Tägesnachrichten RNätſelhafte Kinder⸗Erkrankungen. — cnb. Berlin, 28. Mai.(Eigene Meldung!) In Friebrichsſtadt in Schleswig iſt nach Blät⸗ termeldungen aus Hamburg eine Anzahl von Kindern, die kürzlich geimpft wurden, unter eigenartigen Schwächeerſcheinungen ſchwer er⸗ krankt. Zwei der Erkrankten ſind bereits ge⸗ ſtorben. Die Nachforſchungen nach der Urſache dieſes ſeltſamen Kinderſterbens ſind noch im Gange. Mauereinſturz.— 16 Kinder verletzt.& wtb. Halle, 28. Mai. Durch den Einſturz einer etwa 30 Meter langen Hofmauer der Schule in Doninitzſch wurden zahlreiche Schul⸗ kinder, die ſich darauf geſetzt hatten, um dem Richtfeſt auf einem benachbarten Neubau zu⸗ zuſehen, begraben. Sechs Kinder wurden mit ſchweren Verletzungen geborgen. Zehn erlitten leichtere Verletzungen. 15 Der Grenzzwiſchenſall von Neuhöfen. wib. Berlin, 27. Mai. Der polniſche Geſandte hat beim Auswärtigen Amt wegen der Vor— e, die ſich anläßlich des Grenzzwiſchenſalls bei Neuhöſen abgeſpielt haben, Vorſtellungen er— hoben., Er hat den Tatbeſtand entſprechend dem polniſchen Kommunique vom 26. Mai vorgelegt, wonach es ſich um einen Uebergriff deutſcher Amtsperſonen gehandelt haben ſoll. Im Auf— zrage ſeiner Regierung hat er gegen die Vor— günge proteſtiert und gleichzeitig die Einſetzung einer deutſch-polniſchen Kommiſſion angeregt, die durch gemeinſame Feſtſtellungen an Ort und Stelle den Sachverhalt aufklären ſoll. Dem polniſchen Geſandten iſt erwidert wor— den, daß ſein Proteſt zurückgewieſen werden müſſe. Der polniſche Schritt ſei ſchon an ſich wider— ſpruchsvoll, da er einerſeits die Einſetzung einer gemiſchten Kommiſſion zur Aufklärung des Tat— beſtandes anrege, andererſeits aber ein für Po— len günſtiges Ergebnis der Feſtſtellungen der Kommiſſion dadurch bereits vorweg nehme, daß gegen ein angebliches Verſchulden deutſcher Be— amten proteſtiert werde. Außerdem handele es ſich aber nach dem bisherigen Ergebnis der von den zuſtändigen deutſchen Stellen eingeleiteten Unterſuchung nicht um einen Uebergriff deutſcher Beamter, ſondern um eine vpolniſche Grenzver— letzung und um Gewalthandlungen, die von pol— niſchen Beamten auf deutſchem Gebiet begangen worden ſeien. Im übrigen halte es die deutſche Regierung auch von ſich aus für angebracht, den Sachverhalt durch eine gemeinſame Nachprüfuns aufzuklären und dieſe Aufgabe einer gemiſchter deutſch⸗polniſchen Kommiſſion zu übertragen. Der deutſche Geſandte in Warſchau iſt beauf— tragt worden, den deutſchen Standpunkt im vor— ſtehenden Sinne bei der polniſchen Regierung zux Geltung zu bringen. Kommuniſt von Polizei erſchoſſen. enb. Berlin, 28. Mai.(Eigene Meldung!) Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Kommu⸗ niſten und Polizeibeamten, bei dem ein Kom⸗ muniſt erſchoſſen wurde, trug ſich, ſo berichtet das„Tempo“ in der Nacht zum Dienstag in Ketzin an der Havel zu. Die Pfalz wird frei Auch Germersheim zum Monatsende endgültig frei! Germersheim, 28. Mai. Das Gros der franzö— ſiſchen Garniſon in Germersheim hat in der Nacht zum Mittwoch in Stärke von 17 Offi— zieren und 511 Mann die Stadt verlaſſen Die Truppen ſind nach der neuen Garniſon Bejan— con abtransportiert worden. Ein Uebergabe— kommando von etwa 50 Mann wird, wie der Oberrh. Landesdienſt zuverläſſig erfährt, bis Ende Mai zurückbleiben, die letzten Franzoſen (Gendarmen uſw.) werden bis ſpäteſtens Mitte Juni die Stadt verlaſſen haben. Der Dienſt im franzöſiſchen Garniſonslazarett iſt bereits am 24. Mai geſchloſſen worden, die Kaſernen und Privatwohnungen wurden am 26. Mai der Reichsvermögensverwaltung zurückgegeben. E Auch Landau vor der Räumung. Landau, 28. Mai. Am Mittwoch verläßt der größte Teil des 2. franzöſiſchen Artillerieregi— ments ſeine bisherige Garniſon in Landau. Zwei große Transportzüge gehen um 3.55 und 6.40 Uhr nach Verdun, der neuen Garniſon, ab. a b 725 Verſteigerungen von Beſatzungsgut Landau, 28. Mai. Die franzöſiſche Armee— intendantur begann am Dienstag und Mittwoch mit der Verſteigerung von überflüſſigem Ma— terial der Beſatzung. Die Verſteigerung nahm in Landau ihren Anfang. Zum Ausgebot kamen Stroh. Heu, Hafer, Einrichtungsgegenſtände, Alteiſen, Hölzer und dergl. Die Liebhaber ſind zumeiſt Innerfranzoſen oder Elſaß- Lothringer, vereinzelt treten auch Deutſche als Käufer auf. Sinnloſe Zerſtörung der Flugzeughallen. Berlin, 28. Mai. Die Botſchafterkonſerenz hat wegen der Zerſtörung der Flugzeughallen und Flugplatzanlagen ihre Entſcheidung jetzt dahin getroſſen, daß die Zerſtörung durchge⸗ führt werden ſoll. Die Eutſcheivung muß auf das tieſſte bedauert werden, denn man kaun für die ſinnloſe Zerſtörung kein Verſtänd⸗ nis aufbringen. Es iſt dabei auch vollkommen unbedenklich, wenn Deutſchlond zwei Hal in Neuſtadt belaſſen werde. Dieſe beiden K len find früher einmal abgebrannt und wäh⸗ rend der Beſatzungszeit wieber ert den. nor⸗ Von Berscok cenotme Auswahl H 1, 5 Original englische Stücke 2980 Sport-Anzüge kräftige, solide Strapazier-Qualität gekleidet! von Allen beneidet! amm rde s 0 b 890 28. solide tragfähige Qualitäten Kammgarn-Anzüge reine Wolle, besonders preiswert Twill-Anzüge kräftige Strapazier-Qualität.. Modell-Anzüge ganz hervorragend schöne Stücke 52 Flanell- u. Kammgarn-Hosen 70 19.50, 16.50, 12.30, 5 , 48. „ 88. 9 . 22. Knickerbocker u. Breeches 77 2 16.— 48. Des Heuzeifliche Spe Ziehaus 5868 NIANNHEINI H 1, 5 m niemals Für eine deutſch⸗frau⸗ zöſiſche Verſtändigung wib Paris, 28. Mai. Der Preſſewart des Hochdeutſchen Ordens und der volksnationalen Reichsvereinigung, Abel, haß geſtern in einem Pariſer Debartterkurs vor einem Publikum von mehreren Tauſend Perſonen einen Vortrag über die deutſch-franzöſiſche Politik gehalten, an den ſich eine Ausſprache anſchloß, in der die verſchie— denſten Tendenzen aus dem Publikum zum Aus— druck kamen, vor allem die, daß eine deutſch— franzöſiſche Annäherung verſucht werden müſſe. Abel hat dem„Oeuvre“ eine Erklärung, die er in ſeinem Vortrag beſonders entwickelte, zur 1 heißt darin: Man habe Ve nge; t, Es ſoviel von Frieden geſprochen wie ge— rade jetzt. Trotzdem bleibe das Damoklesſchwert über den Völkern hängen. Die Grundlage, auf der man die Friedensverträge von 1919 errichtet habe, ſei eine unmögliche Grundlage. Die Feſt— ſetzung der Oſtgrenzen Deutſchlands enthalte die bedenklichſten Elemente gegen den Frieden in Europa. Oſtpreußen liege im Sterben. Danzig ſei gegen das heilige Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker aus dem Körper Deutſchlands heraus— geriſſen. Das deutſche Volk werde durch den Youngplan auf zwei Generationen belaſtet mit aſtronomiſch hohen Schulden. Das deutſche Volk wiſſe wohl, daß es dieſe Schulden zahlen ſolle als Strafe dafür, weil es abſichtlich den Krieg gewollt haben ſolle. Das ſei ein unnötiger Vor- wurf, der mehrmals durch geſchichtliche Nach— forſchungen in allen Ländern widerlegt worden 781. Aus dieſem Grunde betrachte Deutſchland dieſe ſchweren Laſten als ungereecſecttat. ee Wp Rerum, K K. Esggs. Eleganter Büſten⸗ halter. Der Anterteil iſt aus ſtarkem toſa Wäſcheducheſſe. 7 De Telle für die Bruſt ſind 8 2 aue ecrufarbener Spltze. K- Tmdaſchnitt Nr. 65295 1 (30 Pf), Stöße II und 1 U m. esz9 l. 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(Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 1,50 Mk. frei ins Haus 0— Gratisbeila Blu Sonntagsblatt„Sterne und Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Rewolte im Erziehungs⸗ heim enb. Berlin, 31. Mai.(Eigene Meldung.) Der „Lokalanzeiger“ meldet aus Stettin: In den Kückenmühler Anſtalten, einem vor kurzem hier— her verlegten Berliner Erziehungsheim, kam es heute zu einer Revolte. 14 Zöglinge, die auf dem Hofe beſchäftigt waren, ſetzten plötzlich über den Zaun hinweg und ergriſſen die Flucht. Nach⸗ zilende Pfleger wurden überfallen und mißhan— delt, einer von ihnen ſo ſchwer, daß er krank dar— niederliegt. Berittene Polizei nahm nun die Ver— ſolgung auf, und es gelang, in einem nahen Walde die meiſten Ausreißer zu ſtellen. Da ſie ſich widerſetzten, mußte von den Gummiknüppeln Gebrauch gemacht werden. Drei Zöglinge erlit— ten dabei ſchwere Verletzungen. Elf Zöglinge konnten ergriffen werden, drei ſind noch flüchtig. Wie das Blatt noch mitteilt, handelt es ſich bei der in der vorſtehenden Meldung genannten Anſtalt um kein ſtädtiſches Erziehungsheim. Sozialdemokratie und Reichsbanner enb. Berlin, 30. Mai.(Eigene Meldung.) Die Erklärung, die Herr Stelling als Vertreter des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes im Auf⸗ trage ſeiner Partei über die überparteiliche Linie des Reichsbanners abgegeben hat, wird von der „Germania“ zur Kenntnis genommen, desglei— chen eine Erklärung denjenigen Mitgliedern des Ortsvereins Halle gegenüber, die ſich dieſer Auf— jaſſung des Parteivorſtandes nicht angeſchloſſen haben. Es iſt von uns, ſo bemerkt das Zentrums— organ, wiederholt darauf hingewieſen worden, daß wir an der guten Abſicht der Bundesleitung des Reichsbanners, ſich neutral zu halten, nicht gezweifelt haben und nicht zweifeln. Das jetzige Vorgehen der leitenden Stellen muß als ernſter Wille, die Neutralität durchzuführen, anerkannt werden. Wir werden aber abzuwarten haben, ob der Bundesvorſtand immer gewillt iſt, mit der gleichen Energie, wie dem Hallenſer Verein gegenüber, durchzugreiſen, wenn ſich eine ſolche Notwendigkeit auch anderwärts ergeben ſollte. Deutſches Reich Reue deutſche Mitglieder beim Verwaltungsrat der Reichsbahn. enb Berlin, 30. Mai. Die Stellen der durch das Inkrafttreten des Voungplanes ausgeſchiede. nen ausländiſchen Mitglieder des Verwaltungs- rates der Reichsbahn ſind, wie wir von unter— richteter Seite erfahren, folgendermaßen beſetzt worden: Durch das Mitglied der Handelskammer in Lörrach, Hackelsberger, der von ger badiſchen Regierung in Vorſchlag gebracht worden iſt, durch Herrn Grund von der Handelskammer in Bres— lau und durch den Gewerkſchaftsſekretär Kaiſer. Der vierte Poſten iſt noch nicht beſetzt. Für ihn ſoll ein Vertreter von Sachſen benannt werden. Dag engliſche Arbeitsloſenproblem. wtb Londun, 30. Mai. Dem Premierminiſter iſt geſtern. der„Times“ zufolge, eine von 80 Mitgliedern der parlamentariſchen Arbeiterpartei unterſtützte Entſchließung zugeſtellt worden, in der die Bitte ausgeſprochen wird, daß angeſichts des noch nicht dageweſenen Umfanges der Ar- beitsloſigkeit im Zuſammenhang mit der inter— nationalen Kriſis der Produktion eine erneute Erklärung über die Arbeitsloſenpolitik der Re- gierung notwendig ſei, und daß die Regierung neue Pläne vorbringen ſolle. Bundeskanzler a. D. Seipel kommt nach Speyer Speyer, 30. Mai. Am 15. Juni ſindet das große Domfeſt der Arbeiter ſtatt, das tauſende latholiſcher Arbeiter nach Speyer und dem alten Kaiſerdom führen wird. Eine ganze Anzahl von Sonderzügen wird die Feſtteilnehmer heranbrin⸗ gen. Der Vormittag ſieht eine Prozeſſion der Arbeiterinnen und Arbeiterfrauen zum Dom vor, wo der Führer der katholiſchen Arbeitervereine Süddeutſchlands, Prälat Walterbach, eine pro⸗ grammatiſche Predigt halten wird. Nach dem Gottesdienſt findet auf dem Domplatz eine Kund⸗ gebung kirchlichen und vaterländiſchen Charak⸗ lers ſtatt. Unter den zahlreichen prominenten Gäſten, die zum Arbeiterdomfeſt kommen werden, wird auch der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Seipel ſein, der nachmittägs im Dom eine Rede halten wird. Auch an dieſem Tage wird der weingeſüllte Domnapf durſtigen Kehlen Küh⸗ lung geben. WW * Viernheimer und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte men“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Samstag, den 31. eee e eee Eine Folge der Reden Muſſolinis. wib London, 30. Mai. Pertinax meldet dem „Daily Telegraph“ aus Paris: Infolge der Re— den, die Muſſolini während der letzten zwei Wo- chen gehalten hat, wird die franzöſiſche Regie— rung wahrſcheinlich vorläufig nicht geneigt ſein, die Beſprechungen fortzuſetzen, die vor zwei Jah. ren über die Ausdehung der Südgrenze von Libyen und die Stellung der italieniſchen An- ſiedler in Tunis begonnen worden ſind. Infolge— deſſen dürfte die italieniſche Note, die der fran— zöſiſchen Regierung am 3. Oktober vorigen Jah⸗ res überſandt wurde, unbeantwortet bleiben, bis günſtigere Umſtände eintreten. Inzwiſchen hat der Chef des Generalſtabes, General Weygand, eine Inſpektionsreiſe an der Südoſtgrenze unter- nommen. Alle notwendigen Maßnahmen ſind getroffen, um einen unverhofften Zwiſchenfall zu verhindern. Das dem italieniſchen Parlament unterbreitete Flottenprogramm wird an der hie- ſigen zuſtändigen Stelle aufmerkſam geprüft, und das ganze Problem wird dem Miniſterrat in ab- ſehbarer Zeit unterbreitet werden. Neue blutige Zuſammenſtöße in Indien. wib London, 30. Mai. Reuter meldet über die Lage in Indien: In Kalkutta kam es geſtern nachmittag im Zuſammenhang mit einer Abände— rung des Lohnſyſtems auf der Oſtbahn zu ern⸗ ſten Unruhen, in deren Verlauf die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch machte. Vier Perſonen wurden verletzt. Ein Eiſenbahnwagen wurde von Zeitung piernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden dai 1930 TJ der Menge verbrannt. In Dacca gap bie Polizei ebenfalls Schüſſe ab und verhaftete zahlreiche Hindus. In Lucknow hat ſich die Lage bedeutend gebeſſert. In Bombay veranſtalteten geſtern Par- ſen eine Maſſenkundgebung für Gandhi-Ideale. Ungefähr 50000 Menſchen, die Mehrzahl Parſen, nahmen daran teil. An der Spitze wurden Bil— der von Gandhi und anderen nationaliſtiſchen Führern getragen. Eine Anzahl anderer Schilder trug Aufſchriften wie„Keine Konferenz ohne Gandhi!