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Zur Hebung der durch die neue Gienzziehung und die lange Beſatzungsdauer notleidend ge- wordenen Gebiete des Weſtens wird von der Reichsregierung bekanntlich ein ſich über meh⸗ rere Jahre erſtreckendes Programm aufgeſtellt. Dieſes Programm will keine unmittelbaren Subventionen an einzelne Perſonen oder Fir- men geben. Mie Mittel ſollen vielmehr möglichſt nur zur Errichtung beſtimmter Unternehmun⸗ gen gegeben werden, die der Allgemeinheit die- nen. Dabei iſt in Ausſicht genommen, daß das Material und die Firmen, die mit der Durch- führung der Unternehmungen beauftragt wer- den ſollen, möglichſt aus dem beſetzten oder not⸗ leidenden Gebiet genommen werden ſollen. Im übrigen erſtreckt ſich die Reichs-Weſthilfe auf die verſchiedenſten Sachgebiete. Sie ſollen zur Förderung der. landwirtſchaftlichen Produktions und 2 Abſatzverhältniſſe Beihilfen an Abſatzgenoſſenſchaften für Milch, Eier, Obſt, Gemüſe, Wein, Handelsgewächſe, Vieh und Kartoffeln, ebenſo wie für die Um⸗ ſtellung auf Grünlandwirtſchaft und zur För- derung des landwirtſchaftlichen Schul und Be⸗ ratungsweſens gegeben werden. Unterſtützungen für tierzüchteriſche Beſtrebungen, Beihilfen für produktionsfördernde Maßnahmen bei Obſt, Gemüſe, wie beim Wein, z. B. durch Umpfrop- fung, ſollen Hand in Hand gehen mit einer groß⸗ zügigen Hilfe zur Entlaſtung der Anteile der Rechtsträger bei Zuſammenlegungen, Meliora⸗ tionen, Bachregulierungen, Dränagen und Auf- forſtungen. Eine weitere Gruppe von Hilfsmaß⸗ nahmen umfaßt die Gewährung von Beihilfen zum Bau von Waſſerleitungen in armen Gegenden, insbeſondere in der Höhen- und Ge— birgslage. Im ſelben Umfange wie für die Landwirtſchaft ſollen zur Förderung von Klein- gewerbe, Handwerk, Einzelhandel und In duſtrie Mittel bereit geſtellt werden. Man denkt dabei an drei verſchiedene Maßnahmen. Zunächſt an die Förderung des gewerblichen und kaufmänniſchen Fachſchul⸗ und Fortbil- dungsweſen, weiterhin an die Beſchaffung verbilligter Kredite und Umwandlung beſtehen⸗ der kurzfriſtiger Kredite in Hypothekarkredite; endlich ſollen die notleidenden gewerblichen Ge- noſſenſchaften eine Stützung erfahren. Erhebliche Mittel ſollen dann aufgewandt werden zur Ver- beſſerung der Verkehrsverhältniſſe und zwar ſowohl für Zuſchläge für Straßenbauten. Straßenbrücken, ſowie für die Förderung der Fremdenverkehrspropaganda. Auch zur Umwandlung der Kredite an die Heilbädergemeinden in Kommunalan— leihen ſollen Mittel eingeſtellt werden. Als erſte Rate für den Geſamtaufwand ſind im Reichs- haushalt 1930 insgeſamt 20 Millionen vorgeſe⸗ hen, die ſchlüſſelmäßig auf die bei der Fürſorge in Betracht kommenden Länder: Preußen, Bay⸗ ern, Heſſen, Baden ſowie Oldenburg(Birken feld) verteilt werden ſollen. Angeſichts mancher unliebſamen Erfahrungen in der Vergangenheit ſoll die Verwendung der Gelder aber unter ſchärfſter Kontrolle einer zentralen Reichsſtelle erfolgen. Die von der Reichsregirung in Aus- ſicht genommene Art der Aufbringung der Mittel für dieſes großzügige Programm entbehrt nicht einer gewiſſen Originalität. Im Reichstag war ſchon wiederholt von ben Parteſen ange⸗ Bekanntmachung. Hierdurch teilen wir unſerer verehrten Kund⸗ ſchaft mit, daß die Weiterbelieferung mit Schwarzbund ab heute von Peter Kiß, hier Bertholdus Pfenninghſtraße 12 erfolgt. Peterſen& Johannſen G. m. b. H. Wedel 1 Holftein. regt worden, die durch den Abzug der Beſat- zung freiwerdenden Wohnbauten im Intereſſe der Vereinfachung der Verwaltung möglichſt raſch zu verkaufen. Die Reichsregierung hat die⸗ ſen Gedanken nun aufgegriffen und will ihn, wie wir hören, in der Weiſe verwirklichen. daß der geſamte rentierliche Grundbe— ſitz in den ehemals beſetzten Gebieten alsbald zum Verkauf geſtellt wird. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um Wohnbauten im Werte von etwa 130 Millionen. Die Verwaltung und Verwertung dieſes gewal— tigen Liegenſchaftsbeſitzes ſoll nicht, wie es vor einiger Zeit geheißen hat, durch ein privates Bankenkonſortium, ſondern durch die Allge⸗ meine Bau und Bodengeſellſchaft m. b. H., einer Tochtergeſellſchaft der Bau. und Bodenbank in Berlin, erfolgen. An dieſer letz— teren Bank iſt das Reich mit 80 Prozent betei— ligt. Die Geſellſchaft ſoll alsbald nach ihrer Ein- tragung als Eigentümer des ebengenannten Reichsbeſitzes mit Hypothekenbanken ins Beneh— men treten, um ſofort eine Geſamthypothek in Höhe von etwa 30 Millionen Mk. für das Reich zu beſchaffen. Dieſer Betrag ſoll zur Finanzie— rung der Fürſorge für den Weſten im Jahre 1930 verwendet werden. Neben den 20 Millionen Mk. für die Weſthilfe ſollen die ſchon länger beſte— hende Saargängerfürſorge und die kulturelle Fürſorge für die beſetzten Gebiete in Höhe von insgeſamt 10 Millionen daraus beſtritten wer— den. Die Geſellſchaft ſoll im Hinblick auf ihren gemeinnützigen Charakter außer dem Erſatze ihrer Unkoſten und einer angemeſſenen Propi— ſion für die Veräußerung der Grundſtücke kei— nerlei Nutzen aus dem Geſchäft ziehen. Es wird allerdings noch genauer Prüfung bedürfen, ob dieſer Grundſatz auch in der Praxis eingehalten wird, und ob die Unkoſten und Proviſionsſätze auch ſo feſtgeſetzt werden, daß nicht eine große Bereicherung der Geſellſchaft ſich am Ende doch ergibt. Bei der Verwertung ſoll das Reich auch inſofern eine gewiſſe Einwirkung haben, als es verlangen kann, daß beim Verkauf einzelner Lie— genſchaften für gemeinnützige und öffentliche Zwecke auf die Intereſſen ber Bevölkerung und der Gemeinden Rückſicht genommen wird. Ein vom Reichsfinanzminiſterium beſtellter Reichskommiſſar ſoll durch weitgehende Aufſichtsbefugniſſe die Möglichkeit ſteter Kon. trolle haben und insbeſondere auch auf das Ver. kaufstempo einwirken können. Dieſer beſon— Knochenmehl uſw. 0 deren Kontrolle ſoll auch das kaſſenmäßige Ge⸗ Joh. Val. Hofmann 2. baren der Geſellſchaft unterliegen. Die im Vorſtehenden ſkizzierte Abſicht der Reichsregie- 1 rung kann, wie wir glauben, grundſätzlich nur 10 f I begrüßt werden. Denn es konnte für den Ein⸗ Ihre ſichtigen keinen Augenblick in Frage kommen. Hragen und Oberhemden daß das Reich die 89000 Beſatzungswohnungen bei der die ihm nun wieder zufallen, in eigener Regie verwaltet. Das hätte nicht nur dauernd einen 44 Dampiwascherel„Euelwelg waschen u, bügeln ſehr großen Beamtenapparat erfordert, ſondern sje werden wie neu! auch recht hohe laufende Koſten für die Unter— haltung dieſer Gebäude verurſacht. Recht viel In Viernheim annanmeslee bol Franz Lamberth, wird allerdings davon abhängen, in welcher Ecke Lorscher- und Luisenstrabe. Weiſe die Allgemeine Bau. und Bobengeſell⸗ Prima leichte Stahlnacken, Sensen, echen, Ciellkannen ſowie ſämtliche fel- u. Gartengeräte und Drahtgeflechte jeder Art ö kaufen Sie gut und billig bei Al Aunr. Unhmbach Waſſerſtr. 