(Siernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) heimer Zeitung eis monatl. Viern erer ſerate und Notizen vor⸗ her.— Annahme v Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deut on Anzeigen in uns lands u. des Auslands 0 die Rieklamezeile 60 Pfg., nahmeſchluß für In kel einen Tag vor ſe U ile koſtet 25 Pfg., n 0 reiſe: Die einſpaltige Petit ufter Rabatt.— Arti lang abgeſt b n mittags 8 Uhr, größere 2· 8 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 9 1 and ⸗ gspr 0 5405 illu 1925 ſowie einen e u. beim Zeitungsträger e.— Bezu Geſchaftsſte mtl. das a e 7 5 Fah hme ben na hr nicht übernommen wer rückſichtigt.— Für die Auf chkeit b ann jedoch eine Geton e 1 . 7 werden nach Mögli ſtimmt vorgeſchriebenen Tagen vorſchriften bei Anzeigen 21577 Am Rathaus ſtr. Montag, den 19. Mai 1930 5 47. Jahrgang r E e es der ſikates rti gennahme des Schuldenzertifikat deutſchen Regierung und des Ze der Reichsbahngeſellſchaft 90 9 f 0 ö vier verletzt dre! he iebwunden izei ſtell 7 0 Zuſammenſtößen 5 2 ein und andjäger und wieder Nationalſozialiſt 3 3 Schuß zu durch 2 kan 8 E ommuniſten, erſonen bei. do N die In durch ft Kra Hiermit tritt der Voungplan in Er wird als unter dem 17. Mai in Durch ternationale Zahlungsbank. — Die Ord- lungsgebäude zerhaſtun— rſamm ol Ve 2 8 2 1 Im K Revolver her. einige d bisher erſonalien trden en ſin die J 2 2 2 2 aa i lbkommen unterzeichnet haben, not fiziert werden. Die Beziehungen der parationskommiſſion zu Deutſchland haben mit dieſer Inkraftſetzung des neuen Pla nes ihr Ende gefunden. Fe 0 e ie Die ehen. egriffen ange 2 2 hrung b ſtellung wird allen Mächten, die d ru ger 1 0 wurd doch tgeſtellt. feſ π eteiligten N B noch nicht erfolgt, der 5 7 Bald darauf eilte aus Re⸗ sagenten. Reparation E Abſchlußbericht des er wtb. Berlin, 18. D nt für e geſte 0 E Der Generalag Mai. tlicht zahlungen veröffen in dem es heißt: 3 Reparations die rn einen Bericht. ſſion und iſt inbarung kommiſſi ſtatteten Bericht 0 Nit dem von der Reparation af 9 der Krieg ſſion er kommi 10 l S 2 0 E ere * V wie in der Haager ar 1930 vorgeſehen, in Kra der neue Plan ft getre Janu vom 20. uſam hat vor-⸗ 2 5 — d — ßenden Tran ſiert. Der Ge— zahlungen plan autori Reparations komitee iſt in Berlin nd hat die abſchlie awe die Sfer ansf 1 D 1 füt J„* — 1 S a D mengetreten ten. fers unter der neralagent Sfe rans lichen die erforde dementſprecher T 1 f * 1 d genommen. die mit Geſchäftsſchl 1930 effektiv werden. dai am 17. N 7 5 Zeit Mär Voungplan Reparationskommiſſion ie nachgeprüften Abrechnungen für d 0 abſchnitt 1930, D 7 en 0 31 1929 bis eptember te Annuität 1. S e vom * es ereits U des J * der die ßt, ſind der umfaß unterbreitet worden An Orga— end⸗ Orga⸗ Folen— 6 der bis jetzt im Büro für al aller le * S dieſer A affenen und ee NA sch ralagenten hesplan gef Liquidation Geſchäfte 1 in der a D N S Gene nun de durch den ie Büros D niſationen ſind gültige Abwickelung deren — * niſationen iſt dem Liquidaror Mr. uff ü tätig war. ekretär Pariſer Veſprechung über General Guillaumat, Rheinlandräumung zahlungen * 2 7 5 tragen worden, 5 be parations 2 R che ey⸗ Rhein— ten ſter zmini il und Räu Kaſernen ätſcha werden. f pre ekre te lz in vor Wo Wie N W Tar 1 Be iellen ge heinlandräu 0 dung.) Sonn 2 5 B lot onen. 1 franzö⸗ fa übermittelt habe. t 1 1 erhielt. eral offi im Finan eral Guillaumat und der Gen Ger 9 1 Außenmini präſident den 8 Laufe der ur 9 (Eigene Me Landau, Germersheim ruppen lautet, daß da der 3 uppen mit der die in der Die in den iniſter tern nachmittag wieder eine T. Im * 5 Generalſtabe 0 EI Rheinarmee am der Philippe Berthe Kriegsminiſter Maginot, für den Truppen lweiſe nach bereit O hmen de wtb. Paris, 18. Mai. nunmehr äumungsbefehl von Pari Oberkommandierende der an ſtafſe folgen. 18. Mai. aßna erfo lſchon verpackten Woche verladen der * haber der 5 i fehl er in liegenden Tr ng machen. chung über die Y Übmarſchbefehle armee, zlautern 8 8 a 1 Oberkommando der franzöſiſche ſatzung 9 Abmarſch⸗Beſehl für die Pfälzer Garniſ ter Reynaud, der Che enb. Landau, Aus Beſatzungskreiſen ver tär am Quay d'Orſay, nahmen. mung abgehalten, Briand, Der Abmarſch ſoll liegenden Plänen zum größten Te oll ein Teil d ſollen in die dieu hat ge and, der Be land, Gen Garniſon liegen tag die 9 Kaiſer mung den Anfa der ſiſche f f ſer hört eine Beſprechung zwiſchen den tag ehör⸗ über Diens Beſatzungsbe Verwaltung rtes erfolgen. „ſoll am Montag und ichseiſenbahn⸗ die Regelung des Abtranspo den und der Re man weiter lam⸗ 7 onde bildete ein flammen erreichten eine — — Umgebung der * J 2 ganze Stich Meter. ſchaften mußten geräumt werden. — Die menmeer. Die umliegenden Ort öhe von 60 9 f Wegen der Hitze kann man ſich der Sonde nur au eine Entfernung von einem Kilometer nähern. Mehrere tauſend Arbeiter ſind beſtrebt, das großen chaden, der bisher euer einzudämmen. Der S 05 2 ſtündlich. 0 0 Millionen Lei beträgt, wäch Exploſion einer weiteren rumäniſchen hova-Tal während der gleichzeitig große s Tal fließen, wird eine kataſtrophale Ausbreitung befürchtet. 1 * m Pra J 8 Mai. Petroleumſonde. Bukareſt, 17. wtb. iſt eine neue Dad eummengen frei in Petroleumſonde explodiert. Bohrung Petrol 30 Kilometer von Ploeſti angelegt. mit ſämtlichen ötzlich aufgetretenen Roh Angehörigen der Hitlerjugend be— Bukareſt, 18. Mai. Bei der Sonde 31 der Durch einen pl inen Vortrag abbrechen. en: wo 155 äh in ernheim.— Poſtſchecklonto Nr Joh. Mart, Cech a U 3 U. der Sonn und Feiertag a e Blumen“, 0 — Annahme von Abonnements täg Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Faser.& 155 8. gebr und J.— Telegramme: — Och g. „Sterne eint 155 sblatt 5 nntag lalender. Frz. Noclenfeld, Gemeindebaumeiſter, Oskar Veltmann, Bildhauermeiſter. Nun findet die größte Veranſtaltung ſtatt: die Jubi⸗ läumsveranſtaltung des Ortsgewerbevereins Lampertheim vom 24.29. Mai. Möge ſie dem Lampertheimer Handwerk den Erfolg bringen, den man von ihr erhofft. An der Ausſtellung beteiligt ſich ferner die Knabenbe⸗ rufsſchule Lampertheim unter der bewährten Leitung des Herrn Rektor E. Schneider. Den auswärtigen Handwerkern und ſonſtigen Intereſ⸗ „Graf Zeppelin“ zur Rumäniſches Erdölgebiet Sicherheitsmaßnahmen Bohrungen vorgenom gleiteter Sturmtrupp der Nationalſozialiſten her Petroleumgeſellſchaft Steaua Romana in der Eine Sonde explodiert men und fünf große Klärbehälter entfernt, wurden lt.„NB.“ ſe Bonn ein von 50 Gemeinde Runcu, lausbruch wurde ein in der Nähe befindlicher 3 t getötet und ter entfernt ſtehende Arbeiter ofor Ingenieur ſchwer verletzt. Arbeiter durch Erdmaſſen ſ S wei drei etwa 0 2 owie ein ſie ſich jedoch Einige Mi o Waggon Rohöl ungeheure Rohölmenge 5 Die Sonde funktionierte vorher ganz nor mal und förderte täglich 1 zutage. Geſtern abend entzündete Klärbecken explodierten ftigen Detonationen. Die werer Wolkenbruch Flammen und die nach einander mit he Sch aus bisher unbekannter Urſache. nuten ſpäter ſtand eine in * heftige in wenigen nen wur ganzen der letzten n mit ernſten Er⸗ ſo im des Mittelrheins Metter weiter ſtieg. brachte 9 tark verletzt und wur Krankenhaus gebracht. * 0 die Ueberſchwemmungs⸗ 0 en, muß ma cht. Er ſtarb auf dem Weg Rheinſtrom, der ſchon i rs ſtart beſetzt— erlitten Einem Paſſanten wurden 0 Krankenhaus. Ein Dutzend Per ſteht zurzeit auf 6 Meter; geſtiegen war, daß der ſe, ſo Regengüſſ Wenn die Niederſchläge ch fortſetz iſſen rechnen. Der heutige Sonntag ge ſi lge des Regenwette Niederſchlagsgebiet chwere Verletzungen. beide Beine abgequet den in das Homburger den mehr oder minder den letzten Tagen Stunden um über einen Der Kölner Pegel bei 7 Meter beginnt gefahr. fo ins Ta eign 7 ee Straßenbau Steinbruchs benutzten ſion. wib. Newyork, 18. Mai. In Union(Weft t. Sechs Per et. Die Unglücklichen Stücke zerriſſen. mi ei einem chland und die Ver⸗ t Dyna erung des Haager Ab iesbezüglichen deutſchen Ge⸗ ien. i getöt fizierung des Haager tal i wurden buchſtäblich in i kommens durch Belgien, chmere Dynamitexplo i gen explodierten b ner in der Nähe eines 1. Die Ratiſizi kommens durch Deut kündung der d ſetze. 