“„Boykottiert britiſche Waren!“ Er wird die Hallen nicht los. wtb Trier, 30. Mai. Wie die„Saarbrücker Landeszeitung“ aus zuverläſſiger Quelle erfährt, ſucht der Käufer der Zeppelin, und Flugzeughalle von Trier, der Händler Marx aus Mühlhauſen (Elſaß) in Deutſchlnd Käufer für die Objekte. Sehr wahrſcheinlich wird er eingeſehen haben, daß er niemand bekommt, der ihm bei Abbruch behilflich iſt. Sehr intereſſant iſt aber, welche Preiſe er für die Flugzeughalle verlangt, die er einer deutſchen Firma zum Kaufe angeboten hat. Er hat bei der Verſteigerung zunächſt nur 1000 Franken geboten und ging dann höher bis 7800 Frauken(1300 Mark), zu welchem Preiſe ihm die Haus auch zugeſchlagen wurde. In ſeinem Ange— bot verlangt er aber für die Flugzeughalle 14 000 Mark(!) mit der Maßgabe, daß die Halle von dem neuen Beſitzer bis zu dem von der fran— zöſiſchen Beſatzung feſtgeſetzten Termin abgebro. chen iſt. Selbſtverſtändlich hat die deutſche Firma abgelehnt. Seppelinlandung in Cakehurſt Samstag vormittag „Graf Zeppelin“ über Porto Rico. witb Waſhington, 30. Mai. Wie die Ma— rine-Radio⸗Station in San Kuan auf Porto Nico dem Marineamt mitteilt, hat der„Graf Zeppelin“ San Juan um 11 Uhr 4 Minuten vormittags MGE. überflogen. Auf dem Wege nach Lalehurſt. wib Waſhington, 30. Mai. Graf Zeppelin teilte dem Marineamt um 11.04 Uhr ME. mit, daß er direkten Kurs auf Lakehurſt neh⸗ me, und dort vorausſichtlich Samstag morgen eintreffen werde. Nordamerika in Erwartung des„Graf Zeveylin“. wtb Waſhington, 30. Mai. Die geronauti⸗ ſche Abteilung des Handelsamtes hat ein Ver⸗ bot erlaſſen, wonach Zivilflugzeuge nicht näher als 1000 Fuß an das Luftſchiff„Graf Zeppe— lin“ herankommen dürfen. Für den Ordnungs— dienſt angeſichts des erwarteten Maſſenan⸗ dranges während der Ankunft des Luftſchiffes in Lakehurſt werden 300 Marineſoldaten be— reitgehalten. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald über das Arbeitsloſenproblem! wib Berlin, 30. Mai. Auf der heute im Ple— narſaale des Reichswirtſchaftsrates abgehaltenen Tagung der Bundesausſchüſſe des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des Allge— meinen Freien Angeſtelltenbundes, die ſich mit der Frage„Aufſtieg oder Niedergang“ beſchäf— tigte, führte Reichsarbeitsminiſter Dr. h. c. Ste⸗ gerwald in einer Anſprache u. a. aus: Wir befinden uns gegenwärtig in einer Welt- wirtſchaftskriſe. Das geht ſchon daraus hervor, daß in den drei hauptſächlichſten Induſtrielän⸗— dern, den Vereinigten Staaten von Amerika, Eng— land und Deutſchland rund 10 Millionen Arbeitsloſe vorhanden ſind. In Deutſchland arbeitet der. be⸗ deutſamſte Wir tſchaftszwerg, die Landwirt ſchaft, ſchon langere Zeit mit einer aroben Un. terbilanz, dane den wird mit zwei Millionen Ar beitsloſen die deutſche Faufkraft jährlich auf fünf bis ſechs Milliarden geſchwächt. Auch in* Fi⸗ nanzpolitik des Reiches und der Gemeinden wur— den in den letzten fünf Jahren gemacht, und ſo ſtehen wir im Jahre 1930 vor der nüchternen Realität, daß, um die Finanzen des Reiches, der Länder. Ge. meinden Reichslahn, Arbeitsloſenverſicherung in Ordnung zu bringen, wir Volk und Wirtſchaft mit rund zwei Milliarden Mark in derſelben Stunde neu belaſten müſſen. in der man glaubte. daß durch die Annahme des Noungplanes Er⸗ leichterungen auf der ganzen Linie zu erwarten ſejen. Und nun wird mit einem gewiſſen Recht geſagt, daß es verfeblt ſei, ſo hohe Unterſtützungen zu verausgaben, anſtatt mit dieſem Betrag Arbeits— gelegenheit zu ſchaffen. Das i leichter geſe 2 getan. Um zwei Millionen Arbeitsloſe normal beſchäftigen zu können, ſind an ſechs Milliarden Mark notwendig. Dieſen Betrag kann gegenwär— tig eine Regierung, mag ſie zuſammengeſetzt ſein wie ſie will, weder durch Auslands-, noch durch Inlandsanleihen, noch durch laufende Steuern beſchaffen. Aus einer Wirtſchaft können nicht be— liebig Abgaben herausgedrängt werden, wenn noch etwas übrig bleiben ſoll für die Lohn- und Gehaltsquote. Ich habe als Arbeitsminiſter be— ſtimmt keine Veranlaſſung zu Zweckpeſſimismus. Trotzdem muß ich ſagen, unſere Lage iſt augenblicklich ernſt. Die Reichsregierung wird alles aufbieten, die vorhandenen Schwierigkeiten, insbeſondere in der Finanzwirtſchaft und auf dem Kapitalmarkt. ſo— weit ſie überhaupt ſofort lösbar ſind. zu über— winden. Durch verſchiedene Maßnahmen die bisher in Angriff genommen ſind, hofft die Reichsregie⸗ rung wenn der Reichstag ihren Vorſchlügen beitritt, in kurzer Friſt 120 bis 150 00 Arbeitern insbeſondere Bauarbeitern, Arbeit und Brot ver ſchaffen zu können. Für jene. die nicht ſofort dem Produktionsprozeß eingegliedert werden können. muß geſorgt werden. In vier Wochen hat der Reichstag darüber zu entſcheiden, wie neben den vorhandenen Mitteln noch für weitere 600 000 Arbeitsloſe neue Mittel zu beſchaffen ſind. Durch allſeitiges Zuſammenwirken und Füreinander⸗ Einſtehen hoffen wir, in abſehbarer Zeit wieder eine beſſere Atmoſphäre für die deutſche Wirtſchaft ſchaffen zu können. „Frankreich kann nicht abrüſten!“ wib Paris, 30. Mai. Auf dem Schlußbankett des Kongreſſes der franzöſiſchen Reſerveoffiziere in Algier hat Kriegsminiſter Maginot eine Rede gehalten, in der er ausführte: Unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden bleibe das Heer die wich— tigſte Sicherheitsbedingung Frankreichs. Wenn ein Volk innerhalb eines Jahrhunderts drei In- vaſionen ausgeſetzt geweſen ſei wie das franzö— ſiſche, wenn ein Volk ſo unter dem Krieg gelit— ten habe wie das franzöſiſche wie noch vor zwölf Jahren, dann wäre es nicht nur unvorſichtig, ſondern verrückt, wenn es zulaſſen würde, daß ſeine Verteidigungsmöglichkeiten, das heißt, ſein Leben, desorganiſiert würden. Mit ſolchen Aus- führungen wolle er nicht als Militariſt ſprechen. Es ſei wirklich allzu leicht, dieſe Beſchuldigung denen an den Kopf zu werfen, die nicht die Au⸗ gen ſchließen wollten und die das Land zur Wach- ſamkeit aufforderten. Frankreich wolle gewiß den Frieden, wolle ihn leidenſchaftlich. Wenn aber ein Volk nahezu anderthalb Millionen Menſchen geopfert habe, um ſich einen ſiegreichen Frieden, einen würdigen Frieden zu ſichern, dann dürfe man ſich nicht darüber wundern, daß es darauf Wert lege, dem Frieden dieſen Charakter zu er— halten. Das franzöſiſche Heer werde niemals zu Angriffszwecken dienen. Das franzöſiſche Heer ſei für die franzöſiſche Republik der für die Frei- heit und den Frieden notwendige Schutz. Aus Nah und Fern Sörgenloch, 30. Mai. Der älteſte Rhein⸗ heſſe. Der älteſte Einwohner unſeres Ortes, ja vielleicht ganz Rheinheſſens. Peter Lüſt 4. konnte am Mittwoch in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 95. Geburtstag begehen. Duisburg. 30. Mai. Im Rhein ertrun⸗ ken. Der 28 Jahre alte Matroſe Wenzel wollte ſeine Frau und ſein Kind mit einem Flieger von Land an Bord bringen. Unterwegs entglitt ihm ein Ruder, ſodaß der Flieger abtrieb. Nachdem die Frau und das Kind ſich auf einen anderen Nachen begeben hatten, verſuchte Wenzel, dem abtreibenden Ruder nachzufahren. Die Strö— mung ſchleuderte aber das kleine Fahrzeug ſo heftig an eine Landungsbrücke, daß Wenzel in den Rhein ſtürzte und vor den Augen ſeiner An- gehörigen ertrank. e Heidelberg, 29. Mal. Unwetter kn Hun terbaden. Ein ſtarker Hagelſchlag richtete am Freitag abend in der Gegend von Kirchheim und Eppelheim ſchweren Schaden an. Während Hei⸗ delberg ſelbſt von der Hagelwolke verſchont blieb, praſſelten beſonders in Eppelheim die Schloßen in teilweiſe Taubenei-Größe nieder. In weni⸗ gen Augenblicken waren die Kulturpflanzen in Feld und Garten größtenteils vernichtet, von den Weinſtöcken ſtehen nur noch die blanken Stöcke. Stellenweiſe lagen auf den Feldern die Schloßen bis zehn Zentimeter hoch, ſodaß man vollkom⸗ men den Eindruck einer vereiſten Winterland⸗ ſchaft hatte. Auch Kirchheim und Bruchhauſen wurden ſchwer betroffen. Ein Glück iſt es, daß daß noch junge Getreide nur unbedeutende Schä- den erlitten hat, einige Wochen ſpäter wäre es wohl glatt niedergeſchlagen worden. Nußloch, 30. Mai. Tödlicher Verkehrs- unfall. Geſtern nachmittag wurde beim Fiſch⸗ weiher zwiſchen Nußloch und Leimen die nahezu 70 Jahre alte Witwe des Zigarrenmachers Joſeph Neff von hier von einem Motorrad überfahren. Die alte Frau erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie auf dem Transport nach Heidelberg verſtarb. Zweibrücken. 29. Mai. Unfall im Zwei⸗ brücker Bahnhof. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurde kurz nach Mitternacht im Bahn⸗ hof Zweibrücken, der Oberzollſekretär Joh. Hetzel beim Ueberſchreiten von Gleis 2 von dem aus Richtung Einöd einfahrenden Perſonenzug 247 angeſtoßen und leicht verletzt. Der Zollbeamte, der im Bahnhof Zweibrücken dienſtlich tätig iſt, ſtieg, um den Weg nach Vahnſteig 2 abzukürzen, durch einen in Gleis 1 ſtehenden Zug und wurde von dem einfahrenden Perſonenzug überraſcht. Dortmund. 30. Mai. Wegen einer Ohr⸗ feige. Vor dem bhieſigen Schwurgericht ſtand der 24 Jahre alte Arbeiter Otto Würz aus Dort. mund unter der Anklage des vorſätzlichen und überlegten Mordes. Zwiſchen Würz und dem gleichaltrigen Arbeitskollegen Heinrich Korb war es in dem Dorfe Wippringen bei Soeſt zu einem Wortwechſel gekommen, in deſſen Verlauf Würz eine Ohrfeige bekam. Dieſer lief nach Hauſe, holte die Jagdflinte ſeines Dienſtherrn und ſchoß auf Korb in blinder Wut mehrere Schüſſe ab. Korb brach ſchwer getroffen zuſammen und ſtarb am anderen Tage. Der Angeklagte, ein jähzorniger, wegen Körperverletzung ſchon vorbeſtrafter Menſch. war geſtändig. Das Urteil lautete auf zwölf Jahre Zuchthaus. i eee N 1 2 2 . 4 N fest- Programm Silbernen Doppeljubilzum verbunden mit großem nationalen Gesangwettstreit am 38., 9. und 10. Juni. Pfingstsonntag, den 8. Juni, morgens 7 Uhr: Gemeinsamer Kirchgang des Festkomitees und der beiden Jubelvereine zum Festgottesdienst. Anschließend: Gedächtnisfeier auf dem Friedhofe zu Ehren der verstorbenen und gefallenen Mitglieder der Jubelvereine.— Abends 8½/ Uhr: Festkommers in der Festhalle unter Mitwirkung der Orts- und Gastvereine, sowie der Vereinigten Feuerwehrkapelle Viernheim.(Programm im Festbuch). 2 5 72 2 1 N + 4 0 10 1 1 . * 0 K 2 2 . 2 N Pfingstmontag, den 9. Juni: Il. Um 5 Uhr morgens: Weckruf. 2. Von 7 Uhr ab: Empfang der wettsingenden Vereine. 3. 9 Uhr: Beginn des Wettsingens in den Sälen„Zum goldenen Engel“ und„Zum Freischütz“. Es singen im Engel: l. Stadtkcl., III. Stadticl. und II. Landkl. Im Freischütz: II. Stadtkl., I. Landkl., Quartettklasse. 1. Von 12 Uhr ab: Abholen nicht wettsingender Gastvereine. Um 2 Uhr: Aufstellung des Festzuges in der Rathausstrabe. Von 3 Uhr ab: Festfeier in der Festhalle unter Mitwirkung der nicht wettsingenden Gastvereine und der Vereinigten Feuer- wehrkapelle. Daselbst: a) Festouvertüre. b) Begrüßung. c) Festrede. d) Ueberreichung zweier Fahnenschleifen durch Festjungfrauen. e) Musik- und Liedervorträge. Um 6 Uhr: Preisverteilung. 