in. ir ſchwefelf Der Vorſt. narkg. von 'onatl. uchet. SS—— ö S—— nia!“ Viernheim ook e. higinal- ufspreisen. t. —— Sie heute ein 0 5 ins U. ſon, 6 Akte. 20m d. wirtſchaftsumſchau 5 Das Schreckensgeſpenſt des Defizits.— Keine Belebung der Wirtſchaft.— Wo iſt der Aus⸗ weg?— Lohn⸗ und Preisabbau bei der Eiſen⸗ uüduſtrie.— Was wird werden? Etat 1930 bewilligten rund 4 Weiltarden M. echter“ Fehlbetrag ungefähr zen ſich zu einem kleinen Teil— zu etwa 200 raſchend wirkt, als angeblich der Etat 1930 auf neue Defizit aus der Miß wertſcha tt der rung, und zwar ſind hierfür 600 Millionen Mark angeſfetzt. der Anſtalt einsparen. Die noch fehlenden 200 1 geblich der all zu [Falle i von erner Entlaſcung der weiſen Aufhebung der Kapitalertrags— Böorſenumſatzſteuer ſowie durch die Diskontſen⸗ nung zuteil geworden ſind, haben bisher noch die Gewerkſchaften melden die drei fache Zahl anbeitern iſt die Arbeitsloſigkeit ſeit Februar Verhältnis zum Vorjahr noch ſchlimmer. Am KReichs regierung den Kopf zerbrochen hat; denn lahigen Bauarbeiter, Zimmerer und Steinar⸗ Beſſerung ſind ganz gering, da auch hier die 1 öffentliche Hand aus Mangel an Mitteln mit kurbelungsprogramm der Regierung dürfte auf dem Papier ſtehen bleiben, ſolange man ſich packen. lud, haben ſich auch die Weltpreiſe für Indu⸗ Erſ 1,50 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Wir Deutſche ſind ſozuſagen Kummer ge— wöhnt, aber die Oeffentlichkeit iſt doch ſogar bei uns recht erſtaunt geweſen, als wir dieſer Tage vernehmen mußten, daß zu den für den neuer Laſten in wenigen Wochen ein friſcher in der gleichen Höhe getreten iſt. Die neuen ½ Meilliaroen ſet— Millionen— aus Mindereinnahmen, aus Zöl⸗ len und Steuern zuſammen, was inſofern über⸗ veſonders peſſimiſtiſchen Einſchätzungen beru— hen ſollte: im weſentlichen aber ſtammt das Anſtalt für Arbeitsloſenverſiche⸗ Hiervon will der Reichsar⸗ beitsminiſter allerdings durch Bertragser⸗ höhung auf 4½ Prozent rund 280 Pituionen abdecken und 120 Millionen durch Reformen Millionen wurden dann durch ein„Notop⸗ fer“ aufzubringen ſein, dem das Zentrum an— üppigen Beamtenbeſold ung halber nicht abgeneigt ſein ſoll. In jedem Wirtſchaft nicht mehr die Rede. Die Erleichterungen, die ihr in Gefalt der teil⸗ und keine erhebliche Wirkung gezeitigt. Die wirtſchaftliche Lage bleibt eben troſtlos. Beſonders ſchlimm iſt ſie bei Eiſen und Kohle: arbeitsloſer Bergarbeiter gegenüber dem Ap— ril vergangenen Jahres und bei den Metall⸗ 1930 ſogar noch beträchtlich geſtiegen, iſt heute doppelt ſo hoch wie im April 1929, bei den Kurzarbeitern liegen die Dinge womöglich im ſchlimmſten freilich ſtehen die Dinge im Bau⸗ gewerbe, worüber ganz ſpeziellt ſich die heute feiert noch faſt die Hälfte aller arbeits— beiter und die Ausſichten für eine weſentliche Aufträgen, alſo mit der Nachfrage ſtark zurück⸗ hält. Das in der letzten Umſchau erwähnte An⸗ nicht entſchließt, das Uebel bei der Wurzel zu Wo liegt das Uebel? Ebenſo wie die Preiſe der Rohſtofſe und der Agrarerzeugniſſe überall in der Welt bis viel⸗ ſach weit unter das Vorkriegsniveau geſunken ſtrieerzeugniſſe auf den Weg nach unten ge⸗ macht, begleitet natürlich von dem Beſtreben, die Geſtehungskoſten möglichſt zu vermindern. Es wird uns alſo nichts anderes übrig bleiben, als auch den wichtigſten Beſtand⸗ teil der Geſtehungskoſten, die Löhne, zwar nicht generell zu ſenken, aber ſie den Bedürfniſſen der Wirtſchaft anzu⸗ paſſen, d. h ie überall dort herabzuſet⸗ zen, wo zur Aufrechterhaltung der Be⸗ triebe ein anderer Ausweg nicht übrig bleibt. Erfreulicherweiſe ſind Anzeichen dafür vorhan⸗ den, daß ein Lohn⸗ und Preisabbau nicht au⸗ ßerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegt, ſo ſehr ſich auch manche Unternehmer und manche Gewerkſchaftskreiſe aus einem zunächſt niche ganz unverſtändlichen Egoismus heraus gegen eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte bekannte Führer der weſtdeutſchen Eiſenindu— ſtrie, Dr. Vögler, hat auf der Sitzung des Vereins gemacht, daß 2 8 wviernheimer Anzeiger — 5* 5 / Anzeigenpreiſe: der Eiſenhüttenleute Andeutungen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in dieſer Induſtrie bereits Verhandlungen ange⸗ bahnt haben mit dem Ziele einer Her⸗ abſetzung des Preiſes und gleichzeitig des Lohnnivcaus in der Eiſeninduſtrie. 0 Gleichzeitig hat die Eiſeninduſtrie bereit mit einer teilweiſen Senkung der Preiſe ö für Qualitatserzeugniſſe begonnen. Beſonders bedeutungsvoll aber in dieſem Zu. ſammenhange iſt die Tatſache, daß bei den ſo⸗ eben in der nordweſtlichen Eiſeninduſtrie ab⸗ gehaltenen Schlichtungsverhandlungen ein Schiedsſpruch gefällt iſt, wonach die ſogenann⸗ te Severing⸗Klauſel für die Akkordlöhne in der Eiſeninduſtrie künftig fortfallen wird. Dieſe Akkord⸗Klauſel ſtellte feſt, daß die bei ihrem Inkrafttreten geltenden Akkordſätze nicht ver⸗ ändert werden dürfen, wenn dies nicht durch weſentliche techniſche und organiſatoriſche Ver- änderungen oder Neuerungen in der Eiſen⸗ induſtrie erforderlich wird. Die Abſchaffung dieſer Klauſel wird zweifellos bei der jetzigen Konjunktur Vorteile für die Arbeitgeber brin⸗ gen. Dieſe haben fich dafür zu einer Senkung der Eiſenpreiſe verpflichtet. Die Minderung des Arbeitsverdienſtes, wie ſie ſich durch den Wegfall der Severing⸗Klauſel ergibt, ſoll aber Paris, 1. Juni. Ein ſchweres Eiſenbahn⸗ unglück hat ſich heute nacht auf der Strecke Paris— Marſeille ereignet. Bei der Einfahrt zum Bahnhof von Mon⸗ tereau eutgleiſte der Nachtſchnellzug. Die Loko⸗ motive ſtürzte um, der Packwagen und die er⸗ ſten drei Perſonenwagen fuhren ineinander, wobei ein Wagen der erſten Klaſſe vollkom⸗ men zertrümmert wurde. Sieben Reiſende wurden getötet und acht ſchwer verletzt. Die Anterſuchung, die von dem Miniſter von Bombay London, 1. Juni. Auf das Solzlager von Bombay fand heute ein Maſſenanſturm ſtatt. Da es den Angreifern gelungen die Umzäunung an verſchiedenen Stellen 0 brechen und bis an die Salzpfann orzu⸗ dringen, mußte Militär, das in Ichaft gehalten wurde, eingeſetzt werden. Zwölf Per⸗ ſonen wurden verletzt und eine größere Anzahl von Verhaftungen vorgenommen. Eine An— zahl Gandhi⸗Freiwilliger, die in einem Zelt⸗ lager in der Nähe gefangen gehalten wurden, verſuchten zu entkommen, um ſich an dem An⸗ griff