viernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Fan täglich mit Ausn 1 der Sonn- und Feiertage.— Vezugspreiß monatl. 1 5 Haus gebracht— Pratisbeila en: ien das 14 illuſtrierte Song latt„Sterne und 8 men“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim n 1 885 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ſtfurt a WM.— Schrtffleitung, Druck u. Berlag: Job. Martin, Geſchäftgſtelle Nathausſtr. ernbeieer Lab— Viernheimer Nachrichten)(Biernheimer Bürger-Zig.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Wie einſpaltige Petit, koſtet 25 Pfg., bie Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von jämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Blazvorſchrifren bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm⸗ en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen rann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben osen dende up]ẽ. re 075 12210 wen n up dee or. s 500 und t otke. e in cοο 0 dede ve o eher 582 1 N e Quo e 52 bee or ed 0 nl begue, 1 65 N 1.4⁵ Hand. Fehler N pot 7 5 vocals 5g 2⁰⁵⁰ 2 en meld 8926 5 pu reren bnd ercqucld. v0 Me ent e Ot ſnosen 0 e e 0 mehr Gt. en o 45 sich durch einen Besuch. 1. Preis: Preis: Preis: Preis: 1 Herren-Anzung Dankſagung. Allen Spendern, die uns anläßlich unſerer Haus— ſammlung in ſo reichlichem Maße unterſtützt haben, ſagen wir unſern herzlichſten Dank. Empfehlen uns auch weiterhin in erſter Hilfe⸗ leiſtung bei Unglücksfällen und Kraukentransporte ſo⸗ wie bei allen Vereinsfeſtlichkeiten unentgeldlich zu arbeiten. Arbeiter⸗Samafriter⸗ Kolonne. Waloſportplatz wVvereinshaus mit ortpi Sonntag, den 11. Mai nachm. 3 Uhr: Das 2. Autstiegsspiel um die Bezirksliga in Heidelberg-Kirchheim Viernheim 1. Kirchheim] Die Kreismeiſter von Unterbaden u. Neckar⸗Kreis. Vorſpiel: 2. M. um halb 2 Uhr. Beide M. Abf. O. E.G. Sonderzug um 11.40 Uhr. Ju Mannheim, Beginn 10.15 Uhr Amicitia Viernheim B1— Phönix Mannheim A3 Abf. O. E.G. 9.16 Uhr. Fahrkarten für 230 Perſonen ab Samstag O. E.G. Schalter. Wir er— warten von allen Sportauhänger eine große Betei— 112 Die Sportleitung. Morgen Freitag von nachm. 2 Uhr ab 1a. hausgemachte Waeſt und Fleiſch u. Bratwürſte zu haben bei Holgr. Baue 2. Steinſtraße 28. Morgen Freitag von nachm. 4 Uhr ab 1a. hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Hoock Goehteſtraße 24 Eine Fra empfiehlt ſich zum Waschen u. Putzen Wer, ſagt der Verlag! Etwas Gule⸗ für Haare u. Haarboden iſt Dr. Erfle's echtes Breuneſſel⸗Geiſt Mk. 1,56 2 Rathaus-Dre 40 gerie P. Moskopp eee ee ee Einladung. im Lokal zum„Freiſchütz“ ſtattfindenden laden wir hiermit unſere verehrl. Eltern unſerer Turnerinnen, Vereins höflichſt ein. 0 Turner Bund Viernheim. Aenne Zu unſerem am Sountag, den 11. Mai, abends 8½ Uhr 2. Iürgeringeg-oeno gggggggggngaggadgagggeag Mitglieder, Ehrenmitglieder, ſowie Freunde und Gönner unſeres Nach dem Schauturnen gemütl. Tanz. Der Vorſtand. ——ʒ—ꝛ955 5555555555555 3 1 Dielen- Garnitur, 1 Klub sessel 1 Damenk leid 1 Damen- Früh jahrsmantel 1 Reise-Grammophon 4 Preis: 6. Preis: 7. Preis: 8. Preis: 9. Preis: Rathausſtraße 50 10. Preis: 1 Reisekoffer 1 8 eisek offer Für den 1 Werte ist gestattet Holst. Salamwurst g /Ausſchnitt Pfd. 2.20* Holst. Cervelstwurst!. 5 / Ausſchnitt Pfd. 2.30 8 sl. Thür. Corvelal- und Sglaml- Wurst Hrdkauer Wurst Pfd. 1.20 Appelt 1 9 Meitwürsicnen 4 Paar 45 Pfg. Halberstädter Würstchen Braunſchw. Mettwurst Laherwurst Rotwurst Stück 50 Pfg. unserer Firma? leuchtdach? Preisrichter sind: 3 heim, M2, 18/19. Schinken im Ausſchnitt / Pfd. 50 Pfg. Schinkenspech Spock gerfuchert Pfd. 1.60 Flalschsalat 1 eisernes weist ladciertes Bett mit Regt! u. Sangner etc. ete insgesamt 350 Cewinne im wert von ca. Die Gewinne sind unseren Verkaufsabteilungen entnommen und in unseren Schaufenstern ausgestellt und kenntlich gemacht. Umtausch der Gewinne gegen andere Gegenstände im gleichen Herr Josek Kissel, Herr Dr. Alexander Nagel, Fabrikant. Mannheim Herr Hans Bender, Architekt. Mannheim Wenn mehrere richtige Lösungen eingehen, entscheidet das Los. Jeder Gewinner erhält schriftlichen Bescheid. Die Entsdieidung des Preisgerichts erfolgt unter Ausschluß des Reditswegs und ist endgültig. Alle Lösungen sind mit genauer Adresse(Vor- und Zuname, Beruf. Wohnort, Straſte und Haus-Nummer) zu senden an: Kaufhaus Tattersall, H.& F. Vetter, Mann- Amlänlich der Eröffnung des Erweiterungs- Baues unseres Kaufhauses M7, 18 u. M7, 19 veranstalten wir vom 10. bis 20. Mai einen Werbeverkauf verhunden mit einem Preisrätsel. 5 Alles was eine Familie an Kleidung, Wäsche und Schuhen, oder für die Wohnung an Möbeln, Gardinen, Teppichen, Linoleum etc. braucht, führen wir und verkaufen es nadi amerikanischem System auf Kredit. Jedem Käufer wird ein Konto eingerichtet, und darauf entnimmt er alles, was er benötigt. Die Zahlungsweise ist angenehm und langfristig— die Sorgen hören auf—. Die geringe Anzahlung, und kleine Raten kann jeder leisten. Ueberzeugen Si Bei dieser Gelegenheit können Sie mühe- und kostenlos einen der aus- gesetzten 50 praktischen Preise im Gesamtwert von ca. 1200.— RM. gewinnen. 1 Herren- oder Damenfahrrad mit elektr. 2 Wollmatratzen nach Wahl.„ RM. 110.— 100.— 105.— . 98.— „ 78.— 65.— . 60.— 8 50—. 40.— 30.— „ 1200.— Laterne ist ges. 45 kalten Fragen sind zu beantworten: 9 1. Wieviel Schaufenster sind neu eingebaut worden? 2. Welche Breite hat die Straſtenfront unseres Kaufhauses M 7. 18/19? 3. Weldie Linien der Straffenbahn berühren den Tattersall, den Sitz Wieviel Glühlampen brennen in unserem neuartigen Transparent- Die gültige Lösung ist vor Erscheinen dieses Inserates in versiegeltem Umschlag bei der Dir ektion der Dresdner Bank. Mannheim. deponiert worden. Fabrikant, Mannheim Die Lösungen müssen bis Zum 20. Mai. 19 Uhr, per Post eingegangen sein oder in dem Sammelkasten vor unserem Kaufhaus eingeworfen werden. Das gesamte Personal der Firma ist vom Wettbewerb ausgeschlossen! Kurhaus TATTERS All N.& F. Vetter, Mannheim M 7, 18/19 MUBBETABTEITIUNC, Schwetzingerstrage 22 bis 24 Straßenbahn- NMaltestelle Tat ters al! 1 Pfd. 40 Pfg. Ochsenmaulsalal Doſe 48 und 90 Pf. 15 Fsslgnurkon Stück 3 und 6 Pfg. Salrgurken Stück 6 und 8 Pfg. Täglen frische Holl. Buttor Pfund 1.80 NN n um feier Form Kückenfutte Hühnerfutter(Kraftfutter) Taubenfutter— Vogelfutter aller Art Kohlenſ. Futterkalk,„Vio“ für Schweine Kälbernährmehl Haferflocken— Futterreis— Leinſamen Alle Sorten Schrot und Getreide Sämtliche Futtermittel Viehſalz— Oelkuchen zu den billigſten Preiſen. [Alois Walter Die beliebten Mum ur klose Ziehung garanllel 13. Mai 1980 empfehlen HA. Dinkelmann, Worms HPostschec-Nonto 15194 Franſhfurt a. M. soie die Staatl. Lotterie-Einnehmer und die befannten Verfaufstellen Aicauer ötangenkäse ſchöne halb reife Ware/ Pfd. 11 Pfg. Echter Schweizerkäſe vollſaftig, mit u. ohne Rinde ½ Pfd. 40 Pfg. J Pfd. 20 Pfg. ½ Pfd. 90 Pfg. Pfd. 50, 70, 1.— Pfd. 72 Pfg. Pak. 1.— Pfd. 45 Pfg. Pfd. von 48 Pfg. an Pfd. 23, 25 u. 27 Pfg. Friſche Eier St. 8, 10, 12 und 14 Pfg. Miſchobſt Pfd. 50, 70 und 90 Pfg- Erbſen gelb Erbſen grün Linſen Bohnen Pfd. 30 Pfg. Pfd. 50 Pfg. Pfd. 50 Pfg. Pfd. 35 Pf. 5 Prozent Rabatt! Alois Walter. Alle Drahtgeflechte empfiehlt billigſt Val. Winkenbach Weinheimerſtraße 100 Edamer(Kugelkäſe) Feinſte Süßrahmtafelbutter Friſche Margarine Amerik. Schweineſchmalz Deutſches Schweineſchmalz in 1 Pfd. Maccaroni loſe Eier Schnittnudel Feinſte Weizenmehle vparen 1 noch erfahren, führerbeſprechung beim Kanzler 1½ Stunden. Behandelt wurde nur die grund— bat der ehemalige eerwendet. wer geben. wendet hat und gab ſchließlich zu, dieſe 75000/ verbraucht 63 ol Etat werden mit dem Fraktionsführer und Ausgabenſenkung. Berlin, 8. Mai. Amtlich wird mit- geteilt: Am Dounerstagnachmittag fand unter dem Vorſitz des Reichskanzlers r. Brüning eine Fraktionsführerbe⸗ ſprechung der hinter der Regierung ſtehenden Parteien ſtatt. An dieſer Ausſprache nahmen die Führer und Haushaltsſachverſtändigen des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei, der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Demokratiſchen Partei, der Chriſtlich⸗ Nationalen Arbeitsge⸗ meinſchaft und der Bayeriſchen Volkspar⸗ tei teil. In der Beſprechung herrſchte darüber Einmütigkeit, daß mit allen Kräften ver⸗ ſucht werden müſſe, im Haushaltsplan Erſparniſſe zu erzielen und Abſtriche vorzunehmen. Ueber die Streichung poli⸗ tiſchen und grundfätzlichen Charakters ſolle vorher eine Einigung erzielt wer⸗ den. Die Regierung verſprach ihrerſeits den Entwurf eines Ausgabenſenkungs⸗ geſetzes den geſetzgebenden Körperſchaf⸗ ten mit tunlichſter Beſchleunigung vor⸗ zulegen. cnb. Verlin, 8. Mai. Wie wir in Ergänzung dauerte die (Eigene Meldung!) des Kommunique heutige Partei⸗ nur etwa ſätzliche Frage des taktiſchen Vorgehens der Regierungsparteien, bei den kommenden Etat⸗ beratungen, dagegen wurde auf materielle Einzelheiten nicht eingegangen. Die Regie⸗ rung ſtützt ſich auf mehr Gruppen als das vor⸗ herige Kabinett, um ſo notwendiger erſchien es dem Kanzler offenbar, ſie einmal zuſam⸗ men zu bringen, um zu vermeiden, daß Strei— chungsanträge eingebracht werden, die die Ceſchloſſenheit der Koalition irgendwie ſtören bönnten. Es iſt nun denn auch in der Tat ver⸗ einbart worden, daß eine Kaoalitionspartei irgendwelche Streichungsanträge nur einbrin— bringen ſoll, nachdem ſie ſich vorher mit ihren Nachbarſraktionen in Verbindung geſetzt hat, um die Zweckmäßigkeit eines ſolchen Antrages gemeinſam zu beraten. Vereinbarung war das Hauptziel, das der Kanzler der heu— tigen Beſprechung geſteckt hatte. Stodtrat Vuſch geſteht enh Berlin. 8. Mai.„Deutſcher gelung . Berliner Stadtrat Buſch ſein erſtes Geſtändnis vor dem Unterſuchungsrichter abgelegt. Auf die Frage, was er mit den 75 000 Mark gemacht habe, die er von Sachs erhalten habe, erklärte er, er habe ſie für„Parteizwecke“ Er konnte aber keine Auskunft dar— welcher Partei er das Geld zuge— Dieſe Laut zu haben. Damit iſt, ſo bemerkt das Tatbeſtand der Beſtechung erwieſen. E enb. Berlin, 8. Mai.(Eigene Meldung.) Stadt- Blatt der rat Katz ift heute von Oberregierungsrat Ta— volſli faſt ſechs Stunden lang über alle die Vor⸗ würſe vernommen worden, die dem Oberpräſiden— ten Veranlaſſung gegeben haben. den Fall auf Liſziplinarem Wege nachprüſen zu laſſen. Nach Schluß der Vernehmung hat Oberregierungasrat Capolſti dem Oberpräſidenten Bericht t erſtatter. Die Vernehmung des Stadtrats wird am Frei⸗ tag vormittag weitergeführt werden. Erſt nach Ternehmung verſchiedener Zeugen wird der Oberpräſident ſich über weitere Schritte ſchlüſſig werden können. Stadtrat Katz iſt bereits eingehend über ſeine Beftehungen zu der Firma Lazar, Speyer und Elliſſen, die hinter dem Konſortium Galeries Laſhetle ſtand, vernommen worden. Obwohl dieſe Bank lange Verhandlungen mit der Grund⸗ iäcksdeputation der Stadt Berlin geführt hat, 15 ſich dann ſpäterhin teilweiſe zerſchlagen ha⸗ en, hat Katz an Lazar. Speyer und Elliſſen feine Anteile an der Drogengroßhandlung Brück⸗ Ner, Lampe und Co. verkauft. Er ging zu der irma Lazar, Speyer und Elliſſen, obwohl dieſe ut dem Magiſtrat in Verbandlungen aeſtanden hatte, und bot ſeine Geſchäftsauteile an dem Dro— gengeſchäft zum Preiſe von einer Million an. Da die Drogengroßhandlung jedoch ſchon längſt in Schwierigkeiten geraten war, mußte Katz ſich wieder entſchließen, mit einem Betrage von 750 000 Mark einzuſpringen, um den drohenden behördlichen Maßnahmen zu entgehen. Lazar, Speyer und Elliſſen erkannten nach Ue— bernahme der Firma Brückner, Lampe u. Co ſehr bald. daß die Vorausſetzungen, unter denen ſie das Geſchäft gemacht hatten, falſch geweſen ſeien und haben gegen Stadtrat Katz einen Scha— denerſatzprozeß in Höhe von einer Million Mark angeſtrengt. Der Prozeß läuft gegenwärtig noch, dürfte jedoch ſchon in kurzer Zeit ſeine Entſchei— dung finden. Bei der Nachprüfung der Vor— würſe gegen Stadtrat Katz wird Oberregierungs— rat Tapoſki wahrſcheinlich auf das Aktenmaterial zurückgreiſen, da es kaum als korrekt zu bezeich- nen iſt, daß Katz ausgerechnet mit einer Firma, mit der er und andere Mitglieder der Grund— ſtücksdeputation amtlich zu tun hatten, hinterher ein Geſchäft abſchließt, von dem es vielfach zwe felhaft ſein kann, ob ein anderer als gerade der Stadtrat ein ſolches Entgegenkommen gefunden hätte. fer aus dem Ne Baurate 1 Panzerſchiff 8 abgelehnt Der Marine⸗Etat im Haushaltsausſchuß. wtb Berlin, 8. Mai. ausſchuß wurde die erſte Baurate für das Panzerſchiff Babgelehnt. Gegen die Baurate ſtimmten die Sozialdemokraten, Demokraten, Kommuniſten u. 2 Zeutrums⸗ abgeordnete. Der Stimme enthielten ſich Bayeriſche Volkspartei und 1 Zentrumsab⸗ geordneter. Für die erſte Rate ſtimmten die übrigen Fraktionen und ein Zentrums⸗ abgeordneter. Im Haushalts⸗ Reichswehrminiſter