Heute Freitag—,. 2 mittag 4 Uhr— und morgen Samstag f ee Martschaltg-Begergenmg- U. mpfshlung 1a. haus 5 ee ee, 5 eee faanagadaaaadagaddhnaaddadaddaaaag adam aaa Der titl. Einwohnerschaft, insbesondere Freunden, Bekannten und Sportfreunden, zur gefl. Kenntnis, daß wir die Wirtschaft übernommen haben. Für gute Getränke und 1a Speisen ist immer bestens gesorgt. f Um geneigten Zuspruch bittet Andreas Haas 2. und Frau Wurſt und Fleiſch zu haben bei losef Faltermann Bürſtädterſtr. 39. (Slernheimer Bürger-Btg.— Biernh. Volkebleth Anzeiger Viernheim Zeitung Srſcheint 41 mit 2 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 98982 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., t 1057 Haus gehr e wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte r 2 bel Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß füt Inſerate und Atzen u untagsblatt„Sterne und B 95 jährlich einen Fahrplan ſowie einen Waub⸗ 1 1. r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer „— Unnahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Teſchaftsſtelle u. von ſämclichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Heutefreitag abend und morgen Samstag früh 5 EIO ein Keeide ſfroberHes Ruren moser „ eee Wer ö end fm. Wurſt und zu haben bei von 8 Uhr ab 1a. hausgemachte S Allen unseren seitherigen Gästen für die frdl. Unter- stützung herzlichen Dank und bitten wir dieselben das gleiche Wohlwollen auch auf unseren Nachfolger zu übertragen. Marl Faltermann und Frau. S— Fleiſch Morgen Samstag von nachm. 3 Uhr ab 1a. bausgemachte Johann Helhig Waldſtraße 48. nachm. 5 Uhr u. morgen Samstag früh ab 8 Uhr und Fleiſch zu haben bei Franz Hempf 1. Alexanderſtraße 14. Heute Freitag 1a. hausgemachte Fleiſch 5 zu haben bei — Mich. Stumpf 5. Wurſt Lampertheimerſtr. 12. Siemambeit schriftl. Vitalis- Verl. München- C4 Empfehle: 5 Neues echtes Virginia Saatmais Steckwelſchkorn(Kolbenmais) gelb Buſchbohnen Stangenbohnen Ackerbohnen Gurkenkern, Kürbiskern ſowie alle zur Bedarfszeit nötigen Gartenſämereien. Alle Sorten Dünger amsager. Blumendünger— Torfmull. Alois Malter. Alte Zeitungen J. Einwickeln u. Tapezieren geeignie zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. vltes Bt Central-Film- Palast. J. 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Aben wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß der Völ terbund in vielen Fragen trotz fortgeſetzte Beratungen nicht zu einer Entſcheidung ge kommen iſt, ſodaß er ſchon dadurch viel von einer Anziehungskraft eingebüßt hat. Damit wollen wir nicht ſagen, daß die Bedeutung des Völkerbundes gemindert worden wäre Aber es muß ein anderer Geiſt in ihn einzie⸗ hen, es müſſen die dort vertretenen Staaten ſich von gewiſſen engbegrenzten Einſtellungen freimachen, um erfolgreicher an den großen Problemlöſungen arbeiten zu können. Wenn wir vorhin davon ſprachen, daß der Völkerbund in verſchiedenen Fragen geradezu verſagt hat, ſo nennen wir an erſter Stelle den Schutz der Minderheiten. Noch keine Tagung fand ſtatt, ohne daß nicht ganze Bündel von Zeſchwerden der deutſchen Minderheiten zu— mal in Polen vorlagen. So auch dieſes Mal zei der 59. Tagung des Völkerbundsrates. Und was geſchah? Man hat wiederum die De⸗ batte darüber bis zum Herbſt vertagt. * Eine außerordentlich bedeutſame außen⸗ politiſche Rede hielt dieſer Tage in der italie— niſchen Kammer der italieniſche Außenminiſter Grandi. Veranlaſſung dazu war für ihn die Londoner Seeabrüſtungskonferenz. Aber es ging nicht weiter auf den heftigen Kampf zwi⸗ ſchen den italieniſchen und franzöſiſchen Auf⸗ ſaſſungen in der Marinefrage ein, ſondern er betrachtete die Abrüſtungsfrage vom weltpoli— tiſchen Standpunkt aus. Dabei vertrat er den Grundſatz, daß Europa niemals zu einem dauernden Frieden gelangen, daß ſein Wieder— aufbau nicht erreicht werden könne, wenn man krampfhaft feſthalte an den diktierten Verträ— gen. Man müſſe vielmehr den Mut finden, in der Geſamtpolitik andere Wege einzuſchlagen, zur Gerechtigkeit zurückzukehren, ſich den neuen Notwendigkeiten und neuen Realitäten anzu— paſſen. Es mag für unſere Außenpolitik dieſes Kernſtück der Ausführungen Grandhis von zu⸗ kunftsweiſender Bedeutung ſein. Aus der Un⸗ einigkeit unſerer früheren Gegner können wir immerhin Kapital ſchlagen und unſere eigenen Beziehungen auch zu Italien beſſer geſtalten. NE 0* »Der Moungplan iſt jetzt von allen beteilig⸗ ten Staaten ratifiziert. Die Natifikationsur⸗ kunden ſind in Paris hinterlegt worden. In Baſel beginnt die„Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ mit ihrer Tätigkeit. Da⸗ mit ſind alle Vorausſetzungen für die Inkraft⸗ ſetzung des Poungplanes gegeben. Optimismus und Peſſimismus haben bei der Betrachtung dieſer neuen Sachlage abſolut keinen Zweck. Wir werden uns darauf einzuſtellen haben, ſo⸗ weit es unſere Krüfte möglich machen, die Re⸗ parationsverpflichtungen zu erfüllen bis zu dem Zeitpunkt, wo die Vertragspartner ſelbſt einſehen, daß auch dieſer Neue Plan keine End⸗ löſung des Reparationsproblems darſtellen kann und einer gründlichen Reviſion unter⸗ worfen werden muß. Hoffnung iſt das Einzi⸗ ge, was uns geblieben iſt. Dieſe Hoffnung dürfen wir auch nicht aufgeben, ſonſt würden wir an uns ſelbſt verzweifeln und an unſerer Geſtaltungskraft wie an unſerem Aufſtieg. * Ein erfreuliches Moment in der Außen⸗ deutet der Ausgang der Wahlen zum hen Seim. Trotz allen polniſchen ramme: leitung, u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. eee st g/ Terrors und aller Unterdrückungsmaßnahmen haben es die Deutſchen vermocht, in zäher Ar— beit einen vollen Sieg davonzutragen. Das Ergebnis der Wahlen bedeutet eine vernich— tende Kritik an der polniſchen Politik und ſollte ganz beſonders vom Völkerbund beach— tet werden. Denn wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß gerade an unſerer Oſt— grenze uns das ſchwerſte Unrecht zugefügt worden iſt, daß man eine willkürliche Grenz— ziehung vornahm, die es unbedingt auf fried— lichem Wege einmal zu korrigieren gilt. * In der Innenpolitik geht der Kampf um die Etatsgeſtaltung weiter. Noch iſt nicht ab⸗ zuſehen, ob der Reichstag den Mut zur Ver— antwortung aufbringen wird und die notwen— digen Geſetzesarbeiten auf parlamentariſchem Wege mit zu erledigen hilft. Es wird eine Genf ſendet vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew r nicht übernommen werden 11 bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme en i ee Nr ee eee 1 neue Schickſalsſtunde für den Reichstag kom- men. Darüber ſind ſich alle Parteien klar. Nur über eines dürfen ſie ſich keiner Täuſchung hingeben, daß nämlich das deutſche Volk um⸗ gelernt hat. Viele kritiſche Stimmen werden an dem Verhalten gewiſſer Parteien laut, man ſieht immer mehr ein, daß verſchiedent⸗ lich nur reine Agitationspolitik betrieben wird ſtatt geſunder aufbauender Staatspolitik. Wir ſind auch überzeugt davon, daß, wenn ſchließ⸗ lich eines Tages das deutſche Volk wieder zur Wahlurne ſchreiten muß, daß ſchon eine ſolche Aufklärung vorausgegangen iſt, daß der neue Reichstag ein anderes Geſicht erhalten wird. Viel wird auch dazu beigetragen, daß das jet— zige Kabinett entſchloſſen iſt, ſo ſchnell wie möglich die dringendſten Aufgaben in der Frage der als bitter notwendig erkannten Wahlrechtsreform zu erledigen. Eine kleine Senſation, von der die Welt nichts weiß. (Von unſerem ſtändigen Genfer Mitarbeiter.) Kleine Ereigniſſe und große Wirkungen. bund ſoll eine eigene Sendeſtation haben. — Der Natspräſident als Angler.— Der Völker⸗ — Pölkerbundfunk und Schweizer Neutralität. Nun hat die Schweiz die Station ſelbſt gebaut. Genf, im Mai. Alte Sprichworte ſind meiſtens wahr, und ſo triſſt es auch zu, daß kleine Ereigniſſe große Wir⸗ kungen haben können. Damit ſoll nun nicht ge— ſagt ſein, daß der Grenzkrieg, der vor vier Jah— ren zwiſchen Griechen und Bulgaren ausbrach, und in dem ſogar heftig und blutig gekämpft wurde, ein kleines Ereignis ſei.— aber daß er in einer Samstagnacht ausbrach, anſtatt an einem gewöhnlichen Wochentag, das war ge— wiß ein Zufall. Ein Zufall, der ſeine Folgen hatte, eben jene„großen Wirkungen“, von denen das Sprichwort redet... Was nämlich geſchieht in plötzlich irgendwo ein bricht, und wenn dabei die Kriegführenden nur kleine Mächte ſind? Der Völkerbund wird alarmiert, der Völkerbundsrat als oberſte In— ſtanz, gewiſſermaßen als ſtändiges Regierungs— kabinett des Völkerbundes, hält eine beſondere Sitzung und verſucht, den Streit zu ſchlichten. (Daß die Vorgänge bei einem Krieg großer Mächte anders ſind, hat man ja vor nicht lan— ger Zeit beim ruſſiſch-chineſiſchen Krieg geſehen, bei dem ſich der Völkerbund nicht gerührt hat. Freilich hatte man die ſchöne Entſchuldigung, daß ja Rußland dem Völkerbund nicht angehöre, doch iſt immerhin China Völkerbundsmitglied u. war ſogar von Rußland mit Waffengewalt an— gegriffen worden.) Der Völkerbundsrat alſo ver— ſucht, nachdem ſeine 14 Mitglieder, meiſt die Außenminiſter der 14 Mitgliedsſtaaten, ſich ver⸗ ſammelt haben, den Streit zu ſchlichten. So war es auch beim bulgariſch-griechiſchen Zwiſchenfall, nur, daß eben damals der Grenzſtreit unmittel— bar vor einem Sonntag ausbrach, und daß die Ratsmitglieder zum größten Teil weder telepho— niſch noch telegraphiſch ſofort zu erreichen waren, denn ſie waren über den Sonntag verreiſt, und Briand, der Ratspräſident war, hatte ſich wahr— ſcheinlich in ſein kleines Landhaus zurückgezogen, um Angelſport zu treiben oder auf die Jagd zu gehen. So kam es, daß der Völkerbundsrat mit einem ganzen Tag Verſpätung zuſammentrat. Damals tauchte zum erſten Male der Gedanke auf, daß man doch notwendig in Genf ein Mit⸗ tel finden müſſe, um derartig wichtige Nachrichten ohne Verſpätung und mit der Gewißheit, die Adreſſaten auch zu erreichen, in die Welt zu ſchicken. Mit anderen Worten: man verfiel auf den Ausweg, dem Völkerbund eine eigene Sende— ſtation zu ſchafſen. Nun aber ſing eigentlich das„Theater“ erſt an. Eine Unzahl von juriſtiſchen und politiſchen Problemen wurde durch dieſen Vorſchlag ausge- löſt. Gewiß, der Völkerbund ſollte eine Radio— ſtation haben, aber die Schweiz gab zu bedenken, daß der Völkerbund ja doch ſchließlich auf Schwei⸗ zer Gebiet liege, und daß in einem Kriegsſall die Möglichkeit beſtehe, daß von dieſer Sende⸗ ſtelle aus an alle Mitgliedſtaaten des Bundes die Aufforderung ergehe, ſich mit ihren Land-, See⸗ und Luftſtreitkräften an einem allgemeinen Völterbundskrieg gegen einen Staat, der ſich den Weiſungen des Völkerbunds rates nicht gefügt habe, zu beteiligen. Wie verträgt ſich eine der⸗ artige Möglichkeit, fragten die Schweizer, mit Europa, wenn Krieg aus⸗ unſerer Neutralität, die noch erneut im Frieden von Verſailles feierlich ſeſtgelegt und beſchworen worden iſt?. Die Schweizer alſo wollten auf ihrem Gebiete keine Radioſendeſtation des Völkerbundes, und Juriſten marſchierten gegen Juriſten, Gut⸗ achten gegen Gutachten. Der Völkerbund wandte gegen die ſchweizeriſchen Juriſten ein, daß bei einer ſo ſtrengen Auffaſſung der Neutralität ja auch die Brief- und Telephonverbindungen des Völkerbundsſekretariats mit der Außenwelt in Kriegs⸗ und Kriſenfällen Neutralitätsbrüche dar⸗ ſtellen