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Juni 1930, mittags 12 Uhr, bei uns anmel⸗ den und genau angeben, in welcher Sache die Be⸗ ſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 17. Juni 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei: Lamberth. Feinsten Dlegenhonie in 1 Pfund Einheits- Gläber abgefüllt à 2.20 Mk. zu haben bei fig Fruschauer Kübnerstraßg e 8 Futtermittel kaufen Sie bei mir gut und billig. Kückenfutter aller Art— Hühnerfutter Muskator— Ovator— Ahama uſw. Futtermehl, Kleie, Mais- u. Gerſtenſchrot Malzkeimen— Futterkalk— Haferflocken Bruchreis— Garneelen— Fiſchmehl Fleiſchgrieſel uſw. Joh. Val. Hofmann 2.. nanksagung. Für die liebevolle Anteilnahme und Beileidsbekundung beim Hinscheiden unserer lieben Verstorbenen sagen immigsten Dank Für die trauernden Hinterbliebenen: Sanitatsrat Dr. Rudershausen. —— p —— 8 B— ä 7— —— —— tüchtige, Kauflensfähige Wirtsleute baldigst gesucht. 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V bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg. 1„ nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ die Reklamezeile 60 Pfg., mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Juni 1930 Die Ausgabenſucht des Aus⸗ wärtigen Amtes im Reichstag Hoffentlich werden die geplanten Einſparungen Tatſache vdz. Berlin, 25. Juni.(Radio.) Im Reichs⸗ tag wurde heute die zweite Beratung des Haushaltes des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums zu Ende geführt. Der Haushalt wurde unter Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Streichungsanträge nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes bewilligt. Das Oſthilfegeſetz, das Weingeſetz und Milchgeſetz wurden den zuſtändigen Ausſchüſſen überwieſen, ebenſo wie der ſozial⸗ demokratiſche Antrag, der den Vermahlungs⸗ zwang für Inlandsweizen aufheben will. Der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag wurde ab⸗ gelehnt. Der Reichstag trat dann in die zweite Beratung des Haushaltes des Aus⸗ wärtigen Amtes ein. Damit verbunden wurde die Beratung des deutſch⸗polniſchen Handelsvertrages und der Verträge mit Oeſterreich. Der Ausſchuß ha: von den Ausgaben des Etats, wie wir bereits meldeten, weſentliche Abſtriche vorgenommen, und aus finanziellen Gründen die vorgeſchla— gene Umwandlung der Geſandtſchaften in den ſüdam' rikaniſchen ABC.⸗Staaten in Botſchaj⸗ ten abgelehnt. Von den Deutſchnationalen und den Kommuniſten lagen Mißtrauensanträge gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius vor. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius leitete die Verhandlungen ein durch eine Rede, in der er zunächſt den Sparſamkeitswillen ſeines Reſſorts betonte und die Ablehnung der Botſchaften in Südamerika bedauerte. An die Spitze ſeiner außenpolitiſchen Ausführungen ſtellte er den Ausdruck der Genugtuung über die endgültige Räumung des Rheinlandes. Er dankte der rheiniſchen Bevölkerung und ge⸗ dachte dabei auch des verſtorbenen Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann. Er ſprach dann den Wunſch aus, daß die Saarverhandlungen gleichfalls ein befriedigendes Ergebnis haben möchten. Schließlich ſuchte der Miniſter die ge⸗ gen den Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertrages geäußerten Bedenken zu zer⸗ ſtreuen. Als erſter Redner verlangte der Sozial⸗ demokrat Dr. Breitſcheid eine Friedens⸗ politik mit dem Ziele der Verſtändigung und Annäherung zwiſchen den europäiſchen Staa⸗ ten. Der deutſchnationale Abg. von Freytagh⸗ Loringhoven wiederholte ſeine Kritik an der zu verſchwenderiſchen Wirtſchaft des Aus⸗ wärtigen Amtes im Vergleich zu anderen Großmächten. Der Zentrumsabgeordn. Ulitzka ſtimmte unter gewiſſen Vorausſetzungen dem deutſch⸗ polniſchen Handelsvertrage zu. Der chriſtlich⸗nationale Abgeordnete Dr. Mumm begründete eine Interpellation, die ſich gegen die Verfolgung der chriſtlichen Reii⸗ gion in Sowjetrußland richtet. Am Donnerstag 11 Uhr ſoll die Beratung fortgeſetzt werden. Deutſches Reich Thüringens Klage eingereicht. wtb. Weimar, 25. Juni. Die vom thüringi⸗ ſchen Staatsminiſterium verfaßte Klage der Sper⸗ rung der Polizeizuſchüſſe durch das Reichsinnen⸗ miniſterium iſt am Mittwoch abend gegen 7 Uhr an den Staatsgerichtshof abgeſchickt worden. Es handelt ſich um ein umfangreiches Schriftſtück mit einer ganzen Anzahl von Anlagen, die zur Erläu⸗ terung des außerordentlichen Charakters dieſes Schrittes dienen ſollen. au. Vollverſammlung des Deutſchen Land. wirtſchaftsrates. wib Berlin, 25. Juni. Heute mittag wurde im Plenarſitzungsſaal des Vorläufigen Reichs⸗ wirtſchaftsrates die 60. Vollverſammlung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates eröffnet. Der Eröffnungsſitzung wohnten viele Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden bei. u. a. Reichs- ernährungsminiſter Dr. Schiele. der bayeriſche Staatsminiſter Dr. Fehr, der Präſident der Gi— rozentrale Dr. Kleiner, Geheimrat Kaſtl, der Präſident des Städtetages Dr. Muhlert. der Präſident des Landgemeindetages Dr. Gereke. als Vertreter Oeſterreichs Hofrat Dr. Imhof. Ferner waren vertreten, die Rentenbank, der Induſtrie⸗ und Handelstag, Organiſationen der Wirtſchaft. der Wiſſenſchaft, des Genoſſenſchafts weſens uſw. Arreſtbefehl gegen den Nachlaß des Stadtrates Buſch. 1 enb Berlin. 25. Juni.