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Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Verstorbenen danken wir herzlichst. Für die trauernd Hinterbliebenen: Heinrich Blaeß l. Viernheim, Pfingsten 1930. Bekanntmachung. Auf dem Fundbüro des Polizeiamts Zimmer Nr. 17 wurde heute eine Geldbörſe mit Inhalt abgegeben. Der Eigentümer wolle ſich zwecks Aus- händigung an obige Dienſtſtelle wenden. f Viernheim, den 10. Juni 1930. Heſfiſches Polizeiammt Ludwig. Eine Krottenwieſe Acker Nr. 48 und eine Brückenwieſe mit Heugras hat abzugeben Nikol. Adler Blauehutſtr. 41 Amerikan. Stauböl e V„Ber mania“ Alleinige Niederlage für Viernheim und Umgebung Schlosser& Hook Farben— Lacke— Oele. Nur in versiegelten Original- Kannen und Orig. Verkaufspreisen. ueber 30 Jahre bewährt. — Johnt Seh! 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Rabatt 77 Nikolaus Effler Fahrradhandlung Leue Steuern und kein Vncle Reichskanzler Dr. Brüning und Finanzminiſter Moldenhauer. Die letzten Beratungen des Reichskabi netts über die Deckung des 700 Millionen⸗ Defietts im Reichsetat haben zu dem gefürchteten Ergebnis geführt: Neue Steuern, Motopfer, Erhöhung der Arbeitsloſenverſicherung, Kürzung der Steuerfriſten uſw. 0 eee Schweres Kopfzerbrechen im Reſchskabinett. Wie wäre es mit wirklichen Sparmaßnahmen? 7 c l 00 n kp c Ne borlamentariſche dürften, iſt die Regierung Brüning-Moldenhauer bei der Erledigung der jetzt vorgelegten kunasvorſchläge vor die ſchwierige Aufgabe ge— Daß die unpopulären 1 Wenn es 15 hafen iſt nicht einzuſehen, warum nicht eine bolitiſche Einigung auf größerer Baſis erfol. 905 10 könnte, umſomehr, weil ſich eeutlich genug gezeigt hat. daß die Grundlage 5 den 8 36 in dem Renten- und Penſionsempfänger genannt ſind; auch dieſe müßten alſo einen Teil am Reichs- 5 i(Glernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 1,50 — Viernheim Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fe ee 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. negierung Brüning vor ernſten Entſcheidungen 5 Wird ſich für die Deckungspläne eine Mehrheit finden? Berlin, 10. Juni. Reichskanzler Brüning wird am Freitag aus einem Pſingſturlaub hier in Berlin eintreffen. Am Dienstag, den 17. Juni iſt auch mit der RMückkehr des Reichswirtſchaftsminiſters Dietrich zu rechnen, der von ſeinem Marienbad geſundheitlich gekräftigt nach Berlin uurückkehrt Reichstag ſeine Beratungen wieder Kuraufenthalt in Da am Montag, den 16, Juni der aufnimmt nd da der Reichsrat erſucht worden iſt, ſo ſchnell wie möglich zu den bedeutungsvollen Geſetzes— vorlagen der Regierung Brüning-Moldenhauer tellung zu nehmen, ſo wird ſich das Parlament binnen kurzem mit dieſen Vorlagen beſchäftigen fönnen. Am kommenden Samstag wird der Reichsrat vorausſichtlich das Oſthilfegeſetz anneh— men. das dann dem Reichstag überwieſen wird. Die Geſetze über das Deckungsprogramm, die Arbeitsloſenverſicherung und die Ausgaben— ſenkung werden folgen und der Reichstag wird dann zu entſcheiden haben, welche Geſetze er vor der Sommerpauſe noch erledigen wird. Wie die„NB.“ berichtet. wird die Regierung auch da— rauf beſtehen. das Ausgabenſenkungsgeſetz neben den Deckungsvorſchlägen noch erledigt zu ſehen, doch beſtehen berechtigte Zweifel, ob der Reichs⸗ ag ſich dieſem Verlangen der Regierung an— ſchließen wird, zumal beim Ausgabenſenkunas— geſetz wichtige arundſätzliche und beamtenrecht— liche Fragen zur Entſcheidung ſtehen. Während für das Oſthilfegeſetz Schwierigkeiten kaum beſondere beſtehen Dek⸗ ſtellt, die dieſes Kabinett je zu erledigen hatte— In politiſchen Kreiſen wird bezweifelt. ob es der Regierung gelingen wird. die Zuſtimmung von den Parteien, die hinter ihr ſtehen. zu erhalten. Selbſt wenn aber das der Fall ſein ſollte. was freilich nicht anzuenehmen iſt. ſo hat die Regierung da⸗ mit noch keine Mehrheit. 1 Deckungsvorſchläge bei den Deutſchnationalen und den Sozialdemokraten beſondere Liebe erwecken werden, iſt nicht zu er— warten. Regierungsoffiziös iſt weiterhin erklärt wor— den daß eine Anwendung des Artikels 48 ange- ſichts dieſer Vorlagen nicht in Frage komme. Dieſe Erklärung iſt beſtimmt nicht aus beſon⸗ derer Liebe zum gegenwärtigen Reichskag ab— gegeben ſondern es hat ſich gezeigt daß das po⸗ litiſche Machtmittel des Artikels 48 ſich ſchnell verbrauchen kann und das iſt in dieſem Falle geſchehen. Die Regierung wird aber auch nicht wagen, den Reichsag jetzt im Sommer aufzulö— en, denn wie ſie mit den gegenwärtigen Vorla- 0 eine Wahlparole zu erhalten hofft, iſt 0 lechthin unerfindlich, da die Deckungspläne es Reichsfinauzminiſters Moldenhauer allſei— lige Ablehnung gefunden haben. In dieſem Zuſammenhang ſpielen nun aber die Verhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine beſondere Rolle. gelingt. hier eine Einigung zu jetzt doch 15 Regierung Brüning zu klein iſt. Von amtlicher Seite wird der Auffaſſung 1 eatgegengetreten, daß die Bezieher öffentlicher Renten und Penſionen nicht zum Reichsnot⸗ opfer herangezogen werden ſollen. Das Geſetz über das Reichsnotopfer hat zur Grundlage des Reichseinkommenſteuergeſetzes, ausdrücklich auch die öffentlichen N notopfer tragen. Lein gutes Geſchäft der Banken Der Ausgabekurs der Young⸗Anleihe. 0 1055 an der Emiſſion der Poung⸗Anleihe 0 eiligten Banken und Bankiers find heute an in Paris zu einer Plenarſitzung zu⸗ ktonmengetreten, um über die von der Führer⸗ ommiſſion vorgeſchlagenen Emiſſionsbedin⸗ gungen und Vertraasentwürfe endaültia Be⸗ ſchluß zu 12 ch, de n r 8 Mittwo e e ſaſſen. Zur Diskuſſion ſtehen lt. „NB.