25— zur alten Pfalz. EPF empfehle ich billigſt: 1a Futterhaferflocken Futterkalk„Viehmaſt“ Mais⸗ und Gerſtenſchrot Futtermehl, Kleie Schnitzel, Fiſchmehl r ſchaft ihre Aufgabe anfaßt. Wir möchten hofſen, daß die Erfahrungen, die das Reich mit ſo man⸗ cher Kriegs. und Nachkriegsgeſellſchaft gemacht hat, nicht eine fröhliche Auferſtehung feiern, i ſondern daß in vorbildlich kaufmänniſch korrek⸗ ter Weiſe dieſes Geſchäft abgewickelt wird zum Nutzen der Allgemeinheit kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fee 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 140 Die vertagte Entſch eidung Berlin, 17. Juni. Ueber die heutige Kabi— nettsſitzung wird folgende amtliche Mitteilung veröffentlich: Bei Beginn der heutigen Kabi— nettsſitzung begrüßte der Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning den Vizekanzler und Reichswirtſchaftsmini— ſter Dietrich. der nach Wiederherſtellung von ſeiner Erkrankung an den Arbeiten des Kabi— netts teilnahm. Die Sitzung des Kabinetts viente der Erledigung laufender Angelegenhei ten. Zu dem Kommuniquee über die Kabinetts— ſitung erfahren wir noch. daß ſich unter den laufenden Angelegenheiten auch eine Schrift der Reichsregierung aus Anlaß der Räumung der Rheinlande befand die in nächſter Zeit ver— öffentlicht werden ſoll. Die übrigen Fragen be— trafen die Deckungsfrage und die Arbeitsloſen— verſicherung. Wie in unterrichteten Kreiſen verlautet, be— ſteht bei der Reichsregierung überhaupt nicht die Abſicht. vor den nächſten Tagen irgendwelche Verſuche zur Klärung der Finanzfragen zu un— ternehmen. Die Reichsregierung wird ſich im Reichsrat für ihre Vorlage einſetzen. Erſt wenn die Stellungnahme des Reichsrats vorliegt und der Wahlkampf in Sachſen abgeſchloſſen ſei, wird die Regierung Verhandlungen mit den Parteiführern im Reichstag aufnehmen. Weitere Abſage an Brüning. Berlin. 17. Juni. Der Vorſitzende der Wirt— ſchaftspartei, Drewitz, hat im Auftrage ſeiner Reichstagsfraktion an Reichskanzler Brüning ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilte, daß die Wirtſchaftspartei Erhöhung der Ausgaben zuſtimmen werde. Das einzige Mit- tel, den Etat auszugleichen, beſtehe wirklichen Ausgabenſenkung. Heſſiſcher Candtag Darmſtadt, 17. Juni. Der Heſſiſche Landtag verabſchiedete heute zunächſt nach kurzer Bera- tung ſechs weitere Kapitel des Kultusminiſte. riums. Auch das Kirchenkapitel wurde ſchnell durchberaten. Eine längere Ausſprache ergaben die Kapitel Univerſitär und Techniſche Hoch- ſchule, wobei von der Linken das nationalſozia— liſtiſche Treiben an der Univerſität Gießen ſtark kritiſiert wurde. Sehr lebhaft ging es bei dem Kapitel Lan⸗ destheater zu. Nach anerkennenden Worten des demokratiſchen Redners, der ſtärkere Berückſich⸗ tigung des Landestheaters durch den Frankfur- ter Sender forderte, und kluger Kritik der Zen— trumsrednerin. die trotz aller grunbſätzlichen Be. denken zu einer Bejahung des Landestheater kam, erregte die außerordentlich ſcharfe Ableh⸗ nung des volksparteilichen Sprechers ſtarkes Auffehen. Kultusminiſter und Staatspräſident Adelung griff ſelbſt in die Debatte ein. Nach ſechsſtündiger Beratungsdauer wurde die Sitzung in ſpäter Abendſtunde auf Mitt⸗ woch vertagt wo der Juſtizetat in Angriff ge— nommen werden ſoll.%% 1 Deutſches Reich Reichsjuſtizminiſter Dr. Bredt gegen das Nowdytum. Berlin, 17. Juni. Zur Bekämpfung des Rowdytums von rechts und links hat It. Voſſ. Ztg. der Neichsjuſtizminiſter Dr. Bredt an alle deutſchen Landesjuſtizbehörden einen Erlaß ge⸗ richtet. Er hat angeregt, die Landesgerichts⸗ verwaltungen mögen ihrerſeits Gerichte nud Staatsanwaltſchaft zu ſchärferem Vorgehen ge⸗ gen das Rowdytum veranlaſſen, und zwar am beſten durch eine Verfügung. keiner in einer ee Tagung des Reichsſtädtebundes in Leipzig. wtb Leipzig, 17. Juni. Der Reichsſtädtebund, dem über 1500 deutſche Städte mit nahezu 10% Millionen Einwohner angehören, hat in die⸗ ſem Jahr aus Sparſamkeitsgründen davon ab⸗ geſehen, eine Mitgliederverſammlung einzube— rufen. Dafür ſind heute Geſamtvorſtand und Hauptausſchuß zu einer Tagung in Leipzig zu⸗ ſammengetreten, zu welcher eine Reihe von Regierungsvertretern. höheren Beamten und Parlamentariern erſchienen waren. n M mittags e Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden n 18. Juni e e e 4988 ö 2 3 Deutſcher Reichstag Die innenpolitiſche Debatte im Reichstag. vdz Berlin, 17. Juni. In der Dienstag- Sitzung des Reichstags wurde die zweite Vera— tung des Haushalts des Innenmini⸗ ſteriums fortgeſetzt. Abg. Frhr. v. Kardorff(DWP.) be⸗ ſchäftigte ſich mit dem Problem der Ueberfül— lung der Univerſitäten. Es ſei jetzt ſo weit, daß im Jahre 1934 mit 324 000 ſtellungsloſen Aka— demikern zu rechnen ſei. Daran knüpfe ſich die Gefahr, daß ein Akademiker-Proletariat ent— ſtehe. Im Konflikt mit Thüringen billige die DVP. durchaus das Vorgehen der Regierung. Der weſentliche Der bedauerliche Konflitt mit Thüringen be— weiſe die Notwendigkeit einer Reichsreform. Was das Notopfer anginge, ſo würden ſeine Freunde dieſes ablehnen, ſeien aber bereit, eine andere Regelung der Erwägung zu unterzie— hen. Abg. Drewitz(WP.) befürwortete u. a. eine gewiſſe Aenderung des Beſoldungsgeſetzes. Abg. Mumm(Jntl,) bedauerte die Zu— ſpitzung des Konfliktes zwiſchen Thüringen und dem Reich. Abg. Leicht(BVP.) war in der Frage des Konfliktes Thüringen Reich etwa der gleichen Anſicht wie Kardorff. Abg. Külz(Dem.) wünſchte eine baldige Reichsreform und zielte insbeſondere auf den Inhalt des neuen Krankenkaſſengeſetzes Zurückdrängung der Krankheitsfälle durch ſehr ſcharfe Beſtim⸗ mungen— Es war die höchſte Seit! Aus dem Geſetzentwurf zur Reform der Krankenverſicherung, den das Kabinett nun ver— abſchiedet hat, gibt der„Vorwärts“ einige Ein— zelheiten wieder: Danach ſollen die Aerzte ſchadenerſatzpflich— tig gemacht werden können, wenn ſie Kranken— kaſſenmiiglieder behandeln, die nicht krank ſind. Das Vertrauensarztſyſtem ſoll als Zwangsein— richtung geſchaffen und in der Reichsverſiche— rungsordnung geſetzlich verankert, die Kaſſen— ärzte ſollen an Zahl vermindert werden. Durch dieſe Maßnahme ſollen mindeſtens 20 Prozent der Krankheitsfälle zurückgedrängt werden. Fer— ner ſoll eine Herabſetzung der Beitragsſätze er— folgen. Ein Beitrag bis zu 6 Prozent des Grundlohnes kann von den Kaſſen mit ein— facher Mehrheit feſtgeſetzt werden. Wird dieſe Grenze überſchritten. ſo muß entweder die Ar— beitgebergruppe zuſtimmen oder es müſſen die Leiſtungen abgebaut werden. Wenn die Grenze von 9 Prozent überſchritten wird, ſoll die Zu— ſtimmung der Arbeitgeberguppe für die Regel— leiſtungen oder die Haftung der Gemeinde vor— geſchrieben werden. Bei Ueberſchreitung der Beiträge von 7½ Prozent des Grundlohnes wird die Zuſtimmung des Oberverſicherungs— amtes verlangt. Der Höchſtbetrag des Grund— lohnes ſoll auf 9 Mark und ſomit das Höchſt— krankengeld auf 4.50 Mark für den Kalendertag feſtgeſetzt werden. Zuſchläge ſind nur noch ge— ſtattet als Familienzuſchlag. und zwar bis zu 10 Prozent für die Frau und bis zu 5 Prozent für jedes Kind, aber nicht mehr als 75 Prozent des Grundlohnes. Angeſtellte, denen der Lohn während der Krankheit weitergezahlt wird, erhalten kein Krankengeld. höchſtens einen Zuſchlag zu ihrem Lohn, und auch nur dann. wenn der Kranke mehr als einen Angehörigen zu unterhalten hat. Verſicherte, die in Zukunft einen Arzt aufſuchen wollen. haben ſich erſt einen Krankenſchein zu löſen und dafür eine Mark zu zahlen. Gebühr ſoll bei unteren Lohnklaſſen ermäßigt und bei oberen Klaſſen erhöht werden können. Auf jede Verordnung von Arznei und Heilmit— teln hat der Patient beim Apotheker 50 Pfennig zu zahlen; koſtet die Verordnung weniger, zahlt er nur den niedrigeren Betrag. Von den Heil⸗ mittelkoſten ſoll dem Verſicherten die Hälfte er. ſtattet werden. Die Kaſſe ſoll aber s 70 Pro- Dieſe zent geben dürfen. Das neue Weingeſetz Wie gemeldet hat der Reichsrat das neue Weingeſetz in der Faſſung des Ausſchuſſes ange- nommen, nachdem ein preußiſcher Antrag, nach dem es geſtattet ſein ſoll, einem Deſſertwein ei— nen ausländiſchen Wein zuzuſetzen, ſo weit da— bei die Eigenart des Deſſertweines gewahrt bleibt, gutgeheißen war. In ſeinem Bericht führte Miniſterialrat Imhoff aus: Der Entwurf, der an dem Aufbau des gegenwärtig geltenden Weingeſetzes feſthält, beſchränkt ſich auf ſeinen Inhalt im weſentlichen nach folgenden Richtungen: 1. Schutz und Stärkung des zum größ— ten Teil ſchwer notleidenden inländiſchen Wein— baues gegenüber der Konkurrenz durch das Aus— land, das unter viel günſtigeren und vor allem billigeren Verhältniſſen produziert. 