222 2——— 3— 72 11 gübertes Doppel n e. G. mn. b. H. der Ges anpvereins Harmonie und flora Melteſte Bank am Platze verbunden mit Nationalem Gesangwettstreit. Neu eingetroffen: Sommerjoppen in allen Größen . viernheimer Iinzeiger in verſchiedener Qualität. 9„ Viernheimer Zeitung Reſten⸗Verkauf aufmerkſam. 4 5 a eſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Friertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige t koſtet 25„ die Reklamezeile 60. 9 50 el iu Haus gebracht. eee wöchentl. das 1 f illuſtwierte bei Wi n abgeſtufter Ra A agb che 15 Inſerate and Rotten 105 Bau und Gparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglleber Geschäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000.— Beſorgung aller baukgeſchäftlichen Augelegenheiten Immer näher rückt unser Jubelfest und die Vor- arbeiten werden immer dringender. Um, das Fest zu einem guten Gelingen führen zu können, ist eine weitere Komitee- Sitzung nötig, die am Mittwoch, den 14. Mal, im Saale des Gast- hauses zum Harpfen stattfindet. Wir laden dazu alle Mitglieder des Festkomitees, insbesondere auch die ge- bildeten Festausschüsse herzlichst ein und bitten um vollzähliges Erscheinen. Gleichzeitig richten wir an Sänger- und Lieder- freunde die herzliche Bitte, durch Gewährung von Freiquarfieren inre Gastfreundschaft deutschen Sängern gegenüber be- kunden zu wollen. Hierbei erwähnen wir, dab Herr Leonhard Mnann, Vorsitzender und Herr Schneidermeister Valt. Brechtel, Schriftführer des Wohnungsausschusses sind. (Slernhehner Bürger-Btg.—. Slernh. Bolle era L— Oteruheimer Nachrichten] * Ferner mache auf meinen untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte e u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands 1 555 Alus Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Plazvorſchriften dei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme furt a. N.— Gchri d. Druck u. Berlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. Eben vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa 15 nicht b be Schnelle Aufzucht der Kücken Größte Legetätigkeit der Hennen Rentablität der Hühnerhaltung verbürgen Ihnen nur die Futter⸗ mittel aus dem Spezialgeſchäft Zur Verherrlichung des Festes bedürfen wir auch ö 5 15 e eee 0 den Großes, ſonniges Zimmer ſauber möbliert, an Amtlicher Teil eee Bauern ind nicht gewilt, eher abzuziehen, J ftug angetreten. Die Maſchine ſchlug die Nich⸗] den Veranſtaltungen des Komitees gehaltenen eine Anzahl Festjungfrauen. die wir uns bis längstens Sonntag, den 19. Mai erbitten, können in den beiden Vereinslokalen(Harmonie und Storchen), bei den Herrn Gregor Gäriner und Friegrieh Röhm, beim 1. Schriftführer ferdinand Sax. sowie beim Festpräsidenten Herrn Rektor Mayr erfolgen. Der geschäfts führende Hus schul. Diesbezügliche Anmeldungen, Vereinspräsidenten * S S— SD Joh. Val. Hofmann 2. an der Drehſcheibe. berufstätigen Herrn, Frau oder Fräulein zu ver- Zum Broteinschlagen und Tapezieren N 1050 empfiehlt Viernheimer Anzeiger mieten.(Elektr. Licht.) Anmeldungen bei der Geſchäftsſtelle d. Bl. Nun g 1 — 1 Zimmer u. Küche zum 1. Juni. zu vermieten. Gemeindekaſſe. Mittwoch Auszahlung der Militär-Zuſatzrenten pro Mai. Winkenbach, Kückenfutte Hühnerfutter(Kraftfutter) Taubenfutter— Vogelfutter aller Art Kohlenſ. Futterkalk,„Vio“ für Schweine Kälbernährmehl Haferflocken— Futterreis— Leinſamen Alle Sorten Schrot und Getreide Sämtliche Futtermittel Viehſalz— Oelkuchen zu den billigſten Preiſen. Hofs Walter. oO οοοοο 70 in jeder Form G All ummi- Bälle in grau zu: 90 4 50 3 f 4 1,30 4 1,70 Schön bemalt zu: 25 3 35 50 3 % 1.—, 1,5 V ,d 2 4 2,75 3,25% 3,75 Terracortas Bälle 50 3 VBollgummi⸗Bälle 4 4 Fußball⸗Bälle/ 3,50 Garantiert alles neue Ware J. 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Der Heſſiſche Landtag nat am Dienstag zu einer längeren Sitzungs- periode zuſammen, die der Verabſchiedung des Stagtsvoranſchlages und der des damit verbunde- nen Sparprogramms der Regierung gemidmer iſt. Vorher ſoll noch eine kurze Tagesordnung Erledigung finden. Ihr wichtigſter Punkt iſt die Verlängerung der Wahldauer des gegenwärtigen Landtages. Da hierfür eine Zweidrittelmehrheit notwendig iſt, iſt das Haus beinahe vollzählig be- etzt. Gegen die Vorlage wendet ſich vor allem der Redner der Deutſchen Volkspartei, der Abg. teller. Er fragt, ob es überhaupt zuläſſig ſei, daß ein Parlament ſeine Lebensdauer verlängere und erblickt in der Tatſache, daß man vor ſechs Wochen die Legislaturperiode des Landtages ge— nerell verlängert habe, aber dieſe Tatſache der Verlängerung damals verſchwieg, ein argliſtiges Spiel. Man werde das dem Volke in Wort und Schrift mitteilen. Die übrigen Oppoſitionsred- ner ſind ſich einig, daß die Abrechnung mit den Regierungsparteien im Wahlkampf des nächſten Jahres nicht ausbleiben werde. Der Redner des Zentrums wandte ſich gegen die rechtlichen Einwände der Oppoſition. Es ſeien durchaus verfaſſungsmäßige Wege gegangen worden. Der Redner verlieſt das Gutachten der Profeſſoren Anſchütz und Triebel, die gegen die Verlängerung des gegenwärtigen Landtages keine verfaſſungsrechtlichen Bedenken haben.— Der Vertreter der Volksrecht-Partei ſtimmte aus rechtlichen und politiſchen Gründen der Verlän— gerung zu. Dadurch wird die notwen⸗ dige Zweidrittelmehrheit erreicht. Im übrigen erledigte der Landtag einige An- träge des Abg. Kunkel⸗Worms(D. V. P.), die die Vergebung von Arbeiten im beſetzten Gebiet an dort anſäſſige Bewerber, die Schaffung eines neuen Wirtſchaftsausſchuſſes für die dritte Zone und die Inſtandſetzung der reichseigenen Ge— bäude zum Gegenſtand haben. Die Anträge wer- den durch zuſagende Regierungsantworten für er— ledigt erklärt. Es kam darauf infolge eines deutſchnationalen Antrages, der die Regierung auf die Ueber- wachung der religiös-ſittlichen Jugenderzie— hung in den Schulen beſonders hinweiſen wollte, zu einer heftigen Debatte, die hauptſächlich von den Kommuniſten beſtritten wurde. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Linken der Regierung als Material überwieſen. Ausnahmezuſtand iiber Germersheim enb. Berlin. 14. Mai.(Eigene Meldung.] Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Germers⸗ heim: Etwa 45000 Ameritaner-Rebenpflan⸗ zer verſammelten ſich geſtern mittag in Germers— heim, um gegen die Strafbefehle, die das Amts— gericht Germersheim dieſer Tage gegen 400 Ame— rikaner-Rebenpflanzer der Südpfalz wegen ver— botswidrigen Anbaues von Hybriden-Reben er⸗ laſſenn hatte, zu proteſtieren. Mit Sonderzügen, Meatos, Fuhrwerken kamen die Bauernmaſſen und zogen vor das Bezirksamt, das bereits von einem großen Gendarmerieaufgebot bewacht war. Das Bezirksamt ließ, als der Zuſtrom immer größer wurde, mittels Laſtautos etwa 150 Gendarmen aus Baden und der Pfalz nach Germersheim bringen. Dieſe beſetzten, mit Karabinern be— waffnet. die Ortseingänge, ſowie das Bezirks— amt. Gegen 12 Uhr ließ das Bezirksamt große Plakate anſchlagen, in denen auf Grund des Ar- tikels 132 der Reichsverfaſſung ſämtliche Zuſam— menrottungen und Umzüge verboten wurden. Gleichzeitig wurde der Ausnahmezuſtand über Germersheim verhängt, um den ſich die Bauernmaſſen jedoch nicht kümmerten. Nur durch das beſonnene Eintreten der Führer konnte Blutvergießen verhindert werden. g Reichstagsabg. Julier(Chriſtl⸗Natioiiale Bauernpartei) bat die Kreisregierung in Speyer dringend, die Gendarmerie von der Straße zurückzuziehen. Als das nicht geſchah, wurde an den Landwirtſchaſtsminiſter Dr. Fehr ein Telegramm über die Lage geſandt: „45000 Hybridenbauern ſtehen mit Kara⸗ binern bewaffneten Gendarmen in den Stra⸗ ßen gegenüber. Die Führer können eine Ver⸗ antwortung nicht mebr übernebmen. Die bis eine Antwort von München da iſt.“ In ſpäter Abendſtunde traf die Nachricht ein, daß ſich die Behörden auf Grund der Verhand— lungen bereit erklärt hätten, die Forderungen der Hybridenbauern der Staatsregierung nach München zur weiteren Behandlung zuzuleiten und die geſetzlichen Beſtimmungen den Forderun— gen der Hybridenbauern anzugleichen. Als die— ſer Beſcheid den vor dem Bezirksamtsgebäude wartenden Bauernden mitgeteilt wurde, ſtei— gerte ſich die Erregung von neuem., Die Bauern b wollen Germersheim nicht verlaſſen und warten in den Lokalen der Stadt auf die Antwort des bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſters. Windung einer dentſchen schif⸗ Dampferſlotte in Schottland enb Berlin, 13. Mai. Eine in Emden be⸗ heimatete aus den vier Fahrzeugen„Rhein“, „Ruhr“,„Ems“ und„Meelke“ beſtehende deut— ſche Schiffdampferflotte iſt in Aberdeen in Schottland beſchlagnahmt und an die Kette ge— legt worden, weil, wie das„Berliner Tage— blatt“ meldet, die Hamburger Charter-Firma nicht imſtande war, die Mannſchaftslöhne recht— zeitig auszuzahlen. Einer der Dampfer ſoll am 17. Mai verſteigert werden. Der Verſuch der Hamburger Reederei durch einen mit Flugzeug nach England entſandten Vertreter den Fiſch— ertrag einkaſſieren zu laſſen, ſcheiterte darin, daß die Mannſchaft inzwiſchen ihre Forderung durch einen Rechtsanwalt hatte ſichern laſſen. Heute iſt in Hamburg eine Gläubigerverſamm— lung zuſammengetreten, um die gegen die Reederei zu ergreifenden Maßnahmen zu be— raten und ihr Eigentumsrecht an den in Schott— land beſchlagnahmten Schiffen zu wahren. lunedüdlhmellüngen Junkers D 38 zum Deutſchlandflug geſtartet. witb Deſſau, 14. Mai. Das Junkersflug⸗ zeug D 38 hat um 5.53 Uhr ſeinen Deutſchlan“. tung Magdeburg— Hamburg ein. An Bord be⸗ finden ſich 20 Perſonen. Ueber 106 Häuſer in Pokrowft nieder⸗ gebrannt. witb Moskau, 14. Mai. In Pokrowfk, der Hauptſtadt des Nätefreiſtaats der Wolga⸗ Deutſchen entſtand geſtern ein Schadenfeuer, das ſich infolge ſtarken Windes über 10 Stadt⸗ viertel ausbreitete. Ueber 100 Häuſer ſind niedergebrannt. Eine Regierungskommiſſion organiſiert eine Hilfsaktion für die Geſchädig⸗ ten und wird die Urſache des Brandes feſt⸗ ſtellen.. Die heutige Sitzung des Völkerbundsrates wib. Genf, 13. Mai. Die heutige Sitzung des Völkerbundsrates war einer Reihe von Völkerbundsfragen gewidmet. Beſondere Er— wähnung verdient die vom Rat heute ange⸗ nommene Demiſſion des deutſchen Mitgliedes in der Mandatskommiſſion, Geheimrat Kaſtl. Der Berichterſtatter Außenminiſter Prokope betonte, daß die Ratsmitglieder einmütig den Rücktritt Dr. Kaſtls bedauerten. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius gab ſeiner Genugtuung über die Ehrung Ausdruck, die dem deutſchen Vertreter in der Mandatskommiſſion durch den Rat zuteil geworden iſt. An die öffentliche Tagung ſchloß ſich dann eine Geheimſitzung an. Anflöſung des kommuniſtiſchen Kampflomitees wtb. Berlin. 13. Mai. Der Polizeipräſident hat das nach Auflöſung des Roten TFront⸗ kämpferbundes gegründete Kampfkomitee, an deſſen Spitze der ehemalige Bundesführer des verbotenen Roten Frontkämpferbundes, Max Jendretzen, ſtand, aufgelöſt. Nach einer Mit. teilung des Polizeipräſidenten wechſelten die auf Verhaftung in Berlin wegen der Düſſeldorfer Maſſenmorde enb. Berlin, 13. Mai.(Eigene Meldung.) Die Berliner Kriminalpolizei hat Blättermel⸗ dungen zufolge geſtern am Wedding eine auf⸗ ſehenerregende Feſtnahme durchgeführt, die mit den Düſſeldorfer Morden in Zuſammenhang ſtehen ſoll. Es handelt ſich um den 30 Jahre alten Arbeiter K., der ſich ſeit etwa ſieben Wochen unangemeldet in Berlin bei ſeiner verheirateten Schweſter in der Neuen Hoch— ſtraße aufgehalten hat. Die Kriminalpolizei hat ermittelt, daß K. vom März bis November 1929 in Düſſeldorf war und dort ein ziemlich geheimnisvolles Leben geführt hat. Vorher hielt er ſich in Stolp auf, wo er in eine Schlägerei verwickelt war, wegen der er auch von der Polizei geſucht wurde. Im November 1929 iſt er plötzlich ſpurlos aus Düſſeldorf verſchwunden. Wo er in der Zwiſchenzeit ge— weſen iſt, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Kriminalpolizei hofft, noch im Laufe des heutigen Tages Klarheit darüber zu erhalten, ob K. mit den Düſſeldorfer Verbrechen etwas zu tun hat oder nicht. Neue Waſſereinbrüche in Vienenburg eit auch Waſeer der ler wtb. Vienenburg, 13. Mai. Die ſeit geſtern eingetretene Verſchlechterung der Situation in Vienenburg hat leider weiter angehalten. Auf Schacht 2 iſt das Waſſer noch im Stei⸗ gen begriffen. Es haben ſich bedrohliche An⸗ zeichen dafür geltend gemacht, daß jetzt auch Waſſer der Oker in die Kali⸗ ſchächte fließt. Der große Trichter an der Zufahrts— ſtraße zum Schacht hat ſich in den letzten 24 Stunden durch weiteres Stürzen des Er d⸗ reiches erheblich vergrößert und hat jetzt ungefähr einen Durchmeſſer von 100 Meter und ungefähr die gleiche Tiefe. Neuerdings fließt aus einer Seitenwand und zwar nach der Okerſeite zu ein dichter Waſſerſtrahl heraus, und Meſſungen haben ergeben, daß dieſer Zufluß ſich gerade in Höhe des Fluß⸗ bettes der Oker befindet. N 1 R . Der Boden des Trichters bildet