8. Von 8¼ Uhr ab: Fortsetzung der Jubelfeier in der Festhalle mit Tanzbelustigung. ö Dienstag, den 10. Juni, von 4 Uhr ab: Volksfest mit Kinderbelustigungen und Ueberraschungen. Abends bei einbrechender Dunkelkeit Großes Brillant- Feuerwerk, ausgeführt von der Mannheimer Kunstfeuerwerkerei Busch. Eintrittspreise: zum Festkommers Zum Weltsingen einschl. Festbuch Zug- Jubelfeier auf dem Festplat/ Pfingstmontagnachmittag und-abend) Festbhuch Z N 0 A— 0 0 2 A 40 0 50 2 0 N Mark. N 2 Mark. A(gültig für A Mark. 0.50 Marc. Die verehrllche Einwohnerschaft, insbesondere alle Freunde des deutschen Männergesangs ladet herzlichst ein Der Festaussc hug. NB. Das Freiwillige Feuerwehrkorps hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, die Ordnung in den Sälen wie auf dem Festplatze und während des Festzuges aufrecht zu erhalten. Die Festteilnehmer werden dringend ersucht, sich deren Anordnungen genau so zu fügen, wie denen des Festausschusses. 8 A 72 2 8 2 2 25 2 N „Harmonie“ und„Flora“ Viernheim. . 5 5 Hühner u. (rebhuhnfarbig) 2 Fahrräder (1 Herren- u. Damenrad)? ſowie 0 1 Holzkarren und 4—5 Zentner Stroh umſtändehalber zu ver⸗ kaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Täglich friſche Saru zu haben bei Knapp Jampertheimerſtraße 13 Heute Samstag von nachm. 3 Uhr ab 1a. hausgemachte N Gelegenkeitskauf! ein Hahn 5 1 1 N 2 Ne MN N e e Stall Harten! e N N. N NN hre Derlobung beehren sid anzuzeigen: nd Helfridi Hans Gulperle Viernheim, I. Juni 1930. F . D S 7 7 D ,. 7 7 e 0 2 9 Verein für Sport- u. Körperpflege 1096. Allunumumnumnumnnanmamunnnnnamnmannagadunmtanu mt 1 5 Seeeeereees en 1. Juni, Worms Kreismeister Worms 1. Südd. Meister gpeocoee nachm. 3 Unr, findet auf dem Walusgoripl. ein brodkampltag statt. Im Stemmen: Im Ringen: Außerdem Vorführungen der Antistengruppe Worms. Zu dieser Veranstaltung ladet höfl. ein Der Vorstand. Viernheim Kreismeister Viernheim II. Westd. Meister 0 ——=—— und Fleiſch zu haben bei Reiſchert, Luwigſtr. 29 neben Bäcker Hartmann. Täglich friſche zu haben bei Metzger Haas Lampertheimerſtraße 23. dee Var repariert in eigener Werk- stütte schnell, gut und billig, unter Garantie L. ag, Uhrmachermeister Sonntag, Vorſpiel: — Viernheim Turngenoſſenſchaft 1893 auf unſerem Platz Serienſpiel Viernheim 1.⸗Feudenheim 1. ö 2. M. Anfang 1 5 Käfertal in Käfertal. Freitag abend Spielerverſammlung im Lokal. den 1. Juni nachm. halb 3 Uhr, Uhr. Igd. gegen Handball vorm. 10 Uhr 1.— Birkenau 1. Heute Die Leitung. Deulsche Role Hreuz- Sammiuno am Sonntag, den 1. Juni 1930 findet wie alljährlich die Sammlung fürs Deutſche Rote Kreuz ſtatt. Die Sammlung wird von den Mitgl. der Freiw. San. Kolonne vom roten Kreuz zu Viern— heim ausgeführt, die Sammlung iſt vom Miniſter des Innern vom 11. 3. 30. Reichsgeſetzblatt S. 143 genehmigt. Malaga Der Vorſtand. Weißwe S000 08808088 Achtung. Ein groſter Transport Empfehle: Apfelwein Ltr. 50 Pfg. 0 Wermut Peter Roschauer Prima glanzheller Fl. 1.30 Mk. Fl. 1.50 Mk. in— Rotwein— Liköre. Lebensmittelhaus Zum Rebſtock. trächtiger U. abgekalhter Kühe u. Rinder ſowie — Gott ruhenden Gatten, Herrn lichen Dank. den Stiftern von Seelenmessen. 3 Sccoecccoecococo oc Viernheim, den 31. Mai 1930. Die trauernden Hinterbliebenen. — Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben, nun in unseres trèeusorgenden Vaters, Bruders, Schwiegersohnes, Schwagers u. Onkels Sebastian Sommer sagen wir für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bef dem schmerzl. Verluste, für das zahlreiche Grabge- leite und für die vielen Kranz- und Blumenspenden herz- Besonders innigen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmherzigen Schwestern für ihre liebevolle Pflege, dem Reichsbund der Kriegsbeschädigten und seinen Schulkameraden für den ehrenden Nachruf und die Kranzniederlegung und Gemeindekaſſe. Montag⸗Vormittag Auszahlung der Sozial— und Kleinrentnerbezüge pro Juni. . Sr 9 Sänger- Einheit. 8 6 gepr. 1872 1 Zu dem am Sonntag. den 1. Juni 1930, abends halb 9 Uhr, in den Freiſchützſälen ſtattfindenden JFfamilien-Abend 9 verbunden mit abwechslungsreicher Un— terhaltung laden wir al le unſere Mitgl. nebſt werten Angehörigen er⸗ gebenſt ein. Die Muſik wird ausge— führt von der Kapelle Hant-Blank. Der Vorſtand. n a S S A D. J. — Sportplatz Sonntag, den 1. 6. 1930. In Neckarau: Handball: Viernheim 1.⸗ Trotz ſtrengſter Rälte die wir ſeit Wochen haben, iſt mein Viel ſo zart und glatt wie im Hochſommer, weil ich regelmäßig Futter würze Bauernfreude (Miſchung) dem Trank beimenge. Es verdirbt mir dadurch nicht das empfindlichſte Futter. Jedem Viehhalter der von„Bauernfreude“ noch nicht überzeugt iſt, empfehle ich an Hand meiner Erfolge Ihre Futterwürze eindringlichſt und wer dieſe noch pro- biert hat, iſt zufrie⸗ den überzeugt. N Ich begrüße Sie als Ihr treuer Kunde: Johann Schäfer in Ottersheim, P. Kirchheimbolanden, Rh. Pfalz. Jedem Griginal⸗paket iſt die Schutzmarke:„Mat, ſchwein a. d. Waage aufgedruckt— man be ach te dieſe. Lokale Nachrichten Amerikaner⸗Beſuch in Viernheim. Am Himmelfahrtstag tagten unter dem Vor⸗ ſitz des Herrn Rektor Mayr die Vertreter der hieſigen Geſangvereine, um in großen Zügen das Programm feſtzulegen für die beiden Amerikaner beſuche, die auf 5. und 6. Juli und 12. und 13. offiziell angemeldet ſind. Obwohl durch die Un- gunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, unter denen auch Amerika augenblicklich ſchwer zu leiden hat, die urſprünglich gemeldete Beſucherzahl gewaltig zurückgegangen iſt, treffen immerhin am erſten Samstag im Juli 35, am zweiten Samstag 140 amerikaniſche Gäſte ein. Die Vertreter der Ver⸗ eine waren ſich darin einig, daß ein wie das anderemal das gleiche Programm abgewickelt wer⸗ den ſoll. Darnach werden die Gäſte, die jeweils Samstags gegen 11 Uhr eintreffen. von den Sängern aller Vereine, ſoweit ſie nicht auswärts schaffen, am Bahnhof mit dem deutſchen Sänger⸗ gruß und dem Maſſenchor„Gott grüße Euch“ empfangen. Unter den Klängen einer Kapelle gehts dann vor das Rathaus, wo die Begrüßung ſeitens der Gemeinde ſtattfindet. Ein Maſſenchor ſchließt dieſe Empfangsfeier ab. Um 13 Uhr findet ein gemeinſames Diner der Gäſte ſtatt. Zwiſchen 17 und 19 Uhr erfreuen wir ſie im Schillerſchulhof mit einer Heimatliederſtunde ſämtlicher Vereine und eines 500 Sängerinnen ſtarken Mädchenchors. Auf 21 Uhr iſt dann ein Feſtbankett angeſetzt, das für die erſte kleinere Reiſegeſellſchaft im Karpfen ſtattfindet und wobei der Volkschor den geſanglichen Teil übernimmt. Die zweite Reiſegeſellſchaft wird geteilt und es finden ihr zu Ehren 2 Feſtbankette ſtatt, eines im Gaſthaus zum Engel unter Mit- wirkung des Männergeſangvereins und der Geſang⸗ vereine Sängerbund, Harmonie und Flora, und das zweite Bankett im Gaſthaus zum Freiſchütz, wobei die Geſangvereine Sängereinheit, Liederkranz und Sängertreue konzertieren. Sonntags darauf gehts gegen 9 Uhr zu in den Wald, wo auf Wunſch der Gäſte ein Waldpicknick ſtattfindet und wobei die Vereine mit Wald- und Jagdchören die Gäſte unterhalten. Nach einem gemeinſamen Diner in den genannten Lokalen werden ſie uns gegen 15 Uhr wieder verlaſſen. Wir aber haben dafür zu ſorgen, daß ſie bei uns ſchöne Stunden verleben und Viernheim mit ſeiner ſangesfreudigen Sänger— ſchar im beſten Andenken behalten werden. * Euangeliſche Gemeinde. Der Ev. Frauenverein plant für den 2. Pfingſtfeiertag einen Ausflug nach Schwetzingen und Heidelberg und läd dazu die Frauen und Mädchen der Gemeinde und des Frauenchors herzlichſt ein. Abfahrt Vorm. 6.43 mit der Elektr. Der Fahrpreis beträgt für die zu löſenden Sonntagskarten ca. 2 Mark. Die Teil- nehmer mögen ſich im Pfarrhauſe anmelden und dort 40 Pfg. hinterlaſſen für gemeinſame Löſung der Sonntagskarte von Friedrichsfeld nach Schwetz. Nähere Auskunft wird im Pfarrhaufe erteilt. * Gewitter. Es war zu erwarten, daß die geſtrige große Hitze uns ein Gewitter bringen wird. Gegen 8 Uhr Abends verfinſterte ſich der Himmel. Nach allen Seiten war Wetterleuchten. Das, Wet⸗ ter ſah' anfänglich recht böſe aus. Erfreulicher⸗ weiſe blieb unſere Gemarkung davon verſchont. Nur einige Blitze und Donnerſchläge hat es uns gebracht. Der um 9 Uhr niedergegangene Platz⸗ regen brachte die erſehnte Abkühlung. Heſſiſcher Tandgemeindetag. In Lauterbach in Heſſen fand dieſe Tage der Landge— meindetag ſtatt. Es hatten ſich ungefähr 300 Ge- meindevertreter eingefunden. Der Vorſitzende gedachte der zehnjährigen Arbeit des Verbandes in einer Zeit der Not und Entbehrung dieſe Tagung eine der ernſteſten ſei, die der Land— gemeidetag je begangen habe. Dem Verband ge— hören augenblicklich 921 Gemeinden mit 873 890 Einwohnern an. Für den ausſcheidenden Bürger- meiſter Ritzel, der zum Oberregierungsrat berufen wurde, trat Herr Bürgermeiſter Lam berth⸗ Viernheim in den Vorſtand ein. Die die Gemein- den zur Zeit angehenden Fragen, u. A. die Wohl- fahrtserwerbsloſen, wurden eingehend beſprochen. Be- ſonders gefordert wird die Aenderung der gegen- wärtigen Regelung, welche die Laſten der Dauer- arbeitsloſigkeit den Gemeinden auferlegt. Als näch⸗ ſter Tagungsort wurde Dieburg beſtimmt. „Fänger Einheit. Nochmals machen wir auf den morgen in den Freiſchützſälen ſtatt⸗ findenden Familienabend aufmerkſam. Für Unter- haltung iſt in jeder Hinſicht Sorge getragen. Außer der Aktivität werden auch die paſſiven und Ehren- mitglieder nebſt Familie zahlreich erwartet, ſodaß unter Mitwirkung der Kapelle Hanf-⸗Blank der Abend ſich recht gemütlich geſtalten wird. Das entſcheidende Spiel morgen in Speyer! Wird Viernheim diesmal ſiegen und den e daß g und betonte, daß fleiſches, insbeſondere von Pferden verbunden * ſpäterer Fchulbeginn. Von nächſten Montag ab beginnt der Unterricht an den hieſtgen Volksſchulen regelmäßig vormittags /8 Uhr. Das Späterlegen des Schulbeginnes dürſte vielerſeits begrüßt werden. Motorradunfall. Am Chriſti-Himmel⸗ fahrtstag verlor in Weinheim ein hieſiger Motor- radfahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und ſtürzte. Er trug Kopfverletzungen und Hautab⸗ ſchürfungen davon, ebenſo wurde das Motorrad und der Anzug. beſchädigt. Es ging alſo noch gut ab. * Hurgenbeleuchtung. Da der Hochw. Herr Biſchof aus Freiburg zur Zeit in Weinheim weilt, findet heute Samstag Abend eine Burgenbe⸗ leuchtung ſtatt. Im„Pfälzer Hof“ iſt noch eine Gemeindefeier vorgeſehen, der der Biſchof auch bei— wohnen wird. * Sportreſultat durch Brieftauben. Im Saftladen zum grünen Laub wird morgen Sonntag wieder das Spiel Speyer Viernheim be- kannt gegeben, das durch Brieftauben überbracht wird. * Gine Beilage der weltbekannten Firma Auguſt Stukenbrok in Einbeck liegt unſerer heutigen Ausgabe bei, die der beſonderen Beachtung der Leſer empfohlen wird. * Iller⸗Treffen. Zu Pfingſten findet in Mannheim vom 7.—9. Juni ein großes 111er- Treffen ſtatt. Am Pfingſt⸗Montag iſt Feſtzug und Volksfeſt auf der Rennwieſe. Im Kampfe gegen die Schlange Schmutz braucht die Hausfrau Helfer. In dem neuen Aufwaſch-, Spül- und Reinigungsmittel i Mi iſt ihr ein Mittel gegeben, das ihr in der Beſeiti⸗ gung alles Staubes und Schmutzes, und ſei es der hartnäckigſten Art, in wirklich überraſchender Weiſe hilft 1 Mi iſt nicht nur das ideale Aufwaſchmittel, es reinigt wundervoll Glas, Porzellan, Kriſtall u. verleiht Aluminium, Silber nud Nickel einen herr- lichen Glanz! Auch beim Reinigen beſonders ſtark angeſchmutzter Gegenſtände, wie z. B. der Spül⸗ ſteine, Aufwaſchtiſche, Badewannen, Bohnertücher, Mops uſw. beweiſt i Mi ſeine vielſeitigen Ver— wendungsmöglichkeit. Die Anwendung iſt denkbar einfach: man braucht nur etwas i Mi dem Waſſer beizugeben(1 Eßlöffel auf 10 Liter heißes Waſſer — 1 Eimer), nachfolgendes kurzes Spülen bezw. leichtes Abreiben iſt angebracht und alle Gegenſtände werden im Nu blitzblank. Hervorzuheben iſt, daß Mi, trotzdem es desinfiziert, weder die Hände noch das Material angreift. Sportvereinigung Amicitia. In Viernheim halb 11 Uhr: Viernheim 3.