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Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dab gestern morgen mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, Schwager, Schwiegervater und Großvater, Herr Michael Adler Metzgermeister im Alter von 56 Jahren infolge Schlaganfalls gestorben ist. Bonndorf(Schwarzwald), Viernheim, den 5. Mai 1930. Margarete Hdler WIw., geb. Winkler und Minder. Die Beerdigung findet morgen Dienstag um 9 Uhr vormittags in Bonndorf statt. 3 — a——.————— 2 —— —————ůê— In tiefer Trauer: ————— .—— ————ů — — 1 2 — —— . Geschnittene und Zespftste Bohnenstangen Tomatenpfähle Desdumle Schwär len feder Länge Hrzüsschnenes Brennholz 0 laufend billig abzugeben. Sägewerk Brückmann. Verkaufsstelle: Wasserstr. 4 umd im Werk. GSchneidermstr. 6 und sonstige Reflektanten, die mit Herren- und Knaben- Aleiderfabrik Verbindung suchen(Einführung fertiger Konfekt) wollen mit Angabe ihrer Verhältnisse) schreiben an: 707 B. H. 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Januar 1898 insbeſondere auf § 1 dieſer Verordnung hin, die den Eigentümern und Verwaltern von Hofreiten die Verpflichtungen auferlegt, bei heißer und trockener Witterung die Straßen vor ihren Hofreiten täglich zweimal und zwar morgens und abends zu begießen. Um die Allgemeinheit ſo ſehr ſchädigende Staubentwick— lung wirkſam entgegenzutreten, fordern wir die Eigentümer und Verwalter von Hofreiten zum ſtrikten Befolg obiger Verordnung hinſichtlich des Gießens der Straßen auf, die um 8 Uhr und 20 Uhr beendet ſein muß. Unſere Beamten ſind an— gewieſen, den Befolg ſtreng zu überwachen und die Säumigen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Wir hoffen aber, daß jeder der Verpflichteten ſoviel Gemeinſinn beſitzt und die im Intereſſe der Allgemeinheit liegende Anordnung befolgt, wir mit Strafanzeigen nicht vorzugehen brauchen. Viernheim, den 2. Mai 1930. Heſſ. Polizeiamt: Ludwig. Erſatzteile Fahrräder enorm billig. Bitte Schaufenſter beachten 4 Prozent Rabatt Nikl. Effler ſodaß eln Hider-Mantelechen. Um gefl. Rückgabe bei der Fundſtelle im Polizei— amt wird gebeten. piano gebraucht, gegen Kaſſa zu kaufen geſucht. Preisangabe u. Fabrikat unter Nr. 106 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. und Herren ein. gewährleiſtet. abenden erfolgen. Nellbgannenberain Gabelsberger Verein für Reichskurzſchrift Am Dienstag, den 6. Mai 1930, abends 8 Uhr beginnt in der Schillerſchule ein Anfänger⸗Kurſus in Reichskurzſchrift gegen mäßiges Honorar. Hierzu laden wir alle intereſſierten Damen Eine gründliche Ausbildung wird Anmeldungen können in den 4 Röhren, neuwertig Battrie⸗Empfänger Koch& Störzel billig zu verkaufen. Nepsgaſſe Nr. 9. Unterrichts- Vertreter gesucht. Der Vorſtand. Strick wolle per Strang 40 Pfg. Kamm- Wolle per Pfd. 2.5% RMark. Spinnerel Nrschenreuin 329 (Bay.) Der Aufmarſch am Luſtgarten vor dem Berliner Schloß. Im Gegenſatz zum vergangenen Jahr nenswerte Zwiſchenfälle vorübergegangen. ſind die Maifeiern in Berlin diesmal ohne nene Da beide ſozialiſtiſchen Parteien Demonſtrarionen veranſtalteten, ſchätzt man die Zahl der Betei ligten auf etwa 150 000 Perſonen.“ Norddeutſche Saatkartoffeln Von morgen früh 7 Uhr ab werden Gelbe Induſtrie ausgegeben. Heinrich Jaltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76. e. G. m. b. G. Aelteſte Bank am Platze Bau und Bparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchüftsantetle, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000.— Beſorgung aller baukgeſchäftlichen Angelegenheiten Alte Zeitungen J. Einwickeln u. Tapezieren geeignet zu haben in der Geſchüftsſtelle ds. Blattes 3 Zetrumsparteitag l 7 janzler Dr. Brüning über die politiſche Lage und 0 dem Bau ein viertel Jahr l lich vorgeſehenen Termin begonnen werden ſoll. Es ſei unverſtändlich, Reichstages zuzuſteuern mit dem 8 48 regieren zu müſſen, das Parlament gerettet werden. gehe ſeine Aufgabe darin, konſolidierte Regierun— gen zu halten, die auf lange Sicht Politik ma⸗ chen können. das Kabinett Geroßgrundbeſitzes, Förderung der geſamten Landwirtſchaft. Voltspartei wieder zu einer Einigung langen. tit kam es zu Zwiſchenfällen, rote Fahne hißte und Arbeiter, Pflaſterung der Straße beſchäftigt waren, zur Alrbeitseinſtellung rückenden Polizei flüchteten die Unruheſtifter auf das Dach des Gebäudes, riſſen Dachziegel ab und ſchleuderten ſie gegen die Poliziſten. ierauf feuerten die Beamten etwa 50 Schüſſe auf die Studenten ab, zurück flüchteten. Ein Student wurde getötet, mehrere andere verletzt, ferner vier Poliziſten iernheimer Anzeiger Perner Laer— ternheimer Nachrichten) Viernheimer Gr. täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 12 k. fret ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 0 117. Telegramme: 10 Viernheim.— Poſtſcheckkönto Nr. 21577 Amt kfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Brüning über die volitiſche Lage Dortmund, 5. Mai. Auf dem weſtfäliſchen in Dortmund ſprach Reichs— die zukünftigen Aufgaben der Reichsregierung. Hie neue Regierung ſtehe ebenſo wie vorher das [Kabinett Müller nach der Kaſſenſanierung vor der Aufgabe verſicherung. babe der Kanzler die ſcchenkt. weil viel dringendere Aufgaben vorlagen. Er ſei in der Sanierung der Arbeitsloſen— Dem Bau des Panzerkreuzers B. geringſte Beachtung ge— dieſer Frage durchaus auf die Be— ſchlüſſe des Kabinetts Müller eingeſtellt. an denen ſich nur inſofern etwas geändert habe, als mit vor dem urſprüng⸗ Die kommende Aufgaben der Regierung kön— 0 5 nen, ſo führte Dr. Brüning aus, ſehr wohl mit der Großen Koalition erledigt werden. Die jetzige Haltung der Sozialdemokraten ſei inkonſequent auf eine Auflöſung des und damit die Geſahr, auszulöſen. Die Zeit des fruchtloſen Verhandelns zwiſchen den Parteien ſei vorüber und es gelte zu han— deln. wenn nicht der Kredit Deutſchlands nach der finanziellen wie nach der politiſchen Seite unterminiert werden ſolle. Auch müſſe durch mutiges Handeln ohne übertriebene Furcht vor Unpopularität im deutſchen Volk der Glaube an Das Zentrum Beim Oſtprogramm beabſichtigte keine einſeitige Bevorzugung des ſondern eine gleichmäßige Mit beſonderer Betonung wandte ſich Dr. Brüning gegen Vermutungen, wonach das Zen— tum mit den Beſtrebungen nach Parteienver⸗ ſchmelzung in Zuſammenlang gebracht wird. Dabei hege es den großen Wunſch im Sinne Windthorſts. demnächſt auch mit der Bayeriſchen zu ge⸗ Schwere Studentenkrawalle in Madrid wtb. Paris, 6. Mai. Nach Meldungen aus Madrid hißten am Montagvormittag einige Studenten auf dem Dach des Univerſitäts⸗ gebäudes drei rote Fahnen. In der Univerſi⸗ und zwar in der mediziniſchen Fakultät, als eine Gruppe von Studenten in das Gebäude eindrang, die die mit der zwangen. Vor der heran⸗ die in das Gebäude und ein Arbeiter. Die genaue Zahl der Ver⸗ . letzten beträgt 17, doch ſind auch andere Ele⸗ mente darunter, die ſich unter die Manifeſtau⸗ ein gemengt hatten. Eine Kommiſſion von Studierenden der 19 tierärztlichen Hochſchule hat dem Innenmini⸗ ker erklären laſſen, daß die Ereigniſſe nichts f 0 mit den Studenten zu tun hätten, die geſtern is die tierärztliche Hochſchule eindrangen und das Bild des Königs aus dem Fenſter warfen. Schließung der Madrider Univerſität. enb. Berlin, 6. Mai.