einen fort⸗ während in Bewegung befindlichen Stru⸗ del, in dem die herabſtürzenden Bäume ſpurlos verſchwinden. Durch die neuen Erdſenkungen iſt die Bahn⸗ anlage der Hauptſtraße vorläufig nicht wieder gefährdet. Die Züge fahren aber mit ſtark verringerter Geſchwindigkeit. Auf Schacht 3 ſind heute die für die Sicherungsmaßnahmen ein⸗ geſetzten Arbeiter erneut bis zur vierten Sohle eingefahren. Ihr Bericht an die Bergleitung beſagt, daß das Waſſer in den tieferen Sohlen langſam weiterſteige, daß aber die Rettungs⸗ arbeiten auf Schacht 3 vorläufig dadurch nicht geſtört würden. Die Senkung des Grundwaſ— ſers in der ganzen Gegend macht ſich inzwiſchen ſtark fühlbar. Eine Kies⸗Backerei ſehe ſich ge⸗ zwungen, ihren Betrieb einzuſtellen, da ihr das notwendige Waſſer fehlt. Reden ſowie die mitgeführten Transparente re— gelmäßig in der Textſtellung, daß der Rote Frontkämpferbund trotz des Verbotes weiter exiſtiere und enthielten die eindeutige Auffor— derung an die Teilnehmer, auch iherſeits zur Fortführung des Roten Frontkämpferbundes beizutragen. Der Zweck des Kom des verſtieß alſo gegen die Strafgeſetze. Der Mörder von Nai wih. Düſſeldorf, 13. Mai.(Radio.) Bei der unter dem Verdacht, die Ratiborer Morde be— gangen zu haben, erfolgten Feſtnahme des aus Brünn ſtammenden Schlächters Leopold Pauſer in Ratibor, wurde der Anſicht Raum gegeben, daß Pauſer auch mit den Düſſeldorfer Morden zu tun haben könnte. Demgegenüber iſt die Düſſeldorfer Kriminalpolizei der Anſicht, daß Pauſer für die Düſſeldorfer Morde nicht in Be— tracht kommen könne. Reichseinſpruch gegen Fricls „Schulgebete“ enb. Berlin, 13. Mai.(Eigene Meldung!) Reichsinnenminiſter Dr. Wirth hat, wie die „Voſſ. Ztg.“ berichtet, die Abſicht, gegen die Einführung von Schulgebeten beim thüringi— ſchen Staatsminiſterium im Namen des Reiches Proteſt zu erheben. Dieſer Proteſt werde darauf hinweiſen, daß die„Schulgebete“, wie ſie Dr. Frick in Thüringen einführen will, die Ver— faſſung verletzen, da ſie gegen die reli— giöſe Freiheit deutſcher Staatsbürger gerichtet find und zur religiöſen Unduldſamkeit auf— ſtacheln. Ferner habe die Reichsregierung mit gro— ßem Befremden von einer Rede des thüringi— ſchen Innenminiſters Frick Kenntnis genom— men, wonach die Abſicht beſteht, national— ſozialiſtiſche Parteigenoſſen zu leitenden Poli— zeibeamten zu ernennen. Auch in dieſem Falle zieht, dem genannten Blatt zufolge, die Reichsregierung einen Schritt in Weimar in Erwägung. Tages nachrichten. „Graf Zeppelin“ wieder gelandet. wtb. Friedrichshafen, 13. Mai.(Radio.) Heute nachmittag 3.55 Uhr iſt„Graf Zeppelin“ bei leichtem Regen glatt auf dem Werftgelände in Friedrichshafen gelandet. Die Fahrt ging über Zürich, Bern, Luzern, Vierwaldſtädter— ſee, Tuner See und Briener See, Interlaken bis Neuchatel und von dort zurück über Schaff— hauſen nach Friedrichshafen. Dieſe Fahrt dürfte die letzte Fahrt des Luftſchiffes vor ſei⸗ ner Südamerika-Fahrt geweſen ſein. Rückkehr des Schulkreuzers„Emden“. wth. Wilhelmshaven, 13. Mai. Heute vor— mittag traf der Kreuzer„Emden“ von ſeiner dritten und vorläufig letzten Auslandsreiſe als Schulkreuzer wieder in Wilhelmshaven ein, wo eine kurze militäriſche Begrüßung ſtattfand. Der Kreuzer war am 13. Januar ausgelaufen, hat alſo eine viermonatige Fahrt hinter ſich, die nach Weſtindien und den Vereinigten Staaten führte. Die Kadetten d.„Emden“ werden am 24. Mai ihre Ausbildung bei einer Fahrt des neuen Schulkreuzers„Karlsruhe“ fortſetzen. Beileid des Reichspräſidenten zum Unglück auf der Concordia⸗Grube. witb. Berlin, 13. Mai. Anläßlich des ſchwe⸗ ren Grubenunglücks auf der Concordia-Grube in Hindenburg hat der Reichspräſident den preußiſchen Handelsminiſter geb ten, den Todesopfern ſein Beileid und de J Verletzten ſeine Anteilnahme zu übermitteln. le. Aus Nah und Jern ſha. Bensheim, 9. Mai. Gasrohrbruch. In einem neuen Viertel der hieſigen Stadt be- merkte ein Hausbewohner ſtarken Gasgeruch und meldete dies dem Gaswerk. Es fanden größere Ausgrabungen ſtatt und wurde tatſächlich an der vermutlichen Stelle ein Rohrbruch feſtgeſtellt. ſbt. Zwingenberg, 12. Mai. Markth allen- weihe. Die Einweihung der von der Berg- ſträßer Obſt⸗ und Gemüſezentrale e. G. m. b. H. neuerbauten Obſt. und Gemüſemarkthballe findet am Sonntag, den 1. Juni ds. Is. ſtatt. Der Er- öffnungstag dieſer Halle, welche im neuen Stil auf dem früheren Fäßleriſchen Anweſen erbaut und mit allen techniſchen Errungenſchaften der Neuzeit ausgeſtaitet wurde, wird für Zwingen— berg ein wahres Volksfeſt bringen. ſld. Lorſch, 12. Mai. Kirchenbau. Die Arbeiten unſeres Kirchenbaues gehen rüſtig vor— wärts. Der Verputz im Innern iſt nun faſt ganz fertiggeſtellt und er gibt dem Ganzen ſchon ein ſehr ordentliches und anſchauliches Anſehen. Auch der neue Zugang zur Kirche, d. durch einen Durchbruch von der Stiftſtraße her entſtanden iſt, iſt nahezu fertiggeſtellt und wird von An— wohnern der betreffenden Straßen als große An— nehmlichkeit empfunden. Auch der ſtattliche Neu— bau der Kinderſchule nahe der Kirche geht ſeiner Vollendung entgegen. Von der Bergſtraße, 10. Mai. Die ſtärkſte Verkehrsdichte an der Bergſtraße. Genaue Ermittlungen und eingehende Zäh— lungen haben ergeben, daß gegenwärtig in Süddeutſchland die Strecke Frankfurt- Darm— ſtadt— Mannheim die ſtärkſte Verkehrsdichte auf- zuweiſen hat. Dies trifft insbeſondere auf die Teilſtrecke Darmſtadt Heidelberg, mit anderen Worten alſo, auf die haſche und badiſche Berg— ſtraße zu. Darmſtadt, 13. Mai. Raubüberfall. Nach einer Meldung der Gendarmerie aus Iſenburg wurde heute nacht gegen 11 Uhr auf der Landſtraße zwiſchen Mitteldick-Gehſpitz auf den 38 Jahre alten Autofahrer Wilhelm Nazet aus Iſenburg ein Raubüberfall ver— übt. Auf dem Nachhauſewege fand er auf der Landſtraße als Hindernis einen ſtarken Baum— ſtamm. Als Nazet anhielt, fielen zwei Schüſſe. Es kam ein maskierter, mittelgroßer Mann mit grauer Sportmütze und Spitzbart auf ihn zu und verlangte ſein Geld. Nazet gab ihm einen 50-Mark-Schein. Der Autofahrer mußte unter Drohungen der Räuber ſofort weiter— fahren. Das Ueberfallkommando wurde ſofort benachrichtigt, doch iſt es bisher nicht gelungen. die Täter zu ermitteln. Bobenheim, 13. Mai. Niedergeſchoſ— ſen. In der Nacht vom Sonntag zum Mon— tag geriet der Sohn Adolf des Bürgermeiſters Hammerſtein mit dem verheirateten Maurer Rudolf Stockert auf der Straße in Streit, in deſſen Verlauf Hommerſtein auf