auf das Salzlager zu beteiligen. Es ge⸗ lang den Wächtern jedoch, den Ausbruch zu verhindern. Bei einem geſtern auf das Salzlager von Dharaſana ausgeführten Angriff, bei dem die Polizei ſich mit Bambusknüppeln wehren muß⸗ te, wurden 106 Perſonen verwundet. Folgenſchwerer Unfall in Peſchawar. wib Peſchawar, 2. Juni. Einer hier ver⸗ öffentlichten amtlichen Mitteilung zufolge ent⸗ lud ſich verſehentlich das Gewehr eines briti⸗ ſchen Unteroffiziers und traf eine Frau und die beiden Kinder eines eingeborenen Beam⸗ ten. Die Kinder waren ſofort tot und die Mut⸗ ter mußte in Hoſpital gebracht werden. Eine rieſige Menſchenmenge ſammelte ſich, lizei und Militär eröffnete das Feuer. Vier Perſonen wurden getötet und neun verwundet. dieſe Notwendigkeiten ſträuben mögen. Der Attentat d Paris Marſ Sieben Reiſende getötet— Acht ſchwer verletzt Sturm auf das Salzlager militär gegen Gandhi⸗Freiwillige und Po⸗ nur eintreten, wenn die Eiſeninduſtrie den Preisabbau einen Monat vorher durchführt, und zwar in einem Umfange, der mindeſtens dem Ausmaß der zu erſparenden Lohn- und Gehaltsſumme entſpricht. Die Eiſeninduſtrie ſei zu dieſer Vorleiſtung im Intereſſe der Wie— derbelebung der Wirtſchaft bereit, obwohl ihre Selbſtkoſtenſteigerung nach der Stabiliſierung einen entſprechenden Ausgleich in den Preiſen nicht gefunden habe. Wir ſcheinen alſo die erſten Schritte av dem von Vögeler wie von den Führern der chriſtlichen, teilweiſe auch der freien Gewerkſchaften empfohlenen Wege ein Senkung der Löhne und der Preiſe zu tun. Ein Fortſchreiten auf dieſem Wege würde das Ende der erſten wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Periode der Nachkriegszeit bedeuten, die unter dem eindeutigen Zeichen des Lohnaufbaues ſtand und die dadurch ent— ſtandenen Wirtſchaftsnöte auf den Staat ab⸗ wälzte, und den Beginn der zweiten Periode kennzeichnen, in der Anternehmer und Gewerk⸗ ſchaften gemeinſam die deutſche Wirtſchaft in freiem Einverſtändnis und unter gegenſeitigen Opfern ſtabiliſieren. Wir ſind bedrängt und eingedrückt, aber kein Ziel errſcheint unerreich— bar, wenn dieſer Gemeinſchaftsgeiſt bei uns herrſchend wird. eille⸗Schnellzug für öffentliche Arbeiten perſönlich geleitet wur⸗ de, hat ergeben, daß das Unglück wahrſcheinlich auf ein Attentat zurückzuführen iſt. Unter der Lokomotive fand man die Trümmer eines Ar⸗ beitswagens, der gewöhnlich zum Transport von Schienen benutzt wird. Der Wagen muß aus einem benachbarten Depot auf die Gleiſe geſchafft worden ſein und zwar kurz vor der Durchfahrt des Schnellzugs. Denn ein Perſonenzug hatte eine halbe Stunde vorher D enfallſtelle unbehelligt paſſiert. Das Geſchäftsleben der Stadt wurde einge ſtellt. zu weiteren Unruhen kam es nicht. Die Sturmfahrt des „Graf Zeppelin“ Die Fahrgäſte des„Graf Zeppelin“ über den Fahrtverlauf. wib. Lakehurſt, 1. Juni. Nach der Unterbrin⸗ gung des„Graf Zeppelin“ in der Luftſchiſſhalle ſetzte das Luſtſchiff„Los Angeles“, das dem„Graf Zeppelin“ entgegengeflogen war, ſeine Fahrt in Richtung auf Waſhington fort. Die Fahrgäſte des„Graf Zeppelin“ äußerten ſich begeiſtert über die Fahrt. Sie erzählten, der Sturm bei Kap Hatteras habe ihnen keine Furcht eingeflößt. Infant Alfonſo ſagte Preſſevertre— tern, über haarſträubende Eindrücke könnte er keine Mitteilung machen, da er Haarſträubendes nicht erlebt habe. Der ſtellvertretende Staatsſekretär der Ma⸗ rine der Vereinigten Staaten Jahnke und der Leiter der Aeronautiſchen Abteilung der ameri— kaniſchen Marine, Konteradmiral Moffſet kargten wie die übrigen Fahrgäſte ebenfalls nicht mit ihrer Bewunderung. Jahnke erklärte: Es war eine großartige Fahrt. Wir ſprechen Dr. Eckener und ſeiner Mannſchaft im Namen der amerikani- ſchen Marine unſere Glückwünſche aus. Kein Bruch der Gondelſtreben auf der Fahrt. wtb. Latehurſt, 1. Juni. Der hieſige Zeppelin⸗ 1 Wierer Lad— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden über den Bruch von zwei Gondelſtreben des„Graf Zeppelin“, es handele ſich um Gondelſtrebeu. die bereits in Pernambuco einen Bruch davongetra— gen hätten und dort behelfsmäßig ausgebeſſert worden ſeien. Die Streben würden jetzt ſachge⸗ mäß wieder hergeſtellt. Auf der Fahrt nach La— kehurſt ſei kein weiterer Bruch erfolgt. Schiffszuſammenſtoß im engliſchen Kanal witb London, 1. Juni. Der ſchwediſche Dampfer Inger(1757) Tonnen), der ſich von Swanſea auf der Heimfahrt befand, ſtieß heute nacht auf der Höhe von Beachl⸗Head mit dem titalieniſchen Tankſchiff„Literno“(6468 To.) zuſommen. Drei Mitglieder der ſchwerdiſchen Mannſchaft wurden gerettet. Man befürchtet. daß 15 ihr Leben verloren haben. Tagesnachrichten Früherer deutſcher Kriegsflieger ertrunken. Newyork, 1. Juni. Der frühere deutſche Kriegsflieger Kurt Stollwerck, der im Auf⸗ trage der franzöſiſchen Alveriogeſellſchaft ſich in den Vereinigten Staaten aufhielt. ſtürzte aus niedriger Höhe über dem Atlantiſchen Ozean in der Nähe von Long Island ab und ertrank. Die Leiche konnte bisher nicht gefunden werden. Stoll. werck, der etwa 35 Jahre alt war, ſoll den Er- mittelungen der Polizei zufolge ein Mitglied der bekannten Schokoladenſabrikantenfamilie ſein. Als ſeinen ſtändigen Wohnort hatte er Berlin angegeben. Das 233. Calmette⸗Opfer. Lübeck, 1. Juni. Dem Kinderſterben in Lü— beck konnte immer noch kein Einhalt geboten wer. den. Heute iſt wiederum ein mit dem Calmette⸗ verfahren behandeltes Kind geſtorben. Die Zahl der Toten hat ſich dadurch auf 23 erhöht. Die 2040 der erkrankten Kinder be'rägt unverändert 104. Zuſammenſöße beim zweiten Stahlhelmtag. wtb. Breslau, 2. Juni. Aus Anlaß des Stahl⸗ helmtages hatte die Polizei während des ganzen Sonntages einen äußerſt ſchweren Stand. Im Oſten der Stadt kam es am Nachmittag zwiſchen Stahlhelmern und etwa 15 Kommuniſten zu einer Prügelei, wobei ein Stahlhelmer im Geſicht erheblich verletzt wurde, während es den anderen gelang, die Flucht zu ergreifen. Durch die zu Hilſe eilenden Nationalſozialiſten wurden die Kommuniſten in die Flucht geſchlagen. Insge— ſamt ſind nach einer polizeilichen Feſtſtellung 27 Perſonen ſfeſtgenommen worden. Drei Perſonen ſind verletzt, jedoch keiner ernſtlich. Der Biſchof von Augsburg geſtorben. witb Augsburg, 1. Juni. Der Biſchof von Augsburg, Dr. Maximilian von Lingg, iſt ge⸗ ſtern abend von Faulenbach bei Füſſen im 89. Lebensjahr geſtorben. Stadtrat Buſch geſtorben enb. Berlin, 1. Juni.