(Eigene Meldung!) Nach einer Meldung des„B. T.“ aus Madrid bat der akademiſche Senat die Schließung der Nadrider Univerſität bis zur allgemeinen Beruhigung der Gemüter beſchloſſen. Das Domjubiſaum in spener Speyer, 5. Mai. Am Samstag wurde an⸗ läßlich der 900⸗Jahrfeier des Doms eine Ausſtellung des Katholiſchen Frauenbundes der Pfalz„Das Chriſtliche Heim“ im Martha⸗ heim eröffnet. Biſchof Dr. Sebaſtian Ludwig begrüßte die Vertreterinnen der verſchiedenen katholiſchen Frauengruppen und knüpfte dabei n die Heilige Martha als Vorbild der riſtl ichen Hausfrau an, Heute, im Zeitalter u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. des Materialismus ſei es mehr ats je not⸗ wendig, daß der chriſtliche Charakter in der Familie zum Wohl der Angehörigen und des Staates erhalten werde. Namens des Katholiſchen Frauenbundes begrüßte Frau Großkaufmann Margarethe Dreyer-Landſtuhl zunächſt Dr. Sebaſtian Lud⸗ wig, die ehem. Prinzeſſin Giſela von Bayern, die Vertreter der Regierung und der übrigen Behörden. Erſchienen waren u. a.: Frau Dr. Pfülf, Reg., Schulrat Hartmann als Vertreter der Kreisregierung, die Gattin des Oberbür— germeiſters Leiling, Bürgermeiſter Stützel und Gattin u. a. m. Es folgte ein Gang durch die Ausſtellung, die die verſchiedenartigſten Zimmer nach chriſt— licher Anſchauung ausge“don At. Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernb. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Fieklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an heſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Aushebung einer Falſchgeld⸗Fabrik. wtb. Duisburg⸗Hamborn, 5. Mai. Nach langwierigen Beobachtungen und Ermitte⸗ lungen iſt es der Polizei gelungen, im Stadt⸗ teil Oſterfeld eine vollſtändige Fabrik zur Anfertigung falſcher Zwanzigmarkſcheine aus⸗ zuheben. Vorläufig konnten fünf Perſonen feſt⸗ genommen werden. Dem Hauptſchuldigen Hu⸗ bert Bügele aus Oſterfeld und einem gewiſſen Engelhardt gelang es, in einem Auto die Flucht zu ergreifen. Der Wagen wurde in Hamborn von einer Polizeiſtreife geſichtet, als er ſich in ſchneller Fahrt nach Dinslaken be⸗ fand. Es gelang jedoch nicht, die Verbrecher ſeſtzunehmen. Der Reichsetat im Haushaltsausſchuß vdz Berlin, 5. Mai. Der Saushaltsaus— ſchuß des Reichstags trat am Montag zur Beratung des Etats für 1930 zuſammen. Die Ausſchußverhandlungen über den Etat ſollen bis Pfingſten zu Ende gebracht werden. Vor Eintritt in die ſachlichen Beratungen beantragte Abg. Lindeiner, Wildau,(Chr. Nat. Arbeitsgemeinſchaft). feſtzuſtellen, daß ſeinem Fraktionskollegen Dr. Hoetzſch das Re— ferat über den Etat des Auswärtigen Amts verbleibt. Von der deutſchnationalen Fraktion war ein Schreiben eingegangen, in welchem ſie mitteilte, daß anſtelle des ausgeſchiedenen Ab— geordneten Profeſſor Dr. Hoetzſch das Referat über das Auswärtige Amt der Abge— ordnete Dr. von Freytagh-Loringhoven übernimmt; anſtelle des ausgeſchiedenen Abg. Dr. Mumm das Referat über den inneren Etat die Frau Abg. Lehmann, Zur Beratung kommen dann diejenigen Anträge, bei denen die im Notetat gezogene Grenze von einem Fünftel der jährlichen Aus— gaben aus dringenden Gründen überſchritten werden muß. Dieſe Ueberſchreitungen werden zum größten Teil bewilligt, darunter 31,18 mehr zur Förderung der Behebung der Ge— treideernte. Mit dieſer Behebung ſoll dieReichs— getreidegeſellſchaft, deren Mittel für Stützungs— käufe von Roggen ſtark angeſpannt ſind, der Notwendigkeit enthoben werden, den einge— kauften Roggen vorzeitig auf den Markt zu werfen. Der für Ausſtellungen uſw. eingeſetzte Vor— griff von 61000 Mk. wird um 30 000 Mk. ge⸗ kürzt. Der Vorgriff iſt erforderlich geworden, weil für den 1930 von Deutſchland zu veran— ſtaltenden Europa-Rundflug 85 000 Mk. ange⸗ fordert werden. Zur Vollendung des Mittelland-Kanals (Bleiloch-Sperre) wird einſtimmig die erſte Rate der angeforderten 1800 000 Mk. im Be⸗ trage von 450 000 Mk. bewilligt. Zur Durchführung von Maßnahmen zur Verhinderung von Ausfällen an Umſchul⸗ dungskrediten bewilligte der Ausſchuß den Be— darf für das erſte Vierteljahr 1930 mit 300000 Mark. Es folgt nun die eigentliche Beratung des Etats für 1930. Beim Etat des Reichspräſidenten wird ein kommuniſtiſcher Antrag auf Streichung des Gehalt des Reichspräſidenten gegen die An— tragſteller abgelehnt und der Etat bewilligt, ebenſo der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzlei. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Streichung der Aufwandsgelder für den Reichskanzler wird abgelehnt. Anträge der Sozialdemokraten, Demokra— ten und Kommuniſten auf Aufhebung der Reichsvertretung in München werden mit 18 gegen 16 Stimmen der Antragſteller abge— lehnt. Angenommen wird dagegen ein volkspar— teilicher Antrag, den Etatstitel als„künftig wegfallend“ zu bezeichnen. Stagatsſekretär Dr. Pünder erklärte dazu, die Aufhebung würde in Bayern als betont unfreundlicher Akt empfunden werden. Die Reichsreform ſei im Fluß und ihre Durchfüh— rung werde ganz von ſelbſt zur Aufhebung der beſonderen Reichsvertretung in München führen. Beim Etatstitel„Reichszentrale für Hei— matdienſt“ erflärte Staatsſekretär Pünder, an die Schaffung neuer Beamtenſtellen werde nicht gedacht. Solange das Deutſche Reich noch Objekt der Weltgeſchichte iſt und eine ſolche Fülle von Problemen der Erledigung harren, werde das Reich auf die wertvolle Unterſtüt— zung der Reichszentrale für Heimatdienſt nicht verzichten können. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Aufhebung der Reichszentrale für Heimatdienſt wurde ab— gelehnt. Mit 16 gegen 14 Stimmen wurde ein deutſchnationaler Antrag angenommen, wo— nach der Etatstitel der Zentrale als„künftig weofallend“ bezeichnet wird. Für dieſen Antrag haben auch die Kommuniſten, die Bayeriſche Volkspartei, die Wirtſchaftspartei und die Chriſtlich-Nationalen geſtimmt. Am Dienstag kommt der Reichswehretat zur Beratung. Großer Waldbrand im Norden Berlins enb Berlin, 5. Mai. In den ausgedehnten Waldengen bei Cedenick brach geſtern mittag Feuer aus, das in kurzer Zeit eine ſo große Ausdehnung erlangte, daß die geſamte Bevölkerung der umliegenden Ortſchaften ſich an den Löſcharbeiten be⸗ teiligen mußte. Das Feuer wurde in eine Schonung getragen und in wenigen Augenblicken ſtanden Tauſende von Bäumen in Flammen. Ueber 20 freiwillige Feuerwehren aus der Umgegend eilten nach der Brandſtelle. Mehrmals mußten die Feuerwehr- leute ſich zurückziehen, da ſchon die Baumkronen über ihren Köpfen brannten. Erſt nachdem noch Fahrläſſigleit jugendlicher Ausflügler als Arſache Beirächtlicher Schaden mehrere hundert Helfer aus den kleinen Ort— ſchaften in der Gegend von Gehdenick, die auf Fahrrädern nach der Brandſtelle geeilr waren, mit eingriffen konnte durch Fällen von Bäumen und Ausheben von Gräben eine weitere Aus— dehnung des Brandes vermieden werden. Wäh— rend der Löſcharbeiten erlitien zwei Feuer⸗ wehrleute Brandwunden. Zahlreiches Wild iſt in den Flammen umgekommen. Die Urſache des Feuers wird auf fahrläſſige Brand- ſtiftung zurückgeführt. Juegendliche Aus- flügler hatten am Waldesrand abgekocht und dadurch das Feuer verurſachtr. Die Landjägerei hat eine Unterſuchung eingeleitet. 1 n Letzte buiomeldungen Die Exploſion in Liverpool. wtb. London, 5. Mai. Bei der Exploſion in Liverpool in der Oelkuchenfabrik wurden etwa 100 Perſonen verletzt. Ein Arbeiter wurde getötet, vier ſchweben in Lebensgefahr. Drei Opfer der Exploſion ſind im Krankenhaus ge⸗ ſtorben, ſodaß ſich die Zahl der Toten auf vier erhöht. Man nimmt an, daß die Exploſion durch in⸗ nere Verbrennung in einem Silo entſtanden iſt. In der gleichen Fabrik ereignete ſich im Jahre 1911 eine Exploſion, bei der 21 Arbei⸗ ter getötet und 113 verletzt wurden. Neue Exploſion in Liverpool. witb. Liverpool, 6. Mai. Die Stadt wurde Montagabend durch die erneute Exploſion mehrerer Gasbehälter in Aufregung verſetzt. Dieſe Behälter waren in einem Stall gelagert. Durch die Exploſion wurden 13 Perſonen ver⸗ letzt, die ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Bombenangriffe gegen Banditen. wib. Newyork, 6. Mai. Aſſociated Preß meldet aus Managua(Nicaragua), daß Flug⸗ zeuge der amerikaniſchen Kriegsmarine meh⸗ rere Bombenangriffe auf Räuberbanden in Nicaragua unternommen hätten. Tribüneneinſturz. Sechs Tote, 36 Verletzte. wib. Newyork, 6. Mai. Aſſociated meldet aus Mexiko: Bei der Eröffnung des neuen Flugplatzes Guadalajara, der etwa 40 000 Per⸗ janen beiwohnten, rannte ein Automobil einen Träger der Zuſchauertribüne, auf der ſich meh⸗ rere tauſend Perſonen befanden, um. Durch den Stoß ſtürzte die Tribüne ein. Sechs Per⸗ ſonen wurden getötet, 36 ſchwer oder leicht verletzt. Erdbeben in Burma. wib. Rangoon, 6. Mai. Ein ſtarkes Erd⸗ beben verurſachte eine große Panik in der ganzen Stadt. Mehrere Gebäude wurden be⸗ ſchädigt. Auch ſind einige Todesopfer zu bekla⸗ gen. Einzelheiten fehlen noch. Tages nachrichten. Wieder ein Todesfall durch Morcheln. enb Berlin, 6. Mai. In der Ortſchaft Zie⸗ nau(Kreis Gardelegen) ſind— laut„Lokalanzei⸗ ger“— zwei Familien nach dem Genuß von Morcheln ſchwer erkrankt. Der fünfjährige Sohn des Straßenwärters Schmidt iſt bereits an den Folgen der Vergiftung geſtorben. Frau Schmidt und ihr zwölfjähriger Sohn ſchweben noch in Lebensgefahr. Erfolg des Schrittes in Polen wegen Ueber fliegung deutſchen Gebietes. enb. Berlin, 5. Mai.(Eigene Meldung.) We— gen der Ueberfliegung deutſchen Gebietes durch polniſche Militärflieger hat, wie wir von unter— richteter Seite erfahren, der deutſche Geſandte Ulrich Rauſcher am 2. Mai bei der Warſchauer Regierung Vorſtellungen erhoben. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat die Vorgänge be— dauert und mitgeteilt, daß eine Unterſuchung eingeleitet und die verantwortlichen Stellen zur Rechenſchaft gezogen würden. Der Miniſter ver— ſicherte, daß die in der polniſchen Note vom Juli vorigen Jahres gegebenen Zuſicherungen voll in Kraft ſeien, wonach die polniſche Regierung bei nachgewieſenen Verfehlungen die Schuldigen be⸗ ſtraft und künftige Grenzverletzungen verhüten werde. Nuch ein Opfer der Leipziger Krawalle. wtb. Leipzig, 5. Mai. Der Arbeiter Zahnke, der am Oſtermontag bei den Unruhen auf dem Auguſtus-Platz verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden war, iſt jetzt an den Folgen ſeiner Verletzungen geſtorben. Somit hat ſich die Zahl der Opfer der Unruhen auf vier erhöht. Ein gung bei den Demolraten Parteivorſtand billigt das Verhalten der Reichstagsfraktion. Entſchließung des demokratiſchen Partei⸗ vorſtandes. Am Montag verſammelte ſich der demo— kratiſche Parteivorſtand zu einer vorbereiten— den Sitzung für die am 25. Mai in Halle ſtattfindende Parteiausſchußtagung. Zum Schluß der Beratung, die mehrere Stunden in Anſpruch nahm wurde bei einigen Stimmenthaltungen nachſtehende Entſchlie— ßung gebilligt: „Der Parteivorſtand der Deutſchen-demo— kratiſchen Partei billigt das Verhalten der Reichstagsfraktion bei den Abſtimmungen im April. Der Parteivorſtand hat zu der Reichs— tagsfraktion und zu dem demokratiſchen Reichs wirtſchaftsminiſter das Vertrauen, daß ſie in der jetzigen Kombination die Grundſätze der Partei wahren und aus deren etwaigen Ver— letzung mit Entſchiedenheit die Folgerungen ziehen werden.“ ü Enttäuschungen. Der Schein trügt. Als Kinder haben wir in jedem Aelteren eine Art Wundertier geſehen. Ich weiß noch ſehr gut, daß ich als Quintaner einen Unter— primaner bewundert habe.„Donnerwetter!“ hab' ich gedacht,„was muß dieſer Herr, der ſchon mit„Sie“ angeredet wird, und den man nach einem Jahr für„reif“— ſtolzes Wort: reif!—„erklären wird— was muß der alles wiſſen!