2. Schutz des Konſumenten gegen⸗ über Mißſtänden in der Herſtellung, Behand- lung und Bezeichnung des Weins, wodurch auch wieder das Anſehen des deutſchen Weinbaues und des Weinhandels geſtärkt werden ſoll. 3. Anpaſſung der Vorſchriften über Weinbehand.! lung an den Geſchmack der Verbraucher und da- mit Erleichterung der Abſatzfähigkeit der deut- ſchen Weine. Dieſen Zielen dienen namentlich verſchürfte Beſtimmungen über den Verſchnitt von Weinen, insbeſondere mit ausländiſchen Weinen, Aende— rung der Vorſchriften über die Zuckerung, Ver⸗ ſchärfung des Namensrechtes des Weins und Er. weiterung der Kontrollvorſchriften. Außerdem will der Entwurf durch allmähliche Ausſchaltung des aus amerikaniſchen Ertragskreuzungen ge— wonnenen Weins, des ſogenannten Hybriden— weins, aus dem Verkehr die Bekämpfung der Reblausſeuche erleichtern. An dem Verbot des Verſchnitts von deutſchem Weißwein mit aus. ländiſchen Weinen, ſowie an dem Gebot, daß Rotwein nur mit Rotwein verſchnitten werden darf, haben die Ausſchüſſe feſtgehalten. Eine weitere Einengung des Verſchnitts mit auslän- diſchen Weinen, ſowie auch das Verbot des Ver⸗ ſchnitts von ausländiſchen Weinen, was Bayern beſonders angeſtrebt hat, hat die überwiegende Mehrheit der Ausſchüſſe abgelehnt. Einige Schwierigkeiten machte die Beurteilung des Schillerweins. Hier haben die Ausſchüſſe be— ſchloſſen, die Frage an die Ausführungsbeſtim— mungen zu verweiſen. Einen beſonders breiten Raum der Exörte— rungen nahm die Frage des Verbotes der Aufſpritzung von Deſſertweinen ein. Die Reichsregierung hielt die Frage für eine Regelung im Geſetz noch nicht reif. Grundſätz— lich haben ſich die Ausſchüſſe auf den Stand— punkt eines Verbotes geſtellt und folgende Ent⸗ ſchließung gefaßt: „Die Reichsregierung wird erſucht, die Aufſpritzung von Deſſertweinen in den Ausführungsbeſtimmungen zu verbieten.“ Die Vorſchriften über das Namensrecht ha— ben die Ausſchüſſe zur Sicherung der Wahrheit der Bezeichnungen in einigen Beſtimmungen verſchärft. Außerdem haben ſie dem gezuckerten Wein den Wein, der zur Erhaltung oder Erhö— hung des Zuckergehaltes entkeimt iſt, gleichge— ſtellt. Die Zuläſſigkeit erleichterter Herſtellung von Wein als Haustrunk haben die Ausſchüſſe auf die Zeit von dem Be- ginn der Weinleſe bis zum 31. Dezember be⸗ ſchränkt. Was den Hybridenwein anlangt, ſo be⸗ ſtimmt der Geſetzentwurf. daß der Hybriden— wein vom 1. September 1935 an nicht mehr in den Verkehr gebracht werden darf. Der Geſetz- entwurf erweitert die Aufgaben der Weinkon⸗ trolle nicht unweſentlich. Dadurch verurſacht der Vollzug des Geſetzes den Ländern nach Auffaſ⸗ ſung des Ausſchuſſes nicht unerhebliche Mehr⸗ koſten. Die Ausſchüſſe haben daher beſchloſſen. eine Beſtimmung des Inhalts in den Entwurf einzufügen, daß das Reich die perſönlichen und ſächlichen Koſten, die den Ländern aus der Durchführung dieſes Geſetzes erwachſen, zu tra- gen hat. dezentraliſterten Einheitsſtaat hin. Abg. Frick(NS.) ſprach in der Hauptſache über den Konflikt Thüringen mit dem Reich. Mährend deſſen Ausführungen wurde Abg. Dr. Göbbels wegen unparlamentariſcher Zwiſchen— rufe aus dem Saale gewieſen. An der weiteren Debatte beteiligten ſich noch die Abgg. Chriſpien(S.), Petzold (WP.) und Schreck(S.). Ur Weiterberatung Mittwoch vormittag um 10 Ihr. Letzte Radiomeldungen Zunahme des Rowdytums im Reich. enb. Berlin, 18. Juni.(Eigene Meldung!) Nachrichten über politiſche Zuſammenſtöße lau⸗ fen unausgeſetzt aus den verſchiedenen Teilen des Reiches ein. U. a. ſind folgende Fälle zu⸗ erwähnen: In Weißenfels(Sachſen) kam es anläßlich einer nationaliſtiſchen Verſammlung zu Zuſammenſtößen zwiſchen Verſammlungs⸗ teilnehmern und Kommuniſten, die in Stärke von etwa 500 Mann herbeigekommen waren. Es entſpann ſich eine Straßenſchlacht, bei der acht Perſonen verletzt wurden. In Karlsruhe wurden in der vergangenen Nacht National⸗ ſozialiſten in der Durlacher Allee von Kom⸗ muniſten plötzlich überfallen. In dem Hand⸗ gemenge wurde einer der Nationalſozialiſten durch einen Hieb mit einem Schlagring im Ge⸗ ſicht erheblich verletzt. Der Brief Niemtimps. Berlin, 18. Juni. Am Dienstag vormittag iſt die Zentrumsfraktion des Reichstages in den Beſitz des Briefes des Abg. Niemtimps ge⸗ langt in dem dieſer ſeinen Austritt aus der Zentrumsfraktion ausſpricht. Exploſion einer Höllenmaſchine in ver Schule. wtb. Brüx, 18. Juni. Ein Schüler der Brü⸗ rer Städtiſchen Handelsſchule. Ernſt Löwen⸗ berg, erhielt geſtern ein Poſtpaket zugeſtellt. Als der Schüler Scheberta dem Löwenberg das Paket aus der Hand nahm, erfolgte eine Explo⸗ ſion. Die ganze Ladung war Scheberta ins Geſicht gedrungen, der mit Verbrennungen an beiden Augen zuſammenbrach. Auch Löwen⸗ berg und ein anderer Schüler wurden verletzt. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich um eine fachmänniſch hergeſtellte Höllenmaſchine han⸗ delt.— Man vermutet einen Racheakt gegen den Vater Löwenbergs, der durch ſeinen Sohn getroffen werden ſollte. Unerhörter Vorfall in einer Irrenanſtalt. Ein geiſtesſchwaches Mädchen verbrüht. enb. Berlin, 18. Juni.(Eigene Meldung!) Aus Weupitz in der Mark. vo ſich ein Heim der Landesirrenanſtalt befindet, wird ein Vor⸗ kommnis gemeldet, das in ſeiner Grauſamkeit kaum ſeinesgleichen hat. Ein 19⸗jähriges, ge⸗ lühmtes, geiſtig ſchwaches Mädchen, die Tochter einer Berliner Fabrikfrau, die ſeit ihrem ſie⸗ benten Lebensjahr ſich in ärztlicher Behand⸗ lung befand, iſt, ſo berichtet die Voſſiſche Ztg., in der Nacht zum 1. Juni aus dem Bett einer Pflegerin in das Badezimmer getragen, in die Wanne gelegt und dann von der Schweſter verlaſſen worden, die kochend heißes Waſſer hatte einfließen laſſen. Das Mädchen trug ſurchtbare Verbrühungen davon und ſtarb ſchon am folgenden Tage an den Folgen ſeiner Ver⸗ letzungen. Soweit es ſich bisher feſtſtellen ließ, hatte das Mädchen in der verhängnisvollen Nacht das Bett beſchmutzt, war von der Pflegeſchwe⸗ ſter kurzerhand aus dem Bett gehoben und in die Badewanne geſteckt worden. Die Staatsan⸗ waltſchaft hat bereits ein Ermittelungsverfah⸗ ren eröffnet. Das Ende einer Kinderprozeſſion. 