G. 25721. An dleſem nach- mittagkleib aus ſahnenfarben, rot und blau getupftem China- krepp oder Foularò iſt der ſog. „Berthekragen“, den wir ſchon von früher kennen, äntereſſant. ckebeil⸗LEindaſchnitt G. 25731 rels 1 M.), Größe II und II. G. 25722. Cape und Schulter- kragen beherrſchen das Mode- bild im Frühfahr und Sommer. Auch hler iſt durch den Cape— kragen aus Spltze ein anſpre— chender Effekt erzielt. Hackebell Eindaſchnitt G. 25722% M.) für Größe 1 und II erhältlich. H. 2s go. ein opallſierenbes Ad Rola, genannt„Roſe opaline“,;% iſt die neue Modefarbe, die die 4 Orundfarbe der buntbedruckten Bembergſelde iſt und das Ma⸗ terlal des ſcharmanten Nach- mittags bildet. Hackebell Linda⸗ ſchnitd G. 257/20(1 M.), Gr. II. G. 2571 iſt ein entzückendes Sommerkleid, was beſonders bel den Damen vlel Anklang finden wird, dle ein enges gerades Kleld moderniſieren wollen. Die Vecarbeltung von uni und ge— muſtertem Stoff eignet ſich hierzu vortrefflich. In dieſem Fall ſind die Volants einfarbig und das Kleid gemuſtert, ſedoch kann's auch umgekehrt ſeln. Hackebeil Eindaſchnitt G. 25719, Gr. Uu. II. G. 25718. Weißer, großblumig gemuſterter Bemberg-Georgette,. ein ſchönes fließendes Material, wurde zu dieſem anſprechenden Modell verarbeitet. Soulard, Seldenmuſſelin oder Chiffon ſind jedoch ebenſo gut zur Herſtellung geeignet. Bemerkenswert iſt die Schnittform des Kleldes. Auch hler der Schulterkragen. Lind a— ſchnitt G. 25718(M.), Gr. II. ei — 1. —.. — .I Fina Preiſe: Saal 50%, Sperrſifitz 80H. Heute Montag letzter Jag Achtung, alle Erwerbsloſe gegen vorzeigen der Rontrollkarte Eintritt 30. las Taes⸗ Des pre Verſäumen Sie nicht die letzte Gelegenheit. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Erbbegräbnisplätzen. Wir bringen hiermit die zur Zeit gültigen Sätze für die Abgabe von Erbbegräbnisplätzen auf dem neuen Teil des Friedhofs zur öffentlichen Kenntnis A. Erbbegräbnisplätze Nr. 254 und 255, 314 bis 323 und 344 bis 351, Doppelplatz 400 Mk. Zuſchlag für Beiſetzung einer 3.1 Leiche 50% von 200 Mk.= 100 Mk. B. Erbbegräbnisplätze Nr. 217— 232, 256— 279, 286—313, 324—343 und 352— 383, Dop- pelplatz 300 Mk. Zuſchlag für Beiſetzung einer 3. Leiche 500 von 150 Mk.= 75 Mk. „Erbbegräbnisplätze Nr. 193216, 223— 252 und 280— 285, Doppelplatz 200 Mk. Zu— ſchlag für Beiſetzung einer 3. Leiche 50% von 100 Mk.- 50 Mk. Die Ueberweiſungsgebühr beträgt für einen Doppelplatz 4 Mk. Der Zuſchlag iſt ſofort und nicht erſt wenn die 3. Leiche beigeſetzt wird, zu bezahlen. Viernheim, den 7. Mai 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Zur Minderp lege. Mräftigungsmittel- Lecifferin zur Blutbildung, Flasche 1.75 Mk. Tocayer— wein, Biomalz, Lebertran— Emulsion. Hörnernflege: 2 Vasenol-Kinderpuder 80%, * 55 u. 30 Pfg. Wundsalbe, Tube 50 u. 90 Pfg., Schwämme, Kinder- seife, Badethermometer. Ernährung„ Nestles- Kindermehl, Ramogen, Eiweißmilch, Fenchelhonig, Kinderflaschen, Sauger und Stiller. Gummihosen, Gummieinlagen empfiehlt Mhaus Hobbys Päger Mostunn Heute Montag ab nachmittags 1a. hausgemachte — Wurſt und Fleiſch zu haben bei Friedrich Scharpf, Alexanderſtr. 8. Norddeutſche Saatkartoffeln Am Lager ſind vorrätig: prima Odenwälder Blaue Sundern Heinrich Faltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76. Guterhaltene Rolle 25—30 Ztr. Tragkraft, ſowie guterhaltenes ſteuerfreies Motorrad zu verkaufen. Mauenulstrane 35. dleim arbeit schriftl. Vitalis- Verl. München-C(4 Bauern-VJerein. Hochprozentige Dünger am Lager: Amoniak, Kali, Super— phosphat, Kalkſtickſtoff, Thomasmehl u. Kainit, Leung Natron-Kalkſalpeter, Kaliamoniakfuper— phosphat 5/8/8, Nitrophoska, Harnſtoff und ſchwefelſ. Kali. Billige Futterartikel: Futtermehl 75 kg. Rm. 8.50 Kleie 50„ 76 4,70 Keime hell Zentner 8.— Soyaſchrot„ 8.50 Malztreber„ 7.— Schnitzel, Hafer- und Gerſtenſchrot, Mais— ſchrot, Oelkuchen. Hühnerfutter: Mais, Weizen, Gerſte, Ohama Miſchfutter. Saatmais Pfd. 16 Pf. 0 0 ä O Walther von der Vogelweide 1 nach Darſtellung der Maneſſiſchen Handſchrift. In dieſem Monat feiert die ganze deutſchſprachige Welt den 8 Das Luſamgärtlein in Würzburg. wo Walther von der Vogelweide 1230 beigeſetzt wurde. * 700. Todestag des größten Dichters des deutſchen Mittelalters Walther von der Vogelweide(11701230). Seine Gedichte bedeuten den Höhepunkt des Minneſangs und ſpiegeln zugleich getreu die politiſchen Zuſtände ſeiner Zeit. eee Lebe Aer Bede k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeila eimer Anzeiger ziernheimer en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 1 tglich mit Augnahme ber Sonn- und Feiertage.—, Bezugspreis monatl. onntagsblatt„Sterne und Blumen“, 1000 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täg in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungzträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 00 9 000 17.— Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21077 Amt Telegramme: a. W.— Schriftleitung, Die eruſte Lage in Indien Zunehmende Voykottbewegung.— Blutige Zuſammenſtöße. Bombay, 12. Mai. Nach der Verhaftung Abbas Tyabjis iſt zu ſeiner Nachfolgerin eine Frau ernannt worden, nämlich die 512jährige Frau Sarojini Naidus. Trotz des energiſchen Eingreifens der Behör— den ſind lt.„United Preß“ die Nationaliſten alem Anſchein nach entſchloſſen, ihre Salz— kampagne weiter zu führen. Auch die Boykot— tierung der Regierungsbeamten nimmt ebenſo wie die Boykottierung von ausländiſchen Klei⸗ derſtoffen und Spirituoſen ihren Fortgang und gewinnt zuſehends an Wirkſamkeit. Beſonders im Pundſchab wird die Lage der Einfuhrhan— dels bereits als außerordentlich ſchwierig ge— childert, und der Verband der Kleider- und Stoffgeſchäfte hat den Handelskammern von London, Hamburg, Wien, Zürich, Mancheſter, Bradford und Paris telegraphiſch mitgeteilt, daß es ratſam wäre, alle Warenſendungen nach Nordindien einzuſtellen, weil die Boykott— bewegung raſch an Umfang zunehme. Bambay. 12. Mai. Blutige Zuſammenſtöße gaben ſich zwiſchen Spirituoſenhändlern und nationaliſtiſchen Boykottpoſten in einem Dorfe vei Jalalpur zugetragen. Die mit Knütteln. und Aexten bewaffneten Nationaliſten griffen, wie„United Preß“ meldet, die Läden der Spiri— wmoſenhändler an, die ſich ihrerſeits zur Wehr ſetzten, aber ſchließlich vor der Wut erregten Menge flüchten mußten. Die Unruhen ſind auf die neue nationaliſtiſche Methode zur Unter— drückung des beſteuerten Spirituoſenverkaufs zurückzuführen, bei deren Durchführung es ſchon mehrfach zu ſchweren Ausſchreitungen gekom— men iſt. Bei den Kämpfen wurden auf beiden Seiten zahlreiche Perſonen ſchwer verletzt. Zwei Spirituoſenhändler ertranken auf der Flucht vor den verfolgenden Nationaliſten. Ne Tariferhöhung bei der Reichsbahn enb. Berlin, 12. Mai.