“; und als ich ſelbſt Prima— ner war, hab' ich gedacht: Wenn ich alles das wüßte, was ich nicht weiß, dann wüßte ich ſo ungefähr alles. Und was den vor 29 Jahren von mir heftig Bewunderten betrifft: der hat im vorigen Jahr Selbſtmord begangen, weil er's zu nichts bringen konnte. Wenn wir einen gutgekleideten Herrn ſehen, ſo möchten wir darauf ſchwören, daß er ſchwerreich ſei; ach, bei wie manchem gut— gekleideten Herrn würden wir ſtatt Reichs- banknoten Zahlungsbefehle und Rechnungen, darunter eine über den ſchönen Anzug, in der Brieftaſche finden! Ein Schauſpieler, der auf der Bühne tut, als wolle er vor lauter Freude in ſämtliche Lüfte gehen, wird von uns für glücklich gehal— den— vielleicht heult er. wenn er von der Bühne abgetreten iſt und in ſeiner Garderobe ſitzt, vor Verzweiflung und Weh. And nicht jeder, der ehrlich zu ſein ſcheint, iſt ehrlich. Enttäuſchungen haben wir alle ſchon er— lebt. Iſt das eine ſchreckliche Welt! Wir jam— mern und wehklagen. Gottſeidank fällt uns auf einmal ein, daß wir wohl nicht behaupten dürfen, wir hätten noch keinen Menſchen ent— täuſcht— in irgendeiner Hinſicht. Und wir hören auf zu jammern. Bunte Jeſtung Wie alt iſt das Wort Strumpf? Das Wort Strumpf iſt nicht alt. In Wahr⸗ heit iſt der Strumpf aus der Hoſe entſtanden, wenigſtens bei den indogermaniſchen Völkern, und wenn wir heute noch manchmal ſagen „ein paar Hoſen“, ſo iſt das darauf zurückzu⸗ führen, daß die alte germaniſche Männerhoſe in Wirklichkeit nur aus zwei Beinlingen be— ſtand, die bis zum Schritt reichten und mit Bändern am Leibgürtel befeſtigt wurden. . y d 1. Im on dun Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (27. Fortſetzung). Mit zuckenden Lippen und tiefem, inneren Weh ſah Erich ſo jäh in Flammen aufgehen, was er mit ſeinen heißen Wünſchen, mit ſeinem Herz— blut aufgebaut hatte. Und wie die Werft in Rauch und Aſche verſank, ſo würde auch der Name der Firma verſchwinden, denn er war ſich bewußt, daß dieſer große Brand einen ungeheuren Ver— luſt für ihn zu bedeuten hatte. Zwar war das Unternehmen gegen Feuer verſichert, aber nur in ſeinem früheren Umfang; alle die Neubauten, die neuen Docks waren noch nicht in die Verſiche— rung aufgenommen, und ſo waren die ungeheu— ren Summen, die dahingeſtellt waren, verloren. Das war ſein Ruin, dagegen gab es kein An⸗ kämpfen mehr. Und nicht allein ſein eigener Ruin war es, er riß in ſeinen Sturz auch die ſämtlichen Angeſtell⸗ ten, die in dem Unternehmen beſchäftigt waren, mit hinein. Es war ein fürchterlicher Gedanke. Schauer des Entſetzens durchzuckten den jungen Mann, als er an alle die Konſequenzen dachte. Jetzt würde ihm auch die Hilfe Wohlertſens kaum noch nützen können, zumal von einer Aſſo— ziation nach dieſem Ereignis nicht mehr die Rede ſein konnte. Als Erich ſah, daß es keine Rettung mehr gab, verließ er heimlich und unbemerkt die Stel⸗ le, wo er ſtand, und näherte ſich der Brandſtätte. Etwas von dem Tor entfernt ſtand eine Grup⸗ pe von Arbeitern, die ihn, als er in ihre Mitte trat, mit dumpfem Schweigen empfing. Die Gründe für die Verhaftung Allgemeiner indiſcher Trauertag Gandhis Die Angſt vor Gandhi. wtb Bombay, 5. Mai. Zur Verhaftung Gandhis wird noch mitgeteilt, daß die hieſigen Regierungsbehörden und die indiſche Regie⸗ rung im Verlaufe einer gemeinſamen Bera⸗ tung zu der Ueberzeugung gelangt war, daß Gandhi nicht mehr länger in Freiheit gelaſſen werden könne, ohne daß die Ruhe in Indien ſchwer gefährdet werde. Jetzt iſt Vorſorge ge⸗ troffen worden, daß Gandhis Geſundheit nicht unter der Haft leidet und daß er während ſei⸗ ner Gefangenſchaft keine Bequemlichkeiten ent⸗ behrt. E witb Bombay, 5. Mai. Der Haftbefehl, aufgrund deſſen Gandhi, wie bereits gemeldet, feſtgenommen wurde, führt u. a. aus, da die Regierung die Tätigkeit des zu Verhaftenden mit Beſorgnis betrachten müſſe, werde ihm nach Maßgabe der Ordonnanz 25 vom Jahre 1827 eine Freiheitsbeſchränkung auferlegt. Die angezogene Ordonnanz ſieht die Möglichkeit vor, gewiſſe Perſönlichkeiten ohne gerichtliches Urteil in Haft zu halten. Als Aufenthaltsort für Gandhi iſt das Yeroda-Gefängnis in Pung beſtimmt, wo er am Montag morgen gegen 11 Uhr eintreffen wird. Die Nationaliſtenführer der Provinz Bom— bay ſind ſofort nach dem Bekanntwerden der Nachricht von der Verhaftung Gandhis zu ei— Vankier Kunert vor Gericht cenb Berlin, 5. Mai.(Eigene Meldung.) Ein neuen Anleihebetrugsprozeß begann heute vor einer Sonderabteilung des Schöffengerichts Berlin-Mitte in Geſtalt des Prozeſſes gegen den Bankier Clemens Max Kunert und den Mitangeklagten, den aus Polen ſtammenden Kaufmann Salomon Dunkelblum wegen ſort— geſetzten verſuchten Betruges gegenüber dem Deutſchen Reich durch Anmeldung von An— leihealtbeſitz als Neubeſitz. Kunert wird außer— dem der Urkundenfälſchung beſchuldigt. Er ſoll Schlußvoten der Niederlandſchen Grond Kre— diet⸗Bank fälſchlich angefertigt und von ihnen zum Zwecke der Täuſchung Gebrauch gemacht haben. Wenn ein Kunde gegen ſeine Bank unun— terbrochen einen Anſpruch auf Lieferung von Anleiheſtücken gehabt hat, ſo kann er dieſen Anſpruch als Altbeſitz anmelden. Die ſehr er⸗ heblichen Vorten die das Anleiheablöſungs— verfahren den Anleihealtbeſitzern im Vergleich mit den Anleiheneubeſitzern gewährte, boten einen großen Anreiz, ſich in betrügeriſcher Weiſe durch unwahre Angaben in Beſitz von Ausloſungsrechten zu ſetzen. Staatsanwalt— ſchaftsrat Dr. Berliner, der die Anklage gegen Kunert erhoben hat, vertritt in ſeiner Ankla— geſchrift die Auffaſſung, daß ſich alsbald nach Inkrafttreten des Geſetzes Perſonen des In— und Auslandes zuſammengetan und Vorberei— tungen für eine betrügeriſche Anmeldung von Altbeſitzrechten getroffen haben. Im In- „Es war nichts mehr zu retten,“ ſagte einer der älteren Arbeiter zu ihm,„der Wind hat zu glatte Arbeit gemacht.“ „Iſt wenigſtens kein Menſchenleben zu bekla— gen?“ Der Angeredete ſchüttelt« den Kopf. Der Portier und der Wachter, die ſich in der Nacht auf der Werft aufgehalten hatten, waren rechtzeitig entkommen. Aber da fiel Erich plötzlich ein, daß in dem Augenblick, da er aus dem Schla⸗ fe erwachte, ein weibliches Weſen in ſeiner Nähe geſtanden habe. Er hatte ſie nachher nicht mehr geſehen. Wie war ſie nur in dem Moment, da er erwachte, in ſein Zimmer gekommen? Erich blickte um ſich, da ſah er, wie der alte, graubärtige Portier eiligſt auf ihn zukam. Er ſah ſchwarz und verbrannt aus; ſein Geſicht und ſeine Hände zeigten Brandwunden. Er hatte verſucht, ſeine Sachen aus dem Por- tierhauſe zu retten; es war vergebens geweſen. „Wenn das Feuer noch eine Stunde ſo weiter wütet, iſt das ganze Unternehmen zu Aſche gewor— den!“ ſagte er. Er wollte an Erich vorübergehen, aber dieſer hielt ihn feſt. „Hat man denn noch keine Ahnung, wie das Feuer entſtanden iſt?“ Der alte Portier ſchüttelte den Kopf.„Mir iſt es unerklärlich. Es wird wohl irgend ein Funken im Verborgenen geſchlummert haben, ſo daß das Feuer plötzlich in der Nacht zum Aus⸗ bruch gekommen iſt und bei dem furchtbaren Sturm dann dieſen Umfang angenommen hat.