—...—. E. 88840 G. os046. Oreß füt den Golfplatz, beſtehend aus belgebraunem Home- Zunbelnkleld mit Auf⸗ feingeſtrelfte Slanell⸗ ſchlag und einer braun⸗ Hoſe. dazu wird ein heige geſtrelften Flanell⸗ blauesgammgarnfackelt jacke, die auf zwei Knöpfen ſchließt. Hacke⸗ bell EUindaſchn. G. 8504 (1mk.).. 0 em Oberw. G. 88047. Sportlicher Anzug für Golf und Strand. Heller ausblau Materlal. getragen. Dleſes gelgt aufgeſetzte Taſchen. Lind aſchnitt G. 85047 (1k) J. 98 em Oberw. G. Ss oss u. M. S012. Zu dieſer Sportſacke aus fichgrätenartigemwoll⸗ ſtoff gehören Anſcker⸗ bockers ous gleichem Hackebeil Lindaſchnitt G. 85089 Mk.) f. 102 em Oberw. Dazuſieht eine ärmelioſe Weſte M. Soon gut aue. G. S619. Eleg. Straßen anzug aus feinſädigem engliſchen Wollſtoff, mit ſog. Biedermelerweſte. Die Jacke ſchlleßt auf 2 Knöpfen. Sie hat ab⸗ gerundete Ecken und lit leicht tallllert. Linda⸗ ſchnitt G. 86019(1 Mk.) für 96 u. 100 em Oberw. M. oee7s. Sperihemd aus modefarbenemou⸗ eing⸗Flanell. Der Kra⸗ gen und auch dle dazu⸗ gehörige Krawatte ſind aus dem glelchen Mate⸗ rial. Nur z. Sportanzug zu tragen. Eindaſchnltt M. 6278(80 Pfg.) für 39 u. 40 em Halsw. n. Gos79. Dieſes Ober⸗ hemd iſt in feiner dezenten Farbenſtellung mode weiß und dem zarten Strelfenmuſter vorbllollch. Materlal iſt Zephir⸗Ctavſſe⸗Selde. Hackebell Eindaſchnſtt m. oos79(80 Pfg.) für zs u. 40 em Halsw. 6 850588. Sommerliches, für den Herrn Sämtliche Schnittmuſter und Modejournale ſind vorrätig bei Buchhandlung Schaudt, Mainz, Mittlere Bleiche 41. Die letzte Kon ipagnie Der neueste Ufa-Ton-Großfilm heute Montag nochmals. Dazu der wunderbare Beischlager Auf heute Abend in den Cefipa. Täglich friſche Alte Zeitungen Kit chen J. Elnwiczeln u. Tapezieren geeignel zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes SS—————̃ Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 uf e Erler da Apfelwein Liter 30 Pfg. o. Glas Zur Bereitung von Haustrunk: Meinrosinen Pfund 36 Pfg. bei größerer Ab- nahme billiger Anleitung z. Ansatz in meinen Verkaufs- stetten erhältlich. J Frl. Raa zu haben bei Jakob Nägel Waſſerſtr. 69 gegen⸗ über dem Kaiſerhof. Süll- und kinmach- Kirschen, Himbeeren, lohannisbeeren, Erbsen, Carotten, Hohlräbenen, Spargel Mangold, Aprikosen, Mirahellen u. ſonſtiges Einmachobel bittet jetzt ſchon zu be⸗ ſtellen Ehatt. e Prima leichte Stahlhacken, Sensen, Rechen, Cieflkannen ſowie ſämtliche felu- u. Gartengeräte und Drahtgeflechte jeder Art kaufen Sie gut und billig bei Al Höh. Unnabach Waſſerſtr. 25— Mur Ueber 30 Jahre bewährt. Amerikan. Stauhöl „Germania“ Alleinige Niederlage für Viernheim und Umgebung Schlosser& Hook Farben— Lacke— Oele. in versiegelten Original- Kannen und Orig. Verkaufspreisen. alten Pfalz. zur alten Pfalz 90 0 Ium Fromlelchnamsiest empfiehlt große Auswahl Heiligenfiguren ECC ² A Leuchter eee Hausnaltungs- Mikl. Effler, Deren. 4 Proz. Rabatt 4 Proz. Rabatt 0 S Sr Kreuze, 0 part 25 9 4 1.— 4 2,75 Täglich friſche 3⁵ 30 und 40 Pfg. per Pfd. zu haben bei ſflelvgerel aas. Lampertheimerſtraße 23. , 1,25 3,25 Terracotta⸗Bülle 50 4 Vollgummi⸗Bälle 75 3 Fußball⸗Bälle Garantiert alles neue Ware J. Schweikart Schreibwarenhandlung in grau zu: 50 7 110 4 1,30& 1,70& 2,15 Schön bemalt zu: 50 4 % 1,75 75 3. 4 2.25 4 3,75 6. 3,50 Biete an: Weizenkleie pro Zentner Mk. 4,20 welienlunerment 1½ Zentner Mk. 8,0 Dünger und Futtermittel. alle andere Futterartikel billigst Christ. Adler 2. 1aune Gefunden 5 3.30 Mark in Briefmarken Abzuholen gegen Ein⸗ rückungsgebühr in der Exp. ds. Bl. Ein ſchönes Annmer an einzelne Perſon ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. großer Posten figur Slangenase (Limburger) sehr schöne fette Ware eingetroffen ½ Pid. 29 Pig. Stange 50 Pig. 6 Prozent Rabatt Hamburger Hafteelager, R. Honmana Thams& Garfs Niederlage: Rathausstr. 62. Vorſicht— Fleiſchvergiſtung Das Polizeiamt ſchreibt uns: In den Sommermonaten häuften ſich erfahrungsgemäß die Erkrankungen infolge des Genuſſes nicht einwand⸗ freier Genußmittel, insbeſondere werden Erkrank⸗ ungen nach dem Genuß nicht friſchem Hackfleiſches vielfach beobachtet. Aus dieſem Grunde iſt in den Fleiſchverkaufsordnungen das Verbot enthalten, Hackfleiſch währ. der wärmeren Jahres zeit auf Vorrat herzuſtellen u. feilzubie⸗ ten und weiter vorgeſchrieben, daß ſolches Fleiſch bei Bedarf ſtets friſch zu bereiten iſt. Die Polizeiorgane ſind angewieſen, die Durchführ⸗ ung dieſer Vorſchrift genau zu überwachen. Die Bevölkerung wird anf Gefahren ansdrücklich hin⸗ gewieſen, die mit dem Genuß nicht friſchen Hack⸗ fleiſches, insbeſondere von Pferden verbunden ſind und es wird empfohlen, nur ſolches Hackfleiſch zu kaufen, das vor den Augen der Käufer friſch zubereitet wird. Vereinsbank Weinheim e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Baul und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000.— Beſopgung aller fer Angelegenheiten [Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 0 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 5 F täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertate.— Bezugspreis monatl. f F Ar. 139 Heſſiſcher Candtag Darmſtadt. 17. Juni. Der heſſiſche Landtag ſetzte heute die Beratung bei den Kapiteln über das höhere Schulweſen fort. Abg. Maurer(S.) begründete einen ſozial— demokratiſchen Antrag, die höheren Schulen zu reinen Begabten-Schulen zu machen. Er wandte ſich mit Schärfe gegen die nationalſozialiſtiſchen Symptome auch unter den Schülern der höhe— ren Schule in Heſſen. Gegen den ſozialdemokra— tiſchen Antrag wandten ſich die Redner der Deutſchen Volkspartei und der Volksrechtspartei ſowie des Zentrums, und zwar mit der Begrün— dung, daß die Frage der Ausleſe außerordentlich ſchwierig ſei. Der volksparteiliche Redner Dr. Keller meinte, die politiſche Unruhe ſei nach der Umwälzung nicht nur von der Rechten in die Schule getragen worden, ſondern auch von den politiſch linksgerichteten Lehrern. Die Verord— nung von 1922 genüge, um politiſche Schulgrup— pen zu unterbinden. Abg. Heinſtadt(3.) warf die Frage der konfeſſionellen Parität auf und ſtellte feſt daß. ſplange die liberale Politik das Feld beherrſch— te. kein Katholik für eine leitende Stelle der Ver waltung in Heſſen in Frage kommen konnte.— Darüber entſpann ſich ein längerer Dialog mit den volksparteilichen Abgeordneten und dem Nationalſozialiſten Dr. Werner, der vor gar nicht langer Zeit dem Zentrum in einer öffent⸗ lichen Verſammlung den Kampf bis aufs Meſ- ſer angekündigt hatte. Das Zentrum keſtätigte auf einen Zuruf Werners. daß auch das Zen trum den Nati'onalſozialismus bekämpfe. aber nicht bis aufs Meſſer. Das Meſſer überlaſſe man den Nationalſozialiſten. Auch Miniſterial- direktor Urſtadt hielt den Andrang zu den böhe. ren Schulen für zu ſtark. Bei der eſamtaus⸗ leſe der Begabten würden jedoch Peiwatſchulen für diejenigen entſtehen. die die Auk'nahmeprü⸗ fung nicht beſtanden hätten. und das ſei nicht münſchenswert. Da Einwendungen gegen die Erhöhung der obligatoriſchen Schulunfaclverſt cherung gemacht worden waren, wies der Minf⸗ ſtertaldirektor auf die Vorteile dieſer Eiarich. tung hin. Sie wird von der großen Mehrzahl der Eltern noch immer bejaht. Num Schluß trat der ſozialbe nokratiſche Ab. „iiadnete Ritzel mit warmen Worten kür die Au'banſchule ein und empfihl das Prinzip die⸗ ſer Shule auch für die andeten höheren Sqhul⸗ arten.