“ u. a. der Ausgabekurs, die Zahlungs— bedingungen und die Garantien der interna— tionalen Obligationen, der Tezr des zwiſchen dem Reich und der internationalen Zahlungs— bank in ihrer Eigenſchaft als Treuhänder der Gläubigerſtaaten abzuſchließenden Ver— trages, die Vereinbarungen mit den Bank— ſyndikaten der Emiſſionsplätze und der Wort— laut des Anleiheproſpektes. Die Beratungen dauern bis zur Stunde noch an. Zur gleichen Zeit tagen die Vertreter der an den Verhandlungen beteiligten Finanz— miniſterien, die über die Vorſchläge und For— derungen der Bankiers dauernd auf dem Lau— fenden gehalten werden. Nach Informationen er Zeitung — wiernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden über die allerdings eine authentische Beſtäti— 1 gung noch nicht vorliegt, ſoll man ſich auf einen Emiſſionskurs von 90 geeinigt haben, der jedoch für die franzöſiſche Tranche mit Rückſicht auf die günſtigeren Bedingungen des Pariſer Geldmarktes und die von der franzö- ſiſchen Regierung zugeſagten Ster rungen eine Erhöhung auf 98 erfahren ſoll. Das Defizit von 8 Prozent ſoll dem franzöſi— ſchen Staat als Kompenſation für den Steuer— ausfall gutgeſchrieben werden. Die Uebernahme der Anleihe durch die Banken ſoll zu 86 er— folgen. Das Defizit zwiſchen dem Begebungs— und offiziellen Emiſſionskurs ſoll als Aus— gleich der Unkoſten einſchließlich Steuern, Ge— bühren und Proviſionen gelten. Um den vol— ererleichte— HKarol von Rumänien wie es zu ſeiner Rückkehr kam * Wir ſind Pfingſtüberraſchungen gewohnt, aber die Proklamation Carols zum König von Rumänien kam— obwohl ſie vorauszuſehen war — doch ewas ſehr vlötzlich. Bekanntlich hielt ſich Carol ſeit 1925 nach ſeinem Verzicht auf den Thron und den Prinzenrang ſtändig im Aus⸗ lande auf. Damals befand er ſich gerade in London zur Trauerſeier für die Königin-⸗Mutter' Alexandra. Er reiſte nach Venedig und übermit⸗ telte von dort ſeiner Heimat ſeine Verzicht— erklärung. Carol ſteht jetzt im 37. Lebensjahr. Er weilte nach Abſchluß ſeiner militäriſchen Erziehung bis Kriegsausbruch in Deutſchland beim Garderegi— ment zu Fuß Vereits 1918, nach ſeiner Verehe— lichung mit Cäcilie Lambrino hatte er einmal auf den Thron von Rumänien verzichtet. Doch machte ſeine Mutter, Königin Maria, damals den Verzicht ungültig. 1921 heiratet Carol die griechiſche Prinzeſſin Helene. Dieſer Ehe ent⸗ ſproß Prinz Michael, der nach dem Tode König Ferdinands im Juli 1927 zum König prokla⸗ miert wurde. Nach dem Tode ſeines Vaters hatte Carol in Pariſer Blättern eine Erklärung abgegeben, daß er ſich ſeine Anſprüche auf den Thron vorbehalte. Später verſuchte Carol von England aus in Rumänien einen Staatsſtreich zu inſzenieren, und zwar ſollten durch Flugzeuge Propagandazettel für ſeine Einſetzung als König abgeworfen werden Durch Eingreifen der eng— liſchen Regierung, die Carol aus dem Lande ver— wies, wurde dieſes Unternehmen vereitelt E An der Rückkehr Carols nach Rumänien ha— ben drei kleine politiſche Gruppen in Rumänien unabhängig voneinander mitgewirkt. Von einem Militärkomplott oder einem gewaltſamen Um⸗ ſturz konnte nie die Rede ſein, da man richtig ahnte. daß Carol bei ſeiner Rückkehr einen herz— lichen Empfang finden werde. Beſondere Verdienſte um die Rückkehr hat nun der frühere Staatsſekretär Manolescu, der Füh— rer einer der drei Gruppen, der übrigens unter der liberalen Herrſchaft wegen laroliſtiſcher Pro— paganda vor das Kriegsgericht zitiert worden war. Ihm ſtanden als Helſer der Oberſt Krecuk und der Major Nicokra beſonders zur Seite. Nachdem es Manolescu bei ſeinem ſechswöchi— gen Aufenthalt in Paris geglückt war, Carol zur Heimkehr zu bewegen, machte ſich Oberſt Krecuk auf den Weg nach Paris und gab dort das ver⸗ einbarte Stichwort zur Abreiſe des Prinzen„Bin geſund!“ In Prag hatte man ein Flugzeug auf— getrieben und einen franzöſiſchen Piloten gedun⸗ gen. Von München flog Carol wenige Stunden nach Krecuk, der noch in Bukareſt Vorbereitun— gen zu treffen hatte. Allerdings hatte die Fahrt verſchiedene Schwierigkeiten, vor allem ereigneten ſich zwei Flugzeugpannen * Peſter Lloyd berichtet noch folgende Einzel⸗ Schiedsſpruch für die Eiſeninduſtrie Berlin, 10. Junt. In dem Manteltarif⸗ ſtreit der Gruppe Nordweſt der Ciſeninduſtrie iſt der Schiedsſpruch vom 26. Mai ds. Is. für verbindlich erklürt worden. In den Verhandlungen über den Oeyn⸗ hauſer Schiedsspruch hatten die Arbeitgeber erklärt, daß ſie die Preiſe in demſelben Um⸗ fange wie die Löhne abbauen wollten. Dieſe Erklärung iſt in d. Verhandlungen im Reichs⸗ heiten über die Rückkehr des Prinzen Carol nach Rumänien: Die Reiſe Karols war offenbar von langer Hand vorbereitet und vorzüglich organiſiert. Der Kommandant des Militärluftplatzes in Klauſenburg hatte Freitag vormittag neun Uhr ein Telegramm aus München erhalten, wonach Prinz Carol dort um ſieben Uhr früh im Flug— zeug— eine Verſion will wiſſen, daß es ſich um ein rumäniſches Militärflugzeug gehandelt hat— geſtartet ſei, um nachmittags fünf Uhr die rumä— niſche Grenze bei Großwardein paſſieren zu dür⸗ ſen. Das von dem Platzkommandanten darauf— hin dem Flugzeug Carols entgegengeſandte Ge— ſchwader. das von Kapitän Chriſtescu geführt wurde. ſichtete den Aeroplan des Prinzen um fünf Uhr nachmittags bei der Station Körösfö, wo das Flugzeug infolge Benzinmangels hatte notlanden müſſen. Kapitän Chriſtescu ſtellte Karol, der bereits Generalsuniform trug, ſein Flugzeug zur Verfügung, mit dem der Prinz um ſechs Uhr abends in Klauſenburg eintraf, wo er vom Oberkommandierenden der Garniſon begrüßt wurde. Der Flug nach Bukareſt wurde, wie ge— meldet, nach einem zweiſtündigen Aufenthalt fort— geſetzt. Zur Ankunft Carols in Budapeſt die um 10,10 Uhr erfolgte, hatten ſich Miniſtergräſident Manin und der Innenainiſter auf dem Flugplatz ein⸗ gefunden Die erſte Unterredung, die der Prinz mit den beiden hatten, wurde abgebrochen. als der Prinzregent auf dem Flugplatz eintraf. Das Wiederſehen der beiden Brüder ſpielte ſich unter ſtarker Bewegung ab. Sie umarmten und küß⸗ ten ſich wiederholt. Beide weinten und die Szeue machte einen ſo tiefen Eindruck auf alle Anweſenden, daß auch zahlreiche Offiziere, der Miniſterpräſident und der Miniſter des Innern in Tränen ausbrachen. Prinz Carol begab ſich darauf mit dem Prinz⸗ regenten ins Schloß Cotroceni. Er beſuchte noch in der Nacht die Kaſerne ſeines ehemaligen Re⸗ giments, wo er ſtürmiſch begrüßt die Parade abnahm. Königin Maria reiſt nach Rumänien zurück. enb Obermmergau, 10. Juni.