— Pfg. Nekarau Priv. Auf Phönix⸗Platz 12,15 Flora⸗ mannſchaft— Phönix Privatm. Abf. 11,16 OEG. In Hemsbach: halb 2 Uhr Hemsbach B 1— Viernheim B 2. Vorſicht— Fleiſchvergiſtung! Das Polizeiamt ſchreibt uns: In den Sommermonaten häuften ſich erfahrungsgemäß die Erkrankungen infolge des Genuſſes nicht einwand— freier Genußmittel, insbeſondere werden Erkrank— ungen nach dem Genuß nicht friſchem Hackfleiſches vielfach beobachtet. Aus dieſem Grunde iſt in den Fleiſchverkaufsordnungen das Verbot enthalten, Hadlfleiſch währ. der wärmeren Jahres- zeit auf Vorrat herzustellen u. feilzubie⸗ ten und weiter vorgeſchrieben, daß ſolches Fleiſch bei Bedarf ſtets friſch zu bereiten iſt. Die Polizeiorgane ſind angewieſen, die Durchführ⸗ ung dieſer Vorſchrift genau zu überwachen. Die Bevölkerung wird anf Gefahren ansdrücklich hin- gewieſen, die mit dem Genuß nicht friſchen Hack— ſind und es wird empfohlen, nur ſolches Hackfleiſch zu kaufen, das vor den Augen der Käufer friſch zubereitet wird. Untererhebſtelle. Wir erſuchen nochmals dringend die Abrechnungen und Reſtzahlungen der Landesſteuer 1929 im Laufe dieſer Woche, Montag vormittags — Mittwoch vor- u. nachmittags u. Freitags vorm. zu erledigen. Das erſte Ziel Landesſteuer 1930 kann an den obengenannten Zahltagen noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Kirchner. Gemeindekaſſe. Bis einſchl. Montag, können noch bezahlt werden: a, Gemeindeſteuer 5. u. 6. Ziel 29 ohne Pfand⸗ koſten b, Beitr. zur ld. u. forſtw. Berufsgen. 29 ohne Mahnkoſten. Winkenbach. den 2. Juni 1930 Seeed eee ese Uereins-Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 3 keine Aufnahme gewährt Mar. Zünglings-Hodalität. Der diesjähr⸗ ige Bezirkstag des Bezirkes Südheſſen findet am kommenden Sonntag, den 1. Inni verbunden mit Fahnenweihe in Kirſchhauſen ſtatt. Die ganze Sodalität beteiligt ſich an dieſer Veranſtaltung. Anmeldungen hierzu ſollen bei den Vocſtandmit⸗ gliedern K. Zöller, K. Weidner u. Sax, bis ſpäteſtens Freitag abend vorgenommen werden. Es iſt beabſichtigt mit dem Auto dorthin zu fahren. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. Hänger ⸗Eiuheit. Samstag abend Singſtunde für Geſamtchor. Nur triftige Gründe können ent- ſchuldigen! Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Samstag, d. 31. d. M. abens 9 Uhr im Gaſthaus zur Erholung Vorſtansſitzung. Der Spielausſchuß hat voll- ſtändig zu erſcheinen zwecks Biſchofsheim. D. V. Club der Geflügelzüchter 1926. Dienstag, den 3. Juni abends 5/9 Uhr halten wir eim Gaſthaus zum„Deutſchen Haus“ eine Vorſtands- ſitzung ab, wozu alle Vorſtandsmitglieder freund- — 0 1 lichſt eingeladen ſind. Der Vorſitzende. G.-B. Hängertreue. Sonntag, den 1. 6. 30 Vormittags um 9 Uhr für den 1. Baß u. um 711 Uhr für alle übrigen Stimmen Singſtunde. Es iſt Pflicht, eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Zungbauern-Verein. Beſtellungen auf Heu— böcke werden ſofort angenommen beim 1. Vor— ſitzenden Herrn Peter Belz. Der Vorſtand. Rei inigung d. Grieftanbenzüchter. rei„7 ſſe fil Neiſevereinigung d. Lrieftanbenzüchter. Freitag: 1/7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johann Laut Beſchluß der Vorſtandsſitzung muß vor dem Flug Paſſau der Reiſevorſchuß voll ent⸗ richtet ſein, andernfalls die Betreffenden Tiere einſetzen dürfen. Betreffs dem Ausflug am Sonntag nach Ritſchweiher wünſcht die Vor⸗ ſtandſchaft rege Beteiligung und iſt Treffpunkt mittags halb 1 Uhr am O.E.G. Bahnhof. Ab- fahrt 12,43 Uhr. Der Vorſtand. K. u. 5. B. Teutonia. Schützen- Abteilung). Morgen Sonntag von 3¼ Uhr Fortſ. u Schluß des Haſenſch. Die Mitgl. der Schützenabt. w. nochmals an Erfüll. i. Pflichtüb. erinnert. D. V. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Diej. Mitg., die ſich an der Hauptverſ. in Dieburg am 28. U. 29. Juni beteil., müſſen dies bei d. Unterz. Ebenſo iſt Voranmeld. f. d. Teiln. am offiz. Eſſen, ſowie derer i. den Gaſth. erforderlich ſtatt. Engel. Liederkranz. Heute 8 Uhr Darbringung ˖ im Lokal. Der Vorſt. Kaninchen- u. Geflügelzuchtv. 1916. Heute Abend halb 9 Uhr im Kaiſerhof Monatsverſ. Diej. Mitglieder, die Loſe vom Gau haben wer⸗ den gebeten, dieſe heute Abend mitzubringen, da— mit die Verl.⸗Gegenſt. werden können. Bekanntmachung. Betr.: Rotkreuztag am 1. Juni 1930. Am Sonntag, den 1. Juni 1930, findet ein! V b Vorm. halb 11 Uhr: allgemeiner Rotkreuztag in ganz Deutſchland ſtatt, an dem Sammlungen für die Wohlfahrtseinrichtun— gen des Roten Kreuzes vorgenommen werden. Das Heſſiſche Miniſterium hat dieſe Sammlungen ge— nehmigt, die die Zweigvereine und Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes allgemein in Heſſen durchführen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen die Sammlungen nach Möglichkeit zu unterſtützen. Viernheim, den 27. Mai 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. ——— s Schneidermstr. und sonstige Reflektanten, die mit Herren- und Hnaben- Kleiderfabrik Verbindung suchen(Einführung fertiger Konfekt.) wollen (mit Angabe ihrer Verhältnisse) schreiben an: g. H. 8. 503, Ala-Annonc.-Fug., Bern u 35. keine! Fräulein Diens d D o 1186 t Sete 7 Jun melden. Es iſt anzugeb, ob Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den ſpät. Samstag,“. Junt melden. Es iſt anzugeb., d Quartier im Gaſthaus od. Privat gewünſcht wird. 17 Uhr Gelegenheit zur heil. Beicht. Nähe b. d. ae Se Unterz. Ein Clubabend find. vor d. Hauptverſ. noch Pfingſtfeſt gefeiert. in Empfang genommen 1 Kreuz- Sammlung am 1. Juni 1930. Gottesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde B'heim Sonntag in der Oktav nach Chriſti Himmelfahct. 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/28 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. 4 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 1/7 Uhr 1. S.⸗A. für Seb. Sommer 1. 3/7 Uhr beſt. Amt für Maria Anna Gärtner geb. Thomas und Sohn Nikolaus. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für den in Amerika Michael Knapp. 3% Uhr beſt. Amt für Cornelius Helbig, Ehe— frau Kath. geb. Ditſch und Schwiegertochter Maria Helbig geb. Koob. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Ring- hof 2., Ehefrau Juliana geb. Miſchler, Sohn Jakob und Anverwandte. 37 Uhr beſt. Amt für Eliſab. Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern u. Geſchwiſter. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Marg. Roos geb. Bauer, beſt. von ihren Schulkameradinnen. 347 Uhr beſt. E.-A. für Marg. Roos gebor. Bauer, beſtellt von der Firma Heinrich Jakob und Mitarbeiter. Schneider 3., Ehefrau Eliſabeth geb. Hoock, Tochter Appollonia geehl. Hanſt und Anverw. V7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Pfützer und Adam Kirchner 1. 37 Uhr beſt. Segensmeſſe für Krieger Jakob Niebler, Großeltern Caſpar Niebler, Ehefrau Marg. geb. Gutperle und Valt. Kempf und Ehefrau Marg. geb. Lienen und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr Taufwaſſerweihe. 1¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Lehrer Georg Rudershauſen und Cornelius Beyer. 3/7 Uhr beſt. Amt für Kath. Reinhard geb. Mandel, Sohn Ernſt, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag iſt von halb 6 bis Am Freitag Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag wird das hochheilige An dieſem Tag iſt gemeinſchaft— Abend halb 8 liche hl. Kommunion der diesjährigen Erſtkommu— Stüͤndchens. Es iſt Pflicht, zu erſcheinen. Näheres] nikanten. Halb 7 Uhr 1. hl. Meſſe; halb 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt: 9 Uhr Hochamt. Die Kindermeſſe in der alten Kirche bleibt um halb 10 Uhr. Die Zeit der hl. Beicht wird den Kin— dern in der Schule mitgeteilt. 2 Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 1. Juni 1930. Vorm. halb 9 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Exaudi. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 2. Juni 6. Siwan Wochenfeſt-Anfang „ Morgen „ Nachm. Abend Morgen 30 „ Nachm. 4,00 „ Ausgang 9,25 Wochentag-Abend 8,00 Morgen 6,30 Heute 2 Blätter — 8 4 und 10 Uhr 9— 22 S== 0 O00 8 5 1 2 — N 4 3. Juni — und 10 Uhr Carotten Pfd. 289 Kohlräbchen 12 Mangold, Salat, Spargel, Erdbeeren verkauft EChatt. Pfingst-Angebot! Herren- und Damenhemden, Reformröcke in großer Auswahl Kissen, Paradekissen in ſchöner Aufmachung Damenstrümpfe von den billigſten bis zu den feinsten Kinderstrümpfe in allen Größen Wir lösen das Probleml Hreisuorhilligung durch un direktes Versandsystem, dadurch Mehrverbrauch, Sinlten der Arbeitslosenziſſer. Verlangen se uostenios unseren reich Mlustrierten atulog fur alle Wehwaren, in dem wir innen alles erklären. Ein Beispiel: 100 600 Handtücher Nr. 53(Gerstenkorn) 19 Pfg. gute Ware, ca. 40“100 em das Stück Versand erfolgt gegen Nachnahme. Bei Nichtgefallen wird der Betrag bei Rücksendung voll vergütet. Heinrich Buch 6 C0. A.-G., Fart, MOI. 8 n Zur Probe verſendet die alleinige Fabrik: Th. Laufer iet Regensburg 3 Pfd. 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Das darf nicht vorkommen, denn nach dieſen Kämpfen iſt noch Ruhepauſe ge⸗ nung, wo man ſich bis Samstags Nachts„erholen“ ann! Denket morgen daran und ſieget!, Hund SEKUg D . Sproft's Hundekuchen 2. Sproſt's Puspy-Biskuns(Bock. Mischfutter] Falsch. Richtig-Prospeht gratis! In Viernheim zu aben b. RNathaus⸗ o 10 50 Inh. P Johann Valt. Hofmann 2., Futtermittel„ Moskopp, Rathausſt.. Peter 9 7 70 Rathaustraße 13 Emil Richter, Rathausrabe 15. * o em pre stalt 9.35 Mur. Wohe, ue 5 W ou-Na opellbteit 3 reine t 3.25 Mir. 2. 2 Cine rei Fo ul seline Mir. 65, and Beider wanne lebn. 50 mepr. 65, en 95 indantur 15 Fuellen. Ausnah Crepe Georgette reine Seide, doppeltbreit, in schönen Farben Meter 4.90 eorgette eltbrel Goal 8.35 Mir.* 5 18 3.25 Wetrtbis 3.5 olle, prima 915 2.35 reine No àusnahmepfe ard- Dessins 5 1.95, 7 vedtuckt — ä¼!¹¼q(dſqqd. Kunstseid moderne neuat Ausnahmept. 5 Meeren Gaſtwirte⸗ Verein Diernheim. An unsere verehrliche Rundschaft! Zufolge Reichsgeſetz iſt am 16. Mai die Erhöhung der Mineralwaſſer- und Limonadenſteuer in Kraft getreten. Wir ſind daher leider gezwungen, vom Montag, den 2. Juni 1930 ab die Verkauſs- preiſe wie folgt ſeſtzuſetzen: Limonade 30 Pfg. Waſſer 28„ Naturwaſſer 35„ Da wir uns in einer Zwangslage befinden, bitten wir unſere Kundſchaft, uns auch fernerhin mit ihrem Vertrauen zu beehren. gratis und franko. (Dbamenrad Nr. 14 N Fah. 35) frachtfrei und verpackungsfrei bis zu Ihrer Eisenbahn- Station. Vorherkasse oder Bahnnachnahme. Fahrräder, Nähmaschinen, und Summltelfen mit unserer gesetzlich geschützten Marke„Edelw/ el“ sind in Fahrradhandlungen micht erhältſich, sondern nur von uns oder unsern Vertretern. Bisher über ½ Million Edelweißräder geliefert Das konnten wir wohl nimmermehr, Wenn Edelweiß rad nich t gut und billig wär. Edelweiß Decker, Deutsch- Wartenberg 175 eee Fahrradbau-Lelstungsfähigkelt pro Woche 1000 Edelwelg- Räder— Ausschneiden! 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Die ſeit Monaten gepflogenen eingehenden Feſtvorbereitungen zeugen dafür, daß es die beiden Jubelvereine als ernſte Aufgabe be— trachten, ein großzügiges Sängerfeſt herbeizuführen, das unſerm Heimatorte zur Ehre gereichen ſoll. Das Feſtkomitee bedarf aber hierzu noch der freundlichen Mitwirkung der geſamten hieſigen Einwohnerſchaft. Wir richten deshalb an alle Sangesfreunde die herzliche Bitte, durch reich⸗ lichen Straßen und Häuſerſchmuck ein Scherflein zur Verherrlichung des ſeltenen Feſtes beitragen zu wollen und den nach Tauſenden zählenden lieben Gäſten zu zeigen, daß Viernheim den deutſchen Sänger zu ehren weiß und Herz und Sinn hat für die Pflege und Veredlung des deutſchen Liedes. Wohlan denn, bereiten wir den Sängerſcharen einen recht herzlichen Empfang und bekunden wir ihnen durch lebhafte Anteilnahme am ganzen Feſte, insbeſondere durch einen recht zahl⸗ reichen Beſuch des Wettſingens, daß wir trotz der Schwere der Seit noch Begeiſterung haben für ihre edle Kunſt. Der Feſtausſchuß'. Zwangs-Versteigerung. Mittwoch, den 4. Juni 1930, nachm. 2 Uhr beginnend werden durch mich im Rathauſe zu Viernheim, bezw. an Ort und Stelle: 2 Sofas, 2 Vertikov, 2 Nähmaſchi⸗ nen, darunter eine verſenkbare, 1 Pferd, 1 Ruh, I Piano zwangsweiſe gegen Barzahlung, verſteigert. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt, wenn nicht Zahlung bis ſpäteſtens Dienstag mittag bei der Gemeindekaſſe geleiſtet iſt. Viernheim, den 31. Mai 1930. Adler, Vollziehungs⸗Beamter. 1 Die erste und führende Filmbühne. Ab heute Samstag die erſte Tonfilm Premiere in Viernheim Hier iſt der Tonfilm, d. ſchon wochenlang das Tagesgeſprüch von ganz Viernheim iſt. Hier iſt der Tonfilm, der überall die größten Erfolge hat, und auch in Viernheim mit großer Spauuung erwartet wird. UIAN HANE7 VMA FUT SCH * Ln Eine Tonfilm⸗Qperette voll Herz, Satire und modernem Geiſt, die in köſtlichen Bildern die Welt von heute perſifliert und die als überwältigende komiſchen Gegenſatz die„Welterſchüttern⸗ den“ Ereigniſſe in einem„Fürſtentümchen“ in Geſtalt einer geiſtvollen Parodie bietet. !!!!!!.!.!..!.