Central-Film-Palast. ————— 9 8 * U er Liebeswa! Heute Montag nochmals das prächtige Tonfilm- Programm. Der Bombenerfolg. Versäumen Sie nicht das überaus schöne Tonfilm Programm und besuchen auch Sie den Cefipa. Zer I 2. Ir Mig ia ue HMarasen 8nd J. En Lustepieisenager Juriſtiſche Wahrſprüche. Der größte Eſel iſt und bleibt, Wer Ungeleſenes unterſchreibt. Mach's ſchriſtlich! Nimm Zeugen! Laß Dich belehren. Sonſt kommt der andere zum Schwören. Mit Papieren und mit Zeugen. Kannſt Du leicht Dein Recht erreichen. Das Schimpſwort hilft nichts zur Verteidigung, Doch der Richter beſtraft's als Beleidigung. Bei Behörden iſt nichts zu erreichen Ohne das richtige Aktenzeichen. Nimm nichts auf Borg, Selbſt beim freundlichſten Mann, Wenn er mahnt, Wird auch er ein Grobian. Die Eh', die man im Leichtſinn ſchließ,, Wird lebenslänglich abgebüßt. Bunte Seitung Die letzten Wildpferde Europas. In der zweiten Hälfte des Mai findet alljähr— lich auf der Wildbahn des Herzogs von Croy bei dem Kloſter Maria Venn, das etwa 10 Kilometer von der alten weſtſäliſchen Stadt Dülmen ent— fernt liegt, der Fang der jährigen Hengſte ſtatt. Die Tiere leben hier vollkommen frei als Reſt der einſtigen, blühenden Wildpferdezucht in einem etwa 500 Hektar großen Gehege. Sie ſind die letzten Wildpferde, die man in Europa noch finden kann. Die Herde iſt 150 bis 200 Tiere ſtark. Davon werden etwa u 15 Hengſte geſangen, die zum Verkauf gelangen. Es handelt ſich um eine ver— hältnismäßig kleine, langhaarige Pferderaſſe von verſchiedener Farbe. Charakteriſtiſch iſt ein ſchwarzer Streifen, der ſich von der Mähne bis zum Schwanz hinzieht. Sie erinnern an die Shetlandponies oder die Ruſſenpferdchen, die man während des Krieges kennenlernte. Der Fang geht ſo vor ſich, daß die Herde von Trei— bern in einen offenen Fangſtall gedrängt wird. Die Fohlen werden ausgeſondert. Beim Far- der Jährlinge müſſen oft vier bis fünf Man., heljen, da ſie ſich ſchwer bändigen laſſen. Der Hengſtfang ſelbſt geſtaltet ſich jedesmal zu einem großen Volksfeſt, zu dem von Nah und Fern Beſucher herbeiſtrömen. Gegen ein geringes Ein— trittsgeld kann man dem ſeltenen Schauſpiel beiwohnen. Aus aller eit Abgeſchnittene Ohren.— Ein grauſiger 00 Fund. wib Warſchau, 31. Mai. Ein Unbekannter hat geſtern mittag bei Ujazd in der Nähe Lodz aus dem Fenſter eines Perſonenzuges ein in gelbes Papier eingewickeltes Paket auf den Bahndamm geworfen, Ein Eiſenbahner hob das Päckchen auf, öffnete es und fand darin zu ſeinem Entſetzen dreizehn Paar abgeſchnittene menſchliche Ohren. Die ſofort alarmierte Polizei bemüht ſich nun, die Identität des Paſſagiers feſtzuſtellen, der das Paket aus dem Fenſter geworfen hat.— bisher allerdings ohne Erfolg. Das Fahndungsamt der Lodzer Wojwodſchaft hat Schreiben an verſchie— dene Univerſitäten gerichtet, in denen gefragt wird, ob in den dortigen anatomiſchen Inſtitu— ten jüngſt eine große Anzahl menſchlicher Ohren äbhanden gekommen iſt. Der geheimnisvolle Vor. fall hat begreiflicherweiſe ſtarke Erregung her— vorgerufen, da er zu verſchiedenen Gerüchten Anlaß gibt. Neuer Lynchverſuch in Oklahoma. wib Newyork, 31. Mai. Ausſchreitungen, wie ſie vor kurzem in Sherman in Texas vorgekom— men ſind, werden jetzt aus Chickaoha(Oklahoma) gemeldet. Etwa 1000 Perſonen verſuchten geſtern die Juſtiz an einem Neger auszuüben, der we— gen eines Ueberfalls auf eine weiße Frau im Gefängnis ſaß. Die Menge zertrümmerte das Ge— fängnistor und drangen in den Hof ein und berannte dann die Stahltür, die allen Angriffen trotzte. Inzwiſchen traf berittene Polizei mit Ma— ſchinengewehren ein, die die Menge zurücktrieb. Die Lage iſt jedoch immer noch ſehr geſpannt. e, Furchtbares Verkehrsunglück in Chile. 1342 6 Tote. witb San Diego, 31. Mai. Bei einem Zuſam— menſtoß zwiſchen einem Zuge und einem Laſt— kraftwagen an einem Bahnübergang bei Vina del Mar wurden ſechs meszonen getötet und meh— rere verletzt. 70 Mord bei der Stadt Belgern. wtb Torgau. 31. Mai. In der Nähe der Stadt Berlgern wurde am Himmelfahrtstage die Lei— che eines ca. 40jährigen Mannes aus der E. geborgen. Der Tote weiſt eine Schußverletzung am Hinterkopf auf. Seine Perſonalien ſtehen noch nicht feſt. Man vermutet in ihm einen Ma— jor von Bergen aus Kötzſchen- Broda bei Dres⸗ den, der vermißt wird. Der Vermißte verließ vor einigen Tagen ſeine Wohnung, um bei der Bank einen größeren Geldbetrag abzuholen und iſt ſeit- dem nicht zurückgekehrt. Motorboot mit 59 Perſonen gekentert. Santa Monica(Californiei), 31. Mai. In der Nähe der Küſte iſt geſtern nachmitt ig ein mit 59 Perſonen beſetztes Motorboot geken⸗ tert. Ein großer Teil der Inſaſſen konnte ge⸗ rettet werden, doch ſind, ſoweit ſich bisher über⸗ blicken läßt, mindeſtens 10 Perſonen ertrunken. wib Santa Monica, 31. Mai. Von den 59 Paſſagieren des gekenterten Moto cbootes ſind nunmehr bis auf 13 alle gerettet. 22 mußten ins Lrankenbaus gebracht werden. f 1 0 Die Fußballmeiſter Europas. Die vorläufige Liſte der europäiſchen Fapball— meiſter iſt: In Ungarn iſt der Titel an den Mitropa— Cupſieger Ujpeſt Budapeſt gefallen, der im letzten Spiel Attila 411 ſchlug. Oeſterreichs Meiſter heißt wieder einmal Rapid Wien. Rapid ſchlug im letzten Spiel den Sportklub überlegen 5:1 und erreichte 20 Punkte. Auch in der Schweiz iſt bereits die Gutſchei— dung gefallen. Der Altmeiſter Servette Genf ſicherte ſich bereits nach drei Endſpielen unge— ſchlagen den Titel. Zum erſten Male gegen Frankrei⸗ Fußball⸗Länderkampf 1931 in Paris. Der DFB. hat die Einladung Frankreichs zu einem Länderkampf 1931 in Paris ange— nommen. Damit ſteht zum erſten Male ſeit der Gründung des DFB. eine Begegnung dieſer beiden Nationalmannſchaften bevor. Annä— hernd 80 Länderſpiele ſind vom DFB rbereits durchgeführt worden, aber zu einem Treffen Deutſchland— Frankreich war es bis jetzt noch nicht gekommen. 19—* Refultate. * Deutſche Fußballmeiſterſchaſt. Cacht Frankfurt— Holſtein Kiel 1. FC. Nürnberg— Schalke 04 Dresdener SC.— Sp. Vgg. Fürth Köln⸗Sürlz 07— Hertha-BSC. Aufſtiegſpiele. Grupe Heſſen: Urberach— Oiympia Worms Gruppe Main: 3 Heuſenſtamm— Fechenheim Vikt. Aſchaffenburg— 60-94 Hanau Gruppe Nordbayern: FC. Selb— FC. Fürth Gruppe Südbayern: SSV. Ulm— S. Augsburg Gruppe Saar: St. Ingbert— Gersweiler Dillingen— Kreuznach Gruppe Württemberg: Nürtingen— Zuffenhauſen Eßlingen— Niefern Gruppe Baden: FV. Kehl— FC. Konſtangz Geſellſchaftsſpiele. Samstag Worcatia Worms— München 1860 FSW. Frankfurt— Rotweiß Frankfurt Kickers Offenbach— 1. FC. Rödelheim Union Niederrad— Germ. Schwanheim Fortuna Düſſeldorf— VfR. Heilbronn Spogg. Schramberg— SC. Freiburg SV. cken— Spfrd. Saarbrücken D ο O n S D D Sonntag SV. Wiesbaden— SSV. Elberſeld Haſſia Bingen— Spogg. Mundenheim Germania Bieber— Pf. Neu-Iſenburg Mannheim 08— Kickers Offenbach FC. Pirmaſens— Karlsruher FV. Bayern München— Hamburger SV. VfR. Mannheim— SV. Waldhof Boruſſia Neunkirchen— 1. FC. Idar Boruſſia Fulda— Griesheim 02 e l NS LUS Vorſchlußrunde um die DT.⸗Meiſterſchaft. Männer-Handball. MTV. Braunſchweig MTV. Königsberg 6:3 TSV. 67 Leipzig—F V. Frieſenheim 4:6 Um die Deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft. Süddeutſchlands Enttäuſchung. Das gute Abſchneiden unſerer drei ſüddeut⸗ ſchen Vertreter in der erſten Runde hatte in ſüd. deutſchen Sportkreiſen einen kräftigen Optimis— mus erweckt und umſo größer iſt infolgedeſſen die Enttäuſchung, die am geſtrigen Sonntag die zweite Runde der deutſchen Meiſterſchaft für un. ſeren Verband brachte. Zwei von unſeren drei Vertretern wurden aus dem Rennen geworfen, ſo daß wir jetzt für die Vorſchlußrunde nur noch einen Vertreter im Kampf haben. Was wir nach den ſchlechten Leiſtungen der Frankfurter Ein- tracht bei der erſten Runde befürchtet hatten. iſt tatſächlich eingetroffen und der ſüddeutſche Mei⸗ ſter iſt alſo auch in dieſem Jahre nach alter Tra- diion ſchon vorzeitig ausgeſchieden. Beſſer ſchlu— gen ſich da ſchon die Fürther mi tdem Dresdener Sportelub in Dresden, die nach erbittertem tor— reichem Kampfe erſt nach Spielverlängerung un⸗ terlagen. Dieſer gewaltige Kampf brachte leider auch wieder Herausſtellung von Spielern. Wir wollen nicht hoffen, daß dieſe für eine deutſche Meiſterſchaft ſehr unerfreulichen Begleiterſchei⸗ nungen ſich einbürgern. Auch das dritte Spiel unſerer ſüddeutſchen Vertreter brachte eine Ue— berraſchung, denn daß der 1. FC. Nürnberg ſei⸗ nen Gegner Schalke 04 ſo überlegen abfertigen würde. hatte man doch nicht erwartet. Der Club ſcheint, wie ſo oft ſchon, wieder in alter Friſche zu ſein, wenn es gilt. Das iſt für die Ausſichten in Süddeutſchland um ſo erfreulicher, da ja nun der alte Kämpe aus Nürnbera der Träger der . Si Ee A einzigen und letzten Hoffnung unſeres Verban- des iſt. Das Treffen in Köln konnte nicht zur Entſcheidung gebracht werden trotz Spielverlän. gerung. 