— Genehmigt wurden die bisher durch— peratenen Kapitel des Kultusminiſteriums, des Finanzminiſteriums, die Hauptabteilung An- leihe. und Staatsſchulden ſowie der Vermögens. teil.— Es wurde allgemein angenehm empfun⸗ den, daß bei der Schwüle des Tages die Sitzung nach drei Stunden geſchloſſen wurde. Das Notopfer gefallen enb. Berlin, 17. Juni.(Eigene Meldung!) Bon den Erörterungen, die geſtern im Reichs⸗ tag über die Deckungspläne des Reichsfinanz⸗ miniſters gepflogen wurden, kommt zweifellos der Abendſitzung der Fraktion der Deutſchen Volkspartei die größte Bedeutung zu. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hatte be⸗ reits in der geſtrigen Nachmittagsſitzung zu dem Problem Stellung genommen und zwar iſt ſie zu einer einmütigen Ablehnung, na⸗ mentlich des Notopfers gelangt. Die Entſchlie⸗ zung, in der dieſe Haltung feſtgelegt werden ſollte, wurde geſtern Abend in einer Sitzung vorgelegt, an der auch Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer teilnahm. Es iſt anzuneh⸗ men, daß er ſeiner Fraktion noch einmal ein Bild der finanziellen Lage des Reiches gezeich⸗ net und ihr einen Ueberblick über ſeine Ab⸗ ſichten und Ziele gegeben hat. Die Sitzung endete dann in ſpäter Abendſtunde mit der Annahme der Entſchließung in der Form, wie ſie jetzt vorliegt. Man darf gewiß vermuten, daß unter dem Einfluß des Reichsfinanzmini⸗ ſters einige Abänderungen an ihrer urſprüng⸗ lichen Geſtaltung vorgenommen wurden. Wich⸗ tig iſt beſonders, daß der Reichsfinanzminiſter der Entſchließung nicht widerſprochen hat. Wie im Reichstag verlautet, wird er im Ein. vernehmen mit dem Reichskanzler in den näch⸗ ſten Tagen Verhandlungen mit den Parteifüh⸗ rern aufnehmen, um ein Kompromiß in der Deckungsfrage zu erzielen. Jedenfalls ſieht man in parlamentariſchen Kreiſen das Notopfer in ſeiner bisherigen Form als erledigt an. Die Entſchlteßung ber Deutſchen Volkspartei habt von 10 Erwäaung aus. daß die bisberige Viernheimer Zeitung — — N Uebereyt uber das Defizit nicht ausreicht, um einen Grund für ſo einſchneidende Steuermaß— nahmen zu liefern. Außerdem ſpielt in den Er- örterungen das Scheitern der bisherigen Ver- handlungen zwiſchen den Arbeitgebern und Ge— werkſchaftsagenten um die Preis- und Lohn. ſenkung eine erhebliche Rolle. Darauf geht auch der Paſſus in der Entſchließung zurück, der ein evtl. Eingreifen des Reiches in dieſe Bewegung behandelt. Der Vorſchlag der Entſchließung be⸗ zieht ſich weiter auf die Reichsreform. In Krei— ſen der DVP. hält man den gegenwärtigen Moment für die Reform als außerordentlich günſtig, nachdem die Wirtſchaft alles getan hat. um ſich zu rationaliſieren, kann man nun vom Reich ein gleiches verlangen ehe dem deutſchen Steuerzahler weitere Belaſtungen zugemutet werden. Es iſt anzunehmen, daß Verhandlungen in den nächſten Tagen zwiſchen Regierung und Parteien ſtattfinden, die ſich auf dieſes Thema erſtrecken werden. Demokraten lehnen Notopfer ab. Berlin, 16. Juni. In der heute Mittag abgehaltenen demokratiſchen Fraktionsſitzung des Reichstages wurde einſtimmig eine Entſchlie zung gefaßt die ſich entſchieden gegen das Not opfer ausſpricht. Gilberts Kritik 1 ö 0 ö ö ö Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige b bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— viernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden n Rampf um den Cohnabbau wtb. Berlin, 17. Juni. Heute vormittag wurde in den dem Arbeitgeberverband Nordweſt ange— ſchloſſenen Werken im rheiniſch-weſtſäliſchen In—⸗ duſtriegebiet, und zwar im Raum von Hamm bis Düſſeldorf durch Anſchläge die Kündigung der Belegſchaftsmitglieder bekannt gegeben. Der An— jchlag hatte ſolgenden Wortlaut: Gleichzeitig mit der dem Arbeiterrat gegenüber zum 30. Juni ausgeſprochenen Kündigung der Akkord- und Prämienvereinbarungen kündigen wir der Beleg— ſchaft mit dem ausdrücklichen Zweck, eine Neu— regelung der Akkord und ſonſtigen Verdienſte herbeizuführen zum 30. Juni. Die ab 1. Juli geltende Neuregelung iſt baldigſt bekannt gegeben. 16. Ini 1930. Die Werkleitung.“ Der Belegſchaft hat ſich, ſo berichtet das B. T., ſtarke Erregung bemächtigt. Der deutſche Metall— arbeiterverband fordert die Arbeiterſchaſt auf, unter keinen Umſtänden ſich die Abzüge gefallen zu laſſen und keine neuen Akkordvereinbarungen Aus dem letzten Bericht des Reparaiionsagenten In dem Schlußbericht des Reparationsagen— ten Paxker Gilbert, der, wie gemeldet, der Repa— rationskommiſſion am 14. Juni überreicht wor— den iſt, befinden ſich folgende Aeußerungen fc Kritik an der deutſchen Finanzwirt— aſt: Obwohl die Mittel vorhanden ſind und die öffentlichen Einnahmen das weſentliche Material für ein ausgeglichenes Budget liefern, hat es an der Entſchloſſenheit gefehlt, die Aus⸗ gaben innerhalb der Schranken des verfüg⸗ baren Einkommens zu halten, und das Ergebnis iſt eine lange Reihe von Bud⸗ getdeſizits geweſen, die in den letzten Jahren eine ſtarke Anſpannung in den öffentlichen Finanzen hervorgerufen haben und jetzt die Laſten der deutſchen Wirtſchaft gerade in dem Augenblick ſehr ernſt vermehren, in dem ſie am meiſten Freiheit benötigt, um ſich auf die neuen Verhält⸗ niſſe, die durch das Sinken der Weltmarktpreiſe und den allgemeinen Konjunkturrückgang einge— treten ſind, umzuſtellen. Die Forderungen nach ſparſamer und überſichtlicher Finanzpolitik wer— den bei Beſprechung des Budgets von Parker Gilbert wiederum ſtark betont und eingehend be— gründet. Es wird u. a. ausgeführt: Es beſteht zweifellos die unmittelbare Not⸗ wendigkeit, die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen, und zu dieſem Zweck werden wenigſtens im Augenblick Steuererhöhungen nicht zu umgehen ſein. Aber die Aufmerkſamkeit muß ſich in er— ſter Linie auf das Problem der Begrenzung der öffentlichen Ausgaben richten, und ſolange die- ſes Problem nicht öffentlich in Angriff genom— men und gelöſt worden iſt, kann von Steuer— ermäßigungen keine Rede ſein. Parker Gilbert erinnert an ſeine in früheren Jahren geäußerte Kritik an der deutſchen Finanz— gebarung und gibt„wegen ihrer Bedeutung für die Zukunft“ eine Reihe von Beobachtungen als Urſache der Budgetſchwierigkeiten des Reiches an: Das Reich ſelbſt habe mit am ſchlimmſten ge⸗ gen den Grundſatz geſümdigt, den das Finanz⸗ miniſterium in ſeiner Begründung zum Haus⸗ haltsvoranſchlag für 1929—30 mit ſtärkſter Betonung aufgeſtellt hat daß näml. alle Aus 25 gaben durch Einnahmen gedeckt ſein müftten. Auch habe es die Regierung Jahr für Jahr un⸗ terlaſſen, die ſo