Arbeit.⸗Samariter⸗Kolonne Viernheim. Kolonnenarzt: gaenhdn dh n d on hM a 0 egal. So daden. het Hereln Jennas. Am Sonntag den 4. Mai, nachm. von ½ 1 Uhr ad, findet auf unserem Schieß- stand eine jugendsportprüfung mit anschließendem Ppeisschiegen. Günstiges Wetter vorausgesetzt, verspricht der Maiensonntag Nachmittag bei K 0 N 2 E. R + und sonstigen Darbietungen mit Wirtschaftsbestrieb einige genubreiche Stunden. Herr Dr. Blaeß. Von Samstag, den 5. April bis 4. Mai halten wir unſere diesjährige, vom Miniſterium J. 47747/%%29 vom 7. 1. 30) Volkschor Viernheim (zu der Nr. M. D. Morgen Sonntag, 4 Mai, ab nachm. 2 Uhr, findet im Eichwald am Ochsenbrunnen genehmigte unser diesjähriges 5 77 5 Straßenſammlung 5 ab. Wir bitten die Einwohnerſchaft, uns auch 8 dieſes Jahr zu unterſtützen. Die eingegangenen 80 Spenden werden auch dieſes Jahr in der Haupt- ſache für erſte Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen und 0 Krankentransporte für die Viernheimer Bevölkerung 55 verwendet. Der Vorſtand. : 8 5 Lud Huub ö Hes ang- arein„ Sängarbung“ g h dd ernheimer Anzeiger Nlenhelmer Tageblatt— Wternhetmer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Blernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) 1 täglich mit Ausn 15 der Sonn und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petttzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bet Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artitel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäf fteſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei eigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme vn beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werder 1 k. frei ins Hau gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim gernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. U.— Schriftleitung, Druck u. erlag: Jon. Markin, Geſchäftaſtelle Rathausſte. für Alt und Jung ... ba 77 K Wir laden daher alle unsere Mitglieder, besonders die Schützen und Jungschützen nebst Angehörigen ein. Freunde u. Gönner des Vereins sowie Gäste sind herzlich willkommen. Der Vors 10 tan d. nge egg Wag& Ag nge — Ar. 104 statt, wozu wir die gesamte Einwohnerschaft freundlichst einladen. Für Speisen und Ge— tränke ist in jeder Weise Sorge getragen. Täglich friſche Geschnittene und gespitzte DER VORSTAND. NB. Für die Aktivität morgens ½ 10 Uhr auf dem Festplatz Zusammenkunft. stunde des Frauen- und Männerchors. Heute Samstag abend im Karpfen Sing- Niemand darf fehlen. mee ——T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—— Senohpaphenbepehn Babesberber Verein für Reichskurzſchrift Am Dienstag, den 6. Mai 1930, abends 8 Uhr beginnt in der Schillerſchule ein Anfänger ⸗Kurſus in Reichskurzſchrift gegen mäßiges Honorar. Hierzu laden wir alle intereſſierten Damen und Herren ein. Eine gründliche Ausbildung wird gewährleiſtet. Anmeldungen können in abenden erfolgen. n 86. cbrelder Rathausſtraße 50— den Unterrichts- Der Vorſtand. B—˙·˙¹¹ Lorſcherſtraße 8 Abschlag 1a. 20% Algäuer ſchöne viertelreife Ware Pfund 44 Pig. % Pfund 11 Pig. 5 Proz. Rabatt Gewaltiger Preisahhau! Pianos! fabrikneu, modernster Konstruktion, kreuzseitig, solide starke Bauart, schöner Ton und gute Ausführung verkaufe ich zu Ausnahmepreisen von m. 000. 750. 00. auch gegen Ratenzahlung. Um Qualität und Beschaffenheit persönlich zu prüfen, gebe jek dle Klaviere jahrelang in Miete mit der Be- fügen daß der gezahlte Mietpreis ohne jeden Abzug später in Anrechnung kommt Kunst- J. Iunesorg. handlg. 0. 1 Mennhe im. elmardeit schriftl. Vitalis- Verl. München- 4 Der Verein veran- staltèt am Sonntag dem 4. Mai, abds. 5 8 Uhr, im hof“ einen Rerabend mu Lau Hierzu laden wir alle unsere 4 Mitglieder u. deren Angehörige herzlichst ein. Der Vorstand. mum d 1 6 1 1 Al hKaißet⸗ zu haben bei Knapp Jampertheimerſtraße 13 Radio Röhren, neuwertig Battrie-Empfänger Koch& Störzel billig zu verkaufen. Nepsgaſſe Nr. 9. * Der reichliche Milchertrag macht uns täglich Freude ſeit wir un⸗ ſeren Kühen regel⸗ mäßig Futterwürze „Bauerufreude“ (Miſchung) ins Futter würzen. Ihre„Bauernfreude“ iſt ein notwendiges Hilfsmittel. Meine Tiere ſind geſund und kräftig! Wir milſſen unſer beſonderes Lob über Ihr tadelloſes Er⸗ zeugnis ausſprechen, ſagt freiwillig: err Peter Stöcher olbermoor, Poſt: ſelbſt, Oberbayern. Jedem Griginal⸗ Paket iſt die Schutzmarke:„Maſt⸗ ſchwein a. d. Waage“ aufgedruckt— man beach⸗ te diefe. Zur Probe verſendet die alleinige Fabrik: Th. Lauſer in Regensburg 3 Pfd. Bauernfreude ür RM. 1.80 per achnahme. In Viernheim 15 gen 15 Nathan Nos p, Kue Am Lager iſt und empfehle Hederich Kainit in 100 Kilogr. Säcken Kalkksſtickſtoff Ferner alle Sorten Dünger la Saatmais und Steckwelſchkorn Chriſtian Adler, zur Traube Heute Jamatag von nachm. 5 Uhr ab 14. hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Martin Pfenning, Friedrichſtraße 52. Ausschneiden!„ee ste dieses Inserat ſhrer Bestellung beilegen, erhalten Sie Hils gute Eflelweig-Dauerrud Herrenrad Nr. tin m. Edelweißblumen u. Goldlinlen-Verzlerung, umme. J Sontinental Prima, Freilautrückhtrittbr. Torpedo, Sattel gelb vernickelt, mit „vermied. niemals rostenden Stahlspeichen und fünf- IAhrigem Garantieschein zu Mk. (bamenrad Nr. 14 A Mu. 85) frachtfreſ und verpackungsfrel bis zu lhrer Eisenbahn- station. Vorherkasse oder Bahnnachnahme. Neuen Katalog Nr. 130 senden gern gratis und franko. Fahrräder, Nähmaschinen und Summireifen mit unserer U geschützten Marke„Edelwels“ sind in Fahrradhandlungen nicht erhältſich, sondern nur von uns oder unsem Vertretern. Bisher über ½ Million Edelweigräder geliefert Das konnten wir wohl nimmermehr, wenn Edelwelg rad nicht gut und billig wär. Edelweig- Decker, deutsch- Wartenberg 125 Fahrradbau-Lelstungsfähigkeit pro Woche 1000 Edelweig- Räder— kauft Der kluge Wirt Zigarren, Agarillos, Stumpen u. Zigaretten bel Jakob Bugert, bertel, Luduigstr. 4 Ein Versuch wird überzeugen! Kein Preisaufschlag bei Abnahme kleinerer Quantitäten. 1. çcStrengste Diskretion zugesichert. Bei Nichtgefallen wird Ware ohne Angabe eines Grundes sofort anstandslos zurückgenommen. „„emnllänschen“-Ziparlllos. Ersatz für Ziga- Spezialität: retten. Bekömmſich, leicht und Wureg, Tausende von Zigaretten-Rauchern haben sich ee und rauchen heute nur noch„Korkpflänz chend. Versuch gesundheitlich, wie auch pecunſir dringend zu empfehlen. Muſik durch die Straßen des Orts. Bohnenstangen Tomatenpfähle Hurzoeschmttenes Brennholz laufend billig abzugeben. Sägewerk Brückmann. Verkaufsstelle: Wasserstr. 