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Weltliche Feier im Freischütz 4 Uhr. 0 ö LD Alle Mitglieder werden gebeten, an dieser Feier sich zu beteiligen.— Für die aufzunehmenden Mit- glieder ist Donnerstag und Freitag Abend Vortrag in der Kirche. Der Vorstand. UU n äepag v& Ua Aan h Apa upp um gp E np cg dn dnn ann Af Für die erwiesene Teilnahme beim Heimgange unserer lieben Tante, Frau malie Baureis sagen herzlichen Dank. Heppenheim, den 22. Mai 1930. Die trauernd Hinterbliebenen. Viernpeim f 5 4 zu haben bei zu haben bei „ Selzlinge zu verkaufen. Martin an der Apotheke. Gott Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, nun in ruhenden Vaters, Großvaters, Urgrohvaters, ö. 0 Schwiegervaters, Bruders, Schwagers u. Onkels, Herrn Morgen Freitag von nachm. 3 Uhr ab 1a. hausgemachte — — .— S Seelenmessen. Fleiſch — ä——ů—ůj— John. Haas 11. WIw. Holzſtr. 38 — Johann Lammer 4. sagen wir für die wohlempfundene Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verluste, für die vielen Kranz- und Blumenspenden und letzten Ruhestätte herzlichen Dank. Besonders innigen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand und den Stiftern von für das zahlreiche Geleite zur Viernheim, den 22. Mai 1930. Die trauernden Hinterbliebenen. — FB Morgen Freitag von vorm. 8 Uhr ab la. hausgemachte und leis Peter Belz Luiſenſtr. 56 von nachm. 2 Uhr ab zu haben bei Morgen Freitag 4 9 9 0 9 92 92 1a hausgemachte 844 9 Scoc oe eee Verein für Sport- u. Mörpernflege 1896. Aſlnmnmmmmummmnmamnnmnmmmmnmamnnammnnnnnünnggbnnduandaatgganltangn Sonntag, den 25. Mai, nachm. 3 Uhr, findet auf dem Wansponinl an droctanulg Im Stemmen: Friesenheim Viernheim Bundesmeister Kreismeister Friesenheim Viernheim Deutscher Meister II. Westd. Meister Aubßerdem Vorführungen der Artistengruppe Worms, Zu dieser Veranstaltung ladet höfl. ein Der Vorstand. Strickwolle per Strang 40 Pfg. Kamm- Wolle per Pfd. 2.50 RMark. Vertreter gesucht. Jpinnerel Hrschenreuih 929 (Bay.) Ludwig Winkenhach Goetheſtr. 21 Zwangs- Versteigerung. Morgen Freitag, den 23. Mai 1930 ver“ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungs⸗ lokal und teilweiſe an Ort und Stelle, öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchs⸗ gegenſtände, aller Art, darunter iusbeſon⸗ ſondere 1 Büffet, 1 Standuhr, 1 Bücher⸗ ſchrauk, 1 Schreibſekretär, 1 Divan, ferner 1 Piauo, 1 Grammophon, 3 gebrauchte Fahrräder, 2 gebrauchte Nähmaſchinen, 1 Pferd, 1 Schwein u. a m. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachm. 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 22. Mai 1930. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. D. J. K. — Sportplatz Sonntag, den? 5. Mai 1930 In Viernheim halb 3 Uhr Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft. Viernheim 1. Fulda l. 4 Uhr: Viernheim 2.— Feudenheim 1. 6 Uhr Viernheim 3.— Feudenheim 2. Bürſtadt Jugendm. 1.— Viernheim Jugend 1. Handball: In Rheingönnheim Rheingönnheim J. u. 2.⸗Viernheim J. u. 2. 3 Uhr und halb 2 Uhr Bürſtadt Schüler— Viernheim Schüler. Freitag abend halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft. Zu vor⸗ ſtehenden Kämpfen wird die Einwohnerſchaft herzl. eingeladen. Die Sportleitung. Heitmanns Stoff. Farben färben abgetragene Kleider wie neu Packung 25 und 40 Pfg. Wilbra Lederfarbe in allen Farben vorrätig. Fl. 90 Pfg empfiehlt alhaus-Drogerie Peler Moshogp Amerikan. Stauhöl „Germania“ Alleinige Niederlage für Viernheim und Umgebung Schlosser& Hook Farben— Lacke— Oele. Mur in versiegelten Original Kannen und Orig. Verkaufspreisen Ueber 30 Jahre bewährt. Verelnsbaa dweinneim e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bauk und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundloge Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. N 7 5 Ar N 1 Heſſiſcher Landtag Darmſtadt, 22. Mai. Der heſſiſche Landtag er— ledigte heute das Kapitel 2 des Staatsvoran— ſchlags: Siedlungsweſen. Hierzu machte Abg. Maurer(S.) intereſſante Ausführungen über ſeine Reiſe, die vor kurzem mit 20 heſſiſchen Land— bewerbern mit ihm nach Mecklenburg unternom— men wurde, von denen 16 die Vorverträge abge— ſchloſſen haben. Abg. Maurer ſieht für das klein⸗ bäuerlich überfllte Heſſen in dem weiträumigen Mecklenburg das gegebene Siedlungsland. An⸗ dererſeits ermögliche das von den abgewanderten Ziedlern hinterlaſſene Gelände in Heſſen, Klein— bauernwirtſchaften zur vollen Ackernahrung auf⸗ zurunden. Non den Rednern aller Parteien wurde der Siedlungsgedanke begrüßt und unterſtützt. Es wurden dann die folgenden Kapitel bis 5 durch⸗ beraten. Bei Kapitel 6. Bad Nauheim, lagen von den Kommuniſten eine Menge Anträge vor, die wuſchen, daß das Bad mehr den arbeitenden Klaſſen zugute komme. Mit Recht wurde ſowohl von dem Redner der Sozialdemokraten Lux, wie dem Redner des Zentrums, Heimſtadt, darauf hingewieſen. daß die bisher beſtehenden Für⸗ ſorgeeinrichtungen nur von den Ueberſchüſſen be⸗ ſtritten werden konnten. die durch den Beſuch wohlhabender Kreiſe in Bad Nauheim erzielt wurden. Auch habe das heſſiſche Volk 16—18 Millionen Mark in Bad Nauheim inveſtiert und dafür eine gewiſſe Rente zu erhalten. Das Bad als Luxusbad zu bezeichnen, ſei abwegig. Von Regierungsſeite wurde ſchließlich noch mitgeteilt, daß neben dem in Bad Nauheim er— richteten Forſchungsinſtitut ein Frſorgezentral— Inſtitut für Herzkranke errichet werden ſoll, das eine ſelbſtändige Aufgabe habe. Deutſcher Reichstag vdz Berlin, 22. Mai.(Radio.) Im Reichstag wurde heute die zweite Beratung des Reichswehretats fortgeſetzt. In der Aus— ſprache, in der die Redner aller hinter der Re⸗ gierung ſtehenden Parteien die Notwendigkeit betonten, die nach dem Verſailler Vertrag ge— bliebenen Möglichkeiten für unſere Wehrmacht voll auszuſchöpfen, nahm Reichswehrminiſter Gröner noch einmal das Wort, um u. a. auch auf die Kritik des ſozialdemokratiſchen Redners von geſtern zu antworten. Er bezeichnete die Aus. ſchöpfung der Möglichkeiten des Verſailler Ver— trages bei der Wehrmacht als unbedingt notwen dig.— Zu erregten Szenen kam es, als der ſozialdemokratiſche Abg. Künſtler dem Mini— ſter vorwarf, er ſchweige ſich über die Kieler Munitionsſchiebungen aus. Aus dem Neichstag. vbz. Berlin, 22. Mai. Die Regierungspar⸗ eien haben im Reichstag Anträge eingebracht, wonach beim Haushalt des Neichswehrminiſte⸗ riums eine Anzahl von Titeln ermäßigt wer⸗ den ſollen, die insgeſamt Erſparniſſe von un⸗ geführ 1,2 Millionen Mark bringen. Die Sozialdemokraten haben Anträge geſtellt, die auf eine Einſparung von 50 Millionen Mark beim Reichswehrminiſterium hinauslaufen. die DBP. beantragte den Schutz der Berufs bezeichnung„Architekt“. Ausgabenfenkungsgeſetz, Not⸗ opfer u. Deutſcher Beamte bund enb. Berlin, 22 Mai.(Eigene Meldung.) Der geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen Be— amtenbundes hat ſich am 22. Mai eingehend mit der Frage des Ausgabenſenkungsgeſetzes und den neuerlichen Erörterungen über ein Notopfer für die Feſtbeſoldeten befaßt und einmütig eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Die für das Ausgabenſenkungsgeſetz geplante Verſchlechterung der rechtlichen, ſozialen und wirtſchaftlichen Stellung der deutſchen Beamten müſſe mit aller Entſchiedenheit abgelehnt wer— den. Es ſei zu befürchten, daß dieſe nur unter Aenderung der Reichsverfaſſung möglichen Maß⸗ nahmen eine Rechtsunſicherheit der deutſchen Be—⸗ anten hervorrufen werden, die zu nachteiligen Auswirkungen für Volk und Staat führen müſ⸗ ſen, ohne die in Ausſicht geſtellte Erleichterung der Finanzlage zu erreichen. Die Beamtenſchaft ſindet es unerträglich, daß immer wieder zum Zwecke der Verſchlechterung ihrer Rechte zu Ab⸗ änderungen der Reichsverfaſſung geſchritten wird und machen mit Ernſt auf vie darin liegende Ge⸗ ſahr aufmertſam. 22 Fr 1 Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Beamten— bundes wird unverzüglich einberufen werden, um zur Lage Stellung zu nehmen. Vertagte Kriſe in England wtb London. 23. Mai. Die Parlaments- fraktion der Arbeiterpartei beriet geſtern abend von 8 bis 11 Uhr über die ſog. Mosley Kriſe. Während der erſten Stunde kam es zu lebhaften Auseinanderſetzungen. Mosley ſprach 30 Minu- ten lang und brachte dann folgenden Antrag ein: Die Arbeiterpartei iſt unzufrieden mit der bisherigen Arbeitsloſenpolitik der Regierung und verlangt die Formulierung einer Alternativ Politik, die mehr in Uebereinſtimmung mit dem Programm und den Verſprechungen der Partei bei den letzten Wahlen iſt. Darauf erhob ſich Premierminiſter Macdonald und dann Thomas. der eingehend zu den Vor gängen Stellung nahm. Nach ſeiner leiden. ſchaftlichen Pede. die mit arüßter Snannung an— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ai 1930 e gehört wurde brach wieder eine lebhafte Erör— terung aus. Der Antrag Mosleys wurde mit 210 gegen 29 Stimmen abgelehnt.— Dieſes Ergebnis bedeutet, daß jede mögliche Entwicklung der po litiſchen Lage bis zur Unterhausdebatte am näch— ſten Mittwoch verſchoben wird. Die Räumung der dritten Jon Die Transporte rollen.— Keine Verzögerung durch die Inventuraufnahme. enb Berlin, 22.(Eigene Meldung.) In Berliner unterrichteten Kreiſen rechnet man mit einer glatten Abwicklung der Räumung bis zum 30. Juni, zumal ja auch die letzten Meldungen aus dem beſetzten Gebiet beſtätigen, daß der Ab— transport der fremden Truppen im vollen Gange iſt. Die Beſatzung der dritten Zone hatte eine Stärke von etwa 40000 Mann. Man ſchätzt, daß die Franzoſen noch etwa 30000 Mann abzutrans Mai. drundsützüiches Zur Verurteilung des Berliner Oberbürgermeisters Das Syſtem trägt mit Schuld an den Korruptionserſcheinungen * Das am Dienstag vom Diſziplinargericht gegen den bisherigen Oberbürgermeiſter von Berlin, Böß, gefällte Urteil bringt zum Aus⸗ druck, daß ſich der Angeſchuldigte„durch ſein Verhalten im Amt und außer dem Amt der Ach tung. des Auſehens und des Vertrauens, das ſein Beruf erfordert. unwürdig gezeigt habe.“ Es wurde deshalb auf Amtsentſetzung ertannt. Die Berufung kann nur die Höhe des Strafma— des ändern, nicht aber den Tenor des Urteils. An dem Verfahren gegen den Berliner Oberbürger— meiſter intereſſiert zunächſt nicht ſo ſehr das Urteil, als vielmehr die in der Verhandlung getroffene Feſtſtellung, daß, wie es die Verteidigung hin— ſtellte„die Verwaltung Groß Berlins ſo unge- heuer verzweigt und zum Teil ſo unüberſichtlich ſei, daß es für einen Oberbürgermeiſter rein phy— ſiſch unmöglich ſei, ſich um alle Dinge zu küm. mern, die täglich in der Verwaltung vorgingen.“ Dieſe Darlegung mag den Oberbürgermeiſter entlaſten, ſie belaſtet aber dann ſicher das Syſtem der kommunalen Selbſtverwaltung, wie es ſich entwickelt hat. Wenn man das, was die Verteidigung des Oberbürgermeiſters Böß zu ſeiner Entlaſtung angeführt hat, als richtig unterſtellen will, dann gibt es nur eine Forderung, nämlich die, dieſes Syſtem der Kommunalverwaltung umgehend und von Grund auf zu ändern. Berlin iſt nicht der einzige Fall, der Korrupti— onserſcheinungen aufzuweiſen hat. Gerade in den letzten Wochen erregten die Vorgänge in einer Berliner Vorortgemeinde kleinſten Ausmaßes großes Aufſehen, wo es dem Gemeindevorſteher und dem Rendanten möglich war, im Laufe von etwa n 9 Jahren Kreditmanipulationen durchzu— führen, die die Gemeinde um mindeſtens 600 000 Mk. ſchädigen. Wenn man für die Berliner Mammutverwaltung wirklich zugeſtehen wollte, daß dieſer Rieſenbetrieb eine ſorgfältige Ueber— wachung unmöglich mache, ſo kann das von der kleinen Gemeinde Schöneiche mit wenig mehr als 1000 Einwohnern beſtimmt nicht geſagt wer— den. Hier wie dort haben alſo die kommunalen Selbſtverwaltungsorgane, die Gemeindevertretun. gen, verſagt. Das Verantwortlichkeitsgefühl der Stadt⸗ vüter ſcheint demnach in vielen Fällen nicht ſo ent. wickelt zu ſein, wie man es erwarten ſollte und erwarten darf. Dafür bietet ein anderer gerade klaſſiſcher Fall, der ſich in einer märkiſchen Stadt vor kurzem zutrug, eine gute Illuſtration. Das dortige Stadtverordnetenkollegium hatte eine Kommiſſion gewählt, der die Aufgabe übertragen wurde, ſich mit der Frage des Müllabfuhrweſens eingehend zu befaſſen. Der Kommiſſion wurden für dieſen Zweck 3000 Mk. zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Wie faßte die Kommiſſion dieſen Auftrag auf? Sie beſchloß, in voller Stärke von 9 Mann nach Stuttgart zu fahren, wo demnächſt eine ein⸗ ſchlägige Fachausſtellung ſtattfindet. Ein Stadt rat ſagte hierzu mit Recht: Dey Kommiſſion hat jedes Fingerſpitzen gefühl dafür gefehlt, was man heutzutage darf und was man nicht darf! Es iſt ein ähnliches Urteil, wie es am Dienstag über das Verhalten des Herrn Böß in der Pelz— affäre ausgeſprochen wurde. Man wird in dem letzteren Falle nicht von Korruption ſprechen können, wohl aber davon, daß man vielfach in den Kreiſen, die als Vertre— ter des Volkes gelten, weil ſie vom Vertrauen beſtimmter Bevölkerungskreiſe dazu beſtellt wur— den, nicht mehr recht weiß, oder nicht wiſſen will, welche Pflichten ſie mit ihrer Wahl übernehmen. Man kennt offenbar nicht mehr den Begriff der Volksgemeinſchaft und des Allgemeinwohls. Dar— aus ergeben ſich dann ſolche Erſcheinungen, wie wir ſie in den letzten Jahren leider in Hunder— ten von Fällen immer wieder erleben und die in weiteſten Kreiſen des Volkes die Ueberzeugung einer zunehmenden Korruption aufkommen laſſen. Man ſagt, daß daran die In- flation die Hauptſchuld trage. die die Grundſätze von Treu und Glauben erſchüttert, die Tradi— tion des erfahrenen Kaufmanns unterhöhlt, die Achtung vor Eigentum und Sparſamkeit verrin gert, das Streben nach Großmannsallüren und üppiger Lebensführung geſteigert habe. Das iſt cewiß richtig. Nach Anſicht vieler Kreiſe ſpielte eine Rolle auch die Politiſierung unſeres ganzen öffentlichen und auch zum Teil unſeres Verwaltuugs⸗ weſens. Ein weiteres Moment liegt auch in der über— triebenen Kommunaliſterung beſt amm ter Wirtſchafts betriebe. 