2. Die Rat Fol a) chnet i gende Feſtſtellungen als vorliegend be⸗ Kregime ldult Frankreich und 0 in ei virgini Schmiede ſechs Kiſten m ſonen wurden dabe Ab Großbritannien, tuierung der Internat 3. Die Konſt Zahlungsbank und d der ihr nach dem Haager Ab nalen to- e Uebernahme kommen zu⸗ i ichtungen ſowie die Ent⸗ fallenden Verpfl 2 2 2 2 2 2 2 7 i cherzahl, flüchteten, les abzuwarten. Beide chen Be Frankfurt überraſcht. kfurt ein ſchweres Stra Saalburgſtrecke zur Paddelboot. ttelt ſind, ertran i tter, von einem wolken ion wurden d gleitet, nieder. Auf dem deckten Plätze, etwa dre ein ie i 18. Mai. Gegen 17.30 Uhr — am Sonntag in Frank mpfes Eintracht dem Unwetter i 00 L. des Bodens ſauſte Paddler ertrunken Schweres straßenbahnunglük i Herr und eine Dame, deren Per It.„NB kenterte dabe Frankfurt a. M., tel der geſamten Beſu Der Wolkenbruch hatte Infolge der Glätte über Fran ſonalien noch nicht erm ßenbahnunglück auf der furt ein ſchweres Gew ken. Im Stad bruchartigen Regen be ſucher des Fußballka gegen Benrath von Alle Beſucher der unbe ohne das Ende des Sp Inſaſſen, ein vier Main ging Zwe Folge. nsagenten 2 d eichenſtellung 10 zur Der ſtark. Sämtliche lattform des aufwärts fah⸗ ge waren in⸗ ſacht Planes. deren Verlauf das Inkrafttreten des Saalburg mit ndet wurde, iſt folgen ben worden Die erſorderlichen Maßnahmen gimes des Dawes⸗ iſſion hat unter dem hrenden Zug. ion, in 1 t nach Homburg zu un des Kommunique ausgege ſtarken Regen verur ime des Poung⸗ ſ Doung⸗Planes verk i Homburg geſtern nachmittag infolge falſcher W die beiden Zü digkei 18. Mai. Ueber die Sitzung der in nen aufwärts fa aris, Auprall war außerordentlich Perſonen auf der P P Reparationskomm n ei war, i Zug der Strecke Ueberleitung des Ne planes zum Reg Die Reparationskomm ein Das neue Reparut Abſchlußbericht des Neparat die ebenfalls durch den größter Geſchw renden Zuges— ſtieß unterwegs aſtenkommiſ⸗ invernehmen mit Miniſterialdirektor Dr. Ruppel, fol⸗ Delegierten Sena⸗ dem Vorſitzenden der Kriegs! Vorſitz des franzöſiſchen ſion, tor Chapſal heute im E ich⸗ des te⸗ tar tung. Das Wetter hat ſich im Laufe des Mai. Das ges tet. Die erſte Strecke dieſes Fluges führt Start tſchiff„Graf Zeppelin“ iſt geſtern nach⸗ mittag 5.18 Uhr unter Führung von Dr. eſtlicher R 45 18. in w Dem über Marſeille nach Sevilla. Außer der 42⸗köpfigen Beſatzung befinden ſich 22 Paſſagiere an Bord. Das lin“ zu ſeiner Südan de von Menſchen bei. Mai. 18. wib. Friedrichshafen, Der Start des„Graf Zeppelin“. Af Tages etwas verſchlechtert. Es herrſcht bei Eckener zu ſeinem Südamerikaflug bewölktem Himmel Gewitterſtimmung. durch das Rhonetal Luftſchiff nahm Kurs 2 Friedrichshafen, Luſtſchiffes„Graf Zeppe rikafahrt wohnten tauſen Südamerikafahrt geſtartet ſenten möchten wir zurufen: Kommt recht zahlreich zur Ausſtellung nach Lampertheim, ihr werdet es nicht be⸗ reuen! Am Sonntag, den 25 Mai findet nachmittags um 2 Uhr ein hiſtoriſcher Feſtzug unter Mitwirkung des geſamten Lampertheimer Handwerks ſtatt. Dem Ortsgewerbeverein möchten wir unſere herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem ſilbernen Jubiläum ausſprechen. Möge er noch lange Jahre in erſprießlicher Arbeit zum Wohle ſeiner Mitglieder, der Gemeinde Lampertheim und des ehrſamen Handwerkes wirken. M. Heſſe. Die Hauptbodenarten der Provinz Starkenburg. Aus den Mitteilungen der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Darmſtadt. Von Dr.-Ing. L. Schmitt. I. Kurzer Ueberblick über die geologiſchen Verhältaiſſe a von Starkenburg. Da eine Beſprechung der Hauptbodenarten von Star⸗ kenburg ohne eine Berückſichtigung der geologiſchen Ver⸗ hältniſſe nicht möglich iſt, ſoll im folgenden ein kurzer Ueberblick hierüber gegeben werden. Die Oberfläche der heſſiſchen Provinz Starkenburg (3027 qim) wird im Norden und Weſten von der Rhein⸗ und Maintiefebene, im Süden und Oſten von dem Oden⸗ waldgebirge gebildet. Eine etwa in der Richtung von Heidelberg nach Aſchaffenburg verlaufende Linie teilt den Odenwald mit ziemlicher Genauigkeit in zwei landſchaft⸗ lich und geologiſch ſehr verſchiedene Gebiete. Während ſich im Weſten und Süden von dieſer Trennungslinie ein an ſchönen Tälern und Bergkuppen reiches Landſchafts⸗ bild darbietet, nimmt das Gebirge öſtlich und ſüdöſtlich dieſer Linie mehr den Charakter einer Hochebene an. Dieſe Verſchiedenheit in der Oberflächengeſtaltung wird durch den verſchiedenen geologiſchen Aufbau des Oden⸗ waldes bedingt. So iſt an dem Aufbau des Hochplateaus — auch hinterer Odenwald genannt— der Buntſand⸗ ſtein beteiligt, während ſich der vordere Odenwald aus kriſtallinen Geſteinen zufammenſetzt. Man nennt den vor⸗ deren Odenwald aus dieſem Grunde auch ſehr häufig den kriſtallinen Odenwald. An ſeinem Aufbau ſind neben den kontaktmetamorphen Schiefern die Erſtarrungsgeſtei⸗ ne, wie Diabas, Gabbro, Diorit und Granit beteiligt. Der Granit, von dem drei Arten unterſchieden werden: Hornblendegranit, älterer Biotit⸗ und jüngerer Biotitgra⸗ nit, iſt entſprechend ſeiner größeren Verbreitung in dieſem Gebiet am wichtigſten. An der Grenze zwiſchen kriſtalli⸗ nem u. Buntſandſtein⸗Odenwald tritt ſtellenweiſe in ei⸗ nem ſchmalen Streifen der für die Landwirtſchaft wichtige Zechſtein zutage, der als Kalklieferant für die in ſeiner Amgebung liegenden, ſehr kalkarmen Ackerböden in Be⸗ tracht kommt Bemerkenswert iſt außerdem noch das Auf⸗ treten der Sediment⸗ und Eruntirgeſteine(Porphyr), des Rotliegenden im Süden(bei Heidelberg, Schrießheim und Doſſenheim) und Norden(bei Groß-Umſtadt) der oben erwähnten Trennungslinie. Das Gebiet des Buntfandſteins, den man in unteren, mittleren und oberen Buntſandſtein einteilt, wird in etwa 12 km Länge und 4 km Breite durch den von der Müm⸗ ling durchfloſſenen Erbach⸗Michelſtädter Muſchelkalkgra⸗ ben unterbrochen. Die in dieſen Graben abgeſunkenen äl⸗ teren Schichten blieben von der Abtragung verſchont, weshalb hier noch Reſte des einſt den Buntſandſtein bedeckenden Muſchelkalkes zu finden ſind. Im Norden des Odenwaldes— nördlich der Linie Darmſtadt⸗Reinheim — ſchließt ſich als Uebergang von der Mainebene zum Gebirge das Gebiet des Rotliegenden mit ſeinen Erguß⸗ geſteinen, dem Melaphyr und Porphyr(Dreieicher Schwel⸗ le) an, das zum weitaus größten Teil von Wald bedeckt wird. Der Odenwald, der früher mit dem Schwarzwald, der Haardt und den Voge en ein zuſammenhängendes Ge⸗ birge bildete, fällt„ach Weſten an der ſogenannten Bergſtraße ſteil in die rheiniſche Tiefebene ab. Durch das Abſinken einer mächtigen Gebirgsſcholle und Bildung der oberrheiniſchen Tiefebene, verurſacht durch gewaltige Gebirgsbewegungen und Erderſchütterungen, wurde der Zuſammenhang dieſer vier Gebirge geſtört. Der große Einbruchgraben, der während der Tertiärzeit mit dem ſüd⸗ und nordeuropäiſchen Meer in Verbindung ſtand, wurde in der folgenden Diluvialzeit von dem Rhein und ſeinen Nebenflüſſen mit fluviatilen Ablagerungen, beſte⸗ hend aus Schottern, Kieſen,, Sanden und Lehmen, aus⸗ gefüllt, ſo daß die eingeſunkenen älteren Schichten ſtel⸗ lenweiſe mit einer mächtigen Schicht bis zu 100 m bedeckt wurden. An der Bergſtraße baut ſich, beſonders zwiſchen Heppenheim und Alsbach gut erkennbar, vor dem Steil⸗ abfall des Odenwaldes eine bis zu 40 m hohe Dilu⸗ vialteraſſe auf. Sie ſetzt ſich aus Anſchwemmungen des Rheins, Neckars und der Odenwaldbäche zufammen. In früherer Zeit mündete der Neckar nicht bei Mann⸗ heim in den Rhein, ſondern floß in etwa 5—6 km Breite bei höherem Niveau in nördlicher Richtung längs der Bergſtraße in der Nähe von Weinheim, Heppenheim und Zwingenberg, um ungefähr bei Trebur in den Rhein zu münden. Zur Diluvialzeit, während der mit Anterbre⸗ chungen der weitaus größte Teil von Deutſchland, mit Ausnahme unſerer Gegend und kleiner Gebiete von Mit⸗ teldeutſchland, von dem wir Skandinavien und den Al⸗ pen vordringenden Gletſchereis bedeckt