4 dn Se um Wer- k. Waloſportplat Vereinshaus mit Kaf tpk Sonntag, den 4. Mai 3 Uhr Das große Entscheidungsspiel um die Bezirksliga: nachm. Pfalzkreis⸗Meiſter Viernheim Meiſter von Unterbaden Vorher Erſatzliga-Mannſchaften. Zu dieſem ho intereſſanten Spiel laden wir die verehrl. Einwohner ſchaft, unſere Mitgl. u. Sportfreunde alle herzl. ein. Vorm. 10 Uhr V'heim A! Igd.— Phöui Mannheim A 2 Jugend. Nachm. halb 5 Uhr V'heim B1— Phöuiz Mannheim B1. N. B. Alle Igd.⸗Spieler haben ihre Trickots im Lokal abzuliefern. Die Sportleitung Im Vereinshaus: Reſtauratiousbetrieb mit 14 Speiſen und Getränke. Nach dem Spiel: muſik— Unterhaltung mit Radioübertragung aus d. Schwe ö Eintrittspreiſe: Nichtmitgl. 80 Pfg. Sitzyl, 1.— Mitgl. u. Damen 50 Pfg. Sitzpl. 1.—(Mit ſalieder gegen Vorzeigen der Mitgl. Karte m. März marke andernfals Eintritt wie Nichtmitglieder Erwerbsloſe 50 Pfg. bei Vorzeigen der eigenen Karte. Schüler bis 16 Jahren 50 Pfg. darüber volle Preiſe. Alle Freikarten ſind für dieſes Spiel aufgehoben. Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Anläßlich der Feuerſchutzwoche finde am Samstag, den 3. Mai abends 6 Uhr, eine Verſammlung der ganzen Wehr am Spritzenhaus ſtatt, zwecks Ueberreichung des 25jährigen Verdienſtab zeichens an verſchiedene Mitglieder durch Herr Bürgermeiſter Lamberth. Anſchließend Abmace der ganzen Wehr zu einem Propagandaumzug mi Signal 6 Uhr; Das Rommando: Kempf. desfumie Schwarten Jeder Länge nationaler Steuerverhältniſſe ſehr intereſſanter Vergleich ausgearbeitet wor— — 1930, 35 000 lich jede ſteuerliche und ſonſtige Moral macht⸗ 1 Deutſchland, das kapitalärmſte Land. Von der Kenner inter— iſt kürzlich ein einem erſten den über die ſteuerliche Belaſtung eines Un⸗ ternehmens, das bei einem Eigenkapital von vier Millionen Mark und einem Umſatz von ſechs Millionen Mark mit einer Dividende von ſieben Prozent arbeitet. Nach den Ergebniſſen beträgt in Deutſchland die ſteuerliche Belaſtung bei einem ſolchen Unternehmen, falls es eine Aktiengeſellſchaft iſt, 402 Prozent, falls es ein Einzelunternehmen iſt, 504 Prozent. Für Frankreich lauten die entſprechenden Ziffern 338 bezw. 325, für England 154 bezw. 232, für die Schweiz ſogar nur 100 bezw. 98 Prozent. Dieſe Ziffern, nach denen Deutſchland in ſeiner ſteuerlichen Belaſtung weit an der Spitze ſteht, ſind um ſo beachtlicher, als Deutſchland das kapitalärmſte induſtrielle Land fſt, das jährlich mindeſtens 10—12 Milliarden Mark Kapitalbedarf(7—8 Milliarden Eigenbedarf, 2 Milliarden Mk. Reparationsbedarf, 1,5 Milliarden Mark Zinſendienſt) benötigt. Die deutſche Wirtſchaft iſt aber nicht nur in der Höhe der Beſteuerung dem Auslande gegen⸗ über ſchlechter geſtellt, ſondern vor allem auch dar's, daß in Deutſchland ſeltſamerweiſe produktiv angelegtes Kapital ſtark benach⸗ te iſt, gegenübe, olchem Kapital, das nur auf Hdinſen angelegt iſt. Bei einem Kapital von 2 Millionen Mark, das induſtriell an⸗ gelegt iſt, und acht Prozent Zinſen abwirft, müſſen rund 55 Prozent des Rohgewinns an Steuer abgeführt werden, wobei kommunale Sonderſteuern nur teilweiſe berückſichtigt ſind; dazu müſſen noch über 50000 Mark an ſozialen Leiſtungen von Seiten des Unternehmens aufgebracht werden; dem Unternehmen ſelbſt bleibt alſo nur eine Verzinſung von 3,5—4 Prozent(ohne Berückſichtigung der ſozialen Leiſtung). Wird dagegen ein Betrag von zwei Mill. Mark auf Zinſen angelegt, ſo ergibt ſich„nur“ eine Steuerzahlung von rund 42 bis 43 Prozent, die trotz eines kaum vor— handenen Riſikos alſo erheblich unter der ſteuerlichen Belaſtung des Produktivkapitals liegt. Ein produktiv angelegtes Kapital von 10 Mill. Mark muß eine— in der Praxis ſo gut wie nie erreichbare— Verzinſung von 15 Prozent erwirtſchaften, wenn es ſteuerlich nicht ſchlechter geſtellt ſein will, als ein auf Zinſen angelegtes Kapital in derſelben Höhe. Die Folge dieſer viel zu hohen Beſteuerung iſt nicht nur eine Schrumpfung des in Deutſch— land arbeitenden Kapitals und eine aus ihr entſtehende ſchleichende Wirtſchaftskriſe, ſondern vor allem auch eine zunehmende Abwanderung Kapital nach dem Auslande. Allein in der Schweiz iſt die Zahl der ſogen. Holding⸗Geſellſchaften von 430 Ende 1925 auf 770 Ende 1928 geſtiegen; ihre Kapitalhöhe wird 2 Milliarden Mark zur Zeit überſteigen. Dieſe Abwanderung iſt nicht einfach nur als Kapitalflucht zu bezeichnen, ſondern ſie ergibt ſich aus der Notwendigkeit, zur Fortführung der Betriebe und der Moderniſierungsarbeiten die Beträge zur Verfügung zu halten, die in Deutſchland weggeſteuert werden, weil in Deutſchland der Zusammenhang zzwiſchen Steuerhöhe und Arbeitsbeſchaffungsmöglichkeit nur ungenügend erkannt iſt. Berechtigtes Auf⸗ ſehen in dieſer Hinſicht hat kürzlich ein durch die Preſſe gegangener Fall erregt, in dem der Beſitzer eines jährlichen Einkommens von 500 000 Mark, dem in Deutſchland rund 175000 Mark davon weggeſteuert wurden, in die Schweiz auswanderte, wo man ihm für das . Einkommen eine Steuerofferte von Fr. gemacht hatte. Dagegen iſt natür⸗ von deutſchem Fieuerm verfugen das lun Eine Eniſchließung des Neichsverban⸗ des der deutſchen Induſtrie Das Präſidium des Reichsverbandes deutſchen Induſtrie hat heute ſchließung gefaßt: Das Präſidium des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie hat mit größtem Befrem— den feſtgeſtellt, daß einzelne Wirtſchaftsgrup— pen, insbeſondere Großbetriebe des Einzel— handels entgegen den klaren Beſtimmungen des Geſetzes über die erhöhte Umſatzſteuer dieſe Steuer auf die Lieferer abzuwälzen ver— ſuchen und zwar unter ausdrücklicher An— drohung des Boykotts. Sogar auf feſt geſchloſ⸗ der folgende Ent— ſene Verträge ſoll ſich dieſes Verlangen in vie⸗ len Fällen erſtrecken. Das Präſidium erblickt in dieſem Verſuch einen Uebergriff, der über dieſen Kampf um die Selbſtgeſtaltung und Ab— wehr hinausgeht, und dem die Induſtrie mit allen Mitteln entgegentreten wird. Nachdem das Geſetz erlaſſen iſt mit dem klaren Willen, eine Belaſtung gewiſſer Großbetriebe des Ein— zelhandels vorzunehmen, iſt es als unzuläſſig und dem Sinne des Geſetzes widerſprechend anzuſehen, wenn Rückwälzungsverſuche dieſer Art gemacht werden. Das Präſidium rät allen angeſchloſſenen Verbänden, ſich dieſen Verſuchen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu widerſetzen und hat die Geſchäftsführung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie beauftragt, ſofort alle Schritte zu unternehmen, um der eingeriſſenen Unſicherheit zu ſteuern. Rückkehr Dr. Schobers nuch Oien witb Wien, 5. Mai. Bundeskanzler Dr. Scho ber iſt Sonntag abend 6.30 Uhr aus London wieder in Wien eingetroffen. Nach ſeiner An— kunft erklärte er Vertretern der Preſſe: „Ich muß daran feſthalten, daß der Beſuch in Paris und London vor allem