oft verſprochene Reform durch⸗ zuführen, die ſie ſelbſt als Grundlage für einen geſunden Haushaltsplan anertenne. Ferner ſei es in den letzten fünf Jahren eine beliebte Ge⸗ pflogenheit geweſen, neue Maßnahmen durch Geſetz oder Verordnung ohne angemeſſene Be⸗ rückſichtigung oder auch Kenntnis ihrer finanziel- len Auswirkungen zu treffen. Der ſchlimmſte Fall dieſer Art ſei die allge⸗ lien Gehaltserhöhung von Oktober 1927 ge⸗ weſen. Dieſe Erhöhung, die in der Praxis weit über die urſprünglichen Berechnungen hinausgegan⸗ gen ſei, hätte ſich als einer der ſtärkſten Faktoren bei der ſtändigen Erhöhung der Ausgaben er— wieſen. Aber auch, wenn bei derartigen Maß— nahmen die ungünſtige finanzielle Auswirkung allmählich zutage getreten ſei, halte man ſo ſtark an der Theorie der Zwangsläufigkeit der Aus— gaben feſt, daß nichts geſchehe, um ſie zu korrigie— ren. Das Budget als Ganzes ſei noch immer in ein ſolches Dunkel gehüllt, insbeſondere wenn es vor den Reichstag komme, daß die heilſa— men Hemmungen ausblieben, die ſonſt von der Oeffentlichkeit und vom Parlament ſelbſt zu erwarten wären. Parker Gilbert kritiſiert in dieſem Zuſammen— hang beſonderer Einnahmen für beſondere Zwecke außerhalb des Budgets, eine Tendenz, die im Budget 1930-31 zur Herausnahme faſt der geſam— ten Ueberweiſungen an die Länder und Gemein— den geführt habe, ferner die verwirrende, durch gegenſeitige Uebertragungen noch mehr kompli— zierte Unterſcheidung zwiſchen ordentlichem und außerordenlichem Haushalt und vor allem die Methode des Vortrages von Einnahmen- und Ausgabenpoſten aus früheren Jahren ohne Be— rückſichtigung der erwarteten Ergebniſſe im Bud— getvoranſchlag für das letzte Jahr. Unter dieſen Umſtänden werde das Budget dem Reichstage niemals auf realer Bargrundlage vorgelegt und oft bekomme das Parlament, erſt nachdem die Ausgaben bereits gemacht und das Defizit ent⸗ ſtanden ſei, ein klares Bild von der Lage. Frankreichs geheime Rüſtungen Die Aufklärung über die verſchwundenen 7 Milliarden Die reichlich dunkle Affäre der auf ſo myſte⸗ riöſe Weiſe verſchwundenen Milliarden des fran— zöſiſchen Schatzamtes, die ſeit zwei Tagen das Parlament in Atem hält, wird von der geſamten Pariſer Preſſe totgeſchwiegen. Die Geheimnis⸗ krämerei, die mit der Affäre getrieben wird, läßt jedenfalls heute keinen Zweifel mehr darüber, daß die Vermutung, daß die fehlenden Milliarden ganz oder teilweiſe von der Regierung ohne vor⸗ herige Befragung des Parlaments zur Erhöhung der im Budget vorgeſehenen Rüſtungsaus⸗ gaben verwandt worden ſind, die richtige war. Sie wird auch aus parlamentariſchen Kreiſen be⸗ ſtätigt, wo man zwar von dem verfaſſungswidri⸗ gen Vorgehen der verantwortlichen Miniſter aufs peinlichſte berührt iſt, die getroffene Maßnahme ſelbſt aber unter Hinweis auf die unleugbare Verſchärfung der Lage an der ſüdöſtlichen Grenze und die kaum mehr verhüllte Drohung in Muſſolinis letzter Rede als gerechtfertigt anzuſehen ſcheint. Die von Briand in der Kammer abgegebene Erklärung, daß von Abrüſtung einſtweilen nicht die Rede ſein könne, ſolange nicht alle Na⸗ tionen dazu bereit ſeien, erfährt jedenfalls durch die geheimen Rüſtungen, die das Miniſterium Tardien hinter dem Rücken des eigenen Parla⸗ ments betrieben hat, eine recht merkwürdige Il⸗ luſtration. eee rgang abzuſchließen, die Verſchlechterungen bringen. In den nächſten Tagen finden im ganzen Induſtrie— revier hundert Belegſchaftsverſammlungen ſtatt, in denen zur Lage Stellung genommen wird. Der Metallarbeiterverband hat eine Beiratsverſamm— lung der nordweſtlichen Gruppe nach Berlin ein— berufen. Tagesnachrichten Auto mit Nationalſozialiſten verunglückt. Zwei Tote. witb. Stromberg(Weſtf.), 16 Juni. In der vergangenen Nacht gerie eir mit 18 Perſonen be— ſetzter Lieferwagey dec von einer nationalſozia— liſtiſchen Tagung in Baterhorſt-Stromberg kam, in einer Kurve ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum, nachdem er mehrere Straßenſteine uingeriſſen hatte. Dann ſtürzte der Wagen mit mehreren Inſaſſen eine mehrere Meter tiefe Bö— ſchung hinab und blieb zertrümmert liegen Von den Inſaſſen wurden zwei Mann auf der Stelle getötet, ſieben ſchwer verletzt. Schwarzer Tag in Wallſtreet witb. Newyork, 17. Juni. Wallſtreet hatte geſtern einen ſchwarzen Tag zu verzeichnen. Umfangreiche Liquidationen und Blanko, die auf das Fehlen irgendwelcher anregenden wirtſchaftlichen Nachrichten, vor allem jedoch auf die Ermäßigung der Gaſolin⸗ und Kupfer⸗ exportpreiſe zurückzuführen waren, übten einen empfindlichen Druck auf das Kursniveau aus. Selbſt kräftige Interventionen konnten der Bewegung nur für kurze Zeit Einhalt ge⸗ bieten. Die Kursverluſte erreichten bei zahl⸗ reichen Spezialwerten ein Ausmaß von 15 bis 22 Dollar. Die Börſe ſchloß ſlau und der neue urseinbruch wird mit dem neuen Zolltarif einen gewiſſen Zuſammenhang gebracht, da ungünſtige Auswirkungen für die amerikani⸗ ſche Wirtſchaft, insbeſondere für den Außen⸗ handel, befürchtet werden.„antssd Exploſionskataſtrophe 100 Tote, 300 Verletzte. wtb Newyork, 16. Juni. Aſſociated Preß berichtet aus Schanghai aufgrund verſpäteter chineſiſcher Preſſemeldungen über eine Exploſion des Munitionslagers Chechow(Provinz Hunan) am 10. Juni. Bei der Kataſtrophe fanden 100 Perſonen den Tod, 300 wurden verletzt. der Sachſchaden iſt bedeutend. Ernſte Lage in Bumbay. wtb Bombay, 16. Juni. Das Vorgehen der Polizei gegen die im europäiſchen Geſchäftsvier— tel aufgeſtellten Freiwilligen, die den Kauf aus— ländiſcher Stoffe verhindern ſollen, hat hier eine ernſte Lage geſchaffen. Nachdem 286 Freiwillige verhaftet worden waren, wurden ihre Plätze ſo— fort von neuen Truppen eingenommen, die gleichfalls verhaftet wurden. Es ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an die bei ſteigender Erregung eine drohende Haltung einnahm. Die Haltung der Bevölkerung iſt ſo feindſelig, daß man ernſthafte Zwiſchenfälle befürchtet. Die bri— tiſchen Truppen ſind zum Eingreifen bereit. Deutſcher Reichstag Berlin, 16. Juni. Der Reichstag ſetzte in ſei— ner heutigen erſten Sitzung nach Pfingſten die zweite Beratung des Etats für 1930 mit der Vornahme des Haushalts des Reichsmini— ſteriums des Innern fort. Reichsinnenmini— ſter Dr. Wirth, der auch zur Debatte das Wort ergriff, gab zu den 33 Todesfällen der nach dem Calmetteverfahren geimpften Kinder in Lübeck eine Erklärung ab. An der Ausſprache beteiligten ſich die Abgg. Sollmann(S.). Dr Spahn(Dnutl.). Dr Schreiber(3.) u. Maslowſki(K.). Um 7.30 Uhr wurde die Weiterberatung auf Dienstag, 12 Uhr, vertagt. Achtung! ! Wegen Störungen im Radio konnten wir den Reichstag nur telefoniſch und zwar nur in ganz gedrängter Form herein bekommen. weſtfalenfahrt des Zeppelin „Graf Zeppelin“ zur Weſtſalenfahrt geſtartet. wtb. Friedrichshafen, 15. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute in ſtrahlender Morgenſonne kurz nach 8 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner Fahrt nach Münſter geſtartet. „Graf Zeppelin“ in Münſter gelandet. wtb. Münſter, 15. Juni. Das Luftſchiff „Graf Zepeplin“ landete nach prächtiger Fahrt heute nachmittag 4,30 Uhr glatt auf dem Flug⸗ platz Loddenheide. Es wurde beim Erſcheinen über der Hauptſtadt Weſtfalens ſtürmiſch be⸗ grüßt. N Auf der Heimfahrt. witb. Mannheim, 16. Juni.„Graf Zeppelin“ iſt auf ſeiner Rückreiſe aus Weſtfalen gegen 0.20 Uhr, von Frankfurt kommend, über der Stadt erſchienen und flog in ſüdlicher Richtung davon. Zeppelin wieder daheim. wtb. Friedrichshafen, 16. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh um 6.15 Uhr von ſeiner Weſtfalenfahrt kommend glatt auf dem Werftgelände gelandet. Grandi bei Bundeskanzler Schober. wtb. Wien, 16. Juni. Der italieniſche Mini⸗ ſter des Aeußern, Grandi, der ſich gegenwärtig in Wien privat aufhält, hatte geſtern dem Bundeskanzler Schober einen Beſuch abgeſtat⸗ tet. Sitzung des Reichsrats Berlin, 15. Juni. Der Reichsrat trat geſtern unter dem Vorſitz von Reichsinnenminiſter Dr. Wirth zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen. Das Oſthilfegeſetz wurde einſtimmig und das Geſetz über die Ablöſungsbank bei Stimm— enthaltung Bayerns angenommen. Angenommen wurde auch die Ausſchußentſchließung über Ei- ſenbahnbauten. Der Reichsrat ſtimmte weiter der Ergänzung des Etats 1930 zu. die durch die Grenzhilfe notwendig geworden iſt. Miniſterial direktor von Imhoff berichtete dann über den Entwurf eine neuen Weingeſetzes. Die Vorlage bringe verſchärfte Beſtimmungen über dan Namensſchutz und den Verſchnitt mit aus- zandiſchen Weinen. Der preußiſche Antrag, das Verbot des Verſchnitts mit ausländiſchen Wei⸗ nen zu verſchärfen, wurde mit 43 gegen 23 Stim men angenommen. Mit dioſer Aenderung wur— de das Weingeſetz angenommen. Dreifach überzeichnet. Faſt dreifache Ueberzeichnung der deutſchen Tranche der internationalen 5½⸗prozentigen Anleihe des Deutſchen Reiches von 1930. wtb. Berlin, 14. Juni. Nach dem vorliegen⸗ Ergebnis der Zeichnungen auf die internatio⸗ nale 5½⸗prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches 1930, deutſche Ausgabe, iſt der aufge⸗ legte Betrag von 3 Millionen RM. erheblich überzeichnet worden. Die Geſamtſumme de Zeichnungen beträgt nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen etwa 98 Millionen NM. Es muß des⸗ halb eine Rationierung der gezeichneten Be⸗ träge ſtattfinden. Die Zuteilung an die Zeich⸗ uungsſtellen erfolgt noch heute durch die Lei⸗ iung des Bankenkonſortiums. Die Zahlung der zugeteilten Beträge durch die Zeichner hat nach den Zeichnungs bedingungen bekanntlich in der Zeit vom 16. bis 25. Juni zu erfolgen. eee der Numpt ums elch Roman aus dem Leben von„. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg (60. Fortſetzung.) Elfriede war alſo allein; die würde ſich nicht um ſie kümmern. Sobald Gertrud die Villa ſtuhl, und machte ſorgfältig Toilette. beſonders geeignet erſchien; nen Bedürfniſſe einer vornehmen Frau würde Stationen ſie brauchte alſo keinen Koffer mitzu⸗ einen Mantel und ein ſie ſich auf den nächſten größeren kaufen; nehmen, Plaid. ſondern nur Die Briefe— an ihren Vater, Erich und zu entſchuldigen,— hatte ſie bereits früher geſchrieben und mit ſich in denſelben nicht das Reiſe angegeben, ſondern nur die fe⸗ ſte Verſicherung, daß ſie in einer beſtimmten Zeit Bitte daran⸗ Dieſe Briefe wo man ſie erſt des Abends finden konnte; denn verließ Gertrud, um ihre Abreiſe herum getragen; ſie hatte Ziel ihrer wiederkehren würde, und hatte die geknüpft, ihr nicht nachzuforſchen. legte ſie an geeigneter Stelle nieder, ſie die Villa. Si ging die Stufen hinab, die zu dem See führen. Dort lag neben dem Motorboot ein kleines Segelboot, mit dem ſie früher auf dem See kleine Fahrten unternommen hatte. Der Schiffer, befand ſich wahrſcheinlich in von dieſem nach Locar o ſegeln er ſich aber noch einigem Warten entſchloß ſie ſich, um mit ihrer heimlichen Abrei⸗ Dienerſchaft eine Weile ver— laſſen hatte, erhob ſich Elfriede von dem Liege— Sie trug ein grauſeidenes Kleid, das ihr zur Reiſe ganz Wäſche und die klei⸗ Vvermiſchtes Eiſenbahnunglücke in Eine Algerien.— ſchwere Zugentgleiſung, wtb. Baris, 16. Juni. Aus Algerien gege⸗ bene Meldungen berichten von zwei Eiſen⸗ bahnunfällen, von denen einer auf Sabotage akt zurückgeführt wird. Bei einer Zugentglei⸗ ſung wurden 13 Reiſende verletzt, davon drei ſchwer. General Dawes— Diktator Chicagos? wib. London, 16. Juni.„Daily Heralb“ veröffentlicht eine drahtloſe telefoniſche Un⸗ terredung mit dem gegenwärtig in Newyorl befindlichen, amerikaniſchen Botſchafter von London, Generalagenten Dawes, der— wie das Blatt behauptet— vielleicht ſeinen Außen⸗ poſten aufgeben um die gefährliche und ſchwierige Aufgabe der Säuberung Chicagos von Verbrechern zu übernehmen. Dem Blatt zufolge ſoll Dawes erſucht werden, der Dikta⸗ tors Chicagos zum werden Der Botſchafter erklärte, er ſei bereit, eine ſolche Aufforde. rung zu erwägen.— Der Herausgeber der „Chicago Tribune“ erklärte zu dieſer Mel⸗ dung, Dawes ſei der rechte Mann für die Säuberung Chicagos, das 10 000 Verbrecher beherberge. Ein Hilfsangebot der Mandſchurei an witb. London, 16. Juni. Wie„Times“ aus Nanking meldet, läßt der Staatsrat in Nan⸗ king bekanntgeben, er habe von Tſchengſuh— liang in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender d. Mandſchuriſchen Regierung ein Telegramm erhalten, in dem er erklärt, die Mandſchurei mohiliſiere. um die Nankinaregierung im Nanking. U Kriege gegen die nördlichen Rebellen zu un⸗ terſtützen. Der Times Korreſpondent iſt der Anſicht, daß der Krieg als ſo gut wie beendet angeſehen werden könne, wenn dieſe Nachricht ſich bewahrheite. Großfeuer in einer oſtpreußiſchen Kleinſtadt. witb Waſtenberg, 16. Juni. In dem auf dem Marktplatze gelegenen Hotel„Deutſches Haus“ brach geſtern nachmittag ein Feuer aus, das ſich mit großer Schnelligkeit ausbreitete, und in we⸗ nigen Augenblicken die drei Gebäude des Ho⸗ tels in Flammen ſetzte. Wahrſcheinlich infolge von Flugfeuer brach in einem Gebäude ein zweiter Brand aus. der ſich ungehindert aus- wirkte und auch ein weiteres Nebengebäude er. faßte. Durch das Eingreifen der zur Hilfelei⸗ ſtung herbeigerufenen Allenſteiner Feuerwehr konnte ein weiteres Umſichgreifen des Feuers verhinbert werden. Dem Brande ſind die Hotel— gebäude und zwei weitere Häuſer zum Opfer gefallen. Der Schaden wird auf etwa 200 000“/ geſchätzt. Unfall bei einer Maſſenveranſtaltung.— 80 Verletzte. witb Mailand. 16. Juni. Bei einer Maſſen⸗ veranſtaltung auf dem Fußballſpielfeld„Ambro— ſiana“ brach die Balluſtrade einer Zuſchauer— tribüne zuſammen, wodurch 80 Peyſonen ver— letzt wurden. darunter 2 ſchwer— „G. 38“ in Le Bourget gelandet. wib Paris. 