könnten, da der Völkerbund ja die gleichen Aufforderungen, die er durch Radio an alle Welt richten würde, auch brieflich und telegraphiſch verſchicken könne und müſſe... Aber wie es nun einmal zu ſein pflegt,— wenn die Gutach⸗ ten ſich gegenüberſtehen, einigt man ſich weniger als zuvor, denn in der Politik und auch ſonſt⸗ wann im täglichen Leben fechten ja nicht die Gründe gegeneinander, ſie ſind nur Vorwände für die wirklichen Intereſſen, die ſich hinter ihnen verbergen. Die wahren Intereſſen, die bei der langjährigen Weigerung der Schweiz eine Rolle ſpielten, ſind niemals ausgeſprochen worden, aber fie ergeben ſich dem Nachdenklichen vielleicht, wenn er ſich vergegenwärtigt, daß Genf nahe, ſehr nahe an der franzöſiſchen Grenze liegt, und daß die Sendeſtation ja auch bei Genf liegen müßte,— alſo ebenfalls an der franzöſiſchen Grenze... Lange ging die Auseinanderſetzung, in der Oeffentlichkeit wenig beachtet, hin und her, wurde von Ratstagung zu Ratstagung geſchleppt, bis die Schweizer eines Tages fanden, daß ſie ihren ablehnenden Standpunkt nicht in alle Ewigkeit aufrechterhalten könnten und deshalb ziemlich überraſchend— ſelbſt eine Radio⸗ ſtatiun bauten, nahe bei Genf und dem Stüdt⸗ chen Nyon am Genfer See. Als ſie ſertig war, ſtellten ſie dem Völkerbund dieſe Station zur Verfügung und boten ihm an, daß er„in Kriſenzeiten“, das heißt alſo vor einem drohenden Krieg oder während eines Krie— ges, dieſe Station allein betreiben könne, wenn er einen ſchweizeriſchen Beobachter zu⸗ laſſen wolle. So ſteht nun die Station gegen— wärtig unter ſchweizeriſcher Leitung, man beför⸗ dert von ihr alle Radiotelegramme und Radio⸗ meldungen wie von einer gewöhnlichen Sende⸗ ſtelle, und beim nächſten„Kriſenfall“, wie es in der Völkerbundsſprache ſo ſchön heißt, wird ſie in die Leitung des Völkerbundes übergehen. Freilich behaupten ſehr kluge Leute, daß dieſe Station, in die der Völkerbund übrigens noch einen Kurzwellenſender einfügen will, ſo ge— ſchickt gebaut ſei, daß ſie von denen, die ihren Bau und ihre Einrichtung ſehr genau kennen, unter Umſtänden durch einige ſehr unauffällige Handgriffe außer Tätigkeit geſetzt werden könne. Und damit hat man zugleich auch die Erklärung ſowohl für die Vorgeſchichte, die langen Kämpfe, wie auch für die Tatſache, daß dieſe Sendeſtelle gar nicht von Völkerbundsleuten, ſondern von der Schweiz gebaut und erſt nachträglich dem Völterbund zur Verfügung geſtellt worden iſt. feuer. Geſtern nachmittag kurz nach 2 42. Jahrgang Aus Nah und Jern Gillesheim(Eifel), 16. Mai. Eine 18jäh⸗ rige legt Brände. Innerhalb weniger Tage ereigneten ſich um das letzte Wochenende hier drei Brände. Ein Mädchen aus Berndorf bei Hilles— heim. das erſt 18 Jahre alt iſt, hat ſich jetzt als Brandſtifterin bekannt. mtb. Kirn a. d. Nahe, 16. Mai. Schaden⸗ Uhr brach in den hieſigen Lederwerken der Wilh. Simon A.⸗G. in einem in den oberen Stock⸗ werken liegenden Speiſeſaal Feuer aus, das laſch um ſich griff und trotz der eifrigen Tätig— leit der Feuerwehren den Dachſtuhl des gro— ßen Gebäudes vollkommen in Aſche legte. Ge⸗ gen 9,30 Uhr abends brachen die Flammen abermals hervor, ſodaß die bereits abgerückten Wehren erneut gerufen werden mußten. Der Schaden iſt bedeutend; doch ſoll er durch Ver⸗ ſicherung gedeckt ſein. Wiesbaden, 16. Mai. Reichspräſident don Hindenburg kommt nach Wies. baden. Reichspräſident v. Hindenburg wird, wie nunmehr beſtimmt feſtgelegt worden iſt, am 20. Juni um 17 Uhr von Mainz nach Wiesbaden kommen un? an einer Feier im Kurhaus teilnehmen. Schwetzingen, 16. Mai. Das Schwetzin⸗ ger Spargelfeſt. In den Tagen vom 31. Mai bis zum 2. Juni ſteigt hier das weitbe— rühmte Schwetzinger Spargelfeſt. Die Haupt⸗ darbietung dieſes Jahres wird die Schwetzin— ger Rokoko⸗Aufführung„Das heitere Rokoko unter Kurfürſt Carl Theodor von der Pfalz“ ſein, und zwar am Himmelfahrtstage(29. Mai), nachmittags im Schloßgarten zu Schwetzingen, dann wieder am Sonntag, den 1. Juni. Die Aufführung, zu der Staatspräſi⸗ dent Dr. Schmidt für den Himmelfahrtstag ſein Erſcheinen zugeſagt hat, geht bei der Hirſchgruppe unter ſzeniſcher Leitung von Alfr. Landory vom Nationaltheater Mannheim vor ſich. Die Tänze werden jetzt ſchon von der Ballettmeiſterin am gleichen Theater, Aenny Haens, einſtudiert. Hunderte werden in hiſto⸗ riſch getreuen Koſtümen mitwirken und Tänze aus alter Zeit zeigen. Anſchließend wird in der„Wildnis“ das uralte Spargelfeſt als gro⸗ ßes Volksfeſt mit Beluſtigungen aller Art, italieniſcher Nacht uſw. gefeiert und man wird wieder als Spezialität friſche Spargelportionen aus bein Topf reichen. Der indiſche Freiheitskampf witb. Bombay, 16. Mai. 100 Anhänger Gandhis, die nach Schiroda zur Salzniederlage marſchierten, wurden vor dem Einſchiffen auf einen italieniſchen Dampfer verhaftet.— Das Mitteilungsblatt des Kongreſſes von Bombay erſchien heute früh trotz des Verbotes. Die Zeitungsverkäufer wurden verhaftet. Zuſammenſtoß zwiſchen Polißei und Anhänger Ghandis. wib. Maimanſing, 16. Mai.(Bengalen). Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Anhängern Gandhis, die die Lieferung alkoho⸗ liſcher Getränke an Schankwirte durch Regie⸗ rungsbeamte verhindern wollten, wurden un⸗ gefähr 90 Perſonen verwundet. Spezinlärztliche Unterſuchung des Stadtrates Vuſch enb. Berlin, 16. Mai. Die Staatsanwaltſchaft läßt heute, wie die „B. 3.“ erſährt, den Stadtrat Buſch durck Univerſitätsprofeſſor Dr. Kaſpar unterſuchen um feſtzuſtellen, bis zu welchem Grade deſſer Verhandlungsfähigkeit geht und welche Schä digung ſich vorausſehen läßt, wenn irgend not wendige Maßnahmen getroffen werden ſoll— ten. (Eigene Meldung!) Heute 2 Blätter Lokales Wiederſehensfeier ehem. 117er und der aus dem blauen Regiment hervorgegangenen Forma tionen ins Bensheim a. d. Bergſtr. Zu der Wie. derſehensfeier am 6. Juli 1930 iſt es Ehrenpflicht eines jeden 17ers, welcher einſt im Frieden dem blauen Rock und im Kriege die ſchlichte feldgraue Uniform mit Ehren und Stolz getragen hat, ſich mit ſeinen alten Kameraden wieder einmal zu treffen. Alle ehemaligen 117er ſind daher mit ihren Angehörigen hierzu herzlichſt eingeladen. Kein ehemaliger Kamerad, der den Wahlſpruch „Blau iſt die Farbe der Treue, blau iſt die Farbe des Leibregiments“ in ſeinem Herzen be— wahrt har, darf bei dieſer Wiederſehensfeier fehlen.— Ehrwürdige Denkmäler ſind bereits im deutſchen Vaterland von vielen Regiments— angehörigen als ſichbtare Zeichen treuer Kame— radſchaft und ehrenden Gedenkens für alle Zeiten geſchaffen worden. Auch wir wollen und müſſen unſere Ehrenpflicht erfüllen, ein Denkmal zur Erinnerung an die Kameraden zu errichten, d' im Weltkriege beim blauen Regimenx und ſeinen Kriegsformationen ihr Leben hingegeben haben für ihr Vaterland. Werbt daher für unſeren Denkmalsfonds, kauft Bauſteine fürs Denkmal. Da ſich die Wieberſehensfeier in erſter Linie mit der Errichtung eines Ehenmals für die gefalle— nen Kameraden beſchäftgen will, iſt es unum— gängliche Kameradenpflicht am Wiederſehenstage ins Bensheim teilzunehmen. Politik und Reli— gion ſcheiden aus, nur der Pflege der alien ochten Kameradſchaft ſoll dieſer Tag gewidmet ſein.— Nähere Auskunft erteilt Kamerad A. Müller, Darmſtadt, Weinberg traße 52. * 14 000 Amerikaner nach Europa unterwegs. In den letzten 48 Stunden(bis zum vorgeſtr. Mittag) hatten zwölf Ozeandamfer mit 14000 Paſſagieren Newjork verlaſſen, um ſich nach Europa zu begeben. Wieder eine großartige Filmſchau im Ceſipa. Zwei auserleſene Spitzenfilmwerke nebſt ſchöner Einlage kommen zur Aufführung. 1. Der franzöſiſche Spitzenfilm„Quartier Latin“ oder: „Paris du Stadt der Liebe“. Ein ganz fabel⸗ haftes Filmwerk, das man unbedingt geſehen haben muß. Es iſt eine Ausleſe der Filmkunſt, ein Film von dem die ganze Welt ſpricht. Carmen Rani und Iwan Petrowich 2 Weltfilmſtars in der Hauptrolle. 2.„Die Geliebte ſeiner Hoheit“ ein ganz großartiger hochintereſſanter Spitzenfilm ganz erſtkl. an Handlung, Spannung und Aufmachung. In der Hauptrolle Paul Richter, Vivian Gibſon, Mary Kid, Kurt Veſpermann und Hans Junker- mann. Beide Filmwerke ſind eine Sehenswürdig— keit ſondergleichen und alle Filmfreunde werden mit beiden Filmwerken beſtimmt zufrieden ſein. Eine vorzügliche Muſikkapelle verſteht es, die Film- werke vortrefflich zu illuſtrieren, ſodaß ſich ein Be⸗ ſuch doppelt lohnt. Das ſchönſte und billigſte Ver⸗ gnügen iſt ſtets ein Beſuch im Ceſipa. Ein Be— ſuch überzeugt. * Den ärztlichen Bonntagsdienſt hält morgen Herr Dr. med. Günther. * Im Silberkranze. Herr Gipſermeiſter Georg Dewald und Frau, Margaretha geb. Weck— bach, feiern am morgigen Sonntag Silberne Hoch- zeit. Wir gratulieren. Glückauf zur Goldenen! * Silberhochzeit. Morgen Sonntag, den 18. Mai 1930. feiert das Ehepaar, Herr Georg Laug 2., Friſeur, und Frau Margaretha geb. Haas, Waſſerſtraße, 34, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glückauf zur Goldenen! Deutſches Arbeitsdienſtjahr ſtatt Arbeitsloſenwirrwarr? Eine gute, geſunde Idee!— Schwierigkeiten der praktiſchen Durchführung.— Wenigſtens Zwang zur Annahme von Stellen in der Landwirtſchaft für Ledige! Die Idee iſt nicht neu. Man hat ſie gerade in der erſten Nachkriegszeit begreiflicherweiſe bei uns mit großem Intereſſe erörtert, als man noch nicht ahnte, welche Schwierigkeiten einſt dem Aufruf entgegentreten würden, der da— mals an allen Zäunen im Winde flatterte: Nur Arbeit kann uns retten. Hugo Stinnes hat noch ein Jahr vor ſeinem Tode, wenn wir uns recht erinnern, für ſieng rben. Bereits damals aber ließen unſere früheren Kriegs— gegner wiſſen, daß ſie einer Einführung all— gemeiner Dienſtpflicht ſprechen würden; fürchteten verſchleierie dentſche Heeres⸗ rüſtung. Auch heute würde man, fürchten wir, auf dieſer Seite, zum mindeſten von Frankreich aus, alle Auslegungskunſt anwenden, um mit Hilfe von Beſtimmungen des Verfſailler Vertrages über die militäriſche Ausbildung in Deutſchland eine ſolche Einrichtung zu hintertreiben. Mit der Praxis ſähe es heute wohl aus die— ſem Grunde ſchon etwas trübe aus, wenn man natürlich auch den Standpunkt vertreten kann, das Frankreich von 1930 ſei ein anderes wie das von 1922. Andere innerpolitiſche Um— ſtände des heutigen Deutſchland ſind noch wich— tiger. Sie ſtehen einer Ueberſetzung der Idee in die Welt der Wirklichkeit hemmend gegen— über. Die Idee als ſolche iſt geſund. Ein Jahr öffentlicher Arbeit für die Gemeinſchaft hebt deren Bedeutung im Bewußtſein, wirkt damit ſtaatsfördernd. Es lehrt Unter⸗ ordnung zum Zwecke der Erhaltung des Ganzen. Geſundheitlich kann ſeine Bedeutung bei rich— tiger Geſtaltung außerordentlich ſegensreich ſein. In einem Jahre kräftiger körperlicher Betätigung kann der Städter einen unerſetz— lichen Grund legen für die geiſtige Anſtren— gung der kommenden Jahrzehnte, die ihn an das Büro feſſelt. Man muß einmal das Wohl- tuende, den Menſchen in ſeinen ganzen Funk— tionen außerordentlich belebende eines ſol— chen, länger dauernden körperlichen Ausgleichs in der Beſchäftigung erlebt haben, um ſeinen Wert ganz ermeſſen zu können. Außerdem kann in einem Arbeitsdienſtjahr eine Fülle von Leiſtungen bewältigt werden, die im nor— malen Ablauf der wirtſchaftlichen