz— lage des Reiches beeinflußt hat. Namentlich die Entwicklung in den letzten Monaten des Rechnungsjahres 1929 hat dazu geführt, daß der Fehlbetrag dieſes Jahres mit über 360 Millionen Reichsmark eingeſchätzt wird. Dr. Moldenhauer ging dann näher auf die augenblickliche Wirtſchaftslage ein. Er betrach— tete den Kapitalm angel als das Grundübel, an dem die Wirtſchaft kranke, und aus dem ſich in unheilvoller Wechſelwirkung hohe Zinsſätze, die Unmöglichkeit notwendiger Rationaliſierung, die Schwächung des inländi— ſchen Marktes, Konkurrenzſchwierigkeiten auf dem Weltmarkt, ſteigende Abhängigkeit vom Ausland und Arbeitsloſigkeit ergeben. Dieſer verhängnisvolle Kreislauf kann nur unter— brochen werden, wenn durch eine weſentliche Entlaſtung der Wirtſchaft die Grundlage für die Bildung neuen Kapitals geſchaffen wird. Die Steuerſenkung iſt alſo das wichtigſte Problem unſerer künftigen Finanz- und Wirtſchafts— politik. Wenn auch die Entwicklung der Etat— lage die ſofortige Durchführung des ſchon von der früheren Regierung eingeleiteten Pro— gramms nicht geſtattete, ſo war die Billigung des Programms durch den Reichstag doch ein Wegweiſer für unſere künftige Finanzpolitik. Keine Regierung wird dieſe Grundlage — Kapitalneubildung und Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit durch Steuer⸗ ſenlungen— wieder aufheben können. Das Fundament für die Durchführung iſt aber ein ausgeglichener Etat und zwar ein Etat, der nicht nur für das laufende Jahr die Ausgaben des Ordinariums und des Ex— traordinariums ausgleicht, ſondern gleich— zeitig die Fehlbeträge der vergangenen Jahre ausräumt. Mit Hilfe der Kreuger-Anleihe und des im Etat vorgeſehenen Schuldentilgungsfonds von 515 Millionen wird es möglich ſein, im Laufe des Jahres 1930 ſchwebende Schulden in Höhe von rund einer Milliarde Reichsmark abzudecken. Was die Höhe der künftigen Steuerſen⸗ kungen betrifft, ſo iſt ſie in dem Geſetz über die Vorbereitung der Finanzreform auf mindeſtens 600 Millionen Reichsmark bezif⸗ fert worden. Dieſen Betrag kann man auch jetzt als das Mindeſtmaß deſſen betrachten, was im Jahre 1931 zum Zwecke der Skeuerſenkung zur Verfügung ſtehen wird. Den Peſſimismus der Kritiker, die dieſen Betrag als weit über— ſchätzt anſehen, können wir nicht teilen. Ueber— dies ſtellt einen Anfang der Steuerſenkungs— aktion das dem Reichstag demnächſt zugehende Ermächtigungsgeſetz für Maßnahmen dar, welche die Kapitalverſorgung der deutſchen Wirtſchaft erleichtern ſollen. Die erſt im Jahre 1931 zur ſteuerlichen Entlaſtung zur Ver- fügung ſtehenden Beträge ſollen zur Senkung derjenigen Steuern dienen, deren Auswir— kungen auf die Produktion ſich am ſchwerſten fühlbar machen, d. h. der von den Ländern und Gemeinden erhobenen Realſteuern. Zu den Maßnahmen, die mit der Steuerſenkung eng verbunden ſind, gehört auch der endgültige Finanzausgleich, durch den ein ſchon früher als dringend notwendig bezeichneter beweg— licher Faktor im Gemeindeſteuerſyſtem ge— ſchaffen werden muß. und die Verſchärfung der Aufſicht über die Finanzgebarung der Ge— meinden durch die Führung obligatoriſcher Rechnungsprüfung durch eine von den Ge— meinden unabhängige Stelle. Die Miniſterrede wurde nur ſelten durch Zwiſchenrufe der Sozialdemokraten und Kom— muniſten unterbrochen. Sie fand am Schluß den Beifall der Regierungsparteien. Als erſter Redner ſprach der Sozialdemokrat Vogel, der auf die Einzelheiten des Etats nicht einging, ſondern allgemein Kritik übte an dem politiſchen Kurs der neuen Regierung. Die Arbeiterſchaft werde dieſem Kabinett des ſozial⸗ reaktionären Bürgerblocks den ſchärfſten Kampf anſagen. Nach der Fraktionsſtärke hätte nun ein deutſchnationaler Redner ſprechen müſſen. Die Deutſchnationalen aber haben ſich für die erſte Etatberatung bisher noch garnicht zum Wort gemeldet. Der Kommuniſt Torgler meinte in ſeiner Kampfrede gegen die Regierung, die Deutſchnationalen wüßten noch nicht, ob ſie Hu— genberg oder Weſtarp als Fraktionsvertreter be— trachten könnten. Der Zentrumsabgeordnete Erſing polemi— ſierte ſtark gegen die Sozialdemokratie, deren Op- poſition er als Demagogie bezeichnete, ſintemalen doch der vorliegende Etar von dem Sozialdemo— kraten Hilferding ausgearbeitet ſei. Mit großem Nachdruck wies er den Vorwurf zurück, daß das Kabinett Brüning ſozialreaktionär ſei. Für das Zentrum lehne er jedoch den von der Regierung übernommenen Reichsratsantrag ab, wonach die erſte Baurate für den Panzerkreuzer B im Be- tvage von 20 Millionen ſchon in dieſen Etat eingeſtellt werden ſolle. Das Kabinett werde dem Reichstag ein Marinebauprogramm vorlegen müſſen, das im nächſten Eiat berückſichtigt wer— den könne. Der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Cre— mer ſprach ſich dagegen für die Bewilligung der erſten Panzerkreuzerrate aus, da der Betrag von 29 Millionen finanziell nicht ins Gewicht falle. Dr. Cremer forderte größte Sparſamkeir auf allen Gebieten, vor allem auch hinſichtlich der Finanzierung der Länder und Gemeinden. Ge— gen eine Penſionskürzung äußerte er verfaſ— ſungsrechtliche Bedenken. Am Sonnabend, 10 Uhr, ſoll die erſte Bera- tung des Etats fortgeſetzt und zu Ende geführt w Dann will ſich der Reichstag bis zum 16. Mai vertagen, um dem Haushaltsausſchuß Zeit zur Durchberatung des Etats zu geben. Jeder ſiebente Arbeitnehmer urbeits los wib. Berlin, 2. Mai. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat ihren Bericht für das Jahr 1929 veröffent— licht, der nach einer einleitenden Darſtellung der Arbeitsmarktwperhältniſſe in der Berichtszeit einen Ueberblick über die Arbeitsgebiete der Reichsan— ſtalt, insbeſondere alſo die Arbeitsvermittlung die Berufsberatung, die Arbeitsloſenverſicherung und die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge gibt, und ſchließlich organiſatoriſche und Perſonalfra— gen ſowie die Entwicklung der Finanzen behan— delt Nach dem Bericht iſt die ungünſtige Geſtaltung des Arbeitsmarktes durch einen Jahresdurch— ſchnitt von 19 Millionen Arbeitsſuchenden und von 1275000 Hauptunterſtützungsempfängern ge— kennzeichnet. Nach der Krantenkaſſenſtatiſtik der Reichsanſtalt hat die Zahl der Arbeitnehmer ſeit 1025 um rund 2,8 Millionen(1929 um rund 170 000) zugenommen, während nach der allge— meinen Bevölkerungsentwicklung nur eine Zu— nahme um rund eine Million(1929 um rund 95 000) zu erwarten geweſen wäre. Ungeachtet der erſchwerenden konjunkturellen und ſtrukturel— len Vorbedingungen gelang es, die Zahl der er— zielten Vermittlungen von 6206 000 im Vor- jahre auf 6258 000 zu ſteigern. Der Ausbau der landwirtſchaftl. Vermittlung ermöglichte einen weiteren Schritt auf dem Wege der Herabſetzung des Ausländerlonungents und trug zur Erleich— terung des induſtriellen Arbeltsmarktes bei. Die Angeſtelltenvermittlung wurde verſtärkt. Die Berufsberatung har u ſteigende Inanſpruchnahme und gute Erfolge in der Lehrſtellenvermittlung aufzuweiſen. Die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge litt im Berichtsjahre unter den Schwierigkeiten der finanziellen Lage. Immerhin konnte ſie insge— ſamt rund 14772 000 abgeleiſtete Tagewerke in der Zeit vom Oktober 1928 bis 30. September 1929 verbuchen. Sozialpolitiſch geſehen bleibt die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge außerdem ein unentbehrliches Mittel zur Prüfung des Ar— beitswillens und damit auch zur Erſparung un— gerechtfertigter Unterſtützungen. Aus den Statiſtiken des Jahresberichts ergibt ſich, daß auch jetzt noch jeder ſiebente Ar— beitnehmer in Deutſchland Beſchäſ— tigung ſucht. Erhöhte Gütertarife der Reichsbahn Berlin, 2. Mai. Der Reichseiſenbahnra hat heute mit großer Mehrheit beſchloſſen dem An trag der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft auf Erhöhung der Stückguttarife, ferner der Expreß— gut und Gepückbeförderungstariſe zuzuſtimmen. dagegen die Erhöhung der Warenladungstarife abzulehnen. Die vorgeſchlagene Erhöhung der Arbeiterwochenkarten und Monatskarten wurde abgelehnt. Im übrigen wurde eine Entſchließung ange— nommen, die die Befreiung der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft von den politiſchen Laſten wünſcht. Die Erhöhung der Tarife ſoll der Reichsbahn den Betrag von 150 Millionen jähr- lich erbringen. Darmſtadts Kandidatur für den Transozeanluftſchiffhafen wib Darmſtadt, 2. Mai. Die Luftſchiff⸗ bau Zeppelin GmbH., vertreten durch Dr. Ecke ner und Kapitän Flemming, beſichtigten heute vormittag gemeinſam mit Vertretern der zuſtän⸗ digen Reichsminiſterien, der heſſiſchen Staatsre. gierung, der Stadt Darmſtadt und der Techni⸗ ſchen Hochſchule Darmſtadt das Gelände des „Griesheimer Sandes“, des früheren Truppenübungsplatzes bei Darmſtadt, hinſichtlich ſeiner Eignung als künftiger Luftſchiffhafen für den transatlantiſchen Verkehr. Beſtimmte Be ſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt, jedoch hat Dr. Eckener ſich, wie verlautet, ſehr günſtig über das Gelände und ſeine Verwendungs möglichkeiten ausgeſprochen. Im Anſchluß an die Beſichtigung waren die Herren Gäſte des Staatspräſidenten Dr. Adelung. . Arbeit und Vergnügen Angenommen, du haſt dir einiges Geld zu⸗ ſammengeſpart und biſt in die Alpen gefahren, um Höhenluft zu atmen und dich von der denk⸗ bar natürlichſten Höhenſonne beſtrahlen zu laſſen. Du ſitzeſt auf der Teraſſe eines kleinen Hotels, ſchauſt dir die Berge an und biſt eine Zeitlang höchſt zufrieden; auf einmal aber ſteigt ein Wunſch in dir auf— ach, wir Men⸗ ſchen haben ja immer neue Wünſche—: du möchteſt einen der Berge beſteigen. Und ſchon ſtehſt du vor einem Bergſteiger und fragſt ihn: „Sagen Sie mal, guter Mann, wollen Sie mich auf den Berg dort hinaufführen?“— „Freili will i, dös is ja mei B'ruf; und es koſt't halt ſoundſovüll.“ Du zahlſt, und ihr zieht los. Die Sonne brennt und ſticht; der Führer ſchwitzt; du ſchwitzeſt noch mehr. Steil gehts hinauf. Alle 10 Minuten mußt du aus— ruhen. Ueber ſchmale Grate mußt du hinüber. Du hälſt nicht für ausgeſchloſſen daß du plötz— lich abſtürzen könnteſt— aber du haſt doch einen Heidenſpaß. Wenn du oben biſt, kannſt du vielleicht mit ruhigem Gewiſſen ſagen:„So doll hab ich mich in meinem Leben noch nicht angeſtrengt.“ Aber eins kannſt du ganz be⸗ ſtimmt mit ruhigem Gewiſſen ſagen, nämlich. „Noch nie hat mir das Arbeiten ſo viel Freude gemacht, wie heute.“ Und nun nimm einmal an, du hätteſt auf Befehl eines Vorgeſetzten den Berg erſteigen müſſen— müſſen. Na, ich hätte dich da nicht fluchen hören mögen. Kürzlich las ich mal wieder Mark Twains, des„Weiſen im Narrengewand“, humoriſti⸗ chen Roman„Tom Sawyers Abenteuer“, und wieder, wie ſchon früher ſo oft, mußte ich be— ſonders herzlich lachen über die Stelle in der Zeſchildert wird, wie Tom, der an einem Feiertag zur Strafe für Streiche einen langen Zaun weißen ſoll, andere Jungen dieſe Arbeit verrichten und ſich von ihnen überdies noch Geſchenke überreichen läßt. Wie bringt der kleine Tom das fertig? Nun, er ſagt ſich mit Recht: Wenn ich die Jungens auffordere, den Zaun zu ſtreichen, dann werden ſie mir was huſten. und was tut Tom? Er pfeift und ſingt beim Arbeiten— als ſei Zaunanſtreichen die allerherrlichſte Beſchäftigung. And der Erfolg? Schon nach ein paar Minuten fragt ein klei⸗ ner Knirps Tom:„Darf ich mal ſtreichen?“ „Ha“, ſagt Tom, der Diplomat,„das könnte dir wohl ſo paſſen. Nee, nee, das gibts nicht.“ Pauſe.„Du, Tom, ich ſchenk dir das und das wenn ich mal anſtreichen darf.