2 000 Kinder bewußtlos. wib. Paris, 18. Juni. Nach einer Meldung des„Journal“ aus Barcelona ſind bei einer religiöſen Kinderprozeſſion 2000 Kinder in⸗ ſolge Sonnenſtiches bewußtlos geworden und haben ärztliche Hilſe erhalten müſſen. Der Zu⸗ stand von neun Kindern ſoll hoffnungslos ſein. Es regnet auch wenn der Menſch will Eigentlich ſollten wir zufrieden ſein mit dem Wetter. wie es uns beſchert wird; in der Na— tur iſt alles ſo weiſe vorgeſehen, daß wir uns wahrhaftig— auch wenn es uns einmal etwas nicht paßt— ruhig ſein ſollten. Iſt aber Unzu— friedenheit nicht ſchon immer eine der glücklichen oder unglücklichen Triebkräfte der Menſchheit geweſen? Aus Unzufriedenheit entſtand auch der Wunſch, das Wetter ſelber zu machen, die Sonne nach Be— lieben ſcheinen und den Regen auf Wunſch tropfen zu laſſen. Man hat ſchon manchen Verſuch un— teinommen. Zumeiſt war aber die Theorie beſ— ſer als die Praxis. Dieſer Tage nun hat tatſächlich ein Menſch, und zwar ein Niederländer Veraart, den Beweis erl icht, daß er es künſtlich regnen laſſen kann. Mit einem großen FokkerFlugzeug ſtieg er bis zu 2500 Meter hoch über der Inſel Marken auf und ſtreute auf eine etwa 800 Meter über dem Zulder⸗See liegende Wolkenbank eine große Menge Eisgries, der zuvor unter großem atmoſ— phäriſchem Druck unterkühlt worten war. Ver— ſchiedene Militärflieger, die aus 500 Meter Höhe den Vorgeng beobachteten, ſtellten feſt, daß tat— ſächlich plötzlich aus den Wolken ein feiner Sprüh— regen kam, der ſich auf eine Fläche von etwa drei Quadratmetern erſtreckte. In der ganzen Um— gebung des Verſuchsgeländes war kein Regen— fall zu verzeichnen, ſodaß man alſo den Verſuch Veraarts als gelungen bezeichnen kann. Weitere Verſuche ſollen bevorſtehen und man dar mit Recht auf die weiteren Erfolge oder N. kxfolge geſpannt ſein. Jedenfalls iſt es nicht an eſchloſſen. wenn man bedenkt, was die Men— ſchen bisher ermöglicht haben, daß wir uns eines Tuzes den Regen ſelber machen. Da müßten wir allerdings wieder Geſetze ſchaſſen, ſonſt macht einer Regen, wenn ihn der andere nicht will. Bei noch ſo hoher Gage würde ſi, ein ſolcher Ru enmacher bald aus dem Staube machen, denn wir wiſſen ja, wie auch das Wetter ſein mag: dem Menſchen iſt es nie recht! Willſt Du verreiſen, frag' Deinen Arzt! Von Dr. med. Curt Kaiſer, Berlin Wilmersdorf. In dieſen Tagen der großen Sommerreiſe zeit pflegt das ärztliche Sprechzimmer oft einem Re ebureau zu gleichen und angefüllt zu ſein von Kranken, die nicht eigentlich krank ſind, ſon dern krank waren oder es zu werden fürchten. Sie alle heiſchen jetzt den Rat des Arztes für die zweckmäßige Anwendung des Sommerur laubs. Dem iſt gut ſo, denn nur eine zweckmä ßige Ausnutzung des Sommerurlaubs gewähr leiſtet die erwünſchte körperliche und geiſtge Er holung oder die reſtloſe Beſeitigung von Krank— hellsüberreſten. Umgekehrt kann eine unzweck— mäßig durchgeführte Sommerreiſe ſtatt der er horften Kräftigung biswerlen das Gegenteil, eine Verſchlimmerung der beſtehenden reſp. ſogar neue Beſchwerden bringen. Schon bei der Auswahl des Aufenthaltes kön nen entſcheibende Fehler begangen werden. Für den Geſunden dürfte ganz allgemein der Satz gelten, daß die Erholung im Wechſel der Tätig— kert liegt. So wird der Stubenhocker, der Büro— menſch zweckmäßig das Gebirge aufſuchen. wo er in friſcher Luft dem Körper die ſonſt man gelnde Bewegung durch Wandern oder Berg ſteigen geben kann. So wird der Städter mit Vorteil der Ruhe und Beſchaulichkeit des Land— lebens ſich hingeben n der Landmann gleich dem Schwerarbeiter o man der See die notwen dige Erholung finden Weit ſchwieriger wird die Entſcheidung, wenn es ſich um Kranke oder Halbgeſunde handelt etzteren gehört das Roman aus dem Leben von. Urheberrecht durch Heroldverlag Homburg⸗Saar. (61. Fortſetzung.) Wohl noch eine Stunde trieb das Boot mit ſeiner bewußtloſen Inſaſſin nordwärts, dann war auch die letzte Spur des Unwetters verweht, ein reiner Abendhimmel lachte über dem locar— ner See. Am Landungsplatz von Locarno, dort wo die Dampfer, die den Verkehr auf dem See ver— mitteln, anlegen, wo hunderte v. Vergnügungs—⸗ booten ſich tummeln, flammten die Lichter auf. Eine bunte, internationale Menſchenmenge wogte auf dem breiten Landungsſteg, um die würzige Luft nach dem Gewitter zu genießen und ſich an dem ruhigen Anblick des Sees zu laben, der kurz vorher ein ſo wildes Geſicht ge— zeigt hatte. Da plötzlich gab es auf dem Seeſteg ein Ru⸗ fen und Deuten, ein Schreien und Drängen. Das Rettungsboot hatte inzwiſchen angelegt; mehrere Herren ſtanden neben dem Körper der Schiffbrüchigen und ſchienen zu überlegen, wo— hin ſie ihn am beſten ſchaffen ſollten. Man hatte auf den Wellen treibend ein her⸗ renloſes Boot erblickt, das mit aufgebundenen Segeln langſam nach dem Ufer trieb. Sofort ſtießen zwei große Ruderboote vom Landungsſteg ab, beſetzt mit Herren aus dem Publikum und eingeborenen Schiffern, und näherte ſich dem treibenden Boote. In wenigen Minuten war es erreicht. Man ſah deutlich vom Landungsſteeg aus, wie man ein junges weib⸗ liches Weſen aus dem angetriebenen Boot in das größte der Rettungsboote übernahm und dort bettete, worauf dieſes in größter Eile nach dem Lande zurückkehrte, während das zweite Ret⸗ tungsboot das herrenloſe Fahrzeug in Schlepp— große Heer der Schwächlichen, Blutarmen und Nervöſen. Sie werden vor allem des ſachverſtän⸗ digen ärztlichen Rates niemals entbehren kön— nen, wenn es gilt zu wählen: ins Gebirge oder an die See? Denn nur die genaue ärztliche Kenntnis der körperlichen Eigenart vermag da— vor zu ſchützen, daß man nach beendetem Som- meraufenthalt nervöſer heimkehrt, als man fortging, daß Appetit und Körpergewicht abge— nommen ſtatt zugenommen haben, uſw. Bäder und Trinkkuren verlangen ganz beſonders ein- gehende Kenntnis ihrer Wirkungsweiſe und ſollten daher niemals auf eigne Fauſt unter— nommen werden. Hierfür iſt im allgemeinen neben dem Rat des Arztes daheim auch die Vor— ſchrift ortsanſäſſig. Arztes, des Badearztes, ein— zuholen, der aufgrund ſeiner genauen Kenutnis der Zuſammenſetzung der Heilquellen über die jeweils notwendige Art und Zahl der Bäder reſp. Trinkkur entſcheiden muß. Wenn ſich der Kurerfolg bisweilen nicht ſo— fort einſtellt, oder zunächſt ſogar eine gewiſſe Verſchlimmerung beſtehender Beſchwerden auf— tritt, ſo zweifle man nicht gleich ane der Rich— tigkeit der ärztlichen Veroröbnung. Häufig be— darf es einer gewiſſen Zeitſpanne der Anpaſſung des Körpers an das Klima oder die Kurmittel. bis der erwünſchte Erfolg zutage tritt. Auch die Frage einer einzuhaltenden Dät muß ausſchließ lich vom Arzt entſchieden werden. Auch geſunde Erholungsbedürftige ſollten nicht immer den Hauptwert auf eine beſonders gute und reich— liche Verpflegung legen. Wer auf dem Stand— punkt ſteht,„Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt'was geſchenkt“, der wird häufig ſol— ches Tun ſchwer büßen müſſen, wer aber ſeinen Urlaub nutzbringend für die Wiederherſtellung oder Erhaltung ſeiner Geſundheit verwerten will— und wer wollte das nicht— für den gilt der Rat:„Willſt du verreiſen, frag' Deinen Arzt!“ Nur ein paar Blumen vom Wegesrand Dunkles Stübchen, niedrig und beſcheiden muterm Dachgiebel hingeſchmiegt. wie ein Schwalbenneſt. Wurmſtichig und alt die Möbel drinnen. die einſt, vor vielen, vielen Jahren, die Zierde des ſchmucken Heimes eines jungen Paa— ces bildeten. Verblichene Bilder hängen an den Wänden: ſtockfleckige Drucke mit unwirklich an— mutenden Landſchaften, vergilbte Lichtbilder. darauf in der ſte'fen Photographierhaltung frü— herer Jahre Menſchen. nach länaſt vergeſſenen . e* 3 2 NN L 0— 0 Reichskabinett Methoden bekleidet. ueverau liegt ein wenlg Staub, und beſonders auf dem gar zu reichli⸗ hen Nippeskrimskrams, den Deckchen und Be⸗ hängen, die man einmal für hübſch und zur Ge⸗ nütlichkeit unumgänglich zugehörig gehalten gatte. Das Mütterchen, das hier ſeine Heimſtatt ge- unden hat nach einem Leben, das auch einmal voller geheimer Hoffnungen und ſtarker Sehn ucht, voll Lebensluſt und Wagemut begonnen wurde— die alte Frau mit dem faltigen Ge⸗ ſicht, die da im Winkel in dem hochlehnigen Stuhl ſitzt. hatten wir gar nicht gleich geſehen. Sie ſitzt ganz in ſich hineingewendet, gar nicht mehr teilnehmend an dem, was um ſie herum jeſchieht. Sie kann und mag ja doch nicht mehr bei dem allen mittun, was den Nachfahren In- begriff ihrer jungen Tage iſt. Sie iſt zufrieden, wenn man ſie nur in Ruhe läßt. Da klopft es behutſam. die niedrige Tür geht weit auf, ein friſches, rotwangiges Mädel tritt herein. Die Augen randvoll ſtrahlenden Som⸗ merglücks, hat ſie einen Strauß Feldblumen im Arm: ſchlichte, tiefblaue Kornblumen, leuchtend weiße und gelbe Margueriten, glühend rot auf. brechende Mohnknoſpen und dazwiſchen ein paar Grashalme. Mit einem Male iſt da⸗ Stübchen voller Duft und Farbe. Das Mütte chen lebt ein wenig auf. Sie will wohl e“ ſprechen, von alten Erinnerungen, oder ei. Dankesworte. Doch ſie bleiben ungeſprochen.