Betätigung eines Volkes nicht in Angriff genommen wer— den kann oder doch nur in geringem Maße: Oedlandkultur, Teichbau, Forſtarbeiten uſw. Die Idee iſt gut— nur koſtet ſie Geld, deny große Landeskulturarbeiten kann man nicht mit noch ſo bereiten Händen allein an⸗ ſangen und die Menſchen wollen während eines Jahres ernährt ſein. Es iſt klar, daß große Kapitalaufwendungen notwendig wären, um die hier erforderlichen des langſamen, aber ſicheren ſozialen Herab— terbringungsvorausſetzungen zu erfüllen und die Pflichtarbeiter zu ernähren. Woher ſol⸗ len ſie heute genommen werden? Die Frage laſſen auch die Berechnungen offen, die Karl Schöpke in ſeinem kürzlich er⸗ ſchienenen Buch„Deutſches Arbeitsdienſtjahr in Deutſchland wider— ſtatt Arbeitsloſenwirrwarr“ angeſtellt (Verlag J. F. Lehmann, München). Zum min— deſten ſind ſoviel Faktoren vorhanden, die ihre Wahrſcheinlichkeit in Frage ſtellen, daß man auf ihnen allein u. E. niemals die ganze ge— waltige Organiſation eines deutſchen Arbeits— dienſtjahres aufbauen könnte. Allerdings iſt es auch nicht die Abſicht des Buches, einen ſinan— ziellen Organiſationsplan vorzulegen, obwohl gerade das eben wichtigſte Vorausſetzung einer praktiſchen Geſtaltung der Arbeitsdienſtpflicht— idee iſt und bleibt. Es geht dem Verfaſſer, der Leiter des„Landwerks“, einer privaten land— wirlſchaftlichen Schule zur Ausbildung von Arbeitskräften für die Landwirtſchaft in Pom⸗ mern iſt, nur um die Herſtellung einer„Noh— ſkizze“, mit der er„die organiſatoriſche und erzieheriſche Notwendigkeit und Möglichkeit des Arbeitsdienſtes“ därtun will, während er die Ausarbeitung der finanziellen Unterlage groß— zügigerweiſe den„Staatsmännern“ überläßt, die er allerdings im übrigen, ſo weit ſie dem verfluchten Staat von heute dienen, nicht gelten laſſen will. Schöple gehört jenem Kreis geſinnter Leute an, die leider guten Willen mit dem Können ſeln. So laufen ihm denn auch überall da, wo er gelegentlich politiſch oder volkswirtſchaftlich wird, leicht ſchiefe oder unrichtige Auffaſſungen unter, die dementſprechend abzulehnen ſind und den Wert ſeiner Ideen beeinträchtigen. Trotzdem verdient das Buch alle Beachtung denn es führt ſehr klar den Widerſinn vor Augen, der darin liegt, daß wir über zwei Milliarden ausgeben, um arbeitsfähige Menſchen mit Nichtstun am Leben zu er⸗ halten, ſtatt ihnen Arbeit zu verſchaffen und weil es aus ehrlichem Verantwortungs— gefühl ſich bemüht, einen Weg aus dem Elend der Arbeitsloſigkeit zu zeigen, in Verbindung mit einer Löſung der Landarbeiterfragen. Das iſt das Intereſſanteſte an ihm. Einen großen Raum nimmt die Schilderung des langſamen, aberen ſicheren ſozialen Herab— ſinkens der Erwerbsloſen ein. Die Unmöglich— keit zu arbeiten führt, das wird an einzelnen Beiſpielen eingehend und überzeugend nachge— wieſen, zu einem allgemeinen Verfall der Lei— ſtungsfähigkeit, zu Laſten aller, ſchließlich auch Erſchütternd zu denken, was aus einer Großſtadtjugend werden muß, die unter ſol⸗ chen Umſtänden zu leben gezwungen iſt. »Sie muß je nach der Widerſtandsfähigkeit des einzelnen an Einordnungs⸗ und Ar⸗ beitsfähigkeit dauernden Schaden leiden. Der Aufbau der Organiſation des Arbeits— dienſtes iſt ungefähr ſo gedacht: jedes Jahr werden alle jungen Leute, Männer u. Frauen die ein beſtimmtes Alter erreicht haben(ge⸗ dacht iſt an 20 Jahre), zum Arbeitsdienſt ein⸗ gezogen und durchſchnittlich drei Monate auf beſonderen Muſterbetrieben in den Grunder⸗ forderniſſen landwirtſchaftlicher Beſchäftigung ausgebildet. Dann kommen ſie gegen Ver⸗ hat. nationalſozial ſo oft den verwech⸗ 1 pegung und Taſchengeld in landwirtſchaft⸗ liche Betriebe und arbeiten dort dreiviertel Jahr oder ſie werden zu großen Landeskultur⸗ arbeiten herangezogen, weſentlich zur Bo⸗ wältigung der Erdarbeiten. Schließlich iſt auch an die Mitarbeit bei der Innenkoloniſation d. h. bei der Anlegung von Siedlerſtellen auf dem Lande gedacht. Schöple rechnet mit rund einer Million Menſchen pro Jahr und glaubt, mit 1,2 Milliarden RM. die Zeit der Ausbildung in dem erſten Vierteljahr beſtreiten zu können. Dem hält er die heutigen Ausgaben für die Arbeitsloſigkeit mit rund drei Milliarden ſei⸗ ner Meinung nach gegenüber und behauptet alſo, mit weniger als der Hälfte der heutigen Aufwendungen die Arbeitsloſenfrage gelöſt zu haben. In dieſer Rechnung ſtimmt nun allerlei nicht: Einmal betrugen die Einnahmen der Reichsanſtalt aus Beiträgen, Zuſchüſſen und Darlehen des Reiches 1929 rund 1,5 Milliar⸗ den und die Summen für die Wohlfahrts- empfänger, die der Verfaſſer einfach mit einer Milliarde annimmt, ohne genaue Unterlagen, können jedenfalls nur zum geringen Teil hier berechnet werden, da ſie ja auch durch die Dienſtpflicht nicht in Wegfall kommen, denn die ausgedienten Almoſenempfänger müſſen nach wie vor unterſtützt werden. Außerdem iſt es fraglich, ob die Einziehung eines Jahr— ganges junger Menſchen die Erwerbsloſigkeit der höheren Altersklaſſen beſeitigen kann. Fer⸗ ner: wird die Landwirtſchaft dieſe jungen Leute mit nur geringer Vorbildung gut ver— wenden können? Wer ſoll die Koſten tragen für die Kapitalaufwendungen, die Oedland— kultur neben den Leiſtungen für die Arbeits- kraft erfordert, ebenfalls ſo erfordert wie ver— ſtärkte Innenkoloniſation? Der Verfaſſer fordert Einſchränkung ſtäd⸗ tiſcher Luxusbauten, Herabſetzung und Streichung von Luxusgehältern, von über⸗ flüſſigen Tantiemen uſw. r fühlt hierbei, wie bei den ganzen Vor— ſchlägen, die er macht, daß das meiſte wohl un⸗ ter den gegebenen Verhältniſſen kaum durch— zuführen iſt, und ſo ſagt er denn einfach, nur die Diktatur werde die von ihm erträumte Blüte eines neuen Deutſchland ohne Arbeits— loſigkeit herbeiführen können. Wir wagen das zu bezweifeln. Italien hat einen Diktator und hatte im Februar 1930 beiſpielsweiſe 455 000 Arbeitsloſe ‚eine ganz ſtattliche Zahl für das Land. Es ſei anerkannt, daß das Problem der Arbeitsloſigkeit wie das der Dienſtpflicht groß und in vielem durchaus richtig geſehen iſt. Viel Anregung wird gegeben, und es iſt nur zu wünſchen, daß wir bald in der Lage ſein werden, den Ideen zur Verwirklichung näher— zutreten. Eine völlige Ueberwindung der heutigen Arbeitsloſigkeit mit Hilfe der Vorſchläge halten wir im Augenblick weder für finan⸗ ziell möglich noch für wahrſcheinlich. zn erwägen bleibt eine Umgeſtaltung der AUrbeitsloſenverſicherung in dem Sinn, daß landwirtſchaftliche Umſchulung noch mehr ge— fördert und gleichzeitig entſprechend ein Zwang zur Annahme von Stellen in der Landwirt- ſchaft für Ledige feſtgeſetzt wird, inſofern als bei Ablehnung van ſolchen Arbeitsmöglich— diten ohne triftige rund Ausſchluß aus der Verſicherung erfolg! DJK ⸗Sport Der Eutſcheidungskampf in Niederbrechen. Die nachfolgende Tabelle über den heutigen Stand der Kreisſpiele ergibt ein ſtark umſtrittenes Bild. Tabelle: Vereine Sp. gew. unentſch. verl. Torz. Punkte Viernheim 2 2—— 422 4 Niederbrechen 2 1— 1 53 2 Fulda 2 0— 2 428 0 Das morgige Spiel iſt entſcheidend inſofern als bei einer weiteren Niederlage von Niederbrechen dieſelben für die Kreismeiſterſchaft nicht mehr in Frage kommen, zumal Viernheim ſein letztes Spiel am 25. 5. 30 gegen Fulda auf eigenem Platze auszutragen hat. Für Viernheim ſind die Aus— ſichten am günſtigſten. Für die hieſigen ſteht ein großer Kampf bevor, vielleicht der Größte den ſie je beſtritten haben. Wir alle wünſchen, daß ihnen dieſer Wurf gelingt, einen weiteren Sieg; ein Un— entſchieden reicht auch ſchon, für Viernheims Far— ben zu buchen. Wenn die Mannſchaft mit Ruhe in den Kampf geht, dann iſt ſchon viel gewonnen. Durch Kampf zum Sieg!— Abfahrt der Mann- ſchaft per Auto ab Drehſcheibe 6 Uhr. Der Aus- gang des Spieles wird zwiſchen 5—6 Uhr im Aushängekaſten gegenüber der Kirche angeſchlagen. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 15. Mai. Weizen inl. 30,50 bi 30,75, ausl. 31,25 bis 34, Roggen inl. 18,2 bis 18,50, Hafer inl. 18 bis 19, Braugerſt⸗ je nach Herkunft 22 bis 24, Futtergerſte 17 bis 19, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 45, ſüd Weizenauszugsmehl 49, ſüdd. Roggenmel 70 bis 60⸗prozentige Ausmahlung 25,75 b 30, Weizenkleie 7 bis 7,25, Biertreber Sack 11 bis 11,25, Leinſaat 40. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 15. Mai. Es wurden notiert: Kälber 64 bis 84, Ferkel bis vier Wochen 35 bis 40, über vier Wochen 43 bis 48, Läufer 50 bis 62 Marktverlauf: Mit Kälbern mit⸗! Abends 8 Uhr Bekanntmachung. Betr.: Schweinerotlauf. Wir machen die hieſigen Schweinebeſitzer da⸗ rauf aufmerkſam, daß Anfang nächſte Woche mit den Impfungen der Schweine gegen den Schweine⸗ rotlauf begonnen wird. Da mit dem Eintreten der wärmeren Jahreszeit ein größeres Auftreten von Rotlauferkrankungen zu befürchten iſt, iſt es notwendig, die Schweine impfen zu laſſen. um ſich vor Schaden zu bewahren. Anmeldungen ſind bei Herrn Veterinärarzt Seigel, hier zu machen. Viernheim, den 17. Mai 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Bekanntmachung. Betr.: Die Kontrolle der luſtbarkeitsſteuerpflichtigen Veranſtaltungen. Zum Zwecke der beſſeren Kontrolle der luſt⸗ barkeitsſteuerpflichtigen Veranſtaltungen machen wir darauf aufmerkſam, daß wir jedem, der bei einer derartigen Veranſtaltung einen unverſteuerten Aus⸗ weis(Eintrittskarte, Tanzbändel pp.) erhält und dieſen bei uns— Zimmer 23— unter Nam- haftmachung des betr. Veranſtalters abliefert, den doppelten Eintrittspreis erſtatten. Das Central⸗ Theater fällt bis auf weiteres unter dieſe Maß— nahme nicht. Als verſteuert gilt ein Ausweis, wenn auf ihm ein Stempel„Vergnügungsſteuer verſteuert“ und das Bürgermeiſtereiſiegel ganz oder zum Teil ſichtbar iſt. Betr: Den Ausſchlag und die Erhebung der Bei- träge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigung für Viehverluſte im Rj. 1929. Mit der Erhebung der Beiträge wird in unſerer Gemeinde im Laufe der nächſten Woche begonnen. Die Beiträge betragen: 1. für 1 Pferd 1, RM 2.„ 1 Rind unter 1 Jahr 0,15 RM. 3%% l f über 1„ 9,285„ Die Bezahlung hat direkt an den Erheber Nikolaus Jäger 2. dahier gegen Quittung zu er— folgen. Viernheim, den 15. Mai 1930. Heß. Bürgermeiſterei. Lamberth. Gottesdienſtordnung der katholiſchen Gemeinde V'heim 4. Sonntag nach Oſtern. 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Ahr 2. hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge und Anweiſung der Plätze; es wird dringend gebeten, pünktlich und vollzählig zu er— ſcheinen. 2 Uhr Sakr. Bruderſchafts-Andacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. Halb 4 Uhr Verſammlung der unteren Ab— teilung der Jünglings-Sodalität im Löwen. 4 Uhr Verſammlung für alle Jungfrauen bei den Engl. Fräulein, die demnächſt Auf— nahme wünſchen und ſich anmelden wollen zum Eintritt. 4 Uhr Verſammlung des kath. Arbeitervereins im„Freiſchütz“, wozu auch die Angehörigen herzlich eingeladen ſind. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¾6 Uhr 1. S.⸗A. für Mich. Adler 11., in Bonndorf. 1/7 Uhr 3. S.⸗-A. für Kaſpar Hofmann. Dienstag:/ 6 Uhr 3. S.-⸗A. für Barb. Kempf geb. Bläß. 1/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Barb. Kempf gebor. Bläß, beſt. von ihren Altersgenoſſinnen. Mittwoch: 6 Uhr 2.,/ 7 Uhr 3. S.