(Eigene Meldung.) Die Stadt Berlin hat gegen die Witwe Heinrich Buſchs als alleinige Erbin des verſtorbenen Stadtrats Paul Buſch wegen der ſtädtiſchen Anſprüche auf Herausgabe der Schmier- und Beſtechungsgelder beim Landgericht 2 einen Ar reſtbefehl und Pfändungsbeſchluß erwirkt. Ausland Botſchafter Hoeſch bei Briand. wtb. Paris, 25. Juni. Botſchafter von Hoeſch hatte heute eine ausführliche Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand, die einem Meinungsaustauſch über eine Reihe ſchwe⸗ bender Fragen diente. Die Verhandlungen über Abſchaffung der Swangsarbeit wib. Genf, 25. Juni. Die Vollverſammlung der Internationalen Arbeitskonferenz befaßte ſich heute mit dem Entwurf eines internatio⸗ nalen Uebereinkommens über die Abſchaffung der Zwangsarbeit. Die Konvention enthält den Grundſatz der Beſeitigung der Zwangs⸗ arbeit, fieht aber eine Aebergangszeit vor. Deutſche Erklärung zur Zwangsarbeits⸗ Konvention. witb Genf, 25. Juni. Reichsminiſter a. D. Dr. Brauns, der Führer der deutſchen De⸗ legation auf der internationalen Arbeitskon⸗ ferenz, gab über die Konvention zur Abſchaf⸗ fung der Zwangsarbeit eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: die deutſche Regierung ſchließe ſich der Erklärung derjenigen Vertreter an, die zu Gunſten der Konvention geſprochen hätten. Die Entwicklung des Weltverkehrs u. die ſteigende Bedeutung des Weltwirtſchaft im Gegenſatz zur früheren Einzelwirtſchaft der Staaten und Völker hätten zur Folge, daß je⸗ der ziviliſierte Staat— ob groß, ob klein, ob Kolonialmacht oder nicht— an einer gedeihli⸗ chen Entwicklung der überſeeiſchen Gebiete und der Heranziehung ihrer Einwohner zur frei— willigen Nutzarbeit an jedem materiellen Ind geiſtigen Fortſchritt intereſſiert ſei. Die Konvention über die kolnniale Zwangs arbeit angenommen. wil Genf. 25. Juni. Der Entwurf einer Kon vention über die Abſchaffung der Zwangsarbeit in den Kolonien iſt heute von der Vollverſamm— lung der internationalen Arbeitskonferenz in der erſten Abſtimmung mit 78 gegen 12 Stim- men angenommen worden. Gegen die Konven— tion haben die Regierungsvertreter Frankreichs. Portugals und Belgiens und die Arbeitgeber! vertreter dieſer Länder geſtimmt. In der Aus⸗ ſprache hatte der engliſche Regierungsvertreter nochmals den engliſchen Standpunkt begründet, daß aufgrund der Militärdienſtpflicht zur Zwangsarbeit Ausgehobene nur zu Arbeiten rein militäriſcher Natur verwendet werden dürf⸗ ten. Der Vertreter der franzöſiſchen Regierung hat ſich daraufhin erneut gegen die betreffende Beſtimmung des Konventionsentwurfes ausge ſprochen und dabei angedeutet, daß Frankreich wegen dieſer Beſtimmung die Konvention nicht ratifizieren könne. Die Schlußabſtimmung findet am Sonnabend ſtatt. Einigung über die enb Berlin, 25. Juni. Wie wir zu der heu— tigen Kabinettsſitzung, die bis 11 Uhr abends dauerte, noch erfahren, iſt damit zu rechnen, daß die neuen Finanzvorlagen am Sonnabend an den Reichsrat gehen, der d'e dann gleich zu Beginn der kommenden Woche in Angriff nehmen wird. Damit hat ſich das Kabinett alſo ent⸗ ſchloſſen, den üblichen parlamentariſchen Weg zu beſchreiten, und der Gedanke eines Ermächtigungsgeſetzes kann des⸗ halb zunächſt als überholt betrachtet . werden. Ueber den Inhalt des Finanzprogramms wird ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt, bis der Reichspräſident unterrichtet worden iſt. In po⸗ litiſchen Kreiſen gilt es aber als wahrſchein⸗ lich, daß das Kabinett ſich auf ein Notopfer von 2½ Prozent geeinigt hat. Ob auch die Feſtbeſoldeten in dieſer Höhe einbezogen wer⸗ den, oder ob es bei dem zuletzt bekannt gewor⸗ denen Vorſchlag eines 5prozentigen Zuſchlages auf die Einkünfte der Nichtbeamten bleibt, iſt angeſichts der Vertraulichkeit nicht feſtzuſtellen. Die Betonung der völligen Einmütig⸗ keit in dem Bericht über die Kabinettsſitzung läßt darauf ſchließen, daß auch Reichsminiſter Curtius dem Ergebnis im weſentlichen zuge⸗ ſtimmt hat. In politiſchen Kreiſen glaubt man aber, daß in beſtimmten Punkten eine gewiſſe Annäherung an die Forderung der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei gefun⸗ den worden iſt. Wie ſich die Fraktionen dieſer beiden Parteien zu den Vorlagen ſtellen, läßt Sinanzvorlage ſich aber erſt erkennen, wenn die Beſchlüſſe des Kabinetts bekannt gegeben worden ſind. Wirtſchaftspartei verlangt Gehaltstürzung ſtatt Notopfer. In einem Schreiben an Reichskanzler Dr. Brü— ning präziſiert die Reichstagsfraktion der Wirt— ſchaftspartei ihre Stellungnahme zur Frage der finanziellen Sanierung. Verlangt wird vor allem eine Ausgabenſenkung weit über das Maß der bisher bekannt gewordenen Streichungspläne hin— aus, ferner unbedingt eine Kürzung der geſamten Gehälter. In dieſem Zuſammenhang betont das 47. Jahrgang Schreiben. daß die Geßbaltskürzung einem Not— opfer vorzuziehen ſei. Gefordert wird ein Geſetz, das Ländern und Gemeinden zur Pflicht macht. Gehalthöhe und Einſtuſung ihrer Beamten den Verhältniſſen der Reichsbeamten anzupaſſen. Ent— ſprechend der Höhe dieſer Erſparnis ſollen Ueber— weiſungen an die Länder gekürzt werden. Wei— ter wird verlangt eine reichsgeſetzliche Begrenzung der Realſteuern. Die Gemeinden ſollen berechtigt werden, entweder eine Kopfſteuer zu erheben oder die Betriebe der öffentlichen Hand zu beſteuern. Bei Erfüllung dieſer Forderungen iſt die Wirt— ſchaftspartei bereit, eine geringe Erhöhung der Einkommenſteuer in den höheren Stufen zu be— willigen. Die in Dietrichs Programm enthaltene Verzehrſteuer wird unbedingt abgelehnt. Die Volkspartei hält an ihrem Standpunkt ſeſt. enb. Berlin, 25. Juni.(Eigene Meldung.) Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hielt heute abend eine Sitzung ab, die mit dem Beſchluß endete, an dem bisherigen Standpunkt ſeſtzuhalten. Dieſer Beſchluß ſoll dem Reichs⸗ miniſter Curtius, der durch die Kabinettsſitzung an der Teilnahme verhindert war, mitgeteilt wer— den. Die Fraktion rechnet darauf. daß ihre Auf⸗ ſaſſung mit der des Außenminiſters einig iſt. Sieg der Koalition in Preußen Der Etat trotz Obſtruktion mit 230 Stimmen angenommen. Berlin, 25. Juni. Im preußiſchen Landtag fand heute mittag die Wiederholung der Ab⸗ ſtimmung über den preußiſchen Haushaltsplan für 1930 ſtatt, die vor Pfingſten an der Ob⸗ ſtruktion der Oppoſitionsparteien geſcheitert war. Auch heute fanden ſich Nationalſozialiſten Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei, Wirt⸗ ſchaftspartei, Chriſtlich⸗nationale Bauernpar⸗ tei und die Kommuniſten zur Obſtruktion zu⸗ ſammen, indem ſie ſich an der Abſtimmung nicht beteiligten. Das Haus verabſchiedete den Etat trotzdem ordnungsgemäß mit 230 Ja⸗ gegen 9 Nein-Stimmen. Tagesnachrichten Die Transozeanflieger bei gutem Befinden. wib. Newyork, 25. Juni. Der Führer der „Southern Groß“, Kapitän Smith und ſeine drei Begleiter haben den Transozeanflug gut über— ſtanden und ſind wohlauf. Nach Verſorgung mit Betriebsſtoff wird der Flug nach Newvork morgen bei Tagesanbruch fortgeſetzt. Das Flugzeug hatte auf dem ganzen Flug ideales Wetter,. bis es ſich Neufandland näherte. Es hatte bei der Landung nur noch für vier Flugſtunden Betriebsſtoff. Kingsford— Smith erklärte nach der Landung, wenn er nicht einen ſo vorzüglichen Funkapparat gehabt hätte, wäre er wohl niemals aus dem Nebelmeer her— ausgekommen. Schmeling fährt nach Deutſchland. witb Newyork, 25. Juni. Schmeling reiſt am kommenden Samstag nach Deutſchland, da, wie er ſagt, dringende Geſchäfte ſeine Anweſenheit dort erfordern. Die Blutrache des Schupo⸗ beamten Drei Jahre Gefängnis für den Täter nb Berlin, 25. Juni. Vor dem Kaſſeler Schwurgericht begann heute die Verhandlung gegen den früheren Schupowachtmeiſter Wilh. Wille, der in Obermöllrich am 10. Januar den 58jährigen Landwirt Johannes Klaus, deſſen Sohn am 2. Dezember 1927 den Vater des Wille getötet hatte, erſchoſſen hat. Der Vater hatte ſeinerzeit Streitigkeiten mit der Familie des Klaus, die dazu führten, daß der junge Klaus den Oberlandjäger erſchoß. Nach der Mordtat verbarrikadierte ſich der junge Mann in ſeinem Elternhauſe und ſchoß auf jeden, der ſich dem Hauſe näherte. Schutzpolizei belagerte ihn ſtundenlang und ſchließlich muß— te aus Kaſſel ein Panzerauto herangeholt und ein Angriff mit Handgranaten eröffnet wer⸗ den. Im Verlaufe dieſer Kämpfe wurde der Mörder durch mehrere Schüſſe getötet. Zwei Jahre hindurch trug ſich Wille mit Racheab⸗ ſichten gegen den Vater des Klaus und führte ſeinen Plan dann im Januar durch. Nach der Bluttat begab er ſich freiwillig zu der zuſtän⸗ digen Landjägerei und legte dort ein umfaſſen⸗ des Geſtändnis ab. Die Anklage gegen ihn lautet auf Mord. 2 Der aufgeblähte Beamtenkörper 3541 planmäßige Beamte im Jahre 1914— 12383 planmäßige Beamte im Jahre 1928— 14 Millionen Perſonalkoſten im Jahre 1914 — 68 millionen Perſonalkoſten im Jahre 1928 Aus dem Gutachten des Reichsſparkommiſſars. Der Reichsſparkommiſſar hat nämlich unter dem 22. Dezember 1929 auf Grund einer um- faſſenden Prüfung der heſſiſchen Staatsver⸗ waltung ein Gutachten erſtattet, das längſt e der öffentlichen Diskuſſion gewor⸗ Der. 2 Als weſentliche Urſache der Ausgabenauf— blähung, die gegenüber 1914 in der Tat ein⸗ getreten iſt, wird die Uebernahme der per— ſönlichen Volksſchulkoſten auf den Staat, die Verſtaatlichung der Ortspolizei in den Städ— ten, das Ruhegehaltsweſen, die Einrichtung von Landwirtſchaftsämtern und dergleichen an— gegeben. Wer den heſſiſchen Staatshaushalt als Ganzes betrachte, müſſe zu dem Arteil ge— langen, daß zumindeſt die Ausgaben für die Schulen, die Hochſchulen, die Ruhegehalte und das Theater in der jetzigen Höhe ihrer voraus— ſichtlichen Weiterentwicklung die finanziellen Kräfte des Landes überſchreiten. Infolge der Verſtaatlichung der perſönlichen Volksſchulkoſten der Ortspolizei in den Städten und ähnlicher Maßnahmen hat ſich die Zahl der Beamten leinſchließlich Lehrer) wie folgt vermehrt: 1914 hatte der heſſ. Staat 3541 planm. Beamte 1928 hatte der heſſ. Staat 12383 planm. Beamte Vermehrung gegenüber 1914 8842 Beamte! Die behauptete ſtarke Vermehrung des Be— amtenkörpers liege alſo tatſächlich vor. An Ausgaben hierfür, alſo an reinen Per— ſonalkoſten, hatte der heſſiſche Staat(ohne Ruhegehalte) zu zahlen: 1914 gleich 14 45000 Mark 1928 gleich 68 493 000 RM. Vermehrung gleich 54 042 000 RM Dieſe Uebernahme und Vergrößerung von Beamtenkörpern hat in Verbindung mit dem gleich koſtſpieligen Altersgeſetz, wonach die Be— amten ſchon mit dem 65.(Polizeibeamte ſogar ſchon mit dem 60.) Lebensjahre in den Ruhe— ſtand geſchickt werden, auch ein geradezu beäng— ſtigendes Anſchwellen der ruhegehaltlichen Ver— ſorgungslaſt herbeigeführt. Gegenüber 1914 iſt heute dieſe Laſt um rund 11 Millionen RM. geſtiegen. Der Ruhegehaltsbedarf wird nach den Berechnungen des Gutachtens bis 1946 noch weiter anwachſen, und zwar um weitere 6 bis 10 Millionen RM. Nicht viel anders iſt auch; das zu verſtehen, was der Reichsſparkommiſ— ſar in dieſem Punkte zu ſagen hat, nämlich: „Bei der Bewilligung neuer Stellen, bei der Frrichtung neuer Behörden mit großen Beam— tenkörpern und bei der Verſtaatlichung gar ganzer Berufszweige gibt man ſich ſelten volle Rechenſchaft über die finanziellen Auswirkun— nen derartiger Maßnahmen beim Ruhegehalts— kapitel. Und doch iſt es richtig, ſich bei jeder Stellen- uſw. Bewilligungsaktion vorher darü— ber klar zu werden, welche oft gewaltige— Belaſtungen der Kinder und Kindeskinder durch derartige Maßnahmen beim Kapitel über die Verſorgungsbezüge eintreten werden. „Die Entwicklung der Verſorgungslaſt des Staates hat eine ſo außerordentlich hohe Belaſtung der Steuerzahler mit ſich gebracht, naß ſchon aus dieſem Grunde auf nachhaltigen Abbau des verſorgungsberech⸗ einen! Schalten der Schuld. 