1. F. C. Nürnberg—Schalle 04 612(31.) Der Klub gewann ſein Zwiſchenrundenſpiel in ganz überlegener Weiſe und hat ſeine begrün. dete Anwartſchaft auf eine ſechſte deutſche Mei— ſterſchaft beſtätigt. Das zu Beginn ganz hervor- ragende Spiel zwiſchen den techniſch und taktiſch überlegenen Nürnbergern und den ſchnellen, ſchußgewandten Weſtdeutſchen hielt leider nicht bis zum Schluſſe an, da der Kampf von einigen unliebſamen Zwiſchenfällen unterbrochen wurde. Die ungenügende Routine einiger Schalker Spie. ler verwandelte ſich nach den erſten Mißerfolgen in harte und gefährliche Spielweiſe dem linken Verteidiger von Schalke, Zajons, wegen Tät— lichteit in der 43. Minute den Platzverweis ein— brachte. Hornauer war nach dieſem Zwiſchenfall der Leidtragende. Er humpelte im verletzten Zu— ſtande auf dem Felde herum, erholte ſich aber ſpäter wieder einigermaßen. In der zweiten Halbzeit wurde die nur noch zehn Mann ſtarke Mannſchaft ber Weſtdeutſchen erheblich zurückgedrängt, ſo daß der Spielverlauf teilweiſe recht eintönig wirkte. Als ſchließlich nach einm unglücklichen Zuſammenſtoß zwiſchen Weiß und Böcke der Letztere verletzt ausſcheiden mußte, ſpielten die Weſtdeutſchen während der letzten Viertelſtunde nur noch mit neun Mann. Die Nürnberger Mannſchaft hatte im Sturm diesmal ihren beſten Teil. Die Wiedereinſtellung von Hornauer ergab für den Angriff des deut— ſchen Altmeiſters eine bedeutende Ehröhung ſei— ner Durchſchlagskraft, zudem waren Reinmann und Schmidt ſowie Wieder, Weiß bedeutend beſ— ſer als ſonſt. In der Läuſerreihe war Kalb der taktiſch beſte Mann. Die Hintermannſchaft arben tete recht gut. Stuhlfauth konnſe die beiden Ge— gentreffer der Weſtdeutſchen nicht verhindern. Bereits in der 11. Minute gingen die Nürn— berger durch Wieder in Führung. Fünf Minu— ten ſpäter erhöhte Schmidt 2 auf 2:0. In der 18. Minute ſchoß Kuzorra ſcharf auf das Tor. Stuhl— fauth vermochte den Ball nur abzuklatſchen, ſo daß der hinzueilende Linksaußen Rothardt im Nachſchuß verwandeln konnte. Nach einer kurzen Drangperiode der Gäſte übernahm der„Club“ wieder das Kommando und Schmidt ſtellte in der 5 Minute das Halbzeitergebnis von 3:1 Toren r. Bald nach der Pauſe erhöhte Hornauer auf 4:1. Kalb hatte einen Strafſtoß prächtig vor das gegneriſche Tor gegeben, Hornauer nahm den Ball auf und jagte ihn mit einer geſchickten Dre— hung unhaltbar unter die Latte. Ein feiner Al- leingang des Linksaußen Weiß ergab in der 52. Minute das fünfte Tor und in der 76. Minute gelang Hornauer der ſechſte Treffer. Die Nürn- berger ſpielten von jetzt ab ziemlich verhalten, ſo daß die Gäſte leicht aufkommen konnten. Ein Durchbruch des Mittelſtürmers Tibulſki verhalf den Weſtdeutſchen kurz vor Schluß zum zweiten Gegentor. Vor 15 000 Zuſchauern ausgezeichnet. Die Fußballmeiſter Europas. Auch die Meiſterſchaft der Tſchechoſlo— wakei iſt entſchieden, Slavia Prag hat wieder einmal den erſten Platz beſetzt. Einige Vorentſcheidungen ſind in Jug o— ſlawien gefallen, wa Hask Agram Meiſter von Zagreb und der ungeſchlagene Belgrader Sport— klub Meiſter von Belgrad wurden. Dieſe beiden Mannſchaften werde auch bei den Endſpielen um die Landesmeiſterſchaft die Hauptrolle ſpielen. In Polen und in den nordiſchen Län⸗ dern haben die Meiſterſchaftsſpiele erſt vor einigen Wochen ihren Anfang genommen. Italien ſtehl dicht vor dem Abſchluß der Kämpfe. Der Titel wird Ambroſiana nicht mehr zu nehmen ſein. Für das Endſpiel um die ſpaniſche Mei— ſterſchaft haben ſich Bilbao AC und Espagnol Barcelona qualifiziert. Die beſten Ausſichten, Meiſter von Holland zu werden, hat zur Zeit Ajax Amſterdam. England: Meiſter der erſten Liga: Shef⸗ field Wednesday; Pokalmeiſter: Arſenal; Meiſter der zweiten Liga: Oldham Athletic. Schottland: Glasgow Rangers und Pokalmeiſter). Frankreich: Belgien: CS. leitete Fuchs Leipzig (Liga⸗ FC. Sete(Pokalmeiſter). Brügge. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 357 Stück Verkauft: 278 Stück Milchſchweine das Stück 25— 40 Mk. Läufer das Stück don 42—50 Mk. Empfehle: Prima glanzheller Apfelwein Ltr. 50 Pfg. Malaga Fl. 1.30 Mk. Wermut Fl. 1.50 Mk. Weißwein— Rotwein— Liköre. Lebensmittelhaus Peter Roschauer Zum Rebſtock. Speiſezimmer 250 u. 375 Mk. 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Rektor Mayr, Festpräsident. p d dd up rug& Addy dmiap didi du uv d (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) viernheimer Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 10 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schrifkleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zeppelin zur Heimfahrt geſtartet wtb Lakehurſt, 2. Juni. Um 8.45 Uhr abends Oſtnormalzeit begann die Herauszie⸗ hung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ aus der Luftſchiffhalle zum beweglichen Ankermaſt. Um 9.12 Uhr erfolgte dann der Start. Tagesnachrichten Fleiſchvergiftungen in Düſſeldorf. wib. Düſſeldorf, 2. Juni. Im Stadtteil Urdenbach ſind nach dem Genuß von Hackfleiſch und Wurſt fünf Familien unter Vergiftungs— erſcheinungen erkrankt und mußten ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Eine Unter⸗⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Wiederbelebung lach elektriſchen Unfällen er preußiſche Miniſter für Handel und Ge⸗ werbe hat im Einvernehmen mit dem Wohlfahrts- miniſter in einem Erlaß an die nachgeordneten Slellen folgendes ausgeſührt: Der Reichsminiſter des Innern hat mir von einer an das Reichsgeſundheitsamt gerichteten Eingabe der Berufsgenoſſenſchaft für Feinmecha— nit und Elektrotechnik in Berlin Kenntnis gege— ben. In dieſer Eingabe wird auf die nach elek— triſchen Unfällen mehrfach gemachte Beobachtung aufmerkſam gemacht, daß die hinzugerufenen Aerzte ſchon nach wenigen Minuten den Verun— glückten für tot erklärten und weitere Wiederbe— lebungsverſuche für zwecklos hielten. Die Be—⸗ rufsgenoſſenſchaft hält es für zweckmäßig. daß die Aerzteſchaft darauf hingewieſen wird. mög⸗ lichſt lange, jedenfalls, wie die bisherigen Vor— ſchriften lauten, zwei Stunden lang Wiederbele— bungsverſuche auszuführen. wenn nicht vorher Lebenszeichen eintreten. Anſchließend wird vom Reichsminiſter des Innern ausgeführt:„Wenn es mir nicht überflüſſig erſcheinen will, die Aerzte— ſchaft erneut auf die Wichtigkeit langdauernder Wiederbelebungsverſuche bei elektriſchen Unfällen hinzuweiſen, ſo glaube ich einen Anlaß hierzu daraus entnehmen zu ſollen, daß neuerdings auch in dem einſchlägigen Schrifttum wieder häu⸗ ſiger und nicht nur für elektriſche Unfälle die Auf⸗ faſſung vertreten wird, daß auf Anordnung der hinzugezogenen Aerzte unter Umſtänden noch ausſichtsreiche Wiederbelebungsverſuche abgebro— chen würden. Es ſoll nicht verkannt werden, daß namentlich in Laienkreiſen, eine weitverbrei— tete Ueberſchätzung der Wiederbelebungsmöglich— leit wie überhaupt der Erfolgsausſichten bei lange fortgeſetzten Wiederbelebungsverſuchen in ſlchen Füllen herrſcht. in denen tatſächlich bereits vollkommener Atemſtillſtaud und Pulsloſigkeit be— ſtehen. Immerhin bleibt kes im Hinblick darauf, daß unter beſonderen Unmſtänden ſtundenlang dauernde Zuſtände von Scheintod tatſächlich vor— kommen können, daß ſerner über derartige Vor— lommniſſe, in denen der Erſolg der Wiederbele— bung erſt nach Stunden eintrat, namentlich im Anſchluß an elektriſche Unfälle, berichtet wird, verſtändlich, wenn in den Kreiſen der praktiſchen Reltungsarbeit eine Beunruhigung Platz gegrif— ſen hat und nicht ohne grundſätzliche Berechtigung die Frage aufgeworfen wird, ob vor Eintritt der ſekundären Todesanzeichen— insbeſondere To⸗ tenſtarre und Leichenflecke— vom Arzt das Ab— brechen der Wiederbelebungsverſuche angeordnet werden darf und ob von den Aerzten in jedem Fall dementſprechend verſahren wird. Deshalb erſcheint es mir empfehlenswert, die Aerzteſchaft erneut auf den anerkannten Grundſatz langdau— ernder Durchführung der Wiederbelebungsver— ſuche hinzuweiſen.