Gröner gab im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichskanzler in der Frage des Panzerſchiffes B folgende Erklärung ab: Die Mitglieder des Reichstages wiſſen, daß ich durchaus kein kritikloſer Flottenſchwärmer bin, ſie wiſſen aber auch, daß ich den Erſatz unſeres gänzlich veralteten Schiffsmaterials für unbedingt notwendig erachte. Dieſen Standpunkt habe ich auch bei der Beratung meines Etats im vorigen Reichskabinett ver⸗ chchuushalt Was ein verarmtes Volk ſich heute alles noch leiſten kann! Mas koftet der Reichstag? Die Geſamtaufwendungen für den Reichs- tag betragen an fortdauernden Ausgaben 79 Millionen Mart und an einmaligen Ausgaben etwa 200000 Mark, zuſammen alſo 8,1 Millio⸗ nen Mark. Der Reichstag hat auch Einnahmen, und zwar in Höhe von 30000 Mark. Davon entfal⸗ fen 7000 Mark aus Einnahmen an Dienſtgrund-, ſtücken, 6000 Mark aus dem Erlös entbehrlich gewordener Geräte, Druckſachen, Akten, 9000 Mark aus Einnahmen aus der Beſichtigung des Hau⸗ ſes und aus der Kleiderabnahme und 3000 Mark aus der Vergütung für Ueberlaſſung von Räum— lichkeiten an Vereine. di: Der Reichstag verfügt nicht nur über ein Dienſtgebäude, nämlich dem großen ſogenannten Wallotbau, ſondern über 5 Gebäude, und zwar zunächſt über das eigentliche Reichstagsge— bäude, ferner über das Präſidentenhaus, das ge— genüber dem Reichstag in der Friedrich-Ebert— Straße liegt, ſodann über ein Beamtenwohn— haus, ein Maſchinenhaus und zwei weitere klei— nere Gebäude. Die Unterhaltung des eigentlichen Reichstags koſtet 85000 Mark, des Präſidentenhauſes 10000 Mark und 40000 Mark müſſen für die Unter— haltung der techniſchen Anlage der Gebäude, ins— beſondere alſo des Maſchinenhauſes, aufgewandt werden. Die Beheizung des Reichstages bei— ſpielsweiſe geſchieht nicht innerhalb des Reichs— tagsgebäudes ſelbſt, ſondern von dem Maſchi— nenhaus durch unterirdiſche Leitungen. Dieſe Heizung koſtet 86000 Mark, die Beleuchtung ver— langt 4500 Mark, die Reinigung 35000 Mark. Die Herſtellung der Reichstagsdruck— ſachen koſtet 357000 Mark, alſo 80000 Mark weniger als im Jahre vorher.— Für den Bezug von Druckſchriften werden 8000 Mark und für Zeitungen 5000 Mart aufgewandt. Dieſer Be— trag iſt außerordentlich beſcheiden, er ſteht in keinem Verhältnis zu den übrigen Aufwendun— gen. Allerdings iſt es üblich, daß die Verlage der deutſchen Zeitungen zum großen Teil An- weiſungsexemplare für den Leſeſaal der Abge— ordneten, ja für den Reichstag ſelbſt, übermit— teln. Für die Beſchaffung von Büchern und der— gleichen wendet der Reichstag 75000 Mark auf. An Poſt⸗, Telegraphen- und Fernſprechgebühren zeichnet der Etat 45000 Mark. Die Diäten der Reichstagsabgeordneten ſtehen im Haushalt mit 4355000 Mark. Sie ſetzen ſich zuſammen aus Aufwandsentſchädigun— gen für Abgeordnete mit 4419 000 Mark, aus Auſwandsgeldern des Präſidenten des Reichs— tags mit 36 000 Mark und aus Tagesgeldern für! Ausſchußſitzungen mit 60000 Mark, zuſammen 4515 000 Mk. von denen 160000 Mk. an Abzügen auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen ab— gehen, ſodaß ein Reſt verbleibt von 4355 000 Mark. Die Reichstagsreſtauration koſiet nur noch 60 000 Mark gegenüber früher 80 000 Mark. Man hat hier alſo verhältnismäßig ſtark einge⸗ ſpart. Eine erhebliche Einſparung von 125 000 Mark iſt übrigens auch erzielt bei der Entſchä⸗ digung an die Eiſenbahn für die Freifahrt der Mitglieder des Reichstags. Dieſe Entſchädigung beläuft ſich jetzt nur noch auf 1265000 Mark ge— genüber 1390 000 Mark im Jahre 1929. Für die Ausſchmückung des Reichstagsgebäu— des kann ſchon ſeit Jahren nicht viel getan wer— den. Es ſind für 1930 ebenſo wie für die voran— gegangenen Jahre für dieſen Zweck nur 15 000 Mark eingeſetzt. Im ganzen weiſt der Haushalt des tages ſerner eine Reihe recht erheblicher Ei rungen von rund 220000 Mark gegenüber Vorjahr auf. Die Einſparungen ſind u. E. mer nuch nicht radikal genug! Reichs- uſpa⸗ dem im⸗ Die Einsparungen ſind u. e. immer noch nicht radikal genng! Das neue Gebäude der Reichskanzlei bezw. der Erweiterungsbau, iſt einſchließlich der Innenausſtattung auf 2420000 Mark veran— ſchlagt. Davon wurden im Haushalt für 1927 bewilligt 200000 Mark, 1928: 1300 004 Marf, 1929: 740 000 Mark und im Etat für 1930 wer⸗ den als Reſtbetrag noch 145000 Mark verlangt, das ergibt insgeſamt ein Weniger von 35 000 Mark. Beim Reichs haushalt für 1929 ſind 180 006 Mark abgeſtrichen, die durch Vereinfachung beim Innenausbau eingeſpart werden ſollen. Der Betrag iſt aber zum großen Teil durch nicht vor hergeſehene Mehraufwendungen, die teils bei den Untertunnelungs- und Anſchlußarbeiten, teils infolge monatelanger Arbeitsunterbrechungen, durch die unerwartet ſchwierigen Unterführungs— arbeiten der Reichsbahn, durch den langen Win— ter, durch Zinſen und ſo weiter verurſacht wur— den, aufgebraucht worden. Die vorgeſehene Ver— einfachung beim Innenausbau ſoll durchgeführt werden, doch glaubt man, eine noch weitere Ein ſchränkung nicht vertreten zu können, ohne daß der Charakter des Gebäudes ſtark beeinträchtigt würde. Für die Möbel- und Geräteausſtaltung des Erweiterungsbaues werden 200000 Mark angefordert, wobei bereits berückſichtigt iſt, daß die alten vorhandenen Beſtände weiteſtgehende Verwendung finden ſollen. Um dieſer Aufwen— dungen willen hat man darauf verzichten müſ— ſen, die freilich ſehr dringend notwendige Er— gänzung und Ausbeſſerung der Möbel und Aus— ſtattungsgegenſtände in der Dienſtwohnung des Reichs 0 vorzunehmen. Man will die be— treffenden Mittel erſt im Rechnungsjahr 1931 anfordern. (Weitere Artikel folgen.) treten und auf die Einſetzung einer erſten Rate für das Panzerſchiff B in Anbetracht der be ſonders angeſpannten Haushaltslage, alſo nur aus finanziellen Gründen, erſt verzich⸗ tet, nachdem vom Reichskabinett einſtimmig, alſo auch unter Zuſtimmung der vier ſozialde— mokratiſchen Miniſter, in einer beſonderen Ent⸗ ſchließung feſtgeſtellt wurde, daß mit dem Etat 1931 ein Schiffsbauerſatzplan, der auch den Erſatz der Linienſchiffe enthalten ſollte, vorge— legt würde. Bei dieſer Einſtellung war es eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß ich dem An⸗ trage Oſtpreußens im Reichsrat, der eine kleine erſte Rate für das Panzerſchiff B vorſah, ohne die Endſumme des Marineetats zu erhöhen, ſympathiſch gegenüberſtand. Die Reichsregierung wolle allerdings in dieſer Frage, wie in der entſcheidenden Reichsratsſitzung Reichsfinanzminiſter Dr. Mol- denhauer namens der Reichsregierung aus— drücklich erklärte, keine Initiative er⸗ greifen oder eine Beeinfluſſung ausüben. Sie hatte aber auch keinen Anlaß, nachdem der Reichsratsbeſchltuß zur Einſetzung einer Baurate vorlag, dem Reichstag eine Doppel- vorlage zu machen, da ja eine Mehrausgabe durch den Beſchluß des Reichsrat es nicht ein⸗ trat. Nur um den Zeitpunkt des Baubeginns handelt es ſich alſo, und die Entſcheidung hierüber bittet dieReichs— regierung dieſes hohe Haus ſelbſt zu treffen. Deutſches eich r in Gricchenland. Ein deutſches Geſchwader zern und einem Zerſtö— Das deutſche Geſchwade wtb Athen, 7. Mai beſtehend aus zu Kreu rer, iſt im nm vor Anker gegangen, wa ſchen Flotte begrüßt wurde. ſtattete in Begleitung des dem Marineminiſter einen u finden überall herz— oſtoli iſt der Kreuzer Zerſtörern eingelau— es von der griee Adr ni iral Oldekop Aus Nah und Fern 13. Mai Sitzung des heſſ. Landtages Darmſtadt, 8. Mai. Das Plenum des heſſiſchen Landtages iſt für Dienstag, den 13. Mai, zur 61. Sitzung einberufen worden. Die Tagesordnung umfaßt 37 Punkte, darunter den Geſetzentwurf über die Verlängerung der Wahldauer des vierten Landtages und als letzten Punkt die Beratung des Staatsvoran— ſchlages und Verabſchiedung des Finanzge⸗ ſetzes für das Rechnungsjahr 1930. Darmſtadt, 8. Mai. Ungetreuer Ver⸗ waltungsinſpektor verurteilt. Wegen Verbrechens und Vergehens im Amt hatte ſich geſtern ein Verwaltungsinſpektor aus Darmſtadt vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantworten. Der Anggeklagte hatte die Eichämter zu kontrollieren. Doch fehlte es an der Kontrolle des Landeseichamtes, dem der Angeklagte vorſtand. Die Unterſchlagungen, deren er ſich ſchuldig gemacht hatte, beziffern ſich auf 12 000 Mark und gehen bis auf das Jahr 1924 zurück. Notlage kommt nicht in Frage, denn er bezog ein auskömmliche Gehalt. Der Strafantrag des Staatsanuwaltes lau— tete auf zwei Jahrs Zuchthaus. Das Gericht erkannte dagegen wegen fortgeſetzter, aber er— ſchwerter Amtsunterſchlagung und wegen Be— truges auf 2 Jahre Gefängnis unter An— rechnung von zwei Monaten Unterſuchungs— Haft. Darmſtadt, 8. Maj. Landwirtſchaft⸗ liche Zwangsverſteigerungen in Heſſen 1929. Nach den nunmehr vorlie— genden endgültigen Ziffern für das Jahr 1929 betrugen die Zwangsverſteigerungen land— wirtſchaftlicher Grundſtücke in Heſſen nach den Mitteilungen des Amtsgerichts insgeſamt 842 eröffnete Verfahren gegenüber 1339 Verfah—⸗ ren 1928. Damals war jedoch nur eine Fläche von 910,3 ha. zur Zwangsverſteigerung vor— geſehen, während trotz der verminderten Zahl der Verfahren 1929 die Fläche auf 1279.1 ha ſtieg. Durchgeführt wurden 1929 137 Verfah⸗ ren über 143 ha., 1928 180 Verfahren über 145,5 ha. Darmſtadt, 8. Mai. Sitzung des Pro⸗ inzialtags Starkenburg. Der Provinzialtag Starkenburg tritt am 17. Mai zu einer Sitzung zuſammen. Einer der wich⸗ tigſten Punkte der Tagesordnung iſt die Frage der Gasfernverſorgung, die nach dem Abſchluß der neuen Verträge mit der Ruhrgas zu ei⸗ nem irgendwie gearteten Ende geführt werden muß. Neben der Rechnungsablage 1928, die mit einem Ueberſchuß von 544619 Mk. ab⸗ ſchließt, iſt auch bereits der neue Voranſchlag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. Er balanziert mit 4715 000 Mk. Für Straßenbau und ⸗An⸗ terhaltung ſind allein 3 912 000 Mk. vorgeſe⸗ hen. Darmſtadt, 8. Mai. Die Feier des Mut. tertages in Heſſen. Am kommenden Sonntag wird in Heſſen wie im ganzen Reich wieder ein Gedächtnistag zur Ehrung der deut- ſchen Mutter veranſtaltet. Der heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen empfiehlt jetzt den Lehrern und Lehrerinnen. die Veranſtaltung in geeigneter Weiſe zu unterſtützen und in ſämt⸗ lichen den auf die Bedeutung des Tages hin⸗ zauweiſen. Handel und Induſtrie Deutſcher Verſicherungs⸗Konzern. Am 23. April ds. Is. tagten die General- verſammlungen der im Deutſchen Verſiche⸗ rungs⸗Konzern(Berlin⸗Friedenau) vereinigten Geſellſchaften, um über die Jahresbilanzen zu beſchließen. Die Geſchäftsergebniſſe des Jahres 1929 waren für beide Geſellſchaften wieder durchaus günſtig. Die Deutſche Lebensverſicherung Gemein- nützige Aktien⸗Geſellſchaft konnte im Geſchäfts⸗ jahre 1929 ganz beſondere Erfolge erzielen. Ihre Prämieneinnahme ſtieg von 8,24 Millio⸗ nen Mk. im Vorjahre auf 10,04 Millionen Mk. Die Prämienreſerve beträgt über 11 Mil⸗ lionen Mk. Trotz reichlicher Abſchreibungen verblieb nach Deckung aller Unkoſten ein Rein⸗ gewinn von rund 775000 Mk. Die Gewinn⸗ reſerve der Verſicherten beträgt rund 1870 Millionen Mk. An Verſicherungsleiſtungen wa⸗ ren 1,57 Millionen Mk. zu zahlen. Die Prämiendividende für die Verſicherten beträgt 20 Prozent der Jahresprämie. Eine Steigerung aus Zinsüberſchüſſen iſt in Aus⸗ ſicht genommen. Die Aktionärdividende wird mit Rückſicht auf den gemeinnützigen Charak- ter der Geſellſchaft wiederum mit ihrem ſat— zungsgemäßen Höchſtbetrage von 4 Prozent des eingezahlten Grundkapitals gewährt. Der ſummenmäßige Lebensverſicherungsbeſtand, der Ende 1929 über 221 Millionen Mk. betrug, hat ſich inzwiſchen durch den Neuzugang be⸗ reits auf rund 240 Millionen Mk. erhöht. Die Deutſche Feuerverſicherung Aktien-Geſellſchaft, die auch die Einbruchdiebſtahl-, die Unfall- u. Haftpflicht⸗-Verſicherung ſowie die Kraftfahr— zeug-Verſicherung betreibt, erzielte bei einer Geſamtprämieneinnahme von rund 2,24 Mil⸗ lionen Mk. einen Ueberſchuß von rund 118 000 Mk.(im Vorjahre 95000 Mk.). Danach konnte wieder, wie im Vorjahre, eine Aktionärsdivi⸗ dende von 8 Prozent des eingezahlten Grund⸗ kapitals verteilt werden. Schäden waren in Höhe von 822 000 Mk. zu decken. Beide Geſell⸗ ſchaften ſehen der weiteren Entwicklung mi den beſten Erwartungen entgegen. der Kun! ums luck. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg ⸗Saac. 1 1 4*(30. Fortſetzung.) ne Damit wir nun die Sache auf einer ganz neuen Baſis gründen, damit Sie ganz uneigennützig der Verbindung gegenüberſtehen, möchte ich Ih⸗ nen einen neuen Vorſchlag machen, der gewiß Ihre Zuſtimmung finden wird.