8 Roman von Guſtav Rehfeld. Utheberecht durch Heroldverlag Homburg-Saar. 1. Kapitel. Eine kaum dreißigjährige, blondhaarige Frau ſang, vereint mit zwei lieblichen Mädchen im Alter von neun bis zehn Jahren, vor einem im Glanz der Kerzen erſtrahlenden Chriſtbaum eben ein ſchönes Weihnachtslied. Ein feſſelndes, farbenprächtiges Bild:— der elegante, geſchmackvoll eingerichtete Salon, der aberreich ausgeſtattete Tannenbaum, die un⸗ zähligen brennenden Lichter, die ſchöne Frau ue hellen, ſeidenen Kleide, die freudeglänzenden, 8 Alichen Kindergeſichter, ein ſchönes, beſtricken⸗ des Bild: Weihnachten eines Reichen und— Glücklichen! Ja, er mußte glücklich ſein, der ſtattliche Hausherr, der mit gekreuzten Armen, ein etwas gelangweiltes Lächeln um den Mund, mitten im Zimmer ſtand und auf die Seinigen blickte,— glücklich und verwöhnt! In der Mitte der Dreißiger vielleicht, war er mit ſeinem männlich ſchönen Geſicht, dem ariſtokratiſchen Aeußern, in ſeinem eleganten, kraftvollen Wuchſe und der gewählten Kleidung ein vollendeter Gentlemann. Man ſah es dieſen etwas ſchlaffen Zügen, dieſer hohen, ungefurchten Stirn an, daß ſie noch nie des Lebens Ernſt ken⸗ nen gelernt hatten. Sonnig die Vergangenheit, heiter die Gegenwart, war unſchwer daraus zu leſen. Kündete der flackernde, unſtete Blick der meiſt verſchleierten Grauaugen, das nervöſe Zit⸗ tern der frauenhaft zarten Hände eine andere, trübere Zukunft? Da— ein greller Mißton— der ſchrille Klang tigten Perſonenkreiſes hingearbeitet wer⸗ den muß.“ Auch die Teilung der Miniſterien, das heißt, die Umwandlung früherer Miniſterialabtei⸗ lungen in ſelbſtändige Miniſterien habe ſich als eine Verteuerung der ſtaatlichen Perſonal⸗ koſten erwieſen. Das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft ſei entbehrlich und könne dem Innenminiſterium angegliedert werden. Die Staatsratsſtelle bei dieſem Miniſterium könne erſpart, ihr Arbeitsgebiet unter die übrigen Referenten aufgeteilt werden. Franzoſen Insgeſamt Die Bilanz der beiden Trierer Militärgerichte. Trier, 25. Juni, Die beiden während der franzöſiſchen Beſatzungszeit in Trier beſtehen— den Militärgerichte, Kriegsgericht und Militär⸗ polizeigericht, haben während der Zeit vom 1. April 1923 bis zu ihrer Auflöſung, die vor eini⸗ gen Tagen erfolgte. an Freiheitsſtrafen rund 675 Jobre Gefängnis verhängt. In je einem Fall wurden zehn und 20 Jahre. in ſieben Fällen lebenslängliche Zwangsarbeit, in einem Fall 15 Jahre und in zwei weiteren Fällen je fünf Jahre Zuchthaus gegen Deutſche verhängt. Die Geldſtrafen erreichen eine Höhe von rund 75000 Mark und 22800 Francs. Die wtb. Newyork, 25. Juni. Das von dem auſtraliſchen Flieger Kingsford-Smith geführte Flugzeug„Southern Groß“ hat heute früh um 5.21 Uhr(11.21 Uhr vormittags ME.) die Hafenſtadt Harbour Grace auf Neufundland überflogen. Damit iſt die Ueberfliegung des Nordatlantik von Oſten nach Weſten zum zwei— ten Male geglückt. Die Landung. wib. St. Johns(Neufundland), 25. Juni. Das Flugzeug„Southern Groß“ iſt zur Ergün⸗ zung ſeines Brennſtoffes auf dem Flugfeld von Harbour Grace gelandet. Kingsford⸗Smith erklärte, daß ſein Kompaß verſagt habe. enb. Berlin, 25. Juni.(Eigene Meldung!) Vor dem Schöffengericht Charlottenburg be⸗ gann heute der Prozeß gegen den früheren Bundesſchatzmeiſter des Deutſchen Sängerbun⸗ des, Gerichtsaſſeſſor a. D. Johannes Redlin. — ſtellt, zeigte das bisher blaſiert lächelnde Geſicht des Hausherrn plötzlich die von feiger Furcht erfüllte, in ahnungsvoller Angſt erblaſſende Phyſiognomie eines Verbrechers! Während das Stubenmädchen hinauseilte, um nach dem ungelegen kommenden Störenfried zu ſehen, kußerte die Hausfrau arglos: „Wer nur jetzt kommen mag!“ Gleich darauf kehrte das Mädchen zurück und ſagte, ohne die Tür des Salons hinter ſich zu ſchließen, halb verlegen, halb ängſtlich: „Einige Herren ſind da— Polizeibeamte!“ Der Hausherr zuckte auffällig zuſammen; ſein wilder, verzweifelter Blick irrte, einen Ausweg zur ſchleunigen Flucht ſuchend, umher. Allein ſchon erſchien ein dunkelgekleideter, kräftiger Herr mit ſcharfgeſchnittenem, klugen Geſicht im Rahmen der Tür. Hinter ihm wurden zövei Polizeibeamte in Uniform ſichtbar. „Sie ſind der Generalagent Arthur Felfen?“ redete nach kurzem Gruß der Fremde den ſich vergeblich zu faſſen ſuchenden blonden Mann an. Die Hausfrau, die Kinder und die Dienſtmäd⸗ chen blickten verwundert auf die unwillkomme⸗ nen Gäſte. „Der bin ich.“ preßte der Angeredete mühſam heraus. Er ſah wie das verkörperte böſe Gewiſſen aus, der ſchön, eben noch ſo ſorglos lächelnde Hausherr. Wie des Schutzes bedürftig, ſich an ſeine Frau klammernd, fügte er hinzu:„Sie wünſchen?“ „Ich bin der Polizeirat Gronau!“ war die Antwort.„Ich verhafte Sie im Namen des Ge⸗ ſetzes!“ Ein lauter Schrei des Entſetzens entfuhr den Lippen der Hausfrau. „Was bedeutet das?“ rief ſie angſtvoll.„Ar⸗ thur,— erkläre es mir,— weshalb verhaftet man dich? Du kannſt doch nichts verbrochen haben?“ er Fluralocke! Und bis aur Unkenntlichkeit ent⸗ „Herr Polizeirat!“ gelang es Felſen endlich, ſich einigermaßen zu faſſen. wer aibt nen Die Rieſenunterſch beim Deutſchen Sängerbund Bundesſchatzmeiſter Redlin auf der Anklagebank der beſchuldigt wird, während ſeiner neun⸗ Beim Miniſtertum fur Kultus⸗ und Bil⸗ dungsweſen ſeien zwei Referenten für Beſol⸗ dungsſachen, zwei für juriſtiſche Sachen und vier für Volksſchulſachen vorhanden. Das Be⸗ ſoldungsweſen könne der Buchhaltung über⸗ tragen werden, ein Juriſt genüge, ebenſo ſeien für das Volksſchulweſen zwei bis drei Referen⸗ ten ausreichend. Damit wird beſtätigt, daß bei dem Kultusminiſterium mindeſtens vier höhere Beamtenſtellen ſich als ausgeſprochene Futter⸗ krippen für Parteigünſtlinge charakteriſieren. Einſchließlich der Volksſchulen können nach Anſicht des Spargutachters in der geſamten heſſiſchen Staatsverwaltung nicht weniger als 7 861574 RM.