“„Na, meinet⸗ wegen— weil du's biſt“. Junge auf Junge kommt. Alle ſtreichen— und alle zahlen da für. Die Moral von der Geſchicht'? Was du tun mußt, das tuſt du ungern. Was du nicht darfſt, das möchteſt du tun, und wenn du dei— nen Willen durchgeſetzt haſt, dann ſchwitzeſt du gern; denn die Arbeit iſt für dich ein Ver⸗ gnügen. Stimmts oder ſtimmts nicht? Sind wir Menſchen manchmal nicht ziemlich ſeltſame Ge— ſchöpfe? Frühlingsfrende Frühlingstage nahten, warmer Sonnenſchein durchglänzt die Welt und tuſtiges Vogelgezwit— ſcher dringt zum Himmel empor. Ueberall in Feld und Wald brechen die Knoſpen hervor, Schneeglöckchen und Krokus heben die Köpſchen und lugen vorſichtig in die Welt hinaus. Die Weiden am Bach ſchmücken ſich mit Kätzchen. Ueberall Werden und Wachſen und frohes, köſt— liches Sprießen, überall weht Lenzesſehnſucht und ſpinnt Menſch und Tier ein in das urewige Frühlingserleben. Da horch! Am Waldrand zieht eine fröhliche Schar entlang. Jungturner ſind's, unter Lei— tung ihres Turnwarts, die den Mauern der Großſtadt, dem Trott des Alltags enteiln, and und hinauswandern in Gottes ſchöne Welk, der Natur nahe zu ſein, die heute im Haſten und Jagen des Großſtadtlebens bei den Wohn— und Arbeitsverhältniſſen, wie ſie die Neuzeit mit ſich bringt, nur noch von wenigen gekannt und verſtanden wird. Und doch, und vielleicht gerade deshalb umſo ſtärker, lebt in dem Men— ſchen der Drang ſich frei zu machen von den Feſ— ſeln des Alltagslebens und hinauszuziehen in die Natur, um ihr ganz nahe zu ſein und aus ihren Lebensquellen Kräfte zu ſchöpfen für Herz und Leib. Daher erklärt ſich auch die auffällige Tatſache, daß heute trotz der Eigenart des wirt— ſchaftlichen und Erwerbslebens und der beſonde— ren, oft aufreibenden und ungeſunden Arbeits— möglichkeiten der Drang zur Natur ſtärker iſt denn je. Es wird wohl ſo ſein: auf eine Zeit— orſcheinung folgt auch der Ausgleich, und mit der Erkenntnis der Schäden wächſt auch das Ver— ſtändnis für die Notwendigkeit der Linderung und Abſtellung ſolcher Schäden und Mittel und wege werden gefunden, um Gift durch Gegen— virkungen auszugleichen und unſchädlich zu nachen. Doch folgen wir den frohen Turnern, denn ie ſind auf der Suche nach den Quellen des Lebens, wie es heute unſer Volk und beſonders der Arbeitsmenſch braucht. Da ſtärkt ein ſtram⸗ mer Marſch den Körper, da umſängt köſtlicher Odem die Bruſt des Wanderers, wenn er durch Feld und Wald dahinſchreitet, in reiner, unver⸗ ſälſchter ozonreicher Luft, die für die Lungen ein Heil⸗ und Stärkemittel iſt. Und wo alles rings⸗ um jubelt, ſinat und preiſt da kann auch das Herz nicht kalt bleiven, es muß freudig einſtim⸗ men und muß ſelbſt mitjubeln mit all dem Schö⸗ ien und Herrlichen und Erhabenen ringsumher. Wer den Wert einer ſolchen Wanderung erken⸗ nen will, der muß einmal nachzuleſen ſuchen, was die Augen der Jugend ſagen, die an ſol⸗ chen Wanderungen erkennen will, der muß ein- mal nachzuleſen ſuchen, was die Augen der Ju gend ſagen, die an ſolcher Wanderfahrt teilge⸗ nommen haben, und wer ſchon als Aelterer durchs Leben wandert, dem erſcheint gerade die Verbundenheit mit der Natur beſonders wert⸗ voll, und er ſtrebt danach, ſich dieſes herrliche Gottesgeſchenk immer und immer wieder zuteil! erden zu laſſen. Heſſiſche Perſonalnachrichten. Ernannt wur⸗ den: am 16. April: die Lehrer Georg Pfeifer zu Rabertshauſen, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Schwanheim, Kreis Bens⸗ heim, Wilhelm Schwarz zu Schlierbach Kreis Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Nieder-Ingelheim, Kreis Bingen, Joſef Win⸗ ter zu Klein-Rohrheim, Kreis Groß-Gerau, zum Lehrer an der kath. Fortbildungsſchule zu Gerns heim, Kreis Groß-Gerau; am 17. April: die Leh⸗ rer Jakob Gilch zu Mörfelden, Kreis Groß⸗ Gerau, zum Lehrer an der Volksſchule zu Büttel— born, Kreis Groß-Gerau. Philipp Weil zu Mörfelden, Kreis Groß-Gerau, zum Lehrer an der Volksſchule zu Lindenfels, Kreis Bensheim; am 22. April: die Lehrer Alfred Koch zu Mör— felden, Kreis Groß-Gerau. zum Lehrer an der Volksſchule zu Homberg, Kreis Alsfeld, Karl Schmidt zu Stockſtadt, Kreis Groß-Gerau, zum Lehrer an der Volksſchule zu Eichenrod, Kreis Lauterbach, ſämtlich mit Wirkung vom 6. April 1930 ab; die techniſche Lehrerin Johanna Köh⸗ ler zu Bensheim zur techniſchen Lehrerin an der Mädchenfortbildungsſchule im Bezirk Ober-In⸗ gelheim, Kreis Bingen, mit Wirkung vom 28 April 1930 ab.— Erledigt iſt: die Förſterei Falltorhaus des Forſtamts Groß-Gerau. Melde— friſt: 17. Mai 1930. Tagesnachrichten. Notruf eines engliſchen Dampfers. wtb. Paris, 2. Mai. Die Funkſtation in Marſeille hat einen Notruf des engliſchen Dampfers„Siſter Anne“ aufgefangen, der ſich in der Nühe dun Balearen befindet. Nundfunk⸗Programm Frankfurt: Sonntag, 4. Mai. 7.00 Hafenkonzert, 8.15 kath. Morgenfeier, 11.00 Erziehung und Bildung, 12.30 Elternſtunde, 12.00 Uebertragung von Kaſſel, 13.00 Landwirtſchaft, 14.00 Uebertragung von Stuttgart, 15.00 Der Küferſchlag, 15.00 Stunde des Landes, 15.55 Fuß— ball-Länderſpiel Schweiz—Deutſchland 2. Halb- zeit, 16.45 Stunde des Landes, 17.15 Cello-Kon— zert, 18.00„Der Untergang der primitiven Kul— turen“, 18.30 Preſſe, 19.00 Gedichte, 19.20 Sport, 19.30. Uebertragung von Stuttgart, 20.00 Song, 22.00 Uebertragung von Stuttgart. Montag, 5. Mai. 6.00 Uebertragung von Stuttgart, 6.45 Gym. naſtik, 8—9 Konzert, 12.00 Nachrichten, 12.30 Rheinlieder, 16.00 Konzerr, 18.05„Körperliche u. ſeeliſche Einflüſſe im Krankheitsgeſchehen, 18.35 Die neue Steuervorlage, 19.05 Engliſch, 19,30 Leſeſtunde, 20.00 Konzert, 22.00 Leſeſtunde, 22.30 Nachrichten. 22.50 Jazz auf 2 Klavieren. Stuttgart: Sonntag, 4. Mai. 7.00 Morgenkonzert, 8.10 Gymnaſtik, 10.15 kath. Morgenfeier, 11.00 Kirchenmuſik, 12.15 Uebertragung von Freiburg, 13.00 Kleines Ka piiel der Zeit, 13.10 Schallplattenkonzert, 14.00 „Die Sternenfahrt“, 15.00 Fußballänderſpiel Deutſchland Schweiz, 16.45 Unterhaltungskon⸗ zert. 18.00 Plauderei, 18.30 Sport, 18.45 Leſe ſtunde, 19.45 Kleine Violinſtücke, 20.00 Ueberrra. gung von Frankfurt, 22.00 Bunte Stunde, 23.00 Nachrichten. Sport, 23.15 Tanzmuſik. Montag, 5. Mai. 6.00 Gymnaſtik. 6.45 Uebertragung von Frkf., 6.00 Schallplatienkonzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetter, 12.15 Scha plattenkonzert, 13.30 Wetter. Nachrichten, auſchl schallplatten, 15.30 Blumen. ſtunde, 16.00 Uebertragung von Frankfurt, 17.45 Zeit, Wetter, Landwirtſchaft, 18.05 Vortrag, 18.35 ö bis Schluß: Uebertragung von Frankfurt. Köln: Sonntag, 4. Mai. 7.00 Morgenkonzert, 7.30 Brunnenkonzert, 8.30 Eſperanto, 9.00 Morgenfeier, 11.00„Wert u. Ehre deutſcher Sprache“, 11.30 Goethe und ſeine Komponiſten, 12.30„Der franz. Journalismus“, 13.00 Mittagskonzert, 14.30„Die Frau im Schrifttum der Gegenwart, 14.50 Schach, 15.05 Fertigkeitsprüfungen für Kurzſchriftler, 15.25 Bienenkunde, 15.45 Sylveſter, Hörſpiel, 16.35 Veſperkonzert, 17.00 Heiteres(Schallpl.), 17.30 2. Halbz. Länderfußballſpiel Deutſchland—Oeſter. reich, 18.20„Muſikaliſche Arbeitsgemeinſchaft“, 18.45„Als Einkäufer auf dem Balkan“, 19.05 Erzählung, 19.30 Leſeſtunde, 19.50 Sportvorbe⸗ richt, 20.00„Tiefland“, Muſikdrama, anſchl. Mel dungen, danach: Nachtmuſik und Tanz. Montag, 5. Mai. 6.45 Leibesübungen, Wetter, Morgenkonzert, Brunnenkonzert, 10.15 Schallplatten, 11.20 Schul. funk, 12.10 Schallplatten, 13.05 Mittagskonzert, 15.00 Kinderſpielſtunde, 16.05 Frauenſtunde, 16.25 Die Junglehrerfrage, 16.45 Jugendfunk. 17.30 Veſperkonzert, 18.30 Elternſtunde, 18,50 Vom Tage, 19.15 Spaniſch, 19.40„Sieinkohlenkoks und ſeine Erzeugung“, 2000 Abendkonzert, anſchl.: Meldungen, danach: Konzert. 5 Lokale Nachrichten. “Der Kirchenbeginn an Konntagen. Ab morgen Sonntag beginnt für das Sommerhalb⸗ jahr die 1. hl. Meſſe um halb 7 Uhr, die 2. hl. Meſſe um halb 8 Uhr und das Hochamt um halb 10 Uhr. Wir machen die Gläubigen hierauf auf⸗ merkſam. Das Tiinlarfeſt der godalität wird morgen Sonntag feierlich begangen. Um 78 Uhr iſt Antreten zum Kirchgang an den Engl. Fräulein, um halb 8 Uhr gemeinſchaftliche hl. Kommunion. Nachm. um ¼2 Uhr Abmarſch am Freiſchütz zur Kirche; um halb 2 Uhr feierliche Aufnahme der Aſpiranten. Es iſt unbedingt Pflicht eines jeden Sodalen, an allen Feierlichkeiten teil- zunehmen. Evang. Gemeinde. Das 3. und 4. Ziel Kirchengeld muß bis zum 15. Mai bezahlt ſein. * Deu ärztlichen Fonutagsdienſt hält morgen Herr Dr. med. Rudershauſen. »Beſtandeue Meiſterprüfung. Herr Chriſtian Adler, ein Sohn aus der Metzgerei Valt. Adler in der Rathausſtraße, hat ſich dieſer Tage in Freiburg i. B. der Meiſterprüfung im Metzgerhandwerk unterzogen und dieſelbe als dritt⸗ jüngſter unter 20 Prüflingen, mit Note„Sehr gut“ beſtanden. Dem jungen ſtrebſamen Meiſter zu dieſem ſchönen Erfolge, der nur durch Fleiß und Aufmerkſamkeit im Leben errungen wird, un- ſeren herzlichſten Glückwunſch und alles Gute für die weitere Zukunft. * Achtung— Verhütung von Wald- bränden. Es liegt uns eine Bekanntmachung des Polizeiamtes vor, worin darauf aufmerkſam gemacht wird, daß das Rauchen im Walde und auch das ſonſtige Hantieren mit Feuerzeugen jeder Art verboten iſt und beſtraft wird. Stenographen-Perein. Wir machen an dieſer Stelle nochmals auf den am Dienstag in der Schillerſchule beginnenden Stenographie⸗ kurſus in Einheitskurzſchrift aufmerkſam. Dieſer Kurſus iſt vor allem denen zu empfehlen, die jetzt in das kaufmänniſche Berufsleben eintreten wollen und auf ein ſchnelles und intenſive Erlernung der Kurzſchrift Wert legen. Das Unterrichtsgeld iſt ſo niedrig gehalten, daß allen Intereſſenten möglich ſein wird, ſich hieran zu beteiligen. * Das erſte Waldfeſt in dieſem Jahre wird morgen Sonntag, 4. Mai vom Volkschor am Ochſenbrunnen abgehalten werden. Die Viernheimer Einwohnerſchaft iſt hierzu freundlichſt eingeladen. (Näheres Inſerat.) * Säuger Einheit. Außer den Sängern wollen auch die paſſiven u. Ehrenmitglieder dem heutigen Inſerat im Vereinsanzeiger Beachtung ſchenken. * Frühlingsreigen. Wie im Inſeraten- teil erfichtlich, ladet der Turnerbund in ſeinem am Sonntag, den 11. Mai, ſtattfindenden Frühlings- reigen ein. Das Programm wird in der Haupt- ſache von den Turnerinnen des Vereins ausgeführt. Wie erinnerlich, war die Turnerinnenabteilung ſchon im letzten Jahr mit ihrer Leiſtungsfähigkeit auf hoher Stufe angelangt und in dieſem Jahre dürften wohl noch höhere Leiſtungen zu erwarten ſein. Auf dieſe Veranlaſſung ſei jetzt ſchon ganz beſonders aufmerkſam gemacht. Es iſt doch komiſch! Jeden Tag werden neue Kückenfutter angeboten, die nach den Ankündigungen den beſten Erfolg garantieren. Aber der Umſatz in Spratt's Kückenfutter wird immer größer. Der Grund iſt klar. Es geſchehen keine Wunder mehr. 69⸗jährige Erfahrung kann nicht von heut auf morgen erworben werden. Die Kückenfütterung nach Spratt's Methode iſt immer noch die ſicherſte Aufzucht. Kluge erfahrene Züchter ſind nach Erprobung anderer Fütterungen wieder zur Spratts⸗Fütterung zurückgekehrt. Machen Sie ſich die Erfahrungen der anderen zunutze! Sparen Sie das Lehrgeld! Füttern Sie nur Spratt's Kückenfutter! Wir empfehlen jedem Geflügelhalter die Broſchüre„Erfolgreiche Kückenaufzucht“, die Spratt's A. G. Berlin⸗Rummelsburg, jedem Leſer unter Bezugnahme auf dieſes Blatt gratis zuſendet. * Haus- und Straßenſammlung. Die Arbeiter Sameriter Kolonne beſchließt mit dem morgigen Sonntag ihre Haus- und Straßenſammlung. Da die Gelder zu einem wohltätigen Zweck Ver⸗ wendung finden, ſollte Jeder nach Möglichkeit ſein Scherflein beiſteuern. * eber die Maifeier der S. P. D. erhalten wir folgenden Bericht: Unſere diesjährige Maifeier im Karpfenſaale nahm einen impofanten Verlauf. Nach dem von der Kapelle Schneider⸗ Schmitt flott vorgetragenen Marſch„La Marſeillaiſe“ eröffnete der Vorſitzende Fr. Kamuff nach Begrü⸗ ßung der zahlreich Erſchienenen die Feier. Hier⸗ auf hielt Gen. Roß, Bensheim ein Referat über die Bedeutung der zum 40ſten male wiedergekehr⸗ ten internationalen Maifeier unter Herausſtellung der derzeitigen Geſellſchaftsordnung und den Hin⸗ weis auf den Kampf des Proletariats gegen dieſe Ordnung, die auf der einen Seite unerhörten Luxus und auf der anderen Seite menſchenunwürdige Armut und grenzenloſes Elend herbeigeführt hat. Leider mußte ſich Genoſſe Roß ſehr kurz faſſen, da er uns ſehr frühzeitig wieder verlaſſen mußte. Reiche Beifall belohnte ſeine vortrefflichen Aus⸗ führungen. Hierauf trug der Volkschor einige Männer- und gemiſchte Chöre vor, die ſchwungvoll und mit fortreiſendem Temperament vorgetragen, ſehr ſtarken Beifall auslöſten. Auch die Radfe wir morgen einen geſunden Kampfg der„Solidarität“, die ſich als Rad⸗Akrobaten über⸗ all ſehen laſſen können, fanden dankbare Zuſchauer ihrer vorgeführten Kunſtleiſtungen; auch ihnen wurde reicher Beifall gezollt. Zwiſchendurch brachte daz Orcheſter mehrere Muſikſtücke z. B. Ouvertüre „Goldzauber“, Ouvertüre zur Oper„Die Caſtili⸗ aner“! Potpourri aus der Operette„Der Vogel. händler“ und andere ſehr eindrucksvoll zum Vor⸗ trag, die ebenfalls ein dankbares Publikum fanden und jeweils großen Beifall hervorriefen. Nachdem noch Genoſſe Kamuff allen Mitwirkenden für ihr ſelbſtloſes Bemühen herzlichen Dank ausgeſprochen hatte, fand die in jeder Hinſicht großartig ver⸗ laufene Maifeier nach einer kurzen Anſprache des Gen. Schneider ihren würdigen Abſchluß. r. Die iſt Barry Piel und Harry Liedtke im Cefipa. Ein ganz vortreffliches Weltſtadtpro⸗ gramm wird ab heute im Cefipa zu ſehen ſein, das verdient von vielen beſucht zu werden. Keine Mühe und keine Koſten werden geſcheut, um ſtets den Beſuchern des Cefipa das Erſtklaſſigſte um Beſte zu bieten. So zeigt man Harry Piel in ſeinem alles übertreffenden Senſations⸗Abentenerſiln „Seine ſtärkſte Waffe“. Harry Piels Wunderlampe und das Geheimnis eines Möbelwagens, ſowie 2 gegen 8 Zylinder ſind packende Momente, die ihm ſeinerzeit bei den Aufnahmen faſt das Leben ge⸗ 1 0 koſtet hätte. Es iſt eine Glanzleiſtung, die nur Harry Piel machen kann. Ein Rieſen⸗Senſations⸗ film in 10 Akten. der Liebling der Damenwelt und zeigt ebenfalls ſein Können in„Das Fürſtenkind“ oder:„Der Fürſt der ſchwarzen Berge“. Rührende Räuber⸗ romantik mit einem Schuß ins Humorißiſche, fröhliche Jugend, hübſche Mädchen und flotte junge Männer, ſowie ganz hervorragende gut gelungene Aufnahmen aus dem Balkangebiet und der dalma⸗ tiniſchen Küfſte geben dieſem überaus herrlichen 1 Filmwerk eine beſondere Note. Beide Filmwerke ſind ganz hervorragend, dazu wird eine erſill. Künſtler⸗Kapelle konzertieren. Beſuch überzeugt. *.