“ „Wer hat denn das Feuer zuerſt entdeckt?“ fragte Erich. „Mein Gott, wiſſen Sie denn das nicht mehr?“ entgegnete der Portier.„Fräulein Johanna, die Tochter des Werkführers Johannſen war es, die mich aus dem Schlafe klopfte und die mit mir in neuer Anleihebetruss-pr nach dem Nationaliſten halten Kriegsrat nem ſogenannten Kriegsrat zuſammengetreten und haben beſchloſſen, für Montag und Diens⸗ tag einen allgemeinen indiſchen Trauertag an⸗ zuſetzen. ö Wie Gandhi verhaftet wurde. witb Jalapur, 5. Mai. Ueber die näheren Umſtände der Verhaftung Gandhis wird noch bekannt, daß dieſe mitten in der Nacht in ſei⸗ nem Lager in Karſadi erfolgte. Der Diſtrikts⸗ kommiſſar, der Leiter der Polizei und 20 be⸗ waffnete Poliziſten näherten ſich im Schein einer elektriſchen Laterne dem Bett, auf dem Gandhi ſchlief. Auf ſeinen Wunſch wurde ihm erlaubt, die rituelle Handlung des Mundſpü⸗ lens vorzunehmen. Bevor er den Kraftwagen beſtieg, in dem er ins Gefängnis gebracht wer— den ſollte, übergab er einem ſeiner Anhänger einen Brief an den Vizekönig. Außerdem bat er dieſen, die Hinduhymne vorzutragen. Dar⸗ auf verabſchiedete er ſich innig von den Frei— willigen, nahm ſein Spinnrad und folgte den Poliziſten. witb Bombay, 5. Mai. Der Verband der Freiwilligen Gandhis ließ der ganzen Stadt durch ſchrille Glockenſignale die Verhaftung Gandhis mitteilen und die Bevölkerung auf⸗ fordern, dem Tage das Gepräge eines Trau— ertages zu geben. Ferner wurde ſie zur Teil⸗ nahme an einer öffentlichen Verſammlung am Abend aufgefordert. Des lande ſei es vor allem Kunert geweſen, der gemeinſam mit ausländiſchen Kreiſen durch be— trügeriſche Anmeldung von Altbeſitzrechten das Reich zu ſchädigen geſucht habe. Die Anträge gingen ſämtlich über das Ausland durch vor— geſchobene Perſönlichkeiten, und zwar über Po— len, Frankreich, Amerika und Holland. Es ſollen von Kunert Vorbereitungen getroffen worden ſein, auch über Italien, Rumänien, Holland und Polen betrügeriſche Anmeldungen vorzunehmen. Die Anleihen, die Kunert ſeinen Strohmännern zur Anmeldung als Altbeſitz zur Verfügung ſtellte, ſoll er durch ſeine Ber— liner Bank aufgekauft haben. Bei den unter Anklage ſtehenden Anmeldungen handelt es ſich um einen Betrag von rund 64 Millionen Mark nominell preußiſche Konſols.“ Nach Eröffnung der Sitzung ſtellte ſich her— aus, daß der Angeklagte Dunkelblum fehlte. Erſt nach Beginn der Verhandlung erhielt ſein Verteidigen die Mitteilung, daß Dunkelblum es vorzog, die hohe Kaution im Stich zu laſ— ſen und nach Poſen abzureiſen. Kunert war bekanntlich im Jahre 1927 in die Affäre der beiden Moabiter Juſtizbeamten verwickelt ge— weſen und geflüchtet. Er wurde in Paris ver⸗ haftet und wegen Aktendiebſtahls von Frank⸗ reich ausgeliefert. Später wurde er in der An- leiheaffäre wieder verhaftet. Die Verteidi— gung bemerkte zunächſt, das Auslieferungs— verfahren als unzuläſſig anzufechten und bean⸗ tragte Einſtellung des Verfahrens gegen Ku— Bür war. Sie war es auch, die Sie aus dem Schlum— mer weckte, ſonſt wären Sie zweifellos ein Opfer der Flammen geworden.“ „Fräulein Johanna?“ fragte Erich.„Wo iſt ſie geblieben?“ „Die iſt bei der Flucht beinahe zu Schaden gekommen“, verſetzte der Portier,„aber es iſt glücklicherweiſe noch gut abgegangen. Ich habe ſie zu den Leuten gebracht drüben in der Kantine, damit ſie ſich von dem Schreck erholen kann!“ Erich lenkte ſofort ſeine Schritte nach dem Orte, den der Portier ihm bezeichnet hatte,— einem niedrigen, glatten Gebäude, einer Gaſt⸗ wirtſchaft für die Arbeiter der Werft, wo dieſe ſich des Mittags erquicken konnten, ohne jedesmal den weiten Weg nach Hauſe machen zu müſſen. Der niedrige, langgeſtreckte Raum war faſt geſtopft voll von Leuten aller Art. In einer Ecke ſtand eine Gruppe Arbeiter, in der anderen ſaß ein Polizeikommiſſar, der ſich von den Leuten, die zuerſt bei dem Brande waren, verſchiedene Anga⸗ ben machen ließ. Er wandte ſich, ſobald er Erich eintreten ſah, an dieſen:„Herr Steinthal? Ich bin eben im Begriff, ein Protokoll aufzunehmen. Vielleicht haben Sie die Güte, mir ebenfalls Ihre Vermu⸗ tungen über die Urſache des Brandes anzugeben?“ „So gern ich dies tun znöchte, ſo muß ich Ih⸗ nen geſtehen, daß ich überhaupt keine Vermutun⸗ gen habe. Ich war ſehr überraſcht, als ich plötz⸗ lich aus tiefſtem Schlaf geriſſen wurde und mich plötzlich von Flammen umzüngelt ſah. Wenn Sie es wünſchen werde ich Ihnen morgen zu jeder beliebigen Zeit zur Verfügung ſtehen. Für heute verſchonen Sie mich wohl von die⸗ ſer Pflicht. Ich bin von dem Entſetzlichen noch zu ſehr aufgeregt.“ Der Kommiſſar war damit einverſtanden und wandte ſich einigen Männern zu, die ſoeben an D Mainz, 4. Mai.(Ga ſt wirtemeſſe.) Die 3. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe, die vom 3. bis 12. Mai hier abgehalten wird, wurde geſtern vormittag in der Stadthalle mit einer kurzen Feier eröffnet. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Gaſtwirtsverbandes Tiſchler⸗Darmſtadt begriß te namens des rhein⸗mainiſchen Gaſtwirtsver⸗ bandes die Erſchienenen, insbeſondere den Vertreter des Staatspräſidenten Adelung, Wirtſchaftsminiſter Korell, und die Vertreter der übrigen Staats- und ſtädtiſchen Behörden Der Redner dankte der Mainzer Gaſtwirte⸗ innung für die vorbildliche Vorbereitung der Meſſe und gab der Hoffnung Ausdruck, daz man ſich zur 4. Gaſtwirtemeſſe in Stuttgart im nächſten Jahre wiederſehen werde. Mini⸗ derten Staatspräſidenten Adelung namens der ſche Ausdruck, daß das Gaſtwirtsgewerbe zur ſozialen und ſittlichen Geſundung unſeres Vol⸗ kes beitragen möge, zur Fernhaltung der Völ⸗ ner Ausſprache erklärte er namens des Schutz⸗ herrn der Veranſtaltung, des Staatspräſiden⸗ für eröffnet. Oberbürgermeiſter Dr. wünſchte der Ausſtellung namens der Stadt Mainz vollen Erfolg. An die Begrüßungsan⸗ ſprachen, die waren, ſchloß ſich ein Rundgang durch die Zeugnis ablegt von dem auf Zweckmäßigkeit und Geſchloſſenheit gerichteten Sinn der Aus⸗ ſteller. Alle für die Einrichtung von Hotels u. Gaſtwirtſchaften wichtigen Gebiete, die Erzeug— niſſe der Kochkunſt, der Bäckerei und Kondi torei werden in muſtergültiger Weiſe dem Be ſchauer vor Augen geführt. Bruchſal, 4. Mai.