(Eigene Meldung.) Wie wir aus Kreiſen der Reichsbahnverwal— tung erfahren, wird die von dem Reichsver— kehrsminiſter und dem Reichseiſenbahnrat ge— nehmigte Erhöhung der Stückguttarife, der Expreßgut⸗ und Gepäcktarife, die eine Mehr— einnahme von etwa 50 Millionen bringen ſoll, am 1. Juni in Kraft treten. Die weiter be— antragte Erhöhung der Wagenladungstariſe und der Zeitkartentarife, die etwa 84 Millio- nen Mark erbringen ſollten, iſt vom Reichs— zerkehrsminiſter nicht genehmigt, ſondern es ner Reichsbahnverwaltung anheim gegeben den, zu prüfen, ob ſie nicht die all- gemeinen Perſonentarife erhöhen tönnte. Es wird als ſehr ſchwerwiegende Frage für die Reichsbahn angeſehen, ob in Reichs⸗ bahnkreiſen ein weiteres Einſchränken der Reiſen und eine wachſende Konkurrenz durch die Autobeförderung nicht anzunehmen, daß eine Entſcheidung vor Ende Mai oder Anſang Juni erfolgen wird Der Nänmungs⸗General ernannt with Paris, 13. Mai. Der ſtellvertretende Shef des Generalſtabes der frauzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen, Brigadegeneral Blanchard, iſt zum Generalſtabschef des Generals Guillaumat ernannt und mit der Leitung der Auflöſung 2 der franzöſiſchen Veſatzungstruppen beauftragt worden. Die Pluttaten in Natibor Vergleichsunterſuchung mit Düſſeldorf. enb. Berlin, 12. Mai.(Eigene Meldung.) Zu den ſchweren Bluttaten, die die Stadt Ratibor in Schrecken verſetzt haben, erfahren wir, daß ſich jetzt auch die Berliner Mordinſpektion eingehend mit den Vorgängen beſchäftigt. Die Polizei in Natibor hat ihre Feſtſtellungen über den unter zem Verdacht der Täterſchaſt feſtgenommenen Schloſſer Leopold Pauſer, der aus Brünn ſtammt, nach Berlin gemeldet. Die Berliner Polizeibehörden haben ſich mit der Brünner Po⸗ befürchtet wird. Es iſt u. Berlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Rathausſtr. ienstag, len R lizei in Verbindung geſetzt, über Pauſer zu erfahren. um Einzelheiten Vor allem aber ſieht man nach, ob Pauſer vielleicht mit den Düſſeldorſer Verbrechen in Ver⸗ bindung zu bringen iſt. Veranlaſſung dazu gibt die Tatſache, daß im vergangenen Jahre, als die Unterſuchungskommiſſion in Düſſeldorf arbeitete, ein Mann aus Brünn wiederholt Eingaben an ſie machte. In einer Form, die auf einen hohen Bildungsgrad ſchließen ließ, teilte der Briefſchrei— ber mit. daß er an derſelben Veranlagung wie der Maſſenmörder leide und ſie zu bekämpfen erſuche. Er ſchilderte, daß er ſich genau in di Pſyche des Täters zu verſetzen vermöge. Als durch den bekannten Hinweis des Täters die Leiche der Hausangeſtellten Hahn in Papendelle gefunden wurde, und die Zeitungen darüber be— richteten, ging aus Brünn ein umfangreiches Telegramm ein. In ihm teilte er mit, daß der Täter ofſenbar deshalb ſein Mordgeheimnis ge— lüftet habe, um ſich von dem Grabfetiſchismus, der ihn verraten könne, zu befreien. Der Schrei- der außert weiter, daß der Täter ſonſt gezwun— gen ſei, das Grab ſeines Opfers immer wieder aufzuſuchen. Von Düſſeldorf aus ſetzte man ſich mit Brünn in Verbindung. Von dort kam die Nachricht, daß der Schreiber nach ſeinem letzten Telegramm in eine Irrenanſtalt übergeführt wer— den mußte. Ob irgend welcher Zuſammenhang zwiſchen Pauſer und dem in Irrſinn verfalle— nen Briefſchreiber beſteht, wird zur Zeit geprüft. Zeitung Anzeigenpreiſe: bei Miederholung abgeſtufter Rabatt.— (Sternheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Die einſpaltige 1 eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pftz., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben n 13. Mai 1 Vombengeſchwader gegen die Inder (Letzte Radiomeldungen.) wtb London, 13. Mai. Der Miniſter für Indien teilte geſtern im Unterhaus mit, daß die indiſche Regierung, wie von uns bereits gemeldet, vor einigen Tagen an den Rebellen⸗ führer Hadſchi Turangzai, der von den An⸗ hängern Gandhis zu einem Ueberfall auf Pe⸗ ſchawar aufgefordert worden war, ein Ultima⸗ tum gerichtet hat, ſeine Truppen von den in der Nähe der Stadt Peſchawar gelegenen Hü⸗ geln zurückzuziehen. Der Rebellenführer habe dieſes Ultimatum damit beantwortet, daß er alle Straßen nach Peſchawar mit gefällten Bäumen blockierte. Infolgedeſſen unternahm ein engliſches Flugzeuggeſchwader eine Straf⸗ expedition gegen die Aufſtändiſchen. Ueber das Ergebnis dieſer Expedition liegt aber noch kein Bericht vor. Der Miniſter fügte hinzu, daß ſich die indiſche Armee gegen die Regierung burch⸗ aus loyal verhalte. Die Konferenz über Indiens Verfaſſung. wtb Sim la, 13. Mai. Der Vizekönig ließ bekanntgeben, daß die ſeit langem beſprochene Eröffnung der 59. Tagung des ölkerbundsrates wib. Genf, 12. Mai. Der Völkerbundsrat iſt heute vormittag um 11 Uhr unter dem Vorſitz des neuen Ratspräſidenten, des jugoflawiſchen Außenminiſters Marinkowitſch zu ſeiner 59. Tagung zuſammengetreten. Die Ratsſitzung begann, wie üblich, mir einer vertraulichen Sit— zung, die u. a. die endgültige Abſetzung des ungariſch-rumäniſchen Optan— tenſtreites von ben Ratsgeſchäften brachte. Frage, die den Rat faſt ununterbrochen ſieben Jahre be— ſchäftigte und ihn wiederholt vor ſchwierige ju— riſtiſche und politiſche Probleme ſtellte, gilt nach Regelung der Oſtreparationen als erledigt. Au— ßerdem eröffnete der Rat in der vertraulichen Eröffnungsſitzung eine Reihe von budgetären und adminiſtrativen Fragen. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann mit der Berichierſtattung über die Kon— Dieſe Deutſches Land wird frei vention zur Stabiliſierung der europäiſchen Handelsbeziehungen, wie ſie aus den Beratun— gen der ſogenannten Zollfriedenskonfe⸗ renz hervorgegangen iſt. Außen mim iſter Curtius erſtattete den Bericht, der darm gipfelte, daß wenn ſich auch der urſprünglich ge— plante Zollfrieden nicht habe erreichen laſſen, doch die Anerkennung der Wechſelwirkung der internationalen Handelspolitik durch eine inter— nationale Konvention eine erſte Etappe auf dem Wege zu der geplanten gemeinſamen Wirtiſchafts— aktion des Völkerbundes darſtelle. Der vom deutſchen Ratsmitglied erſtattete Bericht wurde einſtimmig genehmigt, nachdem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius die engliſche Anregung zur Annahme empfohlen hattte, auch die außerhalb der Konvention ſtehenden Staaten zu dein künftigen Verhandlungen heranzuziehen. e Oben: Der Marktplatz von Landau und die Porta nigra in Trier. Unten: Der Dom in Mainz und die hiſtoriſchen Brückenhäuſer in Kreuznach. Bad Kreuznach iſt geräumt, Worms wird bis der dritten und letzten Beſatzungszone iſt getan. zum 20. Mai frei— der Anfang zur Räumung Bald wird kein fremder Soldat mehr auf deut⸗ ſchem Boden ſtehen. Deutſchlands Souveränität über alle ſeine Gebiete iſt wieder hergeſtellt. 