ſeinen Geg— ner drei Schüſſe mit einem Browning abgab, von denen der letzte traf. Der Getroffene erlitt einen Lungenſteckſchuß und mußte ins Kran— kenhaus nach Frankenthal verbracht werden, wo er ſchwer verletzt darniederliegt. Der Tü konnte in Ludwigshafen feſ ö den und wurde ins Amtsge Frankenthal eingeliefert. Schwetzingen, 13. Mai. Tödlicher vehrsunfall. In der Nacht von 8 auf Sonntag ereignete ſich kurz nach r⸗ nacht auf der Straße Schwetzingen-Bruch hauſen ein ſchweres Verkehrsunglück. Zwei Motorräder, auf denen je ein Begleitmann ſaß, ſtießen gegeneinander und kamen zu Fall. Das eine Kraftrad wurde von dem 33 Jahre alten Buchdrucker Emil Krämer aus Kirchheim geſteuert, das andere von dem Ratſchreibgehil— fen Fritz Leitz aus Oftersheim. Beide Fahr— zeuge waren nicht beleuchtet. Die Lenker der Motorräder und die Beifahrer wurden auf die Straße geſchleudert. Dabei erlitt Krämer aus Kirchheim ſo ſchwere Verletzungen, daß er Sonntag früh ſtarb. Der Beifahrer Krämer und auch die beiden Oftersheimer Fahrer erlitten Verletzungen. Stern- und Hul⸗ Anläßlich Heidelberg, 13. Mai. digungsritt nach Speyer. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. — 4 0 (34 Gertrud wußte nicht gleich, wie ſie ihre heikle Miſſion beginnen ſollte, und Johanna wartete mit fieberhafter Spannung auf das erſte Wort von Gertruds Lippen. „Nicht wahr, Johanna, wir ſind doch als Kin der ſtets die beſten Freundinnen geweſen, und da kannſt du dir denken, daß ich niche Böſes vor— habe, wenn ich heute als erſte zu dir komme, nachdem geſtern——“ Johanna ſah Gertrud an mit Lippen. „Du weißt es ſchon?“ flüſterte ſie. zuckenden 71 „Deswegen bin ich doch hier Da löſte ſich Johannas Seelenſpannung in einem Strom von Tränen auf beugte ihren Kopf darüber und benetzte ſie mit ihren heißen Tränen Mit der anderen, freien Hand ſtreichelte Gert— rud den blonden Lockenkopf des Mädchens. „Und du liebſt ihn wirklich ſo ſehr?“ „Ach, ich wäre ja lieber für ihn geſtorben, ehe ich zu ihm meine Augen erhoben hätte, aber er hat mir ja das Geſtändnis abgezwungen, er hat mich ja beſchworen, um ſeinetwillen ſollte ich „ja“ ſagen, um ſeines Glückes willen,— er könn— te nicht ohne mich leben,— und da— da dachte ich, wenn es ihn glücklich machte, ſo wäre es doch meine Pflicht——“ Die Tränen hinderten ſie am Weiterſprechen. „Wie lange liebſt du ihn denn ſchon?“ forſchte Gertrud. Johanna zuckte die Achfeln.„Das weiß ich Sie ergriff der; Freundin Hand, die vor ihr auf dem Tiſche lag, der Anweſenheit des Reichspräſtdenten bei den Befreiungsfeierlichkeiten in Speyer a. Rh., wird dem„Heidelberger Tageblatt“ zufolge, der Reiterring„Badiſche Pfalz“ mit 13 Ver⸗ einen und 230 Pferden einen Sternritt nach Speyer unternehmen und ſich durch die Ring⸗ leitung dem Reichsoberhaupt und dem oberſten Schirmherrn der deutſchen Reiter vorſtellen laſſen. Dieſer Stern- und Huldigungsritt wird eine weitere Kundgebung der badiſchen Pfalz im„Jahr des Pferdes“ ſein. Heidelberg, 13. Mai. Tödlicher Un⸗ glücksfall. In der Quinckeſtraße iſt ein 15⸗jähriger Schüler in ſchlaftrunkenem Zuſtand aus dem Fenſter geſtürzt. Der Knabe war ſofort tot. Bad Kreuznach, 13. Mai. Ein Flugplatz. Ein neuer Flugplatz wird in einigen Wochen in Vad Kreuznach errichtet. Er dient vor allem dem Bäderflugverkehr, der zwiſchen Wies⸗ baden und Bad Kreuznach eingerichtet wird. Aber auch die internationalen Fluglinien er⸗ halten geeigneten Anſchluß an den Flugplatz, ſodaß Bad Kreuznach wieder völlig in das Netz des modernen Verkehrs eingeſchloſſen iſt. Bad Nauheim, 13. Mai. Tagung des Heſſiſchen Landes-Lehrerinnen⸗ Verbandes. Der Heſſiſche Landeslehrerin— nen-Verband hält ſeine diesjährige Hauptver— ſammlung in Bad Nauheim ab. Im Rahmen der Tagung findet am 17. Mai, abends im Teichhaus ein öffentlicher Vortrag ſtatt, den Frau Marianne Kuntze, Profeſſor an der Pä— dagogiſchen Akademie Frankfurt a. M., über das Thema„Erziehungsnot“ halten wird. Weitere Zunahme der. Wohlfahrtserwerbsolen wih. Berlin. 13. Mai. Auch im April iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen, d. h. derjeni— gen Erwerbsloſen, welche die Leiſtung der Er— werbsloſenverſicherung nicht mehr oder noch nicht erhalten können und infolgedeſſen von der Gemeinde lauſend unterſtützt werden müſſen, weiterhin geſtiegen. Am 30. April wurden, wie der Deutſche Städtetag mitteilt, in den Städten mit mehr als 25000 Einwohnern(mit zuſammen 25 Millionen Einwohner) rund 327 000 Wohl- fahrtserwerbsloſe laufend unterſt 31 März dagegen 315000 und am 28. Taft tar hefe g 13 A9 Wohlfahrtserwerbsloſe Geasahlt worden Eine Bande von Kollidieben unſchädlich gemacht Diebe und Hehler verhaftet— Verluſte nach vielen Zehntauſenden Frankfurt a. M., 13. Mai. Anter der Füh⸗ rung des Schreiners Karl Flad, geboren 1903, wohnhaft in Frankſurt a. M., hat hier eine Diebesbande, die mit Hehlern unter einer Decke ſteckte im Zeitraum von einem Jahre Frankfurter Spektren und vielen Tezül⸗ warenhändlern durch den Maſſendiebſtahl von Kollis unberechenbaren Sachſchaden zugefügt. Die Bande arbeitete bei ihren Raubzügen derart geſchickt ineinander, daß es einer Menge von Beobachtern nicht möglich war, auch nur einmal die Täter auf friſcher Tat zu über— raſchen. Wohl wurde der Flad wiederholt feſt⸗ genommen. Man mußte ihn aber immer wieder laufen laſſen, weil ihm nichts nachzuweiſen war. Die Bande arbeitete nach folgender Methode: Wenn der Kutſcher mit ſeinem Wagen, der hochbeladen mit Stoffballen war, vor einem Geſchäft vorfuhr, dann hielten ſich einige Mitarbeiter des Flad ſtets in der Nähe auf. Kaum hatte der Kutſcher den erſten Bal—⸗ len in das Geſchäft getragen, ſo faßten die Diebe blitzſchnell einen zweiten Ballen und eilten damit in einen Nachbarflur. Von hier ſchafften ſie das Gut zu einem harmloſen Menſchen, bei dem ſie den Ballen unterſtell— ten. Auf dieſe Weiſe eigneten ſich die Diebe im Laufe des Jahres Hunderte von Ballen an: Herrenſtoffe, Wirkwaren aller Art, Da⸗ menkleider, Baumwollſtoffe, Flanelle und Leinen. Der Wert der geſtohlenen Waren geht hoch in viele Zehntauſende. Abnehmer der Diebesbande war der 50 Jährige Kauf⸗ mann Fritz Schwabe, der unter dem Deckman⸗ tel eines ehrſamen Vertreters großer Tuch⸗ geſchäfte und Fabriken in Frankfurt wohl⸗ bekannt iſt. Herr Schwabe ſchnitt ſich von den Ballen jeweils auch Proben ab, die er ſorg⸗ fältig auf die bekannten Pappkartons als Muſter aufklebte und ſie ſeinen Kunden vor⸗ legte. Man kaufte