(Dr. Eckener auf de: „Flucht“.) Freitag nachmittag kam Dr. Ecke— ner in Begleitung des Kapitäns Flemming im Kraftwagen in Bruchſal an, um das Schlot zu beſichtigen. Der Bund badiſcher Künſtlerin nen, der im Schloß eine Ausſtellung veranſtal tet, befand ſich anläßlich eines Rundganges im Ehrenhof, als Dr. Eckener eintrat. Dies gal Veranlaſſung zu einer ſpontanen Ovation, die wie die„Badiſche Preſſe“ meldet, zur Folge hatte, daß Dr. Eckener fluchtartig das Gebände verließ, und auf die Beſichtigung des Schloſſes verzichtete. e Die AD Ac⸗Huldigungsfahrt zum Rhein Mainz, 4. April. In einer kürzlich hier abge haltenen Beſprechung wurde das Programm für die„Ad AC-Huldigungsfahrten an den freien deutſchen Rhein“ in großen Zügen feſtgelegt. Die Huldigungsfahrt ſelbſt findet unter der Voraus ſetzung, daß am 30. 6. das beſetzte Gebiet frei iſt am Sonntag, den 6. Juli ſtatt. In vier Rhein ſtädten, und zwar in Köln, Koblenz. Mainz und Ludwigshafen ſammeln ſich am Samstag. deny 5. Juli die Teilnehmer und finden ſich abend zu Feſtlichkeiten in dieſen Städten zuſammen Am Sonntag werden von dieſen Städten aus Schleifenfahrten durch das befreite Gebiet unter nommen, mit Kundgebungen am Nachmitta. und zwar für die Kolonne von Köln aus in Aachen, für die Kolonne von Koblenz aus in Trier, für die Kolonne von Mainz aus in Bad Kreuznach, für die Kolonne von Ludwigshafe! aus in Kaiſerslautern. Nach dieſer Kundgebun— erfolgt beliebige Rückfahrt der Teilnehmer, w⸗ o eilte, wo das Feuer ausgebrochen bei in einer Reihe rheiniſcher Städte für den Sonntag abend größere Feſtlichteiten für der A DAC. geplant ſind. C ͥ]³¹¹Ü Ad ihn herantraten. Es waren Beamte von ben Ver— ſicherungsgeſellſchaften, die bei dem Brande im— tereſſiert waren. Erich ſchritt auf den Wirt zu, der hinter der Schenke ſtand und der ihm bekannt war. Die Leute, die ihm dabei in den Weg kamen, machten Erich bereitwilligſt Platz und drückten ihm ihr Bedauern aus. „Welch ein Unglück!“ traf es wiederholt ſein Ohr.— „Befindet ſich Fräulein Johannſen bei Ih⸗ nen?“ fragte Erich. Der Wirt nickte.„Sie iſt in der Küche bei mei⸗ ner Frau. Das arme Ding hat einen furchtbaren Schreck erhalten; ſie iſt ganz außer ſich und meine Frau hat alle Not, ſie zu beruhigen!“ Erich ging ohne ein weiteres Wort in die ne⸗ ben dem Schenkraum liegende Küche. Ein einſames Licht brannte dort und erhellte ſpärlich den primitiven Raum. Schluchzend ſaß Johanna auf einem Stuhl in der Nähe des Herdes und die Wirtin ſtreichelte ihr das Haupt und ſprach:„Aber ſagen Sie mir, liebes Kind, warum weinen Sie denn ſo? Und wie ſind Sie denn eigentlich zu dem Brande her⸗ ausgekommen?“ Da ſtand Erich plötzlich vor ihnen. Er war ſo unbemerkt hereingekommen, daß die beiden Frau⸗ en ihn erſt wahrnahmen, als er ſie anſprach. „Johanna“, ſagte Erich mit zitternder Stim⸗ me,„Sie haben mir das Leben gerettet!“ Johanna blickte ihn wie geiſtesabweſend an, ſtreckte die Hände aus, als wollte ſie einer Ge⸗ ſpenſtererſcheinung wehren und rief: „Nein, nein, laſſen Sie mich, um Gotteswillen, laſſen Sie mich!“ ö (Fortſetzung folgt.) ſter Korell begrüßte die Verſammlung im Auf- trage des am perſönlichen Erſcheinen verhin⸗ heſſiſchen Staatsregierung und gab dem Wun- lerei, aber auch jener Heuchelei, die von ge. wiſſer Seite gepredigt werde. Am Schluß ſei⸗ ten Adelung, die 3. Süddeutſche Gaſtwirtsmeſe Küw von Muſikvorträgen umrahmt Ausſtellung, die durch die gefällige Anordnung Handel und Induſtrie Internationales Kalk⸗Stickſtoff⸗Syndikat. enb. Berlin, 5. Mai.(Eigene Meldung.) Die Verhandlungen der internationalen Kalk-Stick⸗ ſtofſproduzenten in Berlin, unter Vorſitz von Ge⸗ heimrat Caro und des Franzoſen Gall(Societee de Elektro⸗Chemie), haben, der„B. Z.“ zufolge, zu einem poſitiven Ergebnis geführt. Die Ver⸗ treter Deutſchlands, Frankreichs, Italiens, Bel⸗ giens, Jugoſlaviens, der Tſchechoſlowakei, Nor⸗ wegens, Schwedens, der Schweiz. Polens und anderer Länder ſchloſſen ſich zu einem Syndikat zufammen, das eine Produktion von 250 000 Ton⸗ nen Reinſtickſtoff umfaßt. Dieſe Zahl entſpricht einem Anteil von 92 Prozent an der geſamten Weltproduktion. Lediglich Japan war inſolge der großen Entfernung nicht vertreten. Auf deutſcher Seite ſind die Abmachungen für ſämt— liche Kali⸗Stickſtofferzeuger bindend. Vermiſchtes Sieben RNauſchgifthändler verhaftet. enb. Berlin, 5. Mai. Die Polizei hat hier in den letzten Tagen ſieben Rauſchgiftſchieber feſtgenommen. Es handelt ſich um den Buch— halter Walter Berndt, einen Martin Simon, einen ruſſiſchen Emigranten Baron Baſil von K., einen gewiſſen Ruckenſtein, der ſeit 1920 in Deutſchland lebt, obwohl er bereits drei— mal ausgewieſen wurde und der als interna— tionaler Hoteldieb bekannt iſt, einen ebenfalls ausgewieſenen Polen namens Ilik, einen be— kannten Wohnungseinbrecher und einen tür— kiſchen Arzt, der auch mit Teppichen handelt. An dieſen ſollte ein Kilo reines Kokain, das aus der Tſchechoſlowakai über die Grenze ein— geſchmuggelt worden war, für den Preis von 10 000 Mark verkauft werden. Das Kokain, das beſchlagnahmt wurde, iſt nachweislich von einer Prager Firma geliefert worden, die früher ſchon dreimal von den Berliner Krimi— nalbehörden gewarnt worden war. Die Pra— ger Behörden ſind von der neuen Lieferung verſtändigt worden. Geſucht wird noch der Führer der Schiebergeſellſchaft, ein gewiſſer aus Galizien ſtammender Fleiſchmann, der ſich auch ſchon länger in Berlin aufhält. Alle Verhafteten werden wegen Rauſchgifthandels dem Anterſuchung ria ter zugeführt werden. Lokales Troſtloſe Lage des kaufmänniſchen Stellen⸗ marktes.(Steigender Bewerbeandrang— abſo— lut ungenügende Nachfrage.) Nach den Beobach— tungen der kaufmänniſchen Stellenvermittlung des DHV. hat der ſeit Monaten darniederlie— gende Stellenmarkt der Kaufmannsgehilfen im April eine weitere, ganz weſentliche Verſchlech— terung erfahren. Die gans geringfügige Bele— bung der Wirtſchaft durch einige Zweige der ſai⸗ ſonbedingten Gewerbe hat auf den kaufmänni— ſchen Stellenmarkt nicht den geringſten Einfluß gehabt. Der Quartalſchluß brachte die Maſſen— entlaſſungen der großen Kündigungen, die zum Quartalkündigungstermin im Februar erfolgt waren. Soweit Beſetzungsaufträge überhaupt eingingen, beſchränkten ſich die Betriebe faſt aus⸗ ſchließlich auf Erſatzgeſtellung für ausſcheidendes Perſonal. Aber ſelbſt hierzu kam es häufig nicht. Bei vielen Großbetrieben beſteht ſeit Monaten Einſtellungsſperre. Der kaufmänniſche Stellen— markt läßt das Fehlen jeder echten Konjunktur erkennen. Ein ausgeſprochener Wirtſchaftspeiſi⸗ mismus beherrſcht die Lage. Der ſteigende Be— werbezudrang bei weiter rückläufigem Auftrags- eingang hatte für die kaufmänniſche Stellenver— mittlung des DHV. eine weitere Verſchlechte— rung der Audrangsziffern(Bewerber auf je eine gemeldete ofſene Stelle) von 22,1 gegenüber 95 im April 1929 und 8,8 im April 1928 zur Folge. Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: Am 26. April: der Lehrer Johann Franz zu Genſingen, Kreis Bingen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Münſter, Kreis Dieburg; der Lehrer Heinrich Krug zu Münſter, Kreis Die— burg, zum Lehrer an der Volksſchule zu Gen— ſingen, Breis Bingen, beide mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 28. Abril: der Lehrer Georg Thon zu Jugenheim, Kreis Bens— heim, unter Zurücknahme der Urkunde für Eſchollbrücken, Kreis Darmſtadt, zum Lehrer an der Volksſchule zu Pfungſtadt, Kreis Darmſtadt, mit Wirkung vom 6. April 1930 an.— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 24. April: der Werkmeiſter bei der Landesuniverſität Joh. Her— mann Pfeffer auf ſein Nachſuchen, mit Wir— kung vom 1. Mai 1930 an. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staats— beamten vom 2. Juli 1923 bezw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925(Reg.⸗Bl. S. 249) treten am 1. Mai 1930 in den Ruheſtand: Der Lehrer an der Volksſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz, Franz Bünger; der Lehrer an der Volksſchule zu Altenſtadt, Kr. Büdingen, Johann Georg Storck. Ein Millionenſchwindler verhaftet. zenb. Newyork, 5. Mai.(Eigene Meldung). Wie Aſſociated Preß aus Mexiko meldet, iſt in Zacatecas ein Deutſcher namens Ernſt Richard Saber auf Erſuchen der deutſchen Behörden verhaftet worden. Wie es heißt, hat Saber verſchiedene deutſche Banken durch Fül⸗ ſchungsmanöver um mehrere Millionen Mark betrogen. Weinheim and. B., 4. Mai.(Tödlicher Unglücksfall.) In der Teigwarenfabrit Henſel iſt geſtern ein verheirateter Arbeiter in einen Schacht abgeſtürzt. Der Verunglückte, der Wjührige Johann Eberhard. iſt bald nach der nlieferung ins Krankenhaus infolge eines er ⸗ ſtorben. irh lugengn af eic ο,]ν]d fur IThνν]õẽꝗ/ᷓ[ʒf Eine engliſche Predigt für Fußballer. Anläßlich des Gottesdienſtes für die Spieler und Freunde des kathol. Fußballverbandes eines engliſchen Bezirkes richtete ein Pater eine Anſprache an die verſammelte Fußballgemeinde. Wegen ihrer Eigenart und ihrer typiſch engliſchen Einſtellung ſei ſie hier in kurzen Zügen wiedergegeben: „Das Leben kann mit einem Fußballkampf verglichen werden. Ihr ſeid hier, um Euren Weg zum Himmel zu gewinnen oder zu verſpielen. Und die Mannſchaft, gegen die Ihr dabei zu kämpfen habt, darf nicht unterſchätzt werden, denn ſie ſetzt ſich aus dem Teufel, der Welt und dem Fleiſche zuſammen. Möge Gott den Spielern helfen, die den Kniffen jener Mannſchaft unterliegen, indem ſie in ſchwere Sünden fallen. Sie werden zu dunklen Flecken auf den Namen ihres Vereins. Sie ſind eine Demütigung für ihre Farben. Sie ſind nicht wahre Sportsmänner, und ſchlechte Sports— männer ſind auch ſchlechte Katholiken. Unſern Sieg bejubeln aber Heerſcharen unſichtbarer Zuſchauer, die vom Himmel auf uns herniederſchauen. Auf der entgegengeſetzten Seite gibt es jedoch auch eine unſichtbare Menge, den Teufel und die gefallenen Engel, die furchtbare Schreie hölliſcher Freude aus ſtoßen, wenn ein Spieler fällt.— Bald wird der oberſte Schiedsrichter die Pfeife zum Ende des Spieles und zum Ende aller Dinge ertönen laſſen. Dann wird uns die Frage geſtellt werden: Haben wir unſer Spiel beſtanden? Sind wir wahre Sportsmäunner gegenüber Gott, unſern Nächſten und unſerer Kirche geweſen? Von der Antwort auf dieſe Frage hängt unſer Vorteil über Gedeih und Verderben für eine ganze Ewigkeit ab. Ent— ſchuldigungen wird es keine geben, denn wir haben den Sieg zu unſerer eigenen Rettung zu erringen. Wir können die Schuld für unſere Niederlage nicht auf andere ſchieben. Die Torhüter und Verteidiger werden nicht verurteilt werden, weil die Stürmer ihr Spiel nicht richtig geſpielt haben. Seid da⸗ rum Sportsmänuer, pflegt wahren Sportgeiſt, wahres katholiſches Zuſammenſpiel, ſpielt das Spiel Eures Dienſtes für den Herrgott! Dann braucht Ihr Euch nicht zu fürchten, wenn die Signalpfeife ertönt und Ihr vor Eurem Schöpfer ſteht!“ Mochenplau Dienstag 6 Uhr Training d. unteren Monnſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 1/9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie. Mittwoch 2 Uhr Schülertraining auf dem Sport- platz. Eine 2. Schülerm. wird geſtellt. Donnerstag 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 6 Uhr Training auf dem Sportplatz. halb 9 Uhr Jugendverſammlung in der Har— monie. Aufſtellung einer 2. Jugendmannſchaft. Freitag 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Zuſammenkunft der Spieler der oberen Mannſchaften in der Harmonie. Montagl: 5 Uhr Schülerturnft. auf dem Sportpl. Waldſportplatz Viernheims Klaſſemannſchaft beſiegt in einem gran— dioſen Meiſterſchaftskampf vor 2500 Zuſchauern den Rivalen Speyer 3:0! Auto an Auto, Menſchen an Menſchen! Das war das Zeichen, in welchem Viernheim am letzten Sonntag ſtand: zum Waldſportplatz bewegten ſie ſich, um die beiden Meiſter zu ſehen im Kampf um den Platz an der Sonne, wie man die Bezirks— liga nennt. Das erſte Spiel war von größter Be— deutung, denn bei einem Siege von Speyer hätten die Gäſte unbedingt den Aufſtieg gemacht. Aber wie es immer geht, hatten auch diesmal die Skep— tiker nicht recht, weil ſie noch nicht gut genug wuß— ten, welche Spielſtärke die Grünen derzeit beſitzen. Und wie haben ſie geſpielt die 11 Männer: wie ein Blitz fegte der Sturm dahin ans Tor, wenn Kiß ſeine Flanken ſchoß und wenn man ſah, wie derſelbe Spieler im Spurt den gegneriſchen Läufer um 10 Meter ſchlug, um den Ball zu erreichen. Das Herz lachte jedem vor Freude, ob eines ſolch gro— ßen Eifers und Willens. Da braucht es der Vereinigung wirklich nicht Angſt zu ſein: dieſe 11 Leute waren am Sonntag auf ihrem Poſten und wenn ſie es in den beiden nächſten Spielen wieder ſind, iſt das Ziel erreicht. Prachtvoll kämpfte der Sturm, die Flanken von rechts flogen haargenau aufs Tor, die Verbindung war auf dem Damm und in der Mitte der„Schlaue“ mit ſeinen tau— ſend Rafineſſen ſorgte für die Ueberraſchung mit dieſem ſchönen Reſultat von 3:0. Wie das kam, das ſah ganz Viernheim mit heller Begeiſterung. Und wie es vorbereitet wurde, das kam ſo: Schüß— ler hielt heute einfach wieder alles, er war in gro— ßer Form, wie immer, wenn es um etwas geht. Davor der rechte Standartverteidiger, der nie zu überwinden iſt, der Turm in allen Schlachten, neben ihm für den