-A. für Mich. Adler 11. Donnerstag: ¼6 Uhr beſt. Amt für Sab. Schlo⸗ ſer geb. Wiegand, beſt. vom 3. Orden. 7/7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 7 Katharina Bormuth, beiderſeitige Großeltern und Angeh. Freitag: ¼6 Uhr beſt. Amt für A. M. Englert geb. Wunderle. 3/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Hoock und ledig 1 Gg. Bauer 3. 7 Uhr beſt. Amt für Luiſe Bugert geborene Schloſſer, Tochter Luiſe geehl. Beikert und Schwägerin Anna geb. Effler und Angehörige. Samstag: ¾6 Uhr beſt. Amt für A. M. Wink⸗ ler geb. Benz, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 3/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikolaus Renz und Wilh. Roos. 4 1/7 Uhr beſt. Amt für Lina Schumacher geb. Brechtel. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag Abend halb 9 Uhr Verſamm⸗ lung der Jungmännerbundes im Freiſchütz. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrer Lipp, Rektor Gillig und Frl. Regner. Beicht am Sams- tag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 18. Mai 1930. Kantate. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. halb 11 Uhr: Kindergottesdienſt. endverein und Mädch „See„%. Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen keine Aufnahme gewährt 2— 2 Odeuwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Sonn⸗ tag, den 18. Mai Programm-⸗Wanderung: Wein⸗ heim—Ritſchweiher—Leutershauſen. Abfahrt: OCE. 9,43 Uhr Vorm. Sonntagskarte Wein⸗ heim. Wegen der Teilnahme an dem Stiftungs⸗ feſt und der Wimpelweihe der Ortsgruppe Leutershauſen wird rege Beteiligung erwartet Der Führer. G.-V. Fängertreue. Sonntag, den 18. 5. 30. Vormittags 10 Uhr für den 1. Tenor und um ½11 Uhr für alle übrigen Stimmen Singſtunde Es iſt Pflicht eines jeden Sänger, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verein für gp. u. Körperpflege 1896. Sonntag, den 18. Mai Bezirksfeſt in Rimbach. Beginn der Kämpfe 8 Uhr. Abfahrt 6,43 Uhr O. E. G. Für Radfahrer 7 Uhr, Zuſammenkunft bei Vorſ. Huckele. Um zahlreiche Beteiligung der Aktivität wird gebeten. Der Vorſtand. Freitag Abend Zuſammenkunft der Aktivität im Lokal. Der Vorſitzende. gänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Generalprobe im Freiſchütz. Alle Sänger wollen pünktlich zur Stelle ſein. Hierzu ſind auch die paſſiven und Ehrenmitglieder, ſowie Freunde des Geſanges herzlich eingeladen. Abfahrt am Sonntag für S.⸗E. 9,28 Uhr mit Sonderzug der O. E.G. Sonntagsfahrkarten ſind am Samstag f. 1,40 RM. am O. E. G.⸗Schalter zu löſen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht.“ Morgen Sonntag iſt unſer Verein beauftragt, die Ab- ſperrung an wichtigen Punkten in Weinheim bei dem großen Berufsfahrer-Rennen„Quer durch Deutſchland“ vorzunehmen. Es wird die 7. Etappe gefahren, die von Stuttgart nach Frank- furt geht. Zwiſchen /9 und ¼10 Uhr kommen die Fahrer durch Weinheim. Unſere Mitglieder treffen ſich per Rad um 8 Uhr am Ortsausgang nach Weinheim. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. Club der Gemütlichen 1915. Sonntag den 18. Mai geſchloſſene Ausfahrt. Treffpunkt 5 Uhr morgens am Anker. Auskunft im Lokal. Führer Dr. Bimbelhuber. Es ladet ein. D. V. G.⸗B.„Liederkranz“. Heute Samstag abend 8 Uhr Generalprobe im„Deutſchen Kaiſer“. Kein Sänger darf hierbei ohne triftigen Grund fehlen.— Sonntag Morgen 7,30 Uhr Abfahrt per Sonderzug am O. E. G. Bahnhof. Angehörigen iſt Gelegenheit geboten, 9,28 und 12,43 Uhr fahren zu können. Sonntagskarte 1.40 Mk. Der Vorſtand. Rr. u. 3. B. Teutonia. Schützenabteilung). Heute Mittag ab 4 Uhr Uebungsſchießen auf dem Stand. Sonntag, den 18., mittags halb 1 Uhr, Abfahrt der Mannſchaften zum Bezirks- wanderpreisſchießen nach Käfertal, Treffpunkt am Lokal. Bei ſchlechtem Wetter Abfahrt mit O. E. G. 12,31. Der Vorſtand. Mänuergeſaugverein 1846. Heute abend 39 Uhr Hauptprobe zum morgigen Gaulieder— tag.— Abfahrt am Sonntag um 9,28 Uhr mit Sonderzug der Elektriſchen. Der Präſident. Geſangverein Flora. Am Sonntag früh Treffpunkt ſämtl. Sänger punkt 7 Uhr im Lo- kal. Abfahrt nach Fürth 7,30 Uhr Sonderzug ab O. E. G.⸗ Bahnhof. Unſere paſſ. Mitglieder ſind hierzu höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ im M.⸗T.⸗Filmpalaſt. Wenn der weiße Flieder wieder blüht, ſing ich dir mein ſchönſtes Liebeslied, immer, immer wieder, knie ich vor dir nieder, trink mit dir den Duft vom weißen Flieder. Wenn der weiße Flieder wieder blüht, küß ich deine roten Lippen müd, wie im Land der Märchen, werden wir ein Pärchen, wenn der weiße Flieder wieder blüht. Dieſer ſchönſte Muſikſchlager, millionenfach geſungen und getanzt, wurde gefilmt und gelangt ab heute im U. T. Filmpalaſt als Großfilmwerk zur Aufführung. Ein Film umwoben von volksliedhaften Melodien des Frühlings der Liebe, des Tanzes und des Glücks. Ganz Viernhein wird dieſe Woche wieder dieſes Wunderwerk beſuchen. Den in Mannheim laufenden Tom Mix Großfilm„Vogelſrei“ ſehen Sie heute Abend ſchon bei uns. Der beſte Tom Mix-Film des Jahres. Wieder ſteht ein Erfolgsprogramm auf den Spielplan, ſo daß wieder mit einer großen Beſucherzahl zu rechnen iſt. Volkspreiſe Werktags 50 und 80 Pfg., nnter Mitwirkung des großen U. T. Orcheſters. Alle Film- und Muſikfreunde treffen ſich heute wiederum im U. T. Volle Goldwährung. Vor kurzem hat die Reichsbank den letzten Schritt zur Wiederherſtellung der vollen Goldwäh— rung getan. Durch Verordnung vom 17. April wurde die Wiederinkraftſetzung des 8 31 des Bank— geſetzes ausgeſprochen, der ſeither, formell wenigſtens, aufgehoben war. Durch die Verordnung wird die Reichsbank nunmehr auch geſetzlich verpflichtet, ihre Noten bei Verlegung einzulöſen, und zwar nach ihrer Wahl in deutſchen Goldmünzen, in Gold— barren von nicht weniger als 1000 und nicht mehr als 35000 RM. oder in Deviſen. Sie wird, wie ſchon ſeither, die ihr vorgelegten Noten zunächſt in Deviſen auf Länder mit unbedingt ſicherer Gold— währung einlöſen, und wenn erforderlich, jede Menge an Barrengold zum Zwecke der Goldarbitrage ab— geben. Eine Wiedereinführung des Goldmünzen- umlaufs, wie er in der Vorkriegszeit beſtand und damit das Eindringen der Goldmünzen in den Klein— Strümpfe Damenstrümpfe ſelnſediqe Baumwolle, Ver. lörkung an Ferse u. Spllze 20 Damenstrümpie hochwe rl. Waschseide, welche ſeinmasch. Ware, sd? und 40 ſarbig. mu Repersle ist ellen“. Damenstrümpfe, Neko m. Kunsis elde plan, 30. 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Wahl. 1 45 Kinder- Schlüpfer in ollen Forben 95, Kunstseid.-Röcke lrlKol, mu kaum sidubatren Schonhelisfehlern und gestelll. que Quali! 1 EE Unter kleider, Chermeuze, 2 9 Rocthemdhose Charmeuse, gute Qual., mit 4 95 Kinder-Röcchen Seldenitlkol und Chermeuse. neuesle Farben Seſdemirikoſ und Charmeuse, —75 Unterkleider, Seiden. 5 95 8 10 Unter leider, Chermeuse mi brettem Spllzengollon relcher Spilzengarnlerung mil breiler Spitzengernlerung besuchen Sie unseren Erſrischungsrauml Gebäck aus elgener Konditorei NEN verkehr wird allerdings aus guten Gründen nicht f 0 22 erfolgen, da dies den Grundſätzen einer modernen 1 rationellen Goldwährung widerſprechen würde. Die Ausgabe von Goldmünzen für den Kleinverkehr be— deutet eine unnötige und teuere Zerſplitterung der nationalen Goldreſerven, die ſich weder wirtſchaft— lich rechtfertigen läßt noch vom Standpunkt der Währungsſicherheit aus erforderlich iſt. Dieſer Grundſatz der ſparſamſten Goldverwendung in der Währungspolitik iſt in faſt ſämtlichen Kulturländern mit Goldwährung anerkannt und praktiſch durchge— führt. Für die Stabilität unſerer Währung, die auch bei der bisherigen Handhabung durch die Reichsbank abſolut geſichert war, leiſtet die jetzt auch formalgeſetzlich eingeführte Goldzahlungspflicht volle Gewähr. Wenngleich alſo ſchon der bisherige Zu— ſtand völlig befriedigend war, ſo wird doch hoffent— lich die auch formelle E ſungspflicht ſich pſychologiſch günſtig auswirken und vor allem dem Sparprozeß und der Kapitalbildung MANNHEIM Die für SONNTAG, den 11. Mai vor- gesehene und wegen ungünstiger Witterung abgesagte Rasenhelenchtung und Illumination des Friedrichsplatzes mit Doppelkonzert findet nunmehr bei gutem Wetter am SONNTAG, DEN 18. Mal gegen 20,30 Uhr Statt. Verkehrs-Verein Mannheim E. V. 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Der Schlager ds. Jahres. [tragen aber die Viernheim Privat Schwarzweiß— Alle Welt ſingt und tanzt das berühmte Schlagerlied, eine Melodie von Glück und Frühling. Ganz Viernheim will dieſen ſchönſten Schlager ſehen„Wenn der weiße Flieder wieder blüht, ſing ich dir mein ſchönſtes Liebeslied“ uſw. Hauptdarſteller Vera Schmitterlöw und Walter Grübers. Der neueſte Wild⸗ Weſt⸗u. Die Senſation der Woche. arbßte Tom Mix Abenteuerfilm 8 Akte.— Der ſpannendſte Tom Mix- Film ds. Is. Man zeigt den Film zur Zeit in Mannheim. Das rode U.-J.-Orehester Ilustriert! Werktags 50 und 80 Pfg. Sonntags gewöhnliche Preiſe. Werktags Anfang halb 8 Uhr, Sonntags ab 4 Uhr, Ende 12 Uhr.— Es iſt wieder ein Erfolg für Viernheim und mit einer großen Beſucher— zahl zu rechnen. 5 Sonntag Nachmittag Große Kinder ⸗Vorſtellung! ... Achtung. Voranzeige. Achtung. Roſen blühen auf dem Heidegrab Turngenoſſenſchaft 1893. Sonntag, den 18. Mai auf unſerem Platze Serienſpiel Viernheim 1.— Ilvesheim 1. Anfang 3 Uhr. Vorſpiel 2. Mannſchaften. Anfang 1 Uhr. Jugend geg. Luzenberg in Luzenberg. Beginn 4.45 Handball. Da Hemsbach um die Keeismeiſterſchaft antreten muß, fällt das angeſagte Handballſpiel aus. Dafür Vereine Birkenau gegen Hohenſachſen ein Spiel bei uns aus. Die Spielleitung. Waldſpo— 2 Vereinshaus mit Kaffeereſtauration Vorm. halb 10 Uhr: Amicitia Viernheim B11— Auf dem BfR.-Platz: 09 Weinheim B1 VfR. Privat Beginn halb 12 Uhr Abf. 10,16 OCG. In Käfertal: Amicitia Viernheim 3.— S. C. Käfertal 3. Beginn 10 Uhr Abf. 9,16 OEch. Die Sportleitung. 5 J. K. — Spomtmlatz— Sonntag, den 18. Mai 1930 In Niederbrechen: 3 Uhr Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft. Miederbrechen l. Viernheim!. „Abf. der 1. M. halb 6 Uhr per Auto an der Drehſcheibe.“ Für andere M. Spielverbot(3. Sonntag.) S D Die Sportleitung. Zum allerbilligſten Tagespreis erhalten Sie: Weizenfuttermehl, Weizen⸗ kleie und Kornkleie, Treber, Malzkeime, Schnitzel, Weizenkeime, Gerſtenſchrot, Haferſchrot, Maisſchrot, Repskuchen, Palmkern⸗ kuchen, Viehſalz, Aürten Hühner⸗Kraftfutter, Taubenfutter u. Vogelfutter Alois Malter Aufruf! Zwecks Gründung einer Ortsgruppe aller ehmaligen werden ſämtliche Kameraden auf Sonntag, den 18. Mai, nachm. halb 3 Uhr, in das Gaſthaus zum Stern(Franz Erhardt) eingeladen. Die Einberufer. Saftladen zum grünen Laub. Cenlrat fim aas Die erſte und führende Filmbühne. Ih eule und Aolgende lage. Zwel der schönsten Filmwerke ds. Js. 0 Frankreichs Spitzenfilmwerk 1930. Ein Film von dem die ganze Welt spricht DID LIEBE DETEHRO VIC 1 8 0 Glänzende Höchstleistung, außergewöhnliche zarte u. feine Stimmung von selten schöner Pracht. Erschütternd lebenswahrer Hand- lung, mahlose Spannung, packend u. fesselnd bis am Ende. Aber auch überall ein ganz grober Erfolg. Faris, du Stad der Liebe Das Schönste, was man je als Filmwerk gesehen hat.