gern von ihm, weil er er⸗ heblich billiger verkaufte, als die Konkurrenz (Kunſtſtück!!!). Die Geſchäfte hegten auch gegen Schwabe keinen Argwohn. Ein Jahr hindurch florierte das Vertretergeſchäft Schwabe und Ehrlich! Spezialliſten der Frankfurter Kriminalpolizei gelang es nunmehr in uner⸗ müdlicher Arbeit hinter die Schliche der Bande zu kommen. Vor einigen Tagen wurde Flad bei der Tat erwiſcht und ſeſtgenommen. Jetzt ermittelte man auch in Herrn Fritz Schwabe den Abnehmer des geſamten Diebesgutes und ſteckte auch ihn ein. Ebenfalls verhaftete man die zahlreichen Helfershelfer. Wie hoch der Sachwert der geſtohlenen Stoffballen iſt, läßt ſich auch noch nicht annähernd feſtſtellen. Darü— ber dürften noch Monate vergehen. Mit einem Schlage aber haben in Frankfurt die Berau⸗ bungen der Rollfuhrwerke, die Stoffe in Bal⸗ len ihren Kunden zurückführren, aufgehört. Zur Aufklärung des Ibersheimer Mordes erſahren wir noch, daß die Spur der Täter durch eine angeblich von einer dritten Perſon der Kriminalpolizei gemachte Anzeige erſolgt iſt und nicht, wie zuerſt verlautete, durch ein vor der Wohnung des Hartmann belauſchtes Geſpräch. Juzwiſchen ſind Hartmann und Wihler in das Landgerichtsgefüängnis nach Mainz über⸗ führt worden. Doch wurde nun auch als drit⸗ ter Beſchuldigter ein gewiſſer Walter Penka aus Deſſau eingeliefert. Der Haupttäter, der den Stich und Halsdurchſchnitt vollführte, ſoll ein gewiſſer Karl Schrenner, ein Stief⸗ bruder des Penka ſein, der aber noch nicht ſeſtgenommen werden konnte. Hindenburg ſiedelt von Hannover nach Sut Neudeck um Parkanſicht der Villa Hindenburgs * möglichen. 7 7222. ͤ vd* wirklich nicht! Ich hab' ihn wohl ſchon immer geliebt, als wir noch Kinder waren, und habe das erſt wieder aufs neue empfunden, als ich ihn nach ſeiner Rückkehr ans England wiederſah.. Dann führte uns das Schickſal infolge des Un glücksfalles meines Vates öfters zuſammen und dann trat etwas ein—“ „Was denn?“ „O, ein Verdacht ein Mißverſtändnis, infol— gedeſſen er mich ſchwer gekränkt wußte, das hat ihm dann wohl leid getan,— und ſo aus Jugendliebe, Mitgefühl, Beleidigung und Ver— ſöhnung wurde die Stunde geboren, in der un— ſere Herzen ſich gegenſeitig öffneten.“ „Und ihr könntet nie voneinander laſſen?“ Johanna ſah mit verweinten Augen groß zu Gertrud auf:„Wie wäre das möglich, wenn man ſich ſo lieb hat?“ „Nun, ich meine, wenn vielleicht das Schickſal zwiſchen euch treten würde, das Schickſal, das meiſtens ſtärker iſt als menſchliche Liebe,“ ſagte Gertrud ein wenig altklug. g Aber Johanna lächelte.„Es gibt nichts auf der Welt, das ſtärker ſein könnte als unſere Lie— be, nur eins: das iſt der Tod! Aber der iſt ja überhaupt der ſtärkſte Herr hier auf Erden!“ „Nichts gibt es, das euch trennen könnte?“ Nichts!“ „Und du meinſt, daß denkt?“ Johanna nickte. Da ſchloß Gertrud Johanna in die Arme: „Schweſter, liebe Schweſter, das wollte ich von dir hören! Jetzt ſollſt du ihn auch haben, jetzt ſollt du glücklich mit ihm werds“ Und die beiden jungen MNihchen umarmten ſich innig und lange und ih.“ Tränen floſſen in⸗ einander. Dann nach einer Weile fuhr Gertrud lebhaft fort:„Johann, ziehe dich ſofort an und mein Bruder ebenſo komme mit zu meet Mutter!“ Reichspräſident von in Hannover. Das Herrenhaus auf Gut Neudeck. 0 Hindenburg teilte dem Magiſtrat der Stadt Hannover mit, daß die Er⸗ neuerungsacbeiten auf dem Stammſitz ſeiner Familie Gut Neudeck jetzt genügend ſortgeſchrit— ien ſeien, um eine Ueberſiedlung ſeines Privathaushalts von Hannover nach Neudeck zu er— r WiN u. „Hat ſie mich zu ſehen gewünſcht?“ „Nein, ſie hat ſogar keine Ahnung davon, daß ich hier bin, aber ich will dir geſtehen: Meine Mutter und die ganze Familie iſt gegen deine Verbindung mit Erich; ſie alle waren geſtern außer ſich, als Erich es uns mitteilte.“ „Und warum ſind ſie alle ſo gegen eine Ver— bindung mit Erich?“ „Ach, daß ſind dumme Geſchäftsangelegenhei— ten, die mit der Liebe nichts zu tun haben ſoll— ten,“ erwiderte Gertrud und fuhr eifrig fort: „Darum will ich ja, daß du mit zu meiner Mut— ter kommſt und ihr dasſelbe ſagſt, was du mir ſoeben ſagteſt, nämlich, wie ſehr du Erich liebſt, wie er dich wiederliebt und wie felſenfeſt ihr euch gegenſeitig vertraut. Wenn das die Mutter ſieht, wird ſie keinen Augenblick daran zweifeln, daß ihr beide füreinander geſchaffen ſeid, daß das Schickſal ſelber euch zuſammengebracht hat, und ſie wird mit Freuden eurem Bunde ihren Segen geben!“ Johanna ſtand da mit geſenkten Augen. Sie wußte nicht gleich, was ſie antworten ſollte. Sie war deshalb zu ihrem Vater in das hin— tere Zimmer gegangen. Der alte Johannſen war eben aus ſeinem leichten Morgenſchlaf erwacht. Flüſternd und haſtig teilte ſeine Tochter ihm den Beſuch von Erichs Schweſter mit und ihren Ent- ſchluß, zu Frau Konſtanze Steinthal zu gehen. Der alte Johannſen nickte:„Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben. Jedoch im— mer Kopf hoch! Ein großes Glück wird nie ohne großen Kampf errungen, aber ich traue dir zu, daß du in dieſem Kampf Sieger bleiben wirſt!“ Jahanna ſah freudig lächelnd, mit ſtrahlen⸗ dem Geſicht zu ihrem Vater hinüber, und auf dieſem Geſicht ſtand das ganze, ſtolze Sieges⸗ bewußtſein geſchrieben. Vater und Tochter nahmen kurzen Abſchied. Johannſen küßte ſeine Tochter auf die Stirn: „Immer Kopf hoch, mein Kind! Du kbaſt dich mit deiner Liebe vor niemand zu ſchämen und zu fürchten!“ Johanna nickte entſchloſſen. Es lag etwas ihrem Geſicht, das ſagte:„Sie ſollen es nur wa— gen! Ich werde meine Liebe zu verteidigen wiſſen!“ „Vater läßt ſich entſchuldigen,“ ſagte Johan— na zu Gertrud,„er liegt immer noch im Bett, er hofft aber recht bald wieder einmal auf dei— nen lieben Beſuch.“ Gertrud ſah ein wenig erſtaunt Johanna au. Jetzt in einem geſchmackvollen, modernen Kleid mit dem hübſchen runden Hut ſah man erſt, wie hübſch Johanna war; ja, Gertrud fand ſie nicht mur hübſch, ſondern direkt elegant und vornehm und heimlich geſtand ſie ſich, daß dieſes einfache Mädchen ſich mit jeder vornehmen Dame meſſen könne. Johanna ging noch für einen Augenblick zu. der Nachbarin, um ihr Beſcheid zu ſagen; gleich darauf trat ſie mit der Freundin auf die Straße. Sie gingen ein Stückchen zu Fuß die Straße hinunter. Gertrud, die bei ihrem ganzen Vor⸗ haben von den beſten, ehrlichſten Abſichten be⸗ ſeelt war, bekam plötzlich doch leiſe Bedenken, wie die Mutter das junge Mädchen aufnehmen würde und ob ſie auch wirklich recht daran getan hätte, ſich in eine ſo heikle Angelegenheit zu miſchen. Jedenfalls hielt ſie es für beſſer, wenn Jo— hanna und ſie vorläufig nicht zuſammen geſehen würden; ſie rief deshalb an der nächſten Stra⸗ ßenecke eine Taxe heran. Zu Johanna ſagte ſie, während der Wagen heranfuhr:„Es iſt leicht möglich, daß Mama vormittags fortgeht, wir müſſen uns deshalb beeilen, ſie zu treffen.