5 42. Jahrgang Konſerenz, auf der das Problem der künftigen indiſchen Verfaſſung beſprochen werden ſoll, etwa am 20. Oktober in London zuſammentre⸗ ten wird. Die Salzſtürmer verhaftet. wtb Bombay, 13. Mai. Gandhi⸗Frei⸗ willige haben geſtern in drei Kolonnen einen Handſtreich auf das Salzlager der Regierung bei Shiroda verſucht. Die Polizei hat 75 Frei⸗ willige verhaftet. Fünffacher Mord und Selbſtmord. wib Prag, 13. Mai. In Sylkoritz(unweit der Burg Karlſtein) hat der Bahnarbeiter Leiner ſeine Frau und ſeine vier Kinder vergiftet. In einem Abſchiedsſchreiben gibt Leiner, der ſich durch einen Kofpſchuß tötete, als Grund ſeiner Verzweif⸗ lungstat eine unheilbare Krankheit— Aeagen⸗ krebs— an. die Einfuhrſcheinneuregelung für Mehl, ſonſtige Müllerei⸗Erzeugniſſe und Mais wib. Berlin, 12. Mai. Die Verordnung über Neuregelung der Einfuhrſcheinwerte für Mehl, ſonſtige Müllerei-Erzeugniſſe und Mais beſagt daß bei der Ausfuhr bis auf weiteres der Wertbeſtimmung des Einfuhrſcheines je Doppelzentner zu Grunde zu legen iſt: Bei Müllerei⸗Erzeugniſſen aus Roggen 9 RM., aus Weizen und Spelz 150 RM., bei Mais aus Weizen und Pelz oder Gerſte ſowie bei Grau— pen, Gries, Grüze, Mehl und Flocken aus Gerſte 12 RM. und bei Müllerei-Erzeugniſſen aus Hafer 10 RM. Der Reichsminiſter der Finanzen iſt er— mächtigt, die Ausſtellung von Einfuhrſcheinen bei der Ausfuhr von Weizenmehl mit ein— wöchiger Friſt zu ſperren, ſobald ſich überſehen läßt, daß die Ausfuhr von Weizenmehl zu dem neuen Wertbeſtimmungsſatz eine Menge von 50 000 Dz. überſchreiten wird. Die Verordnung tritt am 19. Mai 1930 in Kraft. Der Errechnungsmodus für Einfuhrſchein— werte bei der Ausfuhr von Mehl entſprechend der Verſchiedenartigkeit der Ausmahlung bleib! unverändert. Faſt 3000 Tote in Perſien Das Erdbeben in Nordweſt⸗Perſien. wib. Teheran, 12. Mai. Die Erdſtöße in der Gegend von Täbris laſſen an Stärke und Häufigkeit nach. Die Zahl der Toten in Salmas und Umgebung beträgt faſt 3000. Zwiſchen Salmas und Urumiah hat ſich ein gewaltiger Spalt von über drei Kilometer Breite ge⸗ bildet. Aus dem Erdinnern ergießt ſich aus mehreren Kanälen ſchwarzes Waſſer in den Urumiah⸗See. Heldentat eines Reichswehrſolonten enb. Berlin, 12. Mai.(Eigene Meldung.) Wie die„Montagspoſt“ aus Magdeburg mel— det, fuhr am Sonntagfrüh, kurz vor 5 Uhr ein mit drei Perſonen beſetztes Magdeburger Perſonenauto, das von dem anſcheinend an— getrunkenen Beſitzer geſteuert wurde, auf der ſogenannten Holzbrücke auf den Bürgerſteig, durchriß das Holzgeländer der Brücke und ſtürzte, ſich mehrfach überſchlagend, 12 Meter tief in die alte Elbe ab. Dort blieb es auf einer Sandbank auf der Längsſeite liegen und lief ſo ſchnell voll Waſſer, daß die Inſaſſen ſich nicht ſelbſt befreien konnten. Der Gefkeite Michael von der 1. Kompagnie des Pionier— bataillons 4, der ſich gerade auf dem Wege zur Kaſerne befand, lief, als er das Angluck ve— merkte, die ſteile Uferböſchung hinab und ſprang ins Waſſer, ſchwamm an das etwa 10 Meter vom Ufer liegende und vom Waſſer überſpülte Auto heran, öffnete mit vieler Mühe die durch den Waſſerdruck feſtgehaltene Tür und zog die drei Inſaſſen des Autos, die ſich in Erſtickungsgefahr befanden, heraus, die dann von der Feuerwehr ans Ufer ge⸗ bracht wurden. Alle drei haben mehr oder weniger ſchwere Schnittwunden davongettagen, „Denn jemand die Revolufion der Schcarzhemden bedrohen Wollte.“ Muſſolini über die Einigkeit des wtb. Livorno, 12. Mai. Miniſterpräſident Muſſolini hielt geſtern hier auf dem Carlo— Alberto-Platz auf dem ſich, wie die Agenzia Stefani berichtet, eine etwa 100 000-köpfige Menge eingefunden hatte, eine Rede, in der er etwa ausführte: Nach acht Jahren faſchiſtiſchen Regimes wünſcht das italieniſche Volk nicht nur Wohl— ergehen, ſondern es fordert auch Achtung und einen Platz in der Welt. Ich will Euch ſagen, fuhr der Duce fort, und zwar nicht nur Euch, ſondern dem ganzen italieniſchen Volke, und ſelbſt den Völkern jenſeits der Grenze; daß wir uns nicht in tollkühne Abenteuer ſtürzen! einer Erbſchaft (Von Juſtizoberſekretär Fr. Im Volksmunde hat ſich das Scherzwort non den„lachenden Erben“ gebildet. Aber nicht alle Erben ſind ſo glücklich, daß ſie über ihre Erbſchaft„lachen“ können; recht häufig ſind nämlich mit dem Erbanfall auch weniger an— genehme Dinge verbunden. Denn wer das Vermögen des Erblaſſers erben will, muß auch die Schulden übernehmen. Darüber muß ſich jeder klar ſein, der kraft Geſetzes oder durch Teſtament oder Erbver— trag zum Erben beſtimmt iſt. Tritt dann der Erbfall ein, ſo muß er ſich entſcheiden, ob er die Erbſchaft annehmen oder ausſchlagen will. Die Annahme einer Erbſchaft iſt an keine Form gefunden; ſie geſchieht entweder dadurch, daß der Erbe die für eine Ausſchlagung vor— geſehene Friſt verſtreichen läßt, oder dadurch, daß er mit dem Erbanfall einverſtanden iſt und infolgedeſſen über die Erbmaſſe verfügt. Damit übernimmt er ſie mit Aktiven und Paſſiven. Manchmal haben die Paſſiva nun ein ſo bedenkliches Uebergewicht, daß der Erbe ſich entſchließt, die Erbſchaft auszuſchlagen. kann aber nur binnen ſechs Wochen von dem Zeitpunkte an erfolgen, an welchem er von dem Erbanfall oder dem Grunde ſeiner Berufung zum Erben Kenntnis erlangt. Iſt er durch Teſtament zum Erben eingeſetzt, ſo beginnt die Friſt nicht vor der Verkündung des Teſtaments. Dieſe ſechswöchige Friſt muß unbedingt innegehalten werden, denn ſie kann nicht verlängert werden. Nur wenn der Erblaſſer ſeinen letzten Wohnſitz im Auslande hatte oder der Erbe ſich bei Beginn der Friſt im Auslande aufhielt, beträgt die Friſt ſechs Monate. Im Gegenſatz zur Annahme iſt die Aus— ſchlagung einer Erbſchaft nicht formlos, ſon— dern ſie erfolgt durch eine öffentlich beglau— bigte Erklärung gegenüber dem Nachlaß— gerichte. Sie kann alſo bei jedem Amtsgericht oder Notar abgegeben werden, muß aber in— Das nerhalb der ſechswöchigen Friſt bei dem Nach— FFEFFTTTTCdCTTPTPTPTPTPTPTPTPTTPTbkͤTbTbTCT(TſkGfT(TTCT(TſTVTVTVTꝓT—Vr''r'T'T:T':T:TrrTr'Tr:r':!'!'!'!';';:————ĩp c ů¶ů³̃⅛⁶i p ß Der Kumpf ums dlüch. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. (33. Fortſetzung.) Und unter Tränen und jener Beredſamkeit der aus dem Herzen einer Mutter quellenden warmen Liebe ſprach jetzt Frau Koönſtanze auf ihn ein,— die Verzweiflung und die Aufregung dieſer Stunde verlieh der ſonſt ſo kühlen und apathiſchen Frau eine glühende Beredſamkeit. Erich zitterte leiſe bei dem Gedanken, daß er nicht ſtark genug ſein könnte, den Bitten ſeiner Mutter Widerſtand zu leiſten. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn. Nein, nein, er mußte fort, er mußte fliehen, er mußte den Blicken ſei— ner verzweifelten Mutter ausweichen, aber ſie hatte ſich an ihn geklammert, und ſie hielt ihn feſt und drang immer aufs neue mit Bitten und Beſchwörungen auf ihn ein, ſo daß er mehr und mehr ſeine Widerſtandskraft erlahmen und ſchwinden fühlte. „Mein Gott, mein Gott, was ſoll nur daraus werden?“ durchgellte es ſein Inneres, als die ſo peinliche Situation eine jähe Unterbrechung fin— den ſollte— eine Unterbrechung, an die niemand dachte. Man hatte bei der allgemeinen Aufregung im Speiſeſaal nicht bemerkt, daß Gäſte das Haus be— treten hatten. Plötzlich kam jetzt Joſef ins Zim— mer und flüſterte Frau Konſtanze ins Ohr, daß Herr Wohlertſen mit Fräulein Tochter gekom— men ſind. Ich habe ſie in den Salon eintreten laſſen. Frau Konſtanze fuhr empor. Ihr war ſofort bewußt, in den nächſten Minuten fiel die Ent⸗ ſcheidung. „Erich“, rief ſie ihrem Sohne zu,„Herr Woh— italieniſchen Volkes wollen. Derjenige aber, der es wagen ſollte, unſere Unabhängigkeit und unſere Zukunft an— zutaſten, wüßte wohl noch nicht, zu welcher hochgradigen Erregung ich das ganze italie— niſche Volk fortreißen würde. Wenn jemand die Entwicklung der Revolution der Schwarz— hemden bedrohen wollte, dann würde das ganze Volk, Greiſe, Kinder, Bauern, Arbeiter, ſei es bewaffnet oder unbewaffnet, nur eine einzige Menſchenmaſſe bilden, ja mehr noch eine Feuerkugel, die gegen jeden und überall geſchleudert werden könnte.(Lebhafter Bei— fall.) Wittler in Osnabrück.) laßgerichte, d. h. alſo bei dem Amtsgerichte des Bezirks, in dem der Erblaſſer ſeinen letz— ten Wohnſitz hatte, eingegangen ſein. Läßt man die Erklärung durch einen Bevollmäch— tigten abgeben, ſo muß dieſer ſich durch eine öffentlich beglaubigte Vollmacht ausweiſen, die der Erklärung beizufügen iſt. Die Aus— ſchlagung kann nicht unter einer Bedingung oder Zeitbeſtimmung erfolgen, ebenſo kann ſie auch nicht auf einen Teil der Erbſchaft be— ſchränkt werden. Die geſamte Erbſchaft muß alſo bedingungslos angenommen oder ausge— ſchlagen werden. Im letzteren Falle gilt die Perſon, welche ausgeſchlagen hat, in ihrer Eigenſchaft als Erbe als überhaupt nicht vor— handen. Will eine Ehefrau eine Erbſchaft anneh— men oder ausſchlagen, ſo bedarf ſie nicht der Zuſtimmung ihres Ehemannes, wobei es gleich— gültig iſt, in welchem Güterrecht ſie mit ihrem Manne lebt. Für minderjährige, d. h. noch nicht 21 Jahre alte Perſonen, werden die Erklärungen von ihrem geſetzlichen Vertreter abgegeben. Dieſe Erklärungen müſſen in jedem Falle vom Vormundſchaftsgericht genehmigt werden, einerlei, ob der geſetzliche Vertreter der Vater, die Mutter oder ein Vormund des Minderjährigen iſt. Der Erbe kann die Annahme oder Aus— ſchlagung einer Erbſchaft anfechten, wenn er durch Täuſchung oder Drohung zu dieſer Hand— lung veranlaßt wurde oder ſich bei Abgabe der Erklärung in einem ſolchen Irrtum über das Weſen derſelben befunden hatte, daß an— zunehmen iſt, daß er bei Kenntnis der Sach— lage dieſe Erklärung nicht abgegeben hätte. Die Anfechtung der Annahme oder Ausſchla— gung muß wieder binnen ſechs Wochen loder ſechs Monaten, wie oben) ſeit Kenntnis von dem Grunde der Anfechtung durch öffentlich beglaubigte Erklärung gegenüber dem Nach— laßgerichte erfolgen. Die form- und friſtgerech— angefochtene Annahme gilt dann als Ausſchla— gung; ebenſo iſt das Umgekehrte der Fall. lertſen iſt zu uns gekommen mit Elfriede. Keinen übereilten Schritt! Ich warne, ich bitte dich, ich flehe dich an!“ Erich ſchritt auf die Tür des Salons zu, dort drehte er ſich um und ſagte mit heißer Stimme: „Laßt mich einen Augenblick mit Herrn Woh— lertſen allein,— ich habe mit ihm zu ſprechen!“ Und ehe ihn jemand noch etwas fragen oder zurückhalten konnte, war er durch die Türe des Salons verſchwunden, die er feſt hinter ſich ius Schloß drückte. Ganz verwirrt ſahen die im Zurückgebliebenen ſich an. „Was hat er vor?“ fragte Leontine. Aber ſiegesgewiß und doch mit einem müden Ton erwiderte Frau Konſtanze:„Laß ihn nur!“ Plötzlich flüſterte Gertrud:„Ich glaube, die Türen gehen,— ſie entfernen ſich!“ Da ſprang Frau Konſtanze geiſterbleich auf; mit zwei Schritten war ſie an der Türe des Sa— lons, die ſie, ohne es zu wiſſen, was ſie tat, weit auſriß. In einem Seſſel zuſammengekauert, ſaß Erich. Von Wohlertſen und ſeiner Tochter nichts mehr zu entdecken. „Erich!“, rief Frau Konſtanze und in dieſem Ausruf lag eine bange Frage von dumpfer Ver— zweiflung. „Sie ſind— „Erich!“ Ein nochmaliger Aufſchrei von zwei zittern— den Frauenlippen, dann glitt die hohe Geſtalt auf den Teppich nieder. Die Töchter näherten ſich der Sinkenden. Erich aber, der nicht mehr die Kraft in ſich fühlte, dem abermaligen Kampf mit der Familie Widerſtand zu leiſten, eilte mit ſchnellen Schrit⸗ ten aus dem Salon und ſtürzte wie ein Fliehen— der aus der Villa in die Nacht hinein Speiſezimmer dort war fort— und ich bin— frei!“ Am nächſten Morgen verließ Gertrud heim⸗ lich die Steinthalſche Villa. Sie hatte ſich um die weitere Entwicklung der Familientragödie nicht mehr gekümmert. Fplitter aus dem Reichshaushalt Das Reichsminiſterium des Innern als Kulturminiſterium— Das ſieht nicht nach verlorenem Krieg Dem Reichsminiſterium des Innern unter- ſtehen wichtige kulturelle Gebiete. Sie betreſſen einerſeits Wiſſenſchaft, Bildung und Schule, an— dererſeits das Geſundheitsweſen. Für die Förderung der wiſſenſchaftlichen und Bildungsaufgaben werden annähernd 16 Mil⸗ lionen Mark aufgewandt. Davon entfallen 7,2 Millionen Mark als Beitrag des Reiches an die Deutſche Gemeinſchaſt zur Er⸗ haltung und Förderung der Forſchung, 200 000 Mark mehr als im vorigen Jahre. Man hat den ſeitherigen Namen„Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft“ umgeändert in„Deutſche Geſell— ſchaft zur Erhaltung und Förderung der For— ſchung(abgekürzt„Deutſche Forſchungsgemein— ſchaft“). Fünf Millionen ſollen von dem erwähn⸗ ten Betrag benutzt werden zur Erfüllung der der Deutſchen Forſchungsgemeinſchaft obliegen— den Aufgaben, die wiſſenſchaftliche Pflege der Länder dort zu ergänzen, wo das nach der Natur der Sache nur in der Zuſammenfaſſung aller wiſſenſchaftlichen Kräfte im Reich zweckmäßig und wirtſchaftlich geſchehen kanu. Der Reſt von 22 Millionen Mark dient für beſondere Wiſſenſchaftsgeſundheit und des Volks— wohls. Man hat den Betrag gegenüber dem Vorjahre um 200 000 Mark erhöhen müſſen, da— mit nicht bisherige Ergebniſſe begonnener Arbei— ten verloren gehen. Insbeſondere beziehen ſich dieſe Arbeiten auf die Gebiete der Arbeitsphy— ſiologie, der Sportphyſiologie und-biologie. 