war, führten dieſe Flüſſe viel gewaltigere Waſſer⸗ und hiermit auch Au⸗ ſchwemmungsmaſſen mit ſich als heute. Dieſen Vor⸗ gängen verdanken die erwähnte Diluvialterraſſe, ſowie diejenigen, die an anderen Stellen vom Rhein und Neckar gebildet wurden, ihre Entſtehung. Verurſacht durch das Zurückgehen des Eiſes und durch ein folgendes Kon⸗ tinentalklima nahmen in der jüngeren Diluvialzeit die Waſſermaſſen derart ab, daß das Rheintal vollkommer trockengelegt und hieraus eine Steppenlandſchaft gebil⸗ det wurde. Winde von großer Heftigkeit und Stärke wehten nun aus dieſem Gebiet Sand und Staub auf. Die gröberen und ſchwereren Sandteilchen wurden als Flugſand in der Ebene ſelbſt zuſammengeweht, der heute, meiſt von Wald bedeckt in einer Breite von etwa 6 km und einer Länge von 35 km beſonders gut bei Lorſch und Eberſtadt zu erkennen iſt, während die feineren Staubteilchen von dem Wind in weitere Entfernungen und auf größere Erhebungen transportiert werden konn⸗ ten. In dieſe Zeitperiode fällt ebenfalls die Bildung des Lößes, der als feiner Staub vom Wind aus weiten unbekannten Entfernungen herbeigeführt und im Wind⸗ ſchatten an den Abhängen der Bergſtraße, auf den Hö⸗ hen und in den Tälern des Odenwaldes abgelagert wurde. Auf einzelnen Höhen des Odenwaldes iſt heute noch der Löß als Reſt einer einſt ausgedehnten Decke vorhanden und häufig mit den Verwitterungsprodukten der Ge⸗ ſteine vermengt. Weſtlich und öſtlich der großen Flug⸗ ſanddüne des Rheintales haben ſpätere Ueberſchwem⸗ mungen des Rheins und des Neckars die Oberfläche in erheblicher Ausdehnung mit jungdiluvialer und allrvia⸗ len Flußſchlicken überdeckt. f 1 3 9 S — den verſtärkte er ſich Kurz nach 4 Uhr wurden die Schon in den Vormittagsſtun mehr. mehr und chiff mitnahm, her ftſ äcke, die das Lu tf letzten Poſt Zeit Kurze im ganzen 600 Kilo Poſt. hrt. päter kamen die 22 Paſſagiere, Etappe mitfahren angefü 9 ö erſte die die „unter ihnen befinden ſich u. a. Dr. Megias. der Leibarzt des ſpaniſchen Königs, Miniſterialrat d Haye, Karl Offiziere, v Wiegand und Dr. Guſtav Kauder. zwei ſpaniſche Badt⸗Berlin, Lady Drumman und Dr. Uhr Ecke au Um 5.11 tſchiff war dann um 4.30 f as Lu D Die Motoren wurden noch einmal kurz klar zur Abfahrt. geprobt. en befand tſchiff in ruhiger und angenehmer auf wird, deſſen Rückſeite Kaltluft vorrückt. In den fran aus der Halle. Jubel der Zu rheben und bald darauf „Luftſchiff marſch“ ſchwinden. aufgenommen die Deutſche See 8 Schiff. Uhr „Graf Zeppelin“ lichen Atlantik durch ſ üdamerikafahrt zu durch— teilt — — — 1 * Als letzte beſtiegen Dr. Kommando und langſam glitt der Luftrieſe 21.30 die Wetterlage über dem weſt— Das Flugwetter. wtb. Hamburg, 19. Mai. Ueber die Wetter⸗ lage in den auf der f 8 f warte mit, daß „Graf Zeppelin“ vor Beſancon. kſpruch des witb. Friedrichshafen, 19. Mai. Nach einem Sonntagabend Bordfun Fahrt gegen ſtarken Gegenwind dicht vor Be— ſancon bei ſchönem Sonnenuntergang. liegenden Gebieten ichen Europa und dem 5 ein Tiefdruckgebiet charakteriſiert ſich das Lu 1 1 um ſich um 5.18 Uhr unter dem ner und Kapitän Lehmann da ſchauer in die Lüfte zu e in weſtlicher Richtung zu ver Uhr ertönte da Aehnlich liegen die geologiſchen Verhältniſſe bei der im Norden der Provinz ſich ausbreitenden Mainebene, die die natürliche Fortſetzung der Rheinebene darſtellt, und in welche der Main ſeine mitgeführten Anſchwem⸗ mungsmaſſen ausbreitete. Auch hier wurden während des Steppenklimas mächtige Flugſandgebilde angeweht und feinſte äoliſche Staubteilchen als Löß nördlich des Odenwaldes in dem gegen ihn anſteigenden Gebiete von Groß⸗Umſtadt Reinheim abgelagert. In dieſem Ge⸗ biet iſt eine 1—2 km breite Uebergangszone vom Flug⸗ ſand zum Lößgebiet ſehr deutlich ausgeprägt. Den vom Main abgelagerten Schlicken und Lehmen kommt jedoch bei weitem nicht die Bedeutung zu wie denen des Rheins und Neckars. Schließlich ſind in dieſem Zuſammenhang noch die in jüngerer Zeit entſtandenen Schuttkegel der Gebirgsbäche zu erwähnen, die z. B. von der Modau und Weſchnitz am Rande des Odenwaldes abgelagert und bis in die Rheinebene hinaus vorgeſchoben wurden. II. Starkenburgs Bodenarten in landwirtſchaftlicher Hinſicht. Auf Grund der Mannigfaltigkeit der geologischen Ver⸗ hältniſſe ſind in der Provinz Starkenburg die ver⸗ ſchiedenſten Bodenarten— vom leichteſten Sandboden bis zu dem ſchwerſten Marſchboden anzutreffen. Dementſprechend ſind auch die chemiſchen und phyſikali⸗ ſchen Eigenſchaften der bei der Verwitterung aus den einzelnen Formationen hervorgegangenen Böden grund⸗ verſchieden.Entſprechend der mechaniſchen Beſchaffenheit der Böden, die von der Korngröße und dem Tongehalt bedingt iſt, unterſcheidet die landwirtſchaftkiche Praxis allgemein Ton⸗, Lehm⸗, ſand. Lehm⸗, lehm. Sand⸗ und Sandböden. Betrachtet man die Hauptbodenarten un⸗ ſeres Gebietes nach dieſen Geſichtspunkten, ſo ſind die Verwitterungsböden des kriſtallinen Odenwaldes, die zum größten Teil aus den einzelnen Graniten hervorgegangen find, als meiſt fein⸗ und grobkörnige ſandige Böden, we⸗ niger oft als ſandige Lehmböden und nur ſelten als ſchwere Böden zu bezeichnen. Wie bei allen Eruptivge⸗ ſteinen wächſt mit der Zunahme des Granitgeſteins an Quarz und Abnahme an Feldſpat der Sandgehalt des Bodens, während mit dem Anſteigen des Gehaltes an Feldſpat, den man als Repräſentanten der tonbildenden Minerale bezeichnet hat, der Boden eine lehmig⸗tonige Beſchaffenheit annimmt. Selbſtverſtändlich ſind hierbei auch der Grad der Verwitterung der Geſteine ſelbſt und die Lagerungsverhältniſſe zu berückſichtigen, unter de⸗ nen jeweils der Boden entſtanden iſt. Es kann z. B. ein von Natur aus mit Feldſpat beſſer ausgeſtatteter Horn⸗ blendegranit in einer Gehängelage, wo die Gefahr der Abſchwemmung der feinſten Bod zateilchen ſehr groß iſt, einen ſandigeren und ſteinigeren Boden geliefert haben als ein auf ebener Lage befindlicher Biotitgranit mit ge⸗ ringerem Feldſpatgehalt. So werden auch im hinteren Odenwald als Verwitterungsprodukte des Buntfandſteins je nach den gegebenen natürlichen Verhältniſſen Stein⸗ und Sandböden angetroffen. Je nach ſeinem Gehalt an tonigem oder kieſeligem Bindemittel entſtehen aus dem Buntſandſtein lehmige Sandböden oder echte Sandböden. Der mittlere oder Hauptbuntſandſtein, bei dem kieſeliges Bindemittel vorherrſchend iſt, liefert mit die ſchlechteſten und ärmſten Böden, die in unſerem Gebiet meiſt mit Wald bedeckt ſind, während die Schichten des oberen Buntſandſteins infolge ſeines höheren Gehaltes an to⸗ nigem Bindemittel einen an feinſten Teilchen reicheren Boden liefern. Das Gebiet des Rotliegenden, das wie ſchon erwähnt von ausgedehnten Waldbeſtänden beſtockt wird, alſo landwirlſchaftlich für unſere Gegend von nur geringer Bedeutung iſt, weiſt meiſt ſchwere lettenartige Böden mit oft ungünſtiger phyſikaliſcher Beſchaffenheit uf. Die bisher beſprochenen Verwitterungsböden der Eruptiv⸗ und Sedimentgeſteine werden bodenkundlich den eluvialen Böden zugerechnet. Man verſteht hierunter ſolche Böden, die noch an ihrem Entſtehungsort aus dem und dem weſtlichen rer Bewölkung und ewitterregen zu rechnen. Ueber zöſiſchen Mittelgebirgen Alpenvorland ſie⸗ a iteres Wetter mit vorwiegend nörd⸗ 8 größ Spanien tiof Nan i iſchen Inſeln ite herrſcht Schön⸗ g ſe. Der Zuſtrom ſah, daß ſie dem dem ſie das letzte Geleit geben den unerſetzlichen chtrauerten. den Kanariſchen In⸗ „auf offener See w er den heutigen Volks Frihedsdag(Freiheits- smannes und großen Euro⸗ ll Flaggen auf Halbmaſt, ſüdweſtlichen die ſpaniſche Oſtküſte hat Die Beſtattung Fr ſens geſtaltete ſich zu einem Volksereigni und Seebri i ten Stils. Die Freude üb kühlerer Luft bedingt be rdlich der Kanar Nanſens Beiſetzung u, denen man an ſt mit ſtärke i und dem gewichen. Uebera „war dem Schmerz über berall Menſcher Oslo, 17. Mai. wollten, aufrichtigen Herzens na bis etwa zehn Grad Nordbre wetterbewölkung. Verluſt dieſes Land päers ſeiertag, den ſogenan n ten 1 ſeln