“ (Fortſetzung folgt.) inanzamt pfändet für zwei Millionen Mark bei Buſch enb. Berlin, 13. Mai.(Eigene Meldung.) Die geſtrigen Vernehmungen des Stadtrates Buſch, die von dem Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Weißenberg und dem ihm zur Hilfe beige— gebenen Staatsanwaltes Eichholz vorgenom— men wurden, haben die Unterſuchung des „Falles Buſch“ bedeutend gefördert. Der Ver— kauf von Neu-Cladow wird ſich, der„B. 3.“ zufolge, ſoweit klären laſſen, als nicht die Ver— nehmung Lutkis, des holländiſchen Geſchäfts— freundes von Buſch, notwendig iſt. Lutki wird aus guten Gründen einer Ladung nach Ber— lin nicht Folge leiſten, auch wenn man ihm freies Geleit verſprechen ſollte. Einer Verneh— mung in Holland jedoch ſetzen ſich große Schwie— rigkeiten entgegen; denn ohne Zweifel wird Lutki, wenn man auf diplomatiſchem Wege eine Vernehmung Lutkis durch einen holländbi— ſchen Richter erreichen würde, dort ſeine Aus— ſage verweigern. Inzwiſchen hat das Finanz— amt die Pfändung bei Stadtrat Buſch durch— führen laſſen, die ſich auf die Verſchweigung von fünf Millionen Mark Verdienſt an Grund— ſtücksgeſchäften ſtützt. Bei einem Einkommen von fünf Millionen Mark aus diverſen Grund— ſtücksgeſchäften wären 40 Prozent, alſo zwei Millionen, als Einkommenſteuer fällig ge— weſen. Das Finanzamt hat nun für dieſen Betrag Pfändung vornehmen laſſen. Lokale Nachrichten „ 70 Jahre alt. Morgen feiert Fran Nikolaus Helferich 1. Witwe, Anna Maria geb. Winkler, Weinheimerſtraße Nr. 27, ihren 70. Geburtstag in noch geiſtiger und körperlicher Friſche. Unſere herzlichſten Glückwünſche! * Der 2. Turnerinnenabend des Turnerbundes am letzten Sonntag abend im„Frei ſchütz“ war wieder einmal ein voller Erfolg. Vor einem dichtgeföllten, bis zum letzten Platz beſetzten Saal, wickelte ſich ein Programm ab, das nur als einzigartig bezeichnet werden kann. In flotter Reihenfolge wechſelten die verſchiedenen Programm- nummern. Großartig war das Auftreten der ein- zelnen Abteilungen. Hier konnte wieder mal eine Formverbeſſerung gegenüber dem Turnerinnenabend des vorigen Jahres feſtgeſtellt werden. Es iſt dies lediglich der Leiterin unſerer Turnerinnenabteilung, Frl. Lehrerin Jenu wein zu verdanken. Ein beſonderes Lob gebührt jedoch auch unſerer Muſter— riege, die wohl ein großer Teil zur Verſchönerung des Abends beitrug. Gefeſſelt hielten ſie die Be— ſucher während ihrer Uebungen an Pferd, Barren und Reck. Ueber das Auftreten der verſchiedenen Abteilungen näheres zu berichten, erübrigt fich hier; denn es war, alles im Allem zuſammengefaßt eine nur glanzvoll verlaufene Veranſtaltung, auf die der Verein ſtolz ſein kann und die wohl jedem Be— ſucher in ſteter Erinnerung bleiben wird. Nicht un— erwähnt bleibe noch die für den Abend engagierte Kapelle, die die Darbietungen mit den ſchönſten Weiſen begleiteten. Dank gebührt auch Herrn Willy Winken bach, der mit großem Taktgefühl am Flügel ſich den verſchiedenen Vorführungen an— zupaſſen wußte. Nachdem das offizielle Programm ſoweit zu Ende war, verlebte man nun noch einige gemütliche Stunden beim Tanz. Hoffentlich wartet der Turnerbund des öfteren mit derartigen Veran— ſtaltungen auf.„Gut Heil!“ Feierliche Ueberreichung der Gefellenbriefe im Ortsgewerbeverein. Am Sonntag Mittag fand im Engel die feier— liche Ueberreichung der Geſellenbriefe an die Jung— geſellen ſtatt. Der Vorſitzende des Prüfungsaus— ſchuſſes, Herr Gemeinderat Zöller, eröffnete die Feier und begrüßte die Anweſenden. Beſonders dankte er Herrn Bürgermeiſter Lamberth für den Beſuch, den Herren Gemeinderäten, den Lehr— meiſtern, Mitgliedern der Kommiſſion und den Mit— gliedern des Ortsgewerbevereins und der Maurer- Innung. Entſchuldigt waren die Handwerkskammer Darmſtadt, die Nebenſtelle Worms, der Leiter der Berufsſchule Herr Müller. Alle wünſchten ſchrift— lich den Junggefellen Glück zur Losſprechung. Der Vorſitzende des Ortsgewerbevereins Herr Wunderle ließ ſich ebenfalls ſchriftlich verhindert entſchuldigen. Der Vorſitzende gab bekannt, daß ſich 6 Prüflinge des Gewerbevereins und 6 Prüflinge der Maurer- Innung der Prüfung unterzogen hätten. Er be⸗ dauerte den kleinen Beſuch, daß nicht einmal ſämt⸗ liche Eltern der Prüflinge erſchienen ſeien. Die Junggeſellen könnten doch heute am Muttertage ihren Müttern eine extra Freude bereiten, wenn ſie ihren Geſellenbrief denfelben als Geſchenk ein— händigen könnten. Hierauf ergriff Herr Bürger- meiſter Lamberth das Wort. Er wünſchte den Junggeſellen namens der Gemeinde ebenfalls viel Glück auf dem weiteren Weg. Sie ſollten nicht ſtille ſtehen, denn Stillſtand ſei Rückgang. Anſtand ſollten ſie bewahren gegen ihre Vorgeſetzten, auch nicht gleich eine Geſchäftseröffnung loslaſſen. Hier⸗ auf erfolgte die Verteilung der Geſellenbriefe. 1. Modiſtin Eliſabeth Wunder 2. Schreiner Karl Adler 3. 5 Peter Mandel . Friſeur Nikolaus Haas Buchbinder Anton Stockmann . Autoſchloſſer Peter Kalt . Maurer Adam Buſalt 5„ Vorenz Franz f„ Ph. Jak. Gärtner 10.„ Joh. Helfert 11.„ Joh. Valt. Pfenning 12.„ Hans Schalk. Suͤmtlichen Prüflingen konnte die Note Gut“ beſtanden zuerkannt werden. Herr Gemeinderat Gg. Hofmann ermahnte ebenfalls, das Gelernte zu ergänzen und nicht auf der Straße herumzufahren. Herr Jakob Hof⸗ mann brachte ein Eitat des Geſellenſtandes bis zum Stempelamt. Herr Gemeinderat Gärtner ſprach von der Grundlage zur Ausbildung; nur ein tüchtiger Meiſter gäbe die Gewähr zur Erlernung eines Handwerks. Herr Gemeinderat Lahres forderte zum Eintritt in den Gewerbeverein auf. Herr Bauunternehmer Alter ſchilderte den Werde— gang der jetzt durchgeführten Prüfung in ihrer In— nung. Es ſprachen noch mehrere, ſo Herr Hans Knapp und Hofmann. Zum Schluſſe ermahnte der Vorſitzende die Geſellen, die gehörten Ratſchläge zu befolgen und ſchloß hierauf die ſchön verlaufene Feier. Gemeinderats⸗Sitzung am Dienstag, den 13. Mai 1930. Kurz nach 8 Uhr war das Plenum beſchluß— fähig. Herr Bürgermeiſter Lamberth eröffnete die Sitzung, begrüßte die Erſchienenen und dankte für ihr Erſcheinen. Das Protokoll führte Herr Verw. Inſp. Alter. Der Zuſchauerraum iſt gut beſetzt. Vor Beratung der Tagesordnung wurde eine Fülle von Kommiſſionsbeſchlüſſen bekannt gegeben, von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Dem Franz Kühlwein 5. wird die Erſtellung einer Fett— ſchmelze abgelehnt.