3,2 Millionen Mark und zwar über eine halbe Million Mark mehr, erſcheinen als Zuſchuß zu den Koſten der Kaiſer-Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften. Das Mehr erklärt ſich einerſeits durch Steigerung der Perſonalkoſten, zum anderen aber auch durch die Erforderniſſe des Ausbaues einzelner in ihrer Einrichtung und Beſetzung ſtark zurückge— bliebener Inſtitute. Namentlich wird hier auch der Ausbau des in Dortmund neu eröffneten Juſtituts für Arbeitsphyſiologie erſaßt. Ferner ſoll die völlige Neuorganiſation des zum Teil mit amerikaniſcher Hilfe neu erbauten Inſtituts für Hirnſorſchung in Buch durchgeführt werden. Ein Betrag von 1505 000 Mark erſcheint un⸗ ter dem Sammeltilel„Förderung wiſſenſchaft⸗ licher und künſtleriſcher Zwecke“. Dieſer Betrag ſetzt ſich zuſammen: 1. für die Hiſtoriſche Reichskommiſſion 50000 2. für die Deutſche Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit 3. für das Inſtitut für Weltwirtſchaft und Seeverkehr an der Univerſität Kriel zur Förderung der Theaterkultur 500 000 Mk. zur Förderung der künſtleriſchen Handwerkskultur 50 000 Mk. für ſonſtige wiſſenſchaftliche und und künſtleriſche Zwecke 50 000 Mk 730 000 Mk. Zuſammen: 1505000 Mk. 250000 Mark werden ſerner aufgewandt zur Förderung kulturell- gemeinnütziger Einrichtungen und Vereinigungen. An Beiträgen zu wiſſenſchaftlichen und künſt— leriſchen Zwecken gibt das Reich 70000 Mark zu den Koſten der weiteren Bearbeitung und Her— ausgabe der Monumenta Germamige hiſtorica; 65 000 Mark für Verwaltungskoſten des Muſeums Alexander Koenig in Bonn, 235750 Mark als Beitrag für das Deutſche Muſeum in München, 257 100 Mark als Beitrag für das Germaniſche Muſeum in Nürnberg, 93350 Mark als Beitrag für das Römiſch-Germaniſche Muſeum in Mainz, 2 231.700 Mark und zwar 15000 Mart mehr als im Nach dem VBerßchwinden Erichs hatte ein neu er Wutausbr krangenheims eingeſetzt und Frau Konſtanze haite ſchließlich dem ſich wie ein Unſinniger Gebärdenden die Tür gewieſen. Gertrud war auf ihr Zimmer geſchlichen, wo ſie ihre treue Freundin Miß Neville ſand, die an den Familienereigniſſen rührenden Anteil nahm und in Erinnerung der erlebten ſchrecklichen Szenen zitterte und bebte. Gertrud hatte indeſ— ſen aus angeborenem Familienſtolz es nicht übers Herz gebracht, ſich mit der kleinen, ver— ſchüchternten Engländerin über das Geſchehene zu unerhalten. Schweigſam war ſie zu Bett gegangen und hatte die halbe Nacht nachgegrübelt und ſich ſchließlich einen Plan gemacht, wie ſie vielleicht in die Geſchicke der Familie eingreifen könnte. Mit ihrer Sympathie ſtand ſie voll und ganz auf Seiten ihres Bruders, vorausgeſetzt, daß er Johanna wirklich liebte, daß er über ihre Me⸗ ſitz alles andere vergeſſen konnte, und ferner vor— aus eſetzt bo“ Johanna ihn ebenſo liebte und daß ſie ſeines großen Opſers auch würdig ſei. Das wollte ſie in Erfahrung zu bringen ſu— chen und fand ſie es beſtätigt, ſo wollte ſie offen und tapfer zu ihrem Bruder ſtehen; andererſeits liebte ſie Elfriede und wäre gern für deren Glück tätig geweſen. „Nun, ich werde ja ſehen,“ dachte Gertrud. Auf mich hat man ja bei allen Familienereigniſ⸗ ſen noch nie gezählt, vielleicht vermag ich aber gerade deshalb den Knoten zu löſen und Klar⸗ heit in die Sachlage zu bringen!“ Auf die ſtürmiſchen, regneriſchen Tage war ein klarer, friſcher Novembertag gefolgt, wie ihn die alte Hanſeſtadt nur ſelten in dieſem Monat ſieht. Gertrud ging zu Fuß von Hauſe ſort. Mit Entzücken ſog ſie die belebende Luft ein und ge⸗ noß den Anblick dieſes letzten trügeriſchen Auf— blühens der ſterbenden Natur. Es war noch zu frühe Vormittagsſtunde, als Gertrud in der Behauſung des alten Werkmei⸗ ſters Johannſen eintraf. Johanna war eben dabei, die kleine Häuslich⸗ 125000 Mk. aus! vorigen Jahre, als Beitrag für die Deutſche Bü⸗ cherei in Leipzig, 20000 Mark als Beitrag für den Verein zur Erhaltung des Kunſthiſtoriſchen Inſtituts in Florenz, 65000 Mark für die künſt⸗ leriſche Beratung bei den Aufgaben der Reichs verwaltung, alſo in der Hauptſache für den Reichskunſtwart, 12000 Mark als Beitrag für das Internationale Maß- und Gewichtsbüro in Pa— ris, und dergleichen mehr. Eine Million Mark gibt das Reich zur För— derung des Turn- und Sportweſens, 350 000 Mart zur Förderung der auf Volkswohlfahrt, insbeſon dere Jugendwohlſahrt gerichteten Beſtrebungen ſoweit ſie von allgemeiner Bedeutung für das Reich ſind. 1.2 Millionen werden bewilligt an Erziehungsbeihilſen gemäß Art. 146 Abſ. 3 der R. V. und zwar können aus dieſen Mitteln auch Freiſtellen des Reiches an höheren Lehranſtalten für die männliche und weibliche Jugend gewährt werden. Außerdem werden noch 350 000 Mark bewilligt zur Förderung von Beſtrebungen auf dem Ge— biete des Schul-, Erziehungs- und Volksbil⸗ dungsweſens. Durch Völkerbund, internationale Vereinigungen und durch den internationalen pädagogiſchen Austauſch ſind neue Aufgaben ge— ſtellt, bei deren Erfüllung Deuiſchland ſeine Mit— wirkung nicht verſagen kann. Man hat deshalb dieſe Poſilion um 50000 Mark gegenüber deu Vorjahre erhöhen müſſen. Endlich erſcheinen im Rahmen dieſer Bewilligungen noch 100 000 Mark für Beſchaffſung der Verſaſſungsabdrucke, die gemäß Artikel 148 Abſ. 3 der Reichsverfaſſung an die Schüler bei Beendigung der Schulpflicht auszuhändigen ſind Für Zwecke des Geſundheitsweſens gibt das Reich zunächſt 900 000 Mark für die Förderung der volksgeſundheitlichen Beſtrebungen und der Erſorſchung und Bekämpfung menſchlicher Kraut— heiten. Das ſind 300 000 Mark mehr als inn vorigen Jahre und zwar ſollen davon 200 606 Mark für die Erſorſchung und Bekämpfung menſchlicher Krankheiten im allgemeinen und weiter 100 000 Mark insbeſondere zur Bekämpfung der Krebskrankheit dienen. Die Erhöhung um 100 000 Mark iſt notwen— dig, weil die neueren Krebsſorſchungen, nament— lich auf dem Gebiete der Strahlentherapie, Wege gewieſen haben, auf denen in anderen Ländern eine organiſierte Bekämpfung der Krebskrankheit bereits erzielt iſt. Eine ſolche muß auch in Deutſchland baldigſt zuſtande kommen, um eine Zerſplitterung zu vermeiden und alle Krebs— kranken der für ſie geeigneten Behandlung zufüh— ren zu können, was bis jetzt noch nicht der Fal iſt. Es handelt ſich alſo um einen organiſatori— ſchen Aufbau der Krebsbekämpfung in Deutſch land. Ferner ſtellen auch die unabweisbaren Unterſuchungen auf dem Gebiete der Pockenſchutz impfung erhöhte Anſprüche an die Reichsmittel. Dagegen hat man bei den Aufwendungen des Reiches zur Bekämpfung des Alkoholismus und der mit dem Alkoholismus zuſammenhängenden Geſundheitsſchäden 400000 Mark gegenüber dem Vorjahre gekürzt, ſodaß jetzt nur noch 1,4 Mil— lionen Mark für dieſen Zweck erſcheinen. Die aus Sparſamkeitsgründen vorgenommene Kür— zung verteilt ſich anteilmäßig auf die Beträge, die das Reich unmittelbar an Spitzenorganiſa— lionen uſw. gegeben hat und auf die Beträge, die den Ländern zugewieſen werden. 