— Carmen Boni und Iwan Petrovich in den Rollen der Liebenden, da- neben Helga Thomas und Gina Manes. Im 2. Teil sehen Sie abermals einen ganz erstklassigen Grohfilm Vivian Gibson, Paul Richter, Mary Kid, Kurt Vespermann und Hans Imkermann sind die Hauptpersonen des überaus schönen Filmwerks. Als Einlage der köstliche Lustspiel- Schlager Die Munderquelle Dieses Programm ist eine Auslese der Film- kunst und eines großen Erfolges sicher. Unssre ersiül. Musi-Rapele fns'riert. Anfang halb 8 Uhr. Ab 9 Uhr nochmals = ⁊ alles zu sehen.. Sonntag Mittag: Grone lugend- und Minder-Vorstellung. 1. Tarzans neueste Dschungel- Geschichten sieben Akte. 2. Ich hab für Sie ein bißchen Sympathie, sechs Akte. 3 Die Wunder- quelle, zwei Akte. Zusammen 15 Akte. Alle Kinder gehen zum Tarzan. face egg Ich bringe hierdurch nochmals mein Morgen Sonntag Heſſiſcher Landtag Darmſtadt, 17. Mai. In der geſtugen Land- tagsſitzung wurde die Ausſprache zum Voran⸗ ſchlag fortgeſetzt. Der Demokrar Reiber bedauerte den Perſonalabbau, der in dieſem Umfange nicht notwendig geweſen ſei, da die Lage Heſſens nicht ſchlechter als die anderer Länder wäre. Er wandte ſich gegen den Schulabbau, trat für die Rechte der Beamtenſchaft ein und erklärte zum Schluß, unter Zuſtimmung der Sozialdemokra— ten, daß der wohlgegliederte dezentraliſierte Ein. heitsſtaat das Ziel der Entwicklung ſein müſſe, die ſich gar nicht aufhalten laſſe. Man könne mit Recht ſagen: Heſſen iſt lebensfähig und geſund. Er ſei aber der Anſicht: Heſſen iſt nicht notwen⸗ dig.— Der Redner gedachte zum Schluß der be— vorſtehenden Räumung des Rheinlandes und des Befreiers Streſemann. Dann kamen die kleinen Gruppen der Oppo— ſition zu Wort. Dabei war intereſſant, daß ſich der deutſchnationale Abg. Böhm als Gegner des Einheitsſtaates bekannte, während der Redner der kommuniſtiſchen Oppoſition, Galm, für ſeine Richtung in Anſpruch nahm, die erſte Anregung für die Schaffung des Einheitsſtaates wie auch für den Preußen-Auſchluß, gegeben zu haben. Der Redner der Moskauer Richtung, Angermeier, äußerte die merkwürdige Anſicht, die Aufhebung der Beſatzung bedeute nichts weiter als den Wechſel des Unterdrückers. Die Franzoſen rückten ah u. die deutſche Schupo ein. Der Nationalſosialiſt Dr. Werner erblickte in der Verſtaatlichung des Schul. und Polizeiweſens den Hauptgrund für die heſſiſche Finanznot und polemiſierte dann hef— tig gegen den Landbundführer Dr. Leuchtgens. Nächſte Sitzung Dienstag. Die üblichen Quertreibereien gegen die Räumuna Die techniſche Durchführung der Rheinland⸗ räumung. enb. Paris, 16. Mai.(Eigene Meldung.) Ueber die techniſche Durchführung der Rheinlandräu— mung ſchreibt das„Journal des Debats“, die vorbereitenden Pläne zur Zurückziehung der fran— zöſiſchen Truppen ſähen einen Zeitraum von 50 Tagen vor. Um dieſe Friſt inne zu halten, hätte der Räumungsbeſehl mindeſtens am 11. Mai gegeben werden müſſen. Aus wohlbekaunn— ten Gründen ſei das nicht geſchehen, der Plan könne alſo nicht normal abgewickelt werden. Je- der Tag, der vergehe, erhöhe die Schwierigkeiten. Die Eiſenbahnwagen zum Abtrausport müßten von der Reichsregierung geſtellt werden, die auch das Ablaufen der Züge zu regeln hätte. Dieſe Züge müßten in den normalen Eiſenbahnverkehr eingefügt werden. Die Deutſchen ſeien von dem ausgearbeiteten Programm in Kenntnis geſetzt worden. Eine etwaige Beſchleunigung hänge von ihnen ab: Im ganzen genommen könne man wohl annehmen, daß ſie alles tun würden, um den möglichſt raſchen Abtransport zu erleichtern. Das Blatt kann, ſeiner Tendenz entſprechend, es nicht unterlaſſen, in dieſem Zuſammenhang eine Verdächtigung auszuſprechen, um für den Fall einer Verzögerung nicht die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden, ſondern von vornherein die deutſchen Eiſenbahnbeamten verantwortlich zu machen. (Wir meſſen den Ausführungen des Blattes leine weſentliche Bedeutung zu, da die Zuſage der franzöſiſchen Regierung vorliegt. Die Red.) Handel und Induſtrie Schifferſtadter Gemüſeauktion. Schifferſtadt, 17. Mai. Auf der geſtrigen Auk— tion notierten bei ſehr guter Anfuhr und lebhaf— ter Nachfrage: Spargel 1. 65—78, 2. 53—60, 3. 35 bis 43, Spinat 2—5.5, Wirſing 10—14, Rhabar— ber 6.5—8, Mangold 6—9, Feldſalat 10—12, Kopf— ſalat 4—6, Rettiche 6—9.5, do. Bündel 4.5—8 Radieschen 4— 5. Stadtrat Buſch haftunfähig. enb Berlin, 17. Mai. Stadtrat a. D. Paul Buſch iſt auf Veranlaſſung der Staats⸗ anwaltſchaft durch Univerſitätsprofeſſor Ge⸗ heimrat Kaſpar auf ſeinen Geſundheitszuſtand unterſucht worden, da auf Grund der letzten Unterſuchungsergebniſſe immerhin mit der Möglichkeit einer Inhaftierung zu rechnen war. Wie jedoch ſchon aus dem Gutachten des behandelnden Arztes hervorging, iſt Buſch nach den Mitteilungen, die er am Freitagnachmittag Staatsanwalt Dr. Weißenberg gemacht hat, keineswegs haftfähig. Auf Grund dieſes Gut⸗ achtens wird die Staatsanwaltſchaft, wie ver⸗ lautet, deshalb von irgend welchen Maßnah⸗ men abſehen. Stillegungen und Kündigungen. wtb Eſſen, 17. Mai. Auf der Auguſt Thyſſen⸗Hütte in Hamborn kommen am heuti⸗ gen Samstag 750 Arbeiter zur Entlaſſung. Die Zeche Heeßen bei Hamm hat beim Oberberg⸗ amt Dortmund für 500 Mann der Belegſchaft Entlaſſungsgenehmigung nachgeſucht. Die Gru⸗ be Füßeberg kündigte wegen Abſatzmangels ihrer 300köpfigen Belegſchaft zu Ende des Mo⸗ nats. Schließlich will die Zeche Fürſt Leopold in Dorſten zum 15. Juni weitere 50 Bergleute kündigen, nachdem bereits 50 entlaſſen wur⸗ den. Neue Todesfälle in Lübeck.— Bis jetzt 11 Kinder geſtorben. enb Berlin, 17. Mai. Heute ſind, nach einer Blättermeldung aus Lübeck dort zwei weitere Kinder geſtorben, ſodaß bis jetzt im ganzen 11 Todesopfer zu beklagen ſind. Ueberreichung des Briandſchen Frage⸗ bogens in Berlin. enb Berlin, 17. Mai. Der franzöſiſche Votſchafter de Margerie hat ſich für heute mit⸗ tag 11.30 Uhr im Auswärtigen Amt angeſagt, um der deutſchen Regierung den Fragebogen Briands für den engeren europäiſchen Zuſam⸗ menſchluß zu überreichen. Ein Reichstagsabgeordneten—0pfer an die Arbeitsloſen? Neichstagspräſident Loebe hat ſchon vor längerer Zeit die Anregung gegeben, einen Be⸗ trag der Abgeordnetendiäten zur Linderung der Erwerbsloſen⸗NRot abzuführen und für ſich perſönlich den Gedanken praktiſch verwirklicht, indem er von ſeinen Auſwandsgeldern monat⸗ lich 1000 Mark dieſem Zweck zuführt. Nachdem nun in der letzten Sitzung der Zentrumsfrak⸗ tion des Reichstages die Anregung gegeben u. gebilligt wurde, daß die Reichstagsabgeordne⸗ ten ihre Anteilnahme für die Not der Er⸗ werbsloſen durch Abführung eines Betrags zur Linderung dieſer Notlage zu erkennen geben, wird der neu angeregte Gedanke ausſichtsreich verfolgt werden. Wetterbericht. In ganz Europa ſteigt der Luft— druck ſtetig an, was auf Vorgänge in ſehr hohen Luftſchichten zurückzuführen iſt. Die unbeſtändige Weſtwetterlage der letzten Zeit wird dadurch be— endet. Im Lauſe der entſtehenden Schönwetter— periode werden die Temperaturen ſtetig ſteigen und allmählich ſommerliche Werte annehmen.— Wolkig bis heiter, vorwiegend trocken, bei ſchwa— chen zunächſt nördlichen, ſpäter mehr öſtlichen zinden mäßig warm. Gerücht, der ehemalige deutſche Kaiſer ſei in Eſſen unbegründet enb. Berlin, 17. Mai.(Eigene Meldung.) In Eſſen⸗Borbeck fand am Freitag vormittag eine Beſichtigung eines neuen Hochofenwerkes der Firma Krupp ſtatt, bei der ein neuer Dampf— hammer vorgeführt wurde. Unmittelbar nach Abſchluß der Beſichtigung durchliefen zwei Ge— rüchte die Stadt Eſſen, wonach Exkaiſer Wil- helm 2. in unmittelbarer Nähe des Herrn Krupp von Bohlen-Halbach an der Beſichtigung teilge— nommen habe und in einer kleineren Gruppe von Herren bei der Beſichtigung des Damfhammers geſehen worden ſei. Wie wir hierzu erfahren, ſind dieſe gründet. Veſatzungsſchacher mit Weichs⸗ eigentum Trier, 16. Mai. Am Donnerstag wurden in Trier von der franzöſiſchen Beſatzungsbe— hürde die große Zeppelin-Luftſchiffhalle, ſowie eine große Flugzeughalle verſteigert. Die Zeppelin⸗Halle die einen Realwert von über 1½% Millionen Mark beſitzt, wurde für 15 000 Franks, die Flugzeughalle mit einem Wert von 200 000 Mark für 7800 Franks verſteigert. Den Zuſchlag erhielt die Schrottfirma Max in Mülhauſen im Elſaß, da deutſche und lu— xemburgiſche Firmen ſich an dem Angebot nicht beteiligten. Die Beſatzungsbehörden haben ſich ſogar damit einverſtanden erklärt. daß der Abriß bis zum 15. Juni nicht beendet zu ſein braucht, und daß Schutt und Mauer⸗ ſteinee von den deutſchen Behörden auf deren Koſten beſeitigt werden müſſen. Die Erbit— terung über das Vorgehen der Beſatzungsbe— hürden iſt außerordentlich groß. Die Beſatzungsbehörden haben ſich vor der Verſteigerung weder mit der Stadt Trier noch mit der Reichsregierung in Verbindung geſetzt. In den Verſte'gerungsbedingungen wurde u. a. verlangt, daß die Hallen abgebaut und bis zum 15 Juni abtransportiert ſein müſſen und daß das Gelände in den Zuſtand gebracht werden muß, wie er vor der Errichtung dieſer Hallen. alſo vor dem Kriege, beſtanden hat. Sofern dieſe Bedingungen nicht erfüllt werden füllt nach der Veröffentlichung das Eigentumsrecht an dieſen Hallen wieder der franzöſiſchen Beſatzung zu. Deutſchland mußte auf Grrund des Verſailler Diktats ſämtliche Luftſchiffhallen an die Entente ausliefern. Die Hallen im beſetzten Geßbiel mußten in ihrem Zuſtand belaſſen werden und wurden von den Fliegerformationen der Beſat— zung benutzt. Durch ein ſpäteres Abkommen zwiſchen Deutſchland und der Botſchafterkonferenz find nach deutſcher Auffaſſung die damaligen Abma chungen zwiſchen den Beſatzungsmüächten. durch welche die Hallen verteilt worden waren, hin— füllig geworden. In dem Abkommen mit der Botſchafterkonferenz wurde nämlich feſtgelegt, daß alle von der Beſatzung benutzten Einrich- tungen. die früher deutſchen militäriſchen Zwecken dienten. alſo Kaſernen, Befeſtigungs- anlagen. Flugplätze. uſw. wieder dem Reich mit der Veruflichtung übergeben werden ſollen. ſie innerhalb einer beſtimmten Zeit wirtſchaftlichen, nichtmilitäriſchen Zwecken zuzuführen. Im Falle der Nichtverwertung müſſen ſie bis zu einem be ſtimmten Zeitpunkt zerſtört werden. Von deutſcher Seite ſind entſprechende Vor bereitungen bereits vor längerer Zeit getroffen worden um im Sinne der Abmachungen die be⸗ treffenden Anlagen wirtſchaftlicher Verwendung zuzuführen. Wie verlautet, ſoll vor einiger Zeit aber England unter Berufung auf die zu Be— ginn der Beſatzung zwiſchen den Beſatzungs— mächten getroffenen Vereinbarungen verlangt haben. daß ihm der zuſtehende Anteil an den Luftſchiff. und Flugzeughallen zur Verfü auf Erkundigung in Eſſen Zerüchte vollſtändig unbe— Samstag, Ie. Mai 1930 gung geſtellt werde. Darauf ſoll das Vorgehen der franzöſiſchen Beſatzung in Trier in erſter Linie zurückzuführen ſein. Ueber dieſes Vorge— hen Englands iſt man an deutſcher zuſtändiger Stelle um ſo mehr überraſcht als natürlich auch England nicht unbekannt iſt, daß wegen dieſer Luftſchiff- und Flugzeughallen— außer in Trier ſteht noch je eine in Griesheim und Spey— ersdorf— bereits ſeit einiger Zeit Verhand— lungen zwiſchen Deutſchland und der Botſchafter. konferenz geführt werden. Deutſchland wollte has Beſitzverhältnis an dieſen Hallen durch die