õõõßö;ꝛ Ein 100% iger Ton⸗Sprech- u. Geſangsfilm in 9 Akten. Sie werden ſtannen. Zum erſtenmale hören und ſehen ſie gleichzeitig. Im 2. Teil zeigt man ebenfalls ein brillantes Filmwerk. Ihr wißt ja, wie Matroſen ſind Treu, opferfreudig, ohne Falſch, mit einer tüchtigen Portion Rauluſt und von einem gehörigen Ouantum Liebe beſeelt, ſo erlebt man auch im Film dieſe Männer von echten Schrot, und Korn in der Kraft ihrer unverwüſtlichen Jugend. Als Einlage: Ein köſtlicher Luſtſpiel⸗Schlager. Anfang halb 8 Uhr ab 9 Uhr nochmals alles zuſehen. Des großen Au drangs am Sonntag wegen, möge man mögl. ſchon die Samstag⸗Premiere be⸗ ſuchen. Wegen den ganz enormen höheren Unkoſten, pro Platz um 20 Pfg. erhöht. Am Sountag alle Begünſtigungen aus⸗ geſchloſſen. Sonntagmittag: Große Jugend⸗ und Kindervorſtelluug. 1.„Eine feine Verwandtſchaft“ 2. Sie werden gleich raſiert 3.„Sonny zieht um“ 4. Ihr wißt ja, wie Matroſen ſind. 5. Der wandelnde Ofen.„6. Ein Kulturfilm. Alle Kinder gehen wieder in den Cen⸗ tral⸗FJilm⸗Palaſt- Die Mannheimer Wohnungs- inrichtung G. m. b. H. Ulefert 1 gegen bequeme Aelenspamer. Senta 2. Al. Bald. 9 Morgen Sonntag statten wir einen Gegen- besuch den Weinheimern ab und gilt dies 8„ gleichzeitig als Familien- Ausflug. Abfahrt O. E. G. 12,58 Uhr. Radfahrer halb 1 Unr am Kriegerdenkmal.— Treffpunkt in Weinheim an der Schloßbergbrücke(Grun- delbachstr.) Von da ab gemeinsamer Auf- stieg nach den Burgen. Tellzahlung Ellerzu werden unsere Mitglieder mit ihren Angehörigen herzlichst eingeladen. Der Vorstand. Der„Goldmacher“ von Düſſeldorf Wer den Schaden hat, braucht für den Spot. nicht zu ſorgen. In Düſſeldorf bildet die Tat- ſache, daß gold⸗ und geldhungrige Leute»uf den nicht einmal beſonders raffiniert angelegten Schwindel eines früheren Färbermeiſters, des 30 Jahre alten Heinz Kurſchildgen, hereingefal— len ſind, nach der„Köln. Zig.“ das ſchaden— frohe Stadtgeſpräch. Die Anzeige erſtat⸗ tete ein von der Stadt Düſſeldorf auf Lebenszeit mit 24000 Mark Jahresgehalt angeſtellter Hoch— ſchulprofeſſor, der dafür aber nichts mehr leiſtet, weil die Hochſchule, ſür die er ſeiner Zeit geholt wurde, nicht mehr beſteht, dafür hat er ſich anſcheinend auf die Alchemie verlegt. So weir das Goldſuchen in Betracht kommt, bildet das Gegenſtück zu dieſem parteipolitiſch weit rechts ſtehenden Hochſchulprofeſſor ein aus der üblichen ſozialdemokratiſchen Parteilaufbahn hervorgegan— gener Landesrat. Obwohl es ſein Partei— programm nicht will, galt auch für ihn das Wort Goethes: Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Die Leute, die der Behauptung Kur— ſchildgens Glauben ſchenkten, daß Garten⸗ erde reines Gold enthalte, waren ſo feſt von dem chemiſchen Genie ihres verehrten Alchemiſten überzeugt, daß ſie bei einer hieſigen Bant ſchon Erkundigungen einzogen, wie ſie die zu erwartenden Millio— nen am beſten anlegen könnten.() Kurſchildgen machte die Bekanntſchaft des jetzi— gen Parteiſekretärs der Düſſeldopfſer Ortsgruppe der Deutſchnationalen Volkspartei, bevor dieſer die hieſige Geſchäftsſtelle übernahm. Dabei zeigte ihm Kurſchildgen zunächſt„Ver— ſuche“ mit einem Radium enthaltenden Erz. Die— ſes hatte er in einem ſchwarzen Käſtchen ver— ſchloſſen. Wurden in dieſes Käſtchen einfache, aus einer Zigarettenſchachtel geſchnittene kleine Blechſtreifen gelegt, holte ſie Kurſchildgen nach kurzer Zeit als Gold wieder heraus! Dabei muß es ſich ohne Zweifel um regelrechte Taſchenſpielertricks gehandelt haben. Verblüffend war auch ein anderer„Verſuch“. Er ſtellte ſich mit ſeinem geheimnisvollen Käſtchen ans Fenſter. Als ein Kraftwagen vorbeifuhr, bewirkte er durch die Kraft ſeiner Radium— ſtrahlen, daß der Kraftwagen plötzlich hielt. Der Fahrer ſah ſich, ſo verſichern Augenzeugen, erſtaunt um und konnte erſt weiterfahren, als Kurſchildgen ſein Käſtchen abwandte. Durch den deutſchnationalen Parteiſekretär, dem Kurſchild— gen bedeutete, daß er ſein Geheimnis an das ehemalige feindliche Ausland verkaufen wolle, wurde der Gauner mit führenden Leuten der Deutſchnationalen Partei bekannt, die, wie man ſich hier erzählt, in allem Ernſt aus vaterländi— ſchem Intereſſe ſich anfänglich für ſeine Verſuche intereſſierten und ihm auch Geld zur Verfügung ſtellten. Der deutſchnationale Parteiſekretär legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er ſich ſonſt nicht um Kurſchildgen bekümmert habe; keinesfalls habe er mit ihm gemeinſam die Ausbeutung ſeiner Erfindungen übernommen und ihm ein Labora— torium einrichten laſſen. In dieſer Richtung ſoll ſich jedoch ein früherer Fliegerhauptmann be— müht haben. Kurſchildgen gelang es. immer weitere Kreiſe für die Radium- und Goldverſuche zu gewinnen, unter anderem auch den Inhaber eines angeſehenen Kölner Privatbankhau⸗ es, das wiederum verſchiedene Kunden ſeiner Bank mit dem Erfinder bekannt wiächte. Der Er⸗ olg dieſer Beziehungen war, daß ein Kunde der Bank faſt ſein ganzes Vermö⸗ gen verlor. Auch Hugenberg, der jetzige Parteivorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei, wurde auf die Verſuche des Hildener Goldmachers aufmerk⸗ ſam gemacht. Er ſoll ſich anfangs dafür intereſ— ſiert und ſeine rechte Hand beauftragt haben, der Sache nachzugehen. Da Kurſchildgen aber der Mefforderung, nach Berlin zu kommen und dort eine Verſuche vorzuführen, nicht nachkam, ſon— dern in Hilden blieb, ſoll die deutſchnationale Parteileitung die ganze Angelegenheit als gro— ben Schwindel erklärt haben. Wie dummdreiſt Kurſchildgen vorging, zeigt die Darſtellung, die ein Düſſeldorfer Chemiker von einem Verſuch gibt, auf Grund deſſen er ein Gutachten für Kurſchildgen ausarbeiten ſollte. Der Goldmacher erſchien eines Tages bei ihm und wünſchte ein Gutachten für ſeinen Verſuch. Er brachte eine einfache Glasflaſche von 300 Ku⸗ bikzentimeter Inhalt mit. Dieſe wurde in dem Laboratorium des Chemikers mit einfachem deſtilliertem Waſſer gefüllt. Man⸗ gels anderen Materials gab man einfachen Vo⸗ gelſand hinein und verſchloß dann die Flaſche mit einem Korken, durch den man einen Kupfer— draht leitete. Schließlich verſiegelte man das Ganze mit dem Petſchaft des Chemikers. Kur⸗ ſchildgen nahm die Faſche mit ſich, um ſie mit ſeinen rätſelhaften Strahlen zu bearbeiten. Am nächſten Tag kam er wieder. Die Flaſche wurde eingehend unterſucht. Das Siegel wies keine Verletzung auf. Nach der Deſtillation des Inhalts fand man 400 Milligramm Gold, alſo eine recht bedeutende Ausbeute. Im Ver⸗ lauf der weiteren Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß der Draht und der Korken innen geſchwärzt waren. Die Flüſſigkeit reagierte ſauer. Auf Befragen erklärte Kurſchildgen, daß das von ſeinem elektriſchen Strom herrühre. Er habe ſeine Apparate in einem kleinen Hand⸗ koffer und gebrauche als Stromquelle einen Akkumulator; mit Teslaſtrömen arbeite er nicht. Kurſchildgen zeigte allem Anſchein nach ge⸗ zalſchte Beſcheinigungen der Berliner Bergakademie und des Reichsmaterialprüfungs, amts ſowie Briefe von Zechendirektoren und ein Schreſben der Auerlicht⸗Geſellſchaft in Berlin, die ſich angeblich für ſeine Arbeiten intereſſier⸗ ten. Noch vor kurzer Zeit batte Kurſchildaen in einem allererſten Hotel in Duſſeldorf eine Ber ſprechung mit Vertretern einer engliſchen Gruppe, die von ſeinen Verſuchen ebenfalls ge⸗ hört hatte und ihm für die Ausſchlachtung ſeines Geheimniſſes eine hohe Rente bewilligen wollte. Die Verſuche des Hildener Goldmachers ähneln ſtark den Verſuchen des Münchener Klempners Franz Tauſend, der im letzten Herbſt durch ſein ebenfalls auf Goldmachen gerichtetes Qeckſilber— verfahren viel von ſich reden machte. — Ueber den Goldmacher Heinz Kurſchildgen teilt die Juſtizpreſſeſtelle mit, daß er auf Anord— nung der Staatsanwaltſchaft in Hilden, ſeinem Wohnſitz, feſtgenommen wurde und daß gegen ihn ſeit einigen Tagen die gerichtliche Vorunter— ſuchung eröffnet iſt. Er ſei den Behörden nicht unbekannt geweſen, da bereits 1922 in Elberfeld gegen ihn ein Verfahren wegen Goldmacherei anhängig war. Zu einer Aburteilung ſei es je— doch nicht gekommen, da er von mehreren ärzt— lichen Autoritäten als geiſteskrank begutachtet worden ſei. Bereits 1923 habe Kurſetildgen das ſchon im Jahre vorher als Schwindel feſtgeſtellte Verfahren fortgeſetzt. Feſtgeſtellt ſei auch, daß Kurſchildgen unter Decknamen Goldlöſungen ein— gekauft habe und daß er ſeinen Verſuchsobjekten noch vor Ausführung des Verſuchs Goldlöſungen zugeſetzt habe. Zur Zeit werde geprüft, ob das ärztliche Gutachten von 1922 auch auf das ſpätere Verhalten des Kurſchildgen zutreffe. Kurſchild— gen habe ſeine Tätigkeit nicht auf das Rheinland boſchränkt. murſchildgen iſt in Hilden als Sohn as— er Eltern geboren. Er hieß in Hilden allge— mein„der Goldmaler“. Nachmittagsvarieté von Reſi Langer. f Ein langweiliger Sonntagnachmittag. Aber ich darf auftreten. Im Variete. Ein alter Ju— gendtraum— hier wird er Erfüllung. Die Ge— laſſenheit der Routiniers iſt meine Begleitung Schon hat mich das Milieu. Die Rieſenbühne von hinten. ſend Zweckmäßigkeiten. Garſtiges, ganz hohes Licht. Staubige Wärme. Ernſthaft ſchwitzende Bühnenmeiſter, Nummernprunk, Gummibälle, wilde Trapeze. Glitzernde Piedeſtale, auf denen die Clous gedreht werden. Herzhafter Löwen— geſtank. i Jetzt reitet mich Zauber. O, Wüſte, gelb mit Mit ihren tau— Traum von Ferne. 8 züſte, ewiger Sonne. O, Onkel, fern in Afrikal O, ſchwarzes Land! Wind in Palmenoaſen! Herrlicher Karl May. Die Lö— win tut, was ſie muß. Tut es mit Ausdauer und Würde. . Die erſte Nummer kommt ſchon hereinge— ſchwitzt. Sie ſagt„Madame“ zu mir.„Madame“ das tut ſo gut.„Liebe Kollegin!“— Wir ſind ja international. Familienſinn blüht hier. Der Mann wird in Schutz genommen. Als erſter könnte er nicht ſo„machen“— aber in London — als ſechſte Nummer— da hat er gezeigt. Wie— der Fernweh: London— Weſtminſter, Vater, Club; Minzſauce auf Hammelfleiſch. Kindliches Entſetzen. Der dicke Nebel. Das raſende Tempo der Stadt— und meine 12 Jahre. Weiter trudeln ſie da draußen. Teils am Rect, teils auf der Matratze. Ein Trampolinakt. Alles voll heißer Arbeit, genaueſt. Unerhört wichtig. Beruhigend dazwiſchen die kurzen Schreie innerer Befriedigung. ſik, wenn dann oben der niert. Dann man ſelbſt. Herausgezerrt durch einen Tuſch. Der Tuſch für Jedermann. Der Tuſch der Generationen auf dieſen Brettern. Nie hat man einen anderen Tuſch gemacht. Das Ewige in der Sphäre des Varietes. Das Beſtimmte. Das Sichere. Das alte Geſetz! Nach dem Tuſch — die kurze Atempauſe. Das Scheinwerferlicht große Trick ſich inſze— Loch n der Mu⸗ er raſt auf die Nerven. Glatzen dominieren als Re- flex im Rieſenparterre. Der Freund da am Flügel fühlt Spannung. Er gibt die erſten be⸗ ruhigenden Töne groß und ſicher. Man wird immer weniger. Ganz unbedeutend und etwas erängſtigt. Traum taucht auf: Im Hemd ber die Straße. Ob wohl auch Schuh und Strumpf in Ordnung ſind? Im Trance werden die gewohnten Strophen ungewohnt geſchrien. In den Rieſenraum hinein. Staunen vor ſich ſelbſt. Das Hören der eigenen Stimme, die ſelt— ſam klingt! Lichtgeblendet, ſcheinwerfergelähmt— endlich auf dem Geſicht desKapellmeiſters dort tief unten am Rockſaum meines Kleides— ein Grinſen. Nun ſchafft man mit Ruhe. Schluß. Tuſch. Sanfter Applaus. Nun erſt iſt man ſich gewach— ſen. Zu ſpät. Das„laufende Band“ des Pro— gramms raſt weiter. Hinter den Kuliſſen dann. Kauderwelſches Fragen. Warum nicht transformiert wird? Wa— rum keine Perücke auf dem Kopf ſitzt? Aha, zu einfach war man. Zu erdnah. Zu ungeſchminkt. Zuviel Menſch, zu wenig Puppe. Kein Variete. Da— ein Händedruck aus Spanien: Bravo! Hier — ſhakehand aus Amerika. O Mandelauge der ſiegreichen Tänzerin vom Manzanares. O Stern aus der Beinperſpektive, wer mag deine Wiege geſchaukelt haben?! Wie mag dir dies Leben ſcheinen? Dies hier nur iſt deine Welt. Was tut dein Herz in freien Stunden? Im Alter wirſt du dick ſein. Einen Schnurrbart haben und Enkel. Dieſen ſagen, wie jung und begehrt du einmal warſt. Sie werden lächeln— Durch einen feuchten Großſtadtnachmittag trägt man ſeine Illuſionen... Berberlöwin... De— but... Tänzerinnen Sehnſucht nach ganz Fernem, Unerreichbarem. Iſt es der Ruhm? Abneigung nein guter Freund Schulze 2 machte neulich ein geradezu lächerlich finſteres Geſicht, er, der ſonſt immer die leibhaftige Fröhlichkeit, ja, Aus— gelaſſenheit war. „Was fehlt dir“, fragte ich ihn. „Ach, ich bin ein ſchlechter Menſch.