240 000 Mark werden vom Reich bewilligt als Beitrag zu den Unterhaltungskoſten einer Aun— ſtalt für die Bekämpfung der Säuglingsſterblich— keit im Deutſchen Reiche. rn Außerdem werden 200000 Mark zur Förde⸗ rung der Erſorſchung und Bekämpſung tieriſcher Krankheiten mit Ausnahme der Maul- und erm. eee. keit in Oronung zu bringer ale 1 G.. del Kot ridortür klingelte. Mit zitterndem Herzen e rc Johanna an die Türe und lugte durch das klei⸗ ne, runde Türfenſterchen. Dort ſah ſie in hellem Sonnenſchein, der von der Straße hereinſtel, Gertrud ſtehen und aufs neue klopfte ihr das Herz in ſchnellen Schlägen.„ Warten laſſen konnte ſie die Schweſter ihres Geliebten nicht, ſie ſtellte darum eilig den Beſen, den ſie in der Hand hatte, beiſeite und öffnete die Tür, während ſie noch raſch das aufgeſchürzte Schößchen losneſtelte. Gertrud trat ein; im gedämpften Licht zwi⸗ ſchen dem dunklen Korridor und dem bell exten h, teten Hausflur ſtanden die beiden Mädchen ſich einen Augenblick gegenüber. „Guten Tag, Johanna,“ hatte dann freundlich geſagt und in dem Tone Feundſchaftsverhältniſſes hatte dieſe „Guten Tag, Gertrud!“ 2 Sie hatten ſich die Hand gedrückt,— Johan- nas Hand war ein wenig rauh von harter Ar- beit, aber Gertrud beachtete dies nicht. Gertrud blieb zunächſt im Zimmer ſtehen und blickte ſich erſt eine Weile um; ſie atmete mit Gertrud früheren erwidert: Vergnügen den Frieden ein, der über dieſem engen, beſcheidenen Raume thronte. „Wo iſt dein Vater?“ fragte ſie darauf. „Nebenan, aber er liegt noch im Bett, er hat heute Nacht ein wenig unruhig geſchlafen und da holt er den Schlaf heute Vormittag nach.“ „Ich hätte ihm gern„Guten Tag“ geſagt! Nun, ein andermal! Da können wir alſo unge⸗ niert miteinander plaudern?“. „Gewiß, um dieſe Stunde ſtört uns ſicher nie⸗ mand.“ Gertrud nahm auf dem Soſa Platz. Johan- na ſetzte ſich zu ihr an das obere Ende, ſodaß ſie dem Licht den Rücken kehrte und ihr Geſicht im Schatten war. Und das war ihr lieb; ſie fühlte, wie eine unheimliche Röte ihr Geſicht bedecken müſſe; denn ſeit dem Augenblick, da ſie Gertrud draußen vor der Korridortür erblickte, hatte eine heiße Angſt und ein wildes Herzklopfen ſie nicht verlaſſen. (Fortſetzung folgt). Klauenſeuche und weitere 200 000 Mark als Bei⸗ trag des Reiches zu den Aufwendungen Preu⸗ ßens für die zur Abwehr der Rinderpeſt an der Ostgrenze angeſtellten Landjägerei-Beamten be⸗ willigt. 97 Hochſchule für Politik werden reichsſeitig wie ſeither 120000 Mark überwieſen An weiteren bemerkenswerten Poſten erſchei— nen folgende: 1. Für Zwecke ſchaftshilſe 2. Zur Behebung der Notſtände der deutſchen Kunſt (Gegenüber 1929 iſt eine Erhöh— ung des Fonds um 50 000 Mark vorgeſehen.) Zur Unterſtützung der Erhaltung von Bauwerken von beſonderer geſchichtlicher Bedeutung Zuſchüſſe für Neu- u. Umbauten, Erneuerungen u. Ergänzungen bet den Inſtituten der Kaiſer-Wil⸗ helm-⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaſten 200 000 M: Zur Förderung der Erforſchung und Bekämpfung der Maul- und Klauenſeuche 400 000 Mk Die Aufſtellung zeigt, daß wir auch nach dem verlorenen Kriege in punkto Bildung und Kul⸗ tur obenan ſtehen. Die gegenwärtige Notlage müßte auch hier weſentliche Einſparungen er- möglichen. Außerordentliche Not erfordert außer— urdentliche Maßnahmen, wenn ſie auch weh tun! 7 66 „Kleinigkeiten Die Zigarette. Vor drei, vier Jahrzehnten gab es noch keine Zigaretten. Wer rauchen wollte, mußte ſich eine Zigarre oder gar eine Pfeiſe in den Mund ſtecken Naja, geſtorben iſt niemand davon. Aber ich bin doch froh, daß die Zigarette erſunden wurde. Und ich kann mir, kraft meiner etwas lebhaften und manchmal reichlich eigenwilligen Phantaſie. ſogar vorſtellen. daß in dem Augenblick, da das Zigarettenrauchen verboten würde, kaum ein Menſch noch Luſt hätte, weiterzuleben. Bitte, was ſoll man zu folgendem Vorfall jagen? Im Raucherwagen der Straßenbahn ſaß eine ſehr, ſehr alte Dame neben mir. Hatte ganz weißes Haar. In den erſten fünf Minuten rührie ſie ſich kaum. Auf einmal aber griff ſie haſtig in ihr Handtäſchchen. Ich dachte: Aha, ſie iſt er— kültet, hat den Schnupfen, will ihr Taſchentuch ziehen— Donnerwetter, man müßte Rückſicht auf ſie nehmen, müßte das Rauchen einſtellen. Aber was die Greiſin aus dem Handtäſchchen nahm, war klein Taſchentuch, ſondern eine Zigarette. Und ſie rauchte ſie mit Hingebung, ja Leiden— ſchaft und wurde fröhlich und geſprächig. Daß nur niemand denke, ich hätte Aktien einer garettenſabrik! Mein Wort: ich habe keine. Wirt⸗ 3 200 000 Mk. ſtudentiſcher 275 000 Mk 400 000 Mk. Die Schürze. Eine Schulfreundin meiner Mutter lud mich zum Kaffee ein. Als ich ſie begrüßt hatte und mich eben ſetzen wollte, ging die Tür auf, und ins Zimmer trat die 19 Jahre alte Tochter der Dame. Daß das Mädchen eine Schönheit ſei, kann ich nicht ſagen. Allerdings hat es treue Augen. Was nur an ihm aber ebenſoſehr gefiel, war, daß es eine Schürze trug, eine kleine bunte Schürze. Ich habe nun mal eine Schwäche für kleine, bunte Schürzen. Ein Mädchen, das eine Schürze trägt, bekundet da— mit, daß es häuslich iſt und kein Vergnügen hat am— o kühnes Wort!— Sichausleben— meine ich. Und mir gefallen nun mal halt die häus— lichen Mädchen. Ob ich mich mit dem Schürzenmädchen ver— loben werde, weiß ich noch nicht. Sowas will überlegt ſein; und ich weiß ja auch noch gar nicht, ob das Mädchen mich haben will. Allerdings: angelächelt hat es mich ein paarmal.— Bitte, nicht neidiſch ſein! Die kleine, bunte Schürze— Buntheit verrät Pantaſie, meine ich— iſt mir jetzt ſchon viermal im Traum erſchienen. Wer mich aber für einen Schürzenjäger“ hält. der tut mir bitter unrecht. Vergiß nicht aber finde dich ab! (Für den deutſchen Jüngling beſtimmt.) Folgenden ſchönen Brief kriegte mein Freund Emil im Februar, als es ziemlich kalt war: „Mein lieber Freund! Ich weiß, daß Du mich innig liebſt. Und glaube mir: Du biſt mir teuer. Aber— ich muß Dir das ſagen; ich müßte mich ſelber ſchämen, wenn ich nicht den Mut aufbrächte, Dir reinen Wein einzuſchenken— ich liebe einen anderen mehr als Dich. Vergiß mich, bitte! Und ſchicke mir eine Rechnung über die ſiebzehn großen und die neun kleinen Tafeln Schokolade, die Du mir im Laufe der Zeit geſchenkt haſt! Achtungsvoll Hildegard Soundſo.