-. Filmpalaft. Die ſchönſte und Heute großer Anni Ondra, prächtigſte Filmſchau der Woche. Werbeabend, 50 Pfg. Eintritt. Hermann Picha, Betty Balfour, Hans Albers, Mary Parker u. a. ſehen Sie ab heute im U.⸗T. Filmpalaſt. Der beſte Beweis iſt wieder erbracht, daß nur erſttl. 4. Großfilme auf dem Spielplan ſtehen. Wir zeigen heute unſer Großſtadtprogramm zu 50 Pfg. mit .„Die Regi⸗ mentstochter“, ein ganz fabelhafter Großfilm mit dem beſten Kino-Orcheſter am Platze. Betty Balfour, dem Liebling Viernheims. Im 2. Teil zeigt man Anni Ondra in dem großen Lach- 0 erfolg„Saxophon⸗Suſi“, ein Original⸗Muſikfln für alle Muſikfreunden ein Höchſtgenuß. Zu dieſem ganz hervorragenden Prachtſpielplan hat das erſte und beſte Kino-Orcheſter am Platze eine erſtkl. Muſikbegleitung zuſammengeſtellt, ſodaß es uur 1 eine Parole gibt: In den U.⸗T. Filmpalaſt. Sie ſehen, unſere Darbietungen ſtehen an der Spizze und können von keinem überboten werden. Ju Viernheim gibt es nur eine Parole: U.-T. Film- palaſt, das Haus der erſten Filme und beſten 6 5 Orcheſter. * Vor dem Arbeitsamt verhaftet wurde heute Vormittag durch die hieſige Kriminal- polizei ein Herr aus Mannheim, der an die Er— 1 1 werbsloſe unverſteuertes Cigarettenpapier verkaufte. Während ein Paketchen mit 50 Blatt im Laden 45 Pfg. koſtet, verkaufte er 6 Paketchen a 80 7 Blättchen für 1 Mk. Der Feſtgenomme wurde 5 bei dem hieſigen Zollamt vorgeführt, wo die noch vorgefundenen Packungen beſchlagnahmt wurden, ſodann wurde er nach Feſtſtellung der Perſonalien auf freiem Fuß geſetzt. 0 Propagandaumzug der Feuer- wehr. Heute Abend um 6 Uhr Verſammlung der ganzen Mehr am Sprißenhans, wobei an ver ſchiedene Mitglieder das 25;ährige Verdienſtab⸗ zeichen überreicht wird. Anſchließend Propagand- Umzug mit Mufik im Dienſte der Feuerſchutzwoche. Der Entſcheidungstag um den Auf⸗ N ſtieg in die Bezirksliga findet morgen nachm. um 3 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen Speyer ſtatt. Den„Grünen“ hierzu die beſten Wünſche. DJK ⸗Sport Nach 14 täglicher Unterbrechung ſtartet die 1. Fußballelf zum 2. Spiel um die Kreismeiſterſchaft Fulda— Viernheim. Dieſes Spiel darf unter keinen Umſtänden zu leicht genommen werden, ſonft könnte eine Keberraſchung eintreten, die Viernheim aus dem Rennen werfen könnte. Die Abfahrt der Mann- ſchaft iſt um 7,43 Uhr OEch. Der Ausgang des Kampfes Fulda— Viernheim wird zwiſchen 5—6 Uhr im Aushängekaſten an der neuen Kirche au⸗ geſchlagen werden.— Die 1. Handballelf iſt bei dem Kath. Jungmännerverein Mörlenbach i. O. zu Gaſt und wird anläßlich der Sportplatzein⸗ weihung in einem Propagandaſpiel gegen Unter⸗ flockenbach ſpielen. Die Odenwälder ſind der Viernheimer Elf ebenbürtig und man kann auf das Abſchneiden unſerer Mannſchaft nur geſpaunt ſein. Von beiden hieſigen Mannſchaften erwarten 7 rößte Filmſchau der woche Sodann kommt Harry Liedtke ˖ Und ein Beſuch 5 1 wird für Sie kein langes Ueberlegen ſein. Ein All dieſe erſten Filmgrößm N Giles vun der katholiſchen Gemeinde V'heim 2. Sonntag nach Oſtern. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Predigt; darauf Aufnahme in die Jünglings⸗Sodalität. 4 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: 5 Montag:/ Uhr Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig 7 Eliſabeth Wunder. Dienstag: ¾6 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Neff geb. Hönig. f Mittwoch: ¼6 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig J Willi Schmitt und ſeine verunglückten Mitarbeiter. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Marg. Hertinger geb. Schmitt, Tochter Anna Maria und Schweſter Eliſabeth Schmitt. Donnerstag: ¼6 Uhr 1. S.⸗A. für Sabina Schloſ⸗ ſer geb. Wiegand. ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Kaſpar Hofmann. Freitag: /46 Uhr 2. ½7 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Sander geb. Froſchauer. 3¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Heckmann 1. und Gg. Schneider 2. Samstag: ¼6 Uhr 2., 7 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Gutperle. 3¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Rikol. Bugert 5. und Joh. Neudörfer. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jung- frauen⸗Kongregation; zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Rektor Gillig, Lehrer Mohr und Weidmann. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Mädchenſchutzverein. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 4. Mai 1930. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. halb 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. FFF Oereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 8 keine Aufnahme gewährt 8 Deere see Kr.⸗ u. H.-P. Teutonia.(Schützenabteilung.) Samstag, den 3. Mai nachm. 3 Uhr Uebungs- ſchießen. Ab 6 Uhr Uebung der Jungſchützen. Sonntag, den 4. Mai, vorm. 11,45 Uhr antreten d. Jungſchützen am Lokal zum Jugendſportſchießen. Abends gemütl. Beiſammenſein im Lokal. Der Vorſtand. Neiſevereinigung d. Vrieftaubenzüchter. Sonntag, den 4. Mai 1. Preisflug ab Crail⸗ heim mit Alt- u. Jungtieren. Einſetzen Freitag abend 18—20 Uhr. Uhrenrichten Samstag abend halb 9 Uhr. Es wird gebeten pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſ.⸗B. Flora. Samstag abend 8 Uhr Zu— ſammenkunft der Sänger im Lokal, zwecks Dar— bringung eines Ständchens. Reſtloſes Erſcheinen iſt Ehrenſache. Sonntag vorm. 10 Uhr Geſamt⸗ Singſtunde im„Storchen“ keiner fehle. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn⸗ tag, den 4. Mai Frühwanderung. Abfahrt 4,22 Uhr O. E. G. Bahnhof(nicht Haltepunkt.) Die Wanderung geht ab Weinheim über Buch— klingen uach Oberabſteinach und dann zurück über Birkenau nach Weinheim. Evt. auch über Wald- michelbach, Tromm, Fürth Weinheim u. Gelegen- heit zum Gottesdienſt zu Oberabſteinach. Sonn tagskarte Weinheim. Der Vorſtand. Radfahrer Verein„Eintracht“ Heute Samstag Abend Ausfahrt nach Leutershauſen Zuſammenkunft und Abf. im Vereinslokal zur Vorſtadt um 20 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Verein für Sp. u. Körperpflege 1896. Samstag Abend 8 Uhr im Lokal zum Stern wichtige Mitgliederverſammlung, wozu die ge— ſamte Aktivität, Paſſiven und Ehrenmitglieder erſcheinen müſſen, da es eine wichtige Tages- ordnung iſt und zu gleicher Zeit Aufſtellung der Mannſchaften im Ringen und Stemmen zum kommenden Sportfeſt am 25. Mai. a Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Not-Gold. Samstag, den 3. Mai, abends halb 9 Uhr Mitgliederverſammlung im Anker. Um voll- zähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. Sänger⸗Ginheit. Heute Samstag abend/ Uhr und Sonntag ½11 Uhr jeweils Probe für den Geſamtchor.— Jetzt noch ohne Grund Fehlende dürfen das Wertungsſingen nicht mit⸗ machen. Alle Sänger und evtl. auch Paſſive 10 heute Abend anmelden, ob und mit wie⸗ viel Perſonen ſie ſich am 18. Mai in Fürth am allgem. Mittageſſen beteiligen. Der Vorſtand. 0 15 Kängertreue. Heute abend um 8 Uhr oſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Männergeſaugverein. Heute Abend /9 Uhr üben die Bäſſe, um 9 Uhr Geſamtſingſtunde. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt nötig. Der Dirigent. .-. Liederkranz. Heute Samstag abend 9 Uhr Singſtunde im„Fürſt Alexander“. Vollzähliges Erſcheinen Ehrenſache. Der Vorſtand. 2 Meiſter auf dem Wald⸗ ſportplatz— morgen 3 Uhr! Nun ſind die meiſten Stunden vorüber und das Rätſelraten um den Sieger hat bald ſein Ende gefunden! Der Beſſere oder auch der Glücklichere wird Sieger bleiben! Und mit aller Beſtiuumtheit werden es, nein, müſſen es die Grünen ſein! Unermüdlich ihr elf Spieler müßt ihr morgen die anderthalb Stunden ſein, eine Energie entwickeln, wie man ſie noch ſelten ſah und dabei vergeßt vor allem den Hauptfaktor für ſolche Kämpfe nicht: die Nerven zu behalten! Kein unfaires Verhalten des Gegners darf den einen oder anderen aus der Ruhe bringen, ganz auf Kampf und Sieg eingeſtellt: nicht die Kraft am Gegner zu verbrauchen, ſondern den Ball mit Wucht zu ſpielen, ſich ſelbſt zu ſchonen um im geeigneten Moment durch Energie den Siegestreſſer zu erzielen! Bedenket! ganz Viernheim erwartet einen Sieg von euch! das Hereinſpringen in den Platz muß ſchon auf Sieg eingeſtellt ſein! Eigenſinnigkeit gibt es nicht, wer den Ball erwiſcht in beſter Stellung, der muß das vielumjubelte Gool ſchießen! Und Lann wird es gewaltig aus tauſend Kehlen: Hurra Hurra Es Vau A! Mit dem erſten Sieg fällt auch die Entſcheidung um den Aufſtieg! Kämpfet und ſieget! Mit dieſer Parole: Auf in den Kampf! Ganz Viernheim begleitet Euch! öprengſtoſfanſchlag auf einen Ponzeibeamten St. Ingbert, 3. Mai. In der Wohnung eines hieſigen Polizeibeamten der Bliestaſteler Straße fand man Freitag früh eine mit Nä⸗ geln und einer roſaroten Maſſe gefüllte Blech⸗ vüchſe. Im Keller waren Spuren feſtzuſtellen, bie auf leichte Sprengwirkungen zurückzufüh⸗ ren waren. Durch polizeiliche Sachverſtändige wurde feſtgeſtellt, daß die in ber Blechdoſe ent⸗ haltene Maſſe aus Chlorit⸗Sprengſtoff beſteht. Eine genauere Unterſuchung ergab, daß beim Hineinwerfen der Bombe durch das Kellerloch mit aller Wahrſcheinlichleit die Zündſchnur mit der Sprengkapſel ſich von der Bombe ge⸗ löſt harte, ſodaß nur die Kapſel durch die brennende Zündſchnur zur Exploſion lam. Der Polizeibeamte und ſeine Familie er⸗ innern ſich, in der Nacht eine leichte Explo⸗ ſion wahrgenommen zu haben. Ein der ſyndi⸗ laliſtiſchen Organiſation angehörendes Ehe⸗ paar und ein weiterer Geſinnungsgenoſſe wur⸗ den unter dem dringenden Verdacht der Tä⸗ terſchaft verhaftet. Die Neuregelung der Einſuhrſcheine wtb. Berlin, 3. Mai. Das Reichskabinett hat in ſeiner Freitagsſitzung unter dem Vor— ſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning in Aus⸗ 4 UKR ACENDE N AUSWAHLIT gnEirk SAL ſuhrung ves von ihm geſchaſſenen Geſetzes zum Schutze der Landwirtſchaft vom 15. April 1930 die Anträge des Neichsminiſters für Ernäh— rung und Landwirtſchaft auf Neuregelung de— Einfuhrſcheine für Roggen, Gerſte, Hafer und Erzeugniſſe daraus ſowie für Müllereierzeug— niſſe aus Weizen genehmigt. Ferner ſind die Einfuhrſcheine für Schweine und Schweine— fleiſch geändert und für Rindvieh, Schafe und Fleiſch daraus neue Einfuhrſcheine ge— ſchaffen worden. Bei der ganzen Regelung iſt darauf Bedacht genommen, daß entſprechend dem vorſtehend genannten Geſetz die Belaſtung der Reichskaſſe durch die Einfuhrſcheine nicht über diejenige des Jahres 1929 hinausgeht. Die entſprechende Verordnung wird Anfang nächſter Woche erlaſſen werden. Wetterbericht. In den Polarluftmaſſen, die ſich über Mittel— europa angeſtaut hatten, iſt nunmehr bei lang- ſam einſetzendem Barometerfall Abſinken und dadurch Aufheiterung mir Erwärmung eingetre— ten. Bei faſt ganz ausgeglichenen Druckgege“ ſätzen hört die Zufuhr weiterer Kaltluft auf une die Witterung wird in der nächſten Zeit durch die auf dem Feſtland zunehmende Erwärmung beſtimmt werden. Hierbei kommt es zur Aus- bildung kleinerer Störungen, die den im ganzen freundlichen Charakter des Wetters zeitweſſe durch kurze Trübung und ieilweiſe gewitterhafte Erſcheinungen unterbrechen. Vorwiegend heiter, bei ſchwachen ſüdöſtlichen Winden ziemlich warm. ſpäterhin aufkommende Bewölkung und Neigung zu etwas gewittrigen Störunge!: Heute 2 Blätter D. J. K. — Sportplatz— Sonntag, den 4. Mai 8 Um die Kreismeiſterſchaft * In Fulda 3 Uhr: Mernheim 1. Fulda 1. Abfahrt 7,43 Uhr OẽEch. Handball: In Mörlenbach: Propagandaſpiel: 3 Uhr Viernheim 1.