(darunter 3 593 981 RM. ber⸗ ſönliche Koſten) im Dauerzuſtand jährlich er⸗ ſpart werden. Dieſer Betrag entfällt auf 953 Beamtenſtellen, die zwar nicht abgebaut wer⸗ den, ſondern durch die Einſtellungsſperre in Wegfall kommen ſollen. Ueber 2000 Deutſche von den verurteilt 675 Jahre Gefängnis und hunderttauſende Mark Geldſtrafen— Deutſchlands ſchmachvollſte Jahre in Sahlen Zahl der Verurteilungen beträgt 1983. In einem Fall wurde neben der Freiheitsſtrafe auf 20 Jahre Landesverbot erkannt. Unberückſichtigt ſind bei dieſen Angaben die Verurteilungen vor der Markſtabiliſierung, de— ren Geldſtrafen aber nach Umrechnung eine er— hebliche Summe ausmachen dürften, Verurtei⸗ lungen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſind ebenfalls nicht erfaßt. Ueber die Urteile vor dem 1. April 1928 wa— ren bisher genaue Angaben nicht zu ermitteln. Insgeſamt ergeben ſich demnach weit über 2000 Geldſtrafen, die außer den Milliardentribu— ten in Frankreichs Kaſſe gefloſſen ſind— eine Statiſtik, die zum Nachdenken veranlaßt. Zweiter Oſt⸗Weſt⸗Slug geglückt Schwierige Landung der„Southern Groß“. wtb. St. Johns, 25. Juni. Die Landung der „Southern Groß“ auf dem Flugfeld von Har⸗ bour Grace geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, da über der Stadt und dem Landungsplatz ein dichter Nebel lag. Das Flugzeug mußte längere Zeit über der Stadt kreiſen und Kingsford⸗ Smith bat in einem Funkſpruch die Leitung des Flug⸗Platzes. ein Flugzeug über die Nebel⸗ ſchicht zu ſenden, das könne. Der Funkſpruch wurde von der Radio— ſtation des Polytechnikums in Louth Darmouth im Staate Maſſachuſſets aufgefangen und telefoniſch nach Harbour Grace übermittelt. Inzwiſchen war die„Southern Groß“ um 5.53 Ahr früh(11.53 Uhr M3.) glücklich gelan⸗ det. laqungen jährigen Geſchäftsführung das Vermögen des Deutſchen Sängerbundes um 916000 Mark geſchädigt zu haben. Nedlin hat zugegeben, daß er 320 000 Mark für ſeine Briefmarken⸗ ſammlung verbraucht habe, dann will er in ein Farbenfilmverfahren 250 bis 300 000 Mk. eee ee ihm den Weg weiſen hineingeſtegt haben. Außerdem will er 100 00 Mark an„gute Freunde“ ohne Quittung ver⸗ borgt haben. Schließlich will er auch 150 bis 170 000 Mark zum Lebensunterhalt für ſich und ſeine Familie verbraucht haben. Nachdem die Unterſchlagungen entdeckt worden waren, hat Redlin ſeine 30 Bände umfaſſende Brief⸗ markenſammlung und eine Sammlung werl⸗ voller Trinkgläſer, Porzellantaſſen und Por⸗ zellanvaſen, ſeine Beteiligungsanſprüche an die Farbenfilm⸗Erfindung und an ein Film⸗ unternehmen dem Deutſchen Sängerbund ab⸗ getreten. Der Wert dieſer Abtretungen iſt je⸗ doch bisher noch nicht endgültig feſtgeſtellt worden. In der heutigen Verhandlung gab Redlin an, daß er 1872 als Sohn eines Kauf⸗ mannes in Stettin geboren ſei. Er habe in Berlin Jura ſtudiert und ſei bald nach ſeinem Aſſeſſorerkamen zur Induſtrie übergegangen. Im Jahre 1920 ſei er Schatzmeiſter des Deut⸗ ſchen Sängerbundes geworden. Ausaller Welt Neun Tote bei einem Reubaueinſturz. wtb. Paris, 25. Juni. Nach einer Havas⸗ meldung aus Conſtantine ſtürzte geſtern plötz⸗ lich ein Neubau ein, wobei neun Arbeiter ge⸗ tötet und acht verletzt wurden. Schweres Unwetter im Elſaßz. wib. Paris, 25. Juni. Dem„Journal“ wird aus Mülhauſen gemeldet, daß geſtern nach⸗ mittag ein gewaltiger Wirbelſturm über der Gegend von Kembs längs des Rheines nie⸗ dergegangen ſei. Regen, Sturm und Hagel hätten einen Teil der Ernte vernichtet. Wäh⸗ rend des Gewitterſturmes hätten ſich ſechs Ar— beiter, d' eine Unterkunft ſuchten, in eine Holzhütte geflüchtet. Plötzlich ſei der Blitz in die Hütte geſchlagen und habe zwei Arbeiter getötet. Die anderen ſeien verletzt worden. Die Cage in Sevilla wtb. Paris, 25. Juni. Nach einer Meldung des„Journal“ aus Madrid haben angeſichts des revolutionären Charakters des Streiks in Sevilla die Zvil- und Militärbehörden geſtern nachmittag unter dem Vorſitz des Gouverneurs von Sevilla eine Beratung abgehalten. Darauf ſei ein Altimatum an die Streikenden gerich⸗ tet worden, am Mittwoch vormittag die Ar⸗ beit wieder aufzunehmen. Jede neue Unruhe werde mit größter Strenge unterdrückt wer⸗ den. Die Behörden werden heute vormittag aufs neue zuſammentreten, um eventuell die Verhängung des Belagerungszuſtandes zu proklamieren. Der in Madrid geſtern Abend abgehaltene Miniſterrat hat dem Gouverneur von Sevilla vollkommen freie Hand gelaſſen, Maßnahmen zu ergreifen, die er für die Wiederbherſtellung. der Ordnung für notwendig erachte. Den neue⸗ ſten Nachrichten zufolge hätten die Streikenden den Gouverneur erſucht, zu intervenieren, da— mit die Wünſche der Arbeiter der Olivenöl— induſtrie angenommen würden. Im allgemei— nen herrſcht in Sevilla jetzt Ruhe. „Graf Zeppelin“ wieder im Heimathafen wtb. Friedrichshafen, 25. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ traf heute morgen ge⸗ gen 6,45 Uhr von ſeiner Deutſchlandfahrt über ſeinem Heimathafen Friedrichshafen wieder ein und iſt um 7,06 Uhr auf dem Werftgeländ⸗ alatt gelandet. das Recht, in dieſe friebliche Wohnung zit drin⸗ gen und unſere Feſtesfreude zu ſtörend Ich habe nichts begangen,— ich bin ganz unſchuldig! Ich werde mich bei ihrer vorgeſetzten Behörde beſchweren!“ „Erſparen Sie ſich alle unnützen Worte! Sie wiſſen, daß ſchwerwiegende Gründe vorliegen, um mich ſelbſt heute zu ihrer Verhaftung ſchrei⸗ ten zu laſſen! Wo iſt Ihr Arbeitszimmer?“ „Dort!“ Mit halb ängſtlicher, halb widerwilliger Ge⸗ bärde deutete Felſen auf eine Tür. „Begleiten Sie mich dorthin!“ gebot Gronau. „Um Gottes Barmherzigkeit willen“, wandte jetzt die Gattin des Verhafteten, die ſchönen Au⸗ gen voller Tränen, ſich an den Polizeirat,„ſagen Sie es mir doch, weshalb verhaften Sie meinen Mann? Er hat doch nichts verbrochen?“ „Wohl hat er etwas verbrochen!“ erwiderte der Beamte mitleidig.„Er hat—— Nein, ich will es ihnen lieber nicht ſagen! Sie erfahren es noch zeitig genug!“ Und ſich von ihr abwendend, betrat er gleich⸗ zeitig mit dem aſchfahl gewordenen, zitternden Hausherrn das anſtoßende Zimmer, das Ar⸗ beitsgemach Felſens. Unmittelbar darauf folgten die beiden Polizeibeamten, während die vor Angſt weinende Hausfrau auf einen Stuhl nie⸗ derſank und ihre ſich furchtſam an ſie ſchmiegen⸗ den Kinder an ſich preßte. „Geben Sie mir die Schlüſſel zu Ihrem Schreibtiſch!