— Aber in die matten Augen iſt wieder etwas Glanz zurückgekehrt, der das kündet. was ihr Mund nicht mehr in Worte zu formen vermag: Daß auch ſie um das Glück des Sommers weiß, das die Jugend ſo ganz erfüllt. Nur ein paar Blumen vom Wegesrand. Bunte Zeitung. Der Appetit der Schwalben. Die Schwalben und ihre Jungen entwickeln einen ganz außerordentlich ſtarken Appetit und vertilgen eine ungeheure Menge von Inſekten. In der erſten Zeit, d. h. ſolange noch das Schwal— benpaar beim Niſten iſt, fängt jedes der beiden Tiere ungefähr 600 Fliegen und Mücken am Tag, was im Monat die ſtattliche Zahl von rund 36 000 Inſetten ergibt. Sobald jedoch ſpäter die Füt⸗ terung der Jungen beginnt, erhöht ſich dgieſe Zahl ganz beträchtlich, da die beiden Alten nun— mer ununterbrochen nach Futter ausfliegen. Eine exakte Berechnung, die ſich auf eingehende gründ— liche Beobachtungen ſtützt, hat ergeben, daß. wenn beiſpielsweiſe ein Neſt fünf Junge beher— und Notopfer Kompeomißperhandlungen nächſte Woche enb. Berlin, 17. Juni.(Eigene Meldung.) Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wer— den die Verhandlungen des Reichskanzlers und des Reichsfinanzminiſters mit den Parteien über das Notopſer erſt in der nächſten Woche beginnen. Von Kreiſen, die der Reichsregierung nahe— ſtehen, wird entſchieden beſtritten, daß das Nutopſe; nach den geſtrigen Entſchließungen der Demokraten und der Deutſchen Volks— partei als erledigt gelten könne. Das gehe ſchon aus der Tatſache der in Ausſicht genommenen Verhandlungen hervor, Erleich— terungen, Abänderungsvorſchläge und Beſeiti— gung beſonderer Härte, namentlich für Feſtbe— ſoldete, zu erzielen. Zunächſt warte das Kabi—⸗ nett aber ab, wie ſich die Dinge im Reichsrat entwickeln. Dafür iſt der geſtrige Beſchluß des preußiſchen Kabinetts von beſonderem Intereſſe. Es ſtimmte dem Notopfer grundſätzlich zu, er— teilte aber den preußiſch. Vertretern im Reichs— rat Inſtruktionen, Abänderungsvorſchläge ein zubringen, die die Höhe des Notopfers auf 2½½%½%%% ſeſtſetzt, das heißt alſo die Hälfte des 4½ prozent. Betrages zur Arheitsloſenver— ſicherung. Sobabd dieſer Betrag unter 3 Proz. herabgeſetzt werden kann, kann man dem preu— ſchen Vorſchlag das Notopfer durchgeführt wer— den. Preußen ſchlägt einen weiteren Abbau der Ledigenſteuer vor. Nach den Berechnungen wür— de das preußiſche Projekt etwa 75 Millionen we— niger einbringen, als die Vorlage der Reichsre— gierung. Dieſer Betrag ſoll durch Einſparungen am Etat u eingebracht werden. In den Kreiſen der Reichsregierung ſieht man die Meinungsverſchiedenheiten mit den Par— teien als keineswegs ſo tiefgehend an, daß nicht eine Einigung möglich wäre. Das Reichskabinett rechnet vielmehr darauf, daß die Verhandlungen im Laufe der nächſten Woche erledigt werden können und zu einem Abſchluß gelangen. Der Kanzler betrachtet das Projekt des Notopfers als einen Vorſchlag des Geſamtkabinetts. Es iſt unter dieſen Umſtänden gar nicht daran zu den— ken, daß Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer zurücktritt. Die Reichsregierung wird ſich mit dem Prob— lem der Preis- und Lohnſenkung in der nächſten Zeit mehr beſchäftigen und ihr geeignet erſchei— 3 nende Maßnahmen vorbereiten. N 7 en tau nahm. Am Landungsſteeg, dort, wo die Rettungs— boote anlegen mußten, drängte ſich die neugie— rige und mitleidige Menſchenmaſſe. In der erſten Reihe ſtand ein großer, blaſſer Herr mit langem, niederhängendem Schnurr— bart und ſprach zu einer Dame neben ihm, die aufgeregt auf das Waſſer hinausblickte und ihren Befürchtungen unwillkürlich lauten Ausdruck verlieh. Wir kennen dieſe beiden Gäſte des interna— tionalen Kurorts; es ſind der Fabrikant Leven— ſtorf und Fräulein Johanna Johannſen, ſeine Privatſekretärin. Herr Levenſtorf hatte auch in dieſem Jahre ſeines Leidens wegen die geſundheitsbringenden Gefilde Oberitaliens aufgeſucht. Geſtern iſt er mit ſeiner unzertrennlichen Begleiterin und ſei⸗ nem Korreſpondenten in Locarno angekommen und hat hier Station gemacht, um ſich erſt einen ruhigen Erdenwinkel an den Ufern dieſes Sees zum längeren Verbleib auszuſuchen. Wie alle Welt iſt er nach dem Gewitter hinausgegangen, um den Abend zu genießen, und ſo wurden er und Johanna Zeugen des aufregenden Schau⸗ ſpiels, als man das herrenloſe Boot mit ſeiner ſcheinbar lebloſen Inſaſſin entdeckte. Da hat ſich Johanna, wie von einer Ahnung getrieben, vorgedrängt, um die Unglückliche zu ſehen. Und wie ſie in die bleichen lebloſen Züge ſtarrt, da ſtößt ſie einen Schrei aus. Sie kennt ja dieſe Züge,— ſie hat ſie bereits früher geſe⸗ hen,— das letztemal in der Kirche neben Erich — als dieſer im Begriff war, ſich mit ihr trauen zu laſſen. Der Eindruck wird ihr ewig unver⸗ geßlich ſein. Sie hat ja keine Ahnung, daß da⸗ mals die Trauung nicht ſtattgefunden hat,— ſie glaubt deshalb, das diejenige, die da vor ihr liegt, Erichs Frau ſein müſſe, und darauf ſchreit ſie auf, jäh und ſchneidend— bis in die tiefſte Seele erſchreckt. Levenſtorf hat ſie fragend angeblickt und mit fliegenden Worten erzählt ſie ihm, daß ſie die Verunglückte kenne, daß es ihre Aufgabe ſei, die— ſelbe, wenn irgend möglich, am Leben zu erhal— ten. Kaum hat er es gehört, da beendet auch ſchon der Livländer mit ſeinem rauhen und tiefen Organ die Beſprechung der ratloſen Herren. „Auf, ihr da!“ ſagte er zu den Fiſchern, die umherſtehen.„Nehmt die Verunglückte und tragt ſie hinüber in mein Hotel! Es iſt eine Bekann— te von mix, für deren Pflege ich zu ſorgen habe!“ Und die Fiſcher ordnen ſich ſchnell zum Zuge. Vorſichtig legt man Elfriede über die braunen, ſehnigen Arme der ſechs Leute, daß ſie wie auf einer bequemen Bahre ruht, und im Takte, langſam und bedächtig trägt man ſie über den Landungsſteg nach der Promenade, indes die Menge ehrerbietig zurückweicht und neugierige Blicke auf das zarte Weſen wirft, deſſen gold— braune Haare in naſſen Strähnen hernieder⸗ hängen und deſſen geſchloſſene Augen und feſt⸗ zuſammengekniffene Lippen keine Deutung dar⸗ über zulaſſen, ob in dem Körper das Leben be⸗ reits erloſchen iſt oder nicht. Dem Zuge der Fiſcher folgt Herr Leven⸗ ſtorf; er hat der ganz in Mitgefühl überſtrömen⸗ den Johanna den Arm gereicht; zwei Aerzte ha⸗ ben ſich dem Livländer Herrn vorgeſtellt, und ihre Hilfe angeboten und dieſer hat ſie höflich gebeten, ihnen in das Hotel zu folgen. Das Hotel liegt dem Landungsplatz direkt gegenüber, in wenigen Sekunden iſt es erreicht, und bald legt man Elfriede auf das Bett Johan⸗ nas nieder, die ihr Zimmer ſofort zur Verfü⸗ gung geſtellt hat. Und während die Fiſcher, von Levenſtorf reichlich belohnt, ſich entfernen und die neugierige Menge ſich verteilt hat, beginnen von Johannas Hand geſtützt, die die Aerzte, arme Schiffbrüchige ihrer naſſen Gewänder zu vergtein Schwalvenpaar zur Ätzung der Brut nicht weniger als 270000 Inſekten während eines einzigen Monats herbeiſchaffen muß. Die Geſamtzahl der Inſekten, die die Schwalben bei Geſamtzahl der Inſekten, die die Schwalben jähr⸗ lich vertilgen, beträgt daher viele Milliarden. Die Jacht auf der Eiſenbahn. Der holländiſche Millionär M. v. Croegt war vor einigen Tagen mit ſeiner Jacht rheinaufwärts gefahren, um zu ſeinem Beſitztum am Genfer See zu kommen. Sehr ärgerlich war er darüber, als es plötzlich nicht mehr ging, da das Gebirge ſei— nem Wunſche ein energiſches Halt gebot. Kurz entſchloſſen aber ſetzte er ſich mit der Schweizeri— ſchen Eiſenbahn in Verbindung, die mit einem beſonders konſtruierten Wagen den Transport der Jacht zum Genfer See übernahm. Die Trans— portkoſten betrugen 25000 Fr.