— Unter- Flockenbhach 1. Abfahrt 12,42 Uhr Staatsbahn Für ſämtliche andere Mannſchaften iſt wegen des Titularfeſtes Spielverbot. Die Sportleitung. Norddeutſche Saalhartoffeln Ein weiterer Waggon iſt rollend und trifft in den nächſten Tagen ein. Ausgabe gebe bekannt. Heinrich Jaltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76. N 2 W 1 . Sptoms Kkbckenfutter(Bᷣock-· Mischfutter] 2. Spro 15 g (Gtötz-Mischfutter] 3. Spratt,s„Fleisch- Ctisse (zerkl. Fleischkuchen Abfzocht. Prospekt groſis Johann Valt. Hofmann 2., Futtermittel Peter Meskopp, Rathaustraße 13 Emil Richter, Rathausstraße 15. Zur Mindernflege Mräftigungs mittel- Lecifferin zur Blutbildung, Flasche 1.75 Mk. Tocayer- wein, Biomalz, Lebertran— Emulsion. Hörperpflege: Vasenol-Kinderpuder 80 9, 9 55 u. 30 Pfg. Wundsalbe, Tube 50 u. 90 Pfg., Schwämme, Kinder- seife, Badethermometer. Ernährung 2 Nestles- Kindermehl, Ramogen, Eiweibmilch, Fenchelhonig, Kinderflaschen, Sauger und Stiller. Gummihosen, Gummieinlagen empfiehlt ö Bekanntmachung. Betr.: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. Wir weiſen auf die im Betreff genannte Polizei- verordnung vom 3. Januar 1898 insbeſondere auf § 1 dieſer Verordnung hin, die den Eigentümern und Verwaltern von Hofreiten die Verpflichtungen auferlegt, bei heißer und trockener Witterung die Straßen vor ihren Hofreiten täglich zweimal und zwar morgens und abends zu begießen. Um die Allgemeinheit ſo ſehr ſchädigende Staubentwick⸗ lung wirkſam entgegenzutreten, fordern wir die Eigentümer und Verwalter von Hofreiten zum ſtrikten Befolg obiger Verordnung hinſichtlich des Gießens der Straßen auf, die um 8 Uhr und 20 Uhr beendet ſein muß. Unſere Beamten ſind au— gewieſen, den Befolg ſtreng zu überwachen und die Säumigen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Wir hoffen aber, daß jeder der Verpflichteten ſoviel Gemeinſinn beſitzt und die im Intereſſe der Allgemeinheit liegende Anordnung befolgt, ſodaß wir mit Strafanzeigen nicht vorzugehen brauchen. Viernheim, den 2. Mai 1930. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. r 185 5 Erſatzteile Fahrräder enorm billig. Bitte Schaufenſter beachten 4 Prozent Rabatt Nikl. Effler 0 2 8 1 Nr 5 1 0. .———— — — Austuchen mn N f Extras tãndern 22 24. 2 . 7 J 2 , , , 2 2 7 2 . J . HJontel Kommqort. „Ce. Uf Ke. Kleid qανο ννεοτοον-⁰ 1 Veion: Conte Hoc E ese efüffert eit ud on. v. h(repe de n e INH T ler foren ne Hissee rtr Ne. Hei Edi japanisdier NMorgenrocæ oporte Farbslellungen 3.95 Sſrickkleid einſorbig. in vielen Fatben. in. langem Arm 4.90 Trendicosl in mode und blau. mit Nefallknöpſen 7.90 Regenmontel ous K seide, gummierl. mod. Karos 9.75 Koslũm moderne Slrelſen. Jadte gelüſet. 14285 Hochwertige elegante Mäntel und Kleider, Einzelstũcke fabelhaſt billig . Kos Tortk-KepuER 1 2 8 N . 2 2. , 4, Bolero h Haniel, odellos er 1 elo mit mit Cee Hinefte. F ocbeifef, h ve Hie E. O Cfeoe · vielen Foce denen Noff orten. 9000 ede bthe f fene U. T. 1 5 1 mpalast Heute Samstag großer 50 Pfg.⸗Abend Die führende Filmſchau der Woche 7 5 2. 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Waltelna-erhaub f. 1050 Viernheim Gegr. 1902. Sonntag, den 4. Mai, vorm. von 10—1 Uhr letzte Auszahlung der abgelieferten Rechnungen. Um reſtloſes Ab— holen des Geldes wird gebeten. Mitgliedskarte iſt mitzubringen. Der Vorſtand. Morgen Sonntag Maien⸗Tanz im Schützenhof. ggg Es ladet frdl. ein Die Kapelle: Gärtner⸗Seibert Der Wirt: Fieger. Höhere Lehranstalt . 2 % Schwarz „ namen u 3. 10 J. 28921 Tag- und Abendschule: Sexta bis Oberprima, Schüler u. Schüler- innen. Aufgabenüberwachung. Nachhol- kurse. Individuelle Behandlung. Mäßige Sehulgeldpreise. Beginn nauer Abendkurse Ostern 1930 Sprechstunden: 11-12 und 17-18 Uhr. Prospekt frei. J — Für die mir anläßlich meines 50 jährigen Geburtstages in so Überaus zahlreicher Weise von lieben Menschen erwiesenen Aufmerksamkeiten sage ich auf diesem Wege herzlichsten Dank. Lamberth, Sürgermeister. N Se GGG EGG GGG GGG, * SSS CGS SSS SSG Turner- Bund Viernheim. Amame eee eee Einladung. Zu unſerem am Vonntag, den 11. Mai, abends 8½ Uhr im Lokal zum„Freiſchüt“ ſtattfindenden A acggngaggggagggaggdaagmggaggangagaangeggagga laden wir hiermit unſere verehrl. Mitglieder, Ehrenmitglieder, Eltern unſerer Turnerinnen, ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins höflichſt ein. Nach dem Schauturnen gemütl. Tanz. Der Vorſtand. — Film Palast Ab heute das unübertreffliche u. prächtige Doppelſchlagerprogramm Die große Senſation für Viernheim 1. Der neueſte und beſte Harry Piel-Schlager ſeit Jahren Harry Piels Meiſterwerk übertrifft alles Dageweſene. Ein grandi⸗ oſer und abenteuerlicher Senſations-Rieſenfilm in 10 Akten.— Im 2. Teil: Der Liebling aller Filmfreunde Harry Liedtke Eine Revue ſchöner Frauen, eleganter Kavaliere, feſcher Seeleute, pikanter Piloten und verwegen dreinſchauende Straßenräuber. Harry Liedtke als Räuberhauptmann, genannt„Der Fürſt der ſchwarzen Berge“ iſt eine ganz beſondere Note und überall ein ganz großer Erfolg. Harry Piel und Harry Liedtke, dieſe Namen ſagen alles. Eins ganz erſtkl. Muſik⸗Kapelle konzertiert. Anfang halb 8 Uhr, ab 9 Uhr 3 ſtets nochmals alles zu ſehen. Sonntag e Extra gr. Jugende u Kindervorſtellung 1. Harry Piel in„Seine ſtärkſte Waffe“. 2. Harry Liedtke in„Der Fürſt der ſchwarzen Berge“. 3.„Jonny macht Muſik“. Annen TAM fl Handumaunnane Auland Hundert Jahre Hölle auf Erden In dieſem Jahre kann die Fremdenlegion, welche„die Hölle auf Erden“ genannt wird, auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblicken. Uns iſt dieſes traurige Jubiläum eine beſon⸗ dere Veranlaſſung, mahnend und warnend noch einmal die Stimme zu erheben. Denn auch heute noch beſteht die franzöſiſche Fremden— legion faſt zu fünfzig Prozent aus Deutſchen. Sie wurde im Jahre 1830 von dem Bürger— könig Louis Philipp auf Grund einer An⸗ regung eines belgiſchen Barons de Boegarde organiſiert, im Jahre darauf in National— bataillons zergliedert. Bunt zuſammengewür— felt entſtanden dann die Fremdenlegion— Regimenter, die für Frankreich in den Kolo— nien kämpften und bluten mußten. Die jetzige Organiſation der Fremdenlegion geht auf das Jahr 1884 zurück. Von dieſem Jahre an wurde ſie ſtets nur zu Kolonialkriegen verwandt. Wir brauchen nur Algerien und Marokko, Tonking und Madagaskar zu nennen. Geringer Sold, ein Hungerleben, grauſame Quälereien, un— menſchliche Straſen, entſetzliche Sterblichkeits— ziffer, ſind die charakteriſtiſchſten Merkmale, der franzöſiſchen Fremdenlegion. Gewiß ſetzt ſie ſich in der Hauptſache zuſam— men aus Abenteurern, Phantaſten, Deſpera— dos, aber auch Verbrecher und jene Menſchen, denen nur noch die Wahl blieb zwiſchen Zucht— haus, Todesſtrafe und der Fremdenlegion, haben ſich in größter Zahl dort immer ein— gefunden. Die amtlichen Statiſtiken von heute beweiſen uns, daß leider die Zuſammenſetzung gegenüber den Vorkriegsverhältniſſen inſofern keine Aenderung erfuhr, als das Gros der Legionäre von Deutſchen geſtellt wird. Darum iſt es unſere Pflicht, die vielen Hunderte junger Deu ſchen, welche Leichtunn und Abenteuererluſt alljährlich in die Frem— denlegion treiben, angeſichts des traurigen Ju— biläums dringend zu warnen vor dem Elend, vor dem beinahe ſicheren Tode, der ihnen im— mer in der Fremdenlegion droht. Die Ent— täuſchung iſt rieſengroß. Warum ſollen es ge— rade Deutſche ſein, welche auf verlorenem Poſten für Deutſchland arbeiten und bluten? Frankreich ſoll ſeine eigenen Leute in die Kolonien ſchicken. Unſere Behörden tun ja alles, um die heranwachſende Jugend auf die Gefahren hinzuweiſen, die ihr drohen, wenn e den Lockungen der Werber für die Frem— denlegion verfallen. Leider haben wir nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages von Verſailles keine Mögli“ keit, ſo wie es erforder— lich wäre, gegen die Werbung deutſcher Staats— bürger für die Freindenlegion aufzutreten. Wir haben guch keine Möglichkeit, zu verlangen, daß dieſe Werbeſtellen aufgehoben werden. Aber wir rufen die ganze ziviliſierte Welt auf zum Kampfe gegen dieſe Kulturſchmach, da— mit eines Tages dieſe„Hölle auf Erden“ zu exiſtieren aufhört und nur als trauriges ge— ſchichtliches Ereignis in den Blättern weiter— geführt wird. Vunte Zeitung Eiferſucht eines indianiſchen Modells. Das Newyorker Schwurgericht hat ſich mit einer Eiſerſuchtstat zu befaſſen, der leider ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Frau Marchand, die Gattin des in Amerika allgemein bekannten Kunſtmalers Henri Marchand. wurde vor eini— gen Wochen tot in ihrem Schlafzimmer aufge— funden. In ihrem Mund fand man einen chlo— roſormgetränkten Schwamm; die Tat mußte je— doch von einem Schlag auf den Kopf herrühren, der mit einem harten Gegenſtand ausgeführt zu ſein ſchien. Der 12jährige Sohn der Eheleute Marchand entdeckte am Morgen, als er in das Schlafzimmer ſeiner Mutter kam, um ſich vor dem Schulgang von ihr zu verabſchieden, die eulſetzliche Tat. Der Mörder hatte jedoch ſo deutliche Spuren ſeiner Tätigkeit hinterlaſſen, daß die Polizei bereits wenige Stunden nach der Tatbeſtandsaufnahme genau feſtſtellen konnte, wer das grauſige Verbrechen begangen hatte. Der Täter war— ein Indianermädchen.— Henri Marchand hatte vor etlicher Zeit mehrere Wochen in dem Vorbehaltsgebiet(„reſervation“) der Senecaindianer zugebracht, um dort Studien für einige Bilder zu machen. Als Modell ſtanden ihm vor allem zwei junge und ſchöne Indiane— rinnen, die 35jährige Lilian und die 24jährige Bowen. Die letztere, ein kleines und zierliches Geſchöpf, führte nun die Eiferſuchtstat aus. Sie hatte ſich in Henri Marchand während der Zeit, als ſie ihm Modell ſtand, verliebt und war ihm heimlich nachgereiſt, als er die indianiſchen Ge⸗ biete verließ und nach Newyork zurückkehrte. Der Maler hatte nicht die geringſte Ahnung von den Gefühlen, die er bei ſeinem rothäutigen Modell ausgelöſt hatte. Das junge Fräulein Bowen dürfte aller Vorausſicht nach mit dem elektri⸗ ſchen Stuhle Bekanntſchafſt machen. Hätte ſie das Glück gehabt, vor Pariſer Geſchworene zu kom⸗ men, ſo wäre ihr allerdings der Freiſpruch ſicher. Dus Lebensalter der Bäume und Blätter. Edeltannen werden über 300 Jahre alt, Fich⸗ ten 400 und darüber, Lärchen 500, der Bergahorn bringt es auf 600 Jahre, die Bergkiefer auf 1000, die Eiche zuweilen auf 1500, die Eibe ſogar auf 3000 Jahre. Bei Myrthen hat man ein Alter von 156, beim Efen von 440 Jabren ſeſtaeſte llt. Auch die Lebensdauer von Blättern und Nadeln iſt mitunter recht erheblich. Werden doch die Blätter unſeres Efeus über 2 Jahre, die der Preißelbeere 20 Monate und die des Lorbeer— baumes ſogar 6 Jahre alt. Die Nadeln einiger Tannen können ebenſalls mehrere Jahre am Baum bleiben, die der Edeltanne 5—7 Jahre. Im Gegenſatz dazu wird eine ganze Anzahl von zarten Algen nur wenige Tage alt. Newyörk in der Statiſtik. In Newyort, das 5,6 Millionen Einwohner zählt, leben mehr Deutſche als in Bremen, mehr Italiener als in Rom, mehr Irländer als in Dublin und der zehnte Teil aller Juden in der Welt. In Newyork gibt es mehr Telefonan— ſchlüſſe als in London, Paris, Berlin, Leningrad und Rom euſammen. Fünf der größten Brücken der Welt, von denen jede mehr als eine Meile lang iſt, dienen dem Verkehr. Mehr als 2000 Theater und Kinos und über 1500 Kirchen für alle Konfeſſionen der Welt gibt es dort. Die Newyorker zahlen ungefähr 8.5 Milliarden Steuern jährlich. 300 000 Beſucher ſtrömen täg— lich in die Rieſenſtadt, alle 52 Sekunden erreicht der Zug die Stadt. Alle 13 Minuten wird dort eine Hochzeit geſeiert, alle 6 Minuten eine Ge— burt. Alle 10 Minuten wird eine neue Firma gegründet und alle 51 Minuten der Grundſtein zu einem neuen Hauſe gelegt. Gefahr der— Frende Unſere Zeit iſt ſo von Sorgen erfüllt, daß es gewiſſermaßen deplaziert erſcheinen kann, von der Gefahr der Freude zu ſprechen. Aber es gibt auch heute noch Freuden, noch heute freu— dige Ueberraſchungen, die eine Gefahr bringen können. Freude und Gefahr: auch das wirkt paradox, bleibt aber eine Tatſache. Der Mann, der das große Los gewann, hat ſeinen Gewinn und ſeine Freude wie ein braver Menſch mit Würde getragen. Unvorbereitet, wie er war. nahm er die Nachricht gelaſſen entgegen. Deu— noch pflegen aber die Ueberbringer freudiger Nachrichten ſchrittweiſe vorzugehen, weil die Er— ſahrung lehrt, daß Freude tötet, ſchneller und ſicherer tötet als ein ſchwerer Schlag. Langſam muß die freudige Nachricht gegeben werden. Vorbereitet muß der Menſch ſein, wenn er nicht in Gefahr kommen ſoll, an der Freude zu ſter— ben. Glück, und beſonders plötzlich hereinbre— chendes Glück wirkt tiefer als tieſer Schmerz id wenn noch ſo viel über die Gefahr der Freude orakelt wird, es bleibt Tatſache: Freude int Uebermaß, Freude als Ueberraſchung hebt den Menſchen aus den Angeln und hat Wirkun— gen, die gewiß unverſtändlich, aber erklärlich ſind. Freude iſt eine Gefahr, deshalb achte man Freu— denbotſchaften beſſer vorzubereiten 24. Schreckens— nachrichten. Der Menſch iſt ein ſeltſames Ge— ſchöpf: er ſucht die Freude, braucht die Freude und— ſtirbt an der Freude. . W. „Ein magerer Vergleich iſt beſſer als ein fetter Prozeß.