“ Hhausgehilfin erbt 500 00 Dollar Eine arme Hausgehilfin in Budapeſt hat die ſer Tage von einer entfernten Verwandten die phantaſtiſche Summe von 500 000 Dollar, unge⸗ jähr 3,5 Millionen Schilling, geerbt. Das ältliche Mädchen vermag die Höhe dieſes Betrages gar nicht zu ermeſſen, denn es hat ſein Leben lang nie einen überflüſſigen Groſchen beſeſſen; es mangelt ihm auch an Verſtändnis, um die ganze Größe ſeines Glückes richtig einzuſchätzen. „Die glückliche Erbin heißt Joſeſine Takacs Ihren Dienſtpoſten hat ſie trotz der Rieſenerb⸗ ſchaft nicht aufgegeben, denn ſie meint, daß man doch arbeiten müſſe; ſie ſei ſeit ihrem fünfzehn; zen Lebensjahr an Arbeit gewohnt und könne dieſe auch in Zukunft nicht miſſen. Das Ganz dommt der armen Hausgehilfin wie ein ſchöner Traum vor und ſie weiß noch immer nicht, wa⸗ ſie mit dem vielen Gelde anfangen ſoll. Vor vielen Jabten wanderte ihre Couſin. 8 nach Amerita aus, um dort ihr Gluck zu ver ſuchen. Längere Zeit hörte ſie nichts von dem Mädchen, bis eines Tages aus Newyork ein Schreiben eintraf, daß das Mädchen ſich mi einem reichen Amerikaner namens White ver heiratet habe. Vor einigen Wochen erhielt nun die Takacs eine amtliche Zuſchrift der ungar! ſchen Geſandtſchafmein Waſhington, daß ihre Cou ſine kürzlich verſtorben ſei und ſie zur Univerſar erbin eingeſetzt habe. Auf Anraten ihres Dienſt gebers betraute ſie einen Advokaten mit der näheren Nachforſchungen und da ſtellte es ſich heraus, daß die einſtige Näherin, die einen Gru benbeſitzer geheirater hatte, von ihrem Gatte, ein Vermögen von 500 000 Dollar geerbt hatte das nun ganz ihr zugefallen iſt. Das Ver mögen beſteht aus Berawerken. mehreren Häu en 3. Juni 1 Zeitung eig (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden N 5 ſern in cewyort und 200000 Douar in varem. Auf die Frage, was ſie mit dem Rieſenver mögen anfangen werde, weiß die Hausgehilfi— keine Antwort. Ihr gehen phantaſtiſche Plän im Kopfe herum. Sie will ein Altersheim für Hausgehilfinnen errichten, in Budapeſt ein gro ßes Zinshaus erwerben, aber ſelher die Arbeiten ner Hausbeſorgerin verſehen. Eine Abſchrif Teſtaments liegt bereits einem öffentlicher Notar vor, der ſich auch im Beſitz einer amtlichen Zuſchrift der ungariſchen diplomatiſchen Vertre tung in Waſhington beſindet. in der beſtätig— wird, daß Frau White ihr Vermögen der Jo ſeſine Tataes vermacht hat. Sie wird dieſe! Tage in Begleitung ihres Advokaten die Reiſe nach Newyork antreten, um dort die Rieſenerb ſchaft zu übernehmen Der Verluſtvortrag bei der Einkommenſteuer Die ſeit längerer Zeit angekündigte Ver⸗ ordnung zur Beſeitigung von Härten bei der Anwendung der Vorſchrift fähigen Verluſtvortrag(ſiehe „Frkft. Ztg.“) iſt nunmehr vom Reichsminiſter der Finanzen unterm 18. Mai veröffentlicht worden. Sie beſtimmt auf Grund des Para⸗ graph 108, Abſ. 2 20., daß Einkommenſteuer— pflichtige den Abzug gemäß Paragraph 15, Abſ. 1, Nr. 4 Einkscceſ.(Novelle vom 19. Juni 1929) auch für die erſten 15000 Mark der nicht zur Beſeitigung des Verluſtes ver- wendeten Beträge verlangen können. In einem an die Finanzbehörden gerich— teten Erlaß vom 18. Mai 1930(S. 2209—7) bemerkt der Reichsfinanzminiſter zur Ver⸗ orbnung u. a. folgendes: Nach dem Geſeß vom 29. Juni 1929 gilt der Verluſtvortrag nur für die zur Beſeitigung des Verluſtes»erwendeten Beträge. alſo nicht für Ausſchüttungen und Privatentnahmen. Duich die Verordnung werden die erſten 15000 Mark der zum Verbrauch en'nemmenen oder aus anderen Gründen nicht zur Beſeitigung des Verluſtes verwendeten Beröge den hier⸗ zu tatiächlich verwendeten Veträgen gleich— ſtellt. Eine Prüfung der Frage, ob der Abzug des Verluſtvortrages zuläſſig iſt, d. h. inwie⸗ weit Beträge zur Beſeitigung des Verluſtes verwendet worden ſind, unterbleibt nach der VO. in allen Fällen, in denen der vortrags— fähige Verluſt 15000 Mark nicht überſteigt. Bei allen buchführenden Gewerbetreibenden und Landwirten, bei denen ein Verluſtvortrag von nicht mehr als 15000 Mark feſtgeſtellt worden iſt, iſt alſo der feſtgeſtellte Verluſtvor— über den abzugs⸗ Nr. 219 der trag vom Einkommen in voller Höhe abzugs— fähig. Eine Prüfung, ob die durch den Verluſt herbeigeführte Minderung des Betriebsvermö— gens wieder beſeitigt iſt, iſt künftig nur in den Fällen vorzunehmen, in denen der vortrags⸗ fähige Verluſt 15000 Mark überſteigt, und auch in dieſen Fällen ſind die erſten 15000 Mark des vortragsfähigen Verluſtes ohne weiteres abzugsfähig. Der Teil des vortragsfähigen Verluſtes, der über 15000 Mark hinausgeht, darf wie bisher nur inſoweit abgezogen wer— den, als Beträge zur Beſeitigung des Verluſtes verwendet worden ſind. Die Verordnung findet erſtmalig bei der Frühjahrsveranlagung 1930 Anwendung und zwar ohne erneuten Antrag des Steuerpflich— tigen. In den wenigen Fällen, in denen die in Frage kommenden Veranlagungen ſchon rechtskräftig geworden ſind, und die nachträg— liche Anwendung der Verordnung beantragt wird, ſoll nach Weiſung des Miniſters in ſinn— gemäßer Anwendung des Paragraph 214 AO. die Veranlagung zugunſten des Steuerpflich— tigen berichtigt werden. In dem Erlaß wird ſchließlich noch darauf hingewieſen, daß der Abzug des Verluſtvor— trags durch die Beſteuerung nach dem Ver— brauch nicht illuſoriſch gemacht werden darf. Für das Jahr, in dem der vorgetragene Ver— luſt vom Einkommen abgezogen wird, kommt alſo eine Beſteuerung nach dem Verbrauch im allgemeinen nicht in Frage. Für die Jahre, in denen ein Verluſt entſtanden iſt, verbleibt es hinſichtlich der Beſteuerung nach dem Ver— brauch bei den bisherigen Beſtimmungen. Hochſpannung in Italien Von unſerem Römiſchen Mitarbeiter: Was iſt eigentlich in Italien los? Das iſt die erſtaunte Frage, die man allgemein in Europa hört. Und die beſorgten Erkundi⸗ gungen, die von ringsum an die Auslands- vertreter in Rom dringen, beweiſen, daß man ſich nicht überall ein klares Bild von der Lage zu machen weiß. Zunächſt iſt dazu ſagen, daß der Wirt⸗ ſchaftsdruck, der auch Italien mitnimmt, hier nicht lähmender empfunden wird, als in ande⸗ ren Ländern, eher weniger, die Urſachen für das Gefühl der Hochſpannung ſind, ⸗alſo nicht ſo ſehr dort zu ſuchen. Es iſt diesmal ſicherlich auch nicht eigent— lich das Bedürfnis Muſſolinis, ſeine Getreuen aufzupeitſchen und anzuſpornen. Aber täglich macht ſich ſtärker der Mangel einer ernſten und ausgleichend wirkenden Oppoſition geltend. Eine Auseinanderſetzung über die brennenden außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Probleme iſt dringend nötig. Aber da das faſchiſtiſche Syſtem dieſe Ausſprache im Innern nicht dul⸗ det, muß es ſie nach außen verlegen, um dann eine große Volksabwehr gegen Angriffe von außen einleiten zu können. Muſſolini hat die erregten Aeußerungen in der franzöſiſchen Preſſe diesmal ſo gut wie völlig ſelbſt heraufbeſchworen. Daran hat er dann wieder die große Mailänder Proteſtkund— gebung entzündet. Es waren in Mailand und Florenz, das muß man ſagen, wirklich impo— nierende Maſſen aufgeboten worden, und das ungewöhnlich ſchlechte Wetter forderte nicht alltägliche Opfer von den Teilnehmern. Un— gewöhnlich war aber nicht minder, daß Muſſo— lini in ſeiner Mailänder Rede, deren Wellen noch recht nachhaltige Kreiſe ziehen dürften, die anweſenden ausländiſchen Journaliſten, die er tags zuvor empfangen hatte, direkt zu einem Dementi in ihrer Heimat aufforderte. Wenn er verlangte, daß ſie die Falſchmeldung über einen Belagerungszuſtand in Mailand widerriefe, ſo wird dagegen nichts einzuwen— den ſein. Aber hinter die poſitive Seite des Demen— tis wird man wohl einige Fragezeichen ſetzen dürfen, wenn er verlangt,„ins Ausland die lautere Wahrheit der Tatſache zu berichten, die lautet: daß in Italien Volk und Regime, Volk und Faſchismus, eine einzige unauflös⸗ liche Wirklichkeit ſind, wie dieſe unüberſehbare Menſchenmenge hier beweiſt.