“ befahl Gronau, nachdem er das Gemach prüfend gemuſtert hatte. Felſen gehorchte. Der Polizeirat unterwarf jetzt das elegante, umfangreiche Möbel einer gründlichen Durchſicht, ohne indes anſcheinend das, was er ſuchte, zu finden— zur offenbaren Genugtuung des Generalagenten, der ſchon er⸗ leichtert aufatmete. Der Beamte erhob ſich; er ſchien die übrigen Möbel des Zimmers durchsuchen zu wollen, Plötzlich 900 keb er N. fen erfaßt, noch einmal an den Schrei liſch zu⸗ der unteren Fächer rück und verglich die Tiefe mit der des ganzen Möbels. Da fiel ſeinem ſcharfen Auge auf, daß das unterſte Fach zur Rechten offenbar kürzer als die übrigen Fächer war. Unzweifelhaft befand ſich ein verborgener Raum dahinter! Ein leichter Druck, und alsbald ſprang an der Außenſeite des Schreibtiſches eine kleine Tür auf. Das Geheimfach war gefunden. In demſelben Augenblick— die Beamten hat⸗ ten ihre Aufmerkſamkeit des Polizeirates gerichtet— ſprang Felſen mit einem gewaltigen Satze nach der Tür des Ne⸗ benzimmers, riß dieſelbe auf und ſuchte zu ent⸗ fliehen. Doch ebenſo ſchnell waren die drei Männer hinter ihm her, riſſen die Tür auf, ehe der Flüchtling ſie verriegeln konnte, und über⸗ wältigten den ſich wie verzweifelt zur Wehr ſet⸗ zenden Mann nach kurzem Kampfe, worauf ſie ihm die Hände feſſelten und ihn in das Arbeits⸗ zimmer zurückführten. „Mit Ihrer Unſchuld ſcheint es nicht weit her zu ſein“, ſagte der Polizeirat ſpöttiſch,„ſonſt würden Sie nach Entdeckung ihres Verſtecks kei⸗ nen Fluchtverfuch unternommen haben! ſehen wir weiter!“ Zur Unterſuchung des Geheimfaches ſchrei⸗ tend, zog er aus demſelben alsbald mehrere ziem⸗ lich ſtarke, zuſammengeſchnürte Pakete hervor. Nach kurzer Durchſicht derſelben ſagte er befrie⸗ digt: „Gefunden! Jetzt ſind Sie vollends überführt, Felſen! Gehen wir!“ Er ſteckte die gefundenen Pakete zu ſich und folgte dann den Polizeibeamten, die den Gefan⸗ genen in ihre Mitte genommen hatten, in den Salon zurück, woſelbſt ihrer indes noch eine or⸗ ſchütternde Szene wartete. Fortſetzung folgt) auf die Operationen Doch Der Turnerbund auf dem Gauprobeturuen in Mannheim⸗Küfertal. Bei dem am vergangenen Sonntag in Mann⸗ heim⸗Käfertal ſtattgefundenen Gauprobeturnen be⸗ teiligte ſich auch der hieſige Turnerbund mit einer ziemlich großen Teilnehmerzahl. Der Jubelverein Turngemeinde Käfertal feierte ſein 50jähriges Stif⸗ tungsfeſt. Nicht weniger als 3000 Turner und Turnerinnen wohnten dieſem Feſte, das gleichzeitig die Hauptprobe für das in Mannheim im Auguſt ds. Is. ſtattfindenden 15. Badiſchen Landesturnen ſein ſollte, bei. Auf die großen Erfolge die wir mit nach Hauſe brachten, kann der Turnerbund wirklich ſtolz ſein. Wir geben nachſtehend unſere hieſigen Sieger bekannt. Im Vereinsturnen konnte der Verein mit der Auszeichnung„Vorzüglich“ abſchneiden. Im Einzelturnen errangen die Turner: Hans Effler(Altersklaſſe 9⸗K.) mit 147 Pkt. 1. Sieger Matth. Träger(Mittelſtufe 12⸗K.) m. 186, 2. Val. Träger(Unterſtufe 10⸗K.) mit 143„ 3. Pet. Roſchauer(, 77 117„1. Engelbert Müller(, 77K.)„ 113„ 2. Hans Binninger(Jug. 10⸗K.)„ 128„10. Georg Diehl(Jug. 3⸗K.) 5 Peter Helbig(Jug. 3K.) 9. Peter Mandel(Jug. 3⸗K.) 12. Den Siegern zu dieſen Erfolgen ein kräfti- ges„Gut Heil!“ Mögen ſie auf dem 15. Bad. Laudesturnen genau ſo abſchneiden, wie es hier der Fall war, und der Eichenkranz wird ſie auch in Mannheim ſchmücken. Es gilt nun wieder von neuem für das in allernächſter Zeit ſtattſindende„Kreisturnfeſt in Mannheim im Stadion“ fleißigſt zu üben. Drum auf ihr Turner, und ſchafft nach den Idealen un- ſeres alten Turnvaters Jahn.„Gut Heil!“ M. Die Augsburger Konfeſſionsfeier wtb. Augsburg, 25. Juni. Zum Gedächtnis an die vor 400 Jahren auf dem Reichstag zu Augsburg erfolgte Uebergabe der Augsburgr— ſchen Konfeſſion verſammelten ſich heute in der Barfüßer-Kirche zu Augsburg die Führer der deutſchen evangeliſchen Kirchen gemeinſam mit den Abgeſandten des ausländiſchen Pro— teſtantismus zu einer feierlichen Erneuerung des Bekenntniſſes von Augsburg. Präſident D. Kapiler entbot der Feſtverſammlung den Gruß des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbundes, deſſen Abgeſandten hierher gekommen ſeien zum Gedächtnis deſſen, was— wie er aus— führte— der Geſamtproteſtantismus nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt der Glaubensart Luthers und der Augsburger Konfeſſton zum Ausdruck bringe. Geheimrat Prof. Dr. Rendthoff-Leipzig würdigte in einer Feſtrede die augsburgiſche Konfeſſion als die Botſchaft der deutſchen Reformation. Nach der Feſtrede traten die Vertreter der proteſtantiſchen Kirchen des An andes vor und bekräftigten in feierlicher Form das Augs⸗ burger Bekenntnis. Aus Nah und Fern OL. Mainz, 25. Juni Leichenlän⸗ dung. Bei Budenheim wurde die Leiche des beim Paddeln ertrunkenen 18jährigen Richard Mayer, Maurer aus Hechtsheim, geländet. Bei Nierſtein wurde die Leiche die Mitte Juni in Worms ertrunkenen Hans Arnold aus Worms geländet. OL. Bad Vilbel, 25 Juni. Selbſtſchuß tötet das eigene Kind. Ein bieſiger Einwohner hatte zum Schutz gegen Obſtdieb— ſtähle in ſeinem Garten einen Selbſtſchuß an⸗ ſpielte das Kind des Mannes an dieſem gefähr- ſpietle das Kind des Mannes an dieſem gefähr— lichen Inſtrument. Dabei ging plötzlich der Selbſtſchuß los und zerriß dem unglücklichen Kind den Unterleib. Aerztliche Hilfe konnte das Kind nicht mehr retten. OL. Mannheim, 25. Juni. Tödlicher Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag nach 2 Uhr wurde der 43 Jahre alte verheiratete Expedient Alois Brehm, wohnhaft in der Uh⸗ lanbſtraße, der mit ſeinem Fahrrad durch den Luiſenring fuhr, bei K 3. K4 von einem ent⸗ gegentommenden Perſonenkraſtwagen angefah⸗ ren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach ſei— ner Einlieferung im Städt. Krankenhaus ge— ſtorben iſt. Der Lenker des Kraftwagens(ei. lediger 27 Jahre alter Kaufmann