2 Die Korruptionserſcheinungen in Berlin ſind mit dem Fall Böß nicht abgeſchloſſen, ſie haben durch ihn nur eine Illuſtrierung erfahren Man wird aber aus dieſem Fall hoffentlich die Folge— rungen ziehen, nämlich an eine Umgeſtaltung dieſes unüberſichtlichen Kommunalbetriebes her— angehen, die der Forderung nach ſparſamſter und ſachlühſter Verwaltung entſpricht. Man dabei aber das Uebel an der Wurzel packen, und vor allem alles ausmerzen, was nicht geeignet iſt, ſachliche, dem Allgemeinwohl dienende Arbeit zu leiſten. Es muß in Zukunft unmöglich ſein. daß ein ſchuldiger Beamter durch den Hinweis ent— laſtet wird, daß die Kommunalbetriebe zu un. überſichtlich und weitſchweifig ſeien. Man ſöllte ſich auch der Tatſache nicht verſchließen, daß in der ſogenannten Gemeinwirtſchaft die Verſuchung zur Korruption größer iſt als in der Privat- wirtſchaft. Das Kollektivprinzip, das ſich heute ſo ſtark durchgeſetzt hat, ſchaltet die perſönliche Verantwortung aus: gerade im Fall Sklarek, der auch in der Verhandlung gegen Böß eine Rolle ſpielte, hat ſich gezeigt. daß niemand es im Grun. de geweſen war, da die Verantwortungen nicht einmal unter den Kollektivorganen klar um— grenzt, viel weniger Einzelperſönlichkeiten ſicht— bar übertragen waren. Böß hat ſich des Vertrauens und ſeines Am tes nicht würdig gezeigt, das hat das Diſziplinar. gericht feſtgeſtellt; ſchuldig aber daran iſt ſicher nicht ſo ſehr die Perſon Böß als vielmehr das Syſtem, wie es gerade von Böß vertreten wurde und das eine mangelnde Kontrolle ſowohl durch die Stadtverwaltungs wie durch die Aufſichts⸗ organe ertennen läßt. 14517* bute rr ang vortieren haben. Zuletzt am 30. Fun wird dae Oberkommando in Mainz abrücken. das bis dahin zwei Bataillone als ſogenannte Schutz, truppen beibehalten wird. Die Durchführung der Räumungsaktion ſtützt ſich auch auf gewiſſe Ver— handlungen, die noch in den letzten Tagen von zwei Vertretern der deutſchen Verwaltung mis dem Oberkommando über die Inventarfrage ge— pflogen worden ſind. Auch franzöſiſcherſeits wird zuf eine möglichſt genaue Inventarkontrolle Wert gelegt, weil man offenbar nachträgliche Rekla— mationen vermeiden will. Es iſt aber ſchließlich ein möglichſt einfaches Verfahren feſtgelegt wor— den, damit die Räumung nicht durch eine büro— kratiſche Handhabung der Inventaraufnahme verzögert wird. Mit aller Beſtimmtheit ſteht jetzt alſo feſt, daß das beſetzte Gebiet am 30. Juni endgültig frei wird. Trotzdem bleibt man dabei, daß die eigentlichen großen Bere tungsfeiern erſt in der Zeit vom 19. bis 24. Juli ſtattfinden wer— den. Der Südamerikaſiug des „Graf Zeupelin“ Die Bedeutung des Zeppelinfluges nach enb Berlin. 22. Mai. Mit der am Dienstag in Sevilla angetretenen Südatlantikfahrt des „Graf Zeppelin“ hat die Generalprobe für den regelmäßigen Poſtdienſt nach Südamerika, den man im kommenden Frühjahr aufzunehmen ge— denkt, begonnen. Zu ihrem vollen Gelingen hat, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird. das Entgegenkommen, das die Fahrtleitung in ganz Braſilien gefunden hat, viel beigetragen. Für die Vorbereitung eines regelmäßigen Luft- verkehrs mit Südamerika iſt das große Intereſſe das die braſilianiſche Oeffentlichkeit ebenſo wie alle beteiligten Behörden ihm zuwenden, von großer Bedeutung. Sowohl die braſilianiſche Bundesregierung, wie die Staatsregierung von Pernambuco haben alles Denkbare getan. um die Landung des Luftſchiffes zu erleichtern und ſei⸗ ne Sicherheit zu gewährleiſten. Es iſt bedauerlich daß aus techniſchen Gründen der„Graf Zeppe⸗ lin“ diesmal nicht bis Buenos Aires fliegen kann, indes wird er dies bald nachholen können. Für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Braſilien iſt der Flug des„Graf Zeppelin“ von großer Bedeutung. Er bildet den Begina einer Aera ſchnellſten Perſonen. und Warenaustau. ſches. Schon heute iſt Deutſchlands Außenhandel mit Braſilien ſehr ſtark. Deutſchland iſt der drit— te Lieferant und ſogar der zweite Abnehmer Braſiliens. Aber auch kulturell knüpfen ſich zwi- ſchen beiden Ländern immer engere Fäden. Die kürzlich in Rio de Janeiro vollzogene Gründung des Inſtituto Teuto-Braſileiro zeigt. welch' rege Teilnahme hüben und drüben für den geiſtigen Austauſch zwiſchen beiden Ländern beſteht. Der Südamerikaflug des „Graf Zeppelin“ Aequator überflogen wib Pernambuco. 22. Mai. Ein Radioama. teur fing einen Funkſpruch des„Graf Zeppelin“ auf. wonach das Luftſchiff zwiſchen 12 Uhr mit- tags und 2 Uhr nachmittags(3 und 5 Uhr nach⸗ mittags ME3.) hier eintreffen wird. An Bord befindet ſich alles wohl. wib Newyork, 22. Mai. Das Luftſchiff befand ſich um 845 Uhr(Greenwicher Zeit) auf 2 Grad nördlicher Länge und 30 Grad weſtlicher Breite (nordöſtlich der S. Pauls Rocks). wib Newyork. 22. Mai. Aſſociated Preß er⸗ hielt von Fernando Noronha einen Funkſpruch, nach dem die dortige Radioſtation mit dem Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ in direkter Verbindung ſteht. wib Newyork, 22. Mai. Nach einem um 12.30 Uhr(Mz.) aufgefangenen Funkſpruch hat „Graf Zeppelin“ um dieſe Zeit den Aequator überflogen und befand ſich in einer Entfernung von 250 Meilen von der Inſel Fernando Noron— ha. Fernando Noronha liegt 300 Kilometer von der füdamerikaniſchen Küſte entfernt. „Graf Zeppelin“ 300 km. vor Südamerika. wib Fernando Noronha. 22. Mai.„Graf Zeppelin“ iſt hier um 1.25 Uhr Ortszeit geſichtet worden. Vorbereitung zur Sommerreiſe Als unſere Ahnen vom Reiſefieber ergrifffen ſich noch der alten klapprigen Poſtkutſche bedien! ten, als ſie mit rieſigen bunten Stofftaſchen und vorſintflutlichen Regenſchirmen die Fahrt ins Unbekannte antraten, da gab es noch nicht ſo eine Fülle von Reiſeproblemen und Projekten, die zur Erörterung ſtanden, wie heute. Wenn Tante Minchen ſagte, ſie wolle am nächſten Tage zur Malchen fahren, ſo war das eben eine feſtſtehende Tatſache, zu der es keiner größeren Reiſevorbe⸗ reitungen bedurfte. Heute haben ſich die Verhält- niſſe gewandelt. Wir ſind uns vor unſerer Som- merreiſe nicht darüber im klaren, ob wir ſie per Flugzeug, Eiſenbahn oder Schiff antreten, wir wiſſen nicht, ob wir an die See, aufs platte Land oder ins Gebirge fahren ſollen und ſind vielfach geneigt, Pläne zu ſchmieden, die ſich mit dem Inhalt unſerer Brieftaſche nicht immer in Ein— klang bringen laſſen. Wenn wir heute einen Ko— ſtenanſchlag für unſere Reiſe aufſtellen, ſo wiſſen wir nicht, ob uns die Reichsbahn durch eine Fahr⸗ preiserhöhung nicht morgen ſchon einen Strich durch unſere Kalkulation macht. Und dann das Familienreiſen!„Viele Köpfe, viele Sinne— Entwerfen huderterlei Pläne, er will ins Ge— birge, ſie nach Norderney und die Kinder aufs Land. Was nutzt das alles, letzten Endes ent— ſcheidet doch das Portemonngie. Zwar haben wir für unſere Reiſe alle techniſchen Hilfsmittel zur Verfügung, die man ſich nur denken kann, und doch macht das Reiſen nicht mehr den gleichen Spaß wie früher. Wir merken das beſonders wieder jetzt zur Zeit der Reiſevorbereitung. Es iſt ein Pläneſchmieden verbunden mit einem ſte— ten Rechenexempel. Der größere Teil der Reiſen— den wird ſich daher auch diesmal darauf beſchrän— ken müſſen, innerhalb der deutſchen Heimat ein Plätzchen des Erholens zu ſuchen. Er wird von einer koſtſpieligen Auslandsreiſe Abſtand neh— men müſſen. weil allein das Reiſegeld zu teuer iſt. Aber warum denn auch ins Auskund fahren? Unſer Deutſchland bietet landſchaftliche Schön heiten und Romantik genug, als daß wir es nö⸗ tig hätten. nach Italien oder ſonſt wohin zu rei— ſen. Die Jugend, der es noch vergönnt iſt, die Reiſe gemeinſchaftlich mit ihren Eltern und auf deren Koſten anzutreten, ſie wird mit jedem Tage, die Vermieter von Sommerwohnungen und Landaufenthalten, ſie haben bereits eine lebhafte Propaganda entfaltet, haben Penſionspreiſe ver— anſchlagt, die, wie ſie ſelbſt meinen, nicht mehr zu unterbieten ſeien. So haben denn alle die, die es ſich leiſten können, eine Sommerreiſe zu unter— nehmen ihre Pläne fertig entworfen, hier und du mußte noch ein Koffer oder ein neuer Bade— mantel gekauft werden, ein Paar neue Reiſehoſen uſw. Die fieberhaften Vorarbeiten und Vorberei tungen für die große Sommerreiſe 1930 haben begonnen. Ir! morgens wenn die hühne krühn. Nicht alle ſind Frühaufſteher. Vor allem nicht im Winter. Da iſt man froh, noch„ein Weilchen“ im warmen Bett bleiben zu dürſen. Mit Ein tritt des Frühlingswetters verwandelt ſich man— cher Langſchläfer in einen Frühauſſteher. Womit bewieſen iſt, daß das Frühauſſtehen doch“ ſeine Vorzüge hat. Wir wiſſen aus dem Leben berühmter Menſchen. daß ſie— Ausnahmen aiht es natürlich überall— Frülaufſteher waren. Da— mit iſt jedoch nicht geſagt, daß Frühaufſteher Größen werden. Zum mindeſten aber fühlen ſie ſich tagsüber friſcher als die Läangſchläſer und leiſten auch mehr ats jene. Der Engländer ſagt: „Früh Schlafengehen und früh Auſfſtehen macht den Menſchen glüettech und klug“ und der Deut— ſche ſagt:„Morgzuſtunde hat Gold im Munde.“ Man ſoll bekaun nich an ſein Tageswerk mit innerer Freude gehen. Dieſe innere Freude bleibt aber zum eſt aus, wenn ſoeben aus dem Bett gekrochen iſt und an die Arbeit ſtürzt man Dagegen erfüllt ein morgendlicher Spaziergang durch die Natur innerlich mit einem Gefühl der Beruhigung und des Willens zum Schaffen. Es ſoll allerdings nicht gegen das Ausſchlaſen geſprochen werden, denn das iſt unbedingt not⸗ wendig. Wer aber zeitig, d. h. ſeinen Bedürf— niſſen entſprechend früh zu Bett geht, wird auch ausſchlaſen können und braucht doch kein Lang ſchläfer zu ſein. Es gibt Menſchen, denen ein Schlaf von vier bis fünf Stunden genügt und die nicht, wie ihnen gute Freunde prophezeien mögen, ſpäter einmal„zuſammenklappen“. Jene Menſchen ſind glücklich zu preiſen, denn ſie kön— nen in ihrem Leben mehr ſchafſen als andere, vor allen Dingen mehr als Langſchläfer. Und ſie werden auch ſo innerlich die Glücklicheren ſein. Glücklich ſind auch— das ſei noch einmal feſt⸗ geſtellt— die Frühauſſteher gegenüber den Lang⸗ ſchläfern. Wer glücklich ſein will. ſoweit das überhaupt möglich iſt, der gewöhne ſich an frühes Aufſtehen, an„goldene Morgenſtunden“. Leſt nicht im Bette! In früheren Zeiten glaubte man, gegen das Leſen im Bett eine wirkſame Waffe zu haben, indem man auf die Feuersgefahr hinwies. die damit verbunden war. Man muß ſich nur unſere Kerzen und ſonſtige Beleuchtungsarten vorſtel— len und dabei an die verſchiedenen Bettverzierun— gen, ſowie an die Alkovendecken denken, ſo wird man die Gefährlichkeit des Leſens im Bett nicht von der Hand weiſen können, wenn der Betref— fende dabei einſchläft. Heutzutage liegen die Ver— hältniſſe allerdings etwas anders, denn man hat gelernt, alle unnötigen Staubfänger an den Bet— ten zu vermeiden, und da. wo das elektriſche Licht eingeführt iſt, fällt auch die Feuersgefahr fort. Ein Nachteil wird indes immer noch beim Leſen im Bett beſtehen bleiben; das iſt ſeine Schädlichkeit für die Augen. Einmal iſt die Be— leuchtung ſelbſt ungenügend, dann aber iſt es ſchwer das Buch ſo zu halten, daß man beide Augen gleichmäßig verwenden kann. namentlich. wenn man auf der Seite liegt. Schließlich kommt man leicht in Verſuchung, das Buch zu dicht vor die Augen zu halten, wodurch Kurzſichtigkeit her. vorgerufen wird. Sehr bedenklich liegen die Ver hältniſſe, wenn es ſich um Augen junger Leute im Entwicklungsalter handelt. Darum ſollte das Leſen im Bett für ſolche unter achtzehn Jahren ganz ſtreng verboten werden. Das Gleiche gilt aber auch für alle, die an irgend einer Augenſtö.