ein Akt der Höflichkeit war. Wenn der Leſuch in Rom der Wiederherſtellung guter Beziehungen mit unſe— rem mächtigen ſüdlichen Nachbarn und der Be— ſiegelung eines Freundſchaftsverhältniſſes, zu— gleich aber auch meiner Dankſagung für die Un- lerſtützung durch Italien im Haag gegolten hat, und wenn die Reiſe nach Berlin, abgeſehen von der Beſchleunigung der Handelsvertragsver- handlungen, dem ſelbſtverſtändlichen Bedürfnis eines deutſchen Miniſters des deutſchen Oeſter— reich, den deutſchen Bruder im Reiche zu beſu⸗ liebenswür— London mir chen, entſprochen hat, ſo gaben die digen Einladungen nach Paris und die vollkommene Gelegenheit, nichr nur meinen Dank für die auf der Haager Konferenz durch die Regierungen Frankreichs und Englands den öſterreichiſchen Bemühungen großzügig gewährte Unterſtützung auszudrücken, ſondern auch über die innerpolitiſche und wirtſchaftliche Entwick— 18 des neuen Oeſterreich aufklärend zu wir⸗ „das Vertrauen in unſer Land zu ſtärken u. die wohlwollende Förderung unſerer Beſtrebun⸗ gen ſeitens dieſer— nicht nur für unſer Mit— teleuropa, ſondern für ganz Europa— wichti— gen Machtfaktoren ſicherzuſtellen. All' dies, glaub ich, iſt in den perfönlichen Ausſprachen ge— lungen.“ Heulernde 5ih-Truppen in Indien Straßenkämpfe in Peſchawar— Moskau, 5. Mai. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet aus Kabul, daß nach dort aus Indien eingelaufenen Berichten in- diſche Aufſtändiſche, die die Stadt Peſchawar beherrſchenden Forts erobert hätten. Peſcha⸗ war ſei zwar noch in den Händen der eng⸗ liſchen Kommandantur; in der Stadt ſeien je⸗ doch heftige Straßenkämpfe entbrannt. Die Eingeborenenpolizei und die eingeborenen Sikh⸗Truppen weigerten ſich, die Bewegung zu Die Engländer hart bedrängt unterdrücken und hätten ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen. Zuſammenſtöße in Indien. wtb. Kalkutta, 5. Mai. Als die Polizei ſtern abend eine Verſammlung, die ſich aus einer Volksmenge gebildet hatte, zum Ausein- andergehen aufforderte, da ſie ungeſetzlich ſei, wurde ihrer Anordnung nicht Folge geleiſtet. Die Polizei machte nun von der Waffe Ge— brauch. Mehrere Perſonen wurden verletzt, und fünf verhaſtet. ge⸗ 200 Todesopfer eines Wirbel⸗ ſturmes in Japan wib. Tokio, 4. Mai. Man befürchtet, daß der Wirbelwind, von dem geſtern der ſüdliche Teil der Inſel Sachalin und die Inſel Hok⸗ kaido heimgeſucht wurden, den Tod zahlreicher Fiſcher verurſacht hat. Hunderte von Perſonen werden vermißt. Mehrere Leichen wurden ans Ufer getrieben. Der Sachſchaden wird auf fünf Millionen Ven geſchätzt. Der Sturm brach ge⸗ rade in dem Augenblick aus, als tauſende von Fiſchern, durch das Erſcheinen eines rieſigen Heringsſchwarms gelockt, ſich in See befanden. Der Wirbelſturm in Japan. wtb. Torkio, 5. Mai. Nahezu 200 Perſonen ſollen in dem Taifun von dem geſtern die In⸗ ſel Sachalin und Hokaido heimgeſucht wurden, getötet worden ſein. 94 Leichen wurden be⸗ reits geborgen. Hundert Perſonen werden noch vermißt. 6 Bad Kreuznachbeſatzungsfrei wtb Bad Kreuznach, 5. Mai. Am Sonntag vormittag verabſchiedete ſich der letzte Adjutant als Vertreter der franzöſiſchen Beſatzungsbehör— de von der Stadt, nachdem der Abzug der Be— ſatzung in den letzten Wochen ſtillſchweigend und ohne irgend welche offizielle militäriſche Form ſtattgefunden hatte. Sämtliche Kaſernen ſind jetzt geräumt und nur einige Gendarmen und Beauftragte der Sicherheitspolizei verbleiben noch einige Wochen bis zum offiziellen Räu- mungsſchluß in der Stadt. Die Einholung der Flagge vor dem Garniſonkommando erfolgte ohne jegliche militäriſche Form. Vörſenſturz in New Vorl Newyork, 5. Mai. Infolge ungeheuerer Ab⸗ gabe an der Börſe ſanken die Wertpapiere und Aktien allgemein 1—14 Punkte. Gegen Schluß der Vörſe ergriff das Publikum eine N hauptmann wurden von 15 iner Frau unbeſchreibliche Beſtürzung. Aus Angſt vor einem neuen Krach ſuchten die Beſitzer von Wertpapieren dieſe noch ſchnell zu verkaufen. Tagesnachrichten. Schlagwetterunglück in Spanien. 10 web Madrid, 4. in Baruelo. eine leute Tote. Mai. In einem Bergwerk Provinz Aſturien, ereignete ſich Schlagwetterkataſtrophe bei der zehn Berg— ums Leben kamen. Penſionskaſſenverſchmelzung im Bankgewerbe beſchloſſen. web Berlin, 4. Mai. Die Generalverſamm— lungen der neutralen Penſionskaſſen im Bank— gewerbe und der Hauspenſionskaſſe der frühe— ren Deutſchen Bank haben beſchloſſen, die Fuſion der beiden Kaſſen durchzuführen. In beiden Verſammlungen wurden die für die Verſchmel— zung notwendigen Satzungsänderungen und der Fuſionsvertrag ſelbſt einſtimmig angenommen. Die Kaſſenverſchmelzung bedarf nunmehr noch der Zuſtimmung des Reichsaufſichtsamts für Privatverſicherung und des Reichsarbeitsminiſte. riums. Es werden dann rund 80 Proz. der deutſchen Bankangeſtellten eine einheitliche Pen— ſionsverſicherung haben. Waffenfunde am Stöſſen⸗See witb Berlin. 3. Mai. Die an den Bootsſtegen des Jachtklubs am Stößen-See liegenden Boote des Deutſchen Marineſportklubs und die Woh— nung des in Berlin Dahlem wohnenden Leiters dieſes Sportklubs, des Regierungsrates beim Reichspatentamt Dr. Lübben, wurden heute früh einer Durchſuchung nach Waffen und Munition unterzogen. Viele Waffen und Munition wurde gefunden. So u. a. ein Gewehr(Modell 98), 7 ſchwere Piſtolen, 3 Trommelrevolver, 5 Hund— granaten 416 S-Patronen und eine erhebliche Menge ſonſtiger Munition. Ferner wurden zahlreiche Zubehörteile für Waffen, darunter Zu— behörteile für Maſchinenpiſtolen, außerdem 600 Ehrhardt⸗Abzeichen gefunden. Lübben war früher Mitglied des ing- Bundes und will jetzt der Deulſchnationalen Volkspartei angehören. Verſchiedene Mitglieder des Deutſchen Marineſportklubs haben ſich eben. falls mit der Beſchaffung von Waffen befaßt. Gegen ſämtliche Beteiligte iſt ein Strafverfah— ren eingeleitet. Die Feſtgenommenen leugnen ir- gend welche hochverräteriſchen Abſichten. Es ſoll ſich um Uebungswaffen für die jungen Klub— mitglieder handeln. Die Neichsbahntariferhößungen cnb. Berlin, 3. Mai.(Radio.) In einem Berliner Mittagsblatt wird zu den geplanten Tariferhöhungen der Reichsbahn in einer Form Stellung genommen, die, wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, nicht richtig iſt. Dier Tariferhöhungen gehen jetzt nicht etwa an das Kabinett, ſondern aufgrund der ge— ſtrigen Verhandlungen des Reichseiſenbahn— rates wird der Verkehrsminiſter ſich an die Reichsbahn wenden, um zu ſehen, was zu ge— ſchehen hat. Das Ergebnis dieſer Verhand— lungen müſſe zunächſt abgewartet werden. 