Bewölkungszunahme tag) ſtrichweiſem G licher Luftſtrömung; abwechſelnd Land der Schauer. Nö großen Mann, Spanien herrſcht he Muttergeſtein lagern. An ihnen iſt der allmähliche Ueber⸗ gang des Bodens zum Ausgangsgeſtein und deſſen Ein⸗ fluß auf den Boden ſelbſt ehr deutlich zu erkennen. Ihnen ſtehen die umgelagerten Böden, die man in der Boden⸗ kunde als alluviale Böden bezeichnet, gegenüber. Die Rheinebene mit ihren Diluvial⸗ und Alluvialböden wird von allen Arlen vom leichteſten Dünenſand bis zum ſchwerſten tonigen Schlickboden bedeckt, mit deren Eigen⸗ art der Anbau in vollem Einklang ſteht. Die große Flug⸗ ſanddüne, landwirtſchaftlich von geringem Wert, wird zum weitaus größten Teil der Waldkultur(Lorſcher und Jägersburger Wald) nutzbar gemacht. In Gegenden, in denen der Sandboden mit Schlick durchſetzt wurde, iſt ausgedehnter Feldbau zu finden, was auch bei den Böden der Bergſträßer Diluvialterraſſe der Fall iſt. Der Fluß⸗ ſchlick ſelbſt liefert unſere ſchwerſten lettigen Böden, die bei ſachgemäßer Bearbeitung zu den ertragreichſten und fruchtbarſten Böden zu zählen ſind. Vorwiegend der Wieſenkultur dienen die niederen Alluvionen des Rheins, die etwas höher liegenden Stellen werden des öfteren als Ackerland benutzt. Es iſt anzunehmen, daß, nachdem die Entwäſſerung dieſes Gebiets größere Fortſchritte zu ver⸗ zeichnen hat, der an ſich zur Ackerkultur geeignete ſandige Rheinſchlick immer mehr dieſer dienſtbar gemacht wird. Wie enflächen von großer Ausdehnung finden wir eben⸗ falls im Gebiet der verlandeten alter Neckar⸗ und Main⸗ läufe. Die Gebiete des diluvialen Lößes mit ſeinen Um⸗ lagerungsprodukten verfügen über meiſt ausgezeichnete Ackerböden, ſo daß beſonders in der Groß⸗Umſtädter Reinheimer Gegend eine auf hoher Stufe ſtehende Land⸗ wirtſchaft zu Hauſe iſt. Der Wald tritt hier ganz zurück, und die Wieſen beſchränken ſich meiſt auf die Böden des Alluviums. Die Gemeinden dieſes Gebietes verfügen entweder über keinen Wald oder haben ihn, wie Geor⸗ genhauſen, Zeilhard und Klein⸗Zimmern, in anderen Ge⸗ markungen im Gebiet des Rotliegenden und Flug andes bei Meſſel liegen. Die Böden des Flugſandes und der diluvialen Mainſande im Gebiet nördlich und nordöſtlich von Darmſtadt(Arheilgen, Wirhauſen, Erzhauſen, Mör⸗ felden, Urberach, Ober⸗Roden, Dudenhofen, Zellhauſen uw.) ſind ob ihres ſehr geringen Kalkgehaltes und ihrer meiſt ungünſtigen phyſikaliſchen Beſchaffenheit weniger fruchtbar, ſo daß hier im Gegenſatz zum Lößgebiet die Induſtriebevölkerung überwiegt. Der Charakter der Bö⸗ den der von den Gebirgsbächen gebildeten Schuttkegel wird oft durch das Gebiet weitgehend beſtimmt, das von jenen zu durchfließen iſt. So durchfließt die Modau vor dem Verlaſſen des Odenwaldes in ihrem nördlichſten Lauf das ſich am nördlichen Odenwaldrand ausbreitende Löß⸗ gebiet. Beim Austreten aus dem Gebirge lagerte ſie anläßlich von Ueberſchwemmungen den aus dieſem Ge⸗ biet mitgenommenen lehmigen und kalkhaltigen Boden in der Umgebung von Pfungſtadt ab. Der kalkarme kriſtalline Odenwald wäre als ihr Urſprungsgebiet nicht fähig gewelen, ſolche kalkhaltigen Anſchwemmungsmaf⸗ ſen zu liefern. III. Die Böden von Starkenburg und ihr Gehalt an leicht aufnehmbarem Kali nach den von der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Darmſtadt(1925 1928) ausgeführten Unterſuchungen nach Neubau r. Aus den bisher gemachten Ausführungen iſt unbedingt zu folgern, daß ſich die Böden von Starkenburg in Be⸗ zug auf den Gehalt an aufnehmbarem Kali, entſprechend ihrer geologiſchen Herkunft und ſonſtigen Eigenſchaften, ebenfalls ſehr von einander unterscheiden müſſen. Dies geht ſehr deutlich aus den Unterſuchungsergebniſſen von 508 Böden hervor, die an dem hieſigen Inſtitut u. a. auch auf ihren Gehalt an wurzellöslichem Kali nach Neubauer unterſucht wurden. Dieſe Bodenproben wurden von den heſſiſchen Landwirtſchaftsämtern, der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer und der landwirtſchaftlichen Ver⸗ ſuchsſtation in verſchiedenen Gemarkungen von Starken⸗ burg entnommen. Hierbei wurden nach den Richtlinien des Neichsernährungsminiſteriums, das in dankens⸗ und Zuſammenſtöße politiſcher Gegner der Nationalſoziali⸗ 200 Kommuniſten geſtört. Redner, Dr. Ley, mußte Rh., Eine geſtern in Honnef lung witb. Honnef a. haltene Verſamm urch etwa nationalſozialiſtiſche n wurde du N bge ſte Der ie Aüfſtands bewegung ⸗ n Indien 0 5 Der Angriff auf das Salzlager n von Dharaſan a. wtb. Bulſar, 17. Mai. Im ganzen liegen jetzt vier Abteilungen von je 50 Freiwilligen vor den Salzlagern von Dharaſana. Die Po— lizei hat ihnen den Weg verſperrt. Die Ein⸗ wohner von Dharaſana haben beſchloſſen, den Polizeibeamten alls Lebensmittel zu verwei— gern. . Forderungen ver indischen Mohammedaner wtb. Vombay, 17. Mai 1930. Die hieſigen Mohammedaner veranſtalteten geſtern einen „Paläſtina-Tag“. Aus den mohammedaniſchen Vierteln bewegte ſich durch die Stadt ein langer Zug von Demonſtranten, die Fahnen und Banner mit Aufſchriften wie„Nieder mit der Balfour-Erklärung“ trugen. Abends wurde eine Verſammlung abgehalten, an der 100 000 Mohammedaner teilnahmen. Es kam eine Entſchließung zur Annahme, in der es heißt: „Wenn die britiſche Regierung keine Schritte tut, um die Forderungen der Mohammedaner in Paläſtina zu befriedigen, dann werden die Mohammedaner zu erwägen haben, welche Schritte zu tun ſind, um einen Druck auf die britiſche Regierung auszuüben und zwingen, die rechtmäßigen Mohammedaner in Paläſtina zu bewilligen.“ In einer Anſprache erwähnte der moham— medaniſche Führer Mohammed Ali, daß er die Regierung um Erlaubnis zu einer Beſprechung mit Gandhi erſucht habe, mit dem er die Frage erörtern wolle, wie der Friede in Indien wieder hergeſtellt werden könne. Er fügte hin— zu, er habe dieſe Frage auch mit dem Vizekönig beſprochen. „Das Konzert der Enge!“ geſtohlen enb. Berlin, 17. Mai.(Eigene Meldung!) Die Kriminalpolizei iſt von dem noch ungeklär— ten Diebſtahl eines wertvollen Gemäldes in Kenntnis geſetzt worden. Es handelt ſich um das Verſchwinden des van Dyck-Gemäldes „Das Konzert der Engel“, das einen Wert von 30000 engliſchen Pfund hat. Das Gemälde war im November und Dezember 1929 in einer Kunſthandlung in Berlin ausgeſtellt. Nach Schluß der Ausſtellung ging es nach Brüſſel zurück. Der Beſitzer plante nun, es noch ein— mal in London auszuſtellen, und ſchickte das Gemälze in einer großen Kiſte an ſeinen Ver— treter in London. Beim Offnen der Kiſte in London mußte man feſtſtellen, daß nur noch der Rahmen da war, das Gemälde ſelbſt war herausgeſchnitten und ſeitdem nicht wieder zu finden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Leute die den Wert des Gemäldes kannten und von dem Transport nach London erfahren hatten, den Diebſtahl ins Werk ſetzten, um das Bild zu verkaufen. 40 000 Briefe ſoll der Zeppelin befördern. witb. Newyork, 17. Mai. Nach einer Mel⸗ dung der„Newyork Times“ aus Rio de Janei⸗ ro ſind dort bereits über 40000 Briefe zur Beförderung mit dem„Graf Zeppelin“ ayf⸗ gegeben worden. Da gleichzeitig zahlreiche Paſſagiergeſuche vorliegen, wird vorausſichtlich ein Teil der Poſtſendung nach Pernambuco gebracht werden müſſen, wo die Gasauffüllung des Luftſchiffes eine ſchwerere Belaſtung des „Graf Zeppelin“ geſtattet. S mp ums Elüch. Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg ⸗Saar. (38. Fortſetzung.) Erich war von der Gewißheit durchdrungen, daß man einen Gewaltſtreich gegen ihn ausge— übt, daß man Johanna gezwungen hatte, ihn aufzugeben und aus ſeinen Augen zu verſchwin— den, und dieſe Gewißheit erfüllte ihn mit einem dumpfen Trotz. Er hatte erfahren, daß Johanna an dem Ta— ge, an welchem ſie verſchwunden war, bei ſeiner Mutter einen Beſuch gemacht, und hatte infolge— deſſen von ſeiner Mutter Rechenſchaft verlangt. Da hatte Johanna ſich von ihm losgeriſſen. Er kannte zwar nicht die Urſache und wußte nicht, was man dem Mädchen geſagt haben konnte, aber das war ja ſchließlich gleichgültig. Daß es überhaupt möglich war, daß Johanna ſich von ihm losreißen konnte, ohne mit ihm zu ſprechen, daß es überhaupt etwas gab, das ſie auseinander— zureißen mächtig genug war, das was es, was Erich mit Grauen empfand. Erich fühlte ſich durch dieſen Treubruch in den geheimſten Regungen ſeiner Seele erſchüt— tert. Ihm war es, als ſei etwas in ihm geriſſen, — was nie wieder heilen, ſondern ewig eine ſchmerzende Wunde zurücklaſſen würde. Erich kam nicht darüber hinaus. Im erſten Augenblick hatte er den Entſchluß gefaßt, Johan⸗ na zu folgen, ihre Spur aufzuſuchen, die ſie zu ihrem unbedachten Schritt verleitet hatte. Aber er war von dieſem Entſchluß ſchnell zurückgekom⸗ men. Nach der ganzen Art ihrer Flucht, nach dem Ton ihres Abſchiedsbriefes war es unzwei⸗ ſie zu, Forderungen der Leiſtungen der Deutſchen Reichsbahn Der 15. Mai iſt für die Deutſche Reichsbahn ein Tag, der in ihrer Entwick⸗ lung ungefähr den Platz einnimmt, dem im täglichen Leben der Geburtstag entſpricht. Der 15. Mai iſt ſeit einer Reihe von Jahren nicht nur der Beginn eines Eiſenbahnzeitab— ſchnittes, an dem der neue Jahresplan und mit ihm eine Anzahl Veränderungen im Reiſe⸗ verkehr in Kraft treten, ſondern er veranſchau— licht ſeit Jahren deutlich auch die Entwick— lungskurve in der Leiſtungsfä higkeit der Reichsbahn. Vergleiche mit ausländiſchen Bahnen wird die Reichsbahnen im großen und ganzen nicht mehr zu ſcheuen brauchen. Durchſchnitts- und Höchſtgeſchwindigleiten un⸗ ſerer Züge ſind denen der engliſchen und fran— zöſiſchen Bahnen ebenbürtig. Seit dem Jahre 1929 läuft in Deutſchland wieder der F.⸗D. 23, der zwiſchen Hamm und Hannover die recht gute Durchſchnittsreiſegeſchwindigkeit von 90,7 Kilometer pro Stunde erreicht. Der gleiche Zug braucht für die 570 Kilometer lange Strecke Berlin bis Köln genau ſieben Stunden und iſt auf dieſe Entfernung allen ausländi⸗ ſchen Zügen ebenbürtig. Während die höchſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit einiger weniger Züge vor drei Jahren ſich um die 80 Kilo⸗ metergrenze bewegte, liefen im Sommer 1929. ſchon wieder etwa 20 Züge mit über 85 Kilo— meter-Stunden-Reiſegeſchwindigkeit zwiſchen zwei Stationen. Hinſichtlich der Zugzahl ſteht Berlin an erſter Stelle. Faſt 1500 Züge durchfahren täg— lich die Station Stralau-Rummelsburg und je 400 die Stationen Charlottenburg-Ausſtel⸗ lung und Potsdamer Bahnhof. Darauf folgen mit über 1100 Zügen täglich Köln-Hauptbahn⸗ hof, mit 1000 und mehr Hamburg-Haupthahn⸗ hof und mit etwa 700 Zügen München-Haupt⸗ bahnhof. Einen täglichen Zugverkehr von etwa 500 Zügen haben noch Eſſen, Frankfurt a. M. und Düſſeldorf, und etwa 400 Züge paſſieren täglich Leipzig, Chemnitz und Darmſtadt. Ueber 150 000 Wagen disponiert das Haupt— wagenamt täglich. Zwei Milliarden Paſſagiere befördert die Deutſche Reichsbahn im Jahresdurchſchnitt, und das„ſafety firſt“-Prinzip hat auch in Deutſchland die Unfallziffer erheblich herabge— drückt. Mehrere tauſend Kilometer Hauptſtrecke ſind bereits mit Zugbeeinfluſſungseinrichtung ausgerüſtet und elektriſche Block- und Sig— naleinrichtungen reduzieren Anfälle auf das geringſte Maß. Wieder ein Neger gelyncht witb. Sherman(Texas), 17. Mai. In dem 80 Kilometer von Sherman, dem Schauplatz der kürzlich gemeldeten Lynchung eines Ne— gers, entfernten Honey Grove, hat der Mob wiederum die Lynchjuſtiz ausgeübt. Ein Neger hatte am Nachmittag einen weißen Farmer er— ſchoſſen und verbarrikadierte ſich nach der Tat in einer Holzhütte. Er wurde regelrecht be— lagert und beſchoſſen. Als er zu feuern auf— hörte, ſtürmte eine Menge von einigen hundert Menſchen die Hütte, bemächtigte ſich der Leiche des inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegenen Negers, band ſie an ein Automobil und ſchleifte ſie nach dem Negerviertel, wo die Menge die Leiche verbrannte. Jelicuete Mocſcuab bend efläclen in Jiidcleuts eh and Die Iſar in München. die durch die ſtarken Regenfälle der letzten Ta überall ſchwere Verwüſtungen anrichtet. Ebenſo Baden und der Schweiz gemeldet. Unſer Bild beim Deutſchen Muſeum in München. Ge felhaft, daß ſie die Abſicht hatte, ſich für immer vor ihm zu verbergen. Dieſe aber hatte ihn nur mit großen grauen Augen ſtahlhart angeſehen und ihm erwidert: „Du wollteſt den Kampf, du haſt ihn ſelbſt her— aufbeſchworen, nachdem du ganz und gar vergeſ— ſen haſt, daß dir Pflichten auferlegt waren, für die du dich zu ſchwach erwieſeſt!“ Dieſer Vorwurf hatte Erich alles Blut in den Kopf gejagt; er hatte nicht weiter gefragt, er fühlte ſich getroffen. Er war von dannen ge— zogen, fand aber nicht die Kraft, ſich aufzuraffen, ſich um das Geſchäft zu kümmern und gegen den drohenden Zuſammenſturz anzukämpfen. Er ließ alles gehen, wie es gehen wollte, ja, er wünſchte, endlich von der Laſt befreit zu ſein, welche das Unternehmen jetzt für ihn geworden war. Sein Seelenzuſtand war allzu tief zerrüttet. Nachdem er ſich aus all den Aufregungen und Wechſelfällen der letzten Zeit zu dem Be— wußtſein hindurchgearbeitet hatte, daß er ſein Glück nur an Johannas Seite finden könne, hatte er ſeine ganze Energie zuſammengenom— men, um dieſes Glück zu erobern und zu verteidi⸗ gen. Er glaubte, endlich einen Leitſtern für ſein Leben gefunden zu haben. Wenn er ſie nun wirklich auch in ihrem Ver— ſteck aufſtöberte und vor ſie hintrat, ſo würde ſie ihm zweifellos ihren Entſchluß ebenſo energiſch mündlich wiederholen, wie ſie es ihm durch ihre Flucht bewieſen hatte, und es ſtand ihnen beiden nur eine neue größere Qual bevor. Sie hatte ihm geſchrieben, daß ſie leider nicht für ihn ſterben könne, da ſie Verpflichtungen ge— gen ihnen Vater habe. Wenn alſo der Zwang, unter dem ſie ſtand, ſo mächtig war, daß ſie lieber ſterben wollte, als ihm angehören, ſo mußte Erich fürchten, ſie durch ſeine Verfolgungen in den Tod zu jagen, und e ge ſtaͤrkes Hochwaſſer führr und an den Ufern werden Hochwaſſerſchäden aus Oberbayern. zeigt das Nahen der Hochwaſſerwelle der Iſar Eee eee darum w ſchaft aus ſeinem Herzen zu reißen. Es gelang ihm nicht. Hin und hergetriehen von Haß und Liebe, war er für alles andere, was um ihn vorging, blind und taub. Er wollte nichts ſehen und nichts hören; er vergrub ſich ganz in ſeine Grübeleien, in ſeinen Trotz und in ſeine Tatenloſigkeit. Und ſo trat denn die Kataſtrophe ein. Zuerſt hatten die Gläubiger der Steinthal— ſchen Firma gewartet und gezögert, in der Hoff— nung, daß ſich kräftige Hände rühren würden, um die durch das Brandunglück hervorgerufene Kri— ſe zu beheben; als ſie aber ſahen, daß nichts der— artiges geſchah, begannen ſie zu drängen, zuerſt vorſichtig, dann immer ungeſtümer. Die Angeſtellten der Steinthal'ſchen Firma, ſowie die Familie ſelbſt hatten das Gerücht aus— geſprengt, daß der reiche Reeder Andreas Wohlertſen als Teilhaber in das Steinthal'ſche Unternehmen eintreten würde, um auf dieſer Werft ſeinen ſteten Bedarf an neuen Fahrzeugen zu decken. Dieſes Gerücht hatte die Ungeduldigſten für eine Zeitlang beſchwichtigt, als aber aus der Ver⸗ bindung nichts wurde und als Wohlertſen dieſel— be perſönlich in Abrede ſtellte, wurde das Alarm— ſignal zu einem allgemeinen Anſturm gegeben. Von allen Seiten liefen die Forderungen auf ſofortige Begleichung des ausſtehenden Gutha⸗ bens ein, und da kein bares Geld mehr vorhan⸗ den war, die Paſſiva vielmehr die Aktiva be— deutend überſchritten, ſo meldete die Firma, wie es ihre Pflicht war, den Konkurs an. Groß und breit ſtand es in den Hamburger Blättern; die alte Steinthal'ſche Werft, die noch bis vor kurzer Zeit als ein veiches, wohlfundier⸗ tes Unternehmen galt, hatte ſich jetzt ſelbſt für bankerott erklärt. zen, dieſe Leiden— Reichsbanner in Halle gegen Brüning enb. Halle, 17. Mai.