(Radio) Die Königin-Witwe Maria von Rumänien wird morgen früh um 8 Uhr im Auto von Oberam— mergau abreiſen, um in München den Anſchluß an den Orientexpreß zu erreichen. Das Reiſe⸗ ziel iſt Bukareſt. Die Großfürſtin Cyrill und die Fürſtin Hohenlohe-Langenburg haben heute mittag im Auto Oberammergau verlaſſen. Diamandi ſeines Amtes enthoben. wtb. Bukareſt, 10. Juni. Diamandi, der ru— män'ſche Geſandte in Paris, iſt heute ſeinn; Amtes enthoben worden. Erſparnis bis zu 6½ Prozent arbeitsminiſterium am 5. Juni 1930 geändert morden. Es ſollen nach Wegſall der kord⸗ Ueberverdienſtklauſel die übertariflichen Ver⸗ dienſte nicht nur der Arbeiter, ſondern auch jeglicher Gehaltsempfünger am 1. Juli ſo ge⸗ kürzt werden, daß eine Erſparnis nicht bis zu 10 Proz., ſondern bis zu 6½ Proz. der Ge⸗ ſamt⸗Lohn⸗ und Gehaltsſummen eintreten werde. 4e. Jahrgang len Betrag von 300 Millionen Dollar herein⸗ zubekommen, ſoll der Nominalwert der Emiſ— ſion auf 350 Millionen Dollar erhöht wer— den. Die Wetterlage. Der über dem Kontinent liegende Hoch— ocuckrücken wird infolge der terken Erhitzung zuc Zeit etwas abgebaut jo daß die Auszäufer des großen, auf dem Notbasgentik liegenden Tiefdruckgebiets rorübergehend nach dem Zeſt⸗ land hir Einſtuß gewinnen können. Dabei kommt es 9 zausſichtli'h zu ſtärkerer Vewöl⸗ kung und welleicht aue) gea ttrigen Meder⸗ ſchlägen, die aber wo; nur nach der Küſte zu ſtärker arſtreten werden. Danach iſt bei zunächſt etwas kühleren, nach Weſt drehen— den Winden die Wiederherſtellung der Schön— wetterlage wahrſcheinlich. Vorerſt vielfach bewölkt und vorübergehend Niederſchlagsneigung, teilweiſe als Gewitter auftretend, abflauende und nach Weſt drehende Winde, mittags nicht mehr ganz ſo warm, aber ſchwüler, im ganzen noch Fortdauer der viel— fach warmen und heiteren Witteruna.— Das neue Regiment in Rumänien Ein Koalitionskabinett unter Maniu. Abwarltende Haltung der Bratiauupartei. Bulareſt, 10. Juni. Gleich nachdem der König den Eid abgelezt hatte, gab Miniſter⸗ präſident Mirongseu bekanntlich ſeine Vemiſ⸗ ſion. Der König hatte Rontagnachmitiag mit den Parteiführern Veſprechungen gepflogen. Aus Hofkreiſen dringen It.„RBL.“ glaub⸗ würdige Informatiggen. wanach der Prändent der nationalen Bauernpar“. Manin. mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt werden wird. Min würde irm de zellen, in die Regierung auch Politiker anderer Parteien zu wählen. Der König wüagicht jedoch eine Koalitionsregierung, die mit den jetzigen Parteien zuſammen arbeiten ſoll. Maniu widerſetzt ſich dieſer Löſung keinesfalls. Der Hauptvollzugsausſchuß der liberalen Partei hat am Montag beſchloſſen, die Haltung gegenüber Carol nicht zu ändern. Die Partei wolle ſich aber nicht feindlich, ſondern abwar⸗ tend verhalten. Georg Bratianu, der Sohn des verſtorbenen Miniſterpräſidenten Jonel Bra⸗ tianu, der ſich der Auffaſſung ſeiner Partei nicht angeſchloſſen hat, richtete an Ventila Bratianu einen Brief, in dem er ihm mit⸗ teilte, er könne ſich einer Aktion, welche die Ruhe und die Ordnung des Staates gefährde, nicht anſchließen. Auf dieſen Brief hin wurde er vom Vollzugsausſchuß aus der Partei aus⸗ geſchloſſen. In politiſchen Kreiſen glaubt man aber, daß Georg Bratianu einen großen Teil der liberalen Partei mit ſich reißen werde. Großes Erſtaunen und Befremden erregte es, daß in der Sitzung der Nationalverſamm⸗ lung nicht ein Metropolit, ſondern bloß ein Biſchof dem König den Eid abnahm. Es wird verſichert, daß der Metropolit der Moldau, Pimen, von dem man dies verlangte, ſich ge⸗ weigert habe, den feierlichen Akt zu vollziehen. Dieſe Weigerung wird gerichtliche Fe„en ha— ben. Tagesnachrichten Blitzſchläge im Gebirge. 23 Perſonen betäubt, zwei ſchwer verletzt. Berchtesgaden, 10. Juni. Eine Gruppe von 10 Perſonen wurde unmittelbar an der Unter⸗ kunſtshütte am Hocheck und eine zweite von ſechs Perſonen an der Mittelſpitze im Watzmanngebiet vom Blitz getroffen. Dabei wurden ſämtliche Touriſten betäubt und zum Teil ſchwer verletzt. Der Friſeurgehilſe Armgard aus Berchtesga— den, ſowie der aufmann Vaurer aus München erlitten am ganzen Körper lebensgefährliche Ver— letzungen. während acht weitere Perſonen mit leichteren Nerletzungen davon kamen. Die üb ri⸗ gen Teilnehmer erholten ſich nach einiger Zeit. Drei Bergleute durch Geſteinsmaſſen erſchlagen. Aachen, 10. Juni. Auf der Zeche„Sophia Jacoba“ bei Hückelhoven wurden drei Bergleute durch herabſallendes Geſtein zu Tode gedrückt Aus nah und Fern ol. Mainz, 10. Juni. Selbſtmord⸗ Epidemie. In der vergangenen Nacht er⸗ hängte ſich in ſeiner Küche ein in den 50er Jahren ſtehender Mann wegen Mangels an Beſchäftigung. Ein 40jähriger Sekretär der Beſatzungs— armee ſtürzte ſich aus dem Fenſter ſeiner im 3. Stockwerk gelegenen Wohnung, weil er abge— baut werden ſollte. Er war auf der Stelle tot.— Zwei weitere Beſatzungsangeſtellte hatten aus gleichem Grunde Selbſtmordver— ſuche unternommen, die allerdings fehlſchlu— gen. ol. Bingen, 10. Juni. Opfer des Rheins. Im Strandbad Freiweinheim er— tranken beim Baden zwei junge Leute. Bei Bingen wurde die Leiche eines dritten Rhein⸗ opfers, des beim Baden ertrunkenen Dekora— teurs Feick geländet. Das vierte Opfer for⸗ derte der Rhein zwiſchen Rüdesheim und Caub, eine fünfte Perſon ertrank bei Salzig unterhalb von St. Goar im Strom. N 3 4 Tagung der chen Landwolrtſchaftlichen Ge— noſſenſchaften. Verband der heſſi. ben Der ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſeuſchaften hat den diesjährigen Verbandstag auf Samstag, den 14. Juni, nach dene Städtiſchen Saalbau einberufen. Os Vingen, 9. Juni. Ingenieurbund Bingen. Die Abſolventen des Rheiniſchen Technikums in Bingen am Rhein, der über 30 Jahr, alten techniſchen Lehrſtätte. haben be— ſchloſſen, ſich zu einem„Ingenjſeurbund Bingen“ zuſammenzuſchließen. Os Ruothſelberg(Hunsrück), 9. Juni. Von einem Fuhrwerketorgefahren. Landwirt Gilcher fiel, als er aus dem Walde mit einem beladenen Holzwagen nach Hauſe fahren wollte, ſo unglücklich vom Kutſcherſitz, daß er unter die Räder des Fuhrwerkes kam. Sie gingen ihm über die Bruſt und verletzten ihn tödlich. N O2 Mannheim, 10. Juni. Tödlicher Verkehrsunfall. Am Pfingſtſonntag abend ſtieß an der Kreuzung der Kreisſtraße zwiſchen Käferthal und Feudenheim ein Perſonenwagen mit zwei Radfahrern zuſammen. Der eine Rad— fahrer, ein 19 Jahre alter Schüler, wurde in— folge des Anpralls durch die Windſchutzſcheibe Der des Autos geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er in der Nacht zum Montag im Kranken- haus ſtarb. Os Mannheim, 10. Juni. Wie aus Kander⸗ ſteg Berner Oberland) gemeldet wird, ſtürzte am Pfingſtſonntag abend halb 7 Uhr der erſt ſeit kurzer Zeit in Kanderſteg weilende Kur⸗ gaſt Ullrich Schott aus Mannheim beim Blu- menpflücken von den ſteilen Felswänden am Eingang des Gaſterntales tödlich ab. Die Lei- che konte noch nicht geßorgen werden. ol. Mannheim, 10. Juni. Im Floßha⸗ fen ertrunken. Am Samstag nachmittag gegen 6 Ahr iſt der 11 Jahre alte Schüler Karl Friedrich Jegele aus der Riedfeldſtraße beim Spielen am Kanal zum Flußhafen in⸗ nerhalb der Schleuße ins Waſſer gefallen und von der ſtarken Strömung mitgeriſſen vorden, ohne daß ihm rechtzeitig Hilſe hätte gebracht werden können. Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht gefunden worden. ol. Mannheim, 10. Juni. Leichenlän⸗ dung. Heute vormittag gegen 6 Uhr wurde beim Kraftwerk Feudenheim die Leiche des 25 Jahre alten Otto Wipfler aus Ilvesheim geborgen. Wipfler iſt am Samstag in Ilves— heim beim Baden»unken. ol. Freinsheim, 10. Juni. Frein shei⸗ mer Hahnenfeſt. Das Freinsheimer Hahnenfeſt, zeigte bei Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Notlage einen immerhin noch beträchtlichen Beſuch. Die Reichsbahn beför— derte an 4000 Perſonen. Insgeſamt dürfte die Beſucherzahl rund 10000 betragen haben. Die Geſchäfte aus dem Ort litten ſtark unter dem allgemeinen Geldmangel. Anglückfälle uſw. waren nicht zu beklagen. Ludwigshafen. 9. Juni.(Unterſchlagung eines Rechnungsrates.) Rechnungsrat K. vom Ludwigshafener Amtsgericht wurde im Neckarauer Wald von Kindern völlig erſchöpft aufgefunden. Die Unterſuchung hat ergeben, daß er etwa 10000% ihm anvertraute dienſtliche Gelder unterſchlagen hat. Er wurde ſeines Am— tes enthoben. ol. rdwigshafen a. Rh., 10. Juni. Heu m⸗ tückiſcher Meſſerſtecher. In vergange— ner Nacht gegen 2 Uhr verſetzte ein bis letzt noch unbekannter Burſche auf dem Paſtplate einem 5 Jahre alten hier verheirateten 35 Schloſſer mit einem ſcharſen Gegenſtand Stiche in die linke Schläfe und linke Hand. Der Ver⸗ letzte ergriff die Flucht und wurde von der Unfallwache verbunden. Os Kaiſerslautern, 10. Juni. Das Ober? kommando zieht ab. Die Trikolore vor der Kommandantur des 32. franzöſiſchen Armee⸗ korps wurde Dienstag vormittag 9 Uhr in Ge— genwart des Oberkommandierenden, Guillaumat, unter den üblich. Ehrenbezeugungen eingezogen. Damit iſt das letzte ſichtbare Zeichen franzöſi⸗ ſcher Macht am Rhein verſchwunden. Nach der Verabſchiedung von Oberbürgermeiſter Bau- mann⸗Kaiſerslautern traf der General gegen 11 Uhr in Speyer ein, wo er dem Regierungs⸗ präſidenten der Pfalz einen offiziellen Ab- ſchiedsbeſuch machte. Kaiſerslautern wird von den letzten geringen Truppenreſten am 18. Juni endgültig verlaſſen werden. Wiesbaden, 10. Kuni.(Profeſſor Oskar Brück. ner geſtorben.) Jin Alter von 73 Jahren iſt hier der weit über Deutſchlands Grenzen be— kannte Cellokünſtler Oskar Brückner geſtorben. Gießen, 10. Juni.(Ein Vierteljahr Gefäng⸗ nis wegen Milchfälſchung.) Am 20. März ds. J. wurde der Milchhändler H. Seipp aus Trais⸗ Münzenberg wegen fortgeſetzter Milchfälſchung vom Amtsgericht in Butzbach zu einem Monat Gefängnis und 1200 Mk. Geldſtrafe verurteilt Der Angeklagte hatte die von ihm bei den Landwirten geſfammelte einwandfreie Milch überaus ſtark verwäſſert an die Molkerei ab- geliefert. Wochenlang hatte der Angeklagte täg— lich 110 Liter Milch von den Landwirten erhal- ten, aber 160 Liter täglich an die Molkerei abge— fert, da er jedesmal etwa 50 Liter Waſſer in die Milch hineinpantſchte. Durch das obenge— nannte Urteil fühlte ſich der Angeklagte zu hart betroffen. Er legte Berufung an die Strafkam— mer zu Gießen ein, aber auch die Staatsan- waltſchaft hatte Berufung eingelegt., da ihr das erſtinſtanzliche Urteil zu milde war. Das Beru— fungsgericht, die Strafkammer Gießen, hielt wie die Vorinſtanz auf Grund der Beweisaufnahme den Angeklagten für überführt, war aber der Meinung, daß für die nur aus Habgier vorge— nommene gewiſſenloſe Milchfälſchung die von der Vorinſtanz erkannte Strafe zu gering ſei und daß hier nicht nur Lebensmittelfälſchung, ſondern auch Betrug vorliege. Daher wurde das Urteil erſter Inſtanz aufgehoben und der Angeklagte zu drei Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Mainz, 10. Juni.(Das Streſemanndenkmal in Mainz) Die Spenden für die Errichtung des Sie nolilioelie Slings loenoallon: AMeimbeliu des Jxinzen Carol nacli Numänlen Prinz Carol, der nach Rumänien zurückkehrte und König proklamiert wurde. der Kumpf ums elch. Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg ⸗Saar. (55. Fortſetzung.) Er hatte ſchon einmal ſeine Tochter ſo da— liegen geſehen, damals, bevor er mit ihr nach Italien gereiſt war. Er begriff ſofort, daß ein neuer Blutſturz ſie befallen hatte. So ſprang er ſofort hinzu und hob ſie ſauft in ſeinen Ar⸗ men auf. Jetzt hatten auch die anderen ſoweit den er— ſten Schreck überwunden, um die Situation er faſſen zu können. Mit den feinen Taſchentüchern ſuchten die Damen die Blutwelle fortzuwiſchen, die ſich immer erneut in rotem Strahl über das weiße Brautkleid ergoß, während die Männer d. andrängende Menge der neugierigen Zuſchauer zurückhielten, die ungeſtüm näherkamen, um die— ſes ſeltſame Schauſpiel zu betrachten. Ein Arzt, der ſich unter den Teilnehmern des Hochzeitsfeſtes befand, konnte nichts anderes anordnen, als die ſchleunige Ueberführung der Braut in die elterliche Wohnung, und ſo be⸗ wegte ſich der Hochzeitszug bald durch die Kir⸗ che nach dem Ausgang zurück, aber ſo ganz an— ders, als man es erwartet hatte. Von kräftigen Männerhänden emporgehoben, wurde die Braut bleich und ſtill hinausgetragen, die Damen folg— ten ſchluchzend. Man bettete, ſo gut es gehen wollte, die noch immer ohnmüchtige Braut in den Hochzeitswa— gen, der ſie als junge Frau in ihr Heim zurück— führen ſollte und der jetzt eine Sterbende nach Hauſe brachte. Die Hochzeitsgeſellſchaft mit Ausnahme der Angehörigen zerſtreute ſich ſo⸗ gleich vor der Kirche, während die tauſend Zu⸗ ſchauer noch lange das ſeltſame Ereignis beſpra⸗ zum Der unmündige König Michael mit ſenner Mutter, der Prinzeſſin Helena. Königinmutter Maria von Rumänien die ſich auf einer Reiſe in Deutſchland be— findet chen. Eine Tr g mußte unterbrochen wer⸗ den wegen plötzlicher dankung der Braut! Das bildete noch lange ein ſchier unerſchöpfliches Geſprächsthema in der Stadt. 