— Wie Sie ſelbſt geſagt haben, fürchten Sie, daß Ihr Unternehmen nach dem letzten ſchweren Schlage nicht mehr aus eigenen Mitteln zu halten iſt. Nun alſo, ſo muß dies mit fremden Mitteln geſchehen. Ueberlaſſen Sie mir die finanzielle Fortführung der Werft. Ich will alle Verpflichtungen übernehmen und für das weitere Gedeihen der Firma ſorgen und ich könnte das in keiner Weiſe beſſer als dadurch, daß ich Sie als Direktor des Unternehmens en⸗ gagiere. Sehen Sie, das iſt ein ganz ſolider Vor⸗ ſchlag, der auf einmal die Situation für beide Teile klärt. Sie werden weiter wie bisher Ihre ganze Energie und Tatkraft dem Unternehmen widmen können, ohne durch irgendwelche finan⸗ ziellen Sorgen abgelenkt zu werden. Sie werden mit Ihrem Einkommen, das Ihrer Tätigkeit an⸗ gemeſſen ſein muß, Ihrer Mutter und den Ih⸗ rigen eine Stütze ſein, wie Sie es bisher waren, — Ihr Name, Ihre Stellung bleibt geachtet und geehrt und Sie werden nicht länger das Gefühl haben, eine Wohltat in Empfang zu nehmen,— denn das, was Sie verdienen, werden Sie mit Ihrer Tüchtigkeit, nicht durch Konnexion oder Liberalität eine Dritten verdienen. Ueberlegen Sie ſich meinen Vorſchlag, er kommt aus einem alten, ehrlichen und uneigennützigen Herzen, und damit Sie das in Ruhe können, will ich Sie jetzt nicht länger beläſtigen, ſondern mich zurückzie⸗ enn Indien N wtb Bombay, 8. Mai. In Scholapur in der Präſidentſchaft Bombay, iſt es zu einem außerordentlich ernſten Tumult gekommen, bei dem 25 Perſonen getötet und 100 verletzt wur⸗ den. Sechs Polizeireviere, das Gerichtsgebäude und ſämtliche Läden, in denen alkoholartige Getränke ſeilgeboten wurden, wurden in Brand geſetzt. Eine engliſche Militärabteilung iſt nach Scholapur entſandt worden. Wetterlage Bei langſamer Verlagerung der Tiefdruck⸗ rinne nach Nordoſten bleiben wir zunächſt im. Gebiel der Kaltluftzufuhr, wobei die Witterung den unfreundlichen und zeitweiſe zu ſchauer⸗ artigen Niederſchlägen neigenden Charakter behält. Die Winde werden wieder etwas nach Weſten zurückgedreht. Weiterhin meiſt be⸗ wölkt, zeitweiſe Neigung zu kürzeren Nieder⸗ ſchlägen von gelegentlichem Aufklaren unter⸗ brochen, ziemlich kühl nordweſtlich bis weſt⸗ liche Winde. 0 e Reichspoſt verſchwendet in einem Jahre 60 Millionen Ein intereſſantes Gutachten des Sparlommiſſars Sehr intereſſante und äußerſt aufſchluß— reiche Erhebungen hat der Reichsſparkommiſſar über die Organiſation der Reichspoſt an⸗ geſtellt. Der Reichsſparkommiſſar kommt auf Grund ſeiner Erhebungen zu dem intereſſanten Schluß, daß die Neichspoſt jährlich eine Mehrausgabe von 40,6 Millionen Mark zu leiſten hat, eine Summe aber, die ſich un⸗ bedingt erſparen ließe. Auch in anderer Hin⸗ ſicht ließen ſich im deutſchen Poſtbetrieb noch Erſparungen machen, deren Höhe der Sparkommiſſar mit rund 20 Millionen Mk. beziffert. Man ſteht alſo vor der erſtaunli⸗ chen Tatſache, daß die Deutſche Reichspost in jedem Jahre grundlos ungefähr 60 Mil⸗ lionen Mark zu viel ausgibt. Hauptſchuld an dieſer Mißwirtſchaft der Reichs⸗ poſt iſt in erſter Linie der politiſierte Beam— tenapparat. Aus dieſem Grunde iſt es nur möglich, daß für die Einſtellung von Beamten bezw. für die Beibehaltung von Beamtenſtellen rein politiſche Gründe maßgebend ſind, und tatſächlich ſind auch Beamte eingeſtellt bezw. behalten worden, deren Stellen ganz oder nur zum Teil überflüſſig ſind. Intereſſant ſind die Erhebungen des Reichs⸗ ſparkommiſſars auch hierüber. So waren bei der Reichspoſt beiſpielsweiſe am 1. April 1928 2174 Stellen des ſogen. höheren Dienſtes vorhanden, von denen nach Anſicht des Sparkommiſſars mehr als die Hälfte überflüſſig war. Die Reichspoſt ſelbſt hat zugeben müſſen, daß eine Anzahl dieſer Beamtenſtellen überflüſſig iſt. Sie iſt allerdings etwas vorſichtiger als der Reichsſparkommiſſar und beziffert den entbehrlichen Teil„nur“ auf ein Drittel. Aehnlich liegen die Verhältniſſe auch im ſogen. gehobenen mittleren Dienſt, der am 1. April 1928 mit nicht weniger als 42 210 Stellen be⸗ ſetzt war. Noch fünf Jahre zurück betrug dieſe Zahl 15 142 Beamte, war alſo innerhalb dieſer fünf Jahre um faſt 200 Prozent angewachſen. Von dieſen 42 210 Beamten waren nach An⸗ gaben der Reichspoſt 10 500 Stellen überflüſſig und 15 000 Stellen hätten von weniger gut vorgebildeten Beamten, die natürlich erheblich billiger geweſen wären, ausgefüllt werden können. Mit Portoerhöhungen war die Reichspoſt ſehr bei der Hand! Vereitelter Staatsſtreich in Spanien witb Madrid, 8. Mai. Die Agentur Fabra bezeichnet die Nachrichten von einem angebli⸗ chen Aufſtand der Garniſonen von Madrid u. Barcelona, wie ſie im Ausland veröffentlicht worden ſeien, als gänzlich unbegründet. Die militäriſchen Kreiſe, die entlaſſen ſeien, um ſie vom aktiven Eingreifen in die Politik zu enthalten, hatten ſie bis jetzt von der Propa⸗ ganda und von den Machenſchaften der Politi⸗ ker aller Richtungen ferngehalten. Nicht nur in den Garniſonen von Madrid und Barcelona herrſche völlige Ruhe, ſondern auch in allen anderen Städten Spaniens. In Madrid ſeien Nachrichten eingegangen, wonach die Generäle Martinez Anido(ehemaliger Innenminiſter unter der Diktatur) und Barrera lehemaliger Generalkapitän von Katalonien) verſucht haben ſollen, aufs neue eine Diktatur zu errichten, um den Hinderniſſen, denen die Monarchie ſeit einigen Tagen begegne, ein Ende zu be⸗ reiten. ö 7 7 Der Generalkapitän von Madrid, der Bruder des gegenwärtigen Miniſterpräſidenten, habe dieſen über die Machenſchaften der beiden Ge⸗ neräle unterrichtet, und es ſei eine AUeberwa⸗ chung über beide Generäle verhängt worden. Die linksſtehenden Elemente, die die Pläne der beiden Generäle der Diktatur kannten, ſeien geſtern bei dem ehemaligen liberalen Miniſter Cille⸗Nueva zuſammengekommen. Et⸗ wa 30 Perſonen hätten an dieſer Beſprechung teilgenommen, darunter General Ahucemas, der Sozialiſtenführer Le Roux, Gral-Requelme, Marcelline Domingo und mehrere andere linksſtehende Führer. Nach der Verſammlung begaben ſich zwei Teilnehmer zu General Be⸗ renguer, um ihm mitzuteilen, daß die liberalen Elemente gegen die Möglichkeit einer neuen Diktatur kämpfen würden. Der Regierungschef ſolle geantwortet haben, daß alle Maßnah⸗ men ergriffen ſeien, die Machenſchaften, auf die man ihn aufmerkſam gemacht habe, zu⸗ nichte zu machen. 5 ente utiomeldunger Finanzhilfe und Flugverbindungen des Bölter, bundes. wtb. Genf, 9. Mai. Das Sicherheitslomitee des Völkerbundes hat geſtern nachmittag die Vorſchläge ſeines Redaktionsausſchuſſes zur Sicherung der Flugverbindungen des Völtte⸗ bundes in Kriſenzeiten und über die Finanz hilſe angegriffener oder bedrohter Staaten ohne bemerkenswerte Ausſprache angenommen. Die Frage, ob der Völkerbund eines Tages über eine eigene Luftflotte verfügen ſoll oder nicht, wird in der vorgeſchlagenen Neſolnzon offen gelaſſen. Der Botſchafterwechſel. enb. Berlin, 8. Mai.(Eigene Meldung,) Es iſt nunmehr ſicher, daß der bisherige dent ſche Botſchafter in Rom, von Neurath, zum Nachfolger des Botſchafters Sthamer in Lon⸗ don ernannt werden wird, und daß der bis. herige Staatsſetretär des Auswärtigen Amtes von Schubert, ſein Nachfolger in Nom wird. Für Herrn von Schubert hat die italieniſchet Regierung bereits das Agrement erteilt: An ſeine Stelle mird dann. wie bereits wiederholt angekündigt, Geheimrat von Bülom treten. 12 Jahre Zuchthaus für die Watkernheimer Bluttat Am zweiten Tage des Prozeſſes gegen den Hilfsarbeiter Franz Xaver Merz aus Durlach in 1 Baden wurde zunächſt in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Am Nachmittag begannen dann die Plädoyers. Staatsanwalt Dr. Lang ſchilderte den Au- geklagten als einen rohen und gewiſſenloſen Menſchen, deſſen Verlogenheit wie ein roter FB. den durch ſein ganzes Leben ginge. Aus der T. ſache, daß der Angeklagte den zur Tat benutzten Prügel gleich mitgebracht habe, ſei zu ſchließen, 1 daß ihn die Wut nicht erſt in der Wohnung über. mannte. Alle Anzeichen deuten auf eine vorberei tete Tat hin. Schlafe erſchlagen. Die Tat grenze hart an den Mord. Staatsanwalt Dr. Lag beantragte deswegen wegen Totſchlags 15 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Willen bücher, ſuchte den ganzen Lebensweg des A 15 1 geklagten, befonders bezüglich ſeiner Verhältnife im Elternhaus, pfychologiſch verſtändlich zu ma chen. Der Tötungsvorſatz ſei zum mindeſten ar Die beantragte Strafe ſei viel zu hoch, und er bitte, den Angeklagten wegen Kör. perverletzung mit tödlichem Ausgang in eine der Schwere ſeiner Tat entſprechende Strafe zu. der Unterſuchungshaft umſtritten. men unter Anrechnung auf die Strafe. Nach reichlich einſtündiger Beratung ve riß 5 1. Landgerichtsdirektor dete dann der Vorſitzende, Dr. Hetzel,: das Urteil: Der Angeklagte wird wegen Totſchlage⸗ zun 12 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Gyr. verluſt verurteilt und nach den Vorſchriften des Geſetzes mit den Koſten des geſamten Ver, fahrens belaſtet. Zur Begründung führte der Vorſitzende aus daß das Gericht zu der Ueberzeugung gekommm ſei, daß die Tat mir Vorſatz und Ueberlegung ausgeführt worden ſei. Der Angeklagte, gung. hen.“ Erich war von der ganzen liebevollen Art u. Weiſe des alten Herrn erſchüttert; er wollte et⸗ was erwidern, Herr Wohlertſen aber wehrte ihm:„Bitte, Sie ſollen nichts übereilen! Wenn Sie nur genügend mit ſich zu Rate gegangen ſind, ſo bringen Sie mir Ihren Beſcheid. Ich er⸗ warte Sie!“ Er drückte Erich die Hand, winkte Frau Kon⸗ ſtanze einen freundlichen Gruß zu und verließ das Zimmer. Mutter und Sohn ſchwiegen einen Augen⸗ blick. Frau Konſtanze wartete auf den Erfolg, den der großmütige Vorſchlag des alten Schiffs⸗ reeders auf ihren Sohn ausüben würde, als auf eimmal erregt gewechſelte Stimmen von außen her in die Stille des Salons hineintönten, wo⸗ rauf ein Pochen an die Tür erſcholl und dieſe im nächſten Moment haſtig geöffnet ward. Joſef, der alte Diener des Hauſes, war es, der mit ungewöhnlicher Haſt eintrat. Frau Konſtanze und Erich ſahen ihn fragend an. „Verzeihung,“ ſtotterte er,„eine Frau befindet ſich draußen, die Herrn Erich dringend zu ſpre⸗ chen wünſcht. Es iſt eine einfache Bürgersfrau und kommt, wie ſie mir ſagte, im Auftrage des früheren Werkmeiſters Johannſen.“ Dieſer Name riß Erich mit einem Ruck aus der Gedankenwelt, in die er ſich ſoeben geſpon⸗ nen hatte, zurück auf die kalte, froſtige Erde, und das Ereignis der vergangenen Nacht trat ſofort mit aller Kraßheit wieder in ſeine Erinnerung. Der Brand ſeiner Fabrik— die unaufgeklärte Entſtehungsurſache des Feuers— der grauen⸗ volle Verdacht gegen Johanna, des Werkmeiſters Tochter,— wie mit harter Fauſt packte ihn das alles 5 „Ich komme!“ ſagte er nur und mit heftigen Schritten ging er an Joſef vorüber in das Zim⸗ mer, wo Frau Böhlke mitten auf dem Teppich ſtand, während das Waſſer von ihren Kleidern f und von ihrem Schirm triefte. Unter dem Tuch hervor, das ſie ſich offenbar in Haſt um den Kopf geſchlungen hatte, hingen die Strähnen ihres Haares ihr ins Geſicht herab. „Nein, iſt das ein Wetter!“ ſagte ſie, ſich un⸗ willkürlich wie ein naſſer Pudel ſchüttelnd.„Kei⸗ mon Hund möchte man rausjagen, aber was tut man nicht alles aus Freundſchaft und aus Men⸗ ſchenliebe?“ „Sie wünſchen?“ untepbrach Erich ihren Rede⸗ ſchwall. Er hatte ſie auf den erſten Blick als die Frau erkannt, die ihm einſtmals über Johanna ſo merkwürdige Dinge erzählt hatte. „Sie kennen mich wohl noch?“ fragte Frau Böhlke „Ja, Sie ſind die Nachbarin meines früheren Werkmeiſters.“ „Ganz recht! Und ich bin in Wind und Wet⸗ ter hergekommen, um Sie zu bitten, doch auf der Stelle zu dem alten Johannſen zu kommen. Der alte Mann hat von dem Brande Ihrer Fabrik gehört und da ſeine Tochter Johanna heute nacht heimlich fortgegangen iſt und bis jetzt noch nicht wieder zurück ich, hat er einige Vermutungen und kann Ihnen vielleicht über den Brandſtifter Aus⸗ kunft geben. Kommen Sie doch ſchnell! Ich ſage Ihnen, es iſt ein wahrer Jammer, den armen Mann anzuſehen wie er gegen ſeine Schwäche und Ohnmacht ankämpft; denn am liebſten wäre er ſelber zu Ihnen hergekrochen und— wenn es nur ginge— auf allen Vieren.“ „Warten Sie einen Augenblick ich komme!“ Alle Bedenken traten hinter der Verpflichtung zurück, in dieſem kritiſchen Moment den alten Mann, deſſen Unglück er verſchuldet hatte, nicht allein und hilflos zu laſſen, da er nach ihm ver⸗ langte. 21. „Johanna, du Gute, du Tapfere, kanuſt du mir vergeben?