2 4** 3 Straßenkämpfe in Südafrika Sieben Tote, mehrere Verletzte. wib. Worceſter(Kap⸗Provinzj, 5. Mai. Zwiſchen einer Abteilung von 14 Poliziſten und betrunkenen Farbigen, die sicht zur eingebsre⸗ nen e een e W̃ iti kam es hier zu Einem Polizei⸗ lebens⸗ gefährliche Schnittwunden am Falſe beige⸗ bracht. Als auch zwei Poliziſten verletzt wur⸗ den, war die Polizei zum Gebrauch der Schuß⸗ waffe gezwungen. Sieben Farbige wurden getötet, mehrere andere verwundet. Die Poli⸗ zei ſah ſich ſchließlich genötigt, das Eingebore⸗ nenviertel zu verlaſſen. Von Kapſtadt ſind Verſtärkungen angefordert worden. Die Kämpfe dauern an. Bereits am 5. April haben ſich hier als Folge polizeilichen Einſchreitens gegen geſetz⸗ widrigen Alkoholhandel Unruhen ereignet. Auch damals mußte ſich die Polizei zurückziehen. TTT die Uebernahme eines Reichsratsantrages, und Deutſcher Reichstaa odz. Berlin, 3. Mai.(Radio.) Die erſte Beratung des Etats für 1930 wurde heute mit der Ueberweiſung des Etats an den Haushaltsausſchuß beendet. Auch heute beteiligten ſich die Deutſch— nationalen nicht an der Ausſprache, ebenſo auch die Nationalſozialiſten. Der demokratiſche Redner lehnte ebenſo wie geſtern der Zentrumsvertreter die Einſtellung der erſten Baurate für den Panzerkreuzer Bein den Etat ab, wäh⸗ rend ſich die Redner der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei für die Bewil⸗ ligung einſetzten. Danach iſt mit der Mög⸗ lichkeit zu rechnen, daß in der zweiten Be— ratung die Panzerkreuzerrate abgelehnt wird. Daraus würden ſich aber, wie wir er— fahren, ernſte politiſche Schwierigkeiten nicht ergeben, denn hier handelt es ſich ja nicht um eine eigentlche Regierungsvorlage, ſondern um die Ablehnung der Rate bei dieſem Etat würde nur eine Vertagung bis zum nächſten Jahre bedeuten. Reichsminiſter Dr. Wirth erklärte ſich bereit, im Haushaltsausſchuß das geſamte Material über die Verhandlungen mit der thüringiſchen Regierung vorzutragen. Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer ſetzte ſich am Schluß der Ausſprache mit den Einwendungen der Parteiredner ausein— ander. Die Regierung wolle keineswegs einen Abbau der Arbeitsloſenverſicherung, weil dadurch die Wohlfahrtsetats der Gemein— den ſtärker belaſtet würden. Ueberflüſſige und entbehrliche Ausgaben müßten aber vermieden werden. Zum Oſthilfeprogramm bemerkte Dr. Moldenhauer, daß damit nicht nur die Landwirtſchaft, ſondern auch das Gewerbe ent— laſtet werden ſolle. Die für das ganze Reich im Jahre 1931 vorgeſehene Senkung der Realſten e in den notleidenden Oſtbezirken vorweggenommen werden. Schließlich erklärte der Miniſter, daß das Ausgabenſenkungsgeſetz noch vor der Sommerpauſe verabſchiedet werden ſollte. N Die nächſte Sitzung des Reichstages wird erſt am 15. Mai ſtattfinden, dann ſoll die zweite Leſung des Etats folgen. Aus Naß und Ferry Völklingen(Saar), 3. Mai. Zwei Tote bei Montagearbeiten. Bei der Repa— ratur eines Hochofenkamins ſtürzte auf der Völklinger Hütte(Röchling-Stahlwerk) ein Arbeiter tödlich ab. An einem anderen Soch— ofen desſelben Werkes ſtürzten zwei Arbeiter ab, die mit Montagearbeiten beſchäftigt waren. Der eine von ihnen wurde ebenfalls getötet, der andere ſchwer verletzt ins Krankenhaus ge— ſchafft. Heidelberg, 3. Mai. Heidelberg muß ſparen. Der ungünſtige Haushalt des Jah— res 1930 hat der ſtädtiſchen Verwaltung größte Sparſamkeit auferlegt. Demgemäß iſt an die Dienſtſtellen und Aemter eine entſprechende Anweiſung ergangen. 7e Verwendung be— willigter Kredite wird bis Ende Juni zunächſt mit nur 20 Prozent freigegeben. Kreditüber— ſchreitungen ſind unter allen Umſtänden unterſaat. die für außerordentliche Unter— dur kuh ung dll. Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (26. Fortſetzung). In dem Maſchinenhauſe ſah ſie plötzlich ein elektriſches Licht aufflammen, dann ein zweites und ein drittes, ſie wußte, was das zu bedeuten hatte. Es war der Wächter, der ſeinen Rundgang durch die Fabrik machte. Nach allem, was ſie wahrnehmen konnte, war bisher in der Fabrik nichts geſchehen, was ihren Argwohn hätte recht— fertigen können. Gegenüber von dem Portierhäuschen zog ſich eine hohe Mauer hin, die ein benachbartes Unter— nehmen abgrenzte. An dieſe Mauer lehnte ſich Johanna und blickte unverwandt nach dem Steinthalſchen An⸗ weſen hinüber. Hier gedachte ſie, bis zum Mor⸗ gen ſtehen zu bleiben. Aber der gleichmäßige Ge— ſang des Sturmes lullte ſie in Schlummer, ihre Augen fielen faſt zu vor Müdigkeit und die Füße wurden ihr ſchwerer und ſchwerer. Da fand ſie, an der Mauer entlang ſchreitend, eine Niſche an einer vorſpringenden Ecke, die zum Sitzen einlud. Sie ließ ſich in derſelben nieder, und ob ſie ſich auch gewaltſam zwang, wachzu⸗ bleiben, die ſchwarzen Konturen der Steinthal⸗ ſchen Fabrik verſchwammen nach und nach vor ihren Augen, bis ſie endlich entſchlummerte. Der Schlaf war kein feſter, immer wieder riß ſie die Augen auf, aber ſie fielen ihr immer wie⸗ der zu.— So mochte wohl eine Stunde oder mehr ver⸗ gangen ſein, als ſie plötzlich wieder erwachte und die Augen öffnete. Aber da umfing ſie nicht mehr nehmungen vorgeſehenen Kredite bleiben im allgemeinen geſperrt. Dienſtreiſen find tun⸗ lichſt einzuſchränken. Für die Einhaltung die⸗ ſer Anordnungen ſind die Vorſtände der Aem⸗ ter perſönlich verantwortlich. 5 Landau, 3. Mai. Landau beſchließt den Bau eines neuen Schwimm m⸗ bades. In einer außerordentlichen Sitzung beſchäftigte ſich der Landauer Stadtrat am Freitag abend mit der Frage des Neubaues eines Landauer Schwimmbades. Es wurde be⸗ ſchloſſen, im Anſchluß an das Stadionsgelände ein neues Schwimmbad in dem Ausmaße von 50 auf 30 Meter zu erſtellen und dem Bad einen Strand anzugliedern. Das dazu be⸗ nötigte Waſſer wird aus der Landauer Waſſer⸗ leitung entnommen. Die notwendigen Mittel in Höhe von 100 000 Mark werden durch eine Anleihen bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe ſicher⸗ geſtellt. das Bad wird zum 1. Auguſt in Be⸗ trieb genommen. Oggersheim, 3. Mai.(Trotz Bierſteuer— erhöhung— Bierpreisſenkung.) Eine Verſammluna bieſiger Gaſtwirte ßeſchloß. trotz Was hkoſtet die Verwaltung? *. ber Bierſteuererhöhung den für die Pfalz ange ſetzten geſteigerten Bierpreis nicht zu fordern. In der Ausſprache wurde zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die Differenz zwiſchen altem und neuem Bierpreis, die durch die Steuererhöhung ſich ergeben habe, für die Erzeuger tragbarer als für die Verbraucher ſei. Köln, 3. Mai.(Im Tunnel überfah⸗ ren.) Im Horremer Tunnel an der Bahnſtrecke Köln— Düren wurden zwei mit Ausbeſſerungs⸗ arbeiten beſchäftigte Arbeiter von einem Güter. zug überfahren. Die beiden hatten das Heran⸗ nahen des Zuges durch das Getöſe der Preß- lufthämmer nicht gehörr; dem einen wurden beide Beine abgefahren, ſo daß der Mann in- zwiſchen im Krankenhaus zu Bergheim geſtor⸗ ben iſt. Der andere Arbeiter liegt in hoff⸗ nungsloſem Zuſtande im Krankenhaus. Wiesbaden, 3. Mai.