33. der alte Johannſen war geſtorben. Sein ſchwergeprüfter Körver, durch die furchtbaren Verſtümmelungen geſchwächt, hatte trotz ſorg— ſamſter Pflege nicht länger die Kraft zum Le— ben beſeſſen. Ruhig und friedlich war er in den Armen ſeiner Tochter in ihrem gemeinſamen Heim in Riga hinübergeſchlummert in das beſſere Land, wo die Laſt des Körpers abfällt wie eine Bürde. Sein letzter Wunſch wax geweſen, in der heimatlichen Erde begraben zu ſein, und ſeine Tochter hatte ſich beeilt, dieſen Wunſch, der auch ihrem innerſten Empfinden entſprach, ſofort zu erfüllen. Ihr Chef hatte ihr ſeine eigene kleine Dampf— jacht, die er zu ſeinen Geſchäftsreiſen benutzte, zur Verfügung geſtellt, und auf dieſer hatte Johanna mit dem Sarge, der die irdiſchen Ueberreſte ihres Vaters enthielt, die Fahrt von Riga über die Oſtſee nach Hamburg angetreten Nach zweitägiger Fahrt war die kleine ſchmuk— ke Jacht in dem Johanna ſo wohl vextrauten Hamburger Hafen eingelaufen, und Johanna hatte nach langer Abweſenheit und manchen Schickſalen wieder die alte Heimatſtadt betreten. Sie hatte ſich nicht Zeit gelaſſen, ſich den Ein— drücken, die ſie umfingen, hinzugeben, ſie hatte vorläufig vollauf zu tun, um alle erforderlichen Formalitäten zu erfüllen. Schon am nächſten Tage nach ihrer Ankunft in früher Vormittagsſtunde fand das Begräb⸗ nis ſtatt. Ein vornehmer Leichenwagen brachte die Ueberreſte des alten Johannſen direkt von dem Hafen hinaus nach dem Ohlsdorfer Fried Streſemanndentmals ſind in den letzten Tagen etwas reichlicher gefloſſen, ſodaß jetzt der Au führung des Denkmals näher getreten werden kann. Oberbürgermeiſter Krücke⸗Wiesbaden u Miniſterialrat Dr. Siegert ſind dem Ehrenaue⸗ zuß noch beigetreten.— Die Grundſteinlegung wird am 6. Juli erfolgen. An ihr werden be. ſtimmt teilnehmen Frau Streſemann und Au. ßenminiſter Dr. Curtius. Die Gedächtnisrede wird Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz haller. Die Mainzer Sängervereinigung wird die Lieb- lingslieder Streſemanns:„Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ und„Am Brunnen vor ben Tore“ zum Vortrag bringen. Ferner iſt eine An. ſprache Dr. Külbs, des Oberbürgermeiſters der Stadt Mainz, vorgeſehen. Wolkenbruch in Burgund Drei Wohnhäuſer vom Waſſer niedergeriſſen, Paris, 10. Juni. Die Gegend von Belle ville in Burgund iſt von einem verhee renzen Anwetter heimgeſucht worden. Durch einen hei tigen Wolkenbruch iſt das ganze Gebiet unter Waſſer geſetzt worden. Beſonders ſchwer wur⸗ de die Gegend von Charentey betroffen, us ein Nebenfluß der Saone aus den Ufern trat und ſich in kurzer Zeit in einen reißenden Strom verwandelte. Drei Wohnhäuſer wurden niedergeriſſen und fortgeſchwemmt. Die Bewohner waren ge— zwungen, aus den Fenſtern zu ſpringen und ſich ſchwimmend zu retten. Der Verkehr zwiſchen Beaujeux und Belleville iſt vollkommen unter⸗ brochen, da ſich die Straße in einen Fluß ver⸗ wandelt hat. Im vorigen Jahr wurde die gleiche Gegend ebenfalls von Unwettern und Hagelſchlag ver— wüſtet. c iebend cli bees 3 Monopolſpiritus und Benzin enb Berlin, 10. Juni. Die Vertreter der großen Kraftwagen-, Garagen- und Mineralön verbände ſind an das Reichsfinanzminiſterium mit Vorſchlägen für die Durchführung des Er— mächtigungsgeſetzes herangetreten, wonach be der Herſtellung von Kraftfahrſtoffen eine be— ſtimmte Menge Spiritus von der Reichsmono— polverwaltung zu kaufen iſt. Wie wtb-Handel dienſt erfährt, ſollen dieſe Vorſchläge am kom. menden Samstag in einer Beſprechung, an der! die Vertreter der genannten Verbände teilkreh. men werden, zur Eröterung gelangen. Wie die Bz. erläuternd hierzu meldet, ſei damit zu rechnen, daß auf ländiſchen Oels drei Liter Spiritus von det Monopolverwaltung abzunehmen ſind, was dieſer ſchätzungsweiſe einen jährlichen Mehrab— ſatz von 600 000 Liter Spiritus brächte Der Preis für den Spiritus ſolle ſo hoch feſtgeſetz werden, daß die Monopolverwaltung, die in vorigen Jahre 40—50 Mk. pro Hektoliter Spit. tus zugeſetzt habe. in Zukunft keine Verluſt mehr erleide. Bei der Umlegung der Spirit koſten auf ſämtliche Treibſtoffe ſei mit Preiserhöhung für dieſe zu rechnen, die jedoch kaum über 1½ bis 2 Rpfg. pro Liter hinauk gingen. Vermiſchtes Ein Hamburger Rotſportler-Auto verunglüct, wib Hildesheim, 10. Jun Ein von burg kommender Laſtkraftwagen mit Anhänger, auf dem Arbeiterſportler zum Reichstreffen nac Erfurt fahren wollte, kam am erſten Pfingſt— feiertag an dem ſteilen Roten Berge zwiſchen Grasdorf und Wartjenſtadt in rückläufige Be wegung. Der Anhänger lief ſchräg über d Straße und ſtürzte um. Seine Inſaſſen. insge ſamt etwa 40 Perſonen, gerieten zum Teil u das Gefährt. Der Hauptwagen blieb neben dei umgeſtürzten Anhänger ſtehen. Ham In dem wunderbaren Garten des Todes, unter hängenden Birken, in der einſam ſchwei— genden Winterlandſchaft dieſes ſchönſten aller Friedhöfe fand die ernſte, ergreifende Totenfeier ſtatt. Johanna weinte ihrem geliebten Vater un— zählige heiße Tränen nach, der Geiſtliche ſprach warme Worte vom Werden und Vergehen, vom Sterben und Auferſtehen, dann kollerten die Erdſchollen dumpf auf den Sargdeckel nieder und der alte. brave Johannſen hatte ſeine letzte Ruheſtätte gefunden. Nachdem der Grabhügel mit grünen Toten— kränzen hochauf bedeckt war, verließ Johanna die Stätte, wo nun ihr Vater ſeinen langen Schlaf ſchlief. Vor dem Friedhofstore verabſchie— dete ſie ſich von dem übrigen Gefolge; ſie wollte allein ſein mit ihrem Schmerz und ihren Ge— danken und ſo fuhr ſie in einem der Wagen ein— ſam nach der Stadt zurück. Dort hatte ſie noch eine nachträgliche Pflicht zu erfüllen. Sie wollte in den geleſenſten Zei— tungen Hamburgs die Nachricht von dem Tode ihres Vaters veröffentlichen, und nachdem dies erlebigt war, trieb es ſie, noch einmal einen Gang durch das ihr ſo vertraute alte Hamburg zu machen, und ſo ging ſie zu Fuß durch die Straßen, nachdem ſie ihren Wagen fortgeſchickt hatte So kam ſie auch nach dem Hopfenmarkt. Vor dem Tore der Nikolaikirche ſah ſie eine lebhafte Menſchenmenge