plötzlich erkrankten Faltermann ein Erſatz, der ſich aber nach einigen Fehlern eben— falls gut hielt und davor die 3 Läufer, die über ſich ſelbſt hinaus wuchſen und den Gegner einfach nicht vorbei ließen. So geſchah der erſte Sieg, der hoffentlich der Grundſtein war für den Auf— ſtieg, zum Aufſtieg für den Viernheimer Sport! Ihr aber, Ihr 11 famoſen Kämpfer habt den größten Dank für Eure prachtvolle Leiftung. Ganz Viernheim jubelt Euch zu: Aufwärts und vorwärts dem Ziele entgegen, zu neuen Ehren und einem weiteren Sieg am nächſten Sonntag! Vereins⸗ und Trainingsabende der Sportogg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtaurant. Dienstag u. Donnerstag abend halb 6 Uhr: 1. M. und Erſatzleute in Sport unter Leitung des Sportlehrers. Mittwoch abend halb 6 Uhr: 2. u. 3. M.nur in Sport. geieilielle Hiößfnung der. Beulselien Akademie in Rom Der italieniſche König begibt ſich, begleitet von Botſchafter v Neurath(links und dem Ditel tor der Akademie Gericke(rechts) in die Villa Maſſimo, dem Sitz der neu eröffneten Deutſchen Akademie in Rom. Von einem Löwen zerfleiſcht Schreilliches Drama in Südafrika enb London, 5. Mai. „Morning Poſt“ meldet aus Johannisburg: Viele Teile von Nyaſſaland leiden unter einer ſchweren Löwenplage. Die Löwen werben von Tag zu Tag angriffsluſtiger. In der Nähe von Fort Johnſtone brach ein Löwe durch die Set⸗ tenwand einer Grashütte, in der eine Einge⸗ borenenfamilie ſchlief, und griff die Frau an. Als ihr Mann ſie zu retten verſuchte, ſtürzte ſich der Löwe auf ihn. Die durch den erſten An⸗ griff verwundete, zu Tode erſchreckte Frau, 2 (Eigene Meldung.) mußte mit anſehen wie das Raubtier den Mann tötete un, ſeine Beute verzehrte, um bei Tagesgrauen im Buſch zu verſchwinden. Die Frau befindet ſich im Hoſpital und wird den Folgen des entſetzlichen Abenteuers vor— ausſichtlich erliegen. Während des ganzen Vorfalls ſchlief das kleine Kind der beiden friedlich neben ſeiner Mutter. Europäiſche Pflanzer verfolgten am nächſten Tage den Löwen und erlegten ihn. 4. F Donnerstag Abend 8 Uhr im Vereinshaus: Vor⸗ ſtands⸗ und Spielausſchuß⸗Sitzung. Alle Herren pünktlich erſcheinen. Freitag abend 6 Uhr alle Jugend- und Schüler⸗ mannſchaften Training nur in Sport. Sonntag, den 11. Mai in Heidelberg⸗Kirchheim: 2. Aufſtiegsſpiel gegen FG. 1910 Kirchheim Neckarkreismeiſter. Achtung! Unſere Mitglieder und Sportanhänger machen wir darauf aufmerkſam, daß die Mannſchaft um 11,45 Uhr im OéEc-Sonderzug nach Heidelberg fahren über Mannheim, ohne umzuſteigen. Fahr- preis 1.50 Mark. Wir haben für 200 Perſonen Garantie zu leiſten für dieſen Sonderzug und er— warten eine zahlreiche Beteiligung. Die Sportleitung. Erfolg des Stenogr.⸗Vereins beim Bezirkswettſchreiben. Am vergangenen Sonntag beteiligte ſich der Viernheimer Stenographenverein am Bezirkswett⸗ ſchreiben in Auerbach. Die nachſtehend errungenen Preiſe zeugen von der intenſivrn Arbeit, die in dieſem Verein geleiſtet wird. Das Ergebnis, das wirklich erfreut, iſt folgendes: Frl. Helene Bugert in d. Abtl. 180 Silb., 1. u. Ehrenpr. Herr Phil. Fleiſchmgann„ 140 2. Preis „ Ernſt Geier„ 120 1. Preis Frl. Kätha Martin„ 120 2. Preis „ Eliſ. Adler 120 2. Preis Herr Hans Adler 120 2. Preis „ H. Michelhans 100 2. Preis Frl. M. Umhauer 80 1. u. Ehrenpr. Herr Frz. Gallei 80 1. Preis „ Ad. Hofmann 80 2. Preis Frl. Kathar. Buſalt 80 2. Preis Herr Joſef Klee 60 1. Preis Zu dieſem ſchönen Erfolge darf wohl allen gratuliert werden, desgleichen iſt auch dem Lehr— perſonal für die emſige Heranbildung zur Kurz— ſchrift zu danken.— Allen jenen aber, die ſich im ferneren Leben kaufmänniſch oder ſonſt fortbilden wollen, kann die Erlernung der Stenographie zu ihrem eigenen Vorteil nur dringend angeraten werden. Es ſei daher nochmals auf den heute Dienſtag Abend in der Schillerſchule beginnenden Anfängerkurſus in Reichskurzſchrift auf⸗ merkſam gemacht. — Stand der Erwerbsloſigkeit in Viernheim. Durch das Arbeitsamt werden zur Zeit ca. 80 weibliche Erwerbsloſe, die zum größten Teil der Cigarrenbranche und ca. 520 männliche Er- werbsloſe, die zu den Bauhandwerkern ange— hören, unterſtützt. Die Verminderung des Erwerbs- loſenſtandes iſt darauf zurückzuführen, daß wöchent⸗ lich 30 und noch mehr ausgeſteuert und an die Gemeinde zur Fürſorge überwieſen werden. Durch die Gemeinde werden ca. 150 Erwerbsloſe und zwar nur Verheiratete, ledige, falls ſie nicht Er— nährer der Familien ſind erhalten nichts, unterſtützt. Wenn man all dieſe Zahlen zuſammenzählt und ſchätzt die, die keine Unterſtützung erhalten, ſo kann man ruhig ſagen, daß in Viernheim z. Zt. noch 1000 Perſonen ohne Arbeit ind. Dieſe Er- werbsloſigkeit macht ſich in der hiefigen Geſchäfts⸗ welt kataſtrophal bemerkbar. Wo man hin kommt, alles klagt. Man kann ruhig ſagen, daß wir z. Zt. in der wirtſchaftlich ſchlechteſten Lage, ſeit Be— endigung des Krieges ſind. * Geſangverein Flora. Die Sänger ſeien beſonders auf das heutige Inſerat im Vereins Anzeiger hingewieſen. * Am ſatzſtener⸗Grhöhung. Der ſeit⸗ herige Umſatzſteuerſatz von 0,75 Prozent iſt mit Wirkung vom 1. April 1930 auf 0,85 Prozent erhöht worden, was bei der im Juli 1930 abzu— gebenden Umſatzſteuer-Voranmeldung zu beachten iſt. Ein weiterer großer Zündapp⸗ erfolg. In der 5. Brandenburgiſchen Zuver— läſſigkeitsfahrt, die bei ſchlechteſten Wegen über eine Strecke von 540 km. führte, gelang es Zündapp, ſeine ſämtlichen 6 gemeldeten Maſchinen ſtrafpunkt⸗ frei durchs Ziel in Zoſſen zu bringen. Hervorge— hoben hierbei muß werden, daß von 79 geſtarteten Maſchinen nur 42 ans Ziel gelangten, von denen wiederum nur 9 ſtrafpunktfrei blieben. Zündapp hat alſo ⅜ aller ſtrafpunktfreien Maſchinen geſtellt. Der außerordentliche Beifall, mit dem die Zündapp- fahrer am Ziel vom Publikum für ihr bravouröſes Fahren empfangen wurden, zeigte am beſten, wie hoch dieſe Leiſtung von den ſachverſtändigen Zu- ſchauern gewertet wird. Ein neuer Beweis für die unbedingte Zuverläſſigkeit und Leiſtungsfähigkeit der Zündappräder. Verein⸗Anzeiger. gänger⸗-Einheit. Heute abend ¼9 Uhr üben die Tenöre. Vollzählig und pünktlich erſcheinen. Der Vorſtand. Ge-. Flora. Heute abend 8 Uhr Singſtunde im Lokal. Um reſtloſes Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1926. Unſere Monatsverſammlung findet am Donnerstag, den 8. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Lokal zum „Gold. Stern“ ſtatt. Da die Tagesordnung wichtig und umfangreich iſt, wird gebeten, pünkt⸗ lich und reſtlos zu erſcheinen. D. B