“ „Stimmt. Du haſt bis jetzt noch nicht mal di— Hälfte deines beſcheidenen Vermögens den Ar— men geſchenkt.“ „Mache keine Wille! Ich lachen. Wirklich und wahrhaftig: Ich bin ein ſchlechter Kerl. Höre zu, lieber Freund! Aber unterbrich mich nicht! Sieh mal: Vor ein paar Wochen habe ich einen Herrn Drehwurm kennen— gelernt. Wenn dieſer Menſch mich ſieht, grüßt er außerordentlich höflich und ſagt freundlich: „Guten Morgen!“ oder„Guten Tag!“ oder„Gu— ten Abend!“ Und ich weiß: Wenn Drehwurm mir einen Gefallen tun könnte— zu jedem Opfer würde er bereit ſein, ohne weiteres bereit ſein— ſatſächlich, ich weiß das; ich leſe es aus ſeinen treuen Augen. Und doch mag ich den Menſchen nicht leiden. Wohl wünſche ich ihm das Aller— beſte für die Gegenwart und die Zukunſt. aber ſo oft ich ihn ſehe, ſo oft kann ich ein allerdings ganz, ganz leiſes„Widerlicher Kerl“ nicht unter— drücken Bitte, unterbrich mich nicht! Wie kommt es eigentlich, daß ich den Kerl nicht aus— ſtehen kaun? Wie denkſt du über den Fall?“ „Tia“, ſagte ich tiefſinnig,„ja, ſiehſt du lieber Schulze 2: b kann heute nicht Die Sache iſt die: Es gibt ſolche Men— ſchen und ſolche.“ „Das iſt nichts als eine lächerliche Redensart.“ „Beſten Dank!“ „Ich will eine vernünſtige Auskunſt haben.“ „Hm, ich könnte den Fall philoſophiſch auf⸗ ziehen und von geiſtigen Kräften und Strömun— gen ſprechen, von poſitiver und negativer Elektri— zität der Seelen, von...“ „Um Gotteswillen! Aufhören!“ „Aber liebend gern. Guter Schulze, der Fall Jie Nniverikat Jena ſuoleolieit gegen die Berufung des Nasoenfotscllers Sünller 1 Das Univerſitätsgebäude von Jena, oben links der Raſſenforſcher Prof. Hans Günther Rektor und Senat der Univerſität Jena haben an das thüringiſche Kultusminiſterium ein Froteſtſchreiben gerichtet, in dem gegen die Berufung des bekannten Raſſenfſorſchers Profeſſor Dr. Hans Günther Verwahrung eingelegt wird, da entgegen den Statuten der Univerſität der Lehrkörper vor der Berufung nicht gehört wor den iſt. Samstag, 31. Mai 1930 Schulze 2— Dreywurm legt ſo, wie er liegt.“ Daß Drehwurm dich ſchätzt, ehrt ihn; dafür daß du ihn nicht leiden magſt, kannſt du nichts, du haſt nun die Antipathie. Uebrigens kann ich mit cuhigem Gewiſſen auch dir ein Kompliment ma— chen. Bitte, lieber Schulze, unterbrich mich nicht! Jetzt rede ich. Alſo: Im allgemeinen ſchätzt ein Menſch den Menſchen, von dem er geſchätzt wird; dieſer Wertſchätzung auf Gegenſeitigkeit aber liegt nichts als ungeheure Eitelkeit zu Grunde Stimmts?“ „Allerdings. Und dadurch, daß ich einen, der mich ſchätzt, nicht ſchätze, zeige ich, daß ich nicht eitel bin, nicht wahr?“ 5 „Allerdings, lieber Schulze.“ „Und das ehrt mich, nicht wahr?“ „Das ehrt dich ſehr.“ „Nun, dann will ich mich bemühen, den Dreh— wurm noch ſtärker zu haſſen.“ „Das wäre ein Unrecht. Deine natürlichen Gefühle kannſt du getroſt walten laſſen. Wenn du aber haſſen willſt, ſo gehörſt du zu den un⸗ natürlichen Geſchöpfen. Und das willſt du doch nicht, nicht wahr?“ ö „Aber keineswegs.— Ich danke dir für deine außerordentlich wertvollen Ausführungen und für die ſchönen Worte des Troſtes. Und wenn du einen Schnaps trinken willſt, ſo komm jetzt mit mir auf meine Bude!“ „Sehr gern, lieber Schulze!“ Auch in Köln ein Opfer Kürtens Bereits vor 17 Jahren. Köln, 30. Mai. Die Kriminalpolizei teilt mit: Der Düſſeldorfer Maſſenmörder Peter Kür- ten hat bei ſeiner Vernehmung in Düſſeldorf nunmehr eingeſtanden, auch einen Mord in Köln Mühlheim ausgeführt zu haben. Am Fron eichnamstag des Jahres 1913. abends „wiſchen 10 und 11 Uhr war das 10 jährige Töchterchen des Gaſtwirts Klein in Köln⸗ Mühlheim, das im erſten Stockwerk ſchlief. mit durchſchnittener Kehle aufgefunden worden. Da mals war der Vater des Kindes der Tat verdüch. tig. wurde vom Schwurgericht aber freigesprochen. Aus Nah und Fern ol. Mainz, 28. Mai. Die Räumung des Rheinlandes. Der in den Jahren 1921— 1923 auf Anforderung der franzöſiſchen Beſatzungstruppen mit einem Koſtenaufwand von 11 Mill. RM. errichtete 3000 Hektar große Diviſions⸗Uebungsplatz Ludwigswinkel iſt von der Beſatzung geräumt und bis auf das eigent- liche Uebungsgelände und die Schießſtandan— lagen freigegeben worden. Ferner iſt von der Beſatzung noch freigegeben worden das Ba— rackenlager Griesheim bei Darmſtadt mit Aus— nahme der drei Flugzeughallen, die bekanntlich verſteigert worden ſind und abgeriſſen werden ſollen, die Kugelfänge und das Schießplatz— gelände. ol. Pirmaſens, 28. Mai. Das Amzugs⸗ verbot in Pirmaſens. Infolge der Vorkommniſſe vom 25. und 26. Mai hat das Bürgermeiſteramt Pirmaſens bis zum Mon⸗ tag, den 2. Juni einſchließlich, verboten: a) emein jeden Umzug und jede Veranſtal— unter freiem Himmel, b) jede kommuni— e Verſammlung in geſchloſſenen Räumen. genommen vom Verbot der Umzüge und Verſammlung unter freiem Himmel ſind ur gewöhnliche Leichenbegängniſſe, Prozeſſio⸗ zen, Bittgänge ſowie Aufzüge der Feuerwehr, Zanitätskolonnen, Innungen und Schulen. ol. Trier, 28. Mai. Die Räumung von Trier hat begonnen. Der erſte franßzöſiſche Truppentransportzug mit Teilen des 41. fran⸗ öſiſchen Feldartillerie-Regiments iſt geſtern hier abgegangen. Der Reſt des Regiments bird heute abtransportiert werden. ol. Rüdesheim, 28. Mai. Liebstragö⸗ die Jugendlicher. Hier wurde dief Nacht am Felstorweg der 17 Jahre alte Schü— ler Decker aus Mainz mit Schußverletzungen tot aufgefunden. Decker war mit der 18 Jahre alten Paula Schäfer von Mainz Rüdesheim gekommen und hatte das Mädchen in dem ein- ſamen Weg durch Revolverſchüſſe ſchwer ver— letzt, ſich dann ſelbſt getötet. Das junge Mäd— chen hatte noch ſoviel Kraft, ſich zum Bahnhof zu ſchleppen. Es iſt fraglich, ob die Schwerver— letzte mit dem Leben davonkommen wird. Autounglück.— 2 Tote, Chauffeur Wittenberge, 30. Mai. Ein Perſonenkraft⸗ wagen ſtieß in der Nacht gegen 1 Uhr auf der Chauſſee Karſtädt⸗Blüthen mit einem Motor⸗ radfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer und ein auf dem Soziusſitz mitfahrender Bekannter wurden ſofort getötet. Das Auto fuhr gegen einen Vaum und ſtürzte rückwärts in den Stra⸗ ßzengraben. Der Führer des Autos, der trotz des ſchweren Zuſammenſtoßes unverletzt ge⸗ blieben war, ſuhr in ſeine Wohnung nach Kar⸗ ſtädt zurück, wo er ſich unter dem Eindruck des tragiſchen Erlebniſſes erſchoß. Eine Unter⸗ juchungskommiſſion, die bereits morgens um 5 Uhr die Unfallſtelle beſucht hat, kam zu der Feſtſtellung, daß dem Chauffeur keine 8 Huld an dem Unfall treffe. Gießen, 29. Mal. Von der heſſiſchen Landesuniverſität. Nach vorläufiger Feſt⸗ ſtellung beträgt die Zahl der Studierenden im Sommer⸗Semeſter 1930: 1920, hinzu kommen noch 124 Gaſthörer, ſodaß die Geſamtzahl 2044 beträgt. Im Winter⸗Semeſter 1929⸗30 waren immatriku⸗ liert 1756. Mannheim, 29. BMai. Euzinger Unjon⸗ Werke A.⸗G. Der Geſchäftsbericht der Geſell— ſchaft ſpricht von einer Umſatzſteigerung im ab— gelaufenen Jahre, die in der Hauptſache auf den inneren Markt entſiel. Auch die Tochtergeſell— ſchaften weiſen befriedigende Abſchlüſſe auf. Das neue Jahr habe ſich bisher gut angelaſſen, wenn auch infolge der Undurchſichtigkeit der allgemei— nen Wirtſchaftslage beſtimmte Angaben über die Ausſichten nicht gemacht werden könnten. Der am 3. Juni ſtattfindenden Generalverſammlung werden aus RM. 787 375.50 Gewinn nach RM. 257 094.61 Abſchreibungen und Abzug der ſatzungs— mäßigen Zuweiſungen und Tantiemen 8 Prozent Dividende auf das berechtigte Aktienkapital von 5 998 100 Mark vorgeſchlagen. Ludwigshafen a. Rh. 29. Mai. 260 0600 Mark unterſchlagen. Im Oktober 1929 wurde ein neuer Vorſitzender des Aufſichtsrates der Aktienbrauerei Ludwigshaſen gewählt. In der erſten Sitzung beantragte dieſer eine Prüfung der Bilanz, ſowie der kaufmänniſchen Abtei— lung. Dieſem Antrage wurde ſtalutgegeben Ende Dezember ſtellte der Reviſor einen Fehlberr no von rund 280 000 Mark ſeſt. Es lagen alſo Un⸗ terſchlagungen vor, die von einem Kontokorrent— Buchhalter einem Prokuriſten und dem Kaſſierer in den Jahre 1925-29 begangen worden waren. Der Buchhalter zog es vor, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden, ſodaß ſich heute der frühere Kaſſierer von Ludwigshafen Friedrich Günther, und der Prokuriſt Eugen Bayersdörfer, ebenfalls aus Ludwigshafen, zu verantworten hatten. Die Anklage lautete auf gemeinſchaftlich fortgeſetzte Unterſchlagung. Das Gericht verurteilte die An⸗ geklagten wegen gemeinſchaftlicher ſortgeſetzter Unterſchlagung, und zwar Günther zu drei Jah— ren, Bayersdörfer zu einem Jahr und ſechs Mo— naten Gefängnis. Gegen B., welcher auf freiem Fuß war, wurde Haftbefehl erlaſſen. Pirmaſens. 29. Mai. Verhinderte Kund⸗ gebung. Geſtern nachmittag fand die Beerdi— gung des bei den vorgeſtrigen Unruhen getöteten Milchhändlers ſtatt. Die Kommuniſten hatten aus dieſem Anlaß zu einer großen Kundgebung haftet. Freitag nachmittag einen gewiſſen Hermann Volz aus Kaiſerslautern verhaften, der aus dem Saar- in der Werkſtatt. 41 Jahre alte von Thaleiſchweiler in aufgerufen und auch zur Niederleaung der Ar— belt an dieſem Nachmittag aufgefordert. Die Po⸗ lizei hat bekanntlich mit Unterſtützung der Re⸗ gierung ein ſehr ſcharſes Verbot erlaſſen, nach dem insbeſondere lediglich ein„allgemein übli⸗ ches“ Begräbnis ſtattfinden dürfe. Um die kom⸗ muniſtiſchen Kundgebungen im ſticken, hatte man alle aus dem ganzen Bezirk nach Pirmaſens beigezo— gen. Die Eingänge zum Friedhof wurden ſcharf abgeſperrt und trotz kommuniſtiſcher Verſuche, das Begräbnis zu einer politiſchen Kundgebung zu geſtalten, die Zwiſchenfällen ernſterer Natur kam es nirgends. Keime zu er⸗ verfügbaren Gendarmen Ruhe aufrechterhalten. Zu Eiſenberg, 29. Mai. Die hieſige Gendarmerie Schmuggler ver⸗ konnte am gebiet eingeſchmuggeltes Zigarettenpapier hier verkaufen wollte. Tödlicher Unfall Am Mittwoch erlitt der Schreinermeiſter Adam Fiſcher ſeiner Werkſtatt einen tödlichen Unfall. Ein Stück Holz, das er auf einer Maſchine bearbeitete, wurde ihm gegen den Pirmaſens, 30. Mai. Unterleib geſchleudert. Er ſollte geſtern, nachdem eine Verſchlechterung ſeines Zuſtandes eingetre⸗ ten war, ins Krankenhaus gebracht werden, ſtarb aber kurz zuvor. Kirrlach, 30. Mai. Leichenfund. In der Unteren Kirrlach wurde die Leiche eines Man— nes gefunden, der, wie die Ermittelungen erga— ben, das Opfer eines Unglücksfalles geworden war. Die Nachforſchungen führten zur Identi⸗ zierung des Toten, der ein gewiſſer Leo Kühn aus Mannheim iſt. Frankfurt a. M., 29. Mai. Falſchgeld. Falſche 5⸗Reichsmarkſtücke werden in letzter Zeit mit dem Münzzeichen A 1929 hier ſtark in den Verkehr gebracht. Dieſe Fälſchung iſt als eine äußerſt gemeingefährliche zu bezeichnen, da ſie täuſchend nachgeahmt iſt. Die Falſchſtücke beſtehen aus einer Meſſinglegierung, die ſtark verſilbert iſt. Sie haben ein ſchmutzig-graues Ausſehen und einen ſtumpfen Klang. Die Oberfläche iſt porös und die Geſamtwirkung iſt durch die eckige Geſtaltung und durch die nicht ganz kreisrunde Anordnung der einzelnen Buchſtaben eigenartig, hart und ſcharfkantig. Beim etwaigen Auftau— chen derartiger Stücke wird gebeten, die nächſte Polizeidienſtſtelle bezw. die Falſchgeldſtelle des Polizeipräſidiums, Zimmer 464, zu benachrich⸗ tigen. Von den in Umlauf befindlichen Renten- bantſcheinen uver 10 Rentenmarr mit dem Aus⸗ gabedatum 3. Juli 1925 iſt eine Fälſchung ſeſtge⸗ ſtellt worden, die leicht zu erkennen iſt. Ein⸗ drucksfälſchung welche durch den ſtarken, verkleck⸗ ſten Druck auffällt. Das Papier beſteht aus zwei dünnen, zuſammengeklebten Blättern. Das Waſ⸗ ſerzeichen iſt durch Aufdruck mit Deckweiß auf der Rückſeite des vorderen Blattes angedeutet. Die Faſern ſind durch Aufzeichnen roter Striche ge— ſennzeichnet. Für Ermittelung und Ergreifung der Täter hat die Rentenbank eine Belohnung bis zu 3000 Mark ausgeſetzt. Tagesnachrichten Eröffnung des franzöſiſchen Friedenskongreſſes in Beziers. wtb. Paris, 30. Mai. In Beziers wurde ge⸗ ſtern der nationale Friedenskongreß Frankreichs unter dem Vorſitz von Profeſ— ſor Richer von der franzöſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften eröffnet. Auf der Tagesordnung ſtanden Briands Föderationsplan, der Young⸗ olan und die auswärtige Politik Frankreichs. Das 22. Kind in Lübeck geſtorben. enb. Berlin, 30. Mai. Nach einer Meldung des„B. T.