ſich drängen und da ſie das Be— dürfnis hatte, in dem Gotteshauſe ein Gebet für ihren verſtorbenen Vater gen Himmel zu ſenden, trat ſie in das Portal. Dort wurde ihr Fuß von der Menge, die ſich hier ſtaute, aufgehalten, und ehe ſie ſich durch dieſelbe hindurchwinden konnte, vernahm ſie aus dem Geſprüch zweier Frauen, auf welche heilige Handlung die Menſchen hier warteten. Es handelte ſich um die Hochzeit Erich Stein⸗ thals mit Elfriede Wohlertſen. Johanna hatte ſich bereits ergeben in Schickſal gefügt und alle Hoffnung aufgegeben, den Heißgeliebten ihres Herzens je wiederzufin den, bei dieſer Nachricht war es trotzdem natü lich, daß ihr Herz heftiger zu ſchlagen begann Alſo ſollte wirklich alles aus und vorbei ſein Erich heiratete die Glückliche. Johanna begab ſich in das Innere der Kirch es überkam ſie eine furchtbare Angſt, Eri könnte ſie hier wiederſehen. Sie ſuchte ſich de halb das verborgenſte Eckchen,— droben del Winkel auf der Empore hinter der Säule,— um nur allein zu ſein und mit ſich ins Reine in kommen. Und ob ſie ſich tauſendmal wiederholte:„Das Schickſal wollte es ſo, und du biſt ſchuld darau— warum biſt du damals aus Hamburg geflohen ohne ein Wort mit ihm gewechſelt zu haben?“ — ſie konnte trotzdem nichts dafür, daß ſie alles andere vergaß,— die Trauer um ihren Vater, den Mann, der in Riga ihrer Wiederkehr harr— te,— ſie konnte es nicht hindern, daß ſie den wildeſten Schmerz darüber empfand, daß ihre Hoffnung nun für immer vernichtet ſei und daß ihr Leben jetzt erſt den Todesſtoß empfangen habe. Und in ihrem Schmerz vergaß ſie jede Vorſicht, und ſo kam es, daß ſie, als die heilige Handlung der Trauung vor ſich ging, als ſie den Geliebten vor dem Altar ſtehen ſah, ſich zu weit über die Brüſtung der Empore vorbeugte und mit ihren brennenden Blicken gewiſſerma— zen die Blicke Erichs in die Höhe zog, ſo daß el ſie anſehen und bei ihrem Anblick bis ins inner— ſte Mark erſchüttert werden mußte. Was weiter geſchehen war, hatte Johan nicht mehr bemerkt; mit leiſen, eiligen, ſcheue! Schritten wer ſie aus der Kirche entwichen,“ daß ſie längſt im Freien war, als der Unglücke fall der Braut die allgemeine Erregung hervor“ rief.— (Fortſetzung folgt). je 100 Liter aus- Kaſſiererin kauft ihrem Freund einen Motorradpark Ueber 100 000 Mark veruntreut. Die Berliner Strafbehörden beſchäftigen ſich augenblicklich mit der Unterſuchung eines drei⸗ ſten Erpreſſungsverſuches und jahrelanger Un- terſchlagungen einer Kaſſiererin, die insgeſamt über 100 000 Mark betragen.. Als eine Anzeige gegen die Betrügerin be. vorſtand, antwortete ſie mit erpreſſeriſchen Schreiben an den Leiter eines großen Berliner Konzerns und drohte mit, der Enthüllung von angeblichen Unregelmäßigkeiten. Der Direktor beantwortete dieſe Erpreſſerbriefe ſofort mit einer Anzeige gegen die Kaſſiererin. Sie wurde feſtgenommen, und legte ein umfaſſendes Ge— ſtändnis ab. f 1 5 Der betroffene Konzern iſt eines der größten Unternehmungen dieſer Art. Er beſitzt zahl⸗ reiche Güter in allen Teilen Deutſchlands und einen ausgedehnten Geſchäftsbetrieb. In der Berliner Zentrale des Betriebs war ſeit langen Jahren als Kaſſiererin eine gewiſſe Anna F. tätig, die ſich im Laufe der Jahre eine Ver— trauensſtellung erworben hatte. Durch ihre Hände gingen Rieſenbeträge. üie wie ſie erklärte— nicht ſelten die Höhe von einer halben Million erreichten. Anna F. war als ſechzehnjähriges Mädchen in den Betrieb eingetreten. Sie erhielt ſpäter den Poſten einer Kaſſiererin, und hat ſich in den erſten Jahren nichts zuſchulden kommen laſſen. Vor etwa zwei Jahren lernte ſie nun einen 22jührigen jungen Mann kennen. der ſich ar⸗ beitslos in Berlin umhertrieb und ein Leben als vollkommen mittelloſer Wanderburſche hin ter ſich hatte. Dieſe Bekannſchaft wurde dem Mädchen zum Verhängnis. i 5 Um den jungen Arbeitsloſen, einen gewiſſen Paul Ch. zu unterſtützen ließ ſich das Mädchen vor etwa zwei Jahren zum erſten Mal verlei- ten, ſich an den ihr anvertrauten Kaſſengeldern zu vergreifen. Sie unterſchlug zuerſt etwa vier tauſend Mark., um ihren Freund neu einzuklei— den. Für das Geld ließ ſie ihm mehrere ele⸗ gante Anzüge, ſeidene Oberhemden und andere Kleidungsſtücke machen. Bald machte ſie größere Unterſchlagungen. Sie richtete nun für ſich und ihren Freund eine hochelegnnte Wohnung em. in der täglich große Feſte gefeiert wurden. Dem Arbeitsloſen der ein großer Freund des Motorradſports war, kaufte ſie nach und nach einen ganzen Park von Motorrädern. Ihren Bekannten und Hansnachbarn er— zählte ſie, Paul Ch. ſei ihr Verlobter, ein ſchwerreicher Mann. Durch einen Zufall wurden kürzlich die Machenſchaften der Kaſſiererin entdeckt. Eines Tages wurde in den Büchern ein Rechenfehler feſtgeſtellt der nicht ein. mal mit den Unregelmüßigkeilen der Anna F. im Zuſammenhang ſtand. Man forderte ſie auf, ſie möge die kleine Dif— ferenz klarſtellen. Anng F. glaubte nun. man habe ihre Betrügereien entdeckt und meldete ſich ſchnell krank. Noch ehe man bei der Zentrale irgendeinen Ver dacht geſchöpft hatte, erhielt der Leiter des Konzerns ein Schreiben der Kaſſiererin, in dem ſie folgendes mitteilte: Wenn man inzwiſchen entdeckt habe, daß Beträge der Kaſſe fehlten, ſo ſolle man ſich ja hüten, etwas gegen ſie zu unternehmen. Sie werde ſonſt der Polizei da— von Mitteilung machen, daß ſich die Leitung des Konzerns Unregelmäßigkeiten habe zuſchul— den kommen laſſen. Der Leiter des Konzerns befand ſich gerade auf einer Reiſe, als er dieſen Brief erhielt. Er begab ſich ſofort nach Berlin, und erſtattete Anzeige gegen die Kaſſiererin. Anna F. wurde in ihrer Wohnung von Kriminalbeamten feſtge— nommen. Die Kaſſiererin gab ihre Verfehlungen ohne weiteres zu nur erklürte ſie, ſich auf die Höhe der veruntreuten Summe nicht mehr beſinnen zu können, da ſie zu oft einen Griff in die Kaſſe getan habe. Wahrſcheinlich hat ſie weit über 100 000 Mark veruntreut. Tum 25. Joceslag des. Afrika ſoꝛoeierb u. Wißmann der berühmte deutſche in Afrika, ſtarb am 15. war er unermüdlich in We im Intereſſe der Kolonialgeltung tätig, 1880—90 warf er den Aufſtand in Deutſch⸗Oſtafrika nieder und wurde ſpäter Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika. 1896 kehrte er in die Heimat zurück. f . Lokale Nachrichten Glänzender Abſchluß des Söngerfeſtes. Wiederum herrliche Weiſen der Feſtmuſik.