16. Juni. Das Junkersflugze r „G. 38“ iſt heute nachmittag 6.15 Uhr auf der Flugplatz Le Bourget gelandet. Bei der Lan dung wurde das Flugzeug von einem Vertret“ der deutſchen Botſchaft u. von einem Vert rein des franzöſiſchen Luftfahrtminiſteriums empfan gen. Anweſend waren außerdem Vertreter ſämt— licher franzöſiſcher Luſtfahrtgeſellſchaften, de engliſche Luftfahrtattache. Das Flugzeug win morgen nachmittag einige Probeflüge machen. Kar tödlielen Nekoudfafut des Aajor Segiabe 25 Major Segrave(Porträt im Kreis) auf dem Unglücksboot„Miß England 2“. Bei dem Verſuch, einen neuen Weltrekord aufzuſtellen, ſchlug das Rennboot des bekann⸗ ten Autoweltrekordfahrers Major Segrave ſeine beiden Begleiter unter ſich. den ſpäter an 2 FJ ĩ ͤ7ẽ q! N ſe ſo wenig Aufſehen wie möglich zu machen, ſel— ber nach Locarno hinüberzuſegeln. Sie verſtand ja aus früheren geſunden Ta— gen prächtig mit dem Segel umzugehen und fürchtete keine Schwierigkeiten. Bald darauf tanzte das leichte weiße Boot auf den Wellen, von einer leichten Briſe dahin— getrieben. Indeſſen Elfriede mußte wohl ihren Kennt— niſſen oder ihrer Kraft zuviel zugetraut zu ha— ben, das Boot hielt nicht den vorgeſchriebenen Kurs; es ſteuerte ſtark nach Norden nach der gegenüberliegenden Seite des Sees. Das Segel war anſcheinend zu klein, das Boot trieb vor dem Winde her und gehorchte ſchlecht dem Steuer. der in ihren Dienſten ſtand, den Dienſträu⸗ men der Villa; ſie hatte die Abſicht gehabt, ſich zu laſſen, als nicht zeigte, Erfriede ſtrengte ſich aufs äußerſte an, den richtigen Kurs zu gewinnen; ſie ſeßte mehr Se— gel auf und nach langer Anſtrengung gelang es ihr endlich, das Boot dem Steuer gefügig zu machen. Inzwiſchen hatte ſich das ſtrahlende Wetter verändert; der glänzende Sonnenſchein, der auf dem See gelegen hatte, war verſchwunden und dunkle Schatten huſchten über das Waſſer hin; es waren die Schatten der Wolkenballen, die am Himmel dahinjagten und einen Sturm ankünde⸗ ten. Dieſer kam vom Süden herauf, ſchwer, ſchwarz, mit dicken Regenmaſſen, die ſich in der nächſten Viertelſtunde wie eine Sündflut über den See ergoſſen. Dazu wühlte der ſtoßweiſe raſende Sturm die See auf, daß er kurze, heim⸗ tückiſche Wellen warf, die ſich in ſchneller Folge an dem Bug des kleinen Fahrzeuges brachen u. es in jeder Minute mehreremal unter Waſſer ſetzte. Das umlagerten wurden ab und zu nur noch mehr hervorhoben. den erlittenen Verletzungen. bei ſeiner Todesfahrt eine Rekordgeſchwindig keit von Tageslicht war vollſtändig verſchwunden, ſtattdeſſen zog ein ſchweres Gewitter herauf. Die Wolken, die wie dunkle Wände die Ufer des Sees durch grelle Blitze erleuchtet, welche das Schaurige der Situation in voller Fahrt um und begrub Segrave und Der Bordmonteur ertrank, Segrave ſtarb wenige Stun— 85 ie Zeitnehmer ſtellten feſt, daß Segrave 220 Km. erreicht hatte. Dieſe ganze Verwandlung vom ſtrahlenden Sonnenſchein bis zu den Schrecken des ſurcht⸗ baren Gewitterſturmes war— wie das hier ſo häufig vorzukommen pflegt— in weniger als einer Viertelſtunde erfolgt, ſo daß Elfriede, ſelbſt wenn ſie es gekonnt hätte, gar nicht in der Lage geweſen wäre, ſich mit ihrem Boot in Sicherheit zu bringen Das Gewitter überraſchte ſie demgemäß mit⸗ ten auf dem See, während ſie noch in vollſter Tätigkeit war, den Kurs nach Locarno zu ge— winnen. Mit dem Augenblick, als der Sturm einſetzte, verlor ſie vollends die Herrſchaft über das Voot. Das leichte Gefährt tanzte wie eine Nußſchale auf den hochgehenden, empörten Wel⸗ len, die Segel hatten ſich losgeriſſen und flat⸗ terten frei umher, bei jedem Windſtoß knatternd an den Maſt ſchlagend und das Boot daburch im ſcharfen Wirbel drehend, während es ſich tief auf die Seite neigte. Elfriede ſtemmte ſich inſtinktiv mit dem Ge— wicht ihres Körpers auf die andere Seite, um das Kentern zu verhindern. Es mußte übrigens ein Boot von guter Konſtruktion ſein, denn es hielt ſich hartnäckig über Waſſer, obwohl es mit einer Seite oft ſekundenlang in die Wellen tauch⸗ te und ſehr viel Waſſer übernahm, ſo daß es ſich nach und nach damit füllte und mit ſeinem Gewicht ein neuer Faktor wurde, um bei den Windſtößen das Boot ſchärfer denn vorher auf die Seite zu neigen. Elfriede kannte den Segelſport und hatte ſo⸗ viel Beſinnung, um die Gefahr in ihrer ganzen Größe vor Augen zu ſehen. Darum raffte ſie ihre letzten Kräfte zuſammen, um die flattern⸗ den ſchlagenden Segel einzufangen. Bei den er⸗ ſten Verſuchen fiel ſie faſt in den aufgeregten See hinein, dann aber gelang es ihr mit über⸗ menſchlicher Anſtrengung, das Hauptſegel zu bergen, wodurch das Boot ſich ein wenig be⸗ ruhigte. Hierauf richtete ſie ihr Augenmerk auf das im Boote befindliche Waſſer und ſie be⸗ verwegener Bankeinbruch in Codz wib Warſchau, 16. Juni. In der Lodtzer Handelsbank wurde am Sonntag ein aufſehen erregender Einbruch verübt. Als abends einer der Direktoren der Bank ins Büro ging, um ſich einige Schriftſtücke nach Haus zu holen, ſpürte er, daß das Schloß in der Stahltür, die zur Panzerkammer führt, be ſchädigt war. Die Tür war jedoch zugeſchlagen u widerſtand allen Bemühungen, ſie zu 6˙ en. Wie ſich dann herausſtellte, ſind der Treſo. und die verſchiedenen Handkaſſen im Laufe des geſtrigen Sonntags von vermutlich 6 Banditen ausgeplündert worden. Ein Direktor der Bank und zwei Diener, die die Einbrecher bei ihrer Beſchäftigung ſtörten. wurden von den Einbre⸗ chern in den Treſor geſchleppt und dort einge⸗ ſchloſſen. Man fürchtet. daß die Eingeſchloſſe. nen an Luftmangel erſtickten, wenn es nicht ge. lingt, die Panzertür zu öffnen. Telegraphiſch wurden Feuerwehrleute beordert, um den Treſ— ſor ſo raſch als möglich zu öffnen. Von den Ver- brechern fehlt vorläufig jede Spur. Vermutlich ſind den Räubern Geldbeſtände im Wert von ungefähr 200 000 Zloty in die Hände gefallen. Prälat Naas wiederhergeſtellt Berlin. 13. Juni. In Begleitung des Reichs- kanzlers bei ſeiner Rückkehr nach Berlin befand ſich der Vorſitzende der Zentrumspartei, Prälat Kaas. der ſich zuletzt zur Kur auf Rügen auf⸗ gehalten und ſich von ſeiner ſchweren Krankheit vollſtändig erholt hat. Kaas erklärte, er fühle ſich wohl genug, die parlamentariſchen Arbeiten wieder auzunehmen. Handel und Induſtrie Der Privatdiskont. Der Privatd' kout um 1 Prozent auf witb Berlin. 16. Juni. wurde für beide Sichten 3½ Prozent ermäßigt. Amtl. Frankfurter Getreidebericht vom 16. Juni. Weizen je Tonne 320. Roggen 167.50 468.50. ommergerſte 200, Hafer, inländ. 162.50 165.00. Weizenmehl je 100 kg. ſüdd. Spez. Null 45 00— 15.75, niederrhein. 44.75—45.50, Roggenmehl 4.75 25.75. Weizenkleie 6.90—7.00 Roggenkleie 6.75—. 700. Tendenz: ſehr ruhig. Mannheimer Produktenbericht. OL. Mannheim, 16. Juni. Weizen incl. (zuverläſſige Kurſe waren hierfür nicht zu er⸗ halten), ausl. 32—35, Noggen incl. 17.50, Hafer incl. 1616.30, Futtergerſte 17.75 18.75, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 45.50, ſüdd. Weizenauszugsmehl 49.50, ſüdd. Wei zenbrotmehl 31.50, ſüdd. Roggenmehl 70— 60% Ausmahlung 25—28, Weizenkleie 6.75, Ziertreber mit Sack 9.75—10. Leinſaat 39. Mannheimer Großviehmarkt OL. Mannheim, 16. Juni. Dem heutigen Hroßviehmarkt waren zugefahren und wur den bezahlt: 187 Ochſen 4061, 127 Bullen 15—55, 209 Kühe 18—50, 329 Färſen 44 32, 602 Kälber 56—82, 13 Schafe 48—52 2604 Schweine 52—67, 3 Ziegen 12—24.— Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt. Mit Kälbern mittelmäßig, ausver⸗ kauft. Fleiſchſchweine geſucht, lebhaft Speck⸗ ſchweine vernachläſſigt. Der auf 19. Juni fällige Kälber⸗- und Schweinemarkt wird auf Freitag, den 20. Juni 1930 verlegt. eee eee eee 111 000 CcCCCC——— eee gann mit dem zu dieſem Zweck vorhandenen Gerät das Waſſer auszuſchaufeln. Gebückt ſtand ſie da und arbeitete mit Aufbie⸗ tung aller Kräfte, daß der Schweiß ihr von der Stirn troff und ihr Körper erglühte. Indeſſen ſchüttete der Regen noch immer mit unge ſchwüchter Wucht ſeine Waſſermaſſen von oben herab. Nachdem Elfriede wohl eine halbe Stunde ſo gearbeitet hatte, fühlte ſie plötzlich einen hef— tigen Stich in der Lunge, ein Reißen, wie wenn ihre inneren Organe gewaltſam voneinander getrennt würden. Sie verſuchte ſich aus ihrer ge⸗ bückten Stellung aufzurichten, es gelang ihr nicht mehr, der Schmerz nahm ihr dazu die Kraft, die Waſſerſchaufel entfiel ihren Händen, — ſie machte noch eine halbe Drehung, dann ein neuer bohrender Schmerz,— ſie biß die Lippen zuſammen, ſie wollte jetzt nicht ſchwach werden, jetzt nicht. Aber wie ſie ſich auch gegen das Zu— ſammenbrechen ihrer Kräfte wehrte, es war ver⸗ gebens. Ganz leiſe fühlte ſie, wir ihr die Sin⸗ ne ſchwanden, wie ihre Gedanken ſich verwirrten. Noch eine letzte zuckende Anſtrengung, dann war es vorbei mit ihrem Widerſtand. Bewußtlos fiel ſie vornüber in das Boot. Faſt ſchien es, als hätte das Unwetter nur darauf gelauert, daß die tapfere Verteidigerin ihres Lebens die Segel vor ſeiner Uebermacht ſtreichen würde, denn nicht lange danach hatte es ſeinen Höhepunkt erreicht und begann langſam ſein Toben einzuſtellen. Die Gewitter vorzo⸗ gen ſich grollend über die Berge, der Wind wehte in die dunkle Wolkenmauer lichte Stellen, die den Himmel ſichtbar werden ließen, und der Regen fiel nicht mehr in Strömen, ſeine Gewalt ehbte nach und nach ab. Toytſetzung ſol 5 Mainz, 15. Juni. Selbſtmorde. Der 62 jährige ledige Lageriſt Jean Gauch von hier, der in ein Strafverfahren wegen Sittlichteits⸗ delitten im Sinne des 8 175 verwickelt war, 10 zu einer polizeilichen Vernehmung erſcheinen, Er zog es vor, den Tod im Zollhaſen zu ſuchen. Die Leiche wurde kurz darauf geländet.— We⸗ gen Arbeilsloſigkeit ſprang der 23jährige Fabrik⸗ arbeiter Ernſt Haaf von hier in den Guſtavsbur⸗ ger Hafen und ertrank. Die Leiche konnte bald darauf geländet werden. Alſenborn, 16. Juni. Vom Blitz er: ſchlagen.) Freitag mittag gegen 2 Uhr traf bei einem Gewitter der Blitz den mit Dünger⸗ ſtreuen auf dem Felde beſchäftigten 41 Jahre alten Schreinermeiſter Wilh. Weber von bier. Der Mann war ſofort tot. Er hinterläßt Frau und dreiunmündige Kinder. Waldmohr. 16. Juni.(Lermißt.) Seit 6. Mai iſt der 21jährige Metzgergeſelle Karl Obli. ger von Glanmünchweiler vermißt. Bisher iſt noch immer keine Spur von ihm entdeckt wor. den, ſodaß man annimmt. Ohliger habe ſich etwas angetan. Trier, 15. Juni. Schwieriger Abbruch der Trierer Zeppelinhalle. Der Ab⸗ bruch der Trierer Zeppelinhalle geht nur langſam vor ſich. Inſolgedeſſen hat die Beſatzung dem Anſteigerer Marx aus Mühlhauſen i. E. die Friſt zum Abbruch noch um weitere acht Tage bis zum 26. Juni verlängert. Die am ſchwerſten betrof⸗ fenen deutſchen Arbeiter weigerten ſich. weiten an dem Abbruch tätig zu ſein, da die Arbeite. bei der Schnelligkeit, mit der ſie ausgeführt wer⸗ den müſſen, zu gefährlich erſcheinen. Sie hahen die Arbeit niedergelegt und ſind am Mitwoch ausgetreten und entlöhnt worden. Sie ſagen, wie gefährlich die Arbeit ſei. gehe daraus hervor, daß die franzöſiſche Beſatzung den Pionieren ver— boten habe, das Dach der Halle, auf dem die deut— ſchen Arbeiter arbeiten, zu betreten. München, 15. Juni. Die bayeriſche Staats— regierung erläßt zur bevorſtehenden Räumung der Pfalz ſolgenden Aufruf:„An die Bewohner und Freunde der Pfalz! Die Bayeriſche Staats— regierung veranſtaltet an dem Tage, an dem die Pfalz von der franzöſiſchen Beſatzung geräumt ſein und das Rheinlandabkommen ſeine Geltung verloren haben wird, am 1. Juli eine Feier in Speyer. Sie erläßt hierzu allgemeine Einla— dung. Die Feierlichkeit wird auf dem Domplatze ſtattſfinden und vorm. 11 Uhr beginnen; ſie wird außer muſikaliſchen Darbietungen in Anſprachen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, des Vert lers der Reichsregierung und des 1. Vorſitzenden des Kreistages der Pfalz beſtehen. Vorm. 9 Uhr werden Feſtgottesdienſte ſtattfinden. Ver⸗ eine und Organiſationen, die an der Feier teil— zunehmen beabſichtigen, werden erſucht, hiervon unter Angabe der Teilnehmerzahl bis längſtens 25. ds. Mis. dem Präſidium der Regierung der Pfalz in Speyer wegen Zuweiſung der Plätze Mitteilung zu machen. München, den 16. Juni 1930. Für das Geſamtminiſterium gez. Dr. Held, Miniſterpräſident.“ Ob ſchwarz, brünett oder blond— für jede Frau iſt Schwarzkopf-Trocken-Schaumpon das ideale Hilfs- mittel, wenn ſie ganz raſch lockeres, duftiges Haar haben möchte.„ Der Puder verſchwindet ſofort im Haar, ſaugt im gleichen Augenblick Schmutz und Fettbeſtandteile auf und wird mit dieſen durch kräftiges Ausbürſten wieder aus dem Haar entfernt. In 3 Minuten glänzt das Haar wie friſch gewaſchen. Die grüne Achteckdoſe mit dem praktiſchen Puder— beutel— Sorte„hell“ für Blondinen, Sorte„dunkel“ für Brünette und Schwarze, koſtet nur RM. 1.— und hält lange Zeit vor. Aundfunk⸗Hrogramm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M.— Kaſſel. Mittwoch, 18. Juni. 5 06.30 Uhr: Uebertragung von der Süddeut— ſchen Gruppe; 06.30: Morgengymnaſtik; Anſchl.: Wetterbericht; 08.45: Konzert; 10.20: Schulſunk; 11.45: Werbekonzert; 12.00: Zeitangabe, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen; 12.10: Reiſewetterbericht; 12.5: Wetterbericht; 12.20: Uebertragung von der Süd⸗ deutſchen Gruppe; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.00: Schallplattenkonzert; 14.00: Werbekonzert; 14.40: Nachrichtendienſt; 14.50: Zeitangabe, Wirt— ſchaftsmeldungen; 15.0: Stunde der Jugend: 15.50: Wirtſchaftsmeldungen; 15.55: Gießener Wetterbericht; 16.00: Uebertragung von der Süd⸗ deutſchen Gruppe; 1745: Wirtſchaftsmeldungen;: 18.05:„Tanz und Kultur“; 18.30: Zeitangabe; 18.35: Uebertragung von der Süddeutſchen Gruppe; 19.00: Zeitangabe; 19.05: Uebertragung von der Süddeutſchen Gruppe; 20.30: Blaskon⸗ zert; 21.00: Uebertragung vom Deutſchlandſender: 22.00: Uebertragung von der Berliner Gruppe: Anſchl.: Nachrichten-, Sport- und Wetterdienſt Süddeutſche Gruppe. Stuttgart— Freiburg. Mittwoch, 18. Jun. 06.00 Uhr: Morgengymnaſtik; 06.30: Ueber— tragung von der Südweſtdeutſchen Gruppe; 10.00: Schallplattenkonzert; 11.00: Nachrichtendienſt; 12.00: Promenadenkonzert; 12.55: Nauener Zeit⸗ zeichen; 13.00:„Das Buxbaum⸗Quartett ſpielt“; 18.30: Wetter⸗ und Nachrichtendienſt; Anſchl.: Fortſetzung des Schallplattenkonzerts; 15.00: Ue⸗ bertragung von der Südweſtd. Gruppe; 16.00: Nachmittagskonzert; 17.45: Wetter⸗ und Dand⸗ wirtſchaftsdienſt; 18.05:„Friedrich der Große, Maria Thereſia und das Deutſchtum“; 1835: Eſperantokurs; 19.00: Zeitangabe; 19.05:„Von Mexito bis Chile“; 19.30:„Moritat und Bänkel⸗ ſang“, Schauerballaden; 20.30: Uebertragung von der Südweſtd. Gruppe; 2100: Uebertragung vom Deutſchlandſender; 22.00: Uebertragung von der Berliner Gruppe; An:“ Nachrichten. Lokale Nachrichten 1055 FLrouleichnams Prozeſſion. Das freiw. Feuerwehrkorps hat die Aufrechterhaltung der Ordnung bei der Fronleichnamsprozeſſion über⸗ nommen.