“ Der Beweis iſt durch dies befohlene Maſſenaufgebot für einen nüchternen Beobachter, denn doch noch nicht erbracht. Man wird ſich auch deſſen erinnern, daß Mailand z. B. beim Volksentſcheid über die Kammer auffallend ſchlecht abſchnitt, und DDr NN N e ee neee eee 5 7 r 2 1 4e. Jahrgang daß gerade hier trotz allem eine bisher un— überwundene Oppoſition immer wieder bemerk— bar wird. g Im übrigen wird man es, auch wenn Muſ⸗ ſolini betont, daß Italien ſich mit ſeinen Feinden von geſtern voll und loyal ausgeſöhnt u. mit einigen von ihnen aufrichtige Freund⸗ ſchaft geſchloſſen habe, ja gerade dann be— dauern, daß Italien immer noch den unſeligen 24. Mai zum Gegenſtand einer Feier— und einer ſolch ſäbelraſſelnden!— macht. Muſſolini ſucht dem Feſtakt die Spitze ab⸗ zubrechen, indem er den 24. Mai als einen „Schickſalstag“ bezeichnet, an dem„die italieniſche Revolution begonnen hat, in der die italieniſche Nation die Rolle des bloßen Zuſchauers aufgegeben hat, um endlich zum Protagoniſten auf der Bühne der Geſchichte zu werden. Der Faſchismus wurde durch den In— tervent vorbereitet. Der Intervent kündigte den Marſch auf Rom an.“ Vielleicht war es ſogar Muſſolinis Abſicht, daß dieſe Rede etwas von dem unſeligen Eindruck verwiſchen ſollte, den Italiens Kriegseintritt bei allen Mittel- mächten trotz ſpäterer Freundſchaftsbeweiſe hinterlaſſen hat. Es muß bei allen Freunden des Friedens bedenklich ſtimmen, wenn der Duce ausruft: „Dies Regime, das ein ſolches des Volkes iſt, erregt nicht nur Bewunderung, ſondern auch Neid und heute eine gewiſſe Furcht. Wir ſind aus Verſailles mit einem verſtümmelten Sieg davongegangen, doch der Sieg iſt noch in un— ſerer Fauſt. Er wurde in den diplomatiſchen Frotolollen verſtümmelt, doch in unſeren Ar⸗ men und in unſeren Herzen iſt er nicht ver— ſtümmelt.“ Durch dieſe Rede iſt auf alle Fälle eine italieniſch-franzöſiſche Auseinanderſetzung, auch wenn Frankreich ſie wieder hinausſchieben wollte, nunmehr erneut akut geworden. Zwei weitere Opſer in Lübeck. wib Lübeck, 2. Juni. In der Zeit von— abend bis heute ſtarben zwei weitere Säuglinge an den Folgen der Calmette- Fütterung Die Zahl der Todesopfer iſt damit auf 24 geſtiegen. Er— krankt ſind zurzeit 104 Kinder. gebeſſert 37. ge⸗ ſund, bezw. unter ärztlicher Beobachtung 80 Säuglinge. Unbekannt iſt der Geſundheitszu— ſtand eines Kindes. Schwere Bluttat in Chicago. eb Newyork, 2. Juni. Nach einer Meldung aus Chicago hat ſich dort am Sonntag eine furcht⸗ bare Bluttat ereignet, die ein Zeichen des wie⸗ deraufflackernden Bandenkrieges der Verbrecher— welt iſt. Vor dem Hotel Manning fuhr ein Kraft wagen vor, aus dem Verbrecher mit einem Ma— ſchinengewehr durch das Fenſter des Speiſeſaals auf eine am Tiſch ſitzende Gruppe von fünf Per⸗ ſonen feuerten. Drei Männer wurden auf der Stelle getötet ein vierter und eine Frau wurden ſchwer verwundet. Nach der Tat ergriffen die Verbrecher die Flucht und entkamen. Tornadokataſtrophe in Neu-Mexiko. wib Las Wegas(Neu-Mexiko). 2. Juni. Ein Tornado ſuchte am Sonntag Wagonmound(Neu- Mexiko) heim. Es wird berichtet. daß ſechs Per- ſonen getötet wurden und daß die halbe Stadt in Ruinen liegt. Eine vierköpfige Familie tot aufgefunden. witb. Wohlau, 2. Juni. Als geſtern der Hilfsaufſeher am hieſigen Zuchthaus, Wohl⸗ mann, nicht zum Dienſt erſchien, begab ſich ein anderer Aufſeher nach ſeiner Wohnung. Auf ſein Klingeln wurde ihm nicht geöffnet, ſodaß Polizei herbeigeholt wurde, die die Wohnung gewaltſam öffnete. Es bot ſich ein fürchterlicher Anblick. Vier Mitglieder der Familie lagen auf der Diele des Zimmers, der Mann, die Frau, das 9⸗jährige Mädchen und ein zwei⸗ jähriger Sohn waren durch Gas vergiftet. Alle vier waren bereits tot. Die Einzelheiten des Vorfalls ſind noch nicht bekannt. Urteil im Seileis⸗Progecg Prof. Lazarus freigeſprochen. wtb. Berlin, 2. Juni. Im Zeileis⸗ rozeß wurde heute das Urteil gefällt. Die Klage Zeileis gegen Prof. Lazarus wurde kostenpflichtig abgewieſen. Kürtens Selbſt⸗ bezichtigungen Düſſeldorf, 2. Juni. Die polizeilichen Ver⸗ nehmungen des Düſſeldorfer Mörders, die nach amtlicher Verlautbarung bereits als abge⸗ ſchloſſen galten, werden noch immer fortgeſetzt. Es berührt eigenartig, ſo ſchreibt die„N. B. L.“, daß neben der Anterſuchung unaufgeklärter Mordfälle, die bis 27 Jahre zurückliegen, auch außerordentlich eingehend die nicht zur Aus⸗ führung gekommenen, nur als beabſichtigt von Kürten angegebenen verfolgt wurden, ohne daß eine Wahrſcheinlichkeit beſteht, dieſe Mord⸗ abſichten Kürtens durch Beweismaterial zu erhärten. Der heutige Polizeibericht gibt bekannt, daß Kürten den Plan gefaßt hatte, eine Witwe mit mehreren Kindern, die er ſchon längere Zeit kannte, am 18. April 1930 zu töten. Die Ausführung ſei dadurch vereitelt worden, daß ein Sohn der Witwe an dem Tage nicht an— weſend war und Kürten nur dadurch belegt, daß er an dem betreffenden Tage eine Mord— waffe bei ſich getragen haben will. Es liegt die Gefahr nahe, daß Kürten aus einem krank— haften Geltungsbedürfnis heraus ſein Schuld— konto ins Unermeßliche ſteigern will, um noch möglichſt lange das Ohr der Oeffentlichkeit in Anſpruch zu nehmen. Unliebſame Vorkommniſſe Betrunkene Franzoſen.— Sie ſchlagen. 0 0 Kaiſerslautern, 3. Juni. In der Nacht zum Sonntag 12 Uhr wurde ein auf dem Heimweg vom Zirkus befindliches 15jähriges Mädchen von franzöſiſchen Soldaten und einigen franzöſiſchen Ziviliſten angeſprochen. Obwohl das Mädchen ſich gegen weitere Beläſtigungen wehrte, verfolg— ten die Franzoſen das junge Mädchen. Ein zu— fällig vorübergehender junger deutſcher Mann, der den Vorfall beobachtet hatte, ſchloß ſich dem Mädchen zum Schutze an. In der Spittelſtraße wurde auch der junge Mann von einem ſranzöſi— ſchen Soldaten angeſprochen und als der junge Mann erwiderte, man möchte ihn in Ruhe laſ— ſen, ſchlug der Soldat auf ihn mit der Fauſt. Auch einer der franzöſiſchen Ziviliſten drang auf den Deutſchen ein und verſuchte ihn zu ſchlagen, doch konnte der Schlag des Franzoſen, der übri⸗ gens betrunken war, abgewehrt werden und er ſtürzte zu Boden. Unterdeſſen kam eine deutſche Polizeiſtreife, die den Streit ſchlichtete und einen vorübergehenden franzöſiſchen Offizier in Kennt— nis ſetzte. Dieſer nahm die Soldaten und Zi— viliſten mit zur Gendarmerie. Der junge deut— ſche Mann erlitt leichtere Verletzungen. Dieſer Vorfall iſt umſo bemerkenswerter, als die Franzoſen die freche Stirn beſaßen, erſt in den letzten Wochen, alſo kurz vor der Räumung unſerer Pfalz Deutſche vor ihr„hohes“ Gericht; zu zitieren und wegen Geringfügigkeiten zu ver— urteilen. Vorfall in Kaiſerslautern werden jedoch ohne Strafe davonkommen. Es wird Zeit, daß die unangenehmen fremder Gäſte bald ganz von uns ſort ſind. Ueberfallkommando bei Max Reinhardt enb Berlin, 2. Juni. Am Montag nachmit⸗ tag wollte, wie das„Tempo“ berichtet, ein Irrſinniger in die Wohnung Max Reinhardts im Bellevue-Schloß eindringen, nachdem er den Die übermütigen Franzoſen von jenem Profeſſor zuvor im Theater vergeblich geſucht hatte. Der Mann, ein ehemaliger Hausdiener, deſſen Perſonalien noch nicht genau feſtgeſtellt werden konnten, ſtellte ſich der Wirtſchafterin als Max Reinhardt vor und erzählte, er wol⸗ le ſeinen beſten Freund und Namensvetter, der hier wohne, den„anderen“ Max Reinhardt, dringend ſprechen. Sein Freund habe ihm noch nicht einmal zum Jubiläum gratuliert. Die Wirtſchafterin war ſchrocken. Sie verſuchte, dem Mann gütlich zu⸗ zureden, doch da bekam dieſer einen Tobſuchts⸗ anfall. Während ſich die Wirtſchafterin mit dem Irrſinnigen auf dem Flur beſchäftigte, wurde das Ueberfallkommando herbeigerufen. Den Polizeibeamten gegenüber leiſtete der Mann keinen Widerſtand; er ließ ſich ruhig aus dem Schloß führen. nicht wenig er⸗ Mit 8 000 Mark Lohngeldern geflüchtet. wib. Bochum, 3. Juni. Der 27jährige Auge⸗ Lohngeldern der Zeche Lothringen in Bochum ſlüchtig geworden. Nachforſchungen nach dem De⸗ fraudanten ſind bis jetzt ergebnislos verlauſen. Vier Perſonen durch Blitzſchlag getötet. Zwei ſchwer verletzt. wtb Pilſen, 2. Juni. In Blatnitz ſchlug bei einem Gewitter geſtern abend der Blitz in einen Baum, unter dem mehrere Perſonen Schutz vor dem Unwetter geſucht hatten. Drei Perſonen. zwei Mädchen und ein junger Mann, wurden auf der Stelle getötet, drei weitere verletzt. Von den Verletzten iſt inzwiſchen noch ein 16jähriges Mäd— chen geſtorben, zwei der Verletzten ringen mit dem Tode. 1 Urteil im Seileis⸗Prozeß In der ſehr ausführlichen Urteilsbegründung ging Landgerichtsdirektor Dr. Kohler davon aus, daß die von den Klägern angeſtellte Unterlaſſungsklage nur noch einen doppelten Inhalt gehabt habe, und zwar lediglich die Behauptungen zu unterlaſſen, daß Prof. Dr. Lazarus das Verfahren der Kläger in Gallſpach ſtudiert und ſich in den Zeileisinſtituten in München der Behandlung nach dem Zeileis⸗ Verfahren ausgeſetzt habe, wobei in dem einen Fall an Prof. Dr. Lazarus, dem bisher ge⸗ ſunden, ein Lungenſpitzenkatarrh, im anderen Falle eine Rückenmarkskrankheit feſtgeſtellt worden ſei. Die angebliche Behauptung von Profeſſor Lazarus, das Verfahren von Zeileis in Gall⸗ ſpach ſtudiert zu haben, ergebe zwar keine Ehrverletzung, ſie ſei aber geeignet, Nachteile für den Erwerb und das Fortkommen der Kläger herbeizuführen. Das Gericht ſei aber zu dem Ergebnis gekommen, daß Profeſſor Lazarus die hier zu unterlaſſende Behauptung gar nicht aufgeſtellt, ſondern ſich darauf be— ſchränkt habe, unter Angabe der Quellen, aus denen er ſein Wiſſen geſchöpft habe, die Be— handlungsmethode als ihm bekannt zu bezeich— nen. Dabei habe er ausdrücklich betont, daß ihm der Zutritt zu dem Behandlungsraum in Gallpach ſelbſt verwehrt worden ſei. Deut⸗ licher könne nicht zum Ausdruck gebracht wer— Zurückſch den, daß ſeine Kenntnis nicht auf eigenen Wahrnehmungen im Behandlungsraum be—⸗ ruhe. Letzthin ſei die Entſcheidung von der Frage abhängig, was unter„Studium des Ver⸗ fahrens“ zu verſtehen ſei. Hiermit könne ſo⸗ wohl das Wahrnehmen des Behandlungsver⸗ fahrens, als auch die Erforſchung durch Be⸗ fragen der Patienten und im Inſtitute be⸗ ſchäftigter Perſonen gemeint ſein. Die Verwen— dung des Begriffes in dieſem Sinn werde um ſo weniger zu beanſtanden ſein, als Profeſſor Lazarus die erforderlichen Fachkenntniſſe beſitze und aus Mitteilungen anderer ſofort auf das Verfahren ſelbſt ſchließen könne. Was die Behauptung von Prof. Lazarus angehe, daß er in den Zeileis⸗Inſtituten in München nach dem Zeileisverfah⸗ ren falſch diagnoſtiziert worden ſei, ſo erweiſe ſich auch hier ein Anterlaſſungs— anſpruch der Kläger als unberechtigt. Prof. Lazarus habe keineswegs geſagt, daß beide Inſtitute Zweigſtellen des Hauptinſtitutes in Gallſpach ſeien, ſondern habe ausdrücklich darauf hingewieſen, daß dieſe Inſtitute von Schülern Zeileis' geleitet würden. Da⸗ mit entfalle die Legitimation der Kläger; denn Profeſſor Lazarus habe Zeileis mit dieſen Inſtituten wirtſchaftlich nicht identifiziert. Die Klage ſei, abzuweiſen geweſen, ohne daß es nötig geweſen wäre, in eine Erörterung des Wertes oder Unwertes des Zeileisſchen Ver— fahrens einzutreten. raubung des Beamtenkörpers penſionskürzungen für Doppelverdiener— Der Entwurf des 0 Ausgabenſenkungsgeſ enb Berlin. 2. Juni.(Eigene Meldung.) Der Entwurf eines Ausgabenſenkungsgeſetzes iſt dem Reichsrat vom Reichsminiſterium vorge— legt worden. Die über den Inhalt des Entwurfs in der Preſſe veröffentlitchen Einzelheiten beru— hen, wie wir von unterrichtete Seite erfahren, zu einem Teil auf bedauerlichen Indiskretionen. deren Urſprung mit aller Schärfe nachgegangen wird, zum anderen Teil auf phantaſievollen Kombinationen. Der Entwurf ſieht nicht einen Abbau des zur Zeit in Dienſt befindlichen, ſon— dern eine allmähliche entſprechend dem Abgang von Beamten durchzuführende Zurückſchraubung etzes FFF ⁵²˙ê— 8 0 ²³ ³¹. Ter Rumpf ums euch. Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg ⸗Saar. (49. Fortſetzung.) „Wir haben über zwei Stunden Verspätung gehabt,“ antwortete Wohlertſen. Das Motorboot war ſein Eigentum, welches er erworben hatte, um jederzeit von ſeiner ein⸗ ſam am Ufer des Locarner Sees gelegenen Villa mit der Stadt Locarno in Verbindung treten zu können. Die Herren ſtiegen ein. Der Profeſſor, wel— chen es fröſtelte, ſuchte den Schutz der kleinen Kabine auf, während Erich im Freien Platz nahm, um dieſe wundervolle Nacht ganz in ſich aufzunehmen. Schwarz lag der See da— von ſeiner Umge— bung war nichts zu erkennen; nur der Wind mit ſeinen Wohlgerüchen verkündete, daß ringsum viele Gärten liegen mußten. Im Waſſer ſpie⸗ gelten ſich die Sterne, während in ihrem Wider⸗ ſchein die Wellen leiſe zitterten, die das das Waſ⸗ ſer durchziehende Boot darin verurſachte. Geiſterhaft mit ſeinem einſingenden Geräuſch glitt es über die Fluten, pfeilſchnell aus der Dunkelheit auftauchend und in die Dunkelheit hineinſteuernd wie ein Boot des Acheron. Wohlertſen ſtand aufrecht, die Augen begierig auf einen Punkt gerichtet; noch ſah man nichts in der Gegend, wohin er blickte. Da— nach ein paar Minuten machte das Boot eine kleine Kurve, und jetzt erglänzte ganz in der Ferne am Ufer ein Licht,— noch klein und unbedeutend, aber Wohlertſen erkannte es doch. „Dort,“ rief er und faßte Grich an der Schul⸗ ter und zeigte mit dem Finger nach der Richtung des fernen Lichtſcheins,„dort wartet Elfriede auf uns!“ In den wenigen Worten lag ſo 0 keit, wie man ſie dieſem äußerlich ſo ruhigen Manne nie zugetraut hätte. Erich konnte nicht anders, er drückte die Hand des alten Herrn, der ihn in überquellendem dankbarem Gefühl umarmte.. Und jagend, im gleichmäßigen Takte des Mo⸗ tors näherte ſich das Boot dem Lichtſchein, der größer und größer wurde und in feinen, blaſſen Linien bald die weißen Säulen einer Villa und dunkles Laub erkennen ließ. Jetzt begann auch Erichs Herz ſtärker zu ſchlagen. War es Hoffnung? War es Furcht? Er wußte es ſelbſt nicht, er hatte nur eine unbe— ſtimmte Ahnung:— daß der heutige Abend wie— derum eine Wendung in ſeinem Schickſal zu be— deuten hatte. Ob zum Guten? Ob zum Böſen? Darüber dachte er nicht nach; er ließ ſich wieder einmal lenken und leiten, wie es kommen ſollte und würde, und er fühlte, daß er nicht mehr zu— rück konnte. 30. „Sie kommen! Sie kommen!“ rief die deutſche Geſellſchafterin, welche neben Elfriede auf dem Balkon der Villa weilte, ihrer Herrin zu. Sie hatte ſich weit über die Brüſtung gebeugt und das kleine Licht vom Vorderteil des Motorboo— tes durch die Nacht ſchimmern ſehen. „Endlich!“ erwiderte Elfriede und trat jetzt gleichfalls an die Brüſtung des Balkons.„Wie haben wir uns geängſtigt, weil Papa ſolange ausgeblieben iſt!“ Die beiden Mädchen blickten angeſtrengt hin⸗ aus, dem näherkommenden grünen Licht entge⸗ gen. Dann hörten ſie vom Boote aus einen See⸗ mannsruf:„Hoiho!“ Fräulein Klara die Geſellſchafterin, erwiderte ihn mit ihrer kräftigen weithin ſchallenden Stimme. Dann drehte ſie ſich um.„Sie ſehen, Fräulein Elfriede, Ihre Angſt war umſonſt!