“ Dieſen ſchönen Brief kriegte mein Freund Emil im Februar, als es ziemlich kalt war; und als er den Brief las, wurde es noch kälter.— Tatſächlich! Ein niedlicher Brief, was? So einfach, ſo klar —und ſo höflich!„Vergiß mich, bitte!“ Hilde hat meinem Freund ſehr gefallen; er hat ſie geliebt, wirklich und wahrhaftig geliebt; oft hat er von ihr geträumt. Du lieber Himmel, wie oft hat er mir noch im Januar von ihr was vorgeſchwärmt! „Solleſt du mal ihr Geſichtchen ſehen! Ich ſage dir: Du wärſt einfach von der Welt. Be⸗ ſtimm, ich übertreibe nicht. Dieſe Augen! In ihnen liegt eine ganze Welt. Ach, ich bin ihr ja ſo dankbar dafür, daß ſie mir erlaubt hat, an 3 Tagen der Woche mit ihr auszugehen. Du, ich glaub', ſie liebt mich. Ich glaub es beſtimmt. Tatſächlich, das glaube ich“ Und dieſes Mädchen muß mein Freund jetzt —„bitte“— vergeſſen: er bat ſich einsuhilden. außergewöhnliche Die Grundſtücksgeſchäfte des Stadtrates Buſch Will Herr Buſch endlich geſund werden? enb. Berlin, 12. Mai.(Radio). In der Be— ſtechungsaffäre des Stadtrates Buſch ſind Quittungen mit der Unterſchrift des Hol— länders Lutki entdeckfnt worden über den An— kauf des Grundſtückes Neu-Cladow. Sie ſind teils bei den Hausſuchungen aufgefunden, teils freiwillig der Staatsanwaltſchaft ausgeliefert worden. Stadtrat Buſch beſtreitet, irgendwelche Proviſionen empfangen zu haben. Die Staatsan- waltſchaft beabſichtigt, das Ermitttelungsver— fahren gegen Buſch nicht in die Vorunterſuchung zu geben, ſondern die notwendigen Ermittelun— gen ſelbſt vorzunehmen, um alsdann über die Frage der Anklageerhebung zu eniſcheiden. Buſch ſoll demnächſt von einem von der Staats— anwaltſchaft beſtellten Arzt auf ſeinen Ge— ſundheitszuſtand unterſucht werden. Von dem Ergebnis dieſer ärztlichen Unkeerſu— chung dürfte die Frage des Haftbefehl ab— hängig ſein. schere 5chlagcefter-Explosion 8 Tote wtb. Hindenburg, 12. Mai. Heute vormittag iſt auf der Concordia⸗Grube Hindenburg ein Gebirgsſchlag bis über Tage bemerkt worden. Um 10.27 Uhr erfolgte vermutlich eine Schlag⸗ wetterexploſion. Die ſehr ſchwierigen Bergungs⸗ arbeiten nach den Verunglückten werden fort⸗ geſetzt. Die Urſache kann erſt nach Beendigung der Aufräumungsarbeiten feſtgeſtellt werden. witb. Breslau, 12. Mai.(Radio.) Dem be— reits gemeldeten Unglück auf der Konkordia— Grube Hindenburg ſind acht Bergleute zum Opfer gefallen. drei wurden ſchwer ver— letzt. Die Mitteilung des Oberbergamtes über die Kataſtrophe beſagt: Durch den Durchſchlag, der heute vormittag auf der Konkordia-Grube erfolgte, wurden einige Arbeiter verſchüttet bezw. abgeſchnitten. Zu ihrer Bergung bildete ſich eine Rettungs— kolonne unter Führung eines Steigers. Etwa 10 Minuten nach dem Gebirgsſchlag erfolgte eine Schlagwetterexploſion, durch die nun auch die Rettungskolonne in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Die Bergungsarbeiten geſtal— ten ſich ſehr ſchwierig, da das Gebirge ſehr un— ruhig war. Sie waren um 4.30 Uhr nachmit— tags beendet. er habe Hibe nie geſehen! er ſou gewiſſermaßen ein Stück Radiergummi nehmen und ſein Lieb— lingsgemälde aus ſeinem Gehirn— nein, aus ſeiner Seele wegradieren. Emil har mir drei Tage nach Empfang des Briefes folgende Rede gehalten:„Die iſt für mich erledigt.“ Dieſe zwar kurze, aber inhalt— reiche Ausſprache würde ungeheuren Eindruck auf mich gemacht haben, wenn ich nicht, und zwar nur zwei Stunden vorher, meinen Freund an Hildens Hauſe hätte entlangſtreichen ſehen Uebrigens: Emil ſtreichtt noch jetzt, im April an Hildens Haus entlang; er geht vor dem Hauſe auf und ab, ab und auf. Jaja, wir können nicht ſo was wir geliebt haben. Wir können es über— haupt nicht vergeſſen. Die Erinnerung an den „Gegenſtand“ unſerer Liebe, unſerer Sehnſucht, unſerer Träume webt ſich in unſere Seele hinein. verwebt ſich völlig mit ihr. Reiße die Erin— nerung aus der Seele!— wen du kannſt. Ach. verſuche es gar nicht erſt. Aber finde dich ab mit den Tatſachen! Und denke: Wie Hilde(oder Paula oder Emilie) mich entlaſſen har, ſo wird ſie auch ihren neuer Schatz entlaſſen. Rede dir das ſo lange ein, bi du es glaubſt. Dann wirſt du eingermaßen tröſtet ſein. Deutſcher Jüngling, befolge meinen wen Rabl! Noch eins: Verlange nicht die Schokolade zurück, die du deiner Angebeteten geſchenkt haſt! Wenn du ſchriebeſt:„Wo bleiben die ſoundſovie Tafeln?“, ſo würdeſt du dir was vergebe Glaube mir das, deutſcher Jüngling!— itz. leicht vergeſſen, C Vereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 8 keine Aufnahme gewährt 9 C272CC(C(ͤ ⁵³˙ Chriſtl. Gewerkſchaftskartell Viernheim Ortsgruppe Maler und Tüncher. Mittwoch, den 14. Mai, abends halb 9 Uhr findet im Gaſt— haus zur Harmonie unſere ordentliche General- verſammlung ſtatt, wozu wir alle Mitglieder höflichſt einladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Vorſtand des chriſtl. Malerverbands Odeuwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Mitt⸗ woch, den 14. Mai. abends halb 9 Uhr Klub- abend. Der Vorſtand. Zungbauern-Verein. Zu der am Mittwoch abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen ſtatt— ſindenden Verſammlung laden wir unſere Mit- glieder höflichſt ein. D. B. Sänger ⸗ Einheit. Heute Abend ¼9 Uhr üben die Bäſſe. Keiner fehle. D. B. Kr. u. F. P. Teutonia.(Schützenabteilung). Mittwoch, den 14. Mai, abends ¼9 Uhr Ver- ſammlung ſämtl. Schützen im Lokal. Beſpre— chung des Bezirkswanderpreisſchießens in Käfer⸗ tal am nächſten Sonntag. Für Jungſchützen noch einige Ueberraſchungen aus Anlaß des Jugend- tages. D. V. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 14. Mai, abends ½9 Uhr, wichtige Vor- ſtandsſitzung. Dringendes Erſcheinen erwünſcht Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Sollten die Tauben heute nicht aufgelaſſen ſein, ſo werden heute Dienstag Abend 8 Uhr die Uhren nochmals gerichtet im Kaiſerhof. Der Vorſtand. Lokales Zehnter Vertretertag der Gewerkſchaft heſſt— ſcher Gemeindebeamten. Im ſtädtiſchen Saal— bau in Darmſtadt findet am 18. Mai 1930 die Zehnjahrestagung der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten ſtatt. Der Perſonaldezernent der Stadt Mainz, Beigeordneter Dr. Kraus, wird einen Vortrag halten über„Der Organiſations— gedanke im neuen Staat“. Außerdem ſpricht Ge— ſchäftsführer Meurer-Berlin über„Die Beamten— ſchaft und ihre Organiſationen“. Der Vexranſtal— tung geht eine Geſchäſtstagung am Samstag, den 17. Mai voraus. in der der Geſchäfts- und Kaſ— ſenbericht entgegengenommen und die Neuwahl der Geſchäftsorgane durchgeführt wird. Geſchäfts— führer Jean Reck-Offenbach wird in einem de ferat über„Zehn Jahre Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten“ einen Rückblick auf das Wer— den und Wirken der Organiſation halten und dabei insbeſondere zu den augenblicklich im Brennpunkte des Intereſſes ſtehenden beamten— politiſchen Fragen Stellung nehmen. Zu der Tagung ſind die heſſiſche Regierung, die politi— ſchen Parteien und die Tagespreſſe eingeladen. * Im Silberkrauz. Die Eheleute Anton Winkenbach und ſeine Frau Anna geb. Lang, wohnhaft Kiesſtraße 11, feiern am heutigen Tage das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit. Glückauf zur Goldeneu. Das Zollamt Viernheim gibt bekannt: Händler, Wirte, Konſumvereine, Kantinen, Kaſinos, Logen und ähnliche Vereinigungen haben die am 16. Mai 1930 in ihrem Befitze befindlichen, auf Grund des Mineralwaſſer— ſteuergeſetzes vom 15. April 1930, nachſteuerpflich— tigen Vorräte an Mineralwäſſern, Limonaden und anderen künſtlich bereiteten Getränken, an konzen- trierter Kunſtlimonade und Grundſtoffen zur Her— ſtellung von konzentrierter Kunſtlimonade der zu— ſtändigen Zollſtelle bis zum 24. Mai 1930 ſchriſt⸗ lich oder verhandlungsmäßig anzumelden. Von der Rachſteuer ſind befreit Vorräte, die a) bei natürlichen und künſtlichen Mineralwäſſern, Limonaden und anderen künſtlich bereiteten Getränken insgeſamt 300 Liter. b) bei konzentrierten Kunſtlimonaden 30 Liter. c) bei Grundſtoffen zur Herſtellung konzentrierter Kunſtlimonaden 2 Liter nicht überſteigen. Vermiſchtes Kommuniſten erſchießen einen National- ſozialiſten. wib. Stargard, 12. Mai. Geſtern fand hier ein Aufmarſch der Nationalſozialiſten ſtatt, an dem annähernd 400 uniformierte Partei⸗ angehörige teilnahmen. Während der Umzug und die Kundgebung ſelbſt ruhig verliefen, wurde in den Nachtſtunden ein Trupp Natio⸗ nal⸗Sozialiſten von Kommuniſten überfallen. Hierbei wurde der 31 Jahre alte National⸗ ſozialiſt Engel durch einen Revolverſchuß in den Hinterkopf getötet. Der Kommuniſtenfüh⸗ rer Kollermann aus Stargard wurde als der Tat verdächtigt in Haft genommen. Rücktrittsabſichten Sir Eric Drummonds. enb. London, 12. Mai.(Eigene Meldung.) Der Genfer Korreſpondent des„Daily Tele— graph“ will wiſſen, daß der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, aus privaten Gründen demnächſt von ſeinem Poſten zurücktreten wird.. Internationale aus der DJK. Am 15. Juni findet erſtmalig ein Fuß ball⸗ Ländertreffen der kath. Sportverbände Dentſch⸗ lands und Frankreichs ſtatt. Gaſtgeber iſt die Deutſche Jugendkraft. Das Spiel ſoll in einer Stadt des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirkes ausgetragen werden, die aber noch nicht endgültig beſtimmt iſt. Die franzöſiſche Elf lieferte gegen ſtarke Mannſchaften der Bruderverbände in Holland und Belgien ſchon achtbare Kämpfe. Der deutſchen Elf wird der Sieg nicht leicht gemacht werden. Die Fußball⸗Ländertreffen Holland⸗Deutſch⸗ land ſind ſchon Tradition geworden. Jahr um Jahr gewannen ſie an Bedeutung und Wert. Unvergeß⸗ lich iſt uns noch der vorjährige Kampf in Ludwigs⸗ hafen, bei dem die Deutſchen zum erſtenmale einen Sieg buchen konnten. Das diesjährige 9. Treffen wird wohl alle bisherigen überbieten. Denn Hol⸗ land rüſtet mit größtem Eifer, um die vorjährige Niederlage in Ludwigshafen wettzumachen. Eine nord- und eine ſüdholländiſche Elf ſollen die Unter⸗ lagen geben für die Nationalmannſchaft. Aber auch die deutſche Jugendkraft bereitet ſich vor. In der Pfingſtwoche findet in der Reichslehrſtätte zu Müu⸗ ſter ein Kurs ſtatt, zu dem der Verband eine grö— ßere Anzahl bekannter und befähigter Fußballer eingeladen hat. Aus den Teilnehmern dieſes Kur⸗ ſes wird dann die deutſche Mannſchaft zuſammen⸗ geſtellt.— Auch unſere Abteilung hat die Ehre, einen Spieler(Hans Kiß) in dieſen Kurs ent⸗ ſenden zu dürfen. Möge es ihm gelingen, in die deutſche Elf zu kommen und ſo den Namen der DK Viernheim in der ganzen Dentſchen Jugendkraft bekaunt zu machen!— Das Spiel gegen Holland findet auf holländiſchem Boden am 29. Juni in Maaſtricht ſtatt. In Antwerpen finden internationale Wett⸗ kämpfe für Leichtathleten und Turner ſtatt. Aus finanziellen Gründen entſendet die Dig nur eine Turnriege zu dieſen Kämpfen. Wochenplan Dienstag 6 Uhr Training d. unteren Mannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielausſchuß-Sitzung im Prinz Friedrich. Mittwoch 3 Uhr Schülertraining auf dem Sport- platz. halb 7 Uhr Training für die 1., 2. Fußballmannſchaft. Donnerstag 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. halb 7 Uhr Training für 1. und 2. Hand- ballmannſchaft. Freitag 5 Uhr Leichtathletiktraining für Schüler. halb 7 Uhr Leichtathletiktraining. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Har— monie. Montag: 5 Uhr Schülerturnſt. auf dem Sportpl. und 3. Sport der Turngenoſſenſchaft. Handball: Viernheim 1.— Hohenſachſen 1. 4:2 Viernheim ſah man am Sonntag nicht in der gewohnten Form, ſonſt müßte das Reſultat weit günſtiger lauten. Die Gäſte ſpielten mit gro— ßem Eifer, konnten ſich aber gegen Viernheims Ver— teidigung nicht durchſetzen. In die vier Tore für Viernheim teilen ſich der Mittelſtürmer und der Halblinke. Achtung! Vorſchau für nächſten Sonntag. Zwei große Entſcheidungsſpiele auf unſerem Platz. Im Fußball gegen den Bezirksmeiſter Ilvesheim. Anſchließend Handball gegen den Favoriten Hems— bach. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Viernheim— Mannheim 1. Bad. Gaumeiſter 19 Handel und Induſtrie Diskont⸗Senkung. wib. Berlin, 12. Mai. Der Privatdiskont wurde bei beiden Sichten um je Achtel auf 3 fieben Achtel ermäßigt. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 12. Mai. Es wurden notiert: Weizen inl. 31, ausl. 31,25 bis 34,25, Rog— gen inl. 17,75 bis 18, Hafer inl. 18 bis 19, Braugerſte aus hieſiger Gegend 22 bis 24, Futtergerſte 17 bis 19, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 45, ſüdd. Weizenauszugsmehl 49, ſüdd. Weizenbrotmehl 31, ſüdd. Roggenmehl (70—60⸗prozentige Ausmahlung) 26,25 bis 30,50, feine Weizenkleie 7,50, Viertreber mit Sack 11 bis 11,50, Leinſaat mit 40. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 12. Mai. Es wurden notiert: Ochſen 40 bis 61, Bullen 14 bis 55, Kühe 18 bis 52, Kälber 56 bis 85, Schafe 50 bis 54, Schweine 54 bis 68, une Ziegen 12 bis 24 Marktverlauf: Mit Großvieh lebhaft, ausver— kauft. Mit Kälbern kebhaft ausverkauſt, Fleiſch-Schweine lebhaft, fette Schweine ner Weinheimer Schweinemarkt. Weinheim, 12 Mai. Zugeführt waren 345 Stück; verkauft wurden 276 Stück. Preiſe: Milchſchweine 30—40 Mark und Läufer 45 bis 65 Mark das Stück.