— Schon jetzt rühren ſich fleißige Hände, um der Prozeſſion durch Ausſchmückung der Häuſer und Straßen einen würdigen Empfang zu bereiten. * Zünglings⸗Sodalität. Heute Abend Generalverſammlung im Freiſchütz, zu der alle Mitglieder herzlichſt eingeladen ſind. 1 Turnerfeſt. Nächſten Sonntag findet in Käfertal ein Turnerfeſt ſtatt, an dem auch unſer einheimiſcher Turnerbund teilnimmt. *Feichen der Zeit. Die ſteuerliche Ver- ſtlavung erfaßt alle Kreiſe und alle Gewerbe. In Weinheim wurde dieſer Tage der„Schwarze Adler“, ein angeſehenes Gaſthaus, zwangsverſteigert. * Der„Graf Zeppelin“ überflog Sonn⸗ tag Nacht Mannheim und unſere Umgebung. Preisgekrönt. Die Schützenabteilung des Krieger- und Soldaten-Vereins„Teutonia“ hat am Sonntag den 15. Juni beim Preisſchießen in Friedrichsfeld glänzend abgeſchnitten. Im Mann— ſchaftsſchießen konnten die Teutoniaſchützen den 2. Preis erringen. Im Einzelpreisſchießen erhielt den 1.1 Preis Fritz Niebler, den 3. Preis Mich. Kempf, den 5. Preis Karl Bugert. Auch im Schießſport iſt Viernheim, wie in anderen Sportarten, auf der Höhe und wird dieſer ſchöne Erfolg ein weiterer Anſporn für die anderen Kameraden ſein, fleißig zu üben. * Der deutſche Tiedertag. Am 29. Juni ds. Is. werden auf Veranlaſſung des Deut— ſchen Sängerbundes, dem über 1500 Geſaugvereine angeſchloſſen ſind, überall in Stadt und Land große Veranſtaltungen im Freien ſtattfinden. Insbeſon— dere ſollen unſere herrlichen Volkslieder geſungen werden. Der Liedertag verſpricht ein großes Er— eignis für die deutſche Sängerwelt zu werden. Ob auch in Viernheim etwas geplant, entzieht ſich bis jetzt unſerer Kenntnis. Porſicht beim Laden. Im Neckar bei Ladenburg nahm ein 18jähriger junger Mann ein erfriſchendes Bad. Er hat ſich aber vor dem Bad nicht genügend und langſam genug abgekühlt, ſodaß er nach kurzer Zeit im Waſſer einen Herz- ſchlag bekam. Viele Badende haben dieſe Außer achtlaſſung ſchon mit ihrem Leben bezahlt. » um den 4 Uhr⸗ Arbeitsbeginn. Der Verbandstag der badiſchen Bäcker- Innungen, der vorgeſtern in Weinheim tagte, hat eine Entſchtießung angenommen, der den Arbeitsbeginn vormittags eine Stunde früher, alſo ſchon um 4 Uhr fordert. * Hlikgefahren. Aus Kraichgau wird gemeldet, daß dort zwei Männer, ein Land- wirt und Gaſtwirt, die von einem Gewitter über— raſcht u. unter Bäumen Schutz ſuchten, vom Blitzerſchla— gen wurden. Bei dem gewitterreichen Sommer dieſes Jahr, muß vor ſolchen Gefahren, in die ſich die zwei Männer begeben hatten, nur eindringlichſt ge— warnt werden. Unter Bäumen Schutz ſuchen iſt dem total verkehrt, man lege ſich beſſer, wenn man auf freiem Felde iſt, auf den Boden. Vom Hlitz erſchlagen. Am Samstag ging über Doſſenheim ein Gewitter. Ein Landwirt hatte im Felde gepflügt, wobei ihm das Pferd vor dem Pfluge von dem Blitz erſchlagen wurde. Der Landwirt kam mit dem Schrecken davon. * Reichsbanner-Kund gebung. Geſtern Abend fand in Mannheim auf dem Zeughausplatz eine nach Tauſenden zählende Proteſtkundgebung ſtatt. Drei Redner ſprachen zu den Maſſen. Von der Geſetzgebung wurde verlangt, daß ſie dem Straßenterror der Natioualſozialiſten energiſch zu Leibe tritt, andernfalls nur der Weg der Selbſt⸗ hilfe bliebe. Das Wort„Rache“ für die am letzten Samstag verletzten Kameraden wurde laut. Mit dem Reichsbannerlied, das mächtig erſchallte, ſchloß die machtvolle Kundgebung. Dem folgenden De— monſtrationsumzug wurde ein großes Plakat vor— angetragen mit der Aufſchrift:„Gegen politiſchen Mord und Hitlerbanditen“. Vor und nach dem Demouſtrationsumzug fuhren mit Kraftwagen die Schupo. Zu Zwiſchenfällen kam es nicht. * Ein neuer Tierpark. tigen Zeitungen iſt zu leſen, daß im Käfertäler Wald beim Karlſtern ein Tierpark erſtanden iſt. Auf einem Gelände von ca. 6 Ar, das mit Draht— gitter umgeben, find allerhand Tiere zu bewundern. Der Eintritt beträgt 20 bezw. 10 Pfg. Demnächſt ſoll die Anlage durch Wölfe, Füchſe, Dachs und Marder erweitert werden. * Ein RNehordbeſuch. Das Mannheimer Strandbad wurde am Sonntag von 35000 Perſo⸗ nen beſucht. Vom jüngſten Sprößling bis zum Großpapa fanden ſich alle in den Fluten des Rheins ſehr wohl. In auswär⸗ 32 92 1.* 2 Ein überlegener Kampf auf dem Waldſportplatz durch die Sportvereinigung, erbringt nur ein Unentſchieden 1:1. Eine drückende Gluthitze, dennoch über 1500 Zuſchauer, die den Rückkampf um den Aufſtieg zur Bezirksliga bewundern wollen, den Viernheim gegen Kirchheim austrägt. Trotz der Hitze wurden von den Grünen ſehr ſchöne Leiſtungen gezeigt und wenn ein Sieg nicht gelang, ſo lag es an dem maſſierten Spiel der Gäſte, aber auch an Uebereifer des heimiſchen Sturmes. Den Vorſprung von 1:0 bei der Pauſe verteidigte Kicchheim ſtets mit 8 Mann. So hätte es Viernheim Kirchheim machen müſſen. Bis knapp vor u halten die Gäſte dies Reſultat, es iſt unglaublich daß auch kein Schuß den Weg ins Ne mal binnen einer Minute 14 mal aufs ſchoſſen wurde. Dort ſtand aber auch ein katzen⸗ flinker Hüter, der, wenn Kirchheim den Aufſtieg macht, daran den größten Teil hat. Schußpech dem auch i Schl 0, findet, zu⸗ For ge Tor ge⸗ einer evtl. Entſcheidung bei Punktgleichheit. Noch iſt das letzte Wort nicht geſprochen. überragte alle bisherigen Spiele. Oft iſt das Glück Die Ankurbelungs⸗ Aktion Belebung des Baumarktes, wird verſucht * Nach den neueſten Berichten beſchäftigt ſich das Reichskabinett mit dem Plane. den Bau— markt durch beſondere Maßnahmen wieder zu beleben. weil es erkannt hat, daß gerade der Wohnungsbau im beſten Sinne produktive Er— werbsloſenſürſorge iſt. Wir erinnern uns hier, daß noch vor einigen Monaten— nicht von dieſer Regierung— die Auffaſſung vertreten wurde, daß man die Bau— tätigkeit mit Rückſicht auf die Finanzlage der Kommunen eindämmen ſolle. daß ſich auch der deutſche Städtetag mit dieſen Fragen eingehend beſchäftigte. Heute haben ſich die Anſichten ge— ändert. Jetzt will ſogar die Reichsregierung umfangreiche Mittel für den Baumarkt bereit— ſtellen und zwar zunächſt 250 Millionen. Wir ſagten für den Baumarkt, denn es gilt nicht allein den Wohnungsbau zu fördern, ſondern Gelder zur Verfügung zu ſtellen für die Schaſſung von induſtriellen Anlagen, für den Straßenbau, Tief— bau ſowie andere