Botſchafterkonferenz klären laſſen. Es hielt dabei an ſeinem Stand- punkt feſt, daß die Hallen zu jenen militäri— Anlagen gehören, die Deutſchland ebenſo wie die Kaſernen und anderen militäriſchen Ge— bäude nach Abzug der Beſatzung mit der er— wähnten Verpflichtung zurückgegeben werden müſſen. Nicht einmal zu einem Aufſchub der Verſteige— rung und Zerſtörung haben die ſchwebenden diplomatiſchen Verhandlungen die Beſatzungs— mächte veranlaßt. Zur Verſteigerung der Luftſchiffhalle in Trier enb. Berlin, 16. Mai. In einer rheiniſchen Zeitung heißt es, der Trierer Bevölkerung habe ſich infolge der durchgeführten Verſteige— rung der Luftſchiffhalle eine ungeheure Er— regung bemächtigt. Es wird der Regierung vorgeworfen, daß ſie ſchweige. Dieſer Vorwurf wird von unterrichteter Stelle entſchieden zu— rückgewieſen. Die Pariſer Verhandlungen mit der Botſchafterkonferenz in dieſer Frage gehen weiter und man hofft, zu einem Kompro— miß gelangen zu können. Zweifellos iſt be— dauerlich, daß ein Land, das eine große Heeres— macht und eine der ſtärkſten Seemächte dar— ſtellt, auf dieſe Weiſe bemüht iſt, die Wunden immer wieder aufzureißen, die durch die lang— jährige Beſatzung entſtanden ſind. Aus dem Rheinland wird gemeldet, daß ſich deutſche Firmen nicht an der Verſteigerung beteiligt haben, ſodaß für das Millionenobjekt der Luftſchiffhalle zur ber außerordentlich nied— rige Preis von 15000 Franken erzielt wer⸗ den konnte. Daß deutſche Firmen nicht aktiv an der Verſteigerung teilgenommen haben, iſt durchaus begreiflich. Sie hätten durch eine ſolche Beteiligung dem franzöſiſchen Vorgehen den Anſchein der Gerechtigkeit gegeben, und außerdem hätten ſie, da ja die zu zahlende Summe an die Franzoſen abzuliefern war, nur den Franzoſen die Taſchen gefüllt. Norwegiſch Stadt Vergen in Flammen Oflo, 16. Mai. Die norwegiſche Hafenſtadt Bergen wird im Augenblick von einem Groß⸗ feuer heimgeſucht, das einen ſo kataſtrophalen Umfang anzunehmen droht, wie der Rieſen⸗ brand, der im Jahre 1916 einen großen Teil der Stadt eingeäſchert hat. Das Feuer entſtand um 2.30 Uhr in einem Silo im Hafen, griff auf ein danebenliegendes Kohlenlager über und breitete ſich von da mit raſender Geſchwin⸗ digkeit weiter aus, dann ein Viereck aus Holz gebauter Häuſer eins nach dem andern ein⸗ äſchernd. Trotz übermenſchlicher Anſtrengungen aller Feuerwehren Bergens und der umliegen⸗ den Orte raſt das Feuer mit unverminderter Gewalt fort, doch hofft man nach den zuletzt eingetroffenen Meldungen, daß es gelingen mird, den Brand auf die ungefähr 60 Häuſer zu beſchränken, die bisher ein Raub der Flam⸗ men wurden. Das abgebrannte Stadtviertel war eines der intereſſanteſten der Altſtadt. Oelgeschäft in empfehlende Erinnerung und bitte um Zuſpruch der titl. Einwohnerſchaft. Mathias Hoock Waldstr. 13 unuuuaddacaaccthcccccccccchactececkatees Morgen Sonntag Die neueſten 0 Ma tan 0 6 4 n d Es ladet frdl. ein 5 e Der Wirt— Die Muſik. in Foulard Toile de soie K'seide Georgette ſind eingetroffen. 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Als ſich die Bewohner des Stadtviertels von ihrem Schrecken über die furchtbare Detonation erholt hatten, konnten ſie feſtſtellen, daß Men— ſchenleben nicht zu beklagen waren. Jedermann glaubte an einen Luftangriff. Der Morgen war jedoch von ſtrahlender Klarheit, nirgends waren Flieger zu ſehen. Zwanzig Minuten ſpäter explodierte eine zweite Granate mitten auf dem Boulevard de Strasbourg, in der Nähe des Oſtbahnhofs; diesmal wurden acht Perſonen getötet und dreizehn verwundet. Fünf ſchwere Einſchläge folgten am ſelben Tage in kurzen Abſtänden aufeinander. Ganz Paris war in der größten Aufregung. Die Front lag 120 Kilometer von der Hauptſtadt entfernt; deren Beſchießung durch Geſchütze galt als völlig unmöglich. Man glaubte an Bomben aus Flugzeugen, die ſich hinter Nebelwolken verbargen. Sachverſtändige ſtellten jedoch feſt, daß es ſich um richtige Artilleriegeſchoſſe ſchwerſten Kali— bers handelte. Nun war den Gerüchten Tür und Tor geöffnet. Man erzählte, der Feind befinde ſich ganz in der Nähe von Paris. Andere wollten wiſſen, daß es eigene Kanonen waren, die aus Verſehen ihr Ziel verfehlt hätten. Flugzeuge ſtiegen in Schwärmen zu Erkun— dungen auf. Front lag tatſächlich 120 Kilometer entfernt. Die Granaten mußten alſo von weittragenden deutſchen Geſchützen ſtam— men. Im Schallmeßverfahren ſtellt man feſt, daß ſich die Rieſenkanonen irgendwo im Bois de St. Gobain befinden mußten. Flieger— photographien deckten ganz deutlich erkennbare Spuren von Eiſenbahnlinien im Walde auf. So gewann man allmählich Klarheit. Wieder ſtiegen Flieger auf, die das Feuer der fran⸗ zöſiſchen ſchweren Artillerie auf das Bois de St. Gobain dirigierten. Trotzdem regnete es tage- und wochenlang Granaten über Paris. Die erſte Beſchießung, die am 23. März be— gonnen hatte, dauerte bis zum 1. Mai. Die zweite fiel in die Zeit vom 27. Mai bis zum 11. Juni und erfolgte aus einer neuen Stel⸗ lung, die Paris etwas näher lag. Die dritte dauerte nur zwei Tage, vom 15. bis 17. Juli während die vierte am 5. Auguſt anfing und am 9. Auguſt aufhörte. Im ganzen wurden in Paris 367 Tinſchläge gezühlt. Der Perluſt au Menſchenleben war trotzdem verhältnismäßig gering. 250 Men⸗ ſchen kamen ums Leben, 640 warden ſchwer verwundet. Der Kumpf ums dlüch. Roman aus dem Leben von». Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. Die (37. Fortſetzung.) Scheu und vorſichtig um ſich ſpähend, erledig⸗ te Johanna dann ihren Gang und in einer hal— ben Stunde war ſie wieder zu Hauſe. Nun kram— te ſie einen Handkorb hervor, in welchen ſie haſtig die notwendigſte Garderobe und Wäſche einpackte. Die Nachbarin war im Zimmer und Johanna erfand eine Notlüge, um deren Neugierde zu be— friedigen. „Ja, denken Sie, Tante Aurelie in Lübeck hat uns nun ſchon ſo oft eingeladen, doch mal auf eine Woche zu ihr zu kommen, und da ſie ein rei⸗ zendes Häuschen vor dem Burgtor beſitzt, mit einem ſchönen Garten, ſo habe ich mir gedacht, Vater würde ſich dort wohler fühlen. Vielleicht ſiedeln wir auch ganz nach Lübeck über. Vorläufig wollen wir uns dort erſt mal umſehen, darum packe ich nur das Notwendigſte ein. Sollten wir aber für immer dort bleiben wollen, ſo komme ich eines Tages her und hole den ganzen Haus⸗ halt nach.“ Die Nachbarin wunderte ſich noch, daß der Entſchluß ſo ſchnell gekommen ſei, aber Johanna wußte für alle Einwendungen raſch einen Grund anzugeben und dabei verſtand ſie ſo harmlos und gleichgültig zu plaudern, daß ein anderer, der ſie micht ſo genau kannte, beinahe hätte an ihr irre werden müſſen. Johannſen aber kannte ſein Kind und wußte, welch ein verſchloſſener, ſeltſamer Charakter es war.— Sobald die Nachbarin auf ein paar Minuten das Um ſo größer war der materielle Schaden, del ſich auf mehrere hundert Millionen Franker. belief. Jedenfalls hatte die deutſche Oberſte Heeresleitung ihr Ziel erreicht, den Feind zu demoraliſieren. Ueber eine Million Pariſer verließen damals die Hauptſtadt. Die Preſſepropaganda der Entente nutzte die Tatſache, daß eine Gra— nate während des Gottesdienſtes in die Kirche von St. Gervais eingeſchlagen hatte, weidlich aus. Colonel Miller läßt jedoch den deutſchen Artilleriſten Genugtuung widerfahren: ſie haben, ſo ſagt er, ſo gehandelt, wie jeder andere Artilleriſt an ihrer Stelle gehandelt haben würde. Sie haben das Geſchütz gegen eine befeſtigte Stadt gerichtet und keineswegs die Kirche aufs Korn genommen. Der Verfaſſer gibt dann noch ein Bild der Vorgänge, die ſich gleichzeitig hinter der deut⸗ ſchen Front abſpielten. Bereits gegen Ende des Jahres 1915 hatten leitende Ingenieure der Kruppwerke errechnet, daß ein Geſchütz mit 100 Kilometer Reichweite konſtruierbar ſei, ſeine Rohrlänge ſollte 35 Meter, das Kali⸗ ber 21 Zentimeter betragen. Die deutſche Hee⸗ resleitung verlangte aber ein Geſchütz mit 120 Kilometer Reichweite Zuerft erklärte man bei Krupp dieſe Forderung phantaſtiſch, ging jedoch an Lie Arbeit und war tatſächlich zum Anfang 1918 am Ziei. Im Januar 1918 fand das erſte Probeſchießen ſtatt. Am 23. März, 7 Uhr ſruß, ſtiegen im Wald von St. Gobain deutſche Flugzeuge auf und nebelten die Stellung ein. Am Geſchütz befanden ſich die Konſtrukteure, Dr. von Eberhard und Dr. Raufenberg, zahlreiche Generalſtabsoffiziere, an der Spitze der Kaiſer und Admiral Rogge, der die Bedienung kommandierte. Das Ge— ſchoß wog 120 Kilogramm. Seine Anfangs— geſchwindigkeit ſollte 1600 Meter in der Se⸗ kunde betragen. Das Geſchoß beſtand aus drei verſchiedenen Sprengſtoffladungen. Zwei an— dere ſchwere Geſchütze waren in der Nähe auf— geſtellt, ſie hatten die Aufmerkſamkeit des Feindes abzulenken und begannen einige Se⸗ kunden vor dem erſten Schuß des Rieſenge— ſchützes das Feuer. Endlich ertönte das Kom— mando:„Feuer!“ Nach fünfzig Schüſſen wurde Feuerpauſe kommandiert. Bei den Stellungen im Bois St. Gobain befanden ſich fünf Ge⸗ ſchütze dieſer Art, von denen eins ſpäter durch Rohrkrepierer außer Gefecht geſetzt und vier vollſtändig verbraucht wurden. Insgeſamt wurden, einſchließlich der Modelle, ſieben Ge— ſchütze hergeſtellt. Wie Oberſt Miller in ſeinem aufſchlußreichen Buch behauptet, ſteht die Her— ſtellung von ähnlichen Geſchützen auf dem Wehrprogramm aller Großmächte. In der Oeffentlichkeit redet man wohlweislich nicht davon. 1 für Bunte Zeitung Der Spargel. Wenn die Menſchen in der Schönheit des Frühlings ſchwelgen, dann kommt auch als ein Genuß des Magens der Spargel auf den Markt. Er wurde ſchon von den alten Römern eine Schmeichelei für den Gaumen“ genannt u. galt ſchon damals als ein Leckerbiſſen. In Deutſchlan“ hat der Spargel erſt wieder in der Mitte des 16. Jahrhunderts ſeinen Siegeszug angetreten. Im Jahre 1578 tauchten Spargelbeete am Nie— derrhein auf und allmählich entſtanden auch in anderen Teilen Deutſchlands Spargelanbau— flächen. die ſich mehr und mehr ausdehnten. Heute liegen die ausgedehnteſten Spargelfelder 2 l* Zimmer verließ, kam der ſchwerſte Augen— blick. Johanna hatte ſich das Briefpapier bereits zurechtgelegt; ſie ſetzte ſich an den Tiſch, der vor dem Sofa ſtand, und zwar mit vem Rücken ge— gen ihren Vater hin, damit dieſer ihr nicht zu— ſehen konnte. Sie fürchtete, daß die Schwäche ſie vielleicht übermannen könnte. Knirſchend flog die Feder über das Papier. Johanna hatte als gelernte Buchhalterin eine große, energiſche Handſchrift, welche ſo recht die ganze Stärke ihres Weſens ausdrückte. Haſtig hatte ſie den Brief begonnen, aber nach den erſten Worten verſagte ihre Energie. Sie wußte, daß ſie mit dieſem Bruief ihr ganzes Glück vernichtete, daß es dann für ſie kein„Zu— rück“ mehr geben würde, und dennoch, es mußte ſein, und mit übermenſchlicher Anſtrengung ihre Bewegung meiſternd, vollendete ſie den Brief. Sie ſteckte ihn in einen Umſchlag und ließ ihn auf dem Tiſche liegen. Schnell ordnete ſie noch ein wenig die im Zimmer umherliegenden Sa— chen, dann trat ſie zu ihrem Vater. „Es iſt ſoweit!“ ſagte ſie leiſe. „Zum Abſchiednehmen?“ fragte wehmütig der Alte.