“ Herr Heringer iſt ein friedlebender, ſanftmü— tiger Kolonialwarenhändler, aber wenn die Rede auf ſeinen Nachbarn, den Milchhändler Waſſer— mann, kommt, pflegt er einen Wutanfall zu be— kommen. Das hängt ſo zuſammen: Heringer hat— te die feſte Ueberzeugung, daß ihm aus einer orderung gegen Waſſermann 500 Mark zuſtän— ven. Waſſermnan war aber, wie das nun einmal ſo iſt, ebenſo feſt von dem Gegenteil überzeugt. Immerhin wollte Waſſermann einen Vergleich ſchließen und die Hälfte der Summe, alſo 250 Mark, zahlen. Herr Heringer, trotz des Abratens wohlmeinender ſachverſtändiger Freunde, pilgerte zum Rechtsanwalt und klagte die ganze Summe ein. Er übertrug die Forderung dem Rechtsan⸗— walt Tüchtig, der aber ſeinem Namen keine Ehre machte, ſondern den Prozeß verlor. Herr Herin— ger hatte zu bezahlen: Gerichtskoſten(Prozeß Beweis- und Urteilsgebühr, dreimal 15 Mart; 45 Mark. Ferner Rechtsanwaltskoſten für den untüchtigen Tüchtig in Höhe von 75 Mark(Pro. zeß-, Verhandlungs-, Beweis- und weitere Ver⸗ handlungsgebühr, dreimal 25 Mark), und dann noch die gleiche Summe fö den gegneriſchen An— walt. Mit anderen Worten: der Prozeß hatte 195 Mark verſchlungen. Der klage- und geldwü— tige Herr Heringer war aber nun einmal im (Inſtanzen-) Zuge. Er beruhigte ſich nicht bei dem Urteil ſondern legte Berufung ein. Trotzdem er diesmal den Rechtsanwalt Schneidig(in der zweiten Inſtanz iſt übrigens Anwaltszwang!) beauftragt hatte, ergab ſich dasſelbe betrübliche Reſultat. Das einzige, was ſich änderte, waren die Koſten. In der zweiten Inſtanz erhöhen ſich nämlich die Rechtsanwaltsgebühren um drei Zehntel, die Gerichtskoſten um die Hälfte. Schmerzerfüllt betrachtete Herr Heringer die neue Koſtenrechnung: Gerichtskoſten(drei Ge— bühren zu je 22,50 Mark) 67.50 Mark. Rechtsan— waltskoſten für Schneidig(drei Gebühren zu je 32.50 Mart) 97.50 Mark, für den gegneriſchen An— walt die gleiche Summe, zuſammen 262.50 Mark! Seine geſamten Prozeßkoſten betrugen alſo 457.50 Mark; dazu kommen noch die baren Auslagen des Gerichts, ſo daß er obendrein noch etwas zu- zahlen mußte. Für ſein ferneres Leben beherzigte 5 Heringer aber die alte Mahnung: Ein ma— lerer Vergleich iſt beſſer als ein fetter Prozeß! Eine Reviſion war in dem Falle des Herrn He— ringer nicht möglich. Wenn aber der Streitwert 6000 Mark betragen hätte(dann iſt Reviſion möglich) und der Kläger bis zur dritten Inſtanz gegangen wäre, hätten die Prozeßkoſten nicht we— niger als 4170 Mark betragen. Ergänzend möge hier bemerkt werden, daß der Gläubiger ſich ei— nen zur Zwangsvollſtreckung geeigneten Titel viel ſchneller und billiger im Mahnverfahren verſchaffen kann, zumal die Zuziehung eines Rechtsanwalts hierbei nicht erforderlich iſt. Bei einem Streitwert von 500 Mark würden nur 7.50 Mark Gerichtskoſten entſtehen, die ſich bei Zu ziehung eines Rechtsanwaltes um 25 Mark ex- böben. Morgens kurz vor acht Großſtadt. Mor- Noch iſt die Straße 10 einer gens zehn Minuten vor acht. ziemlich leer Hauptgeſchäftsſtraße kingeling! Eine Straßenbahn kommt. An Ke, k dem Warenhaus, hält ſie. Junge chen und Burſchen enkſteigen ihr— Ange— Mädchen haben noch den Schlaf und denken:„Ach hätten wir noch ;— 5 z To frog f einzige Stunde in den Federn liegen d! Burſchen Zigaretten ſtolz. trotzig lich.„Und wenn wir zu wenig geſchlafen haben— was Wes uns Herren Kunden und den men Kundinnen ſchon fertig werden Wir loben die Ware— dann wird ſie gekauft: und damit baſta! Wer wagt daran zu zweiſeln?“ Fünf Minuten vor acht. Die Straße iſt nicht mehr ziemlich leer— im Gegenteil. Wer Beine hat, zu laufen, der läuft. Bloß nicht zu ſpät kom— men! Um Himmelswillen nicht zu ſpät kommen! Stolz iſt ſchön. Trotz iſt ſchön. Aber wenn Stolz und Trotz vom geſtrengen Herrn Chef, der Pünkt— lichkeit liebt und ſchätzt, in Grund und Boden ge— brüllt werden, dann fließen aus den Augen die ſalzigen Tränen, und das Herze bebt.— Pünke⸗ lichkeit muß ſein. Acht Uhr. Die Rolläden werden hochgezogen. Die Arbeit beginnt. Hinter den Theken ſtehen freundlich lächelnde Verkäufer und liebliche Ver— käuferinnen. Daß ſie, die Verkäuferinnen, heim— lich denken:„Ach, hätten wir noch eine, eine einzige Stunde in den Federn liegen dürfen!“— daß ſie das denken, ſieht ihnen kein Menſch, kein einziger Menſch an.. au! V wollen mit den Die Peꝛänclezung der Volks vezmägen 1913 bis 192 Weltkrieg, Friedensverträge, Inflation und Weltwirtſchaftsbaiſſe haben in den ſchickſalsreichen letzten 17 Jahren gewaltige Verſchiebungen in den Voklsvermögen verurſacht. Unſere Auf— ſtellung berückſichtigt bie Länder, in denen dieſe Veränderung ſich am deutlichſten zeigt. Die oben angeführten Vermögenszahlen ſin d durchweg Mittelwerte aus einer Reihe von Schätzungen hervorragender Wirtſchaftstheoreti ker. Jeweils ſtellt die linke Figur den Vermö⸗ gensbeſtand(in Milliarden Mark) und die An zahl der Bewohner(in Millionen im Jahre 1913, die rechte Figur den Vermögensbeſtand und die Bewohnerzahl im Jahre 1929 dar. Die Blöcke, auf denen die Figuren ſtehen, zeigen das Volksvermögen pro Kopf der Bevölkerung. Die Vermögenszahlen von 1929 ſind auf Frie densmark umgerechnet(10 Jetztmark 140 Frie dens mark.) Um die Wahldaner des heſſiſchen Landtages Darmſtabt, 3. Mai. In Heſſen wurde kürzlich die Wahldauer des Landtages von drei auf vier Jahre verlängert, ſodaß im Herbſt ds. Irs. zum erſtenmale ein vierjähriger Landtag gewählt worden wäre. Inzwiſchen hat ſich aber die dring— liche Arbeit im Landtag derart gehäuft: Gtatbe⸗ rarung, verbunden mit dem Sparprogramm der Regierung, Sparkommiſſargutachten und Ver— waltungsreform- Fragen, die alle in einem ge— wiſſen Zuſammenhang ſtehen und in einem Zuge miteinander erledigt werden ſollen, ſodaß in Abgeordnetenkreiſen der Gedanke aufkam, Zie Verlängerung der Wahldauer bereits auf den gegenwärtigen Landtag anzuwenden. Die Regie⸗ rung iſt in Würdigung der Geſchäfislage des Landtages dieſer Anregung gefolgt und hat dem Landtag einen entſprechenden Geſetzentwurf un— terbreitet, zu deſſen Annahme es einer Zweidrit— telmehrheit bedarf. Ueber ritt zur NSDAP. Darmſtadt, 3. Mai. Der frühere Reichsiags- abgeordnete Prof. Dr. Werner-Butzbach, Mit- glied des Heſſiſchen Landtages, der ſich vor etwa einem Jahre von der Deutſchnationalen Volks- partei getrennt hat, iſt jetzt der Nationalſozia— liſtiſchen deutſchen Arbeiter-Partei beigetreten. Den gleichen Schritt har der 2. Vorſitzende des Heſſiſchen Landbundes vollzogen. 503iales Weitere Entlaſſung en und Feierſthichten witb Homborn, 3. Mai. Die zu den Vereinig⸗ ten Stahlwerken gehörende Auguſt Thyſſen-Hütte kündigt heute rund 750 Mann ihrer 10 000 Köpfe betragenden Belegſchaft zum 17. Mat, doch it ſpätere Wiedereinſtellung vorgeſezgen. De Maß— nuhme erfolgt wegen Abſatzmangels. In der Bergbaugruppe der Vereinigten Stahlwerke hälr der Kohlenabſatzmanegl an. Für die kommende Woche iſt deshalb vorgeſehen, auf jeder Schachtanlage eine Feierſchicht einzule. gen. Trotzdem muß noch auf Halden gearbenet werden. Weitere Bergarbeiterentlaſſungen. wib Dortmund, 2. Mai. Die heute hier zwi— ſchen Vertretern der Arbeitgeber und Arvett— nehmer der zum Mannesmann-Konzern gehö— renden Zechen„Conſolidation“ und„Königin Sliſabeth“ in Anweſenheit der beteiligien be— hördlichen Stellen geführten Verhandlungen über die Kündigungsabſichten der betreffenden Zechen ergaben, daß 3000 Bergarbeiter der genannten Zechen bis zum 1. Juli ds. Irs. in termin. mäßigen Friſten zur Entlaſſung kommen, d. 9. daß am 1. und 15. eines jeden Monats jeweils eine gewiſſe Anzahl Bergarbeiter entlaſſen wird bis die Ziffer von 3000 erreicht iſt. Gut verlaufene Schmeizſahrt des„Graf Zeppelin Meſſungen luftelektriſcher Spannungen. Friedrichshafen, 2. Mai. Heute nachmitiag 5.19 Uhr landete das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ nach ſeiner Rückkehr von der Schweizer Fahrt glatt auf dem Werftgelände. Als Beſonderheit bei den Landungsmanöver wurde von d.Heckmotorengon— del ein langes Tau herabgelaſſen, an deſſen un— lerem Ende zur beſſeren Sicht eine Flagge au— gebracht war. Dieſes Seil, das übrigens in Ab- ſtänden von je 5 Metern noch kleine Dreiecksfath— nen trug, ſoll dazu dienen, daß man den Ab ſtand der Heckgondel beim Tiefgehen von der Führergondel aus beobachten und ſo die La— dung erleichtern kann. An dieſer Fahrt nahr a. Un iverſitätsprofeſſor Wiegand aus Hamburg teil. der mit Hilfe eines neugebauten Inſtrir— ments Meſſungen der luftelektriſchen Spannung gen am Luftſchiff vornahm. Die angeſtell en, Ver- ſuche, die bei der Südamerikafahrt von Wichtig keit ſind, ſollen die bei Gewittern und Sandſtüc— men eptl. entſtehenden elektriſchen Spannungen meſſen und durch eine beſondere mechaniſche Vorrichtung am Inſtrument zur Anzeige brin— gen. Die nächſte Fahrt des Lufiſchiffs am kom menden Dienstag wird wiederum in die Schweez führen. Warmer oder kühler Sommer Die erſten Frühlingszeichen flüſtern uns wie— der viel Liebes über die Schönheit der Welt, daz wir die graue Winteröde um ſo ſchneller vergeſ— ſen möchten. Da richten wir unſere Hoffnungen in die kommenden Monate und erwarten von ihnen die Erfüllung all unſerer Lenzhoffnungen. Werden ſie ſich erfüllen? Nicht umſonſt bedeu— tet das Wort wetterwendiſch einen launenhaften Geſellen, der unberechenbar iſt. Auch das Wetter läßt ſich trotz uralter Bauernweisheit und aller Wiſſenſchaft auch heute noch nicht in die Karten gucken. Ja, manchmal ſcheint es zwar, als habe man ihm das Geheimnis entriſſen. aber dann zeigt es ſich plötzlich, daß es ein Irrtum war. So ſprach man vor mehreren Jahren von der Moglichkeit, das Wetter nach dem Verlauf der Wiltlerungsſchwankungen in beſtimmten Weltge— genden ziemlich genau berechnen zu können. Doch es war ein Trugſchluß, der keine Löſung brachte. Die Wettervorausſage muß'ſich daher auch diesmal auf das Mutmaßliche und Wahtrſchein⸗ liche beſchränken. Da ſei zunächſt einmal darauf hingewieſen, daß die linden Frühlingslüſtchen. die uns recht warme Lenztage beſcheren, eigent⸗ lich Ausnahmen ſind. Bei normalem Witterungs⸗ verlauf bringt erſt die letzte Aprilwoche warme Dae, weil um dieſe Zei die wärmere Jabres⸗ Halfte lyren Anfang nimt. Es gibt naturlich faſt regelmäßig auch ſchon früher warme Tage, doch das ein Ausderreihetaßzen und dürfte, wenn die trockene Wiſſenſchaft llein zu ſagen hätte, gar nicht ſtattfinden. Entſcheidend für die Wit— terungsverhältniſſe im Frühling ſind jedoch die Kälterückſchläge, die die ſtärkere Einwirkung der Sonnenwärme unterbinden. So haben wir ja im vergangenen Jahre im März eine kleine Er— wärmung nach der grimmigen Kälte gehabt; doch gleich darauf trat ein äußerſt empfindlicher Rück— ſchlag ein, der den Beginn der warmen Jahres— zeit weit hinausſchob. Auch im Frühjahr 1917 konnte man die gleiche Beobachtung nach dem damaligen ſtrengen Winter machen. Diesmal hatten wir jedoch einen milden Win— zer, dem erfahrungsgemäß auch ein milder Früh— ling und Sommer ſolgen. Alle Wahrſcheinlich— keit ſpricht dafür, daß wir in dieſem Jahre keine bedeutenden Rückſchläge mehr erleben werden. Allerdings darf man einen linden Frühling und warmen Sommer nicht immer als ſchön, das beißt, nach der allgemeinen Aufſaſſung, ſonnig und trocken, bezeichnen. Denn auch verregnete Frühlings- und Sommertage können, meteoro— logiſch betrachtet, warm genannt werden. Und dies ſcheint dieſes Jahr einzutreten. Für eine ſolche Annahme ſprechen jedenfalls zwei beſon— dere Gründe. Zunächſt befinden wir uns in einer Zeit nach dem Sonnenfleckenmaximum. en das Wetter hauptſächlich von Weſten, von ver See her beeinflußt und daher ſeucht und eni— ſprechend kühl iſt. Ferner haben wir in den letz— ien fünf Vierteljahren eine ungewöhnliche, fort— dauernde und nur örtlich unterbrochene Trocken— periode erlebt, der erfahrungsgemäß eine Zeit mit reichen Regenfällen ſolgt. Hieraus läßt ſich alſo ſchließen, daß Frühling und Sommer bei weftlichen Winden verhältnismäßig end kühl werden. urbnegünd feuch: Das Erbrecht des überlebenden Ehegatten Der Anteil an der Nachlaßmuſſe.— Haushalts- gegenſtände und Hochzeitsgeſchenke.