(Eigene Meldung!) Die geſtern abgehaltene Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Halle des Neichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold nahm nach einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Möller über„Wie ſtellt ſich das Reichsbanner zur jetzigen politi⸗ ſchen Lage“ mit allen gegen ſechs Stimmen eine Entſchließung an, in der vom Bundesvor⸗ ſtand eine eindeutige Erklärung darüber ge⸗ ſorbezt wird, ob er gewillt iſt, den energiſchen Kampf gegen die Regierung Brüning und alle in republikaniſchen Parteien vorhandenen Be⸗ ſtwehungen, die den Beſtand der Republik ge⸗ führden, aufzunehmen. Dieſe Kreiſe gehörten nich“ ins Reichsbanner. Falls der Bundesvor⸗ ſtand die geforderte Erklärung nicht abgebe, ſehs ſick die Ortsgruppe genötigt, die Amwand⸗ lung der Ortsgruppe in eine republikaniſche Schutzwehr unter Anlehnung an die S. P. D. vorzunehmen. —*—— UU—. Paneuropakonſerenz ehrt Streſemann. mb. Berlin, 17. Mai.(Radio.) Als erſte offizielle Kundgebung der Paneuropakonferenz iſe Berlin fand Sonnabendvormittag eine Kranzniederlegung am Gs des verſtorbenen Peichsaußenminiſters Di. Streſemann ſtatt. Politiſchk Reibereien in Berlin. wib. Berlin, 17. Mai. In der vergangenes Nacht kam es an verſchiedenen Stellen der Stadt zu mehr oder weniger ſchweren Ausein— anderſetzungen zwiſchen politiſchen Gegnern, wobei zwei Perſonen getötet und mehrere an dere zum Teil ſchwere Verletzungen erlitten. Ein 29 Jahre alter Arbeiter wurde bei einem Streit im Oſten der Stadt ſo ſchwer verletzt, daß er bereits auf dem Wege zur Rettungs— ſtelle verſtarb. Ein anderer Beteiligter erhielt einen ſchweren Rückenſchuß. Kurz nach 12 Uhr nachts wurde ein 35jähriger Arbeiter in der Hauptſtraße in Schöneberg erſtochen tot auf— gefunden. Es ſcheint ſich um einen politiſchen Nacheakt zu handeln. Einer der Schwerverletz ten iſt inzwiſchen geſtorben. Das Hochwaſſer am Oberrhein. wtb. Karlsruhe, 17. Mai. Das Waſſer des Oberheins iſt weiter geſtiegen. Bei Maxau iſt geſtern nacht die Badeanſtalt fortgeriſſen und ſtromabwärts getrieben worden. Es befanden ſich auf ihr ſechs Perſonen. Ein Dampfſchiff und ein Motorboot fuhren der Anſtalt nach ind es gelang ihnen, einige Kametet nörd ich der Abtriebsſtelle, die ſechs der Anſtalt auf das Motorboot zu retten Inzaſſen Mode. Paul Eipper, der Kenner und Dich ler der Kinderſeele, kommt zu Worte im Mai— heft der„neuen Linie“ mit einem durch reizende Fotos illuſtrierten Aufſatz:„Kinder beſchäftigen ſich ſelbſt.“ Oſtpreußen„das ſchwebende Land“ bringt uns Paul Fechter in einem gleichnamigen Artikel nahe. Außerdem enthält das vorzüglich bebilderte Heft: Urteile verſchiedener Kritiker: „Der ſtärkſte Eindruck des Theaterwinters“, ein Abhandlung über„Waſſerbecken und Uſerpflan zen“ von Foerſter-Bornim und viele andere, rein literariſche Beiträge. Der Modeteil bringt, was die gut angezogene Dame für die Sommerreiſe braucht: Strand-, Bade- und Reiſe-Garderobe. Hübſche Kinderkleidung und moderne Handarbei— ten vervollſtändigen das Heft. Für 1 Mark üben all— falls nicht, vom Verlag Otto Beyer, Leip— zig, Weſtſtraße 72. b FEE ĩ˙“ AA N 2 1 7 Als Erich dieſe Ankündigung las, erſchauderte er zwar bei ihrem Anblick, er fühlte dumpf, daß er nicht der Mann geweſen war, den das Unter— nehmen gebraucht hätte, damals, als es galt, die ſchon vom Vater her ruinierten Finanzen wie— der in Ordnung und das Unternehmen wieder zur Blüte zu bringen. eee eee Erich fühlte das, er ſprach ſich nicht frei von aller Schuld, aber andererſeits entſchuldigte er ſich damit, daß kein Menſch aus ſeiner Haut her— auskönne und daß ſeine Umgebung ſtatt ihn zu unterſtützen, ſich bemüht habe, nach Kräften ſeine Wege zu kreuzen. Viel ſchrecklicher als auf den Fabrikherrn elbſt, wirkte die Ankündigung des Bankerotts auf die Familienmitglieder. Frau Konſtanze konnte es gar nicht faſſen. Stundenlang hatte ſie mit ſtar⸗ ren Augen auf das Blatt geſchaut; ſie hatte uu die Möglichkeit nicht eher geglaubt, als bis ſie es ſchwarz auf Weiß vor ſich ſah. Ihre Erſchü! rung war eine ſo furchtbare, daß man das Schlimmſte für ſie befürchtet hatte, aber dieſ⸗ ſeltſame Frau, die ihr ganzes Leben lang vo Sorgen bewahrt geblieben und an die das Schick: ſal erſt nun in ihrem Alter herangetreten wa, hatte eine zühe Natur. Sie überwand die ſchreck⸗ liche Stunde, ohne an ihrem Körper oder an. rem Geiſt ernſtlichen Schaden zu nehmen. Zwar ſchien ihre Energie total gebrochen, ſie konnte ſich nicht zu einer Handlung aufraffen, aber ſie ſah trotzdem der Zukunft gefaßter ent; gegen, als man befürchtet hatte. (Fortſetzung folgt). ——— U Der Sport vom Sonntag. Eintracht Frantſurt— VfL. Benrath 1.0. 10 000 Zuſchauer ſahen in Frankfurt bei die— ſem Vorrundenſpiel um die Deutſche Meiſter— ſchaft einen typiſchen Meiſterſchaſtskampf, der auf keiner hohen Stufe ſtand und außerdem äußerſt hart durchgeführt wurde. Während des ganzen Spiels dominierte der Süddeutſche Meiſter durch beſſere Technik und Verſtändnis in den einzel⸗ nen Mannſchaſtsreihen, jedoch lieſerte die Mann— ſchaft keine unbedingt zuriedenſtellende Leiſtung. Allerdings befleißigte ſich der VfL. Benrath, nachdem er keine techniſch gleichwertigen Leiſtun— gen bieten konnte, eines äußerſt harten Spiels So wurde in der erſten Halbzeit der Frankfur— ler Verteidiger Pfeiffer durch einen Tritt in den Leib verletzt und mußte vom Platze getragen wer— den. Der ſchuldige Schmitz wurde vom Platz ge— ſtellt. In der zweiten Halbzeit war es der rechte weſtdeutſche Verteidiger, der ein ganz grobes Foul an Mantel beging und ebenfalls vom Platz geſtellt wurde. So ſpielten die Weſtdeutſchen nach der Pauſe nur mit 9 Mann. Der knappe Sieg der Eintracht iſt wohl als verdient zu be— zeichnen, jedoch lieferte die Frankfurter Mann— ſchaft kein überragendes und eines ſüddeutſchen Meiſters würdiges Spiel. Vor der Pauſe ſetzten die Benrather noch einigen Widerſtand und Angriffsluſt der lechni— ſchen Ueberlegenheit der Frankfurter gegenüber Aus dieſem Grunde gelang es auch der Eintracht vor dem Wechſel nicht, einen Erfolg zu erzielen. Nach der Pauſe ſpielte eigentlich nur noch die Frankſurter Mannnſchaft, jedoch war der Sturm, der ſich ſaſt immer im Strafraum der Gäſte be— ſand, teilweiſe direkt hilflos. Benrath, das in der Hälfte der zweiten Halbzeit nur noch mit neun Mann ſpielte, beſchräkte ſich auf die Ver— leidigung, die auch zur Folge hatte, daß das Bombardement der Frankfurter auf das gegneri— ſche Tor zunächſt ohne Erſolg blieb. In der 75 Minute fiel der einzige Treffer. Ehmer nahm eine Flanke von rechts auf und ſchoß unhaltbar ein. Zehn Minuten vor Schluß wurde wegen Gewitter eine kurze Pauſe eingelegt, und nach Ablauf derſelben erſchienen die Gäſte nur noch mit acht Mann. Bis zum Schluß gelang Frank— ürt trotz Überlegenheit aber kein Treuer mehr. Sp. Fr. Breslau— 1. FC. Nürnberg 017. Die Breslauer Sportfreunde, denen man ſo— wieſo ſchon wenig Chancen gegen den großen „Stub“ gegeben hatte, waren zu allem Unglück auch noch vom Pech verfolgt. Sie verloren ſchon in der 8. Minute ihren Mittelſtürmer Schubert, der ſich bei einem Zuſammenprall mit Kalb den lechten Arm brach. Der an und für ſich ſchon ſchwache Sturm litt natürlich unter dieſem Aus— jall ganz beſonders. Der Sieg der glänzend dis⸗ ponierten Nürnberger ſtand denn auch keinen Augenblick in Frage, obwohl ſich die Abwehr die größte Mühe gab, um Erfolge des großen Geg⸗ U zu verhindern. Die Breslauer konnten eigentlich nur ihren immenſen Eifer dem taktiſch und techniſch klar überlegenen Gegner entgegen— ſtellen. Bei Nürnberg ſpielte die geſamte Mannſchaft ſehr gut. Kalb hatte einen ganz großen Tag, ſeinem glänzenden Zerſtörungsſpiel, noch mehr aber ſeinem glänzenden Abſpiel und ſeinen prä— ziſen Vorlagen iſt dieſer hohe Sieg zuzuſchreiben. Nürnberg war mit zwei Erſatzleuten gekom⸗ men, Stuhlfauth und Hornauer fehlten, für die Köhl und Oehm als vollwertiger Erſatz ſpeelten. Im Sturm war Schmitt der beſte Mann. Das Augriffsquintett kombinierte allerdings äußerſt viel und ſchoß verhältnismäßig ſelten, ſonſt wäre die Torausbeute vielleicht noch höher geworden Bereits bei der Pauſe führte Nürnberg 316 und lam dann nach dem Wechſel bei weiterer klarer Ueberlegenheit trotz allen Eifers der