“ des Beamtenkörpers der Miniſterien um 10% vor. Auch an anderen Stellen wird, ſoweit es ſachlich möglich iſt, in dieſem Sinne vorge— gangen werden können. Penſionskürzungen ſind nur für die Doppel⸗ verdiener in einem beſchränktem Umfange vorgeſehen. Im übrigen war das Ausgabenſenkungsgeſetz ſchon von der letzten Regierung in Ausſicht ge- nommmen. Es verſucht, die Forderungen zu er— füllen, die ſeit langem vom Parlament und der Oeffentlichkeit zum Zwecke einer wirklichen Aus⸗ gabenſenkung nachdrücklichſt gefordert wurde. „Gott ſei ſeufzte die Angeredete, trat von der Brüſtung zurück und ließ ſich wieber auf das Ruhebett neben der Lampe ſinken, wo ſie ſolange geſeſſen und geleſen hatte. Sie nahm das aufgeſchlagene Buch nicht wie⸗ der zur Hand, ſie legte die Hände unter den Kopf und blickte in das Licht. Ihr Geſicht war durchſichtig weiß. von feinen, blauen Adern durchzogen; in den wunderbaren braunen Augen lag ein ſeltſamer überirdiſcher Schein; ſie trug das Haar aufgelöſt, daß es wie ein goldener, licht⸗ brauner Mantel über die ſchmaſen Schultern und über das weiße, duftige Gewand fiel, wel⸗ ches die Trägerin wie in eine Blütenwolke ein— hüllte. Der Raum, in dem die beiden Mädchen ſich befanden, war eine ſäulengetragene Veranda, im erſten Stockwerk der Villa gelegen. Rings be— ſchatteten große Palmen die Ruheſeſſel und Stühle; außer der Lampe die auf einem Tiſch⸗ chen neben Elfriedes Ruhebett ſtand, hing noch eine große, hellſtrahlende Ampel von der Decke herab, welche angezündet worden war, um dem heimkehrenden Vater auf dem See zu leuchten. Die Ampel erfüllte alles mit einem grellen Schein; die Säulen und Palmen warfen tief⸗ ſchwarze Schatten, ſo daß der ganze Raum etwas Geiſterhaftes an ſich trug; dazu die beiden, in weiße Gewänder gehüllten Mädchengeſtalten, die Einſamkeit und Ruhe ringsumher, die ernſten, hohen Zypreſſen, die über den Balkon hinaus⸗ ragten, alles vereinigte ſich, um den Eindruck hervorzurufen, als befände man ſich in einem Zauberſchloß, in einem jener ſeltſamen Märchen⸗ burgen am See, wie die Böcklin'ſchen Gemälde ſie wiedergaben. Fräulein Klara verfolgte genau das Näher⸗ kommen des Bootes bis zu einer gewiſſen Ent⸗ fernung vom Ufer, dann wurde der Ausblick durch die Bäume verhindert, welche die Anhöhe des Ufers, auf der die Villa lag, bekränzten. „Ich werde hinuntergehen, damit die Diener⸗ ſtellte Alb. Krauſe aus Bochum iſt geſtern nach⸗ mittag nach Unterſchlagung von 25000 Mark rheiniſchen Turner. D Turnvereine der Rheinprovinz, de Heſſen⸗Nauſſau, des eien e Und der Pfalz beabſichtigen, in der Nacht zum 1. Juli anſtatt ihrer Sonnenwendfeier am Johannistag auf den rheiniſchen Höhen und den Bergen der Pfalz aus Anlaß der Befreiung des heimatlichen Bodens mächtige Freudenfeuer auflodern zu las. ſen. Die Freudenfeuer auf dem großen Feldberg im Taunus und auf einem markanten Berg in der Pfalz ſollen mit beſonderen Feierlichkeiten verbunden werden. Mainz. 2. Juni. Tragiſcher Selbſt mord. Infolge geiſtiger Depreſſion, verurſacht durch wirtſchaftliche Schwierigkeiten, nahm ein hieſiger, gut angeſehener Handwerker Arſenik, um aus dem Leben zu ſcheiden. Er ſetzte ſich dann auf ein Fahrrad und fuhr nach dem Friedhof zum Grabe ſeines einzigen Sohnes um dort zu ſterben. Das Gift wirkte auch ſo, daß der Lebens. müde über dem Grabe tot zuſammenbrach. Speyer, 2. Juni. Die Sureté bleibt bis zuletzt. Bekanntlich haben die abgezoge⸗ nen Franzoſen uniformierte Gendarmerie und Geheimpolizei in den geräumten Städten zurück. gelaſſen, teils zur Aufrechterhaltung des Ordon nanzenrechts, teils zu Spionagezwecken. Wie wir hören, bleiben dieſe Organe nicht nur bis etwa 15. Juni in der 3. Zone, ſondern ſogar bis zur Aufhebung des Ordonnanzenrechtes, das vermut. lich erſt am 30. Juni ſeine Gültigkeit verliert. der franzöſiſche Kommandant der Speyerer Gar— niſon Hauptmann Galetin iſt noch nicht abberu— fen worden. Zweibrücken. 2. Juni. Die Räumung Zweibrückens. Der„Pf. Merkur“ berichtet vom Abzug auch der letzten Beſatzungstruppen, die als Wachkommando in Stärke von 20 Mann zurückgeblieben waren. In Zweibrücken befinden ſich jetzt nur noch 16 Feanzoſen, teils Gendarmen, teils Suretee-Beamte, Dolmetſcher, Offizier und Sekretär. Als letzte werden am Juni die Gendarmen die Stadt verlaſſen. Die Uebergabe der meiſten von den Franzoſen be— ſchlagnahmt geweſenen Baulichkeiten iſt bereits erfolgt, die der Kaſernen erwartet man für näch. ſte Woche. v. Dieburg,(Heſſen), 2. Juni. Die Haupt. verſammlung des Geſamt Oden. waldklubs findet am 28. und 29. Juni d. J. in Dieburg ſtatt, Im vorigen Jahre fand die Hauptverſammlung in Buchen(Baden) ſtatt. Auch das von allen Seiten günſtig zu erreichende Dieburg wird ſeinen Gäſten große Gaſtfreund ſchaft beweiſen und alles aufbieten, um den nach Tauſenden zählenden Klubgenoſſen einige ſchöne Stunden zu bereiten und die Beſtrebungen des Odenwaldklubs nachhaltig zu fördern. Die Orts. gruppe Dieburg reſp. ihr Feſtausſchuß iſt eifrig an der Arbeit, damit die viele Teilnehmer an der Hauptverſammlung mit Befriedigung auf die Dieburger Tage zurückblicken können. mögen ſie nur in großen Scharen ſich einfinden.„Friſch auf!“ v. Dieburg. 2. Juni. Heſſiſches Lande⸗ Feuerwehrfeſt. Am 19., 20. und 21. Juli dieſes Jahres, findet in der Kreisſtadt Dieburg (Provinz Starkenburg) der Heſſiſche Landes— feuerwehrtag ſtatt Der letzte Landesfeuerwehrtag wurde 1927 in Worms abgehalten; verbunden mit dem Landesfeuerwehrtag iſt das ſechzigjährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Dieburgs. Die Vorbereitungen zu einer würdigen Ausge⸗ ſtaltung dieſer Tagung ſind bereits in vollem Gange und es wird die Dieburne Bürgerſchaft Gemilse, ſuſale, Schi uοο πν˖D o malten Hufugen Hohe schmact durch wenge Jogſen aadodiuolllinee CC A 8. Tig 7* ſchaft auf dem Woſten iſt!“ ſagte die Geſellſchaf⸗ terin, ſobald ſie von der Brüſtung zurücktrat. Elfriede antwortete nicht, ſie nickte nur leiſe. Langſam hörte man die Männer die Stufen emporſteigen, welche durch dichte Taxushecken von der Anlegeſtelle des Bootes nach der Villa emporführten. Als erſter erſchien Wohlertſen im Bannkreiſe des Lichts, das Joſef in die Höhe hielt, als zweiter der Profeſſor und als dritter folgte Erich. „Ich komme ein wenig ſpät,“ ſagte Wohlert⸗ ſen in mitteilſamer Laune zu Joſef, aber dafür habe ich auch etwas mitgebracht!“ Sobald Erichs Kopf von der Lampe beleuchtet wurde, merkte man an dem Zittern des Scheines, das Joſef den jungen Herrn wiedererkannt hatte. „Der Herr Erich,“ ſagte der alte Mann ein⸗ fach und herzlich,„welch ein Glück!“ Erich ſprach nicht, er drückte dem alten Die ner nur die Hand; ihm war ſo eigen, ſo weh zu Mute; er wußte kaum, was er tat. Die geheim⸗ nisvolle nächtliche Fahrt, die zauberhafte Villa, — er befand ſich wie in einem Traume. Fräulein Klara ſtand in der geöffneten Tür des Veſtibüls und hieß die Herren willkommen. Wohlertſens erſte Frage war nach ſeiner Tochter. „Sie iſt oben auf dem Balkon, wo wir Sie er⸗ wartet haben,“ berichtete Klara. „Dann bitte, gehen Sie zu ihr und bereiten Sie ſie vor, daß wir einen Beſuch mitbringen, einen Beſuch, der ihr ſehr wert und teuer iſt.“ Klara warf einen neugierigen Blick auf die beiden Herren, die ihr noch nicht vorgeſtellt wa⸗ len; der Schimmer eines Verſtändniſſes glitt über ihr Geſicht, und ſie begab ſich ſoſ s fe Fortſetzung folat.) Mainz, 2. Juul. Befretungsfeler der e zur blechen g Turnerſchaft des beſetzten Gebietes gehörenden der Provinz an 9 1 aues aufbieten, um den Gäſten und Feuerwehr- kameraden von nah und fern einige ſchöne Stun⸗ den zu bereiten. Die Anmeldungen laufen ſchon jetzt in großer Za lein. Mit dem Landesfeuer. wehrtag iſt eine Ausſtellung von Feuerwehr⸗Ge⸗ räten und Utenſilien verbunden, die ſehr gut be. ſchickt wird und viel Sehenswertes in moderner Feuerwehr⸗Ausrüſtung bieten wird, Dieſe Aus⸗ ſtellung wird den Beſuch des Landesfeuerwehr. tages in Diehurg ſtark beeinfluſſen. Dieburg iſt ſowohl von VDarmſtadt wie Aſchaffenburg, Hanau und Frankfurt aus mit den Zügen ſehr günſtig zu erreichen. Dirmſtein, 1. Juni. Zündender Blitz. Das ſchwere Gewitter, das am Freitag die Süd. pfalz und andere pfälziſche Gebiete heimſuchte und von ſehr ſtarken Regengüſſen begleitet war, hat hier durch Blitzſchlag beträchtlichen Schaden angerichtet. Der Blitz ſchlug in die Scheune des Landwirts Peter Schloſſer ein und ſetzte ſie in Brand. Die Scheune mit allem Inhalt, Maſchi⸗ nen und Vorräten, fiel dem Feuer zum Opfer. Nach hartem Kampf mit dem wütenden Element konnten die angrenzenden Wohnhäuſer gerettet werden. 