Zweige der Bauwiriſchaft Hier komm das Kabinett den ſchon lange ausgeſprochenen Wünſchen der Bauwirtſchaft endlich weitgehend entgegen Wie ſollen nun die 250 Millionen aufgebracht werden? Man errechnet aus dem Verkauf von Reichsbahnvor— zugsaktien 100 Millionen. die Landesverſiche— rungsanſtalt ſoll 50 Millionen beittagen, wih rend 100 Millionen mit der bereits angekündig— ten Auslandsanleihe über die Deutſche Bau— und Bodenbank beſchafft werden ſollen. Dieſe Zielſetzung iſt vollkommen klar und wird auch in der geſamten Oeſſentlichkeit verſtanden werden. Aber mit der Belebung des Baumarktes und mit der Finanzierung des zu erwartenden Mehr— baues iſt unbedingt eine Verbilligung des Bau— materials herbeizuführen. Wir muüſſen Preis— ſenkungen bei allen Induſtrien, die mit den Bau— wirtſchaft zuſammenhängen, eine fühlbare Preis— ſenkung erwarten. Die Zement- und die Eiſen— induſtrie haben ſchon damit begonnen. Das ge nügt aber nicht. Auch die anderen Induſtrien haben zu folgen. Denn die Aktion iſt nur dann erfolgreich, wenn ſie bis in alle Einzelheiten wohlvorbereitet iſt und wenn alle Möglichkeiten von vornherein berückſichtigt werden, die den Erfolg ſichern ſollen. Wichtig wird für die Maßnahmen der Reichs- regierung ſein, daß auch ſeſte Baupläne aufge— ſtellt werden. Es darf nicht allein den Kommu— nen wie auch der privaten Bauwirtſchaft über— laſſen bleiben. wie und was ſie bauen wollen. Denn ſonſt entſteht ein Neben- und Durcheinan— der, und der Endzweck wäre unter Umſtänden verſehlt. Auch ſind die Preiſe genau feſtzulegen, ſtets aber mit der unbedingt zu ſchaffenden Si⸗ cherheit und gleichbleibenden Preiſen für die Materialien und mit gleichbleibenden Löhnen. Dann halten wir die Durchführung für durch⸗ aus möglich. Junkersrieſenflugzeug fliegt nach Paris witb Deſſau, 16. Juni. Das Junkers⸗ Rieſenflugzeug„G. 38“ iſt am Montag mor gen 5.43 Uhr zu einem Nonſtopflug nach Paris geſtartet. Die Führung haben die Ka pitäne Zimmermann und Schinzinger. D wib Deſſau. 16. Juni. Der bereits gemeldete Flug des Junkers-Rieſenſlugzeuges erfolgt auf Einladung des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters. An Borb) beinden ſich 18 Perſonen, darunſer n Auf Einladung des franzöſiſchen Tuftfahrtminiſters franzöſiſche Fluggäſte. Das Flugzeug wird vor ausſichtlich mehrere Tage in Paris bleiben Der Führer, Kapitän Zimmermann. wird wie mit⸗ geteilt wird, nicht von Kapitän Schinzinger, ſondern von Kapitän Gathe unterſtützt Es iſt möglich, daß der Rückflug über das weſtdeutſche Induſtriegebiet führt. wib Köln, 16. Juni. Das morgens um 6 Uhr von Deſſau geſtartete Junker Flugzeug„G 8“ landete um 10.40 Uhr im Kölner Flughafen, weil es aus Deſſau ungünſtige Wetternachvich ten erhalten hat. n * 5 Immerhin 5„ r 17 0 42 6 4 7 kann man ſagen, die Geſamtleiſtung der Mannſchaft! K. u. 3. Y. Teutonia dem ſchlechteren hold: Aufſttegsſpiele ſind Glücks⸗ ſpiele und ſo kann man hier das Lotteriewort aus⸗ rufen: auf ein Neues! Vereins- und Trainiugsabende der Sportugg. Amicitia 09 e. V., Waldſportplatz mit eigenem Vereinshaus und Cafe⸗Reſtaurant. Dienstag 6 Uhr 1. Mannſchaft Training. Miftwoch 6 Uhr 2. und 3. M. Tr., nur in Sport. 8 Uhr Jugendverſammlung im Vereinshaus. Fronleichnam ¼3 Uhr Alemania Worms B 1— Sportvereinigung 09 B 1. Freitag 6 Uhr Alle Jugend- und Schülerm. Tr. mit gymnaſt. Uebungen. Samstag Abend 9 Uhr gemütliches Beiſammenſein aller Mannſchaften, Mitglied. des Vorſtands, Verwaltungsausſchuß und Spielausſchuß, ſo- wie aller Unterausſchüſſe im Lokal z. Stern. Sonntag Spielverbot wegen des Jugendwerbetages. Vorſchau für übernächſten Sonntag, den 29. Juni zum Saiſonſchluß: Eutſcheidungsſpiel um die Pokalmeiſterſchaft gegen Germania Friedrichsfeld. Die Sportleitung. Wochenplan der Di.: Dienstag: halb 7 Uhr Tr. für die unteren Fuß⸗ ballmannſchaften und der Handballer. halb 9 Uhr Generalverſammlung der Jüng⸗ lings⸗Sodalität im Freiſchütz. ee halb 2 Uhr Schülertr. auf dem Sport- platz. Bei ſchönem Wetter Geländeſpiel im Wald. Treffpunkt Sportplatz. 6 Uhr Tr. der 1., 2. ſchaft. 8 Ubr Turnſtunde im Eichbaum. Freitag: 6 Uhr Tr. für Leichtathl. u. Handballer 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 5 halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem Sport— platz. 7 Uhr Tr. der unteren Handballmannſchften. und 3. Fußballmann⸗ Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke „Tuberkuloſe findet morgen Mittwoch, 18. Juni nachm. 2—4 Uhr im hieſigen Krankenhaus ſtatt. „„ SD D ,)me eee ee Oereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen der Grünen bringt ſie um die letzten Chancen zu! 5 0 keine Aufnahme gewährt eg · G G 5.*(Schützen-Abteilung) Mittwoch abend halb 9 Uhr Verſammlung der Jungſchützen betr. Beſprechung eines neuen Ar- beitsplanes. Anſchließend intereſſanter Vortrag. Kein Jungſchütze verſäume dieſen Abend. Näch— ſten Sonntag Ueberreichung des Wimpels und photographiſche Aufnahme.— Wir laden unſere Mitglieder am Donnerstag, Fronleichnam, Nach- mittag zu einem Spaziergang nach unſerem Schießſtand im Wald ein. Von halb 4 Uhr ab Uebungs- und Bedingungsſchießen uſw. Der Vorſtand. Geſ.-Verein gängerbund. Donnerstag mittag 1 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Keiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Sonntag Preisflug ab Linz, 450 Klm. Ein- ſetzen Donnerstag mittag von 1—3 Uhr. Uhren ſtellen Samstag abend /9 Uhr. Uhren öffnen Sonntag abend 8 Uhr. Beſtimmung einer ser— Serie. Neue Einſatzblöcke müſſen verwendet werden. Mittwoch, den 18. ds. Mts., Vorſtandsſitzung im Lokal„Zur Erholung“. D. V. G.⸗V.„Sängertreue“. Donnerstag, den 19. Juni, mittags 1 Uhr, für den 2. Tenor und 2. Baß und um ½2 Uhr für die übrigen Stim- men Singſtunde. Es iſt Pflicht, pünktlich zu er⸗ ſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Alub der Gemütlichen. Heute Mittwoch Vorſtandsſitzung zwecks wichtiger Beſprechung. Der Vorſtand. Wo iſt die Faſchmünzerwerkſtätte? Seit eini⸗ gen Monaten wird aus einer Falſchmünzerei die im öſtlichen Deutſchland geſuch: wird, Berlin und damit ganz Weſt- und Süddeutſchland mit aus gezeichnet nachgemachten 50 Mark-Scheinen über— ſchwemmt. Die Kriminalpolizei glaubt. wie ge⸗ ſagt, die Falſchmünzerei irgendwo in Weſt⸗ oder Oſtpreußen zu finden; es gelang aber bisher noch nicht, den genauen Standort zu ermitteln. Die Scheine ſind im Papier etwas weicher, als die echten und ein wenig dicker. Sie beſtehen aus wel zuſammengeſügten Blättchen. Die Pfle“ zenſaſern werden dadurch vorgetäuſcht, daß zw. ſchen den beiden Bloͤtichen Faſern eingelegt! ſind. Das Waſſerzeichen befindet ſich— es wird durch das Eindruckverſahren hergeſtellt,— auf der Innenſeiten der Blättchen, Vorder⸗ und Rückſeite machen einen ausgezeichneten Eindruck und wirten bei flüchtiger Betrachtung durchaus echt. Die Reichsbank hat zur Ermiitlung der Fälſcher und Aufdeckung der Fälſcherwerkſtatt eine Belohnung von 10000 Mark ausgeſetzt 7 *