(Eigene Meldung) Der in den bekannten Grundſtücksſkandal verwickelte frühere Berliner Stadtrat Paul Buſch iſt heute nachmittag im Moabiter Krankenhaus an den Folgen einer allgemeinen Nierenvereiterung ge— ſtorben. Sein Tod kam, wie der„Montag“ be— richtet, für die behandelnden Aerzte, die die Ver- ſchlimmerung ſeines Zuſtandes ſeit Monaten be— obachtet hatten. nicht unerwartet. Ueberraſchend aber kam die Todesnachricht den Unterſuchungs— behörden, die mit der Aufklärung der ſtädtiſchen Korruptionsaffaire beſchäftigt ſind. Heute nach⸗ mittag wurde der Leiter der Unterſuchung, Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Weißenberg vom Ab⸗ leben Buſchs verſtändigt; er gab die Meldung ſo— fort an den Generalſtaatsanwalt und das Juſtiz⸗ miniſterium weiter. In einer Konferenz, die un⸗ ter Vorſitz des Generalſtaatsanwalts morgen ab⸗ gehalten wird, will ſich die Unterſuchungsbehörde ſchlüſſig werden, in welcher Weiſe die Ermitt⸗ lungen ſortgeſetzt werden ſollen. vertreter von Meiſter erklärte zu der Meldung moldenhauer über das Reichsſteueraufkommen Berlin, 31. Mai. Wie Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer geſtern im Haushaltsaus⸗ ſchuß des Reichstages mitteilte, ſind die April⸗ Einnahmen des Reiches um 47,55 Millionen RM. hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Der Jahresausfall an Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern iſt nach Anſicht des Miniſters auf 36,6, der Zoll⸗ und Verbrauchsabgaben-Ausfall für die erſten acht Monate gegenüber den Voran— ſchlägen für 1930 auf 100 Millionen zu ſchätzen. Das ſind alſo 136,6 Millionen, zu denen ein wahrſcheinlicher Ausfall an Beför— derungsſteuer hinzugerechnet werden muß. Für die ſpäteren Mindereingänge an Zöllen beabſichtigt der Miniſter, notfalls durch eine neue Geſetzgebung im Winter Erſatz zu ſuchen. Dr. Moldenhauer kam dann auf die Ausgaben für die Arbeitsloſenunterſtützung zu ſprechen. Während im Vorjahre die Zahl der Haupt- unterſtützungsempfänger im April und Mai um etwa 700 000 zurückging, trat in dieſem Jahre ein Abſinken in Höhe von rund 150 000 ein. Der Miniſter teilte mit, daß die wahr— ſcheinliche Mindeſtdurchſchnittszahl 1930 mit 1,6 Millionen Unterſtützten anzunehmen iſt, deren Fürſorge einen Mehraufwand über den Etatanſatz in Höhe von 450 Millionen erfor- dert. Für die Kriſenunterſtützungsempfänger beträgt der weitere Mehrbedarf 150 Millio- men, ſodaß der Geſamtmehrbedarf ſich an' 600 Millionen beläuft. Tagesnachrichten Keine deutſche Provokation im deutſch⸗polni⸗ 1 niſchen Zwiſchenfall. few enb. Berlin, 31. Mai. Zum deutſch⸗polni⸗ ſchen Grenzzwiſchenfall wird von amtl. Seite noch nicht Stellung genommen werden, ehe nicht das offizielle Kommunique der deutſch⸗ polniſchen Unterſuchungskommiſſion vorliegt. Den Andeutungen polniſcher Blätter, daß An⸗ haltspunkte für eine deutſche Provokation ge⸗ funden worden ſeien, wird von den zuſtändi⸗ gen Stellen entſchieden widerſprochen. Es liegt zu derartigen Behauptungen nicht der geringſte Anlaß vor. Es iſt richtig, wie bereits feſtgeſtellt wird, daß die Polen die Initiative ergriffen haben, und die deutſchen Veamten dann auf ähre Vorſchläge zum Schein ci'ngangen ſind. Deutſches Reich Das Verbot der Hieb- und Stußzwaffen. Berlin, 30. Mai. Die faft täglichen Schieße— reien und Stechereien zwiſchen Links- und Rechts— radikalen werden nun endlich zu gefetzlichen Maß— nahmen führen, die den unbefugten Beſitz von Schußwaffen erſchweren ſollen. An ſich böte das geltende Strafrecht Handhaben, um dem Unfug des unerlaubten Waffentragens energiſch zu Leibe zu gehen. Es hat ſich aber die Praxis her— ausgebildet, daß bei der ſtrafrechtlichen Aburtei— lung von Ausſchreitungen für den unerlaubten Waffengebrauch nur kleine Nebenſtrafen ver— hängt werden. Immer wieder lieſt man, daß ein Nationalſozialiſt oder Kommuniſt zu mehre— ren Wochen Gefängnis verurteilt wurde, wegen unerlaubten Waffentragens dazu 5 oder 10 Mk. Geldſtrafe erhielt. Solche Urteile ſind nicht ge— eignet, abſchreckend zu wirken. Wie ſchon früher mitgeteilt, ſchweben im Neichsinnenminiſterium ſchon ſeit längerer Zeit Erwägungen über eine Verſchärfung des Geſetzes über den Verkauf von Schußwaffen. Die Vor— arbeiten ſind jetzt ſo weit gediehen, daß das Reichsinnenminiſterium in den nächſten Tagen dem Reichskabinett den Entwurf eines Geſetzes über den Verkauf von Hieb⸗ und Stichwaffen vorlegen kann. Nach dieſem Geſetz ſoll der Ver⸗ kauf der Hieb- und Stichwaffen ebenſo wie der von Schußwaffen nur gegen Vorlegung eines polizeilichen Waffenſcheins erlaubt ſein. Außer⸗ dem ſoll das öffentliche Tragen von Hieb- und Stichwaffen allgemein verboten werden. Mit den Ländern ſind bereits die Verhandlungen über das neue Waffengeſetz geführt und zufrie— denſtellend beendet worden. Den einzelnen Län⸗ dern wird die Ausführung des Geſetzes übertra⸗ gen werden. Beratung und Verabſchiedung des Geſetzes durch Kabinett und Reichsrat beſchleunigen, ſo daß es noch im Laufe des Juni durch den Reichstag be⸗ ſchloſſen werden und in Kraft treten kann. Da⸗ mit dieſes Geſetz die nötige Wirkung habe, iſt notwendig, für Uebertretungen exemplariſche Strafen feſtzuſetzen, die auf die erhitzten Gemüter abkühlend wirken. 0 0 W080 Das mächtige Italien Noch vor 1935 Krieg mit Srankreich? wtb Paris, 31. Mai. Das„Oeuvre“ gibt nach der„Depeche de Toulouſe“ Außerungen eines ſeit 25 Jahren in Italien anſäſſigen franzöſiſchen Diplomaten über die franzöſiſche Politik wieder. Es heißt u. a.: Jeder Durch- ſchnittsitaliener ſei heute davon überzeugt, daß Italien im Fall eines Krieges Frankreich beſiegen würde. Jeder ſei überzeugt, daß dieſer Krieg bevorſtehe und noch vor 1935 ausbrechen werde. Italien habe zwei Möglichkeiten, ent⸗ weber das Streben nach einer Ex panſſon Am Ende der „Graf Zeppelin“ in Lakehurſt.—„Es war die Meng Rückkehr via Sevilla. Ueber dem Feſtland. wtb Newyork, 31. Mai. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ befand ſich um 5.10 Uhr (11.10 Ahr MEz.) über Atlantik City. „Graf Zeppelin“ in Cakehurſt gelandet wtb Newyork, 31. Mai.„Graf Zeppe⸗ lin“ wurde gegen 12 Uhr ME.