0 ol. Ludwigshafen, 2. Juni. Sturz vom Gerü ſt. Am Samstag vormittag ſtürzte ein verheirateter 26 Jahre alter Gerüſtbauer in der Gutenbergſtraße von einem Leitergerüſt aus etwa 10 Meter Höhe ab. Er erlitt einen Schädelbruch und wurde in das Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Landau, 2. Juni. Maſſendeſertion. In der elſäſſiſchen Grenzſtadt Weißenburg find zur Zeit einige Hundert algeriſche Sol⸗ daten zuſammengezogen, die ſtaffelweiſe zur Arbeitsdienſtleiſtung bei der Räumung in den franzöſiſchen Garniſonen der Pfalz eingeſetzt werden. Auch in Landau befindet ſich ein ſol⸗ ches Arbeitskommando in Höhe von etwa 100 Mann. Am Samstag und Sonntag iſt es zu einer Maſſendeſertion dieſer algeriſchen Trup— ven gekommen. Man ſpricht von etwa 40 Mann, die in kleinen Gruppen Weißenburg über die pfälziſch-elſäſſiſche Grenze verlaſſen haben und in den Bienwald entwichen ſind, um über den Rhein in das rechtsrheiniſche Deutſchland zu kommen. Schon vor langer Zeit konnte man auch in den pfälziſchen Gar— niſonen ein geſpanntes Verhältnis zwiſchen dieſen Arbeitsſoldaten und den regulären franzöſiſchen Truppen beobachten. Die franzö⸗ ſiſche Gendarmerie nahm die Verfolgung der Deſerteure auf und konnte bei Kandel ſechs Flüchtlinge aufgreifen, die ſich auf dem Wege nach dem Rheinübergang befanden. Auch in Landau wurden die Wirtſchaften, die Soldaten⸗ verkehr hatten, mehrmals nach den Flücht⸗ lingen abgeſucht. Die franzöſiſchen Behörden hüllen ſich über die Vorkommniſſe in Still— ſchweigen. ol. Pirmaſens, 2. Juni. Plötzlicher Selbſtmordentſchluß. Am Sonntag nachmittag ſtand der bei einer hieſigen Schuh— fabrik als Abteilungsleiter beſchäftigte Adam Hauck vom Stammtiſch einer Wirtſchaft mit der Erklärung auf, ſich zu Hauſe erhängen zu. wollen. Eine halbe Stunde ſpäter hatte Hauck eine Abſicht verwirklicht. Die Gründe der Tat liegen wöllia in Dunkel. ol. Mannheim, 1. Juni. Eine Räuben bande vor Gericht. In einer außerordent lichen Sitzung hatten ſich am Samstag die Teilnehmer an den Raubanfällen im Käfer— taler Walde und an der Altriper Fähre, denen auch zwei Motordiebſtähle zur Laſt ge⸗ legt werden, zu verantworten. Am 11. Dezem⸗ ber nachmittags ſtahlen der erſt 22 Jahre alte Haufmann Hermann Schweickert, der Anfüh⸗ er der Bande und der 26 Jahre alte Kan, mann Karl Eduard Reinhard ein Motorrad in der Werderſtraße, um Räubereien ausfüh⸗ ren und leicht entfliehen zu können. Am 8. Januar wurden ſie bei einem Motorraddieb— ſtahl erwiſcht, es gab eine Jagd auf die beiden Diebe, wobei Schweickert auf die Verfolger ſchoß und einen Mann namens Schmitt ſchwer am Schienbein verletzte. Mit dem 30 Jahre alten ledigen Taglöhner Konrad Rohr aus Altrip unternahm Schweickert dann am 20. Dezember den bekannten Ueberfall an der Alt⸗ riper Fähre. Die Beute betrug 3800 RM. wovon 450 RM. Rohr erhielt. Die Frau des Rohr und die Mutter Schweickerts verbrauch⸗ ten von dem Gelde und ſind deshalb der Heh— lerei angeklagt. Es folgte dann am 9. Jan. ds. Is. der Ueberfall auf den Kraftwagen: führer Bloß am Karlſtern. Hier war der 29 Jahre alte Taglöhner Johann Jakob Stock beteiligt. Bloß wurde an Händen und Füßen gefeſſelt und die Räuber fuhren mit dem Auto weg. Schweicker! iſt bereits mit vier Jahren Gefängnis, wege. örperverletzung mit To⸗ desfolge, vorbeſtraft, Reinhard wegen Münz⸗ verbrechens, Das Gericht kam zu folgenden Strafen: Schweickert neun Jahre Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt und Polizeiaufſicht; Reinhard fünf Jahre ſechs Monate Zuchthaus, und drei Jahre Ehrverluſt. Rohr zwei Jahre Gefängnis; Frau Rohr erhielt drei Monate und die Mutter Schweickerts ſieben Monate Gefängnis. Schweickert und Rohr haben ſich am nächſten Dienstag am Großen Schöffengericht in Ludwigshafen wegen Wilderns zu verant⸗ worten, Rohr hatte Schweigert ſogar erſucht, den Jagdhüter zu erſchießen, der ihn beim Wildern auf Faſanen ertappt und mit Schrot 11 hatte, Schweickert hat es aber B 5 Amerikaniſches Tob für „Graf Zeppelin“ wtb. Newyork, 2. Juni. Nach Schätzung der Blätter ſind am Sonntag mehr als 100 000 Perſonen nach Lakehurſt gefahren, um den „Graf Zeppelin“ zu beſichtigen. Die Vorberei⸗ kungen für die Rückfahrt nach Friedrichshafen ſind in vollem Gange. Die Aufnahme von Brennſtoff hat bereits geſtern begonnen, die Nachfüllung mit Waſſergas erfolgt heute. Un⸗ terſtaatsſekretär Klein vom Handelsamt wür⸗ digte in einer Rundfunkrede den Flug des „Graf Zeppelin“, der ſich wieder als ein gro— ßer Erfolg erwieſen habe, beſonders hinſichtlich der Verwendung von Waſſerſtoffgas in den Tropen. Die großen Fahrten des Luftſchiffes bedeuteten den Beginn einer neuen Aera des Luftverkehrs. Namentlich hätten ſie Amerika und Deutſchland einander näher gebrache. Klein erwähnte auch das Projekt einer regel— mäßigen Zeppelinverbinduna zwiſchen Syanien und Argentinien. Abbruch ſtatt Sprengung Die Niederlegung der Trierer Zeppelinhalle. enb Trier, 2. Juni.(Eigene Meldung.) Die Niederlegung der Zeppelinhalle durch eine von franzöſiſchen Pionieren vorbereiteten Spren— gung iſt nun doch aufgegeben worden weil es dem Anſteigerer Marx aus Mühlhauſen(Elſaß) im letzten Augenblick gelungen iſt, einen deutſchen Ingenieur und mehrere Schweizer zu finden, die ſich dem Abbruch der Halle bereit erklärt ha— ben. Die eingetroffenen franzöſiſchen Pioniere werden für das zum Abbruch notwenbige Ge rüſt in der Halle errichten. Marx hatte dem fran— zöſiſchen Generalkommando mitgeteilt. daß die angefragten deutſchen Firmen ſich geweigert hät ten, den Abbruch auszuführen. Daraufhin wu de das franzöſiſche Pionierkommando nach Trier entſandt. Vermiſchtes Schweres Unwetter in Oeſterreich. witb. Wien, 2. Juni. In verſchiedenen Ge— genden Oeſterreichs gingen in der Nacht zum Sonntag ſchwere Gewitter nieder. In der Ge— gend des Atterſees, zwiſchen Steinbach und Weyregg, verurſachte der wolkenbkruchartige Regen einen Erdrutſch, der ein Stück der Be— zirksſtraße verſchüttete. Das untere Inntal war nach einſtündigem Hagelſchlag mit einer bis 30 Zentimeter hohen Schloßendecke üher— zogen. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Soziales Stillegung des Manfeldſchen Kupferbergbaues. wib Halle(Saale), 2. Juni. Von der Mans⸗ feld AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb wird mitgeteilt, daß die heute früh bei ſämtlichen Gruben und Hütten erſchienenen Arbeitswilligen an der Aufnahme der Arbeit behindert worden ſeien. Da unter dieſen Umſtänden ein wirtſchaft licher Weiterbetrieb der Schächte und Hütten un— möglich ſei, habe ſich die Werkleitung im Sinne ihrer Bekanntmachung vom 23. Mai ds. Is. ent. ſchloſſen, die ſämtlichen, mit dem Kupferbergbau zuſammenhängenden Betriebe mit ſofortiger Wir— kung ſtillzulegen. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. ol. Mannheim, 2. Juni. Es wurden notiert: Weizen inl. 32,50 bis 33, ausl. 32,50 bis 34,50, Roggen inl. 18 bis 18,25, aus.—, Hafer inl. 17,25 bis 18,25, Futtergerſte 18,50 bis 19,50, jüdd. Weizenmehl Spezial Null 45,75, ſüdd. Weizenauszugsmehl 49,75, ſüdd. Weizenbrot— mehl 31,75, ſüdd. Roggenmehl 70—60⸗proze ſjfsmahlung 26,50—29,50, Weizenkleie feine ertreber mit Sack 10—11, Leinſaat 39,50 Mannheimer Viehmartt. ol. Mannheim, 2. Juni. Es wurden notiert: Schweine, bezahlt wurden für Schweine 64— 70. Marktverlauf: Mit Schweinen mittel, ausver— kauft. Großviehmarkt findet am Mittwoch, den Juni ſtatt. Der jüdiſchen Feiertage wegen fand heute im Mannheimer Viehmarkt ein Großvien— markt nicht ſtatt. Für Kälber wurde nur ein Vormarkt ohne amtliche Preisnotizen abgehal— ten. Ueber den Schweinemarkt iſt zu berichten, daß 2285 Tiere in den Buchten agen. Der geringere Auftrieb und die bevorſtehenden Feiertage brachten eine lebhaftere Marktſtim— mung mit, beſonders ſoweit magere Fleiſch— ſchweine in Frage kamen Fettſchweine blieben jedoch nach wie vor infenge der niederliegenden Murſtgeſchäfte bei den Metzgern ſtark vernach— äſſigt. Die Fettſchen ne erfuhren aus den zeſchilderten Gründen einen Preisaufſchlag bie zu 2 Pfg. gegenüber der Vorwoche. Höchſi— notiz 70 Pfennige. Den Karkt wurde geräumt. * Die letzte Romiteeſitzung vor dem filbernen Doppeljubiläum der beiden Geſangvereine „Harmonie“ und„Flora“ findet heute Dienstag Abend im„Alexander“ ſtatt. Es wird zu voll- zähligem Erſcheinen herzlich eingeladen. Die Mit⸗ glieder der Feſtausſchüſſe und die Vereinsführer müſſen unbedingt erſcheinen. Für den Magen iſt das Beſte gerade gut genug! Wenn die Hausfrau de- likate Suppen auf den Tiſch bringen will, ſo nimmt ſie die kochfertigen, aus erſtklaſſigen Rohſtoffen her- geſtellten Maggi⸗Suppenwürfel, die in einer Aus- wahl von 28 verſchiedenen Sorten zur Verfügung ſtehen. Das ſind wirkliche Helfer der Hausfrau. Ihre Kennzeichen ſind der Name Maggi und die typiſche gelb⸗rote Packung. hinweis. Unſerer heutigen Ge⸗ ſamtauflage liegt eine Beilage betr. einem Oeffentl. Vortrag über die wunderbaren Heilerfolge mit Hoch- frequenzſtrahlen, der heute Abend um/ Uhr in der Bahnhofswirtſchaft bei Franz Schneider am O. E.G.