(Den kmalſchänder) Der Polizei iſt es gelungen, in der Perſon des Joſef Bauſch einen der kommuniſtiſchen Denk⸗ malſchänder zu ermitteln und feſtzunehmen, die in der Nacht zum Mittwoch am Kriegerdenkmal in Wiesbaden-Biebrich die Namen der Gefal⸗ lenen von 1870 mit roter Tinte verſchmiert hat⸗ ten. Nach anfänglichem Leugnen gab Bauſch die öffentliche Intereſſante Gegenüberſtellung aus den Jahren 1927/28— 1,78 Milliarden für Kriegsentſchädigung— 5,05 Milliarden ur Gehälter und Pensionen * Die Betrachtung des Reichsetats allein gibt kein ausreichendes Bild von der tatſäch— lichen Belaſtung des deutſchen Volkes durch die Koſten der öffentlichen Verwaltung. Denn nicht alle Ausgaben der Länder und Gemein— den erſcheinen auch im Haushalt des Reiches. Aus der ſoeben veröffentlichten Reichsfinanz⸗ ſtatiſtik für das Rechnungsjahr 1927—28 er⸗ gibt ſich, daß der reine Finanzbedarf vom Reich, Ländern, Gemeinden und Gemeinde— verbänden zuſammen, alſo der ganzen öffent⸗ lichen Verwaltung in Deutſchland, damals 18,77 Milliarden betragen hat. In dieſer ge— waltigen Summe ſpielen die Kriegslaſten nicht die ausſchlaggebende Rolle, wie man ge— meinhin annimmt. Auf die äußeren Kriegs— laſten, nähmlich die Zahlungen auf Grund des Londoner Abkommens, entfallen 1.78, auf die inneren Kriegslaſten 0.29 und auf die Kriegsverſorgung 1.61 Milliarden. Die größte Summe in der Geſamtaufſtellung machen die Wohlfahrtsausgaben im weiteſten Sinne aus; ſie betrugen 3.13 Milliarden. Hierzu kommen noch 1,62 Milliarden für das Woh— nungsweſen. Sehr hoch ſind auch die Aus— gaben für das Bildungsweſen mit 2.88 Milli- arden. Dann folgen die Ausgaben für die Staats- und Rechtsſicherheit mit 2,23 Milliar⸗ den, worin die Wehrmacht mit 0,77 Milliar⸗ den enthalten iſt. Wirtſchaft und Verkehr er— fordern 2.13 Milliarden Zuſchüſſe. Die allge— meine Verwaltung koſtet 1,63 Milliarden, wo— von 0,72 allein auf die Finanz- und Steuer- verwaltung des Neiches und der Länder ent— fallen. Wie wurden nun 1927—28 die not⸗ wendigen Summen aufgebracht? Die Einkünfte an Gebühren, Beiträgen uſw. ſpielten mit 1,47 Milliarden nur eine geringe Rolle. Auch die Schuldenaufnahme erbrachte nur 1,59 Milliarden. Der Hauptteil der Aus⸗ gaben, nähmlich 14,99 Milliarden, wurde durch Zölle und Steuern gedeckt. Davon wa— ren nur 3,81 Milliarden direkte Steuern vom Einkommen und Vermögen. 1.97 Milliarden wurden durch Grundbeſitz⸗ und Gewerbeſteu⸗ ern aufgebracht. 1,67 Milliarden durch die Hauszinsſteuer und 1.53 Milliarden durch Umſatz⸗ und Vermögeneverkehrsſteuern. Die ſonſtigen Verbrauchs- und Aufwandsſteuern hatten einen Ertrag von 1,90 Milliarden, die reinen Verkehrsſteuern einen ſolchen von 0,51 und die Zölle ein Ergebnis von 1,25 Milliar⸗ den. Einige kleinere Einnahmepoſten kom⸗ men noch hinzu. Die Veberſchüſſe aus Er— werbsvermögen ſpielen mit 1,35 Milliarden nur eine geringe Rolle. Verteilt man den Finanzbedarf von insgeſamt 18,77 Milliarden auf die Bevölkerung, ſo ergibt ſich eine Ge⸗ ſamtbelaſtung von 300,76 Mark für jeden Deutſchen im Jahre 192728. Heute iſt dieſe Summe ſelbſtverſtändlich ſchon wieder größer geworden. Bei den geringen Durchſchnittsein⸗ kommen der deutſchen Bevölkerung iſt das ei— ne ganz gewaltige Summe. Wem kommen nun die Milliarden, die das deutſche Volk jährlich aufbringt, zugute? Wir haben ſchon geſehen, daß 1,78 Milliar⸗ den als Kriegsentſchädigung an das Aus⸗ land gezahlt wurden. Viel größer iſt die Summe, die die Beamten⸗ und Angeſtell⸗ ten⸗Gehälter und ⸗Penſionen verſchlingen, nämlich 5,05 Milliarden. Die ſächlichen Ausgabeneinſchließlich der Arbeiterlöhne erfordern 3,69 Milliarden, die Kriegsver⸗ ſorgung 1,51, die Zuſchüſſe und Unter⸗ ſtützungen insbeſondere wirtſchaftlicher und ſozialer Art 1,89 Milliarden. Der Löwen⸗ anteil entfällt alſo auf die Gehälter der Beamten und Angeſtellten. Intereſſante Gegenüberſtellung aus den Jah⸗ ren 192728.— 1,78 Milliarden als Kriegs⸗ entſchüdigung.. 03 Milliarden für Gehäl⸗ te. n Penſtonen. herrſcht, zu. b Dortmund, 3. Mai. Vom Omnibus er. faßt und mitgeſchleift) Auf der Nieder. hofenerſtraße wollte der Motorradfahrer Hein. rich Schulte aus Barop im letzten Augen die Fahrbahn eines nach Hörde fahrenden Om. nibuſſes kreuzen. Er wurde jedoch von dem Om⸗ nibus erfaßt und eine Strecke mitgeſchleift. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzungen, de. nen er auf dem Transport zum Krankenhaus 1 7 Die Maſchine wurde vollſtändig zertrüm. mert. Eſſen, 3. Mai.(Meſſerſtecherei zwi ſchen Vater und Sohn.) Zwiſchen dem Ar. beiter Marelius und ſeinem Sohne, die veite in dem Kruppſchen Arbeiterheim an der Frei. ſtadtſtraße wohnen, kam es am Mittwochabend — als beide betrunken nach Hauſe kamen— 30 einem Wortwechſel, der ſchließlich in eine Meſ. ſerſtecherei ausartete. Vater und Sohn trugen ſchwere Stichwunden im Rücken davon. Wuppertal, 3. Mai.(Schrecklicher Un⸗ beiter in einen Bottich mit heißem Oel. Wohl konnte ſich der Mann noch aus dem Bottich retten, doch wurde er am ganzen Körper ſchwer verbrannt. Man brachte den Verunglückten in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus. 62-jährige Frau von einem Motorradfahrer an an dem ſie wenige Stunden ſpäter ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Seminar für Sprecherziehung in Darmſtadt.) Die an der Städtiſchen Akade⸗ mie für Tonkunſt in Darmſtadt(Direktor W. riums für Kultus und Bildungsweſen und der Stadt Darmſtadt eingerichtete Abteilung für Sprecherziehung wurde mit Beginn des Som- merſemeſters in das„Heſſiſche Seminar für Sprecherziehung“ umgewandelt. Die Leitung wurde dem Unierſitätslektor Rodemeyer neben ſeiner Frankfurter Amtstätigkeit übertragen Akademie angeſchloſſen. SHöbus. Ragin Loßmann;f Kapitän Walter Lohmann, deſſen Name bei Zuſammenbruch des„Phoe⸗ bus⸗Film⸗Konzerns“ 1927 viel genannt wurde, iſt in Rom geſtorben. Neuerdings plante Loß mann eine Luftverbindung Deutſchland⸗Ita⸗ lien-Südamerika mit Schütte⸗Lanz⸗Luftſchiffen. Kurz vor ſeiner Audienz mit Muſſolini, in der Lohmann dieſe Pläne entwickeln wollte, wurde er von»nem Schlaganfall weggerafft. die gleichmäßige ſchwarze Dunkelheit,— von der Fabrik her fiel ein ſeltſames Licht. In den Räumen, wo das Büro lag, ſah ſie ganz deutlich einen roten Schimmer, noch blaß und undeutlich, aber er wuchs von Sekunde zu Sekunde. N Johanna war von ihrem Sitz aufgeſprungen, um ſich zu überzeugen, daß ſie wirklich wache und nicht mehr ſchlafe, daß das, was ſie umfing, kein Traumbild ſei. Nein, es war Wirklichkeit, der rote Schein verſtärkte ſich und ſchon züngelte ſich eine rote Flamme zu dem Bürofenſter hinaus. Jetzt war es da, was ſie erwartet hatte, jetzt galt es, alle Tatkraft zuſammenzunehmen. Mit wenigen Schritten war ſie an das Por— tierhaus gelangt, hatte den Klingelzug ergriffen und gellend tönten die Glockentöne durch die Luft, während ſie mit angſterfüllter Stimme die Alarmworte:„Feuer! Feuer!