(6 Uhr mor⸗ gens örtl. Zeit) über Lalehurſt geſichtet und iſt kurz darauf gelandet. Lakehurſt, 31. Mai. Der„Graf Zeppelin“ wurde von dem Marineluftſchiff„Graf Zeppe— lin“, ſowie einem zweiten Luflſchiff und ſechs Flugzeugen eingeholt und hierher geleitet. Die drei Luftſchiffe erſchienen faſt gleichzeitig am Horizont. Innerhalb von 5 Minuten landete der„Graf Zeppelin“ in der Nähe des Anker— maſtes. Die Landung ging ganz glatt vonſtat— ten. wib Lakehurſt, 31. Mai.(Radio.) Nach Er— ledigung der Zollformatitäten begaben ſich die Paſſagiere des„Graf Zeppelin' bis zur Ab— fahrt des Sonderzuges, der ſie nach Newyork bringen ſoll, in die Wartehalle. Dr. Eckener erſchien und bat die Preſſevertreter, ihre Fra— gen möglichſt kurz zu faſſen. Er war offenſicht— lich ſehr müde und machte einen weit abge— ſpannteren Eindruck als nach den frü— heren Fahrten. Er ließ ſich auf einen Stuhl nieder und teilte, durch Vermittlung des Dol— metſchers über den Verlauf der Fahrt folgen- des mit: Gestern abend etwa um 8.30 Uhr eriet das Luftſchiff in die ſchw a Sturmbbe, die es je erlebt hat. Sie war ſogar ſchlimmer als der Sturm, der bei der erſten Transozeanfahrt im vergange— nen Jahr den Floſſenbezug aufriß. Es herrſchte zunächst ein 45⸗Kilometer-Wind, plötzlich ſetzte der kum! ums alück. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (48. Fortſetzung). Erich wandte ſich bei dieſen Worten in hefti— ger Bewegung ab. „Was bedeutet das?“ war ſein Gedanke. Wohltertſen legte dieſe Bewegung zu ſeinen Gunſten aus und taſtete nach Erichs Hand. „Mein lieber Erich“, die Stimme des alten Herrn zitterte merklicher,—„meine Elfriede iſt krank, krank vor Sehnſucht nach Ihnen!“ Jetzt war es heraus. Erich blieb unwillkürlich ſtehen. Für ihn war es mehr Neugierde auf das, was Wohlertſen ihm weiter erzählen würde.— Wohlertſen aber hielt das für das wiedererwa— chende Gefühl der Neigung und ſein Herz ſchlug in ſchnelleven, hoffnungsvolleren Schlägen. Am Rande des Weges ſtand ein Kreuz mit einer hölzernen Chriſtusfigur, die mit bunten Papierblumen geſchmückt war. Unter dem Kreuz befand ſich eine ſchmale, kurze Holzbank, die ge— rade Platz für zwei Perſonen bot. Auf dieſer Bank ließen ſich Wohlertſen und Erich nieder. Ihr Blick ſchweifte von hier in die unermeßliche Weite. Von der Station war nichts zu ſehen, da ein Felsvorſprung dieſelbe verbarg; man blickte geradeaus in die Ortſchaft hinab, die mit ihren weißen Häuſern in dunkles ſattes Grün eingebettet lag und darüber hinaus zwi⸗ ſchen den blauen Bergen ſah man die Ebene Ita⸗ liens ſchimmern, ganz weiche, verwiſchte Kontu— ren, wie ein Zauberland, das in Nebel verbor⸗ gen liegt. Die Abenddämmerung wob blaue Schatten über das Bild, die Berge hüllten ſich nach und nach in weiße, ſtreifige Wolken; nur eine grüne Matte lag noch im Glanze der unter⸗ und Hegemonie oder die Auswande⸗ rungspolitik. Da die Auswanderung zum Stillſtand gekommen ſei, beruhe die Politik Muſſolinis nunmehr völlig auf Expanſion. Die hohen Ausgaben, die nötig wären, um im Auslande zu blüffen, werde der Beſiegte mit den Koſten des Krieges bezahlen. Das ſei nicht etwa eine vereinzelt daſtehende Meinung, ſon⸗ dern die faſchiſtiſche Meinung im allgemeinen. Finanzielle Schwierigkeiten würden Italien abhalten, ſelbſt, wenn die finanzielle Unterſtüt— zung von Seiten Amerikas ausbleiben würde. zweiten Etappe ſnerſte Sturmfahrt....“, ſagt Dr. Eckener. cent Nordwind von 65 Stundenkilometern en. Das Luftſchiff ſtampfte wie ein Schiff in ſchwerſter See, jedoch iſt kein einziger Paſſagier erkrankt, und es wurde kein Schaden angerichtet. Kurz nachdem wir in den Sturm geraten waren, erhielten wir durch Funkſpruch die Warnung des Wetterbü— ros in Waſhington, daß ein ſchwerer Sturm zu erwarten ſei. Wir nahmen von Pernambuco direkten Kurs auf Lakehurſt ſtatt auf Havan— na, weil wir über Kuba ſtarke Gegen⸗ winde angetroffen hätten. Wir befürchteten, daß wir unter dieſen Umſtänden nicht mit un— ſerem Brennſtoff bis Lakehurſt gekommen wä— ren Das Luftſchiff hatte bei der heutigen An— kunft in Lakehurſt noch Brennſtoff für 30 Stunden. Der„Graf Zeppelin“ wird am Montag 9 Uhr die Rückfahrt nach Sevilla antreten“. N. u Loggbuch Dr. Eckeners ergibt ſich, datz der„Graf Zeppelin“ auf dieſer Fahrt bisher 13 400 Seemeilen in 204½ Flugſtunden zurſickgelegt hat. Beſchüdigung des„Graf Zeppelin“? witb Newyork, 31. Mai.(Radio). Aſſoclated Preß meldet aus Lakehurſt: Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt anſcheinend durch den Sturm etwas beſchädigt worden. Eine Bekanntgabe in dieſer Angelegenheit iſt nicht erfolgt. Auch die Fahr- gäſte haben vermutlich keine Kenntnis davon ge— habt. Kurze Zeit nach der Unterbringung des „Graf Zeppelin“ in der Luftſchiffhalle ſtiegen Arbeiter mit einer Leiter in die auf Backbord befindliche hintere Motorgondel und man konnte wahrnehmen, daß irgendwelche Ausbeſſerungen vorgenommen wurden, Die Matroſen äußerten, als„Graf Zeppelin“ eintraf, hätten ſie geſehen, daß zwei Gondelſtreben gebrochen und durch Draht verbunden waren. Eine Bes hier- für war nicht zu erhalten. 2 gehenden Sonne hellbeleuchtet da. Das Ganze bot das Bild feierlicher Ruhe. Einen Augenblick verſenkten ſich die beiden Männer in den Anblick, der ſich ihnen bot; dann begann Wohlertſen wieder das Geſpräch. Man merkte ihm an, er hatte Eile, alles, was er auf dem Herzen hatte, herunterzubekommen. Seine der Tränen gewiß entwöhnten Augen füllten ſich mit brennenden Tropfen. O, wie ſegne ich die Fügung des Himmels, daß ich Sie gefunden habe, nun wird mein Kind gewiß geneſen! Was ſoll ich es Ihnen verhehlen? — Elfriede liebt Sie und wäre um dieſer Liebe willen geſtorben, hätte ich Sie— Sie jetzt hier nicht gefunden. Und ohne eine Antwort zu erwarten, erzählte Herr Wohlertſen, wie Elfriede nach jener plötzli— chen Trennung von Tag zu Tag gehofft hatte, daß Erich doch wieder etwas von ſich würde hören laſſen. Zwar waren ſie noch nicht verlobt gewe— ſen, aber nach allem, was einſtmals zwiſchen ih— nen geſprochen worden war, ſchien es doch feſt— ſtehend, daß ſie einander liebten, daß ſie beide da— zu beſtimmt waren, ein glückliches Paar zu wer— den. Elfriedes ſanftes Gemüt war ganz und gar von dieſer Liebe erfüllt. ſo daß ſie überhaupt nichts anderes mehr dachte und fühlte, und als Erich in ſtarrem Trotz fernblieb, als er nach dem