von hier) wurde in Haft genommen. Greſſteinyhauſen, 25. Juli. Großes Scha⸗ denfeuer durch Blitzſchlag. Bei dem heftigen Gewitter, das am Montag nachmittag über unſeren Ort zog, ſchlug der Blitz in das An⸗ weſen des Landwirts Ludwig Bold und zün⸗ dete. Das Feuer fand in den großen Heuvorrä⸗ ten reiche Nahrung und innerhalb kurzer Zeit waren Haus, Scheune und Stall von den Flam⸗ men erfaßt. Das Vieh wurde mit Ausnahme einer Kuh, die der Blitz erſchlagen hatte, gerettet. Die Feuerwehr konnte ſich nur darauf beſchrän⸗ ken die umliegenden Gebäulichkeiten vor dem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. Bold hat nur ungenügend verſichert. ol. Aſchaffenburg, 25. Juni. Aſchaffen⸗ burger Landespolizei geht nach der Pfalz. Die hier ſtationierten 600 Lan⸗ des⸗Polizeibeamten werden in den nächſten Tagen, nachdem das Rheinland und die Pfalz von der franzöſiſchen Beſatzung befreit ſind, in die Pfalz abreiſen. Als Tag des Weg⸗ ganges wurde der 30. Juni beſtimmt. An die⸗ ſem 5 905 werden die Offiziere und Mann⸗ ten! burg N ſen, um nach Mannheim zu fahren, von wo aus vermutlich in der Frühe des 1. Juli der Abmarſch in die Pfalz erfolgt. Zur Verab⸗ ſchiedung der Mannſchaften der Landespolizei trifft am kommenden Sonntag der bayeriſche Innenminiſter Dr. Stützel in Aſchaffenburg ein. Nach einem Feſtgottesdienſt am Sonntag vormittag wird vor dem Miniſter eine große Parade ſtattfinden. Lokales Vorſicht beim Verſand leicht verderblicher Gegenſtände. Die Poſt klagt darüber, daß jetzt häufig Päckchen mit Gegenſtänden aufgeliefert werden, die unter dem Einfluß der Wärme leicht verderben oder Flüſſigkeiten abſetzen, wodurch andere Sendungen beſchmutzt werden. Für die Abſender können daraus leicht Weiterungen u. Erſatzverbindlichkeiten entſtehen. Die Poſt iſt auch berechtigt, derartige Sendungen von der Beſorbderung auszuſchließen. Es empfiehlt ſich daher, ſolche Gegenſtände wie Früchte. Beeren Butter und andere leicht ſchmelzende Fette, i der heißen Jahreszeit in Päckchen nicht zu ver⸗ ſenden. Auch in anderer Zeit iſt es ratſam, eine Verpackung anzuwenden, bei der der Inhalt ſo geſichert iſt, daß eine Beſchädigung anderer Sen— dungen nicht vorkommen kann. ——— Endlich Regen. Die letzten drei Tage brachten hier den lang erſehnten Regen. Für das Wachstum der Früchte in Feld u. Garten iſt er von unſchätzbarem Werte. Die ganze Natur iſt nun nach den fürchterlich heißen Tagen wieder angenehm erfriſcht, alles atmet erleichtert auf. An Gottes Segen, iſt alles gelegen! * Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich gern nachmittag in Gorxheim. Der hieſige Gppſermeiſter Herr Jakob Kempf, Wald— ſtraße, der ſchon längere Zeit in Gorxheim Gypſer⸗ arbeiten ausführte, hatte ſein Fuhrwerk mit 2 Pferden beſpannt auf der Straße ſtehen. Er ſelbſt unterhielt ſich einige Schritte entfernt mit zwei Herren. Plötzlich ſcheute das eine Pferd, es riß das andere mit ſich und ſo jagten die Pferde, die den Wagen herumgeriſſen hatten, die Straße zurück. Herr Kempf, der ſofort hinzugeſprungen war, ver— ſuchte an der Leine die Tiere zum halten zu bringen. Dieſes gelang nicht, ſondern die Pferde rannten um einen Baum herum, wobei Herr Kempf zu Fall kam und von 2 Rädern, Vorder- u. Hinterrad des Wagens, am Oberkörper überfahren wurde und ſich zwei Rippenbrüche zuzog. Hilfsbereite Herren packten den Verunglückten in ein Auto und brachten ihn ſchnellſtens nach Hauſe. Hoffentlich hat das Unglück für den allzeit fleißigen Mann weiter keine Nachteile und iſt er bald wieder geneſen. * Unſer ueuer Noman„Schatten der Schuld“ mit deſſen Abdruck wir mit vor— liegender Nummer beginnen, iſt ein außerordentlich ſpannent und packend geſchriebenes Werk, das un— ſeren geſchätzten Leſern viel Freude bereiten wird. * Weitere Mlehlpreisermäßigung. Die Süddeutſche Mühlenkon vention hat am Mitt- woch den Weizenmehlpreis erneut um 0.50 RM. per 100 Kg. herabgeſetzt. Der Preis für 100 Kg. Weizenmehl Spezial Null füdd. beträgt damit nur noch 44 RM. gegenüber 44.50 RM. ſeit 23. Juni. 20 jähr. Dirigentenjubiläum. Am Fronleichnamstag veranſtaltete der Kath. Kirchenchor„Cäcilia“ im Freiſchütz eine interne ſchlichte Feier aus Anlaß des 20jährigen Jubi⸗ läums ſeines Dirigenten H. Rektor Beller. Unbe⸗ ſtreitbar ſind die Verdienſte, die ſich der Jubilar in der Pflege der Kirchenmuſik, ſei es als Dirigent, oder als Organiſt in zwei Jahrzenten ſeines Wir- kens in der Kath. Gemeinde Viernheim errungen hat. Seine muſikaliſchen Talente treten beſonders an hohen Feiertagen in den Vordergrund, wenn die feierlichen Orgelklänge das Gotteshaus durch- brauſen, und ſein Chor die Meiſterwerke der Kir- chenmuſik zum Vortrag bringt. Wie ſchlägt da das Herz eines jeden Chriſten immer höher und wie wird das muſikaliſche Empfinden gehoben, während der heiligen Handlungen im dichtbeſetzten Gottes- hauſe. Seit dem Jahre 1910 übt der Jubilar dieſe heilige Aufgabe aus, zur Ehre Gottes und der kath. Gemeinde. Aus der Feſtanſprache des hochw. Herrn Geiſtl. Rat Wolf ward bekundet, auf welch hohe Stufe er ſeinen Chor in dieſer Zeit gebracht, wie er ihn aus den Kinderſchuhen gehoben und heute als ein ſtattlicher Chor von 100 daſteht. Im Jahre 1909 aus der Taufel enthoben, bildete der Jubilar bei Ergreifung des Dirigenten⸗ ſtabes einen gemiſchten Chor beſtehend aus Knaben und Männerchor, der bis zum Jahre 1920 beſtand. Aus Zweckmäßigkeitsgründen und um die Leiſtungen des Chores zu ſteigern ging er dazu über, anſtelle des Knabenchors den Frauenchor treten zu laſſen, womit er die eigentliche Grundlage für die Aufwärtsbewegung des Chors gelegt hatte. Der Zuſammenſchluß des früheren Cäcilienvereins mit dem Kirchenchor im Jahre 1924 bedeutete eine weitere Stärkung des Chors. Mit dem Augen ⸗ blick war der Kirchenchor„Cäcilia“ im Beſitze einer Fahne. Unermüdlich arbeitete der Jubilar mit ſeinem Chor, in der Kirchenmuſik nur das beſte zu bieten. Die weltlichen Aufführungen im Frei⸗ ſchütz mit den Oratoriums„die heilige Cäcilia“ und„Bonifatius“ in den letzten Jahren, bilden ein Mariſtein in der Geſchichte des Chors und ſind noch in beſter Erinnerung. Seine Sängerſchar n. die übrigen Mitglieder des Vereins freuen ſich einen 1 Dirigenten ſolcher Qualität zu beſizen. Aus Dank⸗ 8 S e — 2 58 2 5 ** 1 1 J 2 n 2 7* 7. * 8 9* 5 957 15 1 65. 