“ in die Nacht hin⸗ ausſchrie. Dann wie ein eiſiger Schreck war es ihr durch die Seele gefahren:— Wenn Erich in der Fabrik weilte! Wenn er wie ehemals für die Nacht in dem kleinen Zimmer neben ſeinem Büro geblie⸗ ben wäre und wenn das Feuer ihn nun im Schlaf überraſchte! Um ſo wenig wie möglich mit ſeinen Angehö— rigen zuſammenzukommen, die von nichts anbe⸗ rem mehr ſprachen als von der reichen Heirat, wohnte Erich jetzt wieder in der Fabrik in dem kleinen, kärglich eingerichteten Zimmer, das hin⸗ ter dem Büro lag und deſſen ganze Ausſtattung in einer einfachen Bettſtelle, einem Tiſch und einigen Stühlen beſtand. Hier hatte Erich den Abend in ſeinen Grübe⸗ leien verbracht; ſchließlich hatte aber auch bei ihm die Müdigkeit der Jugend geſiegt und er war in einen tiefen Schlaf gefallen, während wirre Bilder ſeine Sinne umgaukelten. Er ſah ſich einſam auf einem Wrak treibend auf wilder See, er hörte den Sturm um ſich brauſen, und als er nahe daran war, unterzuge⸗ hen, da brach der Tag herein und die Sonne leuchtete rot und beſchien das Feſtland, wo er ge⸗ ſtrandet war, und die Leute kamen ihm entgegen und riefen ihn an. Und die erſte von allen, die ihn in dem neuen Leben begrüßten, war wieder Johanna. a Der Traum wurde langſam zur Wahrheit. Er fühlte ſich plötzlich auf ſeine Schulter gefaßt, er wußte nicht mehr, war es Traum oder Wirklich⸗ keit. Er hörte ſeinen Namen rufen und riß die Augen gewaltſam auf. Da ſah er vor ſich einen roten Schein. Das war aber nicht die Sonne, die er im Traume ge⸗ ſehen hatte, denn er ſpürte einen erſtickenden Rauch, der ihn umgab. Das war Feuer! Als er entſetzt aufſprang, da ſah er Johanna neben ſich ſtehen und durch das Fenſter ſtieg auf einer Leiter der Portier und vief in atemloſer Haſt: ö „Hier durchs Fenſter, die Treppe brennt be⸗ reits!“— Jetzt kam Erich zur Beſinnung und mit einem Blick überſah er auch die Situation, ſoviel der Rauch ihm das ermöglichte. „Johanna, was tun Sie hier?“ wollte er fra⸗ gen, aber ſie ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Schnell ſchnell!“ ſagte ſie.„Sie ſehen, es iſt Gefahr im Verzuge! Gehen Sie voran durch das Fenſter, gehen Sie voran,— ich folge Ihnen!“ Mechaniſch geleitete ſie ihn an das Fenſter, wo der Portier ihn umfing und ihn, der ſeiner Sinne nicht ganz mächtig war, weil der Rauch ihn betäubt hatte, die Stufen der Leiter hinab⸗ trug.— Schnell folgte Johanna ihm noch gerade im rechten Augenblick, denn kaum war auch ſie hin⸗ aus, als die Decke des Zimmers hinter ihr zu⸗ 8 5 ſammenbrach und eine hohe Feuergarbe empor⸗ ſchoß.— 19. Raſend griff der Brand um ſich, der heulen Sturm kam ihm zu Hilfe; er fegte die Flammen von den Büroräumen zu den Werkſtätten hin⸗ über und pflanzte ſich hinunter bis zu den Docks, ſo daß im Verlauf einer Stunde die ganze Fa⸗ brik in Flammen ſtand. Als ſich die Feuerwehr mit der Motorſpritze auf der Elbe näherte, war eigentlich kaum noch etwas zu retten und die Feuerwehr mußte alle Kräfte aufbieten, um das verderbenbringende Element auf ſeinen Herd zu beſchränken, damit nicht auch noch die Nachbar⸗Fabriken davon er⸗ griffen wurden. Es war ein grauſig⸗ſchöner Anblick, als die gewaltige Lohe zum Himmel hinanſchlug, den Nachthimmel färbte und ſich im ſchwarzen Bette der Elbe wiederſpielte. Erich ſtand mit dem Branddirektor und eini⸗ gen Beamten der Fabrik auf einem fveien Platze und blickte wortlos in die hochſchießenden Flam⸗ men.— Er hatte bald eingeſehen, daß jedes Rettungs⸗ werk unmöglich ſei. Das Feuer hatte zu reichliche Nahrung gefunden; die Eiſenteile der Maſchinen ſchmolzen und floſſen in rotglühenden Strömen zur Elbe hinab, die gewaltigen Flanken, welche die neuen Docks tragen ſollten, brannten wie rieſig lodernde Feuerzeichen. Wie ſchwarze Silhouetten ſah man die Geſtal⸗ ten der Feuerwehrleute und der Arbeiter ſich bewegen, welche die Gebäude vollends niederriſ⸗ ſen, um dem Feuer die Nahrung zu entziehen. Fortſetzung folgt.) 2 ů ů * 1 Tat, über die in Biebrich angemeine Empo rung ö fall.) In dem Gaswerk Jäger ſtürzte ein Al. Solingen, 3. Mai.(Opfer des Ver. kehrs.) Auf der Neuhoferſtraße wurde eine gefahren. Die Frau erlitt einen Schädelbruch, v Darmſtadt, 3. Mai.(Das Heſſiſche Schmitt) im Auftrage des Heſſiſchen Miniſte. das Seminar bleibt nach wie vor der Städtischen Lonkale hachnichten » Fterbefall. Herr Metzgermeiſter Michael Adler von hier, der nach den Kriegsjahren ſeine hieſige Metzgerei verkaufte und in den Schwarz: wald verzog, iſt daſelbſt nach längerem Leiden an einem Herzſchlag im Alter von erſt 56 Jahren ſchnell und unerwartet verſchieden. Ein großer hieſiger Verwandtenkreis trauert mit der ſchwer be⸗ troffenen Jamilie um den ſo früh Dahingeſchiedenen. Im Bereiche ſeines neuen Wohnſitzes hat ſich Herr Adler durch ſeine Tüchtigkeit im Beruf eine zahl- reiche Kundſchaft erworben, auch war er unter ſeinen Berufskollegen geachtet und beliebt. Eine Witwe mit noch teilweiſe minderſährigen Kindern weinen um ihren Gatten und Vater. Die Beerdigung findet morgen Dienstag in Bonndorf ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige.) Den Hinterbliebenen auch unſer inniges Beileid. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 2 Anzeigen wegen Ruheſtörung; 5 wegen Uebertretung der Radfahrerverkehrsordnung und 2 wegen Verſtoß gegen die Kraftfahrzeugverkehrs- Vorſchriften. Wegen Betteln wurde eine männliche Perſon feſtgenommen und nach Lampertheim vorgeführt, wo dieſe abgeurteilt und evtl. mit Haft beſtraft wird. Weiter wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung eingebracht.— 4 Zigeuner, die in der Herberge die Betten beſchädigten und aus⸗ rückten, wurden ermittelt und wegen Sachbeſchädi- gung angezeigt. Da ſie jedoch den Schaden(64% bezahlten, wurde von einer Strafanzeige Abſtand genommen. * Leben und Tod im April. Im Monat April 1930 wurden in unſerer Gemeinde 26 Kinder zur Welt gebracht. 12 Perſonen ſind geſtorben. 