Zuſammenbruch ſeines Hauſes jede Hilfe ver— ſchmähte und aus Hamburg verſchwand, als El⸗ friede jede Hoffnung auf eine Vereinigung ver⸗ bleichen ſah, da brach der Körper unter der Laſt des ſeeliſchen Schmerzes zuſammen und ſie er⸗ krankte ſo ſchwer, daß die Aerzte in Anbetracht ihrer zarten Konſtitution das Schlimmſte be⸗ fürchteten. Seit einem Jahre weilte deshalb Wohlert⸗ ſen mit ſeiner Tochter bereits in Oberitalien, wo er ſich an den Geſtaden des Locarner Sees eine Villa gekauft hatte. Hier, hatten die Aerzte ge⸗ hofft, in dem milden Klima, in der reizenden Umgebung, würde das junge Mädchen bald ge⸗ Mit allem Nachdruck will man die Unfall. Ein Auto iſt auf ein Laſtſuhrwerk gefahren; Schuld hat ſelbſtverſtändlich weder der Autofüh⸗ rer noch der Fuhrmann. Daß beide fluchen, ebenſo ſelbſtverſtändlich. Weder das Auto noch das Fuhrwerk auch nur im geringſten beſchädigt aber geſchimpft muß werden, unbedingt. Dol etwa nur in den Parlamenten Radau ſein dur fen? Soll die deutſche Streitluſtigkeit nicht auch das Recht haben, auf die Straße hinauszugehen und dort ihr anmutiges Weſen zu treiben? Alſo: es wird geſchimpft. Der Fuhrmann ſchreit:„Rindvieh!“ Der Chauffeur verſchweigt nicht, daß er den Fuhrmann für einen Aſſen hält. Vier Männerfäuſte heben ſich in Richtung Himmel; jede Fauſt hat— wenn man ſo ſagen darf— die Abſicht, im nächſten Augenblick nie⸗ derzuſauſen, um einen, möglichſt ſichtbaren, jeden⸗ falls aber tiefen Eindruck auf eine, nein, auf zwei Wangen zu hinterlaſſen. Da kommt ein Schutzmann und ruft:„Halt!“ Des Fuhrmanns Fäuſte ſenken ſich; des Chauf— feurs Fäuſte ſind liebenswürdig genug, dieſem Beiſpiel zu folgen. Vier Augen richten ſich auf den Schutzmann, der es wagt, ſich in deutſcher Reichsbürger ureigenſte Angelegenheiten hinein— zumiſchen. Volk ſammelt ſich an. Es bilden ſich Par⸗ teien. Die Stimmung ſteigt. Chauffeur und Fuhrmann fühlen ſich— und reichen einander die Hand und verabreden ſich auf den Abend; da wollen ſie zuſammen einen trinken. Eine alte Dame findet das roh u. geht empört weiter. Auch die beiden neugebackenen Freunde entfernen ſich, Auch der Schutzmann entfernt ſich. Auch das Volt entfernt ſich. Auch ich entferne mich, erhobenen Hauptes: ich bin freudig bewegt; ich danke dem Himmel dafür, daß er mich eine ſo freundliche Selbſtbeſinnung zweier deutſcher Bürger erleben ließ. Viel mehr ſolcher harmloſer Unfälle müßten ſich ereignen; und immer müßte die Staatsge— walt— die polizeiliche, nicht die parlamentariſche — ſich einzumengen beſtrebt ſein; dann hätten wir bald Einigkeit im Lande— oder auch nicht; ich weiß es nicht genau; möglich, daß ich ein Phantaſt bin— oder ein zu großer Optimiſt. Es liegt ein Stein auf der Straße. Auf der Straße, und zwar auf dem bürger— ſteiglichen Teil der Straße liegt ein Stein, ein ziemlich großer Stein. Er mag etwa fünßzig Pfund wiegen. Ich ſtelle mich auf vor einem in der Nähe lie— genden Hauſe und beobachte. Ungefähr tauſend Perſonen gehen an dem Stein vorbei. Jede Perſon ſtiert auf den Stein, läßt: ihn aber liegen. Schließlich rufe ich einen Schutzmann herbei mache ihn auf den Stein aufmerkſam und bin ihm beim Fortſchaffen dieſer Sehenswürdigkeit behilflich. Jetzt liegt der Stein auf dem Hof eines Milchhändlers. Dieſer brave Mann war— tet noch heute, nach etwa drei Wochen, darauf, daß der Stein abgeholt werde. Ich weiß genau: ich habe mich ſchwer vergan gen. Ich habe dadurch, daß ich den Stein weg— ſchaffte, viele, viele Tauſend Menſchen um ein Erlebnis gebracht. Aber ich konnte nicht anders handeln. Hoffentlich trifft wich nicht der von Friedrich Schiller berühmt gemachte Strahl der Narbe! itz. Die Zuſtände in amerikaniſchen Gefängniſſen Der Newyorker Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet ſeinem Blatte entſetzliche Einzelbelten von einer Meuterei, die ſich im Sommer vorigen Jahres im Donnemora-Gefäng. neſen. Aber ſie hatten ſich geirrt, well ſi die wahre Urſache ihrer Krankheit nicht kannten. Elfriede war ſchwächer geworden, ſo daß der be— ſorgte Vater in ſeiner Angſt nach Zürich gefah— ren war, um den an der dortigen Univerſität, dozierenden Profeſſor Doktor Ziegler zu bitten, ſeiner Tochter wenn irgend möglich, Hilfe ange— deihen zu laſſen. Profeſſor Ziegler, eine Kapazität ſpeziell für Nerven- und Gemütsleiden, hatte ſich bereit fin⸗ den laſſen, mit Wohlertſen nach deſſen Villa zu fahren, um Elfriede zu ſehen und zu unterſuchen. „Aber hoffentlich habe ich jetzt einen beſſeren Arzt gefunden,“ fuhr Wohlertſen fort und drück⸗ te dem jungen Manne die Hand. Ich habe ſchon mehr als einmal nach Ihnen forſchen wollen, Elfriede hat es mir jedoch aufs ſtrengſte unter— ſagt, aber heute, wo der Himmel Sie mir in den Weg geführt hat, heute laſſe ich Sie nicht wieder los. Sie müſſen mit mir kommen, Sie müſſen Elfriede wiederſehen und ich bin gewiß, ſie wird geneſen. Laſſen Sie alles vergeſſen ſein, was je zwiſchen uns geſtanden hat, denken Sie an Ihre einſtige Liebe zu Elfriede und denken Sie daran, daß Sie jetzt ein junges Menſchenkind vom Tode, daß Sie einem alten Manne das einzige Kind retten können!“ Erichs Herz war mitleidserregt; die Vergan⸗ genheit trat wieder lebendig in ſein Gedächtnis zurück; er ſtellte ſich die blonde, ſanfte Elfriede vor, wie er ſie einſt gekannt hatte, ſtets freund⸗ lich und liebenswürdig mit ſo ſeelenvollen Au⸗ gen. Und ſie ſollte ſeinetwegen leiden und er ſoll⸗ te zögern, ihr Leid zu ſtillen, wenn es in ſeiner Macht lag? Noch ehe Herr Wohlertſen ſeine Erzählung geendet hatte, war Erichs Entſchluß bereits ge⸗ faßt, und als Wohlertſen ihm nun beide Hände hinhielt und ihn mit tiefſter Bewegung in der Stimme fragte:„Nicht wahr, Sie kommen mit mir?