— Wieder ſchlangen ſich die Arme von Vater und Tochter ineinander, und ſo traf ſie die Nachba— rin, die mit ihrem großen, ſechzehnjähvigen Soh— ne hereintrat, welcher den Handkorb nach dem Bahnhof tragen ſollte. Jetzt galt es ſchnell jede Rührung verbergen; ein letzter, inniger, zuſammenfaſſender Blick über das Stübchen, wo ſie geſtern das größte Glück ihres Lebens aufblühen geſehen hatte und von dem ſie heute nun für immer Abſchied nehmen mußte. Ein kurzer, ſchöner Traum mit einem allzuſchnellen, jähen Erwachen! Faſt vergleich⸗ bar mit jener wunderbaren Blume, die nur ein⸗ mal eine Nacht hindurchblüht und dann für im⸗ mer in der Mark Brandenburg, in Braunſchwelg, in der Nähe von Erfurt, bei Harburg und Lübeck; in Süddeutſchland ſind Hauptpflegegebiete des 1 Mainz, Bamberg. Schwetzingen und m. N Vom Gewitter. Ueber das Weſen der Gewilter hielt man bis vor rund 200 Jahren an der Auffaſſung feſt, die der griechiſche Philoſoph Ariſtoteles vertrat: er erklärte das Gewitter als die Entzündung brenn. barer Dünſte. Jetzt weiß man, daß der Blitz eine Entladung der Luftelektrizität zwiſchen Wolke u. Erde iſt und der Donner die Lufterſchütterung, die die Entladung begleitet. Viele Leute fürchten ſich vor Gewittern, und jeder Blitzſchlag jagt ih. hnen einen Schrecken ein. Solchen Furchtſamen wird die Sommerzeit verleidet, weil jede Wolke am Himmel ihnen die Furchi einflößt, es könnte ein Gewitter heraufziehen. Merkwürdigerweiſe fürchten ſich dieſe Leute mehr vor dem Donner als vor dem Blitz, obwohl lediglich. der Blitz Schaden anrichten kann. Am meiſten iſt man während eines Gewitters im Freien gefährdet. Man vermeide es daher, ſich unter Bäume zu ſtellen oder ſich in der Nähe metalliſcher Gegen- ſtände aufzuhalten. Wird man vom Gewitter überraſcht, ſo lege man ſoforr alle blitzanziehen— den Geräte, vor allem Senſen und Sicheln weg. Iſt jemand vom Blitz getroffen und bewußtlos, ſo ſind ſofort Wiederbelebungs. und Atmungs— verſuche vorzunehmen, wie das auch bei Waſſer— unfällen geſchieht. Ein Schüler, der eine Million gewinnt. Ein 16jähriger Schüler bes bekannten Eton— College gibt gegenwärtig Geſprächsſtoff in ganz England. Der Junge hatie ein Pferd im Lincoln— und im Großen National-Rennen gedoppelt; das will ſagen, daß er bei einem Buchmacher abge— macht hatte: ſollte ſein Pferd beim Lincoln— Handicap ſiegen, ſo ſollte der Einſatz für eines der am Grand National teilnehmenden Pferde gelten. Beim Lincoln-Hindernisrennen hielt der 16jährige auf Lionidas, der mit einer Quoie von 66:1 durchs Ziel ging; den unterhörten Gewinn ſetzte er hernach auf Chaun Goilin, der gleichfalls ſiegte und als Ouote 12:1 brachte. Der Erfolg war, daß der junge Mann ſich plötzlich im Beſitz eines Vermögens von faſt 50 000 Pfund, alſo ei— ner runden Million ſah. Beſonders ſcherzhaft an der Angelegenheit berührt überdies, daß der Ge— winn ihm faſt gegen ſeinen Willen, wenigſtens in der Höhe, zufloß. Er bereute nämlich nachträg— lich ſeinen Einſatz und drahteie dem Buchma— cher, er ſollte, falls Lionidas gewänne, nur die Hälfte des Gewinnes beim ſpäteren Rennen ein— ſetzen. Dieſe Drahtnachricht ſandte er auch ab, vergaß aber in ſeiner Aufregung die Unter— ſchrift, infolgedeſſen führte der, Buchmacher den Auftrag, wie urſprünglich gegeben, aus, und der glückhafte Etonbub gewann auf dieſe Weiſe ſeine runde Million. Allerdings har er einen Nachteil in Kauf zu nehmen; deun den Schülern des berühmten Eton— Colleges iſt jedes Glücksſpiel, alſo auch das Wet— ten bei Rennen, ſtreng unterſagt. Der Jüngling wird alſo nunmehr zu gewärtigen haben, daß, er mit Schimpf und Schande das EtonCollege verlaſſen muß. Vielleicht tröſtet er ſich aber damit, daß ihm das Rieſenvermögen die Möglichkeit gibt, ſich einen oder mehrere Hauslehrer zu hal— ten. Kein Wunder, daß er den Namen kennt. Eine engliſche Zeitung erzählt die folgende, angeblich wahre Geſchichte: Bei einer Werkbe— ſichtigung ließ ſich der Aufſichtsratsvorſitzende auch eine Reihe älterer Arbeiter, namentlich vorſtellen. So trat er auf einen grauhaarigen Arbeiter zu und fragte auch ihn, wie er heiße. Die Antwort lautete verblüffenderweiſe:„William Shakeſpeare“. Da lächelte der Herr und meint höflich:„Nun, das iſt ein Name, von dem ich ſchon gehört habe.“ Worauf der Arbeiter ſtolz er widert:„Kein Wunder! Wo ich ſchon über 25 1 7 Jahre hier tätig bin! der Vergeſſenheit anheimfällt! Vorſichtig rollte Johanna mit Hilfe der Nach— barin den Rollſtuhl aus der Tür hinaus, wäh— rend Pietje, der lange, ſemmelblonde Junge, den Handkorb auf die Schulter hob und die Stube verließ. Auf der Schwelle drehte ſich Johanna nach der Nachbarin um und ſagte zu ihr in gleichgül— tigem Tone: „Da auf dem Tiſch liegt ein Brief. Es iſt eine Beſtellung, wenn vielleicht Herr Steinthal nach Vater fragen ſollte. „Schön, ich werde ihn abgeben!“ Frau Böhlke. Die erwiderte Nachmittagsſtunden vergingen ſchnell. Der frühe Abend brach herein und brachte nach dem ſonnigen Tage wieder Sturm und Regen. Is war ungefähr ſieben Uhr; im Zimmer herrſchte dichte Dunkelheit. Da klopfte und klingelte es an der Tür, hinter der der alte Werkmeiſter mit ſeiner Tochter gehauſt hatte, erſt leiſe und beſcheiden, dann lauter und vernehm— licher, bis die Nachbarin von der andern Seite des Hausflurs heraustrat, um zu ſehen, wer denn dort ſei und ſolchen Lärm mache. Bei der ungewiſſen Beleuchtung einer flackern— den Gasflamme erkannte ſie in dem jungen Manne, der da an der Tür gegenüber ſtand, den Fabrikbeſitzer Erich Steinthal, den ſie ja erſt ge— ſtern aus Harveſtehude zu den Johannſens her— eingeholt hatte. „Ich denn niemand hier zu Hauſe? der junge Mann. „Nein, ſind alle weg!“ erwiderte Frau Böhl⸗ ke lakoniſch. Sie wollte nicht mehr ſagen, als abſolut nötig war.„Aber ich habe etwas für Sie abzugeben, Herr Steinthal—“ Frau Böhlke öffnete mit einem Schlüſſel, den ſtie in der Hand hatte, die Tür zu der Johann⸗ fragte ————— Der Drang zur Reichswehr. ö Nach Mitteilung des Reichswehrminiſteriums iſt für 1930 das Angebot für die in der Reichs⸗ wehr in Frage kommenden Laufbahnen für Abi⸗ turienten weit höher als der Bedarf. Beim Heer beträgt der Bedarf für die Offizierslaufbahn jährlich 180 Anwärter(Angebot 1930: 800), für die Sanitätsoffizierslauſbahn 15(300), Veteri⸗ näroffizierslaufbahn 10(120), Heeresbeamten⸗ laufbahn 45(250). In der Marine iſt für die Seeoffizierslaufbahn ein jährlicher Bedarf von 45(Angebot 1930: 375), für Ingenieuroffiziere 13 (120), Saͤnitätsoffiziere 6(133), Marinezahlmei⸗ ſter 6(39). Jagd und Fiſcherei im Mai. Hoch-, Dam- und Rehwild verfärben und ihre Setzzeit beginnt. Der Rehbock hat bereits ausge⸗ ſetzt und großenteils ſein Gehörn vollſtändig ge⸗ fegt. Er darf in einigen deutſchen Staaten, ſo 9 Preußen, Baden, Braunſchweig, Anhalt, Lippe, Lübeck und Schaumburg-Lippe bereits vom 16. del Mts. ab geſchoſſen werden. Der zweite Ha— ſchiſatz fällt. Die Balz der Waldhühner erreicht Non Höhepunkt und erliſcht gegen Ende des konats. Während in Bayern die Schußzeit für Mer⸗ und Birkhähne mit dem 25. ſchließt für lichkeiten der Arbeitsbeſchaffung befaſſen, ſo iſt viel gewonnen. Nur zu leicht vergeſſen wir die Schwere dieſer ganzen Frage, beſonders für die heranwachſende Generation, deren Schickſal beſtimmend für die Entwicklung un⸗ ſeres Volkstums überhaupt ſein wird. („Düſſ. Nachr.“) Vermiſchtes Elf amerikaniſche Militärflieger aus Todes⸗ gefahr gerettet. wib. Newyork, 16. Mai. Minenſucher und andere Dampfer haben geſtern elf Militär⸗ flieger gerettet, die bei hohem Seegang und in den von Haifiſchen wimmelnden Gewäſſern zwiſchen den Inſeln Hawai und Maui nieder⸗ gegangen waren. Ein Militärflieger iſt er⸗ trunken. Während ein Geſchwader von 18 Flugzeugen zwiſchen den beiden Inſeln kreuzte, mußte eines von ihnen aufs Waſſer nieder⸗ gehen. Ein Waſſerflugzeug kam ihm zu Hilfe, aber der hohe Seegang verhinderte es, wieder aufzuſteigen: Zwei weitere Flugzeuge, die ebenfalls aufs Waſſer niedergegangen waren, gerieten in die gleiche Lage. Eines der Flug⸗ zeuge war über 60 Kilometer weit abgetrieben worden, bevor die Beſatzung gerettet werden konnte. Zurüclziehung der Polizeilommiſſare und Inſpektoren. wtb. Paris, 16. Mai. Das„Journal offi ziell“ veröffentlicht einen Erlaß des Innen miniſteriums, durch den die Polizeikommiſſare und Inſpektoren, die dem Kriegsminißter für den Dienſt im beſetzten Rheinland zur Verfü⸗ gung geſtellt worden waren, zurückgenommen und auf Poſten in Frankreich verſetzt word ſind. Sup Sind Qudlitatsware. Hennzejchen: 0 7 Def he me fi, nd /e yojsche gebote Hatun. ſen'ſchen Wohnung und ſchritt in dieſelbe hinein. Der junge Mann folgte ihr dabei und es kam der Frau vor, als ob ſein Atem beſonders ſtür— miſch ginge. Im Zimmer entzündete Frau Böhlke ein. Streichholz. Mitten auf der dunklen Tiſchdecke lag wie ein weißer, verhängnisvoller Fleck der Brief. „Der iſt für Sie!“ jungen Manne. „Aber bitte, ſo machen Sie noch Licht, damit ich leſen kann, was der Brief enthält!“ brachte Erich heiſer hervor. Umſtändlich und zögernd taſtete Frau Böhlke nach der Lampe. Schon ſtand der junge Mann neben ihr; er hatte den Umſchlag abgeriſſen und ſtarrte auf die Zeilen— nur einen Augenblick, da vernahm ſie einen Aufſchrei hinter ſich,— ſie drehte ſich in jähem Schrecken um, ſie hörte et— was fallen, ſtürzen,— eine wächſerne Hand krall— te ſich in die Decke, welche über der Kommode lag, und riß dieſe mit allen darauf befindlichen Gegenſtänden zur Erde herab. Ein Klirren, ein Krachen,— dann ein wil— des Aufſtöhnen. g „ 25. Nichts konnte mehr den Untergang des Stein— thal'ſchen Unternehmens aufhalten. Vergeblich machte der alte Juſtizrat der Fa⸗ milie mit den Angeſtellten und einigen Freun⸗ den der Firma die verzweifeltſten Anſtrengungen um die Kataſtrophe hinauszuſchieben, es nützte nichts mehr, aller derartigen Bemühungen ſchei⸗ terten an dem paſſiven Widerſtande, den ihnen der junge Chef ſelbſt entgegenſetzte. Cortſetzung folgt.) ſagte ſie und gab cn dem ig zu Pro⸗ Loß⸗ äoliſches Quarz 1 - und L5 1 Is de 5 ß a aus feinem n von Glimmer und ch iſt ebenſa mit Lö eil — — — N 6* g der kaliarmen Böden in d 0 ten 1 1 1 da der Lö D Rubrik. zum größ t teht, dem ab und Recht beträchtli 5 teren Odenwalds als durchweg kalidüngebedürft entſa lehm bezeichneten Ablagerungsprod be 0 bezeichnen ſind. hin 2 3 0 d Fel O 8 5 9 — ilch u Tei 58 d, iſt f ö pa au an Kali von 0 — 5 au 9 * in Ge ſe ſin beigemengt t t 5 en Proz alt geht durch d der 0 9 2 0 f 02 Verwitterung und Verlehmung lichw Der ein geringer. m über, wob mehr braune Farbe des Lößes, der al eichnen iſt, beruht in i 5 0 0 0 le 5 in Lö Farbe in eine eiße Die hohe Fruchtbarkeit ſeine gel übergeht. 