5 5 775 7.5 137 12 2 47 12 4 1 9 N 14. 50. 2 15 2 . 2 . 5 8 4 . 4 5 7 2 3 17. ** *— 7* 7 1 7** * N 1 f 11 7 44 0— gewöhnligee Alle schaffen. Der vorſeilhaſte Einkauf liegienſd einzig und alle 8 8 Ppese, sondern ist vielmehr eine froge 2 der Qualität. Erst die gute KANDFER- . f alte ist für Sie die OGorantie gut 5 und richtig einzukaufen. ö 4 f Maul mit dem wir außer- Einkauſsmõglicikeiten ſür n im niedrigen — 2 —.—— in unsere Schaufenster, ein Sang durdi b unser Haus zeigt Ihnen am besen die Vorteile des Geboſenen. des Verkaufs: Freitag/ Uhr. VERENA ENR barkeit und als äußeres Zeichen der Glückwünſche überreichte der Präſident Herr Adam Hofmann im Namen des Vereins dem Jubilar und feiner Frau ein ſchönes Geſchenk. H Turngenoſſenſchaft. Die Spielerverſammlung iſt auf Samstag ver- legt worden, wegen Anweſenheit des Bezirksvor— ſitzenden Herrn Lüttich.— Es werden folgende Punkte behandelt werden: Punkt 1: Kölner Fußballtag. Punkt 2: Techn. Fragen im Verein. Punkt 3: Allgemeines. Hiermit laden wir alle Sparten der Turnge⸗ noſſenſchaft höflichſt ein und erwarten recht zahl; reichen Beſuch. Auch hat der Geſamtvorſtand und die Paffivität zu erſcheinen.— Die Spielerver— ſammlung mit anſchließendem Referat findet bei Mitglied Beckenbach, zum grünen Laub, punkt 8 Uhr ſtatt.— Wie alljährlich, fiudet am 29. Juli ein Reichsarbeiterſporttag ſtatt, wozu wir an die in Frage kommenden Vereine die Bitte richten, ſiehe ſchon heute dazu Stellung zu nehmen. ö ö Der Spielausſchuß. Der Pokal⸗Entſcheidungs⸗ Rampf auf d. Waldſportplatz! Zum Schluß der diesjährigen Fußballſaiſon nach Erledigung der Verbands- und Aufſteigskämpfe wird dem hieſigen Publikum nochmals eine ſport⸗ liche Delikateſſe geboten in dem Kampf um die Pokalentſcheidung zwiſchen dem Meiſter und Tabel lenzweiten von Unterbaden. Beide Vereine ſind punktgleich und man wird geſpannt ſein dürſen, welche Formverbeſſerung bei Friedrichsfeld einge— treten iſt und ob ſie dem in tragiſcher Weiſe unter- legenen Meiſter von Unterbaden heute noch die Stirne bieten können. Es wird einen intereſſanten Kampf zum Abſchluß geben und man darf hoffen, daß die Grünen ſich trotz des Geſchicks ſich wieder finden werden. Der Spielbeginn iſt auf 4 Uhr feſtgelegt. ens Uereins-⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik wird Vergnügungsanzeigen 2 keine Aufnahme gewährt Geſaug⸗Verein Säugertreue. Donnerstag, den 26. Juni, abends 8 Uhr, für den 2. Tenor und um halb 9 Uhr für alle übrigen Stimmen Singſtunde. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Radfahrer ⸗ Verein Vorwärts. Donnerstag, den 26. Inni, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſfitzende. Meldeſchluß der Rennfahrer in der Vorſtandſitzung. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 3. Juli d. J. Abends ¼9 Uhr fiudet im Lo- kal zum gold. Stern unſre halbjährige General- Verſammlung ſtatt. Da wichtige Punkte zur Tagesordnung ſtehen, erwartet pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. 1 ee 0 Turngenoſſenſchaft 1893. Sämtl. Sportler und Sportlerinnen beſonders die Jugendlichen, welche ſich an dem Bezirksſportfeſt am 20. Juli in Aſchbach beteiligen, müſſen ſich am Donnerstag Abend 7 Uhr auf dem Sportplatz zur Abgabe der Meldungen einbefinden. Es iſt dies der letzte Termin, Nachmeldungen können nicht mehr be— rückſichtigt werden. Der Sportleiter. Turnerbund. Freitag abd. vollzählige Turnſtunde. Nach derſelben findet eine Turnausſchuß-Sitzung ſtatt. G.⸗V. Sängerbund. Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ u. Geflügelzucht⸗Verein 1916(Alter Verein). Alle Mitglieder, welche Bundesringe benötigen, wollen dies bis zum 30. Juni ds. Is. bei Mitglied Kraus melden. Wegen Portoerſparnis wolle jeder Züchter ſeinen Bedarf an Ringen rechtzeitig melden, da ſpätere Meldungen zu Laſten des Mitglieds erfolgen. Wir machen ſchon jetzt unſere Mitglieder auf unſere Gauaus⸗ ſtellung am 21. Dezember ds. Is. aufmerkſam, wozu ſämtliche Tiere mit Bundesringen verſehen ſein müſſen. Der Vorſtand. Odenwaldklub. Samstag und Sonntag Haupt- verſammlung in Dieburg. Näheres ſiche Inſerat. Krieger⸗ und Soldaten-Verein Teutonia. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag am 50 jährigen Stiftungsfeſt in Worms-Hochheim. Näheres ſiehe Inſerat. Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 29. Juni 1930, vorm. 1/6 Uhr, findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflicht- mannſchaft des Jahrgangs 19056 ſtatt. Signal 5 Uhr. Wer von der Pflicht- mannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Muſik und Spielleute haben bei dieſer Uebung vollzählig zu erſcheinen. Das Kommando: Kempf. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke. Die zur Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke erforderlichen Formularien können währ ⸗ end der üblichen Büroſtunden bei uns Zimmer 26 in Empfang genommen werden. Bis ſpäteſtens 15. Juli d. Is. ſind dieſelben genau ausgefüllt bei den hieſigen Zollamt von Vormittags 7— 12 Uhr und nachm. von 1½—5½½ Uhr und Sams- tag von vorm. 7—1 Uhr nachm. abzuliefern. Wir machen darauf aufmerkſam, daß jeder Tabak- bauende geſetzlich verpflichtet iſt, die vorgeſchriebene Anmeldung bis 15. Juli 1930 zu machen, und daß diejenigen, die die Anmeldung verſpätet ein ⸗ reichen oder ganz unterlaſſen, ſtrafbar ſind. Viernheim, den 21. Juni 1930. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth 8 0 N n — 2 RRR