— Lebens- verſicherung. Dem altrömiſchen Zivilrecht war ein Erbrecht des Ehegatten unbekannt, als jedoch Kaiſer Juſti— nian im Jahre 530 das römiſche Recht in der Ge— ſetzesſammlung Corpus juris eivilis zuſammen— ſtelen ließ— die noch bis zur Einführung des Bürgerlichen Geſetzbuches im Jahre 1900 auf das bis dahin in Deutſchland geltende Recht Hon we— ſemlichem Einfluß war— gab er„der armen Witwe“ ein unentziehbares außerordentliches Erbrecht in Höhe von einem Viertel des Nach— laſſes ihres Ehemannes. Das deutſche Recht hat dieſen Bruchteil grundſätzlich übernommen, als es den Rechtsſatz auſſtellte: Die Wittib ißt mit einem Löffel, die Waiſen mit dreien,“ hat aber auch dem Ehemann ein Erbrecht eingeräumt, enſprechend der deutſchen Auffaſſung von der Innigkeir der durch die Ehe begründeten Lebens. und Scheckſalsgemeinſchaft. Nach dem Geſetz hat jeder das Recht, zu be— ſtimmen, was nach ſeinem Tode mit dem hinter— laſſenen Vermögen geſchehen ſoll. Die Erfahrung lehrt jedoch, daß in den meiſten Todesfällen we der ein Teſtament noch ein Erbvertrag vorhan— den iſt. Alsdann tritt die Erbfolge ein, wie ſie das Geſetz geregelt hat, in dem Beſtreben, über den Nachlaß möglichſt im Sinne der Verſtorbe— nen zu verfügen. Noben den Erben der erſten Ordnung(das ſind Abtömmlinge des Erblaſſers, alſo deſſen Kinder zv. Enkel, Urenkel) erhält der überlebende Ehe— gatte den vierten Teil des Nachlaſſes. Neben den Verwandten der zweiten Ordnung(das ſind die Eltern und deren Abkömmlinge, alſo die Ge— ſchwiſter„w. Geſchwiſterkinder) erhält er die älfte. Sind ſolche Verwandten nicht vorhan— leben aber noch die Großeltern(das ſind wandte dritter Ordnung), ſo erbt der überlebende Ehcgafte aleichfalls die Hälfte. Alle entfernten ber Kamy ums ell. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. 1 5(25. Fortſetzung). Johanna machte nur eine Bewegung nach der Tür. „Laß nur, laß nur, es iſt nicht nötig, ich gehe ſchon von ſelber!“ ſagte er kleinmütig und ver— zſchwand ſchleunigſe durch die Tür, während Jo— anna neben dem Rollſtuhl ihres Vaters ſchluch— zend niederſan!. ö . 18. Nachdem der erſte Sturm ſich gelegt und Va— ter und Tochter ſich wieder etwas beruhigt hat— ten, begann Johannſen, ſeine Tochter auszufor— ſchen, was die Drohung zu bedeuten habe, mit welcher Johanna den entarteten jungen Mann eingeſchüchtert hatte. Johanna erzählte ihrem Vater das ganze traurige Begebnis, den Beſuch Richards zu einer Zeit, als der alte Mann in der Klinik gelegen tte, und den Einbruch bei Erich Steinthal, cher von Richard zweifellos mit den Schlüſſeln gangen worden war, die er hier aus der Jo— unſen'ſchen Wohnung, wo er geweilt hatte, ge— ſohlen haben mußte. Sie ſprach auch davon, daß rich ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach im Verdacht be, Mitwiſſerin des Verbrechens zu ſein. Der alte Johannſen wär bei den Worten ſei— ner Tochter bleicher und bleicher geworden. Zorn fund Scham erfüllten ſein Herz und Tränen ſtah⸗ en ſich über ſeine Wangen. 1 5 ö „Ich babe bisher mein Unglück mit Geduld und Demut ertragen, aber daß ich jetzt nicht im J ſtande bin, ſofort zu Verwandten(Abrömmlinge der Großeltern und deren Abkömmlinge, alſo Onkel, Tante, Vettern und Baſen) ſind durch das geſetzliche Erbrecht des überlebenden Ehegatten von der Erbſchaft ausgeſchloſſen. Leben zwar noch Großeltern, ſind jedoch einige von ihnen unter Hinterlaſſung von Abkömmlingen ſchon geſtorben, ſo erben dieſe Abkömmlinge nicht mit, der an und für ſich auf ſie entfallende Anteil an der Erbſchaft fällt dem überlebenden Ehegatten zu. Gehört der überlebende Gatte zu den erbbe⸗ rechtigten Verwandten, ſo erbt er zugleich als Verwandter.„Heiraten ins Blut iſt für's Erben gut.“ Hat z. B. ein Onkel ſeine Nichte geheiratet, ſo erbt ſie nicht nur in ihrer Eigenſchaft als Ehe⸗ frau, ſondern auch als Verwandte den möglicher weiſe auf ſie als Nichte entfallenden Anteil. Das Erbrecht läßt ſich kurz in folgende Zeilen zuſammenfaſſen: „Mit Kindern geviertelt, mit andern halbiert, das iſt. was dem Gatten als Erbe gebührt, Und iſt von den Großeltern niemand am Le— ben ſo wird ihm die ganze Erbſchaft gegeben.“ In kinderloſen Ehen gewährt das Geſetz dem Gatten noch außer der Hälfte des Nachlaſſes, den Voraus. Hierunter ſind die zu dem ehelichen Haus- halt gehörenden Gegenſtände zu ver— ſtehen, z. B. das Mobilar, Vorhänge, Wäſche; dagegen nicht Gegenſtände, die der Mann allein benutzt hat(3. B. wiſſenſchaftliche Bücher, Waf⸗ fen, Fahrrad oder ſolche Sachen, die zum Betrieb eines Geſchäftes bezw. Berufes beſtimmt ſiud, denn dieſe Gegenſtände dienen nicht dem ehelichen Haushalt.) Ferner gehören zum Voraus die Hochzeitsgeſchenke, und zwar ſämtliche, es braucht nicht feſtgeſtellt zu werden, wem ſie im einzelnen zugedacht waren. Die zum Voraus ge— hörenden Gegenſtände fallen alſo nicht in die Tei— lungsmaſſe. Außerordentlich wichtig, aber nicht allgemein bekannt iſt, daß eine Lebens ver— ſiche rungsſumme, die beim Tode des Ver— ſicherten an einen beſtimmten Bezugsberechtigien auszuzahlen iſt, überhaupt nicht zum Nach— laß gehört. Hatte z. B. der Mann ſein Leben verſichert und in dem Verſicherungsſchein die Zahlung der Summe an die Frau ausbedungen, ſo erwirbt die Frau mir dem Tode des Mannes die Verſicherungsſumme als ihr eigenes Recht(§ 330 BGB.) Die Frau bekommt alſo die Lebens— verſicherung für ihre Perſon ausbezahlt und er— hält außerdem von der übrigen Erbſchaft entwe— der ein Viertel oder die Hälfte und den Voraus. Iſt jedoch in dem Verſicherungsſchein nur geſagt, daß die Zahlung an die Erben oder den Vorzei— ger der Police erfolgen ſoll, dann gehört die Ver— ſicherungsſumme zum Nachlaß und wird mit zur Teilung gebracht. Geſchiedenen Ehegatlen ſteht kein Erbrecht an— einander zu; das Geſetz will nicht, daß ein un— würdiger Gatte erbt, daher gilt: „Scheidungsrecht bricht Gattenerbrecht.“ In allen Ehen, in denen das geſetzliche Güter. recht herrſcht, ſind zwei gerrennte Ver— mögensmaſſen zu unterſcheiden, das Ver— mögen des Mannes und das Vermögen der Frau. Das Vermögen des Mannes wird im allge— meinen durch die Ehe nicht berührt, es bleibt un— ter der alleinigen Verwaltung des Mannes, der über ſein Vermögen frei verfügen kann. Das Vermögen dee Frau ſetzt ſich zuſammen aus dem „Vorbehaltsgut,“(das ſind insbeſondere die zum ausſchließlichem perſönlichen Gebrauch beſtimm— ten Sachen, insbeſondere Kleider und Schmuück— ſachen) und dem„eingebrachten Gut“. An dem Vorbehaltsgut hat der Mann kein Verwaltungs- recht, das eingebrachte Gut unterliegt jedoch der Verwaltung und Nutznießung des Mannes, bleibt aber dem Siamme nach vom Vermögen des Mannes getrennt. Stirbt unn einer der Ehe— gatten, ſo bildet nur deſſen Vermögensmaſſe den Nachlaß. dem jungen Fabrikherrn hinzugehen, damit er nicht länger mein einziges Kind für eine Verbrecherin hält,— daß ich elend und hilflos an den Stuhl gefeſſelt bin, das be— dauere und beklage ich heute zum erſtenmal!“ Johanna wollte ihm ſeine Verzweiflung aus— reden, aber der alte Johannſen konnte ſich nicht beruhigen. Johanna mußte ihm verſprechen, in ſeinem Namen an Erich zu ſchreiben und ihn zu bitten, zu ihm zu kommen, da er ihm eine wichtige Ent— deckung zu machen habe. Später als ſonſt ging dann ber Mann zu Bett. Johanna aber war von einem inneren Auf— ruhr erfüllt; ſie dachte nicht mehr daran, was Erich von ihr glaubte, ſie dachte nur an die letzte Drohung des jungen Menſchen, als er die Woh— nung verließ. Was wollte er damit ſagen, als er ihr zurief, er würde ſich ſelber von dem jungen Fabrikherrn holen, was man ihm verweigerte? Wollte er abermals einen Einbruch verüben? Hatte er ſich vielleicht zum zweitenmal die nötigen Schlüſſel dazu verſchafft? Aus ſeinen dunklen Worten war auch eine Drohung gegen das Leben Erichs her— auszuhören geweſen. Wollte er etwa den jungen Herrn überfallen— ihn am Ende gar töten? Johanna fieberte, als ſie das alles überdachte; ſie wagte aber nicht, mit ihrem Vater darüber zu ſprechen. Sie wollte den alten Mann nicht noch mehr in Aufregung bringen. So kam die Nacht. Es dauerte lange, bis Jo— hannſon einſchlief, Johanna wartete an der Tür ſeines Schlaf— zimmers auf den Augenblick, bis ſeine tiefen, langgezogenen Atemzüge verrieten, daß er einge— ſchlafen ſei. Dann kleidete ſie ſich haſtig an, warf einen alten Mantel über, band ein Tuch um den Kopf und unerkannt ſchlüpfte ſie in die dunkle Nacht hinaus. Kleine Urſachen. Von L. Salomon. Berechtigte Ueberſetzung aus dem Engliſchen. Als Leopold von Ranke Stoff für ſeine Ge⸗ ſchichtsſchreibung ſammelte, erlebte er eines Tages in ſeinem Geburtsort, daß eine Brücke brach u. mehrere Perſonen ins Waſſer geſchleudert wur den. Von Leuten, welche bei der Kataſtrophe an⸗ weſend waren, ſagte der Eine: Ich ſah die Brücke fallen. Ein dicker Mann ging hinüber und ſtürzte hinein. Außerdem waren zwei Frauen darauf und ein Mann mit einem weißen Pferde. Es waren zwei Kinder darauf. erklärte ein anderer Zuſchauer, und der Reiter ſaß auf einem ſchwarzen Pferde. i Nun. dachte Ranke, wenn es unmöglich iſt. die Wahrheit über ein Ereignis zu erfahren, das am hellen Tage vor kurzer Zeit paſſierte, wie kann ich die Wahrheit von Geſchichten behupten, die Hunderte von Jahren zurückliegen! K In der Tat beruhen viele Kriſen der Ge— ſchichte auf ſehr geringfügigen Urſachen. Ein Glas Wein änderte die Geſchichte Frankreichs in einem Zeitraum von zwanzig Jahren. Der Herzog von Orleans. Sohn des Königs Louis Philippe und Thronfolger, trank nie mehr als eine beſtimmte Anzahl Gläſer Wein, weil ein Glas mehr ihn betrunken gemacht hätte. Eines Tages aber ver— gaß er die Zahl und trank ein Glas mehr. Er beſtieg ſeinen Wagen, aber während der Fahrt entglitten ihm die Zügel, die Prerde gingen durch und der Herzog wurde herausgeſchleudert, blieb tot liegen. Die Folge war, daß die Familie Or— leans des Thrones verluſtig ging. Wenn Grenville im Parlament nicht bean— tragt hätte, die amerikaniſchen Pflanzungen zu be— ſteuern, ſo wären die Vereinigten Stgaten noch heute engliſch. Es iſt ſonderbar, ſagt Thackeray, daß im Jah. re 1765 ein junger virginiſcher Offizier in einem pennſilvaniſchen Urwald einen Schuß abfeuerte n. dadurch einen Krieg entfachte, der ſechzig Jah— re dauerte, Frankreich ſeine amerikaniſchen Ko— lonien koſtete und die große ameritaniſche Re- publik ſchuf. * Giotto würde ein einfacher Schafhirte geblie— beu ſein, wenn Cimabue nicht ſeine Zeichnung zufällig geſehen hätte, auf welcher eines der Schafe abgebildet war. Luther wurde ein Mönch, weil ſein Freund vom Blitz erſchlagen wurde. Andernfalls wäre er Advokat geworden. * Porzellan wurde von dem Alichmiſten Bött— cher erfunden, als er verſuchte, dauerhafte Schmelztiegel herzuſtellen. Wenn nicht ſein Laden abgebrannt wäre, hätte Lundyfoot in Dublin nicht den Schnupftabak er— funden. * Dr. Delaunay— offenbar ein Vorläufer un— ſerer Pſychopathen— behauptete, man könne Charakter und Fähigkeiten eines Meuſchen aus den geringſten Kleinigkeiten erkennen. Ob eine Köchin gut ſei, erſehe man daraus, wie ſie einen Teller reinigt. Drehe ſie ihn von links nach rechts in der Richtung des Uhrzeigers, ſo habe ſie das Zeug zu einer guten Köchin, andernfalls wäre ſie zu ihrem Beruf unfähig. Auch wenn ſonſt jemand einen Krenis von rechts nach links zeichne, ſo ſei das ein Beweis ſeiner Fähigkeit. Die Frauen behauptete er ungalanter Weiſe, zeichneten ihn von rechts nach links. Centrifugale Bewegungen ſeien für die Intelligenz charakteriſtiſch, centri— pedale bedeuten das Gegenteil. Ein Symbol für große Wirkungen kleiner Urſachen dürfte der elektriſche Knopf ſein, auf den man drückt, um zerſtörende Exploſionen her. vorzubringen. n n n inn Es hatte bis zum Abend geregnet; ſeit eini— gen Stunden war der Wind umgeſchlagen; er heulte ſcharf aus dem Oſten und trieb die ſchwar— zen Wolkenballen am nächtlichen Himmel dahin. Die Straßen waren trockengefegt, die Laternen klapperten leiſe im Winde und warfen ihren un— gewiſſen Schein über die menſchenleeren Bürger— ſteige; nur hie und da kämpfte ein. Wanderer ſich gegen den Wind durch oder ließ ſich von dem— ſelben eine Strecke fortführen. Roſtige Wetterfahnen hörte man klirren, kra— chend flog hier und da ein Fenſterladen zu, ſo daß man weithin klirrende Scheiben fallen hörte. Eine unheimliche Nacht, in der man ungern ſein trautes Heim verläßt, in der nur Leute, die auf Schleichwegen gehen, die Straße aufſuchen. Als Johanna das Haus verlaſſen, hatte ſie noch keinen beſtimmten Plan,— ſie wußte ſelbſt nicht, wohin ſie gehen ſollte, nur ganz mechaniſch lenkte ſie ihre Schritte nach dem Hafen. Als ſie dort ankam, überlegte ſie, ob es nicht ratſam ſei, ſich nach der Steinthalſchen Werft zu begeben, die drüben an der Elbe lag. Zwar ver— mittelten die Dampfer der Hafenrundfähre auch des Nachts den Verkehr zwiſchen den beiden Ufern, aber wenn ſie ſich wirklich nach dem an— dern Ufer überſetzen ließ, was wollte ſie dort drüben anfangen? Wohin ſollte ſie ſich wenden, da ihr bekannt war, daß die Fabrik nachts ſtreng verſchloſſen war? Sie ſtand unſchlüſſig da und hielt ſich an dem Gitter feſt, um eine Stütze gegen den Sturm zu finden, der mit unaufhörlicher Gewalt von dem Strom herüberfegte. Dabei rief ſie ſich immer wieder die Drohung Richards ins Gedächtnis zu⸗ rück.