Platzherren, die das Ausſcheiden des verletzten Schubert ſicht⸗ lich deprimiert hatte, zu weiteren 4 Erfolgen Als erfolgreichſten Torſchützen muß man zunächſt Schmitt nennen, der allein 4 Tore erzielte, wäh— rend Wieder und Oehm ſowie Kalb je eines er— zielten. erzielte mit ſcharfem folg. SpVg. Fürth— Tennis Boruſſia Berlin 4:1. Dieſen überaus flotten Kampf haben die Für— ther unbedingt verdient gewonnen, denn ſie zeig— ten bedeutend mehr Zuſammenhang, obwohl ſie ihren disqualifizierten Verteidiger Kraus 1 er— ſetzen mußten, fr den aber Kleinlein ſich ſehr gut bewährte. Der Sturm erwies ſich als überaus ſchufreudig und ſtellte bereits in der erſten Halb— zeit den Sieg ſicher. Die Fürther beſtritten dieſen wichtigen Kampf mit folgender Mannſchaft: Neger; Hagen, Klein— lein; Fürtſch, Leinberger, Kraus 2; Franz, Rupprecht. Fauſt, Frank, Kießling. Die Vertei— digung erwies ſich als durchaus einwandfrei, Ha— gen und Kleinlein ſchlugen ſich, wie auch Neger im Tor, ſehr gut. In der Läuerreihe gefielen bor allem Leinberger und Kraus 2, aber auch der Erſatzmann Fürtſch. Im Sturm war der linke Flügel ganz hervorragend, aber auch der alte In— ternationale Franz füllte, wenn er auch nicht mehr ſo wendig war, ſeinen Platz doch ſehr gut aus. Rupprecht und Fauſt waren dagegen nur mittelmäßig. Schalle 64— Arminia Hannover 6:2(3:1). Dem Unparteliſchen Weingärtner-Offenbach ſtellten ſich beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung, ſo daß ein intereſſanter Kampf zu erwarten ſtand. Leider hatte der vorher niedergehende Regen das Spielfeld ſtark auf— geweicht, ſodaß der Verlauf des Kampfes ſtark beeinträchtigt wurde. Während Schalke hier— mit große Chancen hatte, litten die ſchweren Norddeutſchen hierunter außerordentlich und lamen nie recht zur Entfaltung. Gleich nach Beginn zeigte ſich der beſſere Zuſammenhang der Weſtdeutſchen und ſchon in der vierten Minute konnte Kuzorra mit ſcharfem Schuß die Schalke 04 in Front bringen. Erſt in der 15. Minute kam Arminia-Hannover durch Müller zum Ausgleichstor. Schalke dominierte auch weiterhin und ſtellte bis zur Pauſe durch den Mittelſtürmer Tibulſki in der 21. Minnte Minute und den Linksaußen Rothaas in der 43. Minute das Reſultat auf 3:1. Nach dem Wechſel konnte Czepan das Reſultat auf 411 und in der 6. Minute der Rechtsaußen Si— mons nach ſchnellem Start auf 514 ſtellen. Bei dieſem Stande verſchuldete Schalke in der 38. Minute einen Elſmeterball, den der Rechts— außen Arminias zum zweiten Gegentreffer einſchoß. Schon fünf Minuten ſpäter kam der Mittelſtürmer Schalkes Tibuſki gut durch und Wü den ſechſten Er— e Titania Siettin— Kböln⸗Sülz 67 2:4(2:2). Köln⸗Sülz und Titania-Stettin waren die Vorrundengegner in Pommerns Hauptſtadt. Allgemein lautete der Tip zugunſten der Köl— ner, weil man vernahm, daß ſie mit ihrer tech— niſchen Ueberlegenheit einen Sieg im Hand— galopp erzielen würden. Aber nach dieſem Spiel zu urteilen, kann man verſtehen, daß die Mannſchaft um Swatoſch in ihrem Bezirk mit großer Mühe den dritten Platz erreicht hat. Die Elf beſitzt in Swatoſch, Zarges und Gauſepohl Spieler, die in beſſeren deutſchen Mannſchaften etwas zu leiſten imſtande wären. Alle anderen Spieler ſind nicht mehr als guter Durchſchnitt. Wenn ſchließlich doch noch ein 4.2⸗Sieg für die Weſtdeutſchen herausſprang, dann iſt das nur ihrer größeren Routine zu— zuſchreiben. Jeder andere Vorrundenteilneh— mer hätte die ſchwach kämpfenden Weſtdeut⸗ ſchen aus dem Sattel gehoben. Sport u. Spiel Deutſche Ingenokraft. Mit ganz knappem Reſultat 2:1 mußte Viernheim im Kampfe um die Kreismeiſterſchaft Sieg und Punkte in Niederbrechen laſſen, wodurch die zwei Vereine mit je 3 Spielen punktgleich ge- worden ſind. Viernheim, das ſein letztes Spiel gegen Fulda auf eigenem Platz hat, hat trotzdem noch die günſtigſte Ausſicht auf den Kreismeiſter. Turngenoſſenſchaft. Viernheim 1.— Ilvesheim 1. 213. Die Aufſtiegſpiele in der Gruppe Rhein werden vom Pech verfolgt. Nachdem bereits zwei⸗ mal das Spiel gegen Kirchheim angeſetzt war und wieder abgerufen wurde, fand geſtern das 1. Tref⸗ fen der zwei Mitbewerber Speyer und Kirchheim ſtatt. Auch dieſes Spiel konnte infolge des hef⸗ tigen Regens nicht ausgetragen werden. Beim Stand von 2:1 für Kirchheim wurde das Spiel 10 Minuten vor Schluß abgepfiffen. Somit iſt innerhalb 3 Sonntagen nur 1 Spiel ausgetragen worden, in dem Viernheim die Punkte erntete. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 316 Stück Verkauft: 264 Stück Milchſchweine das Stück 28—40 Mk. Läufer das Stück von 42—69 Mk. Oeser eee See Vereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 6 keine Aufnahme gewährt EFEFECccccccc Verein der Hundefreunde. Dienstag den 20. Mai, abends 8 ¼ Uhr Monatsverſammlung im Vereinslokal. Da dieſe Verſammlung die letzte Zuſammenkunft vor der Zuchthundeprüfung iſt, werden die Mitglieder wegen wichtiger Be— ſprechung gebeten, zahlreich zu erſcheinen. D. V. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemaliger Kriegsteilnehmer u. Kriegerhinterbliebenen, Orts⸗ gruppe Viernheim. Mittwoch, den 21. Mai l. J. abends ¼9 Uhr im Gaſthaus zum Karpfen (Ebertſälchen) Mitgliederverſammlung. Tages- ordnung: 1. Beteiligung an der großen Kriegs- opferkundgebung am kommenden Sonntag in Mainz. 2. Verſchiedenes. Wir bitten die Mit⸗ glieder um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſt. Fruckarbeiten jeder Art, werden geſchmackvoll, ſchuell und billig ausgeführt. Viernh eimer Anzeiger Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Ein launiger Geſell, ſo wetterwendiſch wie ſein Vorgänger der Monat April iſt im heurigen Frühling der Monat Mai. Der vielbeſungenen von allen wohlempfundenen Maienzeit hat er uns be— trogen. So war auch der geſtrige Sonntag kein Maienſonntag wie man ihn erwünſcht hat. Am Vormittag war das Wetter ſchön. Doch gleich in den erſten Nachmittagsſtunden wurde es ſchwül und drückend. Wenn man auch kein Wetterprophet war, konnte man ruhig ein Gewitter vorausſagen. Gegen 6 Uhr ging es los. Mit zuckenden Blitzen, heftigen Donnerſchlägen und einem wolkenbrucharti- gen Regen entluden ſich die Elemente. Viele, die per Rad oder zu Fuß unterwegs waren, bekamen eine anſtändige Duſche ab. So ließ auch dieſer Maienſonntag keine gute Erinnerung zurück.— Die hieſigen bürgerlichen Geſangvereine waren alle beim Wertungsſingen des Wechnitzgaues in Fürth im Odenwald. Wo Sänger beiſammen ſind, herrſcht Frohſinn und angeregte Stimmung. Und ſo wird auch der geſtrige Sonntag für jeden Beteiligten ein angenehmer geweſen ſein und noch lange in Er— innerung haften bleiben.— In Viernheim war weiter keine Feſtlichkeit. In den verſchiedenen Tanzlokalen huldigte die Jugend dem Tanz. In den beiden Lichtſpieltheatern war der Beſuch recht gut. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Verſtoß gegen das Urkundenſtempelgeſetz: 1 wegen Betteln; 1 wegen Körperverletzung; 2 wegen Diebſtahl und 6 Bäcker wegen Nichteinhaltung der Arbeitszeit. * Einbruchs diebſtahl. In der letzten Nacht wurde im Cigarrenhaus Adler in der Mann— heimerſtraße ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt, wo— bei den Tätern, es werden 4 Perſonen vermutet, [Cigarren Eigaretten und Wein in die Hände fielen. Die Kriminalpolizei iſt den Tätern auf der Spur. * Immer noch Beſtrafung. Das hie⸗ ſige Bäckergewerbe kämpft zur Zeit einen harten Kampf. Der Geſetzgeber zwingt das Bäckergewerbe in Feſſeln. Es ſoll nicht ſo früh gearbeitet wer— den.