“— da ſchlug Erich ſofort ein. e ja auch] Arm in Arm traten die beiden Männer den Rückweg nach der Station an, wo man ſich in— zwiſchen langſam zur Abfahrt rüſtete Die Verkehrshinderniſſe waren bietung aller Kräfte fortgeräumt worden, der Stationsvorſteher lud die Reiſenden ein, ihre Plätze wieder einzunehmen, die Paſſagiere des verunglückten Zuges wurden in die Abteile des Schnellzuges verteilt, und langſam und vorſich tig ſetzte ſich der Zug in Bewegung, um zunächſt in mäßigem Tempo die Unfallſtelle zu paſſieren. Sobald man an derſelben vorbei war, begann der Schnellzug wieder mit voller Kraft dahinzu— ſauſen, als wollte er den unfreiwilligen Aufent halt einholen. Voll größter Ungeduld wartete Wohlertſen darauf, daß der Zug endlich Bellinzona erreichte Hier gabelt ſich die Eiſenbahn. Während der Schnellzug weiter nach Lugano brauſt, trägt eine abzweigende Bahn die Paſſagiere mit einem Lokalzug nach Locarno. Endlich war auch dieſe Station erreicht. Draußen lagerte bereits die Nacht, die dunkel blaue italieniſche Nacht, ſo weich und warm und mild, ſo friedlich und von den unzähligen Ster— nen erleuchtet, daß unwillkürlich ein heiliger Friede in allen Herzen emporſteigt, die zum er— ſtenmal den Zauber einer ſolchen Nacht einatmen. Die drei Herren waren ausgeſtiegen und be gaben ſich zu Fuß unter der Führung von Woh⸗ lertſen von dem kleinen Bahnhof nach dem See, der einige Schritte entfernt lag. Ein Gepäck— träger trug Erichs Reiſegepäck hinterher. An einem weißen, von einer flackernden Lam⸗ pe erleuchteten Landungsſteg lag ein Motorboot; deſſen Führer im Innern der kleinen Kaßfüt⸗ ſchlief und erſt von Herrn Wohlertſen geweckt werden mußte. „O, gnädiger Herr kommen ſo ſpät,“ mur melte er in gebrochenem Deutſch als Entſchuldi⸗ gung beim Erwachen. (Fortſetzung folgt) unter Auf verletzt. is der Stadt Newyork ereignete. Zweihundert. fünfundzwanzig Häftlinge hatten gemeutert. Sie wurden nach ihrer Ueberwältigung in den ſüd⸗ lichen Flügel der Strafanſtalt gebracht, wo die Zellen ſehr klein ſind. Jeder Meuterer wurde vollſtändig entkleidet, an den Gitterſtäben der Zellentür feſtgebunden und gepeitſcht. Die Prode. zur war ſo grauſam, daß es Häftlinge gibt, die noch heute, faſt nach einem Jahre, unter den Fol- gen der Prügelſtrafe zu leiden haben. Einem Mann wurde ein Arm gebrochen, einem anderen ein Auge ausgeſchlagen, ein dritter ſtarb an den Folgen der Mißhandlung. Nach der Auspeit⸗ ſchung wurden die Meuterer nackt in die Zellen geſtoßen, wo man ſie vier Tage ohne Licht, Waſ⸗ ſer und ärztliche Hilfe ließ. Als ſie jammerten und ſchrien, wurden ſie mit Gaſen betäubt. Eine große Anzahl der Häftlinge wurde irrſinnig. Dieſe Mitteilungen ſind ſo haarſträubend, daß es ſchwer fällt, ſie für wahr zu halten. Auch der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſieht ſich gezwungen, ſeinem Bericht hinzuzufügen. daß er nicht in der Lage war, die ihm gemachten Anga. ben zu kontrollieren. Solche Meldungen beweiſen aber jedenfalls, daß die Zuſtände in den ameri⸗ kaniſchen Gefängniſſen reformbedürftig ſind. Von den Affektierten. Das allzuviele Hinhorchen auf das, was an— dere Leute an uns bemängeln, kann leicht die Veranlaſſung zu einem geſchraubten, unnatür⸗ lichen, d. h. nicht zu uns paſſenden Weſen werden. „Eines ſchickt ſich nicht für alle.“ Wer zu viel auf andere hört, wird, anſtatt etwas zu erreichen, immer nur von ſeiner Perſon ein Zerrbild lie— fern. Affektion iſt immer Schwäche anderen ge— genüber, iſt ewige Unmündigkeit. Denn im Ge⸗ baren des Affektierten iſt ſtets ein Heiſchen um Anerkennung. Und jedem iſt es freigeſtellt, dieſe Anerkennung zu gewähren oder zu verweigern. Ob der Affektierte nun lächelt oder ſich die Naſe ſäubert, er vollführt die Handlung ſozuſagen immer unter Kontrolle; einer Kontrolle, zu deren Ausübung ihm oft der Schlechteſte noch gut ge— nug iſt. Denn er iſt konſequent. Die Unnatur iſt ihm„wie angeboren“, wird aber trotzdem immer als ſolche empfunden. Auch der ſogenannte„natürliche Menſch“, der gute Manieren hat, alſo einer, der ſich auf er— freuliche Weiſe ſo gibt, wie er iſt, beobachtet ſich ſelbſt. Doch eben mit eigenen Augen und der Vorgang iſt ein mehr oder minder unbewußter. Denn ſo mancher wird zu Unrecht als afſſek— tiert geſcholten. Und zwar von Leuten, die ſich, indem ſie den anderen ſo bezichtigen, über ihre eigenen Schwächen und Mängel hinweghelſen wollen; von Leuten, die es nicht ertragen kön— nen, daß das Weſen des anderen auf eine beſſere Sphäre hindeutet als ihr eigenes. Sie verdäch— tigen das Beſſere als unecht, um nicht genötigt zu ſein, es gelten zu laſſen. Man kann dieſe Praktik häufig genug beobach— ten. So braucht etwa ein hübſches, anmutiges Mädchen ſich nur eine Weile in einem Kreiſe min— der von der Natur begünſtigter Genoſſinnen zu bewegen, und ſchon iſt es ſo weit. Ihre Art zu gehen. zu ſtehen, ſich zu gebärden, zu ſprechen,— freilich eine Art, die keiner der anderen anſtünde und eben nur dieſer einen wunderbar gemüß iſt, — wird kurzerhand für Affektion erklärt. Bei Kennern von Weſensart werden die Affek— tierten nichts erreichen. Das Schlichte, Eigene wird jedenfalls ſtets Anerkennung finden. Aus Nah und Fern Freinsheim, 31. Mai. Eröffnung der Pfälzer Obſtmärkte. Mit Beginn der Kirſchenreife werden auch die Obſtmärkte der Pfalz ihren Anfang nehmen. Neben dem Markt in Bad Dürkheim werden am Sonntag bzw. Montag die Obſtmärkte von Freinsheim und Weiſenheim a. S. ſowie verſchiedene andere Märkte der Vorder- und Mittelpfalz den Groß— händlern die Erzeugniſſe der pfälziſchen Obſtkul— turen vermitteln. Düſſeldorf, 31. Mai. Der„Mo ſel-See- hund“ bei Düſſeldorf. Der Seehund, der vor einiger Zeit aus einer Menagerie in Kob— leuz ausgebrochen iſt und ſich erſt in der Moſel vergnügte und dann im Rhein in der Nähe von Oberwinter mehrfach geſichtet wurde, iſt jetzt nahe bei Düſſeldorf von Paddlern geſehen wor— den. Sobald ſich ihm Boote nähern, ſucht er das Weite, Die Freiheit ſcheint ihm begreiflicherweiſe beſſer zu behagen als das Daſein hinter den Git— terſtäben. Wuppertal, 31. Mai. Zwei Todesopfer einer Wette. Im Oberbergiſchen in der klei— nen Gemeinde Stumpf bei Dabringhauſen ereig— nete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Mo- torradfahrer aus Wuppertal, der verheiratet iſt, und ein auf dem Soziusſitz mitfahrender Mann aus Großlebder, der der einzige Ernährer ſeiner Mutter war, fuhren mit großer Geſchwindigkeit gegen einen Straßenmaſt, dann durch einen Gra⸗ ben und durch eine Hecke. Der Anprall war ſo furchtbar, daß beide Fahrer ſofort tot waren. Beiden war die Schädeldecke zertrümmert. Wie verlautet handelt es ſich bei der unſinnig ſchnel- len Fahrt um eine Wette mit Fahrern eines an⸗ deren Motorrades um ein Glas Bier, wer zuerſt in Stumpf ſei. Mannheim, 31. Mai. Todesſturz in den Rhein. Der etwa 40jährige Schiffer David Kardner aus Maunheim-Feudenheim begab ſich nachts in der Nähe der Maxauer hieſigen Schiffsbrücke an Bord ſeines Schiffes, wobei er einen Fehltritt machte, in den Rhein ſtürzte und ertrank, Die Leiche des Verunglückten konnte noch nicht geborgen werden. Ludwigshafen, 31. Mai. Verkehrsun⸗ vall. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Donnerstag, dem 29. Mai, fuhr um 16.18 Uhr ein in Richtung Meckenheim fahrender Motor- radfahrer auf der Straßenkreuzung in Bahnhof Dannſtadt zu nahe an den ausfahrenden Lokal- zug 1831. Der Mitfahrer ſprang bei Annäherung des Motorrades an den Zug ab, wurde vom Trittbrett eines Perſonenwagens geſtreift und lung einen guten Erfolg hatte.— Lokale Nachrichten Der erſte Juniſonntag. Der Monat Juni, der Roſenmond, hat den verregneten Wonnemonat Mai abgelöſt und uns gleich eine ſommerliche Hitze mit Gewitter und Regen gebracht. Gegen Sonnenſchein und Warmſein haben wir beſtimmt nichts einzuwenden; der Regen hin— gegen könnte uns ſchon ein bißchen verſchonen, es hätte jetzt genug geregnet. Mit dem geſtrigen Sonntag konnte man in Beziehung auf gutes Wetter ſchon zufrieden ſein. Der Gewitterregen, der kurz vor 1 Uhr niederging, brachte eine angenehme Ab— kühlung. Am Nachmittag blieb das Wetter beſtän— dig und ſo kounten alle Verauſtaltungen im Freien ungeſtört abgehalten werden.— Der Groß kam pf— tag des Vereins für Sport- und Körperpflege hat eine anſehnliche Zahl von Zuſchauern auf den Wald— ſportplatz gelockt, die ſich dort auch bei den inter- eſſanten Kämpfen im Stemmen und Ringen gut unterhielten. Die Viernheimer Ringer- und Stemmer— mannſchaft konnte in beiden Sportarten gegen ihre Gegner von Worms die Siegespalme erringen. Die Vorführungen der Artiſtengruppe von Worms fanden großen Beifall. Es war ein ſchönes Feſt, das einen angenehmen Verlauf nahm.— Die Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hielt ihre be— hördlich genehmigte Hausſammlung ab. Es wurde gern ein Scherflein zu dem guten Zwecke beigeſteuert und iſt nur zu wünſchen, daß die Samm— Der Ausflugs- verkehr war ſehr rege. Verſchiedene Vereine waren in dem herrlichen Odenwald, um ſich nach des Tages Müh und Laſt an prächtiger Gottesnatur zu erfreuen und in angenehmer Geſellſchaft in fröh— licher Runde ſich zu erholen. Viele, ſehr viele waren per Rad, Auto und Bahn zu dem Aufſtiegs- ſpiel in Speyer geeilt, um die ſenſationelle Nieder— lage der„Grünen“ mitzuerleben.— Die Sänger— Einheit hielt in traulicher Runde im Freiſchütz einen Familien⸗Abend ab, wobei ſich Mitglieder mit An— gehörigen ſehr gut unterhielten und einen wirklich angenehmen Abend verbrachten.— In den beiden Kinos wurden gute Programme gezeigt und war der Beſuch recht gut. Beſondere Anziehungskraft übte der erſte Tonfilm, der in Viernheim gezeigt wurde, im Cefipa aus. Der Liebeswalzer iſt ein prächtiges Filmwerk. Man ſieht und hört den Film. Somit hat auch dieſe neue Erfindung ihren Einzug in Viernheim gehalten.— In verſchiedenen Tanz— lokalen wurde luſtig das Tanzbein geſchwungen.— In den Gaſtſtätten war mittelmäßiger Betrieb. Der Polizeibericht der letzten Woche 55 meldet folgende Anzeigen: 7 wegen Ruheſtörung; 7 2 wegen Verſtoß gegen die Straßen- u. Verkehrs- ordnung; 3 wegen Vergehen gegen das Kraftfahr— zeuggeſetz und 1 wegen Diebſtahl. * Blumenſchau in Viernheim. Durch Rückſprache mit dem Obſt- und Gartenbauverein ſoll auch dieſes Jahr wieder, wie im vergangenen, eine öffentliche Blumenſchau ſtattfinden. Dieſelbe hat den Zweck, dem beſtehenden Verein neue Mit— glieder zu gewinnen. Vielerſeits wurde der Wunſch ausgeſprochen, ähnlich wie in den Städten, die Strebergärten auch hier in das Leben zu rufen.! Bekanntlich werden in dieſem Verein Vorträge über Blumenpflege und Gartenarbeit gehalten. Intereſſenten haben bei dieſer Schau Gelegenheit, ſich in die aufgelegten Liſten als Mitglieder einzu— tragen. Dieſelbe findet im Gaſthaus zum Schützen- hof ſtatt. Näheres wird durch Inſerat bekanntge— geben. »Die Brandſirene heulte geſtern Abend um 9 ¼ Uhr wieder einmal ihre ſchaurigen Töne über unſeren Ort. Im Hauſe Baureis in der Holzſtraße kam infolge Unachtſamkeit ein Behälter mit Benzin, der in der leeren Scheune ſtand, in Flammen. Mit Decken und Tüchern kkonnte der Brand jedoch gleich gelöſcht werden. Da zuerſt Brandſtiftung vermutet wurde, nahm die Polizei den jungen Mann, der wie es ſich herausſtellte, die Unachtſamkeit begangen hatte, feſt; derſelbe — dürfte jedoch heute früh wieder auf freien Fuß geſetzt worden ſein. Einige Feuerwehrleute und auch Mitglieder der Sanitätskolonne die gleich zur Stelle waren, brauchten nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Mar. Jünglings⸗Sodalität. Morgen Dienstag Abend halb 9 Uhr im Freiſchütz Tudammenkan der Spieler und Spielerinnen, die bei der„Totentanz“-Aufführung Der Vorſtand. mitgewirkt haben. Vom Standesamt. Im Monat Mai find in unſerer Gemeinde 28 kleine Erdenbürgrr zur Welt gekommen, 12 Perſonen ſind geſtorben; weiter ſind 2 Todgeburten zu verzeichnen, 4 Paare ſchloſſen den Ehebund. Trichinenſchau in Heſſen. Die Heſſiche Regierung hat dem Landtag einen Geſetz⸗ entwurf zugeleitet, demzufolge in Heſſen die Trichi— nenſchau geſetzlich geregelt werden ſoll. Ausflug der Brieftauben⸗Reiſe⸗ vereinigung. Trotz des bei der Abfahrt der Ausflügler bemerkbar gemachten Gewitters ließ man ſich nicht zurückhalten und es beteiligten ſich in Gemeinſchaft der R.-V. Heddesheim zirka 120 Per- ſonen. Beſonders hervorzuheben ſei der hieſige Mandolinenklub, der mit ſeinen Klängen bei Alt und Jung keine Müdigkeit aufkommen ließ. So machte man nach einen Marſch von 1½¼ Stunden in einem geeignetem Saale in Ritſchweiher halt, wo bei allerhand Beluſtigungen und Tanzeinlagen die Stimmung kein Ende nehmen wollte. Als man ſo um 7 Uhr wieder den Rückweg antrat, ſo war man allgemein davon überzeugt, zur Zufriedenheit aller gewirkt zu haben u. daß dieſer Ausflug einem jeden Beteiligten eine ſtete Erinnerung bleibt. * Der Tonfilm in Viernheim. Allen Ortſchaften voran ſieht man ſchon in Viernheim den Tonfilm. Es war für jeden Beſucher eine Ueber— raſchung, die Leute auf der Leinwand nicht nur zu ſehen, ſondern auch zu hören wie ſie ſprechen, ſingen, pfeifen, lachen, rufen, man hört das Auto fahren, das Flugzeug fliegen, die Türen auf und zu machen, das anklopfen uſw. kurzum, alles wie wenn man wirklich die Schauſpieler vor ſich hätte. Es iſt das Großartigſte, was bis jetzt in Viern- heim geboten wurde. Im zweiten Teil zeigt man noch einen Ufa-Großfilm nebſt Luſtſpiel-Schlager, ſodaß ein ganz erſtklaſſiges Programm auf dem Spielplan ſteht. 