— „Was tut es mir“, dachte ſie, wenn ich die Nacht dort drüben in der Nähe der Werft verbringe, 4 ich damit vielleicht ein Verbrechen verhüten aun!“ Erziehung der Kinder zur Gesundheit Von Medizinalrat Dr. Richard Weber* in Waldkirch(Baden.) Nn Die Erziehung des Menſchen fängt mit ſei⸗ nem erſten Lebenstage an und zwar handelt es ſich hier darum, das Kind zunächſt an Regel⸗ mäßigkeit und Pünktlichkeit zu gewöhnen. Das bezieht ſich im erſten Lebensabſchnitt auf die Nahrungsaufnahme und Körperpflege. Zwei⸗ fellos wird es auf die ſpätere Charakterbildung einen Einfluß haben, wenn dieſe, aus geſund⸗ heitlichen Gründen notwendige Pünktlichkeit eingehalten wird. Nicht wenn das Kind gerade aufwacht ud ſchreit, ſoll es ſeine Nahrung be— kommen, ſondern zu ganz beſtimmten Stunden, an die ſich der kleine Säugling bald ſo gewähnt. daß er die Zwiſchenzeit brav durchſchläft und zur rechten Zeit aufwacht. Die heute als zweck⸗ mäßig erkannte Dauer der Nahrungspauſen be— trägt 4 Stunden und die Zahl der Mahlzeiten fünf, bei achtſtündiger Nachtpauſe. Ein ſonſt ge⸗ ſundes Kind, das von vorn herein an dieſe Zeiteinteilung gewöhnt wird, entwickelt ſich prächtig und wird ſelten nervös, die lange Nachtruhe bekommt ihm und den Eltern aus— gezeichnet. Untugenden, die man nicht kennen lernt, braucht man ſich ſpäter auch nicht abzugewöhnen, darum gebe man dem Kinde keinen Schnuller, der immer geſundheitliche Gefahren in ſich birgt, laſſe es lieber an den Fingern lutſchen— aber auch das ſoll man ihm bei Zeiten abgewöh— nen. Man ſoll den Kindern überhaupt das Lutſchen möglichſt früh abgewöhnen, ſobald ſie aus dem Saugealter heraus ſind, auch das Lut— ſchen an der Flaſche. Trifft man doch ſogar nicht ſelten noch Schulkinder, die zu Hauſe noch aus der Flaſche trinken. Wenn der Säugling älter wird, beginnt die Erziehung zur Reinlichkeit, die der Mutter manchmal viel Mühe und Zeit koſtet. Dieſe darf ſie ſich nicht verdrießen laſſen. Man gewöhne die Kleinen von vornherein an eine pünktliche Verrichtung ihrer Geſchäfte und laſſe ſie zu be— ſtimmter Zeit ſo lange ſitzen, bis ſie ihrer Pflicht genügt haben. Das erleichtert ihre Erziehung in ſpäteren Jahren bedeutend und gerade hin— ſichtlich der Verdauung iſt die Gewöhnung an Pünktlichkeit wichtig für's ganze Leben. Auch an Leibesübungen ſoll man die Kleinen ſo früh wie möglich gewöhnen. Bei einem Säugling in den erſten Monaten genügt es, wenn er läglich eine halbe Stunde lang auf den Bauch gelegt wird, was ihm meiſt ſehr gut gefällt. Dann lernt er den Kopf nach oben und hinten heben und den Rücken durchdrücken, Uebungen, die zur Ausbildung der Rückenmuskulatur und zur Ge— radehaltung der Wirbelſäule von großem Werte ſind. Wenn das Kind größer wird und die Zähne da ſind, ſoll es, ſobald es dazu die nötige Fähig— keit hat, zu regelmäßigem Gebrauch der Zahn— bürſte erzogen werden. Kleinen Kindern macht das oft viel Spaß, ſie ſind meiſt recht gewiſſen⸗ haft darin und behalten dieſe gute Gewohnheit, dann für ihr ſpäteres Leben bei. Auch die Rei— nigung der Hände können ſie nicht früh genug lernen, und zwar ſoll man ſie auch hierbei mög— lichſt frühzeitig zur Selbſtändigkeit erziehen, weil das Selbſtwaſchen den Kleinen oft viel mehr Eindruck macht, als das manchmal qualvolle Ge— waſchenwerden. Wenn ſie im Spielalter ſchon dazu angehalten werden, nicht mit ungewaſche⸗ nen Händen zum Eſſen zu kommen, werden ſie das auch im ſpäteren Leben beibehalten. Wenn das Spielalter vorüber iſt und der Ernſt des Lebens mit dem erſten Schultag beginut, ſollen die Kinder an rechtzeitiges Aufſtehen ge⸗ wöhnt werden, damit ſie in Ruhe und Behag— lichkeit ihr Frühſtück verzehren können. Kinder, Scheu ſchritt ſie die Stufen F die zlit den Anlegepontons der Hafendampfer führen. Klirrend ſchautelten der Anlageſtelle. Der Kaſſierer, der hinter dem Eingangsgitter ſaß, ſah verſchlafen und griesgrämig den ſeltſa— men Fahrgaſt an. Was wollte das junge Mädchen wohl jetzt mitten in der Stürmiſchen Nacht im Hafen? mochte er denken. In der Kajüte des Dampfers, der zur Ab— fahrt bereit lag, ſuchte Johanna ſich ein windge— ſchütztes Plätzchen. Zwei betrunkene Matroſen lagen auf einer Bank und lallten im Schlaf widerwärtige Lieder; ſie ſah und hörte nichts, ſie kauerte ſich an einer Ecke zuſammen. Eine lange Zeit verging, dann hörte man plötzlich Schritte; die Abfahrtsglocke gab ihr Sig⸗ nal und ſehnaubend und puſtend ſetzte ſich der Dampfer in Bewegung. Johanna verließ gleich nach der Abfahrt die Kajüte, um die Landungsſtelle, an der ſie aus⸗ ſteigen mußte, nicht zu verpaſſen. Sie war froh, als der Dampfer endlich an der Landungsſtelle hielt, und mächkig gegen den Wind ankämpfend, erſtieg ſie die ſchräge Rampe, die zum Elbufer hinaufführte. Die Dunkelheit der Nacht war intenſiver ge⸗ worden. Hier oben ſah mau nirgends mehr Lich⸗ ter brennen, doch Johanna fand ſich dennoch zu⸗ recht. Zur linken Hand mußten die Gebäude der Steinthalſchen Werft auftauchen. Sie ging mit eiligen Schritten die Mauer ent⸗ lang bis zum Portierhäuschen, welches ſtill und 6 wie alle anderen Gebäude auch, da⸗ ag.— ſich zwei Laternen auf (Fortſetzung folgt.) —.— pie zn spre zuſſteben, dann haſteg ihr Frühstück verſchlingen und zur Schule ſtürmen, leiden in der Ernährüng und werden nervös. Zu jeder Nahrungsaufnahme ſoll man ſich die nötige Zeit laſſen. Eine wichtige Erziehungsfrage iſt auch die Gewöhnung an Genußgifte, zu denen in die⸗ ſem Alter zuerſt der Kafſee gehört. Den ſollten Kinder noch gar nicht kennen lernen, ſie verlie— ren darüber zu leicht die Luſt zur Milch, die ihnen während der ganzen Schulzeit unenthehr⸗ lich iſt. Dasſelbe gilt noch viel mehr vom Al⸗ tohol. Trotz der vielſeitigen Aufklärung findet man Alkoholgenuß bei Schulkindern noch viel zu oft. Der beeinträchtigt nicht nur die mo⸗ mentane Lernfähigteit, ſondern die ganze tör— perliche und geiſtige Entwicklung. In der Schulzeit iſt auf gerade Körperhaltung zu achten, nicht nur in der Schule, ſondern noch viel mehr zu Hauſe, da bei den zarten und nachgiebigen Knochen des heranwachſenden Kin— des leicht Wirbelſäulenverkrümmungen entſtehen können. In den Schulen iſt meiſt durch dem kindlichen Körper angepaßte Schulbänke für eine geſunde Sitzmöglichkeit geſorgt, zu Hauſe aber, wo das Kind am Familientiſch ſeine Schulauf— gaben und andere Arbeiten machen muß, muß dſman beſonders darauf achten, daß der Körper nicht krumm und ſchief gehalten wird. Einen guten Ausgleich für ſolche Sitzſchäden haben wir in ben Leibesübungen und im Sport, der in den höheren Schuljahren ſchon eifrig betrieben wird, doch haben die Eltern die Pflicht, dafür zu ſor— gen, daß die geiſtige Entwicklung nicht in den Hintergrund tritt und der Trieb nach Rekord— leiſtungen rechtzeitig unterdrückt wird. Menn die Kinder die Wohnung betreten. müſſen ſie die Schuhe gut reinigen, ein Scharr⸗ eiſen und eine Matte vor der Wohnungstür iſt hierzu Vorbedingung. Mit den Schuhen tragen ſie den Straßenſchmutz herein in die Zimmer, dieſer zerfällt zu Staub, mit dem Milliarden von Krankheitskeimen in die Luft gewirbelt werden können. Wenn die Schuhe ſehr ſchmutzig ſind, ſollen ſie vor Betreten der Wohnung aus⸗ gezogen werden. Auch das Ausſpucken iſt den Kindern von früh auf ſtreng zu verbieten, be ſonders in der Wohnung, aber auch drauße.. Beim Huſten und Nieſen ſollen ſie gelernt ha— ben, die Hand oder das Taſchentuch vor den Mund zu halten. Sie ſollen derart zur Reinlich— keit erzogen werden, daß ihnen jede Unreinlich— keit am Körper und an den Kleidern zum Unbe— hagen wird; die ganze Krankheitsverhütung iſt ja eigentlich nichts anderes, als eine Frage der Neinlichkeit. Wenn ſolche Geſichtspunkte bei der Kinder— erziehung gebührend berückſichtigt werden, dann iſt nach dem Grundſatz„Jung gewohnt, alt ge— tan“ die Krankheitsverhütung im ſpäteren Le— ben ein Kinderſpiel. Bei der ganzen Erzieh— ungsfrage müſſen wir uns aber immer bewußt ſein, daß das gute Beiſpiel mehr wert iſt, als alle Belehrung, deshalb ſollen wir Eltern un⸗ ſeren Kindern auch die Geſundheit vorleben. Dom Wandern 2 Von jeher war der Wandertrieb Urtrieb des Deutſchen Die Wanderſehnſucht hat ihn hinaus— getrieben in alle Welt. und viele wertvolle Menſchen ſind ihm zuliebe in weite Fernen ge— gaugen und ſogar dem Deutſchtum abtrännig geworden. Lie Geſchichte der Völterwanderuna, die Geſchichte der Siedlungen im deutſchen Oſten und vieles andere mehr geben uns Zeugniſſe über Zeugniſſe von der Freude der Deutſchen am Wandern, von ihrer Sehnſucht in die Weite. Auch Friedrich Ludwig Jahn wußte, wie es um den Wandertrieb der deutſchen Jugend ſteht. En mſelber iſt ein rüſtiger Wanderer geweſen, der faſt ganz Deutſchland zu Fuß bereiſt hat und von verſität zu Univerſität gepilgert iſt, nicht zu— „l, um ſeinen Wandertrieb zu erfüllen. Und als er das Turnen begründet hatte, da gehörte das Wandern zum unentbehrlichen Beſtandteil ſeiner turneriſchen Uebungen. Turnen und Wan— dern waren aufs iunigſte miteinander verknüpft, und er ſelbſt zog mit ſeinen Turnern häufig nicht nur auf kleinen Ausflügen in die nähere Um— gebung Berlins hinaus, ſondern er hat größere Turnfahrten unternommen, um ſeinen Zöglin— gen die Schönheit des deutſchen Vaterlandes zu zeigen. So iſt er mit ihnen von Berlin nach Rügen und wieder zurück auf Schuſters Rappen gewandert, und ebenſo beſuchte er mit ſeinen Turnern Breslau und das Rieſengebirge. Er hat auch das Wandern immer wieder hoch ge— prieſen. Bekannt iſt ja ſein Ausſpruch über das Wandern:„Die Wanderſchaft iſt die Bienen— zahrt zum Honigtaue des Erdenlebens.“ Wäh— ind ſeiner jahrelangen Feſtungshaft hat er ge— wiß nichts ſehnlicher vermißt, als die ſriſch-fröh— lichen Wanderungen. Auch ein anderer großer deutſcher Jugenderzteher, der Philantrop Guts Muths, hat von Schnepfenthal aus mit ſeinen Zöglingen alljährlich Wanderungen unternom— men. Auch die getreu der deutſchen Turnvereine Ueberlieferung des haben ſich, turneriſchen Be— triebes auf dem erſten deutſchen Turnplatz in der Haſenheide zu Berlin, die Pflege des Wan⸗ derns als Ziel geſetzt. Es gibt wohl keinen, der faſt 13000 Turnvereine der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, der nicht das Wandern pflegte und der es nicht als wertvolle Ergänzung des ſonſtigen Niolſeitigen Turnbetriebs einſchätzt. Deshalb 1„0 Sonntag für Sonntag Tauſende von Tur— nerinnen und Turnern unterwegs, um die Schön— heiten der deutſchen Heimat kennen zu lernen, um„fernab von der Häuſer dumpfen Gemächern“ Gottes Odem zu ſchöpfen und der Natur wieder nahezukommen, die an der Drehbank, unter un— geſunden Wohnungsverhältniſſen nur zu le icht verloren geht. ö Eine drollige Straſe Das Neuyorker Strafgericht beſchäftigte dieſer Tage wieder einmal einer der zahlreichen Fälle der Uebertretung des Alkoholverbotes. In einem vornehmen Gaſthof hatten zwei Herren eine Flucht von Zimmern gemietet. Bald war aber die Polizei darauf aufmerkſam geworden und ſtellte dieſe. Gäſte als Häupt⸗ linge einer Alkoholſchmuggelbande feſt. In der Verhandlung kam auch zur Sprache, daß zer Geſchäftsführer unbedingt habe wiſſen müſſen, was für eine Art von Guͤſten er in dieſen Herren beherbergt habe. Es wurde da— her die Anklage auf ihn ausgedehnt und, wäh— rend die Schmuggler ſelbſt Gefängnisſtrafe bekamen, dem Geſchäftsführer die Strafe auf— erlegt, daß er ein ganzes Jahr lang eine Flucht von Zimmern leer ſtehen laſſen müſſe. Der Mietsausfall iſt naturgemäß ungemein beträchtlich. — Das Geſetz zum Schutze der Landwirtſchaft. Das Geſetz zum Schutze der Landwirtſchaſt. dds vor Oſtern vom Reichstag verabſchiedete neue Agrarprogramm enthält im weſentlichen follende Beſtimmungen: I. Roggen: Die jetzige Begrenzung der Roggenzollrege— lung don 3 und 9 RM erritt außer Kraft. Die Reichsregierung erhält für die Feſtſetzung des Roggenzolles bis zum 31. März 1931 eine Er— müchtigung auf Grund folgender Beſtimmungen: „Wenn die Entwicklung des Roggenpreiſes eh erfordert, hat die Reichsregierung den Zoll— ſatz für Roggen herab- oder heraufzuſetzen. hierbei hat ein Preis von 230 RM je To. als Jhresdurchſchnittspreis zu gelten. Die Not— wendigkeit einer Aenderung des Zollſatzes iſt ſeweils ſpäteſtens nach Ablauf einer Friſt von Monaten zu prüfen.