“ aus Lübeck, iſt geſtern das 22 Kind den Nachwirkungen der Calmette-Fütterung er⸗ legen. Die Zahl der Erkrankten iſt mit 100 un⸗ verändert geblieben. 45 paſſagiere durch die Schuld ſowjetruſſiſcher Eiſenbahnbeam⸗ ter verbrannt wib Moskau, 29. Mai. Die Preſſe gibt das Ergebnis der Unterſuchung einer Eiſenbahn— kataſtrophe auf der Kursker Eiſenbahnlinie, wo— bei 45 Paſſagiere umgekommen, wovon 23 ſchwer verletzt worden ſind, bekannt. Infolge der Ent- zündung von Holzgeiſt, der von einem unbe— kannten Fahrgaſt verſchüttet worden war, geriet ein Wagen in Brand. Da eine Panik ausbrach und die Ausgänge geſperrt waren, konnte nie- mand den Wagen verlaſſen. Das Verkehrskom— miſſariat verfügte die Einleitung eines Gerichts. verfahrens und einer Diſziplinarmaßregelung des Zugperſonals, das es an der nötigen Ener— gie und Umſicht bei der Rettung der Paſſagiere fehlen ließ. Annweiler, 29. Mai. Die älteſte pfälzi⸗ ſche Uhr. Der hieſige Uhrmacher Mich. Maß beſitzt die wohl älteſte Uhr der Pfalz. Es iſt eine aus dem Jahre 1640 ſtammende Wanduhr, deren Werk vollſtändig aus Holzrädchen beſteht und die trotzdem noch läuft. Die einzigen Metallteile ſind die Gewichte der Uhr, alles andere iſt Holz bis auf die Gewichtsketten, zwei Stricke. Dem Be⸗ ſitzer wurden von Liebhabern ſchon beträchtliche Summen für das ſeltene Stück, ein Zeichen hoch⸗ ſtehender mittelalterlicher Handwerkskunſt, ge⸗ boten. Waldmohr, 29. Mai. Der betrogene Oberamtsrichter. Dem„Pfälz. Merkur“ iſt ein nettes Betrügergeſchichtchen zu entnehmen, das in ſeiner Art viel Aehnlichkeit mit einem vor kurzer Zeit in Neuſtadt a. d. H. vorgekom⸗ menen Falle hat. Vor etwa drei Monaten bat ſich ein junger Mann vom Waldmohrer Ober⸗ amtsrichter für einen dieſem bekannten Herrn eine Anzahl Bruteier aus. Der betreffende Herr werde ſie gelegentlich bezahlen. Er erhielt die Eier und der Oberamtsrichter mußte ſpäter feſt⸗ ſtellen, daß er einem geriebenen Gauner zun Opfer geſallen war. Zweibrücken, 29. Mai. Die Marokkaner verlaſſen Zweibrücken. Am Freitag nachmittag wurden die Baracken am Bahnhof ge⸗ räumt. Die Einrichtungen werden verſteigert. Die in den Baracken untergebracht geweſenen marokkaniſchen Truppen ſind abtransportiert wor⸗ den. Es ſteht zu hoffen, daß die alten Holzbuden bald aus der Nähe des Zweibrücker Bahnhofs verſchwinden. 50. jähriges Jubiläum des Vereins für das Deutſchtum im Ausland. wib Verlin, 30. Mai. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute aus Anlaß der 50-jäh. rigen Jubelfeier des Vereins für das Deutſch- tum im Ausland eine Abordnung des Vorſtan— des unter Führung ſeines erſten Vorſitzenden, Freiherrn von den Busſche Haddenhauſen. Dis Herren überreichten dem Reichspräſidenten d.. Ehren-Plakette des Vereins n Gold mit dem Ge löbnis, daß der Verein auch in Zukunft treu für das Deutſchtum im Ausland ſeine Kräfte einſet. zen werde. Der Reichspräſident nahm die Plakette mit Dank für die bisher geleiſtete Arbeit entge— gen und verſicherte dem Verein ſein fernexes Wohlwollen. Es ist einfacſi verblüffend., — wie sghmell umd Krümel D Femin 11. Fei Hescifigl! Derr rr —— *— der Kumpf ums eltl. Roman aus dem Leben von.. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (47. Fortſetzung.) Wohlertſen, den ſonſt wohl nichts ſo leicht aus ſeiner Ruhe zu ſchrecken vermochte, ſtarrte den jungen Mann im erſten Augenblick wie ein Geſpenſt an; dann entrangen ſich langſam und ſcheu ſeinen Lippen die Worte: „Herr Steinthal, ſind ſie es wirklich?“ Man hatte das Gefühl, als fürchtete Herr Wohlertſen, mit dieſer Anrede die Erſcheinung zu verjagen, die da plötzlich vor ihm aufge⸗ taucht war. Aber die Erſcheinung verſchwand nicht. Erich nickte halb verlegen:„Allerdings Herr Wohlertſen!“ Da ergriff der alte Herr mit einer Lebhaftig⸗ keit, die man ihm kaum zugetraut hätte, die Hand Erichs; über ſeine Züge glitt der Schein einer großen, unendlichen Freude und er ſtam— melte mit ſeltſam bewegter Stimme: „Sie hat mir der Himmel geſandt! Dann ſah er dem jungen Manne lange in die Augen, drückte wiederho“ ſeine Hände und, ihn mit liebevollen, zärtliche. dabei unendlich ängſtlichem Blig umfangend, ſetzte er hir zu: „Sagen Sie mir um Hottes willen gas eine:— daß Ste erſelbi geblieben ſind wie damals, als—“ Er brach plötzlich ab; die Erinnerung an ihr ſeltſames Auseinandergehen mochte ihm wohl 2 2 N e,— 1 5 n So urteilt eine erfahrene Hausfrau über O, das neue Auf- wasch-, Spül · und Reinigungsmittel. Auch Ihnen leiste O gute Dienste. Alles, was schmierig und schmutzig, fettig und ölig ist, säubert O schnell und so gründlich, daß Sie überrascht sind, wie schön und reinlich die Sachen aussehen können. Machen Sie einmal den Versuch! Geben Sie zum Spülen oder Putzen dem heiben Wasser O(1 EBlöffel auf 1 Eimer Wasser) zu. Nit viel weniger Nühe werden Sie viel schneller N fertig und verrichten bessere Arbeif. O ist so ergiebig und sparsam, daß Sie mit einem Paket für nur ö KöcENcER“ 4 v. 2 br durch den Kopf ſchießen, und nach einer kleinen Pauſe fuhr er fort:„Ich werde Ihnen alles ſagen! Nicht wahr, Sie werden mich onhören?“ Erich wußte ſich das ſeltſame Benehmen des ſonſt ſo cuhigen, würdigen Herrn nicht zu erklären. Er hatte ſich auf ein ziemlich kühles Wiederſehen gefaßt gemacht und nun dieſe eigentümliche Zärtlichkeit, gegen die er ſich nicht wehren konnte. Ganz verwirrt ant— wortete er unwillkürlich im ebenfalls innigen Tone: „Gewiß, Herr Wohlertſen, Sie können ver— ſichert ſein, daß alles, was Sie mir zu ſagen haben, für mich von größtem Intereſſe ſein wird!“ Abermals ſuchte ein langer Blick Wohlert⸗ ſens in Erichs Augen zu leſen, und als dieſer den Blick frei und etwas erſtaunt erwiderte, nickte der alte Herr ſcheinbar befriedigt. Dann ſtellte er Erich ſeinem Begleiter vor: „Ein junger Freund von mir, deſſen Wie⸗ derſehen mich ſehr, ſehr freut. Herr Profeſſor Doktor Ziegler aus Zürich.“ Der Profeſſor reichte dem jungen Mann die Hand. Dann ſprachen die drei gemeinſchaftlich über den Eiſenbahnunfall und Wohlertſen, der vordem den unfreiwilligen Aufenthalt ver⸗ wünſcht hatte, pries jetzt den Zufall, der den Felsblock auf die Schienen geſchleudert hatte, als eine Vorſehung Gottes, weil es ihm dadurch vergönnt worden ſei, Erich wiederzuſehen und wiederzufinden. Erich ließ mit innerem Erſtaunen die über⸗ große Freundlichkeit des alten Reeders über ſich ergehen; er ſollte ja in kurzem Näheres von ihm erfahren. Als der Sta einen zweiſtündigen Aufenthalt mitteilte, war Wohlertſen ganz entzückt davon. „Gott ſei Dank, zwei Stunden, ſolange müſ— ſen wir unter allen Umſtänden zuſammenblei— ben, ſolange können Sie mir nicht fortlaufen!“ Wohlertſen entſchuldigte ſich dann bei dem Profeſſor, nahm Erichs Arm und führte ihn aus der Gruppe der Reiſenden hinaus nach einem ſchmalen Gebirgspfad, den man einige hundert Meter weit ſich zwiſchen niedrigem Geſtrüpp ins Tal hinabſenken ſah bis zu der nächſten Ortſchaft. „Kommen Sie“, ſagte er,„wir werden da irgendwo ein Plätzchen finden, wo wir unge— ſtört plaudern können.“ Erich antwortete nichts. „Vor allem ſagen Sie mir,“ begann Woh— lertſen nach einer Weile das Geſpräch wieder, „welcher Zufall hat Sie nur hierhergeführt und wohin führt Sie Ihr Weg?“ Erich erzählte dem alten Herrn wahrheits— getreu Ziel und Zweck ſeiner Reiſe, indem er nicht verſchwieg, daß in ſeiner prekären ma⸗ teriellen Lage das Engagement ihm äußerſt willkommen wäre. Wohlertſen hatte mit Zeichen innerſter Be⸗ friedigung zugehört, und ſobald Erich endete, ging er ſtracks auf ſein Ziel los. „Ich weiß, mein lieber Herr Steinthal, wir ſind in einer Weiſe auseinandergegangen die es mir eigentlich ſchwer macht, die richtigen Anknüpfungspunkte wiederzufinden; ich bin mir aber nachträglich darüber klar geworden, was die Urſache war für jene ſeltſame und 18 tionsvorſteher den Reiſenden brüske Trennung. Sie ſind el. heißblütiger junger Mann, und Ihre Verwandten haben ſich damals vermeſſen, über Ihre Zukunft und Ihr Lebensglück beſtimmen zu wollen; das hat Sie zur Oppoſition gezwungen; dazu kam daß Sie fürchteten, ich könnte vielleicht auch einen Einfluß auf Sie gewinnen wollen, weil ich Ihnen meine materielle Hilfe anbot, und Sie haben um perſönlich ein freier Mann zu bleiben, lieber alles von ſich geſtoßen und ha— ben die Armut der Abhängigkeit vorgezogen! Nicht wahr, ſo iſt es?“ Erich nickte zuſtimmend; er konnte dem alten Herrn doch jetzt nicht von ſeiner Liebe zu Johanna erzählen. „Wir haben beide damals ſehr unrecht ge— tan“, fuhr dieſer fort,„daß wir uns nicht in Ruhe ausgeſprochen haben. Sie waren erregt, weil man Ihnen gewiſſermaßen ein Kaufge⸗ ſchäft angeboten hatte, deſſen Koſten Sie mit Ihrer perſönlichen Freiheit bezahlen ſollten. Ich ſelbſt war durch die brüske Art, in der Sie jede Verbindung mit mir ablehnten, ver⸗ letzt und beleidigt und ſo trennten ſich unſere Wege. Ich habe ja nicht gewußt, welche Folgen das haben würde!“ 1 Die Stimme des alten Herrn zitterte. „Sie haben noch mit keinem Wort nach meiner Tochter gefragt“, fügte er hinzu,„wäh⸗ rend Elfriede die ganze Zeit über Ihrer ge⸗ dacht hat!“ (Fortſetzung folgt.) Briands memoradum abgelehnt 3 ganiſierung Europas ſei das widerſpruchsvollſte Dokument, das man ſich den⸗ werden dürfe. Da Er ſehe die Schafſung eines Exekutivausſchuſſes poor, deſſen Beziehungen zu dem Exekutivrat des Voölterbundes man ſich nicht recht vorſtellen könne, umſo weniger, als der von Briand geplante Exe— 5 ſchen Gruppe; batholiſche Morgenfeier; 11.30: Blumenſtunde; Gruppe; 17.45: Zeitangabe, Wetterbericht, Land⸗ Deutsche Role 5 Kreuz- Sammlung am 1. Juni 1930. CCC* j— wib. Paris, 30. Mai. Der Außenpolitiker des echo de Paris“, der eine Zeit lauge abweſend war, iſt dieſer Tage wieder nach Paris zurückge⸗ tehrt. Nachträglich beſchäftigt er ſich mit Briands Memorandum, das er entgegen der Stellung⸗ 130 nahme ſeiner Zeitung ablehnt. Er ſchreibt, das Briand⸗Memorandum über die föderaliſtiſche Or— zweideutigſte, ken könne. Briand ſpreche von Föderation und erklärt auf der anderen Seite in vollem Ernſte, daß an der Souveränität keines Volkes gerührt Das ſei jedoch ein Widerſpruch. kutivausſchuß, da er aus der Wahl hervorgehen ſolle, ſehr wohl überhaupt keine Großmacht um— faſſen könnte, wärend die Großmächte im ent— ſprechenden Rat von Genf über die Stimmen⸗ mehrheit verfügten. Da der Völkerbund auf der ganzen Front im Rüclſchritt begriffen ſei, laufe das Briandſche Memorandum auf eine erneute Frage an die Beſiegten und Unzufriedenen hinaus. auf die Frage: Wollt Ihr nochmals den 1918 einge⸗ führten Stand der Dinge beſtätigen oder nicht? Aus den Arbeiten des Organiſationsausſchuſ⸗ ſes werde man die Anwort herausteſen können Rundfunk⸗ Programm Frankfurt a. M.— Kaſſel. Sonntag, 1. Inui. 07.00 Uhr: Uebertragung v. d. Norddeutſchen Gruppe; 08.15: Morgenfeier der Ev. Landeskir— che; 10.00: Rundgang durch das Haus der Ju— gend, Frankfurt a. M.; 10.30: Konzert für Chor und Orcheſter; 12.00: Landwirtſchaftsdienſt; 13,00: Blaskonzert; 14,00: Uebertr. v. d. Südd. Gruppe; 15.00: Stunde des Landes; 16.00: Konzert des Rundfunkorcheſters; 17.00: Intermezzo; 18.00: Stunde des Rhein-Mainiſchen Verbandes für Volksbildung; 18.30: Preſſedienſt; 19.00: Ueber⸗ tragung vom Deutſchlandſender; 19.25: Sport- dienſt; 19.35: Uebertragung von der Süddeutſchen Gruppe: 22.30: Nachrichten-, Sport- und Wetter⸗ 1 0 22.45: Uebertragung von der Süddeutſchen Gruppe. Montag, 2. Juni. 006.00 Uhr: Uebertragung von der Süddeutſchen Gruppe; 06.45: Morgengymnaſtit; Anſchl.: Zeit⸗ angabe, Wetterbericht: 08.00: Konzert; 11.45: Werbekonzert; 12.00: Zeitangabe, Wirtſchafts— meldungen; 12.15: Wetterbericht; 12,20: Konzert; 1255: Nauener Zeitzeichen; 13.00: Symphonie⸗ konzert; 14.00: Werbekonzert; 14.40: Nachrichten- dienſt; 14.50: Zeitangabe, Wirtſchaftsmeldungen; 4650 Wirtſchaſtsmeldungen; 15.55: Gießener Wetterbericht; 16.00: Konzert; 17.45: Wirtſchafts⸗ meldungen; 18.05:„Synagogenmuſik“; 18.30: Zeitangabe; 18.35:„Was iſt Soziologie?