“ Erich lag zu den Füßen des jungen Mädchen. und blickte mit heißem Flehen in ihr liebliches Geſicht. ihre Hände und küßte ihn. f Es war plötzlich über ſie gekommen, allgewal tig, beſeeligend, ſie konnte nicht anders. Und Erich gab die ſüßen Lippen nicht wieder 1 frei, die ſich ihm freiwillig geboten hatten; ſeſt umſchlang er das junge Mädchen und küßte ſie wieder und wieder, und die Welt verſank um die liebenden beiden jungen Menſchen, ſie ſahen ſich nur in die Augen und laſen darin Glück,— un⸗ endliches Glück. Mit ſchrägen Strahlen fiel die Abendſonne in das kleine, niedrige Zimmer mt den weißen Gar⸗ dinen und den blühenden Blumen am Fenſter und ſpann eine goldene Aureole um die Gruppe der Lebenden. Ihnen war zumute, als wollten ſie die Erde verlaſſen und auf den Sonnenſtrah⸗ len, die ſie umfluteten, direkt zum Himmel em⸗ porſteigen. In ihrer Seligkeit hörten die beiden nicht, wie aus dem anſtoßenden Zimmer der alte Jo⸗ hannſen nach ſeiner Tochter rief. Er lag auf dem Bette und war nach den Auf⸗ regungen des Tages und der vergangenen Nacht in einen unruhigen Schlummer gefallen; jetzt war er erwacht und fand ſich allein. Er hörte ein Geräuſch von Stimmen im Nebenzimmer, ſeine Tochter war alſo nicht allein. Da er infolge der ausgeſtandenen Angſt noch immer ein wenig ner⸗ vös war, beunruhigte es ihn, daß ſeine Tochter dort mit jemand ſprach. Er rief erſt halblaut ih⸗ ren Namen, er war es gewöhnt, daß ſie ihn bel dem leiſeſten Anruf hörte, aber merkwürdiger⸗ weiſe antwortete ſie nicht, darum rief er ſtärter nach ihr, und endlich öffnete ſich die Tür. (Fortſetzung folgt). Merz habe die Frau in der während der ganzen Dauer des Plädovyers in ſich zuſammengeſun len auf der Anklagebank ſaß und vor ſich hinwein e zeigte bei der Urteilsverkündung keinerlei Bee. Da beugte ſie ſich herab, nahm ſeinen Kopf 5 Vorzügliche Paßformen, beste Qualitäten und unüber- troffen preiswert Nundfunk⸗Programm Frankfurt: 1 Samstag, 10. Mai: 66.00: Uebertragung von Stuttgart; 06.45: Morgengymnaſtik; 08.00—09.00: Von Bad Hom⸗ burg: Konzert der Kurkapelle. 12.20: Schulfunk; 12.00: Börſenz Nachrichten-, Wetter- und Waſ— ſerſtandsdienſt; 12.30: Werbekonzert(Schall- platten). 12.50: Heiteres zum Wochenende Schallplatten.) 12.55: Nauener Zeitzeichen; 14.00 Jugendſtunde; 15.00: Wirtſchaftsfunk; 15.45: rtſchaftsfunk; 16.00: Konzert des Rundfunk— orcheſters. 17.55: Stunde der Arbeit:„Was ver— langt der Arbeiter von der Zeitung?“ 18.25: Ue⸗ bertragung von Berlin; 19.15: Prof. Edmund Sittig:„Die Kalenderreform nach den Beſchlüſ— ſen des Völkerbundes“. 19.30— 22.00: Uebertra- gung von Stuttgart; 22.00: Saxophon Konzert; 23.00: Nachrichtendienſt; 23.15—00.30: Uebertra— gung von Stutigart. Stuttgart: Samstag, 10. Mai: 06.00: Morgengymnaſtik; 06.45: Uebertragung won Frankfurt; 10.15: Uebertragung von Mün— chen; 12.00: Nachrichten. und Wetterdienſt; 12.15: Neues aus Amerika(Schallplatten.) 13.30: Wei— ter- und Nachrichtendienſt; Anſchl.: Fortſetzung des Schallplattenkonzerts; 14.00: Uebertragung von Frankfurt; 14.50: Mundharmonikakonzerr; 15.45: Theodor Brandt lieſt Grotesken von Deuſchlöfft; 16.00: Uebertragung von Frankfurt; 17.45: Zeitangabe, Weiter- und Sportdienſt; 17.55: Uebertragung von Frankſurt; 18.25: Ue- bertragung von Berlin; 19.15: Uabertragung von Frankfurt; 19.30: Erik. Meyer Helmund dirigiert eigene Kompoſitionen; 25.45:„Jung⸗ Schiller“. 22.0: Uebertragung von Frankfurt; 20.00: Nachrichtendienſt; 23.15 00.30 Tanzmuſik. Köln. Samstag, 10. Mai: Ob.: Leibesübungen; 07.00: Wettervorher— ſage; 07.05: Morgenkonzert„Schallplatten.); 07.30—8.30: Brunnenkonzert aus Bad Pyrmont, 10,15: Uebertragung v. München; 11.30: Sehul⸗ funk für die Oberſtufe höherer Lehranſtalten; 12.10: Schallplattenkonzert; 12.50: Wetterdienſt; 12.55: Nauener Zeitzeichen, Tagesdienſt; 13.05 14.30: Mittagskonzert. 14.30: Funkwerbung. 15,00: Kinderſtunde. 15.30: Wirtſchaftsdienſt; 15.45; Grundlagen der Funktechnik. 16.05: Frau⸗ enſtunde. 16.25: Aus der Mappe eines Jugend. fübrers. 16.45: Wandern und Reiſen. 17.05: Engliſch; 17.30—18.30: Vesperkonzert. 18.30: Wirtſchaftspolitiſche Umſchau. 18.50: Mitteilun⸗ gen der Intereſſengemeinſchaft weſtdeutſcher Funkvereine: Rundfunkſtörungen— Vereins. nachrichten; 19.00: Wirtſchafts-, Wetter- und Sportdienſt; 19.15: Stunde des Arbeiters; 19,40 Der rheiniſche Lebensraum. 20.00: Luſtigen J Anſchl.: Letzte Meldungen, Bericht übel b 1 Danach biz ik und Tanz. Leitung: Eyſoldt Meister des Jazz(Schallplatten. Hitzwelle in den USA. wib Newyork, 8. Mai. Die ungewöhnliche Temperatur von 31 Grad Celſius. Zahlreiche Perſonen ſind an Hitzſchlag erkrankt; vier Fälle von Hitzſchlag ſind tödlich verlaufen. Andere Städte im Oſten melden höhere Tumperaturen, ſo Boſton 33,9 Grad und Philadelphia 34,6 Grad Celſius. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenberichn. Mannheim, 8. Mai. Weizen inl. 30.7531, ausl. 31,25 34,25, Roggen inl. 18,50, Hafer inl. 18.25— 19.50, Braugerſte hieſ. Gegegen 22 bis 24, Futtergerſte 17.25-19.25, ſüdd. Wei⸗ zenmehl Spezial Null 45, ſüdd. Weizenauszugs— mehl 49, ſüdd. Brotmehl 31, ſüdd. Roggenmehl 70-60% ige Ausmahlung 2631, Kleie 8, Biertreber 11—11.50 und Leinſag! 40. Mannheimer Viehmarlt. Mianheim, 8. Mai. Kälber 64—84, Schofe 44.—46, Schweine nicht notiert, Ferkel bis vier Wochen 33—40, iber bier Wochen 43-40, Läufer 50—62. Marktverlauf: Mit Kalbern mittel geräumt. m. Ferkel und Liufer mittel. Lokale Hachrichten * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 13. Mai 1930, Abends 3 Uhr, mit folgender Tagesordnung: 1. Grenzregulierung in der Rathausſtraße. Errichtung von Zapfſtellen zur Entnahme von Waſſer für die Feldbeſtellung. Aufſtellung eines Verkaufshäuschens im Goethe— ſchulhof. Reinigung der Tränken. Ankauf von Straßengelände in der Gewann Reppelsheck durch die Gemeinde. Auswirkung der Arbeitsloſigkeit in der hieſigen Gemeinde. Bekämpfung der Wohnungsnot; hier Be— ſprechung verſchied. Wohnungsangelegenheiten. geheim) *Die Proßfilmſchau 3 Filmſchlager heute im Ceſipa 1.„Kennſt du das kleine Haus am Michiganſee?“ 2. Hoot Gibſon„Der fliegende Cowboy“, 3.„Matroſen auf Urlaub.“ Ein vorzügliches Programm zeigt man wieder heute abend im Cefipa zu halben Preiſen. Eine erſtkl. Muſik, der Kapelle Rein⸗Gerlinger iſt eine beſon⸗ dere Note, ſodaß ſich niemand lange zu überlegen 1 2 Wenn euch Plätze, denn Hihe dauert fort. Das Thermometer zeigt einen! braucht um den Cefipa heute Abend zu beſuchen. Daher treffen ſich wie jeden Freitag alle Film- freunde wieder im Cefipa, dem Haus der erſten Filme. Zum 2. Turnerinnen-Abeud des Turnerbundes. Wie ſchon bekannt ſein dürfte, veranſtaltet der Turnerbund kommenden Sonntag, den 11. Mai ſeinen 2. Turnerinnen-Abend. Unſere Turnerinnen ſollen dieſen Abend ihre des Jahres hindurch geleiſtete Arbeit unter Beweis ſtellen. Ein ſchön zuſammengeſtelltes Programm ſichert den Beſuchern im Voraus ſchon einen ver— gnügten Abend. In bunter Reihenfolge wechſeln die verſchiedenen Programm- Nummern. Außerdem verſchönert die gerngeſehene Muſterriege durch einige Uebungen an Reck, Barren und Pferd das Pro— gramm. Möge ſich der 2. Turnerinnen-Abend würdig an den 1. des vorigen Jahres anreihen und ein voller Erfolg in der edlen Turnſache wird wieder zu verbuchen ſein. Deshalb nochmals: „Beſuchet den 2. Turnerinnen-Abend des Turner— bundes am Sonntag abend“, zumal auch offene Getränke verabreicht werden. Nach Abwicklung des Programms iſt dann noch den Tanzluſtigen zu einigen vergnügten Stunden Gelegenheit geboten. * Maimarktlotterie. Die beliebte Mann⸗ heimer Maimarktlotterie erfreut ſich auch dieſes Jahr großen Anſehens. Sind es doch Mk. 30000 die unter die Spieler verloſt werden. Die Ziehung ſindet garantiett am 13. Mai ſtatt und ſind noch Loſe a Mk. 1.— überall zu haben. Bruder Bernhard— der Eremit— das flammende, religiöſe, Filmereignis in Viernheim im U. T. Filmpalaſt. Wieder bringt der Unternehmer ein Groß— filmwerk nach Viernheim, das zum Tagesgeſpräch des Orts wird. Bruder Bernhard, der Eremit, das Schickſal eines weltabgewadten jungen Mönchen, das ſtrenge Leben nach den unerbittlichen Ordens- regeln des Kloſters und das wilde, verlangende Daſein draußen uuter heißblütigen Menſchen: ein großartiger Kontraſt, der die Handlung des„Bruder Bernhard“ in Feuer hält. Die gewalige bayeriſche Bergwelt greift als Mitſpieler um dieſes Monnu— mentalwerk ein, das uns einen glühenden Kampf zwiſchen Pflicht und Liebe der Freiheit und Geſetzen des Kloſters widergibt— ein religiöſes Prachtwerk der Hingabe— Entſagung und Aufopferung, Mil— lionen und Abermillionen ſahen dieſes Wunderwerk. Ganz Viernheim wird dieſes Kunſtwerk beſuchen. Im 2ten Teil bringt man den großen de-Mille— Film„Sein Herzensjunge“ ein tüfergreifendes Schau— ſpiel in 7 wunderbaren Akten. Eine Winterballade vervollſtändigt den prächtigen Spielplan der Woche Das große U. T. Orcheſter illuſtriert. Trotz großen Unkoſten keine Preiserhöhung. Werktags 0,50 und 0,80 Mk. Sonntags gewöhnliche Preiſe. Sichert es gibt Maſſenandrang. U DJ K⸗Sport Süddeutſchlands D. J. K. Meiſter auf dem D. J. K.⸗Sportplatz! Viernheim—Neckaran Großkampf an Großkampf wurde in letzter geit und wird auch noch in kommender Zeit dem ſporthungrigen Publikum von Viernheim geboten wurden. Und ſchon ſtehn die Viernheimer wieder vor einer Senſation, wenn eine Klaſſemannſchaft Viernheims Mauern beſchreitet. Es iſt dies Südd. D. J. K.⸗Meiſter Neckarau. Dieſe Begegnung, wenn auch freundlicher Art wird ſich würdig anreihen an die letzten Kämpfe um die Gau- und Kreismeiſter— ſchaft. Viernheims 1. Elf, die bis jetzt ungeſchla— gene Spitzenmannſchaft in den Kreisſpielen von Heſſen⸗Naſſau, wird Revanche nehmen gegen Necka— rau für die im Vorſpiel erlittene Niederlage. Neckaraus Spiel⸗Serie zeigt glänzende Erfolge im D. J. K. und Südd. F. V. Ihren letzten großen Triumpf iſt das Unentſch 3:3 vom letzten Sonntag gegen F. G. Rohrbach 1.(D. F. B.) in Rohrbach. Was iſt Viernheims 1. Elf gegenüber dem Südd. Meiſter? Ihr Sportler von Viernheim, das können ſie am Sonntag nachm. um halb 4 Uhr auf dem D. J. K.⸗Sportplatze ſehen! Erſcheint deshalb in Maſſen. Verein⸗Anzeiger. Geſ.⸗ Verein gängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Abend halb 7 Uhr anf dem Sportplatz letzte Turnſtunde ſämtl. Turner, die am Samstag Abend beim Mannſchaftskampf in Weinheim mitturnen. Der Turnwart. Reichbaner Schwarz⸗Nat⸗Gold Abteilung Schutzſport. Heute Abend Sportlerverſammlung im Lokal zum Anker. Aufſtellung der Mann- ſchaft für das Handballſpiel am Sonntag, den 11. Mai gegen Mannheim 1. in Viernheim. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Schutzſportleiter. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag Abend ¼9 Uhr im Kaiſerhof Monats- Verſammlung. Vollzählig erſcheinen Der Vorſt. Nadfahrer⸗-Verein„Eintracht.“ Morgen Samstag abend 9 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglieder-Verſammlung. Der wichtigen Tagesordnung wegen wird um vollzähliges Er— ſcheinen der Vorſtandsmitglieder und Ehrenwit⸗ glieder gebeten. D. V. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell Viernheim. Am Sonntag, den 11. ds. Mts., findet im Gaſt⸗ haus zur„Harmonie“, nachmittags 1 Uhr, eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung erwarte ich beſtimmt, daß ſämtl. Berufsgruppen vertreten ſind. Mit koll. Gruß Der Vorſtand. Kr. u. 3. Y. Tentonia. Für unſere Mitgl. wird von jetzt ab jeden Sonntag auf dem Schieß— ſtand für Erfriſchungen pp. geſorgt. Die Mit- glieder der Schützenabteilung können am Sams- tag, den 10. 5., von 4 Uhr ab, zu dem am 18. 5. in Käfertal ſtattfindenden Bezirks- und Wanderpreisſchießen üben. Am Sonntag, den 11. 5. findet bei gutem Wetter auf dem Stand von 3¼ Uhr ab ein Haſen- pp. Schießen ſtatt. Der Vorſtand. Reiſevereinigung d. Nrieftaubenzüchter Kommenden Sonntag Preisflug ab Neumarkt. Einſetzen Freitag Abend von /5 bis ½7 Uhr. Uhrenrichten Samstag Abend 9 Uhr. NB. Der Ausflug iſt auf den 1. Juni feſtgeſetzt. Pünktlichkeit erbittet D. V. Geſangverein Flora. Sonntag Vormittag 10 Uhr letzte Singſtunde vor dem Wertungs- ſingen im Lokal. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Bekanntmachung. Waldungen. Wir benötigen ca. 600 lfdm. verzinkten Stacheldrat. Schriftl. Angebote mit Muſter find bis zum 14. ds. Mts. vorm. 10 Uhr auf dem Baubüro, verſchloſſen und mit entſpr. Aufſchrift verſehen, einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei— etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlagsfriſt 14 Tage Viernheim, den 8. Mai 1930 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernhim. Lamberth. Betr. Jedem sein Motorrad! Anzahlung: Rm. 30.— bis 200 ccm. Rm. 80.— bis 500 cem ganz gleich welcher Marke Abzahlung: in monatlichen Raten bis zu 3 Jahren ohne Auf- schlag. Verlangen Sie unsere Aufklärungs-Broschüre geg. Rm. 1.50 Nachnahme. 9 Motorrad- Finanzierungs- Reform Magdeburg, Breiterweg 270 Zu vermieten: Heirat Laden Landwirtsochter, 20 J. alt, Blondine, m. 2 gr 5 irtſch evtl. mit kleiner Woh-] Landeiriſchaften v.00 nung, auch für Büroge— u. 1400 Morgen u. 700000 Mk. Barvermögen, ſucht eignet. Von wem, ſagt] geſunden tüchtigen Mann, der Verlag. wenn auch ohne Vermögen zwecks baldiger Ehe. Frau Sander, Berun W. 50. Morgen Samstag von nachm. 