1. Der Liebeswalzer 9 Akte, Tonfilm. 2.„Ihr wißt ja wie Matroſen ſind“ 6 Akte, Schauſpiel. 3. Sie werden gleich raſiert 2 Akte, Luſtſpiel. Verſäumen auch Sie nicht heute Abend das hochaktuelle Tonfilm-Programm ſich an— zuſehen. Ein Beſuch iſt auch für Sie eine Ueber— raſchung. 40 Zahre Stunenbrok⸗Ratalog, 40 Zahre zufriedrue Kunden. Unſerer Samstagsausgabe ſind Reklamekarten der Firma Auguſt Stukenbrok in Einbeck beigelegen, die wir der Beachtung unſerer Leſer angelegentlich empfehlen. Die Firma Stukenbrok hat ſich in den 40 Jahren ihres Beſtehens Weltruf erworben namentlich durch ihre in allen 5 Erdteilen bekannten und beliebten „Deutſchland“-Fahrräder, eines Markenerzeugniſſes allererſten Ranges, das alle Qualitäts vorzüge eines ſtabilen Gebrauchsrades in ſich vereinigt und trotz- dem ſehr billig iſt. Wer ſich unterrichten will, der laſſe ſich den geſchmackvoll ausgeſtatteten und reich illuſtrierten Katalog ſchicken, den die Firma Intereſſenten koſtenlos zur Verfügung ſtellt. Außer Fahrrädern in den verſchiedenſten Modellen ſeien aus den faſt unerſchöpflichen Inhalt noch beſonders „Deutſchland“-Nähmaſchinen, Pneumatiks, Rad⸗ —— — r— Die Aleagenꝛalz · Bꝛinnerungotuache x tent auf 9 Der Anmarsch der War ineſoldaten vor dem Brandenburger Tor. Alljährlich vom 30. Mai bis zum 2. Juni übernimmt die Marine zur Erinnerung an die Skagervatſchlacht die Wache vor dem Reichsprä ſidentenpalais in Berkin. Die diesjährige Wache wurde von der Nordfee⸗Marineſtation Wilhel mshaven geſtellt. nn fahrer⸗Bedarfs⸗ und Sportartikel, Haushaltungs⸗ gegenſtände, Waffen, Uhren, Muſikwaren und Photo- artikel genannt, die ebenfalls zu außergewöhnlich vorteilhaften Preiſen bezogen werden können. Wollen Sie ſich alle nur erdenklichen Einkaufsvorteile ſichern, dann fordern Sie ungeſäumt durch die der Beilage anhängende Karte den Stukenbrok-Katalog. Die Zuſendung erfolgt, wie bereits erwähnt, gänz⸗ lich koſtenfrei. Die Hauptverſammlung des Ge⸗ ſamt- GOdenwaldklubs, findet am 28. und 29. Juni d. J. in Dieburg ſtatt. Im vorigen Jahre fand die Hauptverſammlung in Buchen(Ba⸗ den) ſtatt. Auch das von allen Seiten günſtig zu erreichende Dieburg wird ſeinen Gäſten große Gaſifreundſchaft beweiſen und alles aufbieten, um den nach Tauſenden zählenden Klubgenoſſen einige ſchöne Stunden zu bereiten und die Beſtrebungen des Odenwaldklubs nachhaltig zu fördern. Die Ortsgruppe Dieburg reſp. ihr Feſtausſchuß iſt eif⸗ rig an der Arbeit, damit die vielen Teilnehmer an der Hauptverſammlung mit Befriedigung auf die Dieburger Tage zurückblicken können, mögen ſie nur in großen Scharen ſich einfinden, Friſch auf“, Sport u. Spiel Um den Aufſtieg. Die„Grünen“ enttäuſchten in Speyer über alle Maßen. Ein Spielverluſt mit 8:1 iſt direkt kataſtrophal. Die Mannſchaft befindet ſich in einer ſchweren Kriſenzeit, die ſie den Aufſtieg koſten dürfte. Es iſt ja glücklicherweiſe noch nicht alles verloren, aber es dürfte verloren gehen. Turngenoſſenſchaft. Viernheim 1.— Feudenheim 1. 4:1. FFP Vereins⸗Anzeiger „ Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 2 keine Aufnahme gewährt See Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch Abend 9 Vorſtandsſitzung. D. 1. Vorſitzende. Club der Geflügelzüchter 1926. Dienstag, den 3. Juni abends 9 Uhr halten wir im Gaſthaus zum„Deutſchen Haus“ eine Vorſtands— ſitzung ab, wozu alle Vorſtandsmitglieder freund- lichſt eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Diej. Mitg., die ſich an der Hauptverſ. in Dieburg am 28. u. 29. Juni beteil., müſſen dies bei d. Unterz. bis ſpät. Samstag, 7. Juni melden. Es iſt anzugeb., ob Quartier im Gaſthaus od. Privat gewünſcht wird. Ebenſo iſt Voranmeld. f. d. Teiln. am offiz. Eſſen, ſowie derer i. den Gaſth. erforderlich Ründfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M.— Kaſſe! Dienstag, 3. Juni. 6.00 und 6.45 Gymnaſtik, 8.00 Konzert, 11.45 Konzert, 13.00 Schallplattenkonzert, 14.00 Wer⸗ bekonzert, 14.40 Nachrichten, 14.50 Zeit, 15.50 Wetter, 16.00 Hausfrauen-Nachmittag, 17.00 Uebertr. v. d. Südd. Gruppe, 18.05„Philoſo— phie und Lebensgeſtaltung“, 18.30 Zeit, 18.35 Uebertr. v. d. Südd. Gruppe, 19.00 Zeit, 19.05 Uebertragung von der Südd. Gruppe, 19.30 Heitere Lieder und Tänze, 20.00 Konzert, 21.30 Kompoſitionen, 22.30 Nachrichten-, S und Wetterdienſt. J Süddeutſche Gruppe. Stuttgart— Freiburg. ö Dienstag, 3. Juni. a 9.00 und 6.45 Gymnaſtik, 10.00 Schallplat⸗ tenlonzert, 11.00 Nachrichten, 12.00 Wetter, 12.15 Schallplattenkonzert, 13.30 Wetter- und Nachrichtendienſt, 15.15 Frauenſtunde, 16.00 Nachmittagskonzert, 17.45 Zeit, Wetter, Land⸗ wirtſchaft, 18.05 Die Tragödie der Tiere auf der Erde“, 18.35 Leſeſtunde, 19.00 Zeit, 19.05 „Die Staatsangehörigkeit der verheirateten Frau“, 19.30 Uebertragung v. d. Südweſtd. Gruppe, 20.00 Bach-Konzert, 20.30 Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe, 22.30 Nachrichten. Ehrung Max Reinhardts im Verein Berliner Preſſe 4 witb Berlin, 31. Mai. Der Verein Ber⸗ liner Preſſe feierte letzte Nacht im An— ſchluß an die Feſtaufführung der„Fledermaus“ Max Reinhardt bei einem Feſteſſen in beſonders eindrucksvoller Weiſe. Bei dem Bankett waren faſt alle maßgebenden Kreiſe des Berliner öffentlichen und geiſtigen Lebens repräſentativ vertreten, neben dem diplomati— ſchen Korps, Reichs- und Staatsregierung, Wiſſenſchaft. Schrifttum, Kunſt, Theater, Fi— nanz und Wirtſchaft und eine Fülle der be— kannteſten Namen. Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, Dr. Grineme entwickelte ein geiſtig vertieftes Bild des Theaterlebens von Brahms bis zu Rein— hardt. Der franzöſiſche Botſchafter de Marge— rie feierte Max Reinhardt als einen Europäer, deſſen Kunſt übernationale Geltung gewonnen habe. Reinhardt beſchloß die Neihe der Redner mit einem tiefempfundenen Dankeswort, in dem er ſich ſelbſt als„Grenzträger auf der ſchmalen Grenze zwiſchen Schein und Wirklich⸗ keit“ bezeichnete. 0 105 *] Werbekonzert, 12.00 Zeit, 12.15 Wetter, 12.20 ö — 3 5 —