“ 2. Weizen: i Die jetzige Begrenzung der Weizenzollrege— ung von 1.50 und 12 RM tritt außer Kraft. Die Reichsregierung erhält für die Feſtſetzung des Welzenzolles bis zum 31. März 1931 eine Er— nächtigung aufgrund folgender Beſtimmung: „Wenn die Entwicklung des Weizenpreiſes erfordert, hat die Reichsregierung den Zoll— für Weizen und Spelz herab- oder her— zuſetzen. Hierbei hat ein Preis von 260 Me je Tonne als Jahresdurchſchniitspreis zu llelten. Die Notwendigkeit einer Aenderung dos Zollſatzes iſt jeweils ſpäteſtens nach Ab— lauf einer Friſt von 6 Monaten zu prüfen.“ Gerſte: Die jetzigen Beſtimmungen über die Gerſten— ollregelung treten außer Kraft. Die Reichsregie— ung erhält für die Feſtſetzung des Gerſtenzolles zum 31. März 1931 eine Ermächtigung auf— rund folgender Beſtimmung: „Wenn die Entwicklung der Wirtſchafktslage es erfordert, hat die Reichsregierung den Hollſatz für Gerſte herab- oder heraufzuſetzen, wubei der Zollſatz für Gerſte zur Viehfütte— zung unter Zollſicherung zwiſchen 2 und 12 Ahl. je dz. zu halten und der Zollſatz für andere Gerſte dem Zollſatz für Weizen anzu— paſſen iſt.“ Hyfer: Die jetzige Begrenzung der Haferzollregelung on“ und 12 RM tritt außer Kraft. Die Reichs- cherung erhält für die Feſtſetzung des Hafer— olls bis zum 31. März 1931 eine Ermächtigung lg zund folgender Beſtimmung: „Wenn die Entwicklung der Wiriſchafts— lage es erfordert, hat die Reichsregierung den Hollſatz für Hafer herab- oder heraufzuſetzen.“ „it vorſtehender Neuregelung der Getreide— Jollverhältniſſe iſt für die Getreidearten im all— emeinen diejenige generelle Ermächtigung zur olländerung durchgeſetzt, für die ſich der Präſi— zent der Vereinigung der Deutſchen Bauernver— inc, Miniſter Dr. Hermes, in den Sitzungen der zereinigung am 26. bis 28. März ds. Irs., und 990 r Borſtand durch die bekannte Entſchließung dom 28. März 1929(vergl. auch Nr. 14 des Baus r“ vom 5. April 1930) nachdrücklichſt einge. etzt haben. 5. Erhſen. Die Reichsregierung erhält für die Feſtſetzung es Erbſenzolles bis zum 31. März 1931 eine 1 rmächtigung aufgrund folgender Beſtimmung: „Die Reichsregierung wird ermächtigt, den Zollſatz für Erbſen herab. oder heraufzuſetzen, wenn die Entwicklung der Erbſenpreiſe es er. forderlich macht.“ „Futterrüben, Möhren, Waſſerrüben und ſon⸗ tige Feldrüben. Die Einfuhr dieſer Rüben in friſchem Zuſtande bat bisher zollfrei. Sie ſoll künftig mit einem hollſatz von 1.— RM Rpro dz. belaſtet werden. „Der Zoll für getrocknete(gedörrte) vorſtehende üben, mit Ausnahme der als Külchengewächſe lenenden, betrug bisher 1.— RM. Er ſoll jetzt 9.— RM heraufgefetzt werden. 7. Zuckerrüben. Friſche Zuckerrüben waren bisher zollfrei. Sie ſollen künftig einen Zoll von 3.— RM pro dz. tragen. Für getrocknete(gedörrte) Zuckerrüben beſtand ein Zoll von 1.— RM. Er ſoll künftig 10.— RM betragen. Außerdem wird für die Einſuhr von Zuckerrüben folgende Beſtimmung geſroffen: „Der Reichminiſter der Feuanzen wird er— mächtigt, denjenigen Zuckerfabriten, die im Betriebsjahre 1929-30 ausländiſche Zuckerrüben verarbeitet haben, die zollfreie Einfuhr von Zuckerrüben bis zur Höhe derjenigen Mengen zu geſtatten, die ſie im Betriebsjahre 1929.30 aus dem Auslande eingeführt haben.“ 8. Hopfen und Hopfenmehl: Der autonome Hopfenzoll von 100 RM ſoll künftig auf 150 RM heraufgeſetzt werden. Der Hopfenzoll iſt allerdings vertraglich auf 60 RM. gebunden. Der Zoll für Hopfenmehl von 130 RM wird auf 225 RM e heraufgeſetzt. 9. Kartofſelflocken: Der Zoll für Kartoffelflocken wird auf 15 RM feſtgeſetzt. 10. Keltertrauben und Weinmniſche: Der Zoll für Keltertrauben und Weinmaiſche der zurzeit 60 RM beträgt und vertraglich nicht gebunden iſt, wird auf 90 RM erhöht. 11. Pferde: Pferde mit einem Werte bis Stück und mit weniger als 1.40 den bisher zu einem Zollſatz von Stück eingeführt. Dieſer Zollſatz RM erhöht. 12. Schweine: Die bisherigen Beſtimmungen über die Rege— lung des Schweinezolles ſollen künftig durch In— krafttreten folgender Vorſchriften erſetzt werden: „Iſt der Preis am Berliner Markt für Schweine der Klaſſe C im Durchſchnitt zweier Wochen niedriger als 75.— RM je Zentner Lebendgewicht, ſo erhöht ſich der Zollſatz für Schweine um 50 v. Hundert, bis der Preis am Berliner Markt für Schweine der Klaſſe C im Durchſchnitt zweier Wochen vom Tage des Inkrafttretens des erhöhten Zollſatzes an ge— rechnet 85.— RM je Zentner Lebendgewicht erreicht. Die Abänderung der Zollſätze iſt durch zem Reichsminiſter der Finanzen jeweils mit Wirkung vom 10. Tage nach der letzten vor— ſtehend genannten Notierung in Kraft zu ſel— zen. Falls durch Steigen der Einfuhr der Preis der Schweine auf dem deutſchen Markt gedrückt wird, iſt die Reichsregierung ermüchtigt, den Zollſatz für lebende Schweine bes auf 36. RO für den Doppelzentner Lebendgewicht herauf— zuſetzen. Die Reichsregierung iſt ermächtigt, den Zollſatz wieder herabzuſetzen.“ Die Beſtimmung, wonach der Zollſatz für Schweine zu Schlachtzwecken durch vertragsmä— ßige Abmachungen nicht unter 16 RM herabgeſetzt werden ſoll, wird geſtrichen. Dafür tritt eine Vor— ſchrift in Kraft. wonach durch vertragsmäßige Abmachungen das Wirkſamwerden obenſtehender Beſtimmung für die Regelung des Schweinezolles nicht verhindert werden darf. Durch das Geſetz vom 22. Dezember 1929 wur— de beſtimmt, daß der Zoll für Fleiſch von Schwei— nen, friſch auch gefroren, mit Ausnahme n der In— neren. Köpfe, Spitzbeine durch veriragsmäßige Abmachungen nicht unter 32.— RM kherabgeſetzt werden ſoll; künftig ſoll die Herabſetzung des Schweinefleiſchzolles nicht unter 45.— RM 8er— folgen. 13. Gefrierfleiſch, Einfuhrerleichterungen für Fleiſch, 8 12 des Fleiſchbeſchaugeſetzes. Das Geſetz über zollfreie Einfuhr von Gefrier- fleiſch vom 30. März 1928, wonach jährlich 50000 Tonnen Gefrierfleiſch zollfrei eingeführt werden dürfen, tritt mit den dazu erlaſſenen Verordnun— gen mit Wirkung vom 1. Juli 1930 außer Kraft. Die Verordnung über Einfuhrerleichterungen 11 Fleiſch vom 2. November 1923 ſieht im 8 1 eine Verlängerung der zu Beginn des Krieges zu 300 RM das Stockmaß wur— 0 RM für ein wird auf 150 erlaſſenen Erleichterungen für die Einfuhr von Gefrierfleiſch und Kühlfleiſch mindeſtens bis zum 31. Dezember 1933 vor. Dieſe Beſtimmung wird nunmehr außer Kraft geſetzt. An Stelle der übrigen Vorſchriftien vorge— annter Verordnung, wonach Einfuhrerleichte— rungen für innere Organe und andere Tierteile vorgeſeheu ſind, wonach ferner der Reichsminiſter weitere Einfuhrerleichterungen zulaſſen, ſowie die Einfuhrerleichterungen für innere Organe u. andere Tierteile aufheben kann, ſollen künftig fol— gende Vorſchriften in Kraft treten: a) Die während des Krieges und in der Nach— kriegszeit zugelaſſenen Erleichterungen für die Einfuhr friſcher innerer Organe von Rindern, von Schweinen, von Schafen und von Ziegen ſowie von friſchen Köpfen und Spitzbeinen von Schweinen bleiben bis auf weiteres in Kraft. Die Reichsregierung wird ermächtigt, die Er— leichterungen für die Einfuhr friſcher inneren Organe, Köpfe und Spitzbeine wieder aufzu— heben.“ Vorbehaltlich vorgenannter Vorſchrift unter a) tritt der§ 12 des Geſetzes betreffend die Schlachiwieh⸗ und Fleiſchbeſchau in der Faſſung vom 3. Juni 1900 mit Wirkung vom 1. Juli 195% wieder in Kraft. Die wichtigſten Beſtimmungen des S 12 lauten folgendermaßen: „Die Einfuhr von Fleiſch in luftdicht ver ſchloſſenen Büchſen oder ähnlichen Gefäßen. von Würſten und ſonſtigen Gemengen aus zer— kleinertem Fleiſch in das Zollinland iſt ver— boten.“ Im übrigen gelten für die Einfuhr von Fleiſch das Zollinland folgende Bedingungen: „Friſches Fleiſch darf in das Zollinland nur in ganzen Tierkörpern, die bei Rindvieh. ausſchließlich der Kälber, und bei Schweinen in Hälften zerlegt ſein können, eingeführt werden. Mit den Tierkörpern müſſen Bruſt, und Bauchfell, Lunge, Herz. Nieren, bei Kühen auch das Euter in natürlichem Zuſammenhang verbunden ſein; der Bundesrat iſt ermächtigt, dieſe Vorſchrift auf weitere Organe auszu— dehnen.“ 13. Seſchlachtetes Federvieh: Der Zoll für nicht zubereitetes, geſchlachtetes Federvieh von 30.— RM wird auf 45.— RM heraufgeſetzt. Der Zoll für geſpicktes oder ſonſt einfach zubereitetes, geſchlachtetes Federvieh ſowie geräucherte Gänſebrüſte und Gänſekeulen von 0 Ro wird auf 85 RM heraufgeſetzt; der Zoll für geſchlachtetes Federvieh zum feineren Tafel— genuß von 75.— RM auf 120.— RM; der Zoll“ für anderes Fleiſch von Federvieh wird von 35.— RM aauf 60.— RM. erhöht. 15. Flumen, Talg. Der Flomenzoll von 7.ä— RM wird»uf 20.— RM. erhöh. Der Zull für Talg von Rindern und Schafen wird von 200 RM auf 20.— Ron erhöh. 16. Milch. Die Einfuhr von friſcher Milch ſowie Butter milch und Molken war bisher zollfrei. Sie wird künftig mit einem Zoll von 5.— RM helaſtet. Die Reichsregierung erhält aber die Ermächti— gung, für beſondere Fälle Ausnahmen don dem Friſchmilchzoll zu bewilligen. Der Zoll für entkeimte(ſteriliſierte) oder pep— toniſierte Milch von 5.— RM wird auf 8,50 RM erhöht. 17. Eier: Der antonome Zoll für Eier von Federoieh und Federwild wird von 6.— RM auf 30.— RM erhöht. Ver Eierzoll iſt allerdings auf 5.— RM vertraglich gebunden. Außerdem wird der Reichsminiſter für Ernäh. rung und Landwirtſchaft ermächtigt, 1. zur Förderung der heimiſchen Geflütgel— und Eierwirtſchaft Vorſchriften daüber zu erlaſ. ſen, ob und in welcher Weiſe Eier von Federvieh die für Genußzwecke angeboten, zum Verkauf vor. rätig gehalten, feilgehalten, verkauft oder ſonſt in den Verkehr gebracht werden, gekennzeichne werden müſſen. 155 7 ö 1 7 N 0 2. zu beſtimmen, N J daß. wer den aufgrund von Nr. 1 erlaſſenen Vorſchriften zuwiderhandelt, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft wird. b) daß neben der Strafe auf Einziehung der Ge— genſtände zu erkennen iſt, auf die ſich die Zu— widerhandlung bezieht. auch wenn die Gegen- ſtände dem Verurteilten nicht gehören, daß, falls keine beſtimmte Perſon verfolgt oder verurteilt werden kann, auf Einziehung der Gegenſtände ſelbſtändig erkannt werden kann, wenn im übrigen die Vorausſetzungen hierfür vorliegen. 18. Mehl, Graupen. Gries. Grütze und ſonſtige Müllereierzeugniſſe. Der Zoll für Mehl, auch gebrannt oder ge— röſtet, ſoll künftig den doppelten Zollſatz für Weizen plus 1.50 RM. betragen., Der Zoll für Graupen, Gries und Grütze aus Getreide ſoll ſtatt bisher 18.75 RM künftig den doppelten Zollſatz für Weizen plus 1.50 RM be— tragen. Der Zoll für Müllereierzeugniſſe ſoll künftig den doppelten Zollſatz für Weizen 1.50 Mk. be— tragen. 19. Stärke und Stärkegummi: Der Zoll für Stärke aus anderen Erzeugniſſen als Weizen und Roggen wird von 21.— RM bzw. 16.— RM. auf 29.— R. bzw. auf 24.— RM. erhöht. Der Zoll für Stärkegummi und dergl. wird von 18.— RM. uaf 36.— RM. erhöhlr— 20. Pfeilwurzelmehl. Sago und dergl. Der Zoll für Pfeilwurzel ehr. dergl. wird von 15.— RM. auf 15. höht. 21. Stärkezucker, Fruchtzucker und dergl. Der Zoll für Staärkezucker, Fruchtzucker und dergl. wird von 20.— RM auf 21.— RM. er⸗ höht. 22. Wein: ö Die autonomen Zollſätze für Wein werden um 50 Prozent erhöht. Danach wird der autonome Zoll für Wein und friſchen Moſt von Trauben mit einem natürlichen Weingeiſtgehalt in Behält— niſſen von 50 Litern und mehr künftig 120 RM. betragen, in anderen Behältsiſſen 180.— RM. Der Zo“ für Wein mit verſtärktem Weingeiſt— gehalt 135.— RM. bzw. 195.— RM. Für die Feſtſetzung des Zolles für Weine zur Herſtellung von Schaumwein unter Zollſicherung, der 20.— RM beträgt, erhält die Reichsregierung die Ermächtigung, dieſen Zollſatz nach Lage der Marktverhältniſſe herauf oder herabzuſetzen. 3. Schnitzel von Zuckerrüben: Die Einfuhr von ausgelaugten Schnitzeln von Zuckerrüben war bisher frei. Sie ſoll künfeig mit 1.— RM. Zoll pro dz. belaſtet werden; der Zoll für getrocknete, ausgelaugte Schnitzel von Zucker— rüben ſoll von 1.— Ron guf 4.— Roe. erhötzr werden. 24. Einfuhrſcheine: Für die Erteilung von Ernfuhrſche men e batt die Reichsregierung eine Ermächtigung aufgrund folgender Beſtimmung: „Die Reichsregierung iſt bis zum 41. März 1931 ermächtigt. im Namen der geltenden Zoll ſätze die Wertbeſtimmung der Einfuhrſcheine bei der Ausfuhr von Getreide und Hülſen. früchien, von Erzeugniſſen aus Getreide und Hülſenfrüchten, ſowie von lebenden Schwei— nen, Schweinefleiſch Tarifnummre 108 und Schweineſchinken in luftdicht verſchloſſenen Behältniſſen abweichend von den Vorſchriften des 8 11 des Zolltarifgeſetzes zu regeln. Sie kann ferner vorſchreiben, daß und unter wel⸗ chen Bedingungen auch bei der Ausfuhr von Rindvieh, Rindfleiſch aller Art, Schafen. Schaffleiſch aller Art und Erzeugniſſen aus Kartoffeln Einfuhrſcheine zu erteilen ſind. Dabei iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß die Belaſtung der Reichskaſſe nicht über die B laſtung hinausgeht, die ſich im Rechnungs. jahr 1929 ergeben ha Sago und M. er-