(So haben auch Millionäre ihre großen Sorgen. Die Red.) Der mißlungene Weltrekord. Ein junger Pariſer kündigte vor einigen Ta— gen der Preſſe an, er beabſichtige, die Strecke Pa⸗ ris—Lyon— Nizza mit ſeinem Auto rückwärts zu— rückzulegen und ſo einen neuen Weltrekord im Rückwärtsfahren aufzuftellen. Mit dieſem Unter— nehmen war allerdings die Behörde nicht einver— ſtanden, denn bereits wenige Kilometer hinter Paris wurde er wegen Verkehrsgefährdung ver— haftet. Eine Nelſon-Reliquie aufgefunden.— Die Locke vom Haupt des Seehelden. Bei Aufräumungsarbeiten eines alten Schloſ ſes in der Nähe von London iſt ein Arzneikaſten auigeſunden worden, deſſen ſich die Aerzte bedien— ten, die den engliſchen Seehelden Nelſon in ſei— nen letzten Stunden während der Schlacht von Trafalgar behandelt hatten. In dem Kaſten be— fand ſich außerdem eine ſilbergraue Locke, die, wie aus einem beiliegenden Zettel erſichtlich iſt, von Nelſons Haupt ſtammt. Das Attentat auf die Beine.— Brutale Konkurrenz. Vor einigen Tagen wurde die Rikſcha des japaniſchen Bühnenſtars Murata Mineko von vier Männern überfallen, die, nachdem ſie den Rikſchafüh rer gefeſſelt hatten, die Beine der Schauſpielerin packten und mit Meſſern in die Füße und Waden ſtachen. Wie ſich herausſtellte war die Anſtifterin dieſes Attentats eine Kol— legin der Mineko, die den Ehrgeiz hatte, dieſelbe Rolle zu verkörpern. in der die Mineko auftrat Neuer Kampf zwiſchen Schmeling und Sharkey in Chicago? witb. Newyork, 18. Juni. Nach einer Aſſocia ted⸗Preß-Meldung aus Chicago wird dort er wogen, das Soldierſield-Stadion für einen neuen Boxkampf zwiſchen Schmeling und Sharkey zur Verfügung zu ſtellen. Auf Anfrage erklärte der Vorſitzende der Illinois State Athletie-Commiſ ſion, die Erlaubnis zu dieſem Kampfe würde er teilt werden, falls die Vorſchriften erfüllt wür den.— Schmeling fuhr mit elf Freunden im Flugzeug zu einem kurzen Beſch nach Endicott. Wetterbericht. In Deutſchland herrſcht an der Südſeite des nördlichen Hochdruckgebietes noch immer vorwiegend heiteres und ſehr heißes Wei⸗ ter. Die Ueberhitzung führte auch geſtern wieder zu kräftigen örtlichen Gewittern, die teilweiſe mit Hagelſchlag verbunden, wieder ſehr ergiebige Niederſchläge brachten(in Frankfurt a. M. 39 Millim.) Im Norden und Weſten hat nun Druck⸗ fall eingeſetzt, der heute über Frankreich ein fla ches Tiefdruckgebiet entwickelt, wodurch wahr⸗ ſcheinlich wieder allgemeinere und verbreitetere Gewittertätigkeit von Südweſten her einſetz: Eine Umwandlung der insgeſamt ſehr beſtändi gen Wetterlage iſt aber noch nicht wahrſcheinlich — Wettervorherſage: Zunächſt kühleres, aber ziemlich ſchwüles Wetter, noch weiterhin Ge witterneigung. entledigen und das Leben in den faſt erſtarrten Körper zurückzurufen. 36. Träge ſchlicht die Nacht dahin. In dem hohen Zimmer brannte auf einem Tiſch eine Lampe mit dunkelrotem Schirm, die ein gedämpftes Licht auf die Gegenſtände ringsherum warf und auf das weiße Bett, in welchem mit geröteten Wan— gen im heftigſten Fieber Elfriede lag. Johanna ſaß neben dem Tiſch in einem Korb ſtuhl, die Hände im Schoß gefaltet und die bren⸗ nenden Blicke auf das bunte Muſter des Tep⸗ pichs gerichtet. Regelmäßig ſtand ſie alle fünf Minuten auf, den die Eiskompreſſen auf Kopf und Körper der Kranken zu erneuern und ihr in größeren Abſtänden von der Medizin einzu⸗ flößen, die auf dem Nachttiſchchen neben dem Bette ſtand. Die Aerzte waren gegen Mitternacht fort⸗ gegangen, nachdem ſie alles getan hatten, was ihre Pflicht erheiſchte, und nachdem ſie ſich über zeugt, daß ſie die Kranke in treueſter Obhut zurückließen. Sobald Elfriedes Körper aus der Erſtarrung des Waſſerbades erlöſt u. erwärmt worden war, hatte ſich ein furchtbar hitziges Fieber eingeſtellt, deſſen Gewalt die Aerzte erſchreckt hatte. Bei ihrer näheren Unterſuchung hatten ſie alsbald wahrgenommen, daß das junge Weſen im höch— ſten Grade lungenleidend war, und hatten ſich nicht verhehlt, daß dieſer Unfall und die ſchwere Erkältung, die es ſich zugezogen hatte, unbe⸗ dingt eine Kataſtrophe für den von einem ſchleichenden Leiden geſchwächten Körper her⸗ beiführen müſſe. Dieſes Fieber war das leb! Feuer des Widerſtandes und in demſelh⸗ den ſich die letzten Kräfte der Lung⸗ tie zung 0 Lokale Nachrichten Fronleichnam Geheimnis aller Geheimniſſe. Für Men- ſchenwitz unfaßbar und unergründlich. Nur Chriſti feierliches Wort in weihevoll— ernſter Stunde ſchützt es und ſtützt es. Es kann nicht trügen— Er wäre denn ein Betrüger. „O, wenn ich es faßte— wenn ich es glaub⸗ te! In den Staub müßte ich mich werfen, um niemals, niemals wieder aufzuſtehen!“ So ſagt Chlodwig Fürſt v. Hohenlohe-Schil—⸗ lingsfürſt, der von 1894 bis 1900 Deutſcher Reichskanzler war, in den Denkwürdigkeiten ſei— nes Lebens. * Menſchenmaſſen begleiten den Baldachin— folgen der Monſtranz. 5 O, wenn es doch nicht ſo viele— o, daß es doch nicht ſo wenige wären. 8 So viele, die das Wunder nicht bedenken; in Sonntagskleidern des Alltagskleides ihrer Seele nicht ledig ſind; das von Geld, Neid, Mißgunſt, Haß, Feindſchaft, Heuchelei. Buhlerei, Brudermord und allen böſen Gierden dünſtet— — nicht ſo wenige... * Kein Platz dürfte zu groß ſein, keine Straße zu eng, kein Weg zu lang, kein Grab zu tief, kein Himmel zu hoch, keine Woge zu wild, keine Glut zu grell, kein Tag zu mühſam, keine Nacht zu dunkel ſein— um alle los- empor- und hin— zureißen— alles Alt und Jung, Arm und Reich Prälaten, Präſidenten und Proleten, Bauer und Bürger, Krämer und Krieger, Advokaten und Doktoranden, Meiſter, Lehrling und Ge— ſellen. Profeſſoren und Pedellen, Kinder, Gre ſe, Toren und Weiſe— hin zu Ihm, deſſen Herr- lichkeit und Güte allein winkt, die Ihn lieben. Und wie wenig wenige ſind es doch. die vor Ihm in gläubiger Demut Herz und Knie beu— gen. 5 65 * Und Du? nam—2 Wohin gehſt Du an Fronleich⸗ Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 17. Juni 1930. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth; das Protokoll Herr Verw. ⸗Juſp. Alter. Das Plenum war faſt vollzählig. Beratung der Tagesordnung wurden eine Reihe von Kommiſſions-Beſchlüſſen beganntgegeben, von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Die Umzäunung der Zeppenwegtränke ſoll geſtrichen werden.— Die Pachtrückſtände pro 1929 werden bis 15. Auguſt 1930 letztmalig befriſtet.— Ein Antrag des Künſtlertheaters um Zuſchuß wurde ab— gelehnt.— Der Fa. Kaufmann wird ein Antrag um Ermäßigung der Platzmiete abgelehnt.