— rung leiden. Iſt es aber durchaus nicht zu umge hen, wie z. B. bei Kranken— oft ſpielt die An— gewohnheit dabei eine große Rolle—, ſo muß wenigſtens verlangt werden, daß die Lichtquelle hell genug iſt und die Augen beſchattet werden. Mehr Vorſicht auf der Straß Nehr Jornich ann er raßze Ein Blick in die Berliner Unfallſtatiſtik des vergangenen Jahres zeigt, daß die Straßendiſ— ziplin der Bevölkerung— trotz der vielſachen Hinweiſe— ſehr zu wünſchen übrig läßt. Bei 204 tödtichen Verkehrsunfällen ſind 110— d. h. alſo mehr als die Hälfte— durch Fußgänger durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften, durch achtloſ Ueberqueren des Fahrdammes hervorgeruſen worden. Unter den tödlich Ver— letzten befanden ſich nicht weniger als 35 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren, die vorwiegend beim Spielen auf der Fahrbahn oder infolge ſonſtiger Unachtſamkeit im Verkehrsgetriebe den Tod ſan— den. Immer und immer wieder muß die drin— gende Mahnung an alle Eltern und Erzieher ge— richtet werden die Kinder darauf hinzuweiſen und anzuhalten. daß die Fahrbahn der Straße kein Spielplatz iſt. Aber auch von den Erwachſenen muß in ihrem ureigenſten Intereſſe unbedingt größere Vorſicht beim Ueberſchreiten der Fahr bahn, eine ſorgſältige Beachtung der Verlehrs— zeichen verlangt werden. Die Zahl dieſer Opfer belief ſich auf Seiten der Fußgänger in Berlin im Jahre 1929 auf 42 Perſonen im Alter von 15 bis 60 Jahren und auf 33 Perſonen von über 60 Jahren. Weſentlich höher noch ſtellt ſich die Zahl der im Straßengetriebe durch Verkehrsunfälle verletzten Fußgänger mit insgeſamt 4842 oder 49,3 Prozent der überhaupt im Jahre 1929 durch Ver. tehrsunfälle verletzten Perſonen. Angeſichts der ſchweren geſundheitlichen und finanziellen Schä— den, die als Folgen der Verkehrsunfälle auftre— ten, iſt eine Aenderung nur dann zu erwarten, wenn von den Fußgängern eine beſſere Straßen— diſziplin beobachtet wird, da allein durch Unacht⸗ ſamkeit der Fußgänger auf der Straße im vergan— genen Jahre in Berlin 1728 Verkehrsunfälle ver— urſacht wurden, abgeſehen von der großen Zahl der durch ſonſtige Unſitten, wie Auf- und Ab⸗ ſpringen bei Straßenbahnen und Omnibuſſen— Anhängen an Fahrzeuge uſw. hervorgerufenen Verkehrsunfälle, wodurch nicht nur das Leben und die Geſundheit des Fußgängers, ſondern auch der übrigen am Unfall beteiligten Straßenbe— nutzer gefährdet wird. Mairegen bringt den Saaten Segen. „Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten!“, ſo äußert ſich eine alte Bauernregel und auch mit Recht. Denn ohne die befruchtende Feuchtigkeit wäre es um die Vegetation ſchlecht beſtellt. In den letzten Tagen iſt uns nun der Mairegen in ganz ausgiebiger Weiſe zuteil ge— worden. Man merkt es aber auch überall, in der Vegetation, an den Wieſen, Feldern, Sträuchern und Bäumen. Kommt nun nach den drei Eis— heiligen-Tagen wärmende Sonne über das Land, ſo wird es bald überall in der Natur blühen, duften und prangen. Giftige Tiere Im Volke herrſcht die Meinung, vaß die Mehr— zahl der Käſer. Schlangen, Raupen uſw. giftig ſei, und aus dieſem Grunde rückt man ihnen zu Leibe und zerſtört damit manches für die Land— wirtſchaft wichtige Leben. Unter Gift verſteht, man im allgemeinen einen ſeſten, flüſſigen oder gasförmigen Stoff. der— wenn er in größeren oder kleineren Mengen in den Körper gelangt, — zu Krampfzuſtänden oder zum Tode führt. In der Natur haben wir bisher drei große Grup— pen von Giften ermittelt: mineraliſche. pflanz— liche und tieriſche Das Gift der Tiere wird in Drüſen, die im Innern des Körpers liegen, abgeſondert und ge— langt an beſonders geeigneten Stellen zum Aus— tritt aus dem Körper. Bei der Schlange 3. B. burch den Giftzahn beim Biß. Bei den Quallen tritt das Giſt an verſchieden Stellen aus und er— zeugt bei anderen davon berührten Lebeweſen neſſelartiges Brennen. Aal ſcheidet ſein Gift, das er im Blute trägt, nicht aus. Die Bienen tragen ihr Gift in der Drüſe des Sta— chels am Hinterleib. Außerordentlich giftig ſind die Muſcheln, die unter beſonders gefährlichen Verhälmiſſen leben. Weshalb eigentlich die Mücken beim Stich Gift abſondern, hat die Wiſ— ſenſchaft noch nicht ganz erforſchen können. den Feuerſalamandern liegen die Gifſtdrüſen in der Haut und kommen nur bei der Verteidi— gung in Tätigkeit. Bei uns in Deutſchland hält man vielfach die Spinne für giftig, gleichfalls wird im Ausland die Giftigkeit der Tarantel ſtark übertrieben. Aber niemand kann ſagen, daß jemals ein Menſch durch eine Kreuzſpinne zu chaden gekommen iſt. Es iſt nicht geſagt, daß das Gift der Tiere⸗ immer gleich tödlich wirkt. wie z. B. das der Schlange. Es gibt auch Tiere. die ihre Beute nur lähmen, ſo hält man den Maulwurf für ein ſolches Getier. In ſeinen Gängen hat er Vor⸗ ratskammern, in denen er lebende Tiere als Speiſevorrat gefangen hält. Es ſind meiſtens Engerlinge und Regenwürmer, die in die Wände eingelegt ſind, leben, ſich aber nicht bewegen kön— nen. Unterſuchungen ergaben, daß die Tiere an den vorderen Körperenden kleine Bißwunden trugen, die ihnen nur der Maulwurf beigebracht haben konnte, ſodaß vermutlich der Speichel des Maulwurfs als Gift wirkte. Die Grab- und 2 Der Bei — eee er Hut ums luck Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (42. Fortſetzung). Unter dieſen Ueberlegungen war Johanna in ihr Zimmer gegangen, hatte ſich einen duftigen Sommerhut zum Schutze gegen die Sonnenſtrah— len auf das blonde Haar geſetzt und trat jetzt in die untere Halle des Hotels, wo Herr Levenſtorf bereits ihrer wartete. Draußen am Steg, der vor dem Hotel in den See hineinragte, ſchaukelte ein Boot mit blen⸗ dend weißen Segeln, und Beppo, der alte italie— niſche Steuermann ſtand auf der Ruderbank und wartete auf ſeine Gäſte. Schweigend ſchritten Levenſtorf und Johanna die kleine Anhöhe nach dem Ufer hinab. Man ſah es Levenſtorf an, daß das Gehen ihm Beſchwer— den bereitete; er atmete kurz und blieb ab und zu einen Augenblick ſtehen. Früher hatte Johan— na ihm ihren Arm angeboten ul er hatte ſich freu— dig auf denſelben geſtützt; auch heute wollte es ſie antreiben, ihm den gewohnten Liebesdienſt zu er— weiſen, aber ein gewiſſes Etwas hielt ſie davon zurück. Ein feiner, leichter Wind, der Wolken von Blütenduft aus den Wäldern am Rande des Sees mit ſich führte, blähte die weißen Segel, daß das kleine Boot wie ein Schwan dahinzog und das Hotel„Bellaviſta“ bald in blauer, ber— ſchwommener Ferne zurückließ. Beppo ſaß, mit den Augen durchs flutende Sonnenlicht zwinkernd, auf der Steuerbank; er war gewohnt, kein Wort mit ſeinen Fahrgäſten zu ſprechen, da deren Sinn und Gedanken faſt ausſchließlich von der überwältigenden Schönheit des ſie umgebenden Gebirgspanaromas nommen waren. Levenſtorf und Johanna ſaßen ſich gegenüber. Nach längerey Pauſe ergriff Levenſtorf das Wort und deutete mit der Hand auf das ver— ſchwindende Feſtland mit dem weißen Hotel, das in Dunſt und Nebel hinter ihnen zurückblieb. „So muß es ſein, wenn der Geiſt die Erde verläßt,— wenn er langſam hinüberſchwebt in ſelige Gefilde und die Erde hinter ſich verſinken ſieht!“ Johanna ſchwieg und Levenſtorf fuhr lächelnd fort: „Wir philoſophieren ſo gern vom Tode und haben das Leben doch ſo lieb, ſo ſehr lieb, daß wir bis zum letzten Atemzuge daran hängen.— Und wenn ſie uns auch noch ſo erbärmlich ſcheint, dieſe krankhafte Sucht nach dem Leben, es gibt doch immer etwas, was uns dieſelbe erklärlich macht. Auch der edelſte Menſch hat etwas, was ihn mit tauſend Faſern an die Erde feſſelt.“ Johanna ſenkte den Kopf und dachte an jene bedeutungsvolle Stunde, da ſie ſelber im Begriff geſtanden hatte, das Leben von ſich zu wer' en, und unwillkürlich knüpfte ſich an dieſe Erinne- rung eine Reihe bunter Bilder aus der Vergan⸗ genheit, die vor ihrem geiſtigen Auge vorü er— zogen. Levenſtorf unterbrach das junge bald wieder in ſeinen Träumereien. Mädchen „Wie lange es nun her, Fräulein Joh in— na, daß wir uns kennen?“ fragte er. „Faſt anderthalb Jahre!“ „Und haben Sie tes bisher zu bereuen gehabt daß das Schickſal ans zuſammengeführt hat!“ Johanna blickte zu m auf und ein Stvahl warmer Empfindung bechte in ihren Augen auf. „Wie können Sie das fegen? Bin ich Zynen nicht zu unendlichem Denk verpflichtet?“ 1 venn man ſich ſo etwas ſagen läßt, aber manchmal hört man es doch gern! Ja, es war eine glückliche Fü— gung, die uns zuſammengeführt hat. ö mich in Geſchäften in Lübet und dachte mir: Da mein früherer Sekretär durchaus nach Deutſch— land zurückkehren wollte, vielleicht kann ich in der alten Traveſtadt, in der ich ſchon manches glückliche Geſchäft abgewickelt hatte, einen neuen Sekretär engagieren. Alſo ich erließ eine Anonce und erhielt einen Haufen Angebote, darunter auch ein ſolches von Damenhand. Das war doch gewiß etwas abſonderliches, wenn man einen Se⸗ kretär ſucht und es meldet ſich eine Sekretärin. Auf den klugen Gedanken, dieſen Poſten mit ei— ner Dame zu beſetzen, war ich bis dahin noch gar nicht gekommen, aber jetzt leuchtete er mir ſofort ein!“ „Es war mohl ſehr anmaßtend ron mir“ warf Johanna ein,„aber in meiner damaligen Lage entſchuldbar Ich ſaß mit meinem kranken Vater in dem uns fremden Lübek und ſuchte ſeit Wo— chen Beſchäftigung, ohne eine ſolche zu finden, und da unſere Exiſtenzmittel faſt aufgezehrt wa— ren, ſo mußte ich ſchon zu Gewaltmitteln greifen, um eine Stellung zu erlangen. Da ich außerdem glaubte, die Funktionen ausfüllen zu können, die von dem Sekretär verlangt wurden—“ „O, Sie haben ſie ausgefüllt“, unterbrach Le⸗ venſtorf Johanna,„tauſendmal beſſer, als ein Mann es getan hätte! Und wenn ich mir die Um⸗ ſtände, welche Ihr Engagement herbeiführten, ins Gedächtnis zurückrufe, ſo geſchieht es nur, weil ich mit Freuden daran zurückdenke. Wie ge— ſagt, der Gedanke, einen weiblichen Privatſekre⸗ tär um mich zu haben, war mir ſofort ſympa⸗ thiſch. Ich ſchrieb Ihnen, bat um Ihren Beſuch, Sie kamen, und ſo wie ich Sie ſah und Sie ken⸗ nen lernte, war die Sache auch ſchon perfekt.“ Johanna wollte etwas Abwehrendes erwidern. „Nein, nein, Fräulein Johanna, trüben Sie Ich befand Mordweſpen töten ihre Opfer auch nicht. Sie lähmen ſie durch einen Stich, ſchleppen ſie in ihre Brutlöcher als Nahrung für die nächſte Gene⸗ ration. Die Kröte benutzt ihr Gift lediglich zur Abſchreckung und Verteidigung. Greift man nämlich plötzlich eine Kröte, ſo läßt ſie ihren Harn ab oder ſpritzt aus den Hautdrüſen ein Sekret. Sie erreicht damit gewöhnlich ihren Zweck, ſie wird losgelaſſen. Den Menſchen kann das Sekret nicht ſchaden, aber man hat erfahren, daß Hunde, die von dem Krötenſekret etwas an die Schnauze bekamen, geſchwollene Lippen er— hielten. Größere Mengen des Krötengiftes, auch des Giftes der Salamander und Molche, üben einen brennenden Einfluß auf die Schleimhäute aus. Aber dieſe Gifte ſind weder lähmend noch tötend, und man ſollte dieſe Tiere alſo nicht als giftig verſchreien. Gegen das Gift der Kreuz⸗ otter ſcheinen Hunde unempfindlich zu ſein. Auch der Igel läßt ſich durch den Biß nicht ſtören und verzehrt die Schlange, nachdem er ihr den Kopf abgebiſſen hat. Das Gift der Ameiſen verarbet— tet der Menſch zu heilkräftigen Arzneien. Wir ſehen alſo, das Gift der Tiere iſt nicht nur ſchäd— lich, ſondern auch nutzbar. 954 0 Aus Nah und Fern Mainz, 22. Mai. Flugzeug⸗Kund gebung. Der Deutſche Luftfahrtverband, der am 4. und 5. Juli ſeinen dritten Zuverläſſig keitsflug für Kleinſportflugzeuge veranſtaltet verbindet mit dieſer Prüfung eine großzügige Kundgebung für das am 30. Juni freiwerdende Rheinland Geſchmückt mit den Farben des Rei— ches und der befreiten Reichsteile wird ein großer Teil der vorhandenen Sportflugzeuge einen Begrüßungsflug durchführen, der die be freiten Städte berührt. Zu dem Begrüßungs— flug, an dem faſt alle deutſchen Kleinſport flugzeuge teilnehmen, werden ſich am 4. Juli aus allen Teilen des Reiches die Flugzeuge in Köln verſammeln. Mainz, 22. Mai. Die Selbſtmord⸗ Epidemie in Mainz. Zu der infolge der troſtloſen Wirtſchaftslage in Mainz herrſchen— den Selbſtmordepidemie haben ſich zwei neue Opfer gereiht. Heute früh kletterte eine weih— liche Perſon an einem Lampenkandelaber an der Rheinbrücke hoch und ſprang von hier aus in den Rhein. Der Vorgang ſpielte ſich in wenigen Sekunden ab, ſodaß es nicht möglich war, die Lebensmüde zu retten. Ein weiterer Selbſtmordfall ereignete ſich in der Wohnung eines Mainzer Innenarchitekten, der aus Nah rungsſorgen ſeinem Leben ein Ende machte. Eiſenberg, 22. Maj. Noch gut abgelau fen. Die 22 Jahre alte Tochter des Metzger meiſters Mayer ſtürzte beim Fenſterputzen aus dem dritten Stock des elterlichen Hauſes in den Garten. Da ſie auf weichen Grund fiel, tam die Abgeſtürzte mit leichter Gehirnerſchün— terung und kleinen Verletzungen davon. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 22. Mai. Es wurden notier! Weizen 31,50 bis 34, Roggen inl. 18 bis 18,25 Braugerſte 22 bis 24, Südd. Weizenmehl 45,25, Südd. Weizenauszugsmehl 49,25, Südd. Wei zenbrotmehl 34,25, Südd. Roggenmehl 26 bis 28,75, feine Weizenkleie 6,75 bis 7, Bier treber mit Sack 10,50 bis 11,50, Leinſaat 40. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 22. Mai. Es wurden notiert Kälber 60 bis 82, Schafe 46 bis 50, Schweine nicht notiert, Ferkel 31 bis 46, Läufer 48 bis 50, Ziegen 12 bis 24. Marktverlauf: Mit Käl bern ruhig, geräumt. Mit Ferkel und Läufer ruhig. Der auf den 29. Mai fällige Kleinvieh markt wird auf Mittwoch, den 28. Mai verleg! „„ aeg mir dieſe Erinnerungen nicht! Wir waren uns ſofort ſympathiſch und zwar gegenſeitig“, fuhr Levenſtorf eifrig fort,„ſonſt hätten Sie mir nicht ſogleich die ganze Geſchichte Ihres Schickſals er zählt, daß Sie aus Hamburg geflüchtet waren weil ein ungeratener Verwandter Schimpf und Schande über Sie gebracht hatte!“ „Und Sie waren ſo gütig, daß man Vertrauen zu Ihnen haben mußte!“ erwiderte Johanna be— fangen und er verbeſſerte: „Ich war bemüht, Ihnen Ihr Los ſo ange nehm wie möglich zu geſtalten, denn noch nie hatte ich ein ſo tapferes Mädchen kennen gelernt.“ Sie machten eine Pauſe, dann ergriff Johan na plötzlich die Hand des ihr gegenüberſitzenden Mannes. „Was Sie für meinen Vater getan haben“, ſprach ſie,„werde ich Ihnen nie vergeſſen!“ Levenſtorf behielt die Hand Johannas in der ſeinen. „Und was Sie für mich getan haben“, gab er ihr zurück, werde ich Ihnen gleichfalls nie ver geſſen!“ Johanna wollte errötend ihre Hand zurück ziehen, aber Levenſtorf umſchloß dieſe nur noch feſter. „Nein, nein, Fräulein Johanna,“ wehrte er ihr,„die Hand müſſen Sie mir laſſen, ich will ſie bei dem, was ich Ihnen zu ſagen habe, in der meinigen fühlen, ſie ſoll mir Mut und Kraft ver— leihen und mir die Worte finden helfen, die nur ſchwer meine Lippen verlaſſen wollen.“ Johanna wußte nicht, was ſie ſagen ſollte; ſie ſenkte das Haupt und eine wehmütige Ahnung überkam ſie, daß mit dieſer Stunde ein zerſtö⸗ render Sturm in den ſtillen Frieden ihres Da⸗ ſeins brechen und ſie aus dem ſicheren Hafen ver ſcheuchen würde, in den ſie nach langen Stürmen mit ihrem Vater eingelaufen war. (-Vortſetzung folgt). lalnenütlometungen Hallenverſteigerung in Mainz. Mainz, 28. Mai. In der Treſorerie fand geſtern die Verſteigerung der drei Hallen auf dem Griesheimer Uebungsplatz durch die Fran⸗ zoſen ſtatt. Die Hallen gingen zum Preiſe von 100 000 Franken an die Firma Marx in Mühl⸗ hauſen(Elſaß), die auch die Zeppelinhalle in Trier geſteigert hat, über. Die Hallen müſſen nach den franzöſiſchen Bedingungen bis 15. Juni abgeriſſen ſein. In letzter Stunde hatte die heſſiſche Regie⸗ rung noch einen Schritt des Generaldelegierten der Reichsvermögensſtelle beim franzöſiſchen Oberkommando in Mainz veranlaßt, der jedoch keinen Erfolg hatte. Bauunglück.— Fünf Tote? wib. Newyork, 23. Mai. In der Newyorter Innenſtadt brach geſtern das vier Stockwerke hohe Stahlgerüſt eines Neubaues zuſammen und riß eine Anzahl Bauarbeiter mit in die Tiefe. Fünf Arbeiter ſollen getötet, 15 verletz ſein. Marſchbefehl für Zivilſranzoſen. wtb. Mainz, 23. Mai. Die franzöſiſchen Zivilangehörigen der Beſatzung haben am Don⸗ nerstag die Anweiſung erhalten, ſich darauf vorzubereiten, daß ſie das beſetzte Gebiet bis 14. Juni zu verlaſſen haben. Ein Frankſurter Gelehrter tödlich verunglückt. Frankfurt a. M., 23. Mai. Der ſeit einiger Wochen in Bad Homburg zur Kur weilende Frankfurter Univerſitätsproſeſſor Dr. Wülker iſt Donnerstag Nacht aus einem Fenſter der Homburger Flersheim⸗Stiſtung geſtürzt und den Verletzungen alsbald erlegen. Der Ge⸗ lehrte ſtand im 45. Lebensjahre, war außer⸗ ordentlicher Profeſſor der Zoologie am hieſigen zoologiſchen Inſtitut und Mitherausgeber der Zeitſchrift für wiſſenſchaftliche Biologie. Dr. Luther in Paris. wib. Paris, 23. Mai. Neichsbankpräſident Dr. Luther traf am Donnerstag nachmittag mit dem Flugzeug in Paris ein, um an der Freitagkonferenz der Bankiers teilzunenmen. Die Moung⸗Anleihe. nigung über die Auflegungsbedingungen. wtb. Paris, 23. Mai. Havas berichtet, daß ſich die Delegierten der Schatzämter der Gläu⸗ bigermächte in einer geſtrigen Sitzung über die Bedingungen der Auflegung der Pounganleihe verſtändigt haben. Sie nahmen zunächſt von den Arbeiten der Naſeler Konferenz Kenntni und ſtellten ſeſt, daß ſie hinſichtlich aller Punkte über die Modalitäten einig ſeien. Eine Formel würde die völlige Goldparität der Wertpapiere enthalten und ſo alle Wertpapierinhaber vor jeder Entwertung ſichern. Die Verteilung der aufzulegenden Anleihe unter die verſchiedenen Zeichner dürfte etwa wie folgt vorgenommen werden: Frankreich u. Amerika je einen gleichen Vetrag, wahrſchein⸗ lich 82 Millionen Dollar, Großbritannien 50 Millionen, Holland und Schweden 25 Millionen die Schwriz 15 Millionen, Deutſchland 10 Mill und Belgien und Italien je 5 Millionen Do! lar. Nach der Landung in Pernambuco. wtb. Friedrichshafen, 23. Mai. Wie Y. Eckener nach der Landung in Pernambuco be⸗ kannt gab, ſoll die Weiterfahrt nach Rio de Janeiro am Freitagabend um 7 Uhr Ortszeit erfolgen. In der Halle des Zentralhotels in Pernambuco wurde Dr. Eckener von jungen Mädchen um Autogramme beſtimmt. die er allen lächelnd gewährte. Ein trübes Kapitel: enb Berlin 22. Mai. In einer Ueberſicht über die Finanzlage des Reiches wird im„Berl. Tagebl.“ dargelegt. daß die ſchlechte Lage der Wirtſchaft und die mit ihr auf das engſte ver- bundene große Arbeitsloſigkeit die Schätzungen über den Haufen geworfen hätten, auf denen der Etat für 1930⸗31 aufgebaut iſt. Im April, dem erſten Monat Etatsjahres Millionen Mark gegenüber den erwarteten Ein⸗ nahmen zu verzeichnen. Es werde damit zu rech- nen ſein, daß wenigſtens ein Drittel dieſes Min- dereinganges auf den Durchſchnitt der folgenden Monate als Minus gegenüber den Schätzungen des Reichsfinanzminiſteriums zu verzeichnen ſein werde. Das bedeutet für das ganze Etatsjahr eine Mindereinnahme von 200 Millionen Mark. Dieſes an ſich ſchon gefährliche Defizit werde weiter geſteigert durch die Fehlbeträge bei der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſen. fürſorge. Neben dieſen beiden Faktoren träten die Koſten des Oſthilfeprogramms nach ihrer finan⸗ ziellen Größe ſtark zurück. Wenn ſich die ernſte aber ſehr wahrſcheinliche Prognoſe des Reichsfinanzminiſteriums er⸗ füllt, und wir mit einer Durchſchnittszahl an Arbeitsloſen von 1.7 Millionen zu rechnen des laufenden ſei ein Minderaufkommen von 47 Burg Rheinſtein gegenüber Aßmannshauſen. Wieder iſt ein Stück des Rheins beſatzungs frei geworden. Blick auf Bingen am Rhein. Gemäß den Abmachungen im Haag haben die Franzoſen Bingen und Umge bung geräumt. Bis zum 30. Juni ſoll das ganze Rheinland frei ſein. Lokale Nachrichten * Tod durch Herzſchlag. Geſtern Abend um 6 Uhr wurde die Ehefrau des Herrn Nikolaus Roos 3., Märgareta geb. Bauer von einem Herzſchlag überraſcht, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der plötzliche Tod der erſt 43jährigen Frau iſt umſo bedanerlicher, da ſie noch Wöchnerin war und erſt dieſer Tage einem Kind das Leben ſchenkte. Der Todesfall iſt alſo recht ſchmerzlich für die Angehörigen. Allgemeines Mit- gefühl iſt der Familie gewiß. Die Beerdigungs— zeit iſt aus der Anzeige erſichtlich. „Konkurrenzkampf. Die hieſige Metzger-⸗Innung ließ heute früh ausſchellen, daß ſie das Pfund hausgemachte Wurſt für 1 Mark ver— kauft. Die zur Zeit wieder ſtark einſetzenden Hausſchlachtungen mögen wohl der Anlaß hierzu geweſen ſein. * G.-V.„Flora“. Die Sänger wollen das heutige Inſerat im Vereins-Anzeiger beſonders beachten. * Zm X.-T.⸗Filmpalaſt läuft ab heute Freitag das wunderbare Filmwerk„Roſen blühen auf dem Heidegrab“. Ein ergreifender Volksfilm von nachhaltiger Wirkung. Ein Film der gerne geſehen wird. Die ſenſatiouelle Freitags-Eilm⸗ ſchau im Cefpa. Achtung Filmfreunde! Zu halben Preiſen zeigt man wieder im Ceſipa ein ganz ausgezeichnetes 3 Schlagerprogramm das ſicher heute jeder beſuchen wird. Ein Beweis, daß auch in den Freitags⸗Vorſtellungen ſtets nur erſtklaſſige Filmwerke geboten werden, beweiſt der immer grö— ßer werdende Beſuch. Heute wird mit einem ganz großen Beſuch gerechnet, denn die heutige Darbie⸗ tung wird wieder alle voll und ganz zufriedenſtellen. So zeigt man den gewaltigen Sittenfilm in ſechs ſenſationellen Akten„Millionenangebot“ oder„Der Eheroman einer Sechzehnjährigen.“ Ein ſchönes ſechzehnjähriges Mädchen wird von ihrer Mutter gezwungen des ſchnöden Geldes wegen einen Mil- lionär zu heiraten, das weitere ſehen ſie im Film. 2. Sehen Sie ein Kriminal-Großfilm aus dem Dunkel einer Großſtadt„Die Beute der Bank— räuber.“ Eine Filmkanone 1. Ranges, ſenſationell atemraubend und ſpannend 7 Akte hindurch. 3. Der übliche Luſtſpiel⸗Schlager. Parole: Alle Film- freunde treffen ſich wieder heute im Cefipa. SG. 5 Dig ⸗ Sport Der letzte Großkampftag in Vieruheim um den Kreistitel.— Viernheim— Fulda. Viernheims verſtändliche Niederlage in Nieder— brechen gibt den Schlußkampf gegen Fulda am nächſten Sonntag ¼23 Uhr die größte Spannung' Eine MIIliarde Fehlbetrüse? haben und nicht mit 12 Millionen, wie man bei der Aufſtellung des Etats angenommen hat, ſo entſtehe hier eine Mehrausgabe von einer halben Milliarde Mark. Ganz ähnlich ſind die Berechnungen über die notwendigen Ausgaben für die Kriſenfürſorge über den Haufen geworfen worden. Die tatſäch— lichen Mehraufwendungen würden ſich auf etwa 350—300 Millionen Mark belaufen. Es ergebe ſich alſo unter Außerachtlaſſung der Koſten der Oſthilfe die Ausſicht eines Geſamtdefizits in Höhe von etwa einer Milliarde. Wie das Blatt zu wiſſen glaubt, werden außer dem Notopfer und der Erhöhung des Betrages zur Erwerbsloſenverſicherung um 1 Prozent noch folgende Deckungspläne erwogen: Verlängerung der Kontingentierung in der Zigaretteninduſtrie und Erhöhung der Ziga rettenſteuer. Erhöhung der Bierſteuer auf 75 oder evtl. 100 Proz. des urſprünglich geltenden Satzes. Ausſetzung der Zuweiſungen für den An⸗ leihetilgungsfonds in Höhe von 44 Millionen und Tilgung der Rentenſchuld in Höhe von 50 Millionen ſowie unter Umſtänden Aus⸗ ſchüttung des bisher angeſammelten Anleihe tilgungsfonds in Höhe von etwa 250 Mil- lionen. [Den Grünen ein Die hieſigen brauchen noch 2 wertvolle Punkte, da— mit Viernheim weiterhin in Führung bleibt. Dann bleibt nur noch die Hoffnung für den 1. Juni 30 übrig, in dem Niederbrechen ſeine letzte Chance in Fulda hat, die über Glück oder Unglück entſcheidet. Die hieſigen haben bereits verſpürt, daß in Fulda nicht leicht zu gewinnen iſt. Vielleicht gelingt Fulda der letzte Streich gegen unſeren Konkurrenten, da— mit uns ein weiterer Entſcheidungskampf auf neu— tralem Platz erſpart bleibt. Nicht wenig überraſcht hat die Mannſchaft von der Biſchofſtadt im Vor⸗ ſpiel. Sie iſt körperlich viel ſtärker als Viernheim und ſpielt einen ſchönen Fußball. Obwohl die Viernheimer Mannſchaft von ihrem vorſonntäglichen Kampfe in Niederbrechen etwas mitgenommen iſt, ſo wird ſie den bevorſtehenden Kampf dennoch ehrenvoll beſtehen können. Alle Viernheimer Sportler ſollten ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen, dieſes bedeutende Spiel anzuſehen und dadurch der hieſigen Mannſchaft einen Rückhalt geben. Glanzvolle Leiſtungen Viernheimer Radſportler. Der Radfahrer-Verein„Amicitia“ Viernheim unternahm am 18. Mai eine Fernfahrt nach Neun— kirchen und beteiligte ſich dortſelbſt an dem ſchön verlaufenen Bezirksfeſt. Um 6 Uhr am Sonntag früh verſammelten ſich die am Schluſſe verzeichneten Radler im Lokal zum Rheingold. Alsdann wurde das Rad in Bewegung geſetzt. Da dieſe Fahrt eine Gebirgsfahrt war, mußte jeder Radler ſeine ganze Energie daranſetzen, um das Ziel zu erreichen. Bald ging es bergauf, bald bergab. Bergauf mußte der Radler ſein Stahlroß tragen, und bergab ging es wieder im Blitztempo, daß der Freilauf kochte. Nach vollen 7 Stunden Strapazen kamen wir am ziele an und wurden mit Muſik abgeholt. Der ſeſtgebende Verein ſowie das Publikum waren er— ſtaunt, uns auf ihrem Boden zu ſehen. Da die Fahrer eine Strecke von 160 Klm. zurücklegten, wurde dieſen der„Weitpreis“ zugeſprochen. Ferner errang ſich der Verein nochmals einen 1. Preis im Preiskorſo unter 23 Konkurrenten.— Wir gratu— lieren dem befähigten Verein und wünſchen dem— ſelben weitere derartige pompöſe Preiskrönungen. dreifach kräftiges„All Heil“. Namen der Fahrer: Mich. Bergmann, Valt. Brönner, Bernh. Brückmann, Nikl. Kaufmann, Willi Kaufmann, Mich. Roos, Karl Winkler, Auguſt Winkler, Phil. Faber, Jakob Waibel. M. Ro. P Uereins-Anzeiger; * 2 Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 6 keine Aufnahme gewährt . ̃. ˙—⅜a:9ʒé'e. Geſ.