7 Paare traten in den hl. Stand der Ehe. Bevölkerungszuwachs 14. * Unglücksfall eines Gemeindear⸗ beiters. Am Samstag nachm verunglückte der durch die Gemeinde auf den Wieſen beſchäftigte Mich. Bauer 7. Herr Bauer wollte Arbeitsgeräte auf den Wagen des Gemeindefuhrmanns unterbringen, als die Pferde anzogen, und er rücklings herab— ſtürzte, wobei er innerliche Verletzungen bezw. Ver— zerrungen erlitt. Ein anweſender Arbeiter⸗Samari— ter leiſtete die erſte Hilfe und rief telefoniſch von Hüttenfeld aus die Fa. Hoock& Heckmann an und innerhalb 7 Minuten war das Auto zur Stelle und brachte den Verunglückten in das hieſige Kranken- haus, wo er jetzt noch darniederliegt. * 22K.-Sport. Die DK. ſpielte geſtern in Fulda und gewann das Spiel nach hartem Kampfe 213. Harry Piel und Barry Liedtke heute Montag nochmals im Cefipa. Ein erſtklaſſiges und reichhaltiges Weltſtadtprogramm zeigte man wieder geſtern und vorgeſtern den Be— ſuchern des Central-Film⸗Palaſtes mit ganz großem Erfolg. Die Darbietungen ſind ſtets auf der Höhe, darum treffen ſich auch alle Filmfreunde im Cefipa, dem Haus der erſten Filme. Heute Montag zeigt man mochmals Harry Piel, der König der Senſa— tionen in„Seine ſtärkſte Waffe“ in 10 Akten voll Spannung und Abenteuer. 2. Harry Liedtke, der Liebling der Damenwelt in„Das Fürſtenkind“ oder„Der Fürſt der ſchwarzen Berge.“ Dieſes Programm verdient noch von vielen geſehen zu werden, daher iſt ein Beſuch zu empfehlen. Der erſte Sonntag im Mai. Der Mai iſt gekommen. Der Wonnemonat, der alles belebt, alles erfriſcht. Der geſtrige Sonntag, der erſte im Mai, ſetzte mit herrlichem, prächtigen Wettter ein und man glaubte an einen ſchönen Sonntag. Doch mit des Geſchickes Mäch- ten... Kurz nach 4 Uhr ſetzte ein heftiger Regen ein, worunter die abgehaltenen Feſtlichkeiten ſehr zu leiden hatten. Ueberhaupt gab der erſte Mai- ſonntag den Auftakt für die kommenden Sommer- feſtlichkeiten, Waldfeſte uſw.— Die Freiw. Feuer⸗— wehr hielt zum Abſchluß der Feuerſchutzwoche am Samstag Abend einen Umzug. Vor demſelben wurden vor dem Spritzenhaus 5 verdiente Feuer— wehrmänner durch Herrn Bürgermeiſter Lam— berth mit dem Ehrenabzeichen für 25jährige treue Dienſtzeit ausgezeichnet. Sodann ſetzte ſich die ſchmucke Schar unter den prächtigen Klängen der gutgeſchulten Feuerwehrkapelle in Bewegung, um in einem prächtigen Propaganda-⸗Umzug für ihre gute Sache zu werben.— Das Titularfeſt der Marianiſchen Jünglingsſodalität, verbunden mit der feierlichen Aufnahme neuer Mitglieder wurde geſtern nur kirchlich gefeiert. Am Vormittag war Kirchgang mit gemeinſchaftlicher hl. Kommunion. Am Nachmittag um ⅛2 Uhr war nochmals Kirchenparade; um halb 2 Uhr wurden nach einer Predigt die Aſpiranten feierlich vor dem Altar als Mitglieder aufgenommen.— Am Sonntag hielt der Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ eine Jugendſportprüfung verbunden mit Wald— feſt auf ſeinem Schießſtand am Sandhöferweg ab. Das Feſt war ſehr ſchön eingeleitet, konnte aber infolge des Regens nicht mit dem gewünſchten Er— folg durchgeführt werden. Die Leiſtungen der Jungſchützen ſtehen auf beachtlicher Höhe und be— zeugten das intenſive Training das hier ausgeübt wird.— Das 1. Aufſtiegsſpiel um die Be— zirksliga auf dem Waldſportplatz hatte eine gewal— tige Anziehungskraft auf die Sportanhänger aus— geübt. Ueber 2000 Zuſchauer waren Zeuge eines raſſigen Kampfes, den Viernheim gegen den Pfalz— kreismeiſter Speyer mit 3:0 für ſich entſchied.— Das Waldfeſt des Volkschors das erſte in die— ſem Jahre, hat unter dem Regen ſehr gelitten. Unter den ſchattigen Eichen am Ochſenbrunnen war es zu Anfang recht gemütlich, doch als der Himmel ſeine Schleußen öffnete, war es aus mit der Herr— lichkeit. Es iſt wirklich ſchade darum, denn das Feſt hätte noch einen gewaltigen Zuſtrom nach dem großen Fußballſpiel erhalten.— Der Bierabend des Sängerbundes hatte einen außerordent— lich guten Beſuch zu verzeichnen. Ueberhaupt wer— den derartige Veranſtaltungen durch die Geſangver— eine immer gern beſucht. So war der Kaiſerhof— ſaal dicht angefüllt von ſangesfrohen Menſchen, die ſich nach all der Not und den Sorgen des Alltags wieder einmal bei luſtiger Sängerſchar vergnügen wollten. Und ſo war es auch, die Stimmung war glänzend und ſo verlief der Abend harmoniſch und zur Zufriedenheit der Beſucher.— In den beiden Kinos wurden erſtklaſſige Programms geboten und war der Beſuch zufriedenſtellend. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 345 Stück Verkauft: 256 Stück Milchſchweine das Stück 30— 40 Mk. Läufer das Stück von 43—55 Mk. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Verhütung von Waldbränden. Auf Grund der Art. 65 des Geſetzes betref— fend die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911 wird das Folgende angeordnet: 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb der Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 20 Metern iſt verboden. . Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Reichsmark beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſtrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. 3. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft. Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivilrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. § 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches. Mit Geldſtrafe bis zu 60 Reichsmark oder Haft bis zu 14 Tagen wird beſtaft: Ziffer 6: Wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Heiden oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Sachen Feuer anzündet. Art. 36 des Heſſ. Forſtſtrafgeſetzes von 1904. Mit Geldſtrafe bis zu 60 Reichsmark oder Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: 1. Wer mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder ſich demſelben in gefahrbring⸗ ender Weiſe nähert. 2. Wer im Walde brennende oder glimmende Ge⸗ genſtände fallen läßt, fortwirft oder unvorſich⸗ tig handhabt. 3. Wer— in anderen als nach 8 368 Ziffer 6 des Reichsſtrafgeſetzbuches ſtrafbaren Fällen— im Wald oder gefährlicher Nähe desſelben im Freien ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde Feuer anzündet, falls ihm die Erlaubnis erteilt das Feuer gehörig zu beaufſichtigen oder 65 auszulöſchen unterläßt oder den bei Erteilung der Erlaubnis ihm vorgeſchriebenen Bedingungen zuwiderhandelt. 4. Wer Waldflächen oder Grundſtücke, welche an— grenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde abtrennt, oder den hierauf bezüglichen Anord— nungen der Forſtpolizeibehörde zuwiderhandelt. 5. Wer bei einem Waldbrande der Aufforderung des zuſtändigen Forſtbeamten oder Ortspolizei— beamten zu Hilfeleiſtung nicht nachkommt, ob— ſchon er derſelben ohne erheblichen Nachteil Folge zu leiſten vermag. Heppenheim, den 1. Juli 1928. Heſfiſches Kreisamt. gez. Pfeiffer. Vorſtehende Bekanntmachung ſowie die ein— ſchlägigen Geſetzes- Beſtimmung bringen wir hier— mit erneut zur allgemeinen Kenntnis und Beacht— ung. Viernheim, den 2. Mai 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. 