⸗Bahnhoßf ftattfindet, bei. Ein Beſuch dieſes Vortrages lohnt ſich, zumal nachweisliche Heiler- folge zu verzeichnen ſind. Ein hieſiges 15jähriges Mädchen, das taubſtumm iſt, hörte nach 3 Be- ſtrahlungen am linken Ohr, wenn auch nicht deut⸗ lich, aber ſie hörte, und das iſt ein ſchöner Erfolg. Fauſtball. Zu den Sportarten, die unſerer DIK Pflege finden müſſen, gehört der ſchöne Fauſtballſport. Leider wird dieſer geſunde und vornehme Sport viel zu wenig gepflegt. Viele meinen, das ſei kein Sport, wenn keine Tore fallen, wenn ſie nicht wie Wenn Sie es eilig haben und Ihr Haar ſoll raſch gut ausſehen: ne 150 Sie eine Bürſte, einen Kamm und behandeln Sie das Haar mit Schwarskopf. Trocken⸗Schaumpon— in 3Wünuten iſt es wie fach ewaſchen, ganz ohne Waſſer. Die grüne Achteck oſe e en⸗ on 1 Mark reicht Monate. 2 Sorten filr blondes und dunkles Haar. Lokale Nachrichten Löwen„Goal“ brüllen können. Wer aber kein Sportfanatiker iſt, wer über der Sache ſteht, iſt anderer Meinung. Der echte Sport verlangt nicht lautes Getue und hohe Torzahl, ſondern Geiſt und Körperzucht. Das iſt auch das Ideal des Fauſt⸗ ballſportes. Robheiten ſind beim Fauſtball von vornherein ausgeſchloſſen, genau wie beim Turnen und in der Leichtathletik. Nur durch Gewandtheit, Geſchicklichkeit, Schnelligkeit und Geiſtesgegenwart kann beim Fauſtballſpiel der Sieg errungen werden. Es iſt ſchade, daß dieſes Spiel ſo wenig Beachtung findet. Wir ſollten weit mehr Fauſtballmannſchaf- ten haben, zumal ja zum Spiel nur 5 Leute ge⸗ hören. Viele, die ſich nicht als Fuß- oder Hand— baller eignen, könnten ſich als Fauſtballer betätigen. Im übrigen möge jeder Fauſtball-Meiſter⸗ ſchaftsanwärter folgenden launigen Vers merken: „Balle ſtets beim Spiel die Fauſt, Ueberlege, eh' du hauſt! Gib nie einen Ball verloren, Spiele ſtets den Ball nach vorn; Vorderſpieler hau'n ihn dann, Daß ihn keiner kriegen kann, Geben ihm, daß er ſich dreh', Ober-, Unter-, Seiteffekt. Niemals bleibt im Feld ne Lücke, Lauf ſtets vor und nie zurücke! Schlag den Ausball noch im Flug, Sei am Ball ſtets früh genug. Fiel Dir mal der Sieg nicht zu, Nicht der Wind,— die Schuld haſt— du!“ Wochenplan Dienstag 6 Uhr Training für die unteren Fußball“ mannſchaften. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch halb 2 Uhr Schülertr. auf dem Sportpl. 6 Uhr Training für die oberen Mannſchaften. Von Donnerstag an fällt das Training auf dem Sportplatz wegen des Sängerfeſtes aus. Donuerstag 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum Freitag 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Sport der Turngenoſſenſchaft 1. 421 2.— 2 11 7 Viernheim 1.— Feudenheim Käfertal Jug.— Viernheim 4771 Unſere erſte Elf war am Sonntag mal wie⸗ der in Form. Ueberraſchend wurde der Altmeiſter Feudenheim geſchlagen. Die zahlreich erſchienenen Zuſchauer erlebten einen ſpannenden Kampf. Viern⸗ heim legte gleich mächtig los und ging durch Pracht⸗ ſchuß des Linksaußen ſchon in den erſten Minuten in Führung. Mit 3:0 wurden die Seiten ge⸗ wechſelt. Nach der Pauſe kommt Feudenheim mehr auf und kann im Anſchluß an einen Eckball das einzige Tor erzielen. Biernheim drängt nun wie⸗ enen der und kann bis Schluß auf 4:1 erhöhen. Achtung! U ſpielt der Bezirksmeiſter Fraukfurt⸗Biſchoffsheim. Wochenplan: Dienstag 6 Uhr Training für Fußballjugend. Halb 9 Uhr Turnſtunde im Karpfen. Da die Uebungen für Samstag Abend durchgeturnt werden, darf keiner fehlen. Mittwoch 6 Uhr Training für 1. und 2. Mſchft. Donnerstag 6 Uhr Training für Leichtathleten. Halb 9 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. Freitag halb 9 Uhr Turnſtunde für Turner und Sportler. Im Rückkampf verliert die Sportogg. in Speyer 8:1! Was man bereits beim Kirchheimer Spiel ſehen konnte, iſt am Sonntag in Speyer ſo deut- lich zu Tage getreten: eine ganz minimale Tor- wächterleiſtung verbunden mit ſchwacher Abwehr in der Läuferreihe und da durch Ueberlaſtung der beiden Verteidiger. Wenn auch die Stürmerleiſtung geg. Speyer uicht ſo war wie ſonſt, ſo muß man aber auch hier ganz deutlich Formrückgänge auf rechts und links feſtſtellen. Darin liegen die Urſachen der beiden Niederlagen: der gute verheißungsvolle Anfang wurde zu einem beinahe ſchlechten Ende. Auch die Geſamtmoral der Mannſchaft ließ bei beiden Spielen zu wünſchen übrig, es fehlte der oft angeprieſene Kampfgeiſt, wie er anderen Mann- ſchaften zu eigen iſt, die ihr letztes hergeben, die nie gleichgültig werden, die beim Fehlen eines Nebenmannes nicht gleich ſtehen bleiben und bei einer Anfeuerung die übelſten Worte gebrauchen. Auf dem Spielfelde geht es heiß her, Aufſtieg⸗ ſpiele ſind nicht von Papier, aber beim härteſten Kampf muß der gebildete Menſch im Zivilrock, den er darin abgibt, genau ſo gebildet in Worten und Taten bleiben. Das iſt Grundbedingung für einen Kampf und wer das nicht kann, mag die Fußball⸗ ſtiefel auszieheu. Wir laſſen den Kopf nicht hän gen ob dieſer Niederlage: es wird gereinigt wer⸗ den, neues Leben, neue Kraft gibt der Vereinigung neuen Mut! Nur ein Verein kann aufſteigen, der Beſſere, Viernheim ſcheint dies nicht zu ſein. Noch iſt nicht alles verloreu, es kann zwiſchen den drei Vereinen totes Rennen geben, wenn am 15. Juni der Rückkampf gegen Kirchheim gewonnen wird. Bis dahin fpielt die Vereinigung im Pfingſtturn ier auf dem VfR-Platze in Mannheim an beiden Pfingſt⸗ tagen. Glückauf zu neuen Taten, zu neuen Siegen und Ehren. Eine Niederlage muß auch vertragen werden. Vereins⸗ und Trainiugsabende der Sportygg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtaurant. Dienstag abend 6 Uhr: Training 1. M. und um 8 Uhr Zuſammenkunft im Vereinshaus. Mittwoch abend 6 Uhr: 2. u. 3. M. in Sport. Donnerstag Abend 6 Uhr: 1. M. in Sport und alle Erſatzleute. Freitag Abend 6 Uhr: Alle Schüler- u. mannſchaften in Sport— Training. halb 9 Uhr: Vorſtands-Sitzung. 9 Uhr: Spielerverſammlung ſür alle aktiven Mannſchaften im Vereinslokal— alle Mann- ſchaften haben vollzählig zu erſcheinen. halb 10 Uhr: Spielausſchuß-Sitzung. Sonntag, 1. Pfingſttag: Teilnahme der 1. M. am Pfingſtturnier auf dem VfR-Platze in Mannheim und zwar um halb 5 Uhr gegen VfR 1. Mſchft. Am 2. Pfingſttage gegen den Sieger oder Verlierer aus dem Spiel VfL Neckarau— Phönix Mann- heim in gleicher Weiſe. Die Sportleitung. Jugend⸗ See eee eee se Oereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 3 keine Aufnahme gewährt S De Db Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch Abend ¼9 Vorſtandsſitzung. D. 1. Vorſitzende. Club der Geflügelzüchter 1926. Dienstag, den 3. Juni abends ¼d9 Uhr halten wir im Gaſthaus zum„Deutſchen Haus“ eine Vorſtands- ſitzung ab, wozu alle Vorſtandsmitglieder freund lichſt eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Diej. Mitg., die ſich an der Hauptverſ. in Dieburg am 28. u. 29. Juni beteil., müſſen dies bei d. Unterz. bis ſpät. Samstag, 7. Juni melden. Es iſt anzugeb., ob Quartier im Gaſthaus od. Privat gewünſcht wird. Ebenſo iſt Voranmeld. f. d. Teiln. am offiz. Eſſen, ſowie derer i. den Gaſth. erforderlich. Reichsbanner gchwarz⸗Not⸗Gold(Abtlg.: Schutzſport) Dienstag abend ab 5 Uhr Hand- balltraining. Mittwoch abend keine Uebungs⸗ ſtunde. Donnerstag abend ab 5 Uhr Handball- training. Freitag abend 8 Uhr wichtige Sportler⸗ verſammlung im Lokal zum Anker. Der Schutzſportleiter. 2—— Die Beratungsſtunde für Lungenkranke(Tuberkuloſe) morgen Mittwoch Nachmittag fällt umſtändehalber aus. mrEQe. ʃ—?⅛