⸗Perein Hängerbund. halb 9 Uhr Singſtunde. Geſangverein Flora. Heute abend ½9 Uhr Zuſammenkunft der Sänger im Lokal, zwecks Darbringung eines Ständchens. Reſtloſes Er— ſcheinen iſt Ehrenſache. Samstag abend 8 Uhr Geſamt-Singſtunde in der„Harmonie“. Sonntag vormittag 10 Uhr Geſamt⸗Singſtunde im Storchen. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand Turngenoſſenſchaft 1893. Freitag, den 23. Mai abends 9 Uhr Mitgliederverſammlung im Lokal. Da am Sonntag das Bezirksturnen ſtattfindet, iſt es Pflicht, daß alles erſcheint. Das Spielerkorps hat auch zu erſcheinen. Die Kampf⸗ richter erhalten ihre Ausweiſe bezw. Einteilung. Die Vorſtandsmitglieder bitte ich ¼ Stunde vorher(wegen wichtiger Beſprechung) ſich ein⸗ ſinden zu wollen. Tue jeder ſeine Pflicht, dann wird es auch mir ein leichtes ſein die Arbeiten zu erledigen. Der Vorſitzende. Freitag Abend Der Vorſtand. Nadfahrer⸗Verein Vorwärts gr. 1906. Samstag, den 24. Mai, abends 8 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus, Vorſtaudſitzuug ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet d. erſte Vorſitz. G..„Liederkranz“. Samstag abend ½9 Uhr Vorſtandsſitzung im„Darmſtädter Hof“ bei Mitglied Klee. Um Vollzähliges Erſcheinen bit⸗ tet der Vorſitzende. N. B. Dieſe Woche fällt die Singſtunde aus. Nächſte Singſtunde am Dienstag, den 27. Mai 1930. Sänger⸗Einheit. Samstag abend ¼9 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſtand. Club der Gemütlichen 1915. Samstag abend ¼9 Uhr Vorſtansſitzung. Der Vorfttz. G.-B. Säugertreue. Sonntag, den 25. 5. 30. Vormittag um 10 Uhr für den 2. Tenor und um ½11 Uhr für alle übrigen Stimmen Sing⸗ ſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sänger pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Neiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Kommenden Sonntag den 25. ds. Mts. Preis- flug ab Plattling. Einſetzen Freitagmittag von 2 Uhr bis /4 Uhr. Uhrenrichten Samstag abends ½8 Uhr im Kaiſerhof, anſchließend Vorſtandsſitzung im Lokal:„Zur Erholung.“ Pünktlichkeit erbittet der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemalige Kriegsteilnehmer u. Kriegerhinterbliebenen, Orts⸗ gruppe Viernheim. Unſere Ortsgruppe beteiligt ſich am kommenden Sonntag, an der anläßlich des Bundestages in Mainz ſtattſindenden Kriegs- opferkundgebung. Abfahrt mit der O. E. G. Vor⸗ mittags 558 Fahrgeld wird den Teilnehmern ver- gütet. Gemeinſamer Treffpunkt O. E. G. 3746 Uhr. Zahlreiche Beteiligung erwartet D. V. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell, Ortsgruppe Metallarbeiter. Am Sonntag, den 25. Mai vormittags/ 10 Uhr Mitgliederverſammlung im Gaſthaus zur Harmonie. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand. K. u. 3. P. Tentonia. Schüten-Abteilung). Von jetzt ab iſt für unſere Mitglieder bei gutem Wetter an Sonntagen für Erfriſchungen p.p. ge⸗ ſorgt. Am Sonntag den 25. d. Mts. findet auf dem Schießſtand bei gutem Wetter von /44 Uhr nachm. ab ein Haſen- und ſonſtiges Schießen ſtatt, wozu alle Mitglieger und werte Gäſte freundlichſt eingeladen werden. Ferner werden die Mitglieder der Schützenabteilung an die Er- füllung ihrer Pflichtübungen erinnert. D. V. m—U—ñüʒ ũ—:——j—ẽ Ale Drahtgeflechte empfiehlt billigſt Wal. Winkenbach 2 Weinheimerſtraße 53 Bente Freitag und morgen früh ab hausgemachte Wurſt und Fleiſch Pfund 1 Mark und 14 Bratwürſte Pfund 1.10 Mark zu haben bei Peter Belz Luiſenſtraße 56. Heirat Landwirtsochter, 20 J. alt, Blondine, m. 2 gr, Landwirtſchaften v. 1100 u. 1400 Morgen u. 700000 Mk. Barvermögen, ſucht geſunden tüchtigen Mann, wenn auch ohne Vermögen zwecks baldiger Ehe. Frau Sander Berun u. 50. Strick wolle per Strang 40 Pfg. Kamm- wolle per Pfd. 2.50 RMark. 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Schuhmann, Geflügelzucht, Lache. ahhh Alle Mitglieder werden gebeten, an dieser Feier sich zu beteiligen.— Für die aufzunehmenden Mit- glieder ist heute Freitag Abend Vortrag in der Kirche. Der Vorstand. pan Add Jüldnd dag; Gunz Eo Ua Adds ad Aula U A 5 Zur Gewerbe ausſtellung in Lampert Annaſtr. 43 e o Uhr. Wir laden unſere werten Mitglieder mit Das Kommando: Rempf. Die Ausſtellung iſt für Jedermann ſehr zue] mit oder ohne Koſt zu Jahakbauverein Möbliertes * donne Kali Oppeisaures Na eee Am Samstag, den 24. Mai heim am näch Sunn 9 S 1 N hſten Sonntag Abfahrt Staatsbahn e f 1930, abends 7 Uhr findet ein Uebung 1,26 Uhr. Der hiſtoriſche Feſtzug beginnt um 2 7 möbl. Signal halb? Uhr. Angehörigen, ſowie auch die Herren Gewerbe- Lehrer am E F Vollzähliges Erſcheinen erwartet zu zahlreichem Beſuch höflichſt ein. empfehlen. Der Vorſtand. vermieten. Von wem, K ſagt der Verlag. 1 Morgen Früh um 7 Uhr wird am Staatsbahnhof zu vermieten. Auf Wunſch an die Mitgl. ausgegeben Von wem, ſagt die Der Vorſtand. Exped. ds. Bl. ee tate Letzte Radiomeldungen Zwei Mitglieder der Zeppelin⸗Mannſchaft leicht verletzt. wib. Pernambuco, 24. Mai. Zwei Mitglie⸗ der der Zeppelinmannſchaft wurden geſtern in Pernambuco beim Gasfüllen durch Brandwun⸗ den leicht verletzt. Ihr Zuſtand iſt jedoch nicht gefährlich. Große Kundgebung in Bombay. witb. Bombay, 24. Mai. Eine auf 200 000 Köpfe geſchätzte Menſchenmenge durchzog am geſtrige Nachmittag die indiſchen Viertel der Stadt. 400 Poliziſten wurden eingeſetzt, um die Menſchenmenge zu verhindern, in das euro⸗ päiſche Geſchäftsviertel einzudringen. Die De⸗ monſtranten lagerten ſich auf der Straße vor der polizeilichen Sperre. Die Kundgebung in Vombay. wib. Vombay, 24. Mai. Die Behörden ha⸗ ben der demonſtrierenden Menſchenmenge nach vierſtündigem Warten an der Polizeiſperre er⸗ laubt, die Kundgebung fortzuſetzen. Zur Be⸗ dingung wurde gemacht, daß jegliche Gewalt⸗ anwendung vermieden werde. Die Demonſtran⸗ ten zogen darauf zu einem weiten Platz und ſaßten eine Entſchließung, die die Uebergriffe auf die Polizei gegen die Gandhi⸗Bewegung verurteilt und den Willen bekundet, den Feld⸗ zug des zivilen Ungehorſams bis zur Er⸗ langung der vollen Unabhängigkeit fortzuſetzen. Frau Naidu wandert ins Gefängnis, ein Sohn Gandhis im Zuchthaus. witb. Bombay, 24. Mai. Frau Naidu, die Nachfolgerin Gandhis, und Anführerin der letzten Unternehmungen der Gandhi⸗-Freiwilli⸗ gen gegen die Salzdepots der Regierung, wurde am Freitag zu neun Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Mailal Gandhi, ein Sohn Gandhis, und der Sekretär Gandhis Pyarelal, wurden zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Polenſeindliche Kundgebung in Kowno. wib. Kowno, 24. Mai. Die litauiſche Tele— graphenagentur berichtet: Freitag nachmittag fand in Kowno eine große Proteſtverſammlung ſtatt„gegen die Niedermetzelung von Bewoh⸗ nern des im beſetzten Gebiet liegenden Dorfes Dmitropka durch polniſche Soldaten“. Die Ver⸗ ſammlung nahm eine Entſchließung gegen die „polniſchen Terrorakte“ an. Ein Teil der er⸗ regten Menge zog vor das Haus, in dem eine polniſche Zeitung ihren Sitz hat, zertrümmerte die Fenſterſcheiben der Redaktion und richtete Perwüſtungen in einer polniſchen Buchhand⸗ lung an. Die Polizei ſchritt energiſch ein und nahm zwölf Verhaftungen vor. Die Leiche der Studentin Müller gefunden. wtb. Zwickau, 24. Mai. Die Leiche der ſeit 13. April vermißten, aber wie bereits gemeldet, ermorderten Leipziger Studentin Charlotte Müller wurde im Bockauer Walde unter Moos vergraben aufgefunden. Bekanntlich wurde unter Verdacht des Mordes am Dienstag der verheiratete Bauarbeiter Leiſchkar aus Vockau verhaftet. Diskontſenkung in Gſterreich. wtb. Wien, 24. Mai. Die Sſterreichiſche Nationalbank ermäßigte den Diskontſatz von 6 auf 5½ Prozent. Heſſiſcher Candtag Ausſprache über Weinbaufragen. Darmſtadt, 24. Mai. Der Heſſiſche Landtag hat am Freitag die Beratungen bei Kapitel 4 „Weinbau“ fortgeſetzt. Abg. Schott(D. Vpt.) war der Anſicht, wenn jeder Deutſche ſein volles Quantum Wein trinke, dann würde die deutſche Weinproduktion gar nicht ausreichen. Es müſſe alles getan werden, um den einheimiſchen Wein— bau zu erhalten.— Abg. Blank(3.) meinte, es müſſe mit Rückſicht auf die Finanzlage des heſſiſchen Staates unter allen Umſtänden eine Rente aus den heſſiſchen Staatsdomänen heraus— gewirtſchaftet werden. Die Produktionskoſten ſeien noch zu hoch. Die Domäne dürſe heute nicht mehr als reiner Lehr- und Verſuchsbetrieb gelten. Bei den geſunkenen Preiſen und noch gefüllten Kel— lern ſehe der Winzer dem neuen Herbſt mit Bangen entgegen. Weitere Antäufe der Domäne wären nicht aut Heſſen habe das ſtärfſte Inte— Viernheimer Anzeiger reſſe daran, daß die Hybriden Weinberge uverau verſchwinden. 1 Abg. Dr. Möbus(Landbund) war der An— ſicht, es ſei noch lange mit gedrückten Weinprei— ſen zu rechnen. Die Domäne müſſe ihren guten Ruf wahren, den ſie ſich im Laufe der Jahre er— worben habe. Redner empfahl, daß Auslands— weine den Stempel des Ausfuhrlandes tragen müſſen, um die Auſſpritung in den Freihäfen zu unterbinden. Für Weinbergsneuanlagen ſollte die Grundſteuer bis zum Ertragsbeginn ausge— ſetzt werden. ö Abg. Steffan(Soz.): Wenn ein 60-Mil⸗ lionen-Volk in Not lebe, werde wohl kein Stand davon ausgenommen ſein. Die Not des deutſchen Weinbaues beruhe auf der fehlenden Kaufkraft der Maſſen und auf der Konkurrenz der beinahe koſtenlos hergeſtellten Auslandsweine. Wenn ein Wirtſchaftszweig auf die Dauer nicht rentabel ſei und es auch nicht ſein könne, müſſe er ſich eben umſtellen. Abg. Böhm(Dnatl.) wandte ſich gegen den zunehmenden Konſum ausländiſcher Weine in Deutſchland. Der deutſche Wein werde in den polnische de vonn den weinbaugevieten entfernten Orten mit zu hohem Verdienſt ausgeſchenkt Staatsrat Balſer erklärte namens der Re— gierung, zur Notlage des Weinbaues im allge— meinen werde die Regierung an anderer Stelle Stellung nehmen. Er dankte für die anerkennen— den Worte, die den heſſiſchen Domänen gezollt worden ſeien. Die Domänen-Verwaltung arbeite rationell, eine beträchtliche Rentabilität ſei bei den geſunkenen Weinpreiſen aber nicht möglich. Bis heute habe man gute und ſchlechte Jahre ausgleichen können Es ſolgten die Abſtimmungen. Angenommen wurde Kapitel 3„Kameralgüter, Unterbauver— waltung“, Kapitel 4„Weingüter“. Ka 5 „Braunkohlenbergwerke Ludwigshoffnung. Wöl— ſersheim und Weckesheim“ und Kapitel 6„Bad Nauheim“— Durchberaten wurde noch Kapitel 7„Bad Salzhauſen“ und begonnen mit der Be— ratung der Steuerkapitel 8-10. Hierzu forderte Abg. Dr. Niepoth einen gerechten innerheſſiſchen Finanzausgleich und vertrat die zu den Kapiteln geſtellten deutſchvolksparteilichen Anträge behenende pan⸗Europa in verſchiedenen Fronten—„fletheriſche Regionen“ Ablehnung und kühle Aufnahme Kongreß— Die Kriſe in England Von unſerem parlamentariſchen Mi arbeiter Der franzöſiſche Außenminiſter Briand iſt ein ſchlauer Politiker und geriſſener Taktiker. Das mußten wir ſchon oft erfahren. So hat er auch jetzt wieder den günſtigſten Zeitpunkt für die Veröffentlichung ſeines Memorandums über die Schaffung eines Pan-Europa ausge- wählt. Die Wirtſchaftskriſe hat ja beinahe alle Länder erfaßt. Die Arbeitsloſigkeit ſteigert ſich ebenfalls von Woche zu Woche. Nun denkt ſich Briand, daß die Staaten mit Freuden den Gedanken eines wirtſchaftlichen Zu- ſammenſchluſſes zur Milderung des Konkurrenz— kampfes und zur zweckmäßigen Verteilung des Abſatzes aufgreifen werden, ſo wie er ihn in ſei— ner Denkſchrift ausgeführt hat. Darum auch die Eile Briands. Denn er bittet die 27 europäiſchen Länder, denen die Denkſchrift mit dem ange— hängten Fragebogen zugeſchickt worden iſt, um ihre Antwort bis zum 15. Juli. Wir dürfen uns keiner Täuſchung darüber hingeben, daß, ſo ver— lockend auch die wirtſchaftlichen Verheißungen der Denkſchrift an ſich ſind, in ihnen aber doch viele Gefahrenmomente liegen. Bei unſerer Be— urteilung kommt es darauf an, die franzöſiſche Außenpolitik unter Briand in den letzten Jahren als Maßſtab anzuſetzen. Dieſe Außenpolitik er— ſtrebte nichts anderes, als wie die Sicherung der franzöſiſchen Vormachtſtellung in Europa, wes— halb auch Briand eine ganze Reihe von militäri— ſchen Bündniſſen abgeſchloſſen hat, welche Lines— wegs immer mit dem Geiſte des Völkerbundes in Einklang zu bringen ſind. Darüber hinaus iſt Frankreich ſtets beſorgt darum, ſich auf allen Konferenzen ſeine„Sicherheit“ garantieren zu laſſen, obwohl es zu Lande, zu Waſſer und in der Luft gerüſtet daſteht, wie kein anderes Land. Aus Einzelheiten der Briand'ſchen Denk— ſchrift geht außerdem hervor, daß er auch jetzt wieder in ſeiner Denkſchrift nur an die Feſtigung der franzöſiſchen Außenpolitik denkt. Darum ſeine klare Forderung nach Aufrechterhaltung des territorialen ſtatus quo, deshalb auch die beſon— dere Betonung der Sicherheitsfrage und nicht zu. letzt die ſtrikte Zurückſtellung des Wirtſchafts— problems hinter das politiſche Problem. Gerade in dieſen Punkten kann Deutſchland dem Gedanken Briands in keiner Weiſe zuſtim— men. Wir erſtreben die wirtſchaftliche und