— Der Freiw. Feuerwehr wird für Putzen der Gerätſchaf— ten ein Lohn von 80 Pfg. pro Stunde gewährt. Der Dt. wird der Tränkeaushub für Her— ſtellung ihres Sportplatzes zugeſagt.— Das bau— fällige Kamin bei dem Heilmannſchen Anweſen ſoll gefällt werden.— Die DK. erhält 3 Schulöfen a 10 Mk. zugeſprochen, die für eine zu erſtellende Halle Verwendung finden ſollen.— Eine Gasnetz Erweiterung zum Waldſportplatz wird abgelehnt, weil die Gemeinde die Hälfte der Koſten, die 250 Mark betragen, nicht tragen will.— Der Gem. Baugenoſſenſchaft wird ein Bauplatz am Tivoli (514 qm.) zugewieſen. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Errichtung einer Halteſtelle am Tivoli. Die Direktion der OEG. teilt mit, daß 3. Zt. nur 40 Perſonen vom Tivoli die OG. benützen; wenn es 160 Perſonen ſind, wird eine Halteſtelle errichtet werden. Es wohnen über 160 Arbeitnehmer am Tivoli, aber die ſind zum größten Teil erwerbslos oder fahren per Rad zur Beſchäf— tigungsſtelle. Die Angelegenheit wurde bis 1. Nov. zurückgeſtellt. Punkt 2. Errichtung chens am Goetheſchulhaus. Der G.-R. nimmt von dem erneuten Proteſt des Schulvorſtandes Kenntnis und bleibt bei ſeinem Beſchluß, daß die Sache abgeändert wird, ſobald die Möglichkeit ge— geben iſt. Punkt 3. Vor eines Verkaufshäus— 1 Arbeitsbeginn und Verkaufszeit der Bäckereien in Viernheim. Die reichsgeſetzliche Vor— ſchrift läßt hier keine Aenderung zu. Durch den ſpäteren Schulbeginn um halb 8 Uhr wurde den Bäckereien zum Teil Rechnung getragen. Mehr läßt ſich hier nicht tun. Punkt 4. Rezeßholzüberſicht pro 1930, die durch das Forſtamt dem Plenum vorgelegt wurde, wurde genehmigt. Punkt 5. Verteilung der Baudarlehen pro 1930. Es ſtehen 27500 Mark zur Verfügung. Der Verteilungsplan der Baukommiſſion, wonach 6 Neubauten a 4000 Mk. und 2 An- bezw. Um- bauten bezuſchußt werden, wirdßſgenehmigt. Es ſoll verſucht werden, aus den dem Staat verbleibenden Antragſteller befriedigt werden können. Punkt 6. Gemeinde zur Durchführung von Notſtandsarbeiten. Der Heſſ. Staat will an die Städten und Gemein- den zur Durchführung von Notſtandsarbeiten und Steuerung der Erwerbsloſigkeit einen 15 Millionen Kredit auf 3 Jahre zum Zinsfuß von 4 Prozent zur Verfügung ſtellen. Der G.⸗R. beſchließt, hier⸗ von 200000 Mark für Herſtellung von Straßen Gewährung von Darlehen an die a ete. anzufordern.(Soll hier auf Koſten einer neuen Schuldenwirtſchaft verſucht werden, die Wirtſchaft anzukurbeln?) Punkt 8. Reinigung der Tränken. Damit die Arbeiten weitergeführt werden können, werden 3000 Mark auf den Voranſchlag pro 1930 im Voraus bewilligt. Punkt 9. Feſtſetzung der endgültigen Aus- ſchlagsſätze für die Gemeinde-Umlagen und Sonder gebäudeſteuer pro 1929. Die vorläufigen Sätze, die bereits durch Steuerzettel erhoben bezw. ange fordert ſind, werden durch Beſchluß in enthültige umgewandelt. 5 Punkt 10. Beratung des Voranſchlags 1930. Die Voranſchlagsberatung findet am Dienstag, den 1. Juli 1930 ſtatt. Zur Ausbalancierung ſind verſchiedene Erhöhungen, man ſpricht von Gas- u. Strompreis, geplant. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet; anſchließend geheime Sitzung. Konzert d. Feuerwehrkapelle am Fronleichnamstag nachm. und abends im Freiſchütz. Seit Vereinigung der Feuerwehrkapelle mit der Kapelle Hanf-Blank, hat dieſes Muſikkorps Proben glänzender Leiſtungen abgelegt. Zuletzt war es das große Sängerfeſt, bei dieſer Gelegenheit die Kapelle einfach Großartiges in der Konzert— muſik geboten hat. Unſere Gemeinde darf ſtolz ſein und ſich heute freuen, eine ſo gutgeſchulte Kapelle ihr Eigen nennen zu dürfen. Bei dem morgigen Konzert im Garten zum Freiſchütz erſcheint die Kapelle wieder in voller Stärke(30 Mann,. Alle Beſucher, und das werden wieder recht viele ſein, werden wieder erſtklaſſige Muſikſtücke hören, fein— fühlende Weiſen, die gewiß wieder Herz und Ge— müt erfreuen und eine Erleichterung in des Tages Laſt und Mühe bringen. 2 2 8 Bunter Abend in Viernheim im Freiſchütz. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, will die „Hornbacher Spielſchar“ der hieſigen Bevölkerung am kommenden Sonntag Abend ab 8,30 Uhr einige frohe Stunden bereiten. einem einſamen Odenwalddörfchen haben mit ihrem „Bunten Abend“ ſowohl in Birkenau und Rimbach als auch in Weinheim und Heppenheim in ſtets vor vollbeſetzten Häuſern großen Beifall und uneinge— ſchränkte Anerkennung für ihr munteres Spiel ge— erntet. In Weinheim mußte der Abend ſogar drei— mal gegeben werden. Der Beſuch kann der hieſigen Bevölkerung nur beſtens empfohlen werden. Der Kartenvorverkauf wird durch die älteren hieſigen Schulkinder bewerkſtelligt. Da nur eine beſchränkte Zahl von Plätzen zur Verfügung ſteht, empfiehlt es ſich, ſich baldigſt einen Platz zu ſichern. Am 2. Juli findet die Vecanſtaltung auch in Darm— ſtadt im Städt. Saalbau ſtatt. Abend im Wald. Stiller rinnt das dunkle Waſſer, Alle Blumen glühen tiefer Sehen ſie die letzte Wolke Sanft in weite Fernen ziehn. Und der Wald wird immer weiter Und des Himmels Bläue klart. Immer reicher ſenkt ſich Deine Seele Wunſchlos ein in ihre wehe Reue. Alles wartet wunderſeltſam. Was vergangen will beginnen. Und dir iſt, was Du verloren, Sollſt Du heimlich erſt gewinnen. Willy Lieſer. Die Tivoli Halteſtelle, die ſchon mehr- mals von den Bewohnern dieſes neuen Gemeinde— teils gefordert wurde, verfiel auch geſtern wieder der Ablehnung. Die O. E G. iſt bereit eine ſolche einzurichten, wenn der Nachweis erbracht wird, daß mindeſtens 160 Fahrgäſte den erſtrebten Haltepunkt benützen wollen. Die jetzige Arbeitsloſigkeit dürfte die gewünſchte Zahl noch nicht aufbringen. Zum Herbſt will man dieſe Frage nochmals aufgreifen. (Für die Arbeiterzüge am Vor- und nachm. könnte man ohne Weiteres die Halteſtelle genehmigen. Die Red.) * Ein Zirkusbegräbnis. Der Zirkus Sarraſſaui, der in Heidelberg gaſtiert, bekam dieſer Tage Trauer. Der Reit- und Oberſtallmeiſter Georg Lehmann, der lange Zeit im Dienſte des Zirkus ſtand, ſtarb plötzlich an einem Schlaganfall. Der Leichenzug war ſehenswert. Alle Nationen des weiten Erdenrundes waren vertreten und ehrten jede nach ihren Sitten den Entſchlafenen. Nach- rufe und Gebete wurden geſprochen. Der brave Zirkusmann, der die weite Welt kreuz und quer durchzogen, ruht nun im Schatten des Heidelberger Bergfriedhofes. * Nie gewaltige Kilmſchau Donners⸗ tag und Freitag im Cefipa zu ermäßigten Preiſen. Mitteln noch etwas herauszuholen, damit evtl. alle (Siehe Inſerat). Für morgen Donnerstag und Freitag iſt wieder ein ganz ausgezeichnetes Pro- gramm auf dem Spielplan. 4 Filmſchlager und noch dazu zu ermäßigten Preiſen. Zuerſt ſehen Sie Harry Carrey der gefürchteſte Cowboy Ameri⸗ kas in„Achtung Falſchmünzer“ dann den Millio- nenfilm„Weib in Flammen“, ein Schauſpiel aller- erſten Ranges. Aldann Bobby boxt wie Schmeling und Häusliches Glück. Sie ſehen alſo ein Rieſen⸗ programm von 17 Akten von reichlicher und ab⸗ Dieſe kleinen Künſtler aus, wechslungsvoller Handlung, das alle Beſucher hoch befriedigen wird. Die Preiſe ſind ermäßigt 1. Platz 50 Pfg., Sperrſitz und Balkon 70 Pfg. Ab Samstag kommt eine Senſation für Viernheim Zwei Spitzenfilmwerke erſten Ranges. 