— Zum Schutze der Bäume in der Bahnhofſtraße werden Baumſchützer angeſchafft. — Für das Inſektenfangen in den Tränken werden Karten ausgegeben zu 3 Mark das Stück.— Für Todgeborene Kinder, die ſeither in irgend einer Ecke verſcharrt wurden, ſoll ein beſonderer Platz zur Verfügung geſtellt werden.— Verſchiedene Ge— ſuche um Steuererlaß wurden abgelehnt.— Die Mietkoſten für das Erwerbsloſenlokal werden weiter genehmigt.— Der Operetten- u. Theatergeſellſchaft wird der Antrag um Erlaß der Vergnügungsſteuer abgelehnt.— Verſchiedene Anträge um Rückerſtat— tung der bereits bezahlten Geldbeſchaffungskoſten wurden abgelehnt.— Die Koſten des Mieteinigungs— amtes betragen für die letzten 3 Sitzungen 74 Mk. Dieſelben werden von den Beteiligten zurückerhoben. — Die Arbeiten für die Erſtellung von Notwoh— nungen am Bürſtädterweg wurden an verſchiedene Bewerber vergeben.— Herr Beigeordneter Roos gab in Punkto Faſelſtall bekannt, daß die Mehr- zahl der vorhandenen Ziegenböcke lungenkrank ſeien, weshalb dieſe Böcke abgeſchafft, der Stall desinfi— ziert, und neue Böcke angeſchafft werden müſſen. — Auf Anregung des Herrn G.-R. Bender ſoll mit der Schulbehörde verhandelt werden, damit der Schulbeginn für die 7jährigen Kinder(2. Schul— jahr) auf ſpäter als 7. Uhr verlegt wird. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Grenzregulierung in der Rathaus— ſtraße zwiſchen Gemeinde und Provinz, wurde wegen zu hoher Koſten und kritiſcher Finanzlage der Gemeinde, abgelehnt. Punkt 2. Errichtung von Zapfſtellen zur Ent— nahme von Waſſer für die Feldbeſtellung wurde wegen der hohen Koſten abgelehnt. Falls die vor— handenen 3 Zapfſtellen nicht genügen, kann aus den Hydranten an den Ortsausgängen Waſſer ge— zapft werden. Punkt 3. Aufſtellung eines Verkaufshäus— chens im Goetheſchulhof. Das Verkaufshäuschen hat das Mißfallen des Herrn Kreisſchulrates ge— funden und wurde Einſpruch durch das Kreisamt erhoben. Das Bürgermeiſteramt hat dieſen als unbegründet zurückgewieſen. Es ſoll jedoch weiter nach einem anderen Platz geſucht werden.— Be— züglich der unerquicklichen Vorgänge in der letzten Sitzung hat der Herr Peter Wedel dieſe bedauert, um Entſchuldigung gebeten und 10 Mk. für Buße bezahlt. Punkt 4. Reinigung der Tränken. Die hierfür bewilligten Mittel ſind erſchöpft. Die Ar- beiten ſollen jedoch weiter fortgeführt werden. Die evtl. Mehrkoſten nochmals ca. 2000 Mark werden genehmigt. Es werden z. Zt. 53 Mann abwech- ſelnd 3 Tage beſchäftigt. Punkt 5. Ankauf von Straßengelände in der Gewann Reppelsheck durch die Gemeinde. Hier- für werden 1 Mk. pro qm. bewilligt. 1 Angren⸗ zer möchte 1.20 haben. Dec G.⸗R. gibt der Er⸗ wartung Ausdruck, daß dieſer ſich auch mit einer Mark zufrieden gibt. Punkt 6. Auswirkung der Arbeitsloſigkeit in der hieſigen Gemeinde. Da die Gemeinde für Ausgeſteuerte, Kriſenempfänger uſw. wöchentlich ganz horrende Summen auszahlen muß und dieſes für die Gemeinde untragbar iſt, wird beſchloſſen einen Hilferuf an die Staatsregierung zur Weiter⸗ leitung an die Reichsregierung einzureichen, damit die Gemeinde vor dem ſicheren Ruin gerettet wird. Die Verwaltung wird beauftragt, in einer ſtatiſti⸗ ſchen Zuſammenſtellung über alle Ausgaben der Gemeinde für Wohlfahrt und Unterſtützung die Oeffentlichkeit aufzuklären. Punkt 7. Bekämpfung der Wohnungsnot; hier Beſprechung verſchiedener Wohnungsangelegen⸗ heiten wird in geheimer Sitzung behandelt. Punkt 8. Verſchiedenes. Unter Punkt Ver⸗ ſchiedenes wurde dem Gemeinderat über diverſe laufende Angelegenheiten Kenntnis gegeben.— So ſoll verſucht werden bei der Erbauung des Mann- heimer Arbeitsamtes 20— 30 hieſige Arbeiter un- terzubringen.— Im Prozeß Ehatt muß die Ent- ſcheidung des Landgerichts abgewartet werden.— Die Polizeimannſchaft wird demnächſt um 2 Mann reduziert werden.— Dem R.⸗A. Dr. Joſef⸗Darm⸗ ſtadt wird letzte Friſt zur Entſcheidung ob er den Prozeß führen will auf 1. 7. 1930 gegeben.— Die rückſtändige Miete in den Gemeindehäuſern iſt nun auf 8632.51 Mk. angewachſen.— Die An- gelegenheit mit den zu erwartenden Baudarlehen iſt noch nicht erledigt.— Die Bäckerinnung, von welcher 17 Mitglieder auf Veranlaſſung des Ge⸗ werbeauffichtsamts angezeigt wurden, weil ſie vor 5 Uhr anfangen zu arbeiten und vor 7 Uhr Ware verkaufen, richtet an den Gemeinderat ein Geſuch und bittet mitzuhelfen, daß die Strafen niederge— ſchlagen werden und künftig eine Stunde früher angefangen werden darf. Der Gemeinderat be— ſchließt mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Bäckern zur Seite zu ſtehen.— Die Jung- bauern und Bauern-Verein klagen über den Abſatz der Milch. Es werden täglich 650 Liter Milch durch die Milchhändler eingeführt und kommen hierdurch wöchentlich ca 1100 Mk. nach auswärts. Es ſoll nochmals ein Verſuch zur gütlichen Fini— gung mit den Milchhändlern gemacht werden. Die Faſelkommiſſion wird mit dem Weiteren betraut. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. DIK⸗Sport Fußball. Viernheim revanchiert ſich! Viernheim 1.— Neckarau 1. 6:0 „5„ 3. 324 Es war ein Freundſchaftsſpiel im wahrſten Sinne des Wortes. Keine Härte und nicht gerade ſchwungvoll, aber ſchön. Schön vonſeiten Viern— heims und trotz des hohen Reſultats erreichte es nicht die Form der letzten Wochen. Nur einzelne Mannſchaftsteile treten hervorragend in Tätigkeit. Und Neckarau? Der Südd. Meiſter von 1929 enttäuſchte ſehr. Wo iſt das große Können dieſer Mannſchaft, die Beſiegerin der„Sparta“ Nürn— berg des vorigen Jahres? Iſt ſie vielleicht über— ſpielt? Hätte Viernheim kein Schußpech gehabt, dann wäre ſie einer zweiſtelligen Niederlage nicht entronnen. Ohne Kraftanſtrengung wurden in der 1. Hälfte 3 Tore und in der 2. Hälfte 3 Tore erzielt, darunter ganz geſchmackvolle Sachen. Die Kombination von Viernheim war zeitweiſe be— ſtechend, die Neckaraus Niederlage unvermeidlich machte. * Handball. Eine ehrenvolle Niederlage! Büdesheim 1.— Viernheim 1. 