poli— tiſche Zuſammenarbeit der Völker. Wir wollen deshalb auch dieſen Ideen einer praktiſchen Völ— kerverſtändigung unſere Unterſtützung gewäh— ren. Aber das Briand'ſche Pan-Europa kann nie und nimmer unſer Ziel ſein. Gerade die Beto— nung der Sicherung des territorialen Beſitz— ſtandes muß uns ſtutzig machen. Er iſt doch nichts anderes, als die Folge der barbariſchen Zwangs— diktate, welche unbedingt revidiert werden müſ— ſen, wenn überhaupt eine europäiſche Plattform geſchaffen werden kann für die freie Entſaltung der wirtſchaftlichen Kräfte in Europa. Bevor wir uns näher mit dem Briand'ſchen Plan be— ſchäftigen können., muß Frankreich erſt einmal zeigen, daß es ihm ernſt iſt mit einer wirklichen deutſch-franzöſiſchen Verſtändigung. Da ſind noch ſoviele Fragen offen, d'e einer baldigen Löſung bedürfen, wie die der Abrüſtung, der Rückgliede— rung des Saargebietes unter anderem, daß wir nur wünſchen können, daß das Reichskabinett Bri— and eine unmißverſtändliche Antwort erteilt, welche zwar die Bereitwilligkeit Deutſchlands zur Mitarbeit an der weiteren europäiſchen Ver— ſtändigung erkennen läßt, welche aber auch deut— lich die deutſchen Bedenken und Vorbehalte zum Ausdruck bringt. Denn wir dürfen darüber hin— aus nicht vergeſſen, daß wir auch Rückſichten zu nehmen haben auf die übrigen europäiſchen Staa— Deutſchland und der Pan⸗Europa⸗ ten. welche keineswegs den Briand'ſchen Gedan— kengängen zuſtimmen. London hat ſchon erklären laſſen, daß ſich Briand mit ſeiner Pan-EuropaIdee in ätheri— ſche Regionen verſteige, daß es alſo dieſe Idee nicht für lebensfähig halte und eine Teilnahme an dieſer unzeitgemäßen„ätheriſchen Konſtruk— tion ablehnen werde. Das ſagt England, trotz— dem dort eine Arbeiterregierung am Ruder iſt. Italien hat Briand bereits durch ſeinen allgewaltigen Führer Muſſolini eine nicht mißzuverſtehende Antwort erteilt mit den Wor⸗ ten:„Schiffe. Flugzeuge und Kanonen ſind et— was noch Schöneres als ſchöne Worte, denn das Recht ohne Macht iſt ein leeres Wort. Ein macht- voll bewaffnetes Italien wird die einfache Alter— native ſtellen: entweder wertvolle Freundſchaft oder die erbitterte Feindſchaft.“— Alſo auch hier eine endgültige Abſage an Briands Ideenflug in ätheriſche Pan-Europa-Regionen. Von Rußland wiſſen wir, daß es d and'ſchen Gedanken ohne weiteres verurteilt. Aber auch Amerika iſt bereits mißtrauiſch geworden und hat den Briand'ſchen Ideen eine ſehr kühle Aufnahme bereitet. Noch weiter. Im Völkerbund iſt man auch ſchon ſtutzig geworden und nimmt vielleicht nicht mit Unrecht an, daß es Briand nur darauf ankomme, ein neues In— ſtrument der Völker zu ſchaffen, weil Frankreich mit ſo vielem, was die Völkerbundsſatzungen vorſchreiben, nicht einverſtanden iſt. Wir werden alſo in Ruhe abwarten müſſen, bis die 27 europäiſchen Länder den Fragebogen beantwortet und ſich zu der Denkſchrift im all— gemeinen geäußert haben, dann wird man ſehen, ob eine Möglichkeit beſteht, in weiteren Ver— handlungen den Gedanken der Schaffung eines Pan⸗Europa fortzuſpinnen. 10 9 * — 2 2 Zu der gleichen Zeit, in der die geſamte Preſſe der Welt kann man ſagen, ſich über die Briand'ſchen Pan-Europa-Ideen unterhält, ſand in Berlin die Pan-Europa-Konferenz ſtatt. Auch dieſe Konferenz pflegt den Gedanken der Vereinigten Staaten von Europa, doch mit ganz anderer Begründung, mit ganz anderer Zielſetzung als der franzöſiſche Außenminiſter. Die Gedanken, die der Präſident der Konferenz Coudenhove-Kalergie vortrug, ſind nicht ohne weiteres abzulehnen, aber zurzeit völlig undurch— führbar. weil ſie keine Spur Rückſicht nehmen auf die politiſchen Realitäten. Es ſind Ideen, um die gerungen werden ſoll, die aber in abſehbarer Zeit kaum zu verwirklichen ſind. Auf dieſem Kongreß hat der Reichsinnen— miniſter Dr. Wirth mit erfriſchender Deutlich— keit auf den ſchreienden Gegenſatz zwiſchen der Idee eines Pan- Europa und der politiſchen Wirk lichkeit hingewieſen. Eine ſolche Sprache tat not. Denn nur ein wirklich gleichberechtigtes Deutſch— land, das nicht mehr wieder gutmachen muß, dem ihm geſchehenes Unrecht vielmehr wieder gu'ge— macht iſt, kann den der Verſtändigung dienenden Teilen eines Pan-Europa-Gedankens näher tre— ten. Eine Parteien- und Regierungskriſe in England ausgebrochen zu ſein. Sir Os— wald Mosloy iſt aufgrund der letzten Arbeits— loſendebatte im engliſchen Unterhaus aus der Arbeiterregierung ausgetreten und hat damit auf den ſchwächſten Punkt der Politik Macdonalds hingewieſen, nämlich auf ſeine Arbeitsloſenpoli— tik. Wenn jetzt bei den Oppoſitionsparteien nicht die gleiche Zerſplitterung herrſchte, würde dieſer eklatante Mißerfolg der engliſchen Arbeiterre— gierung über kurz oder lang das Ende des weiten ſcheint 938 Samstag, 24. Mai 1930 Arbeiterkabinetts bedeuten. Aber bei den Le! beralen wie bei den Konſervativen herrſcht zur zeit ein hoffnungsloſes Durcheinander. Bei den letzteren revoltiert die Jugend gegen die alte Parteiſchablone, bei den Libealen iſt die Kluft zwiſchen Lloyd George und der Runeiman— Gruppe unüberbrückbar geworden. Das alles zum Vorteil Maedonalds, der auf dieſe Weiſe viel— leicht noch einmal Herr der jetzt bereits akut gewordenen Regierungskriſe werden kann. Weniger verdienen— mehr bezahlen So viel über die wirtſchaftlichen Nöte der Gegenwart geſprochen wird, ſo ſelten ſchwei— fen die Blicke in die ſorgenſchwere Zukunft. Der Pounggplan iſt Geſetz geworden, der uns wieder eine Atempauſe gewährt. Wenn man derartige, mit der Zeit wachſende Verbindlich— keiten eingeht, liegt es nahe, ſich darüber klar zu werden, welche wirtſchaftlichen Kräfte zu ihrer Aufbringung vorhanden und welche an— derweitigen Verpflichtungen gleichzeitig zu er— füllen ſein werden. Als wichtigſter Faktor der wirtſchaftlichen Kräfte iſt die menſchliche Arbeitskraft in den Vordergrund zu ſtellen. Ihre Bewertung iſt nicht etwa gleichzuſetzen mit d. Bevölkerungs- ziffer, von der vielmehr die Erwerbsunfähi— gen— Kinder, Greiſe und geiſtig oder körper— lich Gebrechliche— abzuſetzen ſind. Der Ge— burtenrückgang in Verbindung mit einer er— heblichen Senkung der Sterbeziffer(11 vom Tauſend gegen 15 vom Tauſend im Jahre 1913) hat zu einer Ueberalterung des deut— ſchen Volkes geführt, die in kommenden Jah— ren automatiſch fortſchreiten muß. Die amt— liche deutſche Sterbetafel von 1924—26, auf deren Berechnungsmethode hier einzugehen zu weit führen würde, läßt unter der Voraus— ſetzung gleichbleibender Geburten und Sterbe— ziffern ein Wachstum des deutſchen Volkes auf 66,5 Millionen Seelen erwarten. Dieſe Zahl wird ſich aber ganz anders zuſammen— ſetzen, als es gegenwärtig der Fall iſt. Die künftige deutſche Bevölkerungsziffer wird 910060 Kinder weniger, dafür aber 5,3 Millionen über 60 Jahre Alte mehr enthalten. Von der Wohnbevölkerung des Jahres 1925 waren 29,1 Millionen Erwerbstätige, die überwiegend in der Altersgruppe von 15 bis 59 Jahren zu ſuchen ſind. Es arbeiteten alſo 29,1 Millionen für den Unterhalt von 33,3 Millionen Frauen, Kindern und Greiſen. In— zwiſchen hat ſich die Zahl der Erwerbstätigen auf 32 Millionen erhöht. Nehmen wir an, daß in der Altersgruppe von 15 bis 59 Jahren der künftigen Bevölkerungsziffer derſelbe Pro— zentſatz erwerbstätig ſein wird wie 1925, ſo ſinkt die Zahl der Arbeitenden wieder auf 29 Millionen, die dann aber 37,5 Millionen, al— ſo 4,2 Millionen mehr zu unterhalten haben werden. Dieſe Angaben ſind nicht etwa peſſi— miſtiſch; im Gegenteil bedarf die Sterbetafel von 1924—26 ſchon wieder einer Korrektur zu Ungunſten der zu erwartenden Altersſtruk— tur. Mit dem Abſinken der Erwerbstätigen kann natürlich auch das Volkseinkommen ſin⸗ ken. Dieſer Vorgang iſt mit Beſtimmtheit zu erwarten, wenn d. Leiſtung der Einzelarbeits— kraft ſich nicht derartig ſteigert, daß die künf— tigen 29 Millionen genau ſo viel leiſten wie heute die 32 Millionen. Das Inſtitut für Kon— junkturforſchung ſchätzt das deutſche Volksein⸗ kommen auf 69 bis 72 Milliarden Mark für 19299. Das jährliche Durchſchnittseinkommen, je Erwerbstätigen beziffert ſich alſo auf 2200 Mark. Daraus ergibt ſich bei gleichbleiben⸗ der Einzelarbeitsleiſtung ein Einkommens ausfall für die künftige Bevölkerung von 6.6 Milliarden Mark. 7 Da ſo gewonnene Ergebnis wäre unvoll— kommen, wollte man neben der reinen Zahl der künftig Erwerbstätigen nicht auch ihrer Qualität gedenken. Das übervölkerte und roh— ſtoffarme Deutſchland muß in ſeine Erzeug— niſſe möglichſt viel Kopfarbeit ſtecken, das heißt höchſtqualifizierſe Produkte hervorbrin— gen. Dazu iſt die Erhaltung der kulturell und geiſtig hochſtehenden Erbanlagen notwendig. Da nach Anſicht unſerer Raſſebiologiſchen For— ſcher geiſtige Fähigkeiten faſt ausſchließlich auf hochwertigen Erbanlagen beruhen, erkennen wir, daß ſich dieſe volkswirtſchaftlich wertvol— len Schichten nicht in dem Maße fortpflanzen, wie es zur Erhaltung unſeres kulturellen. gei— Heiz 0% ou, Lein Guiß, Leine Schocilen eigen und wirtſchaftlichen Niveaus wünſchens⸗ wert wäre. Die Aenderung unſerer Erziehungsmetho— den, die noch ſtark umſtritten ſind, ſoll hier icht geſtreift werden. Jedoch wird uns die uswanderung eine weitere Senkung des olkseinkommens bringen, da ſie eine erheb— liche Minderung der Erwerbstätigen verur— facht. Es ſind die beſten Kräfte, die uns ſo verloren gehen, und man kann mit Sicherheit annehmen, daß ihre Zahl unter den gegebe— nen Verhältniſſen auch künftig nicht fallen wird, wenn auch im letzten Jahre unter dem Einfluß der Einwanderungsquotenſenkung der USA. die Auswanderung etwas zurück— gegangen iſt. Rechneriſch iſt die Leiſtungs- und entſpre— chend die Einkommensminderung infolge der Erziehungsergebniſſe und infolge der Aus— wanderung natürlich nicht zu erfaſſen. Wohl aber ergibt ſich aus den angeführten Umſtän— den mit Sicherheit eine größere Belastung der voll Leiſtungsfä⸗ higen, denen eine größere Unterhal⸗ tungspflicht aufgebürdet wird. Denken wir ferner noch an die Ver⸗ zinſung und Tilgung der Auslandsan⸗ leihen, deren Höhe mit gegenwärtig 18 Milliarden noch nicht begrenzt iſt. Im Gegenteil wurde ja der PYoungplan ge— rade wegen der Notwendigkeit, weitere Aus— landskredite aufzunehmen, angenommen. Schon jetzt hat nach der Zahlungsbilanz für 1928 die Zinshöhe die Summe von 1,5 Milli— arden erreicht; die bisherige Tilgung iſt faſt völlig bedeutungslos. Auslandsanleihen ſind genau ſo wie der Voungplan eine Belaſtung kommen⸗ der Generationen zu Gunſten der le⸗ benden. Nimmt man die deutſche Höchſtverſchuldung an das Ausland mit 25 Milliarden an, ſo würden die jährlichen Zahlungen für Zins und Til⸗ gung noch die Annuitäten des Poungplanes überſteigen. Wir müſſen alſo das Volksein— kommen der Zukunft um 6,6 Milliarden Mark niedriger einſetzen, als das der Gegenwart. Ihm ſteht eine Geſamtlaſt von 11,2 gegen 6,3 Milliarden gegenüber. Dieſe ungeheuren Laſten, die der kommen— Generationen harren, ſind nur zu ertra— gen, wenn ſie ſchon ein genügend ſtarkes Fun— tament zum Wirtſchaften vorfinden. Bei Beratung der Vounggeſetze iſt das Wort ge— fallen:„Wir haben nicht die Pflicht, unſeren Kindern ein Paradies zu ſchaffen!“ Gewiß nicht! Wenn die Kinder aber ſchon an ihren eigenen Sorgen genug zu tragen haben, o iſt es die Pflicht derer, die ihnen neue Laſten aufbürden, auch die Grund⸗ lagen zu ſchaffen, damit die Kinder un⸗ ter den Laſten nicht zuſammenbrechen. Dieſe Pflicht iſt der moraliſche Zwang zur Finanz⸗ Sozial⸗ und Wirtſchaftsre⸗ form. Denn eine in ihren Grundfeſten unerſchütterte Wirtſchaft allein iſt das Fundament, auf dem die hier dargeleg⸗ ten Verpflichtungen der Zukunft getra⸗ gen werden können. Vermiſchtes Ein Tag der Flugzeugunfälle. wib Prag, 23. Mai. In der Nähe des Flug— platzes Letnan ſtießen geſtern zwei Militär uugzeuge zuſammen. Zwei Offigtere wurden getötet, einer kam mit dem Leben davon. Kattowitz, 23. Mai. Auf dem Flugplaß Kattowitz ſtürzte bei Kunſtflügen der Kampf⸗ flieger Bialy aus Krakau mit ſeiner Ma⸗ ſchine aus 30 Metern Höhe ab. Im Abgleiten wurden zwei Schülen von den Tragflächen ge— ſtreift. Einer wurde auf der Stelle getötet, der andere ſchwer verletzt. Auch der Pilot iſt ſchwer verletzt. Paris, 23. Mai. Bei einem nächtlichen Uebungsflug mußte ein Militärflugzeug des 22. Fliegerregiments(Chartres) infolge einer Motorpanne auf dem Dach eines Schulhauſes landen. Der Pilot wurde ſchwer verletzt. Parker Gilbert beim Reichspräſidenten. witb. Berlin, 23. Mai. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute den Generalagenten für Reparationen, Parker Gilbert, der ſich vor ſeiner Rückreiſe nach den Vereinigten Staaten verabſchiedete. Amerika baut ein Rieſenflugzeug. wih. Newnork, 23. Mai. Wie„Daily News“ erfährt, iſt Clarence Chamberſain beim Bau eines Nieſenflugzeuges, mit dem er noch in dieſem Sommer einen Transatlantikflug, mög— licherweiſe auch einen Weltrundflug verſuchen wolle, um den Rekord des„Graf Zeppelin“ zu ſchlagen, Manusfeld⸗Belegſchaft gekündigt. wib. Eisleben, 23. Mai. Nachdem gungsverſuche in der Mansfeld A.