1. Sei ge⸗ grüßt, du mein ſchönes Sorrent und Luciano Albertini in ſeinem neueſten Senſationsfilm. Ein Beſuch überzeugt. * Gine gefährliche Fache. Die Kinder hängen ſich nicht ſelten au das Ende fahrender Fuhrwerke. Das iſt eine ſehr gefährliche Sache. Sind ſie eine Strecke gefahren, ſo ſpringen ſie wieder ab. Das geht ohne Ueberlegen. Gerade dieſer Tage paſſierte es hier, wo ſo ein kleiner Knirps abſprang, nach der Seite im ſelben Augen- blick, als ein Auto daherkam. Ums Haar wäre der Kleine überfahren worden. Auf dieſe Gefahr müſſen die Kleinen aufmerkſam gemacht werden. Gas- u. Strompreiſe- Erhöhung? Mit Hangen und Bangen muß man auch dieſe Nachricht wieder vernehmen. Tryotz ſchlechteſter Wirtſchaftslage, auch noch Verteuerung der Be— triebsmittel; Gas und Strom ſoll teuerer werden. Wenn es ſchon einmal durchſickert, wird es wohl auch Wahrheit werden. Wie das Reich, ſo ſtecken auch die Gemeinden in großen Nöten, unſere nicht ausgenommen. Die Schraube ohne Ende iſt wieder, wie ſchon ſo oft, in voller Tätigkeit. Michel, wann wird die Zitrone endlich ausgepreßt ſein? Eine Frage, die ſicher nicht in roſige Zukunft führt. Wiſfenswertes. In Deutſchland gibt es 6 700 öffentliche Apotheken.— 400 000 Geldſtrafen werden jährlich in Deutſchland verhängt. „Das Glöcklein im Tals“, oder „Der Herr der Berge“. Am Sonntag, den 22. Juni 1930 abends 9 Uhr führt die Operetten- u. Theatergeſellſchaft Viernheim im Kaiſerhof das wnu— dervolle dramatiſche Schauſpiel„Das Glöcklein im Tale“ od.„Der Herr der Berge“ in 4 Akten von W. A. Panneck auf. Wir machen die verehrliche Einwoh- nerſchaft freundlichſt darauf aufmerkſam, den Beſuch dieſes ſchönen Theaterabends nicht zu verſäumen. Vorverkauf der Karten findet ab heute ſtatt und zwar im Kaiſerhof, Friſeur Lang, Filiale und bei Adam Kirchner z. Walfiſch. Unnummerierte Plätze. Preis 80 Pfg. Helft aufbauen an der Volksbil— dung und erſcheint in Maſſen. * Die Schuhmacher Zwangs ⸗Innung hält am Montag, den 30. Juni, in Weinheim, im Gaſthaus zum grünen Baum, ihre Hauptverſamm— lung ab. Beginn ¼ 2 Uhr. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht des Obermeiſters über den Ver— bandstag, 2. Reichs-Schuhmachertagung(Darmſtadt); 3. Verſchiedenes. * Gvangel. Gemeinde. Heute Mitt⸗ woch Abend halb 9 Uhr Männerverſammlung in der Kleinkinderſchule. * Ausflug in die„Lache“. Der Jung⸗ bauern-Verein trifft ſich morgen zu einem gemüt— lichen Beiſammenſein in der Nenzenlache. Rein reicher Orgelmann. Herr Wilhelm Zang, wohnhaft in Mannheim, der über das Sängerfeſt ſeine ſchönen Orgelweiſen zum Beſten gab teilt uns mit, daß er kein reicher Orgelmann iſt, wie ihm von Mißgönnern nachgeredet wird. 7*—. Er erklärt in ſeinem Schreiben an uns, daß er ein anz armer Mann ſei, der, weil Invalide u. ohne 9 0.* Renten, die paar Groſchen zum Lebensunterhalt notwendig brauche. * Verhaftung. Geſtern ſoll ein älterer hieſiger Mann in Haft genommen worden ſein, dem man ſittliche Berfehlungen einem 10jährigen Mädchen gegenüber nachſagt. Filmſchau. U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Ab morgen Donnerstag zeigen wir das wunder— bare Filmwerk„Raja h“— Das Herz des Maharadſcha— fein erſtklaſſiger Film, voll der 1000 Wunder Indiens. Im Beiprogramm ein Wildweſtreißer erſten Ranges. Kein Filmfreund darf dieſes Großſtadtprogramm verſäumen Ber Alöicler des Sesandlen 0 ar ö Seemann Franz Pichowſki, 0 der in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit den deutſchen Geſandten in Liſſabon tötete. Gottesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim Hochheilige Fronleichnamsfeſt 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2. hl. Meſſe. 9 Uhr Hochamt und Kindermeſſe; darauf Prozeſfion. Es wird ansdrücklich darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß jeder kathol. Chriſt verpflichtet iſt, am Fronleichnamsfeſt eine heil. Meſſe zu beſuchen.— Damit die Prozeſſion beim Ausziehen ſich ordnungs- gemäß entwickeln kann, wird dringend gebeten, daß erſt die Schulkinder und die Jünglinge und Männer die Kirche verlaſſen und dann erſt die Jungfrauen und Frauen, damit der Platz vor der Kirche frei bleibt. Das Freiwillige Feuerwehrkorps hat die Güte gehabt, bei der Prozeſſion die Ordnung zu übernehmen. Alle Teilnehmer an der Prozeſſion und auch die Zuſchauer werden dringend gebeten, den Anordnungen der Feuerwehr bereitwilligſt Folge zu leiſten. Wer dies nicht will, und nicht die Abſicht hat, mit Andacht und Würde der Pro- zeſſion beizuwohnen, möge der Prozeſſion fernbleiben. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag:/ 7 Uhr 1. S.-A. für Nik. Keßler 1. 307 Uhr beſt. E.-A. für Joh. Hofmann 9., Tochter Marg. geehl. Klee, Schwiegertochter Marg. geehl. Klee, Schwiegertochter A. Maria geb. Schalk und Angehörige. J½7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Heckmann und Eliſabeth Jäger geb. Lang. Samstag: ¼7 Uhr 1. S.-A. für Joh. Lammer 5. 3¾7 Uhr beſt. E.⸗A. für Familie Cornelius Ringhof und Familie Nik. Wunder 3. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Klee 1. und ledig es Jakob Klee und Eltern. Am nächſten Sountag beginnen die Aloyſia— niſchen Sonntage. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Kinder des Herrn Rektor Gillig, Herrn Lehrer Mohr und Weidmann und Frl. Haas. Beicht für die Kinder 2 Uhr. Die Wallfahrt nach Walldürn geht am Freitag Morgen ab u. kommt am Montag zurück. Am Freitag Morgen 5 Uhr hl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg. Von da nach Weinheim zur Bahn. Das Gepäck möge bis zum Donnerstag bei Joh. Jakob Helbig„Stadt Mann- heim“ abgegeben werden.— Am 30. Juni geht ein Pilgerzug: Heidelberg Walldürn. Ab Heidel— berg halb 10 Uhr vormittags; Rückkunft: 1. Juli. Anmeldungen mögen im Pfarrhaus bis ſpäteſtens 26. Juni gemacht werden. Billet Heidelberg— Walldürn und zurück 5,10 Mark. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Heute Mittwoch Abend 8 Uhr bzw. 8½ Uhr in der Kinderfchule Zuſammenkunft der evangeliſchen Beamtengruppe und Männerverſammlung. D Dee ee eee eee Vereins-Anzeiger! Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 0 keine Aufnahme gewährt - eee R. u. 5. N. Teutonia(Schützen⸗Abteilung) Mittwoch abend halb 9 Uhr Verſammlung der Jungſchützen betr. Beſprechung eines neuen Ar- beitsplanes. Anſchließend intereſſanter Vortrag. Kein Jungſchütze verſäume dieſen Abend. Näch⸗ ſten Sonntag Ueberreichung des Wimpels und photographiſche Aufnahme.— Wir laden unſere Mitglieder am Donnerstag, Fronleichnam. Nach- mittag zu einem Spaziergang nach unſerem Schießſtand im Wald ein. Von halb 4 Uhr ab Uebungs⸗ und Bedingungsſchießen uſw. Der Vorſtand. Geſ-Perein Kängerbund. Donnerstag mittag 1 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Reiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Sonntag Preisflug ab Linz, 450 Klm. Ein- ſetzen Donnerstag mittag von 1— 3 Uhr. Uhren ſtellen Samstag abend ½9 Uhr. Uhren öffnen Sonntag abend 8 Uhr. Beſtimmung einer ser— Serie. Neue Einſatzblöcke müſſen verwendet werden. Mittwoch, den 18. ds. Mis., Vorſtandsſitzung im Lokal„Zur Erholung“. D. V. G.⸗V.„Sängertreue“. Donnerstag, den 19. Juni, mittags 1 Uhr, für den 2. Tenor und 2. Baß und um 2 Uhr für die übrigen Stim- men Singſtunde. Es iſt Pflicht, pünktlich zu er⸗ ſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Klub der Gemütlichen. Heute Mittwoch Vorſtandsſitzung zwecks wichtiger Beſprechung. Der Vorſtand. Chriſtl. Fabrik- u. Transportarbeiter⸗ Verband. Freitag, den 20. Juni, abends 8 Uhr, im„Lö wen“ Mitglieder-Verſammlung. Wir bitten die Kolleginnen und Kollegen, zu dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Tagesord⸗ nung im Lokal. Müller. Turnerbund. Morgen Nachm. 1 Uhr Turn⸗ ſtunde auf dem Sportplatz. Hoffe, daß alles da iſt. Freitag Abd. im Lokal Mitgl.⸗Verſammlung.