“; 19.00: Zeitangabe, Wirtſchaftsmeldungen; 19.05: Eng— lüſcher Sprachunterricht: 19.30: Konzert; 20.30: Hentſche Volkslieder; 21.30: Literariſche Stunde; 7200 Konzert; 23.00: Nachrichten-, Sport- und Wetterdienſt. Stuttgart— Freiburg. Sonntag. 1. Inui. 07.00 Uhr: Uebertragung von der Norddeut— 08.15: Morgengymnaſtik; 10.30: f 1 Kammerkonzert: Werke von Händel; 13.00: Kleines Kapitel der geit; Anſchl.:„Heimattlänge“; 14.00:„Im Schla⸗ tafſenland“, Hörſpiel; 15.00:„Friedrich der Große, Maria Thereſia und das Deutſchtum“; 15.30: Sängerfeſt des Uhlandgaues; 16.15: Ueber⸗ dagung v. d. Südweſtdeutſchen Gruppe; 18.00: avid Lutſchnat lieſt eigene Kurzgeſchichten: 8.30:„Am Start“, eine Sendefolge aus dem Anti 19.0: Sportdienſt; 19.25: Einführende Worte zu Händels„Alcina“; 19.35:„Aleina“, Ono 22 Oper von Händel; 22.20: Bunter Abend; 22.30: N Nachrichten- und Sportdienſt; 22.45: Tanzmuſik. Montag, 2. Juni. 06.00 Uhr: Morgengymnaſtik; 06.45: Ueber⸗ Hlagung von der SüdweſtdeutſchenHruppe; 10.00: 1 Schallplattenkonzert, Nachrichtendienſt; Werbenachrichten; 11.00: 2 12.00: Wetterbericht; 12.15: Schallplattenkonzert; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.30. Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; Anſchl:: Zu Felix von Weingartners Geburtstag; 15.30: 16.00: Uebertr. v. d. Südweſtd. wirtſchaftsdienſt; 18.05:„Acht Tage in Moskau“; 18.35; Uebertragung von der Südweſtdeutſchen Gruppe; 19.00: Zeitangabe; 19.05: Uebertragung von der Südweſtdeutſchen Gruppe; 23.00: Nach⸗ richtendienſt, —— Sieisgeltönte Voꝛsefiläge fur Faline und Waffen des Pöl Rerbuncles N Entwürfe für Wappen, Siegel und Fahne des Völkerbundes. Die Union der Völkerbundsvereinigungen in Brüſſel hat für den Entwurf von Fahne Wappen und Siegel des Völkerbundes ein Preis ausſchreiben erlaſſen, an dem ſich zahlreicht Heraldiker aller Länder beteiligten. Ein erſter Preis wurde nicht verteilt. Den zweiten Preis gewannen Ottfried Neubecker-Berlin und Gene ralmajor Novottny Wien, Tobias Schwab Berlin. * den dritten Preis . eiue C ldileriuuilui . ſchreibt der Lehrer L. Ars Wiel coli auui⸗ ci Scliuulauai Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Montag, den 2. Juni 1930, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 10. Gew. Nr. 34 e Alter Garten 1. Gew. Nr. Brunnenacker 2. Gew. Nr. Sandgaben Nr. 14 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr.. Kl. Neuenacker im Kleinbr. Nr Großbruchfeld 1. Gew. Nr. Allmen Nr. 64 Dreiruthen Nr. 33 Vierruthen Nr. 94 Mittl. Lange Theilung Nr. 36 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 39 Oberbruchweide 4. Gew. Nr. 14 Oberlück 6. Gew. Nr. 26 „ 13..„ 58 Alter Garten 2. Gew. Nr.: Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 22 Am Kirſchenweg links Nr. 1 Groß-Bruchfeld 2. Gew. Nr. 45 Kleiner Neuenacker im Groß-Bruchfeld Nr. 82 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 32 Rothfeld 1. Gew. Nr. 51 Vierruthen Nr. 75 Große Lange Theilung Nr. 33 Mittlere Lange Theilung Nr. 97 Krottenwieſe(Acker) Nr. 77 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 23 Oberlück 7. Gew. Nr. 17 1 5 49 Winterskiſte Nr. 1 Winterskiſte Nr. 19 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 1 Gr. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 12 Almenfeld 2. Gew. Nr. 2 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 54 9 Rothfeld 1. Gew. Nr. 52 Vierruthen Nr. 129 Mittlere Lange Theilung Nr. 109 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 62 Oberbruchweide 3. Gew. Nr. 16 ——— Oberlück 6. Gew. Nr. 41 „ 13.„ 85 Alter Garten 2. Gew. Nr. 2 Lange Striehten Nr. 20 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 43 Kl. Neuenäcker im Kl. Bruchfeld Nr. 9 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 56 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 24 Rothfeld 2. Gew. Nr. 43 Dreiruthen Nr. 5 Vierruthen Nr. Mittlere lange Theilung Nr. 91 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 46 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 17 Schloth Nr. 12, 51, 63, 81, 87 und 98 Oberbruchweide 12. Gewann Nr. 15. 2 2 2 72 Betr: Die Aufſtellung der Gemeinderechnungen. Die Rechnungen der Gemeinde, des kath. Almoſenfonds, der Gas-, Waſſer- u. Elektr. ⸗ Ver- ſorgungsanlage für 1928 liegen vom 2. d. Mts. ab eine Woche lang zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen bei uns offen. Viernheim, den 30. Mai 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. ohne Falſch, bereit, das Bekanntmachung. Betr: Schweinezwiſchenzählung am 2. Juni 1930. Am 2. Juni 1930 findet wieder eine Schweinezwiſchenzählung ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermittlung der nicht beſchaupflich⸗ tigen Hausſchlachtungen in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 1930. Dieſe Ermittlung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſonmäßigen Verlauf der Geſamtſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. Unſere Beamten ſind mit dieſer Zählung betraut und empfehlen wir, dieſen richtige Angaben zu machen. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 28. Mai 1930. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Das koloſſale Filmereignis im Ceſipa. Der erſte Ton-, Geſangs- u. Sprachfilm in Viernheim Das Tagesgeſpräch wird ſein„Der Liebeswalzer“ Ab heute Samstag zeigt man den erſten Tonfilm in Viernheim; welch ein Ereignis für alle Filmfreunde. Es iſt kaum zu glauben und doch iſt es wahr. Hier iſt der Tonfilm. Sie hören und ſehen gleichzeitig. Sie ſtaunen und bewundern jetzt die deutſche Filmkunſt. Der erſte Tonfilm heißt„Liebeswalzer“ mit Lilian Harvey und Willi Fritſch in der Hauptrolle. Ein Rieſen-Tonfilm in 9 Akten. Eine Tonfilm-Operette voll Herz, Satire und modernem Geiſt, die in köſtlichen Bildern die Welt von heute perſifliert und die als überwälti— gend komiſchen Gegenſatz die„welterſchütternden“ Ereigniſſe in einem„Fürſtentümchen“ in Geſtalt einer geiſtvollen Parodie voll paprizierter Würze bietet. Im 2. Teil zeigt man obendrein noch ein Großfilmwerk 1. Ranges und betitelt ſich„Ihr wißt ja, wie Matroſen ſind“. Es iſt eine packende Geſchichte von Seefahrt und Liebe, eine Tragi— komödie, ein Film von herrlichem Uebermut, von ſprudelnder Luſtigkeit und erquickender Friſche. Er zeigt die Matroſen in der Kraft ihrer Jugend, treu, 0 Leben füreinander einzu- ſetzen, immer raufluſtig, immer bereit, ihr Herz zu verſchenken. In der Schilderung einer Schiffs— kataſtrophe erreicht der Film ſeinen ſenſationellen Höhepunkt von atemraubender Dramatik. Es empfiehlt ſich möglichſt ſchon die heutige Tonfilm⸗ Premiere zu beſuchen, da morgen großer Andrang ſein wird. Somit eröffnen wir unſere Tonfilm- Saiſon und hoffen und wünſchen, dem hieſigen Publikum, daß Sie Ihm zur Freude gereicht. Des- halb auf zum Start des erſten Donfilms in Viern— heim im Cefipa. Bitte möglichſt die Werktags— Vorſtellungen zu beſuchen. Eiſenbahn und Kraftwagen Das Inſtitut für Verkehrswiſſenſchaft an der Kölner Univerſität veranſtaltet mit dem Langnamverein in Düſſeldorf eine Verkehrs⸗ tagung, die der Behandlung des gegenwärtig hartumſtrittenenen Problems„Eiſenbahn und Kraftwagen“ galt. Zu der Tagung hatten ſich etwa 350 Teil⸗ nehmer aus allen Teilen des Reiches, darun— ter Vertreter von Reichs- und preußiſcher Staatsminiſterien, von Staats- und ſtädti⸗ ſchen Behörden, der Deutſchen Reichsbahn-Ge⸗ ſellſchaft, der Reichspoſt der Verkehrsmittel— induſtrie, der Verkehrsgeſellſchaften, des Spe⸗ ditionsgewerbes, der Wiſſenſchaft und der Preſſe eingefunden. Die Tagung wurde von Dr. Silverberg-Köln eröffnet, worauf Reichs- bahndirektor Dr. Zietzſchmann von der Reichs⸗ bahnhauptverwaltung Berlin einen Vortrag hielt. Er ſetzte an die Spitze ſeiner Aus⸗ führungen die Feſtſtellung, daß trotz vieler Unterſchiede, die in den Auffaſſungen der ver— ſchiedenen Kreiſe über das Kraftwagenprob⸗ lem noch zutage träten, offentſichtlich ſich doch in manchen Punkten bereits eine weitgehend übereinſtimmende Meinung durchzuſetzen be— ginne, einig mit der der Reichsbahn in der Ablehnung eines Kraftwagenfernverkehrs, der lediglich auf Unterbietung des Werttarif— ſyſtems der Reichsbahn beruhe. Eingehend be— handelte der Rendner ſodann Die Verwendungsmöglichkeiten des Kraft⸗ wagens als Erſatz der Schiene. Die beſtehende Konzeſſionsgeſetzgebung halte die Reichsbahn ſowohl für den Perſonenver— kehr wie für den Güterverkehr für unzurei⸗ chend. Eine durchgreifende Beſſerung erwarte die Reichsbahn nur von der Uebertragung der Konzeſionshoheit und gleichzeitig des Be⸗ triebsmonopols auf die Reichsbahn. Im Gü⸗ terverkehr ſei eine Ausdehnung der Konzeſ⸗ ſionspflicht auf jeden gewerbsmäßig betriebe⸗ nen Kraftwagenfernverkehr notwendig, jedoch müſſe dem einzelne Unternehmer die Pficht auferlegt werden, die Reichsbahngütertarife nicht zu unterbieten. Ein Eingreifen des Staates ſei dringlich, vor allem auch zum Schutze der Wirtſchaft. Dr.⸗Ing. W. Scholz, der Geſchäftsführer des Reichsverbandes der deutſchen Automobil- induſtrie, führte in ſeinem Vortrag aus, daß bei der verhältnismäßig geringen Dichte des Kraftwagenverkehrs und bei den verhältnis⸗ mäßig langen Transportwegen der Wettbe⸗ werb zwiſchen Kraftwagen und Schiene in Deutſchland geringer ſei, als in den meiſten unſerer Nachbarländer. Die Ausfallsberech— nungen der Reichsbahn ſeien ſtark übertrieben und führten zu einer ungerechtfertigten Beun— ruhigung der Oeffentlichkeit. Die Forderung einer gleichmäßigen Belaſtung der Verkehrs- mittel könne praktiſch nur zu dem Ergebnis einer Entlaſtung des Automobils führen. Die Verzinſung der Reparationsſchuldverſchrei⸗ bungen ſei die einzige Vermögenslaſt, die die Reichsbahn zu tragen habe. Die vielſeitige Steuerbelaſtung des Kraftverkehrs ſei, bezo— gen auf ſeine Verkehrsleiſtung, viel höher als die Beförderungsſteuer der Reichsbahn. Wenn die Reichsbahn eine Löſung ſuche, bei der ſie auf die beſtehenden privatwirtſchaftlichen Be— triebe und Einrichtungen Rückſicht nehme und ſich dieſer bediene, anſtatt ſie zu bekämpfen, dann werde ſie auf allen Seiten eine Bereit⸗ ſchaft zur Zuſammenarbeit finden.— Hel: 8 Lein uc, Leun uiß, Leine 8 Hilſgts ren uno be e Aeinms ron IIb. 620. ö ö E e m. 56519. Dieſer Strandanzug wird aus weißem und apfelgrünem Wolljerſeß entzückend ausſehen; aus letzerem iſt das Höschen, das dem Leibchen angeſetzt iſt. Außer— dem ſind dle Blenden am Hals- ausschnitt und an der keſchen lofen Jacke grün. Hackebell M. Lindaſchnitt Ur. 56519(80 Pfennig) für 12—14 und 1416 Zahre. M. 56522. zu dleſem ſeſchen Strandanzug gehört ein ſchwarzes m. s&s23. der Splelanzug ſſt praktiſch und ſieht relzend aus, wenn er aus weißem Milleſleurs— volle oder aus Seide gearbeltet wird. Anter dem Anzug eln Schlupfhöschen aus gleichem Stoff. Die Blenden ſind farblich paſſend zum Muſter gewählt. Hackebeil m. sosço. Slotter Strandanzug aus welßem Wolljerſey oder Lei— nen mit zitronengelben oder grünen Blenden am Halsausſchnitt mit tiefem Rückendekollete und an den Beinlingen der langen feſchen „zimmetmannshoſen“, die ſehr vlel getragen werden. Hackebeil M. Eindaſchnitt Nr. 56520(80 Pf.) für 10—12 und 12—14 Jahre. M. 50824. Oſt dieſer Luftbadeanzug nicht reizend? Leber einem welßen Auf dem Wege zum Strandbad f Sind die Anzüge nicht entzückend? i An Hand von Ländaschnitten sind sie mit Leichtigkeit billigst herzustellen weißen Hole getragen wird, und für 4— 0 und 6— elne ärmelloſe Jacke, ebenfalle aus welzem Leinen mit aufeꝛſetzten Taſchen. Dazu wird ein buntes Halstuch luſtig wirken. Hackebell M. Lindaſchnitt Ur. 56522(So Pf.) für 10—12 und 12—14 Jahre. Badetrikot, das unter der langen M⸗Lindaſchnitt Ur. 56825(80 Pf.) 8 Jahre. Badetrlkot word eln Trägerrock aus Leinen oder Zerſepy getragen. Das Röckchen hat ſeltliche, leicht glockig geschnittene Bahnen, oben in elnen breiten Gürtel gefaßt. Hackebell M⸗Lindaſchnitt Nr. 58524(80 Pl.) für 6— 8 und 8— 10 Jahre. . 565722 . 56523 Sämtliche Schnittmuſter und Modejournale ſind vorrätig bei Buchhandlung Schaudt, Mainz, Mittlere Bleiche 41. Waloͤſportpla W Vereinshaus mit Kaffeereſtauration Sonntag, 1. Juni nachm. 3 Uhr in Speyer um den Auffſtieg zur Bezirksliga. hiernheim l. Gpeher Abf. am Lokal um 1 Uhr. Uhr am Lokal. 2. M. Abf. halb 12 Die Sportleitung. —— Heitmanns Stoff. Farben färben abgetragene Kleider wie neu Packung 25 und 40 Pfg. Wilbra Lederfarbe in allen Farben vorrätig. 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