-G. geſchei— tert ſind, hat die Verwaltung am Freitag morgen auf ſämtlichen Werken einen Anſchlag veröffentlicht. in dem der geſamten Belegſchaft zum 31. Mai das Arbeitsverhältnis gekündigt wird. Wer mit einem 15-urozentigen Lohnab— bau einverſtanden ſei, könne weiterarbeiten. Die am Fariſgerträn Für Mansfeld betei— ligten Gewerkſchaften werden wie WJB. zu⸗ verläſſig hört, am Sonnen: ase Funktio⸗ närverſammlung zu der nun ehr geſchaffenen Lage Stellung nehmen. Eini⸗ „ ele- rialt Manifeſtation indochineſiſcher Arbeiter und Studenten. wtb. Paris, 23. Mai. Geſtern nachmittag haben etwa 100 indochineſiſche Studenten und Arbeiter vor dem Palais ves Präſidenten der Republik gegen den franzöſiſchen Imperialis— mus und für die Freilaſſung der bei den letzten Unruhen in Indochina verhafteten Eingebo— renen manifeſtiert. Die Polizei trieb die De— monſtranten auseinander und nahm 11 Per— ſonen feſt. Drei Schüler beim Segeln ertrunken. witb. Paris, 23. Mai. Am vergangenen Sonntag wollten drei Schüler der Hydrographi— ſchen Anſtalt von Nantes in einem Kutter von Groiſic nach Nantes ſegeln. Da ſie bisher an ihrem Beſtimmungsort nicht eingetroffen ſind und auch die Nachforſchungen nach ihrem Verbleib ergebnislos verlaufen ſind, muß an— genommen werden, daß ſie ums Leben kamen. Nach der Landung in Pernambuco. wib. Friedrichshafen, 23. Mai. Eckener nach der Landung in Pernambuco be⸗ kannt gab, ſoll die Weiterfahrt nach Rio de Janeiro am Freitagabend um 7 Uhr Ortszeit erfolgen. In der Halle des Zentralhotels in der Kumpf ums duch. Roman aus dem Leben von„. errecht durch Heroldverlag Homburg ⸗Saac. (42. Fortſetzung). 3 Leiſe, ſtockend, mit Lippen, die vor Erregung zitterten, begann Levenſtorf ſeine Erklärung: „Fräulein Johanna, ich hätte nie und nimmer ewa, auch nur an das zu denken, was ich Ih— nen ſagen will, wenn ich nicht geſtern eine un— geahnt freudige Ueberraſchung erlebt hätte. Sie wviſſen, wir waren auf der Reiſe hierher in Genf; dort bin ich manchmal des Vormittags ausgegan⸗ gen, ohne Ihnen zu ſagen, wohin. Ich habe mich mehreren ärztlichen Kapazitäten vorgeſtellt, um von ihnen zu hören, ob mein Leiden unheilbar ſei oder nicht. Sie haben mich lange unterſucht und große Konferenzen angeſtellt und mir das Reſultat derſelben brieflich mitgeteilt. Fräulein Johanna, nach dem, was die Aerzte mir mitteil⸗ ten, iſt mein Leiden nicht unheilbar, ich kann un⸗ ter gewiſſen Lebensbedingungen wieder ein ganz geſunder Menſch werden.“ Johanna vergaß in der aufrichtigen Freude darüber ganz ihre ſchlimmen Ahnungen. Glück⸗ lich blickte ſie ihrem ſo gütigen Chef ins Geſicht. „O, wie mich das freut— wie mich das freut!“ %%, Wirklich?“ „Auch ich bin glücklich darüber,“ fuhr Leven— ſtorf fort,„weil es mich mit neuer Lebenshoff— mung erfüllt, und ich habe es mir erſt gewünſcht, von jenem Tage ab, da ich Sie kennen lernte.“ N Er machte eine Pauſe, um die Wirkung ſeiner Worte auf Johanna zu beobachten. Die aber ſaß tieferglühend da; ſie hatte ein wenig den Kopf gewandt, um aufs Meer hinaus⸗ blicken zu können. „Wie ſchwer Sie es mir machen, Fräulein Johanna,“ D „Ahnen Sie denn nicht, fühlen Sie denn nicht, was ich Ihnen ſagen will? Fräulein Johanna, Sie ſind wie ein Sonnenſtrahl in mein verdüſter— tes Leben gefallen, ſo daß ich wieder Luſt zum Leben und Freude an der Welt bekam. Ich kann ohne Sie nicht mehr exiſtieren; ich muß Sie ſtets an meiner Seite haben, wenn ich nicht der Ver— zweiflung anheimfallen ſoll. Sie aber haben mir ſelbſt geſagt, daß Sie als meine Angeſtellte nicht länger ſo mit mir verkehren können. Nun, gut, das ſollen Sie auch nicht länger bleiben! ſollen meine Gattin werden, Johanna! 21 Sie Sehen Sie, das war es, was ich Ihnen ſagen wollte!“ Levenſtorf ſchwieg, ſeine Augen waren bren— nend auf Johanna geheftet, die noch immer ab— gewandt daſaß und über deren Wangen jetzt lang— ſam dicke Tränen herabrollten. Nun war er da, der Sturm, der ſie aus dem friedlichen Hafen trieb! Lange, lange wartete Levenſtorf vergeblich, daß dieſe Augen ſich zu ihm wenden, daß dieſe geſchloſſenen Lippen ſich zu einem Wort öffnen würden. Johanna blickte weinte. „Sie können mir nicht antworten, Fräulein Johanna?“ forſchte er.„Sie haben kein Wort der Hoffnung für mich? O, mein Gott, dann habe ich ja alles vernichtet, alles verloren, was mich noch an die Welt gefeſſelt hat, dann wäre es mir lieber, die Aerzte prophezeiten mir einen frühen Tod, als daß ſie mir Hoffnung machten, auf ſolche Weiſe mein Leben fortzuſchleppen!“ Johanna ſaß da in den ſchrecklichſten Seelen— qualen. Was ſollte ſie tun? Konnte ſie dem heiß⸗ liebenden, werbenden Manne, deſſen Lebensglück von ihrer Antwort abhing, mit einem kalten, froſtigen„Nein!“ antworten? Aber konnte ſie nur ſtill vor ſich hin und Wie Dr. ö hörte ſie Levenſtorf weiterſprechen. Pernambuco wurde Dr. Eckener von jungen Mädchen um Autogramme beſtürmt, die er allen lächelnd gewährte. Die Luftſchiffpaſſagiere gingen bald nach der Landung zu Bett, offen⸗ bar froh, wieder auf feſtem Boden zu ſein. Rieſenjubel in Pernambuco. wtb. Pernambuco, 23. Mai. Bei den un⸗ geheueren Menſchenmaſſen, die zum Lan⸗ dungsplatz ſtrömten, um das noch nie geſehene Schauspiel einer Luftſchifflandung zu beobach⸗ ten, hatte die Polizei und das Militär die größte Mühe, die begeiſterungsvolle Menge zurückzuhalten. Mit nichtendenwollenden Jubel⸗ rufen ſtimmte alles in das Sirenengeheul der Fabriken und Schiffe ein. Noch ehe die Rieſen⸗ begeiſterung ſich gelegt hatte, begann bereits Auffüllung von Waſſer, Brennſtoff und Gas und die Ergänzung der Lebensmittel. Worms am 30. Juni endgültig frei! Die Räumung der Stadt Worms durch die franzöſiſche Beſatzung erfolgt, wie wir erfah⸗ ren, bis nächſten Mittwoch. Die Zahl der Trup⸗ pen iſt im Laufe der letzten Wochen ſchon weſentlich vermindert worden und daneben ging auch der Abtransport des Materials ein⸗ her. Schätzungsweiſe dürften ſich jetzt noch etwa 6— 800 Mann in der Stadt befinden. Der nächſte Abtransport findet, wie gemeldet, am 24. Mai ſtatt, ein weiterer geht am 26. Mai ab. Damit haben die geſchloſſenen Formationen die Stadt geräumt. Am Mittwoch geht noch ein Materialzug, der den Beſchluß der Näumungs⸗ aktion in Worms macht. Worms wird alſo am Mittwoch, den 28. Mai, von franzöſiſchem Militär frei ſein. Die letzten franzöſiſchen Gendarmen allerdings werden Worms am 3. Juni verlaſſen, womit die Stadt dann endgül⸗ ig geräumt ſein wird. Eine Rheinfahrt General Guillaumats. Worms, 2. Mai. General Guillaumat, der Oberkommandierende der franzöſiſchen Rhein— armee, hat geſtern nachmittag mit dem Schiff die Stadt Worms paſſiert. Er kam von Be— ſprechungen in Paris und begab ſich nach Mainz. Zur Begrüßung des Generals hatte ſich die Wormſer Garniſon am Rheinufer ein— gefunden, während auf der Straßenbrücke eine Wache aufgezogen war. Ein Bataillon hatte mit Fahnen am Ufer Aufſtellung genomme Beim Eintreffen des Dampfers ſpielte die franzöſiſche Militärkapelle. Truppe und Wache erwieſen die militäriſchen Ehrenbezeugungen. Das Schiff war infolge des Rheinhochwaſſers bis nahe ans Ufer herangefahren, zu dem Ge— neral Guillaumat herübergrüßte, es legte aber nicht an. Mit klingendem Spiel marſchier— Ein Arzt aus Hamburg (der Kaffeeftadt) ſchreibt: a, eee, ꝛuil Hlilcl. f ale Halullun laſfe. Uns auch! Herr Doktor., denn— mit der Liebe zu einem zen— ſeine Werbung annehmen Levenſtorf mußte es dem jungen Mädchen wohl angeſehen haben, welch einen harten Kampf es mit ſich ſelber kämpfte, ohne doch zu einem Entſchluß zu gelangen, und feinfühlig, wie er war, hatte er Johanna eine Friſt gegeben. Sie ſollte nicht, durch ſein Drängen beeinflußt, im Augenblick über ſein Glück oder Unglück ent— ſcheiden. Sie ſollte überlegen. Er ſtellte die Länge der Friſt ganz in ihr Belieben. Sie ſollte ſich Zeit laſſen, und wenn ſie zu einem Entſchluß gekommen ſei, ſo ſollte ſie ihm denſelben frei— willig mitteilen. Sie verbrachte einen Tag voll Aufregung und nervöſer Unruhe und eine Nacht in ſtillen Trä— nen; ſie konnte ſich nicht zu einem„Ja“ entſchlie— ßen und wollte den armen Mann nicht unglück— lich machen; ihr Herz und ihr Gemüt befanden ſich in einem Zwieſpalt, aus dem es keine Erlö— ſung für ſie zu geben ſchien. Und wieder ſaß ſie auf der ſchattigen Veranda and lauſchte angſtvoll auf den ſchleppenden Schritt, der ſich jeden Augenblick im Zimmer nebenan hörbar machen mußte. Der Korreſpondent erſchien und legte ein großes Bündel Briefe vor Johanna hin; er wollte ihr eine Erklärung geben über die außer— gewöhnliche Anzahl der heutigen Eingänge, da tauchte auch Levenſtorf ſchon in der offenen Tür auf. Er erſchien heute jünger und geſünder als ſonſt, ſein Schritt war leichter, ſein gelbes kran— kes Geſicht ſchien ein wenig gerötet, ſeine Augen blitzten ſiegesgewiß. Er war glücklich, daß er es endlich dem Mädchen geſagt hatte, wie es ihm ums Herz war. Nun konnte ſeinem Glück ja nichts mehr entgegenſtehen, und er klammerte ſich an dieſen Gedanken mit der Zähigkeit des allen von franz. Truppen ſierte, ſtatt. ten dann die Truppen wieder in die Stadt zu⸗ rück. Aehnliche Begrüßungsparaden fanden in belegten Rhein⸗ ſtädten, die der Dampfer des Generals paſ⸗ Rundfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M.— Kaſſel. Mai. 7.00 Hafenkonzert, 8.15 Morgenfeier, Schach, anſchl. Wetter, 11.00 Stunde der Jugend Sonntag, 25. Mandolinenkonzert, 13.10„Der Muſikkritiker von heute“, gendſtunde, 15.00 Uebertragung von 15.40 Stunde des Landes. Gruppe, 18.00„Stadt und Land“, 18.30 Menſch im Verkehr“, 18.55 Preſſe, 19.20 tungen, ungariſche Muſik. Montag. 26. 6.00 Uebertr. v. d. Südd. Gruppe. 6.45 Mor- gengymnaſtik, anſchl. Zeit. Wetter, 8.00 Konzert, 11.45 Werbekonzert, 12.00 Zeit, 12.15 Wetter, 12.20 Konzert. 14.00 Werbekonzert. 14.40 Nachrichten 14.50 Zeit. 15.55 Wetter, 16.00 Konzert. 18.05 Vortrag, 18.30 Zeit, Vortrag. 19.05 Engliſch. 19.30 „Flaubert vor dem Staatsanwalt“, 21.00 Ueber— tragung von der Mitteldeutſchen Gruppe. 22.00 Interview mit Mitgliedern des Rundfunkorche— ſters, 22.45 Nachrichten. Sport. 23.05 Heitere Schallplatten. 23.20 Tanzmuſik. 42! Mal. Süddeutſche Gruppe. Stuttgart— Freiburg Sonntag, 25. Mai. 7.30 Gymnaſtik. 8.00 Morgenkonzert. 10.00 ev. Morgenfeier. 11.00 Promenadenkonzert, 1200 Kammermuſik. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 1210 Hiſtoriſche Märſche, 14.00 Uebertragung 9. d. Südweſtd. Gruppe, 15.00„Die Wahl der Vor— namen“, 15.30 Märſche und Walzer. 16.30 Feſt— konzert, 18.30„Der Menſch iſt das Maß aller Dinge“, 19.00 Vortrag, 19.15 Sport. 1g 3) Ueber- tragung von der Südweſtd. Gruppe. 20.40, Kuß“, 21.00 Unterhaltungskonzert, 2.50 Nach— richten. Spoct. 22.50 Uebertragung von der Süd— weſtd. Gruppe hu „Der Montag, 26. Mai. 6.00 Gymnaſtik. 6.45 Uebertragung von der Südweſtd. Gruppe. 10.00 Schallplattenkonzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetter, 12.15 Schallplat— tenkonzert, 13.30 Wetter, Nachrichten, Schallplat— tenkonzert. 15.45 Briefmarkenkunde, 16.00 Ueber- tragung von der Südweſtd. Gruppe. 17.45 Zeit, Wetter, Landwirtſchaft. 1805„Die Ku k ſt des Se— gelns“, 18.35 Uebertragung von der Südweſtd. Gruppe, 21.00 Uebertr. v. d. Mitteld. Gruppe. 22.00 Uebertr. von der Südweſtd. Gruppe, 22.45 Nachrichten. 23.05 Uebertragung von der Süd— weſtd. Gruppe. Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft Die Paarungen für die Zwiſchenrunde. Die Paarungen für In Fürth: 1 Eintracht Franukſurt; In Dresden: Dresdener SC. Fürth; In Köln: Köln-Sülz 07 gegen Hertha-BSC. gegen ausſchuß zuſammengeſtellt. Andere und auch die beteiligten Vereine keinen Einfluß. Die Schiedsrichter für vom Bundesſpielausſchuß haben dieſe Spiele bekanntgegeben. eee aber re hoffnungslos dahinſiechenden Kranken, dem der Arzt von einer letzten Wunderkur Hilfe und Hei— lung verſprochen hat. Levenſtorf ſchickte den Korreſpondenten fort. Johanna hatte ſich ſchon gefreut, daß ſie nicht allein mit Levenſtorf ſein würde; nun begann ihr Herz aufs neue zu ſchlagen, aus Angſt, ſie könnte ſich zu einem unbedachten Wort hinreißen laſſen. Levenſtorf aber vermied es, Johanna anzu— blicken und einen vertaulichen Ton anzuſchlagen, der an ſeine Werbung vom geſtrigen Tage er— innern konnte. Er ſetzte ſich in den Madeira— ſtuhl aus Korbgeflecht und zündete ſich die un— vermeidliche Zigarette an, deren blauen Rauch er langſam und behaglich zu dem geſtreiften Zeltdach der Veranda emporblies. Dann deutete er auf den Stoß Briefe, der vor Johanna lag. „Ich wollte Sie bitten, Fräulein Johanna, für mich eine Auswahl zu treffen. Ich ſuche für meine neuen Dampfſägewerke in Riga einen deutſchen Ingenieur und da ich einſtmals, als ich einen Sekretär ſuchte, daß Glück hatte, durch eine Anzeige Sie für dieſe Stellung zu gewinnen, ſo habe ich aufs neue mein Glück mit einer Anzeige verſucht. Darauf ſind mir heute von dem Büro die Offerten eingegangen, die da vor Ihnen auf dem Tiſche liegen. Die Stellung des Ingenieurs, der gleichzeitig der Leiter und Direktor der Wer— ke ſein ſoll, iſt eine ſehr verantwortungsvolle Vertrauensſtellung. Ich bin aber überzeugt, wenn Sie die Geſuche der Bewerber leſen, Sie werden aus denſelben mühelos die richtige Per— ſönlichkeit herausfinden. Ein jedes Geſuch ver⸗ rät doch mehr oder weniger den Charakter ſeines Schreibers und es gehört nur ein wenig Gefühl dazu, zuerkennen. 