3 Uhr ab Ortsgewerbe-Verein Viernheim. Kommenden Sonntag, den 11. Mai 1930, nachmittags 3 ¼ Uhr, findet im„Engel“ die feberliche Meberreichung der Gesellenbriefe an die Junggeſellen des Ortsgewerbevereins und der Maurerinnung ſtatt. Die Eltern, Vormünder, Lehrmeiſter, der Gemeinde und Schulvorſtand, die Herren Lehrer, die Prüfungs- meiſter u. Geſellenbeiſitzer, die Mitglieder der Innun⸗ gen und des Ortsgewerbevereins, ſowie die Meiſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige Intereſſenten ſind zu dieſer Feier höflichſt eingeladen. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Geſellen ſtücke ſoweit dies möglich Viernheim, den 5. Mai 1930. Wunderle. Norddeutſche Saatkartoffeln Am Lager ſind vorrätig: Odenwälder Blaue one Sortierung. Heinrich Faltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76. Zöller. hausmacher zu haben bei Helnpieh kulünger, Bürgerm.⸗Lambertſtr. 5 (Tivoli). 80 N 4 Hören Sie sichadie neuesten Schallplatten unverbindlich bei mir an. Grobe Sendung soeben eingetroffen. Verlangen Sie kostenlos Verzeichnisse über die neuesten Patlophon, Beka, Odeon, Columbia Grammophon- und Derby- Platten. Gg. Wunder 6., Musikwaren 222 ²˙¹1—- ð .———„ —— CTC r 85 e — — —— — GT rr ee central-Film-Palaat. Heute Freitag zu halben Preiſen wieder ein ganz fabelhaftes Weltſtadtprogramm. einer erſtkl. Muſik⸗ Kapelle, da gibts kein überlegen. Kommen, ſehen, ſtaunen heißt die Parole. .. 3 Filmſchlager in Verbindung mit l unn! dl las Meins Haus am atehganses? 2. Hool Gbson„Der fegende Cowbop'. J. Matrosen auf Ural. Der neueſte Filmſchlager nach dem bekannten Schlagerlied in 7 Akten. Alle Filmfreunde treffen ſich heute Abend wieder im Cefipa. Ein Original⸗Wildweſt⸗Abenteuerfilm in 6 Akten. Ein Luſtſpiel⸗Schlager erſten Ranges. Achtung. Was kommt ab Morgen??? mmer Pfälzer Weißwein St. Martiner offen Liter 65 Pfg. Rheinweine(Weiß- und Rotwein) offen Liter 80 Pfg. und 1.— Flaſchenweine von 70 Pfg. an Original Krankenweine— Südweine in vielen Sorten. Alois Walter Err 7 Die neueſten 95 0 a in Foulard Toile de soie K'seide Georgette ſind eingetroffen. Empfehle ferner Kunstseide von 70 Pfg. an Musseline„ 85„„ Wollmusseline„ I. 50 art Se Weinheimerstr. 62. Manufaktur u. Modewaren, Wäsche u. Aussteuer, Damen- u.Herrenkonfektion J4J44** FE Turnerbund Viernheim. Wettſpiele für Sonntag: Viernheim 1. gegen Käfertal 1. „ 2.„ Feudenheim 2. „ 1. Jug.„ Käfertal 1. Jug. „ 2. Jug.„ Feudenheim 2. Jug. Abfahrt der Mannſchaften wird in der heute Freitag abend 9 Ühr ſtattfindenden Spieler-Ver⸗ ſammlung bekannt gegeben. Kein Spieler darf fehlen. Auch möchte ich darauf aufmerkſam machen, daß ſämtliche Handballer die Turnſtunde beſuchen. Im Intereſſe unſerer Spielbewegung kann es nur jedem Spieler nützlich ſein. Der Spielwart. NB. 8 ½ Uhr Spielausſchußſitzung. fagagagaggaagagagaaagdaaggaggagagggagagaangagaagagam Zur Kinderpflege Mräftigungs mittel: Lecifferin zur Blutbildung, Flasche 1.75 Mk. Tocayer- Wein, Biomalz, Lebertran- Emulsion. Hörnernilege: 5 VasenobEKinderpuder 80, 2 55 u. 30 Pfg. Wundsalbe, Tube 50 u. 90 Pfg., Schwämme, Kinder- seife, Badethermometer. Ernährung„ Nestles- Kindermehͤl, Ramogen, Eiweihmilch, Fenchelhonig, Kinderflaschen, Sauger und Stiller. Gummihosen, Gummieinlagen empfiehlt Ralhaus-Orogerie Peter Mosgong Heuie Freitag von nachm. 4 Uhr ab 14. hausgemachte Wueſ und Fleiſch zu haben bei lakoh Bugert, an der Linde, Blauehutſtraße 8. Morgen Samstag von nachm. 2 Uhr ab la. hausgemachte Wurſt 150 Fleiſch zu haben bei Tudw. Werle, Luiſenſtraße 28. Heute Freltag hend Uu. morgen Samstag von 8 Uhr ab 1a. hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Friedrich Scharpf, Alexanderſtr. 8. Cocostett In Jafeln — Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 eee eee Preiswerte Sessblele Cocosfett offen Pfund 48 Pfg. 49, 65, 68 Pfg. Margarine Pfd. 50 70 1.— Deutsches U. amerik. Schweineschmalz Landhutter Pfd. 1.55 Täglich frische Holl. Butter Pfd. 1.75 9 Fro. Rabat Verloren geſtern Donnerstag ein Reklameſchild mit der Aufſchrift„Fruchteis.“ Um gefällige Rückgabe gegen gute Belohnung in der Expd. des Bl. wird gebeten. 1/21 Uhr 2 Uhr N 3/46 Uhr 5 Handball! Viernheim 1. und 2. lich eingeladen. Süddentſchlands D. J. K.⸗Meiſter! Neckarau 1. Viernheim 1. Viernheim 2. . 17 3. 5 Uhr„Sch. 1.— Waldhof Sch. 1. Sch. 2.— 77 77 in Büdesheim — Büdesheim 1. und 2. (Abf. 1. Aushängekaſten.) Zu vorſtehenden großen Spielen wird die einwohnerſchaft Viernheims herz D. J. K. — Sportplatz Sonntag, den 11. Mai 1930 Fußball in Viernheim! Großes Privattreffen halb 4 Uhr (Heſſen⸗Meiſter) — Neckarau 2. 8 3 Die Sportleitung. Beginn halb 2 Ühr. Aaddaaaaaaaagaagaagaagaanmanaaaaaamannaa Turngenoſſenſchaft 1393. Sonntag, den 11. Mai auf unſerem Platze Handball⸗Serienſpiel gegen Hohenſachſen. Heute Freitag Abend Turn⸗ ſtunde im Lokal, anſchließend Spielerverſammlung. Die Sportleitung. Einige Zentner Stroh und einige Zentner Fullerkar toe zu verkaufen. Von wem, ſagt der ommer⸗- Die helieblen Me ese Ziehung garantiefi, 18. Mai 1930 empfefilen A. Dinkelmann, Werms * Postschecx-Nonto 15194 Franlefurt q. M. Verlag. sowie die Staatl. Lotterie-Einnehmer und die belannlen Verſcaulfstellen Verkaufsstelle Viernheim: Enit Riehler-- Flora- Drogerie Rathausstrasse 13, prossen auch in den hartnäckigſten Fällen, werden in einigen Tagen unter Garantie 1 9 a ee Brautpaare nndunnndopuunumann undganͤftngbdnundanan mittel Benus“! Stärke B beſeitigt. Keine Schäl⸗ 66 kur. Pr./ 2,75. el Gegen Pickel, Miteſſer Stärke A. flora- Drogerie F. enter Rathausſtraße 12. kaufen mit Vorliebe ihre Jrauringe Ludwig Gross Warpe A Eine fast neue tänsneue Bezirkstagung der Katholiſchen Arbeiter⸗ vereine u. Sektionen des Bezirnes Worms. Schweineslall Am Sonntag, den 18. Mai 1930 findet in Heppenheim a. d. B. im Umrandung katholiſchen Vereinshaus unſere diesjährige Bezirkstagung ſtatt. Die Vertreter ſämtlicher Vereine und Sektionen, ſowie die Vertreter der kath. Männervereine mit Futtertrog werden freundlichſt ued dringend zu dieſer Tagung eingeladen. Nachmittags 2 zu verkaufen. Uhr iſt Vorſtändekonferenz. Nachmittags/ 4 Uhr Bezirksverſammlung, Referat Von wem, zu er- des Herrn Oberregierungsrat Knoll, Darmſtadt. fragen in der Exped. Nochmals um ſtarke Beteiligung der in dem Bezirk befindlichen Vereine ds. Blattes. und Sektionen wird gebeten. Der Bezirks vorſtand. aaa ub Heute Freitag his Montag. Mur 4 lage. Das flammende, religiöse Filmereignis für Viernheim. Das gewaltigste, was je Viernheim gesehen hat. Das ergreifende Schicksal eines jungen weltabgewandten Mönchen. Millionen sahen dieses Wunderwerk. Der Film der Liebe, Entsagung, Hingabe und Aufopferung— das strenge Leben Hinter Kloster mauern. Der schönste und prächtigste Film des Jahres. * Im 2. Teil den gewaltigen P. D. C. de Mille-Filim— 7 Akte. Eine erschütternde Affäre Sein Herzenslunge. aus den Leben, Die Wunderballade„Element in Fesseln“ vervollst. den Spielplan. n Das groge U.-T.- Orchester illustriert.— Trotz großen Unkosten keine Preiserhöhung, Werktags 50 u. 80 Pfg. Sonntags gewöhnliche Preise. An allen Tagen Anfang ½8 Uhr. Sonntag Groſſe lugend- Vorstellung. Sichert kueh Plätze. 1 Politiſche Wochen'chan Mitteleuropa ohne Deutſchland. Der indiſche Hexenkeſſel. * Während der Pariſer Oſtreparat'onsve hand— lungen ſchon tauchte der Plan auf, ein Mittel- europa ohne Deutſchland zu ſchaffen. Dieſer Plan wird in der Hauptſache vertreten durch Beneſch und Loucheur. Durch die Reiſe des Oeſterreichi— ſchen Bundeskanzlers Dr. Schober nach den euro— päiſchen Hauptſtädten lebie dieſe Idee von neuem auf. Die Prager Preſſe erklärt, daß die in den Ausführungen Dr. Schobers in Paris eine Ab— lehnung des Anſchlußgedankens ſehe. Auch die franzöſiſche Preſſe bläſt in dasſelbe Horn. Wir wiſſen, wie Dr. Schober über den Anſchlußge— gedanken ſich geäußert hat und würden weiter da— zu nicht Stellung nehmen, wenn nicht eben be— ſtimmte Verſuche unternommen würden, die auf 10 5 weitere Iſolierung Deutſchlands hinauslie— en. Die Verfechter des Mitteleuropa-Gedankens ſind von dem Beſtreben erfüllt, Deutſchland vom ganzen Donau-Gebiet zu trennen. Um das zu können, müſſe man einen mitteleuropäiſchen Staatenbund ſchaffen, zu dem die Staaten der leinen Entente mit Oeſterreich und Ungarn ge— hören ſollen. Dann wäre Frankreichs Ziel mit der Iſolierung Deutſchland erfüllt. Ferner wäre in Miteleuropa ein kleines Fundamen geſchaffen für die ſpätere Durchführung des Planes Bri— ands mit dem Plan-Europa. Zuerſt erſtrebt man eine Neugeſtaltung des Wirtſchaftslebens in Mit— teleuropa. Zu dieſem Zwecke ſind Studienreiſen durch die einzelnen Staaten geplant, welche die induſtriellen und auch landwirtſchaftlichen Ver— hältniſſe prüfen und ſpäter Vorſchläge machen ſollen für die neue Organiſation. Wahrſcheinlich wird Loucheur ſchon in abſehbarer Zeit eine Reiſe durch Mitteleuropa machen, um in Vorträgen für ſeinen und Beneſchs Gedanken zu propagieren. Am Montag tritt die neunundfünfzigſte Seſ— ſion des Völkerbundsrates zuſammen, die ſich ei— gentlich nur mit beſtimmten Völkerbundsproble— men zu beſchäfligen hal Aber man mißt ihr doch eine größere Bedeutung zu, zumal jetzt ſchon feſt— ſteht, daß ſich die Außenminiſter mehrerer Staa— ten inGenf einfinden werden. Damit erfolgen mit Beſtimmtheit die bekannten diplomatiſchen Be— ſprechungen hinter den Kuliſſen bei Frühſtücken, ſo wie wir es noch bei allen Konferenzen erlebten. Wir haben vorhin ſchon darauf hingewieſen, daß infolge der Vertagung der Abrüſtungskommiſſion bes zum Herbſt neue internationale Spannungen und Konfliktſtoffe geſchaffen ſind, welche zu ernſt— haften Beſorgniſſen Anlaß geben. Es hat ſich der— elbe Kreis gebildet, der als einziges Zielſtreben nur die Aufrechterhaltung des durch die Friebens— verträge geſchaffenen Zuſtandes und damit die Erhaltung der Vormachtſtellung gewiſſer Staaten kennt. Es wird wenig nutzen, wenn Deulſchland und mit ihm einige andere Staaten gegen die Ab— ſichten dieſer Art proteſtieren. Es wird ebenſo wenig etwas nutzen, wenn Briand nebenher ſeine Idee von dem engeren Zuſammenſchluß der euro— päiſchen Staaten vertreten wird. Auf alle Fälle ſt es die Pflicht unſerer Regierung, die nächſten Vorgänge in der europäiſchen Politik mit größ— zer Aufmerkſamteit zu verfolgen und zu jede« ſich bietenden Gelegenheit die deutſchen Anſprüche und die deutſche Stellungnahme bekannt zu geben. 2 Auch die Weltpolitik zeigt neue gefährliche Spannungen. Am meiſten macht der indiſche Hexeukeſſel von ſich reden. Die Verhaftung des indiſchen Freiheitsführers Gandhi hat eine gewaltige Erregnug in Indien hervorgerufen, führte ünd wird noch weiter zu blutigen Zuſam— menſtößen führen. Wir nehmen allerdings nicht an, daß von heute auf morgen ſich für Indien ſelbſt aus den jetzigen Zuſtänden eine weſentliche Aenderung ergeben könnte. Aber die engliſche Regierung hat mit der Verhaftung Gandhis dem Führer des gewaltloſen Aufſtandes einen großen Gefallen erwieſen. Was er ſonſt nicht erreicht hat, wird nunmehr ohne große Mühen gelingen. Die Inder ſcharen ſich zuſammen, lehnen ſich auf gegen die britiſche Gewaltherrſchaft, wollen ihre Selbſtändigkeit, ihr freies Handeln erzwin— gen. Sie kämpfen ohne Waffen des Krieges. Da⸗ ür iſt eine mächtige Boykottbewegung gegen engliſche Waren im Gange. Ueberall mehren ſich die Anhänger Gandhis, welche dieſen Kampf ge— gen England aufnehmen und bis zum äußerſten durchzukämpfen ſich geſchworen haben. Schon heute, iſt es den engliſchen Kaufleuten nicht mehr möglich, ihre Waren abzuſetzen. Telegramme über Telegramme treffen in London ein. an bitter um Schutz, man bittet um Hilfe. So wollte es Gandhi haben. Seine Hauptwaffen waren immer die Weigerung und Boykotthandlungen. Er er— kannte, daß es ihm auf dieſe Weiſe am eheſten gelingen müßte, die britiſche Herrſchaft zu zer— ſtören. Schon berät das engliſche Kabinett über die letzt notwendig werdenden Gegenmaßnahmen. Man weiß, daß man im Intereſſe einer beſtimm— ten Aufrechterhaltung der britiſchen Herrſchaft in Indien nachgeben muß. Ueber das Wie iſt man ſich aber noch nicht klar geworden. Vielleicht erhält Indien in abſehbarer Zeit die gleiche Rechtsstellung im britiſchen Imperium wie die Dominions. Damit würde der überwiegende Teil der indiſchen Bevölkerung ſchon zufrieden ſein. Inzwiſchen entſteht jedoch für England uner— meßlicher wirtſchaftlicher Schaden. den es kaum in Jahren überwinden wird. Doungylan iſt in Kraft getreten wib. Paris, 9. Mai. Mit der bereits ge⸗ meldeten Ratifizierung durch Italien iſt der Doung⸗Plan nun endgültig in Kraft getreten. Die feierliche Hinterlegung der Natiſikations⸗ urkunde wird wahrſcheinlich heute erfolgen. * er Samstag, 10. Mai 1930 F ˙¹ꝛꝛAA Der indiſche Freiheitskampf Die indiſchen Mohammedaner gegen die Widerſtandsbewegung. wib Bombay, 8. Mai. Der Nat des indiſchen mohammedaniſchen Verbandes nahm heute eine Entſchließung an, in der die paſſioe Wi— derſtandsbewegung als ſchädlich für die wah— ren Intereſſen der mohammedaniſchen Gemein— weſen bezeichnet und ferner erklärt wird, daß ſie das Land in eine chaotiſche Lage bringen und der Fortſchritt behindert werde. Die Ent— ſchließung rät den Mohammedanern, ſich von der Bewegung fern zu halten. Der Rat nahm weiter eine Entſchließung an, in der die Be— ſorgnis der Mohammedaner in ganz Indien wegen der kürzlichen Unruhen in Peſchawar u. dem damit verbundenen Verluſt an Menſchen— leben ausgedrückt und gefordert wird, daß dem Verbande, um das Mißtrauen und den Arg— wohn zu beſchwichtigen, geſtattet werden müß— te, eine Abordnung nach Peſchawar zu ſenden, um die Tatſachen feſtzuſtellen. Abbeförderung der eurspäiſchen Frauen und Kinder aus Scholapur. wib London, 9. Mai.„Daily News“ berich— tet aus Bombay, zwei Sonderzüge beförderten die europäiſchen Frauen und Kinder aus Scho— lapur ab, da entſchieden worden ſei, daß ſie bei weiterem Verbleiben in der Stadt gefähr— det wären. Der Korreſpondent bemerkt, die dortigen Unruhen ſeien ernſter als alle ſeit Beginn des paſſiven Widerſtandes. Eine amtliche Erklärung. wtb London, 9. Mai. Im Unterhaus teilte der Staatsſekretär für Indien Wedgewood Benn mit, von der indiſchen Regierung ſei die Mitteilung eingelaufen, daß ſie trotz der Tu⸗ multe, die der Verhaftung Gandhis folgten, durchaus Herr ber Lage ſei. Sie ſei auf ſolche Zuſammenſtöße durchaus gefaßt geweſen. Der Geiſt, der die Armee und die Polizei beſeelt, ſei ausgezeichnet. In Peſchawar herrſche jetzt Nuhe. Veranlaßt durch die Frage eines Abgeord⸗ neten erklärte Wedgewood Benn ausbeückl.: Die Regierung wird ihre Verſöhnungspolitik nach wie vor beibehalten. Neue Verhaftungen in Indien. witb Lahore, 9. Mai. Der Generalſekretär des Verbandes für indiſche Nationaliſten, Bopichand, iſt wegen Aufwiegelung verhaftet worden. Die Unruhen in Scholapur. witb Puna, 9. Mai. Die geſtrigen Unruhen in Scholapur arteten in einen Zuſammenſtoß zwiſchen Mohammedanern und Hindus aus. Es war nämlich bekannt geworden, daß von den 6 lebend verbrannten Polizeibeamten 3 Mohammedaner waren. Die Zuſammenſtöße hörten erſt am Abend auf. Inzwiſchen ſind die ur Wiederherſtellung der Ordnung angefor— erten Truppen dort angekommen. Eine Gegend verſinkt! Nielige Erdrerſalungen durch Erſaufen eines Kalibergwerk Trichter und N iſſe gefährden jeglichen Verlehr en wtb Braunſchweig, 9. Mai. Durch das Er⸗ ſaufen eines Kalibergwerkes in Vienenburg haben ſich in letzter Zeit große Erdbewegungen eingeſtellt, die noch nicht zur Beruhigung ge⸗ kommen ſind.* Die Lage hat ſich eher verſchlechtert als verbeſſert. Die Abſperrungen haben, wie die „Braunſchweiger Landesztg.“ meldet, bedeutend erweitert werden müſſen, und ſchon auf der Braunſchweiger Chauſſee ſieht man an mehr— ſachen Stellen gefährliche Riſſe im Pfla⸗ ſt er. In einer Wand des Harley-Werkes hat ſich ein Trichter von 30 Meter Durch⸗ meſſer gebildet. Er liegt ungefähr über Schacht t und iſt ge⸗ ſtern nacht gegen 11.30 Uhr bemerkt worden. Der Führer eines Benzwagens der Bezirksinſpektion, der von Schacht 2 kam und zum Direktionsgebäude wollte, ſah plötzlich vor ſich inmitten der Straße einen Abgrund und konnte gerade noch auf dei Schienenſtrang der Bergbahn halten, mit ſeinen vier Fahr⸗ gäſten ausſteigen und ſich auf feſten Boden retten. Jetzt liegt der Wagen tief im Schlund des dauernd ein rutſchenden Trich⸗ ters.. Die Schienen der Güterſtrecke nach Grauhof ſchweben in der Luft. An vielen anderen Stellen iſt der Bahnkörper ebenfalls in Mitleidenſchaft Die Direktionsgebäude des Werkes werden jetzt geräumt, da mit einer weiteren Ausdeh— nung des Erdrutſches gerechnet werden muß. In ſpäter Abendſtunde haben die Unterſuchun— gen der Schächte ergeben, daß in Schacht 2 noch in Höhe der zweiten Sohle kein Waſſer zu finden war, aber in Schacht ſind ſchlechte Gaſe entſtanden, die ein weiteres Eindringen in den Schacht verhinderten. Es iſt zu befürchten, daß weitere Störungen des Geſamtverkehrs ein— treten werden. Auf jeden Fall befin— l — 1 6 1„ 7 3 den ſich die Erdrutſche noch in vol— 1 1 — F ler Bewegung. Froße Workohrsſtörungen infolge der Erdſenkungen. wib Magdeburg, 9. Mais Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Magdeburg gibt an läßlich der durch die Erdſenkungen beim Kali— werk Vienenburg notwendig gewordenen Ver kehrsumleitungen bekannt: Es empfiehlt ſich für die Reiſenden des ge— ſährlichen Gebietes, ſich vor Antritt einer Reiſe rechtzeitig auf den Bahnhöfen über die Zugverbindungen zu erkundigen, da ein Ende der Störungen im regelmäßigen Zugverkehr noch nicht abzuſehen iſt. Wie weiter bekannt gegeben wird, iſt ein Pendelverkehr, der ſich im Rahmen der ſonſt fahrplanmäßigen Züge abwickelt. eingeleitet. „ Der Srdsident der Carnegie · Sliſtung, iel in Merlin e Im Vordergrund rechts: Prof. Nicholas Butler(=). Am Tiſch von links nach rechts: Reichs. bankpräſident Dr. Luther, der amerikaniſche Botſchafter Sackett, ſeine Gattin. ſeine Tochter, der preußiſche Innenminiſter Prof. Waenting. rechts neben Dr. Lutber Frau Streſemann, die b Witwe des verſtorbenen Reichsaußenminiſters. Zu Ehren von Prof. Butler, dem Rektor der Columbia⸗Univerſität in Newyork und Vor— ſitzenden der Carnegie-Stiftung, veranſtalte te die Hochſchule für Politik in den Berliner Krollſälen einen Tee-Empfang, an dem zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten des politi⸗ ſchen und wiſſenſchaftlichen Lebens teilnahmen Prof. Butler hielt bei dieſer Gelegenheit einen vielbeachteten Vortrag über die„Politiſche Bil dungsarbeit in den Vereinigten Staaten.“ gezogen worden. Aus Nah und Fern Mainz, 9. Mai. Proteſt der Wirt ſchaft. Der Mittelrheiniſche Fabrikantenverein. der die Induſtrie von Koblenz bis Mannheim umfaßt, hielt geſtern eine Mitgliederverſamm— lung ab. In ihr wurde Bericht über die neuen Steuergeſetze abgeſtattet. In ihm heißt nes u. a.:“ Für die geſamte Wirtſchaft bedeuten dieſe neuem eſetze eine ſchwere Enttäuſchung, denn ſtatt der 10 Ausſicht geſtellten Erleichterungen der Laſten tritt eine weitere Laſtenvermehrung ein und di ſo dringend nötige Senkung der Steuern iſt wiederum als ein Verſrpechen auf das nächſt Jahr verſchoben worden. Insbeſondere muß der Abbau der erhöhten Umſatzſteuer für die Groß betriebe des Einzelhandels gefordert und dagez gen proteſtiert werden, daß Verſuche gemacht werden, dieſe Steuer auf die induſtriellen Liefer! firmen abzuwälzen. rere N——— Nündfünk⸗Programm Frankfurt a. M. Sonntag, 11. Mai. 07 00 Uhr: Uebertragung von Hamburg; 08,15: Katholiſche Morgenfeier: 10,30: Schachunterricht für Anſänger: 4,0: Erziehung und Bildung; 12.600: donzert des Saar-Sängerbundes; 13.00: Laudwirtſchaftsdienſt; 13,10: Muttertag: 14,00: Stunde der Jugend; 15.00: Stunde des Landes; 16,45: Uebertragung von Stuttgart; 18,00:„Länd⸗ liche Kultur an der Saar“; 18,30: Preſſedienſt: 19,00: Bücherſtunde:„ Sportnachrichten: 19.30: Cellokonzert; 20.30: Unterhaltungskon 22.30: Nachrichtendienſt; 22,50: Tanzmuſik. Montag, 12. Mai. 66,00: Uebertragung von Stuttgart: Morgengymnaſtit: 0800: Konzert: 12.00: Bi Nachrichten-, und Wa 12.30: Schallplatt: 12,55: Nauene zeichen; 13,30: rbekonzert; 15,00: Wirtſchafts— ſunk: 15,15: Wirtſchaftsfunk: 16,00: Konzert: 18.05:„Der geiſtige Standort der neuen Volks— bildung“; 13,35: Nikolaus Schwarzkopf lieſt aus eigenen Werken: 19,05: Engliſcher Sprachunter— richt; 49,30: Zum 700. Todestag Walthers von der Vogelweide; 20,00:„Der Oberſteiger“, Ope— rette in 3 Akten von Carl Zeller; 22.00: Nach⸗ richtendienſt; 22,20: Uebertragung von Kaſſel Stuttgart. Sonntag, 11. Mai. 07,0 Uhr: Morgenkonzert auf Schallplatte: 68,10: Morgengymnaſtit: 10.15: Evangeliſch Morgenfeier; 11.00: Promenadenkonzert; 12, Muttertag; 13.00: Kleines Kapitel der Zeit 13,10: Zum Muttertag; 1400: Uebertragung voi Frankfurt: 15,00:„Aus der guten alten Zeit“; 15,30:„Georgii-Schwimmen“; 16,15: Unterhal tungskonzert; 18.00:„Streifzug durchs Limpur ger Land“; 18,30: Ludwig Finckh lieſt aus eige nen Werken; 19,10: Sportdienſt; 19,30: Ueber tragung von Frankfurt; 22,30: Nachrichtendienſt 22,50: Uebertragung von Frankſurt. Montag, 12. Mai. 06,00 Uhr: Morgengymnaſtik; 06,45: Uebe tragung von Frankfurt; 10,00: Schallplattenkon zert; 11,00: Nachrichtendienſt; 12,00: Wetterbe richt; 12,15: Buntes Allerlei: 13,00: Saxophon und Banjo; 13.30: Wetter- und Nachrichtendienſt; Anſchl.: Schallplattenkonzert: 15,45: Briefmarken kunde; 16,00: Uebertragung von Frankfurt; 177 Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtſchaftsdienſt; 18.05: Aus Mannheim; 18,35: Uebertragung vo Frankſurt; 22,00: Nachrichtendienſt; 22.20: Uebed— tragung von Kaſſel Köln. Sonntag, 11. Mai 60,0 Uhr: Selbſtverteidigungskurſus; 07, Morgenkonzert; 07,30: Brunnenkonzert; 08,37 Eſperanto für Anfänger; 09,00: Uebertragung des Geläutes der Trinitatiskirche; 09,05: Evan geliſche Morgenſeier; 10,15: Beſuch am Kranken— bett; 11.00: Fritz Worm:„Wert und Ehre deut— ſcher Sprache“; 1,30: Meiſter ihres Fachs: Ri— chard' Tauber ſingt; 12.03: Lebende Dichter; 12.30: Orgelſtunde; 13,00: Mittagskonzert; 1430: Mitteilungen über Funkliteratur;, 14,50: Deut ſche Einheitskurzſchrift; 15.15: Die Zeit im Buch; 15,45: Dr. Derkum:„Von der Bedeutung des Landwirtſchaft“; 16,05: Annette Jatho:„Mütter großer Söhne“; 16,30: Uebertragung von Stutt gart: 17,30: Heiteres am Nachmittag: 18.08: Menſchen im Beruf; 18.30: Eine Stunde Ku dil; 18,30:„Rheiniſche Sitten und Bräuche“; 1.50: Sportvorbericht; 20,00:„Hoheit tanzt Walzer“, Operette in 3 Aufzügen von Leo Aſcher; Anſchl.: Letzte Meldungen, Bericht über das gei— ſtige Leben, Sportbericht?: Danach bis 24,00: Nachtmuſit und Taus. Montag, 12. Mai. 06,45 Uhr: Leibesübungen; 07,00: Wettervor— herſage; 07,05: Morgenkonzert; 07.30: Brunnen— konzert; 10,15: Schallplattenkonzert; 10,30: Ta- gesdienſt; 12.40: Schallplattenkonzert; 12,50: Wetterdienſt; 12.55: Nauener Zeitzeichen, Tages- dienſt; 13,05: Mittagskonzert; 14.30: Funkwer⸗ bung; 15,00: Kinderſtunde; 15,30: Wirtſchafts⸗ dienſt; 1605: Ungedruckte Dichter; 16,25: Frauen- unde; 16,45: Jugendfunk; 17.30: Veſperkonzert: 8,30: Elternſtunde; 1850: Vom Tage; 19,00: Wirtſchaſts-, Wetter- und Sportdienſt; 1915: Spaniſche Unterhaltung; 19,40: Technik für alle: 20,00: Abendmuſik; 23,30: Drauß' iſt alles ſo prächtig: Abendſeier im Mai; 21,30: Tanz um den Maibaum; Anſchl.: Letzte Meldungen, Be⸗ richt über das geiſtige Leben, Sportbericht; Da⸗ nach bis 24,00: Konzert. Vunte Zeitung Die Karpathen⸗Expedition der Ufa auf Reiſen. Die Mitglieder der Karpathen-Expedition der Ufa unter Führung von Dr. Ulrich K. T. Schulz haben Berlin verlaſſen. Die Teilnehmer der Expedition haben ſich zunächſt nach Sibiu bege— ben, wo das Hauptquartier dieſer neuen Kultur— ſilm-Expedition aufgeſchlagen wird. Von hier aus werden die einzelnen im Programm vorge— ſehenen Filmreiſen in die Karpathen unternom— men. Als erſte Arbeit iſt eine Streiſe in das Bären⸗ und Auerhahn-Gebiet vorgeſehen. Goldgewinnung in Heſſen. Nicht weit von Kaſſel, am Eiſenberg bei Cor— bach, gibt es ein ſeit Jahren bekanntes Goldvor— kommen. Bereits gegen Ende des Mittelalters beſtand dort ein Goldbergwerk, das noch im 15. und 16. Jahrhundert ertragreich war. Spätere Verſuche der Goldgewinnung, die bis etwa vor 100 Jahren an gleicher Stelle unternommen wurden, verlieſen ergebnislos. Es handelt ſich bei dieſer hiſtoriſch intereſſanten Tatſache um dasſelbe Goldvorkommen. dem die Eder ihren allgemein bekannten Goldgehalt zu verdanken hat. Auch hier hat man immer wieder verſucht, Gold zu waſchen, beſonders in der Gegend von Fritzlar und Felsberg, ohne nennenswerte Er— folge zu erzielen. Seit einiger Zeit ſinden nun am Eiſenberg bei Corbach neue Verſuche ſtatt, Berggold zu gewinnen. Regierungspräſident Dr. Friedensburg hat dem Naturkundemuſeum in Kaſſel ein wertvolles Stück Verggold von dort geſchenkt. das ihm von dem Leiter der Mutungees zur Verfügung geſtellt worden iſt. Es dürfte eines der wenigen Stücke von deutſchem Berg— gold ſein, die ſich überaupt in Muſeen befinden. Die Landflucht. 