— Noch⸗ maliger Maſſenbeſuch.— Ein prächtiges Feuer— werk, das die Tauſende beherrſchte. Das Volksfeſt, das die Jubelvereine als Ab- ſchluß ihres großen Sängerfeſtes veranſtalteten, hatte nochmals mehrere Tauſend Perſonen auf die Beine gebracht. Ein mächtiger Menſchenſtrom wälzte ſich zum DK-Sportplatz, um nochmals Teil zu haben an den Freuden des Sängerfeſtes. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle, die jetzt eine Zierde für unſere Gemeinde iſt, konzertierte eifrig und brachte Stim- mung in die pokulierende Menge. Am Nachmittag waren für die Jugend Beluſtigungen verſchiedenſter Art. Wurſtſchnappen, Sacklaufen, Springen und noch allerhand Allotria wurde getrieben, um die Kinder zu unterhalten und zu erheitern. Am Abend, nach 11 Uhr, fand das Abbrennen des Feuerwerks, das von der Mannheimer Kunſtfeuerwerkerei Buſch ausgeführt wurde, ſtatt. Sternenregen, Feuer- ſchlangen und vieles andere erhellten den Himmel und boten ein wunderſchönes Bild. Die Ah- und Oh Rufe wollten kein Ende nehmen. Nach dem Feuerwerk leerte ſich der Platz. Die Feſtmuſik ſpielte noch einige Märſche, wobei einige Seßhafte noch„Einen mitnahmen“ und dann war das Feſt zu Ende. Karuſſel und Schiffſchaukel verloren ihre feenhafte Beleuchtung und zogen ſich hinter ihr Zelt zurück. Zu bemerken iſt noch, daß trotz der immer „geprieſenen“ Verrohung der heutigen Jugend das 27 Wenn das Kind keine Milch mehr will, dann geben Sie ihm Ailckkathreiner- Der wird dreimal ſo leicht veroͤaut wie Milch allein/ „. Und viel, viel lieber getrunken Nezept: zur Hälfte oͤoppelſtarker Kathreiner zur Hälfte Milch! Feſt ohne Zwiſchenfall verlaufen iſt; ob das früher, als die Jugend noch nicht ſo„verroht“ war, auch ſo geweſen wäre? Es iſt mit Freude feſtzuſtellen, daß nichts vorgekommen iſt und das gibt dem Viernheimer Sängerfeſt alle Ehre. Ein Auto⸗Omnibus auf der Fahrt umgeſtürzt. Auf der Weinheimer Chauſſee.— Die Urſache das Verſagen der Steuerung.— Ein Aufſchreien der mitfahrenden Kinder.— Glücklicherweiſe erlitt niemand ernſtere Verletzungen.— Die Scheiben des Omnibuſſes teilweiſe zertrümmert. Heute Vormittag um 8 Uhr iſt auf der Wein- heimer Landſtraße an dem letzten Bogen vor der Grenze ein Omnibus, der mit Schulkindern aus Käfertal beſetzt war, infolge Verſagen der Bremſe, in das Feld hineingefahren und umgefallen. Hier— bei wurden 3 Kinder leicht verletzt. An dem Om— nibus ſind verſchiedene Scheiben zerbrochen. Da der Omnibus langſam gefahren iſt, blieb ein größeres Unglück vermieden. Die Kinder, die mit einem Geiſtlichen Herrn einen Ausflug machen wollten, hatten nicht mehr den Mut, mit einem herbeige— rufenen Erſatz⸗Omnibus weiter zu fahren, ſondern ſie drängten darauf, nach Käfertal zurückgefahren zu werden, was auch geſchah. Der Omnibus wurde heute Früh mit Winden wieder auf die Räder ge— ſtellt und wird wohl in der Zwiſchenzeit in einer Reparaturwerkſtätte gelandet ſein. * 2 7 4 4 Die DK Kreismeiſter! Da Niederbrechen das letzte Spiel gegen Fulda in Fulda 4: 2 verloren hat, iſt die DIN Kreismeiſter geworden. Aus dieſem Grunde ver— anſtaltete die Dig geſtern Abend einen Umzug durch verſchiedene Ortsſtraßen Viernheims. Mannſchaft und auch der Leitung zu dieſem ſchönen Erfolge unſere herzlichſten Glückwünſche! Die Sportvereinigung ſpielt überzeugenden Klaſſefußball im Pokalturnicr auſ dem Vfq⸗Platze: 1. Pfingſttage in ebenbürtigem Kampfe gegen VfR. Mannheim 3:1. S Der Pfingſttag wird Phönix Mannheim mit 511 Toren niedergekämpft. Unſere ſiegreiche B! Jugend konnte wieder nach überlegenem Spiele über Bürſtadt?:! gewinnen. Noch lebt der alte Vereinigungsgeiſt, das ugſtwunſch für die Grünen. Und all die Hoffnungen wurden erfüllt: die 1. am 2. iV der J war der Pf mit Krug, Kiß, Faltermann, Martin! und lI, Mandel, Ehrhardt, Winkler, Schmidt, Pfenning und I, Kiß und Schmitt ſpielten gegen die Vereine, daß die 2000 voller Begeiſterung waren. Die Preſſe Viernheim war die turnier. Viernheim bot eine ſtarke Ueberraſchung. Viernheim gab durch ſeine ſehr gute Leiſtungen ein Rälſel auf. Die Mannſchaft zeigte ein Stel- lungs- und taktiſches Spiel, das dem Vfg. nichts nachgab. kaun wirklich mit der Geſamt leiſtung an beiden Tagen zufrieden ſein: im Spiel Fi Hpimpr Mannheimer prach: Man 2 Zur Erſchießung des deut chen Geſandten in Portug * Es war eine ſchlechte Kunde, die uns am Abend des Pfingſt-Samstages zuteil wur⸗ de. Ein Wahnſinniger hatte d. deutſchen Geſandten in Liſſabon, Dr. Albert von Bali⸗ gand, erſchoſſen. Kaum hatte die Kunde in Liſſabon ihre Runde gemacht, da wurden alle Feierlichkeiten, auch die zu Ehren des deut— ſchen Geſchwaders abgeſagt, und die deutſchen behördlichen und privaten Gebäude flaggten Halbmaſt. Auch uns in Deutſchland traf die Funde ſchwer und wir gedenken nunmehr zu Ehren des Verſchiedenen ſeiner Verdienſte. Von Baligand war Bayer. Am 23. O!⸗ tober 1881 wurde er in München geboren. Seine Familie ſtammt aus dem Hennegau und kam über Lothringen und die Pfalz nach Bayern, wo ihre Mitglieder in den Staats- und Heeresdienſt traten. Zuerſt war von Baligand akt'ver bayeri⸗ ſcher Offizier. Doch nahm er bald ſeinen Ab— ſchied und widmete ſich dem Studium der Rechtswiſſenſchaften, Nationalökonomie und Philoſophie. Und zwar beſuchte er die Vorle⸗ ſungen der Univerſitäten München und Würz⸗ burg. 1910 berief man ihn ins Auswärtige Amt. 1913 kam er nach kurzer Beſchäftigung im Haag und in Amſterdam in das Auswär⸗ tige Amt als Hilfsarbeiter für völkerrechtliche Fragen. Auch den Krieg machte Albert von Baligand in den vorderſten Reihen mit. Er wurde einmal ſchwer verwundet. Und es 11 ſeiner Verwundung zuzuſchreiben, daß er 1915 in der Heimat blieb, wo er zum Legationsrat ernannt und von 1917 bis 1920 mehrfach mit der Führung internationaler Verhandlungen beſonders mit Oſtſtaaten, betraut wurde. 