15 0 Ich überlaſſe alſo ganz Ihnen gie ahl!“ chen. München 60 10.30 bewegung, 11.30 Elternſtunde, anſchl. Zeit. 12.00 13.00 Landwirtſchaftsdienſt, 14.00 Ju- Mainz, 16.05 Militär-Groß— konzert, 17.30 Uebertragung von der Münchener „Der Sport, 19.30 Liederſtunde, 20.30 Uebertr. von der Südd. Grnppe. 22.30 Nachrichten, 22.50 Ungariſche Dich— Nic (i. en N die Zwiſchenrunde zur Deutſchen Fußball-Meiſterſchaft lauten wie folgt: FC. Nürnberg gegen Schalke 04; In Berlin oder Hannover: Holſtein Kiel gegen SpVgg. Die Paarungen wurden allein vom Bundesſpiel— Inſtanzen darauf werden noch in dieſer Woche um dieſe Charaktereigenſchaften heraus⸗ 14 U (Fortſetzung folgt). 1 )Weſl⸗ gegen Süddeuſchſand am 25. Mai in Düſſeldyrf. am Rahmen der Aheinſtafſel wird am 25. Mai in Düſſeldorf auch ein Fußball⸗Repräſenta⸗ tivſriel Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland ausgetragen. Pei der Auſſtellung der Mannſchaft müſſen beide Verbände auf die Spieler verzichten, deren Ver— eine zur Zeit noch an der deutſchen Meiſterſchaft beteiligt ſind. Darüber hinaus ſtehen dem ſüd deutſchen Verband aber auch die Spieler zahlret— her anderer Spitzenvereine. wie Bayern, Mün Fußballſportverein Frankfur Stuttgarter Kickers. VfB. Stuttgart uſw. nicht zur Verfügung, da dieſe Vereine für den 25. Mai bereits andere Verpflichtungen eingegangen ſind Schließlich muß man aber auch noch auf Kräfte wie Huber. Koch uſw verzichten, da dieſe Spie— ler verletzt ſind. So war die rechte Seite— wie uns der Spielausſchuß mitteilt urſprünglich mit Huber(Raſtatt) und Koch(Pf Stuttgart) voracſehen und den Sturm ſollte Stadelmann Stuttgart) ſühren. Nach Berüelſichtigung aller Umſtände bat Herr Wohlſchlegel folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Jatob(Regeushurg): Vurthardt. Heidlauf beide Germ. Brötzingen): Gerlinger(Vi. Ttuttgart), Bretzing(Waldhof). Hergert(Pir— maſens); Walz(Waldhof). Hörnſe(Phönir), Leichter(Niederrad), Eiberger, Horn(beide Auasburg). Die Auſſtellung Läuferreihe iſt noch nicht dgültig. Als Erſatzleute ſind vorgeſehen: Riehm(Waldhof). Lan senbein(VfR. Mannheim) und Joſt(Germania Brötzingen). der 122 aus Nah und Sern Mainz, 23. Mai.(Kriegso pfertag in Mainz.) Der eine halbe Million Mitglieder zählende Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen ver⸗ anſtaltet vom 25—28. Mai in Mainz ſeinen 5. Reichsbundestag. Den Auftakt der Tagung bil— dete eine große Kundgebung für eine beſſere Verſorgung der Kriegsopfer ſowie Ur Völker- verſtändigung am Samstag, den 25. Mai, bei der Prof. Caſſin-Paris von der Sorbonne und der vorſitzende des Reichsbundes der Kriegs— igten. Pfändner- Berlin, ſprechen werden. ynntag, den 25. Mai. nachmittags 3 Uhr, der Mainzer Stadthalle erfolgende Eröff— gefeier wird durch den Frankfurter Sender tragen. lainz. 23. Mai.(Befreiungs feier. Verlauf der Mittwochſitzung des Stadtrats man auch auf die Ausgeſtaltung der Be⸗ ungsfeier zu ſprechen. Dabei teilte Oberbür— eiſter Dr. Külb mit. daß in der Nacht vom Juni zum 1. Juli auf dem Halleplatz in „weſenheit des Reichskanzlers und des heſſi— Staatspräſidenten eine ſchlichte Befreiungs— mit Anſprachen und Muſikſtücken ſtattfinden . Am 19. Juli wird der Reichspräſiden! ich empfangen und Gaſt der heſſiſchen Re— ung im früheren großherzoglichen Palais Abends wird eine Kundgebung der Main— Sänger am Palais und am nächſten Tage indfahrt durch Mainz mit Spalierbildung chulkinder. Verbände uſw. und um 11.00 in der Stadthalle eine offizielle Befreiungs ſtattfinden, wobei nur Delegationen von anden und Vereinen zugelaſſen ſind. Die che des Reichspräſidenten uſw. ſollen durch precher und Rundfunk weiterverbreitet Im Anſchluß an den Feſtakt wird die Mainz ein Frühſtück im Kurfürſtlichen ß geben. Sodann begibt ſich der Reichs— dent im Auto zu einem kurzen Aufenthalt Wiesbaden und dann folgt er einer priva— Einladung. Ri Mainz. 23. Mai.(Am 21. Juni geräumt); gie wir erfahren, wird Mainz bis zum 21. Juni bon den franzöſiſchen Truppen geräumt ſein. Nach dieſem Termin wird nur eine kleine Abtei mals Fahnenwache zurückbleiben. Am 30. 6 ittags 3 Uhr wird die franzöſiſche Flagge ezogen und im Anſchluß daran auch dieſe Abteilung abtransportiert. Man erwartet, im Laufe des Nachmittags des 30. Juni die elle Notifizierung der Räumung und der hebung der Ordonnanzen in Mainz eintritt Darmſladt, 23. Mai.(Aufgehoben ge rſammlungsverbot.) Wie uns von amtlicher Seite heſtätiat wird iſt das wegen der 2. gelynchte Neger Hughes aus Sherma n(Texas) wird von dem Friedensrichter in Ketten ins Gefängnis gebracht. Wenige Minuten nach der Aufnahme dieſes Bildes hatte der N 1 (gaert und in Brand geſteckt, wobei der Neger umkam. Vunte Zeitung „Lügen in Kriegszeiten“. Im Verlag von Georg Stilke, Berlin, iſt die deutſche Ueberſetzung(E. Bauer) des von dem bekannten engliſchen Arbeiterführer und Unter⸗ ſtaatsſekretär im Foreign Office, Arthur Pon⸗ ſoby, verfaßten Buches„Falſehood in War⸗ Time“ erſchienen. Der Arbeitsausſchuß Deut— ſcher Verbände, deſſen Anregung die Ueberſetzung zu verdanken iſt, hat ſich hiermit erneut ein gro— ßes Verdienſt um die Zerſtörung des feindlichen Lügengewebes erworben, obgleich ſich die Samm⸗ lung auch auf Deutſchland erſtreckt. Aber ſchon ein oberflächliches Durchblättern des Buches zeigt, daß es die ehemals alliierten Staaten ſind, die den Löwenanteil an der Sammlung von Lü— gen haben, die während des Weltkrieges bet allen Völkern in Umlauf waren. In der Einlei⸗ tung verſucht der Engländer Ponſoby, wie her⸗ vorgehoben werden muß. eine Erklärung für die ungeheuerliche Art der Propaganda der engli⸗ ſchen Amisſtellen zu finden. Der pſychologiſche Faktor im Kriege, ſo heißt es, ſei ebenſo wichtig wie der militäriſche Faktor. Die Moral der Zi⸗ viliſten müſſe ebenſo wie die Moral der Solda⸗ ten aufrecht erhalten werden. Das Volk dürfe nie mutlos werden. Siege müßten übertrieben und Niederlagen, wenn nicht verheimlicht, ſo doch ver— mindert werden. Die öffentliche Meinung müſſe mittels der„Propaganda“ eifrig und beſtändig zu Entrüſtung. Abſcheu und Haß aufgepeitſcht werden. Die Engländer ſind dieſer Aufgabe in geradezu virtuoſer Weiſe gerecht geworden. Es wäre zu wünſchen, wenn das Buch in alle Spra⸗ chen der Welt übeſetzt und einegrößtmöglichſte Verbreitung finden würde. Vorfälle in Michelſtadt i. O. ſeiner Zeit von der heſſ. Regierung ausgeſprochene Verbot für Aatio nalſozialiſtiſche Verſammlungen und Umzüge im Kreiſe Erbach ſoeben wieder aufgehoben worden. Der Uebertritt uniformierter Nationalſozialiſten auf beſſiſches Gebiet bleibt dagegen nach wie vor verboten. Darmſtadt. 23. Mai.(Nationalſoziali⸗ ſtiſches Volksbegehren auf Land- tagsauflöſung.) Wie in Kreiſen des heſſt ſchen Landtages verlautet, ſoll die Nationalſozia— liſt ſche Partei für Heſſen beſchloſſen haben, we— gen der kürzlich erfolgten Verlängerung des Heſ— ſiſchen Landtages um ein Jahr. ein Volksbegeh— ren auf Auflöſung des Heſſiſchen Landtages in die Wege zu leiten Ludwigswinkel, 23. Mai.(Befreiungs- feier.) Als am Mittwoch nachmittag der letzte Franzoſe das Truppenlager Ludwigswinkel ver. luſſen bette und die franzöſiſche Trikolore einge zogen war, ſetzten die Einwohner des Ortes ſo— fort die bayeriſche Landesflagge über das Lager und hielten am Abend eine Befreiungsfeier ab. Dabei ſprachen der Bürgermeiſter und ein Ver— treter der Reichsvermögensverwaltung. Lud— wigswinkel hat durch die Beſatzung ganz beſon— ders gelitten. Die Einwohnerſchaft mußte infolge monatelanger, Tag und Nacht abgehaltener Schießübungen auf den umliegenden Schießplät zen hinſichtlich ihrer Bewegungsfreiheit größte Opfer bringen. Umſo mehr atmet man jetzt auf. — Am Donnerstag nahm die Reichsvermögens— derwaltung den erſten Gebändeverkauf im Lager vor. Die Kirchenbaracke. für die ſich etwa 10 Steigerer eingefunden hatten, wurde für 4500 Mark an den Turnverein Kallſtadt abgegeben. Ludwigshafen, 23. Mai. Tragiſcher To d) Geſtern nachmittag wurde in ihrem Zimmer eines Hauſes in der Krügerſtraße das 20 Jahre alte Dienſtmädchen Veronika Fiſcher infolge Gas— vergiftung auf einem Chaiſelongue liegend tot aufgefunden. Das Mädchen war mit dem Berei— en ihres Mittageſſens auf dem Gasherd beſchäf— nigt, legte ſich dabei hin und ſchlief ein. Vermut— lich durch Ueberkochen des Eſſens wurde die Gas— flamme gelöſcht, ſodaß das Gas frei entſtrömte u. bie Unglückliche dabei den Tod fand. Es liegt lediglich Unglücksfall vor. Berliner Unterwelt ſucht den Düſſeldorfer Mörder! Die Berliner Unterwelt iſt Berichten zufolge in großer Aufregung über den Düſſeldorfer Mörder. Selbſtverſtändlich rücken alle„anſtändigen Ganoven“ mit Abſcheu und Entſetzen von einem Verbrecher dieſer Art ab. Darüber hinaus aber ſind die Berliner ſchweren Jungen verärgert und nervös über die vielen Razzien, die durch die Suche jach dem Maſſenmörder notwendig werden. Das Gerücht, zwiſchen den Morden in Ra- tibor und Düſſeldorf beſtünde eine Verbindung, hat dieſer allgemeinen Erregung neuen Raum gegeben und nun haben ſich acht Verbrecher zuverläſſigen zuſammengetan, um von ſich aus den Düſſel⸗ dorfer Mörder zu ſuchen. Sie haben erklärt, mit Hilfe ihrer Verbindungen hofften ſie, in⸗ nerhalb von 14 Tagen zum Ziele zu kommen. Die acht Verbrecher-Detektive arbeiten nach einem ganz im geheimen erdachten Plan. Geld ſoll ihnen genügend zur Verfügung ſtehen und ſie gehen von der Anſicht aus, daß der Geſuchte noch ruhig in Düſſeldorf iſt, wo er offenbar mit allen Ausweiſungen eines acht— ren Bürgers verſehen, ſich am meiſten in Sicherheit weiß. * Für ſtärkere politiſche Aktivität der Wirt wib. Berlin, 23. Mai. In der heutigen Sitzung des Hauptausſchaſſes des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Induſttie erklärte der Vorſitzende, Geheimrat Di Duisberg, daß die Jaduſtrie ſich en einem Punkte der innerpoli⸗ tiſchen Entuncklung befinde, wo die zunehmende Mutloſigkeit und Verdroſſenheit dazu zwinge, noue Wege einzuſchlagen Vor dem Kriege ſei die Mirtſchaft in der Lage geweſen, aus eige— ner Kraft und ſelbſtändig ihren berechtigte Intereſſen im Rahmen des emeinwohles Gel— zung zu verſchaſſen. Nach der Staatsumwäl⸗ zun ſei die Letzte Entſcheidung in den wirt⸗ ſchaſtlichen Dingen trotz allen Warnungen in Hände gelegt worden, die in dieſen Fragen weder hinreichend ſachverſtändig, noch bereit ſeien, die Verantwortung für diejenigen Ent— ſchjüſſe zu tragen, an deren Felgen die Maſſe det Bevölkerung in allererſter Linie betroffen werde. Die Verhültniſſe zwängen dazu, daß die Vertreter der Wirtſchaft aus ihrer bisheri⸗ gen Zurüchaltung herausträten und mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln chaft aktiv handelnd an der Politik ſich beteiligen. Es ſei nicht daran gedacht, daß der Reichs— verband oder eine andere Spitzenorganiſation der Wirtſchaft ſich nunmehr politiſieren ſollen. Es ſei aber zu verlangen, daß die notwendige Stärkung der politiſchen Aktivität Aufgabe und Pflicht der einzelnen Perſönlichkeit innerhalb der Wirtſchaft werde. In Aebereinſtimmung mit dem Präſidium richtete Geheimrat Duisberg den ausdrücklichen Appell an alle verantwortlichen Mitglieder wirtſchaftlicher Unternehmungen, ſich nach Maßgabe ihrer Zeit und Kraft in den Volks- vertretungen von Reich, Ländern und Gemein⸗ den ſich betätigen. N Die Darlegungen Duisbergs wurden in der Ausſprache unterſtützt und ergänzt. Dabet wurde in Uebereinſtimmung mit Geheimrat Duisberg auf das nachdrücklichſte betont, daß die Verbände politiſch neutral bleiben müßten, daß aber jede einzelne Perſönlichkeit die Pflicht gegenüber der Geſamtheit habe, ſeine Zeit und ſeine Fähigkeiten in den Dienſt der Politik zu ſtellen. Perſil iſt außerordentlich ergiebig. Nehmen Sie auf 3 Eimer Waſſer 1 Paket Perſil ohne jeden weiteren Zuſatz. Die Perſil⸗ lauge wird kalt bereitet. Die Wäſche wird nur einmal kurze Zeit gekocht. Sie ſehen, eine einfache Gache; man muß es nur richtig machen. b eb Kennen Sie ſchon das füngſte Erzeugnis * persil bebt persil der perſilwerke: O Henkel's Aufwaſch⸗, Spül- und Neiufgungsmittel' 2 2 ene* 1805 8