9 Die Vekämpfung der Landflucht iſt eine der wichtigſten nationalpolitiſchen Fragen der Gegen— wart. In den Jahren 1919 bis 1925 ſind nicht weniger als 620000 Perſonen vom flachen Lande in die Städte abgewandert. Weite Gebiete des flachen Landes ſind geradezu entvölkert, während ſich in den Städten, beſonders den Großſtädten, die Menſchen zuſammenballen. Dieſes Ergebnis Ser Wanderungsſtatiſtik muß mit großer Sorge erfüllen, denn in ihm verbergen ſich mancherlei ichwere Gefahren. Es iſt eine bekannte Tatſache, Haß das flache Land immer noch eme verhält Kismäsig bahe Geburtenziffer aufweiſt, während die Geburtenziffer in den Städten weitaus me⸗ driger iſt; einzelne Großſtädte, wie z. B. Berlin. haben ſogar einen Geburtenunterſchuß, d. h. die Geburtenziffer iſt niedriger als die Sterbeziſfer. Von der Landflucht werden beſonders die Grenz⸗ gebiete betroffen. Gerade die Grenzgebiete ſind aber dazu berufen, ein feſtes Bollwerk für das Deutſchtum zu bilden. Werden die Grenzgebiete entvölkert, ſo wird ihre Widerſtandskraft gegen fremde Kulturen geſchwächt. So zeigen ſich die ſchwerſten Gefahren in der Bevölkerungsverſchie⸗ bung vom Lande zur Stadt. Man muß ſich alſo unbedingt mit der Frage beſaſſen, auf welchem Wege man der Landflucht Einhalt gebieten kann. Der erſolgreichſte Schritt auf dem Wege zur Be— kämpfung der Landflucht, ſo ſchreibt„Der Land— bürger“, wird es ſein, wenn man Maßnahmen ergreift, um der Verelendung der Landbevöl⸗ kerung. wie ſie jetzt überall beſteht, mit Erfolg entgegenzuwirken. Ein wirtſchaftlich geſchwächtes Landvolk, das vor dem Zuſammenbruch ſteht bildet die größte Gefahr für eine weitere Aus— dehnung der Abwanderungsbewegung vom plat⸗ ten Lande. Will man die Landflucht bekämpfen ſo heißt es weiter, ſo muß man das Uebel an der Wurzel ſaſſen und vor allen Dingen danach ſtre— ben, daß die Landwirtſchaft wieder exiſtenzfähie geſtaltet wird. Eigenartiger Selbſtmordverſuch. Einen eigenartigen Selbſtmordverſuch unter— nahm ein Schuhmacher in Rheinheim. In ſeiner Werkſtatt ſchnitt er ſich die Pulsadern der linken Hand durch und hieb ſich dann noch mit dem Beil die Hand ab. Schwer verletzt fand man den Mann ſpäter auf und brachte ihn in ein Kran— kenhaus. Er wird vorausſichtlich am Leben er— halten bleiben. Meuſchen als Inſeltenfreſſer Geröſtete Küfer.— Maikäferſuppe.— Ameiſenwein. Schon in der Bibel ſteht, daß Johannes de; Täufer in die Wüſte ging und ſich von Her ſchrecken und Honig ernährte. Es wird manchen ſeltſam vorkommen, hier ein Inſekt als Nah rungsmittel zu ſehen. Aber nicht nur im Alter tum, ſondern auch in der Neuzeit werden In ſekten von einigen Völkern und auch von Fei! ſchmeckern bevorzugt. In Gegenden wo Käfer oder andere Inſekte: in Maſſen auftreten, werden ſie von der Bevb! kerung in mannigfacher Zubereitung verſpeiſt Die Hotteniotten verzehren ſie geröſtet und be. reiten aus den Eiern eine Suppe. Der Chineſe at ſie geröſtet, roh, geſotten oder zu Mehl ge ntahlen und als Backwerk verarbeitet. Es muß aber geſagt werden, daß den Käfern und Heu ſchrecken nur ein geringer Nährwert zukommt Die alten Römer und Griechen verzichteten au den Genuß von Heuſchrecken und zu der Zei der erſten Kaiſer in Rom nannte man die Parte „Heuſchreckenfreſſer“. Den gleichen Namen ga! Siculus ein Zeitgenoſſe Cäſars einem afrikani ſchen Negerſtamme am Rande der Sahara, de angeblich überhaupt keine andere Nahrung ken nen ſollte. Abgeſehen von Heuſchrecken wurde; von den alten Griechen die Singzikaden ihre! Geſanges wegen in kleinen Käfigen gehalien und mitunter auch verzehrt. Ariſtoteles erwähnt. daß anfangs die Männchen ſpäter aber auch di. mit Eier gefüllten Weibchen beſſer ſchmecken, und daß die Larven am angenehmſten zu verzehren ſind kurz bevor die Hülle platzt. Für die Römer mar die Raupe des Hirſchkäfers unter dem Na— en Coſſus-Gerichr eine überaus begehrte und auf keinem vornehmen Tiſch fehlende Delikateſſe. Heute nennen wir einen Vertreter der Widen— Weidenbohrer, alſo einen Schmetterling mit dem lateiniſchen Namen Coſſus, aber um die Raupen dieſes Schmetterlings konnte es ſich nicht han— deln, da die von den Römern ſo begehrten Lar— ven in Eichen lebten und die Weidenbohrer in Weide und Kirſche. Die Larve des Hirſchkäfers wird nahezu 11 em. lang und wurde noch außer— dem mit feinem Mehl gemäſtet um ſie beſon, ders ſchmackhaft zu machen. 4 Heute wird in Gegenden, wo der Aberglaube noch eine große Rolle ſpielt, der Maikäfer als Kraftſuppe für Kranke verwender. Die Larve des Palmbohrers iſt in den heißen Zonen heuie noch ein überaus begehrter Leckerbiſſen, das gleiche gilt von den Larven einzelner Zuckerkäfer und Breitbäcke in Indien und Surinam. Der Chineſe, der bekanntlich nichts wegwirft, und d⸗ aus den unmöglichſten Dingen und Tieren Na rungsmittel bereitet, wie aus Schwalbenneſtern und Regenwürmern, nimmt auch die Puppen der Seidenſpinner aus den Cocons und bringt ſie auf den Tiſch. Vor allem aber haben die Ameiſen ihren Verehrer. Da ſind vor allem die „Honigtöpfe“ der Mexikaner, eine Ameiſenart, deren Arbeiter ſich zum Teil als lebendes Re— ſervoir von den übrigen verwenden laſſen. Dieſe von den Eingeborenen geſammelten Ameiſen werden auf den Märkten literweiſe verkauft und ein Genaur wird varaus gebraut, invem man die Ameiſen in einem geeigneten Behälter zer⸗ quetſcht, durchſiebt und dann zur Gärung an einen gelegenen Ort ſtelli. Um den Branntwein etwas ſchärfer zu machen miſchen die Schweden den aus den roten Waldameiſen hergeſtell Ameiſeneſſig den billigen Sorten bei. Termiten ſollen zu Brei verarbeitet, den Geſchmack von ſüßen Mandeln beſitzen und werden von den Ein⸗ geborenen Javas geſchätzt. Es ilt nichts ſo fein gesponnen. Die Ibersheimer Mordtat im Jahre 1926 vor der Aufklärung. e Ibersheim, 9. Mai. Die Mordtat an dem Milchhändler und Landwirt Frä⸗ dert in Ibersheim vor etwa 4 Jahren, die ſ. Zt. in hohem Maße die Gemeinde erregte, ſcheint ſich durch einen guten Griff der Wor m⸗ ſer Kriminalpolizei nunmehr aufklä⸗ ren zu wollen. Bekanntlich wurde damals der Ermordete, der von der Feſtlichkeit eines Ver⸗ eins nach Hauſe kam, dort von zwei maskierten Perſonen überfallen und durch Meſſerſtiche u. Beilhiebe ums Leben gebracht. Nunmehr hat eine Patrouille der Wormſer Kriminalpolizei beim Vorbeikommen an der Wohnung eines gewiſſen Hartmann in Worms, in den Trumpen, einem Streit zuzuhören Gelegenheit gehabt, in deſſen Verlauf die Schweſter ihrem Bruder den Vorwurf machte, an dem oben an⸗ geführten Mord beteiligt geweſen zu ſein. Die Staatsanwaltſchaft hat nun guf die Anzeige der Beamten hin die Verhaftung des Hartmann und eines gewiſſen Wih⸗ ler, der gleichfalls in die Angelegenheit ver⸗ wickelt ſein ſoll vorgenommen. 10 Hartmann hat bereits ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt, in der Mord⸗ nacht Schmiere geſtanden zu haben, eine aktive Beteiligung an dem Mord beſtreitet er je doch. Am Tatort ſchilderte Hartmann den ungefähren Hergang der ganzen Mordtat. Wihler ſucht ſein Heil vorerſt noch im Leugnen jeder Mittäterſchaft. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſollen als Täter oder Beteiligte bier Perſonen in Frage kommen 2 5 25, f Meir Glan im Miche zusd Jcuus! Wo O im Hause ist, herrscht funkelnde, blitzende Pracht — der wohlige Zauber gepflegter Sauberkeif! Alle Ge- schirre und Gerate in Kũche und Haus- ob aus Porzellan, Glas, Krisfall, Steingut, Holz, Marmor, Sfein— spielend rasch macht sie O hochglänzend und appefiflich rein. Wie neu sehen alle Sachen wieder aus! O duldet keine Verunreinigungen! Zähesfer Schmufz, härteste Verkrustungen— Fett, Ol, Sauce, Schmiere— sie mussen O weichen. Es hat erstaunliche Energien! Wagen Sie einmal einen Versuch. O wird durch wunderbare 1 men ber Kumpf unis Elch. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (31. Fortſetzung.) In der Füllung derſelben ſtand Johanna, vom Sonnenlicht umgeben, das voll und goldig durch die Tür hereinflutete und mit einem unendlich ſeligen Lächeln im Geſicht. Der alte Johannſen ſah ſie mit Augen an. „Was haſt du denn?“ fragte er. Da eilte Johanna auf ihn zu und barg ihr erglühendes Geſicht an ſeinen grauen Kopf. „Vater, lieber Vater“, flüſterte ſie,„ich bin ſo glücklich— ſo namenlos glücklich!“ Johannſen ſchüttelte den Kopf. „Na, weißt du, liebes Kind, nach dem, was dir beute paſſiert iſt, kannſt du auch glücklich ſein, daß du deine Freiheit und deine Ehre wieder haſt!“ „Ach, das iſt das wenigſte, Vater!“ bervor.„Denke dir: wollte ich ſagen—“ Aber weiter kam ſie nicht mit ihrem Geſtänd— nis. Erich trat jetzt ebenfalls in den Türrahmen. Der alte Johannſen richtete ſich auf. „Herr Steinthal, Sie noch hier?“ keit überwältigen ließ—“ „Bleiben Sie ruhig liegen“, mir ſeit heute früh auf dem Herzen brannte.“ Und warm und innig fuhr der junge Mann fort:„Herr Johannſen, ich liebe Ihre Tochter — wir haben uns ein⸗ ander Treue geſchworen fürs ganze Leben! Ich bitte Sie deshalb inſtändig, geben Sie uns Ihren und ſie liebt mich wieder, Segen!“ Leistungen rasch Ihr Herz gewinnen. Millionen von Hausfrauen erfreut schon blinzelnden ſtieß ſie Erich— Herr Steinthal, fragte er. „Entſchuldigen Sie, daß ich mich von der Müdig— erwiderte Erich, „und Gott ſegne die Stunde, die Sie geſchlafen haben! Während derſelben habe ich endlich Gele⸗ genheit gefunden, Ihrer Tochter zu ſagen, was eee nme Und ehe Johannſen ſich noch von dem erſten Erſtaunen erholen konnte, umarmte ſeine Toch— ter ihn wieder und wieder und bedeckte ſein Haupt mit Küſſen. Ganz ſtill lag Johannſen eine Weile da; er fühlte, wie es ihm heiß in die Augen ſtieg. Seine Tochter und ſolch ein Glück! Er wußte es ja, daß ſie ſchon immer zu Erich aufgeſchaut hatte wie zu dem Spender ihres Glücks! Dann taſtete er nach der Hand Erichs, die er freudig ergriff und herzlich mit beiden Händen umſchloß. „Auf Regen folgt Sonnenſchein“, flüſterte Jo— hannſen, mühſelig ſeine Tränen zurückdrängend, „und nach dem ſtürmiſchen Morgen meines Le— bens der ſeligſte Abend!“ Er richtete ſich wieder auf, ſah Erich feſt an und fuhr fort: „Ich kenne Sie, mein junger Herr und Freund, und weiß darum auch, daß Ihre Worte nicht einer flüchtigen Laune entſpringen, ſondern daß ſie aus der Tiefe Ihres Herzens kommen, daß Sie es treu und ehrlich mit meinem Kinde mei⸗ nen! Da darf ich natürlich nicht„nein“ ſagen, da habe ich bloß das eine Wort:„Gott ſegne euch!“ Johanna ſchluchzte laut auf und ſchmiegte ſich an Erich, dem es heiß aus dem Herzen empor— quoll.— „Ich ſchwöre Ihnen“, ſagte er mit vibrieren— der Stimme,„daß ich niemals dieſe Stunde, nie⸗ mals mein Gelöbnis vergeſſen werde, daß ich ewig und immer Ihr geliebtes Kind ſchützen und ſchirmen werde wie mein Heiligſtes, wie—“ Erich brach ab; Tränen raubten ihm die Stimme.— Johanna legte weinend ihre Arme um ſeinen Hals und in innigem Kuſſe trafen ſich ihre Lip⸗ pen, gewiſſermaßen als Siegel für das heilige Verſprechen. Erich fühlte, daß er nicht eine Minute zögern dürfte ſeinen Entſchluß in Wirklichkeit umzuſet⸗ zen, und ſo verabſchiedete er ſich, um ſeiner Fa⸗ milie ſeinen Entſchluß mitzuteilen. nene, ,. * — 22 U. 2 0 f el 1150 EsstöffkI D Auf 10 unn eineg Heisses Waszkg. eee* 2 NN N N* Johanna erſchra.„Jetzt willſt du ſchon alles deiner Mutter ſagen? Ich fürchte, das wird harte Kämpfe geben!“ Erich zog ihren blonden Kopf an ſeine Bruſt. „Hier biſt du geborgen für alle Zeiten! Vertrau' auf mich!“ Der alte Werkmeiſter ſah Erich zum Abſchied mit einem tiefen Blick an, als wollte er ihm bis auf den Grund der Seele ſchauen; dann reichte er ihm die Hand und legte ſich befriedigt in ſeine Kiſſen zurück. „Vertrau' auf mich!“ wiederholte Johanna ſeine letzten Worte und die Hände faltend, betete ſie voll Inbrunſt für den Geliebten. 22 Nach den ſtürmiſchen Ereigniſſen der letzten Nacht war in der Familie Steinthal wieder eine Beruhigung eingetreten. Man hatte in den Flammenzeichen die den Himmel glutrot malten und die das Unternehmen in Rauch und Aſche aufgehen ließen ſchon das Geſpenſt des Zuſam⸗ menſturzes geſehen denn man wußte, daß dieſer Brand einen ungeheuren Verluſt bedeutete, den die über ihre Kräfte in Anſpruch genommene Firma nicht aus eigenen Mitteln tragen konnte. Man hatte ſich bereits in Armut und Elend geſehen und da war wiederum der alte Wohlertſen aufgetaucht und hatte das ſtolze, ſtatt⸗ liche Schiff ſeines Reichtums den Schiffbrüchigen angeboten, um darauf wieder in das Land des Reichtums zurückzukehren. Und er, Erich der die Firma und die Familie Steinthal vertrat, hatte die Rettung auf dem Wohlertſen'ſchen Boot nicht abgelehnt, im Ge⸗ genteil, dankbar hatte er danach gegriffen und ſo war wieder Hoffnung und Ruhe in der Familie eingekehrt und man ſah mit den durch den Reich⸗ tum verwöhnten, gleichgültigen Herzen der Ent⸗ wickelung der Dinge entgegen. 