5 6 18000 Mark ger gutt witb. Köln, 3. Mai.(Radio.) Der Buch⸗ halter Hans Schäfer, der bei einer Malz⸗ fabrik in Kalkſcheuren angeſtellt iſt, wurde bormittags gegen 11 Uhr im Perſonenzuge Köln⸗Euskirchen in einem Abteil dritter Klaſſe vor der Einfahrt in den Bahnhof Köln⸗Weſt von zwei maskierten Männern überfallen unter Vorhaltung des Nevolvers in die To! ⸗ lette des Wagens geſchleift und geknebelt, un. dann eines Lohngeldbetrages in Höhe von 18 000 Mark beraubt. Er wurde erſt vor dem Bahnhof Kalkſcheuren von Mitreiſenden auf⸗ gefunden. Für die Ermittelung der Täter ſetzte die Kölner Reichsbahndirektion eine Be⸗ lohnung von 500 Reichsmark aus. Die Täter haben vermutlich den Zug auf freier Streike zwiſchen Köln Hauptbahnhof und Köln Weſt verlaſſen. Nach Angabe des Ueberfallenen han⸗ delt es ſich um zwei Männer von 24 bis 30 Jahren. Neuregelung der Kinderzulage in Heſſen Aus dem Finanzausſchuß des Heſſi— ſchen Landtags. Darmſtadt, 3. Mai. In der geſtrigen Sitzung des Finanzaus— ſchuſſes wurde endlich die Neuregelung der Kinderzulage für Beamte unter Dach und Fach gebracht, vorausgeſetzt, daß das Plenum nicht noch kleine Ueberraſchungen bringt. Die Neu— ſeſtſetzung der Kinderzulagen, die auf Antrag der Koalitionsparteien gegen die Stimmen der Rechten angenommen wurde, lautet: Für Kinder über 16 bis 21 Jahren, die ſich noch in der Schulausbildung oder in der Ausbildung für einen künftig gegen Entgelt auszuübenden Lebensberuf befinden und nicht ein eigenes Einkommen von mindeſtens 30.— RM. monat⸗ lich haben, kann der Kinderzuſchlag in voller Höhe nur dann gewährt werden, wenn der Beamte uſw. insgeſamt drei oder mehr Kin— der beſitzt, für die nach den ſeitherigen Be— ſtimmungen ein Kinderzuſchlag oder eine wi— derrufliche Kinderbeihilfe gezahlt werden konnte. Sind weniger als drei Kinder vor— handen, für die ein Kinderzuſchlag oder eine Kinderbeihilfe in Frage kommen konnte, dann wird für das erſte Kind über 16 Jahre kein Kinderzuſchlag, für das zweite Kind über 16 bis 21 Jahre nur ein ſolcher in halber Höhe gewährt. Für Kinder über 21 Jahre wird eine Kin— derbeihilfe nicht mehr gezahlt. Ein Zuſatzantrag, den durch dieſe Neu— regelung eingeſparten Betrag zur Förderung des Wohnungsbaues zu verwenden, fand An— nahme, wie auch weiterer Koalitionsantrag, durch den der Finanzminiſter erſucht wird, bei Krediteröffnung eine Kürzung der ſachlichen Ausgabenanſätze derart vorzunehmen, daß eine Erſparnis von mindeſtens RM. 500 000.— erzielt wird. Dieſer Betrag iſt zur Hälfte in Einnahme zu ſtellen, die andere Hälfte, alſo mindeſtens RM. 250000.—, für den Wohnungs⸗ neubau mehr zu verwenden. Die Anträge des heſſiſchen Landbundes, den für Stempeleinnahmen vorgeſehenen Po— ſten von ſechs Millionen auf fünf Millionen herabzuſetzen, und die Mittel aus der Son— dergebäudeſteuer zur Förderung des Woh— nungsneubaues auf dem flachen Land zu er— höhen, nötigenfalls unter Minderung des Anteils der Städte, wurden abgelehnt. Zur Förderung von Maßnahmen der wert— ſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge ſtellt die Reichsregierung für das neue Rechnungsjahr RM. 580 000.— zur Verfügung, unter der Bedingung, daß aus Landesmitteln ein glet— cher Betrag vorgeſehen wird. Dieſer Be— dingung und damit der Einſetzung dieſes Be— trages von RM. 580 000.— aus Landesmitteln für die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge wurde zugeſtimmt. Eine Flut von kommuniſtiſchen Anträgen wurde einſtimmig abgelehnt mit der eine kleine Abwechſelung bringenden Variation, daß bei zwei kommuniſtiſchen Anträgen, die die Abfindung des früheren Großherzogs be— trafen, die Sozialdemokraten Stimmenthaltung übten. Heute, Samstag kommen die Kapitel des Miniſteriums des Innern und des Kultusmini— ſteriums zur Beratung und damit wird die zweite Leung des Staatsvoranſchlages be— endet. Neue Vorſchriften für den Umgang mit Radio! Man will es den Hörern immer leichter machen Ab 1. Mai gelten im deutſchen Rundfunk neue Beſtimmungen, die das Reichspoſtminiſte— rium unter der bewährten Leitung des Miniſterialrates Dr. Thurn ausgearbeitet hat. Die begrüßenswerte Neuregelung iſt aus der berechtigten Erwägung heraus entſtanden, ben Rundfunkbetrieb den Erfahrungen anzu— paſſen, die man ſeiner Einrichtung gemacht hat, und die insbeſondere auch durch neue Vorſchriften dem Publikum in fortſchrittlicher Weiſe zugänglich gemacht werden ſoll. Auf Grund der neuen Beſtimmungen iſt der Kreis der Perſonen, denen wegen körper— licher und wirtſchaftlicher Not die Rundfunk— gebühren erlaſſen werden können, erweitert worden. Dies kommt vor allem Blinden, Schwerkriegsbeſchädigten, Perſonen, die wegen körperlicher Leiden keine öffentlichen Veranſtaltungen beſuchen können, ſowie auch Krankenhäuſern, Heilanſtalten, Heimen uſw. zugute, ſoweit ſie kein Geld zur Bezahlung der Gebühren beſitzen. Auch die Beſtimmungen über den Anſchluß von anderen Wohnungen an eine Empfangsanlage ſind neu geregelt worden. Danach ſind Empfangsanlagen mit mehr als zehn unmittelbaren Anſchlüſſen in anderen Wohnungen als Rundfunkvermitt— lungsanlagen anzuſehen. Wer ſeinen Rundfunkanſchluß aufgeben will, kann dies, wie bisher, nur zum Ablauf eines Kalendervierteljahrs tun, wobei er die Kündigung bis ſpäteſtens zum 25. des letzten Monats des Kalenderjahres ausſprechen muß. In ganz beſonderen Fällen können aber auch hier Ausnahmen gemacht werden. Die Be— rechtigung zum Rundſunkempfang iſt mit Genehmigung der Reichspoſt über— tragbar. Iſt eine Empfangsanlage erſt nach dem 20. eines Monats eingerichtet worden, ſo ſind für dieſen laufenden Monat keine Gebühren zu entheben, wenn bie Anlage nicht nun für begrenzte Zeit eingerichtet worden iſt. Es iſt zu hoffen, daß die neuen moderni— ſierten Vorſchriften dem Rundfunk auch neue Teilnehmer zuführen werden. Sie Juiloib· Balin eꝛõffnet —— 22 e, Cee. ö 1 Fm.* 22 80 Nesbrg 0 95— 2 j a 1 ſHodp. 1 8181 167 gemi%% nN 1 47 N 9 Ho . 0. * A S w e Are ls 0 8. 2 bucher Ilobeſen- ERSIEN 0 —hesfehenoe he. „„ Oje neuerb eue JurHsſb.- Turkmeniſche Bauern reiten auf ihren Kühen herbei. um das Wunder der erſten Lokomolive zu beſtaunen(aus dem Film„Turkſib“) 1 ö 15 kfb. ie f i biriſchen Eiſenbahn Oben: Streckenkarte der neuen Tukſib-Bahn, die Turkeſtan mit der ſibirif ieee verbindet und damit einen um viele Tage verkürzten Warenaustguſch zwiſchen n und Sibirien geſtattet. Die 1600 Kilometer lange Bahn(Suraßburg Königsberg etwa 80 Kilometer!) mußte mit ungeheuren Schwierigkeiten über Wüſten, Steppen, Gebirge, Flu gebiete hinweggebaut werden. 1