1920 wurde ihm die Leitung des Generalkon⸗ ſulats in Genf, Ende 1921 die Führung der Verhandlungen mit der Tſchechoſlowakei über⸗ tragen. Die Jahre 1922 bis 1925 ſahen ihn an der Geſandſchaft in Athen. Schließlich er— folgte die Ernennung zum Vortragenden Le— gationsrat im Auswärtigen Amt unter Ueber- tragung der Funktionen eines Dirigenten in der Rechtsabteilung. Seit November 1926 war er als Nachfolger Dr. Zechlins Dirigent der Vereinigten Preſſeabteilung der Reichsve— gierung. Seine Ernennung zum Geſandten in Liſſabon erfolgte 1928. Sein Amtsvor— gänger war Dr. Voretzſch. Die Unterſuchung des Attentats. wtb. Liſſabon, 9. Juni.(Agentur Havas.) Bei einem neuen Verhör durch die Unter— ſuchungsbehörden hielt Piechowski ſeine frü— heren Ausſagen aufrecht. Er teilt mit, er ſei wegen eines Anſchlages auf einen Deutſchen am 17. Februar 1922 in einem Danziger Ji— renhaus interniert worden, wo er neun Wo— nate geblieben ſei.— Der Verbrecher, der ein völlig heiteres Weſen zeigt, macht den Eindruck eines an Verſolgungswahnſinn Lei— denden. Er ſchläft Tag und Nacht. Anſchei— nend beſitzt Piechowski ausgezeichnetes dächtnis; er erzählt zahlreiche Vorkommniſſe mit Daten und Namen, die auf Grund eines in ſeinem Beſitze vorgefundenen Buches von 400 Seiten Umfang mit ſeinen Lebenserin— nerungen als richtig erkannt wurden. Der Verbrecher wurde einer Anterſuchung auf ſei⸗ nen Geiſteszuſtand hin unterworfen. Die Po— lizei vernahm auch den zweiten Kommandan⸗ ten des Kreuzers„Königsberg“ und die bei⸗ den Matroſen, die den Täter feſtnahmen, und drei andere Matroſen, mit denen der Nerbre⸗ cher drei Tage vor dem Attent geſprochen hatte, ohne daß dieſe Ausſagen irgendwelche wichtige Einzelheiten erbrachten. Ge—⸗ Mannſchaft beſte Mannſchaft im Pokal-⸗ gegen VfR. ein ebenbürtiger Gegner, im Spiel gegen den alten Rivalen Phönix triumphierte der Meiſter und feſtigte ſeinen Ruf. Nur eins noch: die Mannſchaft müßte noch ruhiger werden, nicht denn immer ſich gegenſeitig Vorwürfe machen, wenn ein Spieler den Ball nicht gerade ſo gegeben hat, wie ihn der andere haben wollte. Es muß nicht jeder Ball ein Tor geben: mit einer größeren Ruhe wirds noch beſſer werden. Viernheims gute Leiſtung hallte auch im Radio wieder und ez wird für manchen Sportler eine Erhebung geweſen ſein, den Heimatnamen im Weltall bei Nennung der in. und ausländiſchen Sportreſultate genannt zu hören! Viernheim voran: das möge auch der Kampfruf am nächſten Sonntag gegen Kirchheim im Rückſpiel um den Aufſtieg zur Bezirksliga ſein. Hoffentlich hat der Unterbadenmeiſter ſeine Form von Pfing⸗ ſten und es muß ein glatter Sieg werden. Vereins- und Trainingsabende der Sportygg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe-Reſtaurant. Mittwoch abend 6 Uhr: Training der unteren Mannſchaften, ſowie gymnaſt. Uebungsſtunde der Jugend. Donnerstag Abend Training 1. M. u. Gymnaſtik für Jugend. 7 Uhr Alte Herren antreten— diesmal be— ſtimmt pünktlich— Training durch Herrn Schieds- richter Sommer, A. H. Captein. Freitag Abend 6 Uhr: Alle Jugend- u. Schüler- mannſchaften in Sport. halb 9 Uhr: Vorſtands— Sitzung. Vorſchau für Sonntag, den 15. Juni nachm. 3 Uhr auf dem Waldſportplatz: Aufſtiegſpiel gegen Kirch; heim, Neckarkreismeiſter. und Spielausſchuß⸗ Die Sportleitung. Verein⸗Anzeiger. Club der Geflügelzüchter. Morgen Donnerst. den 12. Juni, abends halb 9 Uhr halten wir im Vereinslokal zum Stern eine Mitgl.-Ver⸗ ſammlung ab, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Abend vollzählige Turn- ſtunde. Der Turnwart. Reichsbanner gchwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutzſport.) Heute Abend halb 8 Uhr Uebungs- ſtunde. Freitag Abend 8 Uhr Sportlerverſamm- lung im Lokal zum Anker betreff der Stutt- gartfahrt. Der Schutzſportleiter. K. u. 3. B. Teutonia(Schützen-Abteilung) Morgen Donnerstag Abend 9 Uhr Verſammlung im Schützenhof. Am Sonntag den 14. nimmt unſere Schützenabteilung geſchloſſen an dem Stand- eröffnungsſchießen in Friedrichsfeld teil. Die Abf. evtl. ver Auto mit Muſik wird im Lokal bekannt gegeben. Keiner fehle. Bekanntmachung. Verſteigerung von Kirſchen. Am Freitag, den 13. ds. Mts., vormittags 10 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes die ſämtlichen Spätkirſchen in der Oberlück und den Erlen öffentlich verſteigert. Viernheim, den 11, Juni 1930. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Rundfunk⸗Hrogramm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M.— Kaſſel. Donnerstag, 12. Juni. 06.30 Uhr: Uebertragung ved. Südd. Gruppe; 06.45: Morgengymnaſtik; Anſchl.: Zeitangabe, Wetterbericht; 08.00: Konzert; 09.00: Hauswirt⸗ ſchaftliche Mitteilungen; 09.45:„Goethe und die Chemie“; 11.45: Werbekonzert; 12.00? Zeitan⸗ gabe, Wirtſchaftsmeldungen; 12.15: Wetterbericht; 12.20: Konzert; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.00: Schallplattenkonzert; 14.00: Werbekonzert; 14.40: Nachrichtendienſt; 14.50: Zeitangabe, Wirtſchafts— meldungen; 15.00: Jugendſtunde; 15.50: Wirt— ſchaftsmeldungen; 15.55 Gießener Wetterbericht; 16.00: Uebertragung v. d. Süddeutſchen Gruppe; 17.45: Wirtſchaftsmeldungen; 17.55: Zehn Mi— nuten Wanderratſchläge; 18.05: Zeitfragen; 18.30: Zeitangabe; 18.35:„Abſtrakte Malerei“; 19.00: Zeitangabe, Wirtſchaftsmeldungen; 19.05: Fran⸗ zöſiſcher Sprachunterricht; 19.30: Uebertragung v. d. Süddeutſchen Gruppe; 23.15: Nachrichten- Sport- und Wetterdienſt; 23.20:„Um eine Vier— telmillion“!, Novelle von Ernſt Hemmingway: 03.00: Uebertragung aus Amerika Süddeutſche Gruppe. Stuttgart— Freiburg. Donnerstag, 12. Juni. 06 00: Morgengymnaſtik; 06.45: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 10.00: Schallplattenkonzert; 11.00: Nachrichtendienſt; 1200: Wetterdienſt; 12.15: Der Rhein im Lied, Schallplatten; 13.15: Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; Anſchl.: Phantaſtiſche Sym⸗ phonie von Berlioz: 1500: Uebertr. v. d. Süd⸗ weſtdeutſchen Gruppe; 1600: Liederſtunde ober⸗ ſchleſiſcher Komponiſten; Anſchl. Nachmittagskon— zert; 1745: Zeitangabe, Wetter- und Landweri— ſchaftsdienſt; 18005: Anna Blos:„Anna v. Helm⸗ holtz, geb. v. Mohl, Eine Frauengeſtalt aus Schwaben“; 18.35: Uebertr. v. d. Südweſtdeut⸗ ſchen Gruppe; 19.00: Zeitangabe; 19.05: Uebertr. v. d. Südweſtdeutſchen Gruppe; 19.30: Sport⸗ humor; 20.15: Italieniſcher Abend; 2200: Drei Schweizer Dichterinnen; Anſchl.: Nachrichten⸗ dienſt; 23.20: Uebertr. v. d. Südweſtd. Gruppe; 03.00: Aus Amerika: Weltmeiſterſchaftsboxkampf Schmeling Sharkey.