(Vielleicht auch nicht zuviel? Die Red.) Wie will man heute dieſe Paragraphen noch recht— fertigen? Man ſollte nachgerade meinen, daß die troſtloſe Wirtſchaftslage mit ihren ſchlimmen Folgen zum Umlernen zwingt. Aber weit gefehlt! Die Schikanen gehen weiter, zermürben noch den letzten Reſt unſerer Wirtſchaft. Die Bäcker ſtehen zu früh auf, und das iſt einfach nicht erlaubt. Sie dürfen nicht dafür ſorgen, daß allen jenen, die morgens früh zur Arbeit oder ins Geſchäft müſſen, ein friſches Brötchen vorgeſetzt wird. Ach, wem wird es da nicht zum Lachen! Hängt wirklich unſer Sein oder Nichtſein davon ab, wenn der Bäcker eine Stunde früher ſchafft oder backt? Die Kin⸗ der müſſen um ¼7 Uhr in die Kirche, um 7 Uhr in der Schule ſein. Aber die Bäckerläden dürfen vor 7 Uhr nicht öffnen. Für wen ſoll der Bäcker noch backen? Die Arbeiter und Angeſtellten ſind längſt zur Bahn und Arbeit auch ſchon außer Orts. Alle würden gern ein friſches Brötchen eſſen. Wir fragen, beliebt man dieſen Zuſtand wirklich noch länger aufrecht zu erhalten? Weg mit den Schi⸗ kanen, der Bäcker zahlt ſchwere Steuern und hat Geſchäftsunkoſten, die nur durch ſeine Hände Arbeit aufgebracht werden können. Der Paragraph iſt ein Ausnahmegeſetz gegen ein Gewerbe, das ſich nur durch Früharbeit erhalten kann. Der Arbei— terſchutz ſoll geheiligt ſein. Aber die Geſamtheit darf darunter nicht leiden, daß er ſelbſt den Bäk⸗ kergehilfen nicht zum Nachteil wird. Darum: Hin- weg mit den Verboten! * Tarzan und Quartier Latin. Heute Montag zeigt man nochmals im Cefipa den großen franzöſiſchen Spitzenfilm„Quartier Latin“ oder „Paris du Stadt der Liebe“ mit Ivan Petrovich und Carmen Boni. Ein herrliches Filmwerk, das niemand verſäumen ſollte. Der großen Nachfrage wegen, ſowie auf vielſeitigen Wunſch zeigt man da- zu„Tarzans neueſte Dſchungelgeſchichten“, ein ganz ſtarker und ſpannender Senſations Abenteuerfilm, beſſer als alle anderen Tarzanfilme. Es iſt der neueſte und einzige, der dieſes Jahr hergeſtellt wurde. Als Einlage ein Luſtſpiel⸗Schlager, der auch Sie zum Lachen bringt. Alles in allem heute Abend ein großartiges Programm, das man geſehen haben muß. „ Gauliedertag in Fürth. Die Ver⸗ eine des Weſchnitzgaues, zu dem auch die Geſang- vereine Viernheim gehören, obwohl ſie naturgemäß zum Riedgau zählen ſollten, hatten geſtern in dem idylliſchen Odenwaldörtchen Fürth ihren fatzungsge— mäßen, jährlichen Gauliedertag. Von 20 Gauver⸗ einen waren 19 erſchienen, um gegenſeitig ihre Kräfte zu meſſen und ſich von einem bewährten Fachmann kritiſieren zu laſſen. Als aufgegebenen Chor ſangen die leiſtungsfähigeren Vereine„Maien⸗ ſonntag am Rhein“ von J. Außem, die kleineren „Volkslied“ von J. Schulz, dazu noch einen. ſelbſt gewählten Chor. Da waren neben ſchlichten Volks- weiſen die ſchwierigſten Kunſtchöre zu hören. Wenn auch erfreulicherweiſe hervorgehoben werden muß, daß die Odenwälder Vereine von Jahr zu Jahr einen merklichen Fortſchritt zu verzeichnen haben und zum Teil ſehr achtbare Leiſtungen zu verzeich- nen hatten, ſo ſind ihnen doch begreiflicherweiſe die Viernheimer Vereine mit ihren zum Teil ſehr ſtarken Chbren und durchſchnittlich beſſerem Material über. Das Gute dabei iſt, daß die Odenwälder Vereine das neidlos anerkennen und ſich ernſtlich bemühen, von den Viernheimer Sangesbrüdern zu lernen. In dieſem Punkt können ſich die Viernheimer Ver; eine ein Beiſpiel nehmen. Sie haben alle Schönes, ja ſehr Schönes geleiſtet und jeder Verein ſollte die Leiſtungen und Vorzüge des anderen ohne Ri⸗ valität, im Geiſte echter, wahrer Sangesbrüderlich- keit anerkennen.— Als Kritiker fungierte Kompo niſt und Preisrichter Herr Karl Heim, der auch ſeine große Freude über die guten Leiſtungen zum Ausdruck brachte. Auf den Verlauf des Gaufeſtes werden wir in einem zweiten Artikel zurückkommen. *Hettelunweſen. In Viernheim macht ſich das Bettlerunweſen in letzter Zeit erſchreckend breit. Kaum ein Tag vergeht, wo nicht der eine oder andere„Kunde“ vor die Türe kommt. Daß hierbei auch ſehr viel Unfug getrieben wird, iſt be— kannt. So war es auch wieder am letzten Sams tag. Da gab fich ein Kunde als ehrſamer Hand- werker aus, dem ein biederer Geſchäftsinhaber traditionsgemäß auch die üblichen Zunftgroſchen gegeben hat. Wie uns am gleichen Tage noch die hieſige Polizei mitteilte, reiſte dieſer Kunde nicht auf rechtmäßige Papiere. ſondern es ſtellte ſich beim Verhör heraus, daß es ein Berufsbettler ſchlimmſter Sorte geweſen iſt. Die durchreiſenden Handwerker und Kaufleute in Ehren. Dieſe ſollen nach wie vor die Zunftgroſchen erhalten. Aber den Berufsbettlern muß ganz energiſch zugeſetzt werden, damit ſie endlich unſer Viernheim meiden. Gerade dieſe machen unſeren Ort unſicher und ge⸗— hen ſelbſt zur Nachtzeit, nachdem ſie Haus und Hof kennen gelernt haben, ihren dunklen Geſchäften nach. Zeigen wir uns nicht allzu weichlich dieſen Herr— ſchaften gegenüber, ſondern weiſen wir dieſer Art von Kunden die Tür. In Feudenheim war die Bettlerplage in letzter Zeit auch ſo ſtark. Ein Aufruf der dortigen Zeitung an die Bevölkerung hatte eine gute Wirkung gehabt. Seitdem das Be— rufsbettlertum nichts mehr erhält, bleibt dieſes von ſelbſt fern. Nachahmung iſt da empfohlen. Heute Montag letzter Tag„Wenn der weiße Flieder wieder blüht.“ Seit Freitag zeigt man ſchon mit ganz großem Erfolg das prächtigſte und ſchönſte Filmwerk der letzten Zeit „Wenn der weiße Flieder wieder blüht.“ Es wurde zum Tagesgeſpräch Viernheims und alle die gekommen waren, das Wunderwerk der Filmkunſt zu ſehen, ſind erſtaunt geweſen über die Regie und Darſtellungskunſt. Es wurden nur erſte Kräfte verwendet, um wirklich was erſtkl. zu ſchaffen, ein Film aus dem Leben im wahrſten Sinne des Wortes. Verſäumen Sie nicht die letzte Gelegen— heit heute Montag, damit alle dieſes Wunder ſehen können. Heute halbe Preiſe. Eine große Be— ſucherzahl ſteht für heute Abend bevor, darum kommen Sie früh. * RNaſcher Tod. Der fragt nicht nach Alter und Stand, auch nicht nach Zeit und Stunde, wann er uns abruft. Dieſes Gefühl wurde auch in uns wieder recht wach, als wir von dem geſtrigen plötzlichen Hinſcheiden unſeres allſeits beliebten Mitbürgers Herrn Joh. Lammer 4. hörten. Aus frohem Familienkreiſe, als er in ſeinem Garten ſpazieren lief, hat ihn der Tod, ein Herzſchlag überraſcht. Die Angehörigen fanden ihn im Garten leblos liegen. Der plötzliche Tod eines Angehörigen iſt für die betroffene Familie immer ſchwer. Herr Lammer war von Beruf Maurer, dem er ſich mit großer Regſamkeit widmete und anch ſtets tüchtig gezeigt hat. Allgemeines Mitgefühl wendet ſich der Familie zu. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 6 Uhr, von Waldſtr. 17 aus ſtatt. Schnitter Tod Ote oſftziele Befreiungsfeier in Mainz. Nach⸗ dem nunmehr ſeſtſteht, daß der Herr Reichsprä— ſident am 19. Juli abends von Speyer und Worms kommend in Mainz eintrifft, wird am Sonntag, den 20. Juli die offizielle Befreiungs— feder der Reichsregierung und heſſi— ſchen Regierung ſtattfinden. Mit der Be— freiungsfeier wird die Enthüllung des Befrei— ungsdenksmals, geſchaffen von Prof. Benno El— kan, verbunden werden. Am Samstag, den 19. Juli werden der Bundesvorſtand und die Abtei— lungen des Reichsbanners eintrefſen und am Abend den Herrn Reichspräſidenten bei deiner Ankunft am Rheinufer begrüßen. Auf Waänſch des Reichspräſidenten iſt am Abend des 9 Int: außer dem Zapfenſtreich der Reichsbanner'ogel⸗ len und einem Ständchen der Mainzer Sänger keine beſondere Veranſtaltung vorgeſchen. Den Höhepunkt bildet der Sonntag, 20 Jut: mit dem akademiſchen Feſtakt in der Stadihalle und dem großen Aufmarſch des Reichsbanners im An— ſchluß an die auf dem Schloßplatz ſtattfindende Volksfeier der Maſſen, an der alle republikani— ſchen Führer teilnehmen werden. Man rechnet allgemein mit einem Beſuch, der die Beteiligung! der Feier bei der Räumung der erſten Zone in Köln übertreffen dürfte Pr. Süddeutſche Klaſſenlotterie. Am Freitag und Samstag, den 23 und 24. Mai findet die Ziehung 2. Klaſſe ſtatt. Die Loſe müſſen bis ſpäteſtens Donnerstag abend, gegen Vorzei— gung der Loſe 1. Klaſſe erneuert werden.— Bekanntmachung. Betr.: Feuerlöſchweſen in der Gemeinde Viernheim; hier die Pflichtfeuerwehr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Be⸗ teiligten, daß der Jahrgang 1905 der Pflichtfeuer⸗ wehr zu den weiteren Uebungen nicht mehr hinzu- gezogen wird. Viernheim, den 17. Mai 1930, Heſſ. Bürgermeisterei: Lamberth. — * 8 . —— 5 .— —— e