5 Hkeik bi Treu zur Vorſitzen⸗ 7 1 Hickli eſchi ch ff. Lerch 2. als 2. * 5 33 Jahrgang he 2 G 7 1 9 as Vereins it großer Herr Georg Jahres 1929 d aden; er leitete m 5 7 1 1. Vorſitze zum Ende de eiter auf. Seite ſtand ihm kbarkeit wurde tung w Le ng und D ter ihrer chen der Anerkennu 7 der. Der Verein blühte un Als Zei hr Amt attgefundenen chten i den und d i an rückſi 1930 en ic undheit us Gef in der im Januar 2 m ſie a beide, nachde ie noch yrt: *. für 25⸗ folgende Herren gel purlos an t ruhte die iſationen t cht Zei gen ni er iſter, er, Maurermeiſ len Organ 7 1 rn ernannt. Letztere 0 iel nvorf tehens werden immermeiſter, 0 3 chdruck e tgliede wie in ſo vie 1918 gin B i dhauermeiſter, Sommer, Bäckermeiſter, ch 3 Sch akob Gan ereibeſitzer, 15 Während d il b Maurermeiſter. rigen chaft englermeiſter, zu Ehre Sp Dan. Schollmei nder zu Ehrenm d die Herren 8, 0 gliedſ 3. Buchbindermeiſter, jd r, Schloſſermeiſter, in it zalentin Fran tenmeier, Karl Möck, Bu ſche Herſ des 25 Veltmann, Georg Lerch II., Die Kriegsjahre 1914 dem Verein vorüber. i ig. ſammlung lebenden Grü ak. Emrich, il. Dörr, ktor skar 0 8 zoh. N Mart. — N Se — Unläßlich 9 jährige treue M derlegten, ätigkeit des Vere 2 Generalver faſt vollſtänd nie ſin T — mit Und Neben einem ein Lam⸗ ſiage zum„Biernheimer Anzeiger eiern. ngen. gewerbever a 8 eg zug fin Heimatkundliche. De ich be 1 * feſ em eine Gew 5 15 ) 7 25 Jahre Ortsgewerbeverein Lamperthe Tagen kann der Ort n 25jähriges Jubiläum f ſtl bieen ſei Recht wird dieſer Anla 5 „ i⸗ chen Eigen⸗ gt im Durchſchnitt it. L 1 einſten kapil icht 8 0 4 5 8 E hr gut bezeichnet w. t. 11 1 lanzen ra en der Anbe lehmboden infolge dieſer f ten ſehr hohe Ernten zu liefern ff rittel der Bö hr wie die 5 Waſſe brach 8 I. 0 9 0 9 2 aub etwas me is n f In gebni g 8 an Er D gen Reaktion ſti ikal günf f ö gen der P eindring 5 Bodens zu. e 8 eilchen geringer ello f 1 2 0 K n phy genden 0 8 e ahlreiche em mei 0 1 ſten 8 0 E * 5 1 en vorlie — — 0 55 Düngemittelausnutzung v hr t eine leichte Regulierung de aushaltes und ein mühe fein ſe ut bi ebieten zwei Mannhe d von irdenem und porzellanem G l 1 1 ö 9 f gute eine t, und nach d Neubauerunterſuchungen bei nur einem den der Kalivorrat iefen de 5 8 ß⸗ un ſcha n ſein hervorragende — 0 — igen gneten behalt an Sand beträ Lehmboden zu be laren Röhrchen läß * 0 r che nebe n in größere end der an e as Vorhandenſein vor ſeine der Lö 1. währ womit Sein tand auf 0 „daß ausgezeichneten E Boden gef ſſen nden if U ſchaften. den kann, iſt eine erhöhte Kalianwendung in den mit dlie— nur etwa 15 Prozent, der an ſandiger milde der Haupt vermag, wurzel bun Hälfte, de D fem 1 8 geologiſche Ent⸗ „die Frucht Böden letzt getroffenen Düngung gung ſtellte, bei den füt ue Angaben über die gen zur Ver dieſer 8 chaffenheit 0 folge und die zu gemacht. erſuchun 1 1 anerkennenswerter Weiſe Geldmittel zur Ermöglichung meiſten Proben gena dieſer Un ſtehung und Be maßnahmen ſtallinen kri 5 Böden de 0 — i chſt d ſo ergibt ſich, d zunã Betrachtet man Odenwaldes, e dieſer ft über die Häl aß t von über ſer zum anitarten unter 20 böden laſſen alſo Omg Kali(in 100 g e aus ihrer geologiſchen Ent chiedenen Gr Böden einen Kaligehalt von 2 0 d nur 120% die 1. 1 Teil aus den ver Böden einen Kaligeha Trockenboden) aufweiſt, währen weitaus größten hervorgegangenen img haben. hiernach 1 8 U 77 11 . 2 eil der Oden⸗ fmütter ehörenden Böde 5 gegen T tie dem Boden des Buntſandſtein tein im Ver „um ſo enig ausgewaſchen s genügend das Kali bei Boden vor Da das Gran t alle Böden de 5 at und dieſ hr w t durchweg al um größte faf ieſem Ge en hervorgeht, iſt die⸗ keit zu. 5 ſuch nehmbarer Form im ſorgt daß hohen Kaligehalt h 2 1 Wie auch aus in dem Gra ion ang a en ſe r Natur den vorderen „ ſo rftig 0 5 nzenauf eichviel enthalten nur 20—30 mg die Hälfte der z teinformat 0 Kalibedũ Schlüf 20 mg liegt and d kaliarm und gl Die Granitverwitterung orgt anzufehen. sgeführten Feldver Kali in p handen. 1. Fa gewiſſe fla ſind dieſe Böden f Hat alſo Mutte f 1 tein einen ſehr f gef wald recht reich mit Kali ver licher hat ſie ſich ber verhalte mittleren Bunt nur wenig über tehung auf ihre ſes in den Verwitterungsvorgängen au hältnis zu den übrigen Ba wird, nitgebiet au mit Kali ver f der Zeit der Turn⸗ findet in ellung in 4 1 f erbeausſt Fe hiſtoriſe Mai e und auf 5 0 124.—29. hall D * 1 1 1 Kommers und 00 im. ef 8 erner in den Planken ſind v in imeſſe i er Ma ren Mannh *—.— 9 pertheim ſtatt. e vertretenen Ge⸗ in Lam urnplatz 1 * — dem 0 1 1 ie⸗ 5 ium ich, da ie Ver es einigen eben reiſen ge⸗ rtheim in 1 U chickt. Mit S ätigkeit während 0 U mancher Bez Ortes zum Wohle t allgemein übl Anfangsſtad eich be ſetzte ſich aus fol⸗ T N ben und zu fördern e r auch in 3 hung im öffentlichen Leben un andwerkerk ückblicken. Er hat mit inem 9 . ö ſelbe im Nachfolgenden, * lich zahlr i ſere gen in ſe 1 e am Ort Jahres 1905 als 1 1 0 0 t auch einen Blick in d ehens zu Gewerbe zu h tze ſich ab 0 1 rein auf ſeine zt all erorde 5 . eiligt. Es No Fe Vir wollen die 0 erkal zur Verfügung ſtand, kurz ſkiz⸗ umfaf tau chen N 0 ö as Ule 1 9 5anuar des unern aus hieſi = 0 lung ſeines B zirft. Mat 4 5 10 Herren zuſammen hre f r icht wir N * Eife 9 den Ortsgewerbeverein Lamp te Der Verein beſtand 1 1 zife . 1 U uns 0 2 eige und i gtuung kann der Ve hre ſe d Ja 9 8 chroni man eins ſowei Ugemeinheit bet 1 1 Aus en bei einem ſo em ißt. A 7 it zieren. ieſe 61 Mitgliedern. Der Vorſtand Es war im, 1 1 beherz u rufen. enden 5 2 Henu 1 8 werbezw der 25 der lang, 5 au 9 9 l=, chmuck⸗ f f er di: 10 Tagen der Me eſe 5 1 atz einnimmt, e 9 E Hekrächze umringt, 8 lände; auch fäubende Lärm d 5 Die übrigen markt; man hat 11 an chiedene Kübe S d ebenfalls die Strohmarkt hin erf en, da e 1 kopen 11 1 det ſich di Zahnweh verteilt. e chirr.— er Schuhen und Pan die hieſige Naturalien— vielen Leuten efin 5 e von pirmaſenſ 0 offeln, dann noch Waffel 1 teht da ein ſem Platze während der 1 1 licher Löwe zu Grund den, Buden mit gen den 1 in den letz 1 1 ecken von Chriſtophle un I U und Kuchenbäcker Don en da 37 ſte an und ge ſelbſt b an die rüll dieſer B chen Vögel und der be nervenerſchütternd. n ſic 0 Verlu 0 ung verkauft haben ſo ttel geg e den Leuten, di tände, Tuchlä ben ein ſtatt tände iſt inde 50 1 2 Mi trohmarkte ackſalber, 0 1 i N Herrn Ren Hütte, die den P eſen 1 0 0 f ö OD Pre Tiſch großem nur eine große nen; das Ge di] nente be 1 1 7 ſſe woh f B nd Be ſſe chiedene 5 1 ging demſe und dem 0 Hütte des 9 chiedene A eſſe We 1 Me Dann uber chen u amm. 0 den er mit 5 1 f 1 eine Ma der auslär Blechinſtru t der ver Auf 2 D verf die 1 dam Kling, Schloſſermeiſter, 1. Vorſitzender, 0 6 ch auf dem Spei 8 U Schaubude i Maurermeiſter, mitt, Sattlermeiſter, ſer, iedri Fri Fran. — 2 N * ermeiſter, Rechner, ind r, Schriftführer, lt Phil. Illſus, Maurerme Gleich 2 tav Steinbach, 2. Vorſitzender, Jakob Emrich, Buchb enmei Du ehrer Ger L 2tc. figuren 8 von Kopelent, r, Wach lle; auf dem Schloßplatze f 1 eiltänze ſe Stereo tete Kuh, S ere Karu ie Sammlung eine mißgeſta Auch ſind da mehr daſelbſt ei ſter, Wagnermeiſter, „Tüncherme Weißbindermeiſter, lbetz eiſe Ihil. ſter, Beiſitzer. 1 lrena von engliſchen yzeum, iſt eine 2 8 * 1 end or, 2. Vorſitz . Vorſitzender, ter, Rechner, Schriftführer. iſter unſeres Ortes tet von den Herren 04 Mitglieder Schloſſermeiſter, Maurermeiſter, i iſter, ei ſter, 1 ermeiſ i Schuhmacherm Georg Lerch 4., Tünch urermeiſter, nermeiſter. Herren alle Handwerksme akob Thomas, Maurermeiſter, ler, f idt, Elektrome ie er Verein, der jetzt 1 ieg Strubel, Ma Jak. Rupp, Adam Illius Kettler, Schre d, gele gt ſin Jakob Schm Vilhelm Z Jean Illius, Ba Karl Kirſch, Schreinermeiſter, Franz alt. Ad. Tramer, Adolf Heute wird d und in dem faſt 3 2 vereini Beiſitzer ſind d 0 „ Maurermeiſter, Bloch Ludwi ter, Schreinermeiſter, chloſſermeiſ Rupp. S Wilhelm Herz, Hartmann R 7*3 1 9 ſowie Vor⸗ aus Geſund⸗ Jahr ſpäter, Mitgl ter Steinbach, 0 Eine Hier⸗ Steinbach enſtvolle Av⸗ Leitung hat die der. Sein taltet, Ge⸗ eichnen un⸗ ſten. alten, i ie der geſteckten tvolle 1. ſein Amt ſtav i U res mehr. 2 äge abgeh ein die am 5. Januar 1 inge im! che Arbeit le Gu verdiens en der „L. etzt und verd zufrüh, ih bewährten chritte gemacht. legte der ſter Kl de Herr 0 ing, che Vortr ammenkünfte vera hrt und ande der Lehrli tzen einge i in ſi ſeiner und all den Re wurde Bildhaue i man an die Ausführung Unter eichenſchule gute Fortſ nach der Gründung, ſitzende, Schloſſerme ungen durchgefü h der 2. Vor ſid Es wurden lehrre enprüf in Jahre 1909 hn der Tod aus olgte, ging f 1 ziele. Verſammlungen und Zu 1 Sonntagszeichenſchule, : terrichtet wurden, konnte erfolgrei mit ſeiner ganzen Kraft beit geleiſtet. 8 heitsrückſichten nieder riß i bei hat er e 7 c 5 aimeſſe iſt, denn der er Tumult vorbei i Meſſe 1 e r darnach, damit ich ungeſtört roße bergehenden lich; ich ver⸗ Maime ſten 1 f 4 ik, der Drehorgeln und Kaufhaus „die den Vor t wirklich unausſteh lagen werden, und ſehne mich nu Mu Hauptteile der ie ſe zu mir ein. Viele Grüße an die Deinigen. Es grüßt Dich (Aus Mannheimer Geſchichtsblätter. 26. Ig. Nr. 4) leute ihre Waren anpreiſen, if ich Dich zur näe „da Du noch ſelten eine g hen haſt, ſo lade auf einige Tage Iromenade ums iedenartigen al die Me Buden wieder abgeſch oh, daß die meine gewöhnliche gerade an unſerem Reitern. fr jedesm 9 — 0 daß die wünſf Dies waren ungefähr d des Geſchreis der Meß geſe bin herzlich Lärm der verſch machen kann. Doch ei⸗ ſſe mit und dem hal⸗ eſ⸗ atz, teils längs Unter dem Kaufh chuh und Gymna auſe Lederlager; es b geweſenes Maime unter z, den Cä 5 e „Schirm⸗ und ehmarkte dermagazine von Her⸗ qa gen i 15 ie Da 0 Bi eil 1 eſi in kurzen Zügen d Dir ein wenig 0 Schulauf S at. Der Brief lautet er frü enden Worten und chüler d chen 1 11 ⸗„Band⸗ i idern, die mit prahl hnlich, tei Schrift, als etwas Ssblättern angekündigt wurden großem dem Paradep eit der hi 5 Monate Kle u erfreuen un ſo will ich Dir ben entwerfen. „große d „Hauben f 5 3 chlagen. ein verhindert warſt, uns ſe ſe Mai mit b. 1844) als 0 geſchrieben h lbſt Hut chauen, eine Schilderung der ge Menge gibt nachſtehender d! Da Du zur 3 (ge 186 5 Unwohl ten Beſuche ſe anzuf be, teils au e Ber Lieber Freun durch heftige Barazetti 1 den ſich da Die Buden waren, wie gewö Schuhläden in Eine anſchauliche Schilderung d Sie begann am 1. dauerte bis zum 14. die Kaufhausgewöl der Planken au ten die Tiroler ihre Han ren⸗ und Damenkle lächerlich gro mer Maimeſſe Deinem wer ſar ſiums um die Me fan ferner M — 2 7 läden, Korblager, in den Tage f ſich 5 war eine recht wälder Uhren un ne Tiſche chieden⸗ ö verſ übergehenden a unter welchen mitunter recht ie Augen der Vor unter dem Turme des Gebäude iguren, und Scheeren arbeitete Stücke d mit Gipsf zogen ſer⸗ chön ge⸗ 1 chlach⸗ zahl⸗ ſten Platz Kreutzer⸗ zn, eine an ifft, Frau ſpitzen, 350 fl. befindet deren Bude immer von einer chwärmt i den d an den Ecken ſowie S igarren uden, unter de und 18 pielwarenbud 5 und betreten den ffelb affeln betr ſind kleine Tiſche mit nen Mitte des Platzes, um 5 — SD. eiligenbilder ſtiederlage von meerſchaume letzten italieniſchen Kriege aufge— t, unſtreitig den er ere Wa f le§ ſich die 3 isſtück von Platzes das Kaufhau fin Pre nen Ecken des mf ellt, und auf der hl Schwarz s waren vie ein ſe ſich geſt chiedene Bilder⸗ und auf hier be 7 verſ große 9 * 5 Wir verlaſſen a nun Paradeplatz; hier ſind mehr nen jedoch, was die Güte der Straßer von hier, das gußeiſerne Stand tengemälde aus dem reichen Menge u behauptet ſtände, unter denen den verſchiede hübſche Auswa ſpannt. des Kaufhau Zigarren der ſein rmeif Nachfolger bild herum, liegen große Maſſen f Hierauf as Amt des em Tode bekleidete. ter Schönau das Amt des in il haft bis zu ſe iſſen übernahm Herr Schmiedeme Amt gew 21, Lorsch W. En.— Magere Wawdrnd verbot. 11 tung Dr. Ed. B= Schriftle