6: 2. Die Handballer fuhren in die Gegend von Mainz um in Büdesheim ihren Gegenbeſuch zu machen. Das ungünſtige Wetter hatte auch dort ſeine Rückwirkungen. In einem ſchönen Spiel das für die Zuſchauer eine Erbauung bedeutete, wurde die Freundſchaft zwiſchen beiden Mannſchaften hoch— gehalten. Das Reſultat iſt deshalb ſehr beachtens— wert, da Büdesheim in den Verbandsſpielen eine höhere Klaſſe ſpielt und Viernheim im Vorſpiel am Vorabend des Südweſtdeutſchen Ländertreffens! nicht gerade günſtig abgeſchnitten hatte. SS Dee eee esse ee Jereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 0 keine Aufnahme gewährt 4 Fc Chriſtl. Gewerkſchaftskartell Viernheim Ortsgruppe Maler und Tüncher. Mittwoch, den 14. Mai, abends halb 9 Uhr findet im Gaſt- haus zur Harmonie unſere ordentliche General- verſammlung ſtatt, wozu wir alle Mitglieder höflichſt einladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Vorſtand des chriſtl. Malerverbands Odeuwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Mitt⸗ woch, den 14. Mai. abends halb 9 Uhr Klub- abend. Der Vorſtand. Jungbauern-Berein. Zu der am Mittwoch abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen ſtatt⸗ ſindenden Verſammlung laden wir unſere Mit⸗ glieder höflichſt ein. D. V. Kr. u. 3. VB. Tentonia.(Schützenabteilung). Mittwoch, den 14. Mai, abends ½9 Uhr Ver— ſammlung ſämtl. Schützen im Lokal. Beſpre— chung des Bezirkswanderpreisſchießens in Käfer⸗ tal am nächſten Sonntag. Für Jungſchützen noch einige Ueberraſchungen aus Anlaß des Jugend- tages. D. V. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, den 14. Mai, abends 9 Uhr, wichtige Vor- ſtandsſitzung. Dringendes Erſcheinen erwünſcht Der 1. Vorſitzende. Jurnerbund. Morgen Donnerstag abend fällt die Turnſtunde für Turnerinnen aus. Dieſelbe findet Freitag abend ſtatt.—Freitag abend ½9 Uhr Turnſtunde für ſämtliche Turner. Die Turnleitung. U Mener Fahrplan. In einer Sonder⸗ Beilage zur heutigen Nummer finden unſere Leſer den neuen Sommer-Fahrplan zum Abdruck gebracht. Es empfiehlt ſich, denſelben aufzube⸗ wahren oder noch beſſer an die Wand zu bringen, damit man bei Reiſen die Fahrtzeiten ſtets zur Verfügung hat. Club der Geflügelzüchter 1926. Donners⸗ tag, den 15. dieſes Mts., Abends 8 Uhr Zu— ſammenkunft unſerer Mitglieder im Gaſthaus zum gold. Engel. Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell(Fabrik- und Transportarbeiter.) Freitag abend 8 Uhr findet im Löwen eine wichtige, wie dringende Mitglieder- Verſammlung ſtatt. Ich bitte, um reſtloſes und pünstliches Erſcheinen, damit die Tagesordnung erledigt werden kann. Referent: Kollege Zwing⸗ mann. Liederbücher nicht vergeſſen. Müller. Herzenstalt In einem wirklich vornehmen Hauſe bedarf es keines Reichtums, wohl aber guter Sitten. Nicht mit Prunk und glänzenden Feſten zieht der„gute Ton“ ins Haus. Kann doch in den reichſten Familien jener undefinierbare Hauch ſehlen, der die wahre Vornehmheit aus— macht. Die Art zu ſprechen, zu grüßen, ſich zu bewegen,— ja, ſelbſt die Form des Tiſchdeckens. — Hundert Kleinigkeiten verraten die Seele, die in den Räumen waltet und jene wohltuende Har— monie ſchafft. die alles zur rechten Zeit und am rechten Ort geſchehen läßt, und uns unwillkürlich anzieht. Anſtand und gute Sitten tragen nun einmal zu den Annehmlichkeiten des Lebens dei. Im geſelligen Verkehr ſind ſie nahezu unentbehrlich. Selbſt jener, der„die Formen“ ſarkaſtiſch abtut, entbehrt ſie, wenn ſie fehlen. Gut erzogenen Menſchen ſind die Formen ganz in Fleiſch und Blut übergegangen, daß ſie keine„Formen“, mehr ſind, ſondern„zweite Natur“. N Solche Menſchen können als formell und taktvoll ſein, da es ihr ganzes Leben durchdringt. Der beſte Lehrer für den wahren Anſtand iſt das Herz. Das wird im rechten Augenblick reden und ſchweigen lehren, ſowohl Fremden, als der eigenen Familie ge— genüber. Menſchen, die die feinen Sitten vor— ſchnell Heuchelei“ benennen, würden ſelbſt recht empfindlich berührt ſein, wenn man in ihrer Ge— genwart das Geſpräch auf Sachen brächte. die ihnen peinlich wären. Es iſt einfach lieblos von ſchlechtem Ausſehen ſeiner Nächſten in deſſen Gegenwart zu reden; das nichtbeſtandene Exa— men eines Sohnes zu erwähnen oder dergl. Wer ſich nicht ſicher fühlt, der ſollte ſich fragen: Wie würde dir das ſein? dann merkt man ſchon, was man tun und laſſen ſoll.— Ein taktvolles Schwei— gen iſt durchaus keine Lüge Es beſteht ein gro— ßer Unterſchied zwiſchen Taktloſigkeit und Offen— heit eben nicht anders Es gibt Menſchen, die ſich jedem ſogenannte Wahrheiten ins Geſicht zu jagen. Dieſe haben mit Recht wenig Freunde Wie aber kann man ſein eigenes Urteil für das einzig richtige halten? Solche arrogante Wahr— heitsliebe artet meiſt in Rückſichtsloſigkeit aus, da ihr Eigendünkel zugrunde liegt. Man ver— wechſelt Wahrheit der Tatſachen und Wahrheit des Urteils. Nur eine mit Beſcheidenheit und Herzensgüte O gewinnt das berufen fühlen, gepaarte Oſſenheit Ein edler Menſch, der Gemüt und Näch— ſtenliebe beſitzt, kann gar nicht anders, als höf— lich ſein. Sache der Erziehung iſt es, in das Kinderherz jene Saat zu ſtreuen, aus der die Höflichkeit des Herzens emporkeimt, die wir„An— ſtand und guten Ton“ nennen. Nundfunk⸗ Programm Frankfurt Donnerstag, 15. Mai: 06.00: Uebertragung von Stuttgart; 06.45: Morgengymnaſtik; 08000—09.00: Von Bad Hom— burg: Konzert. 12.00: Börſen- Nachrichten., Wet ter. und Waſſerſtandsdienſt; 12.55: Nauener Zeit— zeichen; 13.10: Werbekonzert Schallplatten.) 13.30 Aus Offenbachſchen Werken Schallplattenkon— zert); 15.00:—17.45: Uebertragung von Stuttgart; 17.50: Zehn Minuten Wanderratſchläge des Taunusklubs; 18.05: Zeitfragen; 18.35:„Gandhi und die indiſche Freiheitsbewegung.“ 19.05: Franzöſiſcher Sprachunterricht; 19.30: Uebertra— gung von Stuttgart; 20.15: Uebertragung von Berlin; 22.00: Uebertragung von Stuttgart; 23.00: Nachrichtendienſt. l 1 Stuttgart N b Donnerstag, 15. Mai: 9 06.00: Morgengymnaſtik; 06.45: Uebertragung von Frankfurt; 10.00: Schallplatienkonzert und Werbenachrichten; 11.00: Nachrichtendienſt; 12.00: Wetterbericht; 12.15: Alles neu macht der Mai (Schallplatten); 13,30: Wetter- und Nachrichten⸗ dienſt; 15.00: Von Ludwigsburg: Beſuch bei einer Kinderfreundin; 16,00 Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters, 17.45: Zeitangabe, Wet⸗ ter⸗ und Landwirtſchaftsdienſt; 18.05:„Die For. mung des Sprechtons beim künſtleriſchen Vor- trag“; 18.35—19.30: Uebertragung von Frank- furt; 20.15: Uebertragung von Berlin; 22.00: Indianiſcher Abend; 23.00: Nachrichtendienſt; 00.30—01.30: Nachtkonzert. Wb Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis bizum Ende dieſes Monats& RAT 181