5 Es war den Familienangehörigen auch weiter nicht aufgefallen, b nicht blicken ließ; er 5 v r Pr die Brandkataſtrophe ſo vollauf, daß er keine Zeit habe, ſich der Familie zu widmen. Es war Abend geworden. Die Familie ſaß im Speiſezimmer um die ge— deckte Tafel verſammelt. Ein Broncelüſter mit einem halben Dutzend Glühlampen erhellte den Raum grell und blendend. Das Silber auf dem Tiſch funkelte; in hohen Vaſen ſtanden Blumen— ſträuße verteilt, blitzende Karaffen mit edlen Weinen befanden ſich daneben. Joſef ſervierte auf leiſen Sohlen mit der vornehmen Miene ei— nes Diplomaten Das Abndeſſen machte den vollendeten Ein⸗ druck eines Feſtmahles; nur ruhiger aging es hier zu, als es bei einem Feſtmahl zuzugehen pflegte. Prangenheim der heute früh, ebenfalls von ſeinen Sorgen erleichtert, die Villa verlaſſen hat⸗ te, war gegen Abend wiedergekommen, um ſeine Gattin abzuholen. Frau Konſtanze hatte ihn auf- gefordert, zum Abendeſſen dort zu bleiben. Man erwartete neue Nachrichten von Erich. Gertrud hatte am Tage mit ihrer Geſellſchaf— terin Miß Neville einen Beſuch bei Elfriede Wohlertſen gemacht und ſie hatte ihrer Mutter von dem Beſuch erzählt. Elfriede war allein zu Hauſe geweſen und hatte ganz von ſelbſt das Geſpräch auf Erich ge⸗ bracht. Sie hatte geſagt, wie ſehr ſie die Beweg⸗ gründe achte, die Erich ſolange zurückgehalten hätten, um ſie zu werben, und daß ſie Erich als einen ganz beſonders vornehmen Charakter ſehr hochſchätze. Aus allen Worten Elfriedes hatte eine tiefe Neigung für Erich hervorgeleuchtet. Frau Konſtanze hatte bei dieſer Erzählung ihrer Tochter ſehr zufrieden und glücklich genickt. Man hatte erſt lange mit dem Abendeſſen ge⸗ wartet, weil man gehofft hatte, Erich könnte je⸗ den Augenblick kommen; dann hatte man ſich zu Tiſch begeben und nun neigte ſich das ſchweig⸗ ſame Mahl ſeinem Ende zu und man wartete noch immer. M. 5549s. Schulmantel aus Wollſtoff mit katlerter Abſeſte, die als Aufputz des rei— enden Moedelles berwendung gefunden bat. Doppelreſhiger Knopfſchluß. Neuartig ſchluß, it oao einſeitige Schalende zum Um— ſchlogen. Hackebell M. Eindaſchnitt Nr. 8849s o pfennſa) für 8—10. lo- Jahre. qe der Regenmantel m. 3849 aus Leden oder lmprägniertem Gabardine hat elne abknöpfbare Kapuze. Die Naglanärmel mit vetſtellbarem Riegel. Die Blenden im vorder— tell ſind als Caſcheneingelffe unterbrochen. Hocebell M. Lindaſchnitt nummer ssaso (80 Pfennig) für 68, 8—19 jahre. A s di ein gHeſenmantel, der zum Toben im Stelen wunderbar iſt. Materlal: gemuftertet engliſcher Wollſtoff. Vorn ver— beckter ſinopfſchluß. Beinlinge und Aermel werden mit Klegeln um eie Gelenke gehalten. ackebel! M. Cindalchnitt Kummer 58497 r pfennigq) füt, 8—10, 10—12 Jahte. 88 M-Lindaſchnitt nummer 5849s(80 Pfennig) 10 12. N. 55840 Aculmädchenkoſtüme beſtehen aus mode— Zurberry. An ein Leibchen ge— arbeiteter Hohlfaltenrock zur geraden Jacke mit Lederbeſatz. Aufgeſetzte Taschen mit Bleſe. Hackebell M Lindaſchnitt nummer 58492 (so Pfennig) für larbenem Hackebell Oi Nleinen hei NMind und Hgtter Nichtige, zweckdienliche Kleidung für Regenwetter iſt auch für die Kleinen unbedingt erforderlich. Sie werden in einem wetterfeſten Mantel den Schulgang nicht ſcheuen; außerdem wird ſich Ihr Kind weniger leicht erkälten. Die hier gezeigten Modelle, die aus im— prägniertem Gabardine oder Burberrh angefertigt werden können, haben nicht nur den Vorzug des Praktiſchen, ſondern ſehen auch hübſch und anſprechend aus und werden den Kleinen beſtimmt gut gefallen. Ein ganz beſonders hübſches und neues Modell iſt der unter M. 88497 abgebildete Hoſenmantel, der zum Toben im Freien geoacht ift. Burberey Regenmantel M. 3349s mlt Paſſe und eingearbeiteten ſchrägen Taſchen iſt praktiſch und häbſch. verdeckter Anopf— verſtellbare Aermelriegel und ein Ledergürtel um die Caille. Kackebeil 12— 14. 13— 10 Jahre. Rock und Zacke dieſes hübſchen 10-12. 12-14 Jahre. naben- Windſacke M. sss iſt aue im— prägniertzm doppelreihlg zu knöpfen und offen und ge— ſchloſſen zu taſchen, Cesergürtel, verſtellbare Aermelriegel. M' Elndacchnttt Nummer 58493 (do Pfennig) für 10—12, 12—14 Jahre. Zutberru geöͤacht. Sie iſt tragen. Aufgeletzte Rlappen— Sämtliche Schnittmuſter und Modejeournal ſind vorrätig bei Buchhandlung Schaudt, Mainz, Mittlere Bleiche 41. Weisheit Von Hans Horandi. varen ganz allein in unſerem Abteil: er Profeſſor der Philoſophie und ich. acht ſtand ſtumm wie zwei graue Mauern den Zug. Is iſt etwas Seltſames: in einem Zuge durch die Nacht zu fahren! Mir iſt: als keine— Zeit mehr. Nur noch ein zes Gleiten ins Endloſe. So:— mitten das Schickſal hin. Und ich kann es nicht 1. Kann nur ſo mitgleiten: Opfer und kzeug und Erfüller eines Willens, der dun— nd nicht faßbar iſt, wie die hallende Stille unendlichen Nacht! Man iſt ſo— klein jagenden Schnelle eines Nachtzuges. Und t ſcheint einen anderen— Sinn zu ha— unter dem flirrenden Glanz einer blü— benden Tagesſonne! Einen Sinn, der ſich gegen ie ſelber wendet! Oder doch: der ſich— über ſie rhebt! In das Zeitloſe und in das Raumloſe Wo Tag und Nacht, Ruhe und Bewegung; g und Ende—— eins werden.... Is weht eine leuchtende Weisheit im ſchwei— den Schwarz der Nacht. Etwas von der ver— en Größe eines Menſchen: der die Leiden— durch den Geiſt überwunden hat. Und nun en Geiſt überwunden hat. Und nun durch t geht: als wäre es ſtrahlender Tag..... Der alte Profeſſor von der Schweizer Uni dachte wohl etwas Aehnliches. Und ſo un wir beide faſt in der derſelben Minute zu au. Er fragte. Und ſprach dann von ſich gah zwei Grundſätze in ſeinem Leben. rſron hat ex von den Italienern gelernt: Meuſch, der will, iſt ſtark; er iſt der ein der kaun!“.... Alſo: hängt alles Schick fal. uns ſelber ab. Unſer Wille iſt unſer Glück!—— Mit ſolcher Erkenntnis zog er ins zeben hinaus. Und.. lag eines Tages— von dem Axthieb einer Macht, die außerhalb ſeines 9 Willens ſtand— kläglich gefällt am Boden. Da Da wandte er ſich einer anderen Weisheit zu. Er hatte ſie bei dem Deutſchen Theodor Körner zefunden:„... Vater, Du führe mich——. Und er hatte ſie ſo verſtanden: daß der Menſch ur ſeine Hand auszuſtrecken brauche nach dem Pater: um glücklich zu ſein. Daß alſo der eigene Wille nichts. Und der Wille des Vaters— alles ei! So verfiel er einem myſtiſchen Fatalismus. Und 05 kam ſich vor: wie eine gur geölte Ma— schine! Die aber eines Tages aus Mangel an in— ferem Antrieb ſtill ſtand. warf er auch dieſe Weisheit fort! Und un hatte er— keine mehr.. „Und ich fragte ihn, was denn alſo die Quin— eſſenz ſeiner Lebenserfahrung ſei? Ob er nichts wiſſe: wie man der Seylla des italleniſchen Willenskultes und der Charybdis des deuiſchen Fatalismus entgehen könnte? Und er ſagte:„Lebenserfahrung?—— Ich 0 leine als die wie man's macht, iſt's „Das alſo iſt Ihre ganze Weisheit als— ebrer der Weisheit?——— Reſignation 2“ 5 r nickte. 12 155 f der Zug fuhr langſam an einem Dorf vorvet. Menſchen gingen zur Kirche. Sie wußten nichts von der Weisheit italieniſcher Sprichwörter oder Körnerſcher Verſe oder von den Erfahrun— gen des Philoſophieprofeſſors! Sie— glaubten ....— Der alte Herr ſtand neben mir am Feuſter. Und ſagie nichts mehr———, Die Mütke als Elefant Jeder kennt die Wirkung eines ins Jaſſer geworfenen Steines. Um die Einwurfsſtelle bil— den ſich jene bekannten Ringe oder Kreiſe, ſich ius Unendliche fortpflanzend. Aehnlich iſt es mit dem Tagesklatſch. Irgendwo taucht eine Be— hauptung auf, wird einem Nachbarn erzählt, der ſie weitererzählt, und auch dieſer ſpricht das Ge— rücht weiter und ſo zieht jene urſrüngliche Be— hauptung immer weitere Kreiſe. Jeder, der das Gerücht weiterſpricht, weiß etwas Neues dazu zu dichten und eines Tages iſt, wie der Volks— mund ſagt, aus der Mücke ein Elefant geworden Man muß zugeben, daß es nicht leicht iſt, bei der Tatſache zu bleiben. Aber es ſollte überlegt ſein, daß durch derartige Gerüchteverbreitung oſt viel Unheil angerichtet wird, abgeſehen von dem Zelbſtbetrug, den man vor ſich ſelbſt verübt. Ein Beiſpiel für einen ſolchen Selbſtbetrua oder eine JeisteskKranker ill zum Neichzpräßidenten Nauferei zwiſchen dem Eindringling und Bedienten enb Berlin, 9. Mai. Ein Unbekannter, der in einer Droſchke vorgefahren war, hat heute morgen kurz nach 9 Uhr verſucht, in das Büro des Reichspräſidenten einzudringen. Es han— delt ſich um einen Geiſteskranken. Er wurde feſtgenommen und dem zuſtändigen Polizei— revier zugeführt., das eine Unterſuchung durch den Kreisarzt veranlaßte. enb Berlin, 9. Mai. Wie zu dem bereits berichteten Vorfall im Büro des Reichspräſi— denten noch bekannt wird, iſt der Geiſteskranke zweimal dort erſchienen, einmal um 7.30 Uhr und dann gegen 9 Uhr. Er ſtieß den ihm ent— gegentretenden Diener beiſeite und wurde ge— gen eine Hausangeſtellte tätlich. Sechs Perſo— nen waren notwendig, um ihn ſchließlich zu überwältigen. enb Berlin, 9. Mai. Ueber den durch einen Geiſteskranken verurſachten Vorfall im Palais des Reichspräſidenten wird noch folgendes be— kannt: Heute morgen gegen 9.15 Uhr fuhr ein et— wa 30jähriger, anſcheinend dem Handwerker— ſtande angehörender Mann in einer Kraft— droſchke an dem Mittelportal des Reichspräſi— denten-Palais vor und ſetzte die Hausglocke in Bewegung. Als der Bürodiener nach ſeinem Begehren fragte, erklärte er, den Reichspräſi— denten ſprechen zu wollen. Der Bürodiener wies ihn nach der Botenmeiſterei, durch welche die vorſprechenden Perſonen geleitet werden. Der Mann verſuchte jedoch mit Gewalt einzu— dringen und ſchlug auf den Bürodiener mit Fäuſten ein. Es entſtand eine regelrechte Schlä— gerei, die durch das Dazwiſchentreten eines Kriminalbeamten, von Schutzpolizei und der Reichswehrwache beendet wurde. Auch beim Abtransport nach dem Revier, der in einer Droſchke vorgenommen werden ſollte, ſetzte der Mann nochmals kräftigen Widerſtand entge— gen und zerſchlug die Scheiben der Droſchke. Man transportierte hierauf den Mann zu Fuß unter Anwendung großer Gewalt nach dem Revier. Während der Ueberführung ſchrie er fortgeſetzt:„Herr Reichspräſident, helfen Sie mir!“, ſodaß ein großer Auflauf entſtand. Auf dem Revier verweigert der Mann jegliche An— gaben über ſeine Perſonalien und ſchien völlig apathiſch. Ausweispapiere hatte er nicht bei ſich. Der Eindringling wurde inzwiſchen als der 42jährige in Berlin wohnhafte Händler Otto Bemfeld feſtgeſtellt. Er wurde in eine Irren— anſtalt übergeführt. Uindhose im Coktver Oeinbaugebief Große Verheerungen in Fluren und Ortſchaſten witb Budapeſt, 9. Mai. Eine Windhoſe hat geſtern in den im Tokayer Weinbaugebiet liegen. den Gemeinden Tallya und Ratka große Verhee— rungen angerichtet. Plötzlich erſchien eine ſchlauch⸗ artig herabhängende Wolke, um die ſich mir gro⸗ ßer Geſchwindigkeit dichte Wolkenmaſſen drehten. Das untere Ende des Wolkengebildes ſtreifte den Boden. Alles was die Windhoſe erfaßte Bäume, Hausdücher uſw. wurde mitgeriſſen. Sämtliche Telefon- und Telegraphenleitungen ſo⸗ wie die elektriſchen Leitungen wurden zerſtört. Der Durchzug des Zyklons dauerte zwei Minu— ten. Der Sachſchaden iſt ſehr bedeu⸗ tend. Aus mehreren Provinzſtädten wird Ha⸗ gelſchlag gemeldet, der in den O b ſt. u. Wein⸗ anlagen großen Schaden anrichtete.— Im Abgeordnetenhaus hat heute bereits der Abg. Lazar auf die Verheerungen in den Ge— meinden hingewieſen und die Regierung erſucht, der ſchwerbetrofſenen Bevölkerung Hilfe zu lei⸗ en n Selbſttauſchung bieten die hauſig laufenden Ta— gesſenſationen, ſo Rekordflüge, Bluttaten eines Maſſenmörders uſw. Leider laſſen ſich auch viele in allzugroßer nationaler Begeiſterung verleiten Mücken als Elefanten anzuſehen. Man braucht nicht jeden Schritt und Tritt irgend eines Men— ſchen, für den die Begeiſterung groß iſt, zu wiſ— ſen und in den Tageszeitungen zu ſchildern. Auch Zeppelin- und Raketenflüge überleben ſich, ob— wohl deren große Bedeutung niemals verwiſcht werden kann. Bewahren wir doch die Beſonnenheit und ſchauen wir alles, wie es wirtlich iſt, die Tat— ſache als Tatſache und die Mücke als Mücke: denn Eleſanten laufen noch genug herum. Großer Juwelenbeirug aufgedeckt enb. Berlin, 9g. Mai.(Eigene Meldung.) Der Berliner Kriminalpolizei iſt mit Ermitte— lungen in einer umfangreichen Juwelenbe— trugsangelegenheit beſchäftigt. Angeſehene Ber— liner und auswärtige Juweliere und Edel— ſteinhändler ſind im Laufe der letzten ſechs Monate von dem 70 Jahre alten Juwelier W. Lamy, der ſowohl in Waidmannsluſt bei Berlin, als auch in Hanau Geſchäfte beſitzt, um Juwelen im Werte von etwa 500000 Mark geſchädigt worden. Lamy hat die Schmuckgegen— ſtände als Kommiſſionsware bezogen, aber un— mittelbar nach Empfang entweder verpfändet oder in Zahlung gegeben. Von einer Verhaf— tung des ſo ſchwer Beſchuldigten wurde vor— läufig abgeſehen, da der 705⸗ꝰöährige einen Nervenzuſammenbruch erlitten hat. Anklageſchrift der Bombenaffäre fertiosofellt wih Altöonn. 9 Mai. Die Staatsanwaltſchaft ot in Sachen der Unterſuchung wegen der in den Jahren 192829 in Schleswig-Holſtein. Han— nover und Oldenburg begangenen Bombenan— ſchläge die umfangreiche Anklageſchrift fertigge— ſtellt und der Strafkammer mit dem Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens eingereicht. Die Anklageſchrift legte den Angeſchuldigten Verbre— chen und Vergehen gegen das Sprengſtoffgeſetz, einige auch Diebſtahl von Sprengſtoff und einem Angeſchuldigten Meineid zur Laſt. Sie bezieht ſich auf die Attentate bezw. Attentatsverſuche von Hollingſted, Nieb nell. Schleswig und Lüne— burg. Sieben Angeſe ne ingen ſich noch in Unterſuchungshaft. Es Schmeriet irlelich hesser 1. mit 7— 8 9 6 Mass. „ Hürze 7 f HDenige Jupfen genligen re